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Braut & Bräutigam
Jahrgang 21 · Februar 2010
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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Einzelnummer 0,10 Euro - Versand im Postabonnement - 45% - Artikel 1, Gesetz 46/2004 - Filiale Bozen - In caso di mancato recapito prego restituire a Bolzano CPO per la restituzione al mittente previo pagamento resi
EXTRA
Brixens Handballdamen in der A2 erfolgreich
„Dai, Gitschn!“ VAHRN: Bürgermeister Josef Sigmund blickt auf 30 Jahre Gemeindearbeit zurück PORTRAIT: Elisabeth Peer und ihre Passion für das Pharmaziemuseum VINZENTINUM: Wie man 125.000 Belege des Herbars Huter erhalten möchte BRIXEN: Die Gewässersituation in Brixen und notwendige Maßnahmen
5 Wohnungen und eigenes Einfamilienhaus mit Garten und Terrassen.
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Editorial
Politik & Gesellschaft 04 | BM JOSEF SIGMUND: „Jetzt reicht’s…“
>>> 04
Menschen & Meinungen >>> 14 14 | ELISABETH FEHRENBACH PEER: Mit Leib und Seele 19 | Pro & Contra 22 | Umfrage: Schon im Wahlfieber? Kunst & Kultur >>> 24 24 | HERBAR HUTER: Zerbrechliche Kostbarkeiten 28 | Vahrn: Laienproduktion mit Potential 29 | Milland: Alles andere als ein Kas Freizeit & Sport 34 | HANDBALLDAMEN Brixen: „Dai, Gitschn!“
>>> 34
Wirtschaft & Umwelt 42 | FLUSSRAUMMANAGEMENT: „Die Flüsse brauchen Platz”
>>> 42
Extra 50 | Braut & Bräutigam: Fotoaktion
>>> 50
Danke! Ich gebe zu: Jedes Jahr freue ich mich auf die Februar-Ausgabe unserer kleinen Zeitschrift. Der Erscheinungstermin deckt sich oftmals mit den ersten etwas sanfteren Temperaturen – der Winter verabschiedet sich langsam, aber unaufhörlich, und der Frühling klopft leise an die Tür. Die Februar-Ausgabe beinhaltet aber auch immer die erste Liste unserer „Freunde“, und jedes Jahr wundere ich mich beim Redigieren der langen Liste darüber, wie viele „Freunde“ der „Brixner“ eigentlich hat. Wenn jemand freiwillig 12 oder gar 19 Euro für ein eigentlich kostenfreies Abo überweist, so ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass ihm der „Brixner“ ans Herz gewachsen ist. Meine Mitarbeiter und ich freuen uns über die Wertschätzung, die Sie, liebe Leser, unserer Arbeit entgegenbringen. Danke! Gleichzeitig betone ich aber auch heuer, dass die Einzahlung der AboGebühr freiwillig ist; sollten Sie auf eine Überweisung verzichten, bekommen Sie Ihren „Brixner“ natürlich trotzdem. Wir wollen nämlich auch in Zukunft für alle da sein. Unser Sport-„Chef“ Thomas Oberrauch sucht helfende Hände: Wer mit viel Leidenschaft die verschiedenen in unserer Stadt praktizierten Sportarten verfolgt und eine zweite Leidenschaft für das Schreiben von redaktionellen Texten hat, sollte sich bei mir melden. Dies gilt übrigens auch für alle anderen Bereiche: Wir erweitern ständig unser Team und freuen uns, wenn nicht nur die Familie unserer Leser, sondern auch jene unserer Mitarbeiter immer größer wird. Ein Anruf genügt: Unsere Redaktion ist unter Telefon 0472 060200 erreichbar. Apropos Sport: Auf Seite 34 finden Sie eine Reportage über die Brixner Handballdamen. Die Mannschaft spielt derzeit in der zweithöchsten Liga Italiens, aber kaum jemand sieht sich die Spiele der Brixnerinnen an, die normalerweise am Samstag um 17 Uhr stattfinden. Vielleicht hilft dieser Aufruf: Die Spiele sind wirklich sehenswert und, nebenbei bemerkt, kostenfrei. Schauen Sie doch mal hin! Die Mädchen würden ein etwas größeres Publikum wirklich verdienen.
Ihr Willy Vontavon
Abo-Service Sie können ein Abonnement für die Zeitschrift „Brixner“ entweder über die Zusendung dieses Abschnittes oder bequem per E-Mail vornehmen: abo@brixner.info Abonnementpreise: z Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz-Schabs, Lüsen, Mühlbach, Rodeneck, Klausen: Der Preis des Jahresabonnements beträgt 1 Euro, zahlbar jeweils bis 31. März im Rahmen der jährlichen Abo-Aktion z Restliches Staatsgebiet: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 19 Euro, zahlbar im Voraus z Ausland: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 50 Euro, zahlbar in Vorauskasse ❏ Ich bin bereits Abonnent, aber meine Adresse hat sich geändert. Mein Abo-Code ______________________
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Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft 15 JAHRE BÜRGERMEISTER, 15 JAHRE GEMEINDERAT: Vahrns Bürgermeister Josef Sigmund tritt bei den bevorstehenden Wahlen nicht mehr an
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VAHRN NACH BÜRGERMEISTER JOSEF SIGMUND
„Jetzt reicht’s…“ Vahrns Bürgermeister Josef Sigmund blickt auf 30 Jahre Gemeindearbeit zurück – und auf Projekte und Visionen, die nach den bevorstehenden Gemeinderatswahlen wohl sein Nachfolger realisieren wird.
I
m Gegensatz zu vielen seiner Kollegen hat der Vahrner Bürgermeister Josef Sigmund kein Problem mit der Mandatsbeschränkung. Das ist kein Geheimnis, denn bereits nach seiner dritten Wahl zum Bürgermeister vor fünf Jahren hat er keine Zweifel daran gelassen, dass dies seine letzte Amtperiode sein würde. Josef Sigmund ist seit 1980 aktiv in der Vahrner Gemeindepolitik tätig: 15 Jahre als Gemeinderat, davon zehn im Ausschuss und drei Amtsperioden als Bürgermeister. Er selbst sieht sich als Verwalter, der seine Referenten durch Vertrauen und Delegieren von Aufgaben motiviert und ermuntert hat, ohne sie „an der kurzen Leine zu halten“. Zufrieden ist er auch mit dem Erreichten: Dorfplatzerneuerung in Vahrn, Fernheizwerk, neue Gewerbe- und Wohnbauzonen, die Neugestaltung des Stiftplatzes mit unterirdischen Räumlichkeiten für die Vereine in Neustift – all diese Projekte verbucht Sigmund rückblickend auf der Haben-Seite.
Sigmund geht mit ruhigem Ge-
wissen und freut sich schon auf gemütlichere Zeiten im Kreise seiner Enkelkinder. Auch seinen Wunschnachfolger kennt er bereits seit 30 Jahren: Andreas Schatzer, derzeitiger Vize-Bürgermeister, begann damals seinen Dienst als Gemeindebeamter, den er bis zum Jahr 2000 ausübte, als er in den Gemeinderat gewählt wurde. Der Bürgermeister lässt keine Gelegenheit aus, um eine Wahlempfehlung für seinen derzeitigen Stellvertreter auszusprechen: „Mir kommt vor, er ist der beste Mann in der SVP in unserer Gemeinde und hat viel Erfahrung und Kompetenz.“ Auch in diesem Punkt unterscheidet sich Vahrns erster Bürger von vielen seiner Amtskollegen
im Land. Auf die Tatsache der fehlenden Mitbewerber aus der SVP angesprochen, meint Josef Sigmund: „Ich bin der Meinung, wir können es uns leisten, zwei Kandidaten zu präsentieren. Man wird unbedingt noch jemanden suchen müssen, der neben Schatzer kandidiert. Ich selbst habe immer nur unter der Bedingung kandidiert, dass es einen zweiten Kandidaten gibt, und so war es auch immer.“ Der „Brixner“ hat sich mit Bürgermeister Sigmund nicht nur über die Verwaltungstätigkeit in den letzten Jahren unterhalten, sondern auch einige wichtige Projekte angesprochen, die erst im Laufe der nächsten Jahre für die Gemeinde Vahrn bedeutend sein werden.
Recyclinghof und Bauhof: Wertstoffsammelstellen zum Recyceln von Glas, Papier und Karton, Altöl, Metall, Batterien
Entsorgung kam bei den Bürgern aber nicht besonders an, die erhofften Einsparungen blieben auch aus. Aus diesem Grund kehrte man 2009 wieder zum ursprünglichen System zurück und handelte mit den Stadtwerken eine neue Vereinbarung aus, die die Gemeindekasse heuer mit 25.000 Euro belastet. Es gibt allerdings schon seit längerem den Wunsch, in Vahrn selbst eine geeignete Struktur dafür zu schaffen. Ursprünglich hatte man eine eigene Sammelstelle für Wertstoffe gerne auf dem früheren Militärareal der Sader-Kaserne realisiert. Dieses Vorhaben ließ man jedoch fallen, nachdem die Grundzuweisung durch das Land nicht erfolgte. Im erst kürzlich genehmigten Bauleitplan wurde nun ein Grundstück in der Nähe des Umspannwerkes der Eisenbahn für den gemeindeeigenen Recyclinghof vorgesehen.
frei wird. Das kann noch vier bis fünf Jahre dauern.“ Die Verzögerung hängt nämlich mit dem Bau der Militärwohnungen in den Städten durch das Land zusammen – eine Verpflichtung, die Voraussetzung für die Übergabe der noch ausständigen Militärareale ist. Außerdem werden die Gemeinden diesmal zur Kasse gebeten. Sigmund: „Man redet von 215 Euro pro Quadratmeter.“
Bahnhof Vahrn: Große Hoff-
nungen hegt Sigmund in Bezug auf die Verlegung und Wiedereröffnung des Vahrner Bahnhofs. Die Gemeindeverwaltung hat sich für eine Haltestelle nur für Regionalzüge eingesetzt, und es gibt bereits die grundsätzliche Zusage des zuständigen Landesrates Thomas Widmann. „Der Landesrat hat im letzten Frühjahr behauptet, in fünf Jahren sei der Bahnhof in Funktion“, versichert
„Nicht alle Entscheidungen würde ich noch einmal so treffen“_ Josef Sigmund, scheidender Bürgermeister von Vahrn und Sperrmüll gibt es sowohl in Vahrn als auch in den Fraktionen. Sie sind allerdings nur beschränkt aufnahmefähig und nur wenige Stunden pro Woche geöffnet. Für alle Bürger der Gemeinde Vahrn gibt es aber auch die Möglichkeit, den Brixner Recyclinghof bei den Stadtwerken zu benützen. Das war bereits seit etlichen Jahren so. 2008 schloss die Gemeinde Vahrn dann mit der Bezirksgemeinschaft Eisacktal ein Abkommen, das vorsah, dass alle Vahrner die Wertstoffe direkt zur Deponie nach Schabs bringen konnten. Zwar nicht näher, aber scheinbar billiger sei diese Entsorgungsmöglichkeit, hieß es. Die etwas umständliche Art der
Sigmund glaubt, dass innerhalb 2011 der Vahrner Recyclinghof in Betrieb gehen könnte. Er stellt allerdings klar, dass eine kleine Gemeinde wie Vahrn sich kein eigenes Personal dafür leisten kann, weshalb es keine täglichen Öffnungszeiten wie in Brixen geben werde. Der gemeindeeigene Bauhof beim Rathaus platzt schon längst aus allen Nähten. Dafür wurde nun ein Areal hinter der Feuerwehrhalle ausgewiesen. „Zufahrt und Rangierflächen bei der Halle bestehen bereits, deshalb ist dies der ideale Platz für unseren Bauhof“, sagt der Bürgermeister und fügt hinzu: „Wir können nicht weiter warten, bis die Verdone-Kaserne
Josef Sigmund. Dafür wurden im neuen Bauleitplan eine platzsparende Haltestelle südlich des ehemaligen Bahnhofes vorgesehen sowie entlang der Bahnlinie ein Areal für Parkplätze der Pendler. Die ursprünglich 160 geplanten Parkplätze reduzierte man auf realistischere 80. Nicht zu verschweigen ist in diesem Zusammenhang auch die Problematik, wie die künftigen Bahnreisenden auf die – zwischen Autobahn und Eisenbahn gelegenen – Bahnsteige gelangen werden, um von Osten einsteigen zu können. Konkrete Lösungen dafür liegen derzeit noch keine vor. Ein weiterer Knackpunkt könnte die Steigung der Brennerbahnstrecke 5
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
nicht erreichbar. In Kreisen des zuständigen Landesamtes munkelt man aber, dass derzeit keine Gelder für zusätzliche Dienste zur Verfügung stehen würden. Wie es aussieht, dürfte das Projekt damit vorerst wohl nicht realisierbar sein.
Landesstraße 33: Vor genau
Das inzwischen realisierte Fernheizwerk in Vahrn war eines der großen Ziele von Bürgermeister Josef Sigmund
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in diesem Abschnitt sein. Diese ist nämlich zwischen Bozen und Brenner gerade im Bereich von
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Vahrn am größten, was möglicherweise ein Problem für das Anfahren der Züge sein könnte.
Citybus an Sonn- und Feiertagen: Seit längerem bemängeln
viele Bürger die Tatsache, dass an Sonn- und Feiertagen keine der Citybus-Verbindungen nach Vahrn besteht – auch in Brixen selbst ruht der Dienst am Sonntag. Sowohl im Gemeinderat von Brixen als auch in jenem von Vahrn behandelte man entsprechende Beschlussanträge der Grünen Bürgerliste. Während Brixen den Antrag aufgrund fehlender Zusicherung der Finanzierung von Seiten des Landes ablehnte, hat der Vahrner Gemeinderat den Antrag nach einer anfänglichen Vertagung – wegen fehlender Informationen zu den Kosten – bei der Sitzung am 2. Februar mit Ergänzungen einstimmig genehmigt. Im Grunde stehen trotz verschiedener Vorgehensweisen beide Bürgermeister dem sonntäglichen Dienst positiv gegenüber. Sigmund bläst ins selbe Horn wie Brixens Bürgermeister Pürgstaller: „Wir brauchen von der Landesverwaltung eine schriftliche Zusage, dass die Kosten mit demselben Schlüssel wie bisher übernommen werden. Dann werden wir uns beteiligen.“ Die Kosten für eine zusätzliche Citybus-Linie an Sonn- und Feiertagen wurden mit rund 32.000 Euro berechnet. Der bisherige Schlüssel sieht vor, dass den Hauptteil der Kosten das Land und den Rest die Gemeinden Brixen (2/3) und Vahrn (1/3) übernehmen. Landesrat Widmann war aber in dieser Sache für Sigmund
einem Jahr berichteten wir an dieser Stelle über die umstrittene Neutrassierung der Landesstraße 33 zwischen dem Hotel Löwenhof und dem Kloster Neustift. Ursprünglich hätte die Fertigstellung im September 2009 erfolgen sollen. Im vergangenen Herbst wurden zwar Teilstücke (neue Brücke, Teil des Gehsteiges und Einfahrt beim Löwenhof) zur Benutzung freigegeben, allerdings fehlt immer noch der heikle Mittelteil. Bekanntlich hakte die Sache an der Räumung und am Abbruch des nunmehr im Landesbesitz befindlichen Hauses „Dorfmann“, das dem Straßenbau geopfert werden muss. Mittlerweile konnte der betagte Herr Dorfmann im Brixner Bürgerheim angemessen untergebracht werden, womit der Weg für die Fertigstellung des Straßenbauprojektes frei zu sein schien. Doch sind neue Schwierigkeiten aufgetaucht, denn zurzeit wird das Haus noch immer bewohnt. Sigmund glaubt aber, dass es keine weitere Verzögerung geben werde: „Das Land hat nun die Möglichkeit der Zwangsräumung und wird dieses Rechtsmittel auch anwenden.“
Umfahrung – Nordspange: Der nördlichste Teil der Westumfahrung von Brixen, also die Umfahrung des Dorfes Vahrn, liegt als Projekt von Georg Fischnaller (EUT) bereits fertig vor. Es fehlt allerdings noch die Finanzierung: „Wir rechnen damit, dass das Land noch innerhalb dieses Jahres im Rahmen des Nachtragshaushaltes die Mittel dafür aufbringen wird“, sagt Sigmund. Im August soll das erste Teilstück, die Anbindung vom Kreisverkehr an der Pustertaler Kreuzung bis zum Krankenhaus, in Betrieb genommen werden. Im Sommer soll laut Sigmund das letzte Teilstück ausgeschrieben werden, das ab dem Fernheizwerk unter der Autobahnraststätte hindurch und hinter den Kasernen vorbei führt, den Schalderer Bach unterquert und unterhalb der Werkstätte Filippi in die bestehende Staatsstraße mündet. Wenn alles nach Wunsch läuft, glaubt Sigmund an eine Fertigstellung im Jahre 2012.
Dorfeinfahrt Vahrn: Gleichzeitig Verbreiterung der Bahnunterfühmit dem Bau der Umfahrung von Vahrn möchte die Gemeinde ein weiteres Bauvorhaben realisieren. Bei dem von Mario Valdemarin erstellten Projekt handelte es sich ursprünglich um die Neugestaltung der gesamten Dorfeinfahrt im Süden von Vahrn mit Einbeziehung des Platzes vor der Apotheke, Neugestaltung der Gehsteige und Erneuerung der Brücke über den Schalderer Bach. Aus Kostengründen wurde aber im Laufe der Zeit ordentlich abgespeckt. Übrig geblieben sind zwei kleinere Projekte: Eine neue Brücke und die längst fällige Erweiterung der nur einspurig befahrbaren Bahnunterführung auf eine Breite von 9 Metern. Bisher ist diese Dorfeinfahrt für große Busse und Lkws nämlich unpassierbar. Die nötigen Genehmigungen der Staatsbahnen (RFI) liegen vor, und Sigmund ist der Meinung, dass die Arbeiten an beiden Projekten unbedingt zeitgleich mit dem Bau der Umfahrung erledigt werden sollten, da dabei ohnehin die Zufahrt ins Oberdorf für die Dauer eines Jahres gesperrt werden muss und man somit eine weitere zusätzliche langfristige Sperrung vermeiden könnte. So sinnvoll der Vorschlag auch sein mag, könnte er trotzdem an der Finanzierung scheitern. Es sieht nämlich danach aus, dass zwar die
rung innerhalb 2011 finanziert und durchgeführt werden könnte, die neue Brücke über den Schalderer Bach allerdings erst ein Jahr später zum Zuge käme.
E-Werke am Schalderer Bach: Der als Naturdenkmal deklarierte Schalderer Bach speist im Bereich zwischen Schalders und Vahrn vier kleine private Kraftwerke, die teilweise erst im Dorfbereich das Wasser ableiten. „Die Folge davon ist, dass zu bestimmten Jahreszeiten sehr wenig Restwasser im Bachverlauf verbleibt“, sagt Josef Sigmund. Die Gemeindeverwaltung befürworte deshalb ein Projekt, das ein größeres, gemeinsames E-Werk mit Fassung im Bereich „Kropf“, also weiter taleinwärts, vorsieht. Die Rückgabe des Wassers wäre in der Nähe der Putzer Säge vorgesehen, sodass der Beregnungsgenossenschaft, die eben dort ihre Fassungsstelle hat, weiterhin genügend Wasser zur Verfügung stehen würde. An diesem Gemeinschaftskraftwerk würde sich die Gemeinde Vahrn auch selbst beteiligen. Den privaten Kraftwerksbetreibern kommt die Initiative gelegen, da ihre Anlagen veraltet sind und ohnehin beträchtliche Investitionen anstehen würden. Man wartet nun auf grünes Licht von Landesrat Michl Laimer.
geplante neue Zufahrt
Wohnbauzone
Wohnbauzone
BM Josef Sigmund: „Die beschlossene Zufahrtslösung zur Seiserleite in Neustift ist ein fauler Kompromiss“
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Foto: Oskar Zingerle
Zu den Wunschträumen des
In der zu Ende gehenden Amtszeit wurde der Dorfplatz von Vahrn grundlegend erneuert
scheidenden Bürgermeisters zählt außerdem die Verlegung der Autobahn in einen Tunnel, was man ebenfalls bereits im neuen Bauleitplan vorgesehen hat. Nach Übertragung vom Land an die Gemeinde des großen Areals der Verdone-Kaserne könnte dort eine Mittelschule gebaut werden. Was auf den ersten Blick etwas großspurig anmutet, ergibt durchaus Sinn, wenn man den kräftigen Bevölkerungszuwachs der Gemeinde
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(+1.250 Personen in den letzten 30 Jahren) und das Einzugsgebiet des bestehenden Grundschulsprengels Vahrn in Betracht zieht: Eine Mittelschule in Vahrn käme auf rund 450 Schüler. Auf Grund der ständig zunehmenden Anzahl von Kindern und der Tatsache, dass mit kommendem Herbst in Brixens Kindergärten keine Kinder aus anderen Gemeinden mehr aufgenommen werden sollen, soll der Vahrner Kindergarten um zwei Sektionen erweitert werden. Auch im Grundschulbereich wird es ein bis zwei Klassen mehr brauchen. „Damit sind wird auch für die nächsten zehn Jahre gerüstet“, schätzt Josef Sigmund. Zum Abschied gibt es allerdings auch selbstkritische Töne vom Bürgermeister: „Nicht alle Entscheidungen würde ich noch einmal so treffen.“ Er stellt auch gleich klar, worauf er sich bezieht:
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„Meines Erachtens ist die beschlossene Zufahrtslösung zur Seiserleite in Neustift nicht die beste Lösung.“ Einen „faulen Kompromiss“ nennt er die derzeitige im neuen Bauleitplan eingetragene Variante, für die er allerdings – widerwillig – selbst stimmte. „Ich persönlich bin immer noch der Meinung, dass die alte Straße bis zum Hofstätter etwas verbreitert und der Törggelesteig hinauf zur Siedlung als zweispurige Zufahrt genutzt werden sollte.“ Für diese „bessere Lösung“ hätte er auch gekämpft. Parteiinterne Abmachungen in Folge der eskalierenden Streitereien im Jahre 2007 haben dies offenbar nicht mehr ermöglicht. Seit 1974 wurde wegen dieser Zufahrt prozessiert; 100.000 Euro an Rechtsanwaltspesen wurden verpulvert. „Sie haben es so haben wollen. Jetzt hat diese Geschichte endlich ein Ende“,
Foto: Oskar Zingerle
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Politik & Gesellschaft
Ein weiteres Kraftwerksprojekt wartet auf einen positiven Bescheid aus Bozen. Der Standort ist am Nockbach, ein Seitenbach an der orografisch rechten Seite des Schalderer Baches, wo bereits die Fassung der Trinkwasserleitung Vahrn-Brixen steht. Die Brixner Stadtwerke möchten nun anstelle des Druckreduzierers ein Kleinkraftwerk errichten, um so den bestehenden Wasserdruck gewinnbringend nutzen zu können. Nachdem neben den Stadtwerken auch die Gemeinde Vahrn einen Teil der Wasserkonzession hält, „möchten auch wir uns daran beteiligen“, erklärt Bürgermeister Sigmund.
Die längst fällige Erweiterung der nur einspurig befahrbaren Bahnunterführung auf eine Breite von 9 Metern soll 2011 realisiert werden
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versucht Bürgermeister Sigmund der Sache einen positiven Aspekt abzugewinnen.
elmar.albertini@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info Kandidaten gesucht Wenig begeistert von der derzeitigen Ausgangslage in Bezug auf die kommenden Gemeinderatswahlen ist SVP-Ortsobmann Walter Kerer. Er ist sich zwar sicher, dass es in Vahrn zwei SVP-Kandidaten für das Bürgermeisteramt geben wird, hat allerdings große Schwierigkeiten einen Mitbewerber für Andreas Schatzer zu finden, der als einziger bisher die Kandidatur angenommen hat. Bei den Vorwahlen waren zwar Alexander Tauber (41), Kerer selbst (37) und Georg Mitterrutzner (31) stimmenmäßig vorne, jedoch stehen sie als Bürgermeisterkandidaten nicht zur Verfügung. Referent Tauber hätte eine Kandidatur an sich schon gereizt, doch „berufliches Engagement und Familie lassen es nicht zu“, wie er selbst sagt. Erfreulich ist die Tatsache, dass genügend junge Leute sich in die Gemeindepolitik einbringen wollen. Wenig Lust auf politisches Engagement scheinen jedoch die Frauen in Vahrn und den Fraktionen zu haben. Laut Quorum sollte Neustift drei und Vahrn neun Kandidatinnen stellen. Da bleibt wohl noch einige Überzeugungsarbeit für Walter Kerer und seine Mitstreiter.
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Gastronomie der besonderen Art z Seit September 2009 ist die Bar vis@vis in der Berufsschule Tschuggmall im Brixner Süden unter neuer Führung geöffnet. Die Sozialgenossenschaft „Punkt“, deren Präsident der Brixner Joachim Kerer ist, möchte mit diesem Projekt die Arbeitsintegration fördern: Hierfür sind fünf Arbeits- und Praktikumsplätze für jene Menschen vorgesehen, die auf dem freien
Arbeitsmarkt nicht vermittelbar sind. Neben dieser Kerntätigkeit legt man in der neuen Bar aber auch Wert auf einen nachhaltigen Umgang mit den verwendeten Produkten und Ressourcen, weshalb man vorwiegend biologische Produkte und jene aus dem fairen Handel verwendet. Durch den sorgsamen Umgang mit alkoholischen Getränken wollen die Betreiber zu einer
Kultur des Genießens hinführen. Einen weiteren Schwerpunkt will man in der Bar auf das Fördern und Ausrichten verschiedenster kultureller Initiativen legen. Mit
P&G
einer Fotoausstellung, Märchenlesungen und anderen Veranstaltungen hat man in dieser Hinsicht erste Weichen gestellt; weitere sollen schon bald folgen. id
Politik & Gesellschaft BRIXEN
Wichtig ist der Dialog! z In unserer globalisierten Welt ist die intra- und interkontinentale Migration von Menschen zu einem Dauerthema geworden, vorab im kinderarmen Europa. Immigration fordert die Gesellschaft in besonderem Maße, auf der Mikro- wie auch auf der Makroebene der Politik und Gesellschaft. Auch die Gemeinde Brixen hat durch Immigration im letzten Jahrzehnt einen enormen demographischen Wandel erlebt; die Zahl der Mitbürger mit Migrationshintergrund liegt nahe an der 10-Prozent-Marke. Die Präsenz neuer Mitbürger ruft sehr unterschiedliche Reaktionen hervor:
kurz
notiert
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Neben den Chancen einer multikulturellen Gesellschaft werden in der öffentlichen Debatte hauptsächlich deren Risiken betont. Dass eine gelingende Integration neuer Mitbürger vor allem durch Dialog zustande kommen kann, davon ist ein Netzwerk von Organisationen überzeugt, das die Initiative „Stadtdialog“ ins Leben gerufen hat. Unter der Regie von Don Paolo Renner (im Bild) und dem „Institut für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ hat sich ein Promotorenkomitee gebildet, das einen umfassenden und thematisch offenen Dialog
zu dieser gesellschaftlichen Kernfrage initiieren will. Am 2. März findet im Forum Brixen die erste Dialogrunde statt; zum aktiven
Mitwirken und Mitdenken sind alle Bürger und Organisationen eingeladen, politische Parteien bleiben (vorerst) außen vor. id
Die Süd-Tiroler Freiheit will für die Gemeinderatswahlen in Brixen kandidieren. Derzeit laufen die Gespräche, um eine möglichst attraktive und alle Bevölkerungsschichten vertretende Kadidatenliste zusammenzustellen.
Nach dem erfolgreichen Weihnachtsmarkt organisiert die Südtiroler Krebshilfe Brixen am 19. und 20. März zum ersten Mal einen Ostermarkt. Der Erlös kommt dabei wiederum an Krebs erkrankten Menschen zugute.
Die Gemeinde hat zum zweiten Mal die Direktoren der Brixner Schulen zum „Runden Tisch für die Bildung“ eingeladen. Besprochen wurden dabei Um- und Ausbauprojekte im Schulbereich sowie die außerschulische Nutzung von Schulund Sporteinrichtungen.
NACHGEFRAGT
„Bald auch Privatvisiten möglich“ SIEGFRIED GATSCHER, Bezirksdirektor des Sanitätsbetriebes Brixen, zur freiberuflichen Tätigkeit von Fachärzten, die nach langem Hin und Her mit 1. März 2010 auch in den Südtiroler Krankenhäusern startet. Zu welchen Zeiten werden die Ärzte ihrer freiberuflichen Tätigkeit nachgehen? Gibt es ein festgelegtes Honorarsystem? Die freiberufliche Tätigkeit wird werktags erst ab 17 Uhr möglich sein. Weiters wird der Dienst am Freitag Nachmittag und am Samstag Vormittag angeboten werden. Für diese Dienste sind fixe Kostensätze definiert, die innerhalb einer bestimmten Bandbreite schwanken können. Es kann also sein, dass ein Arzt für eine Visite mehr verlangt als ein anderer. Generell gilt, dass jeder Arzt auch weiterhin seine Dienste im Krankenhaus sowie die Bereitschaftsdienste leisten muss.
Erwartet sich das Krankenhaus durch diese neue Regelung zusätzliche Einnahmen? Wir gehen nur von geringen Zusatzeinnahmen aus, weil der Aufwand für das Krankenhaus doch erheblich ist. So müssen Räume und Geräte zur Verfügung gestellt werden; Krankenschwestern und Verwaltungspersonal müssen ebenso eingeplant werden. Das bedeutet einen beträchtlichen organisatorischen Mehraufwand, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in etwa den Einnahmen entsprechen wird.
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Herr Gatscher, wie viele Ärzte haben sich im Krankenhaus Brixen entschieden, ihre Dienste auch freiberuflich anzubieten, und ab wann werden Vormerkungen angenommen? Bei uns haben sich 13 Fachärzte entschieden, zukünftig auch freiberuflich tätig zu sein. Diese Zahl entspricht in etwa unseren Erwartungen und ist im Vergleich zu den anderen Krankenhäusern Südtirols relativ niedrig. Der größte Teil dieser Fachärzte stammt aus dem Bereich Orthopädie, danach folgen Gynäkologie, Psychiatrie und Medizin. Mit den Vormerkungen starten wir am 22. Februar.
annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Rückblick und Ausblick
farbiges Aussehen verliehen. Was sonst gegen das Gesetz verstößt – nämlich das Besprühen öffentlicher Wände mit Farbe – haben sie völlig legal gemacht, mit ausdrücklicher Genehmigung. Die fünf Freunde haben sich an Stadträtin Paula Bacher Marcenich gewandt mit dem Anliegen, im öffentlichen Raum ihre Graffitis sprayen zu dürfen. Die Gemeindeverwaltung suchte dafür in Frage kommende Flächen und stellte die Farben bereit. Zwei Monate lang verbrachten die Sprayer einen Großteil ihrer Freizeit in der Unterführung, bis alle Graffitis fertig waren. Paula Bacher Marcenich ist erfreut über das Engagement der Buben: „Wir möchten den Jugendlichen eine Alternative zum illegalen Sprayen bieten und so verhindern, dass sie ihrer Leidenschaft heimlich nachkommen müssen. Wenn weiterhin Interesse besteht, werden wir weitere Standorte ausfindig machen.“ oz
z Die Kommission für Chancengleichheit berichtete dem Gemeinderat Brixen über die verschiedenen Tätigkeiten, die im Jahr 2009 durchgeführt wurden. Neben dem traditionellen Fest zum Tag der Frau wurde in Zusammenarbeit mit der Handelskammer der 2. Girls’ Day organisiert, an dem sich rund 70 Mädchen und 18 Betriebe aus Brixen und Umgebung beteiligt haben. Ebenfalls zum zweiten Mal konnte die Kommission einen Kurs für ausländische Pflegefrauen organisieren. Weiters verwies die Vorsitzende Brigitte Gasser Da Rui auf die Verabschiedung der Geschäftsordnung, die künftig die Wahl und Zusammensetzung der Kommission regelt. Die Organisation von Lesungen, Vorträgen sowie die Teilnahme an Tagungen zu frauenspezifischen Themen standen ebenso auf dem Programm wie die aktive Beteiligung an der Aktion „Danke Mami“ zur Anerkennung der Erziehungszeiten für die Rente. Viel Aufmerksamkeit haben 2009 die Initiativen zum
Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen erhalten, die die Kommission in Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus organisiert hat. Zum Jahresende wurde schließlich ein OnlineAdventkalender für Frauen gestaltet und eine Umfrage zu den Erwartungen an die Kommission unter dem Motto „Mehr Gewicht den Frauen“ lanciert. Die Umfrage läuft noch, die Ergebnisse werden beim Fest zum Tag der Frau am 8. März im Forum Brixen vorgestellt, für das die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren laufen: Auf dem Programm stehen unter anderem ein Vortrag von Angelika Gifford, Deutschlands Managerin des Jahres 2009, sowie musikalische Unterhaltung vom Vokalquartett New Day. Darüber hinaus plant die Kommission für 2010 zwei Lesungen, eine Wahlaufrufaktion zu den Gemeinderatswahlen sowie eine Kalenderaktion in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein. Im kommenden Herbst wählt der Gemeinderat die neue Kommission für Chancengleichheit. db
n-project.com - mendinidesign
Politik & Gesellschaft
z Symbiose bezeichnet die Vergesellschaftung von Individuen unterschiedlicher Arten, die für beide Partner vorteilhaft ist. In der Fußgänger-Unterführung an der Widmannbrücke ist seit einigen Wochen das Ergebnis einer funktionierenden Symbiose sichtbar: Stefan Passler, Simon Oberbacher, Leander Leitner Dissinger, Benjamin Rogen und Hannes Sigmund haben den grauen Betonwänden der Fußgänger-Unterführung mit ihren Graffiti-Werken ein neues,
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WIPPTALER SPORTFISCHEREI Die Wipptaler Sportfischerei gibt auch heuer wiederum eine begrenzte Anzahl an Jahreskarten aus. Befischt werden kann damit eine einmalige Strecke im Eisack, der Stausee Franzensfeste, sowie die Bergbäche Pfitsch, Mauls und Eggerbach. Fischereibeginn ist heuer der 1. März 2010. Interessierte wenden sich an paul.seidner@psp-bz.it oder an die Tel Nr. 0472 766 090.
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Rückblick auf das Berufsschulwesen z Rund 180 großformatige Fotografien aus vergangenen Zeiten, historische Klassenbücher und Zeugnisse, eine Videodokumentation und handwerkliche Übungsstücke, die von Berufsschülern über Generationen hinweg angefertigt wurden: Die Ausstellung zum 70-Jahr-Jubiläum der italienischen Berufsschule für Handwerk, Industrie und Handel „Enrico Mattei“ vermittelt einen interessanten Einblick in
die Geschichte des italienischen Berufsschulwesens in Brixen. Die Berufsschule „Enrico Mattei“ verfügt über ein historisches Archiv, das zahlreiche Fotografien ab dem Jahr 1953 sowie originale Werksstücke der Schüler umfasst. Aus diesem Fundus wurde schlussendlich von den Schülern und Lehrern eine Jubiläumsausstellung konzipiert, die die Entwicklung der italienischen Berufsbildung von der Nachkriegszeit bis heute
lebendig werden lässt: über die Anfänge der staatlichen Berufsbildung bis hin zur heutigen Schule mit Sitz in der Schwesternau.
Die Ausstellung der Berufsschule „Enrico Mattei“ ist noch bis zum 5. März im Foyer des Forums Brixen zugänglich. db
Gästen und Freunden der Familie. Zum Abschied bekam jeder Gast als Souvenir eine Mädchenfigur aus Gips in Miniatur mit dem
Namen der Fünfzehnjährigen und ihrer „Padrinos“, der zwei Taufpaten, die das Fest finanziert haben. cm
BRIXEN
„Grande Fiesta“ z In einigen Ländern Lateinamerikas und in Spanien ist der 15. Geburtstag eines Mädchens ein wichtiges Ereignis, das man mit dem Fest der „Quinceañera“ feiert, das den Übergang von der Kindheit in die Geschlechtsreife besiegelt. Auch in Brixen, in einem Saal des Forums, fand am 14. Februar zu Ehren einer Fünfzehnjährigen das traditionelle Fest statt. Das Geburtstagskind erschien in einem rosaroten Abendkleid, trug ein ebenfalls rosarotes Plastikblumensträußchen in der Hand und stellte sich zusammen mit ihren stolzen Eltern den vielen Freunden und Gästen vor. Mindestens 50 Personen waren dabei, die meisten aus
Südamerika, aber auch Einheimische fanden sich darunter, und es fehlte an nichts, um daraus ein gelungenes Fest zu machen. Ein bunt dekorierter Tisch bot einen ersten Imbiss an, und ab 20 Uhr wurde das Abendessen mit peruanischen Spezialitäten serviert, dessen Zubereitung traditionsgemäß von der Familie des Mädchens übernommen wird. Ein peruanischer DJ brachte mit spanischer Salsa- und Discomusik die vielen anwesenden Teenies schnell in Schwung. Eine Art Wettkampf mit Bänderziehen wurde unter den jungen Latinos ausgetragen, und der Sieger durfte das Geburtstagskind als Erster zum Tanz einladen. Um das Paar herum formte sich dann bald ein tanzender Kreis von
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Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen POWERFRAU VOLLER TATENDRANG: Die gebürtige Augsburgerin Elisabeth Peer in „ihrem“ Pharmaziemuseum in der Adlerbrückengasse
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PORTRAIT
Mit Leib und Seele ELISABETH FEHRENBACH PEER, Apothekerin und Kuratorin des „Pharmaziemuseums Brixen“, über ihren Beruf und ihre Leidenschaft für Pharmaziegeschichte.
S
ie ist eine Powerfrau, energisch, voller Tatendrang und herzerwärmend. Und sie ist mit Leib und Seele Apothekerin. Elisabeth Peer, Kuratorin des Pharmaziemuseums Brixen, versteht es, die Menschen zu fesseln, wenn sie von der Geschichte der Stadtapotheke erzählt.
Vor 35 Jahren hat Elisabeth
Fehrenbach in die Brixner Apothekerfamilie Peer eingeheiratet – sieben Generationen an Pharmazeuten in direkter Linie. Sieben Generationen, „die vielleicht nicht immer freiwillig Apotheker geworden sind“. Wir sitzen am Erker im Pharmaziemuseum in
im 18. Jahrhundert entdeckt hatte, lange für die Färbung von Tapeten verwendet. Im vergangenen Jahr hatte das Pharmaziemuseum 3.600 Besucher, „und das ist für ein kleines Spezialmuseum ganz okay“. Angefangen hat die Geschichte dieses Kleinods unter den Museen eher zufällig. 1987 organisierten „die Peers“ die Ausstellung „Ars pharmaceutica – Vom Handwerk zur Wissenschaft“ im Hartmannsheim von Brixen. Anlass dazu war, dass die Apotheke damals seit 200 Jahren von der Familie Peer, „der erste Peer hat 1787 eingeheiratet“, geführt worden war. In drei Wochen wurden über 3.000 Besucher verzeichnet.
„Und das ist das einzige Thema, bei dem mein Mann und ich uns hin und wieder hakeln“, lacht Frau Peer, „nichts wegwerfen zu wollen scheint bei ihm genetisch bedingt zu sein“. Ihren Mann hatte Frau Elisabeth während des Studiums kennengelernt. Die beiden hatten ihren Laborplatz nebeneinander, „und da steht man eben viele Stunden beisammen, und man muss sich auch gegenseitig helfen“. Eigentlich hatte sie Medizin studieren und Chirurgin werden wollen, doch davon hatten ihre Eltern abgeraten, „denn ich wollte ja auch Kinder haben“. So entschied sie sich schließlich dafür, Pharmazie
„Wir haben gewusst, dass es irgendwann einmal jemanden zum Aufräumen trifft“_ Elisabeth Peer der Adlerbrückengasse, und es ist so, als ob wir in eine phantastische und unglaubliche Welt eingetaucht wären. Vom Lärm der Stadt ist nichts zu hören. Die wunderbare alte Holztäfelung und der künstlerische Spiegelschrank, hinter dem sich wertvolle Dokumente über das Wirken der Peer-Apotheker als Stadtbaumeister oder Armenväter verbergen, verbinden Vergangenheit und Gegenwart auf eine berührende Art. Der Schautisch in der Mitte des Raumes beherbergt die derzeitige Sonderausstellung „Bunt und unbunt“. „Scharlachrot für Strohhutlack“ steht auf einem der Fläschchen zu lesen, „Schwarz für Tinte“ auf einem anderen. Farben gehörten früher zum Randsortiment einer Apotheke, die Kunden dafür waren Handwerker und Künstler. Zu jedem Gefäß in der Vitrine weiß Frau Elisabeth eine Geschichte zu erzählen. So habe man zum Beispiel die giftgrüne KupfersulfatArsen-Pottasche-Mischung, die der Chemiker Carl Wilhelm Scheele
„Und dann haben wir alles wieder weggepackt“, erzählt Elisabeth Peer, „alles, was über Generationen hinweg in Fläschchen, Dosen und Spanschachteln im Dachboden gestapelt worden war“. Im Jubiläumsjahr 2001 sollten alte Bürgerhäuser für Besucher geöffnet werden, „und da hatten wir die Idee, die Ausstellungsstücke von damals noch einmal auszupacken“. Das war dann die Geburtsstunde des Pharmaziemuseums. Im Museum befindet sich jedoch nur ein Bruchteil dessen, was im Dachboden an Kostbarkeiten aufbewahrt wurde: „Wir haben gewusst, dass es irgendwann einmal jemanden zum Aufräumen trifft“.
zu studieren. „In einer reinen Juristenfamilie war ich damit so etwas wie ein schwarzes Schaf“, lacht sie heute. Als die Kinder klein waren, ging sie nachts ins Labor. Später dann, als sie ihre Söhne im Kindergarten und in der Schule aufgehoben wusste, arbeitete sie vormittags. Und wenn es irgendwie ging, durften die Buben mit ins Labor, bei der Arbeit zuschauen oder Tee mischen. Während ihr Mann vorne im Geschäft stand, arbeitete Elisabeth Peer viel lieber hinten im Labor. „Mit den Händen zu arbeiten“ war immer schon ihr Wunsch gewesen.
Oswald stehen somit derzeit bis zu vier Stunden täglich zwischen Gefäßen und Büchern, entstauben und reinigen sie, kontrollieren den Inhalt und fotografieren die historischen Objekte, damit sie katalogisiert werden können. Natürlich wird in der Familie Peer weiterhin gesammelt und aufbewahrt.
nie gehabt, denn sie wollte immer schon in einem Berggebiet leben – und sie liebt das Wandern. Als wir aufbrechen, drückt uns Frau Elisabeth noch den kleinen Museumsführer in die Hand, „Pharmaziemuseum Brixen, ein rezeptfreier Rundgang“. Es ist die faszinierende Geschichte
Heimweh nach Augsburg, wo sie Elisabeth Peer und ihr Mann geboren wurde, hat sie eigentlich
einer Familie zum Nachlesen; die Geschichte der Apothekerfamilie Peer, die auch Stadtgeschichte geschrieben hat.
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Steckbrief
Elisabeth Fehrenbach wurde am 1. Juli 1949 in Augsburg geboren. Sie hat einen zehn Jahre älteren Bruder. Die Volksschule besuchte sie im bayrischen Friedberg, im Anschluss absolvierte sie das neusprachliche Gymnasium in Augsburg. Von 1968 bis 1973 studierte sie in München Pharmazie und erwarb die Approbation als Apothekerin. 1978 promovierte Elisabeth Fehrenbach im Fach Pharmaziegeschichte, im Jahr darauf legte sie in Padua das Staatsexamen zur Anerkennung des deutschen Studientitels ab. 1975 heirateten Elisabeth Fehrenbach und Oswald Peer, die Kinder Stefan, Florian und Julia wurden 1976, 1978 und 1981 geboren. Töchterchen Julia starb mit vier Monaten am plötzlichen Kindstod. Von 1979 bis 2001 arbeitete Elisabeth Peer im Labor der Stadtapotheke Peer, 2001 erhielt sie über einen Wettbewerb der Provinz Bozen die Genehmigung zur Führung einer Apotheke in Lana, die sie von 2002 bis 2007 führte. Seit 2007 sind Elisabeth Peer und ihr Mann Oswald in Rente, die Apotheken werden von ihren Söhnen weitergeführt. Im Jahr 2002 wurde das Pharmaziemuseum eröffnet, dessen Kuratorin Elisabeth Peer heute ist. 15
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
BRIXEN
Neuer Vorsitzender z Klauspeter Dissinger, Brixner Gemeinderat der Grünen Bürgerliste und Präsident des Umweltbundes Brixen, wurde von der Delegiertenversammlung zum neuen Vorsitzenden des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz gewählt; er folgt damit auf Roman Zanon. Die Vereinigung besteht seit dem Jahr 1982 ist mit ihren 14 Mitgliedsvereinen, 14 Ortsgruppen und 2.000 Einzelmitgliedern die größte Naturschutzorganisation in Südtirol und in mehreren Gremien wie
der Landschaftsschutzkommission oder Umweltverträglichkeitsprüfungskommission (UVP) vertreten. „Auf der Prioritätenliste ganz oben stehen unter anderem die Kohlendioxidreduzierung durch das Verwenden von alternativen Energieträgern und das Einsparpotential im Bereich Energie durch die Sanierung der Altbauten“, erläutert Klauspeter Dissinger. Unterstützt wird der neue Vorsitzende von der Stellvertreterin Johanna Ebner sowie den Vorstandsmitgliedern Elisabeth Ladinser, Martin Schöpf,
Luis Vonmetz, Stephan Platzgummer und Roman Zanon. Sie arbeiten ehrenamtlich und sind von
der Delegiertenversammlung für die Dauer von drei Jahren gewählt worden. db
M&M BRIXEN / BOZEN
Neue Präsidentin des Museion
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum der Pepi Wirtschåftsstådtrot werdn will. Er werd sich nåchher lei mehr in der Wirtschåft aufhåltn...
kurz
notiert
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z Marion Piffer Damiani ist die neue Präsidentin des Stiftungsrates des Museion für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen. Die Brixnerin, Jahrgang 1963, ist Kunsthistorikerin, Autorin zahlreicher Publikationen zur zeitgenössischen Kunst sowie Kuratorin, zuletzt für die Landesausstellung 2009. Von 1989 bis 2000 war Marion Piffer Damiani Leiterin der ar/ge Kunst – Gallerie Museum Bozen, zudem Beiratsmitglied des Museions und Lehrbeauftragte an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen. Als Stiftungspräsidentin wurde sie von
der Südtiroler Landesregierung ernannt, die damit dem einstimmigen Vorschlag des neunköpfigen Stiftungsrates des Museion gefolgt ist. „Eine wohlüberlegte und langfristig angelegte Planung der Aktivitäten des Museion, die Stärkung des internationalen Standing sowie die Betonung der gesellschaftlichen Funktion des Museion als Ort der Begegnung verschiedenster Gruppen sehe ich als wichtigste Herausforderungen für die nahe Zukunft“, erläutert die neue Präsidentin ihre Schwerpunkte. Die Landesrätin für Kultur, Sabina Kasslatter Mur, setzt dabei hohe Erwartungen an Marion
Piffer Damiani: „Sie verfügt über sehr gute internationale Kontakte und ist in der Südtiroler Kunstszene bekannt und anerkannt – somit ist sie eine ideale Integrationsfigur“, so die Landesrätin, „Marion Piffer bringt alle Voraussetzungen mit, für eine größere Akzeptanz des Museion in Südtirol zu sorgen und das Interesse für zeitgenössische Kunst zu wecken.“ db
Der emeritierte Domdekan und Kanonikus Johannes Messner feierte kürzlich seinen 80. Geburtstag. Bei einer Feier gratulierten ihm Bischof Karl Golser, Domdekan Ivo Muser und Generalvikar Josef Matzneller.
Franz Peter Pertinger ist der erste Ortssprecher der neu gegründeten Ortsgruppe Mühlbach der Freiheitlichen. Der Ausschuss der Gruppe setzt sich aus acht Vertretern aller vier Fraktionen der Gemeinde Mühlbachs zusammen.
Werner Zanotti ist der neue Marketingleiter des Feriengebietes Brixen/Plose. Er kommt aus Neumarkt und war als Geschäftsführer des Alps Coliseum tätig, zudem ist er sportlicher Leiter des HC Neumarkt.
Foto: Leo Angerer
Menschen & Meinungen
O o op s
mein Hoppala
Alex Ploner, Moderator, Musiker und Journalist
Versprecher on Air Es passierte während meiner Zeit als Moderator bei Radio Holiday Anfang der 90er Jahre: In einer Tageszeitung entdeckte ich die Nachricht, dass ein großer Waschmittelhersteller im Rahmen einer PR-Aktion den Dienst männlicher Haushaltshilfen verlosen würde. In meiner Live-Sendung gab ich diese Meldung wieder und erklärte die verschiedenen Leistungen, die die Männer für die jeweiligen Gewinnerinnen erledigen würden, so zum Beispiel kochen, putzen, waschen und – mit diesen Worten sollte meine Meldung enden – Blusen bügeln. Das „L“ der Blusen hatte ich allerdings verschluckt, weshalb die männliche Leistung eine völlig andere Dimension erhielt. Noch während des Versprechers bemerkte ich meinen Fauxpas – und in meiner Verzweiflung blendete ich sofort das vorbereitete Musikstück ein. Natürlich zu spät: Wenig später rief mich eine Stammhörerin an und ließ mich wissen, dass sie die Schamesröte, die mir ins Gesicht gestiegen sein musste, selbst übers Radio bemerkt hätte.
l ) h ( a M s Jede estessen. ein F Wo man sich wohl fühlt, feiert man am schönsten.
Feiern Sie bei uns Ihre kleinen und großen Feste. Genießen Sie kulinarische Hochgenüsse in einladender Atmosphäre und sonniger Panoramalage. Mit großem Kinderspielplatz für die kleinen Gäste.
Vorspeisenabend Steakabend
jeden Mittwoch jeden Freitag
Leser kochen für Leser
mmh!
Topfenkuchen > Zutaten für den Mürbteig: 150 gr. Mehl 1/2 Backpulver 70 gr. Zucker 1 Prise Salz 2 Eidotter 50 gr Butter 1 EL Milch
Zutaten für die Füllung: 2 Tüten Vanille-Puddingpulver 200 gr. Zucker 1/2 l Milch Saft einer halben Zitrone etwas kleingehackte Schale einer Zitrone 1/2 kg Topfen 1 Esslöffel Sultaninen 3 Eiweiß 1 Eidotter zum Bestreichen des Kuchens
> Zubereitung Für die Füllung das Puddingpulver und den Zucker in etwas Milch auflösen, dann in die restliche heiße Milch
geben, verrühren und zum Pudding aufkochen lassen. Den passierten Topfen, den Zitronensaft und die Zitronenschale in einer Schüssel anrühren, den heißen Pudding und die Rosinen dazugeben und alles vermischen und erkalten lassen. In der Zwischenzeit aus den Zutaten den Mürbteig kneten und einen gebutterten Tortenboden mit dem Teig auslegen. Mit einer Gabel den Teig einstechen und dann für 15 Minuten bei 180 Grad im Rohr hellbraun backen. Das mit der Prise Salz steifgeschlagene Eiweiß in die erkaltete PuddingTopfenmasse unterrühren und auf den gebackenen Mürbteig in die Form füllen. Das Ganze mit Eigelb bestreichen und für 40 Minuten bei 180 Grad im Rohr backen.
Christin Trentini Thomaseth hat es vor mehr als zehn Jahren von Brixen nach Kastelruth verschlagen. Mit diesem Kuchen begeistert sie sowohl ihre sechsköpfige Familie wie auch Freunde immer wieder gerne. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
„Sind Sie der Meinung, dass die Westumfahrung nach ihrer Fertigstellung die Verkehrssituation in Brixen erheblich verbessern wird?“
ja
55%
nein 45%
Reservierungen erwünscht.
Gasthof
Fam. Noflatscher Albeins 12 - Brixen großer Parkplatz Tel. 0472 851005
Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
„Sind Sie der Meinung, dass die derzeitige Stadtregierung in den vergangenen fünf Jahren gute Arbeit geleistet hat?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 17
BRIXEN
Kein Kreuz für niemand „Ich gehe in die Politik!!!“, eröffnete der Franz unsere fasttägliche Macchiatozeremonie, und Friedas linke Augenbraue begann beim Wort „Politik“ und den anschließenden drei Rufezeichen derart nervös zu zucken, dass das Zittern bis in ihre rechte Hand ausströmte, was nicht weiter schlimm gewesen wäre, wenn sie nicht akrat in diesem Augenblick in dieser Hand unsere zwei Macchiatos gehalten hätte, die daraufhin ebenfalls nervös zu zucken begannen. Aha, sage ich, die Wahlbeteiligung sinkt von Wahl zu Wahl, und du gehst in die Politik. Isch des gscheid? „Eben“, sagt der Franz, „ich gründe eine neue Partei, die offenbar immer mehr Anhänger hat – jene der Nichtwähler!“ Aha. Klingt irgendwie paradox, denke ich mir: Wie soll eine Partei Stimmen bekommen, wenn ihre Zielgruppe ausschließlich Wahlabstinenzler sind? Und: Sollte ein Nichtwähler nichtsdestotrotz seine Partei wählen, dann ist er ja danach eigentlich gar kein Nichtwähler mehr. Hm. „Bei den letzten Gemeinderatswahlen gab es in Brixen immerhin 23 Prozent Nichtwähler – damit wären wir locker drittstärkste Partei“, euphorisiert der Franz, „und wenn die bestehenden Parteien so weitermachen wie bisher, könnten wir vielleicht sogar regieren – wenn wir nur wollten…“ Wie, wenn wir nur wollten? „Unser Ziel ist doch nicht die Macht, Mensch! Wir wüssten als leidenschaftliche Nichtwähler doch gar nicht, was wir überhaupt wollen!!“, sagt der Franz. Also hoffst du, nicht gewählt zu werden, schlürfe ich in den verwirrten Macchiato hinein. „Genau“, sagt der Franz, „das ist das Ziel“.
Miss KISS on Tour z Die amerikanische HardRock-Band Kiss zu Besuch in Brixen? Beinahe … aber in weiblich! Kein Wunder, dass die drei Brixnerinnen Verena Campestrini (die übrigens jeden Monat Ihren „Brixner“ grafisch gestaltet), Johanna Gritsch, Margit Villscheider und Angelika Gasser aus Schnauders, für jede Menge Aufsehen sorgten: Die vier Mädels hatten in Kleinarbeit die ausgefallenen Kostüme und individuelle Schminke der vier Kiss-Mitglieder täuschend
echt nachgeahmt – aufgeklebtes Brusthaar und die vier prägenden Schminkmasken der Kiss „The Demon, The Starchild, The Spaceman und The Cat“ inklusive. Somit rockten sie zu Fasching so manche Party, unter anderem die „Faschingxfete“ der Bürgerkapelle Klausen im Dürersaal. Trotz harter Konkurrenz heimsten die vier Miss KISS auch gleich den Preis für das beste Kostüm ein – wohlverdient, finden wir. db
Foto: Josef Gruber
Menschen & Meinungen
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MICHL EBNER, Präsident der Handelskammer Bozen: „Die Erreichbarkeit ist für den Wirtschaftsstandort Südtirol entscheidend“ Ja Effiziente Transportinfrastrukturen und internationale Verbindungen sind wesentliche Voraussetzungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Wirtschaft langfristig zu sichern. In einer vom Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Basel Economics veröffentlichten Studie zur internationalen Erreichbarkeit rangiert Südtirol unter 192 untersuchten europäischen Regionen nur auf Platz 149. Hier besteht Handlungsbedarf. Vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um den Anschluss nicht zu verlieren. Zu einer besseren Erreichbarkeit gehört auch eine bessere Verkehrssituation auf der Brennerautobahn. Aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens trifft man immer häufiger, besonders zu Stoß- und Hauptreisezeiten, entlang der Brennerautobahn südlich von Bozen auf kilometerlange Staus. Je schwieriger die Anreise für die Touristen, desto wahrscheinlicher fällt die Entscheidung auf ein anderes Reiseziel. Dies gilt auch für die Menschen in Südtirol sowie für Waren und Güter der Südtiroler Unternehmen, deren Transport nach Italien und ins benachbarte Ausland immer aufwendiger wird, wenn die Autobahn nicht funktioniert. Die bisherige Struktur muss auf jeden Fall überdacht werden. Eine dritte dynamische Spur auf der A22 vom Süden her wäre ein wichtiger Schritt nach vorne. Damit würde die Situation wesentlich verbessert. Dies könnte schon durch die Einbindung der Notstreifen – bis nach Bozen Süd – erzielt werden. Erreichbar zu sein, ist im heutigen Wirtschaftleben das Um und Auf. Um unser Wohlstandsniveau zu sichern, ist der Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen unerlässlich. z
BRIGITTE FOPPA, Landesvorsitzende der Grünen: „Es braucht einen Paradigmenwechsel hin zu sanfter Mobilität und nachhaltigem Wirtschaften“
Nein Cui bono?, Wem nutzt es? – fragten sich bei Grundsatzproblemen schon die alten Römer. Wem nutzt die dritte Autobahnspur? Der Wirtschaft, wird man sagen. Und nun sollen auch wir anderen uns bitte davon überzeugen. Die erste Frage ist daher: Ja, wer ist denn „die Wirtschaft“? Ist das die Handvoll Großunternehmer, für die es vielleicht tatsächlich günstig ist, wenn die LKW’s ungehindert kreuz und quer durch Europa düsen können? Oder sind das wir Bürger, die arbeiten, Geld verdienen und es wieder in „die Wirtschaft“ stecken? Sind das die Landwirte, die sich zunehmend bemühen, ihren wertvollen Kulturgrund vor Verbauung zu retten und Qualitätsprodukte auf den Markt zu bringen? Und ist „die Wirtschaft“ auch der Tourismus, der von diesem Land und seinen Schönheiten zehrt und der sich zunehmend schwer tun wird, wenn ewige Großbaustellen, ein ausgebauter Flughafen und neuer Autobahnsmog das Südtiroler Idyll in wenige entlegene Täler zurückgedrängt haben wird? Und: Warum muss man die Autobahn gerade dann ausbauen, wenn der Verkehr krisenbedingt massiv zurückgeht? Warum soll weiterhin in Nord-Süd-Achsen investiert werden, wenn sich der Schwerpunkt Europas schon längst in Ost-West-Richtung verlagert hat? Warum – das fragen sich vor allem Tausende von Pendler im ganzen Land – das Geld nicht in bessere Zugverbindungen und moderne Bahnhöfe investiert wird – wovon wir alle etwas hätten und nicht nur „die Wirtschaft“. All diese Fragen führen, wenn man den Hausverstand anwendet, zu klaren „Nein’s“. Nein, einen Ausbau der Brennerachse braucht es nicht. Wohl aber einen Paradigmenwechsel hin zu sanfter Mobilität und nachhaltigem Wirtschaften. z
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Menschen & Meinungen
Freunde und Gönner Kathi Trojer, Marianne Kinigadner, Hermine Agreiter, Alessandro Cadonna, Cristiana Cadonna, Alfredo Cadonna, Manfred Pliger, Hilda Oberleitner, Olga Mellauner, Irma Erlacher, Josef Rungg, Maria Baumgartner, Roman Michaeler, Erika Willimek, Michael Meier, Rita Brunner, Hermann Priller, Valentin Lechner, Martin Peintner, Franz Plattner, Brigitte Höllrigl, Johann Gruber, Alois Werth, Hans Rederlechner, Konrad Mair, Dorothea Lamprecht, Franz Castlunger, Leonie Dejaco, Margherita Morocutti, Gerda Thaler, Hildegard Kerschbaumer, Oswald Thomas Bergmeister, Christa Oberrauch, Zora Vujanovic, Anna Mutschlechner, Fabian Salcher, Anna Unterkircher, Margarete Müller Peitscher, Marlene Vittur, Luis Thaler, Marta Franzelin, Peter Fischnaller, Georg Agreiter, Plose Ski AG, Notburga Baumgartner, Josefa Putzer, Giuseppe Zuccalà, Irmgard Holderied, David Daporta, Johanna Willimek, Wolfgang Angerer, Antonio De Rosa, Klaus Peintner, Hermann Hartner, Christian Popodi, Ermelinda Bergmeister, Gerda Putzer Vikoler, Anton Pichler, Albert Prosch, Werner Thaler, Oswald Ostheimer, Herta Sellemond, Hedwig Oberhauser, Martin Plunger, Rudolf Schanung, Roswitha Steinmair, Ralf Dejaco, Joachim Kauffmann, Stefano Brocco, Olga Winkler, Sabine Froschmayr, Irmgard Pradi, Giovanni Toniutti, Theresia Regele, Katharina Endl, Eugen Cimadom, Ingrid Peer, Reinhold Tabernar, Domenico De Paola, Walter Gasser, Johann Zingerle, Jörg Dalla Brida, Luise Hofer, Renato Pastore, Hartwig Peer, Hermann Messner, Josef Kerschbaumer, Gertrud Markart, Josef Treyer, Bruno Mahlknecht, Josef Troi, Frieda Barberi, Peter Brugger, Alfred Hinteregger, Verena Steinmair, Renate Daporta, Franz Zöggeler, Bruno Felderer, Andrea Pichler, Gerold Peer, Simon Pechlaner, Liliana Meneguzzo, Ernestine Schwendner, Otto Rubatscher, Hermann Lusser, Markus Fink, Maurizio Morocutti, Ernst Paccagnel, Christoph Prugger, Elmar Molling, Margareth Eigemann, Franco Zanotto, Rosemarie Pfann, Franz Ploner, Raimund Ochsenreiter,
Barbara Prossliner, Anton Brugger, Adolf Dallago, Valeria Hann, Siegfried Huber, Marisa Torggler, Gertrud Thaler, Ruth Lechner, Maria Überbacher, Maria Delazer, Hermann Bernardi, Maria Theresia Resch, Roland Achammer, Kurt Zöll, Ines Prader, Hannelore Zipponi, Leo Schatzer, Lydia Wachtler, Bruno Bampi, Martin Hinteregger, Hermann Kaneider, Giuseppe Andreatta, Karl Lobis, Peter Prader, Paul Zanon, Maria Franzelin, Klaus Cimadom, Antonia Vigl, Josef Resch, Werner Dander, Friedl Amort, Helga Bacher, Hansjörg Salcher, Maria Pia Colombi, Helmut Arnold, Margareth Fischnaller, Walter Weitschek, Karl Ramoser, Margit Psaier, Anna Maria Kiebacher, Stephan Beikircher, Heinrich Psaier, Fortunato Mozzelin, Robert Faller, Maria Theresia Oberhollenzer, Giuseppe Polidori, Christine Gostner, Marta Schwärzer, Alessandra Bracchi, Georg Pallua, Johann Hinteregger, Maurizio Sabbadin, Frieda Grunser, Alfred Müller, Stefan Schatzer, Helmuth Kusstatscher, Annemarie Tauber, Franz Hinteregger, Alfons Zingerle, Heinz Santifaller, Markus Gruber, Congregatio Jesu, Alois Mader, Elisabeth Cimadom, Alois Martin Unterfrauner, Ingrim Feichter, Annamaria Eppacher, Maria Lanz, Franz Tauber, Reinhard Siebenförcher, Peter Stubenruss, Luciano Caracristi, Anton Auer, Anna Maria Rainer, Oswald Dariz, Thomas Schraffl, Theresia Brunner, Max Satzinger, Josef Höllrigl, Stephan Dejaco, Christa Eisenstecken, Luis Plunger, Margareta Staudacher, Paula Planatscher, Petra Mitterrutzner, Walter Lang, Peter Oberrauch, Waltraud Zöschg, Dorothea von Mörl, Markus Braito, Roland Unterkircher, Irene Braito, Paul Unterthiner, Siegfried Barbieri, Walter Ploner, Franz Schweigkofler, Roland Perathoner, Leo Dariz, Tobias Dariz, Simon Dariz, Marlene Hellrigl, Agnes Pernthaler, Klara Willeit, Meinrad Leitner, Carmen Dubois, Marta Leitner, Edeltraud Mutschlechner, Elsa Ebner, Markus Pürgstaller, Thomas Völkl, Margit Strasser, Floriana Allneider, Alfons Kasseroler, Restaurant Finsterwirt, Susanne Tagliari, Verner Delueg, Paul Oberrauch, Otto Prader, Hilda Putzer, Andreas Kofler, Leo Natter, Flora Fink, Johann Thaler, Annemarie Lanz, Adolf Lamprecht, Hubert Fink, Mario Gandini, Elisabeth
Mayrhofer, Walter Santifaller, Ivo Barth, Herz Jesu Missionshaus, Gertraud Fink, Konrad Gatterer, Norbert Damiani, Elisabeth Ellemunter, Elda Letrari, Oswald Peer, Roland Achammer, Annalisa Cimino, Elmar Dejaco, Hans Pichler, Eva Bonell, Martin Ogriseg, Anton Mahlknecht, Anton Geier, Alois Frener, Johann Messner, Reinhold Agethle, Christine Zingerle, Albin Mitterrutzner, Gianfranco De Blasi, Emanuela Degan, Volker Lutz, Richard Moser, Maria Sigmund, Petra Trettau, Alois Ties, Paolo Dalla Torre, Georg Hofmann, Martin Baumgartner, Marilena Dalla Torre, Daniela Petroni, Alberto Ladurner, Marco Losavio, Mirta Dalle Carbonare, Karl Michaeler, Robert Tauber, Georg Bacher, Christian Webhofer, Barbara Torggler, Alois Happacher, Helga Bacher, Autotrasporti Parton, Wendelin Oberstolz, Johannes Fragner, Franz Erschbaumer, Ferdinand Gasser, Helene Goblet, Hermann Fink, Judith Thaler, Roland Aufderklamm, Matilde Neuwirth, Claudio Pippia, Psaier EDV, Hans Mitterrutzner, Karl Mahlknecht, Herbert Baumgartner, Richard Seebacher, Antonio Pompei, Waldtraud Lanz, Fabian Tirler, Verena Ploner, Andreas Zingerle, Bruno Damiani, Claudio Folgheraiter, Adolf Ritsch, Waltraud Mitterrutzner, Anna Elisa Kinigadner, Helene Kasseroler, Hofburg Brixen, Erich Mussner, Siegfried Kerschbaumer, Artur Trentini, Rosa Wieland, Beate Mitterhofer, Martin Gruber, Elisa Battistella, Flora Müller, Gianluigi Ferrari, Johann Kammerer, Evelyn Ragginer, Albin Sigmund, Ferdinand Heidegger, Viktoria Mayr, Leo Gufler, Franz Pichler, Doris Enderle, Monika Kerer, Anton Mair, Stefania Sigmund, Manfred Tasser, Johann Kollmann, Nikolaus Dorfmann, Markus Überbacher, Roslinde Ruggaber, August Foppa Leiter, Regina Stockner, Veronika Dorfmann, Anna Oberhollenzer, Richard Ranigler, Annemarie Hofer, Josef Lamprecht, Hansjörg Mayr, Leo Munter, Martha Rieder, Hermann Oberhuber, Elisabeth Engl, Andreas Unterkircher, Franz Messner, Margit Holzer, Johann Töll, Georg Fischer, Notburga Hofer, Ernst Stabinger, Rita Gostner, Maria Onestinghel, Peter Pliger, Martin Schatzer, Paul Gasser, Adolf Schlechtleitner, Karin Goller, Anton Klement, Erich Silgoner, Josef Leitner, Klara
Premstaller, Peter Jaist, Andrea Schneider, Alfred Gargitter, Thea Vigg, Leonhard Niedermair, Peter Gamper, Johann Federer, Ingmar Obergolser, Florian Kerschbaumer, Paula Stolz, Maria Gostner, Elisabeth Hainz, Meinrad Eisenstecken, Mathilde Spiss, Brigitte Fischnaller, Karl Rungg, Erich Hinteregger, Juliane Gasser, Thomas Lanthaler, Martina Walder, Robert Braun, Olga Orian, Wendelin Priller, Johann Augschöll, Elisabeth Jocher, Christian Mitterer, Oswald Meraner, Rudi Irsara, Waltraud Masotti, Franz Fischer, Georg Mitterrutzner, Hilde Seyr, Monika Delmonego, Margareth Wieser, Karl Lercher, Walter Pedevilla, Josef Kaser, Martin Aricochi, Ralf Schottmann, Edith Flenger, Karl Krause, Antonia Weissteiner, Patrizia Solaro, Simon Schatzer, Rosa Oberhofer, Walter Eller, Renate Biermann, Maria Anna Oberrauch, Albert Rainer, Helmut Terragnolo, Maria Gafriller, Gertraud Frener, Rosa Gargitter, Hans Schrott, Hermann Bernardi, Georg Knollseisen, Helene Profanter, Regina Steinmann, Ida Fink, Verena Palfrader, Hilda Rastner, Anton Gamper, Thomas Kerschbaumer, Alois Pircher, Herbert Sigmund, Walter Mayr, Hildegard Wolf, Gerlinde Troger, Leo Profanter, Gregor Maurer, Werner Amort, Annamaria Bonell, Barbara Klipstein, Christine Fischnaller, Karin Fössinger, Rosa Pfeifer, Maria Foppa, Adelheid Prosch, Hildegard Weissteiner
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Diese Liste enthält alle Freunde und Gönner des „Brixner“, die ihren Beitrag bis 15. Februar 2010 überwiesen haben bzw. deren PostErlagscheinsquittung uns bis zu diesem Tag erreicht hat.
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Echo
Leser schreiben uns
Kleine Ergänzung Zum Bericht „Franzensfeste, wohin?“, „Brixner“ Nr. 240, S. 32
Andreas Gottlieb Hempel, Brixen
Zum Bericht „Franzensfeste, wohin?“ möchte ich eine kleine Ergänzung anbringen: Nicht die Nazis haben in der Franzensfeste ihre Raubgüter vorübergehend deponiert, vielmehr war es ein BerlusconiVorgänger, der Duce Benito Mussolini, der 1943 die gesamten Goldreserven der Banca d’Italia zu seiner eigenen Verfügung in die Franzensfeste verlagern ließ. Das waren immerhin 127 Tonnen Feingold in Barren, von denen sich am Kriegsende nur noch 25 Tonnen von der US-Armee sicherstellen und zurückgeben ließen. Was geschah mit dem
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Rest? Einen Teil haben die Nazis nach Berlin transferiert, einen anderen Teil als „Sparkasse“ für die geplante Alpenfestung auf Schweizer Banken untergebracht. Einen Teil soll auch die Loge P1 über ihren Chef Gelli abgegriffen haben – einige Goldbarren fanden sich in den Geranientöpfen des Privathauses Gelli in der Toscana wieder. Auch der spätere argentinische Diktator Juan Peron, der zeitweilig in der „Tridentina“, der Wachmannschaft der Franzensfeste, Dienst tat, soll seine spätere Machtergreifung mit Gold aus der Franzensfeste finanziert haben. Verborgen ist jetzt nichts mehr davon in der Franzensfeste. Nur noch der goldüberzogene Handlauf des Geländers aus Baustahl des Vinschger Künstlers Manfred Alois Mayr erinnert daran – er wurde für das neue Treppenhaus am Zugang zum ehemaligen Goldlager für die Landesaustellung sozusagen als Reminiszenz geschaffen.
Macht weiter so! Zum Editorial über das 20-Jahr-Jubiläum unserer Zeitschrift; „Brixner“ 240, S. 3
Christian Webhofer, Klausen, ehem. Druckereileiter der Athesia Druck Brixen
Hallo Willy, ich muss sagen, der „Brixner“ hat sich in den 20 Jahren prächtig entwickelt. Als ich den Leitartikel gelesen habe, kamen sehr angenehme Erinnerungen in mir hoch. Obwohl wir ihn über viele Jahre hinweg jeden Monat drucken durften, war er nie ein Routineprodukt, nein, im Gegenteil, er löste jedes Mal so eine Art Alarmstufe (im positiven Sinne) aus: Schichten einteilen, Mitarbeiter für die Etikettierung bereit stellen, Termine koordinieren usw. Es war jedes Mal unser ganzes Herzblut drin, und das
sage ich nicht nur so, sondern das war so, wie du sicherlich auch teilweise mitbekommen hast. Irgendwie fühle ich mich als ein „Onkel“ vom „Brixner“, wie jemand, der zwar kein direktes Familienmitglied, aber trotzdem ein bisschen verwandt ist. Was mich ganz besonders freut, ist, dass mein „Neffe“ mich jeden Monat zu Hause besuchen kommt; er ist eben wohl erzogen! Mir bleibt nur noch dir und deinem Team herzlich zu diesem Jubiläum zu gratulieren. Macht weiter so!
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
Maria, Markus und Mitarbeiterinnen freuen sich auf Dich!
Wir trainieren im Team. Und Sie fehlen uns noch. * Das Angebot gilt vom 01.03.2010 bis 30.04.2010 für die ersten 50 Neumitglieder pro teilnehmenden Club: Bei Abschluss einer Jahresmitgliedschaft erhält das Neumitglied 50% Preisnachlass auf das StartUp (64,50 Euro statt regulär 129 Euro) inklusive eines persönlichen Einführungsgesprächs und Gesundheits-CheckUp. Nicht kombinierbar mit anderen Angeboten.
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Menschen & Meinungen
Umfrage
Schon im Wahlfieber? Noch gut zwei Monate bis zu den Gemeinderatswahlen, und die Parteien beginnen schon, nervös mit den Hufen zu scharren. Wie präsent die Wahl jetzt schon bei den Wählern ist und ob ihre Entscheidung im Vergleich zu 2005 anders ausfallen wird, haben wir Passanten in der Brixner Altstadt gefragt.
„Leichte Zweifel bestehen“ für Manfred Karl. „Ich war nicht immer ganz einverstanden mit dem, was meine Partei gemacht hat. Und so wie ich, sind wohl die wenigsten mit ihrer Partei zufrieden. Die Entscheidung fällt man eher kurz vor der Wahl. Letztendlich wählen aber wahrscheinlich viele, die jetzt zweifeln, doch wieder ihre Stammpartei.“
Walter Santer ist zwar „Stammwähler der Volkspartei, aber man wird in den nächsten Wochen sehen müssen, ob sich die Partei nach den Fehltritten der Vergangenheit wieder richtet und den Wähler bei der Stange halten kann. Im Großen und Ganzen wird sich das politische Verhältnis sicher ändern, aber nicht so sehr, dass nach den Wahlen ein allgemeiner Unfrieden herauskommt.“ 22
Bei Rosa Corradini sind die Wahlen wohl präsent, „aber so ganz kennt man sich noch nicht aus. Ich bin unentschlossen, ob ich diesmal dieselbe Partei wie beim letzten Mal oder eine andere wählen werde. Einerseits hoffe ich, dass die SVP die Mehrheit behält, aber die Mandatare müssen sich jetzt anstrengen, mehr an die Pensionisten denken und die Gelder vernünftig einsetzen.“
Florian Kaser ist vom Wahlfieber noch überhaupt nicht gepackt worden. „Ich habe mich mit dem Thema aus Zeitgründen bisher nicht beschäftigt und werde dies erst relativ kurz vor dem Wahltermin tun. Spontan habe ich das Gefühl, dass die heurigen Gemeinderatswahlen eine Änderung der Kräfteverhältnisse der Parteien herbeibringen werden.“
Karin Schweitzer denkt, sie werde „wieder dieselbe Partei wählen wie vor fünf Jahren. Ich bin zwar nicht immer ganz zufrieden mit den Leistungen meiner Partei, aber ich werde sie wohl trotzdem wieder wählen. Ich glaube, das politische Kräfteverhältnis wird mehr oder weniger dasselbe bleiben.“
Elisabeth Hainz ist „immer noch am Überlegen, welche Partei ich wählen soll. Sie sollen sich ein bisschen bemühen die letzten Monate und versuchen, Versäumtes aufzuholen. Das politische Verhältnis wird sich nach den Wahlen meiner Meinung nach ändern – ich hoffe zum Besseren, denn momentan ist es nicht gut.“
Konkrete Gedanken zu den Wahlen hat sich Cilly Frick noch nicht gemacht. „Ich bin unentschlossen, welcher Partei ich den Vorzug geben werde. Möglicherweise wird sich die Verteilung der Sitze nach den kommenden Wahlen ändern – schaden würde es jedenfalls nicht.“
„Sicher nicht dasselbe Listenzeichen wie bei den letzten Gemeinderatswahlen“ wird Laura Treyer ankreuzen. „Aber ich bin noch am Überlegen, auf welche Partei die Wahl fallen soll. Ich hoffe, dass sich an der politischen Zusammensetzung in den Ratsstuben etwas ändern wird.“
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Kunst & Kultur
FÜR DEN LAIEN UNSCHEINBAR, FÜR DEN FORSCHER VON GROSSER BEDEUTUNG: Regens Konrad Willeit blättert durch Typen-Exemplare von nicht mehr existierenden Pflanzen
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HERBAR HUTER IM VINZENTINUM
Zerbrechliche Kostbarkeiten
Der Osttiroler Priester und Pflanzenkundler Rupert Huter (1834-1919) hat Zeit seines Lebens Pflanzen getrocknet und katalogisiert. Das „Herbar Huter“ mit geschätzten 125.000 Belegen befindet sich im Vinzentinum, seit einiger Zeit überlegt man sich aber eine Übersiedelung in eine Landesstruktur.
S
eit jeher finden sich allerorts Menschen, die mit großer Leidenschaft irgendwelche Dinge sammeln. Die Objekte ihrer Begierde sind so vielfältig wie das immense Angebot der Natur. Ein passionierter Sammler war auch der Osttiroler Priester und Pflanzenkundler Rupert Huter (1834-1919). Sein Interesse galt allerdings ausschließlich den Pflanzen, die er trocknete, presste und auf Herbarbögen aufklebte. Dazu notierte er säuberlich jedes Mal nicht nur den lateinischen Namen der Blume, des Grases oder der Flechte, sondern hielt auch Datum, Fundort und Jahreszeit fest. In einem Katalog wurde jeder Fund eingetragen.
Eine solche Sammlung wird
als „Herbarium“ oder „Herbar“ bezeichnet und erlaubt dem Botaniker, Pflanzen unterschiedlicher Herkünfte zu vergleichen und unsichere Bestimmungen zu überprüfen oder Vorkommen oder
ökologischen Forschung immer größere Bedeutung zukommt, ist das Herbar Huter für die Entwicklung und Veränderung der Flora bestimmter Gebiete ein unschätzbares wissenschaftliches Grundmaterial.
Das Lebenswerk des bota-
nischen Autodidakten Rupert Huter umfasst rund 120.000 verschiedene Gräser, Kräuter, Blumen, Flechten und Farne aus den Ost- und Südalpen und enthält auch zahlreiches Material aus anderen Ländern, da er natürlich auch mit befreundeten Botanikern tauschte. Es war wohl die tiefe Naturverbundenheit des urwüchsigen Bauernsohnes aus Kals, die den fruchtbaren Boden für seine lebenslange Liebhaberei bildete. Unzählige Wanderungen und auch einige Forschungsreisen zusammen mit seinen Botaniker-Freunden Pietro Porta und Giorgio Rigo haben Huters private Pflanzensammlung immer
später in Ried bei Sterzing tätigen Pfarrer dazu drängte, diese dem fürstbischöflichen Seminar zu vermachen. Dort wird das Herbar Rupert Huter, eine der bedeutendsten historischen Pflanzensammlungen über die Flora der Ost- und Südalpen, seither auch sachgerecht aufbewahrt.
Wert und Bedeutung des Herbars: Direktor Christoph Strage-
negg weist auf den Wert des unscheinbaren Schatzes hin: „Nach Aussagen anerkannter Fachleute ist das Herbarium Huter für die wissenschaftliche Forschung äußerst bedeutsam, denn es bildet eine der zentralen Grundlagen für die Erforschung der mitteleuropäischen Flora.“ Vor allem die vielen Typus-Belege sind es, die den eigentlichen unschätzbaren Wert für die botanische Forschung darstellen. Bei einem Typus-Beleg handelt es sich um jenes Pflanzenexemplar, aufgrund dessen
„Das Herbarium Huter bildet eine der zentralen Grundlagen für die Erforschung der mitteleuropäischen Flora“_ Direktor Christoph Stragenegg auch Verschwinden bestimmter Arten an ihren Wuchsorten nachzuweisen. Durch Auswertung älterer Herbarien lassen sich nicht selten Änderungen in der Häufigkeit von bestimmten Pflanzenvorkommen oder Verschiebungen der Verbreitungsgebiete nachzeichnen. Gerade heute, wo der
umfangreicher werden lassen. Damals war Osttirol noch Teil der Diözese Brixen, und Fürstbischof Vinzenz Gasser, Gründer des Vinzentinums, war sich der Bedeutung der gewaltigen Sammlung mit 17.000 verschiedenen Pflanzenarten wohl bewusst, als er seinen im Pustertal und
ein Forscher die Festlegung einer neuen systematischen Einheit vornimmt – also die zentrale Grundlage für die Weiterentwicklung der systematischen Einordnung und Benennung von Pflanzen. Regens Konrad Willeit ist nicht nur für das Internat zuständig, sondern sozusagen der „Schatz-
meister“ der vielen im Vinzentinum gelagerten Kostbarkeiten und Kuriositäten. Er gewährt uns Einblick in das Herbar, entnimmt den raumhohen Schränken einige Mappen mit Herbarbögen und weist auch gleich auf die besondere Bedeutung gerade dieser Exemplare der Gattung Hieracium (Habichtskraut) hin: „Unter den 2.850 Belegen dieser Gattung, die Huter gesammelt hat, fanden sich bei der Neubearbeitung durch Professor Günter Gottschlich aus Tübingen 228 Typus-Exemplare!“ Das Ergebnis dieser wissenschaftlichen Arbeit wurde 2007 als Sonderband der „Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum“ publiziert. Doch war Rupert Huters Pflanzensammlung nicht nur eine der wichtigsten Grundlagen für bedeutende Publikationen – etwa das letzthin erschienene fünfbändige Grundlagenwerk „Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg“ von Adolf Polatschek – es werden immer häufiger auch Herbarbelege von verschiedenen europäischen Forschungseinrichtungen entlehnt und wissenschaftlich genutzt.
Restaurierung notwendig. Das
Lebenswerk von Rupert Huter ist nicht nur ein wertvoller, sondern leider auch empfindlicher und zerbrechlicher Schatz. So zeigte sich im Zuge der Generalsanierung des Vinzentinums in den 90er Jahren, dass auch das Herbar grundlegend restauriert werden muss, wenn es der Nachwelt erhalten bleiben soll. Nachdem es damals keine kompetente Einrichtung im Lande gab, entschloss sich die Hausleitung 25
Kunst & Kultur
des Vinzentinums 1996 dazu, die gesamte Pflanzensammlung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum auf eigene Kosten fachgerecht restaurieren zu lassen. Seither werden die Belege dort auf neue Bögen gespannt, neu etikettiert, gegen eventuellen Schadinsektenbefall schockgefroren, digital erfasst und – sofern erforderlich – von anerkannten Spezialisten nachbestimmt. Die erneuerten Belege werden ins Vinzentinum zurückgebracht und dort in einem speziell eingerichteten und auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglichen Raum sachgerecht deponiert. Da die Restaurierung in den letzten zehn Jahren in Form von Projektarbeiten durch Studenten erfolgte, waren zwar die Kosten überschaubar, doch gingen die Arbeiten sehr langsam voran, sodass bis heute erst ein Viertel des umfangreichen Herbars, also etwa 25.000 Belege, erneuert wurde. „Es fehlt eine einheitliche Linie, nachdem eben unterschiedliche Personen daran gearbeitet hatten“, sagt Regens Willeit. Im Zuge der Umstrukturierung des Landesmuseums Ferdinandeum kam vom neuen Direktor
Wolfgang Meighörner der Vorschlag, eine kompetente Biologin mit den Restaurierungsarbeiten zu betrauen, um die Arbeiten künftig nicht nur zu beschleunigen, sondern auch Kontinuität zu gewährleisten. Allerdings vervierfachten sich damit auch die Kosten auf etwa 40.000 Euro jährlich. Den Verantwortlichen im Vinzentinum war klar, dass eine weitere Finanzierung der Restaurierung für mindestens zehn Jahre vom Haus alleine unmöglich geleistet werden konnte. Zudem war das Herbar zwar bedeutend für Forschung und Wissenschaft, hat aber für den hauseigenen Schulbetrieb kaum Bedeutung. Direktor Stragenegg: „Es geht hier vor allem um einen kulturellen Auftrag und nicht so sehr um einen didaktischen.“
Stotternde Finanzierung. Die Verwaltung des Vinzentinums machte sich auf die Suche nach einer Finanzierung, trat an das Amt für Kultur der Landesregierung und an die Stiftung Südtiroler Sparkasse heran. Das Naturmuseum in Bozen zeigte auch großes Interesse am Herbar. Nachdem schließlich die
Stiftung eine Startfinanzierung für drei Jahre übernommen hatte, konnte im Jänner 2007 die junge Biologin Sabina Schuster aus Vetzan hauptamtlich für die Restaurierung und Inventarisierung des Herbars angestellt werden. Die Arbeiten gingen zügig und zur vollsten Zufriedenheit der Besitzer des Herbars voran. Nicht zuletzt, um den verantwortungsbewussten Umgang mit den Beiträgen zu garantieren, wurde im Vinzentinum ein wissenschaftlicher Beirat mit Vertretern des Hauses, der Universität Innsbruck, des Ferdinandeums und des Naturmuseums eingerichtet. Allerdings stellte sich heraus, dass die anfänglichen Schätzungen von einem jährlichen Volumen von 9.000 bearbeiteten Bögen nicht realistisch waren und auch die Gesamtanzahl der Huterschen Belege, die mit 120.000 geschätzt waren, wohl zu niedrig angesetzt worden war. Das bedeutete eine Verlängerung der Gesamtdauer der Restaurierung und Gesamtkosten von rund einer Million Euro. Ein zusätzliches Problem ergab sich, als man erkannte, dass der eigens für das Herbar im Vinzentinum reservierte und neu
gestaltete Raum nicht nur viel zu klein für die gesamte restaurierte Sammlung sein würde, sondern auch den neuen Qualitätsstandards nicht mehr genügte. Die Herbarpflanzen müssen unter klimakontrollierten Bedingungen gelagert werden, um Fäulnis und Schimmelbildung zu verhindern. Staubläuse, Museumskäfer oder andere Sammlungsschädlinge, die von getrockneten Pflanzen leben, werden am besten durch gelegentliches Tiefkühlen bekämpft. Die einzelnen Herbarbögen werden liegend in flachen Fächern aufbewahrt. Mit der zunehmenden Anzahl von im Internet verfügbaren Daten des Herbars greifen nun immer mehr Botaniker auf die Huter’sche Sammlung zurück. Christoph Stragenegg sieht deshalb eine kompetente Person zur Betreuung der Anfragen als Notwendigkeit: „Es sind Anfragen entgegenzunehmen, Belege herauszusuchen, zu verpacken und zu versenden, aber wir können keinen eigenen Mitarbeiter dafür anstellen.“
Wohin also mit dem Herbar
Huter? Bereits 2008, also lange, bevor sich das Ende der Finanzierung
SchEnkung unD TESTAmEnT von Dr. Hannes Willeit,
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Stirbt ein Mensch, hinterlässt er nicht nur die trauernden Angehörigen, Freunde und Bekannten, sondern auch sein Vermögen. Der Erblasser, sei es als Privatperson oder als Unternehmer, kann bereits zu Lebzeiten seine vermögensrechtlichen Aspekte regeln und durch Verträge, meist Schenkungsverträge, an die gewünschten Personen (meist Familienangehörigen) übertragen. Dabei hat er mehrere Möglichkeiten, sich Zeit seines Lebens rechtlich abzusichern, beispielsweise indem er sich das Fruchtgenussrecht oder das Wohnrecht auf der Wohnung oder dem Haus zurückbehält und/oder den Beschenkten verpflichtet, ihm eine lebenslange Leibrente zu bezahlen. Der Vorteil der Regelung des Nachlasses unter Lebenden besteht darin, dass ein klärendes Gespräch zwischen der Elterngeneration und deren Nachfolgern geführt werden kann. Dadurch haben auch die Nachfolger die Möglichkeit, ihre Wünsche
zu äußern und können die Liegenschaften oder andere Vermögenswerte erhalten, die sie auch effektiv übernehmen möchten. Somit kann die Erbfolge bereits zu Lebzeiten und in den meisten Fällen zur Zufriedenheit aller größtenteils geregelt werden. Möchte der Erblasser jedoch bis zum Zeitpunkt des Ablebens uneingeschränkt über sein Vermögen verfügen, ist es äußerst ratsam, ein Testament zu schreiben. Wird ein Testament in der richtigen Form und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen verfasst (z.B. vorgesehene Pflichtanteile an Ehefrau und Kinder), ist dieses unter mehreren Aspekten sehr von Vorteil: 1. es zeigt den ausdrücklichen Willen des Erblassers für den Fall seines Ablebens; 2. es verhindert Erbstreitigkeiten (bei korrekter Einhaltung von Form und Inhalt); 3. es trägt in Bezug auf Immobilien dazu
bei, dass im Falle mehrerer Erben nicht zusätzliche Verträge abgeschlossen werden und damit zusammenhängende Steuern und Gebühren nicht doppelt bezahlt werden müssen, um jeweils das ausschließliche Eigentum an einer erbgegenständlichen Liegenschaft zu erhalten. Voraussetzung dafür ist eine formell und inhaltlich korrekte Abfassung des Testaments. WILLEIT-ImmojuS berät Sie gerne in Erbrechtsangelegenheiten, ist bei der Abfassung der damit zusammenhängenden Testamente und Urkunden behilflich und wickelt Erbschaften für Sie ab. Weiters sind wir bei Immobilienvermittlungen und -schätzungen, sowie in der Erstellung und Überprüfung jeglicher Art von Immobilienverträgen (Kaufverträge, Mietverträge, Pachtverträge etc.) mit umfassendem Service und ausgezeichneter juristischer Arbeit für Sie da.
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abzeichnete, gab es Gespräche mit dem Amt für Kultur der Landesregierung. Auch das Naturmuseum in Bozen, eigentlich prädestiniert für eine botanische Sammlung wie das Herbar Huter, zeigte großes Interesse. Zusammen mit der Diözese traf die Verwaltung des Vinzentinums eine Grundsatzentscheidung: Sollte das Land bereit sein, die in Zukunft anfallenden Kosten zu übernehmen, wäre das Vinzentinum als Besitzer gern bereit, das Herbar als Dauerleihgabe – für 99 Jahre – der öffentlichen Hand zur Verfügung zu stellen. Direktor Stragenegg bringt die auch von mehreren Gutachten untermauerte Ansicht der Vinzentinumsverwaltung auf den Punkt: „Nutzung und Betreuung sollte das Naturmuseum übernehmen, denn damit sind die investierten Gelder gerechtfertigt. Schließlich steht die Sammlung dann der gesamten Wissenschaft und Forschung zur Verfügung.“ Die Verhandlungen zogen sich allerdings in die Länge, zumal auch das Naturmuseum ein Raumproblem hatte und die dort geplanten Erweiterungen nicht wie vorgesehen realisiert werden konnten. So kam der Mai 2009, und die Geldmittel der Stiftung liefen aus. Obwohl sie kompetente und gute Arbeit geleistet hat, konnte man den Auftrag für Sabine Schuster nicht verlängern. Etwas unter Zugzwang geraten, fasste die Landesregierung im Juli 2009 eine Grundsatz-Absichtserklärung, mit der die Bereitschaft zur Kostenübernahme beschlossen wurde. Allerdings waren für 2009 keine Gelder verfügbar, da sie erst für den Haushalt 2010 eingeplant werden konnten.
Südtirols als autonome örtliche Körperschaften aufgelöst und mit Beginn dieses Jahres in eine einzige Landeskörperschaft (angegliedert der Abteilung 42) zusammengefasst wurden. Der Leihvertrag zwischen Vinzentinum und Land muss nun mit dem neu geschaffenen Landesamt ausformuliert und geschlossen werden, was bekanntlich seine Zeit braucht. Obwohl man intensiv daran arbeitet, bereitet Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur vor allem die derzeit ungelöste Standortfrage Kopfzerbrechen, obgleich kurzzeitig eine praktikable Lösung in Aussicht schien. Auch hätte man vom Vinzentinum gerne eine Kooperation zwischen Ferdinandeum und Naturmuseum gesehen, mit zwei Standorten, was auch den Restaurierungsprozess beschleunigen würde. „Wir haben ausgerechnet, mit zwei Standorten und dort tätigen Teams könnten die noch ausständigen Restaurierungsarbeiten in fünf bis sechs Jahren abgewickelt werden“, erklärt Stragenegg und verweist auf damit mögliche Kosteneinsparungen.
Tatsache ist: Seit September 2009
ist die Restaurierung des Herbars auf Eis gelegt. Man hofft nun im Vinzentinum sehr, dass es eine Weiterarbeit am Vermächtnis von Rupert Huter mit Sabine Schuster geben werde und versucht daher, möglichst bald zumindest eine Wiederaufnahme der Arbeiten zu erreichen. Ob die junge Biologin in unsicheren Zeiten wie diesen allerdings andere Aufträge dauerhaft ablehnen kann?
Äußerst ungünstig, weil
wiederum verzögernd, wirkte sich auch eine Maßnahme des Landes aus, mit der die Museen
elmar.albertini@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Laienproduktion mit Potential Die „Vahrnereien“ glänzten auch in der Ausgabe 2010 durch zu lange Texte und hin und wieder allzu verstecktem Witz. Das Potential vieler Gags und Schauspieler wurde nur selten von Text und Regie voll ausgeschöpft.
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raditionen sind eine schwierige Sache. Ob man sie nun begrüßt oder mit entschiedener Gewissheit ablehnt, früher oder später muss man sich ihnen beugen. Und so ist es auch mit den „Vahrnereien“: Nicht nur der Redaktionsausflug, der sich alle zwei Jahre zu einer der Vorstellungen einfindet, auch das dazugehörige Schreiben einer Rezension ist bereits als festlicher Brauch in die Geschichte des „Brixners“ eingegangen, inklusive aller Konsequenzen. Und so ging man auch dieses Jahr wieder zu den „Vahrnereien“, unmaskiert, hungrig und mit äußerst niedrigen Erwartungen, schließlich hatte man als braver Jungredakteur die Artikel der letzten Jahre selbstverständlich bereits gelesen.
Glücklicherweise wurden die
Erwartungen jedoch nur teilweise erfüllt: Zwar waren einige Kritikpunkte der vergangenen Jahre auch heuer noch vorhanden, doch viele der Sketche hatten Potential, das nur leider nicht immer genutzt wurde. Unsere fehlende Maskerade könnte man uns durchaus als Fauxpas anrechnen, den Hunger mit Sicherheit nicht, sind doch die „Vahrnereien“ seit Jahren für ihre
Fotos: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
VAHRN
Die Bar-Szene bei den Vahrnereien war durchaus gelungen und zeugte von gutem Humor und zielsicherer Satire
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hervorragende Verköstigung bekannt, die durchaus das Potential hatte, einige inhaltliche Schwächen zu überdecken. Teilweise war dies jedoch gar nicht nötig; manche der Sketche und Pointen, so zum Beispiel die Bar-Szene und jene der Raiffeisenkasse, zeugten nicht nur von gutem Humor, sondern auch von bemerkenswerter und zielsicherer Satire. So ist es beispielsweise auf den ersten Blick äußerst unterhaltsam, wenn „der Hofer“, erschöpft von den vielen Vorstellungen im letzten Jahr, schreiend von der Bühne
läuft. Auf den zweiten Blick jedoch handelt es sich dabei um einen feinsinnigen, ironischen Kommentar zur Ausschlachtung des Mythos Hofer.
Die wenigen Male, in denen
Regisseur Stefan Braun mit so ausgeklügelten Situationen und einer durchdachten Inszenierung arbeitete, war das Zuschauen ein Genuss. Wenn er es jedoch nicht tat, und das kam vor allem gegen Ende des Stückes immer öfter vor, konnte einen die Vorstellung zur Verzweiflung treiben: Die Dialoge
zogen sich in die Länge, die Pointen waren spärlich gesät und die authentischen Schauspieler kämpften erfolglos gegen den Text an, der das Hauptproblem des Abends darstellte. Nicht nur war er mit drei Stunden deutlich zu lang, er wurde auch an entscheidenden Stellen für eine Faschingsrevue nicht ausreichend bearbeitet. Man darf jedoch bei aller Kritik nicht vergessen, dass es sich bei den „Vahrnereien“ um eine Laienproduktion handelt, der man den Eifer und die Hingabe bei ihrer Entstehung an jeder Ecke ansieht. Und in der Tat war es nicht die Qualität der Revue, die für gemischte Gefühle am Tisch sorgte, es war vielmehr das Potential vieler Gags und Schauspieler, das nur selten von Text und Regie voll ausgeschöpft wurde. Dass die „Vahrnereien“ die Voraussetzungen besitzen, sich zu qualitativen Hochleistungen aufzuraffen, steht für mich außer Frage, ob sie es jedoch auch schaffen, bleibt offen. Auf jeden Fall bin ich nicht nur deshalb schon jetzt gespannt auf ein Wiedersehen in zwei Jahren. anton.rainer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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MILLAND
Alles andere als ein Kas B
ereits der Auftakt mit dem Auftritt des „Horst Schlemmer“, alias Georg Plank, den Brixnern und Millandern besser bekannt als „Geggo“, der sich als „Nichteinheimischer“ unters Publikum mischte, ließ erkennen, dass auch heuer wieder nette, originelle und vor allem freche KA(O)S-Nachrichten auf die Bühne kommen würden. Seine ausgeprägte nasse Aussprache sowie das ständige Zurechtrücken der dritten Zähne und das anschließende Berühren einzelner Zuschauer ließ dann doch einige in Deckung gehen, und jeder hoffte insgeheim, dass dieses spuckende und rotzende Ekelpaket hoffentlich weit genug weg bleibt. Die Stimmung war dadurch aber im Nu aufgelockert, und die Sympathie des Publikums gehörte auf Anhieb den Akteuren.
Manager der Millander Heimatbühne zufrieden geben, da er als Hartz 4-, 5- und 6-Empfänger nicht wählbar sei. Und so instruierte er auch vorbildhaft gleich am Anfang das Publikum, sich bei einem Brand ganz schnell an die linke Wand zu legen, damit die Schauspieler ungehindert hinaus kommen würden. Und so begann eine der vier Aufführungen des Millander Faschings unter dem Titel „MILL and KA(O)S – Das Doppelte Erlebnis“ im Jugendheim, das aufgrund der hier stets eher kühleren Temperaturen neuerdings den Beinamen „Millander Eiswelle“ trägt. Geboten wurde eine flotte und gut gemachte Faschingsrevue, die nun schon seit einigen Jahren im Wechsel zum Brixner Stadtlerlåchn durch die Heimatbühne BrixenMilland aufgeführt wird.
Herr Schlemmer, der eigentlich Die Themen, die von den Milals Landeshauptmann kandidieren wollte, musste sich stattdessen als
landern geschickt in Szene gesetzt wurden, streiften sämtliche
Fotos: Oskar Zingerle
Die Heimatbühne Brixen-Milland präsentierte ihre Faschingsrevue „MILL and KA(O)S“ unter dem Motto „Das doppelte Erlebnis“.
Der Auftritt des Papstes samt Sekretär Gänswein war einer der Höhepunkte von „Mill and Ka(o)s“
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Ereignisse der letzten zwei Jahre und rückten sie in ein wirklich karnevalistisches Licht. Die vielen Lacher und Applausattacken des Publikums bestätigten die gute Arbeit der Autoren und Darsteller. Ob Finanzkrise, Papstbesuch, Grundstücksskandal, Schweinegrippe, Andreas-Hofer-Gedenkjahr, Hotelgroßprojekt oder Friedenstaube – nichts wurde verschont und fand hier seinen gebührenden Platz. Überhaupt war der diesjährige Fasching ein geradezu „doppeltes
Erlebnis“, da auch das Publikum mit den „3 lustigen 4“, die für die musikalische Untermalung zuständig waren, sogleich ein ganz bewusst sehr „trauriges“ Faschingslied anstimmte. Das erste Bühnenhighlight war der Gang zum Onkel Doktor und dem hier stattfindenden Wahnsinn, wie er sich alltäglich in einem typischen Wartezimmer abspielen könnte. Neben einer aufgetakelten Sprechstundenhilfe, der blonden Tanja, die sich kontinuierlich die
Horst Schlemmer – blendend imitiert von Georg „Geggo“ Plank
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Anschließend kam ein mit vielen Trachtenteilen vollbeladener Schütze aus Innsbruck, der erst nach langem Suchen das Millander Jugendheim gefunden hatte. Die vage Beschreibung „neben der Kirche“ führte ihn zuerst über eine neue, „sehr kurvenreiche“ Straße in den Wald, bis er merkte, dass auch Milland ein „doppeltes (kirchliches) Erlebnis“ habe. Die vielen Trachtenteile wurden
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Landesvater Durnwalder machte Bekanntschaft mit einem übereifrigen Stadtpolizisten
Nägel feilte, saßen hier auch die üblichen Patienten mit ihren unterschiedlichen Wehwehchen. Die anfängliche Ruhe wurde jedoch abrupt durch das Macho-Gehabe gestört, das ein lauter und flegelhafter Staubsaugervertreter an den Tag legte. Doch Tanja machte bald kurzen Prozess und setzte ihn neben einen schwulen Patienten, der auch sogleich ein Fachgespräch über rosafarbene Staubsaugerrohre anfing. Tanja glänzte unterdessen mit ihrer sehr mitteilungsbedürftigen Art, sodass bald jeder im Saal bestens über die Krankheiten der übrigen Patienten im Bilde war: egal, ob Schweinegrippe oder ob sich jemand bei seiner Enkelin Läuse geholt hatte, ob freudige Mitteilung über den negativen Befund einer geheimen Schleimhautbekanntschaft in Innsbruck oder die furchtbar juckende Tropenkrankheit, die beim zufälligen Zusammentreffen zweier ehemaliger Schulkollegen zu einer äußerst unangenehmen Situation führte und sogar beim Publikum den spontanen Drang, sich zu kratzen, hervorrief. Es war eine lustige und voller Situationskomik geladene Szene.
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angeblich nach den letzten Jubiläumsfeiern in verschiedenen Etablissements in Innsbruck gefunden, und er wollte nun diese den rechtmäßigen Besitzern wieder zurückbringen. Eine DNA-Analyse würde mit Sicherheit Aufschluss über die Besitzer geben… Auch machte er sich Gedanken, wie eine Wiedervereinigung Tirols aussehen könne. Demnach wäre ein Ausbau des Bozner Flughafens völlig überflüssig, denn einen solchen gibt es ja bereits in Innsbruck; ein Einkaufszentrum ist auch schon vorhanden, und auch die Wahl eines Landeshauptmannes könnten wir uns künftig sparen. Selbst Eva mit dem schönen Zopf hätte nichts mehr zu tun. Nur frage er sich, warum wir uns ständig für ein vereintes Tirol stark machen und gleichzeitig eine doppelte Staatsbürgerschaft anstreben: „Wollt ihr nun Österreicher oder Tiroler sein?“
Landesvater Durnwalder machte
stattdessen Bekanntschaft mit dem eifrigsten und zugleich schönsten Schutzmann der Stadt wegen unerlaubten Telefonierens, während er sein kleines Töchterchen im Kinderwagen durch Milland spazieren fuhr. Überhaupt fand der gesetzestreue Beamte, der in Milland stets für Zucht und Ordnung sorgt, einige Unzulänglichkeiten, die er dem „jungen“ Papi anlastete, wie etwa abgefahrene Sommerreifen oder das Fehlen des Erste-Hilfe-Koffers und des Poppenwagele-Büchleins. Nachdem sich der Landesvater weigerte, sich auch noch einem Alkoholtest zu unterziehen, wurden Handy und Kinderwagen sofort beschlagnahmt und zur Versteigerung freigegeben. Zumindest das Kind konnte Durni behalten, „weil es noch minderjährig“ ist. Unterbrochen wurde die gemütliche Stimmung durch das plötzliche Auftauchen von sehr ernst wirkenden und aalglatten Männern in dunklen Anzügen, mit schwarzen Sonnenbrillen und Ohrhörern. Es waren offensichtlich Geheimdienstmitarbeiter des Vatikan, die den Saal forsch und mit hektischen Bewegungen nach Verdächtigen und gefährlichen Gegenständen durchsuchten, denn gleich sollte der „Heilige Vater“ höchstpersönlich erscheinen – eine Rolle, die Bernhard Mair förmlich auf den Leib geschrieben war. Gestik, Sprache und Stimme waren so überzeugend, dass man zwischendurch glaubte, Joseph Ratzinger
persönlich stehe auf der Bühne, natürlich flankiert durch seinen Sekretär Gänswein, von Giulio Viale auch sehr überzeugend gespielt. Der Papst äußerte sich ängstlich und äußerst bedenklich gegenüber den Frauen in Milland und Brixen, wegen denen der hübsche Monsignore Gänswein inzwischen populärer sei als er selbst. In seiner in gebrochenem Italienisch gehaltenen Rede mit deutschem Akzent erinnerte er an seine geheime Fahrt nach St. Andrä, wobei er mit Entsetzen feststellen musste, dass hier die Grundstückspreise in kürzester Zeit enorm gestiegen seien – „überdimensionale“, wie er es ausdrückte. Außerdem hat er sich ungemein erschrocken, als er plötzlich den enormen Vogel sah, der vom Seilbahnmast direkt in sein Papamobil hinein blickte. Er dachte zuerst an eine Begegnung mit dem Pleitegeier, der auch schon das Haus der Solidarität ins Visier genommen habe. Ein plötzlich hereineilender weiblicher Fan verschaffte sich mit einem Blumenstrauß den Weg auf die Bühne, indem sie „Viva il papa“ rief. Oben angekommen, hatte sie jedoch nur Augen für „Gänswein“. Ein ausschließlich für die Bedürfnisse der Damenwelt etabliertes Fitnesscenter in Milland hat sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt gemausert. Hahn im Korb ist dabei der Betreiber selbst, der als einziger Mann die heiligen Hallen betreten darf. Umso mehr versuchten die Damen, auf sich aufmerksam zu machen, indem sie sich für ihren Trainer besonders hübsch machen und seine Anweisungen akribisch befolgten. Die Trainingslaune verflog aber spontan, als plötzlich „die Gasserin“ aus Afers den Fitnesstempel im Dirndl betrat und dabei auch noch einen etwas strengen Stallgeruch verbreitete. Unmut machte sich spätestens dann breit, als von den Frauen festgestellt wurde, dass zwei anwesende junge Fräuleins keine Fitnessgebühr bezahlen mussten – sondern, ganz im Gegenteil, sogar noch etwas „Taschengeld“ für ihre Anwesenheit zugesteckt bekamen. „Zu Recht“, meinte der Betreiber, „denn diese seien schließlich gesponsert und machten auf dem Prospekt halt doch eine viel bessere Figur als die sonst übliche Stammklientel“.
„MILL and KA(O)S“ war eine durchgehend gelungene Vorstellung mit vielen lustigen
Christoph Kerschbaumer und Luis Costadedoi führten als Conferenciers durch den Faschingsabend
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Momenten und guten Einfällen. Ein Lob gebührt insbesondere den Darstellern und auch den Autoren Georg Plank, Helmut Huber und Patrick Eheim sowie Erich Meraner, der die Truppe
tatkräftig unterstützt hat. Der Präsident der Heimatbühne BrixenMilland, Karl Jöchler, hatte die Gesamtleitung über. klaus.ramoser@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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AUSSTELLUNG
Kunst & Kultur
Von Op-Art zur Höhenluft z Die StadtGalerie Brixen zeigte in ihrer zweiten Ausstellung dieses Jahres Werke des ungarischen Künstlers Victor Vasarely (19061997). Vasarely gilt als der berühmteste Vertreter der Op-Art (Optical-Art), einer Stilrichtung der Malerei, bei der mithilfe von geometrisch abstrakten Formmustern und Farbfiguren Bewegungs- und Flimmereffekte hervorgerufen werden, die zu optischen
Täuschungen führen können. Neben seinem künstlerischen Schaffen arbeitete Vasarely auch als Gebrauchsgrafiker; unter anderem entwarf er das Signet für Renault. In den Monaten März und April beherbergt die StadtGalerie dann Kunst aus Südtirol: Es folgt die Ausstellung „Der absolute Schlaf“ des Grödner Malers, Illustrators und Karikaturisten Egon Rusina, die am 4. März eröffnet wird.
Einheimisch geht es dann weiter mit der Gemeinschaftsausstellung „Höhenluft“ des Südtiroler Künstlerbundes, die ab 1. April zu sehen sein wird. db
K&K Kunst & Kultur
THEATER
Premiere der Salbeibühne z Nach der Auflösung der Theaterbühne „An der Sade“ unter der Leitung des Schauspielers Peter Mitterrutzner war Albeins viele Jahre lang ohne Theaterverein – bis Steffi Frener-Leitner nach Albeins kam und mit viel Überzeugungskraft zahlreiche Albeinser und Sarnser dafür begeisterte, eine neue Theatergruppe zu gründen: die Salbeibühne – einem Wortspiel für Sarns und Albeins – wurde im Juli vergangenen Jahres offiziell ins Leben gerufen. Um für ihr Debüt gut gerüstet zu sein, holte sich der soeben gegründete Theaterverein jahrelange
kurz
notiert
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Erfahrung ins Haus: Peter Mitterrutzner zeigte einen Tag lang den Laienschauspielen, worauf beim Bühnenauftritt zu achten sei, und Emma Frener von der Heimatbühne Afers übernahm die Regie des ersten Stückes, dem Lustspiel „Lottojackpot – Geld verdirbt den Charakter“. Das Theaterfieber griff um sich, und so fand die Salbeibühne auch bald Unterstützung von den ehemaligen Spielern und der Dorfgemeinschaft, die sich als fleißige Helfer hinter der Bühne entpuppten. Im Januar feierte die Salbeibühne dann ihre Premiere vor dem Publikum: Diese begann
Stephen Lloyd bleibt bis 2013 weiterhin künstlerischer Leiter des Jugendsinfonieorchesters Südtirol. Der in Brixen wohnhafte Dirigent entschied ein entsprechendes Auswahlverfahren, bei dem sich elf Kandidaten beworben hatten, für sich.
für die Spieler mit viel Nervosität und endete schlussendlich mit noch mehr Beifall. db
Am 9. März findet in der Dekadenz die zweite Ausgabe des PoetrySlam-Wettbewerbes statt. Interessierte Autoren, die ihre selbstverfassten Texte vortragen möchten, können sich unter info@dekadenz.it anmelden.
„Wo die Liebe hinfällt“ ist das Motto eines Konzertes, das vom Brixner Ensemble novAntiqua gemeinsam mit den White Tower Singers am 27. März in der Cusanus Akademie stattfinden wird. In die Welt der Liebe entführen dabei Liebeslieder aus den verschiedensten Epochen.
NACHGEFRAGT
„Sich der Zeit anpassen“ OTTO SCHENK, Obmann des Bezirks Eisacktal-Wipptal im Südtiroler Sängerbund, über die Entwicklung der Chöre im Eisacktal und was die Freude am Chorsingen unterstützt. an Singwettbewerben teil und schneiden dort sehr gut ab. Das Interesse bei den Jugendlichen ist durchaus vorhanden; beispielsweise sind die Jugendsingwochen in Brixen immer nach wenigen Tagen voll besetzt. Woran liegt es, dass die Freude am Chorsingen nicht abnimmt? Als Chorleiter muss man darauf achten, dass man sich der Zeit anpasst und nicht stur nur beim Althergebrachten bleibt. Ein dynamischer Chor findet leichter interessierte Sänger. Schwieriger ist es bei den Kirchenchören, weil die Jugend nicht immer Lust hat, am Sonntagmorgen
anzutreten. Weiters trägt das gute Angebot des Sängerbundes, beispielsweise im Bereich der Schulungen, sicher auch dazu bei, dass die Freude am Singen lange anhält.
Foto: Oskar Zingerle
Herr Schenk, plagen den Südtiroler Sängerbund auch Nachwuchssorgen wie so manch anderen Verein? Im Eisacktal sind wir sehr gut aufgestellt – im vorigen Jahr wurden sogar fünf neue Chöre Mitglied des Bezirks EisacktalWipptal. Damit haben wir jetzt im Bezirk 77 Mitgliedschöre, davon 14 Jugendchöre, vier Frauen- und acht Männerchöre sowie zehn gemischte Chöre und 41 Kirchenchöre. Darunter befinden sich sehr qualifizierte Ensembles wie beispielsweise die Männerchöre von Brixen oder Neustift, aber auch andere Chöre nehmen regelmäßig
Steht heuer etwas Besonderes auf dem Programm? Im November werden wir im Brixner Dom ein großes Bezirkskonzert abhalten, eine Messe für gemischten Chor, Männerchor und zwei Orgeln von Charles Marie Widor – das wird sicher ein ganz besonderes Erlebnis. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Freizeit & Sport
BRIXENS HANDBALLDAMEN IN DER A2 ERFOLGREICH
„Dai, Gitschn!“
Die Damenhandballmannschaft des SSV Brixen Forst Raiffeisen ist in der Serie A2, der zweithöchsten Liga Italiens, äußerst erfolgreich. Trotz attraktiver Spiele fehlt den engagierten Mädchen aber das Publikum – zu Unrecht, wie der „Brixner“ nach dem Besuch eines Spiels findet.
S
amstag, 17 Uhr, Sporthalle am Fischzuchtweg: Der gellende Pfiff des Schiedsrichters signalisiert den Auftakt des A2-Meisterschaftsspiels SSV Brixen Forst Raiffeisen gegen ASV Taufers. In der Tabelle liegt Brixen an zweiter Stelle hinter Mestrino, einem 10.000 Einwohner zählenden Städtchen im 34
Veneto. Taufers hingegen hat in der heurigen Meisterschaft bisher nur zwei Spiele gewonnen und liegt am Tabellenende. Nach 60 Sekunden fällt das erste Tor – für den Außenseiter: Daniela Neumair überlistet Brixens Torfrau Alice Piffer zum 0:1. Richtig, es sind die Damen, die hier spielen. Im Anschluss an
dieses Match wird dann die Herrenmannschaft gegen Meran kämpfen – ein viel erwartetes Derby, das entsprechend viel Publikum anziehen wird. Jetzt aber, zwei Stunden vorher, sieht die Tribüne in der Sporthalle trist aus: Mit etwas gutem Willen zählen wir zwei Dutzend Zuschauer, die sich eingefunden haben, um die Mädchen
anzufeuern – darunter auch zwei landesweit bekannte Gesichter: Kabarettist Dietmar Prantl, dessen Tochter Ariane bei den Brixnerinnen spielt, und Martha Stocker, die sich seit Jahren politisch für den Damensport engagiert. „Es ist in der Tat am Anfang demotivierend“, sagt die Kapitänin der Brixnerinnen, Magdalena
KÖRPERBETONT UND ATTRAKTIV: „Zimperlich darf man als Spielerin im Damenhandball nicht sein“ (Magdalena Niederbrunner, Kapitänin)
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Niederbrunner, die sich beim Einlaufen in die Halle hin und wieder die Mühe macht, die Zuschauer einzeln zu zählen. Aber: „Mir ist ein kleines Publikum, das mächtig Stimmung macht, lieber als ein großes, das vor sich hindöst“. Möglicherweise will sie damit sagen: Was kümmert uns das Publikum? Wir lassen uns unseren Spaß an diesem Sport nicht nehmen. Selbstbewusst steht auf jedem Trikot der Name der Spielerin – wie es die wirklich großen Mannschaften eben auch pflegen.
Norwegen, wo Damenhandball sogar mehr Beachtung findet als Herrenhandball. Biathlon zieht vor allem in Deutschland Massen an, und seit einigen Jahren etabliert
A2, der zweiten Liga Italiens, die in einem Nord- und einem Süd-Kreis stattfindet. De fakto bewegt sich Brixens Damenhandball damit zumindest unter den
„Die derzeitige Regelung, dass jede Mannschaft vier Ausländerinnen im Kader haben darf, macht den Handballsport kaputt“_Ernani Savini, Trainer des SSV Brixen Damenhandball
„Frauensport zieht grundsätzlich sich dort sogar der Damenfußball. 24 besten Mannschaften Italiens, weniger Zuschauer an als Männersport“, wird mir Ralf Dejaco, Präsident des SSV Brixen, einige Tage später ins Telefon sagen, „deshalb ist es nicht außergewöhnlich, dass Brixens Damenhandball wenig Zuspruch findet“. Frauensport sei auf der ganzen Welt nur dann wirklich populär, wenn er sich auf absolutem TopLevel bewegt. Zum Beispiel in
der sie bis auf ein Unentschieden alle Spiele gewannen, stiegen die Brixnerinnen im Herbst 2008 nach neun Jahren wieder in die A1 auf.
„Im Grunde ist es äußerst ungerecht“, sagt Dejaco, „denn die Brixner Mädchen spielen einen hervorragenden und attraktiven Handball; sie würden sich bei jedem Heimspiel ein volles Haus verdienen“. Am mangelnden Erfolg kann es nicht liegen, dass die Brixner Handballfans „ihre“ Damen snobben. Brixen spielt in der Serie
realistisch wäre derzeit gar eine Reihung unter den Top Ten. Heuer haben die Brixnerinnen lange Zeit ihre Liga angeführt; erst durch die Niederlage gegen Brescia und eine weitere gegen Schenna vor einigen Wochen mussten sie ihre Spitzenposition abgeben. Im Vorjahr war Brixen gar erstklassig: Nach einer phänomenalen Saison 2007-2008, in
Dort taten sie sich allerdings schwerer als erwartet: Die siegverwöhnten Spielerinnen verloren in der A1 ein Match nach dem anderen. Die damalige Sektionsleiterin Helga Dejaco hatte mit Valentina Suciu aus Bukarest eine hervorragende Ausländerin engagiert; eine zweite Ausländerin, mit der man bereits handelseins war, versuchte lange Zeit vergebens, in Kuba ein Ausreisevisum 35
auch Helga Dejaco, „denn ohne Spaß wäre dieser Aufwand nicht zu rechtfertigen“.
Freizeit & Sport
Das liebe Geld ist allerdings auch
Kapitänin Magdalena Niederbrunner: „Handball ist ein geeigneter Sport auch für Frauen“
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zu bekommen. Am Ende des „Abenteuers A1“ musste man resigniert feststellen, dass der Niveauunterschied zwischen der ersten und zweiten Liga doch zu
beträchtlich sei. „Das liegt daran“, sagt Ralf Dejaco, „dass in der A1 ausschließlich Profi- oder zumindest Halbprofimannschaften spielen“.
„Alles neu macht der Frühling!“ Mit einem neuen Angebot im Bereich Freizeit- und Fitnesssport beschreitet der SSV Brixen neue Wege. Während im Leistungssport SSV-Sportlerinnen und -Sportler seit Jahrzehnten große Erfolge und Anerkennung verbuchen, sollen mit einem neuen Angebot interessierte Brixner Bürgerinnen und Bürger ebenfalls eine Plattform im SSV Brixen erhalten. Hierzu bietet der SSV Brixen im Frühjahr ein umfangreiches Programm von Fitness- und Freizeitaktivitäten:
1 „Gemeinsam schwitzt es sich leichter“
Konditionstraining für Damen Zielsetzung: Aufbau einer guten allgemeinen Kondition Beginn: ab Mitte März 2010, 10 Einheiten mit Dipl. Sportlehrerin Lara Pizzetti
2 „Gib Deinem inneren Schweinehund keine Chance“ Konditionstraining für fortgeschrittene Herren Training des allgemeinen Fitnesszustandes unter besonderer Berücksichtigung von Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit; Beginn: ab Mitte März, 10 Einheiten mit Dipl. Sportlehrer Bernhard Thaler
3 „Fit für jeden Tag“
Allgemeines Konditionstraining für Herren Zielsetzung: Training des allgemeinen Fitnesszustandes; Beginn: ab Mitte März, 10 Einheiten mit Dipl. Sportlehrer Mike Cattani
4 Mit dem Rad in die Natur
Gemeinsame Radwanderungen für Sie und Ihn Beginn: ab 23. April, 4 Einheiten jeweils freitags bis 14. Mai mit Radguide Georg Werther
Alle Trainings finden jeweils am Abend nach 18.30 Uhr statt. Infos und Anmeldungen: telefonisch unter 0472 834 409, persönlich im Sekretariat des SSV Brixen, Großer Graben 26/D, zu den Bürozeiten (Di. 14-17.30, Sa. 9-11.30 Uhr), per E-Mail info@ssv-brixen.info oder online unter www.ssv-brixen.info 36
Trainingsfrequenz und vorhan-
dene Geldmittel – diese beiden Faktoren korrelieren miteinander und machen auch im Handball den Unterschied. „In der A1 spielen acht Mannschaften, die hohe Sponsoreneinnahmen haben und sich deshalb drei oder vier Ausländerinnen leisten können, die Handball zu ihrem Beruf gemacht haben und entsprechend teuer sind“, sagt Dejaco. Damit trainieren diese Mannschaften zwei Mal am Tag, oft sechs Tage die Woche. Brixen konnte hier natürlich nicht mithalten. „Steigt eine Mannschaft von der A2 in die A1 auf, hat sie nur zwei Möglichkeiten“, sagt Dejaco, „entweder sie sucht finanzstarke Sponsoren und kauft vier gute Ausländerinnen, oder sie nimmt in Kauf, Prügelknabe der Liga zu bleiben und am Ende der Saison wieder abzusteigen“. Exakt dieses Schicksal blühte den Brixnerinnen in der Saison 2008-2009. Denn in Brixen trainiert man „nur“ vier mal pro Woche – angesichts der Tatsache, dass fast alle Spielerinnen neben dem Handballsport einen Beruf haben, ist dies bereits ein fast unmenschlicher Aufwand. „Das Training beginnt jeweils um 18.30 Uhr und dauert 90 Minuten“, sagt Trainer Ernani Savini, der aus Pescara stammt und Brixen zu seiner Wahlheimat gemacht hat, dazu kommen natürlich die Spiele am Wochenende mit manchmal recht langen Reisen. „Sie haben eben Spaß an diesem Sport“, sagt
in der A2 ein Thema – wenn auch in einer etwas verwaltbareren Dimension. „Am Anfang der Saison haben wir mit einem Budget von 120.000 Euro gerechnet“, erklärt uns Sektionsleiter Stefan Kirchler, „aber bei der Akquisition der Sponsoren haben wir gemerkt, dass die Wirtschaftskrise auch im Sport tiefe Spuren hinterlässt“. Am Ende bleiben für heuer gerade mal 70.000 Euro übrig: „Damit machen wir natürlich keine großen Sprünge, aber wir kommen über die Runden, wenn wir extrem sparsam sind“, sagt Kirchler. „Die Kluft zwischen erster und zweiter Liga ist wirklich zu groß“, moniert auch Savini – und erhebt schwere Vorwürfe gegen den italienischen Handballverband. „Die derzeitige Regelung, dass jede Mannschaft vier Ausländerinnen im Kader haben darf, macht den Handballsport kaputt“, sagt er, „hier besteht großer Handlungsbedarf“. In den Siebziger und Achtziger Jahren war dies anders: Geld spielte damals nur eine untergeordnete Rolle in der höchsten Handball-Liga – sowohl bei den Herren als auch bei den Damen. Das war die glorreiche Zeit, in der ein Provinzstädtchen wie Brixen auch mal Italienmeister werden konnte. Den Brixnerinnen gelangen von 1978 bis 1985 sieben Meistertitel in Folge!
Neun Minuten sind beim Spiel
Brixen gegen Taufers inzwischen vergangen. Das Match gestaltet sich unerwartet ausgeglichen: Lynn McCafferty hat für Brixen soeben das 5 zu 4 geworfen. McCafferty stammt aus Großbritannien, spielt dort in der Nationalmannschaft. Vorher war sie in Dänemark, war aber in der dortigen Mannschaft selten zum Spielen gekommen. So suchte sie ein Team, in dem sie ihre Zeit nicht auf der Reservebank absitzen musste, und einen Ort, an dem sie an ihren Sprachkenntnissen feilen konnte. In Brixen spielt sie – für wenig Geld – nicht nur in der ersten Mannschaft, sondern trainiert auch einige Jugendspielerinnen. Ist Handball aber grundsätzlich als Sportart geeignet für Frauen? „Selbstverständlich“, sagt Savini, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern. Sportlich gesehen sei der Damenhandball sogar anspruchsvoller und attraktiver.
Halbzeit! Brixen führt nun doch
schon recht deutlich mit 16 zu 9 Toren. Niederbrunner hatte in der 14. Minute mit dem 8:6 einen Brixner Torreigen eingeleitet, der den Vorsprung in sechs Minuten auf fünf Tore anwachsen ließ. Trainer Savini wird im nächsten Spielabschnitt einige junge Spielerinnen aus dem Brixner U16Kader einbauen – die Decke der routinierten Spielerinnen ist seit der Verletzung von Corinna Gostner dünn geworden. Das
Stammteam besteht neben Kapitänin Niederbrunner aus Anja Erardi, Anika Niederwieser, Margit Zöll, Margit Peintner, Barbara Wassermann, Lynn McCafferty und der aus Besenello „importierten“ Torfrau Alice Piffer, die in Brixen an der Uni studiert. Bei Drucklegung dieser Ausgabe erfahren wir, dass sich auch Margit Peintner eine Verletzung zugezogen hat. „Heuer ist es wirklich schlimm“, sagt auch Stefan Kirchler. Am Anfang der Saison hatte der frischgebackene Sektionsleiter noch im „Brixner“ das Ziel verkündet, nach dem Abstieg sofort wieder in die A1 aufsteigen zu wollen – heute backt er kleinere Brötchen: „Mit diesem reduzierten Kader müssen wir froh sein, wenn wir am Ende der Saison unter den ersten fünf sein werden“. Kirchler macht aus der Not eine Tugend: „Wir bauen jetzt verstärkt Jugendspielerinnen ein, die in der restlichen Saison noch Erfahrung sammeln und mit denen wir den Kader der nächsten Saison verstärken können.“ In der zweiten Halbzeit bricht der ASV Taufers sichtbar ein: Nach acht Minuten steht es bereits 24:11, zehn Minuten später 31:13. Trotz des klaren Vorsprungs gibt es auf der Tribüne noch Fans, die die Brixnerinnen anspornen – unter ihnen zwei Kinder, die lauthals „Dai, Gitschn!“ schreien. Am Ende gewinnt Brixen mit 35 zu 14 Toren – das heißt, dass die Brixnerinnen alle zwei Minuten das Tor trafen. Trotz des schwachen Gegners haben sie viel Einsatz und tolle Spielzüge gezeigt. Damenhandball ist um Klassen spannender und schöner als mancher Sport, der die Massen anzieht.
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Bei den Herren spiele der Faktor Kraft eine zu große Rolle; die Technik verliert oftmals ihre Bedeutung. Die mit weniger Körperkraft ausgestatteten Damen hingegen sind gezwungen, Technik einzusetzen. „Um eine Lücke am Sieben-Meter-Kreis zu schließen, braucht eine Frau zwei oder drei Schritte; der Mann hingegen ist mit einem Satz an Ort und Stelle“, erklärt Savini. Das ist der Grund, warum Spielzüge bei den Damen meist länger dauern und durchaus sehenswerter sind. Magdalena Niederbrunner beantwortet dieselbe Frage mit einem hörbaren leichten Zweifel: „Hm, ja, ich würde schon sagen, dass Handball ein geeigneter Sport auch für Frauen ist“. Aber: „Zimperlich darf man nicht sein, denn Handball ist extrem körperbetont“. Verletzungen sind dennoch sehr selten – „außer in der derzeitigen Saison, in der wir bereits zwei Kreuzbandrisse verzeichnen mussten“. Das Aufbautraining und das Spieltraining können dafür nicht verantwortlich sein – „schon eher der etwas in die Jahre gekommene Boden in der Sporthalle, der inzwischen einfach zu hart ist“, sagt Niederbrunner. Die Gemeinde hat darauf reagiert – und erneuert den Boden im heurigen Sommer.
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Freizeit & Sport
FUSSBALL
Schiri-Nachwuchs gesucht z Die Sektion Bozen der italienischen Schiedsrichtervereinigung (Associazione Italiana Arbitri di calcio – AIA) organisiert ab Mitte März einen Kurs für die Ausbildung junger Schiedsrichter im Alter von 15 bis 35 Jahren. Der Kurs wird zweimal wöchentlich
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F&S
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Freizeit & Sport
LEICHTATHLETIK
Erinnerungen an das Sport-Highlight z Die Under18-Leichtathletik-Weltmeisterschaft war zweifelsohne das Highlight des Jahres 2009 in Brixen, und das beileibe nicht nur aus sportlicher Sicht. Rund ein halbes Jahr nach dem Mega-Event, das die ganze Bischofsstadt in seinen Bann gezogen hat, präsentierte das Organisations-Komitee eine farbenfroh bebilderte Publikation, die die sommerlichen Ereignisse blätternd Revue passieren lässt. Ideator und Koordinator der Publikation ist Bruno Capello, der technische Direktor der WM.
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Neben den zahlreichen Fotos, die für den emotionalen Part sorgen und so manche Erinnerungen wach werden lassen, werden mittels Zahlen, Tabellen und Organigrammen auch zahlreiche Fakten zur Veranstaltung präsentiert. Das Konglomerat an Inhalten macht dieses Buch zu einer echten Dokumentation des Ereignisses. Einziger Wermutstropfen ist lediglich die laienhaft grafische Gestaltung der Broschüre, die die Professionalität der WM leider nicht widerspiegelt. id
Das traditionelle Brixner Stadtlrennen findet heuer am Sonntag, 7. März, auf der Plose statt; die Preisverteilung geht ab 17 Uhr im Club Max über die Bühne. Informationen hierzu unter der Rufnummer 338 5285893.
Christian Obrist ist in die neue Saison so gut wie noch nie gestartet: Er erzielte beim IAAF-Hallenmeeting in Stuttgart in 3:39.62 über 1.500 Meter seine neue persönliche Bestzeit und unterbot auf Anhieb das Teilnahme-Limit für die Hallen-WM vom 12. bis 14. März in Doha.
Der Wintersportverein Brixen organisiert am 20. und 21. März ein Internationales Eisstockturnier. Die Wettbewerbe finden in der Eishalle Brixen statt.
NACHGEFRAGT
„Wir müssen noch viel lernen“ ALESSANDRO MARZOLA, Geschäftsführer der Plose Ski AG, über die ersten Erfahrungen mit der neuen Rodelbahn Kreuztal-St. Andrä und über Verbesserungen, die man bis zur nächsten Saison realisieren will. Welche Erkenntnisse haben Sie aus der heurigen ersten Saison gewinnen können? Der Erfolg hat uns überrascht, aber wir müssen noch viel lernen. Wir müssen lernen, die Bahn besser zu präparieren – das ist eine sehr große Herausforderung. Die Bahn ist voller Wellen, und wir haben es bis heute nicht zufriedenstellend geschafft, diese auf Dauer wieder einzuebnen. Wir müssen also lernen, wie wir den Untergrund vorbereiten können, damit sich diese Situation in Zukunft verbessern wird. Muss die Bahn noch besser gesichert werden?
Ja, ohne Zweifel – es gab leider schon den einen oder anderen kleinen Unfall. In diesem Zusammenhang müssen wir oft beobachten, dass Familien auch mit kleinen Kindern ohne Helm unterwegs sind. Die Bahn ist immerhin zehn Kilometer lang, und auf einer so langen Strecke kann einiges passieren. Wir haben allerdings heuer auch viel improvisieren müssen – sowohl in Kreuztal als auch in St. Andrä muss man teilweise über die Skipiste fahren. Auch dafür werden wir im nächsten Jahr eine Lösung finden.
Foto: Oskar Zingerle
Herr Marzola, mit der Rodelbahn von Kreuztal nach St. Andrä scheint Ihnen ein Volltreffer gelungen zu sein… Unverhofft kommt oft! Der Forstweg konnte in letzter Sekunde fertig gestellt werden, es konnte noch vor Beginn der Wintersaison eine Einigung mit den Grundbesitzern gefunden werden, und wir hatten natürlich das Glück, dass es bis St. Andrä geschneit hat. Seit Inbetriebnahme der Rodelbahn läuft es wirklich sehr gut, wir haben manchmal 1.000 Rodler auf der Bahn! Und: Man sieht plötzlich Leute, die man schon lange nicht mehr auf der Plose gesehen hat.
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BADMINTON
Drei mal neun z Bei den Badminton-Italienmeisterschaften Ende Jänner blieb der Brixner Daniel Scanferla unter seinen Erwartungen. In allen drei Disziplinen – Einzel, Doppel und Mixed – landete Daniel jeweils auf Rang neun und verfehlte somit sein angekündigtes Ziel, drei Podestplätze zu erreichen. Für eine große Überraschung sorgte Daniels Bruder Oliver, der nach zweijähriger Pause auf Anhieb den Einzug ins Halbfinale schaffte. Mit seinem Doppel-Partner Paolo Viola aus Neapel warf er gleich in der ersten Runde das Profi-Duo
Manuel Batista/Daniel Messersi aus dem Bewerb. Runde zwei bewältigten die beiden relativ problemlos, im Viertelfinale besiegten sie das als Nummer 2 gesetzte Doppel Simon Oberprantacher/ Valentin Klotzner. Gegen Giovanni Greco und Pierluigi Musiari aus Sizilien, die wenig später den Titel in dieser Disziplin gewannen, war dann im Halbfinale Endstation. Mit Alexander Kantioler hatte Brixen ein weiteres heißes Eisen im Feuer: Er scheiterte gegen Südtirols Nummer 1 Manuel Batista aus Mals nur knapp mit 24:22. Im
RODELN
Hoffnungsvoller Nachwuchs z Bei der Juniorenweltmeisterschaft der Kunstbahnrodler in Igls haben die Südtiroler Athleten hervorragend abgeschnitten: In der Teamstaffel belegten Sandra Gasparini aus Sterzing, Dominik Fischnaller aus Meransen und das Doppel Ludwig Rieder aus Meransen und Patrick Rastner aus Lüsen (im Bild) den zweiten Platz – nur 0,096 Sekunden hinter Deutschland. Das Duo Rieder/ Rastner gewann darüber hinaus noch die Bronzemedaille im Doppelsitzerbewerb. Nach einem groben Fehler im ersten Lauf verbesserten sich die beiden mit Laufbestzeit im zweiten
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Durchgang vom neunten auf den dritten Rang. Die Plätze eins und zwei gingen an Deutschland. Im Einsitzer belegte Sandra Gasparini den zweiten Platz, nur 0,088 Sekunden hinter der Deutschen Carina Schwab. Bei den Herren war Dominik Fischnaller mit Rang sechs bester Südtiroler, Ludwig Rieder landete auf Rang 13, Kevin Fischnaller auf Platz 21. In der Weltcupgesamtwertung im Juniorendoppel belegte das Duo Rieder/Rastner den zweiten Platz. Den Weltcup der Jugend A (bis 16 Jahre) gewann Dominik Fischnaller vor Kevin Fischnaller und Patrick Rastner. oz
Bild hinten: Klaudia Grünfelder, Alexander und Michael Kantioler;
vorne: Tanja, Oliver und Daniel Scanferla. oz
BEHINDERTENSPORT
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Förderpreis für soziales Engagement
Mit Mailand erfolgreich
Mal ausgetragen und wurde vom VSS mit Unterstützung der Südtiroler Raiffeinsenkassen initiiert. Bereits zum dritten Mal wurde ein Badmintonverein zum Sieger gekürt. Ziel des Wettbewerbs ist es, jene Sportvereine auszuzeichnen, die eine beispielhafte und erfolgreiche Jugendarbeit betreiben und damit zum Vorbild für weitere Sportvereine gelten. „Seit 40 Jahren bemüht sich der VSS um eine breite Jugendförderung. Mit diesem Wettbewerb will der VSS die Aufmerksamkeit für die neuen und sich immer neu entwickelnden Ansprüche, die an den Sport von heute gestellt weden, schärfen“, so VSS-Obmann Günther Andergassen. to
Center/Flügel. Mit 16 Jahren hat Braito bereits Spiele mit der Jugendnationalmannschaft bestritten und nahm bei den Universiaden 2005 in Innsbruck und 2007 in Turin teil. In der Saison 2005/2006 spielte er beim Farmteam von Turin. oz
Foto: Max Pattis
z Bei der diesjährigen Verleihung der VSS-Förderpreise hat die Sektion Behindertensport des SSV Brixen einen Sonderpreis erhalten. Die sehr rührige Sektion hat unter der Leiterin Michaela Kofler Pichler den heuer erstmals vergebenen Förderpreis für soziales Engagement bekommen und durfte dafür aus den Händen von RaiffeisenVerbandsobmann Heiner Nicolussi-Leck einen Scheck über 1.000 Euro entgegennehmen. Als Gesamtsieger und somit Preisträger des Wettbewerbs „Vorbildliche Jugendarbeit im Sportverein“ wurde im heurigen Jahr der ASC Berg/Sektion Badminton aus Eppan ausgezeichnet. Dieser Wettbewerb wurde nun bereits zum zehnten
z Neben Patrick Bona, Luca Scardoni, Philipp Pircher, Christian Sottsas und Oliver Schenk gehört auch der 27-jährige Gunnar Braito zum Kreis jener Brixner, die erfolgreich bei auswärtigen Hockey-Mannschaften spielen. Seit 2008 spielt Braito beim HC Mailand RossoBlu als
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Wirtschaft & Umwelt
FLUSSRAUMMANAGEMENT FÜR BRIXEN
„Die Flüsse brauchen Platz” Klaus Michor, Geschäftsführer der Firma Revital, arbeitet seit über 20 Jahren in den Bereichen Raumordnung, Gewässerbetreuung und Naturschutz. Als Experte im Bereich Flussraummanagement ist er am Projekt „Stadt Land Fluss” beteiligt. Dabei geht es um eine intensive Analyse der Gewässersituation im Brixner Talbecken, aber auch um die Ausarbeitung eines Maßnahmenkatalogs zur Verbesserung des Hochwasserschutzes, der ökologischen Situation sowie der Zugänglichkeit der Gewässer für die Naherholung. Herr Michor, im Projekt „Stadt Land Fluss” wird mit dem so genannten Instrument des Flussraummanagements gearbeitet. Was können wir uns darunter vorstellen? KLAUS MICHOR: Im Alpenraum haben wir relativ wenig ebene Talflächen. Hier herrscht enormer Nutzungsdruck durch
Verkehr, Landwirtschaft, Tourismus, Gewerbe und andere Wirtschaftszweige. Dies hat dazu geführt, dass die Flüsse immer weniger Raum zur Verfügung haben. Heute weiß man, dass für einen ganzheitlichen Hochwasserschutz größere Flächen für die Hochwasserabfuhr notwendig sind. Diesen Bedarf kann man eigentlich nur durch ein
Klaus Michor: „Flüsse sind sehr wichtige Erholungsräume“
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Flussraummanagement in den Griff bekommen, bei dem die unterschiedlichen Nutzungsinteressen auf die Naturgefahren abgestimmt und optimale Lösungen gefunden werden. Die Zeiten, in denen man der Hochwassergefahr einzig durch das Bauen von Dämmen entgegengetreten ist, sind vorbei. Die Europäische Union investiert sehr viel Geld in Projekte zum Hochwasserschutz oder zur Gestaltung der Flussräume. Warum? Zwei Dinge sind hierfür maßgeblich Ausschlag gebend: Zum einen die Hochwasserkatastrophen, die mit Abstand die größten Schäden im Bereich Umwelt verursachen. Das ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor! Neue Strategien zur Verminderung dieser Schäden waren demnach dringend notwendig. Der zweite wesentliche Punkt liegt darin, dass Flüsse keine Barrieren und Grenzen kennen. Gerade bei grenzüberschreitenden Flüssen, und das sind in der EU einige, braucht es klare und auch solidarische Regeln sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen den so genannten Oberliegern und den Unterliegern eines Flusses. Daher unterstützt die Europäische Union Initiativen für einen integralen Hochwasserschutz, wofür zwei Richtlinien formuliert wurden: die Wasserrahmenrichtlinie und die Hochwasserrichtlinie.
Beim Projekt „Stadt Land Fluss” geht es aber nicht nur um Hochwasserschutz? Die Hochwassersicherheit ist natürlich das zentrale Anliegen, denn hier liegt sicher das größte öffentliche Interesse. Im Rückenwind des Hochwasserschutzes werden heute aber immer auch Maßnahmen im Bereich der Ökologie und der Naherholung umgesetzt. Es gibt heute so gut wie kein Hochwasserschutzprojekt mehr, mit denen es zu einer Verschlechterung der ökologischen Situation kommt. Im Flussraummanagement gibt es deshalb im Wesentlichen diese drei große Achsen: Hochwasserschutz, Erholungsraum und Ökologie. Flüsse sind sehr wichtige Erholungsräume, den Menschen zieht es förmlich zum Wasser hin. Immer dann, wenn man Flussräume zugänglich macht, kann man dies sehr augenscheinlich beobachten. Und als Lebensadern im Talbecken haben Flüsse letztlich auch eine enorm wichtige ökologische Bedeutung. Welche Bedeutung hat das Projekt für Brixen? Brixen ist wie andere Städte im Alpenraum auch von einem starken Nutzungsdruck im Talbereich geprägt. Daneben sind auch der Hochwasserschutz, die Ökologie und die Naherholung wichtige Themenfelder. Brixen ist also prädestiniert dafür, durch
Foto: Revital
Faszination Wasser: Am Beispiel der Kinder kann man erkennen, wie groß das menschliche Urbedürfnis nach Aufenthalt am Wasser ist
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Flussraummanagement zukunftsträchtige Lösungen für die Stadt zu finden. Leidet ein Projekt wie dieses nicht an Akzeptanz, wenn es schon längere Zeit keine Hochwasserkatastrophe mehr gegeben hat? Wie sicher fühlen sich die Menschen vor dem Hochwasser? Erfahrungen und entsprechende Studien haben gezeigt, dass die Menschen gerade auch beim Thema Hochwasser zur Verdrängung der Gefahr neigen. Das hat für sie den Vorteil, dass sie nicht ständig mit der Angst leben. Aber gerade deshalb ist der „Risikodialog”, den man mit der Bevölkerung führen muss, nicht ganz unproblematisch. Entsprechende Erfahrungen, dass die Menschen hernach total verschreckt waren, habe ich bereits gemacht. Nichtsdestotrotz sollte man die realistischen Gefahrenszenarien ansprechen, mit entsprechender
Sensibilität und Überzeugungsarbeit natürlich. Mit dem Bewusstsein für die Gefahren ist auch
die verschiedenen Maßnahmen raumplanerisch zu entwickeln. Gegen den Willen der
sie fasziniert an einem Fluss- oder Bachufer zu spielen und zu bauen beginnen, so kann man wohl am
„Das Flussraummanagement umfasst die drei großen Achsen Hochwasserschutz, Erholungsraum und Ökologie”_ Klaus Michor die Akzeptanz der Maßnahmen viel größer. Entlang der Flüsse gibt es viele Grundbesitzer mit wiederum unterschiedlichsten Interessen bezüglich der Flächennutzung. Wie kann man die Vielzahl der Interessen unter einen Hut bringen? Das ist sicher die Schlüsselstelle im Flussraummanagement! Die erste und wichtigste Aufgabe liegt deshalb auch darin, mit den Grundbesitzern und anderen Interessenverbänden gemeinsam
Betroffenen zu arbeiten führt bestimmt nicht zum Erfolg – das hat meine langjährige Erfahrung in diesem Bereich gezeigt. Oft entstehen in der intensiven gemeinsamen Arbeit Synergieeffekte, an die man vorab gar nicht gedacht hätte. Das Projekt verfolgt auch das Ziel, dem Menschen das Wasser wieder näher zu bringen. Hat der Mensch den Kontakt zum Wasser verloren? Werfen wir einen Blick auf unsere Kinder: Wenn wir beobachten, wie
deutlichsten das menschliche Urbedürfnis nach Aufenthalt im Wasser wahrnehmen. In allen großen Religionen spielen die Flüsse eine herausragende Rolle, gerade im Zusammenhang mit Erneuerung und Wandlung. Es gibt diese uralte Verbindung Mensch-Fluss, die heute doch etwas abgerissen zu sein scheint. Aber gerade auch deshalb sind Projekte wie das in Brixen so wichtig.
ingo.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 43
v.l.n.r. rechtsanwalt Matteo bruccoleri, Wirtschaftsberater Dr. Luca Dalla torre, unternehmensberater bruno Festini und Notar Dr. Paolo Pantozzi
Professionelles Beratungszentrum für Firmen- und Privatkunden Neuerdings genießen Kunden der Kanzleigemeinschaft des Wirtschaftsund Steuerberaters Luca Dalla torre und dem unternehmensdienstleister New Service ein einzigartiges Mehr an Dienstleistungen.
S
eit Jänner können in der Kanzleigemeinschaft am Großen Graben 7 in Brixen neben Wirtschafts- und Steuerberatung, Unternehmens- und Personalberatung auch Rechtsberatung und notarielle Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. Durch die Kooperation mit hochkarätigen Fachleuten, Bündelung von Expertisen an einem Ort und Nutzung von Synergien wird die Kanzleigemeinschaft zu einem umfassenden Beratungszentrum für Firmen- und Privatkunden.
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Das Beratungszentrum bietet künftig jeden Dienstag einen Notariatsservice mit Notar Paolo Pantozzi. Der Notar aus Bozen verfügt über eine über 28-jährige Berufserfahrung und ist derzeit Präsident der Notariatskammer Bozen. Durch seine Präsenz in der Kanzleigemeinschaft eröffnen sich der lokalen Bevölkerung eine umfassende Fachexpertise bezüglich Immobilien- und Firmenübertragungen, notarielle Gesellschaftsakte, FirDie Kanzlei des Wirtschaftsberaters Luca Dalla mennachfolgen und Generationswechsel. Torre und das angeschlossene Bürodienstleistungsbüro New Service von Bruno Festini haben sich rechtSberatuNg seit der Gründung im Jahr 1994 zu einem Zentrum für professionelle Unternehmensdienstleistungen Künftig weilt Rechtsanwalt Matteo Bruccoleri entwickelt. Das Spektrum der gebotenen Dienst- jeden Montag in der Kanzleigemeinschaft. Er zählt leistungen erstreckt sich von der Unterstützung in zu den herausragenden Mitarbeitern der Rechtswirtschaftlichen und steuerlichen Aspekten über anwaltssozietät Loner-Bertacchi-Francia in Bozen Buchhaltung bis hin zu vertrags- und verwaltungs- und bietet professionelle Rechtsberatung für Unrechtlichen Unternehmens- und Arbeitsberatung. ternehmen und Private, von Unternehmens- und Die Aktivitäten orientieren sich an den Bedürfnis- Industrierecht über Zivilrecht bis hin zu Steuersen des Kunden – mit konstanter Evaluierung der recht und Strafrecht. strategischen Ausrichtung und Prüfung von Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Durch die Bündelung von Expertenwissen Zu den Stärken der jungen und dynamischen in Form eines hochkarätigen Spezialistenteams Struktur zählen das professionelle Team von – einem Wirtschafts- und Steuerberater, einem langjährigen Spezialisten, die laufende Qualifi- Unternehmensberater, einem Notar und einem zierung des Mitarbeiterstabes sowie die Anwen- Rechtsanwalt – an einem Ort, wo jeder für sich dung fortschrittlicher Methoden und moderner IT- autonom agiert, bei Bedarf jedoch die Dienste des Instrumente. Ziel aller Bestrebungen ist es, einen jeweiligen Fachexperten hinzuziehen kann, wird kompetenten und vortrefflichen Service zu bieten, New Service zum interdisziplinären Beratungsmaßgeschneidert und in direkter Echtzeitverbin- zentrum ersten Ranges – mit dem großen Mehrdung zum Kunden. wert für Firmen- und Privatkunden, unter einem Mit Beginn des Jahres hat die Kanzleigemein- Dach eine umfassende Beratung in allen Unterschaft das Angebot an Beratungs- und Dienstlei- nehmensfragen sowie in privaten und familiären stungen um zwei neue Bereiche erweitert: Belangen zu erhalten.
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Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Neue Wohnbauzonen z Brixen erhält neue Wohnbauzonen, die zum Teil auch für geförderten Wohnbau zur Verfügung stehen werden. So hat der Gemeinderat bereits in seiner Jännersitzung eine neue Zone auf einem Teil des Areals der Gärtnerei Elefant (im Bild) beschlossen, auf der 13 bis 14 Wohnungen entstehen werden. Während der Drucklegung dieser Ausgabe dürfte der Gemeinderat
eine weitere kleine Zone in der Peter-Mayr-Straße beschließen. Heftig diskutiert wird in der Ratsfraktion der Südtiroler Volkspartei außerdem derzeit die Ausweisung von zwei weiteren Wohnbauzonen in der Zone Landwirt und in Milland in einer der Wiesen der Comboni-Missionare; eine definitive Entscheidung darüber ist noch nicht gefallen. Für die nächsten Jahre in Aussicht gestellt
wird auch eine entsprechende Nutzung des 32.000 Quadratmeter großen Areals der SchenoniKaserne in Köstlan, in dem theoretisch mehr als 150 Wohnungen entstehen könnten. Auch an der Grenze zu Vahrn sowie in der
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Carduccistraße sollen Zonen umgewidmet werden. Während der Bedarf an Sozialwohnungen feststeht, gibt es in der Gemeinde Brixen derzeit keine Erhebung des realen Bedarfs an geförderten Wohnungen. wv
Wirtschaft & Umwelt EISACKTAL
Älteste Spezialitätenwoche Südtirols z Erdäpfelblattln und Knödel, Schlutzer und Kaiserschmarrn – zahlreiche Gerichte aus Großmutters Rezeptbuch stehen bei der heurigen 38. Ausgabe der „Eisacktaler Kost“ vom 5. bis zum 21. März auf der Speisenkarte. Ob nach überlieferten Rezepten gekocht wird oder die Rezepte verfeinert und neu interpretiert wurden, bleibt den jeweiligen Köchen selbst überlassen. „Bereits bei der Gründung der Spezialitätenwoche im Jahr 1973 war es das oberste Ziel, die regionale
kurz
notiert
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Küche in den heimischen Gastbetrieben hochleben zu lassen“, erläutert Helmuth Fink, Koordinator der Spezialitätenwoche. „Diese Idee verfolgen die teilnehmenden Gastbetriebe bis heute, deshalb lautet das Motto der heurigen Ausgabe ‚Gerichte mit Geschichte’“. Ebenfalls Tradition bei der ältesten Spezialitätenwoche Südtirols hat das Gewinnspiel, wobei heuer ein Gourmetessen oder ein Korb mit Südtiroler Spezialitäten gewonnen werden kann. Außerdem haben alle 19 teilnehmenden
Die Außenstelle des Landesamts für Wohnbauförderung in Brixen ist übersiedelt und befindet sich nun in der Villa Adele. Die Sprechstunden finden an jedem zweiten und vierten Mittwoch im Monat statt.
Restaurants und Hotels von Sterzing bis Villanders individuell ein Spezialpaket zur „Eisacktaler Kost“ geschnürt: Einige Betriebe bieten ein besonderes Gourmetmenü mit Aperitif und Digestif
an, andere beispielsweise den Genuss der Gerichte in Kombination mit einer Übernachtung oder einigen entspannenden Stunden im Wellnessbereich. db
Der Technische Landesbeirat hat die Sanierung und Erweiterung des Bühlerhofs genehmigt. Nach den Umbauarbeiten soll dort die Waldorfschule samt Kindergarten ihren neuen Sitz finden. Die Umbaukosten betragen 4,4 Millionen Euro.
Die Ex-Krankenkasse (Verwaltungsdienst) in der Romstraße hat neue Öffnungszeiten: Sie ist montags von 8 bis 12 Uhr, Dienstag und Mittwoch von 9 bis 12 Uhr, am langen Donnerstag durchgehend von 10 bis 18 Uhr und am Freitag von 8 bis 11 Uhr geöffnet.
STADTGEHEIMNISSE Wann wurde der erste Skilift auf der Plose gebaut?
BRIXEN
Der erste Skilift auf der Plose wurde im Jahr 1950 von Blasius Erler sen. in Kreuztal erbaut, ebenso errichtete er das Hotel Kreuztal. Ski gefahren wird auf der Plose aber bereits seit der Jahrhundertwende – 1887 war die Plosehütte erbaut worden. Ab 1930 wurden die ersten Skirennen ausgetragen: Von der Skihütte aus stiegen die Skiläufer mit ihren Holzskiern zum Gabler oder zur Plose auf und fuhren dann durch Wald und Wiese hinunter bis zum Gasthof Fischer in Klerant. Nach dem Zweiten Weltkrieg war insbesondere die Brixner Skihütte, errichtet von Josef Kahl und Franz Strasser, der erste Anziehungspunkt für Skifahrer, und eine Busverbindung brachte ab 1955 die Skifahrer von Brixen dorthin. 1947 wurde bereits der Skiklub Brixen gegründet. Josef Ladurner aus Meran erbaute 1959 den Sessellift auf die Pfannspitze sowie das Sporthotel und renovierte die abgebrannte Ruine der Skihütte. 1964 ging die Seilbahn auf die Plose erstmals in Betrieb. Der Gondellift auf die Plose fuhr ebenso 1964 das erste Mal: Die Skifahrer erwartete eine windige, 18-minütige Fahrt. 1967 öffneten der Trametschlift und die Trametschpiste; der Propinelift hingegen im Jahr 1969. Der Sessellift Palmschoß-Kreuztal fuhr erstmals 1974. Anregungen: redaktion@brixner.info
Lärmschutzwände südlich der Mahr z Die Kooperationspartner des Kompetenzzentrums „Alpine Bautechnologien“ Alm_, Studio Geoplan und die Südtiroler Innovationsagentur gaben vor kurzem die Installation von Lärmschutzwänden des Typs „Silence“ bekannt. Es handelt sich dabei um eine Versuchsanlage, dessen Entwicklung von der Autonomen Provinz Bozen finanziell unterstützt wird. Die Wände werden direkt an der Brennerstaatsstraße südlich der Mahr auf einer Länge von etwa 30 Metern aufgestellt und sollen so den Lärm der Staatsstraße und der dahinter liegenden Tankstelle und Autobahn für die dortigen Anrainer reduzieren. Laut Mitteilung der Initiatoren handelt es sich dabei um „innovative, auf die alpinen Anforderungen ausgerichtete multifunktionale, die Verkehrssicherheit fördernde, unter Verwendung alpiner Rohstoffe und erneuerbarer Energieträger ökologisch ausgerichtete und künstlerisch
gestaltete Infrastrukturtechnologien gegen Verkehrslärm“ – eine schöne Umschreibung für eine einfache Holzwand aus unbehandelter Lärche, die normalerweise auch nicht für besondere akustische Eigenschaften bekannt ist und zudem recht bald ziemlich verwittert aussehen dürfte. Die zur Straße hin gerichtete Seite soll zumindest mit einer aufgespannten mikroperforierten Folie dem Lärm zu Leibe rücken, nur sind diese so genannten „Microsorber“ erfahrungsgemäß eher für Innenräume gedacht und sorgen normalerweise in historischen und architektonisch sensiblen Räumen oder bei großen Fensterflächen für eine erträgliche Raumakustik. Wir sind gespannt, wie sich diese fragilen Folien im harten Alltag, direkt an einer viel befahrenen Landstraße, bewähren werden, zumal sie auch nur dann richtig funktionieren, wenn sich dahinter ein Luftpolster von einigen Zentimetern befindet. kr
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Wirtschaft & Umwelt
lebensräume Ein wenig Ironie als Gegengewicht zur Rhetorik des „Mir san mir“ Das vergangene Jahr war der Erinnerung Andreas Hofers und der Ereignisse des Jahres 1809 gewidmet. Vertiefende historische Betrachtungen und Neuinterpretationen sowie feierliche Festakte hatten fast alle eine gemeinsame Charakteristik: ihre Ernsthaftigkeit. Das Thema wurde überwiegend unter dem Aspekt der Reflexion über die kulturelle Identität des historischen Tirols behandelt (das so genannte Welschtirol, das heutige Trentino, eingeschlossen). Wenn „die Geschichte der Zukunft begegnet“ (dies der Slogan, unter dem die Initiativen des 200-jährigen Jubiläums standen), bleibt wenig Platz für Selbstironie. Eine Reflexion über die Identität, die versucht, die lächerlichen Wendungen auszuschließen, zu denen man zwangsläufig gelangt, wenn man die Sache und sich selbst zu wichtig nimmt, hat es schwer. Ein Buch, das vor kurzem bei Raetia erschienen ist, könnte uns dabei helfen. Es handelt sich um die kritische Ausgabe eines Textes, der genau zu den Hoferschen Hundertjahrfeiern erschienen war und der bei seinem Erscheinen größtes Aufsehen erregt hatte. Der Autor Carl Franz Techet, so sein Taufname, ein weltgewandter Wiener, Biologe, der widerwillig als Lehrer in Kufstein tätig war, hatte unter dem Pseudonym Sepp Schluiferer eine fulminante satirische Anklage gegen Tarrol (d.h. Tirol) geschrieben, in der er dessen wenig lobenswerte Eigenheiten und Untugenden karikierte. „Tirol ohne Maske (Fern von Europa)“ rief eine heftige Reaktion der lokalen öffentlichen Meinung hervor. Carlo Romeo, Herausgeber der neuen, zweisprachigen Edition, zeigt in seiner ausführlichen Einleitung den damaligen Kontext auf, der die Bedeutung und Wirkungsgeschichte dieses einmaligen Beispiels antitirolerischer Literatur verständlich macht. Die Polemiken sind längst vergangen und hoffentlich auch die Empfindlichkeiten der damaligen Zeit, und dennoch ist es für uns heute nützlich, uns mit diesem Text zu beschäftigen, und sei es nur, um, wie eingangs gesagt, eine gesunde Distanz zu einer gewissen patriotischen Rhetorik zu finden, die sich immer der Illusion hingibt, mit einem „Mir san mir“ sei alles Wesentliche gesagt.
Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz 48
BRIXEN
Brixner sind Mülltrenner z 11.600 Tonnen Müll jeglicher Art wurden im Laufe des Jahres 2009 durch die Umweltdienste der Stadtwerke Brixen gesammelt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Menge des gesamten Mülls somit um 3,6 Prozent gestiegen: „Diese Zunahme ist in erster Linie der relativ hohen Sammlung von wieder verwertbaren Abfällen zuzuschreiben, während die Restmüllsammlung mit 3,1 Prozent
leicht rückgängig ist“, erläutert Michele Bellucco, der technische Leiter der Umweltdienste. Die Brixner erweisen sich damit als wahre Mülltrenner: Rund 64,5 Prozent des Abfalls, also 7.485 Tonnen, sind getrennt entsorgte beziehungsweise wieder verwertbare Wertstoffe. „Die ausgeweitete Biomüllsammlung, die nun fast in der gesamten Altstadt durch unterirdische Presscontainer erfolgt, trägt sicher zu diesem Ergebnis bei“, so Michele Bellucco. Insgesamt wurden 2009 rund 1.202 Tonnen Biomüll gesammelt; dies entspricht etwa 55 Kilogramm Biomüll jährlich pro Person. Doch wo landet schlussendlich der so sorgsam getrennte Müll? Laut Bericht der Umweltdienste der Stadtwerke Brixen endeten 27,6 Prozent des Mülls – 3.203 Tonnen – im Verbrennungsofen und 7 Prozent, also 813 Tonnen, auf der Mülldeponie. Rund 46,8 Prozent des Abfalls – immerhin 5.434 Tonnen – werden der Wiederverwertung zugeführt. 18,6 Prozent und somit 2.162 Tonnen ist kompostierter Abfall. db
Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen
Autoservice des Martin Filippi ---------------------------------------------------------------------------------------------Vahrn, Konrad-Lechner-Straße 7/F Tel. 0472 200440 Nach mehr als 25 Jahren Mitarbeit im elterlichen Betrieb hat Martin Filippi eine eigene Werkstätte für Citroen, Peugeot und auch für alle anderen Marken eröffnet. Am neuen Sitz hinter der Brimi bietet der erfahrene Mechanikermeister mit Team neben Werkstatt- und Karosseriearbeiten auch Hauptuntersuchungen (Collaudi) sowie Fahrzeuge und Reifen aller Marken.
Petra’s Nähstube -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Klausen, Verdings 60 - Tel. 0472 855179 Handy 338 2029369 In ihrer neuen Abänderungsschneiderei in Verdings übernimmt Petra Rungger kleine und größere Schneiderarbeiten für Private, Boutiquen und Bekleidungsgeschäfte. Ob zu lang, zu kurz, zu weit – immer findet Petra die Lösung für die optimale Passform, ganz nach ihrer Devise: Alles kann perfekt sitzen. Veröffentlichung von Neustarts um nur 100 Euro + MwSt. Der „Brixner“ unterstützt durch diese kostengünstige Rubrik den Start neuer Unternehmen im Einzugsgebiet: starthilfe@brixner.info
NACHGEFRAGT
„Seiner Schönheit beraubt“ Herr Dejaco, warum spricht sich der Fischereiverein gegen den Bau eines Wasserkraftwerks im Schalderer Bach aus? Wer denkt, es gehe den Fischern nur um das Fischen, irrt. Fischer sind Naturfreunde, denen der Aufenthalt am Wasser viel Erholung und Freude bringt. Ein E-Werk würde den Schalderer Bach seiner Schönheit und Natürlichkeit berauben. Den Schaden hätten nicht nur die Fischer, sondern die ganze Bevölkerung, vor allem die Vahrner und die Landwirtschaft. Aber der Schalderer Bach speist derzeit doch vier kleine
Kraftwerke, die durch ein größeres ersetzt würden. Wo liegt der Unterschied? Die bestehenden E-Werke befinden sich im Unterlauf; das neue Werk würde das Wasser hingegen weiter hinten im Tal entnehmen und kurz vor dem Dorf zurückgeben. Bei Stilllegung der bestehenden Werke würde der Bach durch das Dorf mehr Wasser führen, aber der restliche Talverlauf würde zur Restwasserstrecke. Sie behaupten, die gesetzlich vorgeschriebenen Restwassermengen würden in ganz Südtirol nicht eingehalten. Wie könnte man dieses Problem lösen?
Das haben unsere Messungen eindeutig gezeigt. Die E-Werksplaner arbeiten vielfach mit getürkten Zahlen. Die effektive Wasserführung ist meist weit niedriger als in den Projekten angegeben. Wenn das Wasser für die Stromproduktion fehlt, wird einfach das Restwasser reduziert. Die zuständigen Landesämter sind personell und technisch nicht in der Lage, die Einhaltung der Restwassermengen flächendeckend zu kontrollieren. Für eine Lösung braucht es also nur den politischen Willen.
Foto: Oskar Zingerle
GEBHARD DEJACO, Präsident des Fischereivereins, über das Ansinnen der Gemeinde Vahrn, im Schalderer Bach ein großes Wasserkraftwerk bauen zu wollen.
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
BRIXEN
Mehr Sicherheit bei der Mahr-Brücke 100 Stundenkilometern gemessen wurden. Nun hat Landesrat Florian Mussner zugesichert, dass demnächst neue Kurvenschilder mit Leuchtdioden angebracht werden, die stark aufleuchten, wenn Fahrzeuge das Teilstück mit einer überhöhten Geschwindigkeit von über 70 Stundenkilometern befahren. Dadurch werden die Verkehrsteilnehmer auf die Kurve aufmerksam gemacht und dürften die Fahrgeschwindigkeit reduzieren. Auch die Trennlinie der Fahrbahn wird mit neuen speziellen Reflektoren versehen, um die Fahrspuren bei Nacht sichtbarer zu machen. db
Foto: Oskar Zingerle
z Die Brücke auf der Staatsstraße beim Wirt an der Mahr war in den vergangenen Jahren mehrmals Schauplatz schwerer Unfälle. Bürgermeister Albert Pürgstaller bat daher in einem Schreiben an den zuständigen Landesrat Florian Mussner um verstärkte Sicherheitsvorkehrungen in diesem gefährlichen Straßenabschnitt. Die daraufhin durchgeführten Messungen des Straßendienstes ergaben, dass die Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 65 bis 80 Stundenkilometer befahren wird – wobei auch Höchstgeschwindigkeiten von über
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Der schönste Tag Die eigene Hochzeit ist für viele Paare der schönste Tag im Leben. Vor allem ist es ein unvergesslicher Tag, an den man sich ein Leben lang erinnern wird. Wir vom „Brixner“ freuen uns, dass so viele Ehepaare diese Erinnerung mit unseren Lesern teilen wollen, und wünschen alles Gute für die Zukunft!
Von den vielen eingesandten Hochzeitsfotos haben wir jenes von Elisabeth und Peter Ferdigg zum Gewinner gekürt. Und weil Liebe bekanntlich durch den Magen geht, werden sich die beiden sicher auf den Siegerpreis freuen: ein romantisches Candle-Light-Dinner im Restaurant Grüner Baum in Brixen. Wir gratulieren herzlich und wünschen „Guten Appetit“!
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Braut & Bräutigam
FOTOAKTION
Elisabeth und Peter Ferdigg, Viums
Petra und Markus Semmler mit Magdalena, Mühlbach
Barbara und Matthias Psaier 50
Katharina und Hannes Messner, Teis
Barbara Tschurtschenthaler und Ewald Faller, Schalders
Frauke und Ervin Terenziu
Barbara Kier und Stefan Unterpertinger, Aicha Maria und Peter Schwienbacher, Brixen
Petra und Martin Bacher, St. Andrä Johanna Larcher und Manfred Heidenberger, Schalders
Ilona und Peter Tinkhauser, Villnöß
Evi Messner und Eduard Agreiter, Milland
Daniela Eisenstecken und Armin Mitterer, Mühlbach
Andrea Hauser und Gregor Maurer, Milland
Hochzeitsaperitif... ...im mediterranen Garten zwischen Zitronenbäumen und Oleanderblüten Gerne erstellen wir Ihnen ein individuelles Angebot. Rufen Sie uns an: Weingalerie, Brixen, Tel. 0472 836 001, info@weingalerie.it 51
Foto: Fotocenter
Dorothea Kaser und Alexander Töll, Lüsen Judith und Dietmar Leitner, St. Andrä Manuela Gross und Markus Costadedoi, Brixen
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Braut & Bräutigam
Lara Pizzetti und Sergio Andretto, Brixen
Barbara und Klaus Winkler, St. Leonhard
Manuela und Simone Larcher, Brixen
Verena und Herbert Mantinger, Gufidaun
Edeltraud Oberhofer und Markus Wieland, Waidbruck
Halten Sie unvergessliche Momente fest!
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NORTH VIDEO
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Astrid Obexer und Luca Primus, Villnöß
Martina Steiger und Hansjörg Oberrauch, Lüsen Ursula Hofer und Andreas Unterrainer, Pinzagen
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Foto: Foto Klick
Barbara Oberhollenzer und Mirko Marcher, Brixen
Petra Obexer und Paul Larcher, Villnöß
BEKANNTGABE: Wahlwerbung im
Simone und Armin Klammer mit Mara, Rodeneck
Silvia Hilpold und Lorenzo Borin
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au: 2 -jähr
Im Sinne der Bestimmungen und Auswirkungen der Verfügung der „Garantiebehörde für das Kommunikationswesen“ teilt Brixmedia GmbH mit, dass es anlässlich der GEMEINDERATSWAHLEN 2010 am Sonntag, 16. Mai, in seiner Zuständigkeit für den Verkauf von Werbeflächen und das Beilegen von Prospekten (I.P.) in der Monatszeitschrift „Brixner“gewillt ist, gemäß geltender Vorschriften Wahlpropaganda im „Brixner“ zu veröffentlichen. Für Wahlwerbung wird – ohne Anwendung von Mengenrabatten und sonstigen Sonderkonditionen – die Preisliste 2010 zugrunde gelegt. Bei mehreren Anfragen um die gleiche Platzierung werden die Reservierungen nach Eingangsdatum und Uhrzeit vorgenommen. Das vollständige Reglement für die Veröffentlichung von Wahlpropaganda liegt bei Brixmedia GmbH auf und kann auf Wunsch bezogen werden. Informationen und Reservierungen: Sonja Messner, Tel. 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28 39042 Brixen 53
Impressum mit allen Messintrumenten, und begann regelrecht die Straße und einen anzulegenden Kanalisationsgraben zu vermessen. Jedenfalls keine üble Methode, auf einen längst gerügten Missstand hinzuweisen. Ein zahlreiches Publikum schaute zu. Schade, daß sie nicht auch gleich angefangen haben mit dem Aufreißen der Straße.
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Anton Rainer (ar) Anina Vontavon (av) Günther Eheim (gevs) Ingo Dejaco (id) Christine Mathá (cm) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it
Februar 1910
Ski-Kurs in Brixen Brixen, Samstag, den 12. Februar 1910 Die Bergsteigerriege des Turnvereins Brixen veranstaltet von heute an täglich Skiübungen, wozu sämtliche Mitglieder des Turnvereins höflichst eingeladen werden. Zusammenkunft um 6.30 Uhr früh bei der Millanderkirche, Westseite. Schneeverhältnisse sehr gut. Gäste sehr willkommen. Nähere Auskunft im Café Hans Larcher, Brixen.
Verbot des Spieles in der ungarischen Klassenlotterie Brixen, Donnerstag, den 8. Februar 1910 Die Finanzdirektion Brixen schreibt uns: Der von Lottokollekturen der ungarischen Klassenlotterie fortgesetzte Vertrieb von Losen lässt es geraten erscheinen, das Publikum auf das
Abstrafung des Uebertreters wegen einer Uebertretung der Lotterievorschriften, aber bis zum Zehnfachen des erfolgten oder beabsichtigen Einsatzes zu ahnden ist. Ueberdies unterliegen die Lose, die Erlagscheine und überhaupt die zur Begründung des Anpruches auf eine Teilnahme am Spiele bestimmten Urkunden der ungarischen Klassenlotterie samt den Gewinsten, auf welche dieselben Anspruch gewähren, dem Verfalle.
Gott sei Dank Brixen, Donnerstag, den 10. Februar 1910 Gott sei Dank, möchte man sagen, dass die Fastenzeit endlich angebrochen und der Fasching vorbei ist. Es ist geradezu unglaublich, was an „Vergnügungen“ alles geleistet worden ist. Wenn der Staat oder das Land eine neue Steuer einführen würde, bei der es die gewöhnlichen Teilnehmer an den Faschingsvergnügungen nur je so viel zu zahlen träfe, wie viel einer an einem einzigen Abend ausgibt,
Payer hält interessanten Vortrag in Brixen Brixen, Donnerstag, den 17. Februar 1910 Nordpolfahrer Julius v. Payer, der am Sonntag, 20. Februar, im Waltersaale dahier über Cook und Peary sprechen wird, hielt am 20. Jänner im „Hotel Central“ in Prag vor einem ganz auserlesenen Publikum einen Vortrag über die beiden genannten Nordpolfahrer, worüber das „Prager Tagblatt“ einen langen, ausführlichen Bericht brachte und die kritische Darstellung des Vortragenden, der seine Erzählungen, eigener Erfahrung verdankend, mit Wärme und eingehender Begründung vorbrachte, ganz besonders lobte. Wir machen daher das Publikum auf den höchst interessanten und lehrreichen Vortrag v. Payers am Sonntag abends im Waltersaale aufmerksam, denn die Frage, ob Cook und Peary den Nordpol überhaupt erreichten, tobt in allen Kreisen.
Der nächste „Brixner erscheint um den 20. März 2010 Nächster Redaktionsschluss: 6. März 2010 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info
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in Oesterreich bestehende Verbot des Spieles in der ungarischen Klassenlotterie und die Folgen der Nichtbeachtung dieses Verbotes neuerdings aufmerksam zu machen. Nach dem Gefällsstrafgesetze machen sich jene Personen, welche ungarische Klassenlose veräußern, erwerben oder derartige zugesendete Lose behalten, der Gefällsübertretung schuldig, die mit dem Fünf- bis Zehnfachen bereits erfolgter
da würde sich ein Geschrei erheben über die unerschwinglichen, nicht mehr aufzubringenden Lasten. So hört man aber kein Wort von Not und Teuerung.
Straßenvermessung in Brixen Gestern abends zog eine Gesellschaft maskierter Männer durch die Weißenturmgasse, ausgerüstet
Die Zeitungsartikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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