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EXTRA
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Trends & Wirtschaft
Jahrgang 20 · Dezember 2009
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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Die Option in Brixen vor 70 Jahren
Uneinigkeit unter dem Volk PORTRAIT: Maria Thaler Neuwirth, Pionierin im Bereich Seniorentheater BRIXEN BRENNT: Die Feuernacht am 6. Dezember 1809 SPORT: Der „Anti-Doping-Aktivist“ Jörg Börjesson im Gespräch WIRTSCHAFT: Die Continental-Affäre von 1969 bis 1972
2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 JANUAR FEBRUAR MÄRZ 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010J U2010 2010 2010 APRIL MAI NI 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 J U L I 2010 2010 2010 A U G U S T 2010 2010 S E P T E2010 MBER 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 O K T O B2010 ER O V E M B E R 2010 2010 D E Z E2010 MBER 2010 2010 2010 2010N2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 FRIEDRICH ÜBERBACHER
BRIXEN
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Editorial
Politik & Gesellschaft 06 | OPTION IN BRIXEN: Gespaltenes Volk 10 | Brixen: Wo sind sie nun, die Grenzen? 12 | Brixen: Start in den Wahlkampf
>>> 06
Menschen & Meinungen >>> 20 20 | MARIA THALER NEUWIRTH: Das Leben und Punkt. 25 | Pro & Contra 26 | Umfrage: Die „Senta!“-Invasion Kunst & Kultur >>> 28 28 | FEUERNACHT: Brixen brennt 32 | Brixtown: Songs for Brixen 34 | Theater: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ 36 | Brixen: Wiederkehr der heiteren Muse 38 | Buch: Das „Ungeheuer von Tirol“ Freizeit & Sport 48 | Dopingmittel: „Nur schöner Schein“
>>> 48
Wirtschaft & Umwelt >>> 54 54 | CONTINENTAL-Debatte: Kuckucksei im Eisacktal 58 | Brixen: Stadt Land Fluss 60 | Brixen: Monatsmarkt im Wandel Extra 66 | Trends & Wirtschaft
>>> 66
Festgenagelt Die Tage um Sant’Ambrogio entwickeln sich immer mehr zum ausgesprochen ruhigen Familienwochenende: Man verbarrikadiert sich zu Hause – sicherheitshalber. Wer unbedingt in die Stadt muss, erlebt sein blaues Wunder: Tausende italienische Touristen belagern laut die Gassen. Das Radio meldet, man solle das Auto lieber in der Garage lassen – solcherlei Warnungen kennen wir sonst nur von extremen Wettersituationen. Die Lawinen um Mariä Empfängnis aber sind aus Blech und verstopfen tagelang sämtliche Straßen und Autobahnen. 120 Kilometer Stau! 85.000 Besucher, allein in Brixen! Während ich meiner Tochter in fast schon kitschiger Familienidylle eine Geschichte aus einem Märchenbuch vorlese, denke ich darüber nach, wie man diesem Weihnachtsmarkt-Wahnsinn, der uns für einige Tage zu Hause festnagelt und einer Handvoll Standbetreibern sowie der Hotellerie und wenigen Kaufleuten gute Geschäfte beschert, die offenbar notwendigen Grenzen setzen könnte. „Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht los“, schrieb Goethe. Für mich ist es unverständlich: Wie können ein paar Holzhütten und ein manchmal recht diskutables Warensortiment eine derartige Sogwirkung entfalten, dass Hunderttausende die quälenden Nebenerscheinungen in Kauf nehmen? Gleichzeitig überlege ich, dass wir noch keine Tickets fürs nächste Oktoberfest in München haben – oder sollten wir 2010 lieber nach Rosenheim? Das dortige Oktoberfest ist derzeit voll im Trend, jeder fährt hin ;-) In diesem „Brixner“ beschäftigen wir uns nicht nur mit dem Weihnachtsmarkt (in unserer Umfrage), sondern vor allem mit Geschichtlichem: Hans Heiss erklärt, welche dramatischen Auswirkungen vor 70 Jahren die Option in Brixen hatte. Ernst Parschalk schreibt über den 6. Dezember 1809, als die Franzosen 150 Häuser in Brixen in Brand steckten. Und Evi Brigl erinnert sich an das missglückte Ansiedlungsprojekt der Continental vor 40 Jahren. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes und entschleunigtes Weihnachtsfest sowie ein gesundes Jahr 2010 – und viel Spaß beim Lesen Ihres „Brixners“!
Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
DIE OPTION IN BRIXEN VOR 70 JAHREN
Gespaltenes Volk Vor 70 Jahren erlebte Südtirol die schwerste Herausforderung des 20. Jahrhunderts: Durch die Option verlor die Stadt zahllose langjährige Mitbewohner, Freundschaften und Verbindungen lösten sich durch die Abwanderung auf. Vor allem aber war der innere Zusammenhalt der Stadt durch die Entscheidung für oder gegen die Deutschland-Option zerbrochen.
Z
u Weihnachten 1939 erlebten viele Brixner das traurigste Christfest seit langer Zeit. Beinahe jede Familie war von Zweifeln geplagt, oft völlig verunsichert und verstört: In vielen Haushalten tobte heftiger Streit oder es herrschte frostiges Schweigen unter den Familienmitgliedern. Auch zwischen Nachbarn war das Klima gespannt. Nicht wenige deutschsprachige Brixner erhielten von ihren Landsleuten ein bissiges „Buon giorno“ an den Kopf geworfen und wurden auch von bisher engen
Vorsitz des SS-Reichsführers Heinrich Himmler in Berlin eine grundsätzliche Vereinbarung über die Option der Südtiroler getroffen; vier Monate später ergingen am 21. Oktober 1939 nähere Richtlinien. Das Ziel der Option war klar: Der Unruheherd Südtirol, der die Beziehungen zwischen Deutschland und Italien belastete, sollte stillgelegt werden. Seitdem das Deutsche Reich im März 1938 am Brenner stand, stieg das Misstrauen Italiens gegen die Machtentfaltung des Verbündeten trotz dessen Beschwichtigungen rasch an.
Staatsbürgerschaft annahmen und ins Deutsche Reich übersiedeln oder ob sie weiterhin in Italien verbleiben wollten. Als die Berliner Vereinbarung Ende Juni 1939 im Lande bekannt wurde, war der Schock ungeheuer: Vielfach hatte man gehofft, dass die Deutschen Südtirol holen würden, keinesfalls aber erwartet, dass die Südtiroler nach Deutschland auswandern sollten. Zunächst durchzuckte das Land eine Welle der Empörung; die meisten Südtiroler waren entschlossen, sich auf den brutalen Handel unter keinen
„Es gibt auch einige, die ihrer Heimat treu bleiben. Ihrer Propaganda wird es aber nicht gelingen, die Geschlossenheit unserer Partei zu durchbrechen“_ Grete von Bersuder, 18. November 1939 Freunden und Bekannten als „Walsche“ apostrophiert. Durch die Weihnachtsgottesdienste zog sich ein trister Unterton, sogar der Domchor sang nur mühsam gegen die Missstimmung in den eigenen Reihen an.
Der politische Rahmen der Option: Der innere Zusammen-
halt der Stadt war durch die Entscheidung für oder gegen die Deutschland-Option zerbrochen. Ein halbes Jahr vorher, am 23. Juni 1939, hatte eine deutschitalienische Delegation unter 6
Mit Recht: Ein Jahr später marschierten Hitlers Truppen am 16. März 1939 in Prag ein und annektierten nach den Sudetengebieten auch die „Resttschechei“. Unter diesen Voraussetzungen sollte der Fall Südtirol keinen Anlass bieten, dass deutsche Truppen bald auch über den Brenner marschierten. Nach Abschluss des Stahlpakts zwischen Deutschland und Italien im Mai 1939 schritt man an die Bereinigung der Südtirolfrage: Die Südtiroler sollten sich entscheiden, ob sie die deutsche
Umständen einzulassen. Aber bereits im Juli kippte die Stimmung. Die einflussreichste Geheimorganisation im Lande, der nationalsozialistisch beeinflusste Völkische Kampfring Südtirol (VKS), war bereit, sich dem „Gebot des Führers“ zu beugen und den „Opfergang“ ins Reich anzutreten. Zugleich wurden von deutscher Seite Schauermärchen ausgestreut: Wer in Italien verbleibe, müsse damit rechnen, südlich des Po oder gar nach Sizilien, wenn nicht nach Afrika umgesiedelt zu werden.
Einem von Gerüchten und Ungewissheit geprägten Sommer folgten ab Mitte September zunehmende Klarheit und konkrete Details. Bis zum 31. Dezember 1939 sollten alle Volljährigen optieren, in den Familien die jeweiligen Haushaltsvorstände. Optionsberechtigt waren alle deutschsprachigen und ladinischen Südtiroler, das Vertragsgebiet wurde auch auf das Kanaltal, auf die ladinischen Gemeinden der Provinz Belluno, Buchenstein, Livinallongo und Cortina d’Ampezzo, später auf das Fassatal und die deutschen Sprachinseln im Trentino ausgedehnt. Die Geistlichkeit sollte sich erst bis zum 30. Juni 1940 entscheiden. Der zum „Gehen“ entschlossene VKS startete ab August die Propaganda und suchte in einer Kampagne von Dorf zu Dorf,
SCHWERSTE ADERLASS DER JÜNGEREN GESCHICHTE VON BRIXEN: Vom 1. August 1939 bis zum 31. August 1943 verließen 3.507 Personen unsere Stadt
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die Menschen für die Option zu gewinnen. Die wenigen Dableiber wussten zwar das Tagblatt „Dolomiten“ auf ihrer Seite, merkten aber bald, wie wenig Anklang sie im Lande selbst fanden.
Beginn des Propagandakriegs: In Brixen weckte die Option besondere Emotionen und Spannungen. Man wartete darauf, wie sich der seit 1930 amtierende Fürstbischof Johannes Geisler zur Option stellen würde, nachdem seine Geistlichkeit zumeist energisch von der Deutschlandoption abriet. Die Stadtverwaltung war fest in faschistischer Hand: Podestà Giuseppe Frediani, der von Rom eingesetzte Amtsbürgermeister, war ein ungeliebter Vertreter des Regimes und schied als Ratgeber aus. Gespannt war man auf die Entscheidung der alten Familien der Stadt, der
Guggenberg, Lachmüller und Mörl, der Stremitzer, Hinteregger, Goldiner und Peer. Wie würden sie sich orientieren, zu welcher Entscheidung würden sie kommen? Ein gemeinsamer Nenner war die Abneigung gegen das faschistische Regime, gegen die anhaltende Unterdrückung der Muttersprache, die ewigen Schikanen und den leidigen Steuerdruck. 1939 fand die städtische Wirtschaft zwar allmählich aus der Weltwirtschaftskrise heraus, die viele an den Rand der Existenz geführt, manchen Kaufmann, Handwerker und Gastwirt sogar in den Konkurs getrieben hatte. Eine Zukunft unter Italien war keinesfalls rosig, bot eine Abwanderung nach Deutschland jedoch bessere Aussichten? Indessen liefen sich die Befürworter der Deutschland-Option auch in Brixen warm. Hier gab
es seit 1935 einen Ableger des VKS, dem vor allem Jugendliche angehörten. Neben manchen Freiberuflern und Kaufleuten sympathisierten auch die beliebten Stadtärzte Ignaz Mader und Wilhelm von Pernwerth mit der verbotenen Bewegung. Im September 1939 eröffnete im Hotel „Excelsior“ (bis 1923 „Tyrol“, heute Volksbank) die erste Ein- und Rückwandererstelle (ADERSt) unter Leitung von Erich Petschauer. Damit erhielt Brixen wie die größeren Städte des Landes eine Anlaufstelle in Sachen Option, von der sich viele beraten ließen, darunter auch die Bauern und Bewohner der Brixner Fraktionen. In der Dependance des „Elephanten“ richtete sich die „Wertfestsetzungskommission“ ein, um den Besitz von Abwanderern zu bewerten.
Die Stimmung drehte bald in
Richtung Deutschland-Option, wozu die zwiespältige Haltung des Regimes wesentlich beitrug. Denn da Rom und Bozen nur mit wenigen Optanten rechneten, ließen sie Gräuelmärchen über eine Umsiedlung der „Dableiber“ nach Süden und deren völlige „Verwelschung“ gerne freien Lauf. Ab Mitte Oktober aber wurde immer klarer, wie sehr die Deutschlandoption an Zugkraft gewann, worauf die Regierung den Rückgang einlegte. Am 5. November versicherte der Präfekt von Bozen, Giuseppe Mastromattei, am Domplatz in Brixen auf einer großen Kundgebung feierlich, dass kein Südtiroler, der im Lande verblieb, eine Umsiedlung zu befürchten habe. Die großspurige Ankündigung zeitigte keinen Erfolg, im 7
Foto: Sammlung TGV Bozen
Politik & Gesellschaft Fürstbischof Johannes Geisler schwieg beharrlich, als der hohe Domklerus ihn Ende November 1939 um ein klares Wort gegen das Auswandern bat
Deutschlandoption und Abwanderung: Die Deutschland-
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Gegenteil: Als Gegenreaktion optierten am 7. November 40 angesehene Brixner geschlossen „für Deutschland“ und öffneten damit die Schleusen für die kompakte Deutschland-Option der folgenden Wochen. Die in der Anwaltskanzlei Lutz tätige Grete von Bersuder schilderte am 18. November in einem Brief stolz die demonstrative Aktion: „Letzten Dienstag haben sich 40 Brixner zur Kommission begeben, um für Deutschland zu optieren, darunter auch mein Chef Dr. Lutz, alle Ärzte und die Kaufleute zu beiden Seiten der Lauben. Mein Chef hielt eine Ansprache, alle waren begeistert und gerührt. Der Präfekt ist nach Rom abgereist. Am 31.12. wird er eine ordentliche Überraschung erleben. [..] Es gibt auch einige, die ihrer Heimat treu bleiben, darunter auch die Familie
Guggenberg, Lachmüller, Dr. Prey, Ferrari usw. Ihrer Propaganda wird es aber nicht gelingen, die Geschlossenheit unserer Partei zu durchbrechen.“ Wenige Tage später führte sie weiter aus: „Unsere guten Geistlichen haben keinen Erfolg mit ihrer Propaganda, niemand hört auf sie, sind sie es doch, die Uneinigkeit unter dem Volk ausstreuen...“ Auch in Brixens Fraktionen tobte ein heftiger Propaganda-Kampf; Städel und Heuschupfen von Optionsgegnern wurden in Brand gesteckt.
Das Schweigen des Bischofs: Ein bischöfliches Wort war längst schon überfällig, aber Johannes Geisler hüllte sich in Schweigen, wie Kirchenhistoriker Josef Gelmi eindrücklich beschreibt. Bereits am 19. Oktober empfing der Bischof Wilhelm Luig, den ADERStChef in der Provinz Bozen, in
der Hofburg und ließ sich das Optionsprojekt erläutern. Geisler ließ sich denkbare Ansiedlungsgebiete schildern und nannte die Deutschland-Option eine „politische Notwendigkeit“. Nach außen gab er sich zwar neutral, aber nicht nur Insider kannten seine Deutschland-Sympathien. Mitte November 1939 wollte er sich in Rom bei Mussolini über das künftige Schicksal der im Lande Verbleibenden informieren, auf Betreiben reichsdeutscher Stellen wurde die Audienz aber abgeblasen. In Brixen bestürmte noch Ende November der hohe Domklerus den Bischof um ein Hirtenwort gegen die Deutschland-Option, aber Geisler schwieg beharrlich. Auch ein Vorstoß von Dompropst Adrian Egger in letzter Minute, am Stephanitag 1939, schlug fehl. Obwohl Egger dem Oberhirten darlegte, das Land habe noch nie
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„solche katastrophale Weihnachten mitgemacht“, mochte sich Geisler nicht gegen die Deutschland-Option aussprechen. Maßgeblichen Einfluss auf Geisler hatte der deutschnationale, mit dem Nationalsozialismus sympathisierende Generalvikar Alois Pompanin, der seinen Bischof eisern auf Pro-Deutschland-Kurs hielt. Geisler und Pompanin schritten dann am 25. Juni 1940 zur Option im ADERSt-Sitz im „Excelsior“ – unter dem Applaus vieler Deutschland-Optanten und NaziParteigänger. Der übrige Klerus votierte hingegen zu 80 Prozent für den Verbleib in Italien.
Option erzielte in Brixen – wie in den meisten Gemeinden der Provinz – mit rund 75 Prozent einen Erdrutsch-Sieg. Wie in anderen Städten des Landes, war die Zahl der Abwanderer in Brixen besonders hoch: Vom 1. August 1939 bis zum 31. August 1943 verließen 3.507 Personen Brixen – dies war der schwerste Aderlass in der jüngeren Geschichte der Gemeinde, entsprach sie doch einem Drittel der Bevölkerung. Die meisten von ihnen waren Mittel- oder Arbeitslose oder Lohnabhängige, die sich jenseits des Brenners ein besseres Leben erhofften. Manche von ihnen gingen gerne, beeindruckt von den „Blitzsiegen“ der deutschen Truppen in Polen und Frankreich, und nicht wenige hofften auf den „Führer“ als künftigen Messias, viele packten bedrückt ihre Koffer. Nur wenige Begüterte verließen die Stadt, so der „Sonnenwirt“ Tanzer, der sich in Karlsruhe als Hotelier niederließ, oder die Familie Kinigadner vom Gasthof „Stern“ (heute Sitz des Kinos).
Foto: Familienarchiv Dejaco
Anfang 1940 definitiv aus dem Untergrund auf und formierte sich zur „Arbeitsgemeinschaft der Optanten“, geführt von ihrem Kreisleiter, dem Metzgermeister Josef Hinteregger. Der NS-Einfluss in der Stadt blieb seither spürbar und zeigte sich besonders deutlich in der Deutschen Besetzung ab Herbst 1943.
Bittere Bilanz. Die Option verän-
Der mit dem Nationalsozialismus sympathisierende Generalvikar Alois Pompanin hielt Bischof Johannes Geisler eisern auf Pro-Deutschland-Kurs
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Viele Deutschlandoptanten, die in Brixen verblieben waren, änderten ihre Entscheidung: Über 100 optierten wieder um, wobei sich der Rechtsanwalt Natale Dander, 1948 bis 1952 Bürgermeister von Brixen, als Rechtsberater bewährte. Die Abwanderungsbereitschaft ließ rasch nach und fiel von 1.431 (1940) auf 668 im folgenden Jahr ab. Hinter jeder dieser Zahlen steht ein persönliches Schicksal: Manche Abwanderer trafen es gut, viele erlebten harte Zeiten, nur wenige kehrten wieder zurück. Junge Auswanderer in militärpflichtigem Alter wurden zur Wehrmacht einberufen oder meldeten sich zur Polizei und SS – viele von ihnen fielen. In Brixen selbst tauchte der VKS
derte Brixen von Grund auf: Die Stadt verlor zahllose langjährige Mitbewohner, Freundschaften und Verbindungen lösten sich durch die Abwanderung auf. Die Kluft zwischen den überwiegenden Deutschland-Optanten und den Bleibern blieb schmerzhaft offen. Viele Optionsgegner wurden boykottiert: In der Stadt zirkulierte Anfang 1940 eine Liste der Dableiber-Geschäfte, die zu meiden waren. Besonders drückend erlebten Kinder die Situation: „In der Klasse rückten meine bisherigen Freundinnen von mir ab, in der Pause sprachen sie nicht mehr mit mir“, erinnert sich eine ältere Brixnerin. Die Konflikte zwischen Dableibern und Optanten heilten lange nicht: Noch bei den Gemeindewahlen 1956 war die Liste „Weißer Turm“ auch eine Sammlungsbewegung früherer Dableiber unter dem ambitionierten Natale Dander. Über die Option und ihre Folgen wurde auch in Brixen lange geschwiegen. Erst seit gut 20 Jahren ist sie Thema von Aufarbeitung und persönlicher Erinnerung, als die schwerste Herausforderung, die Südtirol im 20. Jahrhundert zu bestehen hatte.
Hans Heiss Leserbrief an: echo@brixner.info
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Wo sind sie nun, die Grenzen? Anfang Dezember fand im Jugendzentrum Kassianeum ein Vortrag zum Thema „Unsere Jugend Grenzen-los?“ statt. Trotz der nahezu fehlenden Bewerbung kamen zahlreiche Interessierte zur Veranstaltung. Organisiert wurde der Abend vom Jugendhaus Kassianeum, der SVP-Frauenbewegung und der Jungen Generation.
D
en Hauptteil des Abends bildete der grob in die zwei Teile „Grenzen“ und „elterliche Verantwortung“ strukturierte Vortrag von Peter Koler, dem Direktor des Forums Prävention. Im ersten Teil sprach er darüber, dass sich die Grenzen mit der Zeit verschieben können: „Dinge, die früher als Skandal galten, sind heute normal geworden“. Ein aktuelles Beispiel bilde Barack Obama oder Angela Merkel: Noch vor 20 Jahren hätten beide wohl kaum eine Chance auf ihren heutigen Posten gehabt. Er fügte noch hinzu, dass Grenzen viel mit der eigenen Sicht auf das Leben zu tun hätten und dass sie sich auch im Nachhinein verschieben können. Dasselbe gelte für die Bewertung von Verhaltensweisen der Jugendlichen: „Wie wir Erwachsene die Jugendlichen betrachten, sagt viel darüber aus, welches Bild wir uns von unserer Lebenswelt machen“. Die Jugend sei das Spiegelbild und Produkt unserer Kultur und weiß, was gerade aktuell ist. Deshalb sollte man sie nicht zu sehr eingrenzen, nur weil man selbst anders gelebt hat.
Die alleinige Verantwortung
für das jugendliche Überschreiten von Grenzen der Pubertät zu geben, sei „ein weit verbreiteter Irrtum“: Eine neue Studie hat ergeben, dass die Pubertät nur ein gesellschaftliches Phänomen ist. Der wahre Grund, weshalb Jugendliche Grenzen überschreiten, ist, dass sie nicht richtig in die Gesellschaft integriert werden: Sie müssen kaum selbst Verantwortung übernehmen – dies wiederum unterfordert die Jugendlichen. Haben Teenager erst einmal eine Aufgabe, die sie beschäftigt, hören Dinge wie übermäßiger Alkohol- oder Drogenkonsum sofort auf“. Ein Beispiel für typische Grenzüberschreitungen bei Jugendlichen 10
bilden auch Videospiele: „World of Warcraft“ ist eines der beliebtesten Online-Spiele der Welt. Darin erschafft man sich eine eigene Figur und spielt dann mit anderen. Dieses Spiel wird für viele Jugendliche zur Sucht, da sie sich in solchen Spielen eine andere Identität bilden können und sich vermeintlich „echter“ zeigen können als in der Realität. „Als Erwachsener sollte man nicht einfach das Spielen dieser Spiele verbieten“, sagt Koler, „man sollte viel mehr Interesse dafür zeigen. Dadurch gibt man den Jugendlichen einen gewissen Vorteil, weil sie nun diejenigen sind, die den Erwachsenen etwas erklären können“. Eine weitere Grenzüberschreitung bildet der Drogenkonsum, jedoch ist dort ein anderes Phänomen zu erkennen: Obwohl Nikotin in den 60er Jahren eine Kulturdroge war, rauchen auch heute noch viele Jugendliche. Woran könnte dies liegen? Es wird vermutet, dass viele Jugendliche bei erwachsenen Rauchern die Wirkung der Zigarette beobachten: Sie sehen, dass sich die Leute durch das Inhalieren des Nikotins entspannen. Deshalb versuchen sie es, wenn auch zuerst nur aus Neugier, selbst. Da die erste Zigarette für die meisten nicht unbedingt Genuss hervorruft, hören viele Teenager auch wieder damit auf. Doch durch Druck von Außen oder weitere Neugier kann es sein, dass man immer öfter zum Glimmstängel greift und so nach und nach abhängig wird.
Im zweiten Teil sagte Koler, Ju-
gendliche würden „mit dem Alter vernünftiger, allerdings müssten sie die Gesellschaft selbst mitgestalten, damit sie sie akzeptieren können“. Die Aufgabe der Eltern bestehe darin, dass sie nicht mehr als Anleitung, sondern als Begleitung dienen sollten. „Jugendliche brauchen Grenzen,“ sagte Koler,
Peter Koler: „Jugendliche überschreiten Grenzen, weil sie unterfordert sind“
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„aber es ist wichtig, dass die Regeln mitwachsen und nicht zu sehr einschränken“. Es sei auch von Bedeutung, dass Eltern sich nicht von „Konsequenzen-Killern“ wie „Du bist ungerecht!“ und „Alle anderen dürfen das auch!“ beeindrucken lassen. Nach Peter Kolers Vortrag sprach Klaus Obexer noch kurz über das vom Jugendhaus Kassianeum und der Bezirksgemeinschaft Eisacktal initiierte dreijährige Projekt „Aufsuchende Jugendarbeit“. Das Projekt gliedert sich in drei Bereiche: Zuerst galt es, sich ein Bild von den Jugendlichen im Raum Brixen zu machen. Diese Phase ist abgeschlossen, und nun beginnt man, an und mit den Schulen zu arbeiten sowie handwerkliche Projekte mit Jugendlichen zu realisieren. Seine Erfahrung war, dass die Jugendlichen viel besser seien als ihr Ruf:
„Die Meinung der Erwachsenen über die Jugend ist oftmals erschreckend“, und viele „gingen von vornherein davon aus, dass Jugendliche faul oder schlecht wären“. Obexer empfand die Arbeit mit den Jugendlichen vollkommen anders: „Die Arbeitsbereitschaft der Teenager war ausgesprochen zufriedenstellend, und alle Regeln, die aufgestellt worden waren, sind auch befolgt worden“.
Ist nun unsere „Jugend Grenzen-
los“? Die gleichnamige Veranstaltung im Kassianeum war zwar von den Themen her interessant, in der Ausarbeitung aber nicht vollständig: Auf die eigentliche Frage ist man kaum eingegangen. Ob sich diese Frage überhaupt beantworten lässt? anina.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Wahlkampf eröffnet! In fünf Monaten, am 16. Mai, wird der Gemeinderat 2010-2015 gewählt. Die meisten Parteien stecken mitten in den Vorbereitungen – die einen mit mehr, die anderen mit etwas weniger Engagement.
D
ie Brixner Wähler werden bei den nächsten Gemeinderatswahlen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am 16. Mai 2010 abgehalten werden, möglicherweise mehr „Auswahl“ haben als 2005: Vor vier Jahren stellten sich acht verschiedene Listen der Wahl, 2010 werden es, wie es heute aussieht, zehn sein. Die Südtiroler Volkspartei tritt wieder mit zwei Listen an – allerdings unter vollkommen anderen Voraussetzungen als 2005. Die Grüne Bürgerliste sowie die Freiheitlichen werden ebenfalls antreten. „Insieme per Bressanone“ steckt genauso wie PD und PDL auch bereits mitten in den Vorbereitungen zum Wahlkampf. Neu dabei werden die Südtiroler Freiheit, die Lega Nord und möglicherweise „Italia dei Valori – Lista Di Pietro“ sein. Soweit ein grober Überblick, den wir nach einer telefonischen Recherche bei den verschiedenen Listenexponenten nun vertiefen möchten.
Die Südtiroler Volkspartei war
2005 mit einem „Großen“ und einem „Kleinen“ Edelweiß ins Rennen gegangen. Nach langen Polemiken hatte sich im Vorfeld eine wirtschaftsnahe Gruppierung um Walter Amort zusammengefunden: Das „Kleine Edelweiß“ entwickelte sich mit 3,1% der Stimmen zum Flop, Amort kam als Einziger
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in den Gemeinderat – trat allerdings drei Monate später zurück, womit Sepp Insam nachrückte. Auch das „Große Edelweiß“ ließ aber kräftig Federn und rutschte von 52,1% im Jahr 2000 auf 43,4%. Gemeinsam kamen die beiden Listen gerade mal auf die Hälfte der Sitze im Gemeinderat – keine absolute Mehrheit mehr zu haben war eine neue Situation, an die sich die traditionsschwere SVP erst gewöhnen musste. Bürgermeister Albert Pürgstaller erkannte nach den Wahlen Handlungsbedarf: Die SVP hatte vor allem in Brixen-Stadt Stimmen verloren: „Wenn wir hier nicht umdenken, überlassen wir die Stadt den anderen Parteien“, sagte Pürgstaller, „wir müssen etwas tun – und zwar jetzt, nicht erst vor den nächsten Wahlen“. In den darauffolgenden Monaten allerdings verlor dieses Anliegen in der Liste seiner Prioritäten zusehends an Gewicht: Der Ortsausschuss von Brixen-Stadt aktivierte sich zu diesem Thema erst wieder im vergangenen Herbst und forderte auf Parteiebene gemeinsam mit Milland und Rosslauf vehement eine eigene Stadtliste. Die „Stadtler“ argumentierten mit der Tatsache, dass in der Stadt bedeutend mehr Stimmen für die SVP abgegeben würden als in den Fraktionen, durch das bisherige System jedoch am Ende im Gemeinderat die Fraktionen die Mehrheit der SVP-Sitze stellen würden.
Nach monatelangen kontroversen und teilweise sehr emotional geführten Diskussionen rang man sich zu einer Lösung durch, die am Ende auch die Fraktionen zähneknirschend akzeptieren mussten: „Wir werden mit zwei gleichwertigen SVP-Listen, einem gemeinsamen Programm und mit Albert Pürgstaller als gemeinsamen Spitzenkandidaten antreten“, verkündete der Leiter des Koordinierungsausschusses, Sepp Kirchler, Ende November. Damit wird die SVP auch 2010 mit zwei Listen antreten, aber die Vorgehensweise ist nicht vergleichbar mit 2005: Auf der „Stadt-Liste“ werden nun ausschließlich Kandidaten aus Brixen-Stadt, Rosslauf, Kranebitt und Milland antreten, auf der „Land-Liste“ hingegen werden Kandidaten aus den Fraktionen St. Andrä, Afers, Sarns-Albeins, Tils-Tschötsch und Elvas zu finden sein. Während die „Stadt-Liste“ anhand dieser neuen Situation inzwischen hochmotiviert in die Vorbereitungen zum Wahlkampf startete – unter anderem mit einer auf die gesamte Bürgerschaft ausgeweitete Sensibilisierungskampagne für die Suche nach potentiellen zusätzlichen Kandidaten –, versuchen die Fraktionen, die möglichen Auswirkungen der Entscheidung für zwei gleichwertige Listen auszuloten: „Die SVP-Wähler der Fraktionen sind
Fotos: Oskar Zingerle
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BM Albert Pürgstaller (SVP): „Gehen mit zwei gleichwertigen Listen hochmotiviert in den Wahlkampf“
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verunsichert“, sagt zum Beispiel der Aferer Gemeinderat Hubert Jocher, „die Begeisterung hält sich in Grenzen und wird sich auch auf die Kandidatenfindung auswirken“. Bei der SVP bahnt sich sowieso ein bedeutender Wechsel an, weil einige heutige Gemeinderäte sich nicht mehr der Herausforderung stellen möchten: Neben Jocher werden vermutlich Jakob Kompatscher, Paul Gasser, Gebhard Dejaco, Hans Astner und Arthur Morandell nicht mehr zur Verfügung stehen. Zumindest leise Zweifel an einer neuen Kandidatur haben Georg Mayrhofer, Heinrich
TOP AUTO GmbH Vahrner-See-Weg 1 39040 Vahrn Riccardo De Paola (IdV) sieht seine Liste als gute Alternative zu den bisherigen italienischen Regierungsparteien: „C’è tanta gente che è stufa della situazione attuale“
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Ferretti, Konrad Eichbichler und sogar Stadtrat Peter Brunner geäußert. Albert Pürgstaller möchte weiterhin Bürgermeister bleiben: „Wir sind hochmotiviert und wollen als führende Kraft weiterhin die Verantwortung tragen“, sagte er vor einigen Tagen. Auch Fraktionssprecher Heinrich Ferretti will trotz aller Zweifel „das Beste aus dieser Situation machen: Wir werden eine überzeugende Liste der Fraktionen präsentieren und für einen starken Wählerauftrag kämpfen“.
Die Grüne Bürgerliste steht
ebenfalls vor einem „Generationswechsel“: 2005 erreichte sie acht Sitze, musste allerdings bald auf Riccardo De Paola verzichten, der die Gruppierung verließ. Von den restlichen sieben derzeitigen Gemeinderäten werden mit Markus Lobis, Gregor Beikircher und Daniela Mosconi drei nicht mehr zur Verfügung stehen; zwei weitere, Klaus Dissinger und Adolf Engl, haben noch keine Entscheidung getroffen. „Wenn meine Gruppe
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Elda Letrari Cimadom (Grüne Bürgerliste): „Die Aufbruchstimmung von 2005 wird sich nicht mehr wiederholen lassen“
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dies wünscht, würde ich gern als Bürgermeisterkandidatin auftreten“, sagt Elda Letrari Cimadom. Sie habe bereits „klare Zusagen von sehr interessanten Kandidaten“, aber „die große Aufbruchstimmung von 2005 wird sich nicht mehr wiederholen lassen“. Elda Letrari Cimadom erwartet sich, dass die acht Sitze nicht mehr zu erreichen sein werden, aber: „Auch mit einer kleineren Mannschaft werden wir versuchen, uns dem Rechts-Trend entgegenzustellen und im Wahlkampf unsere sozialen Anliegen sowie unsere Mehrsprachigkeit betonen“.
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von Kandidaten beider oder sogar aller drei Sprachgruppen wird allerdings nicht mehr ein Alleinstellungsmerkmal der Grünen Bürgerliste sein: Auch Riccardo De Paola überlegt, mit einer eigenen Liste anzutreten. „Non sarà una lista interetnica, ma perfino a-etnica“, sagt De Paola und unterstreicht damit, dass die Sprachgruppenzugehörigkeit
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Dario Stablum (Insieme per Bressanone) wird wieder kandidieren – durch die Mandatsbeschränkung bleibt ihm aber der Stadtrat verwehrt
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in seiner Partei überhaupt keine Rolle spielen wird. Vor einigen Tagen wurde unter seiner Leitung eine Sektion Brixen der landesweiten Partei „Di Pietro – Italia dei valori“ gegründet. Eigentlich wollte er eine zweite Bürgerliste gründen, scheint sich aber von dieser Idee immer mehr zu verabschieden. „L’ipotesi di una lista civica non è ancora abbandonata“, sagt er heute, „non escludo che ‚Italia dei valori’ possa confluire in una lista civica con altre forze politiche; questo dipenderà dalla disponibilità degli altri“. Vor allem aber möchte De Paola den Brixnern eine Alternative bieten zu den derzeitigen italienischen Koalitionspartnern der SVP: „C’è tanta gente che è stufa della situazione attuale“. Ob die Partei sich nun definitiv stellen wird, bleibt allerdings abzuwarten: „Dobbiamo stabilire chi saranno i candidati, e io stesso non ho ancora dato la mia completa disponibilità“.
PD: Der in seiner Amtsperiode
eher blass gebliebene Vize-Bürgermeister Gianlorenzo Pedron ist am Telefon kurz angebunden: Nein, Vorbereitungen für die Gemeinderatswahlen seien keine im Gange. Nein, er werde auch nicht mehr kandidieren, weil sein Berufsalltag mit der Politik zeitlich nur schwer vereinbar sei. Pedron hatte 2004 auf der Liste „Rinnovamento Bressanone“ kandidiert; vor etwa einem Jahr ist die Partei zum „PD“ mutiert. Für die Parteiarbeit stehe Pedron zwar noch zur Verfügung, aber für den Gemeinderat und auch für den Stadtrat werde er nicht mehr kandidieren: „Abbiamo un gruppo abbastanza omogeneo, abbiamo abbastanza candidati, e il resto si vedrà“.
Hartmuth Staffler (Südtiroler Freiheit): „Im Moment ist noch nichts entschieden, aber die Absicht zu einer Kandidatur besteht“
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Antonio Bova (PDL): „Come candidati abbiamo imprenditori, insegnanti, mistilingui e anche persone di madrelingua tedesca“
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Walter Blaas (Die Freiheitlichen): „Wir rechnen zumindest mit zwei Mandaten, vielleicht werden es auch drei“
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Insieme per Bressanone: Stadt- Popolo della Libertà: Klare Vor- Bürgermeisterkandidat der Südrat Dario Stablum ist seit 1964 (!) im Brixner Gemeinderat oder Stadtrat vertreten und hat somit mit Valerius Dejaco, Zeno Giacomuzzi, Klaus Seebacher und letzthin Albert Pürgstaller die Zusammenarbeit mit vier Bürgermeistern erlebt. „Non mi sento vecchio“, sagt er, und so wird Stablum wohl auch 2010 noch kandidieren – sofern seine Partei dies wünsche. Die Ära Pürgstaller sei nicht ganz einfach, gibt Stablum zu: „Con Seebacher c’era più convergenza“, weshalb es vor etwa einem Jahr auch fast zum Bruch in der Koalition gekommen sei. Die Meinungsverschiedenheiten seien inzwischen ausgeräumt, und die geplanten Investitionen für 2010 seien ein Spiegel der freundlicheren Zusammenarbeit innerhalb der Koalition. Jetzt geht er „con serenità“ in die nächsten Wahlen: „Insieme per Bressanone“ hat 2005 drei Sitze erreicht, und zumindest dieses Ergebnis werde er „senza presunzione“ wohl wieder erreichen – möglicherweise unter einer neuen Marke: „Abbiamo lanciato un appello a tutte le forze politiche moderate; saremmo anche disposti a cambiare simbolo, se ci fossero delle condizioni tali da allargare l’area“. Stablum würde sich auch als Bürgermeisterkandidat aufstellen lassen – sofern die Kandidaten seiner Liste dies wünschten. Sollte es bei der derzeitigen Mandatsbeschränkung bleiben, müsste sich Stablum allerdings mit einem Platz im Gemeinderat begnügen: „A me piace fare politica, e mi sento di essere al servizio della mia città“. In welcher Position er dieser Leidenschaft fröne, sei, so Stablum, nebensächlich.
stellungen hat Gemeinderat Antonio Bova. Bürgermeisterkandidat wird demnach der Landtagsabgeordnete Maurizio Vezzali sein, und Bova wird die Liste anführen. Es gebe bereits ein breites Interesse für eine Kandidatur, sagt Bova: „Abbiamo imprenditori, insegnanti, mistilingui e anche persone di madrelingua tedesca“. Zum ersten Mal sieht er vor Gemeinderatswahlen eine breite Bereitschaft zur Mitarbeit – und dies werte er als sehr positiv. „A Bressanone non c’è convivenza“, polemisiert er, „ci sono due comunità che vivono vicine ma non riescono a sentirsi parte di un unico tessuto“. In den Wahlkampf geht er mit einer großen Portion Zuversicht: Sollte sich der Trend der Landtagswahlen wiederholen, könnte der PDL, der 2005 nur einen Sitz erreicht hat, sein Ergebnis maßgeblich verbessern.
Sofern die Lega Nord, die teilweise im selben Teich fischt, ihm nicht einen Strich durch die Rechnung macht: Elena Artioli bestätigt auf Anfrage, dass es inzwischen mit Michele Prota einen Brixner Lega-Obmann gebe und dass eine Kandidatur der Liste sicher sei. Erklärtes Ziel sei zunächst, „in Brixen überhaupt zu existieren – alles, was wir erreichen werden, ist für uns ein Erfolg“. Bova ist über die zusätzliche Konkurrenz nicht erbaut, aber „warum sollten wir zugunsten des PDL verzichten?“, sagt Artioli, „wir haben eine eigene Ortsgruppe, also treten wir auch an“.
Südtiroler Freiheit: Ebenfalls antreten will auch Hartmuth Staffler – möglicherweise als
tiroler Freiheit. „Im Moment ist noch nichts entschieden“, sagt er, „aber die Absicht besteht“. Jetzt sei es Zeit, „eine junge Mannschaft aufzustellen“. Staffler hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Südtiroler Freiheit „im nächsten Gemeinderat vertreten“ sei. Ob er selbst dies nun sein werde, sei nebensächlich: „Eigentlich wäre es mir lieber, wir hätten einen jungen Gemeinderat“. Staffler sieht sich eher als jemand, der im Hintergrund arbeite und die Gemeinderäte seiner Partei in ihrer Arbeit unterstütze.
Die Freiheitlichen sind im Auf-
wind, und dem entsprechend gibt sich Gemeinderat Walter Blaas auch euphorisch: „2005 haben wir gerade mal sieben Kandidaten auf die Liste gebracht, wovon ich es als einziger in den Gemeinderat geschafft habe“. Heuer hingegen sei er von vielen bereits angesprochen worden: „Zwölf Kandidaten haben bereits zugesagt, aber es werden sicher mindestens 20 sein“, sagt Blaas. Die meisten kommen aus der Stadt, aber einige auch aus den Fraktionen. Blaas wird sich wahrscheinlich als Bürgermeisterkandidat aufstellen lassen: „Wir rechnen zumindest mit zwei Mandaten“, sagt er, „vielleicht werden es auch drei“. Wie viele Parteien nun wirklich antreten werden und wie viele Sitze jede Partei im nächsten Gemeinderat erreichen wird, steht heute noch in den Sternen. Der Kampf ums Mitgestalten der Zukunft unserer Stadt ist aber jedenfalls eröffnet! willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 15
Politik & Gesellschaft
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Hilfe für Frauen in Gewaltsituationen z Auch in Südtirol erfahren Frauen in ihren Partnerbeziehungen körperliche, psychische, sexualisierte und ökonomische Gewalt. Ein Teil von ihnen hat sich an die Beratungsstellen für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhäuser gewandt: In Brixen beispielsweise suchten im Jahr 2008 88 Frauen in der Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen Hilfe, im Frauenhaus fanden 23 Frauen mit ih-
ren Kindern Schutz und Sicherheit. Es wird eine große Dunkelziffer von Frauen angenommen, die sich nicht trauen, den Schritt aus der Gewaltsituation zu tun und sich Hilfe und Informationen zu holen. Aus diesem Grunde wurde anlässlich des Internationalen Tages der Gewalt an Frauen eine Reihe von Aktionen zur Sensibilisierung gestartet. Für alle Frauen in Gewaltsituationen und für alle,
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Politik & Gesellschaft BRIXEN
Auch die Gemeinde muss sparen z Der Brixner Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 9. Dezember den Haushaltsvoranschlag für das kommende Jahr mit 19 JaStimmen, zwei Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen gutgeheißen. „Die Haushaltserstellung hat sich schwieriger gestaltet als in den vergangenen Jahren“, sagt Bürgermeister Albert Pürgstaller, „da sich die Kürzung des Landeshaushaltes um 9 Prozent auch auf die Höhe der Investitionsbeiträge für die Gemeinden ausgewirkt hat“. Konkret heißt dies, dass die Gemeinde im Jahr 2010 etwa 3,5 Millionen Euro weniger investieren kann als
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notiert
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2009 – eine Reduzierung um 32 Prozent. Der 39 Millionen Euro schwere Haushalt spiegelt in seinen Grundzügen die Ausrichtung des Verwaltungsprogramms der scheidenden Regierung wider und sieht Investitionen in Höhe von 7,5 Millionen Euro für anstehende Vorhaben sowie die Fortsetzung von verschiedenen Projekten vor. Die größten Investitionsausgaben betreffen Bauvorhaben in den Bereichen Bildung und Sport, so etwa den Bau des Oratorio Don Bosco (1,2 Millionen, im Bild) verschiedener Sportinfrastrukturen (901.000 Euro) oder auch den
Bau des Feuerwehrgerätehauses in Tils (400.000 Euro). Die Nettoverschuldung von Brixen ist mit knapp 29 Millionen Euro im Vergleich zu anderen Städten hoch: Müsste jeder Bürger anteilsmäßig die allein im Jahr 2010 fälligen Rückzahlungen der Darlehen und Zinsen übernehmen, würde er 115 Euro bezahlen – dieser Indikator ist gegenüber 2009 um etwa 10 Prozent gestiegen. Die statistische finanzielle Belastung jedes Bürgers – also die durchschnittliche Steuerlast und seine Kosten für öffentliche Dienste und Güter der Gemeinde – ist von 417,01 Euro
Die Einschreibungen für den Waldorf-Kindergarten und die Freie Waldorf-Schule in Brixen finden am Donnerstag, 21. Januar, von 14 bis 17.30 Uhr an ihrem Sitz, Vintlerweg 22, Haus der Solidarität in Milland statt.
Die Straße nach Aicha wird derzeit mit einer Mauer und Pfählen befestigt; die Arbeiten sollen bis Weihnachten abgeschlossen sein. Nötig wurde die Befestigung, nachdem ein 30 Meter langer Straßenabschnitt abgerutscht war.
im Jahr 2009 auf 397,63 Euro im kommenden Jahr rückläufig: Die statistische Ersparnis für jeden Bürger von rund 20 Euro begründet sich auf die Befreiung der Erstwohnungen von der Gemeindewv immobiliensteuer.
Die Gemeinde ließ eine Machbarkeitsstudie erarbeiten, um die Rentabilität von Solaranlagen auf den Dachflächen von neun öffentlichen Gebäuden in Brixen zu analysieren. Die Ausführungsprojekte sollen im Frühjahr 2010 ausgeschrieben werden.
NACHGEFRAGT
„Unglaubliche Wandergeschichten“ BRANDON WILSON, amerikanischer Erfolgsautor, „Botschafter für den Frieden und Verteidiger der Menschrechte“, wohnt mit seiner Frau zurzeit in Brixen und schreibt an seinem neuen Buch über die Via Alpina. Mr. Wilson, was führt Sie nach Brixen? Im Laufe von unzähligen Auslandsaufenthalten in über 100 Ländern und vielen Wanderungen auf historischen Pfaden habe ich vor etwa zehn Jahren auf dem „Camino de Santiago“ den Brixner Sigi Gostner kennengelernt. Und so blieb es nicht aus, dass eine der nächsten Reisen in die Alpen führte – ein ganz besonderes Stück Erde. Im vergangenen Sommer bewältigte ich schließlich gemeinsam mit meiner Frau Cheryl die rote Route der Via Alpina, eine 2.400 km lange Tour, die von Triest in 161 Etappen bis nach Monaco führt.
Wie lange hat diese Tour gedauert? Wir starteten am 1. Juni in Triest und gingen entlang des Alpenhauptkammes, durch acht Alpenländer, bewältigten unzählige Berge und Täler und kamen schließlich am 18. September in Monaco an. Es war die bisher schwierigste Wanderung – ich habe großen Respekt sowohl vor der Schönheit als auch vor den Gefahren, die die Alpen bieten. Dagegen war der 4.200 km lange Marsch auf den Spuren der Tempelritter von Frankreich nach Jerusalem fast schon ein Honigschlecken, wenngleich dies ein endloser Marathon war.
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Sie schreiben nun an Ihrem Buch über die Via Alpina. Ist es ein Wanderführer? Nein, auf keinen Fall. Meine Intention ist es, auf historischen Pfaden zu wandern und dabei einen Teil der Menschheitsgeschichte Revue passieren zu lassen, Menschen und Kulturen kennenzulernen und auch die spirituelle Kraft der vielen Orte zu erfahren, denen man entlang dieser Routen begegnet. Und Brixen schien uns ein idealer Ort zu sein, um das Erlebte aufzuarbeiten. klaus.ramoser@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Wörter und Unwörter des Jahres gesucht z Was hat Südtirol im Jahr 2009 bewegt? Welche Wörter prägten die öffentliche Diskussion oder die Stammtischgespräche im Lande? Zum fünften Mal sind alle Einwohner Südtirols dazu aufgerufen, ihre Vorschläge für die Wörter und Unwörter des Jahres in einer der drei Landessprachen einzubringen. Neben Begriffen, die in aller Munde waren, kommen als Wort des Jahres auch Neuschöpfungen in Betracht, die erst heuer in den allgemeinen Sprachschatz übergegangen sind. Unwörter des Jahres hingegen sind sprachliche Missgriffe sowie
Wörter, die sich als unangemessen, beschönigend, verschleiernd oder gar menschenverachtend herausgestellt haben. Welche Wörter werden nach der schillernden „Erneuerung“, dem berüchtigten „Frosch“ und dem beliebten „Papst“ vom letzten Jahr nun als Wörter des Jahres 2009 folgen? Und welches sind die Unwörter, die im nun zu Ende gehenden Jahr in aller Munde waren? Die Freie Universität Bozen, die Europäische Akademie, die Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und die Landesbibliothek Teßmann rufen die Südtiroler Bevölkerung nun dazu auf, sich Gedanken
über die Sprache im Lande zu machen. Aus allen vorgeschlagenen Wörtern und Unwörtern des Jahres wird eine Fachjury im Jänner 2010 die markantesten Begriffe des Jahres 2009 in Südtirol auswählen. Vorschläge für das Wort/Unwort des Jahres können bis zum 31. Dezember an das Südtiroler Kulturinstitut, sprache@kulturinstitut.org, gemailt werden. Bis zu diesem Datum nehmen auch die Landesbibliothek Teßmann in Bozen, die Unibibliotheken von Bozen und Brixen sowie die Eurac die Vorschläge entgegen. db
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Thesen für gelingende Integration z Die Zuwanderung von Menschen mit Migrationshintergrund sowie die geeigneten Maßnahmen und Regeln der Integration scheinen zusehends Thema eines verfrühten Wahlkampfs zu werden. Vor kurzem hat eine vierköpfige Arbeitsgruppe der Arbeitnehmer in der Brixner SVP ein Thesenpapier dazu präsentiert, bei dem sie in zehn Leitsätzen auf die verschiedensten Thematiken und Problemstellungen rund um das Thema Integration eingehen und versuchen, konkrete Lösungsansätze
daraus abzuleiten. Dabei beziehen sie sich allerdings lediglich auf den Handlungsspielraum, den eine Gemeindeverwaltung wie Brixen dazu hat: „Die zehn Thesen sind das Ergebnis aus einer Vielzahl von Gesprächen und Analysen, die wir als Arbeitsgruppe gemacht haben, unter anderem bei einer Informationsfahrt in die Schweiz“, berichtet die für Integration zuständige Stadträtin Magdalena Amhof. Nach Ansicht der Arbeitsgruppe ist es an der Zeit, deutlich mehr in die Integrationsarbeit zu investieren, um nicht Gefahr zu laufen, dass
Parallelgesellschaften entstehen. Die Leitsätze stehen unter dem Motto „Fordern und Fördern“. Damit wollen die Arbeitnehmer hinweisen, dass es sich bei der Frage der Integration um einen Prozess handelt, in dem sich alle gesellschaftlichen Gruppen bemühen müssen. Mit Bezug auf die neuen Bürger soll es verdeutlichen, dass man ihnen etwas abverlangt, wenn sie dauerhaft hier leben wollen. Gleichzeitig aber wird kulturelle Vielfalt als förderungswürdiger Reichtum verstanden. wv
BRIXEN
Männer im Zwiespalt z Die Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen hat eine Männerstudie erstellt, für die 128 Südtiroler Männer im Alter zwischen 18 und 65 Jahren interviewt wurden. Als übergreifendes Ergebnis wurde festgestellt, dass die meisten der befragten Männer berufsorientiert sind und Leistung ein wichtiger Wert darstellt. Die Lebensziele sind eine Familie als stabiler Ort in einer sich verändernden Welt, ein Haus, Karriere und die Aufrechterhaltung des Wohlstandniveaus: Arbeit ist für viele ein Kriterium von Männlichkeit und zugleich Lebenssinn. Ein Drittel der Interviewten kann sich
aber vorstellen, für eine gewisse Zeit Hausmann zu sein; wobei sie den Druck der „normalen“ Rollenverteilung – Mann geht arbeiten, Frau bleibt zuhause – wahrnehmen. Vorwiegend jüngere Männer möchten zwar vermehrt emotional bei den Kindern präsent sein, sehen aber die Mutter als natürliche Beziehungsperson des Kindes. Eine große Angst vieler Männer liegt im Verlassenwerden: Eine stabile Beziehung ist für die Befragten sehr wichtig, wobei die Vorstellung eines traditionellen Familienbildes überwiegt. Einige der jüngeren Männer suchen nach neuen
Gestaltungsmöglichkeiten, werden aber oftmals von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, wie dem Druck der Arbeitswelt, eingeholt. Die Frau sehen sie in der Beziehung vielfach als die Stärkere an. Probleme besprechen sie meist mit ihrer Partnerin; liegen die Probleme in der Beziehung zur Partnerin, so machen sie sich dies mit sich alleine aus. Viele drücken eine Sehnsucht nach Männerfreundschaft aus, meist damit verbunden, gemeinsam etwas zu unternehmen. Vereine, in denen sie unter Männern sein können, sind ihnen dabei sehr wichtig. db
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Menschen & Meinungen
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„DIE ENERGIE DER SENIOREN SPÜREN ZU DÜRFEN“: Maria Thaler leitet drei Seniorentheatergruppen in Südtirol 20
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PORTRAIT
Das Leben und Punkt. MARIA THALER NEUWIRTH, Pionierin im Bereich Seniorentheater in Südtirol, über ihre Leidenschaft zum Theater mit älteren Menschen und die Herausforderung, die darin steckt.
S
ie ist ein wahres Energiebündel. Mitreißend und mit einer unglaublichen Lebensfreude, selbstkritisch und mit einem feinen Hauch von Dramatik in ihren Gesten. Sie ist eine, die selber gerne Theater spielt. Und sie ist eine, die sich mit Leib und Seele dem Seniorentheater verschrieben hat. Die gelernte Altenpflegerin Maria Thaler hat für sich eine in Südtirol vielfach noch unberührte Welt entdeckt, weil sie „einen anderen Zugang zu den alten Menschen finden wollte“. Acht Jahre lang arbeitete sie nach ihrer Ausbildung im Hauspflegedienst in Klausen, „die Liebe zu den alten Menschen blieb
dann die große Bereicherung“. Die Skepsis – „miar dermerken ins decht nix mehr“ – war nach einer beeindruckenden Aufführung einem neuen Selbstbewusstsein gewichen: „Maria, des miaßn miar weitermåchn!“. Zum Weitermachen fehlte Maria Thaler zwar nicht der Mut, „wohl aber das Handwerkszeug“. Deshalb entschloss sie sich zu einer zweijährigen Ausbildung im Bereich Theaterpädagogik. „Material für Seniorentheater zu finden war ein großes Problem, und so habe ich eben gelernt, mir vieles selber zu erarbeiten“. Maria Thaler ist Schritt für Schritt in eine Welt hineingewachsen, die
„Seniorentheater ist ganz gewiss keine Beschäftigungstherapie!“_ Maria Thaler dabei unvermindert stark“. Sich von früher erzählen zu lassen „und die Energie, die in diesen erfüllten Menschen verborgen ist, erleben zu dürfen“, dazu fehlte ihr aber schlichtweg die Zeit. In einem Interview mit der Südtiroler Wochenzeitschrift ff meinte Maria Thaler einmal, dass sie bei ihrer Arbeit eigentlich alles tue außer melken. Für diese beherzte Aussage hat sie damals nicht nur Lob, sondern auch unverhohlenen Kritik geerntet, „und trotzdem hat diese Aussage so einiges ins Rollen gebracht“.
Angefangen hat alles mit ihrem
Abschlussprojekt im Rahmen ihrer Ausbildung zur Animateurin und Freizeitgestalterin an der Fachschule für Sozialberufe in Bozen. Maria Thaler wollte für dieses Projekt mit dem Brixner Seniorenclub ein Theaterstück in Szene setzen: „Rebellion im Altersheim“ lautete der Titel. „Wir haben aber bald gemerkt, dass wir das auf uns umschreiben müssen“, erinnert sich Maria Thaler, „und darin lag
unserer Gesellschaft auf entwaffnende Weise den Spiegel vorhält. Sie hat sich im Laufe der Jahre auch an Projekte in Alters- und Pflegeheimen gewagt, hat manchmal eine ganze Abteilung zu einer Bühne gestaltet „und jeden nach seinen Möglichkeiten in die bunte Welt des Theaters miteinbezogen“. Lachen zu können, manchmal auch über sich selbst, auf Missstände, Sehnsüchte und Lüste aufmerksam zu machen, sich wieder mitten im Leben zu fühlen und dafür sogar Applaus zu bekommen – das sind die Zutaten, die die Faszination des Seniorentheaters ausmachen, für Akteure und Publikum gleichermaßen. Es sind die ganz alltäglichen Dinge, die im Seniorentheater miteinander verwoben werden. „Wer seine Haare zu einem Zopf flechten kann, hat ständig ein ganz persönliches, mittlerweile vom Aussterben bedrohtes Fitnessgerät bei sich, und daraus lässt sich eine wunderbar komische Szene entwerfen“, lacht Maria Thaler. Den Alltag der alten Menschen
beobachten, auf sie zugehen und sie herausfordern, ihre Erinnerungen ins Rampenlicht zu stellen, das sei das Salz in der Suppe. Durch ihre Ausbildung zur Altenpflegerin weiß Maria Thaler um die Gebrechlichkeiten des Alters, aber sie kennt auch den unerschöpflichen Reichtum an Lebenserfahrung und Weisheit, der manchmal gepaart ist mit einem resignierten Schweigen. „Und da muss ich manchmal auf sanfte Weise provozieren!“ Das Seniorentheater ist für Maria Thaler, die in Südtirol auf diesem Gebiet ohne Zweifel Pionierarbeit geleistet hat, eine wertvolle Facette im Dialog der Generationen, „denn im Publikum sitzen immer häufiger auch junge Leute“.
Bartholomei’s. Es geht um Menschen, die zusammenleben (müssen); die Schauspieler stochern in geheimen und offenen Wunden, sie zielen und treffen genau, ehrlich und schonungslos, so wie das Leben eben ist. Punkt.
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Steckbrief
Die Begeisterung schwappt
über, wenn Maria Thaler davon erzählt, wie fantastisch die alten Menschen im Ausdruck sind, wie ernst sie das Spiel nehmen. „Seniorentheater ist ganz gewiss keine Beschäftigungstherapie! Seniorentheater kann heilsam sein, weil es sich auf ganz persönliche Erinnerungen stützt“. Seniorentheater ist auch deswegen etwas Besonderes, weil die Darsteller sich mit all ihren Eigenheiten selbst zur Handlung machen, „jeder in seiner Sprache, Direktor neben Knecht“, weil es keine Trennlinie zwischen Schauspielern und Schauspiel gibt. „Und wir können uns mit anderen Laienbühnen durchaus messen!“ Maria Thaler hat die Gabe, mit Menschen umgehen zu können, „die hat mir der Herrgott geschenkt“, sagt sie selbst. Es brauche manchmal viel Geduld und es sei nicht immer einfach, mit den Barrieren des Alters zu arbeiten. „Ich weiß aber, warum ich es tue“. Mit ihren Gruppen wird sie mittlerweile sogar ins Ausland eingeladen. Mit einer Mischung von befreiendem Lachen und stummer Betroffenheit konnten die Senioren auch schon bei internationalen Festivals beeindrucken. So wie mit der Eigenproduktion „Das Leben und Punkt“ der Brixner Seniorentheatergruppe
Maria Thaler wurde am 19. Februar 1965 in Brixen geboren. Sie stammt aus Gufidaun, besuchte dort die Grundschule und im Anschluss die Mittelschule in Klausen. Nach zwei Jahren Haushaltungsschule in Pairdorf absolvierte sie die zweijährige Altenpflegeschule in Bozen, ließ sich später zur Freizeitgestalterin ausbilden und besuchte den zweijährigen Lehrgang für Angewandte Theaterpädagogik unter der Leitung des mittlerweile verstorbenen Zürcher Schauspieldirektors Felix Rellstab. Maria Thaler ist heute hauptamtliche Referentin für Seniorentheater im Südtiroler Theaterverband und leitet drei Seniorentheatergruppen in Südtirol. Außerdem ist sie die Leiterin der Ausbildungslehrgänge für Seniorentheater-Spielleiter in Südtirol und Vorarlberg, betreut seit zwölf Jahren Theaterprojekte in Alters- und Pflegeheimen und bietet Beratung und Supervision für Seniorentheatergruppen an. Maria Thaler ist mit Christian Neuwirth verheiratet; das Paar hat drei erwachsene Kinder: Katharina, Philipp und Moritz. 21
Menschen & Meinungen
IN EIGENER SACHE
Bildverwechslung z Beim Bericht über die Verleihung der Ehrenurkunden, -medaillen und -ringe in der November-Ausgabe des „Brixner“ ist der Bildredaktion leider ein Fehler passiert: Nicht der Geehrte Luis Thaler war abgebildet, sondern dessen Brixner Namensvetter, der Professor für Deutsch und Geschichte Luis Thaler. Wir entschuldigen uns
bei beiden Herren für unseren Fehlgriff im Bildarchiv und die damit entstandenen Unannehmlichkeiten. Im Bild nun der mit dem Ehrenring der Stadt ausgezeichnete Luis Thaler, langjähriger Präsident der Altersheimstiftung zum Heiligen Geist und ehemaliger Präsident des Verbandes der Altersheime Südtirols. db
M&M Menschen & Meinungen BRIXEN
Südtirolerin des Jahres
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum die Italiener so gern zum Weihnachtsmårkt kemmen. Im Stau isch’s jå so gemiatlich weihnachtlich...
kurz
notiert
22
z Seit Jahren engagiert sich Renate Daporta Jöchler aus Brixen für Menschen, die an Krebs erkrankt sind, und für deren Angehörige: zunächst als Eisacktaler Bezirksvorsitzende der Südtiroler Krebshilfe und seit vorigem Jahr als Landespräsidentin der Vereinigung. In hunderten ehrenamtlich geleisteten Stunden initiierte sie zahlreiche Aktionen, um Krebspatienten zu unterstützen oder die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren – beispielsweise die kostenlose Rechtsberatung für die Mitglieder der Krebshilfe oder die erfolgreiche Patienten-
schulung in Zusammenarbeit mit dem Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran. Nun wurde Renate Daporta Jöchler aufgrund dieses Engagements zur „Südtirolerin des Jahres 2009“ gewählt. Bei der Wahl, die von der Zeitschrift „Die Südtirolerin“ veranstaltet wurde, bestimmten die Leser zunächst drei von sechs Kandidatinnen in die Endauswahl – allesamt Brixnerinnen, nämlich Isabella Engl, Paula Bacher Marcenich und Renate Daporta Jöchler. Eine siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz von Arnold Tribus hatte ihre Entscheidung dann rasch
und einstimmig gefällt. „Mit dem Titel habe ich nun wirklich nicht gerechnet, und daher war ich sehr überrascht, als das Ergebnis bekanntgegeben wurde“, erzählt Renate Jöchler, „nun freue ich mich sehr darüber, sehe es als Anerkennung für das Geleistete und mache mit neuem Schwung weiter!“ db
Dem neuen Vorstand des Hauses der Solidarität gehören die Ärztin Petra Erlacher Kofler, der Krankenhausseelsorger Karl Pizzinini, der Regionalentwickler Joachim Hofmann, die Juristin Julia Parmeggiani, die Sozialdienstmitarbeiterin Veronica Fratelli sowie Günther Innerebner und Andreas Penn an.
Andreas Tauber, Stefan Baumgartner und Daniel Kraler wurden von der Musikkapelle Neustift für 15-jährige Mitgliedschaft geehrt. Das Verbandsehrenzeichen in Silber für 25 Jahre erhielt Silvia Kofler, das Leistungsabzeichen in Bronze Elisa Kerschbaumer, Dominik Rabanser, Felix Huber und Sophie Baumgartner.
Die Gemeinde Brixen hat erstmals alle Menschen, die im vergangenen Jahr nach Brixen gezogen sind, zu einem Willkommenstag ins Rathaus eingeladen. 50 „Neu-Brixner“ folgten der Einladung, bei der ihnen unter anderem die Dienste und Angebote der Gemeinde vorgestellt wurden.
O o op s
Leser kochen für Leser
mmh!
Zuppa Inglese mit Pudding
mein Hoppala
> Zutaten (für eine 20x30 cm große Reine):
Michl Laimer, Landesrat
Missverständnisse zur frühen Stunde Vor einigen Jahren habe ich für eine hochrangige Vertretung der SNAM – der italienischen Gesellschaft für die Versorgung mit Erdgas – einen Termin bei Luis Durnwalder vereinbart. Wie es beim Landeshauptmann öfters vorkommt, sollte das Treffen am frühen Morgen, um 7 Uhr, in seinem Büro stattfinden. Ich habe den Termin dann so weitergegeben. An dem betreffenden Tag meldeten sich die Herren der Delegation einige Minuten nach 19 Uhr telefonisch bei mir: Sie stünden vor dem Büro des Landeshauptmannes, aber es sei keiner mehr da. Da wurde mir erst bewusst, dass ich nicht explizit erwähnt hatte, dass mit 7 Uhr tatsächlich der frühe Morgen gemeint sei. Sie konnten sich offensichtlich nicht vorstellen, dass Politiker bereits zu so früher Stunde Termine wahrnehmen und waren ihrerseits einfach davon ausgegangen, dass mit 7 Uhr auf alle Fälle der Abend gemeint sei.
Gemeinsame Freuden sind das
schönste Geschenk.
1 Pck. Vanillepudding 1 Pck. Schokoladepudding 1 große Pck. Biskuitkekse ca. 1,6 l Milch 6 EL Zucker 3-4 EL Brandy oder Cognac 1 Becher Sahne Kakaopulver
> Zubereitung Den Boden der Form mit Biskuitkeksen eng auslegen. 600 ml Milch mit 3 aufgehäuften Esslöffeln Zucker und 3 Esslöffel Brandy oder Cognac gut verrühren. Die Hälfte dieser Milchmischung gleichmäßig über die Biskuitkekse gießen. Vanillepudding laut Packung zubereiten und auf der Keksschicht verteilen. Anschließend eine weitere Schicht Kekse auslegen, wieder mit Milchmischung übergießen und dieses Mal mit Schokoladepudding
bedecken. Danach die Zuppa für ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren noch eine dünne Schicht Sahne gleichmäßig verstreichen und mit Kakaopulver bestreuen.
Es gibt viele Rezepte für Zuppa Inglese. Neben den kalorienreichen Varianten mit Mascarpone, Sahne- oder Eiercreme ist dieses Rezept mit Pudding eine leichte und frische Variante und schmeckt einfach vorzüglich, sagt Annina Ramoser aus Milland. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
„Sollten die Sperrstunden in Wohngebieten landesweit vorverlegt werden?“
ja Mit Finsterwirt’s Genießer-Gutschein schenken Sie kulinarischen Hochgenuss und schöne Stunden.
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67%
nein 33%
Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
„Ist für Sie die Begeisterung der italienischen Touristen für die Südtiroler Weihnachtsmärkte verständlich?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 23
LAMMento
Seit 20 Jahren im Priesterseminar z „Es ist beinahe selbstverständlich gewesen, dass ich den Kochberuf ergriffen habe“, meint Heinrich Tschöll, seit 20 Jahren Koch im Priesterseminar in Brixen, „zwei meiner Brüder haben schon als Köche gearbeitet, und dann gab es ja auch noch den elterlichen Gastbetrieb“. Heinrich Tschöll, der
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jüngste von neun Geschwistern, begann nach der Mittelschule eine Kochlehre beim Gasthof Fink in Bozen, nach Abschluss der Lehre wechselte er nach Brixen in das Restaurant Fink, und später arbeitete er dann unter anderem im Hotel Dominik und im Hotel Clara in Vahrn. 1989 trat er schließlich in den Dienst des Priesterseminars. Der Küchenmeister, der im März seinen 50. Geburtstag feierte, kocht für die Theologiestudenten, für einige geistliche Herren, für die Cusanus-Akademie – und er hat auch schon für den Bischof und sogar für den Papst gekocht, „auch als dieser noch Kardinal war“. Für den Papst zu kochen, das sei schon ein „besonderes Gefühl“ gewesen, obwohl der Heilige Vater keine besonderen Ansprüche gestellt habe: „Unsere Kost hat ihm immer geschmeckt.“ mk
BRIXEN
Alljährlicher Nikolaus z Es gehört zu seinen schönen Nebenbeschäftigungen: Alle Jahre wieder rund um den 6. Dezember kommt David Kerschbaumer als verkleideter Nikolaus in den Kindergarten Mozart und überrascht dort die bereits mit Hochspannung wartenden Kindergartenkinder. Auch heuer wieder war er fast den ganzen Vormittag damit beschäftigt, in jeder einzelnen Gruppe kleine Säckchen mit Schleckereien an die Kleinen, aber
auch an die Kindergärtnerinnen zu verteilen. Gerne nimmt er sich dabei für jedes einzelne Kind kurz Zeit, erkundigt sich nach dessen Namen und vergisst schließlich auch nie, dem Nachwuchs einen brauchbaren Tipp mit auf den Weg zu geben: „Vergiss das Lachen nicht!“. Für die Tätigkeit nimmt sich Kerschbaumer gerne den ganzen Tag frei, und das schon seit über 20 Jahren. id Foto: Ingo Dejaco
„Ich mag sie – alle!“, sagt der Franz, während er mit einer Serviette vorsichtig versucht, die Kaffeeflecken von der Tastatur seines neuen Notebooks zu entfernen, das er vorhin demonstrativ und etwas unvorsichtig in Friedas Bar ausgebreitet hatte – wahrscheinlich, um uns zu zeigen, dass er eben ein neues Notebook und einen Account bei facebook hat – und 231 Freunde! „Das heißt – eigentlich mag ich sie nicht mehr so“, sagt der Franz. Eigentlich? „Zum Beispiel Fred. Ich kenne ihn als smarten und seriösen Geschäftsführer – dabei weiß ich jetzt, dass er seine Zeit mit aggressiven Gewaltspielen im Internet verbringt. Dort ist er saugut – Level 64, was immer dies auch heißen mag. Er spielt oft 18 Stunden am Tag, weshalb ich nun den Grund vermute, warum seine Firma in Schwierigkeiten ist. Oder Sylvia – hast du gewusst, dass sie gern einen über den Durst trinkt? Am Wochenende ist sie jedenfalls meist besoffen und schreibt dies auch noch voller Stolz ins Netz – manchmal sogar bebildert! Und Greti – die ist an ihrem Arbeitsplatz den ganzen Tag im facebook online, und dabei erzählte sie immer, ihr Chef setze sie derart unter Druck, dass nicht mal Zeit für eine Kaffeepause bleibt. Oder Fritz – der ist Fan von Manchester United, dieser Depp! Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, einige meiner Freunde sind intellektuell etwas untermotorisiert – oder zumindest stinklangweilig“. Und, sage ich, was schreibst du eigentlich so ins facebook? „Nix“, sagt der Franz, „ich bin doch nicht blöd und explizier meinen Freunden, wie ich wirklich bin“.
Foto: Oskar Zingerle
Dieser Depp!
Samstag Nachmittag immer geöffnet
Menschen & Meinungen
BRIXEN
Pro& Contra Sollte sich auch Südtirol für ein Verbot von Minaretten aussprechen?
Ja Den Bau von Moscheen und Minaretten in Südtirol lehnen wir Freiheitliche strikt ab. Es ist mir wichtig vorauszuschicken, dass sich ein sogenanntes Minarettverbot nicht gegen die freie Ausübung einer Religion stellt, sondern die schleichende Islamisierung des Abendlandes verhindern soll. Der Islam ist nicht nur eine Religion, sondern auch ein Rechtssystem. Der Islam ist eine politische Anschauung mit eigenen Gesetzen für die Gläubigen, die aus den Versen des Korans und den Überlieferungen bestehen. Es wäre paradox, wenn einerseits die Kruzifixe aus den Klassenräumen verbannt würden und andererseits Kuppeln und Minarette weitum sichtbar würden. Das Symbol des Islam – einer Macht, die Glaube, Lehre und Recht vermischt – ist die Moschee mit Minarett. Das Minarett stellt einen Bau mit religiösem Charakter und Symbolwirkung dar. Wie Siegesstatuen sprießen Minarette als Sinnbild und Zeichen des Sieges des Islam gegenüber dem Christentum aus dem Boden. Der Islam ist eine Religion, die die Welt als Kriegsschauplatz ansieht – und zwar solange, bis die gesamte Menschheit islamisch ist. In der Bischofstadt Brixen wäre eine Moschee oder ein Minarett ein falsches Signal. Persönlich halte ich die Einrichtung von Gebetsräumen bei Bedarf und unter Einhaltung aller rechtlichen Voraussetzungen durchaus für sinnvoll. Die Schweizer Volksabstimmung über die Minarette war das Paradebeispiel gelebter Demokratie: Wenn die Bürger eines Landes mit so großer Mehrheit gegen den Bau von Minaretten stimmen, dann ist dieses Ergebnis zu akzeptieren und sicher nicht als Populismus abzutun. Es ist bedenklich, in einer Demokratie vor dem Willen des Volkes plötzlich Angst zu haben. z
Internet
MARIO GRETTER, Diözesanbeauftragter für interreligiösen Dialog: „Mit einem Verbot von Minaretten baut man weder Zusammenleben auf, noch vermeidet man Radikalismus“ Nein Die Schweizerische Volksabstimmung „Gegen den Bau von Minaretten“ hat ein klares Ergebnis gebracht: Eine Antwort auf die Angst der Überrumpelung durch islamische Extremisten, wie man aus den Aktionen der Träger dieser Volksinitiative sehen kann. Meine Frage und auch die des Schweizer Bundesrates und Parlamentes sowie wahrscheinlich auch der 42,53 % Gegner besteht darin, ob man auf diese Weise wirklich etwas erreichen kann oder ob nicht noch mehr den Radikalen Gelegenheit zur Erhaltung eines westlichen Feindbildes gegeben wird; hingegen gibt man den gutwilligen und integrationsbereiten Muslimen den Eindruck, dass sie in Ewigkeit einfach nur Gäste in diesem Lande sein werden. Gäste in der Schweiz wie in Südtirol, die arbeiten und Steuern bezahlen, und diese Steuern – laut Statistik und nicht laut Stammtischgespräche – sind höher als das, was sie an Diensten beanspruchen. Sie fragen sich, wie sie und ihre Kinder zusammen mit Einheimischen groß werden können – auch in Brixen. Gerade am letzten Samstag habe ich mich mit Pakistanern getroffen, die mehr mit den Christen unternehmen und zu Weihnachten etwas Gemeinsames veranstalten möchten. Sie suchen Wege der Integration, was nicht Assimilation heißt, und sie möchten in dieser Gesellschaft auch ihren Beitrag leisten. Sie möchten auch nach islamischer Tradition in Frieden und Würde beten und/oder begraben werden in einem Land, wo es einige gibt, die nicht einmal wahrhaben wollen, dass dies ein Menschen- und Verfassungsrecht ist. Nicht alle sind so, aber gerade mit den vielen Gutwilligen möchte ich lieber aufbauende Begegnungen organisieren, als Initiativen, die Angst und Ausgrenzung schaffen. z
Foto: Harald F. Kienzl
WALTER BLAAS, Gemeinderat der Freiheitlichen: „Wie Siegesstatuen sprießen Minarette als Sinnbild des Sieges des Islam gegenüber dem Christentum aus dem Boden“
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Menschen & Meinungen
Umfrage
Die„Senta!“-Invasion Es ist bekannt, dass der Brixner Weihnachtsmarkt vor allem rund um „Sant’Ambrogio“ gerne von italienischen Touristen besucht wird. Auch heuer ist es wieder zu einer regelrechten Invasion gekommen inklusive Verkehrschaos und Ameisenhaufenstimmung in der Altstadt. Sehen die Brixner trotzdem noch Vorteile im Besuchermagneten Weihnachtsmarkt oder überwiegen die Nachteile?
Reinhard Tscholl sieht „nur Vorteile für die ganze Stadt. Ein Problem ist natürlich der Verkehr und die verfügbaren Parkplätze, aber dieser große Ansturm ist aus diesen Gesichtspunkten in keiner Stadt zu bewältigen. Die einheimische Bevölkerung ist dem Weihnachtsmarkt gegenüber großteils positiv eingestellt. Bei den Touristen ist der Markt so gefragt, weil sie hier eine besondere Weihnachtsatmosphäre erleben“.
Emil Kerschbaumer sieht „hauptsächlich Vorteile im Besuchermagneten Weihnachtsmarkt. Aus wirtschaftlicher Sicht ist letztendlich für alle etwas drinnen. Ohne Weihnachtsmarkt wäre Anfang Dezember tote Hose; so hat auch das Gastgewerbe bereits jetzt volle Häuser. Sicher herrscht teilweise Chaos auf den Straßen, aber wer als Einheimischer an den intensivsten Wochenenden mit dem Auto in die Stadt fährt, ist selbst schuld“. 26
„Einen großen Vorteil“ sieht Roland Braido in der Tatsache, dass „so viele Menschen nach Brixen kommen und die Stadt kennen lernen, was der Wirtschaft sicher zugute kommt. Ein Nachteil ist vor allem das Verkehrschaos, aber die paar Tage müssen wir Einheimische damit leben können. Beim Altstadtfest herrscht der ähnliche Trubel, und niemand beschwert sich“.
„Der Weihnachtsmarkt bringt sicher viele Vorteile“, sagt Barbara Kleon, „vielleicht ist der Ansturm aber inzwischen zu groß geworden. Während der intensivsten Tage setzen wir eher weniger um, weil die Einheimischen während dieser Zeit nicht in die Stadt gehen. Die Touristen kaufen dagegen nicht so viel ein. Wir sind trotzdem zufrieden, und man sollte der Entwicklung nicht entgegenwirken. Das hätte keinen Sinn“.
Hans Moser meidet „die Stadt während des größten Ansturms auf den Weihnachtsmarkt. Aber die Märkte sind für Südtirol eine große Werbung, daher sollen sie auch in dieser Form beibehalten werden. Als Einheimische müssen wir uns mit den negativen Seiten abfinden, die sich eh nur auf wenige Tage beschränken. Auch im Sommer sind die Städte zu gewissen Zeiten überfüllt, die meisten Leute haben sich aber daran gewöhnt und wissen damit umzugehen“.
„Di svantaggi per noi residenti ci sono sicuramente“, bedauert Antonietta Di Lisio. „Io durante quelle giornate non esco di casa. Magari si potrebbe moderare un pochino. Ho sentito che a Bolzano vorrebbero far pagare delle tariffe agli autobus, però questo potrebbe essere contrapproduttivo. Forse si riesce a non fargli venire tutti in una volta…”
„Der Ansturm hat im Laufe der Jahre extreme Ausmaße angenommen“, bestätigt Paul Kiebacher. „Der Verkehr war während des letzten Wochenendes fast unerträglich. Man hat immer mehr Gäste angeworben, und jetzt ist es meiner Meinung nach zu viel geworden. Ich denke, die Situation wird sich in den nächsten Jahren von alleine regeln, weil den Besuchern des Weihnachtsmarktes der große Rummel wohl auch nicht recht sein kann“.
„Für die Wirtschaft ist der Weihnachtsmarkt sicher gut, und wenn was los ist, dann passt das so” sagt Joachim Tauscher. „Natürlich geht es manchmal gewaltig zu, und für Altstadtbewohner wie mich ist es auch mitunter anstrengend. Aber ich kenne es nicht anders, es gehört zu Brixen dazu, und von daher bin ich der Meinung, dass man diese Tage einfach aushalten muss“.
Foto: Stadtarchiv Brixen
Kunst & Kultur
GESPENSTISCHER FEUERSCHEIN: Lediglich die Gasthäuser in Brixen und Umgebung wurden von der Brandschatzung am 6. Dezember 1809 verschont
–––––––––
I
n der Nacht zum 6. Dezember 1809 steckten französische Soldaten im Brixner Talkessel etwa 150 Gebäude, vor allem Bauernhöfe, in Brand. Wie war es zu dieser schlimmen Feuernacht gekommen? Im Rahmen der Freiheitskämpfe war der „Höhepunkt“ für die Tiroler sicherlich die 3. BergiselSchlacht am 13. August mit den Anführern Peter Mayr, Pater Haspinger und Josef Speckbacher. Andreas Hofer kämpfte nicht direkt mit, er hielt sich im nahen Hauptquartier, beim Schupfenwirt, auf. Am 15. August, dem Hochunserfrauentag, wurde in Innsbruck der Sieg gefeiert, zudem Peter Mayrs 42. Geburtstag. Andreas Hofer regierte nun zwei Monate als Landeshauptmann in der Innsbrucker Hofburg.
Am 4. Oktober, dem Namenstag
des Kaisers Franz, erhielt Andreas Hofer zum Dank für seine siegreiche Kampftätigkeit von einem kaiserlichen Gesandten aus Wien eine goldene Kette und 3.000 Dukaten (Goldmünzen). Zehn Tage später traf wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Nachricht ein, dass Kaiser Franz von Napoleon besiegt worden sei und die Tiroler ihren Freiheitskampf beenden sollten. Nun näherten sich von Norden, von Süden und von Osten an die 50.000 Franzosen und Bayern, um das Land Tirol zu besetzen. Am Bergisel leisteten die Tiroler Widerstand, konnten aber – im dichten Nebel war es kaum zu einem Kampf gekommen – die vorrückenden Feinde nicht aufhalten. Das war die entscheidende Wende; weiterer Widerstand war eigentlich von den Anführern Andreas Hofer, Peter Mayr, Josef Speckbacher und anderen nicht mehr zu verantworten, denn überall hatten 28
DIE FEUERNACHT IM JAHRE 1809
Brixen brennt
Vor 200 Jahren wurden rund 150 Gebäude im Brixner Talkessel durch Feuerbrände verwüstet – ein Ereignis, das bei der Bevölkerung inzwischen in Vergessenheit geraten ist. Die Gemeinde Brixen, die Schützenkompanie „Peter Mayr“ und die Neustifter Schützen erinnerten mit zwei Veranstaltungen daran. Der Vahrner Historiker Ernst Parschalk – ein Ur-Ur-Urenkel von Peter Mayr – erläutert auch für den „Brixner“ die Vorgeschichte, Auslöser und Folgen dieser Feuernacht.
die Franzosen mit folgendem Text angeschlagen: „Jedes Individuum, welches fünf Tage nach der Kundmachung dieses Befehls in Tirol mit den Waffen in der Hand gefunden werden sollte, wird arretiert und erschossen“. Diese Drohung führte aber bei den oben genannten Anführern zu keinem endgültigen Umdenken. Andreas Hofer, der die Hauptverantwortung trug, dachte zwar
Sturmangriffen mit vielen Toten und Verletzten gelang ihm die Eroberung. Die Tiroler mussten zurückweichen, dabei wurde Peter Kemenater gefangengenommen und in Brixen eingekerkert. Auf der Flucht ertrank der Blaseggersohn Hans Nitz aus Vahrn in den Fluten der Rienz. Aus der Klause rissen die Franzosen Balken und Bretter, die sie zu einem riesigen Haufen aufschichteten, um darauf
hatte die Stadt selbst mit etwa 2.000 Mann besetzt. Dies bedeutete für die Bevölkerung der Stadt und Umgebung eine riesige Belastung, denn für die Verpflegung des Militärs mussten täglich zwölf Rinder, Lebensmittel sowie viel Brot und Wein abgeliefert werden. Zudem wurden für die Pferde Heu, Stroh und Hafer angefordert. Eine weitere Last war die Einquartierung der Offiziere in der Hofburg und
„…betrunken, mit Waffen und Pechfackeln brachen die Soldaten los“_ Aus der Chronik des Klosters Neustift
Peter Mayr verabschiedete sich
im Passeiertal, wo auch weitergekämpft wurde, von Andreas Hofer, kehrte heim nach Brixen und begann, für den Widerstand zu werben. Treue Mitkämpfer standen ihm zur Seite: der Bauer Herzlayer von Rodenegg, Peter Kemenater von Schabs, der Lamplwirt von Vahrn, Jakob Steiner, Kofler in Milland, der Kirchner in St. Leonhard, der Griessgarber in Brixen sowie die beiden Prader in Klerant. Die erste Feuerprobe erlebten sie mit 600 Mann bei der Verteidigung der Mühlbacher Klause, die der aus dem Pustertal vorrückende französische General Rusca zu erstürmen versuchte. Peter Mayr war für die Verteidigung der Festung zuständig: Im nahen steilen Gelände führten Jakob Steiner und Peter Kemenater das Kommando. Mit einem Feldgeschütz ließ Rusca die Festung beschießen, und erst nach vier
ihre Gefallenen einzuäschern. Und was geschah mit den Verwundeten? Versorgung und Transport waren wohl sehr primitiv, aber was hervorzuheben ist: Man machte keinen Unterschied zwischen Freund und Feind. Auf einer Liste vom Juli 1809 sind insgesamt 1.109 Verwundete verzeichnet, die auf die Spitäler von Innsbruck, Lienz, Kloster Sonnenburg, Neustift und Bozen verteilt sind. In Neustift waren am 16. Oktober 246 Mann untergebracht: 148 Tiroler und Österreicher, 20 Franzosen, 34 Bayern und 44 Sachsen. Dass in diesen Spitälern Unterkunft und Pflege große Mängel aufwiesen, beweist die Tatsache, dass wöchentlich fünf bis zehn Prozent der Patienten verstarben. Die Einwohner von Mühlbach waren mit Ausnahme des alten Seelsorgers, des Landrichters und des Bürgermeisters geflüchtet. Vergebens flehten sie um Schonung; sie mussten zusehen, wie die Ortschaft geplündert und verwüstet, zum Glück aber nicht niedergebrannt wurde. Peter Mayr verlegte nun seine Kampftätigkeit in die Umgebung von Brixen, denn General Moreau
der Soldaten in Privatwohnungen. Der gutmütige Bischof Lodron rief die Bevölkerung auf, alles in christlicher Geduld hinzunehmen und Feindseligkeiten zu vermeiden.
Ganz anderer Meinung waren
Peter Mayr und sein fanatischer Kampfgefährte Johann Kolb, die diesem unerträglichen Zustand Foto: Archiv Thomas Thaler
immer wieder ans Aufgeben, aber die Mehrheit seiner Mitstreiter war überzeugt von der Überlegenheit der Tiroler Schützen in den Bergen: Nicht aufgeben, weiterkämpfen! lautete somit die Devise.
mit Waffengewalt ein Ende bereiten wollten. Ihrem Aufruf Gehör schenkten die Schützen von Pfeffersberg, Verdings, Latzfons, Feldthurns und Villanders, doch aus Kranebitt, Neustift, Elvas und Raas erhielten sie eine Absage. Dort ließ man sich von den Warnungen des Bischofs und der Seelsorger überzeugen, dass bewaffneter Widerstand in einer Katastrophe enden werde. An dieser fehlenden Geschlossenheit scheiterte dann auch am 25. November der Angriff auf Brixen, bei dem die Franzosen besiegt und entwaffnet werden sollten. Peter Mayr begann, am Gelingen seines Vorhabens zu zweifeln, denn die Haus- und Hofbesitzer hatten sich zurückgezogen. Geblieben waren junge Burschen, Knechte und Tagewerker, die nichts zu verlieren hatten und mit Lebensmitteln und viel Wein gut versorgt waren. Peter Mayr überließ nun die Führung dem leichtsinnigen Schwätzer Johann Kolb, der skrupellos die Lüge
Die St.-Valentins-Kapelle beim Monstrolerhof als Brandruine: 1958 ist nach einem zweiten Schadensfeuer der größte Teil des verbliebenen Gewölbes eingestürzt
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Kunst & Kultur Peter Mayr, Wirt an der Mahr (Portrait von Albert Stolz)
––
verbreitete, dass zur Unterstützung aus Kärnten österreichische Truppen im Anmarsch seien.
Ende November schloss Kolb
einen Belagerungsring um die Stadt und unterband die Zufuhr von Lebensmitteln, die die Stadtbewohner
und die Besatzung zum Überleben unbedingt brauchten. Vier vom Volk geschätzte Kapuzinerpatres, die der Bischof zu den Aufständischen gesandt hatte, um sie zum Einlenken zu bewegen, wurden mit wüsten Drohungen in die Stadt zurückgejagt. Einen erfolgreichen
Kleine und große Weihnachtsgutscheine, die Freude bereiten!
Das passende Geschenk für jeden Geschmack
Angriff zur Eroberung der Stadt traute Kolb sich aber doch nicht zu. Stattdessen schickte er zwei Abgesandte zu General Moreau: Dieser solle sich ergeben, um Blutvergießen zu vermeiden. Aus zwei Gründen lehnte Moreau dies ab: Er war sich sicher, dass den schlecht organisierten Tiroler Angreifern die notwendige Durchschlagskraft fehlte, und zudem hatte er Nachricht erhalten, dass sein Freund, General Severoli, mit 2.400 Mann im Anmarsch sei. Nach einer bangen Woche traf der Befreier am Vormittag des 6. Dezember endlich in Brixen ein, wo er in der Hofburg vom Bischof und General Moreau empfangen wurde. Man war gespannt, was Severoli gegen die Aufständischen in der Umgebung der Stadt unternehmen werde. Als ihm gemeldet wurde, dass in der Nähe der Seeburg und Krakofl immer noch auf französische Soldaten geschossen werde, erließ er wutentbrannt die Verordnung, die Ortschaften der Umgebung zu plündern und niederzubrennen. Auch die inständigen Bitten des Bischofs und der Vertreter des Brixner Magistrates konnten dies nicht verhindern.
Aus dem Ansitz Seeburg stieg bei anbrechender Dunkelheit die erste Feuersäule empor – sie wirkte wie ein Signal für die mehrheitlich betrunkenen und mit Pechfackeln ausgerüsteten Soldaten, die in alle Richtungen ausschwärmten und Haus für Haus in Brand steckten. „…betrunken, mit Waffen und Pechfackeln brachen die Soldaten los. Nichts wurde den jammernden Bewohnern, welche sich ruhig verhalten hatten, heraus zu tragen gestattet“, berichtet der Chronist des Klosters Neustift. Laut einem im Brixner Stadtarchiv aufliegenden Verzeichnis brannten am 6. Dezember 1809 im Brixner Talkessel an die 150 Gebäude: etwa 20 am Stadtrand, 24 in Milland, 26 in Kranebitt, 33 in Neustift (ausgenommen das Kloster), 37 in Vahrn und 16 in Pfeffersberg. In Vahrn wurde vor dem Gallhof am Eingang des Schalderertales das junge Besitzerehepaar Georg und Margareth Kinigadner erschossen. Ein Bildstock am Gallhof erinnert heute noch daran.
In jener Nacht herrschte im
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brennender Balken, die Schreie verzweifelter Frauen, das Weinen der Kinder, das Brüllen der Kühe und das Grölen der betrunkenen Brandstifter. Welch ein erschütternder Anblick für die Spilucker, die von sicherer Höhe das höllische Flammenmeer im Brixner Talkessel überblicken konnten! Und am nächsten Tag die verzweifelten Menschen vor den rauchenden Trümmern: Sie, die anfangs Dezember alles verloren hatten – wie sollten sie den Winter überleben? Verschont wurden in dieser Feuernacht die Gasthöfe. Vermutlich dachten die Franzosen an eventuelle spätere Durchzüge, bei denen sie ordentliche Unterkünfte vorfinden wollten. Es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen, wie die Betroffenen diese extreme Notsituation durchstanden. Der Archivar des Brixner Stadtarchivs, Hubert Mock, hat mit Hilfe eines dort aufliegenden Verzeichnisses folgende Fakten zum Wiederaufbau der Gebäude ermittelt: Im Jahr 1810, ein Jahr nach den Bränden, war an etwa 40 Prozent der Brandruinen keine Instandsetzungsarbeit erfolgt, an etwa 55 Prozent sind provisorische Reparaturen durchgeführt
worden und etwa fünf Prozent, vermutlich Häuser mit kleineren Schäden, waren gänzlich repariert. Drei Jahre später waren etwa 15 Prozent der Häuser noch nicht wiederhergestellt und zirka 80 Prozent provisorisch renoviert. Nur etwa fünf Prozent waren vollständig wieder hergerichtet.
Von den Engländern, den erbit-
terten Gegnern der Franzosen, erhielt jede geschädigte Familie eine Spende von 50 Gulden. Wie viel Geld war das? Ein Rind kostete damals 50 Gulden, ein Pferd 110 und ein Mastschwein 30 Gulden. Wegen mangelnder Unterstützung konnte aber der erlittene Brandschaden noch immer nicht zur Gänze behoben werden. In der Neustifter Klosterchronik von 1836, also ein Vierteljahrhundert nach der Brandkatastrophe, lesen wir: „Noch heute sind einige dieser Häuser wüste und traurige Brandstätten, indem die Eigentümer das Vermögen nicht haben, sie aufzubauen.“ Den Aufständischen, insbesondere den Anführern, drohte hingegen die Todesstrafe. Mehrere wurden aufgespürt und gefangen genommen. Dem Hauptschuldigen,
Johann Kolb, gelang die Flucht nach Österreich. Zu seiner großen Enttäuschung wurde er aber in Wien zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
Das Schicksal Peter Mayrs
ist allgemein bekannt: In Feldthurns wurde er verhaftet und zur Verurteilung nach Bozen gebracht. General Baraguay, den die schwangere Frau Maria Fuchs und die fünf unmündigen Kinder Peter Mayrs um Gnade angefleht hatten, machte dem Häftling ein großzügiges Angebot: Wenn er offen erkläre, vom Verbot weiterzukämpfen nichts gewusst zu haben, werde er ihn freisprechen. Allein im Gefängnis, könnte Peter Mayr folgendes in den Sinn gekommen sein: „Ich möchte weiterleben, ich bin erst 42 Jahre alt. Ich möchte weiterleben für meine Frau und meine kleinen Kinder. Da muss ich aber offen eine Lüge aussprechen. Heißt aber nicht das 8. Gebot Gottes: ‚Du sollst kein falsches Zeugnis geben?’ Und: Wenn ich mich herauslüge, dann kehre ich heim in meinen Gasthof, der in der Feuernacht zwar total geplündert, aber nicht angezündet worden war. Dann werden Abbrändler und
Bildstöckl am Gallhof in Vahrn
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Witwen kommen und mir heftige Vorwürfe machen. Was wäre das für ein Leben?“ Immerhin: Peter Mayr hat vor Gericht offen bekannt, vom Verbot gewusst und trotzdem weitergekämpft zu haben. Zufällig am gleichen Tag wie Andreas Hofer in Mantua wurde er in Bozen erschossen und im alten Friedhof neben der Pfarrkirche begraben. Ernst Parschalk Leserbrief an: echo@brixner.info
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BRIXTOWN
Kunst & Kultur
Songs for Brixen Die fünfte Ausgabe der „Brixtown Music Night“ im Jugendheim Milland war ein Feuerwerk von Emotionen: Zwei Dutzend Musiker sorgten an zwei Abenden im November für Kurzweil und gepflegte rockige Unterhaltung.
Die Musiker der „Brixtown Music Night“ 2009
A
ls Klaus Ramoser vor sechs Jahren zur ersten „Brixtown Music Night“ lud, hatte er eine klare Vorstellung über die Ziele seiner Idee: „In der Umgebung von Brixen gibt es im Bereich der populären Musik eine Vielzahl an ausgezeichneten Musikern, die eine geeignete Plattform brauchen, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Diese Musiker will ich einmal im Jahr gemeinsam auf eine Bühne holen, damit das Publikum sieht, welch tolle Musiker es bei uns gibt“. Heute, nachdem die fünfte Ausgabe bereits Geschichte ist, darf er mit Fug und Recht behaupten, dieses Ziel erreicht zu haben.
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Das Konzept seiner „Brixtown
Music Night“, die in den ersten zwei Jahren im Anreiterkeller stattfand und seit 2007 im Saal des Jugendheimes in Milland beheimatet ist, bedarf eines vergleichsweise hohen Organisationsaufwandes: Ramoser definiert eine „Brixtown Band“, die je nach Bedarf den gesamten Abend hindurch den notwendigen instrumentalen Background liefert. Um diese Band herum holt er sich verschiedene Instrumentalisten, Sänger und Tänzer, die er im Jahr zuvor an den diversen Veranstaltungen „entdeckt“ hat. Er selbst spielt Gitarre und moderiert den Abend.
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Die musikalische Bandbreite der „Brixtown Music Night“ ist abwechslungsreich: Von Rock bis Jazz, Pop bis Klassik ist alles vertreten – wobei der Schwerpunkt wohl als „gepflegte populäre Musik“ bezeichnet werden könnte. Ramoser, der in den Achtziger Jahren bei Radio S3 Hunderte Rocksendungen moderiert hat, verfährt in der Wahl der Lieder, als ob er aus seinen Lieblingsplatten die schönsten Stücke für seine Radiosendung aussuchen würde, die nicht unbedingt immer die bekanntesten sein müssen. Entsprechend begeistert reagiert das Publikum: Es ist eine Wohltat, einen Geheimtipp von Steve Lukather zu hören und danach einen Klassiker der Rockgeschichte à la „Stairway to heaven“ – nachgespielt zwar, aber in einer instrumentalen Qualität, die verblüfft. „Verantwortlich“ dafür ist vor allem die Brixtown Band – eine perfekt zusammengewürfelte Mannschaft aus ausgezeichneten Musikern. Für die heurige Ausgabe ist die Brixtown Band auf sieben Mitglieder angewachsen: Neben Robby Motta und Hannes Walder, die an den Perkussionsinstrumenten und am Schlagzeug ein kongeniales Rhythmus-Gespann abgaben, spielten Hannes Schwienbacher am Bass, Peter Raffin am Saxophon und Berni Brugger an der Trompete – und
natürlich Klaus Ramoser an der E-Gitarre sowie sein Sohn Ingo am Keyboard.
So begannen die zwei Konzerte
der heurigen Ausgabe gewohnt anspruchsvoll mit der Brixtown Band und dem Instrumental „Day break“ der isländischen Formation Mezzoforte, um dann sogleich mit dem Trio „Oregon Trail“ auf die ersten musikalischen Gäste umzuleiten: Christian und Albert Dejaco sowie Benno Costabiei spielten „The river“ von Bruce Springsteen und „Liza Jane“ von Vince Gill. Danach kam der bühnenerprobte Bruno Festini, der die Stevie-WonderKomposition „Tuesday heartbreak“ sang sowie „Born yesterday“, im Original auf der Solo-CD „Candyman“ des Toto-Gitarristen Steve Lukather zu finden. In memoriam Michael Jackson spielte Klaus Ramoser und die Brixtown Band die Intros zu „Billie Jean“ und „Heal the world“ – und leitete dann über zu „The girl is mine“, jenem Stück, das Paul McCartney 1982 im Duett mit Michael Jackson gesungen hatte. In der „Brixtown Music Night“ übernahm Ricarda Janissen an der Querflöte die Gesangsparts und verwandelte das Lied in ein außergewöhnlich schönes Instrumental. Mehr zuhause fühlte sich die Wahl-Brixnerin Janissen bei Mozarts „Türkischem Marsch“,
bei dem sie sich von einem bravourösen Ingo Ramoser am Piano begleiten ließ. Überhaupt war Ingo Ramoser der leise Star des Abends: Das Fingerspiel des Musikstudenten ist stilübergreifend bemerkenswert, sein Talent unüberhörbar. Besonders zum Ausdruck kam dies beim eigentlich etwas in die Jahre gekommenen Beatles-Klassiker „Let it be“, den Ingo – gemeinsam mit einem fabelhaften Christian Dejaco am Mikro – in einer ungewohnt verjazzten Version zu neuem Leben verhalf. Tanja Wachtler war schon vor zwei Jahren im Rahmen der „Brixtown Music Night“ äußerst positiv aufgefallen – damals hatte sie unter der sanften Gitarrenbegleitung von Bino Baccelliere mit „Lost“ für Gänsehaut gesorgt. Diesmal spielte sie „Run baby run“ von Sheryl Crow und das Leona-Lewis-Stück „Run“. Trotz einmalig schöner Stimme und perfekter Darbietung blieb der Aha-Effekt diesmal aus – die durch den Auftritt von 2007 gesteigerte Erwartungshaltung des Publikums spielte der zierlichen Sängerin einen gemeinen Streich.
Ein besonderes musikalisches
Highlight und eine Herausforderung für den Gitarristen Klaus Ramoser war eine zweite SteveLukather-Komposition: „Song for Jeff“ hatte der Toto-Gitarrist 1994 für seinen zwei Jahre vorher verstorbenen Bandkollegen Jeff Porcaro geschrieben. Ramoser widmete das äußerst gefühlvolle und schwierig zu spielende Stück seiner erst wenige Tage vorher verstorbenen Mutter. Bernie Stauder überraschte am Xylophon mit zwei Eigenkompositionen: „El Gekko pazzo“ und, im zweiten Teil des Abends, „Sizilianische Berggoaß“. Der zweite Teil wurde übrigens mit einer Einlage von drei Tänzerinnen des Vereins „Dynamic Dance“ eingeleitet, die mit aufwändigem grünen Bodypainting auftraten – eine Augenweide. Marc Giugni und Marco Biolcati versuchten sich am BeatlesStück „While my guitar gently weeps“ und an „Georgy Porgy“ von Toto. Armin Mair und Christian Losso sorgten für eine Einlage der besonderen Art: Mit „Let me entertain you“ von Robbie Williams rissen sie das Publikum mit. Am zweiten Abend ergänzten sie ihre
Silvia Sellemond sang gemeinsam mit Bruno Festini „Up where we belong“
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Performance gar mit „Highway to hell“ von AC/DC.
Die Überraschung des Abends
war diesmal Silvia Sellemond aus Feldthurns: Der Jazzstandard „Over the rainbow“ aus den Dreißiger Jahren, das flotte „Think“ von Aretha Franklin sowie – im Duett mit Bruno Festini – das Liebeslied „Up where we belong“ ließen erahnen, dass Sellemond sich auf der Bühne sehr wohl und sicher fühlte. Als letztes Highlight vor der Zugabe kam dann noch die vorhin bereits erwähnte überragende Led-Zeppelin-Ballade „Stairway
to heaven“ aus dem Jahr 1971 mit Angelika Profanter am Mikrophon und – im letzten Teil des Stückes – mit Christian Dejaco, der den schwierigen Falsett-Gesang von Robert Plant fast originalgetreu wiedergab. Initiator Klaus Ramoser kann zufrieden sein: Die Reaktionen der Musiker, die sich nach den intensiven Proben „wie in einer großen Familie“ fühlten, und der lang anhaltende Applaus des Publikums verpflichten zum Weitermachen. willy.vontavon@brixmedia.it Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
THEATER
„Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ Das Renaissance-Theater Berlin gastierte auf Einladung des Südtiroler Kulturinstitutes mit dem Stück „Souvenir – Eine Phantasie über das Leben der Florence Foster Jenkins“ im Forum Brixen. In der Rolle der skurrilen Diva aus den 1940er Jahren brillierte Desirée Nick.
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ie Leute mögen behaupten, dass ich nicht singen kann. Aber niemand kann behaupten, ich hätte nicht gesungen“. Dieser Satz ist bezeichnend für die Lebensphilosophie von Florence Foster Jenkins. In den 1940er Jahren war „Madame Flo“ in Amerika und darüber hinaus ein Phänomen – und ist es heute noch. Nicht, dass Florence Foster Jenkins eine begnadete Sängerin gewesen wäre, ganz im Gegenteil: Mit rhythmischem Geholpere, einem überschaubaren Stimmumfang und Intonationskatastrophen massakrierte sie sämtliche Klassiker der Opernliteratur und widerstand somit erfolgreich allen Absichten der Komponisten. Noten waren für sie Wegweiser, keine Fixpunkte. Ein Gesangsstudium wurde ihr von ihrem Vater zwar verboten, ihren Kindheitstraum verfolgte die steinreiche Erbin dennoch vehement. Im Jahr 1912 gab sie ihr erstes Konzert, und bald darauf war ihre schräge „Sangeskunst“ bereits Kult, ihre Aufführungen in extravaganten Kostümen eine Sensation. Obwohl das Publikum nach mehr Auftritten verlangte, beschränkte sich Jenkins zunächst auf jährliche Soireen vor ausgewähltem Kreis im Ritz-Carlton-Hotel in New York. Im Jahr 1944 dann schließlich das legendäre Konzert in der restlos ausverkauften Carnegie-Hall – im Alter von 76 Jahren.
Im Forum Brixen war Ende No-
vember auf Einladung des Südtiroler Kulturinstitutes die deutsche Erstaufführung von Stephen Temperleys Stück „Souvenir – Eine Phantasie über das Leben der Florence Foster Jenkins“ in einer Inszenierung von Torsten Fischer vom Renaissance-Theater Berlin zu Gast. Der britische Dramatiker Temperley lässt in seinem Stück die Laufbahn der Florence Foster Jenkins aus der Erinnerung ihres langjährigen Begleitpianisten Cosme McMoon, 34
Nuancenreiches Spiel: Desirée Nick als Florence Foster Jenkins, der schrägen Möchtegern-Sängerin aus den 40er Jahren
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gespielt von Christoph Schobesberger, Revue passieren. In der Rolle der schräg-skurrilen „Sängerin“ brilliert die vielseitige deutsche Künstlerin Desirée Nick, bekannt als Schauspielerin, Kabarettistin mit frecher Berliner Schnauze, Bestsellerautorin, Dschungelkönigin und vieles andere mehr.
Desirée Nick verkörpert die Diva
mit dem übergroßen Selbstbewusstsein in Vollendung, überraschend nuancenreich und mit hintergründig-trockenem Witz, vollkommene Körperbeherrschung inklusive. Messerscharf trifft sie die falschen Töne, sodass es in den Ohren schmerzt – keine leichte Aufgabe, gezielt falsch zu singen und professionellen Dilettantismus anstelle von Gesangeskunst zu setzen. Temperleys Stück begnügt sich aber glücklicherweise nicht damit, eine oberflächliche Parodie der Jenkins auf die Bühne zu stellen und nur auf den Unterhaltungswert des Falschsingens zu bauen. Wohl auch
dank des differenzierten Spiels von Desirée Nick offenbart sich das Porträt einer, wie auch immer, einzigartigen Frau: So gnadenlos untalentiert Jenkins im Singen war, so talentiert war sie darin, ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Frei nach dem Pippi-Langstrumpf-Motto „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ erweist sie sich dabei als eine Meisterin der Verleugnung: Alles, was der Verwirklichung ihrer Sehnsüchte im Wege stehen könnte, wird kurzerhand ignoriert, jeder kleinste Selbstzweifel sofort im Keim erstickt. So deutet sie beispielsweise die Lachtränen des Publikums in Tränen der Rührung um, und an den Rhythmusfehlern und leiernden Koloraturen ist alleinig das schleppende Klavier schuld. Ist dies nun bewundernswert – oder bedauernswert?
Wie so oft liegen Komik und
Tragik nahe beieinander. Der Schleier der Verklärung hebt sich für Florence Foster Jenkins das erste Mal zur Gänze nach ihrem
Konzert in der Carnegie-Hall – und als sie die Realität dahinter sieht, bricht die 76-Jährige zusammen. Die Diva im Engelskostüm, die sich gerade noch inbrünstig am „Ave Maria“ von Charles Gounod versucht hatte, fällt – und sie fällt tief, wunderbar berührend von Desirée Nick gespielt. Nun, im hohen Alter, begreift Florence Foster Jenkins, dass das Publikum über die Jahre hinweg nicht jene Musik gehört hat, die ihr selbst im Kopf vorschwebte; dass sie ihr ganzes Leben lang nicht als begnadete Sopranistin verehrt, sondern schlichtweg ausgelacht worden ist. Ihr Begleitpianist Cosme McCoon bringt es in diesem Augenblick nicht übers Herz, der vermeintlichen Sangeskünstlerin ihre Illusionen endgültig zu rauben. Vielmehr hilft er dem gefallenen Engel wieder auf die Beine: „Das Publikum hat Sie geliebt“. Vier Wochen später stirbt Florence Foster Jenkins. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Kunst & Kultur
BRIXEN
Wiederkehr der heiteren Muse Bereits zum zweiten Mal erlebt mit dem Stück „Der Bettelstudent“ eine Südtiroler Operettenproduktion mit durchwegs einheimischen Mitwirkenden unter der Regie von Leo Ploner und der musikalischen Leitung von Othmar Trenner einen durchschlagenden Erfolg.
A
usverkaufte Vorstellungen, Jubel für bravouröse Ensembleleistungen und Komplimente für die Inszenierung lassen vermuten, dass hier ein neues Bedürfnis nach jenem heiteren Genre wiedererweckt wurde, das um die vorletzte Jahrhundertwende seine Blüte erlebte. Etwas von der guten alten Zeit scheint herüber gerettet, wenn Adlige und Bürger, Militärs und Bauern als Kostüm- und Klischeeträger in Liebeskonflikte geraten, sich unter den herrschenden Verhältnissen durchzuschlagen versuchen und am Ende allesamt den großmütigen Anstand und reizenden Charme besitzen, um selbst aus Gefängnissen und Schlachtplätzen liebenswürdige Orte und aus Dorfgassen sonntäglich anmutende Hochzeitskulissen zu machen – und wo selbst der Blick in die Intimität der Schlafzimmer nie enttäuscht. Denn in der Welt der Operette bedeuten Liebesschwüre noch etwas, und es findet zusammen, wer zusammen gehört. Anstand und höhere Gerechtigkeit siegen immer, und am Ende sind auch die Fieslinge zu keiner fiesen Tat fähig, den Edlen winkt auch im Bettlerkleid das Glück. O gute alte Zeit!
Die Operette „Der Bettelstudent“
von Carl Millöcker zählt neben Fledermaus, Geisha und Zigeunerbaron zu den meistgespielten Operetten auf deutschen Bühnen. Ihre Uraufführung erlebte sie 1882 just an jenem Kalendertag, an dem nach Bozen und Sterzing auch Brixen in den Genuss einer zweiten Premiere kam. Das Geheimnis ihres Erfolgs liegt wohl an ihrer durchkomponierten Handlung, die den Gegensatz zwischen dem polnischen Volk und den sächsischen Besatzern durch volkstümlich sentimentale Melodien einerseits und durch spritzig geistreiche Wortgefechte andererseits herausstreicht. Leo 36
Überzeichnete Figuren, prächtige Kostüme, starke Ensembleleistung: Die „gute alte Operette“ hat das Brixner Publikum erobert
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Ploner hat diesem Gegensatz durch starke Typisierung und Überzeichnung vor allem bei den Figuren des Gefängniswärters Enterich (umwerfend komisch mit sächselndem Dialekt ist Paul Oberhofer) und der Gräfin Palmatica (matronenhaft überzeichnet in der Darstellung durch Valeria Gasser) Rechnung getragen. Dabei kann er sich auf die schauspielerischen Leistungen seines Ensembles ebenso verlassen wie auf deren stimmliche Präsenz. Hierbei stechen vor allem Toni Klotzner als Simon (Bettelstudent) und Clara Sattler als seine Geliebte Laura hervor, die in ihrem Liebesduett „Ich setz den Fall“ rührend-anmutige Momente schaffen. Hermann Kiebacher bringt als mächtig überzeichneter Maulheld Oberst Ollendorf mit seinem warmen Timbre in der Arie „Ach ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst!“ die Damen zum Schmelzen. Ihr
ausgezeichnetes Debüt im Ensemble kann Martina Bortolotti als Bronislawa feiern, die mit Georg Haslers „Jan“ das zweite glückliche Liebespaar abgibt. Die übrigen Darsteller Hannes Tschurtschenthaler, Joachim Mitterrutzner, Christoph Achmüller und Reinhard Innerhofer komplettieren das Bühnenpersonal und sind dank origineller Regieeinfälle, die voll sind von ironischen Anspielungen auf unsere Zeit, für die meisten Lacher verantwortlich.
Ploner hat nicht nur die Figuren
sorgfältig gezeichnet, sondern auch ihre Auftritte in einem sparsam ausgestatteten, aber äußerst geschmackvollen Bühnenbild (Alexander Karnutsch) klug choreographiert. Was wäre eine Operette ohne ausladende Kostümpracht? Sieglinde Michaeler & Walter Granuzzo haben für die adelsstolzen Damen aufwändige Roben und
für die sächsischen Militärgranden historisch anmutende Kostüme geschaffen. Selbst der Chor, der den ersten Auftritt vor dem Gefängnis bestreitet, verrät eine geschmackvolle und detailtreue Kostümwahl. Othmar Trenner führt sein Orchester nach einer eher verhaltenen Ouvertüre sicher und schwungvoll durch die unerschöpfliche Vielfalt melodischer Einfälle, die Anleihen bei der polnischen Volksmusik und bei Nestroys Coupletkunst, aber auch bei der Wiener Operette eines Johann Strauß erkennen lassen. Begeisterungsstürme und Rosen aus dem Publikum scheinen dem Ideator der Komödie Brixen, Leo Ploner, Recht zu geben bei seinem Vorhaben, der guten alten Operette wieder ihren Platz im kulturellen Angebot einzuräumen. Im Herzen des Publikums hat sie ihn längst gefunden. Barbara Fuchs Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
BUCH
Das „Ungeheuer von Tirol“ „Pass auf, sonst holt dich der Zingerle!“ war in den 50er Jahren in Süd- und Nordtirol eine häufig angewandte Maßregelung für Kinder. Der Bozner Journalist und Autor Artur Oberhofer hat die Lebens- und Kriminalgeschichte des Frauenmörders Guido Zingerle in seinem neuen Buch aus der Reihe „Die großen Kriminalfälle in Südtirol“ rekonstruiert.
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m 11. August 1950 wird in einer der vier Heuhütten am Valser Joch, im Tonicher-Stadel, Guido Zingerle festgenommen. Die Hetzjagd auf das „Ungeheuer von Tirol“, auf die „Mörderbestie“, den „Untermenschen“ hat damit ein Ende gefunden. Fünf CarabinieriBeamte der Carabinieri-Station Mühlbach werden in den Medien als Helden gefeiert.
Auf seiner Flucht war Guido Zin-
gerle an den Ort seiner Kindheit zurückgekehrt. Beim Luckner in
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Vals hatte er nämlich die ersten 14 Jahre seines Lebens verbracht. Zur Welt gekommen war er in Tschars im Vinschgau, wo seine Mutter Anna sich als Magd bei einem Bauern verdingte. Nachdem Anna Zingerle, die in Vals geboren worden war, ihren unehelich geborenen Sohn nicht versorgen konnte, kam Guido mit sechs Monaten zu Pflegeeltern nach Vals. Sein Großvater Florian Zingerle hatte sich 1878 in Leifers mit Anna Hofer vermählt; er und auch seine Tochter Anna hatten mit Vals außer der verbliebenen
Zuständigkeit keine Beziehungen mehr gehabt. Aus Verhörprotokollen, Gerichtsakten, privaten Dokumenten und unzähligen Gesprächen mit Zeitzeugen sowie deren Nachfahren hat Artur Oberhofer die Lebens- und Kriminalgeschichte des „Ungeheuers von Tirol“ rekonstruiert, gespickt mit manchmal etwas flapsigen, hin und wieder auch derben Kommentaren und umrahmt von geschichtlichen Details, die den Südtiroler Albtraum in das Weltgeschehen einbetten. Der Leser lernt auch
jenen Teil von Südtirol kennen, den er nicht unbedingt in den Geschichtsbüchern findet – die Realität jener Zeit, die der Brixner Historiker Hans Heiss als „Südtirols Achsenzeit“ bezeichnet, „wo die Landschaft sich in gelungener Schwebe zwischen intakter Natur, gepflegter Natur und sparsamen Signets der Moderne befand“. Der Serientäter Guido Zingerle hat diese Heimatromanidylle empfindlich und nachhaltig gestört, und in vielen Aussagen dringen die frauenfeindlichen Ansichten der Nachkriegszeit durch. „Am Fall Guido Zingerle lassen sich Zeitgeist, bergvölkische Be- und Empfindlichkeiten und Ängste festmachen“, schreibt der Autor in seinem Vorwort.
Zu Beginn mag der Leser sogar
Mitleid mit Guido Zingerle haben, der unglücklichen Kreatur, deren Leben nie unter einem guten Stern stand. Die Pflegeeltern hätten nie ein gutes Wort für ihn gefunden, und auch die Kinder in der Schule hätten den „Lucknerteufel“ nicht leiden können. Irgendwann aber schlägt dieses Mitleid in Grauen um – spätestens dann, als Guido Zingerle zugibt,
zwei Frauen brutal vergewaltigt zu haben. „Es gibt Momente, in denen man als Autor mit seinem Deutsch am Ende ist“, beschreibt Artur Oberhofer die Grenzen seines Denkens und Fühlens in Bezug auf die ungeheuerliche Geschichte. Dem Leser geht es im Laufe der fast 400 Seiten ähnlich: erschütternde Details, nicht immer chronologisch und dennoch beinahe lückenlos aneinandergereiht. Ungläubiges Kopfschütteln. Zwei Frauen haben ihre zufällige Begegnung mit Guido Zingerle mit einem grausamen Tod bezahlt, andere kamen wohl eher zufällig mit dem Leben davon. Den Serientäter, den „Hitzemörder“, immer wieder zu Wort kommen zu lassen, ist ein beeindruckendes Stilmittel – die Abgebrühtheit von Guido Zingerle und ein psychiatrisches Gutachten, das sexuelle Gewalt als Kavaliersdelikt, als „straflos bleibende Alltäglichkeit“ abtut, erzeugen ebenso Gänsehaut wie das Gnadengesuch seiner Frau Maria. Während der Verhöre und auch während der beiden Prozesse bleibt Guido Zingerle distanziert und emotionslos. Nur hin und wieder spürt man das Dilemma,
in dem sich Zingerle zweifellos befunden haben muss: „Es gibt viele Menschen, die eine schlechte Erziehung hatten und wild aufgewachsen und doch gute Leute geblieben sind. Diese haben vielleicht einen guten Charakter, bei mir aber ist alles rebellisch“.
Artur Oberhofer dokumentiert auch das über Jahre andauernde gewaltige Medieninteresse: Schlagzeilen über Schlagzeilen, falsche Verdächtigungen, viel zu oft Spuren ins Nichts. Die Lebens- und Kriminalgeschichte des Guido Zingerle ist in der Tat ein Kapitel vergessener und vielfach verdrängter Südtirol-Geschichte. Zu Beginn der 50er Jahre ist die Stimmung in Südtirol so aufgeheizt, dass es sogar schlimm ist, den Nachnamen Zingerle zu tragen. Die Zingerle-Namensträger werden angefeindet als „Mörder“, als „Zingerle-Schweine“, werden in Sippenhaft genommen und behandelt wie Aussätzige. Und es wird der legendäre Spruch geboren: „Pass auf, sonst holt dich der Zingerle!“ Der einzige Mensch, den Guido Zingerle wirklich gemocht hat, war übri-
Der Serienmörder Guido Zingerle wurde am 11. August 1950 am Valser Joch verhaftet
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gens seine Tochter. Ihr Name ist geändert; sie ist die einzige, die im Buch nicht zu Wort kommt. Das Buch endet relativ unspektakulär – so unspektakulär, wie auch das Leben des Ungeheuers von Tirol „endete“: Guido Zingerle stirbt am 9. August 1962 mit 59 Jahren im Gefängnis von Turi in der Provinz Bari – nach fast auf den Tag genau zwölf Jahren Haft. In den Medien ist das nur mehr eine Randnotiz wert. marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
Juwel im Kellergeschoss z Der Keller des angeblich ältesten Hauses Mühlbachs ist in den letzten Monaten saniert und kürzlich eingeweiht worden. Der Wolkensteiner Keller war in einem völlig verwahrlosten Zustand und diente bisweilen als Depot. Der Verein Galerie 90, der die gleichnamige Kunstgalerie in dem historischen Gebäude führt, hat die Initiative ergriffen und die
Sanierung des Kellers vorangetrieben. Die alten rohen Mauern verleihen in Verbindung mit einer Bodenbeleuchtung dem Keller eine besonders urige Atmosphäre. In einem kleinen Nebenraum wurden ein Küchenblock und ein WC installiert, so dass der Keller für verschiedene Veranstaltungen geeignet ist. Die Sanierung kostete rund 30.000 Euro
Foto: Oskar Zingerle
MÜHLBACH
und wurde mit Gemeindegeldern finanziert. Bei der Eröffnungsfeier (im Bild) spielten Norbert Dalsass and more sowie die M&M Electric Band. oz
K&K Foto: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
MUSIK
Neue Obfrau gibt den Ton an z Die Bürgerkapelle Mühlbach hat einen neuen Vorstand gewählt: Mit Manuela Fischnaller steht erstmals in der Vereinsgeschichte eine Obfrau an der Spitze. Bei der Cäcilienfeier Ende November dankte sie ihrem Vorgänger Christoph Zingerle für sein großes Engagement in den vergangenen zwölf Jahren, in denen er dieses Amt bekleidete. Die wichtigsten Stationen seiner Obmannschaft waren die Anschaffung der neuen Tracht im Jahr 2003, das Mitwirken
kurz
notiert
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bei zwei Marktlfesten sowie die Austragung des „1. Südtiroler Festivals der böhmischen und mährischen Blasmusik“ im vorigen Jahr. Neben der neuen Obfrau sind im Ausschuss der Bürgerkapelle weiters Stefanie Rogen als Jugendleiterin, Wolfgang Pertinger als Kassier, Daniela Eisenstecken als Schriftführerin sowie Oskar Erschbaumer vertreten, ebenso Kapellmeister Dietmar Leitner. Mit der zweiten Auflage des böhmischmährischen Blasmusikfestivals
Die Festung Franzensfeste verfügt über eine von Annemarie Laner und Manfred Mureda neu gestaltete Kapelle. Diese wurde bei der Segnung unter das Patrozinium des Heiligen Johannes des Täufers und der Heiligen Barbara gestellt.
vom 3. bis 5. September 2010 steht der Bürgerkapelle im nächsten Jahr wieder ein Großereignis
bevor. Im Bild: Obfrau Manuela Fischnaller mit ihrem Vorgänger Christoph Zingerle. oz
Das 2. Kunterbunte KleinKunstFestival im jukas lockte 2.860 Besucher an. Angeboten wurden 30 Veranstaltungen für Jung und Alt mit Künstlern aus vier verschiedenen Ländern, die das Publikum in die Welt des Schauspiels, der Puppen, Figuren und Clownerie entführten.
Am 16. Januar lädt Pro Cultura zur konzertanten Aufführung der Oper „Un ballo in maschera – Ein Maskenball“ von Giuseppe Verdi ins Forum Brixen ein. Es spielt das Ensemble Novecento mit Solisten und Chor unter der Leitung von Daniele Bubboli.
NACHGEFRAGT
„Damit ist der Hofer abgeschlossen!“ JOCHEN GASSER, Illustrator und Erfinder des Andreas-Hofer-Comic, über sein neues Buch „Ein Held kehrt zurück“ und ob er mit dem Ander noch viel vorhat. politischen Mächten auch gar nicht in Verbindung bringen. Sie beschäftigen sich nun schon seit zwei Jahren mit dem Hofer – sind Sie nicht bald „stuff“ von ihm? Mit diesem Buch ist für mich die Comic-Figur Andreas Hofer tatsächlich erst mal abgeschlossen, und ich habe ihn per Kanone wieder in Richtung Himmel geschickt. Auf der Straße werde ich ja schon mit „Hofer“ angesprochen… Vom positiven Echo und dem großen Erfolg des HoferComic war ich selbst überrascht: Eine gewisse Resonanz hatte ich mir zwar erwartet, aber nie in
diesem Ausmaß. Nun darf aber ruhig etwas Neues kommen; ich möchte nicht nur auf diese Figur reduziert werden, denn schließlich war es ein Projekt von vielen – ich mache ja auch noch viele andere Sachen! Wird es einen weiteren ComicBand geben, und wen hätten Sie dann im Visier? All zu viel möchte ich jetzt noch nicht verraten! Es wird aber wieder ein Buch mit Norbert Parschalk geben, und es wird wieder ein Südtiroler im Mittelpunkt stehen. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Herr Gasser, soeben ist ihr neues Buch „Andreas Hofer – Ein Held kehrt zurück“ erschienen. Was erwartet uns darin? Das Buch enthält alle Cartoons, die seit Jahresbeginn wöchentlich in der Zeitschrift ff erschienen sind. Die Themen habe ich mir stets selbst ausgesucht, wobei das Ziel für mich darin lag, aktuelle Geschehnisses oder Situationen wie zum Beispiel Muttertag, Bischofswahl oder dergleichen aufzugreifen, dabei aber möglichst unpolitisch zu bleiben. Der Hofer als Comic-Figur steht für mich klar über die politischen Ränkeleien, und ich wollte ihn mit den derzeitigen
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KUNSTAKTION
Kunst & Kultur
Kunst tut wieder gut z Die OEW (Organisation für Eine solidarische Welt) regt mit ihrer Aktion „Kunst tut gut“ auch heuer zu einem etwas anderen Weihnachtsgeschenk an: Sie sucht gemeinsam mit dem Stadtmuseum Bruneck Paten für hunderte Grafiken von namhaften europäischen Künstlern – von Beuys bis Wols, von Janssen bis Gresko. Kunstliebhaber können in der Adventszeit alle 653 Grafiken auf der Homepage www.oew. org anschauen, auswählen und die Patenschaften erwerben. Die Grafiken sind zu Preisen von 100 bis 500 Euro erhältlich. Die Käufer erstehen damit die Patenschaft über Kunstwerke und das gute Gefühl, Kunst zu fördern sowie Gutes zu tun. Als Dank erhalten sie ein Foto ihrer Grafik und eine absetzbare
Spendenbestätigung. „Diese Aktion hat viele Gewinner“, erläutert Patrick Kofler, der Vorsitzende der OEW. Gewinner sind zunächst die Paten, die als Mäzene ins Rampenlicht gerückt werden. Weiters gewinnt das Stadtmuseum Bruneck, das die gesamte Sammlung erhält. Und nicht zuletzt kommt die Aktion der OEW zugute, die das Geld für die Patenschaften bekommt und damit ihre Projekte mitfinanzieren kann. Im Vorjahr brachte die Kampagne 10.000 Euro ein. Die Bilder im Gesamtwert von 130.000 Euro stammen von einem Südtiroler Sammler, der anonym bleiben möchte. Die Aktion „Kunst tut gut“ ist ein Förderprojekt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Südtiroler Sparkasse. db
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NEU IM REGAL Südtirol der Frauen Frauen haben die Geschichte Südtirols mitgeprägt und Spuren hinterlassen. Auf der Suche nach weiblichen Fingerabdrücken haben die zwei Autorinnen Evi Keifl und Anita Rossi Südtirol durchstreift und sind fündig geworden: Mit „Südtirol der Frauen“ legen sie ein Lese- und Reisebuch vor, das ausgewählte Südtirolerinnen von früher und heute porträtiert. Sie berichten von 55 Schauplätzen, die weibliche Geschichten erzählen – wie etwa das Tertiarinnenkloster in Brixen, wo Generationen von Mädchen eine unentgeltliche Ausbildung genossen, oder das Pharmaziemuseum, in dem magische Wehenfläschchen und besondere Arzneimittel gegen Frauenleiden zu bestaunen sind und das maßgeblich von Elisabeth Fehrenbach-Peer geleitet wird – übrigens der ersten Frau als Apothekerin in den sieben Apothekergenerationen der Familie Peer. Aus dem Brixner Raum stammen ebenso die Kräuterfrau Rita Frener aus St. Andrä und die Unternehmerin Ruth Volgger aus Vahrn, die im Buch porträtiert werden. Bei ihrer Spurensuche sind Evi Keifl und Anita Rossi
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Evi Keifl, Anita Rossi: Südtirol der Frauen. Ein Reise- und Lesebuch. Folio Verlag, Wien / Bozen 2009; 12,90 Euro
auch auf eine Fülle von Anekdoten und Skurrilitäten gestoßen, die ebenso zur weiblichen Seite des Landes gehören; zudem beinhaltet das Buch Tipps für Ausflüge auf weiblichen Spuren in Südtirol und gibt praktische Informationen zu Frauenhäusern, Beratungsstellen und Treffs.
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Kunst & Kultur
KLEINKUNST
Dekadenz startet ins Jubiläumsjahr z 30 Jahre wird die Gruppe Dekadenz 2010. So richtig gefeiert wird zwar erst im späten Frühling, aber der Keller öffnet wiederum im Januar seine Holztür. Zum Auftakt gibt es „Ladies an die Leine“, eine Parodie-Show mit Marion Petric (im Bild). Seit Jahren kennt man ihre Stimme, ihren Witz und Charme von den täglichen Einsätzen auf Ö3. In der Dekadenz holt sie sämtliche Promis in den Keller, von Angela Merkel über Verona Pooth bis hin zu Fiona Swarowski – als Parodie, klarerweise. Österreichisch klingt es dann auch bei den zwei Schienentröstern, einem mehrfach ausgezeichneten Kabarettduo aus Tirol. Und Tirol sowie das restliche Österreich sind dann auch die Zielscheibe der subversiven Attacke der Schienentröster. Das südliche Tirol hingegen steht bei „Siffri“ in der Schusslinie:
Die zwei Südtiroler Schauspieler Monica Trettel und Günther Götsch sezieren alle Gegensätzlichkeiten im Lande, – zweisprachig und ohne Untertitel – denn wenn ein waschechter Südtiroler und eine temperamentvolle Italienerin aufeinander prallen, dann wird’s hemmungslos. Keine Hemmungen kennt auch Peter Spielbauer, dessen „Uneinordentlichbarkeit“ ja zur Genüge bekannt sein dürfte. Dieses Mal hantiert der unerklärliche Künstlerphilosoph mit Papier und Buchstaben. Und dann wäre der dekadente Januar auch schon vorüber! Das aktuelle Dekadenz-Programm für die Monate Januar bis März ist auf www.dekadenz.it abrufbar. Eines sei im Voraus schon verraten: Zum Jubiläum gibt’s auch ein Jubiläumsprogramm und ein gar net nettes Jubiläumskabarett. db
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0 im Eisacktal: Die Umweltsiegelgeschäfte 201
z Mit einer überraschenden Neuheit luden der MGV Brixen 1862 unter der Leitung von Christian Unterhofer sowie die Bürgerkapelle Brixen unter der Leitung von Sigisbert Mutschlechner am 28. November zum alljährlichen Cäcilienkonzert ins Forum Brixen: Erstmals traten die Vereine nicht nur hintereinander auf, sondern begeisterten das zahlreich
erschienene Publikum auch mit anspruchsvollen gemeinsamen Stücken wie dem Jägerchor aus der Oper „Der Freischütz“ oder „In Taberna“ aus Carmina Burana von Carl Orff. Abgerundet wurde das gelungene Konzert von der informativen Moderation von Leo Dariz sowie der hervorragenden Begleitung von Andreas Benedikter am Klavier. ar
KUNST
Erinnerung an drei Päpste z Seit Anfang Dezember zieren drei neue Wappenschilder die Vorhalle des Domes von Brixen: Es sind dies die Wappen von drei Päpsten mit besonderem Bezug zu Brixen. Das erste Medaillon ist Papst Damasus II. gewidmet, der von 1039 bis 1048 Bischof Poppo von Brixen war. Als treuer Begleiter von Kaiser Heinrich III. wurde er von ebendiesem im Jahr 1048 zum Papst ernannt. Das zweite Medaillon erinnert an Papst Pius VI. (1775-1799): Dieser feierte am 9. Mai 1782, dem Fest Christi Himmelfahrt, auf der Rückreise von Wien den Gottesdienst im Dom zu Brixen und erteilte von einer Tribüne vor
seit dal
1930
dem Gotteshaus den Päpstlichen Segen. Papst Benedikt XVI. weilte hingegen als Professor, Erzbischof von München-Freising und Präfekt der Glaubenskongregation wiederholt in Brixen, im Sommer 2008 verbrachte er hier als Papst seinen Sommerurlaub. Alle drei Wappenschilder stammen vom Brixner Bildhauer Markus Gasser. Domdekan Ivo Muser, Diözesankonservator Karl Gruber, Kanonikus Paul Rainer und der Präsident der Brixner Hofburg, Josef Gelmi, wirkten beratend mit. Die Wappenschilder sind ein Meter hoch und 0,75 Meter breit, aus Laaser Marmor gefertigt, bemalt und vergoldet. db
LITERATUR
Die Abenteuer von Jim Jimmy z Wer Roberto Scaggiante als Italienischlehrer hatte, wird einige Abenteuer von Jim Jimmy bereits kennen: „In den 40 Unterrichtsjahren erzählte ich meinen Schülern häufig Geschichten von Jimmy. Dabei gab ich ihnen das Versprechen, diese eines Tages auch niederzuschreiben“, erzählt Scaggiante. Nun, wo er seit zwei Jahren in Pension ist, hat er dieses Versprechen eingelöst: „Le avventure di Jim Jimmy“ nennt sich das Buch, das Jimmys Erlebnisse festhält. Zunächst reist die Figur als Skirennläufer zu Worldcup-Rennen um die Welt, dann als Segler über die Meere. Erzählt wird, was Jim erlebt, wie er fühlt und was er denkt: „Das Buch ist allen Kindern und Jugendlichen gewidmet – und jenem Platz in allen Erwachsenen, an dem sie ihre Träume und
Wünsche aufbewahren. Es soll eine Einladung sein, das Kind in sich zu suchen und eine Reise hinaus aus dem Alltagstrott bieten“, so der Brixner Autor. „Le avventure die Jim Jimmy“ ist Roberto Scaggiantes zweites Buch, derzeit widmet er sich noch mit großer Leidenschaft dem Theater. db
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MUSEUM
Mit Strauß ins neue Jahr
Oh, wie süß?!
z Am 1. Jänner des neuen Jahres 2010 laden Kulturverein und Gemeinde Brixen um 18 Uhr in den Saal Prihsna des Forums Brixen zum Neujahrskonzert. Die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg und Veronica Amarres bringen unter der Leitung von Juri Gilbo Werke von Strauß, Offenbach, Kalman, Lehar u.a. zur Aufführung; anschließend wird beim Neujahrsumtrunk im Foyer auf ein gutes neues Jahr angestoßen. Karten sind
im Forum Brixen und online unter www.forum-brixen.com erhältlich; Ermäßigungen für Senioren, Jugendliche und Studenten, Familienpass und Kulturpass. Am 21. Jänner wird die Star-Pianistin Anna Gourari im Rahmen der „Musik-Highlights“ des Kulturvereins Brixen auf dem neuen Bösendorfer-Flügel im Forum ein Konzert mit Werken von Brahms und Chopin geben. Es wird empfohlen, den Kartenvorverkauf zu nutzen. wv
z Klein, aber fein präsentiert sich die derzeitige Weihnachtsausstellung im Pharmaziemuseum Brixen: Unter dem Titel „Oh wie süß?!“ widmet sich die Ausstellung, passend zur „süßen“ Adventszeit, dem aktuellen Thema Zucker, Austauschmittel und Süßstoffe. In der Bibliotheksvitrine des Museums ist ein historischer Puppenherd aus der Zeit um 1900 mit Backformen, Kaffeemühlen, Tortenplatte und Backzubehör zu besichtigen – doch damit nicht genug: „Zugleich ist es auch unser Anliegen, den Besuchern etwas Nachdenkliches mit auf den Weg zu geben: In diesem Fall einige Informationen über die ständig steigende Verwendung von Zucker mit ihren gesundheitlichen Folgen. Die Ausstellung möchte zu einem kritischeren Umgang mit Zucker anregen und erklärt zudem die
Zuckeraustauschstoffe“, erläutern Elisabeth und Oswald Peer vom Pharmaziemuseum Brixen. Zu sehen ist die Sonderausstellung bis zum 6. Januar; während des Weihnachtsmarktes hat das Pharmaziemuseum erweiterte Öffnungszeiten: Zusätzlich zu den ganzjährig fixen Öffnungstagen jeweils dienstags (14 bis 18 Uhr), mittwochs (14 bis 18 Uhr) und samstags (11 bis 16 Uhr) hält es auch am 20., 26. und 27. Dezember von 11 bis 16 Uhr offen. db
und das „Hört zu ihr lieben Leute“ von Michael Praetorius mit berührenden Mädchen- und Knabenterzetten waren wie kleine Geschenke an das Publikum. Martin Gruber, der Eisacktaler Bezirkschorleiter im Südtiroler
Sängerbund, war kurzfristig an der Trompete eingesprungen, und Andi Ellecosta ließ den Kontrabass ertönen. Für ein Lied hatte man sich sogar den Brixner Weihnachtsengel Ruth Überbacher „ausgeliehen“. mk
MUSIK
„Hört zu ihr lieben Leute“ z Der Vinzentiner Mädchenchor unter der Leitung von Clara Sattler und der Vinzentiner Knabenchor unter der Leitung von Stefan Kaltenböck gaben am 7. Dezember im Parzivalsaal des Vinzentinums ihr traditionelles Adventskonzert. Ein kleiner Wermutstropfen war dabei die Tatsache, dass der steirische Landesjugendchor CantAnima, der als Gastchor
geladen war, das Konzert nicht mitgestalten konnte, da der Dirigent und ein Teil der singfreudigen Jugendlichen erkrankt waren. Trotzdem war das Konzert eine wunderbare Einstimmung auf die stillste Zeit im Jahr. Harfen- und Gitarrenklänge, Querflöten, Geigen, eine Ziehharmonika und Lieder, gesungen aus voller Kehle, darunter das „Jubilate Deo“ von Josef Swider
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Freizeit & Sport 48
ABSCHRECKENDES BEISPIEL: Jörg Börjesson zeigt den Brixner Studenten, wie er in den Achtziger Jahren ausgesehen hat
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DOPINGMITTEL IM FREIZEITSPORT
„Nur schöner Schein“
Der Deutsche Jörg Börjesson war in den Achtziger Jahren Bodybuilder und Konsument von Dopingmitteln – bis er große gesundheitliche Probleme bekam. Heute bezeichnet er sich als „Anti-Doping-Aktivist“ und klärt in Vorträgen Jugendliche über die Gefahren des Dopings auf. Vor kurzem war er in Brixen.
Herr Börjesson, warum greifen viele junge Freizeitsportler zum Doping? JÖRG BÖRJESSON: Sie tun dies, weil sie „funktionieren“ wollen und weil sie denken, dass die Form ihres Körpers unerlässlich ist, wenn es darum geht, in der Gesellschaft klarzukommen. Viele Jugendliche definieren sich durch ihren Körper, da sie glauben, mit ihren Worten nicht gegen den Stress und die Anforderungen des Alltags anzukommen. Warum ist dies ein Trugschluss? Die mit so viel Arbeit und Tabletten aufgebauten Muskeln sind nur schöner Schein. Zwar bekommt man zunächst Aufmerksamkeit, doch im Laufe der Zeit bekommt auch die Umwelt Zweifel an dem, was da geschieht. Mitleid und besorgte Fragen nach der Gesundheit lösen schon bald die anfängliche Bewunderung ab, doch für viele ist es da schon zu spät, und trotz negativer Rückmeldungen sind sie nicht mehr in der Lage, mit dem Doping aufzuhören. Trotz Aufklärungskampagnen wie der ihren schaffen es Trainer und Bekannte immer wieder, neue Kunden für ihre Ware zu finden. Wie landen Jugendliche in diesen Teufelskreis? Jeder Dealer weiß, wie er seine Ware verkaufen kann. Mit Rückmeldungen wie „Du hast doch wieder abgenommen!“ sprechen diese Menschen gezielt die Selbstzweifel der Jugendlichen an. Doch auch die Fitnesszentren
selbst tragen eine große Verantwortung bei der Vermittlung dieses Themas: Aufklärung muss auch dort stattfinden! Stattdessen werden die jungen Menschen jedoch häufig mit dem Versprechen nach „schnellen Muskeln“ gelockt – ein Marketingtrick, der
viele Jugendliche erst recht zu Doping greifen lässt. Wie gefährlich ist Doping? Die physischen Gefahren, die das Doping mit sich bringt, sind allgemein bekannt: Sowohl das
Herz und die inneren Organe als auch der gesamte Kreislauf leiden enorm unter der hormonellen Belastung. Doch Anabolika und andere Mittel haben oft auch einen steilen gesellschaftlichen Absturz zur Folge: Doper sind oft aggressiv und glauben, ihre
„Das wahre Problem des Dopings liegt nicht im Spitzensport, sondern im Freizeit- und Breitensport“_ Jörg Börjesson, Anti-Doping-Aktivist info Selbstbetrug Bodybuilding Mit 19 Jahren, im Sommer 1984, begann Jörg D. Börjesson mit dem Bodybuildingtraining. Schon nach kurzer Zeit bemerkte er, wie sein Körper sich veränderte: Seine Arme wurden strammer und hart, er wurde breiter und die Schultern formten sich. Langsam bekam er eine athletische Figur. Ein Jahr später fand in dem Studio, wo er trainierte, ein Trainingsseminar statt. Als das Seminar vorbei war, wurde er im Umkleideraum vom Seminarleiter persönlich angesprochen. Man unterhielt sich über Krafttraining und auch über gesunde Ernährung. Als Jörg seine Ungeduld gegenüber dem Leiter erklärte, griff der auf einmal in seine Trainingstasche und sagte, er solle mal zwei dieser Tabletten zwei Stunden vor dem Training schlucken: „Damit kannst du deinen erwünschten Körper viel schneller aufbauen, und wenn du
dich jene Dosierungen hältst, die ich dir vorgebe, werden keine Probleme auftauchen. Das mit den Nebenwirkungen ist sowieso nur ein Mhytos!“ Nach diesen Aussagen verflogen die anfänglichen Bedenken von Börjesson. Sofort fing er an, fünf bis sechs Mal die Woche zu trainieren. Ein halbes Jahr später nahm er an Wettkämpfen teil und heimste auch den einen oder anderen Pokal ein. Die Präparate kosteten zuerst 50 Mark, dann 100, zuletzt kaufte er Rationen im Wert von über 500 Mark. Börjesson ahnte nicht, wie gefährlich die Mittel und die Dosierungen waren; über drei Jahre ging das so weiter. Ende der 80er Jahre bekam Jörg Börjesson während des Trainings urplötzlich äußerst starkes Nasenbluten. Wenig später spielte dann auch noch die Verdauung verrückt und es stellten sich immer häufiger Magen- und Darmkrämpfe ein. Er ging zum Arzt: Eine chronische Magenschleimhaut-
entzündung und eine sogenannte Gynäkomastie (eine abnorme Größenzunahme der männlichen Brust) wurden diagnostiziert. 400 Gramm Brustgewebe wurden ihm später operativ entfernt. Heute wiegt Börjesson 85 Kilo, kann von Zeit zu Zeit nicht einmal seine Tochter schmerzfrei auf den Arm nehmen. „Das wahre Problem des Dopings liegt nicht im Spitzensport“, sagt er, „sondern im Freizeit- und Breitensport. Experten schätzen, dass 350.000 Menschen mit Doping-Mitteln hantieren“ – die Dunkelziffer, so Börjesson, muss gewaltig sein. Jörg Börjesson hat vor einigen Jahren in Deutschland das „dopingpräventionsZentrum“ gegründet und bezeichnet sich heute als „Anti-Doping-Aktivist“. In Kürze erscheint seine Autobiographie „Auf Pump“. Vor einigen Tagen hielt er im Brixner Realgymnasium einen Vortrag. 49
Freizeit & Sport
Sind auch Mädchen von diesen Entwicklungen betroffen, oder ist dies ein rein männliches Phänomen?
Foto: Oskar Zingerle
Probleme mithilfe ihrer Fäuste lösen zu können.
Mädchen kommen vor allem passiv mit diesem Problem in Berührung. So suchen viele Mädchen Hilfe wegen ihres Freundes, der durch Doping und die daraus resultierende psychische Belastung ihre Beziehung gefährdet. Ebenso lassen sich viele Fälle von häuslicher Gewalt auf den Einsatz von Doping zurückführen. Aber gerade in letzter Zeit finden sich auch zahlreiche Frauen, die versuchen, durch die Einnahme von Steroiden die Männerwelt zu schlagen und ihre Leistungen künstlich nach oben zu treiben. Nachdem Sie als Bodybuilder jahrelang Dopingmittel konsumiert hatten und bald große gesundheitliche Probleme bekamen, haben Sie das „dopingpräventionsZentrum“ (www.doping-frei.de) gegründet, um Jugendliche vor demselben Schicksal zubewahren. Was tun Sie konkret? Ich versuche, präventiv mit Jugendlichen über die Thematik zu sprechen. Doping ist immer noch ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft, und nicht allen sind die Konsequenzen der Einnahme von Dopingmitteln bewusst. Unser Ziel ist es, die Jugendlichen dazu
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Jörg Börjesson: „Fitnesszentren tragen eine große Verantwortung“
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anzuregen, selbst darüber nachzudenken, ob ein Muskelkörper ihnen tatsächlich das gewünschte Endergebnis bringen würde und ob die zahlreichen körperlichen Folgeerscheinungen nicht doch zu gefährlich sind. Ich will niemandem mit erhobenem Zeigefinger begegnen – mein Ziel ist die Erweiterung des Horizonts. Als ich in dem Alter war, war meiner nämlich noch beschränkt.
Was würden Sie einem Jugendlichen raten, der mit dem Gedanken spielt, Steroide einzunehmen? Ich würde ihm Folgendes sagen: Sport ist ein wichtiger Teil deines Lebens, doch Doping ist nicht der richtige Weg, um darin voranzukommen! Achte auf deine Ernährung und lass dir Tipps geben, wie du dein
Training verbessern kannst. Wenn du Einsatz zeigst und alles für deinen Traum gibst, kommen die Erfolge auch ohne chemische Hilfsmittel.
anton.rainer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
DAMENHANDBALL
Freizeit & Sport
Britin in Brixen z Erstmals in der Geschichte der Sektion Handball Frauen spielt eine Britin in der Brixner Mannschaft: Die 30-jährige Lynn McCafferty ist Kapitän der britischen Nationalmannschaft und konnte genauso wie die neue Torfrau Alice Piffer für diese Saison gewonnen werden. Das von den Fans herbeigesehnte sportliche Aufeinandertreffen von Brixen mit anderen gut vorbereiteten Mannschaften hat bereits stattgefunden, und die heimische Mannschaft hat – auch auswärts
– sehr gute und spannende Spiele hingelegt. In jedem Spiel kommen Leistungsträgerinnen und junge Spielerinnen zum Einsatz; die Britin spielt die ganze Zeit und kann mit ihrer Erfahrung und mit einer konstant guten Leistung auch die restliche Mannschaft motivieren. „Es ist erstaunlich, wie schnell die Spielerinnen die neuen und intensiven Trainingsinhalte des Trainers Ernani Savini umgesetzt haben und wie gut sie sich mit und ohne Ball bewegen können“, sagt Sektionsleiter Stefan
F&S
Kirchler. Derzeit führt der SSV Brixen die Meisterschaft A2 mit voller Punktezahl an; das nächste Heimspiel findet am 9. Jänner 2010 statt. wv
Freizeit & Sport SKISPORT
Kopf schützen, Helm benützen z Damit auf Südtirols Skipisten das Tragen eines Helms zur Alltäglichkeit wird, haben das Tourismusressort des Landes und die Südtiroler Sporthilfe eine Sensibilisierungskampagne gestartet. „Wir wollen auf die Eigenverantwortung der Skifahrer setzen, um nicht auf Gesetze oder Verordnungen zurückgreifen zu müssen“, erläutert Landesrat Hans Berger, „nach jedem Unfall mit schwerwiegenden Folgen wird der Ruf nach einer strengeren Reglementierung lauter. Es kann aber nicht sein, dass ein Freizeitsport wie das Skifahren derart regle-
kurz
notiert
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mentiert wird, dass man sich bei jeder Bewegung fragen muss, ob sie wohl gesetzeskonform war“. Gemeinsam mit der Südtiroler Sporthilfe hat man deshalb eine Aktion zur Sensibilisierung der Skifahrer gestartet: In Skigebieten, auf Plakaten, mit Inseraten, entsprechenden Angeboten in den Skiverleihen, Anzeigen auf Bussen und Informationsmaterial in Apotheken oder bei Hausärzten will man auf die Gefahren aufmerksam machen, die das Skifahren ohne Helm birgt, und zum Tragen eines Helms anregen. Als wichtige Multiplikatoren fungieren zudem
Der Landeswintersportverband FISI hat seine Landeskader erstellt. Im Kader der Kunstbahnrodler ist unter den sechs Athleten auch Roman Kaser, Jahrgang 1977, vom ASV Lüsen. Trainiert werden die Kunstbahnrodler von der Olympiasiegerin Gerda Weissensteiner.
die Skilehrer. Manfred Brandstätter, Primar der Notaufnahme des Bozner Krankenhauses, bestätigt, dass der Trend zum Tragen von
Skihelmen bereits jetzt eine spürbare Abnahme von Schädel-HirnTraumata mit sich bringe. db
Einen rabenschwarzen Tag erlebten die Handballer des SSV Brixen Forst: Sie verloren in Noci mit 34:17, der bittersten Niederlage seit 25 Jahren. Nur zwei Mal in seiner Geschichte verlor der Altmeister höher. Einige Tage später revanchierten sich die Brixner mit einem unerwarteten Ausgleich gegen Bozen.
Im dritten Anlauf gelang den Fußballdamen des SSV Brixen der erste Heimsieg dieser Saison: Sie gewannen gegen das Team von Padua mit 1:0.
NACHGEFRAGT
„Passion für den Skirennsport“ MARKUS WALDNER, Brixner sowie Koordinator der FIS-Continental Cups, über seinen Beruf rund um den Ski-Rennsport. Herr Waldner, was ist der Continental Cup? Im internationalen Skiverband FIS gibt es sozusagen drei Ligen: Die oberste Liga ist der Weltcup, den die meisten kennen werden. Die zweite Liga ist der Continental Cup, die Dachorganisation der fünf kontinentalen Bewerbe. Der bekannteste Continental Cup ist der Europa Cup, aber es gibt ebenso den Noram Cup (Nordamerika), Fari Cup (Korea, Japan, China), Südamerika Cup (Chile, Argentinien) sowie den Australien-Neuseeland Cup. Jeder Rennläufer darf an jedem Continental Cup teilnehmen. So fahren beispielsweise die
meisten Weltklasse-Rennläufer beim Europacup mit, weil sie sich hier mit den besten Skifahrern messen können. Über welche Stationen sind Sie zu diesem spannenden Job gekommen? Nach Abschluss des Wissenschaftlichen Lyzeums in Brixen habe ich in Innsbruck Sport studiert. Danach war ich sieben Jahre lang Trainer im italienischen SkiNationalteam, ein Jahr auch in Liechtenstein. Hier entstand meine Passion für den Skirennsport. 1997 hat mich die FIS gerufen, den Job des Continental-Cup-Koordinators zu übernehmen.
Was ist genau ihr Aufgabengebiet? Ich bin der Koordinator und Renndirektor der fünf Cups, daneben auch Koordinator der Junioren-Weltmeisterschaften und bei den Youth Olympic Games 2012 in Innsbruck der Chef der alpinen Bewerbe. Ich sitze dabei nicht nur hinter dem Schreibtisch und ziehe die Fäden, sondern muss auch vor Ort Hand anlegen, wenn es beispielsweise um die Instandsetzung der Rennstrecken oder um die Installation der Sicherheitsmaßnahmen geht. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Wirtschaft & Umwelt
DIE CONTINENTAL-Debatte VON 1969 BIS 1972
Kuckucksei im Eisacktal Vor 40 Jahren stand Südtirol im Zeichen des Paketabschlusses. Genau zu dem Zeitpunkt, an dem Silvius Magnago und Peter Brugger das umstrittene Paket mit ihrem Handschlag besiegelten, begann in Brixen eine Auseinandersetzung, die die Stadt zwei Jahre in Atem halten sollte: Das Ansiedlungsprojekt des deutschen Reifenherstellers Continental.
H
eute verfügt Brixen über eine florierende Industriezone. Betriebe unterschiedlicher Größe und vielfältigster Ausrichtung besiedeln die rund 50 Hektar große Fläche in der Brixner Mahr südlich der Stadt. Kaum vorzustellen, dass sich hier Ende der 1960er Jahre ein Ableger des deutschen Reifenproduzenten Continental ansiedeln und mit ursprünglich 25 Hektar die Hälfte der Gewerbefläche belegen sollte.
Die Continental-Ansiedlung
stand damals ganz im Trend der Industrialisierungspolitik der Landesregierung. Südtirols Wirtschaft war nach dem Zweiten Weltkrieg rückständig: Die Wirtschaftspolitik der faschistischen Ära hatte das deutsch- und ladinischspra-
wirtschaft frei werdenden Arbeitskräften blieben angesichts der begrenzten Aufnahmefähigkeit von Gewerbe und Handel und dem noch in den Kinderschuhen steckenden Tourismus im Lande nur zwei Optionen: Die für die wenigsten attraktive Abwanderung in die „italienischen“ Industriezonen von Bozen und Meran oder die Arbeitsmigration ins Ausland. Eigene unternehmerische Initiativen fehlten zumeist und wurden von der öffentlichen Hand auch nicht gerne gesehen: Das krampfhafte Festhalten an der Scholle, der Landwirtschaft als „Bastion deutschen Volkstums“, bei der gleichzeitigen Gleichsetzung von Industrialisierung mit Italianisierung verhinderte in Südtirol bis weit in die 1960er
Industriezonen“ Grutzen bei Bozen und Sinich bei Meran, an 14 verschiedenen Orten über ganz Südtirol verteilt neue Gewerbezonen aus dem Boden zu stampfen und dadurch die Arbeitsplätze an die deutschsprachige Bevölkerung in der Peripherie heranzutragen. Die Investoren sollten aus dem deutschsprachigen Ausland kommen: Der Gelenkwellenhersteller Birfield hatte sich schon 1965 in Bruneck niedergelassen, der Beschlägeproduzent Hoppe in Schlanders. Als Continental, ein Global Player auf dem Reifenmarkt, seine Fühler nach Italien ausstreckte, wurde Wirtschaftslandesrat Franz Spögler unmittelbar auf das Unternehmen aus Hannover angesetzt. „Franz, wenn du die Continental nach Brixen
„Franz, wenn du die Continental nach Brixen holst, wird man dir ein Denkmal setzen“_ Parteikollegen zum damaligen Wirtschaftslandesrat Franz Spögler chige Südtirol wirtschaftlich in einem vorindustriell-agrarischen Wirtschaftssystem belassen und die Arbeitsteilung im Land in eine „koloniale“ – wie sie Claus Gatterer bezeichnet – verwandelt: Das waren italienische Städte und nicht-italienisches Land, das waren aber auch Italiener in der bürokratischen und industriellwirtschaftlichen Führungsschicht und Deutsche in Landwirtschaft, Gewerbe und Handel. Den durch die voranschreitende Mechanisierung der Land54
Jahre die Förderung industrieller Ansiedlungen. Erst die sich abzeichnenden positiven Autonomieverhandlungen, die damit einhergehende Übernahme wirtschaftlicher Kompetenzen durch das Land und der angesichts der ungebremsten Abwanderung der deutschen Südtiroler wachsende Handlungsdruck erwirkten ein Umdenken in der Landesregierung.
1967 beschloss die Landesre-
gierung fernab der „italienischen
holst, wird man dir ein Denkmal setzen“, versprachen ihm seine Parteikollegen – darunter auch spätere Gegner des Reifenwerkes. Continental sollte mit zunächst 1.200 Mitarbeitern die Probleme des strukturschwachen, aber verkehrstechnisch ausgezeichnet gelegenen Brixner Einzugsgebietes mit einem Schlag lösen. Brixen steckte zum damaligen Zeitpunkt in einer Sinnkrise. Auf dem Selbstverständnis der Stadt lastete die mit der neuen Diözesanregelung von 1964 einhergehende
Verlegung des Bischofssitzes nach Bozen, die Brixen um sein wichtigstes „Bonum Comune“ brachte. Bis auf den Stadttourismus und die Firma Durst im Süden wirkte die vorwiegend klerikale Schulstadt verschlafen und provinziell. Auch die wirtschaftliche Stagnation der Jahre 1950 bis 1965 und die damit verbundene Abwanderung der ländlichen Bevölkerung in den umliegenden Gemeinden ins Ausland sorgten für Beunruhigung. Das aufstrebende Gastgewerbe, von dem man sich noch um 1960 wirksame Abhilfe versprach, konzentrierte sich auf die Stadt Brixen und deren traditionsreiche Betriebe wie dem Hotel „Elephant“ oder der Kuranstalt „Dr. von Guggenberg“ und Brixens Hausberg, die Plose. Die Gastbetriebe außerhalb der Stadt konnten vom Kurtourismus in Brixens nicht profitieren.
„SOLLEN WIR EIN VOLK VON HILFSARBEITERN WERDEN?“ – Die Proletarisierungsangst des städtischen Bürgertums war eines der Hauptthemen der Protestkundgebung im Oktober 1971
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Kein Wunder also, dass sich zählte. Die Continental-Ansied- des ehemaligen Bürgermeisters Beibehaltung des Industrialisiezahlreiche Bürger eine Neuorientierung wünschten. Der Wunsch äußerte sich politisch zunächst bei den Gemeinderatswahlen 1968, als sich ein Generationenwechsel vollzog. Der langjährige SVP-Bürgermeister Valerius Dejaco war Ende 1968 in den Landtag gewählt worden und hatte sein Amt zur Verfügung gestellt, und der junge Zeno Giacomuzzi wurde neuer Bürgermeister. Giacomuzzi und mit ihm zusammen der zweite große Newcomer, Oswald Bortolotti, waren ein hoffnungsvolles Gespann für die Lösung der vielfältigen Probleme Brixens. Zu den Problemen zählte nicht zuletzt auch die Arbeitsplatzfrage, die auf den Schultern der Gemeinde lastete und zu den großen Aufgaben der neuen Stadtregierung
lung kam daher gerade zum rechten Zeitpunkt. So stimmte auch der Gemeinderat im Februar 1970 einstimmig für die von der Landesregierung vorgeschlagene Niederlassung der Reifenfabrik südlich von Brixen. Doch nun kam es anders als erwartet: Schon parallel zur Abstimmung im Gemeinderat hatte es einige kritische Stimmen gegeben, die jedoch in der Öffentlichkeit als Schwarzseherei abgetan wurden. Im Frühjahr 1971 jedoch vermehrten sich die kritischen Stimmen. Ausgehend von Brixner Fremdenverkehrskreisen, an vorderster Front Markus von Guggenberg, Besitzer der gleichnamigen Kuranstalt, Wolfgang Heiss vom „Elephant“ und lokalen Heimatschützern wie Pia Wagner Dejaco, Schwester
Valerius Dejaco, formierte sich eine Protestbewegung gegen das Conti-Werk: Eine Ansiedlung diesen Ausmaßes bestimme nicht nur das Stadtbild, sondern hätte auch Einfluss auf die gesellschaftliche und politische Entwicklung Brixens. Ein „continentales“ Brixen müsse um seine saubere Luft und damit um seinen Ruf als Kurstadt bangen; außerdem wisse man aus Erfahrung um den „sittlichen Verfall“ und den Aufbruch des sozialen Friedens durch eine anwachsende Industriearbeiterschaft.
Die Kritiken blieben nicht
ohne Antwort. Gegen die Niederlassungsgegner gingen vor allem die Sozialverbände in Stellung. Regionale KVW- und ASGB-Exponenten forderten die
rungskurses und bezeichneten den Kreis der frühen ContiWarner als Opportunisten: Die bessere Brixner Gesellschaft kümmere sich nicht um die Belange des kleinen Mannes, sondern sorge sich nur um die billigen Arbeitskräfte, die durch den neuen Konkurrenten am heimischen Arbeitsmarkt verloren gehen könnten. Nichtsdestotrotz zeigten sich Guggenberg & Co. unermüdlich: Unterschriften wurden gesammelt, Leserbriefe geschrieben, Drucksorten produziert und prominente Fürsprecher gesucht. Der in jenen Jahren erstarkte Hoteliers- und Gastwirteverband HGV gab den Kritikern auf Landesebene den notwendigen Rückhalt: Für den jungen Verband um Präsident Artur Eisenkeil 55
Wirtschaft & Umwelt
Gründung der Bürgerinitiative „Schutzring“ Ende September und der Ankündigung einer Großkundgebung.
Die Großkundgebung wur-
Die Demonstranten forderten ein „Los von Magnago“ und bezichtigten ihn des „Verrats an Brixen“
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und Direktor Benjamin Stauder war die Continental-Affäre eine nahezu ideale Gelegenheit zum politischen Kräftemessen an der wirtschaftssozialen Front mit dem damals noch omnipräsenten KVW. Mit der Unterstützung des Widerstands durch den jährlich in Brixen tagenden deutschen Kinderärztekongress gelang den Werks-Gegnern schließlich der
Durchbruch: Die Bedenken der Mediziner, allen voran die Einwände des Kongressvorsitzenden Theodor Hellbrügge, festigten die Glaubwürdigkeit kritischer Argumente – die öffentliche Meinung begann zu kippen. Die an der Ansiedlung festhaltende Haltung der Landesregierung unter Magnago hatte genügend Sprengstoff, um den Konflikt auf eine regionale Ebene zu heben: Die
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Tageszeitung „Dolomiten“, dem Continental-Werk bis zu diesem Zeitpunkt positiv gesinnt, begann einen mediale Attacke gegen die Werks-Befürworter; die MagnagoKontrahenten wie Paket-Gegner Peter Brugger oder der damalige Bozner Vize-Bürgermeister Hugo Gamper wurden zu lautstarken Gegnern der Ansiedlung. Der sonst applausverwöhnte Landeshauptmann Magnago entwickelte sich zur Zielscheibe der meisten Attacken: Bei seinem Besuch in Brixen Mitte September 1971 wurde der „Landesvater“ mit diffamierenden Slogans begrüßt; die versperrte Rathaustür, hinter der Magnago mit dem Stadtrat tagte, wurde von Demonstranten aufgebrochen. Laut Bericht der Tageszeitung „Dolomiten“ sei es sogar zu einzelnen Steinwürfen gekommen.
In Brixen selbst gerieten nun
auch die Gemeindevertreter unter Druck, so dass einige zeitweise sogar unter Polizeischutz standen. Als die „Dolomiten“ im Sommer 1971 berichteten, die Gemeindevertreter hätten am viel kritisierten Vertragsentwurf mit Continental mitgearbeitet, standen die Zeichen auf Sturm, und die Continental-Ansiedlung wurde auf Druck einiger Gemeinderäte erneut im Gemeinderat diskutiert. Im Zuge der Sitzung kam es zu hitzigen Wortgefechten zwischen „Industrialisierern“ und Ansiedlungsgegnern, aber zu keinem Votum gegen die Continental-Niederlassung. Nur wenige Tage später äußerte sich schließlich der SVP-Parteiausschuss positiv zur Ansiedlung und zum Vertrag, die enttäuschten Brixner ContinentalGegner um von Guggenberg und Dejaco konterten mit der
de für den 9. Oktober 1971 anberaumt. Im Vorfeld war von einem zweiten Sigmundskron die Rede und darüber hinaus von der möglichen Spaltung der SVP. Die Brixner Kaufleute sollten auf Aufforderung der Initiatoren an diesem Tag ihre Geschäfte geschlossen halten. Aus Angst vor dem Überschwappen der Proteste auf die Gewerbezone positionierte die Polizei 30 Jeeps auf dem „Conti“-Areal in der Brixner Mahr, doch die 200 Bauern, die mit ihren Traktoren an der Stadtgrenze von den Ordnungshütern gestoppt wurden, verhielten sich ruhig. 800 Demonstranten zogen schließlich mit Transparenten durch die Brixner Altstadt, auf denen sie das „Los von Magnago“ forderten, den „Verrat an Brixen“ anprangerten oder „Volksvertreter“ zu „Volksverrätern“ umbenannten. Direkte Attacken gingen auch an die Adresse des Bürgermeisters und seiner Stadträte („Neuwahlen. Raus mit Zeno, Zingerle und Co.!“) und natürlich an Magnago, dessen „Pensionierung“ von Hugo Gamper bei seiner Ansprache am Brixner Domplatz eingefordert wurde. Generell blieb der Erfolg der Kundgebung aber unter den Erwartungen: Rund 3.000 Teilnehmer und Schaulustige beteiligten sich am Protest gegen die Conti. Dem Aufruf des wenige Tage zuvor aus der Taufe gehobenen „Schutzrings“ war vor allem das Brixner Stadtbürgertum gefolgt, der Zustrom aus dem übrigen Land war ausgeblieben. Dennoch hatten Proteste und vor allem die Kundgebung Signalwirkung. Erstmals waren Luftverschmutzung und drohende Lärmbelästigung zu bestimmenden Themen im politischen Diskurs aufgestiegen – natürlich in Kombination mit den bewährten volkstumspolitischen Argumenten der drohenden „Verwelschung“ („Dolomiten“). Die Proteste erreichten schließlich die mehrmalige Vertagung des Vertragsabschlusses und die Verkleinerung des vorgesehenen Continental-Grundes auf 17 Hektar, aber kein Einlenken der Landesregierung.
Der Rückzug kam schließlich aus Hannover, wo durch die verpasste Umstellung vom bis
Sowohl Befürworter als auch Gegner gaben sich heimatbewusst und warben in tirolischem „Rot-Weiß“
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dahin dominierenden Diagonalreifen auf den Radialreifen die tiefste Krise seit Bestehen des Konzerns bevorstand und infolgedessen jegliche Expansionsbestrebungen eingestellt wurden. Die Landesregierung vollzog eine wirtschaftspolitische Kehrtwende, besann sich auf die Förderung
von kleinen und mittelständischen Betrieben beim produzierenden Gewerbe und schuf mit dem Bädergesetz die ersten großen Tourismussubventionen. Für Brixen war es eine glückliche Fügung: Der Proporz und der Fremdenverkehrsboom der 1970er Jahre brachten vielfältige
Das Modell für das Continental-Werk in Brixen
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Beschäftigungsmöglichkeiten, und im Süden der Stadt wuchs auf dem bereits erschlossenen Gewerbebiet eine kleinstrukturierte und somit weitaus weniger krisenanfällige Wirtschaft. Evi Brigl Leserbrief an: echo@brixner.info
Die Speerspitze der Continental-Gegner in Brixen: die Hoteliers Markus von Guggenberg und Wolfgang Heiss und die Heimatschützerin Pia Wagner-Dejaco
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info Debatte in Buchform Arbeitsplatzbeschaffung oder Umweltbedrohung, Zuwanderungsgefahr oder Entwicklungschance? Die geplante Ansiedlung des Reifenproduzenten Continental in Brixen führte zu den ersten ökologischen und ethnopolitisch motivierten Bürgerprotesten im Eisacktal, die im Oktober 1971 in eine Großkundgebung am Brixner Domplatz gipfelte. Die Historikerin Evi Brigl, geboren 1980 in Bozen, dokumentiert die ContinentalDebatte der Jahre 1969-1972 im Buch „Das Kuckucksei im Eisacktal“. Die 304 Seiten starke Neuerscheinung der Edition Raetia ist im Buchhandel erhältlich. Evi Brigl studierte Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaften in Wien und ist derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungs- und Dokumentationszentrum zur Südtiroler Bildungsgeschichte an der Freien Universität Bozen tätig.
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Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Stadt Land Fluss Welche Hochwassergefahren birgt der Eisack im Raum Brixen? Wie sieht seine ökologische Diversität aus? Wie kann der Flussraum nutzbarer gestaltet werden? Auf diese und viele weitere Fragen will ein knapp zweijähriges Projekt Antworten finden und Vorschläge für konkrete Maßnahmen erarbeiten.
K
rass formuliert, müsste es alle zehn Jahre eine Hochwasserkatastrophe geben, damit bei der Bevölkerung die Sensibilität für die potentiellen Gefahren einer Hochwasserkatastrophe wach bleibt“, sagt Rudolf Pollinger, Direktor der Abteilung für Wasserschutzbauten des Landes. Pollinger ist so etwas wie der „Flussraum-Guru“ Südtirols. Seit Jahrzehnten bewerten er und die Mitarbeiter seiner Ämter landauf landab die Gefahren unserer Gewässer und koordiniert die Wasserschutz-Projekte.
Hochwasserschutz und eine
ökologisch „gesunde“ Entwicklung der Gewässer ist aber nicht nur in Südtirol seit langer Zeit ein wichtiges Thema. Treibender Motor hinter den vielen Projekten ist vor allem die Europäische Union, die ab den 1970er Jahren zunächst auf die ökologische Gewässerverbesserung fokussierte, spätestens seit den verschiedenen Hochwasserkatastrophen in den letzten Jahren aber auch dem Themenbereich Sicherheit zunehmend Aufmerksamkeit widmete. Sicherheit und Gesundheit als die maßgeblichen Ziele der Wasserraumgestaltung finden sich in zwei Richtlinien wieder: der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie. Diese gesamtgemeinschaftlichen
Dokumente finden in unserem regionalen Kontext künftig im Wassernutzungsplan des Landes Niederschlag, der in absehbarer Zeit verabschiedet werden soll. Der Wassernutzungsplan regelt vor allem sämtliche Formen der Bewirtschaftung sowie der Verbauung der Südtiroler Gewässer und hat notwendigerweise auch überregionalen Bezug. Bisher wurde die Adaption der europäischen Vorgaben zu einer sicheren und ökologischen Gestaltung der Gewässer mehrfach über das Instrumentarium des so genannten Flussraummanagementplans erreicht. Dieser ist laut Abteilungsdirektor Rudolf Pollinger „eine Planungsebene, wo Hochwasserschutzstrategien praxistauglich umgesetzt und die öffentliche Hand eingebunden werden kann“.
In Südtirol wurden in den letzten
Jahren schon mehrere Projekte für eine nachhaltige Flussraumgestaltung umgesetzt – mit „Stadt Land Fluss“ startet nun eines, das die Gewässer der Gemeinden Brixen und Vahrn als Objekt seiner Untersuchung hat. Dabei soll der Flussraum samt Einzugsgebiet ganzheitlich betrachtet werden – mit den Kernaspekten Extremereignisse, Ökologie und Landschaft, aber auch die Abstimmung mit der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Untersuchungs-
Durch die massive Verbauung des Brixner Beckens gewann der Hochwasserschutz an Bedeutung
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raumes. In einem Flussraum findet sich erwartungsgemäß eine Vielzahl von unterschiedlichen Nutzungsinteressen, mit vermeintlich unvereinbaren Positionen. Nichts weniger als diese Gesamtinteressen in Einklang zu bringen ist das Hauptziel des Projektes. In Betrachtung der Raumnutzung im Brixner Becken, die sich in den letzten Jahrzehnten durch eine massive Verbauung rasant verändert hat, gewinnt der Hochwasserschutz neuerlich an Bedeutung – nicht auf Grund einer Zunahme der Hochwassergefahr, sondern vielmehr, weil einerseits die Verbauung das Schadenspotenzial vervielfacht
und andererseits das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung deutlich zugenommen hat. Ein klarer Handlungsbedarf ist also laut Aussagen des Abteilungsdirektors gegeben, und der Flussraummanagementplan soll die entsprechenden erforderlichen Maßnahmen aufzeigen – nicht nur im Bereich des Hochwasserschutzes. Eine nachhaltige Planung soll außerdem eine vernünftige Siedlungsentwicklung prüfen, die Tätigkeiten von Wirtschaft und insbesondere der Landwirtschaft und des Tourismus in die Analyse mit einbeziehen sowie die zentralen ökologischen Anforderungen definieren.
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Geleitet und koordiniert wird das Projekt durch eine Steuerungsgruppe, in der die Projektträger vertreten sind: die Abteilung für Wasserschutzbauten sowie die Gemeinden Brixen und Vahrn. Die inhaltliche Abarbeitung erfolgt indes in einzelnen Modulen, wofür fünf Expertenteams gebildet wurden. Sie bearbeiten die Themenbereiche Gefahren, Raum, Wasserwirtschaft und Ökologie aus technischer Sicht. Ein eigenes Team kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit, die im Unterschied zu vorangegangenen Projekten deutlich aufgewertet wurde und zweierlei Grundanliegen hat: Information und Partizipation. Die Analyseergebnisse der Expertenteams aller Bereiche werden schließlich vernetzt und die dabei auftretenden Konfliktbereiche und Potentiale ausgearbeitet. Das Ganze mündet dann in ein Leitbild, das wiederum einen Maßnahmenkatalog zur Folge haben wird. Begleitet wird der gesamte Prozess von einem regelmäßig tagenden Flussraumforum, dessen Zusammensetzung eine „qualifizierte Öffentlichkeit“ darstellen
Beim 1. Flussraum-Forum wurden die Expertenteams über den Projektablauf informiert
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soll und wo letztlich alle wichtigen Entscheidungen fallen. Mit dabei sind dort neben Politik und Verwaltung auch die Vertreter der Umweltschutzverbände, der Fischerei, der Energiewirtschaft und viele mehr. Entscheidungen sollen weitgehend im Konsens gefunden werden: ein hehres Anliegen. Wie weit dies praktikabel sein wird, wird man sehen; gegebenenfalls muss eine Abstimmung nach Mehrheitsprinzip den Ausschlag geben.
Das erste Flussraumforum fand
am 2. Dezember in der Cusanus Akademie statt und stand ganz im
Zeichen der Projekt-Information. Das zweite Treffen wird eine konstituierende Sitzung darstellen, wo die Mitglieder fixiert und Arbeitsweise sowie Ergebnisfindung bestimmt werden. Beim dritten Flussraumforum schließlich werden bereits die ersten Ergebnisse der verschiedenen Analysen vorgestellt und diskutiert. Ab dann startet mit den kommenden Treffen auch schon die Ausarbeitung und Genehmigung des Leitbildes, ferner die Bestimmung der Maßnahmenpakete und schließlich ein Zeit- und Finanzplan für deren Realisierung.
Die Kosten dieses ehrgeizigen EU-Projekts belaufen sich insgesamt auf rund 640.000 Euro, konkrete Maßnahmen exklusive! Rund 90 Prozent aller Kosten werden von der Europäischen Union finanziert, den Rest trägt die öffentliche Hand, vorab in Form von Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit. „Das Projekt soll die Bürger für die Potentiale genauso wie für die Risiken des Flussraums sensibilisieren; dadurch erhoffen wir uns eine breite Partizipation“, so Brixens Bürgermeister Albert Pürgstaller zur Bedeutung der Einbindung der breiten Öffentlichkeit. ingo.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Monatsmarkt im Wandel Alt und Jung fieberte früher dem Monatsmarkt entgegen, wo man sich mit notwendigen Gütern eindeckte, andere Leute traf und ein bisschen Abwechslung im Alltagstrott erlebte. Heute hat das Marktgeschehen viel von seiner Attraktivität verloren.
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inmal im Monat beginnt bereits am frühen Morgen ein kunterbuntes Treiben entlang der Brixner Goethestraße und vor den Toren der Brixner Klöster. Die Wanderhändler kommen mit ihren Lieferautos, entladen Sonnenschirme sowie niedrige Klapptische und beginnen, ihre Waren zu präsentieren. An dem einen Stand liegt das Sortiment klar geordnet, schön zusammengefaltet oder in Kartons sortiert, an anderen türmen sich zwei oder mehrere Haufen, in denen man nach Herzenslust wühlen kann. Neben den vielen Produkten „Made in China“ findet man an wenigen Ständen auch ortstypische Angebote wie Filzpåtschn, gestrickte Sarner und wollig warme Schafwolldecken. Gelegentlich wird das Marktangebot durch einen Stand mit einheimischen Speck- und Wurstspezialitäten, Käse oder Honig aufgelockert. Und immer wieder atmet man den Geruch der Frankfurter Würstel, die bei einem solchen Marktspaziergang Erinnerungen an die frühe Kindheit wachrufen.
Der Monatsmarkt oder „große
Markt“, wie ihn manche auch nennen, ist eine Veranstaltung, die in allen Städten und größeren Ortschaften Südtirols anzutreffen ist. Früher war der Markt typischerweise jener Ort, wo man sich mit all den Dingen eindeckte, die man nicht selbst herstellen konnte. Zudem war er in Zeiten, in denen moderne Kommunikationsmittel noch nicht zur Verfügung standen, das gesellschaftliche Ereignis schlechthin: Hier versammelten sich viele Menschen aus allen Orten und Tälern, man traf sich ohne vorherige Absprache, tauschte Klatsch und Tratsch aus und traf wichtige Vereinbarungen. Ein Shoppingcenter mit Eventcharakter früherer Zeiten 60
Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Kunterbunte Mischung: Das Warenangebot auf den Monatsmärkten hat sich im Laufe der Jahre verändert
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sozusagen, aber ohne Klimaanlage im Sommer und Heizung im Winter. Wie in vielen Bereichen des Handels ist auch im Wanderhandel der Umsatz geschrumpft. Beim Gespräch mit jenen Standbesitzern, die am Brixner Monatsmarkt präsent sind, erhält man durchwegs die Botschaft: „Man muss halt zufrieden sein. Als Wanderhändler kann man heutzutage keine großen Sprünge machen“. Wegen des geringen Einkommens gibt es immer weniger Interesse, familienintern einen Nachfolger für den eigenen Stand zu finden. Vor allem der Brixner Markt kommt bei den
Händlern nicht gut weg: „Hier sind immer wenig Menschen auf dem Markt unterwegs. Im Sommer geht es noch, aber jetzt im Winter, da kann man kaum ein gutes Geschäft machen“. In anderen Städten Südtirols sei die Kundenfrequenz höher, und in den italienischen Städten wie in Trient kämen auch gut situierte Leute auf den Markt, um ihre Einkäufe zu erledigen. In Zeiten, in denen immer alles verfügbar ist, ist es umständlich, sich die Markttage zu merken. Ältere Menschen haben noch heute die Tage des jeweiligen Monats im Kopf, an denen der große Markt stattfindet. Junge
Menschen haben davon meist keine Ahnung mehr und planen folglich einen Marktbesuch erst gar nicht ein. Das anderweitige Angebot ist ja schließlich groß genug, und jeder ist so mobil, dass er auch hundert Kilometer für einen Einkauf zurücklegen kann, und ansonsten reicht ein Klick im Internet. Dazu kommt, dass der Markt den Ruf eines „Billigmeisters“ hat, der aber nicht nur positiv wahrgenommen wird. Viele glauben, dass ein Großteil der Ware zwar billig, aber auch von geringer Qualität sei, während die gute Ware in den Geschäften zumindest zum gleichen Preis zu haben sei. „Wir haben
uns in all den Jahren eine gute Stammkundschaft aufgebaut“, erzählt ein Wanderhändler aus Bozen, „ich habe diesen Beruf auch gelernt; ich weiß, was ich kann und tue. Aber viele der ausländischen Wanderhändler bringen Ware her, die sie wahrscheinlich zum Kilopreis am Hafen von Genua kauften und haben vom ganzen Geschäft keine Ahnung“ – und vermittelt gleich danach im Gespräch mit einer Kundin, was einen professionellen Händler auszeichnet: Freundlich und fachkundig weist er auf die Verarbeitungsqualität seiner Waren hin, und ein Blick genügt, um die richtige Kleidergröße abzuschätzen; die akkurat geordneten Artikel ermöglichen einen guten Überblick auf das gesamte Produktsortiment.
Die einheimischen Händler
beobachten die wachsende Zahl der ausländischen Mitbewerber und deren billige Ware mit Argusaugen. Diese neuen Konkurrenten kaufen die Lizenzen, die von bisherigen Standbetreibern feilgeboten werden. Sollten sie keine Genehmigung für einen Standplatz haben, bietet sich eine weitere Möglichkeit, am Markttag einen frei gebliebenen Platz zu besetzen: Wer sich in der Gemeinde in eine Warteliste einträgt, erhält das Recht, sich am Markttag ab 8 Uhr in die Schlange hinter dem Stadtpolizisten einzureihen. Beim gemeinsamen Gang durch den Markt werden die freien Plätze den jeweils Bestgereihten auf der Warteliste zugewiesen. Ein Punktesystem regelt die Rangordnung, nach der diese Plätze vergeben werden. Wer regelmäßig anwesend ist, erhält jeweils einen Punkt und kann sich in der Rangliste nach oben arbeiten. Somit ergattert er mit großer Wahrscheinlichkeit bei jedem Markt einen frei gebliebenen Platz. „Die ausländischen Wanderhändler sind einfach unbekümmerter“, weiß auch eine Mitarbeiterin in der FIVA, einem Zusammenschluss der Wanderhändler, der den Unternehmern dieses Sektors unter dem Dach des Kaufleuteverbandes Beratung und Unterstützung anbietet. Einheimische Interessenten würden sich viele Gedanken machen, ob sie in dieses Gewerbe einsteigen sollen – ausländische Händler dagegen fangen einfach mit der Tätigkeit an. Sie werden meist schnell Teil eines Netzwerkes, in dem sich jeweils nur
Händler gleicher Herkunft oder Nationalität wiederfinden: „Die Chinesen sind beispielsweise in ganz Italien sehr vernetzt und beschaffen sich untereinander die Waren“. Die angesprochene Unbekümmertheit sorgt aber auch für Probleme: So nehmen es viele mit den erforderlichen Ansuchen und Anmeldungen am Anfang nicht so genau, und auch am Markt selbst gibt es Streitigkeiten, wenn beispielsweise ein Händler mehr Platz für sich in Anspruch nimmt als ihm zusteht. „Es gibt bei den ausländischen Wanderhändlern viele, die nach einigen Monaten wieder aussteigen. Aber es gibt auch viele, die unternehmerische Erfahrung mitbringen und hier mit viel Elan darauf aufbauen, sich entsprechend gut präsentieren und entwickeln“.
Die Entwicklung im Wander-
handel zeigt, dass vor allem der Sektor rund um die Bekleidung mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. „Wer eine Lebensmittellizenz hat, steht besser da“, erläutert die FIVA-Mitarbeiterin, „solche Lizenzen werden auch nicht weitergegeben, und die entsprechenden Händler können meist ein gutes Einkommen erzielen“. Dass der Wanderhandel kein aussterbendes Gewerbe ist, beweisen die vielen erfolgreichen Bio- und Bauernmärkte, die sich auch bei der einheimischen Bevölkerung wachsender Beliebtheit erfreuen. Bei diesen Märkten sind kaum mehr freie Stellplätze zu ergattern, ebenso wenig bei den Weihnachtsmärkten. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info Der Monatsmarkt wurde häufig am Gedenktag eines Volksheiligen abgehalten und nach ihm benannt: Jänner: Dandermarkt Februar: Blasiusmarkt März: Josefimarkt April: Jörgenmarkt Mai: Maidenmarkt Juni: Veitsmarkt Juli: Jakobimarkt August: Bartholomäusmarkt September: Michaelimarkt Oktober: Rosarimarkt November: Martinsmarkt Dezember: Adventsmarkt
lebensräume Männer und Marken: Doppelt süß! Oder: Braucht Brixen eine Marke? Seit es Handel gibt, gibt es Marken. Marken wurden und werden verwendet, um Produkte zu kennzeichnen und für ihre Qualität und Besonderheit zu bürgen. Die Bildung von Marken wurde durch die Industrialisierung und die Produktion von Massenartikeln immer wichtiger, da sich die Produkte nicht mehr durch ihre Qualität unterscheiden. Marken versprechen das Besondere, für Markenartikel wird häufig mehr bezahlt, obwohl diesem Preis kein reeller Gegenwert entspricht. Die Stadt ist ein Netzwerk von Menschen mit verschiedenen kulturellen, wirtschaftlichen und ästhetischen Interessen. Die Stadt ist eine Gemeinschaft von Menschen, die in ihr Verwirklichung und Heimat finden. In der Stadt wohnen Menschen, arbeiten Menschen in Büros und Produktionsbetrieben, in Begegnungsstätten wie Bars und Restaurants, und in Geschäften. Brixen, unsere Stadt, wird auch von vielen Touristen besucht, die hier in Hotels wohnen und unsere Gäste sind. Ihnen gefällt unsere freundliche Art, unsere Landschaft und unser Hausberg, die Plose. Brixen bietet ihnen viel: mehrere Museen, wunderschöne Plätze und Straßen, wertvolle Kirchen, ein noch nicht zerstörtes Mittelgebirge, Skipisten und jetzt in der Weihnachtszeit einen von Marketingexperten erfundenen Weihnachtsmarkt. Damit die Touristen und Einkäufer noch zahlreicher in unsere Stadt kommen und nicht merken, dass sie in anderen Städten genau dieselben Geschäfte finden, hat man die Marke Brixen kreiert. Handel, Gastwirtschaft und Gemeindeverwaltung reduzieren unsere Stadt, unseren Lebensraum zu einem Produkt, das es zu verkaufen gilt, aus dem noch mehr Gewinn erwirtschaftet werden soll. Die neu geschaffene Marke Brixen ist Ausdruck dieser Einstellung und Zielsetzung: Im Zentrum steht das Geldverdienen; die Bürger der Stadt werden dabei zur Staffage degradiert. Aber wir, die Bürger dieser Stadt, sollen das in der Marke Brixen versprochene doppelte Erlebnis mittragen und leben. Wenn sich das Besondere unserer Gemeinschaft aber nur auf das dem Geschäft Nützliche wie zum Beispiel die Verbindung von Berg und Stadt reduziert, wird die Leere eines solchen Versprechens doppelt deutlich. Wir wünschen Ihnen trotz allem Trubel ruhige und besinnliche Weihnachtstage.
Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz
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Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Neuer Obmann z Der SVP-Bezirkswirtschaftsausschuss Eisacktal-Brixen wählte kürzlich Josef Insam einstimmig zu seinem Vorsitzenden, sein Stellvertreter ist Andreas Auer vom Gemeindewirtschaftsausschuss von Natz-Schabs. Der Finanzberater Insam war bis zur Neuwahl in diesem Herbst der Vorsitzende des SVP-Wirtschaftsausschusses Brixen und ist Mitglied des Gemeinderates. Im Bezirkswirtschaftsausschuss
sind sämtliche Wirtschaftsverbände und -bereiche vertreten. Die vorrangigen Ziele des Gremiums liegen darin, gemeindeübergreifende Wirtschaftsthemen und Probleme aufzugreifen, zwischen den Verbänden abzustimmen und den Entscheidungsträgern auf den verschiedenen Ebenen Lösungen vorzuschlagen. Weiters sollen in mehreren Gemeinden des Bezirkes neue Wirtschaftsausschüsse gegründet werden. „Wichtig für
alle Wirtschaftsausschüsse ist es, Maßnahmen zu treffen, die die weltweite Wirtschaftskrise in unserem Land abschwächen lassen“, erläutert Josef Insam. db
W&U
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Wirtschaft & Umwelt BRIXEN
Junger Landesinnungsmeister z Der neue Landesinnungsmeister der Bäcker heißt Benjamin Profanter. Der Brixner Bäckersohn ist der jüngste Innungsmeister seiner Handwerkszunft überhaupt: „Ich verstehe das als klares Zeichen der Erneuerung und des Aufbruchs. Auch in den Bezirksausschüssen des Landes hat eine Verjüngung stattgefunden“, erklärt Benjamin Profanter. Sein Vorgänger Richard Schwienbacher hat das Amt 20 Jahre lang bekleidet und der Innung ihr heutiges Gesicht gegeben. „Neben repräsentativen Funktionen wird es meine Aufgabe sein, die
kurz
notiert
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Südtiroler Bäckerzunft in eine neue Zeit zu führen. Beispielsweise muss das Berufsbild neu geschrieben, Prüfungsrichtlinien an den Schulen erneuert werden“, so Profanter. Kürzlich hat der begeisterte Bäcker auch die Meisterprüfung an der Akademie des bayrischen Bäckerhandwerks als Kursbester absolviert. Die Bayerische Staatsregierung verlieh ihm den Meisterpreis für hervorragende Leistungen. Benjamin Profanter ist also nicht nur jung und engagiert, sondern auch ein ausgezeichneter Meister seiner
Ein noch nie da gewesener Besucheransturm überflutete am langen Wochenende zu Maria Empfängnis die Brixner Innenstadt und den Weihnachtsmarkt: Allein am Sonntag waren 30.000 bis 35.000 Besucher in der Altstadt unterwegs.
Zunft. Wohl deshalb haben ihn seine Berufskollegen auch zu ihrem Innungsmeister gewählt. oz
In Natz, Franzensfeste, Raas, Vahrn, Pinzagen und Tils ist ab sofort eine schnelle Internetverbindung verfügbar: Die Bietergemeinschaft Broadband 44+ hat diese und weitere Orte im Eisacktal nun ans Südtiroler Breitbandnetz angeschlossen.
Ist Brixen nun teuer oder günstig? Auf der Webseite der Beobachtungsstelle für Preise und Tarife der Autonomen Provinz Bozen www.provinz. bz.it/beobachtungsstelle-preise lassen sich aktualisierte Vergleiche mit anderen Gemeinden Südtirols, Innsbruck und Trient, anstellen.
STADTGEHEIMNISSE Wer war Jakob Steiner, nach dem ein Gebäude in Milland benannt ist?
In Milland erinnern das Jakob-Steiner-Haus, das Koflergut und die Votivtafel in der Kirche Maria am Sand an Jakob Steiner. Doch wer war dieser Mann? Jakob Steiner kam am 23. Juli 1777 auf dem Koflerhof zur Welt und übernahm diesen später als Bauer. Bereits 1796/97 kämpfte er als junger Schütze gegen die einfallenden Franzosen, erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille und wurde Hauptmann der Millander Schützen. Bis zuletzt gehörte er zum harten Kern des Widerstandes, beteiligte sich an den Schlachten in der Sachsenklemme und der Mühlbacher Klause. Nach den verlorenen Kämpfen 1809 und der Erschießung von Mitstreitern flüchtete er nach Wien. Nach kurzer Haft ermöglichte ihm der Kaiser die Flucht nach Konstantinopel. Von dort segelte er im August 1811 abenteuerlich nach Spanien, um dort wieder auf die Franzosen loszugehen. 1812, nach Beendigung des Krieges in Spanien, kehrte er nach Milland zurück, fand aber seinen Heimathof zerstört vor. Wie andere Freiheitskämpfer suchte er beim Kaiser Franz um Unterstützung und um eine Stellung an. Im Dezember 1815 erhielt er eine Anzahlung von 100 Gulden und wurde Aufseher bei der Wegmaut in Brixen, dann Bote beim Rentamt in Bruneck. Jakob Steiner starb am 7. Jänner 1824 an einer Lungenentzündung. Anregungen: redaktion@brixner.info
EISACKTAL
Nein zum Pelz z „Aktion Schutzlos“ nennt sich eine Informationskampagne des Vereins für Tierrechte Eisacktal, die über das Tragen von Pelzen aufklärt: „Hinter fast jedem echten Pelz steckt meist ein langer Leidensweg der Tiere, die unter grausamen Bedingungen gehalten und anschließend qualvoll getötet werden“, erläutert Christine Messner, Mitglied des Vereins. „Mit dieser Infokampagne möchten wir die Bevölkerung besonders dafür sensibilisieren, dass diese Tierquälerei nicht nur bei der Fertigung von Pelzmäntel oder Pelzmützen vorkommt, sondern auch bei der Gewinnung von Pelzen für Fellbesätze an der Kapuze, bei Fellhandschuhen oder -stofftieren: Auch hier werden sehr oft echte Pelze verwendet, die von einem
ehemals lebenden Tier stammen, beispielsweise von Hunden, Katzen, Füchsen oder Hasen“. Häufig werde der Konsument durch die Verwendung von Fantasienamen oder das Einfärben der Pelze getäuscht. Um über die Beschaffung der Pelze aufzuklären, werden bei der Aktion an belebten Plätzen Flugblätter verteilt, „und dabei ergeben sich so manche interessante Diskussionen. Wenn wir auch nur einige Menschen zum Überlegen bringen, so ist dies für uns bereits ein Erfolg“. Wer überprüfen möchte, ob ein Pelz echt ist, kann dies unter www.pelzfrei.info tun. „Als Konsumenten können wir viel dazu beitragen, dass der Tierquälerei ein Ende gesetzt wird, indem wir auf Pelz, auch auf kleine Pelze, verzichten!“ db
Frohe Weihnachten und ein
glückliches neues Jahr 2010
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MILLAND
Stadtwerke bauen Fernwärmespeicher z Während der vergangenen Wochen wurde im Bereich der Millander Freinademetzkirche kräftig gegraben, um hier zwei dicke Rohre zu verlegen. Diese wurden zuerst an der bestehenden Hauptversorgungsleitung des Fernwärmenetzes im Bereich der Kreuzung Plosestraße/Millanderweg angeflanscht und werden nun bis auf die hintere Seite des Pfarr- und Jugendheims verlegt. Hier, auf einem Gemeindegrundstück, das bisher die Böschung des aufgeschütteten Platzes am JakobSteiner-Haus bildete, errichten die Stadtwerke nun einen großen Fernwärmespeicher, der als Puffer für das Fernwärmenetz dienen soll. Laut Auskunft des zuständigen Projektleiters Alfred Rottonara wird der Bau damit begründet, dass gerade in den Morgenstunden durch den gesteigerten Warmwasserbedarf und das Aufheizen der Häuser und Wohnungen eine sehr hohe Leistungsspitze besteht. Die Kapazität des Fernwärmenetzes ging also kurzzeitig förmlich in die Knie. Deshalb war sogar der Bau eines weiteren Heizwerkes in Erwägung gezogen worden. Stattdessen entschied man sich für diese Lösung, die sowohl in wirtschaftlicher als auch in
ökologischer Hinsicht die bessere Wahl darstelle. Der aus sechs großen Tanks bestehende Speicher hat ein Fassungsvermögen von 600.000 Litern Wasser. Die equivalente Energieleistung entspricht damit 20 Megawattstunden. Aufgeheizt werden die Tanks durch die neu verlegten Rohre während der Tages- und Nachtstunden, so dass in den Morgenstunden der gesteigerte Bedarf gedeckt und die Leistungsspitze überbrückt werden kann. Das Fassungsvermögen und der Standort der Tanks ergaben sich aufgrund von durchgeführten Netzsimulationen sowie durch das geeignete gemeindeeigene Grundstück. Von hier ist nämlich eine gute Versorgung Millands und der Stadt Brixen gewährleistet. Die sechs Tanks haben eine beachtliche Höhe von jeweils zehn Meter; das Fundament wird aus diesem Grund etwa fünf Meter unter dem jetzigen Straßenniveau errichtet. Somit ragen die Tanks am Ende noch etwa 5 Meter aus dem Boden heraus. Die Grabungs- und Rohrverlegungsarbeiten werden noch vor Weihnachten abgeschlossen sein; innerhalb Dezember sollen die ersten drei Tanks in Betrieb gehen. Die restlichen Arbeiten folgen dann im Frühjahr. kr
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Am 29. Dezember eröffnet die Cusanus Lounge Bar mit einer kleinen Feier und Gratis-Büfett ab 18 Uhr. Der neue Brixner Treffpunkt begeistert mit feinen Apertifs und Happy Hours. Am 31. Dezember ab 21 Uhr wird das neue Jahr mit leckeren Appetithäppchen, eleganten Drinks und Musik stimmungsvoll begrüßt. Mino Chirico und Fabio Daniele freuen sich auf Sie!
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NACHGEFRAGT
„Zweifelsohne das beste Projekt“ KARL PICHLER, Gesellschafter der Eisackwerk GmbH, über den Stand der Dinge bei der Konzessionsvergabe für die Wasserableitung bei Mauls. immer noch die Möglichkeit, die Konzession zu erhalten. Was zeichnet Ihr Projekt besonders aus? Durch unser Projekt, in dem Umweltmaßnahmen im Ausmaß von 26 Millionen Euro vorgesehen sind, würden jährlich rund 200.000 Tonnen CO2 eingespart. Im Vergleich dazu habe ich hier einen Bericht einer italienischen Tageszeitung über ein 56 Millionen Euro schweres Projekt der Finmeccanica, in dem sich dieser brüstet, jährlich 7.600 Tonnen CO2 einzusparen. Aus dieser Sicht müsste unser Eisackwerk eigentlich einen positiven medialen Aufschrei auslösen.
Welche Erwartungen haben Sie in Bezug auf die Konzessionsvergabe? Wir befinden uns in einer historischen Situation: Nach 60-jähriger Monopolstellung der staatlichen Elektrizitätsgesellschaften besteht nun die Chance, den Sektor zu erneuern und weiterzuentwickeln. Das, was man jetzt macht, bleibt für die nächsten 100 Jahre bestehen. Deshalb fände ich es schade, wenn man es versäumte, das Beste aus der Situation herauszuholen – unabhängig davon, wer es einbringt.
Foto: Oskar Zingerle
Herr Pichler, mit der Überarbeitung des Wassernutzungsplanes ist Ihr Projekt für die Errichtung des Wasserkraftwerks Mauls-Feldthurns versenkt worden? Wir haben unser Projekt 2005 eingereicht, 2007 ist der Wassernutzungsplan überarbeitet worden. Wenn die Spielregeln während des Spiels geändert werden, ist das nicht fair. Der neue Wassernutzungsplan ist allerdings noch nicht verabschiedet, sondern es handelt sich nur um einen Entwurf. Aus technischer und ökologischer Sicht ist unser Projekt zweifelsohne das beste; wir haben daher
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30 Jahre Vertrauen „Mit dieser Feier wollen wir jene Menschen in den Mittelpunkt stellen und ehren, die ein Lebtag lang hart und bei jedem Wind und Wetter am Bau arbeiten“, sagte Direktor Raimund Fill. Aus dem Eisacktal und Wipptal konnten 11 Betriebe und 17 Arbeiter eine Auszeichnung entgegennehmen. Etwas getrübt war die Stimmung durch die weltweite Krise, die das Baugewerbe derzeit durchlebt und die die Branche auch arg beutelt. Dies zeigte Präsident Vittorio Repetto in seiner Ansprache deutlich auf. „Trotz und vor allem wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage ist es wichtig, die Betriebe und Arbeiter hochleben zu lassen. Ihr seid uns mit eurem Einsatz und eurer jahrzehntelangen Arbeit ein Beispiel, das wir würdigen wollen und uns Vertrauen in die Zukunft gibt!“ „Die Bauarbeiterkasse stellt besonders in Zeiten der Krise einen wichtigen Bezugs- und Angelpunkt dar“, zeigte sich Maurizio D´Aurelio, Vizepräsident der Bauarbeiterkasse, überzeugt und verwies in seiner Ansprache auf die gelebte Sozialpartnerschaft in der Bauarbeiterkasse der Autonomen Provinz Bozen, in der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände im Interesse ihrer Mitglieder zusammenarbeiten. „Gemeinsam werden wir auch diese Krise meistern“ war schlussendlich das Fazit beider Redner. Dass die Politik die Probleme im Baugewerbe ernst nimmt, zeigte auch die starke Präsenz von politischen Vertretern bei der Feier:
Neben Landtagspräsident Dieter Steger und seinem Vize Mauro Minniti waren auch Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini und die Kammerabgeordnete Luisa Gnecchi anwesend. In einer Podiumsdiskussion zum Thema „Krise und Zukunft im Baugewerbe“ konnte Landesrätin Barbara Repetto die Maßnahmen des Landes zur Bewältigung der Krise aufzeigen. Mit ihr diskutierten die Unternehmer Walter Reichegger und Claudio Corrarati, der Direktor der Abteilung „Hochbau und Technischer Dienst“ der Autonomen Provinz Bozen Südtirol, Maurizio Patat sowie die Gewerkschaftsvertreter Wilma Huber und Stefano Parrichini. Für ihre Leistungen bei der Berufs-WM in Calgary geehrt wurden auch die beiden Lehrlinge Erich Gruber, Zimmerer beim Betrieb Oberrauch GmbH in Vahrn und der Fliesenleger Fabian Kallweit, angestellt bei der Firma Kallweit Mario in Sexten. Letzterer konnte leider aus gesundheitlichen Gründen an der Feier nicht teilnehmen. Die Bauarbeiterkasse der Autonomen Provinz Bozen steht nun schon seit mehr als vier Jahrzehnten an der Seite der Arbeiter und Unternehmer des Sektors, vertritt deren Interessen und trägt mit ihren Dienstleistungen zu deren Wohl bei. Derzeit zählt die Bauarbeiterkasse knapp 16.000 eingeschriebene Arbeiter, die bei mehr als 2.000 Unternehmen - 700 Industrie- und 1.331 Handwerksbetriebe - beschäftigt sind.
Der prämierte Lehrling Erich Gruber (Bildmitte) mit seinem Chef von der Firma Oberrauch GmbH (links) und dem Fachexperten Ulrich Kaser (rechts) 66
Fotos: BK/Peter Viehweider
Unter diesem Motto hat die Bauarbeiterkasse der Autonomen Provinz Bozen auch heuer die verdienten Mitglieder, die seit 30 Jahren der Bauarbeiterkasse angehören, ausgezeichnet. Im Rahmen einer kleinen Feier erhielten 104 Arbeiter und 33 Unternehmen eine Anerkennung für ihr Vertrauen und ihre Treue. Die Feier fand am 28. November im Hotel Four Points by Sheraton in Bozen statt.
Extra
Trends & Wirtschaft
BAUARBEITERKASSE
Die prämierten Arbeiter aus dem Eisacktal: Peter Amort, Franz Fischnaller, Josef Fischnaller, Josef Frener, Siegfried Gafriller, Josef Ennewein, Markus Obexer, Herbert Schmitz, Johann Schrott und Peter Unterfrauner
Die prämierten Arbeiter aus dem Wipptal: Emil Gschwenter, Ehrhard Haller, Karl Haller, Ferdinand Keim, Karl Knollenberger, Peter Siller und Josef Wurzer
Die prämierten Betriebe aus dem Eisacktal, Wipptal und Pustertal: Josef Brugger, Felderer Bau GmbH, Kraus GmbH, Darman N. KG, Decor GmbH, Kargruber-Stoll GmbH, Roland Leimgruber, Josef Leiter, Heinrich Oberhollenzer, Oberschmied Hoch- und Tiefbau GmbH, Josef Schneider
Einzigartiger Bergkristall
KRYSTALLOS
Ein selten großer Bergkristallfund aus Brasilien zieht derzeit Liebhaber von schönen Dingen aus ganz Südtirol und dem benachbarten Ausland nach Sterzing. Nach fast 20-jähriger Tätigkeit im Mineralien- und Schmuckhandel konnte Krystallos in diesem Jahr einen neuen Höhepunkt in der Beschaffung erlesener Steine erzielen: Gemeinsam mit einem Geschäftspartner in Deutschland ist es dem Fachgeschäft gelungen, einen selten großen Bergkristallfund aus Brasilien nach Europa zu holen. Ein solches Unterfangen gelingt heutzutage nur mehr durch gute Beziehungen zu den Minenbetreibern. Unzählige Händler auf der ganzen Welt warten auf einmalige Funde, doch gibt es weltweit nur sehr wenige produktive Minen oder Gruben, die Sammlerobjekte bergen. Zum einen ist der Abbau sehr aufwändig und zeitweise wenig ertragreich, zum anderen ist es nicht selbstverständlich, dass
diese kleinen Minen, zumeist in Familienbesitz, auch erfolgreich sind und vielversprechende Funde zu Tage bringen. Jeder außergewöhnliche Fund bedeutet damit eine kleine Sensation für Minenbetreiber und Fachwelt, so auch der außergewöhnliche Bergkristall aus Minas Gerais in Brasilien, den Krystallos dieses Jahr nach längeren Verhandlungen mit den Minenbetreibern erwerben konnte.
per Seeweg nach Hamburg verfrachtet zu werden. Vor kurzem sind die besonderen Bergkristalle in Deutschland eingetroffen; drei
dieser erstklassigen Kristallstufen sind während der Weihnachtssaison exklusiv bei Krystallos in Sterzing zu sehen.
Die riesigen Kristallformationen
aus 13 Großstufen, von denen einzelne Großstufen bis über 500 Kilogramm schwer sind, mussten in eigens dafür auf Maß gefertigte Holzkisten sicher verpackt werden, um unbeschadet aus dem abgelegenen Gebiet, wo sich die Mine befindet, in den Hafen von Itaguai gebracht und im Container
Andreas Gartner und der größte Bergkristall mit 530 Kilogramm aus dem einzigartigen Fund
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Unterstützer gesucht! Mit dem Slogan „Mitglied fürs Leben“ wirbt der Landesrettungsverein Weißes Kreuz für die Jahresmitgliedschaft 2010.
Fotos: WK © 2009
Der Landesrettungsverein Weißes Kreuz will für seine fast 50.000 Mitglieder noch attraktiver werden und bietet seinen Jahresmitgliedern 2010 nicht wie im vorigen Jahr fünf MitgliederKrankentransporte in Krankenhäuser, Reha-Zentren oder Fachärzten an, sondern sechs Mitgliederfahrten. Für die Einzelmitgliedschaft „Südtirol“ genügen 25 Euro im Jahr, um dabei zu sein; die Familiengebühr hingegen beträgt 44 Euro. Die Mitgliedschaft bietet zahlreiche interessante Vorteile: Außer den sechs Krankentransporten beinhaltet sie weitere Fahrten zu Sonderbedingungen, auch außerhalb Südtirols. Senioren oder Gehbehinderte erhalten einen kostenlosen Anschluss eines Hausnotrufgeräts. Falls ein Flugrettungseinsatz in Südtirol nötig werden sollte, wird das Ticket gewährt. Zudem kann ein vierstündiger Grundkurs in Erste Hilfe besucht werden.
Extra
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WEISSES KREUZ
Wer oft verreist, sollte die Extra-
Mitgliedschaft „Weltweiter Rückholdienst“ abschließen. Damit sichert man sich für 56 Euro im Jahr den fachkundigen LiegendHeimtransport im Notfall. Besonders für Familien ist bei Bedarf eine gut organisierte Rückholung aus dem Urlaubsland Gold wert – mit nur 93 Euro im Jahr ist diese gewährleistet, Begleitperson inbegriffen. Rund 48.800 Personen entschieden sich im vorigen Jahr für eine Mitgliedschaft beim Weißen Kreuz: ein Beweis dafür, dass die Vorteile für Jahresmitglieder sehr attraktiv sind. Der Jahresbeitrag sowie Spenden können am Bankoder Postschalter, in vielen Sektionssitzen des Weißen Kreuzes oder auch über die Homepage www.wk-cb.bz.it eingezahlt werden. Heuer bietet das Weiße Kreuz seinen Mitgliedern erstmals die Möglichkeit, einen Dauerauftrag in der Bank abzuschließen. 68
Pistenrettung auf dem Kronplatz „Die Arbeit des Weißen Kreuzes basiert auf die Einsatzbereitschaft seiner rund 2.300 Freiwilligen: Sie arbeiten in ihrer Freizeit für das Wohlergehen der Gemeinschaft“, erläutert Primar Georg Rammlmair, der Präsident des Landesrettungsvereins, „die Einkünfte der jährlichen Mitgliederaktion des Weißen Kreuzes kommen den Freiwilligen, der Jugendarbeit und der Notfallseelsorge des Weißen Kreuzes zugute“. Die in den letzten zwölf Jahren kontinuierlich steigenden Mitgliederzahlen des Vereins bestätigen das Vertrauen der Bevölkerung. Weitere Informationen zur Mitgliederaktion des Weißen Kreuzes finden Sie auf www.wk-cb.bz.it oder per Telefon: 0471 444310 / -313 sowie E-Mail: mga@wk-cb.bz.it.
Das Transportflugzeug des Weltweiten Rückholdienstes
OPTIK BRUGGER
Ein Vierteljahrhundert sichtbare Qualität Das Fachgeschäft Optik Brugger in der Albuingasse in Brixen bedeutet für viele Kunden mehr Lebensqualität – und das seit nunmehr 25 Jahren. Albuin Brugger, diplomierter Optiker und Geschäftsinhaber von Optik Brugger, blickt auf eine langjährige Erfahrung zurück und feiert heuer das 25-Jahr-Jubiläum seines Optikfachgeschäftes. Seine berufliche Laufbahn begann er 1963 als Optikerlehrling in Bozen. Ab 1969 arbeitete er bei einem renommierten Optiker in Stuttgart, wo er die weithin gepriesene deutsche Präzision erfuhr und sich weiterbildete. Nach Besuch der dreijährigen Fachakademie in München arbeitete er zunächst wieder in Bozen, später als Filialleiter in Lana. Im Jahr 1984 übernahm er schließlich das alteingesessene Optikergeschäft von Hans Staffler in der Albuingasse in Brixen, das er im Laufe der Jahre rundum erneuerte und in ein fortschrittliches Optikerfachgeschäft verwandelte.
Heute zählt Optik Brugger für
zahlreiche Kunden zum Optikerfachgeschäft ihres Vertrauens. Viele kommen von nah und fern, um sich von Albuin Brugger und seinem Team in den Bereichen
Albuin Brugger, Inhaber von Optik Brugger
„Anlässlich unseres Jubiläums möchten wir uns bei allen Kunden für ihr Vertrauen in den vergangenen 25 Jahren bedanken und hoffen, sie auch in Zukunft zur vollsten Zufriedenheit bedienen zu dürfen. Wir wünschen allen frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2010!
Albuin Brugger und sein Team Sehbrillen, Fehlsichtigkeit und Kontaktlinsen bestmöglich betreuen zu lassen. Dabei schätzen sie vor allem die Beratungskompetenz und den umfassenden Service bei Optik Brugger. Hier werden die individuellen Bedürfnisse und Anliegen jedes Kunden erfasst, die Art der Fehlsichtigkeit mit den neuesten computerunterstützten Messinstrumenten
festgestellt und die optimalen Sehhilfen für den individuellen Alltag gefunden. Im eigenen, nach letztem Stand der Technik ausgestatteten Labor erfolgen die Anfertigung der Brille sowie Reparaturen innerhalb kürzester Zeit – denn Service bedeutet bei Optik Brugger Qualität und Zuverlässigkeit, von der Beratung bis hin zur Betreuung nach dem Kauf.
Albuingasse 3/b, 39042 Brixen Tel. 0472 833485
Das Optikfachgeschäft Optik Brugger in der Albuingasse 69
TIROLER SPARKASSE
www.tirolersparkasse.at/italien
Extra
Trends & Wirtschaft
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Die Tiroler Sparkasse in der Innsbrucker Innenstadt ist bevorzugte Anlaufstelle für viele Südtiroler
PLOSE QUELLE AG
Der gesunde Trinkgenuss Hundertprozentige Biosäfte ohne Zuckerzusatz liegen voll im Trend. Mit ihren neuen Bio-Fruchtsäften Bioplose erschließt die Plose Quelle AG ein viel versprechendes Marktsegment mit großem Wachstumspotenzial. Erst seit einigen Wochen ist die neue Linie der Bioplose-Fruchtsäfte im heimischen Handel erhältlich und verzeichnet bereits eine rege Nachfrage. Die Konsumenten sind nicht nur vom fruchtig-frischen Geschmack begeistert, es überzeugen vor allem auch die wertvollen Inhaltsstoffe: Die Säfte sind hundertprozentig aus Biofrüchten hergestellt, ohne jeglichen Zusatz von Zucker, Aromastoffen, Bindemittel, Konservierungsstoffen und Färbemittel. Dabei werden ausschließlich Früchte aus biologischem Anbau verwendet – das bedeutet, sie sind gentechnikfrei, es dürfen keine Düngemittel chemischer Herkunft für die Aufbereitung des Ackerbodens verwendet werden, und die Ernte muss den natürlichen Zyklus und die saisonbedingte Reifung berücksichtigen.
der Dolomiten zeugen von ursprünglicher Reinheit und Originalität des gesamten hochalpinen Einzugsgebietes. Die besondere geologische und geophysische Eigenschaft des Bodens und des Gesteins charakterisieren das Plosewasser zu einem der weichsten und reinsten Wässern Europas, geeignet für den täglichen Genuss und ideal für jedes Alter. Das Plose-Wasser ist zudem das am niedrigsten mineralisierte Mineralwasser Südtirols. In einer Höhe von 1.870 Metern tritt es aus dem Quarzphyllit als alkalisches, bikarbonat- und sulfathaltiges, erdiges und bakteriologisch absolut reines Wasser in mehreren
Quellen zu Tage. Die Temperatur des Quellwassers liegt das ganze Jahr hindurch konstant bei 5,5° Celsius, und auch die Schüttung weist kaum Schwankungen auf. Dies zeugt von einem langen
unterirdischen Wasserlauf, der sich in großer Tiefe befindet und somit völlig von Umwelteinflüssen geschützt ist. Damit garantiert wird zudem die Reinheit und Qualität des Wassers.
Biologischer Anbau bedeutet
aber auch die Herstellung von Produkten im Einklang mit der Natur und eine verantwortungsvolle Nutzung von natürlichen Ressourcen. Die Verarbeitung der Bioplose-Fruchtsäfte wird in einem zertifizierten Bioland-Bauernhof vorgenommen, so dass die hohe Qualität der Früchte und dessen Nährwerte gewährleistet sind. Bioplose gibt es in acht verschiedenen Geschmacksrichtungen: Birne, Pfirsich, Aprikose, OrangeKarotte, Ananas, Apfel, Orange und Grapefruit. Diese Produktpalette ist ideal für gesundheitsbewusste Menschen, die auf ihr Wohlbefinden achten und Wert auf belastungsfreie Ernährung legen.
Die Bioplose-Fruchtsäfte sind
eine gesunde Ergänzung zum Plose Mineralwasser, dessen Quelle an der Südostflanke des Ploseberges am Rande des PuezNaturparkes, im Herzen der Südtiroler Hochalpen, entspringt. Die unberührte Natur und die herrliche Bergwelt des Weltnaturerbes 71
STIFTUNG VITAL
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Auf dem Weg zum gesunden Betrieb Gesunde Mitarbeiter in gesunden Betrieben – diesem Ziel hat sich die Stiftung Vital verschrieben. Mit Erfolg: Die Zahl der Betriebe, die das Programm übernehmen, steigt laufend.
Extra
Das Programm „Gesunde Mitarbeiter in gesunden Betrieben“ stößt auf zunehmendes Interesse. Vor zwei Jahren ist die Stiftung Vital damit gestartet, und mittlerweile setzen 15 Südtiroler Betriebe mit insgesamt rund 4.000 Beschäftigten das Programm um. Im Sommer konnte den ersten sechs Betrieben das italienweit anerkannte Zertifikat „Gesunder Betrieb – Impresa sana®” verliehen werden. Zu dieser erfreulichen Entwicklung trägt auch die Überzeugung bei, dass sich ein unterstützendes
Maßnahmen. Diese reichen von der aktiven Mitarbeiterbeteiligung bis hin zur Förderung der Teamarbeit, von der Verbesserung der Information und Kommunikation bis hin zum Abbau betriebsinterner Hierarchien“, sagt Stiftungsdirektor Plörer.
Um die Gesundheit im Betrieb
zu verbessern, verfolgt die Stiftung Vital einen innovativen, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) propagierten Ansatz: Demnach ist Gesundheit ein Prozess, bei dem es nicht nur darauf
Ein gesundes Arbeitsumfeld wirkt sich positiv auf die Mitarbeiter und den Betriebserfolg aus
®
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 1 Tel. 0039-0471-409333 Fax 0039-0471-409707 info@stiftungvital.it www.stiftungvital.it
ankommt, dass sich einzelne Menschen gesund verhalten, sondern auch darauf, dass die Arbeits- und Lebensbedingungen gesundheitsförderlich sind. Das setzt unter anderem voraus, dass die Maßnahmen nicht von oben herab oder von externen Experten beschlossen, sondern gemeinsam mit den Betroffenen erarbeitet werden. „Nur so kann gewährleistet werden, dass die vereinbarten Schritte von allen mitgetragen und umgesetzt werden“, sagt Manfred Andergassen, Projektkoordinator der Stiftung Vital.
Foto: Stiftung Vital
Franz Plörer, Direktor der Stiftung Vital: „Gesunde Mitarbeiter sind motivierter und leistungsfähiger“
und vertrauensbildendes Arbeitsumfeld nicht nur auf das Wohlbefinden der Beschäftigten positiv auswirkt, sondern auch auf das Betriebsergebnis. „Internationale Erfahrungen zeigen, dass Appelle an die Mitarbeiter, sich gesund zu verhalten, oder Alibiaktionen wie die Obstschüssel auf dem Schreibtisch, zu kurz greifen“, betont Franz Plörer, Direktor der Stiftung Vital. „Für den langfristigen Erfolg, der sich auch in einem Wettbewerbs- und Standortvorteil der Betriebe niederschlägt, braucht es strukturelle
Vor kurzem erhielten die ersten sechs Betriebe aus der Hand von Landesrat Richard Theiner die Auszeichnung „Gesunder Betrieb - Impresa sana“ 72
30 Jahre duka
DUKA
dukas Firmengeschichte ist, verglichen mit anderen Firmen, die Duschabtrennungen herstellen, eine junge Geschichte – eine Erfolgsgeschichte. Trotz dieser Jugend ist „die duka“ ein unverwechselbares Südtiroler Vorzeigeunternehmen geworden, das seine Werte Zuverlässigkeit, Flexibilität und Langlebigkeit lebt und gleichzeitig seine Wurzeln fest in der Domstadt Brixen verankert hat. Mit dieser Philosophie besteht die duka seit ihrer Gründung vor 30 Jahren und hat sich beharrlich nach oben gearbeitet – seit ihrem Start in einer Garage im heimatlichen Markt bis hin zum heutigen Betriebsgebäude im Brixner Industriegebiet mit Kunden in ganz Europa.
dukas Schlüssel zum Erfolg
ist die Orientierung am Kunden. „Geht nicht gibt’s nicht“ – duka hat Lösungen auch für noch so ausgefallene Wünsche. Diese Leistungsfähigkeit wird im firmeneigenen
Ausstellungsraum ausdrucksvoll vor Augen geführt, wo die gesamte Palette der duka-Duschkabinen präsentiert wird. Die stilsichere Inszenierung der Modelle und die freundliche Atmosphäre machen den Rundgang in der Ausstellung für jeden Besucher zu einem Erlebnis. Die kompetente Beratung und die Erfahrung von 30 Jahren in der Entwicklung von Duschkabinen machen es einfach, eine maßgeschneiderte Lösung für jeden Anspruch zu finden. duka hat dabei die Duschkabine über die Jahre stets weiterentwickelt und neu erfunden. Das Erreichte war immer Ansporn, einen Schritt weiterzugehen, ohne dabei die Grundwerte einer jeden „duka“ zu vernachlässigen: Design aus einem Guss, montagefreundliche Konstruktion und solide
Technik, die jahrelang zuverlässig ihren Dienst versieht. duka hat sich verpflichtet, seinen Kunden nur Produkte höchster Qualität anzubieten und steht damit in der jahrhundertealten Tradition seiner Heimat und des Eisacktals, aus dem das Unternehmen stammt. Wer sich für eine duka entscheidet, bekommt nicht einfach eine Duschkabine, sondern ein Stück Lebensart, das
in Bezug auf Ästhetik, Nutzen und Preis-Leistung Maßstäbe in jedem Bad setzt.
Lassen Sie sich von den ver-
schiedenen Modellen und Ausführungen inspirieren! Tauchen Sie ein in die duka-Welt auf über 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche und finden Sie Ihre persönliche Duschkabine – getreu dem dukaMotto: Erlebe Wasser!
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Impressum
Rattengift Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
Brixen, Samstag, den 25. Dezember 1909
Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Klaus Ramoser (kr) Andres Pizzinini (ap) Günther Eheim (gevs) Ingo Dejaco (id) Christine Mathá (cm) Anina Vontavon (av) Anton Rainer (ar) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. Jänner 2010 Nächster Redaktionsschluss: 6. Jänner 2010
Dezember 1909
Schneefall in Brixen Brixen, Samstag, den 11. Dezember 1909 Mit Beginn dieser Woche hat auch in Südtirol der Winter seinen Einzug gehalten. Bereits am Dienstag früh waren Berg und Tal weit nach Südtirol hinein mit einer Schneedecke überzogen. Vom Bahnhof zur Stadt Brixen ist sogar der Schneepflug zum Handkuss gekommen. In der Nacht auf Mittwoch fing es wieder zu schneien an, und zwar, da der Schnee auf den Südwind kam, im Süden noch lustiger als bei uns. Trient war noch tief im Schnee, ein paar Stationen weiter südlich machte sich die wärmere Temperatur durch starken Regen geltend. Auch aus dem Pustertal wird starker Schneefall gemeldet. Aus Toblach wird uns berichtet, dass der Schnee bis zu einem halben Meter tief sei, in Kärnten noch tiefer. In den höheren Orten ist man sehr froh, weil es guten Schlittenweg abgibt und der Boden bereits hart gefroren ist.
Einbruchversuche Brixen, Donnerstag, den 23. Dezember 1909 Samstag früh wurde versucht, bei Gianpicolo, dem bekannten Brixener Handelshause, einzubrechen. Die Täter, die das eiserne Rouleau oberhalb der Schlösser durchschnitten, schienen aber gestört worden zu sein und so war glücklicherweise kein weiterer Schaden zu verzeichnen, als dass der Besitzer einen neuen Rollkasten von Wien kommen lassen muss. – Bei Oberkofler unter den Kleinen Lauben wurde ein Einbruch dadurch abgewehrt, dass die elektrische Klingel ertönte und den Besitzer benachrichtigte, der selbstverständlich keine Spur mehr von den Lumpen entdeckte, die rechtzeitig entflohen waren.
Blühende Rosen in der Villa Sabiona Brixen, Donnerstag, den 16. Dezember 1909
Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info
Bei der Villa Sabiona ist gegenwärtig ein im Freien stehender Rosenstrauch zu sehen, der in voller Blüte steht; auch eine Sehenswürdigkeit im Dezember.
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Unser Stadtarzt, kaiserl. Rat Dr. Peer, geht, wie wir von verlässlicher Seite erfahren, von Brixen fort. Er hat sein Haus einem seit längerer Zeit hier ansässigen Baron verkauft und gedenkt sich in Bozen oder Meran niederzulassen. Diese Nachricht wird wohl in allen Schichten der Bevölkerung mit großem Bedauern aufgenommen werden, wenn man auch anderseits dem hochverdienten Arzt und aufrichtigen Menschenfreunde die
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wohlverdiente Ruhe nach einer so vieljährigen Tätigkeit zum Wohle der Kranken von Herzen gönnt.
Abgang von Dr. Peer
Laut Erlass des k.k. Ministeriums des Innern vom 19. Oktober kommen zur Zeit Mäuse- und Rattengifte vor, deren wirksamer Bestandteil kohlensaurer Baryt ist. Die Gläser tragen die Aufschrift: „Gefahrlose Handhabung. Giftfrei. Kein Giftschein erforderlich.“ Diese Produkte werden mit Erfolg und im steigenden Umfange verwendet, sind aber nicht „giftfrei“, sondern sehr giftig. Dem gegenüber erweckt die auf den Gläsern angebrachte Bezeichnung bei den Kunden – oft minder gebildete Leute – die irrige Vorstellung, dass sie bei der Anwendung derartiger Mittel keinerlei Vorsicht üben müssen.
Der Silvestertag – Fasttag Brixen, Donnerstag, den 30. Dezember 1909 Der „A. T. Anzeiger“ bringt die Nachricht, dass am Silvestertage kein Fasttag und den Katholiken der Genuss von Fleischspeisen erlaubt sei. Diese Nachricht ist falsch; es ist Fasttag wie an jedem gewöhnlichen Freitage. Nur für die Erzdiözese Wien wurde von Rom aus die angesuchte Dispens gegeben.
Auszeichnungen Seine kaiserliche Hoheit Erzherzog Eugen geruhte, dem Finsterwirte eine mit Brillanten besetzte goldene Busennadel mit dem höchsten Namenszuge als Andenken zu spenden für eine höchstdemselben gewidmete Mappe des Hauses. Die hübsch in Silberprägung ausgeführte Mappe stammt vom Buchbindermeister J. Stadlhuber. Die Weingroßhandlung A.J. Fellin, Brixen, wurde auf der internationalen Ausstellung in London 1909 mit dem Grand Prix und der goldenen Medaille und auf der internationalen Ausstellung in Paris mit dem Ehrendiplom zur goldenen Medaille und dem Ehrenkreuz prämiiert.
Die Zeitungsartikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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FOR LIFE IL LUOGO DEI TUOI SOGNI SPACES FOR LIFE
ESPACE VI
EISACKWIESEN
Das Traditionsunternehmen “Hobag Projekt AG“ errichtet in Brixen Zinggen, entlang des Radwegs, die neue Wohnanlage Eisackwiesen. Angenehme, stadtnahe und sonnige Wohnlage, alle Wohnungen mit Balkon oder Dachterrasse. Übergabe: Frühjahr 2011 Klimahaus “B“
T 0472 201250
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