Brixner 238 - November 2009

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Essen & Trinken

Jahrgang 20 · November 2009

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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EXTRA

Das „doppelte Erlebnis“ der Marke Brixen

Aus zwei mach eins INTERVIEW: Landeshauptmann Luis Durnwalder im Gespräch mit dem „Brixner“ PORTRAIT: „Frei-Wild“-Sänger Philipp Burger und sein Abenteuer Rock-Business GEDENKJAHR: Die Schlacht in der Mühlbacher Klause vom 8. November 1809 SPORT: Die Damenmannschaft der Sektion Kegeln im ASV Pfeffersberg


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Editorial

Politik & Gesellschaft 04 | 13 | 15 | 17 | 20 | 22 |

>>> 04

LUIS DURNWALDER: „Geben oft kein gutes Beispiel“ Volksabstimmung: Quorum verfehlt Natz-Schabs: Tölzl-Moor wächst wieder Brixen: Falsche Tante Event: Freude über die neue Dreifachturnhalle Brixen: Der Krampus geht um

Menschen & Meinungen

>>> 28

28 | Philipp Burger: Hart am Wind 34 | Umfrage: Weihnachtskind, Nikomann, Christolaus? 37 | Pro & Contra

Kunst & Kultur

>>> 38

38 | Mühlbacher klause: Die Schlacht von 1809

Freizeit & Sport

>>> 48

48 | Damenkegeln: Rattata, rattata, Siebene!

Wirtschaft & Umwelt

>>> 52

52 | Dachmarke Brixen: Aus zwei mach eins 55 | Mühlbach: Win-win-Situation?

Extra

>>> 62

Nur meckern bringt nix Landeshauptmann Luis Durnwalder wird im Interview nachdenklich und selbstkritisch, wenn man ihn nur ein bisschen „stupft“: Für das derzeit grassierende Forderungsdenken der Südtiroler sei die Politik verantwortlich, sagt er, denn die Südtiroler sind im Grunde bescheidene Leute, denen aber die Verhältnismäßigkeit aberzogen wurde. Und: Die Landtagsabgeordneten sollten in Zukunft nur mehr Sitzungsgeld bekommen, damit sie weiterhin ihrem eigentlichen Beruf nachgehen könnten. Diesen Wunsch äußerte Durnwalder bereits bei unserem letzten Gespräch im April 2008, aber „dieser Vorschlag findet im Landtag keine Mehrheit“. Etwa einmal im Jahr treffen wir den mächtigsten Politiker unseres Landes, und auch heuer nahm er sich fast zwei Stunden Zeit für uns. Wir revanchieren uns, indem wir dem Interview in unserer Zeitschrift viel Raum schenken. Die Parteien formieren sich langsam für die Gemeinderatswahlen im Mai des kommenden Jahres. Die SVP will mit vereinten Kräften, aber mit (mindestens) zwei Listen auftreten – eine für die Talsohle und eine für die Fraktionen. Die Entscheidung dafür war eine schwere Geburt; die schmerzhaften Nachwehen sind immer noch zu spüren. Die Grüne Bürgerliste steht nach sehr schwierigen Wahlen vor einem Generationenwechsel: Man munkelt, dass der Großteil der heutigen Gemeinderäte nicht mehr zur Verfügung stehen würde, und Elda Letrari Cimadom bastelt an neuen Gesichtern. Auch Riccardo De Paola, abtrünniger Bürgerlistler, scheint an einer eigenen Liste zu basteln, die beide Sprachgruppen beherbergen soll. Von den Freiheitlichen hört man derzeit nur, dass Pius Leitner nun doch nicht in Brixen als Bürgermeisterkandidat auftreten wird, weil er in Bozen kandidieren möchte. Die Gerüchteküche brodelt also, und nach meinen interessanten Erfahrungen in den ersten Monaten als Mitglied der SVP-Fraktion des Gemeinderates darf ich alle Brixner aufrufen, sich politisch zu engagieren – in welcher Partei auch immer. Nur meckern bringt nix.

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Ihr Willy Vontavon

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Politik & Gesellschaft

Fotos: Oskar Zingerle

NACHDENKLICHES STATEMENT ZUR LAGE DER NATION: „Es ist uns noch nicht gelungen, den Wohlstand in Wohlbefinden umzuwandeln…“ (LH Luis Durnwalder)

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LANDESHAUPTMANN LUIS DURNWALDER IM GESPRÄCH

„Geben oft kein gutes Beispiel“ Landeshauptmann Luis Durnwalder über Projekte in Brixen, das Ergebnis der Volksabstimmung, Fettnäpfchen, in die die SVP immer wieder tritt – und über das Forderungsdenken der Südtiroler, das aufgrund des sinkenden Landeshaushaltes gezwungenermaßen korrigiert werden muss.

Herr Landeshauptmann, wollen Sie ein kurzes Resumee ziehen zur Volksabstimmung? LUIS DURNWALDER: Ich bin überzeugt, dass 80 Prozent der Wähler den Inhalt der Gesetzesvorschläge nicht kannten; entsprechend waren sich die Leute auch nicht über die Folgen bewusst. Wenn die 40 Prozent erreicht worden wären, wäre unser Land unregierbar geworden. Welche konkreten Folgen hätte dies gehabt? Wir hätten die vom Volk beschlossenen Gesetze sofort wieder ändern müssen, weil durch die Formulierung der Gesetzestexte teilweise genau das Gegenteil herausgekommen wäre von dem, was die Einbringer eigentlich im Sinn gehabt hatten. Das Gesetz vom Ausverkauf der Heimat zum Beispiel hätte zur Folge gehabt, dass sich ein Wohnungskäufer mit nur 20.000 Euro von der Regelung hätte befreien können. Die Makler haben sich schon gefreut auf dieses Gesetz, denn 20.000 Euro spielen im Immobiliengeschäft in interessanten Ortschaften keine Rolle. Auch die derzeit gültige Regelung der Konventionierung der Wohnungen wäre nicht mehr kompatibel gewesen mit dem neuen Gesetz. Bis der Verfassungsgerichtshof sich mit unserer neuerlichen Änderung beschäftigt hätte, wären sicher zwei Jahre vergangen, in denen viel Schaden entstanden wäre. Und der Flughafen?

Das Land hätte kein Geld mehr für den Flughafen ausgeben dürfen. Das hätte bedeutet, dass die Aufsichtsbehörde ENAC die Konzession für den Flughafen anderweitig vergeben hätte. Das Land hätte dann keine Möglichkeit mehr gehabt, in den Betrieb des Flughafens einzuwirken – mit allen negativen Folgen. Der Artikel 2 des Gesetzesvorschlags besagt

die zumindest 7.500 Anhänger hat, hätte das Land beherrschen können. Schauen Sie, ich bin weiß Gott kein Gegner der Volksbefragungen, aber wir brauchen dazu ein auf seine Praxistauglichkeit hin überprüftes und ausgereiftes Gesetz. Vor allem aber müssen wir über grundsätzliche Fragen abstimmen und nicht über Gesetzesvorschläge: Die Bevölkerung

sind und dass sich viele mit zumindest einem Thema identifizieren konnten. Wenn nur ein Referendum zur Abstimmung gekommen wäre, dann hätten wir eine ganz andere Beteiligung erfahren. Die Einbringer tun jetzt so, als ob sie die großen Sieger wären und als ob der Großteil der Bevölkerung auf ihrer Seite wäre. Fakt ist, dass etwa

„Der Safety Park ist keine Fehlinvestition und wird sich bewähren“_ LH Luis Durnwalder zudem, dass der Flughafen für die Erfordernisse des Gesundheitswesens und des Zivilschutzes aufrecht bleiben solle – aber wie sollen wir das tun, wenn wir die Konzession verlieren? Die Gesetzesvorschläge steckten voller Widersprüche. Auch die Vorschläge zur direkten Demokratie? Alle Regierungsbeschlüsse einer gewissen Dimension hätten nicht in Kraft treten dürfen; sie hätten ohne fortlaufende Nummer im Amtsblatt veröffentlicht werden müssen, und lediglich drei oder – beim zweiten Vorschlag – 20 Personen hätten dann eine Volksabstimmung über diesen Beschluss einfordern können. Diese Personen hätten dann 45 oder 180 Tage Zeit gehabt, 7.500 Unterschriften zu sammeln. Der Beschluss hätte in der Zwischenzeit nicht können in Kraft treten. Könnten Sie sich das vorstellen? Jede kleinste Oppositionspartei,

sagt ihre Meinung zu einem Thema, und der Landtag unternimmt daraufhin die entsprechenden notwendigen Schritte. Wenn das schon so ist, dann hätte die Landesregierung die Texte der Referenden erst gar nicht zulassen dürfen… Sie haben vollkommen Recht, wir haben diese Volksabstimmung erst dann ernst genommen, sobald sie vor der Tür stand. Das war ein großer Fehler. In der SVP haben wir viel zu spät reagiert; man hat gesehen, dass dies auch hätte schief gehen können. Gut, aber es gab immerhin knapp 40 Prozent Wahlbeteiligung und mit etwa 80 Prozent Ja-Stimmen fünf fast identische Ergebnisse. Welche Schlüsse ziehen Sie als Landeshauptmann daraus? Die verhältnismäßig hohe Beteiligung lag an der Tatsache, dass fünf Fragen gestellt worden

30 Prozent der gesamten Bevölkerung für Ja gestimmt hat, was gleichzeitig heißt, dass sich 70 Prozent entweder enthalten oder mit Nein gestimmt haben. Von einer großen Mehrheit der Südtiroler zu sprechen, die für den Inhalt des Referendums gewesen sei, ist also nicht richtig. Man muss aber doch davon ausgehen, dass die Wahlbeteiligung bei Referenden grundsätzlich niedriger ist als bei politischen Wahlen, also sind die knappen 40 Prozent nicht gerade wenig… Das stimmt schon. Aber: Wenn die Themen von der Bevölkerung wirklich intensiv gefühlt worden wären, dann hätten sich sicher noch mehr Leute an der Volksabstimmung beteiligt. Ich spreche lieber von einem Achtungserfolg der Einbringer, aber man kann auf keinen Fall sagen, dass eine große Mehrheit sich für den Inhalt der Referenden ausgesprochen hätte. 5


Politik & Gesellschaft

Aber bitteschön – das Ergebnis hat Sie doch sicher zum Grübeln gebracht… Nein. Alle Wetten, die ich abgeschlossen hatte, habe ich verloren, denn ich hatte mit einer Beteiligung von 48 oder 49 Prozent gerechnet. Schauen Sie, die großen Verbände, die Gewerkschaften, die SVP-Frauen, die Jugend – alle haben sich dafür ausgesprochen, dass die Leute zur Wahl gehen sollen. Auch die Medien haben den Einbringern sehr viel Raum gegeben. Aus all diesen Gründen war ich der Meinung, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung zur Urne gehen würde. Ist Südtirol ein Land der Demagogen geworden? Nein. Es geht uns ziemlich gut, das ist ein Fakt. Aber ich habe den Eindruck, dass wir uns hin und wieder ganz gern hetzen lassen. Darf ich Ihnen eine These des Plauser Forums vorlesen? Gern!

LH Luis Durnwalder: „Die Bevölkerung meint immer, ich brauche nur etwas zu sagen, und dann geht alles“

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„Die hohe Steuerbelastung der Bürger wird vom Staat definiert, die Umverteilung der Gelder darf

das Land vornehmen, das damit den Bürger in große Abhängigkeit versetzt. Dies hat zu einem ständigen Gefühl der Abhängigkeit und zu fortwährend steigender Erwartungshaltung der Gesellschaft geführt. Folge des ‚Betreuungssystems’ Südtirol ist der Verlust der Verhältnismäßigkeit: Je weniger Eigenverantwortung die Gesellschaft spürt, desto mehr neigt sie zu Ineffizienz und Überfluss – der entmündigte Bürger verliert die Demut und das Bauchgefühl zum ‚Machbaren’ und delegiert dieses Bauchgefühl an die Politik, die allerdings häufig ausgerechnet in diesem Bereich kein gutes Vorbild ist“.

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Teilweise stimmt das schon. Die Verhältnismäßigkeit und das Bauchgefühl zum Machbaren sind in der Tat teilweise verloren gegangen. Die Leute glauben, das Land sei allmächtig, könne alles beeinflussen und alles realisieren. Einige wesentliche Dinge, die von der Bevölkerung kritisiert werden, können wir als Land aber gar nicht beeinflussen – zum Beispiel die Steuern, die ja bekanntlich vom Staat definiert werden – bis auf die IRAP, bei der wir bereits wichtige Entscheidungen zur Entlastung getroffen haben. Zweitens: In den letzten Jahren konnten wir gut arbeiten, weil der Haushalt üppig war – dies wird sich in Zukunft ändern. Die Denkweise der Menschen hat

16.11.2009 14:38:36 Uhr

sich seit den Sechziger Jahren verändert: Früher war man froh über jede neue Struktur, weil es einen enormen Nachholbedarf gab. Heute ist fast alles geschaffen worden – für die Leute ist es nun eine Selbstverständlichkeit, dass die Krankenhäuser neu sind, die Straßen in perfektem Zustand und es perfekt ausgestattete Schulen und Sportplätze gibt. Das Forderungsdenken ist entsprechend enorm: Es stimmt, man hat vielfach wirklich das Maß des Machbaren verloren. Die Politiker auch? Die Politiker auch! Sie brauchen nur zu beobachten, wie im Landtag herumgestritten wird, wenn es um den Haushalt geht. Nehmen wir nur das kleine Beispiel der Kürzung des Budgets der Verbraucherzentrale: Auf der einen Seite verlangen alle, dass wir Gelder einsparen, aber zurückstecken möchte niemand. Ich sage es immer wieder: Es ist uns noch nicht gelungen, den Wohlstand in Wohlbefinden umzuwandeln… …weil das „Betreuungssystem Südtirol“ die Bürger zu Bittstellern werden lässt und zu einer Abhängigkeit führt, die die Eigenverantwortung lähmt und keine Zufriedenheit schafft – und als Folge zum derzeitigen Forderungsdenken führt. Das ist doch keine gesunde Entwicklung, oder?


Nein, es ist nicht gesund. Nordtirol hat ein Drittel mehr Gebiet und ein Drittel mehr Bevölkerung, aber mit 2,7 Milliarden Euro nur die Hälfte unseres Haushaltes. Nicht nur das: Nordtirol muss 187 Millionen Euro Kredit aufnehmen, um den Haushalt überhaupt abdecken zu können. Ich habe aber das Gefühl, dass die Leute in Nordtirol zufriedener sind als wir. Sie nehmen die Situation objektiver zur Kenntnis und verlangen nicht so viel vom Land wie unsere Leute. Ist das Forderungsdenken eine angeborene oder anerzogene Charakterschwäche von uns Südtirolern? Ich glaube, es ist mehr eine anerzogene. Auch wir als Landesverwaltung sind nicht immer das beste Beispiel: Wie wir manchmal Paläste bauen, die Straßen errichten, die Gehälter gestalten – wir geben in der Tat nicht das beste Beispiel. Wir alle leben im Grunde genommen etwas über unsere Verhältnisse, und daneben gibt es Leute, die sich effektiv schwer tun. Haben Sie eine Strategie, wie man diese Denkweise innerhalb der Politik und in der Bevölkerung korrigieren könnte? Es ist ganz einfach: Wir werden zu einer Änderung der Denkweise gezwungen werden. Derzeit besteht die konkrete Gefahr, dass Rom unseren Haushalt wesentlich

sieht weitere Kürzungen von 500 Millionen Euro vor – davon wird derzeit gesprochen! Jeder Einzelne würde verlangen, dass wir Prioritäten setzen – natürlich ohne sein eigenes Budget zu kürzen. Dieser Prozess, bei dem alle lernen müssen, mit weniger Mittel auszukommen, wird eine Weile dauern. Bitte erlauben Sie mir folgende Aussage: Die SVP hüpft von einem Fettnäpfchen ins nächste. Postenschacher, Politikergehälter, Egartner, Handelskammerpräsident, Safety-Park, SVP-Schulden, Widmanns Unterschriftenaffäre, die mangelnde Transparenz im öffentlichen Dienst – ist diese Partei noch zu retten? Die von Ihnen genannten Themen haben doch nicht immer direkt mit der Partei zu tun. Viel mehr wird heute alle Schuld der SVP in die Schuhe geschoben. Aber sie ist doch die Regierungspartei… Schauen Sie, einen Safety Park gibt es zum Beispiel in Nordtirol auch, da regt sich niemand auf. Sie werden sehen, wie froh wir einmal sein werden, dass wir diesen Safety Park haben. Sie werden sehen, dass diese Struktur innerhalb der nächsten zwei Jahre schwarze Zahlen schreiben wird. Der Safety Park ist keine Fehlinvestition und wird sich bewähren – genauso wie sich der botanische Garten in Meran bewährt hat, von dem man

„Der Wähler muss in der Wahlkabine sicher sein können, dass sein Kandidat auch wählbar ist“_ LH Luis Durnwalder kürzen wird. Auch ohne diese Kürzungen haben wir heuer 9 Prozent weniger Mittel zur Verfügung, weil die wirtschaftliche Situation zu verminderten Steuereinnahmen führt. Eine Kürzung des Landeshaushalts um 9 Prozent muss verkraftbar sein, weshalb ich mich geweigert habe, Darlehen aufzunehmen. Wenn wir mit diesen Geldern nicht zurechtkommen, dann ist uns nicht zu helfen. Aber wir haben gesehen, wie auch nur bei einer Kürzung um 9 Prozent die Leute auf die Barrikaden gehen. Nehmen wir an, Rom

anfangs auch gelästert hat, dass er viel zu teuer war. Und: Die Rechtmäßigkeit der Wahl Egartners in den Landtag wurde genauso in Frage gestellt wie vor einigen Jahren meine eigene… Na ja, die beiden Situationen sind nicht unbedingt vergleichbar. Gerade nach Ihren Erfahrungen hätte Christian Egartner doch besonders gut aufpassen müssen… Hat er auch getan. Christian Egartner hat vor den Wahlen seine Position rechtlich genau überprüfen 7


Politik & Gesellschaft

Das heißt noch lange nicht, dass die Regelung der Altersversorgung von Politikern früher gerecht war… Ich stelle in diesem Zusammenhang fest, dass die Landtagsabgeordneten der SVP jeden Monat 600 Euro ihres Gehaltes für soziale Zwecke spenden – die Vertreter der Opposition haben dies bisher tunlichst vermieden. Damit wir uns richtig verstehen: Auch ich bin der Meinung, dass manche Politikergehälter zu hoch sind, und ich bin dafür, dass auch mein Gehalt in Zeiten wie diesen gekürzt wird, weil wir überall sparen müssen. Aber dann müssen wir auch andere Gehälter in Frage stellen – jene von Primaren, Angestellten bei Landesgesellschaften, Genossenschaften zum Beispiel. Manchmal verdienen die Leute mehr als ich. Ist das gerechtfertigt? Schauen Sie, jede Medaille hat zwei Seiten. Die jüngsten Verfahren des Rechnungshofes haben zu Tage gebracht, dass die Regierungsmitglieder auch ein schönes Risiko eingehen. Ich habe derzeit rund 4.700 Prozesse laufen…

LH Luis Durnwalder: „Wie wir manchmal Paläste bauen, die Straßen errichten, die Gehälter gestalten – wir geben in der Tat nicht das beste Beispiel“

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lassen. Egartner war gleichzeitig Präsident eines Konsortiums und einer privaten Gesellschaft, und das Rechtsgutachten hatte ergeben, dass er als Präsident der privaten Gesellschaft zurücktreten müsse,

Die Schulden der SVP? Die Schulden der SVP – ja, da sind wirklich Fehler gemacht worden, aber Sie werden sehen, dass wir diese zwei Millionen noch

Bitte? Delegierung rechtmäßig war, das ist alles. Schauen Sie, ich stelle fest, dass wir als Regierung heute im Vergleich zu früher viel vorsichtiger sein müssen: Es gibt mehr Oppositionsparteien, die

„Ein zusätzlicher Sportplatz für die italienischen Mannschaften? Ich weiß nicht, ob Brixen wirklich so viele Sportplätze braucht“_ LH Luis Durnwalder was er dann auch getan hat. Die Präsidentschaft des Konsortiums hingegen stellte laut Gutachten kein Problem dar. Das spätere Gerichtsurteil besagte genau das Gegenteil: Er hätte beim Konsortium zurücktreten müssen; die Präsidentschaft der GmbH hingegen, von der er bereits zurückgetreten war, hätte keine Probleme bereitet. Ich bin der Meinung, dass das Wahlgesetz besser formuliert werden muss, damit diese Zweifel von vorneherein nicht aufkommen. Und: Jeder Kandidat soll auf seine Wählbarkeit hin überprüft werden, bevor er antritt. Der Wähler muss in der Wahlkabine sicher sein können, dass sein Kandidat auch wählbar ist. 8

bekommen werden. Wenn die Regierung uns ein bisschen besser gesinnt wäre, gäbe es dieses Problem gar nicht. Auch andere Parteien in ganz Italien haben in den vergangenen Jahrzehnten Termine versäumt, und man hat dieses Versäumnis immer wieder korrigiert. Man nimmt ja damit niemandem etwas weg. Die jetzige Regierung tut dies nicht, aber der Fehler liegt natürlich bei uns. Die Affäre Widmann? Thomas Widmann sagt, dass er die Unterschrift delegiert hat – so wie ich dies auch vielfach getan habe. Das Gericht untersucht, ob die Vorgehensweise dieser

viel gründlicher, manchmal auch recht aggressiv recherchieren. Diese Verhaltensweise ist nicht zu kritisieren! Viel mehr müssen wir schauen, dass wir überall in Ordnung sind. Ein ewiges Thema sind die Politikergehälter… Wenn ich heute in Pension gehen würde, würde meine monatliche Rente geringer sein als jene von Silvius Magnago. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Es ist nicht so, dass ich mich beschwere, ganz im Gegenteil. Fakt ist aber, dass man sich heute über Dinge aufregt, die früher ganz selbstverständlich waren.

Ja. Als Vertreter des Landes habe ich derzeit 4.700 Verfahren laufen. Der Rechnungshof verlangt zudem, dass die Landesregierung 52 Millionen Euro Strafe zahlt – und bei einer Verurteilung müssen die Landesräte und ich zahlen! Darüber spricht natürlich niemand. Auch nicht, dass wir zwölf Gehälter im Jahr bekommen und nicht 14 wie die meisten anderen. Mit Verlaub, ich habe nicht den Eindruck, dass die Leute Ihren Gehalt oder jenen der Landesräte kritisieren. Es geht eher um die Gehälter der Landtagsabgeordneten, deren diverse Nebenämter, und natürlich um die Manager der Betriebe, an denen das Land teilweise beteiligt ist. Sie rennen bei mir offene Türen ein. Ich habe den Vorschlag unterbreitet, den Landtagsabgeordneten kein fixes Gehalt, sondern lediglich ein ordentliches Sitzungsgeld zu zahlen. Damit könnten sie, wie es in Nordtirol auch üblich ist, ihrem eigentlichen Beruf nachgehen. Das war mein Vorschlag, mit dem ich nicht durchgekommen bin… Warum nicht? Sie sind doch der Landeshauptmann! Ich trau mich


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Politik & Gesellschaft

zu sagen: Wenn Sie auf den Tisch hauen… Keine Chance. Der Landeshauptmann hat auch nur eine Stimme. Die Bevölkerung meint immer, ich brauche nur etwas zu sagen, und dann geht alles. Eigentlich bin ich ja stolz, dass die Leute mir das zutrauen. In der Praxis ist dies aber leider nicht so. Ich muss die Gesetze im Landtag vorbringen, und dort gibt es 35 Abgeordnete, und wenn die Mehrheit gegen meinen Vorschlag ist, kann ich nichts tun. Grundsätzlich ist aber zu sagen: Wenn ein Politiker seine Pflicht nicht erfüllt, kann das Volk ihn bei der nächsten Wahl abwählen, und ich bin der Meinung, es sollte ihn auch abservieren. Die Bevölkerung soll darauf achten, welcher Politiker arbeitet und welcher nicht arbeitet. Wer nicht arbeitet, soll vom Wähler wieder hinausgeworfen werden. Herr Landeshauptmann, lassen Sie uns kurz noch einmal den Flugplatz ansprechen. Wäre jetzt, nach der Volksabstimmung, nicht die richtige Zeit, dem Flugplatz

jene Rahmenbedingungen zu geben, damit die Flugbetreiber halbwegs kostendeckend arbeiten können? Bozen wird nie einen großen Flughafen haben; diese Voraussetzung ist schon aus geographischen Gründen nicht gegeben. Wir müssen viel mehr die Sicherheit garantieren sowie ein Anflugsystem, das gewährleistet, dass wir die Flieger abends nicht wegschicken müssen. Wir stehen zum seinerzeit ausgehandelten Kompromiss. Mit der heutigen Landebahn können Flugzeuge mit maximal 70 Sitzplätzen landen – oder auch größere, sofern sie maximal 70 Personen transportieren. Ist dies nicht hochgradig unwirtschaftlich? Ein Flughafen kann nie schwarze Zahlen schreiben – genausowenig wie ein Bahn- oder Busbetrieb. Schauen Sie, Ihr Bürgermeister war immer gegen einen Flughafen, aber in Monaco, als es um die Zuteilung der JugendLeichtathletik-WM gegangen ist,

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musste er die Frage beantworten, ob es denn in Südtirol einen Flughafen gebe…

dann müssen wir eben die Differenz zur Kostendeckung berappen.

Gut, aber am Ende ist kaum ein Sportler in Bozen gelandet…

Aber Herr Landeshauptmann, de facto unterstützt die öffentliche Hand doch damit den Flugbetrieb, und dies widerspricht doch Ihrem bisherigen Credo…

Dazu habe ich keine Informationen. Aber schauen Sie, der Papst ist in Bozen gelandet, und jeder Minister, der zu Besuch kommt, ebenso. Ich gebe schon zu, dass es auch eine Frage des Images ist: Einen Flughafen zu haben bedeutet für unser Land eine Aufwertung… Das mag schon sein, aber was hat die Bevölkerung davon, solange man für die Flüge nicht eine populäre Preispolitik fährt? Dazu wiederum müssten größere Flugzeuge landen dürfen, damit die Wirtschaftlichkeit verbessert wird. Und dazu braucht man möglicherweise eine etwas verlängerte Landebahn… Nicht unbedingt. Ich glaube, wir brauchen diese Verlängerung nicht. Wenn wir mit den heutigen Rahmenbedingungen alles richtig machen, dann geht es auch ohne Verlängerung. In der derzeitigen Ausschreibung (die inzwischen Air Alps gewonnen hat, Anm. d. Red.) haben wir ja die maximalen Ticketpreise festgelegt. Sind Sie aber damit einverstanden, dass es nicht richtig wäre, eine Airline wie Air Alps mit öffentlichen Geldern zu unterstützen? Haben wir auch nie gemacht… Doch, über Ticketkäufe!... …die wir für die Landesverwaltung auch aufgebraucht haben. Es ist doch für das Land viel günstiger, wenn jemand an einem Tag nach Rom und wieder zurückfliegt, als dass er im Zug oder Auto dorthin fährt und in Rom übernachten muss. Aber Sie haben schon Recht, es geht vor allem auch um die Bevölkerung, die zu günstigen Preisen die Flüge nutzen können muss. Deshalb haben wir in der Ausschreibung die maximalen Preise vorgegeben: 177 bis 230 Euro nach Rom, und wir zahlen den Ausgleich. Das Land zahlt? Ja. Wenn wir der Airline einen maximalen Ticketpreis vorschreiben,

Wenn ich die Preise vorschreibe, damit die gesamte Bevölkerung etwas vom Flughafen hat, dann muss ich eben in den sauren Apfel beißen. Der Flugplatz bringt dem Land viele Vorteile. Das Land ist erreichbar. Ich verstehe ehrlich gesagt die Polemik nicht: Es gibt kein Bundesland in Österreich, das nicht einen eigenen Flughafen hat – jetzt sogar Vorarlberg. Ist das aber der richtige Weg? Besser wäre doch, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich der Betrieb irgendwann selbst trägt… Wir müssen auf dem Boden der Tatsachen bleiben: Bozen hat kein Hinterland, weshalb dieser Flughafen immer ein kleiner Flughafen bleiben wird. Mit diesem Flughafen schaffe ich über Rom, vielleicht auch über Frankfurt und Wien, eine Verbindung zum internationalen Flugnetz. Dies ist ein öffentlicher Dienst, der auch in Zukunft subventioniert werden muss. Mit der Vinschger Bahn zahlt das Land viel mehr drauf, jedes Jahr etwa 6 Millionen Euro. Bei freien Tarifen wird der Flugbetrieb nur noch von einer Elite genutzt, weil die Tickets so teuer sind, und das wollen wir auf keinen Fall. Zu Brixen: Der Bau der Westumfahrung schreitet gut voran… Ja, sehr gut sogar. Der Teil von der Durst bis zur Pustertaler Kreuzung wird im nächsten Sommer freigegeben, und Ende 2010 werden wir auch den Teil auf Vahrner Gebiet ausschreiben. Gleichzeitig mit dem Mittelanschluss? Das hängt von der Finanzierung ab. Ich bin der Meinung, man soll begonnene Bauwerke so schnell wie möglich abschließen. Den Mittelanschluss sollten wir also gleichzeitig mit dem noch verbleibenden Teilstück von Vahrn realisieren. Vor allem über die italienische Tagespresse diskutieren die Koalitionspartner der SVP in der


Brixner Stadtverwaltung intensiv über einen zusätzlichen Fußballplatz in Brixen… Brixen hat fünf Sportplätze. Ein zusätzlicher Sportplatz für die italienischen Mannschaften? Ich weiß nicht, ob Brixen wirklich so viele Sportplätze braucht. Viel mehr glaube ich, dass eine intensivere Kooperation mit dem pädagogischen Gymnasium möglich sein müsste, damit der dortige Fußballplatz optimal ausgenutzt wird. Gibt es Neuigkeiten in Bezug auf die Verlegung der Hochspannungsleitungen in Milland? Jein. Vielleicht gibt es sogar die Möglichkeit einer kurzfristigen Lösung: Die Eigentümerin der Leitungen, die Terna AG, muss dringende Renovierungsarbeiten im Umspannwerk in Brixen erledigen, aber die Gemeinde Brixen muss dafür die Baukonzession ausstellen. Wir werden mit der Terna AG verhandeln, dass sie einen größeren Anteil der Kosten für die Verlegung der Leitungen übernimmt. Auch die Neuvergabe der Wasser-Konzessionen könnte mit sich bringen, dass über die notwendigen Umweltauflagen Geldmittel zur Verfügung stehen werden… Ja, das stimmt. Hier muss man sehen, wer die Konzession letztendlich bekommt. Ich gehe davon aus, dass wir hier entweder auf dem einen oder anderen Weg kurzfristig eine Lösung finden werden. Wie stehen Sie zum Windkraftwerk Jochtal?

LH Luis Durnwalder: „Die Gesetzesvorschläge der Volksabstimmung steckten voller Widersprüche“

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Da ist noch alles offen. Grundsätzlich muss man sehen, wohin man ein solches Werk platziert; am besten wäre es natürlich am Gipfel, aber wir müssen schauen, dass wir das Landschaftsbild nicht allzu sehr beeinträchtigen. Im Grunde stehe ich diesen Strukturen sehr skeptisch gegenüber. Ich bin hin und wieder im Burgenland auf der Jagd, und die Windräder dort produzieren viel Lärm, das kann man nicht leugnen. Herr Landeshauptmann, bei den letzten Sommerpressekonferenzen ist mir aufgefallen, dass Sie andauernd nach Ihrer Nachfolge befragt werden, die allerdings erst in vier Jahren ansteht. Wie gehen Sie menschlich mit dieser Frage um?

Die Presse ist neugierig, und eine entsprechende Aussage von mir wäre natürlich ein Reißer. Die Leute wissen eben, dass mein Posten nach den nächsten Wahlen wahrscheinlich frei werden wird, weil ich wahrscheinlich nicht mehr kandidieren werde. Wir leben aber nicht in einer Erbdynastie; ich kann nicht bestimmen, wer mir nachfolgen wird. Diese Entscheidung treffen die Wähler und die Regierungspartei. Dass ich mit dieser Frage andauernd konfrontiert werde, macht mir nichts aus.

erste wäre. Auch am letzten Tag werde ich jene Entscheidungen treffen, die ich für richtig erachte. Wenn ich am vorletzten Tag die Entscheidung treffen müsste, einen Apfelbaum zu setzen, würde ich ihn natürlich setzen – wohl wissend, dass er erst sieben Jahre später, nach meiner Zeit, Früchte tragen würde. Sollte die Partei an diesem Tag schon über meine Nachfolge entschieden haben, würde ich mich aber mit diesem Nachfolger beraten.

Aber bitteschön, Sie sind doch ein Machtmensch, der weiß, dass seine Ära in vier Jahren vorbei sein wird.

willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Und? Ich werde bis zum letzten Tag so arbeiten, als ob es der

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VOLKSABSTIMMUNG

Quorum verfehlt Die Volksabstimmung vom 25. Oktober fand – je nach Frage – eine Wahlbeteiligung von 37,8 bis 38,2 Prozent. Die vom derzeitigen Gesetz zur direkten Demokratie vorgesehene Mindestbeteiligung von 40 Prozent wurde also denkbar knapp verfehlt.

A

m 25. Oktober kam es zur ersten südtirolweiten Volksabstimmung. Diese Tatsache dürfte dem Großteil der Bevölkerung bekannt sein, war die Abstimmung doch vor und nach dem besagten Termin eines der größten Themen in den Südtiroler Medien. Doch jetzt, knapp einen Monat nach den letzten Nachklängen und Reaktionen, ist es für uns noch einmal an der Zeit, die Volksabstimmung Revue passieren zu lassen. Wessen Ziele wurden erreicht, wessen Ziele verfehlt, und vor allem: Wie geht es jetzt weiter?

Aufgrund der bitteren Ergebnisse für die Schar der Befürworter der Volksabstimmung kristallisiert sich als „Sieger“ des Referendums wohl nur eine Partei heraus, die „Südtiroler Volkspartei“, die mit dem Aufruf zur Nichtwahl des Landeshauptmanns Luis Durnwalder Erfolg hatte, wie sich an den Ergebnissen ablesen lässt. Bei allen Abstimmungspunkten lag der Anteil an Befürwortern bei über 80 Prozent – bis auf den Vorschlag der direkten Demokratie der „Union für Südtirol“, der lediglich 71,7 Prozent JaStimmen erreichte.

Die Ergebnisse, die bereits we- Dem entsprechend erleichtert nige Stunden nach der Stimmenauszählung publik wurden, ließen wenig Zweifel daran: Für die einbringende Partei, die „Union für Südtirol“, sowie für die beiden Vereinigungen, der „Initiative für mehr Demokratie“ und dem „Dachverband für Natur- und Umweltschutz“, war das Abstimmungsergebnis ein herber Rückschlag. Das Quorum von 40 Prozent wurde bei keinem der fünf Punkte erreicht. Der Grenze am nächsten kam der Vorschlag für ein „Landesgesetz zur Verminderung des Flugverkehrs“, der eine Beteiligung von 38,2 Prozent aufweisen konnte – eine Prozentmarke, die in vielen Teilen des Landes jedoch deutlich überschritten wurde. In Bruneck etwa lag die Beteiligung bei 42,2 Prozent der Wahlberechtigten, in Brixen waren es immerhin noch 38,8 Prozent. Auch in den Talschaften war die Wahlbereitschaft außergewöhnlich hoch; einzig das Burggrafenamt und das Unterland blieben unter der angepeilten 40-Prozent-Marke. Auf den unteren Plätzen lagen Meran mit bis zu 28,8, Leifers mit 27,5 und Bozen mit knapp 25 Prozent, was dort wohl auf den hohen Anteil an Italienern in der Bevölkerung zurückzuführen ist, die für diese Volksabstimmung offenbar nicht zu begeistern waren.

zeigte sich Durnwalder im Anschluss an das gescheiterte Referendum. Es werde in den „kommenden fünf Jahren“ keine Abstimmungen zu demselben Thema mehr geben, „die ganze Sache sei aber nicht ad acta zu legen. Einige Änderungen wird es bestimmt geben“, so Durnwalder. Für die Befürworter des Referendums ist allerdings das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Stephan Lausch, Vorsitzender der „Initiative für mehr Demokratie“, appellierte etwa in einem Schreiben an den Landtag, einen parteienübergreifenden Tisch einzurichten, um an einem „Gesetzesvorschlag zu arbeiten, der die wichtigsten Reformvorschläge der Initiative zur Direkten Demokratie aufnimmt“. An einer baldigen erneuten Volksinitiative habe er jedoch kein Interesse. Andreas Pöder von der „Union für Südtirol“ hingegen kündigte bereits eine neue Abstimmung an, um für eine „erweiterte direkte Demokratie in Südtirol zu sorgen“. Vor allem „Gesetzesverlegungen, Unregelmäßigkeiten sowie Manipulationen im Vorfeld und während des Wahlganges“ seien die Gründe für das Scheitern des Referendums gewesen, und die „Union für Südtirol“ sehe als

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz war einer der Einbringer von Gesetzesvorschlägen bei der Volksabstimmung

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Lösung für die vermeintlichen Regelverletzungen eine „erneute Einbindung des Volkes“.

Doch auch wenn diese Abstimmung nun erst einmal ihr Ende gefunden hat – auf jeden Fall hat sie in unserem Land einiges ins Rollen gebracht. Und ob es nun zu „einigen Änderungen“

(Durnwalder), einem neuen Gesetz (SVP-Obmann Richard Theiner) oder gar einer neuen Abstimmung kommt, kann und wird uns wohl nur die Zukunft zeigen. anton.rainer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Kommentar Willy Vontavon

Dreifache Enttäuschung Alles in allem war die erste in Südtirol abgehaltene Volksabstimmung für mich eine dreifache Enttäuschung: Die Einbringer haben Gesetzesvorschläge mit teilweise sehr merkwürdigen und höchst diskutablen, ja sogar rassistischen Inhalten und mit vielfach kritisierter Praxisuntauglichkeit eingebracht, die Landesregierung hat viel zu spät auf diese inhaltlichen Mängel reagiert – sie hätte die Gesetzesvorschläge unkorrigiert gar nicht erst zur Volksabstimmung zulassen dürfen –, und das Volk hat mit fünf fast identischen Abstimmungsergebnissen bewiesen, dass es ihr im Grunde nicht um eine Entscheidung zu

den fünf Fragen ging, sondern nur darum, „denen da oben“ eins auszuwischen. Dazu darf man aber eine Volksabstimmung nicht missbrauchen, weil dieses an sich tolle Instrument dann seine eigene Glaubwürdigkeit verliert und weil die Regierungen damit glaubhaft darlegen können, dass die Bevölkerung für die direkte Demokratie (noch) keine Reife hat. So sind nun alle gefordert: Das Land darf an einem verbesserten Gesetz zur direkten Demokratie arbeiten, und die Bevölkerung darf ruhig etwas Selbstkritik üben. Eine Herabsetzung des Quorums wäre – nach der Erfahrung vom 25. Oktober – eine denkbar schlechte Lösung. 13


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Tölzl-Moor wächst wieder I

n seiner letzten Sitzung hat der Gemeinderat von Natz-Schabs mehrere Bauleitplan-Änderungen behandelt. Unter anderem lag der Antrag um Umwidmung eines 7.800 Quadratmeter großen Waldstückes von Wald in landwirtschaftliches Grün und eine weitere Umwidmung einer gleich großen Wiese von landwirtschaftlichem Grün in Wald auf der Natzner Hochfläche zur Diskussion. Der Eigentümer plant die Rodung des südseitig gelegenen Waldstückes, um darauf eine Obstwiese zu errichten. Als Ausgleichsmaßnahme soll eine an derselben Waldkuppe nordseitig gelegene Wiese aufgeforstet werden. In regelmäßigen Abständen muss sich der Gemeinderat von NatzSchabs mit Anträgen um Waldrodungen befassen. In den Wäldern in diesen tiefen Lagen wächst nämlich kein gutes und daher wenig ertragreiches Holz. Nicht wenige Waldeigentümer würden deshalb auf ihren Grundstücken lieber Obst anbauen. Die Gemeindeverwaltung hat in den letzten Jahren stets zögernd auf diese Anträge reagiert, weil sie befürchtet, dass bei einer zu großzügigen Handhabung kaum mehr Wald auf der Natzner Hochfläche übrig bleibt. In diesem Fall hat der Gemeinderat jedoch trotz der Größe des zu rodenden Waldgebietes dem Antrag zugestimmt.

Dafür war neben dem positiven

Gutachten des Landesforstkomitees auch die positive Stellungnahme des Amtes für Landschaftsökologie ausschlaggebend. „Das aufzuforstende Grundstück liegt nordseitig am Rand des TölzlMoores zwischen Natz und Viums“, erläutert Konrad Stockner vom Amt für Landschaftsökologie, „vom einstigen Tölzl-Moor ist heute nicht mehr viel übrig, die meisten Flächen wurden melioriert und entwässert. Wir haben vorgeschlagen, dass der

Foto: Oskar Zingerle

Der Gemeinderat von Natz-Schabs hat der Rodung eines mehr als 7.000 Quadratmeter großen Waldstückes zugestimmt, um darauf eine Obstwiese zu errichten. Trotzdem wird diese Änderung mehr Vielfalt in die Naturlandschaft am Hochplateau bringen.

Der südliche Teil dieser Waldkuppe wird abgeholzt und dafür eine nordseitig gelegene Wiese aufgeforstet

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Besitzer keine normale Aufforstung vornehmen, sondern eine Feuchtwiese mit Baumbestand anlegen soll“. Die Grundlagen dafür sind gegeben: Das betreffende Grundstück liegt etwas tiefer, der Grundwasserspiegel ist hoch. „Mit wenigen Eingriffen kann man einige Senken errichten und hat damit die Voraussetzungen für eine Nasswiese mit einigen Wasserflächen und einer entsprechenden Vegetation geschaffen“, erklärt Konrad Stockner, „dadurch wird die Naturlandschaft vielfältiger und es besteht die Möglichkeit, das kleine Tölzl-Moor wieder zu vergrößern“. Um die entsprechende Renaturierung auch sicherzustellen, hat die Gemeindeverwaltung in ihrem Beschluss festgehalten, dass die Projekte für die Rodung und Wiederaufforstung gleichzeitig vorgelegt werden müssen.

Der Besitzer der Grundstücke

zeigte sich mit den Vorschlägen einverstanden, und das Amt für

Landschaftsökologie wird bei der Umsetzung der Wiederaufforstung beratend zur Seite stehen. Für Bürgermeister Peter Gasser ist die Entscheidung ein gelungenes Beispiel dafür, dass Änderungen bei der Nutzung von Grundflächen auch eine Aufwertung der Naturlandschaft zur Folge haben können. Man darf gespannt sein, ob

dieser Fall auch andere Grundeigentümer zu ähnlichen Angeboten animiert. „Wir werden dann von Fall zu Fall die Lage prüfen“, meint Bürgermeister Peter Gasser, „die bisherige vorsichtige Vorgehensweise werden wir aber sicher auch in Zukunft beibehalten!“ annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Der Abschlussbericht Baum-

gartners, der dem „Brixner“ vorliegt, enthält indes einige Details, die die Rolle Stockners, vor allem aber jene des Barons Rudolf von Unterrichter, unter ein neues Licht stellt. So stellen einige Dokumente und Geldtransfers auf verschiedenen Konten der Raiffeisenkasse Eisacktal für den Staatsanwalt den Beweis dar, dass Franz Stockner und Rudolf von Unterrichter den Deal von langer Hand vorbereitet hatten und de facto die eigentlichen Käufer des Grundstücks waren – was die beiden immer wieder dementiert hatten. Untermauert wird diese Meinung Baumgartners durch einen handschriftlichen

Foto: FF

F

ür Staatsanwalt Benno Baumgartner scheint die Sache klar zu sein: Im nun vorliegenden Abschlussbericht zu den Ermittlungen zur vor einigen Monaten explodierten „Affäre Stockner“ schreibt er unter anderem, Franz Stockner habe sich in seiner Eigenschaft als Stadtrat „absichtlich einen persönlichen unrechtmäßigen Vorteil“ verschafft. Diese Meinung kollidiert mit den bisherigen Aussagen Stockners, der wiederholt beteuerte, „in dieser vermeintlichen Affäre vollkommen unschuldig zu sein“. Trotzdem trat er in der zweiten Märzhälfte nach sanftem Druck des Bürgermeisters als Stadtrat zurück.

Foto: Oskar Zingerle

Der Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft zu den Ermittlungen gegen Franz Stockner hat einige Details ans Tageslicht gebracht, die den ehemaligen Brixner Stadtrat, seine Schwiegertochter sowie Baron Rudolf von Unterrichter und dessen Ehefrau schwer belasten.

Franz Stockner steht nach den Ermittlungen des Staatsanwaltes unter dem Tatverdacht des Amtsmissbrauchs

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Eintrag des Barons in einem Tagebuch, der über Indiskretionen aus Gerichtskreisen einem Redakteur der Neuen Südtiroler Tageszeitung zu Ohren gekommen ist: Der Baron schreibt von einem „guten Geschäft“, das „ohne Stockner nicht möglich gewesen wäre“.

Begonnen hatte alles Anfang des Jahres 2006. Die Bozner Firma ABI GmbH war damals Eigentümerin der Grundparzelle 1697/1

Rudolf von Unterrichter hat laut Abschlussbericht des Staatsanwalts „der Firma ABI enormen Schaden zugefügt“

in St. Andrä, und Rudolf von Unterrichter war in seiner Eigenschaft als Agronom von der Gemeinde Brixen beauftragt worden, bei der ABI GmbH das Einverständnis zur Verbreiterung der Straße zum Ranötscherhof einzuholen, die teilweise auf dem Grundstück der ABI GmbH verläuft. Domenico Saffioti, gesetzlicher Vertreter der ABI, hatte daraufhin den Agronomen beauftragt zu recherchieren, ob die Chance bestünde, dass dieser

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Grund in absehbarer Zeit als Erweiterungszone ausgewiesen würde. Von Unterrichter hat am 20. Juni 2006 per eingeschriebenem Brief Saffioti „vorgeschwindelt, dass die Grundparzelle 1697/1 von der Gemeinde in den folgenden Jahren nicht als Erweiterungszone ausgewiesen werden würde“, während er, wie es im Abschlussbericht des Staatsanwalts weiter steht, „in Wirklichkeit beabsichtigte, die Grundparzelle

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selbst zu kaufen und mittels Bestechung von Franz Stockner […] als Erweiterungszone ausweisen zu lassen, um dadurch einen Teil der Grundparzelle um ca. 900.000 Euro zu verkaufen“. Außerdem, so Baumgartner, „gaukelte er Saffioti vor, dass die Grundparzelle von einem jungen Bauernehepaar benötigt würde, das sie für die Schaffung eines geschlossenen Hofes benötigen würde; auf diese Weise überzeugte er Saffioti, die Grundparzelle mit notariellem Kaufvertrag vom 21. September 2006 für nur 100.000 Euro an Angelika Fischnaller (die angebliche Bäuerin, die in Wirklichkeit Lehrerin ist) und Rita Fischnaller zu verkaufen, wobei er die Beteiligung von Rita Fischnaller damit rechtfertigte, dass sie die Tante von Angelika sei und ihr finanziell unter die Arme greife“. In Wirklichkeit ist Rita Fischnaller die Ehefrau des Barons und mit Angelika gar nicht verwandt. Laut Staatsanwalt Benno Baumgartner stelle diese Vorgehensweise im Sinne des Art. 640 des Strafgesetzbuches Betrug zu Lasten der ABI GmbH dar, die dadurch „einen enormen Schaden“ erlitten habe. Sobald die Verhandlungen zwischen Rudolf von Unterrichter und Domenico Saffioti „auf einem guten Stand“ waren, soll der Baron – immer laut Abschlussbericht des Staatsanwalts – dem damaligen Stadtrat „die Hälfte des Erlöses aus der Umwidmung der Grundparzelle 1697/1 von Wald in Erweiterungs- bzw. Hotelzone in Aussicht gestellt haben, damit er in seiner Eigenschaft als Assessor für den sozialen Wohnbau […] sowie als Ortsvertreter der Fraktion St. Andrä die Umwidmung vorantreibt und durchsetzt“. Daraufhin, so will Baumgartner herausgefunden haben, „haben sich von Unterrichter und Stockner dahingehend geeinigt, dass Stockner die Hälfte der umzuwidmenden Grundparzelle ankauft, um dadurch automatisch die Werterhöhung durch die angestrebte Umwidmung zu erhalten“. Stockner habe für den Kaufvertrag vom 21. September 2006 „seine zukünftige Schwiegertochter […] Angelika Fischnaller […] vorgeschoben, um sein direktes Interesse an der Umwidmung zu verschleiern“.

Franz Stockner hatte in einem langen Gespräch, das er im April mit dem „Brixner“ führte, immer wieder beteuert, vom Grundkauf seiner damaligen Schwiegertochter in spe erst erfahren zu haben, als

der Vertrag bereits unterzeichnet war. Fakt ist, dass Rita und Angelika Fischnaller am 1. September 2006 bei der Raiffeisenkasse Eisacktal ein Konto eröffnet haben, das auf eine niemals eingetragene und auch nicht operative „AFI OHG der Fischnaller Angelika und Rita“ lautete; am 4. September hat Rita Fischnaller über dieses Konto einen Zirkularscheck über 60.000 Euro ausgestellt und der ABI GmbH übergeben. Zwei Wochen später haben Angelika und Rita Fischnaller, „um die Rückführbarkeit der Operationen zu erschweren“, zwei weitere Konten eröffnet und das erste Konto wieder gelöscht. Am 22. September haben Rita und Angelika Fischnaller jeweils einen Kreditantrag über 80.000 Euro gestellt. Die Bank verlangte Bürgschaften – die am 22. September jeweils von Franz Stockner und Rudolf von Unterrichter unterzeichnet wurden. Beide Kreditanträge wurden am 26. September von der Raiffeisenkasse Eisacktal „nur aufgrund der Bürgschaften von Stockner und von Unterrichter gewährt“. Auch heute noch geht Stockner nicht von seiner Version ab: In einem Telefonat mit dem „Brixner“ behauptet er, er hätte erst kurz vor Unterzeichnung der Bürgschaft vom Kaufvertrag erfahren. Der Staatsanwalt ist anderer Meinung. Grund dafür dürfte wohl auch die Tatsache sein, dass Franz Stockner ab September 2006 sich intensiv für die Umwidmung des Grundstückes eingesetzt hat. Dafür hat der Staatsanwalt eine Unzahl an vermeintlichen Beweisen gesammelt: So soll er „Interessenten am geförderten Wohnbau in St. Andrä […] davon überzeugt haben, dass die (entsprechende) Erweiterungszone […] gegenüber anderen Erweiterungszonen vorzuziehen sei“. Die Besitzer der angrenzenden Grundparzellen hat Stockner „überzeugt, die nötigen Quadratmeter zur Verfügung zu stellen“. Im Ausschuss der Gemeinde Brixen habe er „die Ausweisung der Erweiterungszone […] vorangetrieben“. Für die Sitzungen der Landesraumordnungskommission und das Amt für Ortsplanung Ost, die der Ausweisung der Erweiterungszone zustimmen müssen, ließ er sich „vom Bürgermeister delegieren“ und setzte die Ausweisung „trotz vieler Bedenken“ durch. Die Bedenken des Amtes für Ortsplanung und der Landesraumordnungskommission entkräftigte er „mit dem falschen Hinweis, dass die Gemeinde Brixen für


Foto: FF / Ingrid Heiss

Staatsanwalt Benno Baumgartner

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die erhöhten Kosten wegen der geologischen Ungeeignetheit und der verkehrstechnischen Schwierigkeiten aufkommen werde“.

Die Gemeinde Brixen schloss

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nach Überwindung sämtlicher bürokratischer und politischer Hürden am 18. Juni 2008 einen Kaufvorvertrag mit den beiden Eigentümerinnen, und am 31. Juli

beschloss der Gemeinderat die Umwidmung der besagten Zone. Am 17. Dezember unterzeichneten die Parteien in der Gemeinde den definitiven Kaufvertrag; „dabei hat Stockner immer verheimlicht“, schreibt Baumgartner in seinem Abschlussbericht, „dass er durch seine Schwiegertochter Angelika Fischnaller direktes persönliches Interesse an der Ausweisung der Erweiterungszone hatte“. Am 2. Februar 2009 hat die Gemeinde Brixen jeweils 456.750 Euro auf die zwei Bankkonten von Angelika und Rita Fischnaller überwiesen. Nur einen Tag später überwies Angelika Fischnaller 380.000 Euro auf das Bankkonto von Franz Stockner – diese Summe stellt für den Staatsanwalt „das bisher bezahlte Bestechungsgeld dar“. Franz Stockner erklärt heute dem „Brixner“ gegenüber diese Überweisung als „familieninterne Umbuchung: In der Zwischenzeit haben Angelika und mein Sohn geheiratet. Da von unserem Umbau am Hof noch Schulden übrig geblieben waren, haben wir beschlossen, Angelikas Geld auf mein Konto zu verlegen, um Zinsen zu sparen“. Der Staatsanwalt

ist auch hier anderer Meinung: Er unterstellt allen vier Beteiligten Bestechung, Franz Stockner Amtsmissbrauch und Rudolf von Unterrichter Betrug.

Den vier Beschuldigten dürfte

der Abschlussbericht des Staatsanwaltes in der Zwischenzeit zugestellt worden sein; ab Zustelldatum haben sie 20 Tage Zeit, dagegen zu argumentieren. Danach rollt der Ball zum Richter, der Anklage erheben kann. Schuld oder Unschuld der vier Beteiligten wird dann in einem Gerichtsverfahren festgestellt werden. Bürgermeister Albert Pürgstaller und die Gemeindeverwaltung befinden sich nach Bekanntgabe dieses Ermittlungsergebnisses in einer Zwickmühle: Auch der zweite Teil des von Angelika und Rita Fischnaller erworbenen Grundstückes könnte in den nächsten Monaten eine enorme Wertsteigerung erfahren, weil hier eines der drei für St. Andrä ins Auge gefassten Hotelprojekte entstehen soll. Die Ratsfraktion der Südtiroler Volkspartei hatte Anfang August über die entsprechende

Bauleitplanänderung beraten und war zum Schluss gekommen, dass man – unabhängig von der entsprechenden politischen Brisanz – „den technisch besten Weg gehen“ müsse. Eine definitive Entscheidung vertagte man mit dem Hinweis, dass man zunächst wirtschaftliche und planerische Details zu den zu entstehenden Hotels abwarten wolle, damit am Ende nicht „ein Grund ausgewiesen wird, der dann doch unverbaut bleibt“. In der Zwischenzeit haben zwei Investoren – die Firmen Well. com und Pantex – die entsprechenden Unterlagen geliefert. Die Gemeindeverwaltung ist also in doppeltem Zugzwang: Einerseits fordern die Investoren eine rasche politische Entscheidung, und andererseits weiß Bürgermeister Albert Pürgstaller, dass die Gemeinde mit einer Änderung der urbanistischen Zweckbestimmung den zwei Fischnaller-Damen einen weiteren Geldsegen bereiten würde – oder, beim entsprechenden Ausgang des Gerichtsverfahrens, möglicherweise der Firma ABI GmbH. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Fotos: Oskar Zing erle

Politik & Gesellschaft

Dekan Albert Pixne r segnete die neue Halle Dander Roswitha Direktorin

Schüler der Mittelschule Oswald von Wolkenstein zeigten eine rhythmische Einlage mit Basketbällen

EVENT

Freude über neue Dreifachturnhalle Am 15. November wurde die neue Dreifachturnhalle in der Schulzone Nord – auch als Ex-CONI-Halle bekannt – feierlich eingeweiht und offiziell ihrer Bestimmung übergeben. z Nicht einmal vier Jahre sind vergangen, seitdem wir im „Brixner“ vermeldeten, dass die CONI-Halle aus statischen Gründen geschlossen werden muss. Pünktlich zum diesjährigen Schulbeginn ist die neue Halle fertig gestellt worden, die mittels mobiler Vorhangelemente dreigeteilt werden kann. In seiner Ansprache erklärte

Bürgermeister Albert Pürgstaller, dass das Gebäude nach dem Klimahaus-Standard errichtet worden sei. Die Dachkonstruktion sei so konzipiert, dass später darauf eventuell eine Photovoltaikanlage errichtet werden kann. „Da die neue Halle nicht mit Geldern des olympischen Komitees CONI finanziert wurde, hat der Name

CONI-Halle keine Berechtigung mehr. Wir feiern heute den Tag des Heiligen Albert, Dekan Albert Pixner wird die Einweihung vornehmen, und ich werde ministrieren - da ist mir vorhin eingefallen, dass man die Halle auch ‚Alberthalle’ taufen könnte“, witzelte der Bürgermeister bei der Einweihung.

Roswitha Dander, Direktorin

der Mittelschule Oswald von Wolkenstein, hat als Verwahrerin die Verantwortung für die Halle übertragen bekommen. Sie freute sich über das Ende des dreijährigen Provisoriums in benachbarten Hallen und bedankte sich für die rasche Fertigstellung. „Die Halle wird von über tausend Kindern

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Landeshauptmann Luis Durnwalder

Schüler der Grundschule Vinzenz Goller begeisterten mit einer flotten Tanzeinlage

aus drei Schulen genutzt, darüber hinaus noch von Schülern des Gymnasiums Fallmerayer sowie von den SSV-Sektionen Volleyball und Yoseikan Budo“, unterstrich Roswitha Dander die Notwendigkeit der Einrichtung. Landesrat Cristian Tommasini hob die Bedeutung des Sportunterrichts für die Entwicklung der Kinder

Musikalische Einlage mit Blockflöten von der Mittelschule Manzoni

hervor, und Landeshauptmann Luis Durnwalder zeigte sich „stolz auf die schöne und funktionale Halle, die zu einem Ort der Begegnung aller Sprachgruppen werden soll“. Schüler der Mittelschule Oswald von Wolkenstein lockerten die Einweihungszeremonie mit Gesangseinlagen auf, Kinder der

Grundschule Vinzenz Goller zeigten Turnvorführungen und Tänze, Mädchen und Buben der Mittelschule Manzoni gaben ein

Grundschüler bei ihrer Turnvorführung

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Der Krampus geht um Seit vielen Jahren findet am Abend des 5. Dezember in Brixen ein Krampusumzug statt. Mit Organisationschef Martin Cestari haben wir einen Blick hinter die Kulissen geworfen und unter anderem herausgefunden, wer hinter den „dunklen Dämonen“ steckt.

A

n die erste Begegnung mit dem Krampus können sich viele noch lange erinnern. Alljährlich am Abend des 5. Dezember werden Kindheitserinnerungen wach, und man erzählt sich, wie es damals war, „als wir uns aus Angst unter dem Küchentisch verkrochen hatten“. Heute droht mancher Brauch im multimedialen Trubel zu ersticken. Was den Krampusbrauch angeht, will dies Martin Cestari und sein Krampusumzug-Organisationteam verhindern: Der heutige „Oberkrampus“ erzählt uns, er könne sich noch gut daran erinnern, wie er „als Bub mit den Kollegen Krampusse getratzt hat und dann geflüchtet ist, und was für eine Hetz das war“. Er denkt gerne an diese Späße zurück und fände es schade, wenn der Brauch nicht mehr weitergeführt würde. Mit dem Brixner Krampusumzug schien es voriges Jahr aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten zu Ende zu gehen, da ergriff Martin Cestari die Initiative und motivierte einige seiner Kollegen, die Tradition fortzuführen. „Wenn die aufwändigen Traktoren-Aufbauten einmal weggeworfen sind, weil der Umzug ein paar Jahre lang nicht mehr stattgefunden hat, würde sich möglicherweise niemand mehr den Riesenaufwand antun, später alles wieder neu aufzubauen – und die Veranstaltung würde aussterben“, mutmaßt Cestari. Deshalb habe er sich kurzerhand entschlossen, die Sache zu übernehmen. Da die meisten der „alten“ Krampusse ihre Hörner an den Nagel gehängt haben, nachdem die früheren Organisatoren Lars und Emanuel Cimadom sowie Andreas Langebner nicht mehr weitermachten, mussten auch neue Mitwirkende gefunden werden. „Samt Nikolaus, Engelen und Krampussen sind wir heuer 53 Leute“, erzählt Cestari stolz. Beim Brixner Umzug werden zusätzlich auch Krampusse aus Neustift, Aicha, Mittewald und vielleicht Villnöß mitgehen. Bereits ein bis zwei 22

Das „Krampus-Tratzen“ ist lustig und stellt die Kinder vor eine Mutprobe – die Krampusse wissen sich allerdings auch zu helfen…

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Monate vor dem Umzug beginnen die Beteiligten, die Wägen wieder herzurichten.

Die Leute hinter den hässlichen

Fratzen kommen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Schichten. „Der jüngste unserer Gruppe ist vier Jahre alt, die ältesten sind um die 50“, berichtet der Organisationschef, „es sind Büroangestellte, Arbeiter, Studenten, Carabinieri und Stadtpolizisten mit dabei“. Aber nicht jeder, der sich freiwillig meldet, darf beim Umzug mitmachen. Die Organisatoren achten darauf, dass „es vernünftige Leute sind, die sich nicht provozieren lassen und nicht gewalttätig sind“. Jeder Krampus unterschreibt vor der Veranstaltung eine entsprechende Erklärung, zum Beispiel, dass er kleine Kinder nicht allzu sehr erschreckt und ihnen nicht zu nahe kommt. Den Mitwirkenden werden auch praktische Anweisungen gegeben – so müssen zum Beispiel die Ruten immer tief gehalten werden, um niemanden versehentlich am Auge zu verletzen.

Ganz ausschließen könne man allerdings nicht, dass etwas passiert. Schon allein die Anwesenheit derartiger Menschenmengen in der Stadt birgt ein gewisses Gefahrenpotential in sich. Vor einigen Jahren wurde eine ältere Frau mit ihrem Fahrrad von Zuschauern niedergerannt, die vor den Krampussen zurückwichen. Die Krampusse sind übrigens dem größeren Verletzungsrisiko ausgesetzt als die Zuschauer, und nicht umsonst tragen einige unter den Fellen massive Protektoren: „Wenn Schnee liegt, musst du damit rechnen, mit Schneebällen beworfen zu werden“, erzählt Martin Cestari, „auch Eier fliegen durch die Gegend, und einmal wurde der Lenker eines Festwagens sogar von einem Pflasterstein getroffen – spätestens da hört der Spaß auf. Das war dann auch einigen der Krampussen zu viel, und sie sind seit diesem Vorfall nicht mehr bei den Umzügen mitgegangen“. Knallkörper können ebenfalls gefährlich sein, wenn sie beispielsweise im Fell hängen bleiben und dort explodieren. Da

kommt es den Krampussen gerade recht, wenn sie am Ende des Umzugs eine Sperre der Stadtpolizei passieren, die ihnen alle Verfolger vom Leib hält.

Die Maskerade der Brixner

Krampusse ist recht schlicht gehalten. Die Holzlarven, die anderswo getragen werden, sind zwar „schön, aber mit ihnen wäre es wegen des Gewichts konditionell gar nicht möglich, den gesamten Umzug durchzuhalten“, gibt Cestari zu Bedenken. Außerdem ist durch die kleinen Löcher der Holzmasken die Sicht sehr eingeschränkt. Umzüge, bei denen die Krampusse aufwändige Larven und Felle tragen, verlaufen daher naturgemäß viel ruhiger – auch, weil die teuren Kostüme geschont werden müssen. Wer ein Krampuskostüm aus echten Fellen und geschnitzten Larven haben will, blättert gut und gerne 1.000 bis 3.000 Euro hin. Die Brixner Krampusse tragen keine echten Felle, allerdings berappen auch sie jeweils 200 bis 300 Euro für das Kostüm. Man bestellt die


die von Kühen, Steinböcken oder Widdern stammen. Die echten Hörner müssen zunächst vom jeweiligen Schädelknochen gelöst werden, nach dem Auskochen klebt man mit Silikon ein Holzstück ein, das dann von innen an einen Helm geschraubt wird. Noch ein Fell über den Kopf und schwarze Schminke ins Gesicht – und fertig ist der „Original Brixner Krampus“.

Es ist mittlerweile Brauch, dass Martin Cestari: „Wir wollen den Krampusbrauch in Brixen aufrecht erhalten“

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Kunstfelle im Ausland und lässt sie hier zu Overalls nähen. Darüber tragen die Brixner Krampusse ein Schafsfell sowie Gamaschen. Diese Teile sind für alle gleich, um auch einigermaßen einheitlich aufzutreten. Verschiedene weitere Accessoires wie Gurte, Schellenkranz oder Ketten kann sich jeder nach Belieben selbst zulegen. Wer als Krampus etwas von sich hält, trägt natürlich auch ein paar furchterregende Hörner am Kopf,

beim Brixner Umzug die Zuschauer mit Ruß besudelt werden: „Wir haben dazu Behälter an den Traktoren, die mit einem Gemisch aus Fett und Ruß gefüllt sind“. Einen symbolhaften Charakter wie das Glückbringen hat diese Aktion nicht. „Wie bei anderen Umzügen, ist es auch bei uns einfach Usus geworden“, meint Martin Cestari. Die Zuschauer kommen deshalb in weiser Voraussicht nicht mit ihrem besten Sonntagsgewand, und die meisten finden es dann auch lustig – oder zumindest nicht schlimm –, wenn sie nach dem Umzug aussehen als hätten sie schon seit mehreren Tagen keine Seife mehr gesehen.

Die Organisation des Krampusumzugs ist hauptsächlich auf drei Personen aufgeteilt. Arno Kronthaler kümmert sich um alles, was mit Nikolaus und Engelen zu tun hat. Er hält die Kontakte zu den entsprechenden Personen und richtet den Festwagen her. Michael Campestrini ist für die Krampuswägen zuständig. Das Vorbereiten der Wägen mit den fingierten Felsen oder dem Kessel samt Feuer ist jedes Jahr ein großer Aufwand. Martin Cestari pflegt die Kontakte zu sämtlichen Mitgliedern, bestellt die Gewänder, koordiniert die gesamte Organisation und spricht alle Details mit dem Tourismusverein ab, der den Umzug seit Jahren finanziell unterstützt. Die Krampusse, die sich an den Vorbereitungen beteiligen, werden genauestens notiert. Glänzt jemand durch Abwesenheit, wird er fürs nächste Jahr von der Liste gestrichen und darf nicht mehr beim Umzug mitgehen. Auch sonst wird von den Krampussen einiges verlangt: Neben der Pflicht zur aktiven Mitarbeit bei den Vorbereitungen und den Spesen für das Kostüm zahlt jeder noch 20 Euro Mitgliedsbeitrag in die Vereinskasse.

„Ohne diese Beiträge könnten wir unsere Spesen kaum decken, denn auch der Tourismusverein musste in den vergangenen Jahren sparen und den Beitrag für den Umzug entsprechend kürzen“, bedauert Cestari. Die Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein ist aber nichtsdestotrotz gut: „Wir haben freie Hand in der Organisation und müssen nur garantieren, dass der Umzug sicher stattfindet. Der Tourismusverein legt Wert darauf, dass wir nach dem Umzug nicht ungeordnet durch die Stadt streunen, sondern gemeinsam abziehen“.

Weil heuer der 5. Dezember auf

einen Samstag fällt, erwarten sich die Organisatoren besonders großen Zulauf. Der Umzug startet bei der AGIP-Tankstelle in der Brennerstraße und verläuft dann über die Altenmarktgasse, Großen und Kleinen Graben durch das Sonnentor in die Kleinen und Großen Lauben, auf den Domplatz und zieht dann über die Brunogasse ab. Am Abend finden im Time Out und in der Disco Max Krampusfeiern statt. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Essen. Kaufen. Gutes tun! z Unter dem Motto „Essen. Kaufen. Gutes tun!“ sammeln Südtiroler Betriebe, darunter auch zwölf Unternehmen aus Brixen, Spenden für den Verein „Helfen ohne Grenzen“. Mit dem Erlös werden burmesische Flüchtlingskinder in das Programm „Essen an Schulen“ aufgenommen. „Jetzt zerstört dort die Wirtschaftskrise weitere Träume“, beschreibt Benno Röggla die schlimme

Situation, „die verarmten Eltern können ihre Kinder nicht mehr richtig ernähren; sie kommen daher geschwächt und kränklich zur Schule“. Eine ganze Reihe von Betrieben hat nun während der Adventszeit konkrete Hilfe zugesagt: Teilnehmende Restaurants spenden pro Essen 30 Cent, andere Betriebe spenden einen Prozentsatz vom Adventumsatz oder einen festen Betrag auf

bestimmte Produkte oder pro ausgegebenem Kassazettel. In Brixen sind dies die Unternehmen Alchemilla, Castiglioni-Gitzl, Consisto, die Gärtnerei Winkler,

P&G

Konditorei Pupp, Metzgerei Schanung, Microstore, Northland, OBI, Immobilien Sader, Restaurant Grissino und das Restaurant Grüner Baum. wv

Politik & Gesellschaft BRIXEN

Tolle Burschen z „Theoretisch“ war die Umstellung vom analogen zum digitalen Fernsehempfang auch für die Brixner Bürger kein Problem – theoretisch! In der Praxis allerdings hatte die Umstellung vor allem bei technikunbegabten Senioren zur Folge, dass oftmals der Fernseher streikte – trotz intensiven Studierens der Gebrauchsanweisung des bei älteren Fernsehern notwendigen Decoder-„Kaschtls“. Die Landesberufsschule Tschuggmall hatte frühzeitig Handlungsbedarf erkannt und „opferte“ anderthalb Tage Unterricht der Klassen der

kurz

notiert

24

Informatik-Ausbildungsfachrichtung, um Senioren zu Hause bei der Umstellung zur Hand zu gehen. „Technisch war es teilweise eine Herausforderung, weil es auf dem Markt eine Vielzahl verschiedener Geräte gibt“, erzählt Vize-Direktor Helmut Faller, der die Informatik-Fachausrichtung betreut, „zudem gab es manchmal in einer Wohnung zwei oder drei Fernseher, die auch mit SAT-, DVD- und Aufnahmegeräten kombiniert werden mussten“. Etwa 80 Haushalte wurden von den 15 Schülern aufgesucht, und das meist telefonische Feedback war – erwartungsgemäß – positiv: „Da haben Sie mir aber einen netten Bua geschickt“. Ein Herr kam anschließend mit zwei Schülern

Seit Anfang November befinden sich im Haupteingang des Krankenhauses Brixen die Arbeiten der Studenten des Kurses für Design und Art der Freien Universität Bozen. Ziel der Ausstellung ist die Darstellung des Themas Organspende, das Vertrauen darin zu stärken und das Bewusstsein für die Organspende zu wecken.

in die Schule, „einfach nur, um mir zu sagen, welch tolle Burschen wir da haben“, freute sich Faller. Die ausgefallenen Schulstunden seien „optimal investiert“ worden, freut sich auch Direktor

Martin Rederlechner, denn „was die Schüler in diesen Stunden an Sozialkompetenz dazugewonnen haben, hätten wir in dieser Zeit in der Schule nie leisten können“. wv

Das Caritas-Büro am Brixner Pfarrplatz 4 wurde kürzlich offiziell eröffnet. Es beherbergt die Schuldnerberatung, die Hospizbewegung und die Dienststelle Freiwilligenarbeit und Pfarrcaritas. Die drei Dienste sind von Montag bis Freitag von 9 bis 12.30 Uhr geöffnet.

Die Gemeinde Brixen führt in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Brixen ihre Vortragsreihe zu Familienthemen fort. In den vergangenen zwei Jahren stieß die Initiative auf viel Zuspruch; auch heuer wurden wiederum Themenvorschläge gesammelt.


NACHGEFRAGT

„Missbrauch mit Invalidenausweisen“ Egon BERNABÈ, Brixner Stadtpolizist, über den zunehmenden Missbrauch von Invalidenparkplätzen und den entsprechenden Ausweisen. Herr Bernabè, auf welche Art und Weise werden Invalidenparkplätze und -ausweise in Brixen missbraucht? Wir haben hauptsächlich zwei Arten festgestellt: Einmal verwenden die Hinterbliebenen verstorbener Personen deren Ausweise weiter und parken damit auf den entsprechenden Plätzen. Die zweite, zunächst weniger auffällige Methode, ist jene, die Ausweise von Verwandten zu verwenden, die sich zu Hause in Pflege oder im Altersheim befinden.

Wir haben in den letzten zwei Jahren, in denen wir gezielter kontrollieren, an die 100 solcher Vergehen festgestellt, also verhältnismäßig viele. Vorwiegend parken die betroffenen Personen in unmittelbarer Altstadtnähe. Einige besitzen sogar die Dreistigkeit, mit dem ausgelegten Invalidenausweis in die Altstadt zu fahren. Ertappten Personen ist es dann meist äußerst peinlich. Welche Strafen stehen auf dieses Delikt? Wer unberechtigt auf einem Invalidenparkplatz steht, muss mit einer Strafe in der Höhe von 78 Euro rechnen. Weitere 78 Euro

Wie oft kommt es zu Missbräuchen?

stehen auf den Tatbestand des Missbrauchs. Wir als Stadtpolizei werden in Zukunft weiterhin gezielte und strenge Kontrollen hinsichtlich dieses Delikts durchführen. Wir haben von verschiedenen Behinderten-Organisationen Rückendeckung bekommen, dieses Vergehen nicht als Kavaliersdelikt durchgehen zu lassen, sondern hier absolut streng durchzugreifen. Ich bin überzeugt, dass wir diesem Missbrauch gezielt entgegenwirken müssen, damit die Behindertenparkplätze wirklich invaliden Personen zur Verfügung stehen. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Gesundheitskompetenz werdender Eltern stärken z Die Krankenhäuser Brixen und Sterzing haben bereits in Vergangenheit mehrere Auszeichnungen als still- und frauenfreundliche Krankenhäuser erhalten. Mit dem Projekt „Gesund essen – gesund

leben für Zwei“, das das Krankenhaus Brixen gemeinsam mit der Stiftung Vital umgesetzt hat, geht der Gesundheitsbezirk Brixen nun noch einen Schritt weiter. Ziel des Projektes ist es, die Gesundheits-

kompetenz werdender Eltern zu stärken. „Unser Anliegen ist es, Frauen und ihre Partner darin zu unterstützen, der großen Verantwortung gerecht zu werden, die sie bereits mit Beginn der Schwangerschaft für die Entwicklung der Gesundheit ihres Kindes übernehmen“, erläutert Projektleiterin Elfi Kirmaier, die das Projekt gemeinsam mit den Primaren Arthur Scherer und Markus Markart, dem Sanitätskoordinator

Karl Lintner und dem Direktor der Stiftung Vital, Franz Plörer, vorstellte. Bei der Umsetzung aller Maßnahmen arbeiten mehrere Abteilungen zusammen: Aktiv eingebunden sind die Kinderabteilung, die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, die Küche und der Diätologische Dienst des Krankenhauses Brixen sowie die Beratungsstelle des Vorsorgedienstes im Sprengel. Die Ergebnisse des einjährigen Entwicklungsprozesses bestehen in einer Fülle kleinerer und größerer Maßnahmen auf den Abteilungen und in der Küche, in der Vermittlung wichtiger Ernährungsgrundsätze bis hin zu Kochkursen für die werdenden Eltern. Neu erschienen ist auch der Leitfaden „Wir werden Eltern“, der alle wichtigen Informationen für Schwangerschaft, Stillen und die Zeit mit dem Neugeborenen nach der Entbindung umfasst. Die Broschüre wird im Gesundheitsbezirk Brixen allen werdenden Müttern ausgehändigt und kann auch auf der Homepage der Stiftung Vital herunter db geladen werden.

BRIXEN

Der Nikolaus kommt! z Rund 16.000 Familien sind im Katholischen Familienverband Südtirols (KFS) zusammengeschlossen, um gemeinsam die Anliegen der Familien zu vertreten, diese zu informieren und zu unterstützen. Eine Aktion des KFS erfreut sich dabei seit Jahren besonderer Beliebtheit: Der Nikolaus kommt auf Wunsch am 5. oder 6. Dezember nach Hause! Anmeldungen für den hohen Besuch werden vom 29. November bis zum 1. Dezember von 18 bis 20 Uhr unter der Rufnummer 333 1895766 (Florian Oberrauch) entgegengenommen;

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KFS-Mitglieder haben Vorrang, und allfällige Spenden hierfür gehen an die Aktion „Familien in Not“. Organisiert sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter des KFS in Ortsgruppen und Bezirken, so auch in Brixen, wo Wolfgang Piok, Heidi Saxl Wachtler, Claudia Brunazzo Wolf, Barbara Larch, Maria Gruber Blasbichler, Christine Waldboth Niederkofler und Heidi Wierer Terza als Kontaktpersonen zur Verfügung stehen. Für das kommende Jahr haben diese bereits ein buntes Veranstaltungsprogramm erstellt, das vom Familienrodeln bis zum Palmbesenbinden reicht. Neue Mitglieder sind dabei stets erwünscht, denn über die finanzielle Unterstützung hinaus verleiht jedes neue Mitglied dem Anliegen der Familien auch mehr Gewicht. Nähere Infos zur Mitgliedschaft erfährt man unter www.familienverband.it, beim Zweigstellenleiter von Brixen, Wolfgang Piok, unter Tel. 0472 832052, wolfgang.piok@hotmail. com, oder bei den anderen Vertreterinnen. db


Energetische Gebäudesanierung BRIXEN

Für Verdienste um die Stadt Brixen geehrt z 28 Personen erhalten am 27. November von der Stadt Brixen eine besondere Ehrung aufgrund ihrer Verdienste in den Bereichen Sport, Kultur, Soziales, Bildung oder Wirtschaft. Den Ehrenring erhalten Othmar Barth (Architektur, Stadtplanung), Leo Munter (Kirche, Soziales), Vinicio Sarti (Vereinswesen, Soziales) und Luis Thaler (Soziales, Wirtschaft). Die Ehrenurkunde wird Josef Lanz (Kirchenmusik), Georg Jiri Morava (Städtepartnerschaft), Dietrich Reinhardt (Kongresswesen) und Giuseppe Zuccalá (Bildungswesen) überreicht. Die rund 20 Ehrenmedaillen erhalten Hansjörg Auer (Sport, Soziales, Wirtschaft), Pepi Barth (Vereinswesen, Handwerk), Gino Bernardi (Vereinswesen, Kino), Giacomina Calissi Olivieri (Soziales), Mario Castiglioni

Vinicio Sarti

(Kultur, Wirtschaft), Eugen Cimadom (Sport, Jugendarbeit), Ralf Dejaco (Sport, Wirtschaft), Anna Ferdigg (Soziales), Ada Fortarel (Soziales), Peter Gasser (Verwaltung, Gesellschaft), Josef Gelmi (Kirchengeschichte, Kultur), Klaus Peter Heiss (Wissenschaft), Suor Ancilla Nicoletta (Soziales, Bildung), Anna Pallestrong Hinterhuber (Soziales), Richard Peer (Soziales), Paul Reinthaler (Landwirtschaft), Benno Röggla (Soziales), Luigino Scaggiante (Sport, Gesellschaft), Luis Stockner (Kultur, Vereinswesen) und Burghardt Stremitzer (Tourismus). Vorschläge für zu ehrende Personen konnten alle Bürgerinnen einbringen; eine Kommission traf die Auswahl, die anschließend dem Gemeinderat zur Abstimmung vorgelegt wurde. db

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Menschen & Meinungen

Foto: Torsten Brandt

VON NULL AUF 15: Philipp Burgers Band Frei.Wild überzeugt mit ihrer neuen CD „Hart am Wind“ Deutschlands Rockfans

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PORTRAIT

Hart am Wind PHILIPP BURGER, Bandleader der Brixner Formation Frei.Wild, über den sensationellen Einstieg ihrer neuesten CD in die offizielle Verkaufshitparade in Deutschland und über sein Leben als Rockstar.

S

ie sind frei und wild – und sie sind weit weg von jeder rechten Gesinnung. Philipp Burger, Sänger und Frontmann von Südtirols derzeit erfolgreichster Band Frei.Wild, ist es leid, immer wieder auf etwas angesprochen zu werden, „das schon viele Jahre zurückliegt“. Ansichten würden sich eben ändern, Menschen würden sich weiterentwickeln, „und wir haben unsere Position längst eindeutig geklärt“. Mehr möchte er dazu nicht mehr sagen, „weil es einfach reicht“. Offenbar sei seine Zeit in der rechtsradikalen Szene, „und es war nur eine kurze Zeit!“, in Südtirol immer noch medienwirksamer als die Musik und der unglaubliche Erfolg von Frei.Wild. Natürlich seien die Texte seiner Band manchmal hart, „wir wollen ja provozieren“, und natürlich seien manche Passagen auch sehr

Liga des Rockbusiness angelangt – zumindest kurzzeitig, denn in den darauf folgenden Wochen hat die CD erwartungsgemäß Plätze eingebüßt. Vor einigen Tagen ist die Band von einer Tour mit zwölf Konzerten in Deutschland zurückgekehrt, und überall waren mindestens 1.000 Zuschauer. Die nächste Tournee startet bereits im Dezember. Dresden, Köln, Gosheim, Aschaffenburg, Hamburg – der Deutschrock aus Südtirol begeistert die Massen; die Fans von Frei.Wild sind zwischen 15 und 45 Jahre alt. Branchenkenner behaupten, sie hätten ein Vakuum gefüllt, das die Böhsen Onkelz hinterlassen haben.

Angefangen hat die Geschichte der Band Frei.Wild im Sommer des Jahres 2001, „und wir spielen immer noch in derselben Besetzung“. Wir, das sind Christian Forer, genannt „Föhre“, Jochen

Und dann hätten sie sich eben zusammengetan, Föhre, Zegga, Jonas und er, hätten begonnen, Musik zu machen, Texte zu schreiben. „Es gab auf jeden Fall kein Casting“, lacht Philipp Burger, „und wir haben auch nicht das Konservatorium besucht“. Das Texten, das sei eigentlich immer seine Aufgabe gewesen, und die Texte waren immer ein Spiegel der jeweiligen Lebensphase: „Texte übers Saufen würde ich heute wohl nicht mehr schreiben“.

Der Name Frei.Wild ist wäh-

rend einer Probe entstanden. Das Hirschgeweih im Logo, „wir sind allesamt grafisch nicht sonderlich begabt“, ist ihnen von einem deutschen Fan zugeschickt worden, „und wir waren der Meinung, das alles passt zu uns und unserem Land“. Dass sie heute ganz oben stehen, das erklärt sich Philipp

„Wir haben uns in den letzten Jahren eben viel mehr den Arsch aufgerissen als andere“_ Philipp Burger, Frei.Wild direkt, „denn wir nehmen uns kein Blatt vor den Mund“. Alles sei aber aus dem puren Leben genommen, sagt Philipp Burger, alles sei selber erlebt, unzensierte Wirklichkeit.

Mit ihrer neuen CD „Hart am

Wind“ sind sie vor drei Wochen von Null auf Platz 15 der offiziellen Verkaufscharts in Deutschland gelandet. Das ist keine Kleinigkeit: Die Longplay-Wertung führte in jener Woche die Gruppe Rammstein an vor Marius MüllerWesternhagen, Xavier Naidoo und Michael Jackson. Hinter Frei-Wild platzierten sich unter anderem die Beatles mit einer neuen Geschenke-Box, Mark Knopfler, Lady Gaga, Tokio Hotel und… die Kastelruther Spatzen. Damit sind die Brixner in der höchsten

Gargitter, genannt „Zegga“, Jonas Nothdurfter und eben Philipp Burger – vier höchst unterschiedliche Charaktere, allesamt begeisterte Handwerker, auf den Fotos der Homepage schwarz gekleidet und mit finsteren Gesichtern, im Alltag „aber ganz normale Menschen“. Fünf Jahre lang habe er Ziehharmonika gespielt, zuvor „natürlich“ Blockflöte, Kinderchor, Jugendchor, er habe „sozusagen das klassische Programm“ durchgezogen. Irgendwann habe er sich dann darauf beschränkt, nur noch Musik zu hören, vor allem Deutschrock. Der sympathische Zimmerer mit der rauchigen Stimme – „ich bin etwas erkältet heute“ – kann nicht begreifen, „wie man ständig Liedtexte hören kann, die man nicht versteht“.

Burger damit, „dass wir uns viel mehr den Arsch aufgerissen haben als andere, dass wir hundertausende Kilometer, oft auch umsonst, gefahren sind, dass wir uns nie zu schade waren, auch nur als Vorgruppe zu spielen, dass wir auf Zeltplätzen übernachtet haben, weil mit den Honoraren nur die Spritkosten gedeckt waren – ein Hotelzimmer war nicht mehr drin“. War Philipp Burger zu Beginn unseres Interviews noch etwas ungehalten, so sprüht er jetzt vor Begeisterung. Mutig seien sie gewesen, und wenn man ihnen keine Bühne zur Verfügung stellen wollte, so hätten sie sich eben ihre eigene aufgebaut, „dort, wo die Leute vorbei mussten“. Und dann hätten sie eben auch eine Riesenportion Glück gehabt mit

ihrem derzeitigen Manager Stefan Harder und mit der Tatsache, dass ihre Lieder offensichtlich den Nerv der Zeit treffen. Im Februar, da werde er Papi, meint Philipp Burger, und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Auf die Frage, ob er seiner Freundin denn schon einen Heiratsantrag gemacht habe, ob der eigenwillige Bandleader mit den großflächigen Tätowierungen und seiner manchmal etwas derben Sprache auch eine romantische Ader habe, streicht er sich verlegen grinsend durchs Haar. Hart am Wind und manchmal doch ganz weich. So wie ganz normale Menschen eben.

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Steckbrief

Philipp Burger wurde am 25. März 1981 in Sterzing geboren. Sein Vater ist Geometer, die Mutter Lehrerin. Mit seinen beiden Schwestern wuchs er in Brixen auf und besuchte dort die Grundund Mittelschule. Nach einem Jahr an der Geometerschule in Bozen begann er eine Zimmererlehre. Seit 2001 arbeitet er als selbständiger Zimmerer. Neben der Musik sind die Berge sein Hobby. Die Rockband Frei.Wild hat der Gitarrist 2001 gemeinsam mit Jonas Nothdurfter gegründet; mittlerweile hat die Band in jedem deutschen Bundesland, in der Schweiz und „sogar in Südtirol“ einen Fanclub. 29


Foto: Focus / Arnold Ritter

Menschen & Meinungen

BRIXEN

Ein Engel namens Ruth z Zwei Jahre lang durfte sich Alexandra Gasser stolz „Brixner Weihnachtsengel“ nennen. Nun hat sie das Amt ihrer Nachfolgerin Ruth Überbacher übergeben, die die Jury mit ihrem bezaubernden Lächeln und ihrer engelhaften Ausstrahlung überzeugt hatte. Die 17-jährige Studentin besucht das Humanistische Gymnasium in Brixen, wohnt in Milland und spielt Fußball beim SSV Brixen. Sie singt

außerdem im Mädchenchor des Vinzentinums und spielt Klavier. Bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes am 26. November wurde der neue Weihnachtsengel offiziell vorgestellt: Ruth Überbacher zog vom Hofburgplatz aus über die Kleinen und Großen Lauben auf den Domplatz, begleitet von Trommlern, Fackelträgern und 14 Barockengeln im Kostüm. Am 28. November, 5. und 12. Dezember

Jahre im Amt und repräsentiert in dieser Zeit symbolisch den Brixner Weihnachtsmarkt bei allen offiziellen Terminen. oz

wird der Weihnachtsengel jeweils ab 15 Uhr am Weihnachtsmarkt kleine Geschenke an die Kinder verteilen. Ruth bleibt für zwei

M&M EISACKTAL

Wichtelgeschichte für„Peter Pan“

Der Spruch vom Much

I woaß schun, prum die SVP mit zwoa Lischtn untretn will. Sie braucht es „doppelte Erlebnis“...

kurz

notiert

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z „Für mich selbst war das Schreiben sowie das Malen der Bilder eine sehr schöne und wertvolle Erfahrung, und ich freue mich sehr, dass es zusammen mit Renate Mühlögger Tschager, der Vorsitzenden des Vereins Peter Pan, gelungen ist, ein Kinderbuch zu veröffentlichen“, erzählt Manuela Gasteiger. Für diesen Verein für krebskranke Kinder gestaltete die Wahbrixnerin ihr erstes Bilderbuch; der Erlös kommt dabei „Peter Pan“ zugute. Die Geschichte von Murkelpurz

und Lollitrott erzählt von den Wichteln, den guten Seelen des Waldes, und anderen Fabelwesen. „Die Texte sind einfach, teilweise rhythmisch, und dazu gibt es auf jeder Seite ein großes, farbenfrohes Bild zum Anschauen“, erläutert Manuela Gasteiger. „Sprache und Bilder erzeugen eine heimelige, märchenhafte Atmosphäre, und die Geschichte eignet sich gut zum Vorlesen für Kinder von drei bis sechs Jahren“. Gasteiger veröffentlichte bereits zwei Kochbücher

Helmuth Profanter ist der neue Vorsitzende des SVP-Wirtschaftsausschusses von Brixen, seine Stellvertreterin ist Priska Ranalter. Weiters besteht der Ausschuss aus Philipp Gummerer, Manfred Psaier, Peter Passler, Barbara Plaickner, Markus Huber, Franz Jöchler, Walter Brida, Peter Brunner, Werner Prosch, Heinrich Ferretti und Josef Insam.

Laura und Erich Barth haben zum ersten Treffen der Nachkommen der Dariz aus Colle S. Lucia eingeladen. Rund 100 Personen aus Südtirol, Belluno, Venetien, Österreich, Deutschland und der Schweiz kamen nach Brixen – im Gepäck viel interessantes Material für die Familienforschung.

Foto: Oskar Zingerle

Menschen & Meinungen

und gestaltete Radiosendungen. Seit ihrer Jugend beschäftigt sie sich mit diversen Techniken der Malerei. db

Ingrid Parschalk ist die neue hds-Ortsobfrau von Vahrn; ihr zur Seite stehen Miriam Unterleitner und Alexandra Schenk. Bei der entsprechenden Sitzung wurde neben der Wahl heftig die geplante Eröffnung eines Lebensmittelgeschäftes im Löwe-Center diskutiert, da dieses sich nicht im Dorfzentrum befinde.


O o op s

Leser kochen für Leser

mein Hoppala

mmh!

Tomaten-Sardellen-Spaghetti Roman Bodner, Ingenieur

Mal wieder zum Friseur? Vor einiger Zeit schlenderte ich am späten Vormittag durch Stufels und sah plötzlich eine liebe Bekannte, die gerade am Schloss ihres Fahrrades hantierte. Das Fahrrad stand neben der Tür eines Friseursalons, und so nahm ich an, dass sich die junge Frau anschickte, zum Friseur zu gehen. „Guten Morgen, schon wach?“ flapste ich grinsend, „geht’s mal wieder zum Friseur?“ Die Bekannte, ansonsten eine besonders nette Person, reagierte überraschend und ungewohnt kühl, was meine Hirnzellen mächtig auf Trab brachte: Hatte ich wieder mal etwas Falsches gesagt? Wo befindet sich das Fettnäpfchen, in das ich offensichtlich hineingetreten war? Endlose zehn Sekunden später löste sich das Rätsel auf: Die Bekannte hatte sich nicht angeschickt, zum Friseur zu gehen, sondern sie hatte Waschen, Schnitt, Kopfhautpflege und Styling bereits hinter sich und war dem entsprechend gerade dabei, das Schloss ihres Fahrrades aufzusperren, um den Heimweg anzutreten. Ich entschuldigte mich – kurz bevor ich im Erdboden versank.

> Zutaten 1 kleines Glas Sardellen, 80 Gramm 10 Stück getrocknete Tomaten Spaghetti etwas Olivenöl 1 Zwiebel Knoblauch etwas Petersilie

> Zubereitung Die Spaghetti kochen, das Wasser dafür aber nicht salzen. Währenddessen die getrockneten Tomaten und die Zwiebel klein scheiden und im Olivenöl leicht anrösten. Den Knoblauch und die Sardellen klein hacken und ebenfalls dazugeben. Die fertig gekochten Spaghetti abseihen und eine kleine Menge dieses Wassers zu den Tomaten hinzugießen. Nun die Spaghetti beifügen und zum Schluss mit Petersilie bestreuen. Guten Appetit!

NATZ-SCHABS

Neuer Ehrenbürger z Josef March ist der dritte Ehrenbürger der Gemeinde NatzSchabs. Der Architekt, der heute dem Landesressort für Bauten als Direktor vorsteht, war von 1980 bis 1985 Vizebürgermeister und von 1985 bis 1995 Bürgermeister der Gemeinde Natz-Schabs. Auch im Anschluss an seine politische Tätigkeit stellte er sich in den Dienst der Allgemeinheit – so hat er die Erweiterung der Pfarrkirche von Schabs geplant und in allen Phasen entscheidend vorangetrieben. Josef March ist ein großer Musikfreund, seit Jahrzehnten Mitglied des Kirchenchores von Schabs und ein großer Förderer der Musikkapelle Schabs.

Landesrat Florian Mussner hob in seiner Laudatio die Verdienste seines Ressortdirektors für die Förderung qualitätsvoller Architektur in Südtirol hervor: „Sie haben im wahrsten Sinn des Wortes Spuren hinterlassen“. Es sei zu einem guten Teil Marchs Verdienst, wenn Südtirols öffentliche Bauten heute über die Grenzen hinaus auf Interesse stoßen und das Verständnis für moderne Architektur in der Bevölkerung gewachsen sei. Josef March ist nach dem verstorbenen Generalvikar Josef Michaeler und Altbürgermeister Franz Baumgartner, denen 1988 die Ehrenbürgerschaft verliehen wurde, der dritte Bürger der Gemeinde Natz-Schabs, dem dieser Titel zuerkannt worden ist. Im Rahmen der Feier erhielten weitere 21 Personen das Ehrenzeichen der Gemeinde für ihr freiwilliges und ehrenamtliches Engagement in kulturellen, sozialen, volkstumspolitischen oder wirtschaftlichen Bereichen im Dienste der Allgemeinheit. amm

Durch dieses Rezept mit getrockneten Tomaten und Sardellen holt Anni Ellecosta aus Brixen den Sommer nochmals in die Küche zurück. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Voting

Ihre Meinung online

Aufgrund eines Systemfehlers war die Frage der letzten Ausgabe im Internet nicht sichtbar, weshalb wir sie in dieser Ausgabe wiederholen. Die aktuelle Frage des Monats:

„Sollten die Sperrstunden in Wohngebieten landesweit vorverlegt werden?“ Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Stimmen Sie mit! www.brixner.info 31


Menschen & Meinungen

LAMMento BRIXEN

„Moansch eppa mi?“

Jetzt! Sofort!!

Foto: Oskar Zingerle

„Paris! Ich muss nach Paris!! Jetzt!!! Sofort!!!!“, sagt der Franz, während er genüsslich in ein verrucht französisch anmutendes und mit ganz dünn aufgeschnittenem Schinken und knackigem Käse belegtes Baguette beißt, und bei Frieda zaubert allein der Klang des Namens dieser Stadt ein verzücktes, geradezu verträumtes Lächeln ins Gesicht. Paris? „Ja! Einfach Koffer packen, sich entspannt ins Auto fallen lassen, volltanken, das Navi auf Place Blanche einstellen – und auf geht’s über Feldkirch nach Vaduz, Basel, Troyes nach... Paris! Ich muss mal weg, verstehst du? Mir fällt die Decke auf den Kopf.“ Das kann ich nachvollziehen, sag ich, aber… Paris? Warum nicht London? Barcelona?? Berlin???„Oder… Kuba! Bahamas!! Trinidad!!! One-wayticket ohne fixem Rückflugtermin!!!!“ Oder vielleicht was Esoterisches, sage ich. China, Neuseeland, ein einjähriger Selbstfindungskurs in Indien oder so, vielleicht als Weiterbildung getarnt. Dafür gibt’s sicher Beiträge in unserem Land der unbegrenzten Subventionen… „Beiträge? Damit wär auch das kleine unscheinbare und unbedeutende Problemchen der Finanzierung geklärt!“, sagt der Franz, und Frieda macht ein Gesicht, als ob sie sich überlegen würde, ob ihr Pass denn noch gültig sei. „Ich geh den Flug buchen, und du informierst dich inzwischen, in welchen Ämtern wir um Beiträge ansuchen können“, sagt der Franz, „und wehe, es gibt dafür keinen Beitrag! Dann…“ Dann? „Na ja, dann müssen wir halt zum Luis, morgen früh um sechs“.

z Der Brixner Ingenieur Peter Aichner ist am 15. Oktober nach mehrjähriger Krankheit im Alter von 78 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben. Seine Kinder haben dem leidenschaftlichen Maler, Ahnenforscher und Sammler eine sehenswerte Retrospektive in Form einer Homepage gewidmet. Unter peteraichner.jimdo.com werden die bedeutendsten Leidenschaften Aichners beleuchtet.

Eine davon ist das Malen: Peter Aichner malte vorwiegend Landschaften kombiniert mit Architektur, aber auch an Porträts versuchte er sich anhand diverser Techniken. Im Internet findet man eine Fülle an Werken, die erahnen lassen, mit welcher Hingabe er dieses Hobby pflegte. Aichner befasste sich in seiner Pension intensiv mit dem Ursprung und der Verbreitung seines Familiennamens. Im Zuge der Nachforschungen erfasste er an die 400 Personen und machte sich die Mühe, viele bis dato unbekannte Verwandte auch im Ausland zu besuchen. Peter Aichner hatte im Laufe der Zeit eine Passion für alte Radios und Funksprecher entwickelt, sie entsprechend gesammelt und in einer Datenbank katalogisiert. Auch über diese Leidenschaft wird auf der Homepage ausführlich berichtet und nicht zuletzt über seinen Beruf als Ingenieur bei den Brixner E-Werken. Dass Peter Aichner trotz seines Ehrgeizes und seiner Beharrlichkeit auch gerne komisch und selbstironisch war, erfährt man in der Rubrik „Humor & Varia“: Angeblich stammt von ihm unter anderem das gern mit französischem Akzent zitierte „Moansch eppa mi?“, das auch als Leitmotto zum posthumen Internetauftritt Aichners stehen könnte. oz

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Menschen & Meinungen

Umfrage

Weihnachtskind, Nikomann, Christolaus? Den Kindern ist es egal, ob Nikolaus, Weihnachtsmann oder Christkind – Hauptsache, jemand bringt Geschenke. Auch viele Eltern kommen manchmal durcheinander. Sollten wir aus Amerika importierte Bräuche wie den Weihnachtsmann oder Halloween übernehmen, oder muss man sich dagegen wehren?

Zu Margot Planinschek „kommt sowohl der Nikolaus als auch der Weihnachtsmann. Der Nikolaus kommt am 6., der Weihnachtsmann am 24. Dezember. Manchmal sagen wir zu Hause ‚Christkind’, manchmal ‚Weihnachtsmann’, das ist ganz verschieden. Ich finde es nicht so wichtig, dass man da unterscheidet. Solange die Kinder klein sind, ist es das Christkind, sind sie größer, kommt eben der Weihnachtsmann.“

Im Aufwachsen von Martin Wieser „ist der Weihnachtsmann noch gar nicht so in Mode gewesen. Früher hat es den Nikolaus und das Christkind gegeben und Schluss. Ich bin der Meinung, man sollte unsere eingesessenen Bräuche pflegen und die Gepflogenheiten anderer Länder nicht gleich übernehmen“.

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An Heiligabend kommt zu Markus Fink „der Weihnachtsmann. Ich unterscheide da nicht so streng. Man sollte die Bräuche so nehmen, wie sie sich entwickeln; zum Beispiel auch Halloween, das von Amerika importiert wurde. Wenn jemand bei uns auch zu diesem Anlass ein bisschen feiern will, sehe ich darin kein Problem“.

„Der Weihnachtsmann kommt bei uns nicht, bei uns kommt das Christkind“, bestätigt Christian Obwexer. „Ich bin dafür, dass unsere traditionellen Weihnachtsbräuche gepflegt werden, damit sie nicht eines Tages ganz verloren gehen. Mir kommt vor, dass immer mehr aus Amerika importiert wird, auch Halloween. Dagegen kann man sich nicht wehren, weil hauptsächlich wirtschaftliche Interessen dahinter stecken“.

„Der Weihnachtsmann kommt am Weihnachtsabend zu den Kindern in Amerika“. Barbara Markart findet schon, „dass man an unseren Bräuchen festhalten und diese pflegen sollte. In unserer Kindheit hat es nur das Christkind gegeben, deshalb fände ich es schön, wenn das so weitergeführt würde. Auch Halloween ist so ein importierter Brauch, mit dem viele bei uns nichts anfangen können“.

„Weihnachtsmann!“, antwortet Stefanie Schölzhorn spontan auf unsere Frage. „Er bringt die Geschenke am 24. Dezember, der Nikolaus kommt dagegen am 6. Dezember. Das Christkind ist zu uns gekommen, als wir noch Kinder waren. Jetzt ist es eben der Weihnachtsmann, auch, wenn der Brauch aus Amerika kommt – das ist mir egal. Halloween finde ich ebenfalls toll“.

„Am 6. Dezember kommt der Nikolaus und nicht der Weihnachtsmann“, hält Stefanie Abfalterer fest. „Es gibt das Christkind und den Nikolaus, etwas anderes gibt es bei uns nicht. Man sollte sich gegen das Einschleichen fremder Bräuche schon wehren, zum Beispiel auch gegen Halloween, das einfach nicht zu uns passt. Die Schulen könnten diesbezüglich noch besser aufklären“.

Tobias Grünberger pflegt zu Weihnachten die Bräuche von „Christkind und Nikolaus. Auf jeden Fall sollte man sich im Bewusstsein halten, dass der Weihnachtsmann nicht in unsere Kultur gehört. Vielleicht könnte man von Seiten der Schulen und Kindergärten die Kinder über die Unterschiede aufklären, aber auch Eltern sollten dies tun“.


2009/2010

WINTER

Highlights:

05.12.2009 - 05.04.2010 • Skivergnügen mit 360° Panoramablick • 10 gemütliche Gastlokale direkt an den Skipisten • Freestyle Ski- & Snowpark

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Gut und sicher über die Pisten

31.12.2009: Silvester-Fackelabfahrt Piste Trametsch ab 17.30 Uhr 08.01. - 05.03.2010: Lange Freitage Pisten geöffnet bis 22 Uhr, Lifte geöffnet bis 23 Uhr ab 08.01.2010: Tourengeherabend jeden Freitag bis 22 Uhr 14. + 16.02.2010: Faschingszauber auf der Plose mit Musik

Kursprogramm Dienstag, Sonntag, Sonntag,

8. Dezember 2009 13. Dezember 2009 20. Dezember 2009

10-16 Uhr 10-16 Uhr 10-16 Uhr

Kurse sind anmeldepflichtig.

Preise

Nikolaus Ski- und Snowboardkurse für Kinder und Jugendliche Dezember 2009 Die Skischule Plose organisiert in Zusammenarbeit mit der neuen Plose AG und den Ski- und Snowboardclubs WSV, Fana, Lüsen, Plose, Afers und Voodoo die Nikolauskurse für Kinder und Jugendliche. Die Ski- und Snowboardkurse sind inklusive: • Ski und Snowboardkurse mit oder ohne Skipass und Ausrüstung • Bustransfer mit Betreuung • Mittagessen mit Betreuung • Abschlussrennen mit Siegerehrung, Anflug des Weihnachtsmannes mit Paragleiter • Anmeldeschluss: 05. Dezember 2009

• Kurs mit Mittagessen • Kurs mit Skipass • Kurs, Skipass und Ausrüstung

95 Euro 115 Euro 135 Euro

Info und Anmeldung Tourismusverein Brixen - Bahnhofstraße 9 Tel. 0472 836401 Voodoo - Altenmarktgasse Tel. 0472 836490 NEU!

(Bürozeiten)

Fortsetzung für Nikolaus-Skikursteilnehmer: 26.12.2009 - 06.03.2010: 11 Samstage, jeweils von 14 bis 16 Uhr Preis: 170 Euro Anmeldung bei der Skischule Plose - St. Andrä Weitere Informationen an der Skischule Plose, Tel. und Fax 0472 850040 info@ploseskischule.it www.ploseskischule.it


Gewonnen! Echo

z Natalie und Peppe Cicero sind die glücklichen Gewinner des Kinderfoto-Wettbewerbs der September-Ausgabe des „Brixners“. „Dass Töchterchen Sofia für ein Foto stillhält, ist gar nicht so selbstverständlich“, erzählt Mutter Natalie, die Kleine ist nämlich ein richtiger Wirbelwind. Für das Foto bei der Preisübergabe

Leser schreiben uns

„Complimenti!“ Zur Umfrage über die ein- oder zweisprachige Wegebeschilderung, „Brixner” Nr. 236

Carlo Calderan, Brixen

Complimenti! Che fiuto giornalistico! Wie haben Sie es geschafft! Non é riuscito a trovare neppure un brissinese di lingua italiana che ritenga necessario che i cartelli di segnalazione lungo i sentieri siano bilingui? Io che sono di Bressanone e di lingua italiana non ne conoscevo invece neppure uno che non li volesse. Mi ha fatto pure piacere leggere come Herr Taschler pensi di dover esser lui a decidere se i cartelli nella mia

lingua siano, citandolo, notwendig oder nicht. Mi rivolgerò quindi a lui per sentire quali parole potrò in futuro ancora pronunciare in italiano. Solo un consiglio: provi sostituire la parola italiano con tedesco nelle allucinanti dichiarazioni della vostra Umfrage e forse capirá come si sente un brissinese di lingua italiana a leggerle.

aber strahlte Sofia wieder mit ihrem schönsten Lächeln in unsere Kamera. Kein Wunder: Sie freut sich mit Mami und Papi über eine tolle „Lumix“Digitalkamera von Panasonic, die uns freundlicherweise von Elektro Reichhalter in Brixen zur Verfügung gestellt wurde. Herzlichen Glückwunsch – und viel Spaß beim Knipsen! oz

Foto: Oskar Zingerle

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner­ straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info

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Menschen & Meinungen

BRIXEN


Pro& Contra Ist das Kruzifix-Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gerechtfertigt?

Ja Das Kruzifix-Urteil des EU-Gerichtshofes verweist auf eine in Italien nicht gelöste Grundfrage: Schule ist ein weltanschaulich neutraler Raum, in dem keiner Religion der Vorzug gebührt. Schule ist dem Respekt vor Menschenrechten und Religionen verpflichtet, darf sich aber nicht einseitig zu einer Kirche oder Konfession bekennen. Fakt ist: Das Kreuz in den Klassen verstößt gegen dieses Neutralitätsgebot. Die Kruzifixe in den Klassen gehen auf eine Verordnung von 1924 zurück. Damals suchte das faschistische Regime den Frieden zwischen Staat und Kirche, der seit der Besetzung des Kirchenstaats 1870 gestört war. Der Friede kam, aber um den Preis starker Anpassung an das Regime. Kirche und Staat stehen in Italien bis heute in enger Verbindung, sodass auch sein Premier, der gegen moralische und rechtliche Normen ständig verstößt, vom Vatikan mit Samthandschuhen angefasst wird. Diese Kungelei schadet beiden Mächten. Das Kreuz in den Klassen ist daher gewiss ein christliches und universales Zeichen, zugleich aber Ausdruck von zu großer Nähe von Staat und Kirche. Dennoch ist es nicht sinnvoll, nach Jahrzehnten einen Sturm gegen die Kreuze in den Klassen zu entfesseln. Auch als entschiedener, nicht gläubiger Laizist sage ich: Das Kreuz kann bleiben, Schule muss aber auch anderen religiösen und humanitären Symbolen Platz bieten. Und der Gekreuzigte mahnt: Mehr als christliche Symbole brauchen Gesellschaft und Politik Moral und Glaubwürdigkeit. Das Kruzifix an der Wand verweist auch auf das riesige Kreuz ungelöster Probleme in Italien, die sich Tag um Tag vergrößern. z

Internet

HERBERT DORFMANN, Abgeordneter im Europäischen Parlament: „Ohne Christentum würde der Kontinent seine Identität verlieren“ Nein Europa-kritische Geister nutzen das Kruzifix-Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, um gegen die EU loszuwettern. Der Straßburger Gerichtshof hat aber mit der EU überhaupt nichts zu tun. Er ist eine Instanz des Europarates, einer Organisation von zunehmend bescheidenerer Bedeutung mit insgesamt 47 Mitgliedern, die vollkommen unabhängig von der EU arbeitet. Das Urteil des Gerichtshofes ist Ausdruck eines aggressiven Säkularismus und gibt jenen Recht, die in Europa einen religionsfreien öffentlichen Raum haben wollen. Dabei übersehen sie, dass es unseren Kontinent ohne Christentum nicht geben kann. Das Christentum hat Europa, seine Menschen, die Kultur, die Kunst und das Denken derart geprägt, dass der Kontinent seine Identität verlieren würde, wenn man die Spuren des Christentums entfernen würde. Dabei geht es überhaupt nicht darum, die Religionsfreiheit in Frage zu stellen. Die Trennung zwischen Staat und Kirche ist ein hohes Gut unserer Demokratie, und ich bin dafür, dass wir genau darauf achten, dass beide in gegenseitigem Respekt das machen, was ihre Aufgabe ist. Aber genau um diesen Respekt geht es: Die christliche Kirche darf nicht den Anspruch erheben, dass alle an sie glauben, aber sie darf fordern, dass sie von allen respektiert wird. Immer wieder haben Mächte versucht, das Kruzifix aus dem öffentlichen Raum zu verbannen. Schon die Nazis glaubten in den 30er Jahren, es gäbe nur einen Führer und hängten sein Bild in die Klassenräume anstatt das Kreuz – ein Zeichen der Befreiung und der christlichen Nächstenliebe. Ich habe keine Lust, diesem Beispiel zu folgen. z

Foto: Harald F. Kienzl

HANS HEISS, Landtagsabgeordneter der Grünen: „Das Kreuz in den Klassen verstößt gegen das Neutralitätsgebot der Schulen“

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Kunst & Kultur

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VOR 200 JAHREN war die Mühlbacher Klause Schauplatz eines Kriegsgefechts zwischen Franzosen unter General Rusca (hoch zu Ross) und Tiroler Freiheitskämpfern

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DER KAMPF IN DER MÜHLBACHER KLAUSE

Die Schlacht von 1809

Anfang November fand in der Mühlbacher Klause eine Gedenkfeier zu „200 Jahre Schlacht an der Mühlbacher Klause“ statt. Universitätsprofessor Franz-Heinz von Hye schildert in diesem Beitrag die Entstehung dieses Verteidigungsbaus und das Kampfgeschehen vom 8. November 1809.

D

ie natürliche Talenge oder Klause am westlichen Ende des Pustertales bildete schon immer einen strategisch bedeutungsvollen Talabschnitt, der die Bezeichnung „Haslach“ trug. Dem entsprechend wird diese natürliche Klause in der Schenkungsurkunde von 1269 – kraft welcher Friedrich von Rodanc (Rodenegg) den Gebrüdern Meinhard und Adelpret bzw. Albert Grafen von Görz die Burg Rodenegg sowie den Berg und die Klause in Haslach in ihr Eigentum übertragen hat – lediglich als „Haslach“ bezeichnet und nicht nach dem spätestens seit 1228/35 nachweisbaren Marktort „Mulebach“, wo schon damals jährlich am St.-Helenen-Tag ein Jahrmarkt abgehalten worden war. Dieser erste Marktort Mühlbach repräsentierte den Typ eines Straßenmarktes und umfasste wohl nur die Straßenschleife beiderseits der oberen (alten) Brücke über den Valler Bach und die Mühlen an demselben. In der eingangs zitierten Urkunde von 1269 versprechen die beschenkten Brüder, dass sie als Gegenleistung in der Klause eine Burg mit einem befestigten Marktort errichten werden. Diesem Versprechen kamen sie in den folgenden Jahren in der Weise nach, dass sie einerseits einen bei der St.Helenen-Kirche gelegenen Acker zum eigentlichen Marktplatz umfunktionierten. Dieser wurde dann mit dem alten Straßenmarkt darunter verbunden. Zudem errichteten sie am Südwestsporn der Ortsterrasse die versprochene Burg, den später genannten „Freienthurn“. Turm und Markt wurden dabei mit einer Ringmauer umgeben,

die mit drei Toren nach Osten, Westen und Süden (in Richtung Rodeneck) versehen war, sodass dieser befestigte Marktort beinahe städtischen Charakter erhielt: Tatsächlich finden sich aus der Zeit um 1310/35, und zwar sogar in landesfürstlichen Urkunden, Nennungen Mühlbachs als „oppidum“ und „civitas“, das heißt Stadt. Überdies wird Mühlbach gemäß seiner Funktion als Grenzfestung

wurde; ein solcher Grenzort bedurfte entsprechender Verteidigungsbauten. Als Hauptort der Herrschaft Rodenegg kam Mühlbach jedoch noch eine weitere Grenzfunktion zu, nämlich die gegen das geistliche Fürstentum des Bischofs von Brixen, der bis 1269 Lehensherr auch über die Herrschaft Rodenegg war. Durch die eingangs erwähnte eigenmächtige Schenkung Friedrichs von Rodank

wichtigsten Orte Tirols bezeichnet werden. Als dann jedoch in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, konkret im Jahre 1478, von Kärnten her durch das Pustertal die Türken-Gefahr drohte, konnte der unterdessen dicht besiedelte, jedoch nur noch mangelhaft befestigte Marktort Mühlbach nicht mehr so recht als sichere Grenzfestung dienen. Eine Belagerung durch die Türken wäre

„Die feindlichen Soldaten, größtenteils Dalmatiner, stürmten in zwei Stunden dreimal auf die Mühlbacher Klause los und wurden jedes Mal mit großem Verluste zurückgeworfen“_ Universitätsprofessor Franz-Heinz von Hye und Straßensperre erstmals 1305 als „clusa in Mylbaco“ bezeichnet. Diese Bezeichnung des befestigten Marktortes Mühlbach als Klause findet übrigens ein perfektes Gegenstück in der einstigen Brixner Grenzstadt Klausen, deren Wurzeln ebenfalls in der bereits im Jahre 1027 urkundlich nachweisbaren „clausa sub Sabiona“ liegen. Für den quasi städtischen Ausbau Mühlbachs zum befestigten Marktort sollte sich während der damaligen Ausbau-Phase neben der Erfüllung des Vertrags mit dem letzten Herrn von Rodank/ Rodenegg noch eine zweite Motivation ergeben: Im Jahre 1271 haben nämlich die oben genannten Görzer Brüder ihr Erbe geteilt, wobei die Haslacher Klause und damit Mühlbach zum Grenzort zwischen beiden Landesteilen

an die Gebrüder Meinhard und Albert von Görz war dem Bischof nämlich die ganze Herrschaft Rodenegg samt Mühlbach verloren gegangen. Bleibt noch daran zu erinnern, dass die Herrschaft Rodenegg bis zur Unterdrittelbrücke über die Rienz und damit unmittelbar bis vor die Tore Brixens gereicht hatte.

Mühlbach konnte daher seit

seinem stadtähnlichen Ausbau zum befestigten Markt- und Grenzort beziehungsweise bis zur Wiedervereinigung der 1271 voneinander getrennten Teile des Görzer Erbes, nämlich der Grafschaft Tirol und der Vorderen Grafschaft Görz (Lienz und Pustertal), im Jahre 1500 als einer der sowohl politisch-militärisch als auch verkehrswirtschaftlich

wohl kaum ohne Schäden oder Gefährdung der Bevölkerung zu überstehen gewesen. Aus diesem Grunde wurde östlich des Marktes, fast unmittelbar an der östlichen Herrschaftsgrenze, vom damaligen Tiroler Landesfürsten Sigmund dem Münzreichen als Bollwerk gegen die Türken eine neue Festung errichtet – die noch heute weitgehend bestehende Mühlbacher Klause. Damals jedoch blieb das Pustertal glücklicherweise von der Türken-Gefahr verschont. Rund 330 Jahre später allerdings, im Jahre 1809, war die Klause Austragungsort heißer Kämpfe, und dabei musste sie ihre Bewährungsprobe als Befestigung ablegen. Anlass dafür war die Erhebung Tirols gegen das mit Frankreich verbündete Königreich Bayern. 39


Kunst & Kultur

Bekanntlich verfügte Kaiser Napoleon im Friedensdiktat von Pressburg im Dezember 1805, dass Tirol dem mit Wirkung vom 1. Jänner 1806 geschaffenen Königreich Bayern zugeordnet und vom Österreichischen Kaisertum abgetrennt wurde. Das Volk von Tirol jedoch empfand diese neue, von der zentralistischen und kirchenfeindlichen Ideologie der französischen Aufklärung geprägte Herrschaft als Fremdherrschaft. Diese Gesinnung wiederum kam Kaiser Franz I. von Österreich sehr gelegen, da ihn der Verlust der Grafschaft Tirol schmerzte und er nach ihrer Rückgewinnung trachtete. So kam es im Jahre 1809 mit Unterstützung Österreichs zur

Erhebung Tirols gegen seine neue bayerische Herrschaft. Nachdem jedoch die österreichische Armee am Hauptkriegsschauplatz – nach einem anfänglichen Erfolg bei Aspern – bereits im Juli bei Deutsch Wagram eine schwere Niederlage hinnehmen und Kaiser Franz zunächst einen Waffenstillstand und am 14. Oktober im Friedensvertrag von Schönbrunn neuerdings mit Napoleon Frieden schließen und weiterhin auf Tirol verzichten musste, stand der Freiheitskampf der Tiroler ab dem 14. Oktober ohne jede Rückendeckung da. Überdies hat es Kaiser Franz unterlassen, seine Tiroler Verbündeten sofort über den neuerlichen Friedens-

schluss zu informieren. Aus diesem Grund misstraute man in Tirol den Nachrichten über diesen Friedensschluss, und dies um so mehr, als Kaiser Franz nach dem Sieg von Aspern am 21./22. Mai in gedruckten Flugblättern versprochen hatte, nie wieder einen Friedensvertrag abzuschließen, in dem er auf Tirol verzichten müsse.

Das Misstrauen gegenüber den

einseitigen bayerischen Friedensnachrichten wurde zudem erheblich unterstützt, als Kaiser Franz wenige Wochen vor Abschluss des Friedens von Schönbrunn beschloss, Andreas Hofer, den „Oberkommandanten in Tirol“, mit

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Erziehungsstile: gibt es den Königsweg der Erziehung?

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I bambini hanno bisogno di limiti?

18.01.2010

DDDr. Wassilios Fthenakis

Erziehung in der Pubertät: die Feuerprobe für die ganze Familie

25.02.2010

Dr. Markus Markart

Die Gesundheit unseres Kindes: was Eltern tun können

22.03.2010

DDDr. Wassilios Fthenakis

Sichere Bindung - unverzichtbare Grundlage für eine positive Entwicklung des Kindes

13.04.2010

Dott.ssa Liliana Dozza

L‘insieme di fratelli e sorelle e bambini della stessa età: dinamiche e opportunità di sviluppo

17.05.2010

DDDr. Wassilios Fthenakis

Vereinbarkeit von Arbeit und Familie - auch ein Thema für Väter?

08.06.2010

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der großen goldenen Zivilehrenmedaille an der goldenen Kette – dem damals höchsten österreichischen Zivilorden – auszuzeichnen. Dessen feierliche Verleihung erfolgte am 4. Oktober 1809 in der Innsbrucker Hofkirche. Eine noch deutlichere Bestärkung Andreas Hofers durch den Kaiser zur Fortsetzung des Widerstandes gegen Bayern kann man sich nicht vorstellen – trotz des Waffenstillstandes. Doch genau zehn Tage nach der Überreichung der Ehrenmedaille hat Kaiser Franz in Schönbrunn neuerlich mit Napoleon Frieden geschlossen und darin zur Kenntnis nehmen müssen, dass Tirol weiterhin beim Königreich Bayern verblieb. Der Kaiser wusste dies – aber er ließ Andreas Hofer und die übrigen Tiroler Kommandanten im Ungewissen; vor allem dadurch kam es in Tirol sowohl zur schweren Niederlage bei der Vierten Bergisel-Schlacht am 1. November als auch zu den wirren Verhältnissen, zum Schwanken zwischen Krieg und Frieden in Tirol nach dieser verlorenen Schlacht. Ein Teil der Tiroler Kommandanten wie Jakob Sieberer und der Priesters Josef Daney vertraute den Friedensnachrichten. Andere hingegen wie Pater Joachim Haspinger, Johann Maria von Kolb oder Peter Mayr waren entschieden für die Fortsetzung der Kämpfe gegen die Bayern und Franzosen. Kolb ging sogar soweit, dass er – um Stimmung zu machen – unrichtige, frei erfundene Siegesnachrichten verbreitete und andererseits Tiroler Landesverteidiger mit Erschießen bedrohte, wenn sie nicht seinen Befehlen gehorchten. So kam es dazu, dass einerseits von allen Seiten – von Bayern, vom Etschtal herauf und von Kärnten her – durch das Pustertal immer mehr französisches und bayerisches Militär nach Tirol vorstieß, andererseits aber Heißsporne immer wieder sinnlose Kämpfe gegen diese Übermacht provozierten und letztlich verloren, auch wenn sie vorübergehende, lokale Erfolge verbuchen konnten.

Mühlbach war davon vor allem

durch den Vormarsch des französischen Armee-Korps unter General Baraguay d’Hilliers betroffen, der von Kärnten her durch das Pustertal nach Tirol vorstieß. Ihm trat Johann Maria von Kolb, der „heftigste Friedensleugner“, wie ihn der bekannte Tiroler Landestopograph Johann Jakob Staffler nennt, vehement und durch


Foto: Egon Daporta

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Bis vor rund 15 Jahren führte die Pustertaler Straße mitten durch die Mühlbacher Klause

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Aussendung von gedruckten Aufrufen an die Männer des Pustertales und seiner Nebentäler entgegen, wobei er sich laut Staffler als „Landes-Defensionscommandant“ (neben dem Oberkommandanten Andreas Hofer!) bezeichnete. Unter Berufung auf den von Andreas Hofer am 30. Oktober (also vor der letzten Bergisel-Schlacht) in Matrei am Brenner gefassten Beschluss, „den Krieg unter Gottes Beistand thätigst fortzusetzen und für Religion und Vaterland zu siegen oder zu sterben“, rief Kolb die Pustertaler neuerlich und unter Todesandrohung im Falle der Weigerung zu den Waffen. „Auf diese Weise gelang es ihm“, wie Johann Jakob Staffler schreibt, „eine beträchtliche Masse Sturmvolkes an sich zu ziehen, welches er dem Feinde entgegentrieb. Bei St. Sigmund kommandierten Peter Kemenater, Wirth in Schabs, und Jakob Stainer, Kofler von Milland, im Tauferer Thale Johann Mader. Die Hauptmacht der Bauern stand an der Mühlbacher Klause. Sie hatten dort drei Kanonen, zwei andere waren am linken Rienzufer aufgepflanzt. Und alle diese fünf Geschütze wurden von sieben österreichischen Kanonieren, welche Andreas Hofer früher angeworben hatte, bedient. Peter Mayr und Kolb hatten das schreibende Hauptquartier zu Mühlbach. Am 8. November wurde vor Tagesanbruch die Position der Bauern bei St. Sigmund angegriffen und nach zwei Stunden

von den Franzosen genommen. Um 10 Uhr Vormittags war General Rusca, der den Vortrab führte, schon in Niedervintl eingerückt. Nicht so leicht ließ sich aber die Mühlbacher Klause gewinnen. Hier führte Peter Mayr das Kommando, und ihm zur Seite war Kolb. Am rechten Flügel stand Kofler von Milland und am linken Kemenater von Schabs, welche beide von St. Sigmund sich hieher zurückgezogen hatten. Rusca detaschierte (!) von Vintl aus gegen Meransen ein Bataillon und eine zweite Colonne über Hachelstein nach Rodeneck, um die Klause zu überflügeln (d.h. zu umgehen). Allein die Ungeduld des raschen Generals ließ den Erfolg dieses Mannes nicht abwarten, sondern er befahl sogleich, im Sturme die Klause zu nehmen. Ein gewaltiger Kanonendonner eröffnete den Kampf, und lebhaft antworteten die Geschütze der Bauern, viel geschäftiger und sicherer aber ihre Stutzen aus der Klause und hinter schützenden Felsen und Baum-Pallisaden von den Talwendungen (d.h. Talhängen) herab. Die größte Wirkung taten die Granitstücke, welche vom steilen Gebirge nächst der Klause auf die vorgedrungene Truppe fortwährend niederdonnerten. Die feindlichen Soldaten, größtenteils Dalmatiner, stürmten in zwei Stunden dreimal auf die Klause los und wurden jedes Mal mit großem Verluste zurückgeworfen. Endlich führte Rusca selbst den vierten Sturm an. Über die

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Kunst & Kultur Nach Fertigstellung der Umfahrungsstraße ergriff der Verein Mühlbacher Klause die Initiative und bewahrte die Ruine vor dem Verfall

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Samstag Nachmittag immer geöffnet

Leichen ihrer Brüder drangen die Soldaten mit der größten Bravour in dichten Massen bis an die hölzernen Gitter am Tore der Klause. Dieses wurde durchbrochen und die Klause genommen. Doch die meisten Bauern waren bereits entlaufen, denn als sie die beiden Kolonnen des Feindes in ihren Flanken erblickt hatten, suchten sie noch rechtzeitig das Gebirge. Die Tiroler verloren in diesem Kampfe nicht mehr als acht Mann, dagegen die Feinde wenigstens 500 Mann nebst 15 Offizieren und darunter drei Stabsoffiziere. Rusca selbst erhielt dabei eine starke Verwundung. Schnell wälzte sich (hierauf) die rachedürstende Truppe nach dem Markte Mühlbach und hauste dort schrecklich. Alle Wohnungen wurden geplündert

und alle Gerätschaften zertrümmert. Der (nachher) gerichtlich erhobene Schaden, den der Markt an diesem Tage erlitt, übersteigt 20.000 Gulden.“

Joseph Rapp schreibt dazu

ergänzend, dass die Franzosen, nachdem sie die Klause erobert hatten, „ohne einen Schuss zu tun, um Mittag in Mühlbach einrückten. Vor Wut schäumend“, schreibt Rapp weiter, „durchliefen die Soldaten den ganzen Markt, wo nur 18 Personen und unter diesen der 82-jährige Seelsorger (Johann Friedrich Krapichler), der Landrichter (Ignaz Johann von Preu) und der Bürgermeister (Joseph Klieber) zurückgeblieben waren. Diese drei mit noch vier anderen Personen erwarteten im Gerichtshause ihr

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Schicksal. Im ganzen Markte hausten die erbitterten Soldaten fürchterlich, stießen alle Haustüren ein und plünderten nach Herzenslust“. Zum Unterschied von der bayerischen Soldateska, die am 15. und 16. Mai 1809 die „Bergstadt“ Schwaz in Brand gesteckt hatte, fand dergleichen in Mühlbach glücklicherweise nicht statt. Auch die Pfarrkirche zur Hl. Helena (damals noch Kuratiekirche) blieb ebenso unversehrt wie das St.-Florian-Kirchlein daneben am alten Friedhof. Nach den Kämpfen wurde alles, was an der Klause aus Holz war, verbrannt. Der Versuch der Sieger, das steinerne, feste Mauerwerk der Klause selbst zu demolieren, war jedoch zum Scheitern verurteilt. Wie in Spinges nach den fürchterlichen Kämpfen am 2. April 1797, ließen die Franzosen auch hier in der Klause die Körper der gefallenen Soldaten zusammentragen und gemeinsam verbrennen. In dieser Vorgangsweise kam auch die sogenannte „aufgeklärte“ antichristliche Denkweise der französischen Politik nach der Französischen Revolution zum Ausdruck: Diese verweigerte einerseits dem toten Körper – ob als Leichnam oder Asche – den Anspruch auf Individualität und stellte andererseits die von der Kirche verkündete einstige „Auferstehung“ des Menschen in Abrede. Die gelegentliche Meinung, General Rusca habe sich nach seinem Einsatz bei Mühlbach nach Genua

begeben, um nach Frankreich zurückzukehren, sei aber dort an den Folgen seiner bei den Kämpfen in der Klause erlittenen Verwundung verstorben, kann nur mit Einschränkungen zur Kenntnis genommen werden. Tatsächlich musste sich Rusca befehlsgemäß von Mühlbach über Bozen nach Meran begeben, wo er noch in die heftigen Kämpfe am Küchelberg bei Meran und im Passeier am 15. und 16. November verwickelt worden ist.

Hermann Eisenstecken aus

Mühlbach ließ mich übrigens ergänzend wissen, dass einige namentlich nicht bekannte Mühlbacher angesichts der drohenden Vorrückung der französischen Truppen noch vor deren Eintreffen bei der Klause am 8. November 1809 die beiden Glocken der dortigen Kapelle sowie den dort noch aus der Bauzeit der Klause um 1478 stammenden Kelch nebst Messgewändern in Nachbarorte in Sicherheit gebracht haben. Über den weiteren Verbleib dieser Stücke müssten erst Nachforschungen angestellt werden. Bleibt abschließend noch daran zu erinnern, dass es auch noch einmal im Jahre 1813 zu Kämpfen bei der Mühlbacher Klause gekommen ist.

Franz-Heinz von Hye Leserbrief an: echo@brixner.info



Kunst & Kultur

KLEINKUNST

Erfolgreicher Poetry Slam z Ob der 1. Poetry Slam – ein moderner Dichterwettstreit – in der Dekadenz Anklang finden würde, war ungewiss. Eingeladen war jeder, der seinen selbst geschriebenen Text jeglicher Art einmal auf einer Bühne vortragen und vom Publikum bewerten lassen wollte. Die positive Resonanz überraschte schlussendlich: Acht Frauen und Männer, vom Teenager bis zum Mittvierziger,

aus Brixen und Umgebung, präsentierten ihre Gedichte, Lieder oder Prosatexte, deren inhaltliche Qualität und thematische Vielfalt für Spannung sorgten. Gedanken über Heimat und Andersartigkeit, über Identität und Freundschaft, über Träume und Erlebtes wurden in humorvolle oder kritische Sätze verpackt und regten zum Lachen, Nachdenken oder zu stillem Zuhören an. Durch

die Authentizität der Autoren auf der Bühne und den teils sehr persönlichen Texten breitete sich im voll besetzten Keller bald eine ganz besondere Atmosphäre aus, und die abschließende Bewertung

fiel nicht leicht. Durch ausgiebiges Klatschen krönte das bunt gemischte Publikum schließlich Maria Hilber (im Bild) als Siegerin des Poetry Slam, dicht gefolgt von Alissa Thaler. db

kurz“. Aufgeführt wird „Fröhliche Weihnachten, Mr. Scrooge!“ im Jugendheim Milland ab 12. Dezember, zu kinderfreundlichen

Zeiten und familiengerechten Preisen. Die detaillierten Infos finden sich in unserem Veranstaltungskalender. db

Das beliebte Zirkusäffchen Bobby begab sich auf ein neues Abenteuer: „Hurra! Mit Bobby ab nach Afrika!“ ist der Titel der brandneuen CD, die 19 schwungvolle Kinderlieder in eine spannende Geschichte einbaut.

Viel Anklang fand das Konzert des Domchores Brixen in der Kathedrale von Lodi – das Abschlusskonzert der Reihe „Cattedrali“. Daran teilnehmen durften nur Chöre von Kathedralen. Der Domchor sang die Theresienmesse von J. Haydn sowie Werke von F. Mendelssohn und W.A. Mozart.

K&K Kunst & Kultur

THEATER

Weihnachtsgeschichte für Jung und Alt z Die Geschichte von Mr. Scrooge – einem alten Geizhals, der weder Weihnachten noch seine Mitmenschen ausstehen kann und der am Heiligabend Besuch von drei Geistern bekommt – erzählt die Heimatbühne Milland in ganz besonderer Besetzung: Erstmals stehen vorwiegend Kinder und Jugendliche auf der Bühne, die unter der Regie von Erich Meraner das Stück erarbeitet haben. „Wir versuchten bereits seit längerer Zeit, ein Stück für Kinder und mit Kindern zu

kurz

notiert

44

organisieren und freuen uns, dass es heuer geklappt hat!“ erzählt Karl Jöchler, Präsident der Heimatbühne Milland. „Die Mischung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gibt der Geschichte einen ganz eigenen Charakter. Durch viel Improvisation und den theaterpädagogischen Methoden konnte Erich Meraner eine individuelle Inszenierung schaffen, die für Kinder und Erwachsene spannend ist. Neben dem Spiel kommt dabei auch der Gesang nicht zu

Beim diesjährigen Cäcilienkonzert am 22. November trat die Singschule Neustift das erste Mal mit anderen Sängern und Chören aus Neustift auf. Die Singschule wurde 2007 gegründet und besteht aus 60 Kindern und Jugendlichen unter der musikalischen Leitung von Rudi Chizzali.


NACHGEFRAGT

„Menschen an die Krippe heranführen“ HEINRICH TÖLL, Obmann des Bezirks Brixen im Verband Südtiroler Krippenfreunde, über die Krippensausstellung vom 6. bis 11. Dezember im Kloster Neustift. Herr Töll, wie ist die Idee zu einer bezirksweiten Krippenausstellung entstanden? Vor drei Jahren wurden im ganzen Land Bezirksausschüsse gegründet. Unsere erste Initiative war die Organisation einer Ausstellung, die damals unter dem Motto „Krippenwallfahrt“ zahlreiche Besucher aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein nach Neustift gelockt hat. Die „Krippenwallfahrt“ hat mittlerweile Schule gemacht und findet heuer in Nordtirol statt, nächstes Jahr in der Schweiz. Welche Besonderheiten sind bei der heurigen Krippenaus-

stellung im Kloster Neustift zu sehen? Die Ausstellung ist dem 15. Todestag des Prälaten Konrad Lechner gewidmet, dessen Figurentechnik unter Krippenfreunden sehr beachtet wird. Lechners Vision war es, dass in jedem Haushalt eine Krippe stehen solle, weshalb er eine einfache Technik zum Herstellen schöner Figuren entwickelt hat. Lechner-Figuren haben Extremitäten aus Blei, der Kopf besteht aus einem Wachs-KreideGemisch. Will man Figuren nach der Lechner-Methode herstellen, sollte man geschickt im Nähen der Gewänder sein. In Neustift

werden etwa 20 ausgewählte Krippen zu sehen sein, von denen einige mit Lechner-Figuren bestückt sind. Welchen Rat können Sie jemandem erteilen, der eine Krippe bei sich zu Hause aufstellen möchte? Wir wollen die Menschen näher an die Krippe heranführen. Wer zu Hause eine Krippe aufstellen möchte, sollte sich im Vorfeld einen geeigneten Platz aussuchen, an dem sie nicht im Wege ist. Viele Krippen bleiben leider aus Platzmangel im Keller liegen. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Konzertreihe

Brass Vocal Ensemble mit Tenor Gerhard Haller und Ensembles der Südtiroler Musikschulen 01.12.2009 03.12.2009 09.12.2009 10.12.2009

Pfarrkirche Bruneck Stiftskirche Neustift Franziskanerkirche Bozen Hl. Kreuz-Kirche Lana

Beginn:

20.00 Uhr

Die Südtiroler Raiffeisenkassen unterstützen mit ihrer Weihnachtsaktion die Einrichtung „Haus Emmaus“ in Leifers. Diese Einrichtung betreut HIV-positive und Aids-kranke Menschen, die über kein familiäres Netz verfügen.

Helfen Sie mit! Ihre Spende trägt dazu bei, die Lebenssituation der Bewohner des „Haus Emmaus“ zu verbessern. Spendenkonto: Caritas Haus Emmaus „Zukunft schenken“ Raiffeisen Landesbank Südtirol IBAN: IT42 F 03493 11600 000300200018

www.raiffeisen.it

Werbemitteilung

Der Kartenvorverkauf startet am 23. November. Die Eintrittskarte zu den Konzerten kann in jeder Raiffeisenkasse zum Preis von 10 Euro erworben werden; für Kinder unter zehn Jahren ist der Eintritt frei.


KULTUR

Rück- und Vorschau des Diözesanmuseums z Die in den Sonderausstellungen gezeigten Kunstwerke sind verpackt und ihren Besitzern zurückgegeben worden, das Diözesanmuseum Hofburg Brixen ist seit Anfang November geschlossen. Diese ruhige Zeit nützte das Kuratorium der Hofburg nun, um Bilanz zu ziehen und die Weichen für das kommende Jahresprogramm zu stellen. Dabei blickt man auf ein erfolgreiches Jahr 2009 zurück: Knapp 55.000 Besucher besichtigten die verschiedenen Abteilungen der Hofburg wie das Museum, die

Krippensammlung und die Ausstellungen. Auf besonders großes Interesse stieß dabei die Retrospektive über das vielfältige Schaffen von Paul Flora, aber auch die anderen Ausstellungen wurden vom Publikum gut angenommen: die massiven monochromen Skulpturen von Wilhelm Senoner, die zarten Hinterglasbilder und die Zeichnungen internationaler Künstler aus dem NordicoMuseum in Linz. Als attraktive Veranstaltung für Einheimische stellte sich der Internationale Museumstag im Mai heraus, während das Angebot von Führungen an

Abenden und Nachmittagen vor allem von Touristen angenommen wurde. Neben den museumseigenen Initiativen war die Hofburg zudem Austragungsort für verschiedene Fremdveranstaltungen wie Operaufführungen oder Konzerten. Doch noch ist die Saison nicht ganz zu Ende: Passend zum ersten Adventsonntag öffnet am 28. November die

Krippensammlung ihre Tore und bleibt bis zum 6. Jänner geöffnet. Im nächsten Jahr werden zwei Sonderausstellungen auf Besucher warten: von März bis Mai die Ausstellung „Brixen… wie es einmal war“, und ab Juni sind Werke des Barockmalers Johann Georg Dominikus Grasmair zu sehen. db

MUSIK

Gastspiel in Bangkok z Vom 30. Oktober bis zum 2. November fand in Bangkok das erste Internationale Harfenfestival Südostasiens statt. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung galt einigen der weltbesten Harfespielern, die ihr Können in einer Reihe von Konzerten darboten; ein anderer lag beim Wettbewerb für junge Harfespieler bis 16 Jahren. Auch Isabel Goller aus Mellaun war nach Bangkok eingeladen, um an diesem Jugendwettbewerb teilzunehmen. Isabel hatte erst im August erfahren, dass sie zusammen mit insgesamt 17 anderen Teilnehmern dafür ausgewählt worden war. Die Vorbereitungszeit war dem entsprechend extrem kurz, aber umso erstaunlicher und viel versprechender war ihr Ergebnis: Sie

hat es nämlich geschafft, unter die zehn Finalisten zu kommen! Das Festival gab Isabel Goller nicht nur die Möglichkeit, Erfahrungen auf höchstem internationalem Qualitätsstandard zu sammeln, sondern auch die Gelegenheit, einige der besten Harfespieler der Welt zu treffen. Die 15-Jährige studiert erst seit etwa einem Jahr Konzertharfe am Mozarteum in Salzburg und reist dafür drei bis vier Mal monatlich in die Mozartstadt. Bei uns – und darüber hinaus – hat sich Isabel Goller gemeinsam mit ihrer Schwester Cornelia in der Formation „Geschwister Goller“ bereits einen Namen gemacht. Dabei spielt sie die Tiroler Harfe, ihre Schwester Cornelia die Geige. Die Teilnahme am Festival in Thailand war für Isabel Goller ein unvergessliches Erlebnis. Die Initiative zum Festival wurde vom Thailändischen Königshaus kräftig unterstützt, ist doch der Vorreiter der Harfenmusik in Thailand selbst ein Mitglied des Königshauses: Prinz Chudadhuj Dharadilok hatte vor etwa 100 Jahren eine Harfe von seinem Studium in Cambridge mitgebracht. In seinem Palast, dem Tamnak Prathom, ist heute das einzige Institut für Harfenmusik Thailands untergebracht. wv

NEU IM REGAL Ratzifatti Manderlatti Das Märchen vom Clown Manderlatti, Zauberer Sims und Prinzessin Hannah lädt ein zum Lachen, Staunen und Nachdenken. Der kleine Clown Manderlatti arbeitet im Zirkus Luftikus – doch weil er sehr tollpatschig ist, passieren ihm während seiner Auftritte immer wieder Missgeschicke. „Ratzifatti Manderlatti!“ schimpft dann der Zirkusdirektor, und eines Tages schmeißt er den Clown sogar aus dem Zirkus. Manderlatti macht sich traurig auf den Weg… und findet am Ende neue Freunde und ein neues Zuhause. Das Kinderbuch wurde von Carmen Kofler aus Meran verfasst, die seit Jahren als Clownin, Zauberin und Märchenerzählerin auftritt und 2008 ihr Studium in Kinder- und Jugendliteratur abgeschlossen hat. Die farbenfrohen Illustrationen stammen von der Illustratorin und Grafikerin Evi Gasser, die bereits erfolgreich mehrere Kinderbücher mit ihren Zeichnungen bebilderte. Ergänzt wird das Kinderbuch mit einem Spiel- und

Carmen Kofler, Evi Gasser (Illustrationen): Ratzifatti Manderlatti. Spectrum Athesia-Verlag 2009. 48 S. Erzählteil und 32 S. Aktionsteil; 17,90 Euro

Bastelheft, in dem die Kinder Zaubertricks sowie Bastel- und Rätselspäße entdecken und das Jonglieren mit Clown Manderlatti üben können. 47


Freizeit & Sport

DAMENKEGELN IM ASV PFEFFERSBERG

Rattata, rattata, Siebene! Seit August des heurigen Jahres führt die Sektion Kegeln des ASV Pfeffersberg eine eigene Damenmannschaft. Sieben Frauen kämpfen in der nationalen B-Liga um die vordersten Tabellenplätze – und haben gehörig Spaß dabei…

D

as Kegeln ist nicht gerade ein Breitensport, aber wer sich damit auseinandersetzt, kann durchaus große Freude daran finden. Am Pfeffersberg hat der Kegelsport schon eine längere Tradition, allerdings haben bisher nur Herrenmannschaften an den Meisterschaften teilgenommen. Seit mehreren Jahren kegelt auch die Jugend begeistert mit. 48

Angelika Rabanser ist sozusagen die „Chefin“ der siebenköpfigen Frauentruppe, und sie erzählt uns, wie die Pfeffersberger Damenkegelmannschaft entstanden ist: „Sandra Hofer, Sarah Larcher, Julia Baumgartner und Viktoria Hofer kommen aus der Jugendmannschaft und sind mit dem Anliegen an uns herangetreten, eine eigene Mannschaft zu gründen“.

Mit „uns“ sind Carmen Brunner, Maria Anna Renzler und Angelika Steinacher Rabanser gemeint; sie komplettieren das junge Team mit ihrer bereits mehrjährigen Erfahrung im Kegelsport. Anders als das amerikanische Bowling mit zehn Pins und einer größeren Kugel sind beim Kegeln nur neun rautenförmig aufgestellte Kunststoffkegel

umzuschmeißen. Die Kugeln haben einen Durchmesser von etwa 16 Zentimeter und wiegen rund 1,85 Kilogramm. Im Unterschied zu den Freizeitkeglern verwenden Amateursportler Kugeln ohne Löcher. In einem Meisterschaftsspiel wirft jede der vier Spielerinnen 120 Schub, und zwar je 30 in vier Spielen. Nach vier Durchgängen bekommt die


KONZENTRATION bei jedem Wurf ist die wichtigste Fähigkeit beim Kegeln

––––––

Spielerin mit mehr Satzpunkten einen Mannschaftspunkt. Für das höhere Gesamtholz – also die meisten umgeworfenen Kegel – werden zwei weitere Punkte vergeben. Eine Mannschaft kann also mit maximal 6:0 Punkten gewinnen.

Kegeln konsequentes Training der Schlüssel zum Erfolg: Die Pfeffersberger Keglerinnen tun dies ein bis zwei Mal pro Woche. Trainer Wilfried Hofer steht ihnen dabei als kompetenter Ratgeber zu Seite.

Kegeln eine entscheidende Fähigkeit. „Natürlich ist eine gewisse Grundkondition erforderlich, um die 120 Schübe ausführen zu können, aber fast noch wichtiger ist es, die Konzentration zu bewahren und sich nicht drausbringen zu lassen, wenn man beispielsweise vor einem entscheidenden Wurf steht“, erläutert Angelika Rabanser. Eine perfekte Wurftechnik ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Schub: „Der Wurfarm sollte wie ein Pendel absolut gerade von hinten nach vorne schwingen und die Kugel möglichst ohne Effet auslassen“. Dieser Vorgang des Werfens muss gleichzeitig in Einklang mit den meist drei Anlaufschritten gebracht werden, um die Richtung der Kugel optimal steuern zu können. Wie in jeder Sportart, ist auch beim

schaft zu Mannschaft verschiedenen Anfeuerungsrufe. Wirft eine der Pfeffersberger Spielerinnen

Eine kuriose Besonderheit Die mentale Stärke ist beim beim Kegeln sind die von Mann-

eigenen Sprüche. Der Zweck ist aber immer derselbe, nämlich die Mitspielerinnen anzufeuern. Die nationale Damenmeisterschaft ist in die A- und die B-Klasse unterteilt; die Pfeffersberger Damen spielen in letzterer Liga, und zwar im Kreis Ost. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Ausgabe lagen sie am zweiten Tabellenplatz, knapp hinter der Mannschaft Plose II und punktegleich mit Villnöß II – eine beachtliche Leistung für

daher so abgestimmt sein, dass es zu keinen Überschneidungen kommt. Die Heimbahn der Pfeffersberger Kegler ist beim Oberwirt in Feldthurns, die Damenmannschaft trägt ihre Heimspiele donnerstags aus.

Sportliches Ziel der Keglerinnen „ist es natürlich, einen vorderen Tabellenplatz zu belegen“. Der Aufstieg in die nächste Liga wird angestrebt, „allerdings spielen die

„Neben einer gewissen Grundkondition ist beim Kegeln die mentale Stärke ausschlaggebend“_ Angelika Rabanser beispielsweise sechs Kegel um, wird sie von den Mannschaftskolleginnen mit einem bewundernden „Sexy!“ belohnt, bei sieben Kegeln heißt es „Rattata, rattata, Siebene!“. Bei acht Kegeln ertönt ein „Sechs, Siebm, Åcht, so werd’s gimåcht!“, und bei der maximalen Punktezahl ein begeistertes „Ziggezagge Holz, Holz, Holz, in die Gasse, Klasse!“ So hat jede Mannschaft ihre

die Neueinsteigerinnen. Gespielt wird eine Hinrunde im Herbst und eine Rückrunde im Frühjahr, die jeweils gut zwei Monate dauern. Jede Woche findet ein Meisterschaftsspiel statt, und zwar an einem Tag, der mit den jeweiligen Heimmannschaften so gut wie möglich abgestimmt wird. Die Kegelbahnen werden nämlich oft von mehreren Mannschaften bespielt, und die Termine müssen

Mannschaften in der A-Klasse schon auf deutlich höherem Niveau. Für uns ist es das Wichtigste, Spaß beim Kegeln zu haben und bei der Jugend die Freude an diesem Sport aufrecht zu erhalten“, sagt Angelika Rabanser.

oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 49


Freizeit & Sport

LAUFEN

Eisacktaler erfolgreich in Luzern z Mitglieder der Sportgemeinschaft SG Eisacktal nahmen am 25. Oktober am Marathon und Halbmarathon in Luzern teil. Auf der Marathon-Distanz erreichte Christian Jocher mit einer Zeit von 2:40.55 den sechsten Rang; Simon Pertinger belegte

als zweitschnellster Athlet der SG Eisacktal mit einer Zeit von 2:54.45 den 36. Gesamtrang. Noch erfolgreicher verlief es für die Eisacktaler beim Halbmarathon: Mit den fünf schnellsten Läufern auf dieser Distanz, nämlich Manfred Kritzinger, Karl

F&S

Lercher, Matthias Niedermair, Peter Senoner und Engelbert Plunger, gewann die SG Eisacktal die Teamwertung. oz

Freizeit & Sport

Foto: Oskar Zingerle

TENNIS CLUB BRESSANONE

Neuer Vorstand gewählt z Fabio Filippi ist der neue Präsident des Tennis Club Bressanone. Die zweijährige Legislatur des vorhergehenden Vorstandes ist im September ausgelaufen, weshalb die Mitglieder eine neue Vereinsspitze wählten: Neben Filippi sind dies Monica Pastore als seine Stellvertreterin, Claudia Gini, Daniela Scantamburlo, Dario Tedeschi und Laura Pizzetti. „Già adesso abbiamo avuto un’ottima

kurz

notiert

50

collaborazione sia col Tennisverein sia col comune“, betont Fabio Filippi. Es habe erst kürzlich wieder eine gemeinsame Sitzung stattgefunden, um einen neuen Standort für die Tennisplätze zu finden. Gemäß dem Masterplan sollten die Plätze nämlich verlegt werden. Die beiden Vereine haben außerdem eine gemeinsame Tennisschule ins Leben gerufen. oz

Der erste Spieltag der Serie-DFrauen im Volleyball fand Mitte November in der Halle im Rosslauf statt – und endete mit einer Überraschung: Die Volleyballspielerinnen des Aufsteigers SSV Brixen, trainiert von Benjamin Aster, besiegte den Favoriten AP Leifers mit 3:1.

Bei den Gesamttiroler Meisterschaften im Turnen räumte der SSV Brixen ab: Dimitrij Damiani, Sarah Oberhollenzer und Lara Caligiuri holten sich jeweils den Titel in ihrer Kategorie, auf zweiten Plätzen sind David Bernardi und Nicole Schuster zu finden. Eine Bronzene ging je an Giancarlo Marzola und Sofia Scanferla.

Der SSV Forst Brixen Handball leidet unter Spielerschwund aufgrund verschiedener Verletzungen: Mehr als die Hälfte aller Spieler sind verletzungsbedingt nicht voll einsetzbar. Das letzte „Opfer“ ist Andreas Salcher, der sich kürzlich eine Seitenbandzerrung im rechten Knie zuzog.


NACHGEFRAGT

„Unbeschreiblich schönes Gefühl“ TUULA LAINE-BARBIERI, Leiterin der Sektion Eiskunstlauf im Wintersportverein Brixen, über die Möglichkeiten ihrer Sektion, die Kinder für das Eiskunstlaufen zu begeistern. Frau Barbieri, welche Voraussetzungen muss ein Kind mitbringen, um Eiskunstläufer zu werden? Jedes gesunde Kind, Mädchen wie auch Junge, kann Eiskunstlauf betreiben. In Brixen haben wir eine sehr schöne und günstig gelegene Eishalle, die in den Wintermonaten bei jedem Wetter genützt werden kann. Eiskunstlauf verbindet Eleganz, vielseitige Bewegung, Tanz, Rhythmus und Körperbeherrschung in einer interessanten Weise. Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, mit Leichtigkeit über das Eis zu schweben. Eiskunstlauf kann

sowohl als Wettkampf- wie auch als Hobbysport in der Gruppe betrieben werden. Wer im Wettkampfsport erfolgreich sein will, beginnt am besten bereits im Alter zwischen 3 und 5 Jahren und bringt neben Talent auch Freude und Geduld im Erlernen neuer Elemente mit. Betreuen Sie auch Kinder, die sich erstmals aufs Eis wagen? Hierfür haben wir eine so genannte Eislaufschule, bei der jedes Kind jederzeit einsteigen kann. Die Kinder werden liebevoll von einer professionellen Trainerin begleitet und lernen die ersten Schritte mit viel Spaß und Freude.

Diese Phase wird von uns als sehr wichtig angesehen, um sich Haltung und Technik korrekt anzueignen. Welche Möglichkeiten bietet die Sektion Eiskunstlauf derzeit? Wir arbeiten mit vier nach Leistungsniveau eingeteilten Gruppen: Eislaufschule, Anfänger, Fortgeschrittene und Wettkampf. Beim Weihnachtsschaulauf am 19. Dezember in der Eishalle kann man diese sehen. Sie werden staunen, welch strahlende Kinder dort mit Freude ihr Können zeigen werden! willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Aus zwei mach eins

Fotos: Ingo Dejaco

Wirtschaft & Umwelt

NEUE DACHMARKE FÜR BRIXEN

Brixen hat sie nun endlich: seine neue Dachmarke. Und als visueller Ausdruck davon ein neues Logo. Beides, Inhalte und Logo, wurden vor kurzem der Öffentlichkeit präsentiert. Der Erfolg der Marke hängt aber letztlich vor allem von den kommenden Schritten ab.

D

ies ist ja nicht der Endpunkt, sondern eigentlich erst der Beginn der Entwicklung“. Der Kreativkopf im Projekt Markenführung, Alexander Aichner, bringt es nach der sehr abwechslungsreichen Präsentation im Forum Brixen auf den Punkt: Die neue Marke Brixen sei ein Dach, ein Frame, und seine Botschaft ein Versprechen. Die darin mehr oder weniger klar formulierte inhaltliche Essenz sei das eigentliche Produkt, das es nach innen wie nach außen zu kommunizieren und effektiv und authentisch zu leben gelte. Eine Essenz, die an die Besonderheiten, Vorzüge und Stärken der Stadt und seiner Umgebung andockt und durch sie wächst. Die Markenentwicklung hatte maßgeblich zum Ziel, die Eigentümlichkeiten Brixens, seine

dem Punkt „Außenmarketing und Branding“ wurde in der Studie die Notwendigkeit formuliert, in Form einer Markenführung Brixens Außenprofil zu schärfen und neu zu kommunizieren. Nach einer Vielzahl von Studien und Analysen zur mittel- und langfristigen Positionierung Brixens als blühenden Wirtschaftsstandort und Tourismusdestination im internationalen Wettbewerb wurde mit der neuen Marke nun denn der letzte inhaltliche Schliff gesetzt und das Ganze in Form eines neuen Logos visuell verdichtet. Es soll eine Antwort sein auf die Kernfrage: Was macht Brixen nun eigentlich aus, und was macht Brixen in letzter Konsequenz wirklich besonders? Weil die Entwicklung dieser Marke auf die Ergebnisse der MalikStudie, des neuen Leitbilds und

Knapp ein Dutzend Agenturen wurden eingeladen, ihre Ideen und Vorstellungen zur Vermarktung der Tourismusdestination Brixen/Plose darzulegen. Am überzeugendsten fand die von den Auftraggebern eingesetzte Bewertungsgruppe die Ausführungen der Salzburger Agentur alexaichner.communication, deren Chef Alexander Aichner bereits mehrfach Markenführungen begleitet hat – unter anderem auch für die Stadt Salzburg. Dass ein Lokalbezug dabei nicht fehlte, war zweifach garantiert: Aichner ist gebürtiger Brixner und kennt die städtischen Gegeben- und Besonderheiten. Zudem wurde das Team um den Marketingexperten Günther Reifer verstärkt, der ebenfalls seit nunmehr zehn Jahren in Brixen lebt. Ein Doppelgespann aus „Zuagroastem“

„Dies ist nicht der Endpunkt, sondern erst der Beginn der Entwicklung“_ Alexander Aichner Singularität, herauszuarbeiten und auf den Punkt zu bringen, um den so genannten USP, das Alleinstellungsmerkmal also, als Grundlage aller künftigen Maßnahmen bereitzustellen.

Der Ausgangspunkt dieses Pro-

zesses war die so genannte MalikStudie, die in Auftrag gegeben worden war, nachdem der Tourismusverein ein neues Erscheinungsbild Brixens brauchte und der Seilbahnbetrieb am Hausberg krisengeschüttelt nach einer besseren Vermarktung der gesamten Tourismusdestination rief. Unter 52

des Masterplans aufzubauen hatte, waren die Vorgaben reichlich. Die beiden Kernelemente unter den Prämissen waren dabei das Zusammenführen von Ploseberg und Stadt als substantielles Ergebnis der Malik-Studie sowie der bereits definierte Markenkern für die Stadt Brixen als ein Ergebnis im Leitbildprozess.

Mit diesen Vorgaben im Gepäck

schritten die drei Auftraggeber der neuen Marke, die Gemeinde Brixen, der Tourismusverein sowie die Plose Seilbahn AG, an die Ausschreibung des Kreativteils.

und Ex-Brixner also. Flankiert wurde das beauftragte Team von einem städtischen Markenbeirat, der im wesentlichen einen Querschnitt der verschiedenen Wirtschaftszweige darstellt, ergänzt um einige wenige Vertreter aus Bereichen wie Sport und Kultur. Worin bestand nun denn die größte Herausforderung auf dem Weg zur Marke – nach Jahren der Analysen nun endlich Kreativität? Zunächst galt es, einen Markenkern für den Ploseberg zu definieren und diesen dann mit jenem der Stadt, der bereits im Leitbild

festgeschrieben worden war, zusammenzuführen. Dafür wurden laut Markenmacher über hundert Interviews geführt und ausgewertet. Resultat: Die vier wesentlichen Elemente des Markenkerns der Plose sind Natur, Erlebnis, Aktiv und Traditionsreich. Diese galt es nun mit der Markensubstanz von Brixen (Historisch, Kultur, Lebendig, Persönlich) zu verschmelzen: aus zwei mach eins. Nach dem Setzen von Prioritäten und der Tilgung von Parallelitäten wie Historisch/Traditionsreich und Lebendig/Erlebnis waren es am Ende nur noch vier: Historisch, Kultur, Natur und Erlebnis. Dies also die Kernelemente der neuen Marke Brixen. „Was aber macht Brixen letztlich ganz besonders?“, fragten sich die Marken-Macher und stellten dazu Vergleiche mit nahen, aber auch fern liegenden Städten an. „‚Historisch’ sind viele Städte im näheren und weiteren Umfeld“, so die Überzeugung von Aichner und Reifer, „und auch


DIE MARKE BRIXEN samt Konzept und neuem Logo wurden im Forum Brixen der Öffentlichkeit präsentiert

––––––––

‚Kultur’ böten viele andere Städte zuhauf“. „Natur“ indes ist eine der Kernbotschaften der Dachmarke Südtirol, weshalb das „Erlebnis“ letztlich den markantesten Charakter als Alleinstellungsmerkmal aufweist. Und hier, so die Gewissheit des Marken-Teams, wird klar, warum die Plose so wichtig ist: „Eine barocke Domstadt mit einem 2.500 Meter hohen Haus- und Skiberg ist weltweit einzigartig“, so das Versprechen. Und damit hat man nicht nur ein Erlebnis, sondern gleich ein doppeltes: Dies ist die neue Kernbotschaft von Brixen! Dass das enorme kulturelle und historische Reservoir Brixens im Rausch von zu viel Erlebnis und Pomp zu kurz kommen könnte, glauben die Verantwortlichen und Hauptnutzer der Marke indes nicht. „Die Botschaft ist genauso im Zusammenhang mit unseren kulturellen Schätzen einsetzbar“, versucht die Direktorin des Tourismusvereins, Brigitte

Salcher, derlei Kritik zu entkräften. „Selbstverständlich wird Kultur und Geschichte nach wie vor ein bestimmendes Merkmal unserer Außenkommunikation bleiben“, meint sie bestimmt.

Soviel zum Inhalt, den es letzt-

lich noch in ein neues Logo und darüber hinaus in ein neues Gesamterscheinungsbild zu verpacken galt: Brixen und Plose als Destination, „das doppelte Erlebnis“ als Kernbotschaft. Was noch fehlte, war ein visuelles Symbol, fachtechnisch „key visual“ genannt, für einen einprägsamen visuellen Wiedererkennungseffekt. Gar nicht so einfach, wenn man seit Jahrzehnten primär die „Twintowers“ des Doms als Kernsymbol von Brixen verstanden hat. „Die Symbolik liegt im Namen selbst“, erklärt Kreativkopf Alex Aichner das liegende „B“, das, um ein Kapitell in der Mitte ergänzt, für die Laubengänge genauso stehen kann wie für die Stadttore

und die Berge ringsum. Die farbliche Dualität verkörpert mit dem Kardinalsrot das Historische und Kulturelle, während das Orange Ausdruck von Natur, Vitalität und Jugendlichkeit verleihen soll. Mutig bezeichnet Aichner das Okay der Auftraggeber, den Namen Plose umgekehrt zu schreiben. Es mag ungewohnt sein, wahrnehmungspsychologisch indes ist es unbedenklich. Ohnehin kann das gesamte Erscheinungsbild samt Logo letztlich immer nur ein Kompromiss sein: aus dem einfachen Grund, weil bei derlei Prozessen Kreativität notgedrungen auf die Erwartungshaltungen des Auftraggebers stößt und dadurch undefiniert stark beeinträchtigt wird. Aber auch die Brixner selbst sollen und müssen von der neuen Marke überzeugt sein, sind sie ja schließlich diejenigen, die sie benützen, anwenden und leben, und sind ferner indirekt als Steuerzahler ebenfalls Auftraggeber.

Die öffentlichkeitswirksame Vorstellung Mitte November im Forum Brixen kann man als gelungen bezeichnen. Die rund eineinhalb Stunden dauernde „Markenshow“ war abwechslungsreich und dramaturgisch gut durchdacht, mit Fakten und Emotionen gespickt – und mit einem kabarettistischen Ausklang mit Schmiss. Es waren die politisch Verantwortlichen, namentlich Bürgermeister Albert Pürgstaller und Wirtschaftsstadtrat Peter Brunner, die aus der Perspektive der Verantwortung ihr Credo zum Markenprozess eingangs darlegten. Schließlich kamen die „Techniker“ zum Zug und skizzierten den Prozess der Marken-Entstehung, mit Argumenten und Nachweisen aus Sicht der Experten sowie emotionalen Inputs in Form eines Kurzfilms, der das Gemüt der Menge bewegen und anregen sollte. Den Höhepunkt stellte schließlich die Präsentation des neuen Logos dar: eine sich viel zu langsam hebende 53


Der Meinungsaustausch wäre

wohl endlos weiter gegangen, wären die Verantwortlichen nicht bald schon mit dem dichten Programm fortgefahren. Nach diversen

Erläuterungen, Musik und einem Gespräch mit zwei Wirtschaftstreibenden wähnten sich viele schon am Ende der Vorstellung, da folgte das eigentliche Highlight des Abends: ein Marken-Kabarett, gespielt von Georg Kaser, geschrieben indes vom Markenschöpfer Alex Aichner selbst. Das Substrat der Pointen war alsbald klar: die Markenbotschaft „doppelt“ wurde auf so manch Brixner Eigenheit gemünzt, mit dezenter Rücksicht auf Verluste und manches Vorurteil unnachsichtig verwertend. Die Lacher rissen bis zuletzt nicht ab, die Marke „Georg Kaser“ hat wieder einmal ihr Versprechen gehalten. Es war denn der Bürgermeister, der mit seinem Schlusswort wieder die Verantwortungshoheit in den Mittelpunkt rückte und den Brixnern eindringlich klarmachte, was der Schlüssel zum Erfolg der Marke letztlich ist: „Wir müssen

Stolz auf die neue Marke: Bürgermeister Albert Pürgstaller

Gelungene Einlage. Georg Kaser beim Markenkabarett

––––––––––

die Marke selber leben und sind damit die besten Botschafter nach außen“. Dies war ein Auftrag an alle im Saal und ein dringender Appell an das viel gepriesene Netzwerk-Denken, das nicht erst einmal zur Belebung der Brixner Wirtschaft angemahnt wurde. In diesem Sinne war die Präsentation der Marke und des Logos ein Zwischenschritt, ein Grundgerüst, ein Ausgangspunkt. Mindestens ebenso wichtig werden die alsbald folgenden Maßnahmen und Initiativen sein, denn weder das neue

–––––––

Logo noch die kernig definierten Inhalte werden einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg von selbst einstellen. Letztens wird auch die Kreativleistung das Produkt noch zu veredeln wissen, denn auch der visuelle Auftritt Brixens macht sich weit über das Logo hinaus in einer authentischen und linientreuen Bildsprache fest.

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Präsentationsleinwand gab unter Trommelwirbel das lang Ersehnte schrittweise frei. Was folgte, war ein zunächst verhaltener, dann freundlich bis kräftiger Applaus. Mehr Stimmung war nicht zu erwarten. Das auf die „Mutter aller Logos“ wartende Publikum war kaum imstande, ein intuitives und spontanes Urteil zu fällen. Vielmehr stellte sich eine sekundenlange Reflexion hinsichtlich der hochgesteckten Erwartungen ein, die durch die zuvor spannungsreiche Präsentation wohl noch forciert worden waren; Getuschel im Saal folgte prompt: „Und, wie gefällt es dir?“ fragte so mancher seinen Sitznachbarn im gut besuchten Hause.

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MÜHLBACH

Win-win-Situation? W

er sich einer politischen Thematik in der Gemeinde Mühlbach annimmt, muss vorher die Umstände kennen. Die Situation in Kürze: Politische Mandate sowie Investitionsgelder sind nach dem Verhältnis der Einwohnerzahl der einzelnen Fraktionen (Mühlbach, Meransen, Vals und Spinges) genau aufgeteilt. In den letzten Jahrzehnten, in denen dieses System praktiziert wurde, sind gewaltige Kirchtürme herangewachsen – ein Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den vier Orten ist kaum mehr vorhanden. Dass der in Besitz der Meransner Gitschberg AG befindliche Seilbahnplatz im Hauptort Mühlbach daher für Zündstoff sorgen muss, ist eine logische Konsequenz aus den erwähnten Umständen. Als die finanziell arg gebeutelte Gitschberg AG vor zwei Jahren mit dem Anliegen an die Gemeinde herantrat, auf dem Seilbahnplatz ein Gebäude errichten zu wollen, um mit dem Verkauf der Kubatur ein lukratives Geschäft zu machen, hielt sich die Begeisterung in Mühlbach auf politischer Ebene in Grenzen. Ein im Juni 2007 dringend geforderter Grundsatzbeschluss für das Vorhaben wurde vertagt. Trotz des Einwandes von Seiten der Seilbahngesellschaft, dass ihr Überleben unmittelbar von diesem Beschluss abhänge und widrigenfalls in wenigen Tagen das Aus bevorstehe, ließen sich die Gemeinderäte zu keiner voreiligen Entscheidung drängen. Nicht zuletzt hatte die Gemeinde bereits vorher ein Projekt für eine Parkgarage am Seilbahnplatz in Auftrag gegeben und dafür etwa 30.000 Euro an Kosten verursacht.

Trotzdem überlebt. Indes hat

der Liftbetreiber die Zeit auch ohne den vermeintlich überlebensnotwendigen Grundsatzbeschluss überstanden. Ende Oktober stand die Thematik nun erneut auf der

Rendering: Arch. Ralf Dejaco

Der Seilbahnplatz in Mühlbach wird ab 1. Jänner 2010 „Maria-Hilf-Platz“ heißen. Ein kürzlich vom Mühlbacher Gemeinderat genehmigter Raumordnungsvertrag zur Verbauung des Platzes bedeutet aber einen ungleich tiefgreifenderen Einschnitt, der sich auf die Entwicklung des gesamten Dorfes auswirken wird.

Der Gemeinderat von Mühlbach genehmigte die oberirdische Verbauung des Seilbahnplatzes. Im Bild die Projektstudie des beauftragten Architekten

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Tagesordnung des Gemeinderates. Es ist vorgesehen, einen Tauschhandel mittels eines Raumordnungsvertrages einzugehen. Dieses Instrument, auch Vertragsurbanistik genannt, räumt der Gemeinde die Möglichkeit ein, bei Bestehen eines öffentlichen Interesses einer Privatperson oder einem Unternehmen eine entsprechende Gegenleistung – zum Beispiel in Form einer Kubaturzuweisung – zu gewähren. Der inzwischen genehmigte Vertragsentwurf sieht Folgendes vor: Die Gitschberg AG oder ein von ihr ausfindig zu machender Investor verwirklicht auf dem Seilbahnplatz eine zweigeschossige Tiefgarage sowie eine oberirdische Kubatur von rund 3.000 Kubikmeter und zwei weitere kleinere oberirdische Parketagen. Von den dann zur Verfügung stehenden 159 Autostellplätzen erwirbt die Gemeinde 100 um 1.450.000 Euro – einem Preis, der gut zehn Prozent unter dem derzeit geschätzten Marktwert liegt. Weiters erhält die Gemeinde das Oberflächenrecht auf dem verbleibenden Teil des Platzes. Im Vergleich dazu hätte der Bau des vorher geplanten Parkhauses durch die Gemeinde dieser zwar mehr Stellplätze eingebracht, allerdings mit 2,6 Millionen Euro auch Kosten, die man zu finanzieren

kaum imstande gewesen wäre. Landeshauptmann Luis Durnwalder hat entsprechende Fördergelder ausgeschlossen. Vom Verkauf der oberirdischen Kubatur verspricht sich die Gitschberg AG laut Geschäftsführer David Senese einen Ertrag von 600.000 bis 800.000 Euro, „und diese Summe kommt schlussendlich unmittelbar dem Tourismus der Gemeinde zugute“, unterstreicht Senese. Trotzdem bleibt die Frage, ob es richtig ist, sich zu einer derartigen urbanistischen Entscheidung drängen zu lassen, um damit das wirtschaftliche Problem eines Unternehmens zu lösen – auch wenn es sich dabei um eine für die Entwicklung des Tourismus in der Gemeinde maßgebliche Gesellschaft wie der Gitschberg AG handelt.

Fest steht, dass das neue Gebäu-

de das Einzelhandelsgeschehen in Mühlbach weiter in den Ostteil des Ortes verlagern wird. Genau diese Entwicklung wird besonders seit Entstehung des „Rex-Hauses“ kritisch beobachtet. Dabei verfügt Mühlbach über einen außerordentlich attraktiven Ortskern, der landesweit seinesgleichen sucht. Die Katharina-Lanz-Straße ist als Einkaufsstraße geradezu prädestiniert. Dass Einzelhandelsbetriebe dort derzeit etwas schütter gesät

sind, ist auch der restriktiven Lizenzpolitik in den 80er- und 90er-Jahren zuzuschreiben. Um diesem Umstand heute gezielt und effektiv entgegenwirken zu können, wäre ein übergreifendes Planungsinstrument im Sinne eines Leitbildes und Masterplans samt professioneller Beratung sicher sinnvoll. In Ermangelung dieser Instrumente blieb den Gemeinderäten im konkreten Fall bei ihrer Entscheidung allerdings nicht viel übrig, als sich auf ihre eingeschränkte Fachkenntnis und entsprechend auf ihr Bauchgefühl zu verlassen – in der Hoffnung, dass sich die eingeschlagene Richtung doch nicht negativ auf eine nachhaltige Entwicklung des Einzelhandels in Mühlbach auswirken werde. Obwohl nicht zwingender Bestandteil des Raumordnungsvertrages, wurde die Gitschberg AG dazu angeregt, Verhandlungen mit Institutionen wie Post, Carabinieri, Tourismusverein oder Sanitätssprengel zu führen. Die Lage am Seilbahnplatz wäre für alle aufgezählten Betriebe günstig, und der Einzelhandel in der Katharina-Lanz-Straße würde unter der neuen Struktur nicht Schaden nehmen. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 55


Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Neuer Ortsobmann z In der kürzlich stattgefundenen Ortsversammlung des hds von Brixen wurde Hans Peter Federer für die nächsten vier Jahre zum Ortsobmann gewählt und wird somit in dieser Zeit die wirtschaftlichen Geschicke der Handelstreibenden und Dienstleister vor Ort begleiten. Federer war vor einem Jahr als Koordinator eingesprungen, nachdem der frühere Ortsobmann Johann Astner zurückgetreten war. Im Resumee über die vergangene Amtsperiode dankte Federer seinem Vorgänger für

dessen Einsatz: „Zu den wichtigsten Aktionen und Initiativen gehörten der verkaufsoffene Samstag Nachmittag, das Stadtmarketing, die Gratis-Parkplätze in der Zone Priel am Samstag sowie die bezirksweite Weihnachtslotterie“. Der hds-Ortsausschuss werde weiterhin daran arbeiten, dass in ganz Brixen „zwei kostenlose Parkstunden eingeführt werden“, erklärte Federer in seiner Antrittsrede, „zusätzlich sollen neue Parkmöglichkeiten im Süden der Stadt geschaffen werden“.

Dem neugewählten Ortsausschuss gehören neben dem Ortsobmann auch Walter Amort, Brigitte Plunger, Annelies Janek Tschaffert, Franz Jöchler, Paolo Poli und Helmuth Kerer an. wv

W&U Wirtschaft & Umwelt BRIXEN

IMS erfolgreich verlaufen z Mit dem Verlauf des ersten „International Mountain Summit“ in Brixen Anfang November sind die Veranstalter sehr zufrieden. „Die Elite der internationalen Bergsteigerszene war fast vollständig anwesend, die Besucherzahlen überstiegen unsere Erwartungen. Mit dem ersten IMS gelang es uns, den Tourismus in der Region in dieser Jahreszeit zu beleben“, erläutert Organisator Markus Gaiser.

kurz

notiert

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Knapp 7.000 Gäste besuchten die verschiedenen Veranstaltungen in Brixen. „Der IMS war für mich ein Festival des Herzens. Bis tief in die Nacht, nachdem längst alle Vorträge, Diskussionsrunden und Interviews gelaufen waren, mischten sich die Bergprofis zum Austausch unter Hobbysportlern und Bergbegeisterten“, sagt Alex Ploner, ebenfalls IMS-Organisator. Der Termin für den International Mountain Summin 2010

„Mut zu einem angemessenen Preis“ forderte HGV-Bezirksobmann Alois Hinteregger bei der Jahresversammlung des HGV-Bezirkes Eisacktal. Für Diskussion sorgte weiters die Frage, welche Auswirkungen große Hotels auf die touristische Struktur haben.

steht bereits fest: Vom 2. bis 7. November wartet die nächste

Ausgabe auf Bergbegeisterte aus dem In- und Ausland. oz

Alle Senioren über 70, die bereits über ein kostenloses Abo60+ für den öffentlichen Nahverkehr verfügen, brauchen kein neues Ansuchen auszufüllen – das Abo ist unbegrenzt gültig. Notwendig ist ein Ansuchen nur für all jene, die im Jahr 2010 das 70. Lebensjahr vollenden; die Formulare werden in den nächsten Tagen zugesandt.

Im Zeichen der Verringerung des Landeshaushaltes konnten die Zuweisungen für die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft nicht erhöht werden. Dennoch kann der Haushalt durch die Einführung der Pflegesicherung um 579.000 Euro aufgestockt werden.


Foto: Oskar Zingerle

STADTGEHEIMNISSE Foto: Oskar Zingerle

Woher stammt der Name „Vinzentinum“?

BRENNERBASISTUNNEL

Das Vinzentinum ist nach Vinzenz Gasser (1809-1879) benannt, der 22 Jahre lang als Fürstbischof von Brixen wirkte. Vor seiner Priesterweihe im Jahr 1857 war er 21 Jahre lang Professor für Altes Testament und Dogmatik am Brixner Priesterseminar; 1848 wurde Vinzenz Gasser als Abgeordneter in die Nationalversammlung nach Frankfurt entsandt. Auf dem ersten Vatikanischen Konzil (1869/1870) zählte er zu den eifrigsten Befürwortern der Unfehlbarkeitslehre. Er setzte sich auch für die Beibehaltung der Glaubenseinheit in Tirol und den Einfluss der Kirche auf das öffentliche Schul- und Bildungssystem ein. 1872 gründete Gasser ein Knabenseminar zur Eingrenzung des Priestermangels und zur Verbesserung der Priesterausbildung und ließ dafür am Brixner Nordrand mit Spendengeldern aus ganz Europa ein monumentales Gebäude errichten. Das später nach ihm benannte „Vinzentinum“ zählte zu den besten Privatgymnasien der k. und k. Monarchie. Heute umfasst das schulische Angebot eine Normal- und Musikmittelschule und ein Humanistisches Gymnasium. In den 137 Jahren seines Bestehens haben über 6.800 Schüler im Vinzentinum studiert, seit 1994 auch Mädchen. Anregungen: redaktion@brixner.info

Fensterstollen Mauls fertiggestellt z Der Bau des Fensterstollens zum Brennerbasistunnel in Mauls ist abgeschlossen. In 18-monatiger Bauzeit ist der Stollen bis an jenen Punkt vorangetrieben worden, an dem er sich mit dem aus Aicha kommenden Erkundungsstollen kreuzen wird. Am Kreuzungspunkt wurde eine Demontagekaverne eingerichtet. Die Tunnelbohrmaschine wird nämlich aufgrund schwierig zu handhabender Gesteinsschichten – der so genannten periadriatischen Naht – vorübergehend nicht mehr eingesetzt werden können und muss demontiert werden. BBT SE-Geschäftsführer Ezio Facchin ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Arbeiten. Über die im Vergleich zum Bausektor niedrige Unfallrate freute sich Facchin ganz besonders. Auch die befürchteten großen Wassereinbrüche sind bisher ausgeblieben. Derzeit treten im Tunnel fünf Liter Wasser pro Sekunde aus. Die aus Aicha

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nahende Tunnelbohrmaschine steht unterdessen aufgrund eines technischen Gebrechens still. Das Problem ist jedoch bereits behoben worden, und die Maschine wird voraussichtlich am 4. Dezember – dem Festtag der Hl. Barbara, Schutzpatronin der Grubenarbeiter – wieder in Betrieb genommen. „Das bisher ausgebrochene Granitgestein ist von heimischen Bau- und Schotterfirmen wiederverwertet worden“, berichtete Walter Huber von der Beobachtungsstelle für Umweltund Arbeitsschutz. Das zukünftige Ausbruchmaterial wird aber nicht immer diese hohe Qualität haben und muss zu etwa einem Drittel deponiert werden. Zum Abtransport aus dem Tunnel errichtet man demnächst Förderbänder, die das Material für den Weitertransport auf der Schiene zum Bahnhof Grasstein befördern sollen. Im Bild: Walter Huber, Ezio Facchin oz und Martin Außerdorfer

LVH-Direkt Informationsveranstaltung 1. Dezember 2009 LVH Bezirksbüro, Brixen Beginn um 20 Uhr, Eintritt frei

Auswege aus der Wirtschaftskrise – Perspektiven, Risiken und Chancen (Dr. Harald Stauder) Bank als Partner?! – Der Kreditklemme erfolgreich begegnen (Norbert Rechenmacher) Steuerneuheiten 2009 mit Ausblick auf 2010 (LVH-Bezirksbüroleiter) Diskussionsrunde Nähere Informationen: www.lvh.it oder Tel. 0471 323 200

In guten Händen. In buone mani.

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Wirtschaft & Umwelt

ENERGIE

Konzessionsvergabe mit Zähneknirschen z In ihrer Sitzung vom 16. November fällte die Südtiroler Landesregierung einen denkwürdigen Beschluss: Mit zwei Ja-, einer Neinstimme und acht Enthaltungen (!) sprach sie der Eisackwerk GmbH die Konzession für das E-Werk in Mühlbach zu. Wie Landesrat

Michl Laimer gegenüber der Tageszeitung „Dolomiten“ erwähnte, habe er für das Projekt gestimmt, weil es das beste gewesen sei. Ihm wäre aber, so wie den übrigen Regierungsmitgliedern, lieber gewesen, wenn die SEL AG die Konzession erhalten hätte, weil das Land bekanntlich die

Aktienmehrheit an dieser Energiegesellschaft hält. Für das beste Projekt hielt auch die Gemeinde Mühlbach jenes der Eisackwerk GmbH. Wie alle von der Vergabe der E-Werks-Konzessionen betroffenen Gemeinden, hatte die Marktgemeinde die eingereichten Projekte zu bewerten und

ein bevorzugtes auszuwählen. Die von der Eisackwerk GmbH vorgesehene unterirdische Verlegung der bestehenden Hochdruckleitungen wäre für Mühlbach ein enormer Vorteil, und so gab der Gemeinderat dem privaten Antragsteller auch den Vorzug – wohl ahnend, dass die Landesregierung dies nicht goutieren würde. Die Bestätigung erhielt eine Gemeindeabordnung nur wenig später vom Landeshauptmann, der sich vehement für die Sel einsetzte. Für den kürzlich getroffenen Beschluss der Landesregierung dürfte die Entscheidung des Gemeinderates trotz allem nicht maßgeblich gewesen sein. Mitglieder der Landesregierung konstatierten, „zu wenig Zeit für eine eingehende Prüfung des Projektes“ gehabt zu haben. Helmuth Frasnelli und seine Eisackwerk GmbH hatten im Vorfeld mit einer persönlichen Schadenersatzklage gegen die Landesräte gedroht. oz

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„Windelbonus“ für Neugeborene z Brixner Familien, die sich über Nachwuchs freuen, werden künftig einen weiteren Grund zur Freude haben: Ein Jahr lang dürfen sie von einem reduzierten Mülltarif profitieren. Dies beschloss kürzlich die Ratsfraktion der Südtiroler Volkspartei. Die als „Windelbonus“ bekannte Maßnahme beinhaltet eine um

50 Euro reduzierte Müllgebühr, die auf die sechs auf die Geburt des Kindes folgenden Rechnungen der Stadtwerke aufgeteilt werden. „Auf den ersten Blick sind 50 Euro nicht besonders viel“, sagt Stadtwerke-Direktor Wolfgang Plank, „dabei muss man aber bedenken, dass die durchschnittliche jährliche Müllgebühr einer Brixner Familie lediglich 250 Euro beträgt – der Windelbonus stellt also immerhin einen Rabatt von 20 Prozent dar“. Die Kosten für diesen Bonus muss die Gemeinde Brixen zahlen, die dafür 11.000 Euro im Haushalt vorsehen wird – pro Jahr kommen etwa 220 Kinder in der Gemeinde Brixen auf die Welt. Ab wann der „Windelbonus“ angewendet wird, entscheidet der Gemeinderat, in der die SVP-Fraktion gemeinsam mit den Koalitionspartnern die Mehrheit stellt. Derweil bastelt Plank auch an einer Neuordnung der Mülltarife für Unternehmen, die die Kosten für Müllentsorgung gerechter unter den Verursachern aufteilen soll. wv


BRIXEN

19. Brixner Weihnachtsmarkt

Foto: Oskar Zingerle

z Der Brixner Weihnachtsmarkt öffnet heuer bereits zum 19. Mal und wird aller Wahrscheinlichkeit nach wiederum tausende Besucher auf den Domplatz locken, hin zu den 35 Weihnachtsständen. Adventssingen und Konzerte verschiedener Musikgruppen und Chöre gehören heuer ebenso zum Rahmenprogramm wie der Einzug des 2. Brixner Weihnachtsengels, der stets samstags um 15 Uhr kleine Überraschungen an die Kinder verteilt. Den Kleinen gehört zudem jeder Mittwochnachmittag von 14.30 bis 17 Uhr, wenn sie Weihnachtsbasteleien anfertigen können. Zudem wird alle Tage eine Tür des großen Adventskalenders mit historischen Weihnachtspostkarten geöffnet; im Anschluss daran, um 16 Uhr, verteilt ein Tiroler Hirte Lose an die anwesenden Kinder. Wer Glück hat, zieht ein Gewinnerlos, das er dann sofort am entsprechenden Stand

einlösen kann. Der Nikolaus und die Krampusse ziehen am Samstag, 5. Dezember, ab 17 Uhr durch die Altstadt. Am 6. und 7. Dezember werden auf dem Podium Krapfen und Strauben, Tirtln und Krapfen hergestellt und zum Verkosten verteilt; am 8. Dezember bieten Bauern aus Brixen und Umgebung ihre Produkte an. Der 12. Dezember steht dann ganz im Zeichen des „Lebendigen Handwerks und des Südtiroler Brauchtums“. Zum Jahresausklang veranstalten die Gemeinde Brixen und der Tourismusverein Brixen wiederum die „Brixner Silvestermeile“, die ab 22 Uhr ins neue Jahr begleitet. Geöffnet ist der 19. Brixner Weihnachtsmarkt vom 26. November bis zum 6. Jänner, werktags von 10 bis 19.30 Uhr, an Sonnund Feiertagen von 9.30 bis 19 Uhr; am 25. Dezember und 1. Januar bleiben die Stände geschlossen. db

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Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

„Licht in Sicht“

Samstäglicher Adventkranz z Eine außergewöhnliche Adventaktion haben sich die Kaufleute von Mühlbach in Zusammenarbeit mit einigen Gastwirten, Vereinen und Verbänden ausgedacht. Grundgedanke ist, der Weihnachtszeit wieder etwas mehr Besinnlichkeit zu geben, weg von blinkenden Neon-Weihnachtsmännern und reißerischen Verkaufssprüchen hin zu mehr vorweihnachtlich-heimeliger Stimmung. Zentrales Symbol ist ein Adventkranz, der der Aktion auch den Namen gibt. Ein überdimensionaler Adventkranz mit

vier Metern Durchmesser wurde am Kirchplatz aufgestellt. Jeden Adventsamstag musizieren in den Gassen verschiedene Bläsergruppen, und im Winterwald auf dem Kirchplatz werden Weihnachtsmärchen erzählt, Fackelumzüge sowie ein Nikolausumzug finden statt. Der „Mühlbacher Adventkranz“ endet jeweils mit einer Adventfeier am Kirchplatz um 17 Uhr und einer Heiligen Messe um 18 Uhr. Die Geschäfte sind an den Samstagen zusätzlich nachmittags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. oz

abgeschlossen sein soll. Während der 782 Meter lange Nordtunnel bereits Anfang 2009 fertiggestellt war, wurde der Bau des 1,2 Kilometer langen Südtunnels von zwei Seiten vorgetrieben. Er unterquert wie der Nordtunnel einmal die Eisenbahnlinie und zweimal die Brennerautobahn und verfügt über drei Fluchtstollen. Abschnittsweise habe sich der Tunnelausbruch im Lockermaterial und Grundwasser ziemlich schwierig gezeigt, sodass an manchen Tagen nur ein Vortrieb von rund einem Meter möglich war, berichteten die Arbeiter und Techniker. Die Westumfahrung zwischen Durst und Pustertaler Kreuzung soll im Juni 2010 befahrbar sein; die Arbeiten zum letzten Teilstück zwischen Krankenhaus und Vahrn sowie zum Mittelanschluss sollen im Herbst 2010 ausgeschrieben werden. wv Foto: Oskar Zingerle

MÜHLBACH

z Für die Umfahrung Brixen sei nun „Licht in Sicht“, sagte Landeshauptmann Luis Durnwalder am 3. November anlässlich des Durchbruchs des Südtunnels der Westumfahrung. Mit der Umfahrung werde die Vision für verbesserte Mobilität im Raum Brixen Schritt für Schritt real, sagte Bautenlandesrat Florian Mussner. Die Arbeiten gingen laut Mussner gut voran. Durch die neue Straße sollen die Bürger der Stadt an Lebensqualität gewinnen; auch die Anrainer sollten nicht belastet werden, weshalb man die Abgas- und Lärmwerte im Auge behalten werde, betonte der Landesrat. Der Brixner Bürgermeister Albert Pürgstaller und der Vahrner Bürgermeister Josef Sigmund zeigten sich zufrieden darüber, dass das erste Baulos der Umfahrung, das den Bau des Südtunnels und des Nordtunnels umfasst, 2010

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NACHGEFRAGT

„Unser Preis soll die Bauern motivieren“ JOSEF TAUBER, Vahrner Gemeindereferent, über die erste Wintersaison des Fernwärmewerkes in Vahrn mit Hackschnitzelbetrieb und woher das nötige Holz kommt. Herr Tauber, woher kommt das Holz für das Fernwärmewerk in Vahrn? Wir kaufen das Holz für unser Werk nur in Südtirol ein. Dazu haben wir Verträge mit Sägewerken in Weitental, Villnöss, Deutschnofen und Sarntal abgeschlossen. Wir kaufen aber auch Holz von Bauern aus der Umgebung – und das Angebot ist groß: Es melden sich Bauern von Villanders bis Mauls und Vintl. Wir zahlen einen sehr guten Preis, je nach Qualität zwischen 40 und 45 Euro pro Kubikmeter Rundholz oder 18 Euro pro Kubikmeter Hackschnitzel. Dieser Preis soll auch

eine Motivation für die Bauern sein, uns das Holz zu liefern. Reicht dieses Holz der heimischen Bauern aus? Nein, damit können wir das Heizwerk nicht über den ganzen Winter betreiben. Uns wurde zwar bereits eine stattliche Menge geliefert; zurzeit haben wir etwa 1.000 Kubikmeter Rundholz vor Ort. Allerdings benötigen wir 240 Kubikmeter Hackschnitzel pro Tag; mit dem Rundholz würden wir also nur 20 Tage über die Runden kommen. Welche Qualitätsanforderungen stellen Sie?

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Ich schaue mir jedes angebotene Holz vorher an und lehne schlechte Qualität auch ab. Vor kurzem habe ich Holz von einer Almmeliorierung nicht angenommen, weil dieses mit Steinen und Erde verunreinigt war, und dies könnte die Förderschnecke im Heizwerk beschädigen. Ein Bauer wollte mir nur die Äste einer gerodeten Obstwiese anliefern – doch ein Material ohne Stämme ist zu fein und bringt wenig Heizwert. Ebenso nehmen wir keinen Strauchschnitt, dieser muss an das Abfallwirtschaftszentrum geliefert werden. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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365 Tage im Jahr begeistert das Restaurant Grissino mit einem kulinarischen Repertoire für Genießer.

Markus Huber, Inhaber des Grissino

„Mit unserem Angebot richten wir uns ganz nach den Wünschen der Gäste. So bieten wir beispielsweise neuerdings einen Take-away-Service für Pizza und Sushi zum Mitnehmen sowie einen Cateringservice für große und kleine Feiern. Damit können Sie Ihr Fest unbeschwert genießen – für Dekoration, Festmahl und Service sorgen wir!“

Wer Abwechslung in seinem Speisenplan sucht, der wird im Erlebnisrestaurant Grissino fündig: Die Speisekarte bietet eine unglaubliche Vielfalt an asiatischen Spezialitäten und schmackhaften Pizzas, aber auch gut-bürgerliche und mediterrane Küche sowie leckere Desserts und Speiseeis aus der eigenen Pâtisserie – und das Ganze 365 Tage im Jahr.

Extra

Essen & Trinken

Kulinarischer Hochgenuss

GRISSINO

Einzigartig und unvergleichlich

in Südtirol ist die riesige Auswahl an asiatischen Gerichten im Grissino. Darauf ist Restaurantinhaber Markus Huber zu Recht stolz, denn asiatische Küche ist nicht nur lecker, sondern auch besonders leicht bekömmlich, weil Zutaten und Zubereitungsart optimal auf den menschlichen Organismus einwirken. Viele Gemüsesorten, die im Grissino verarbeitet werden, kommen zwei Mal wöchentlich direkt aus Thailand. Die asiatische Küche ist vor allem deshalb so gesund, weil das Gemüse schonend zubereitet wird; Vitamine und Nährstoffe bleiben bestehen. Jeder Gast kann dabei selbst miterleben, wie sein Wunschgericht entsteht: Den Köchen zuzusehen, wie sie in der Schauküche in der Mitte des Lokals den Wok schwenken, ist ein Erlebnis der besonderen Art.

Sushi – kalorienarm und nahrhaft

Schmackhaftes Sushi ergänzt auf den Cholesterinspiegel und das reichhaltige asiatische Angebot. Die japanischen Spezialitäten sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch besonders lecker. Die wichtigsten Zutaten Fisch und Reis werden mit Sojasauce, Wasabi und Ingwer würzig abgerundet und in appetitlichen Häppchengrößen kalt serviert. Die Gerichte sind kalorienarm, enthalten kaum Fett und sind trotzdem sehr nahrhaft. Der frische Fisch enthält mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Jod; Aminosäuren haben eine senkende Wirkung

beugen der Arterienverkalkung vor. Die verwendeten Fischarten werden sorgfältig ausgewählt, um beste Qualität und Frische zu gewährleisten.

Mediterrane Küche und ein-

heimische Kost, täglich frisch und bevorzugt mit regionalen Zutaten zubereitet, bereichern die Speisenkarte im Grissino ebenso wie die unglaubliche Vielfalt an köstlichen Pizza-Kreationen. Die riesige Auswahl und die vorzüglich schmeckenden Pizza-Variationen

Größte Erlebniskegelbahn der östlichen Landeshälfte begeistern jedes Mal aufs Neue, so dass auch der neue Pizzaabholservice von den Gästen gerne in Anspruch genommen wird. Eine Krönung der besonderen Art bildet der süße Abschluss. Den Kunstwerken und dem hausgemachten Speiseeis aus der eigenen Pâtisserie kann kaum jemand widerstehen, insbesondere, wenn man einmal davon gekostet hat. Für die süßen Gaumenfreuden sorgen frische Zutaten, täglich angeliefertes Obst ausgezeichneter Qualität sowie meisterhafte Handwerkskunst, die man im offenen Schaubereich „live“ miterleben kann.

Ideal kombinieren lässt sich ein

Thailändische Küche – leicht und bekömmlich 62

Unwiderstehliche Dessertkreationen aus eigener Pâtisserie

Restaurantbesuch mit einem Kegelfreizeitvergnügen. Im Untergeschoss verfügt das Grissino über die größte Erlebniskegelbahn der östlichen Landeshälfte. Sechs Kegelbahnen mit Kegelmonitoren laden zum Gesellschafts-, Wettkampf-, Monitor- bis hin zum Discokegeln mit Lichteffekten und DJ und werden zum Anziehungspunkt für alle Altersgruppen.


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Ein Geschenk für besondere Momente Draußen tanzen die Schneeflocken in wilden Bahnen vom Himmel, ein kalter Wind zieht durch die Gassen. Im Kamin knistert ein wärmendes Feuer. In den Lieblingspulli gekuschelt und ein Glas eines besonderen Tropfens in der Hand: Ein Genuss und ein Moment der Ruhe, die sich jeder gönnen kann.

Extra

Ein besonderer Genuss ist dabei sicherlich die edle Grappa „Lagrein gelagert“ aus dem Hause Roner, gewonnen durch die Destillation von erlesenen Lagreintrestern und vereint mit dem jahrelangen Wissen des Brennmeisters. Bernsteinfarben erstrahlt dieses Produkt, eine Cuveè verschiedener Jahrgänge, die zwischen 12 und 36 Monaten im Barriquefass gelagert werden. Dies verleiht dieser Grappa auch besonders feine Töne von roten Waldfrüchten. Im Geschmack besticht diese Grappa durch feine Vanille-, Holz- und Bitterschokoladenoten. Die Besonderheit der Grappa „Lagrein gelagert“ spiegelt sich auch in der Flasche und in der Verpackung wider. Eine mundgeblasene Flasche, die zugleich auch ein Decanter ist,

Grappa Lagrein gelagert 64

wird ergänzt durch ein filigran gesticktes Etikett.

Wer lieber ein klares Produkt

trinkt, der ist bestens beraten mit der Grappa Lagrein aus der Roner Privat-Linie. Diese Grappa überzeugt im Geruch durch feine, fruchtige und sehr intensive Töne. Im Mund hingegen entfaltet sich ein sehr harmonischer Geschmack, der an rote Waldfrüchte erinnert. Der Nachgeschmack hingegen zeichnet sich durch feine, reife, tanninhaltige Noten aus. Ein besonderes Geschenk für besondere Momente ist sicherlich der Lagrein als hochgeistige Spirituose, aber auch als Wein, vor allem für Genießer und Liebhaber besonderer Produkte zu vielen Anlässen wie beispielsweise Weihnachten.

Auch im Weinsektor ist die Fa-

milie Roner kein unbeschriebenes Blatt, denn bereits seit zehn Jahren ist das Weingut Ritterhof in Kaltern im Besitz der Familie. Hier hat man sich vor allem auf die Verarbeitung von typischen Südtiroler Weinen konzentriert, und das mit beachtlichen Erfolgen. Ganz besonderes Augenmerk erhält dabei die autochthone Rebsorte Lagrein. Südtiroler Lagrein Riserva DOC der Crescendo-Linie wird nur aus Trauben ausgewählter Hanglagen hergestellt, vor allem aus dem Gebiet Gries/ Bozen und Auer. Danach wird der Wein für mindestens zwölf Monate in Barriquefässern gelagert. Dies verleiht dem Lagrein seine besondere Note. Er besticht mit tiefdunkler, rubinroter Farbe, durch frisch dezenten Duft nach Schokolade und Waldbeeren und überzeugt am Gaumen durch seine kräftige, volle, saftig-samtige Struktur. Wer sich selbst einmal vor Ort von der Qualität der Rohstoffe und der Produkte überzeugen möchte, der kann bei einer Führung der Herstellung der Grappa beiwohnen und bei einer geführten Verkostung die Unterschiede der Produkte probieren

Brennglocken

Günther Roner, Brennmeister

„Um eine edle Grappa richtig genießen zu können, sollten Sie auf Aussehen, Geruch und Geschmack achten: Die Edelgrappa ‚Lagrein gelagert‘ muss brillant und kräftig bernsteinfarben sein. Der Geruch präsentiert sich sehr intensiv, fein, mit schönen Noten roter Waldfrüchte und von Vanille. Sein volles Aroma entfaltet der Lagrein gelagert jedoch erst im Geschmack: Er mundet harmonisch, fein, wohlschmeckend, mit Bitterschokolade-Noten und ist lang anhaltend im Abgang.“

Dies alles und noch viel mehr finden Sie bei den Brennereien Roner in Tramin oder online unter www.roner.com bzw. www.ritterhof.it


Ganzheitlich genießen

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Immer mehr Menschen überzeugen sich, dass Biokost und nachhaltige Lebensweise nichts mit Verzicht zu tun hat, sondern gesteigerten Genuss bedeutet. Familie Theiner, Inhaber von Pro Natura, lebt und genießt die Bio-Lebensweise schon seit über 30 Jahren und bereits in der dritten Generation. In ihrem Bio-Fachgeschäft in der Stadelgasse wird der Bio-Genuss täglich durch ein breites Sortiment und durch kompetente Beratung vermittelt. Gerade die vorweihnachtliche Zeit ist für Neueinsteiger geeignet,

sich selbst und ihre Lieben mit Produkten aus kontrolliert biologischem Anbau zu verwöhnen – beispielsweise viele köstliche Zutaten für Weihnachtsbäckereien, schmackhafte Lebensmittel für Festessen und mit Liebe zubereitete Gerichte oder viele erlesene Bioweine aus Südtirol, Italien und ausgewählten hervorragenden Weinbaugebieten Europas. Neben frischem

Obst und Gemüse, einer großen Auswahl an Milchprodukten – darunter einige laktosefreie Produkte – findet man auch Fisch, Räucherlachs, erlesene Fertigprodukte und vieles mehr für den Weihnachtstisch bei Pro Natura, natürlich stets in bester Bio-Qualität. Da sich Bio nicht nur auf biologisch erzeugte Lebensmittel beschränkt, sondern den ganzen Lebensstil mit

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einschließt, gibt es bei Pro Natura auch viele andere Naturprodukte für den täglichen Gebrauch, so zum Beispiel Naturkosmetik, Babybekleidung, Unterwäsche, Bettwäsche, Naturmatratzen und vieles mehr.

Für Weihnachtsgeschenke findet man somit viele Anregungen und Geschenkideen bei Pro Natura; besonders beliebt sind die individuell zusammengestellten Geschenkkörbe. Im Dezember lockt außerdem die von den Kunden geschätzte Weihnachtslotterie von Pro Natura. Zu gewinnen gibt es Ferienaufenthalte in „theiner’s garten BIO Vitalhotel ****s“ oder in einem Biohotel nach Wahl sowie viele weitere Preise.

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Demnächst Bio im Brimi-Milchregal Ab 2. Jänner ist die neue Bio-Frischmilch von Brimi im Handel erhältlich. Mit einem Premium-Sortiment setzt der Milchhof Brixen auf seine starke Marke und erwartet für 2009 trotz Wirtschaftskrise ein Umsatzwachstum. Künftig produziert der Milchhof Brixen auch Bio: Ab 2. Jänner wird die neue Bio-Frischmilch von Brimi im Großraum Brixen erhältlich sein. Dass der Milchhof Brixen nach einem Testlauf vor einigen Jahren nun endgültig im Bio-Markt Fuß fassen will, führt Geschäftsführer Willi Tauber auf die veränderten Rahmenbedingungen zurück: „Das Interesse unserer Mitgliedsbauern an einer Hofbewirtschaftung und Milchproduktion in Bioqualität ist gewachsen, und auch die Konsumenten fragen verstärkt nach Bioprodukten“, erläutert Tauber. „Wir haben uns für eine neue BioProduktlinie entschieden, da wir als Genossenschaft unsere 1.100 Mitglieder bestmöglich vertreten und unterstützen wollen, wobei wir auch die Marktseite berücksichtigen“.

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MILCHHOF BRIXEN BRIMI

Die Biozertifizierung vom

Kontrollservice BIKO Tirol hat der Milchhof Brixen vor kurzem erlangt; derzeit stellen die ersten Mitgliedsbauern auf Bio um. „Die Weichen für die Bioproduktion sind demnach gestellt“, so Willi Tauber, „ab 1. Jänner 2010 wird der Milchhof Brixen mit Bio-Milch beliefert, ab 2. Jänner ist die neue Bio-Frischmilch in der komfortablen Konfektionsgröße von 0,75 Liter im Handel erhältlich – zunächst im Großraum Brixen und dann im weiteren Einzugsgebiet. Mozzarella und Ricotta in Bioqualität werden voraussichtlich noch

Das Brimi-Detailgeschäft führt im Großraum Brixen das größte Sortiment an Südtiroler Milchprodukten und bedient jedes Jahr über 100.000 Kunden im Laufe des Jahres 2010 folgen, denn als viertgrößter MozzarellaHersteller in Italien registrieren wir auch in diesem Produktsegment eine rege Nachfrage nach Bioprodukten“. Trotz Wirtschaftskrise, Milchpreisverfall sowie stark eingeschränkten Konsumverhaltens blickt der Milchhof Brixen auf ein gutes Milchwirtschaftsjahr zurück. „In Summe konnten wir heuer ein Umsatzwachstum von einigen Prozent erzielen – wir rechnen derzeit mit einem Umsatz von 64 gegenüber 61 Millionen Euro im Vorjahr“, erklärt Willi Tauber. Jedoch haben Sonder- und Niedrigpreisaktionen von Mitbewerbern, die am freien Markt Milch zu Tiefstpreisen zukaufen, auch bei Brimi ihre Spuren hinterlassen: „Mit über 50 Cent im Jahresschnitt hatten wir im Vorjahr an die

Das Premium-Sortiment von Brimi mit vielen preisgekrönten Produkten 66

Mitgliedsbauern fast den doppelten Milchpreis pro Liter wie beispielsweise TirolMilch mit 28 Cent oder in Bayern mit 29 Cent ausbezahlt. Im Gegensatz zur schwierigen Situation im benachbarten Ausland mit Milchpreisrückgängen bis zu 11 Cent im Jahresschnitt rechnen wir für 2009 nur mit geringfügig rückläufigen Auszahlungspreisen. Dazu konnten die meisten Bauern eine gute Heuernte einfahren, im Vergleich zum Vorjahr sind außerdem die Preise für Kraftfutter sowie Energie gesunken“, so Tauber.

Dass einige Mitgliedsbauern auf

Bio umstellen, sei ein starkes Signal für die Zukunft „und für die Premium-Strategie, die wir weiterhin fahren müssen, um unseren Mitgliedern gute Milchpreise auszahlen zu können“, sagt Willi Tauber, „langfristig werden wir

Willi Tauber, Geschäftsführer Milchhof Brixen

nur mit Premium-Produkten Erfolg haben, da in Bergregionen eine Mengenstrategie mit Kostenführerschaft nicht möglich ist. Unsere neue Bio-Frischmilch bereichert unser Premium-Sortiment, stärkt unsere Marke und stützt unsere Premium-Strategie“.

info Brimi Bio-Frischmilch Konfektion: 0,75 lt. Verpackung: Karton mit Schraubverschluss Ladenverkaufspreis: 1,05 Euro Haltbarkeit: 6 Tage Erhältlich: im Lebensmittelhandel im Großraum Brixen sowie im Detailgeschäft Brimi Besonderheit: mit natürlichem Fettgehalt von 3,8 bis 4,1%, mit geringst nötiger molkereimäßiger Behandlung


FFE NGSSTO U R E I V R KONSE OHNE

Beste Südtiroler Frischmilch, natürliche Milchkulturen und die Herstellung nach einem ursprünglichen Rezept verleihen unserem Mozzarella seinen besonderen Geschmack. Brimi Fior di latte: ein gutes Stück Natur

Milchhof Brixen Brennerstraße 2 I-39040 Vahrn (BZ) Tel. +39 0472 271300 info@brimi.it - www. brimi.it

Natürlich frisch


Selbstgebackenes schmeckt immer noch am genussvollsten. Mit den praktischen Brotmischungen der A. Rieper AG geht das Brotbacken jetzt besonders schnell und einfach. „Wie das Korn, so das Mehl“, lautet ein bekanntes Sprichwort, das gleichzeitig die Qualitätsphilosophie der A. Rieper AG wiedergibt. Seit nunmehr fast 100 Jahren hat sich das Unternehmen in Vintl ganz

Extra

Essen & Trinken

Aus Liebe zum Backen

A. RIEPER

der Backkunst verschrieben und produziert seitdem Qualitätsmehle aller Sorten: Weizen- und Vollkornmehl, Bio-, Dinkel-, Roggen- und Kamutmehl, Torten- und Pizzamehl sowie Polenta, Weichweizen- und

Hartweizengrieß, Nockerlgrieß, Buchweizenmehl, Musmehl, Gerste und Brotbackmischungen, die in den meisten Supermärkten und Bäckereien erhältlich sind. Mit der Entwicklung von Brot-

backmischungen für den Haushalt wurde eine alte Tradition zu neuem Leben erweckt. Optimal aufeinander abgestimmte Zutaten garantieren eine einfache Herstellung und sicheres Gelingen.

Ein weihnachtliches Rezept der Firma A. Rieper Früchtebrot mit Nüssen Zutaten: 400 g RIEPER Backmischung für Breatl 400 ml Wasser (40°-45°C) 200 g Rosinen 200 g Feigen, in Streifen geschnitten 100 g Pinoli 100 g geschälte Haselnüsse 50 g Rum oder Orangensaft

Zubereitung: Feigen und Rosinen für 1 Stunde oder mehr in Rum oder Orangensaft marinieren. Backmischung und Wasser mit einem Kochlöffel oder in der Küchenmaschine 1 bis 2 Minuten gut verrühren. Anschließend die Früchte untermengen. Den Teig zugedeckt bei ca. 22°C 15 Minuten gehen lassen. Ein Backblech mit Backpapier belegen.

Vier gleiche Teigportionen – die Masse ist sehr weich und klebrig – auf das Blech legen und mit nassen Händen ca. 2 cm hohe Brote formen. Weitere 40 bis 50 Minuten bei Raumtemperatur aufgehen lassen. Backofen 15 Minuten vorheizen, ein Gefäß mit Wasser auf den Boden des Backofens stellen und die Brote einschieben.

Knusper-kinderleicht! Die Breatl Brotbackmischung Weihnachts-Tipp: ideal für Zelten und saftiges Früchtebrot

A.RIEPER AG Tel. +39 0472 867 900

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Backzeit: Heißluft: 200°-210°C, 30-35 Minuten Ober- und Unterhitze: 220°-230°C, 25-30 Minuten


Auf historischem Boden wird Natürliches gebraut

AH BRÄU

Im heurigen Gedenkjahr wurde auch der Ereignisse vor 200 Jahren in der Sachsenklemme bei Franzensfeste gedacht, wo ein größerer Trupp von sächsischen Soldaten mit viel List zurückgeschlagen werden konnte. Dies war kürzlich mitunter der Anlass, an diesem historischen Ort ein Lokal mit dem klingenden Namen „Andreas-Hofer-Bräu“ zu eröffnen. So wie vor Jahrzehnten auf großen Höfen beinahe alle wichtigen Produkte selbst produziert wurden, lebt diese Tradition im AH Bräu weiter: Das Fleisch vom eigenen Hof wird zu herrlich schmeckenden Brauhausgerichten sowie Speck und Würsten verarbeitet, das Wasser der eigenen Quelle für das vom Braumeister aus Bayern gebraute Öko-Bier genutzt und der bei der Brauproduktion abfallende Treber zu eigenem Treberbrot verarbeitet.

Bei all diesen Verarbeitungsschritten und wohlschmeckenden Genüssen, beispielsweise einer herzhaft schmeckenden Bierjause mit einem goldgelben Bier serviert, spürt man die Leidenschaft zur Gastronomie und den Wunsch, den Kunden im Eisacktal und in ganz Südtirol etwas Einzigartiges zu bieten.

Die Architektur des neuen Res-

taurants und Bierlokals präsentiert sich modern und dennoch dem

historischen Bau der „alten“ Sachsenklemme angepasst. Die vielen Glasfronten nach außen vermitteln ein offenes Flair; gleichzeitig findet man viele gemütliche Restaurantund Barbereiche, beispielsweise in der heimeligen Stube mit Kachelofen und edlem Holz. Jeden Dienstag finden im AH Bräu Live-Konzerte mit jungen Nachwuchsmusikern und Bands, aber auch mit etablierten Musikgruppen statt – oft auch „unplugged“, also ohne Verstärkung, wodurch

eine besondere Stimmung in diesem feinen Ambiente entsteht. Damit wird das AH Bräu in jeder Hinsicht zu einer absoluten Bereicherung der Erlebnisgastronomie Südtirols.

Firmen & Weihnachtsfeiern

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"Wos sogsch denn du?

Es isch wieda amol Zeit unsere Mitarbeiter Danke zu sogn und deshalb zu a anstandigen Feier einzuloden.“ A super Idee. Donn gianmo ins AH-Bräu, trinken a super Bier, essen a paar Rippilan, a Schweinshaxen oder a guats Steak Und danoch lossn mir uns mitn Shuttle-Dienst hoamfiarn okay?

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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Elisabeth Stürz (es) Andres Pizzinini (ap) Günther Eheim (gevs) Ingo Dejaco (id) Christine Mathá (cm) Anton Rainer (ar) Anina Vontavon (av) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. Dezember 2009 Nächster Redaktionsschluss: 6. Dezember 2009 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 70

November 1909

Warnung Brixen, Dienstag, den 9. November 1909 Vor einigen Wochen erschien in Klausen und Brixen ein Mann namens Johannes Hagel, aus Aßmannshard in Württemberg gebürtig. Er gibt vor, Missionspfarrer in Texas (Amerika) zu sein und hat es darauf abgesehen, von Priestern, Klöstern, Klosterfrauen und frommen Personen Unterstützung, insbesonders Messstipendien, zu erhalten. Da einerseits gegründeter Zweifel obwaltet, ob der Herr wirklich die Priesterweihe erhalten habe, und da er andererseits in Deutschland wegen Betrug und Zechprellerei steckbrieflich verfolgt wird, so wird vor ihm gewarnt. Es wäre gut, wenn ihm bald sein Handwerk gelegt würde. (Die katholischen Zeitungen werden ersucht, diese Warnung nachzudrucken.)

Internationalen Ausstellung in Wien für ein durchaus handgearbeitetes, schön ausgesticktes Paar Enneberger Brautschuhe, wie man sie vor 150 Jahren trug, die große goldene Medaille. Die Schuhe erregten wegen ihrer interessanten Form und ihres malerischen Reizes Aufsehen. Selbe sind ab Sonntag in der Geschäftsauslage des Herrn Pitscheider, gegenüber dem „Goldenen Kreuz“, zu sehen.

Reisegefährte bestohlen Dem Kutscher Jakob Habermann aus Herpersdorf in Bayern wurden von seinem Reisekollegen Kurt Paul Lorenz in Brixen sämtliche Dokumente, Wertsachen und gegen vier Kronen Bargeld gestohlen. Die Erhebungen ergaben, dass der Dieb auf der

Neustift bei Brixen Brixen, Donnerstag, den 11. November 1909 Unser altehrwürdiges Kirchlein zur hl. Margareta, welches Kardinal Cusa 1455 zur Pfarrkirche von Neustift weihte, hat in den letzten Tagen einen prächtigen Schmuck durch ein kleines nach neuestem System erbautes Orgelwerk erhalten, welches heute von den hochwürdigen Herrn Monsignore Dr. Mitterer und Dombenefiziaten Höllwarth in Brixen in günstiger Weise kollaudiert wurde. Die Register sind durchwegs charakteristisch, das volle Spiel genügt vollauf für die Kirche und wirkt sehr feierlich und glänzend. Mit Grund freut sich demnach die ganze Gemeinde über die wohlgelungene Verschönerung ihrer Pfarrkirche.

Auszeichnung Der hiesige Schuhmachermeister Anton Pitscheider in der Kreuzgasse, ein gebürtiger Enneberger, erhielt auf der heurigen

Umfang 71 Zentimeter und eine Höhe von 21 Zentimeter. Der dritte und kleinste war völlig unscheinbar neben seinen Nachbarn, aber immerhin fast noch 1 Kilo schwer. Trotz ihrer Größe gaben sie noch eine ganz gute Speise ab, was sonst bekanntlich bei übergroßen Schwämmen sehr selten der Fall ist.

Zum 6. Dezember 1809 Unter den Häusern, welche an diesem Tage von den Franzosen in Brand gesteckt wurden, befand sich auch der Veiden- und Villscheiderhof in Pfeffersberg. Nach der Erzählung alter Leute wurden in das Villscheiderhaus mehrere gefangene Tiroler eingesperrt und von den Franzosen bewacht und sodann das Haus in Brand gesteckt. Dennoch gelang es einigen Gefangenen zu entkommen. Der Vorschlag, an diesem Abend die damaligen Brandstätten durch ein großes Feuer zu markieren, findet gewiss allgemeinen Anklang. Ein paar Pöllerschüsse würden dazu beitragen, die Erinnerung an jene schaurige Kriegsnacht noch lebhafter wachzurufen. Am 25. November um 3 Uhr früh wird vom Pfeffersberg herunter wieder ein dreimaliges Glockenzeichen ertönen zur Erinnerung an den Sturmruf vor 100 Jahren.

Flucht talabwärts in Bozen auf den Namen der gestohlenen Papiere eine Nacht logierte und dann wieder weiterwanderte. Der Flüchtige ist 18 Jahre alt, in Zwickau (Sachsen) geboren und dorthin zuständig.

Drei Riesenschwämme Drei Riesenschwämme wurden jüngster Tage am Raine des Weingartens vom Schniglbauern nächst der Glunerbrücke bei Klausen gebrochen. Man hatte sie für Kürbisse gehalten, denen sie ja auch auffallend ähnlich sehen, so dass sie nicht schon früher fortgenommen worden waren. Der größte wog die Kleinigkeit von 2 Kilo 70 Deka, wies als größten

Die Zeitungs­artikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige ­Kuriositäten werden ohne ­Korrektur beibehalten.


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T 0472 201250

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