Brixner 367 - August 2020

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Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Jahrgang 31 · August 2020

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Gemeinderatswahlen 2020

Auf zur Wahl! MENSCHEN & MEINUNGEN: Gottfried Ugolini im Portrait KUNST & KULTUR: Das Brixner Kulturförderpaket #ohneeuchgehtgarnichts FREIZEIT & SPORT: Das 1. Bergrennen Brixen-St. Andrä vor 50 Jahren WIRTSCHAFT & UMWELT: Wo Wasser ist, ist Leben


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Editorial

Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | GEMEINDEWAHLEN: Brixner Elefantenrunde 16 | Gemeindewahlen: Lüsen, Vahrn, Mühlbach, Natz-Schabs 22 | Rückblick: Auf in die Sommerfrische 24 | Buchrezension: Vollblutpolitiker im Priestergewand Menschen & Meinungen >>> 30 30 | PORTRAIT: Gottfried Ugolini 35 | Pro & Contra: Tanzverbot in Diskotheken sinnvoll? 36 | Umfrage: Veränderung des Konsumverhaltens? Kunst & Kultur >>> 38 38 | #OHNEEUCHGEHTGARNICHTS: Neustart mit Herzblut 41 | Musik und Kirche: Judith, die Rächerin 42 | Tschumpus: Send in the Clowns Veranstaltungen 50 | TIMER: September 2020

>>> 50

Freizeit & Sport >>> 54 54 | JUBILÄUM: 50 Jahre Bergrennen Brixen-St. Andrä 58 | American Football: Maximilian Pircher Wirtschaft & Umwelt >>> 62 62 | ÖKOSYSTEM WASSER: Wo Wasser ist, ist Leben 66 | Bergwerk Villanders: „Glück auf!“ Extra 74 | Top Jobs NEU! Brixner ePaper – die kostenlose „Brixner“-APP

>>> 74

Auf zur Wahl! Und wieder wird es spannend! Gemeindewahlen sind immer auch ein Gradmesser zur Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Politik. Dem entsprechend müssen sich unsere Bürgermeister, Referenten und Gemeinderäte derzeit fühlen wie Schüler, die gespannt auf ihre Zeugnisse warten. Wobei ... Wähler entscheiden oft nicht aus rationalen Beweggründen. Manchmal spielen Emotionen eine Rolle, oft auch kleine Enttäuschungen, weil ein persönliches Anliegen von der Politik nicht berücksichtigt werden konnte. Stadtverwalter haben es in diesem Sinn nicht leicht, denn – auch das muss einmal gesagt werden: Bürger verhalten sich meist inkonsequent. Wird zum Beispiel für eine Wohnzone eine Kubaturerhöhung beschlossen, damit die Stadt Baugrund spart, lässt die allgemeine Empörung nicht lange auf sich warten, weil Häuser damit eben höher werden. Ist man aber selbst davon betroffen und kann durch eine Kubaturerhöhung plötzlich sein eigenes Haus für seine Kinder erweitern, hält sich die Empörung sehr in Grenzen. Interessant ist für mich in diesem Zusammenhang auch die Diskrepanz zwischen den verschiedenen Wahrnehmungen: Während ich immer wieder von Touristen aus ganz Europa vernehme, wie glücklich wir Südtiroler uns wähnen können, in diesem Land leben zu dürfen, wie nahezu perfekt die öffentlichen Infrastrukturen sind, wie engmaschig das Sozialsystem ist und wie gut die Dienste im Vergleich zu ihrer jeweiligen Heimat organisiert sind, höre ich von Einheimischen immer nur von irgendwelchen Dingen, die scheinbar gerade nicht funktionieren. Interessant, oder? Politische Erfolge sind für uns Südtiroler selbstverständlich geworden und werden erst gar nicht mehr wahrgenommen. Ein Perspektivenwechsel und ein Vergleich mit anderen Regionen helfen manchmal, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind – gerade in schwierigen Zeiten. Ihr Willy Vontavon

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Politik & Gesellschaft

ACHT BÜRGERMEISTERKANDIDATEN IM GESPRÄCH: Egon Gitzl (Die Freiheitlichen), Renate Prader (PD), Ingo Fink (Team K), Nicoletta Smarra (Fratelli d’Italia), Peter Brunner (SVP), Paola Ghedina (Insieme per Bressanone) und Markus Frei (Grüne Bürgerliste); Anna Bilello (Lega) war verhindert und hat uns einige Stellungnahmen schriftlich zugesandt

GEMEINDEWAHLEN 2020

Wer wird Bürgermeister? Alle fünf Jahre wieder werden die Brixner zur Entscheidung aufgerufen, wer in der nächsten Amtszeit die Gemeinde verwalten soll. Nicht weniger als acht Kandidaten buhlen um das Amt des Bürgermeisters, 153 Anwärter wollen in den Gemeinderat. Der „Brixner“ hat alle BürgermeisterKandidaten eingeladen, miteinander über die Zukunft dieser Gemeinde zu diskutieren.

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igentlich hätten wir bereits am 10. Mai die neuen Gemeinderäte wählen müssen, aber dann kam ... na ja, Sie wissen schon. Brixen jedenfalls wäre gut gerüstet gewesen: Die meisten Parteien hatten bereits Ende Februar ihre Kandidatenlisten komplett, andere hatten sogar ihre Pressekonferenzen zur Kandidatenvorstellung bereits angekündigt. Corona gab dann allen

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Parteien noch etwas Zeit, ihre Wahlprogramme zu verfeinern und die Liste der Anwärter zu ergänzen.

Miteinander statt gegeneinander. Brixen wird seit 2015 politisch

geprägt durch die Wesensart von Bürgermeister Peter Brunner: Trotz absoluter Mehrheit „seiner“ SVP hat er in den letzten fünf Jahren alle Parteien in die Entscheidungen

einbezogen. Vorschläge der Opposition wurden respektvoll analysiert und sind dann meist auch eingeflossen in die endgültigen Beschlüsse. Dem entsprechend kehrte nach vielen Jahren eines geradezu destruktiven Gegeneinanders ein Klima des Miteinanders in den Gemeinderatssaal ein, das sich nicht nur konkret auf die Dauer der einzelnen Gemeinderatssitzungen auswirkte, die

plötzlich ungewohnt kurz waren, sondern vor allem auch auf die Effizienz der Stadtregierung. Der Stadtrat selbst entwickelte sich zu einem eingeschworenen Team, das zweifelsfrei viel zustandebrachte in dieser nun zu Ende gehenden Amtszeit. So ist es auch kein Wunder, dass sowohl der Bürgermeister als auch alle Stadträte wieder kandidieren – sogar Paula Bacher, die


Fotos: Oskar Zingerle

aufgrund der Mandatsbeschränkung nach drei Amtszeiten nicht mehr Stadträtin werden kann. Daneben fällt auf der Kandidatenliste der Südtiroler Volkspartei auf, dass überraschend viele Jugendliche vertreten sind. „Wir haben eine gute Mischung zustandegebracht, die unsere Gesellschaft perfekt repräsentiert“, sagte Brunner im Rahmen einer Pressekonferenz. Und trotzdem – im Unterschied zu früheren Zeiten zählte offensichtlich genauso wie 2015 für die SVP auch diesmal Qualität mehr als Quantität: 32 Kandidaten sind auf der Liste – einer mehr als 2015, aber weniger, als eigentlich vom Wahlrecht her möglich gewesen wären. Die SVP kommt nicht umhin, sich bei diesen Wahlen sehr hohe Ziele zu stecken: Peter Brunner möchte das Traumergebnis von 2015 wiederholen, als seine Partei 52 Prozent der Stimmen und damit 14 von 27 Sitzen erhalten hatte – das war damals ein Plus von unglaublichen 10 Prozent.

Vielfältiges Angebot an Parteien. Koalitionspartner PD hingegen setzt nach wie vor auf Quantität: Nicht weniger als 41 Kandidaten sind auf der Liste – aber einer fehlt: Vize-Bürgermeister Claudio Del Piero geht nach parteiinternen Streitereien in den politischen Ru-

hestand. Er hatte nicht akzeptiert, dass seine Partei Renate Prader als Bürgermeisterkandidatin aufgestellt hat, ohne ihn in diese Entscheidung einzubinden. Del Piero bemängelt, die deutschsprachige Prader schwäche die Repräsentanz der italienischen Sprachgruppe im Gemeinderat. Langzeit-Gemeinderat Antonio Bova kandidiert hingegen wieder – diesmal bei „Fratelli d’Italia“. Die Lega ist ebenfalls dabei, allerdings natürlich ohne Massimo Bessone, der inzwischen in Bozen gelandet ist. Auch die Grüne Bürgerliste geht in den Ring, und es wird spannend sein zu beobachten, ob Markus Frei genauso gut ankommen wird wie vor fünf Jahren Elda Letrari. Die Freiheitlichen sind ebenfalls wieder dabei, genauso wie Insieme per Bressanone. Neu im Wettbewerb ist heuer die Südtiroler Freiheit, die 2015 auf eine Kandidatur verzichtet hatte; allerdings besteht die Liste aus nur drei Kandidaten. Auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten verzichtet die Südtiroler Freiheit zugunsten von Egon Gitzl von den Freiheitlichen. Nicht mehr dabei ist Demos, die 2015 einen Sitz ergatterten; dafür kandidiert in Brixen erstmals das Team K. Dabei stellt sich jeder Politikinteressierte die Frage,

ob mit Ingo Fink eine ähnliche Euphorie aufkommen kann wie mit Paul Köllensperger bei den vergangenen Landtagswahlen. Es sind also nicht weniger als neun Parteien, die sich heuer der Wahl stellen – eine mehr als 2015. Die Anzahl der Kandidaten für den Gemeinderat hingegen ist exakt dieselbe: 153 Anwärter gibt es für die 27 Sitze.

Elefantenrunde beim „Brixner“. Wie es Tradition ist, hat

der „Brixner“ auch diesmal alle Bürgermeisterkandidaten zu einer „Elefantenrunde“ geladen. Anna Bilello war zum Zeitpunkt des Treffens im Urlaub, weshalb wir sie gebeten haben, uns einige Statements zu den besprochenen Themenbereichen zuzusenden, die wir in die Transkription eingefügt haben. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Grund, warum viele Parteien teilweise ziemlich unbekannte Namen als Bürgermeisterkandidaten gewählt haben: Sollte eine Liste nur einen Sitz ergattern, geht dieser nicht an den Bürgermeisterkandidaten, sondern an den meistgewählten Gemeinderatskandidaten. Erst bei mindestens zwei Sitzen kommt der Bürgermeisterkandidat zum Zug. Sollte also zum Beispiel der PD nur einen Sitz

bekommen, muss Renate Prader verzichten. Nehmen wir an, Sie würden zur Bürgermeisterin oder zum Bürgermeister von Brixen gewählt: Welche Themen würden Sie in den verschiedenen Bereichen vorantreiben – zum Beispiel in Sachen Wirtschaft? RENATE PRADER (PD): Für mich wäre es sehr wichtig, dass lokale Unternehmen und Freiberufler mehr gefördert würden. Die Arbeitskräfte müssen in Brixen optimal ausgebildet werden, und zwar vor allem in jenen Kompetenzen, die die Brixner Betriebe brauchen. Wir haben momentan trotz Corona einen Fachkräftemangel. Ich glaube, Brixen wäre ein guter Sitz für Ausbildungen in gewissen Fachbereichen. Wir haben bereits gute Berufsschulen, aber in diesem Bereich könnte noch viel getan werden – auch in Richtung sprachübergreifende Schulprojekte. Als Beispiel möchte ich den IT-Bereich nennen: Es ist wichtig, dass wir in diesen zukunftsträchtigen Berufen optimale Ausbildung anbieten können. EGON GITZL (Die Freiheitlichen): Der zukünftige Bürgermeister hat in den nächsten Jahren vor allem 5


Politik & Gesellschaft

PD – PARTITO DEMOCRATICO Bürgermeisterkandidatin: Renate PRADER Kandidaten für den Gemeinderat: Mario CAPPELLETTI Alberto CONCI Ferdinando STABLUM Franco ROSSI Angelina CRESTANI „Angela“ Monica AGOSTINETTO Luisa CONDELLO Luciana BASSANELLO Patrick VIOLANTE „Pata“ Andrea BRATZU Giulia VEZZALI Concetta DEL PRETE „Imma“ Alessandro BALLANTI Omar BIANCHI Endrit BIXHI Daniele BIZZO Roberto BUSON Rosa CARLINO Nicola CASSIA Federico DALIA „Ghigo“ Remo DE PAOLA Dianna DMITRIJEVA Marco EVANGELISTI Sofyan ETTAKHIM Enrico FINKE Carlo LAMBER Domenico LOSURDO Serafino MULTARI Gina PETRUZZO Jessica RUFFINATO Roberto SCAGGIANTE Carla SEGATO Ahmed SHABBEIR Giorgio SINISCALCHI Iulian STANCIU Gabriel TANCREDI Dario TASSARA Paolo Luigi TESEI Liana Felicia TOSA Bernadette UNTERFRAUNER Karl VALLAZZA

mit der Corona-Krise zu kämpfen. Die Weiterentwicklung ist zwar wichtig, aber meiner Meinung nach ist es noch viel wichtiger, das zu sichern, was wir zurzeit haben. Und schon das wird eine riesige Herausforderung. Sollte ein zweiter Lockdown kommen, bin ich mir nicht sicher, ob die Wirtschaft das überleben würde. Und trotzdem muss auch die öffentliche Hand investieren – auch wenn die geplanten Vorhaben viel Geld kosten. Ob Seilbahn, Hofburggarten oder andere Projekte: Die einheimischen Firmen müssen dabei zum Zug kommen. Mir ist wichtig, dass auch in den Fraktionen Wirtschaft stattfinden kann. Aber grundsätzlich ist derzeit einfach abzuwarten, welche 6

Renate Prader (PD): „Die Turnhallen und deren Zuordnung ist ein Problem; viele Vereine gehen derzeit leer aus – das müssen wir ändern“ mittelfristigen Folgen die CoronaPandemie haben wird. Das wird auch für Brixen eine große Herausforderung. PETER BRUNNER (SVP): Die Brixner Gemeindepolitik war in den letzten fünf Jahren geprägt von Stabilität und Dialog. Die Folge davon war, dass die Stadtregierung viel umsetzen konnte. Die Wirtschaft behauptet ja oft, dass die Politik bei uns in Südtirol im Vergleich zu anderen Regionen viel zu langsam agiert, weshalb Unternehmen sich manchmal leider vom Territorium verabschieden. Auch in Brixen haben wir in den letzten Jahrzehnten erlebt, dass tolle Betriebe anderswo investiert haben – zum Beispiel die Durst, die ja seinerzeit in Osttirol ein Forschungszentrum gebaut hat, das auch in Brixen hätte entstehen können. Unser Anspruch vor fünf Jahren war, gute Rahmenbedingungen für die Betriebe zu schaffen und schnelle Entscheidungen zu treffen, damit die bestehenden Arbeitsplätze gesichert und zusätzliche entstehen können. Das hat auch wunderbar geklappt! Corona hat dann alles verändert, weshalb wir heuer wieder in einer ähnlichen Situation wie 2015 sind: Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Betriebe diese Krise gut überstehen. Wenn die Menschen eine Arbeit haben, haben sie ein Einkommen, und Arbeit ist eine der Grundvoraussetzungen für Lebensqualität. Wir haben viele tolle internationale Betriebe, die wirklich stark unterwegs sind und trotz Corona zusätzliche Mitarbeiter bräuchten. Wir müssen also mehr tun, um dem Facharbeitermangel vor allem in den technischen Bereichen entgegenzuwirken, beispielsweise durch eine bessere Vernetzung zwischen Betrieben und Schulen. Um den Standort Brixen weiter zu stärken, ist in den letzten Jahren

schon viel Gutes passiert – sowohl in der Industriezone als auch am Ploseberg, aber nicht nur. Mit der Altstadt haben wir ein Juwel, das aber Frequenzen braucht, damit die hier angesiedelten Betriebe überleben können. Qualität muss aber vor Quantität kommen: Wir brauchen keine Menschenmassen, sondern Qualitätstourismus. Viele Handelsbetriebe in der Altstadt generieren die Hälfte ihrer Wertschöpfung über den Tourismus. Wir müssen also danach trachten, die Altstadt attraktiver zu gestalten – für Einheimische und Gäste. NICOLETTA SMARRA (Fratelli d’Italia): Ich möchte vor allem die Ausbildung und den Arbeitsmarkt ansprechen. Meiner Meinung nach ist Brixen in diesen Bereichen sehr gut aufgestellt, aber wir brauchen unbedingt eine stärkere Verknüpfung zwischen Schule und Arbeitswelt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Außerdem müsste man vielleicht Start-Ups fördern, damit junge Südtiroler nach Beendigung des Studiums nicht im Ausland bleiben. Brixen ist ein wirklich interessanter Standort mit internationalen Unterneh-

men, die für die Jugend äußerst spannende Arbeitsmöglichkeiten bieten. Wenn wir es schaffen, in den entsprechenden Bereichen optimale Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten, verzichten die jungen Leute vielleicht auf ein Auslandsstudium. Wir haben alles hier, man muss aber Verbindungspunkte schaffen zwischen Unternehmen und Schulen. Meiner Meinung nach arbeitet die deutsche Berufsschule in dieser Hinsicht besser als die italienische, weil sie ein gutes Netzwerk aufgebaut hat. Dieselben Möglichkeiten braucht auch die italienische Berufsschule. ANNA BILELLO (Lega): Ich wünsche mir eine Förderung des Jugendunternehmertums – zumindest, was die kommunalen Kompetenzen betrifft, um Investitionen in unserer Stadt für junge Menschen INSIEME PER BRESSANONE Bürgermeisterkandidatin: Paola GHEDINA Kandidaten für den Gemeinderat: Maurizio SABBADIN Suela ALIU Marisa BONA Giuseppe CAIAZZO Nadia CHIGNOLA Marco CIPRIANI Danilo DI GIACOMO Andrea OLIVA Simona Vittoria PISANTE Nadia ROSSI Elena SPAZZINI Carlo TODESCHI Maristella TRETTEL Sabrina VALLOTTA Luca ZANCHETTA

Paola Ghedina (Insieme per Bressanone): „Es müssen mehr freie Grünflächen geschaffen werden und innovative Wohnmodelle, in denen Senioren und junge Familien interagieren“


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Egon Gitzl (Die Freiheitlichen): „Die einheimischen Betriebe müssen gefördert werden, indem sie bei Ausschreibungen zum Zug kommen“ attraktiver zu machen, die auch zusätzliche Arbeitsplätze schaffen würden. Um den Tourismus unserer Stadt wieder anzukurbeln, würde ich zusätzlich zu den bereits bestehenden Veranstaltungen einen flexibleren Zeitplan für die kommerziellen Aktivitäten und das Gaststättengewerbe vorschlagen, vor allem in den Monaten mit dem größten Touristenstrom. INGO FINK (Team K): Ich stelle mit Freude fest, dass das, was in unserem politischen Programm geschrieben steht, mit dem übereinstimmt, was bisher gesagt wurde. Wir haben Wirtschaft mit den Themen Landwirtschaft und Tourismus verbunden; zudem zählen wir bei der Wirtschaft auch das Schulwesen dazu. Brixen ist ein Vorreiter im Technologiesektor, deshalb braucht es hier Ansiedelungen von jungen Menschen – einerseits natürlich die Brixner selbst, aber auch junge Leute von auswärts. Diese brauchen dann wiederum eine leistbare Wohnmöglichkeit, damit sie nach Brixen kommen und auch in Brixen bleiben. Vor allem ist es uns wichtig, heimische Betriebe prioritär zu behandeln. Behördengänge sollten vereinfacht und digitalisiert werden. Zudem sollten regionale Kreisläufe gefördert werden. Im Tourismus bin ich derselben Meinung wie Bürgermeister Brunner: Qualität statt Quantität und Klasse statt Masse. Brixen hat eine sehr attraktive Altstadt, vor allem auch wegen der Geschäfte, weil die großen Ketten noch nicht überhandgenommen haben und es deshalb noch ein sehr individuelles Warenangebot gibt. Gerade das kann ein Anziehungspunkt für Touristen sein. PAOLA GHEDINA (Insieme per Bressanone): Für mich ist es wichtig, dass man den Dialog mit den Bürgern und mit den Interessensgruppen stärkt, auch im Bereich Wirtschaft. 8

Wir sollten also analysieren, ob es innovative Betriebe gibt, die sich zum Beispiel in der Industriezone neu ansiedeln könnten. Es gibt sicherlich interessante Sektoren, wie beispielsweise alles, was mit Elektroautos zu tun hat. E-Mobilität sollten wir auch deshalb lokal fördern, weil wir damit die Luftqualität verbessern. Dafür braucht es aber Räumlichkeiten, wo sich zum Beispiel auf E-Mobilität spezialisierte Betriebe niederlassen können. Auch uns ist es ein Anliegen, in dieser schwierigen Phase Arbeitsplätze zu sichern. Dazu braucht es individuelle und auf die jeweiligen Betriebe maßgeschneiderte Lösungen. Eine zweite Corona-Welle wäre für viele Betriebe fatal. In diesem Zusammenhang möchte ich auch ein Problem nennen, das junge Freiberufler haben: Damit sie an Ausschreibungen teilnehmen können, müssen sie bereits abgewickelte Aufträge vorweisen. Wie soll das bei jungen Freiberuflern funktionieren? Auch das Thema Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf ist mir wichtig: Mütter brauchen bessere Rahmenbedingungen. MARKUS FREI (Grüne Bürgerliste): Uns ist es wichtig, dass ein ausgewogener Mix und die richtige Gewichtung zwischen den verschiedenen Sektoren stattfindet, also zwischen dem Primär-, Sekundärund Tertiärsektor. Die Gemeinde kann dies über die Urbanistik und über Förderungen beeinflussen, wie sie es auch in der vergangenen Amtszeit gemacht hat. Es ist wichtig, die Traditionsbetriebe in Brixen zu halten. Hier geht es auch um die Qualität bei den Arbeitsplätzen: Die Menschen müssen mit ihren Jobs zufrieden sein, die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie muss gegeben sein. Für uns essentiell sind auch neue Modelle der Ökonomie:

Gemeinökonomie, Solidarökonomie. Das sind Modelle, die in das Portfolio von Wirtschaftszweigen in Brixen aufgenommen werden müssen. Auch Digitalisierung ist natürlich wichtig: Für uns wäre der Aufbau eines digitalen Clusters, also ein Brixen 4.0, eine gute Idee; Bruneck macht es uns mit dem NoiTechpark vor. In Brixen gibt es aber InnoValley und spannende Start-Ups, die gefördert werden müssen. Der Handel ist derzeit in einer schwierigen Situation, weil das Internet mit Massenware aus fernen Ländern eine enorme Konkurrenz darstellt. In Brixen haben wir aber eine schöne Innenstadt mit wunderbaren Geschäften, die sich aber verstärkt auf regionale und lokale Produkte konzentrieren sollten. Mit lokalen Produkten können wir gegen den Online-Handel punkten – ein gutes Beispiel dafür ist der Bauernmarkt. Auch in der Landwirtschaft muss es ein Umdenken geben; wir brauchen Investitionen in die Regionalität. Hier ist für uns auch der Aufbau einer „Bioregion Brixen“ denkbar. Wir könnten dieses Produkt auch vermarkten, mit einer Melix oder einer Brimi und lokalen Handelsstrukturen, die man ausbauen könnte. Im Bereich des Tourismus geht es für uns nicht um neue Betten, sondern um eine Verbesserung der Auslastung der bestehenden. Mit dem Projekt von André Heller für den Hofburggarten laufen wir Gefahr, Massentourismus zu schaffen. PAOLA GHEDINA (Insieme per Bressanone): Meiner Meinung nach muss der Hofburggarten zumindest zum Teil für die Bevölkerung offen zugänglich sein. Die Gemeinde sollte jeder Bevölkerungsgruppe eine zielorientierte und geplante Grünfläche zur Verfügung stellen; zum Beispiel fehlt eine Grünfläche für Senioren oder auch für Jugendliche. Der Hofburggarten ist eine unglaublich wertvolle Grünfläche in der Stadt; er sollte also nicht nur eine Touristenattraktion werden, sondern auch ein Platz für Brixner. INGO FINK (Team K): Von 2008 bis 2020 ist in Sachen Hofburggarten nichts wirklich weitergebracht worden. Das damalige Siegerprojekt wurde vom neuen Gemeinderat abgelehnt – mir persönlich hat es auch nicht gefallen. Trotzdem gefällt mir die Vorgangsweise nicht. Vor allem kritisiere ich, dass mit André Heller private Gespräche geführt worden sind.

DIE FREIHEITLICHEN Bürgermeisterkandidat: Egon GITZL Kandidaten für den Gemeinderat: Josef FISCHER Oscar FELLIN Michael SADER Vinzenz KERSCHBAUMER Monika PLATTNER Manuel AMORT Rudi LONGARIVA

SÜDTIROLER FREIHEIT Bürgermeisterkandidat: Die Südtiroler Freiheit hat keinen eigenen BürgermeisterKandidaten, unterstützt aber Egon Gitzl von den Freiheitlichen Kandidaten für den Gemeinderat: Stefan UNTERBERGER Manuel ZILLECKENS Gudrun KOFLER

Bis jetzt haben wir lediglich ein Exposé. Ich hätte mir vorstellen können, dass man aus diesem Exposé eine Idee hätte aufgreifen können, um ein solches Projekt mit einheimischen Künstlern zu entwickeln. Außerdem hätte man den Hofburggarten so planen können, dass man darin Ausstellungen macht, sonst verliert er mit der Zeit an Attraktivität. Zudem sollte er auch frei zugänglich sein. Für die Universität, die sich nur 30 Schritte vom Hofburggarten entfernt befindet, könnte der Garten eine optimale Verbindung zur neuen Bibliothek bilden und als Campus genutzt werden. Das Projekt von Heller gefällt mir auch deshalb nicht, weil man in den letzten zwei Jahren genug Zeit gehabt hätte, einen konkreteren Vorschlag einzuholen. PETER BRUNNER (SVP): Was die Vorgehensweise zum Projekt Hofburggarten betrifft, habe ich immer wieder den Eindruck, dass eine starke Unwissenheit vorherrscht, denn: Über zwei Jahre lang ist in der Entwicklungsphase des Exposés sehr viel informiert worden – nicht nur über die Presse, sondern auch auf Bür-


gerversammlungen. Ich darf die einzelnen Schritte erläutern, weil das möglicherweise in Vergessenheit geraten ist: Es hat zunächst im Februar 2017 ein Erstgespräch mit André Heller gegeben, gefolgt von einer breit angelegten Diskussion im Juni desselben Jahres zur Definition der Zielsetzungen und der Leitplanken, an die sich Heller halten sollte. Diese ausführliche Diskussion wurde mit verschiedenen Stakeholdern geführt: Verein Heimat, Verein BrixLab, dem Verein Brixner Stadtgärten, Hofburg, Landesdenkmalamt, Mitglieder aller Gemeinderatsfraktionen, Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Philipp Achammer, den lokalen Landtagsabgeordneten aller im Landtag vertretenen Parteien, Laimburg, Südtiroler Künstlerbund und Gärtnervereinigung sowie Bischof Ivo Muser. RENATE PRADER (PD): Ich war dabei, und es war wirklich so, wie Peter es erzählt hat: Im Raum herrschte mit Ausnahme von vielleicht einer oder zwei Personen absolute Begeisterung für das Projekt. Auch im Gemeinderat habe ich diese Begeisterung wiedergefunden. Die mehrfachen

Abstimmungen im Gemeinderat sind eine schlüssige Legitimierung für den Bürgermeister und für die Koalition, dieses Projekt weiterzutragen. Ich denke, viele Brixner wollen diesen Garten, und sie wollen einen schönen Garten, in den man mit Stolz hineingehen kann. PETER BRUNNER (SVP): Die Ergebnisse der vorhin erläuterten breiten Diskussion hat man Heller mit auf den Weg gegeben. Im November 2017 hat er dann einen ersten Vorschlag unterbreitet, der derselben Gruppe und später auch der Bevölkerung vorgestellt wurde. Das erste Exposé stieß allgemein, wie Frau Prader gerade erläutert hat, auf große Begeisterung; allein das Landesdenkmalamt hatte einige Vorbehalte. Daraufhin unterbreiteten wir das Exposé im Dezember 2017 dem Gemeinderat, der es mit nur vier Enthaltungen, aber ohne Gegenstimme genehmigt hat. Dann kamen vertiefende Gespräche und ein positives Vorgutachten des Landesdenkmalamtes sowie ein einstimmiger Beschluss des Museumsbeirates zur Finanzierung. Das war die Voraussetzung dafür, dass

das Land 80 Prozent der Kosten übernehmen kann. Schauen Sie, jeder dieser Schritte ist in allen Details kommuniziert worden – in einer Bürgerversammlung in Brixen, bei Bürgerversammlungen in Milland, in den Fraktionen, bei unzähligen persönlichen Gesprächen. Der Gemeinderat hat das Exposé noch einmal mit überwältigender Mehrheit gutgeheißen, nachdem das Land erklärt hatte, dass es abwicklungstechnisch einfacher wäre, wenn die Gemeinde die Trägerschaft übernehmen würde; das Land würde lediglich die zugesagte Finanzierung übernehmen. In derselben Sitzung hat der Gemeinderat – wieder mit überwältigender Mehrheit – zudem nochmals beschlossen, das erste Projekt von freilich ad acta zu legen, weil es nicht mehr überzeugte. INGO FINK (Team K): Dieses Projekt war aber vom vorherigen Gemeinderat einstimmig genehmigt worden! PETER BRUNNER (SVP): Nein, nicht vom Gemeinderat, sondern vom Stadtrat. Mein Vorgänger Albert Pürgstaller hatte das Projekt im

März 2015 im Stadtrat vor Ablauf seiner Amtszeit in reduzierter Form mit unter 2,5 Millionen Euro Kosten genehmigen lassen, obwohl es bereits damals im Gemeinderat zum Projekt große Bedenken gegeben hatte. Von den Planern gibt es ein Schreiben, dass sie sich mit dieser reduzierten Variante keineswegs identifizieren könnten, da sie das Funktionieren des Gartens erschweren würde und die Forderung der Wettbewerbsjury nicht berücksichtigt sei. Später gingen wir noch einmal in den Gemeinderat, weil wir inzwischen die Zusage der Landesfinanzierung erhalten hatten und beschließen mussten, dass die Gemeinde die restlichen 20 Prozent übernehmen soll. Und wieder gab es bei der Abstimmung nur drei Gegenstimmen, wieder von der Grünen Bürgerliste. Dass heute jemand behauptet, dass dieses Projekt von uns im stillen Kämmerlein „durchgeboxt“ wurde, ist dem entsprechend eine glatte Lüge, die von gewissen Leuten immer wieder ausgesprochen wird. Es wird auch immer wieder behauptet, dass wir diesen Garten ausschließlich für die Touristen

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haben wollen, was auch nicht stimmt: Es soll ein Garten für die Brixnerinnen und Brixner werden. Von Anfang an war klar, dass es eine Zugangskontrolle braucht; auch das Landesdenkmalamt und der Eigentümer haben das so verlangt. Ideen wie Zugänge von Norden nach Süden und von Osten nach Westen sind schon allein denkmalpflegerisch nicht umsetzbar. Es wird also seit einiger Zeit mit Nachdruck versucht, dieses Projekt schlechtzureden – mit falschen Informationen und mit Ideen, die nicht machbar sind.

jederzeit Zutritt zum Garten haben und die Kosten durch die Eintritte der Gäste gedeckt werden. Den Jugendlichen und den in Brixen Studierenden wird über ein Jahresabo der Zugang unentgeltlich gewährleistet. Der Hofburggarten braucht zudem einen kontrollierten Zugang, um die Aufenthaltsqualität zu gewährleisten und nicht Probleme wie in anderen öffentlichen Parks oder Plätzen zu bekommen.

sein. Zudem haben wir den Busbahnhof sehr nahe am Hofburggarten. Die öffentliche Mobilität wird in Zukunft eine viel größere Rolle spielen. Für Besucher, die mit dem PKW kommen, ist das optimal über den Mittelanschluss erreichbare Parkhaus hingegen die erste Wahl. Dieses Parkhaus geht 2024 an die Gemeinde über und könnte eventuell sogar erweitert werden.

INGO FINK (Team K): Wie viele Touristen müssen kommen, damit die Führungskosten gedeckt sind?

EGON GITZL (Die Freiheitlichen): Ich sage euch jetzt zunächst etwas Schlechtes zum Hofburggarten: In FRATELLI D’ITALIA Bürgermeisterkandidatin: Nicoletta SMARRA

Nicoletta Smarra (Fratelli d’Italia): „Die Zusammenarbeit zwischen italienischen und deutschen Kulturvereinen muss verstärkt werden“ INGO FINK (Team K): Herr Brunner, Sie sind Jurist und kennen deshalb sicher das Prinzip „superficies solo cedit“. Wie kommt man auf die Idee, in einen fremden Grund 10 Millionen Euro zu investieren, wenn nach 30 Jahren Fruchtgenuss alles an die Kurie übergeht? PETER BRUNNER (SVP): Sie haben den Vertrag nicht im Detail gelesen, denn erstens gibt es die Option der Verlängerung, und zweitens gehen die im Garten angesiedelten Kunstwerke nicht in das Eigentum der Kurie über. Das Thema Kosten wird immer wieder als Argument gegen das Projekt gebracht, was für mich nicht nachvollziehbar ist, denn fast 90 Prozent der Gelder fließen durch Aufträge direkt an die lokalen Betriebe und Künstler zurück; das nennt man konkrete Wirtschaftsförderung in Krisenzeiten. Die Idee der Bürgerinitiative eines Gartens ohne jeglichen Eintritt würde für die Brixner Steuerzahler bedeuten, dass sie sämtliche Führungskosten übernehmen und somit für Gäste und Touristen mitzahlen würden. Unser Vorschlag hingegen sieht vor, dass alle Brixner für einen symbolischen Jahresbeitrag 10

MARKUS FREI (Grüne Bürgerliste): Mir geht es um die Auswirkungen. Ich finde, das Projekt ist nicht schlüssig. Auch ich weiß immer noch nicht, wie viele Touristen ich herkarren muss, damit der Garten sich selbst finanziert. PETER BRUNNER (SVP): Die Hofburg wird im Moment jährlich von etwa 40.000 Menschen besucht. Wenn die Touristen zum Beispiel 10 Euro Eintritt zahlen würden, wären die derzeit grob kalkulierten Führungskosten mit der heutigen Besuchermenge bereits gedeckt. MARKUS FREI (Grüne Bürgerliste): Ich bin davon überzeugt, dass dieses Projekt am Ende viel kostenintensiver sein wird, weil ein solcher Garten ständig nach Neuem verlangt. Das hat zur Konsequenz, dass Brixen zu einem Tagestouristen-Hotspot wird – mit großen Auswirkungen für die Stadt. PETER BRUNNER (SVP): Brixen ist heute schon wunderbar an den öffentlichen Verkehr angebunden, und mit dem Mobilitätszentrum am Bahnhof wird Brixen in Zukunft noch besser angebunden

Kandidaten für den Gemeinderat: Antonio BOVA Guglielmo ARDITO Lina DE BORTOLI Maurizio CERBASI Sabrina COSTANZO Alessandro GRASSO Daniela GRECU Maria Luisa D’AGOSTINO „Lisa“ Micaela PUSCEDDU Rosario RISITANO Matthias SCANDARIATO Maria Grazia STRAUDI Francesco TRIGILIA Maria Cristina TOSS

den Jahren von 2005 bis 2015 sind zu viele Gelder für den Hofburggarten hinausgeworfen worden, da die damalige Stadtregierung einem Machtspiel nachgegeben und dem Projekt der Grünen Bürgerliste zugestimmt hat. Ich war immer für das Projekt von André Heller. Ich bin auch oft in botanischen Gärten unterwegs; in Innsbruck und Augsburg beispielsweise muss man auch Eintritt zahlen, und trotzdem sind dort immer sehr viele Studenten unterwegs. Mir ist es lieber, wir machen etwas „Gscheids“. Das wird ein Garten für uns Brixner! Natürlich wird er auch Touristen anziehen, aber wenn ich heute auch nur die Hälfte der von Peter Brunner genannten Touristenzahlen haben werde, zahlen auch diese schon viel. Einige Details müssten aber noch überdacht werden – zum Beispiel, ein Drittel der Fläche für ein Pomarium zu reservieren. Das ist doch ein Blödsinn! Ganz Südtirol ist ein Pomarium.

MARKUS FREI (Grüne Bürgerliste): Nein, Südtirol ist eine Monokultur ... EGON GITZL (Die Freiheitlichen): Wenn es um die Historie des Gartens geht, wieso macht man dann nicht etwas mit Seidenraupen, die früher auch Teil des Gartens waren? Unabhängig davon: Wir unterstützen das Projekt mit Überzeugung, weil man etwas Ordentliches daraus machen soll. Sonst kann man es gleich bleiben lassen. MARKUS FREI (Grüne Bürgerliste): Unser großer Fehler war, bei der damaligen Abstimmung nicht mit „Nein“ zu stimmen. Wir hatten in der Gemeinderatssitzung die Vision Hellers anerkannt und beurteilt, haben aber auch Kritik geäußert. In der darauffolgenden Debatte meinte man dann nur mehr, dass es keine Gegenstimmen gegeben habe. Aber das ist das klassische Vorgehen: Es wurde im kleinen Kreis entschieden, und dann wurde alles darangesetzt, um dieses Projekt auch durchzubringen. Das Vorgehen war nicht so transparent, wie der Herr Bürgermeister es erklärt hat. Die Dialogbereitschaft war nicht da – auch als sich Fachkräfte geäußert haben wie letzthin die Architektenkammer. Es ist einzig darum gegangen, diese Entscheidung weiterzubringen. PETER BRUNNER (SVP): Ich kann gar nicht sagen, wie oft wir uns mit der Initiativgruppe getroffen haben und wie oft wir versucht haben, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Die Initiativgruppe sagt aber, für sie komme ein Heller nicht in Frage. Dialogbereitschaft sieht anders aus. PAOLA GHEDINA (Insieme per Bressanone): Was das HofburggartenProjekt anbelangt, ist es wie bei jedem anderen Projekt: einem Teil der Bevölkerung gefällt es, einem anderen nicht. Ich bin der Meinung, dass das Projekt von André Heller erfolgreich sein wird. Es werden übrigens weitere Grünflächen ausgewiesen, wie jene von den „Cappuccini“, die der Brixner Bevölkerung gewidmet werden können. Ich wünsche mir ein Gesamtkonzept, ein Plan der Grünflächen von Brixen. PETER BRUNNER (SVP): Das ist genau in unserem Sinn, denn wir planen auch einen Stadtpark in der Zone Priel, wo heute die Tennisplätze stehen.


TEAM K Bürgermeisterkandidat: Ingo FINK Kandidaten für den Gemeinderat: Sabine MAHLKNECHT Giada DEL MARCO Fabian FRENER Roberto CASTORINA Helmuth HOFER Brigitte PROFANTER Laurenz VON GUGGENBERG ZU RIEDHOFEN Marco PERUGINI Christoph KERSCHBAUMER Silvia FILL Fritz AICHNER Zoran KURDI Hans-Jörg ELLEMUND „Hansi“ Damaris CREPAZ Ernesto SERGIO Alessandro MONTORO Vebija BRENOLI Elisabeth FULTERER Alessandro MANCUSO Markus BAYER

PAOLA GHEDINA (Insieme per Bressanone): Es gäbe sicherlich noch Verbesserungspotential beim Brixner Radwegenetz. Fahrradabstellplätze und Servicestellen könnte man an mehreren Schlüsselorten wie zum Beispiel dem Bahnhof einrichten. Man muss versuchen, von entsprechenden Erfahrungen anderer Städte zu profitieren. In der Raumordnung sollte man vor der Ausweisung von Zonen danach trachten, dass sie verkehrsmäßig gut angebunden sind. Man sollte versuchen, den Individualverkehr in Wohnzonen zu vermeiden und ihn auf die Hauptachsen zu verlegen.

INGO FINK (Team K): Die Zone 13 ist meiner Meinung nach gut gelungen, dank Architekt Othmar Barth. Bei anderen Zonen hingegen merkt man, dass man ohne Plan vorgegangen ist und ein Grundstück nach dem anderen verbaut hat – zum Beispiel fehlen in der Zone Landwirt Grünflächen und Parkplätze für Besucher. Hier haben wir unsere Stadt ein wenig ruiniert. PAOLA GHEDINA (Insieme per Bressanone): Jetzt, da der Mittelanschluss in Funktion ist, kann die Staatstraße verkehrsberuhigt werden. Ich erinnere mich an eine alte Idee aus den Achtziger Jahren, als man die Straße unterirdisch versenken und an der Oberfläche einen Park realisieren und somit Rosslauf mit dem Zentrum verbinden wollte. Eine Verschmälerung der Hauptstraße, das Anbringen von Grünflächen, Radwegen und Sozialisierungsplätzen ginge in die Richtung, diesen wunderbaren Traum zu erfüllen, der die Lebensqualität in Brixen maßgeblich verbessern würde. RENATE PRADER (PD): Es gibt auch kleine Initiativen, die wichtig sind – zum Beispiel Sensibilisierungsarbeit – in jeder Hinsicht: Großveranstaltungen könnten auf Plastik verzichten und sich auf regionale Produkte beschränken. Wir sollten die Radmobilität stärken, damit noch mehr Brixner auf das Fahrrad umsteigen. Dafür muss man das Fahrradwegenetz fertigstellen, gefährliche Positionen entschärfen und auch sichere Parkmöglichkeiten im Zentrum schaffen. EGON GITZL (Die Freiheitlichen): Umwelt umfasst ja eigentlich alles. Auch wenn ich von Tourismus oder Landwirtschaft spreche, geht es irgendwie um die Ökologie. In Brixen haben wir aber ein Prob-

lem, und das ist die unglaubliche Anzahl an LKWs auf der Autobahn, die an Brixen vorbeifahren. Was mich verkehrstechnisch stört, sind die Staus im Stadtgebiet, die zum Teil auch mit den Fußgängern zusammenhängen, weil sie bei den Übergängen den Verkehr aufhalten. Deshalb brauchen wir mehr Fußgängerunterführungen, vor allem in der Mozartallee. Natürlich muss man auch das Fahrradfahren attraktiver machen, aber wichtiger sind für mich sichere Fußgängerwege, vor allem für die Schüler. MARKUS FREI (Grüne Bürgerliste): Was war vor der Corona-Krise das große Thema? Die Klimakatastrophe und Fridays for Future. Auch die Klimakrise wird uns in den nächsten Jahren sicherlich fordern – konkret der Rückgang der Artenvielfalt und der Lebensräume. Durch das neue Gesetz für Raum und Landschaft erhalten die Gemeindeverwaltungen mehr Verantwortung. In der nächsten Amtszeit wird es eine große Herausforderung geben: Wie gehen wir mit den Flächen, mit der Landschaft und mit dem Raum um, und wie schaffen wir eine gesunde Umwelt? Auch, was die Luftqualität in Brixen angeht, kann man noch vieles machen. Auf der Autobahn könnte man endlich einen Luft-100er einführen, also ein effizienteres Tempolimit. Grundsätzlich ist Brixen aber nicht schlecht aufgestellt, was die Radmobilität angeht: Der Mehrwert von Brixen ist, dass vor allem Kinder alles gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können. Beim Wasser ist es wichtig, dass Trinkwasserschutzgebiete erhalten bleiben. Brixen ist im Klimabündnis, also müssen wir den Klimaplan überarbeiten, auch im Sinne der Energieeffizienz in der Stadt. Schlagwörter sind: pestizidfrei und plastikfrei.

NICOLETTA SMARRA (Fratelli d’Italia): Ich würde mir wünschen, dass das Radwegenetz erweitert wird, wobei man Radwege und Fußgängerwege trennen sollte. E-Bikes und E-Roller werden immer beliebter,

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NICOLETTA SMARRA (Fratelli d’Italia): Ich teile die Meinung von Frau Ghedina, weil ich denke, dass dieser Garten eine große Chance darstellt – auch für alle Brixner, für die dieses Projekt weitergeführt werden muss. Aber auch andere Grünflächen müssen verbessert werden, wie die Rappanlagen oder die Gärten der Englischen Fräulein. Zum Thema Umwelt fällt mir die Mülltrennung ein: In Brixen funktioniert sie gut, aber für Plastik und Plastikflaschen müssen wir noch eine Lösung finden, weil es sehr umständlich ist, immer in den Recyclinghof zu fahren, um eine Plastikflasche richtig zu entsorgen.

Ingo Fink (Team K): „Das damalige Siegerprojekt des Hofburggartens hat auch mir nicht gefallen“

PETER BRUNNER (SVP): Beim Thema Umwelt bin ich derselben Meinung wie Markus Frei. Bei den Bauern gibt es derzeit ein gewaltiges Umdenken, was sehr gut ist! Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die öffentliche Beleuchtung: Wir sind gerade dabei, die ganze Stadt in drei Schritten auf intelligente Straßenbeleuchtungssysteme umzustellen, die mit LED-Technologie funktionieren: Etwa 4,5 Millionen Euro wollen wir dafür investieren. Auch die Verlegung und Entfernung der Hochspannungsleitungen ist auf der Zielgeraden: Der BBT braucht Strom, weshalb das gesamte Stromnetz neu geordnet wird. Die Planung ist schon weit fortgeschritten: Im Moment durchläuft das Projekt die Umweltsverträglichkeitsprüfung, danach wird im Detail geplant; bis 2026 muss alles fertig sein, weil man bis dahin im BBT Strom braucht für den Probebetrieb.

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Politik & Gesellschaft

GRÜNE BÜRGERLISTE Bürgermeisterkandidat: Markus FREI Kandidaten für den Gemeinderat: Verena STENICO Jakob DELLAGO Leonie WIMMER Rogerio PORTANOVA Mirela ELMAZI Franz AICHNER Manar LARDJANE Giovanni CHIRIACÒ „Giampaolo“ Anna NEUWIRTH Joseph Mwawala KARIMANA Helene SEPPI Sarshin SOBHANI

also muss man die Sicherheit gewährleisten, damit auch die Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Schule fahren können. ANNA BILELLO (Lega): Wir müssen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fördern, indem wir Rad- und Fußgängerwege verbessern – insbesondere in Zonen starker städtischer Expansion.

Markus Frei (Grüne Bürgerliste): „In den vergangenen Jahren wurde zu wenig für sozialschwache Menschen getan“ Damit schützen wir die Umwelt und erreichen eine flexible und nachhaltige Mobilität. INGO FINK (Team K): Die Parksituation in Brixen ist schwierig, vor allem auch in der Altstadt, weil dort keine Flächen vorhanden sind. Auch ich bin der Meinung, dass Radwege sicherer und Gehwege verbessert werden müssen. Barrierefreiheit ist in Brixen nicht auf allen Gehwegen gegeben – zum Beispiel beim Hotel Elephant oder in der Kassianstraße. Natürlich kostet das Geld, aber Sicherheit

geht vor. Auch sollte man mehr Unterführungen andenken. RENATE PRADER (PD): Das Projekt mit den E-Bikes ist sicher weiterzuführen. Zudem sollte man versuchen, die Wohngebiete besser an die Stadt anzubinden – zum Beispiel mit Pedibussen für Kinder, die in die Schule müssen. PETER BRUNNER (SVP): Nun, die Gemeinde arbeitet ja derzeit an einem Mobilitätsplan, und für mich ist wichtig, dass dabei der Mensch in den Mittelpunkt gesetzt wird.

Wir wissen, dass wir noch einige neue Verkehrsinfrastrukturen brauchen – und ich erwähne hier die Südspange und den Nordanschluss der Westumfahrung. Wir wissen aber auch, dass wir uns in den nächsten Jahren verstärkt um das Radwegenetz kümmern müssen. In der Stadt sind wir auf einem guten Punkt; mehr als die Hälfte der Leute benutzt das Fahrrad, um sich in der Stadt fortzubewegen. Für Leute, die in den Fraktionen oder in Vahrn wohnen, sind diese Zahlen noch nicht so gut, aber auch hier arbeitet man bereits an Lösungen – zum Beispiel denken wir gerade eine „Fahrradautobahn“ von Vahrn bis in die Industriezone an, bei gleichzeitigem Rückbau der Staatsstraße. Fahrradabstellplätze sind bereits angesprochen worden; da braucht es innovative Ideen für sicheres Abstellen der Fahrräder. Und auch die Seilbahnverbindung muss man hier nennen: Ende des Jahres werden wir die konkreten Vorschläge dafür bekommen, und es ist ein Glück, dass dasselbe Planungsbüro auch den Wettbewerb für die Planung der Südspange gewonnen hat. Beide Infrastrukturen müssen perfekt miteinan-

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gruppen. Die Musikschule sehe ich als große Chance für Brixen, ebenso die neue Bibliothek. Man muss auch die Vereine stärken, wie beispielsweise die Musikkapellen oder Theatergruppen.

Bürgermeisterkandidat: Peter BRUNNER Kandidaten für den Gemeinderat: Paula BACHER MARCENICH Robert CALISSI „Calle“ Ingo DEJACO Sara DEJAKUM Alex FISCHER Florian FRENER Martin FRENER „Hune“ Markus GRUBER Philipp GUMMERER Hannes HUBER Andreas JUNGMANN Bettina KERER Franziska LARCHER Monika LEITNER Peter NATTER Thomas OBERHAUSER Valentina OBERRAUCH Martin OGRISEG Werner PROSCH „Gostner” Caterina ROSSO Michael SAXL Thomas SCHRAFFL Gerold SILLER Sandra STABLUM „Niederthalerhof“ Herta STAMPFL KERSCHBAUMER „Zeffer“ Peter STEDILE „Stax“ Walter THALER „Gostnergut“ Elisabeth THURNER „Lisi“ Benedikt TROI „Benni“ Peter UNTERKOFLER Josef UNTERRAINER „Perlunger Sepp“ Silvia ZANOTTO MARKART

der verzahnt werden. Auch der Citybus wird potenziert werden: Schon im September wird es auf der Linie 1 einen Viertelstundentakt geben, und auch abends wird das Angebot ausgebaut. INGO FINK (Team K): Ich und viele andere sind der Meinung, dass man den Citybus von der Altenmarktgasse und dem Großen Graben verbannen müsste, denn vor allem am Vormittag gibt es in Kombination mit dem Warenzulieferverkehr manchmal gefährliche Situationen. Diese Zone sollte allein den Fußgängern und Radfahrern vorbehalten sein. PETER BRUNNER (SVP): Es ist in der Tat geplant, den Zuliefererverkehr neu zu regeln. Was den Citybus auf dieser Trasse angeht, gibt es ein Für und ein Wider, denn ausgerechnet diese Trasse wird am meisten genutzt; sie wird extrem gut von der Bevölkerung ange-

Peter Brunner (SVP): „Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Betriebe die Folgen der Corona-Pandemie gut überstehen und keine Arbeitsplätze verloren gehen“ nommen. Aber Sie haben recht, wir müssen darüber diskutieren, ob es bessere Lösungen gibt. Bis jetzt hat es von den Technikern immer geheißen, dass es keine alternative Trassenführung gibt, die mit dem Fahrplan kompatibel ist. In diesem Zusammenhang möchte ich kurz den Brenner Basistunnel und die Zulaufstrecke ansprechen: Für mich hat diese Infrastruktur eine historische Bedeutung für Brixen, denn einerseits werden die lärmenden Güterzüge in den Tunnel verlegt, und andererseits wird die derzeitige Trasse frei für unsere Flirt-Züge. Brixen wird zum Verkehrsknoten, was bedeutet, dass wir alle 15 Minuten nach Bozen, alle 30 Minuten nach Sterzing und Bruneck fahren können. Aber wir müssen danach trachten, die Baustellenzeit von etwa fünf Jahren bestmöglich zu überbrücken. Auch das gesamte Bahnhofsareal wird demnächst neu gestaltet und zu einer modernen Mobilitätszentrale ausgebaut; die Ausschreibung der Arbeiten wurde kürzlich veröffentlicht. EGON GITZL (Die Freiheitlichen): Es ist auch wichtig, die öffentlichen Verkehrsmittel in die naheliegenden Dörfer zu potenzieren. Man muss erreichen, dass die Gäste vom eigenen Auto auf den Bus umsteigen. Auch für mich ist die Trennung von Fuß- und Radwegen wichtig. MARKUS FREI (Grüne Bürgerliste): Brixen ist das Wirtschafts- und Schulzentrum im Eisacktal; das bedeutet natürlich, dass es zu Stoßzeiten Verkehrsprobleme gibt. Deshalb müssen wir danach trachten, dass die Stadt noch verkehrsberuhigter wird. Wir wünschen uns eine Ausweitung der Fußgängerzone oder zumindest der verkehrsberuhigten Zonen. Als zweiter Punkt möchte ich auf

eine Redewendung hinweisen: „Wer Straßen sät, erntet Verkehr“. Sollten also neue Straßen entstehen, müssen andere Straßen zurückgebaut werden. Ebenfalls wichtig wäre, dass die Industriezone besser ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen wird. Auch alternative Modelle wie CarSharing müssen verstärkt werden. NICOLETTA SMARRA (Fratelli d’Italia): Kultur ist auch ein Wirtschaftsfaktor, denn mit Kultur hängen viele Arbeitsplätze und viel Wertschöpfung zusammen. Also muss Kultur stärker unterstützt werden. Es könnte auch eine Idee sein, die Zusammenarbeit zwischen italienischen und deutschen Kulturvereinen zu stärken, damit man Projekte gemeinsam veranstalten kann. ANNA BILELLO (Lega): Ich möchte die Organisation von Kursen in Staatsbürgerkunde anregen – ein Thema, das in den letzten Jahren vernachlässigt wurde. RENATE PRADER (PD): Auch uns ist es wichtig, dass man Vereine fördert, die sich für den Austausch der Kulturen einbringen. Kulturangebote sollte es für jedes Alter geben – vom Kind bis zum Senior. Kultur macht die Stadt reicher, sie schafft Momente des Zusammenseins. MARKUS FREI (Grüne Bürgerliste): Ein Schlüsselproblem von Brixen ist, dass es zwei Kulturressorts gibt – eines für Italiener, eines für Deutsche. Ich bin der Meinung, dass diese Kompetenzen von einem einzigen Stadtrat verwaltet werden müssen. Dasselbe gilt übrigens auch für Schule und Soziales. Beim Astra ist mir wichtig, dass es von Anfang an zweisprachig auftritt, denn schließlich ist es eine junge Kulturstätte für alle Sprach-

PETER BRUNNER (SVP): Ich glaube, in Sachen Kultur ist in den letzten Jahren sehr viel passiert: Bibliothek, Astra, Musikschule, Tschumpus. Wenn die Infrastrukturen da sind, muss man sie aber mit Leben füllen – das wird die nächste spannende Herausforderung in den kommenden fünf Jahren. Von 2015 bis 2019 haben wir die Beiträge an Kulturschaffende übrigens fast verdoppelt – auch dank der blühenden Wirtschaft, die zu höheren Steuereinnahmen führt, was wiederum bedeutet, dass die Gemeinde mehr Möglichkeiten zur Unterstützung hat. Es ist auch wichtig, für die Jugend Möglichkeiten der kulturellen Entfaltung zu schaffen – das Astra bietet sich dafür wunderbar an. MARKUS FREI (Grüne Bürgerliste): Was man im Bereich Kultur noch überdenken muss, ist die Rolle des Stadtmarketings. Der Tschumpus funktioniert gut, die Vereine auch – man muss aber aufpassen, dass die Kultur nicht vom Stadtmarketing inhaltlich beeinflusst wird, denn Kultur lebt von ihrer Freiheit. PETER BRUNNER (SVP): Nun, es stellt sich aber die Frage, wie man Stadtmarketing sieht, denn die Tourismusgenossenschaft ist nicht nur für die Touristen da, sondern übernimmt auch für viele lokale Vereine organisatorische Aufgaben – zum Beispiel logistischer Natur oder den Kartenvorverkauf. INGO FINK (Team K): Ich möchte zum Thema Sport etwas sagen: Die Sportplätze in Kampill, Milland, Lido und Kinderdorf werden mangelhaft gepflegt. PETER BRUNNER (SVP): Der momentan schlechte Zustand der Bolzplätze ist wahrscheinlich Corona geschuldet: Wir mussten diese Plätze schließen, weshalb auch die Pflege nachgelassen hat, weil es ja nicht sinnvoll ist, geschlossene Bolzplätze genauso aufwändig zu pflegen wie zu Normalzeiten. INGO FINK (Team K): Zudem bemängeln unsere Jungkandidaten, dass Jugendliche die Sportplätze in Brixen nicht nutzen dürfen, wenn sie nicht Mitglied eines Vereins sind, weshalb viele auf Vahrn ausweichen müssen. Des13


Politik & Gesellschaft

LEGA

halb würden sie sich mehr freie Bolzplätze wünschen.

Bürgermeisterkandidatin: Anna BILELLO

EGON GITZL (Die Freiheitlichen): Der freie Zugang zu den Sportplätzen für Nicht-Mitglieder ist extrem schwierig – vor allem wegen der Verantwortung, die der Betreiberverein der jeweiligen Sportstätte hat. MARKUS FREI (Grüne Bürgerliste): Es gäbe aber eine Zwischenstufe: Der Sportplatz öffnet für alle, aber der Betreiberverein betreut die Nutzung. Wenn man für eigenverantwortliche Sport- und Freizeitaktivitäten keinen Raum hat, verlieren Sportinfrastrukturen ihren Sinn. EGON GITZL (Die Freiheitlichen): Kultur und Sport sind bei mir im selben Topf, denn es geht immer um Vereine, um Großveranstaltungen und um Ehrenamt. Beim Ehrenamt sind wir sicher alle dafür, dass es gefördert wird. Ich bin aber gegen eine Vermischung der Sprachgruppen innerhalb der Vereine, denn es ist die Diversität, die unser Zusammenleben erst richtig schön macht. Das ist die Charakteristik von Südtirol. Auch

Anna Bilello (Lega): „Wir müssen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fördern, indem Radund Fußgängerwege verbessert werden“ Großveranstaltungen sind wichtig für Brixen; man müsste danach trachten, mehr davon anzuziehen. Wir haben ein reges Vereinsleben, sowohl in der Kultur als auch im Sport, und das muss man erhalten. RENATE PRADER (PD): Brixen ist eine Kulturstadt und eine Sportstadt, und Sport ist einfach wichtig, auch als Gesundheitsprävention, für jede Altersklasse. Die Brixner sind sportlich, und das ist gut so, denn wer Sport betreibt, bleibt gesund. In unserem Programm ist auch enthalten, dass man einen zweiten

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Calisthenics-Park errichtet, vielleicht auch größer und ein wenig anders als der bestehende. Auch der Park für die Senioren im Lido könnte vergrößert und verbessert werden, damit wirklich jeder, der Sport machen will, auch die Möglichkeit dazu bekommt – ohne viel bezahlen zu müssen. Was in Brixen wirklich ein Problem ist, sind die Turnhallen und deren Zuordnung. Im Moment gehen viele Vereine leer aus und können deshalb bestimmte Kurse nicht anbieten. Auch das Ehrenamt im Sport muss gefördert und unterstützt werden. Und die sportlichen Großveranstaltungen sind sehr wichtig für Brixen, aber natürlich auch für die Plose und für die Fraktionen. PETER BRUNNER (SVP): Ja, es braucht sicher eine Optimierung der Zuweisungen der Sportinfrastrukturen – da gebe ich Frau Prader recht. Wir versuchen schon eine Weile, das Land davon zu überzeugen, dass die Schulsporthallen in den schulfreien Zeiten besser von unseren Vereinen genutzt werden können, und ich bin zuversichtlich, dass uns das auch gelingen wird. Eine große Herausforderung der nächsten Jahre stellt die Sportzone Süd dar, deren Infrastrukturen etwas in die Jahre gekommen sind – sowohl die Handballhalle als auch die Eishalle und auch die Tennisballons im Norden. Zumindest für den Tennis haben wir inzwischen eine Lösung: In der Sportzone Milland entstehen neue Tennisplätze; die entsprechende Bauleitplanänderung haben wir bereits in die Wege geleitet. Überhaupt ist das ein faszinierendes Projekt: Wir wollen die Sportzone Milland und die Sportzone Süd mit einer Fußgänger- und Fahrradbrücke verbinden und eine einzige große Sportzone mit einem vielfältigen Angebot daraus machen, das nebenbei bemerkt perfekt an das

Kandidaten für den Gemeinderat: Angelo BAFFO Margareta PLONER „Maggy“ Daniela SCANTAMBURLO Francesco TOLA „Franco“ Alessandro MARZARO Monica LUSSER Alessandro FULCINITI Roland BACHER Romeo LISSANDRINI

Radwegenetz angebunden ist. Durch die Verlegung der Tennisplätze von der Zone Priel nach Milland können wir am heutigen Standort einen freien Stadtpark und eine Erweiterung der Acquarena realisieren. Die Kletterhalle wird gerade erweitert, nachdem sie so erfolgreich ist. Neben der großen Sportzone im Süden gibt es also eine große Freizeitzone im Norden – mit Acquarena, Kletterhalle, Skaterpark, Bolzplatz, großzügige Grün- und Freiflächen und Prielarena am Flussraum. Und die Autos verschwinden in einer Tiefgarage. PAOLA GHEDINA (Insieme per Bressanone): Auch wir sind für die Schaffung weiterer freier Grünflächen. Zudem braucht man wirklich mehrere Calisthenics-Parks, weil diese attraktiv für Jugendliche sind, die etwas wenig repräsentiert sind. Ein Trimm-Dich-Pfad dem Eisackufer entlang würde den Sport im Freien anregen. Zudem würden wir uns auch einen weiteren Hundeauslaufplatz wünschen, weil viele Menschen in Brixen einen Hund halten. Diesen Platz könnte man auch mit einem Kiosk und ein paar Sitzmöglichkeiten ausstatten. NICOLETTA SMARRA (Fratelli d’Italia): Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass man Grünflächen für sportliche Aktivitäten im Freien schafft – für alle Altersgruppen. MARKUS FREI (Grüne Bürgerliste): Ich würde gern noch kurz Jugend, Arbeit und leistbares Wohnen ansprechen. Die Wohnungspreise in Brixen sind unglaublich gestiegen; den geförderten Wohnbau müssen wir verbessern, vor allem den Sozialwohnbau. Aber das Hauptthema für uns von der Grünen Bürgerliste ist das Soziale, die Umwelt und die Bürgerbeteiligung. Wir wollen die Jugend in die Planung von öffentlichen


Infrastrukturen einbeziehen, denn damit beugt man Vandalismus vor. Brixen braucht einen Sozialplan, wie ihn andere Städte wie Meran schon erstellt haben. Damit werden Bedürfnisse der verschiedenen Gesellschaftsschichten genau erfasst: Familien, Jugend, Kinder, Senioren. Mit dem Sozialplan kann man dann punktgenau Maßnahmen setzen. Vor allem jetzt in der Coronazeit muss das Soziale im Vordergrund stehen: In den vergangenen fünf Jahren ist für sozialschwache Menschen zu wenig getan worden. PAOLA GHEDINA (Insieme per Bressanone): Mir würde es gefallen, wenn es Raum für innovative Wohnmodelle gäbe, die zum Beispiel die Interaktion zwischen Senioren und jungen Familien fördern. PETER BRUNNER (SVP): Nun, für Familien ist es jetzt in der Coronazeit vor allem wichtig, dass wir Nachmittagsangebote für Kinder schaffen, auch über Vereine. Die Gemeinde kann hierbei Einfluss nehmen, indem sie organisatorische Unterstützung anbietet, Infrastrukturen zur Verfügung stellt und finanzielle Mittel bereitstellt. Die demographische Entwicklung wird auch eine große Herausforderung sein, aber mit dem bevorstehenden Bau des neuen Seniorenzentrums in der Elisabethsiedlung und die darauffolgende Sanierung des heutigen Bürgerheims sowie neuen Wohn- und Betreuungsformen im Kurhaus von Guggenberg und beim Götschelehof sind wir schon mittendrin in der Lösung dieser Problematik.

INGO FINK (Team K): Die Universität könnte besser genutzt werden: Bis jetzt fühlt sich Brixen nicht wie eine Universitätsstadt, weil man in der Stadt selbst wenig Studenten sieht. Brixen wäre als zentraler Ort für die Ansiedelung

RENATE PRADER (PD): Ich möchte kurz das Brixner Krankenhaus ansprechen: Wenn wir gute Ärzte und Krankenpfleger haben wollen, brauchen wir Wohnmöglichkeiten, die nicht zu kostspielig sind. Meine Idee wäre eine Art Ärzteheim – also ein Kondominium, das Ärzten zur Verfügung gestellt wird. Auch wenn die Sanität Landeskompetenz ist, könnten wir als Gemeinde ein solches Projekt vorschlagen. EGON GITZL (Die Freiheitlichen): Man hat in den letzten Monaten gese-

hen, wie wichtig ein gut funktionierendes Krankenhaus ist. Ich bin derselben Meinung wie Frau Prader: Man muss Wohnmöglichkeiten für Krankenhauspersonal schaffen. Ein weiteres Thema, das mir am Herzen liegt, ist die soziale Sicherheit und Gerechtigkeit. Die Menschen in Brixen fühlen sich unwohl, weil sie sich oft nicht mehr sicher fühlen. Das aggressive Betteln, auch in der Adlerbrückengasse, muss abgestellt werden. Die Sicherheit muss für jeden Bürger gewährleistet sein. Also braucht es Prävention, Kontrollen und gegebenenfalls Sanktionen. ANNA BILELLO (Lega): Nun, das ist ein Aspekt, der der Lega seit jeher besonders am Herzen liegt: die

Sicherheit in den Städten, verstanden als Kampf gegen Kriminalität und Erniedrigung. Aus diesem Grund halte ich es für angebracht, einen Plan zur Überwachung der Stadt mit Hilfe von technischen Instrumenten umzusetzen, die eine abschreckende Wirkung auf Kriminelle haben. Damit werden die Täter schnell identifiziert, sodass sich die Bürger auf den Straßen und in ihren Häusern sicher fühlen. In diesem Sinne besteht auch die Notwendigkeit, die Präsenz der Polizeikräfte zu verstärken und den Bürgern ein schnelleres und unmittelbareres System zur Meldung verdächtiger Situationen zu garantieren. Transkription: lia.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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NICOLETTA SMARRA (Fratelli d’Italia): Auch für mich ist es wichtig, die Anliegen der Senioren zu respektieren. Ein weiteres Thema, das wir noch nicht angesprochen haben, ist die Universität: Sie muss weiterentwickelt werden. Zudem braucht es Studentenheime, damit die Studenten nicht mehr pendeln müssen und Teil der Stadtbevölkerung werden. Das Hauptproblem ist aber die Fakultät, die bis jetzt hauptsächlich Südtiroler anspricht, die dann lieber pendeln. Deshalb muss dort das Angebot erhöht werden.

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GEMEINDEWAHLEN 2020

Politik & Gesellschaft

Lüsen: Ruhige Stimmung In Lüsen kandidiert bei den Gemeinderatswahlen am 20. und 21. September nur die Südtiroler Volkspartei. Dafür gibt es zwei Bürgermeisterkandidaten: CARMEN PLASELLER und MARKUS HINTEREGGER.

Die Kandidaten der Gemeinde Lüsen Bürgermeisterkandidaten: Markus HINTEREGGER (SVP) Carmen PLASELLER (SVP) Kandidaten für den Gemeinderat

Bürgermeisterkandidatin Carmen Plaseller war bisher die einzige Frau im Lüsner Gemeinderat – das soll sich ändern

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ie bereits vor fünf Jahren, stellen sich auch bei den heurigen Wahlen nur Kandidaten der Südtiroler Volkspartei für den Gemeinderat in Lüsen zur Verfügung. 22 Kandidaten stehen auf der Liste, die vor kurzem präsentiert wurden: 16 Männer und sechs Frauen, 12 neue – und zwei Kandidaten, die um das Amt des Bürgermeisters buhlen. Josef Maria Fischnaller darf bekanntlich – nach 15 Jahren als erster Bürger der Gemeinde – aufgrund der Mandatsbeschränkung nicht mehr für das Amt kandidieren, stellt sich aber trotzdem für den Gemeinderat zur Verfügung.

Mehr Frauen, bitte! Auch Car-

men Plaseller kann aufgrund der Mandatsbeschränkung nicht mehr Gemeindereferentin werden; sie kandidiert aber gemeinsam mit Markus Hinteregger für das Bürgermeisteramt. Plaseller war in der letzten Legislaturperiode die einzige Frau im Lüsner Gemeinderat, und Lüsen war gleichzeitig südtirolweit die einzige Gemeinde, in der nur eine Frau in den Rat gewählt worden war. Dies soll 16

Markus Hinteregger ist ein politischer Quereinsteiger und kandidiert für das Bürgermeisteramt

sich heuer ändern: Sechs Frauen kandidieren auf der Liste; sie kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen und Gesellschaftsschichten und repräsentieren somit das Spiegelbild der Lüsner Bevölkerung. Es habe einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht, um Kandidatinnen zu finden, verlautet aus Kreisen der SVP. Eine der neugewählten Damen wird mit Sicherheit auch einen Referentenposten einnehmen, da jener von Plaseller zur Verfügung steht. Zudem kandidiert aus persönlichen Gründen auch Referent Martin Ragginer nicht mehr. In der Dorfregierung gibt es also auf jeden Fall Änderungen. Aus 15 Köpfen besteht der Gemeinderat in Lüsen derzeit, und das bleibt auch so. Bereits in den letzten zwei Legislaturperioden wurden alle Sitze von der SVP belegt. Bis vor zehn Jahren gab es noch eine Opposition – die Bürgerliste; seither hat die Volkspartei die Alleinherrschaft im rund 1.500-Seelen-Dorf. Die Stimmung ist demzufolge ruhig, es gibt wenige Streitthemen, hört man aus Lüsen.

Harmonisch und ruhig. Auch

um das Bürgermeisteramt gibt es in diesem Sinne eigentlich keine harten Kämpfe – ganz im Gegenteil: Beide Kandidaten respektieren einander und warten gespannt auf das Wahlergebnis. Sowohl die routinierte derzeitige Gemeindereferentin Carmen Plaseller als auch der Quereinsteiger Markus Hinteregger wollen in Lüsen „etwas bewegen“; beide Kandidaten und ihre Ziele wurden bereits im „Brixner“ Nr. 366 vorgestellt. Wer auch immer in die Fußstapfen von Josef Maria Fischnaller treten wird: Er dürfte einen harmonischen Arbeitsplatz vorfinden. Ändern wird sich aber nicht nur die Zusammensetzung des Ausschusses, sondern auch jene des Gemeinderats, denn immerhin kandidieren nur mehr neun der 15 derzeitigen Räte. Es wird also frischer Wind in der Gemeindestube wehen. Der älteste Kandidat auf der Liste ist mit 66 Jahren der amtierende Bürgermeister Josef Maria Fischnaller; die jüngste Kandidatin ist die 1992 geborene Andrea Fischnaller.

SVP: Hannes FEDERSPIELER Herbert FEDERSPIELER Andrea FISCHNALLER Josef Maria FISCHNALLER Meinrad FLENGER Christian GASSER Johann GRÜNFELDER Evelyn HINTEREGGER Franz HINTEREGGER Gerhard HINTEREGGER Werner HINTEREGGER Johannes HINTEREGGER Benedikt KANEIDER Alfred KASER Martin KASER Michael KASER Veronika KASER Petra LAMPRECHT Klaus MITTERRUTZNER Michaela OBERHAUSER

Aktives Dorfleben. Zum Ziel setzt

sich die Lüsner SVP in erster Linie, das Dorf attraktiv zu gestalten und zu beleben: „Lüsen soll lebenswert bleiben.“ Was die Infrastruktur angeht, ist in den letzten Jahren bereits vieles behandelt worden; das Dorf ist gut aufgestellt. Nun gilt es, Leben in diese Strukturen zu bringen. Die SVP will Akzente in der Dorfgemeinschaft setzen und gemeinsam mit den Gemeinden Vahrn und Brixen den Bau des Seniorenheims in der Elisabethsiedlung vorantreiben. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


GEMEINDEWAHLEN 2020

Vahrn: Klar Schiff Der amtierende Bürgermeister von Vahrn, ANDREAS SCHATZER, steuert seiner dritten und letzten Amtsperiode als Bürgermeister entgegen. Neben der SVP stellen sich auch die Lega und die Grüne Bürgerliste der Wahl – allerdings beide ohne Bürgermeisterkandidaten.

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Dorflisten ziehen sich zurück. Dass fünf Mandatare und zwei Parteien in der kommenden Legislaturperiode nicht mehr im Gemeinderat vertreten sein werden, steht heute bereits fest: Die Dorfliste „Gemeinsam für Vahrn Neustift-Schalders-Spiluck“ und das italienische Pendant „Lista Civica Varna“ verzichten geschlossen auf eine Wiederkandidatur. Die Dorfliste war vor fünf Jahren aus der Partei der damaligen Freiheitlichen hervorgegangen und heimste 2015 immerhin 22,6 Prozent der Stimmen und damit vier Gemeinderatssitze ein. Peter Pichler, Walter Kofler, Paul Huber und Ernst Schweigkofler treten aus verschiedenen Gründen nicht mehr an, womit eine heute starke Opposition im Gemeindesaal fehlen wird. Und auch Luciana Bassanello, Gemeinderätin der „Lista Civica Varna“, tritt bei den heurigen Wahlen nicht mehr an; diese Liste hatte vor fünf Jahren 4 Prozent der Stimmen bekommen. Um dieses frei gewordene Wählerpotential buhlen nun die

Foto: Oskar Zingerle

ie Wahl des Bürgermeisters für die Gemeinde Vahrn könnte heuer recht eintönig ausfallen: Andreas Schatzer, amtierender Bürgermeister, geht nämlich ohne Konkurrenz ins Rennen. Im Gemeinderat mitreden wollen aber neben der SVP, deren Spitzenkandidat Schatzer ist, auch die Lega mit den vier Kandidaten Ivan Maschi, Alessandro Manzardo, Roberto Gasparre und Liviana Salvaro. Und auch die Grüne Bürgerliste stellt sich nach 2015 wiederum der Wahl – ebenso ohne Spitzenkandidaten, wohl aber mit einigen altbekannten Gesichtern wie beispielsweise Peter Tauber, der bereits seit 1985 im Vahrner Gemeinderat sitzt. Mit ihm kandidieren Lukas Rossmann, Verena Palfrader, Felix Oberegger, Maria Überbacher und Fabio Volpotti.

Die Kandidaten der Gemeinde Vahrn Bürgermeisterkandidat: Andreas SCHATZER (SVP) Kandidaten für den Gemeinderat

Der amtierende Bürgermeister Andreas Schatzer geht ohne Konkurrenz ins Rennen drei vorhin genannten Parteien. Die SVP hatte vor fünf Jahren 11 der 18 Sitze errungen, und man darf gespannt sein, wie die Lega und die Grüne Bürgerliste abschneiden werden.

Restspannung bleibt. Mit 20

Kandidaten, bewährte und neue Gesichter, stellt sich die SVP der Wahl (siehe Kasten). Was den Gemeindeausschuss angeht, wird sich in Vahrn nach den anstehenden Wahlen aber doch einiges ändern: Aufgrund der Mandatsbeschränkung werden der Vizebürgermeistersessel von Josef Tauber sowie der Platz zweier Gemeindeausschussmitglieder (Walter Kerer und Heinrich Brugger) frei. Die Karten im 18-köpfigen Gemeinderat werden also vollkommen neu gemischt: Bisher sitzt kein Italiener im Ausschuss und nur eine Frau, was sich je nach

Stimmenanzahl ändern kann – es bleibt also doch noch spannend.

Was ansteht. Spannend sind

auch die Themen, mit denen sich der frischgebackene Gemeinderat in der kommenden Legislaturperiode beschäftigen wird: Auf der Tagesordnung stehen beispielsweise die Neugestaltung des Kasernenareals und damit zusammenhängend die langersehnte Neuorganisation der Dorfeinfahrt. Auch im Rat diskutiert werden wird das Thema Mobilität und Verkehr, das mit dem Bau des Vahrner Teils der Westumfahrung neu geregelt werden muss – und der gemeindeübergreifende Bau des Seniorenheims in der Elisabethsiedlung. Es gibt also viel zu tun für die neuen Vahrner Gemeindevertreter!

SVP: Andreas SCHATZER Michael BRUGGER Johann FALLER Matthias GRUBER Manfred HEIDENBERGER Florian JÖCHLER Anna KAINZWALDNER ÖTTL Hermann KERER Walter KERER Margareth MAIR ENGL Karl OBERHOLLENZER Dietmar PATTIS Martin PUTZER Paula PUTZER GIUS Raphaela ROSSMANN Evelin STEINER Matthias SUMMERER Alexander TAUBER Elisabeth VALLAZZA KERSCHBAUMER Andreas ZINGERLE Grüne Bürgerliste: Lukas ROSSMANN Verena PALFRADER Felix OBEREGGER Maria ÜBERBACHER Fabio VOLPOTTI Peter TAUBER Lega: Ivan MASCHI Alessandro MANZARDO Roberto GASPARRE Liviana SALVARO

evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 17


Mühlbach: Wer folgt auf Prugger? Der amtierende Bürgermeister Christoph Prugger hatte schon früh angekündigt, nicht mehr kandidieren zu wollen, und mit der bisherigen Gemeindereferentin Gisella Mair Gatterer schien eine erfahrene Nachfolge-Kandidatin gefunden – bis sie ihre Zusage im letzten Moment aus persönlichen Gründen zurückzog.

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er Obmann des SVP-Koordinierungsausschusses von Mühlbach, Gebhard Lanz, dürfte Ende Februar, Anfang März trotz eisiger Außentemperaturen ziemlich ins Schwitzen gekommen sein: Zwei Wochen vor dem Abgabetermin der Kandidatenliste für die Gemeinderatswahl war

Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

GEMEINDEWAHLEN 2020

Die Kandidaten der Gemeinde Mühlbach Bürgermeisterkandidaten: Alois LEITNER (Die Freiheitlichen) Heinrich SEPPI (SVP) Kandidaten für den Gemeinderat Die Freiheitlichen Christine GASSER Daniel GRUBER Georg VAJA Simon FISCHNALLER

SVP Mühlbach Alessandro BIAMINO „Alex“ Gebhard LANZ Susanne RIEDER TAUBER Nicole UUIBO ACHAMMER Erich WINKLER Oskar ZINGERLE SVP Meransen Margareth FISCHNALLER PEINTNER Georg FISCHNALLER Harald FISCHNALLER Stefan GRUBER Kathrin OBERLEITNER PEINTNER Johann OBERHOFER Benjamin PROSCH Arnold RIEDER Albert WEISSTEINER 18

Heinrich Seppi (SVP): „Ich bin unbefangen und kann Bürgermeister für alle sein“ ihm die Bürgermeisterkandidatin abhandengekommen – und damals war noch kein Ersatz in Sicht. Glück im Unglück: Corona verschaffte der Partei die nötige Zeit, um einen neuen Kandidaten zu suchen – und zu finden: Der seit kurzem pensionierte Ingenieur Heinrich Seppi stand bereits auf der Liste der Gemeinderatskandi-

SVP Vals Martina FISCHNALLER Erwin FISCHNALLER Karl GRUBER Johann STOLZ Simon STOLZ Franz ZINGERLE

SVP Spinges Angelika SCHÖNEGGER Dietmar LAMPRECHT Walter LAMPRECHT Helmut MARKART Georg WINKLER

Alois Leitner (Die Freiheitlichen): „Wir wollen besser informiert werden“

daten und ließ sich nach einigen Gesprächen dazu bewegen, für das höchste politische Amt der Gemeinde zu kandidieren. Seppi ist ein politischer Quereinsteiger, bringt aber aus seiner beruflichen Karriere – darunter beim Seilbahnhersteller Leitner und zuletzt beim Wohnbauinstitut – umfangreiche technische Erfahrung mit, die ihm beispielsweise beim Vorhaben zur Erneuerung der Seilbahn sowie bei der Umsetzung des neuen Landesraumordnungsgesetzes in die Karten spielt. Dass er ein relativ unbeschriebenes Blatt ist, hat naturgemäß Vor- und Nachteile: Zum einen herrschte anfangs eine gewisse Unsicherheit, ob die Wähler einen relativ unbekannten Kandidaten wählen würden. Zum anderen sieht Seppi selbst einen Vorteil darin, „keine Interessensgruppen bedienen zu müssen und insofern ein Bürgermeister für alle sein zu können.“

Schwierige Kandidatensuche.

Als zweite politische Kraft in der Marktgemeinde werden wiede-

rum die Freiheitlichen antreten und mit Alois Leitner auch einen Bürgermeisterkandidaten stellen. An der Oppositionsrolle werden die Blauen dabei nicht umhinkommen, denn mit insgesamt fünf Kandidaten auf ihrer Liste hätten sie selbst theoretisch keine Chance für eine Mehrheit im Gemeinderat. Alois Leitner räumt ein, dass die geringe Anzahl an Kandidaten das Ergebnis einer schwierigen Kandidatensuche sei. Die Schuld für diesen Umstand sieht Leitner darin, dass der Gemeinderat wenig zu entscheiden habe. Er würde sich wünschen, auch als Oppositionspartei besser informiert und in Entscheidungen der regierenden Partei mit eingebunden zu werden. In den letzten fünf Jahren habe es lediglich zwei informelle Aussprachen mit der SVP gegeben – „und das auch nur deshalb, weil ich sie verlangt habe“, bemängelt Leitner, der sich auf Gemeindeebene eine sach- und weniger parteibezogene Politik wünscht. Leitners Ziel ist es jedenfalls, die derzeit vier Sitze im


Gleich mehrere Großprojekte.

Auf ein festgeschriebenes Programm wollten sich die Freiheitlichen in Mühlbach nicht festlegen, „sonst halten die Leute dir am Ende vor, was du nicht gemacht hast“, begründet Leitner. Es seien viele Projekte begonnen worden, an denen es nun weiterzuarbeiten gilt, „und die Themen geben uns die Wähler dann schon vor“. Als Regierungspartei hat die SVP hingegen naturgemäß ein Arbeitsprogramm festgeschrieben. Eine zentrale Rolle wird in den nächsten fünf Jahren der Bau des übergemeindlichen Seniorenheims darstellen – ein Projekt, das einerseits viel Aufmerksamkeit der Verwalter und gleichzeitig erhebliche Finanzmittel beanspruchen wird. Die SVP möchte ihre familienfreundliche Ausrichtung beibehalten, die moderaten Tarife bei Müll, Wasser, Abwasser, Kindergarten und Mensa beibehalten sowie das Sommerbetreuungsangebot fortführen. Mit der notwendigen Erneuerung der Seilbahn steht ein weiteres Großprojekt

„Schmeckt so frisch, weil die Kühe bei uns in der Nähe wohnen.“

auf dem Arbeitsplan der nächsten Verwaltungsperiode. Die Gemeinde wäre hier zwar weder Bauherr noch wichtigster Finanzier, aber die SVP steht offensichtlich politisch hinter dem Vorhaben. Im Hauptort Mühlbach steht mit der Erweiterung gleich mehrerer Bildungseinrichtungen ein großer Brocken an: Kindergarten, Grund- und Mittelschule sowie die Musikschule müssen dringend erweitert oder gar neu gebaut werden. In der Volkspartei wolle man sich für eine gesunde Entwicklung der Wirtschaft einsetzen; Ziel müsse aber eine nachhaltige Entwicklung sein, von der die gesamte Bevölkerung auf lange Sicht profitiere, heißt es im Wahlprogramm der SVP. In der Marktgemeinde wird die Partei wiederum mit vier kleinen EdelweißListen antreten, um eine möglichst ausgewogene Vertretung aller Fraktionen im Gemeinderat zu gewährleisten. Jede der vier Listen hat für ihre jeweilige Fraktion noch ein gezieltes Maßnahmenund Projektpaket für die kommenden fünf Jahre geschnürt.

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Gemeinderat zu halten oder gar mit allen fünf Kandidaten in die Ratsstube einzuziehen.

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GEMEINDEWAHLEN 2020

Politik & Gesellschaft

Fünf Listen in Natz-Schabs Die letzte Amtsperiode war in der Gemeinde Natz-Schabs etwas kürzer als die üblichen fünf Jahre, da aufgrund der gescheiterten Verhandlungen zur Ausschussbildung zunächst ein kommissarischer Verwalter eingesetzt und im November 2015 dann noch einmal gewählt werden musste. Diesmal treten wiederum dieselben Listen zur Wahl an – mit zum Teil neuen, zum Teil bewährten Kandidaten.

Nach vorne schauen. Überbacher

möchte dieses Kapitel nun auch endlich ruhen lassen und an die Zukunft denken: „Gemeinsamkeiten und das Miteinander“ will die Südtiroler Volkspartei weiter pflegen. Die Corona-Zeit habe gezeigt, wie wichtig Rücksichtsnahmen aufeinander und die Betonung der Gemeinsamkeiten seien, schreibt die SVP in ihrem Wahlprogramm. Die Familien und den sozialen Zusammenhalt wolle man weiter stärken. Die günstigen Tarife für den Kindergarten, Mensa und Sommerbetreuung sollen beibehalten werden. Sollte es aufgrund der Corona-Krise zu eingeschränkten Unterrichts- und Öffnungszeiten kommen, sei man darauf vorbereitet, im Bereich 20

Foto: Oskar Zingerle

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s war zunächst ein denkbar knappes Rennen im ersten Anlauf bei den Gemeinderatswahlen 2015: Andreas Unterkircher von der Bürgerliste setzte sich mit einer Handvoll Stimmen vor Peter Gasser von der Südtiroler Volkspartei durch. Da diese aber die Mehrheit im Gemeinderat hatte, scheiterten die Verhandlungen zur Ausschussbildung, und Neuwahlen war die notwendige Folge. Im zweiten Anlauf führte Alexander Überbacher die drei kleinen Edelweiß-Listen ins Rennen und konnte sich mit knapp 60 Prozent der Stimmen gegen seinen Kontrahenten durchsetzen. Während seiner Amtszeit versuchte Überbacher, den jahrelangen Streit mit Unterkircher zu beenden, der sich neben der politischen auch auf beruflicher Ebene abspielte: Unterkircher wurde nämlich als Gemeindesekretär von Natz-Schabs suspendiert, was einen jahrelangen Rechtsstreit nach sich zog. In dieser Sache haben Gemeinde und Unterkircher inzwischen einem Vergleich zugestimmt.

Alexander Überbacher (SVP): „Mit Zusammenhalt können wir viel für unsere Bürger erreichen“ der Kinderbetreuung und Mensa alternative Angebote bereitzustellen. Besonderes Augenmerk werde auf die Aufrechterhaltung der Lebensqualität mit Diensten wie Arzt, Apotheke, Bars, Geschäften und Banken gelegt. In der Gemeinde Natz-Schabs sei es besonders wichtig, Verständnis und Rücksicht zwischen Landwirten und nichtbäuerlicher Wohnbevölkerung zu schaffen. Durch den Bau eines neuen Recyclinghofs im Norden von Brixen gemeinsam mit den Gemeinde Brixen und Vahrn solle eine leistungsfähige Infrastruktur im Bereich der Abfallentsorgung sichergestellt werden. Was das Ex-Nato-Areal betrifft, gelte es nun, die richtigen Weichen zu stellen, damit eine Naherholungszone verwirklicht werden kann, die in erster Linie der einheimischen Bevölkerung zur Verfügung stehe. Ein ebenso

Franz Vitroler (Bürgerliste): „Wir wollen die Vormachtstellung der SVP-Ortsausschüsse brechen“

zentrales Projekt wurde in den letzten Jahren mit einem neuen Verkehrskonzept für Schabs angestoßen. Den Bau der Riggertalschleife will die SVP mit den Bedürfnissen der Bevölkerung abstimmen, damit diese einen echten Nutzen davon habe. Dazu gehört der Bahnhof in Schabs genauso wie die Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen dort, wo sie nötig sind.

Hoher Frauenanteil. Die Bürgerliste Natz-Schabs tritt mit einem 16-köpfigen Team zu den Gemeinderatswahlen an. Mit dem 57-jährigen Landesbeamten Franz Vitroler stellt die Bürgerliste zudem auch einen eigenen Bürgermeisterkandidaten. Er führt diesmal die Liste an, die bereits im Vorfeld eine Kooperation mit dem Team K eingegangen ist, wie das gelbe Listenzeichen mit

der Sprechblase und dem roten Punkt erahnen lässt. Erklärtes Ziel sei es, von derzeit vier auf sechs Gemeinderatssitze zu kommen. Auffällig bei der Bürgerliste NatzSchabs ist der hohe Frauenanteil von fast der Hälfte der Kandidaten. „Es sind alle Alters- und Gesellschaftsschichten vertreten“, sagt Vitroler, „und somit sind wir verdammt gut aufgestellt.“ Auf die Ziele der Bürgerliste angesprochen, sagt der Bürgermeisterkandidat der Bürgerliste, dass die „SVP auf Augenhöhe mit allen anderen sprechen muss und nicht mehr alleine regieren kann.“ Die Macht der SVP-Ortsausschüsse könne nur dann eingeschränkt werden, „wenn wir als Bürgerliste stärker werden“, so Vitroler. Alle zugewiesenen Umweltgelder des Kraftwerks Brixen möchte Franz Vitroler für reine Landschaftsschutzmaßnahmen verwenden,


„während bisher Bauprojekte damit finanziert worden sind“. Gebühren und Steuern möchte die Bürgerliste reduzieren und keine Megaprojekte planen. Wichtig ist für Vitroler mehr Respekt der Bürger vor Institutionen und Amtspersonen: „Wenn die Gemeindeautorität oder Gemeindeeigentum in Frage gestellt wird, sollen diese Personen die ganze Härte der italienischen Gesetzgebung zu spüren bekommen.“

Fünf Kandidaten. „Mitdenken-

mitreden-mitgestalten“ lautet das Motto, mit dem die Dörferliste zu den Gemeinderatswahlen antritt. Derzeit ist die Dörferliste mit Sonja Rienzner und Andreas Köck im Gemeinderat vertreten. „Mit 13 Beschlussanträgen, wovon drei einstimmig genehmigt wurden, und 14 Anfragen haben wir aktiv an der Gemeindepolitik mitgewirkt“, heißt es in einer Aussen-

dung. Es sei gelungen zu verhindern, dass die Referenten ihre Bezüge in der letzten Amtsperiode anheben konnten, wodurch sich die Gemeinde jährlich 15.000 Euro erspart habe, zieht die Dörferliste Bilanz. Der Bau eines öffentlichen WCs in Schabs sowie die Überarbeitung des Um- und Ausbaus der Grundschule von Schabs sei der Unnachgiebigkeit der Gemeinderäte Köck und Rienzner zu verdanken, so die Dörferliste. Trotz der allgemeinen Politikverdrossenheit sei es der Dörferliste gelungen, „dem Wähler eine Auswahl an Kandidaten zu bieten, die die verschiedensten Interessen der Bürger von Integration über Soziales, Landwirtschaft, Tradition, Arbeitnehmerinteressen und vielem mehr abdeckt.“

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Die Kandidaten der Gemeinde Natz-Schabs Bürgermeisterkandidaten: Alexander ÜBERBACHER (SVP) Franz VITROLER (Bürgerliste) Kandidaten für den Gemeinderat

SVP NatzRaas-Viums Roland FUNDNEIDER Bernadette GRIESSMAIR LECHNER Emmerich GRUMER Lorenz HALLER Carmen JAIST Florian KLEMENT Daniel MITTERRUTZNER Matthias NOTDURFTER Klaus PEINTNER Felix PIRGSTALLER Helmut PLAICKNER Astrid PLATTNER OBEXER

SVP Schabs Harald FISCHNALLER Ruth GRÜNFELDER VALLAZZA Bernhard OBERHAUSER Alfons PASQUAZZO Khadeja SARFRAZ-MALLEIER Georg ZINGERLE

SVP Aicha Matthias MOOSBURGER Hannes MUR Arnold PLANK Hubert RIENZNER Barbara UNTERSTEINER Brigitte VALLAZZA KIRCHLER Dörferliste Natz Schabs Raas Viums Aicha Sonja RIENZNER PLONER Andreas KÖCK Johann THALER Siegfried SCHROTT Martin GSCHNITZER Bürgerliste Elisabeth BAUMGARTNER Michael BAUMGARTNER Deborah CASALE GOGGI Giuseppe DE LORENZO GARDINAL Stefan EICHNER Helene ENGL TAUBER Maximilian GOGGI Gerhard SCHATZER Gabriele SCHNAPPER Elisabeth TAUBER Mirea TAUBER „Gabriele“ Judith TAVELLA Florian TRÖBINGER Andreas UNTERKIRCHER Veronika WELPONER Michael ZÖBL

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Auf in die Sommerfrische! Nackte Füße im Gras, eine unverwüstliche Lederhose, ausgelassene Spiele im Wald und dazu jede Menge frische Höhenluft: In Afers und St. Andrä, in Klerant, Mellaun und St. Leonhard verbrachten viele Brixner Familien mit ihren Kindern in den 1950er Jahren die Sommerfrische.

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on Mitte Juni bis Mitte September, also rund drei Monate im Jahr, wurde der Berg zur zweiten Heimat vieler Brixner Familien. Besonders für die Kinder bedeuteten diese Tage und Wochen eine intensive und erlebnisreiche Zeit. Den Ursprung des Wortes „Sommerfrische“ vermuten Sprachwissenschaftler in Südtirol. Die Venezianer bezeichneten das Spazierengehen als „prendere il fresco“. Die Menschen am Gardasee nannten die Zeit auf ihren Landsitzen „frescura“. Und „aus Inserat Settember

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diesem italienischen fresco und frescura haben die deutschen Tiroler von Meran und Botzen ihre ‚Sommerfrischen‘ (Sommerwohnungen) hergenommen“, so das von Jacob und Wilhelm Grimm begründete Deutsche Wörterbuch.

Ein kleines Paradies. Gebhard

Dejaco erinnert sich noch bestens an seine allererste Sommerfrische in den frühen 1950er Jahren: Seine Eltern hatten ein eigenes „Hüttl“ in Afers gemietet. Die Ansprüche waren freilich bescheiden: „Es gab keinen Strom, und das Wasser wurde mit Kübeln von einer rund 200 Meter entfernten Quelle geholt. Doch für uns Geschwister war es ein kleines Paradies!“ Die Kinder erfanden ihre eigenen Spiele und verbrachten viel Zeit im Wald. Alles, was die Natur zu bieten hatte, regte ihre Phantasie an; ob Holz, Steine, Moos oder Tannenzapfen – an Spiel- und Baumaterial mangelte es nie.

– ansonsten blieb die Küche für diesen Tag kalt. „So aufgeräumte Wälder wie damals habe ich seither nicht mehr gesehen“, erinnert sich Gebhard Dejaco schmunzelnd. Oft blieb den jungen Buben somit nur die Möglichkeit, Bäume oder Äste kräftig zu schütteln, um der Mutter zumindest ein paar Tannenzapfen zu bringen. Im Haushalt halfen die Kinder auch während der Sommerfrische wie selbstverständlich mit – Preiselbeeren sammelten auch die Kleinen. Die Größeren lernten auf ihren Streifzügen durch den Wald, Speisepilze von den ungenießbaren zu unterscheiden. Von seinem ersten Sommer in Afers sind Gebhard Dejaco gerade die Pilze in Erinnerung geblieben: eifrig von ihm gesammelt, getrocknet und in Brixen verkauft. Mit dem Ersparten durfte er sich im Winter gar seine ersten Schischuhe kaufen. Später half er auch bei der Heuernte mit und brachte seiner Mutter voller Freude als Lohn

der Sommerfrische ihrer Arbeit nach. Wer ein Motorrad besaß, fuhr morgens in die Stadt und kam abends wieder zur Familie zurück. Andere hingegen gingen zu Fuß oder fuhren mit dem Bus. Wieder andere blieben im Tal und besuchten die Familie am Wochenende. Autos sah man da noch selten.

Wo es hinging. Zwischen den

Familien der Sommerfrischler, die beispielsweise beim Frötscher in Mellaun, beim Moser in St. Andrä, beim Burger, Gatscher oder Gostner in St. Leonhard, in Bad Burgstall oder in Klerant den Sommer verbrachten, bestand nur wenig Kontakt. Die Kernfamilie blieb unter sich. Auch auf der gegenüberliegenden Talseite waren die „Stadtler“ anzutreffen, zum Beispiel beim Feichter in Gereuth mit herrlicher Aussicht auf die Villnösser Geisler. Beliebt waren auch der Masl in Vals oder der Gnollhof in Gufidaun.

„Es gab keinen Strom, Wasser wurde mit Kübeln von einer rund 200 Meter entfernten Quelle geholt – für uns Geschwister war es das Paradies!“_ Gebhard Dejaco, Sommerfrischler in den 50er-Jahren

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Sommerfrischler waren natürlich Selbstversorger; wie in der Stadt, führten die Mütter auch auf dem Berg den Haushalt. Einfache Gerichte wie Omeletten oder Mus standen auf dem Speiseplan. Was nicht selbst gesammelt oder bei Bauern gekauft wurde, brachten die Väter aus der Stadt hinauf auf den Berg. Viele Wohnungen waren damals noch mit einem Holzherd ausgestattet. Nicht nur für die Kinder der Sommerfrischler bedeutete dies Brennholzsammeln im Wald

zwei Eier und ein Stück Speck nach Hause.

Ohne Urlaubsansprüche. Und die Väter? Von den heutigen sechs Wochen bezahlter Urlaubszeit waren Angestellte in diesen Jahren noch weit entfernt. Selbst der freie Samstag war die Ausnahme. Gerade einmal 12 bis 15 Tage gesetzlichen Urlaubsanspruch gab es in den mitteleuropäischen Industrieländern in den 50er- und 60er-Jahren. Die Väter gingen selbstverständlich auch während

Der Gstammer in Gufidaun bot seinen Gästen sogar ein eigenes Schwimmbad, wenn auch nach heutigen Verhältnissen mit eiskaltem Wasser. Franz Junger (1882–1934), Schriftsteller und Begründer der Zeitschrift „Der Schlern“, verarbeitete seine Erlebnisse aus der Sommerfrische in Gereuth literarisch im Buch „Auf Masitt. Ein Sommerbuch aus einer Südtiroler Sommerfrische“ und schilderte darin die verschiedensten Charaktere von den lebenslustigen


Erholung und Freizeit in der Stadt. Bald nach der Eröffnung

des neuen Schwimmbades in Brixen im Jahr 1958 stellten viele Familien ihre jährliche Sommerfri-

Foto: Privatarchiv Gebhard Dejaco

Studenten bis zur strickenden Städterin auf dem Söller – eine herrliche Momentaufnahme aus dem frühen 20. Jahrhundert. Wer den Sommer in der Stadt verbrachte, suchte Abkühlung im kleinen Schwimmbad beim ehemaligen Kurmittelhaus, das jedoch meistens heillos überfüllt war. Als Alternative boten sich Ausflüge in die Höhe an, aufs wieder aufgebaute und 1956 eröffnete Radlseehaus, auf die Plosehütte oder, und daran erinnert sich Uta Helm Damiani noch besonders gut, auf die Schatzerhütte. Denn „wenn es meiner Mutter in der Stadt zu heiß wurde, zogen wir zum Schatzer“. Es war damals „noch ganz urig, mit ein paar kleinen Zimmern. Es gab kein warmes Wasser, und wir Kinder haben oft im Heu geschlafen.“ Der Vater von Walter Kircher war selbständiger Elektriker. Da er für seine Kunden erreichbar sein wollte, blieb die Familie auch im Sommer in der Stadt. Doch für ausgiebige Sonntagsausflüge nahm man sich Zeit. Die Familie Kircher erschloss sich zu Fuß das Brixner Mittelgebirge. Einkehrmöglichkeiten gab es zuhauf. So luden etwa auf dem Weg nach Elvas der Gugger, die nicht mehr existierende Weinschenke Völkl oder der Buschenschank im Schloss Krakofl zur Einkehr ein. Ackerboden, Ochsenalm oder auch die Höhenwallfahrt Maria Hilf in Freienbühl waren beliebte Ziele. Besonders gut besucht war das Gasthaus Günther neben der Kirche von Sarns – ein stattliches Gebäude mit eigener Landwirtschaft.

Altbürgermeister Valerius Dejaco verbrachte in den 50er-Jahren mit seiner Gattin Elisabeth, seinen Söhnen Christof, Gebhard, Ralf, Elmar und Wolfram sowie Tochter Maria Elisabeth (nicht im Bild) viel Zeit auf der Plose sche auf dem Berg ein. Schließlich versprach die Anlage mit ihren drei Becken trotz des ausdrücklichen Bikiniverbots Badespaß für Jung und Alt. Daneben boten der Sportverein Brixen und der Alpenverein immer vielfältigere

Sportangebote an. Mit dem zunehmenden Wohlstand kamen außerdem bald die ersten Ferienreisen an die Adria dazu. Doch die Monate auf dem Berg sind nicht vergessen. Und es gibt sie noch heute: abgeschiedene

und doch ganz nahe Orte des kleinen Glücks, in denen die Enkel heute auf den Spuren ihrer Großeltern wandeln. Johanna.bampi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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BUCH

Politik & Gesellschaft

Vollblutpolitiker im Priestergewand Ein weicher Mund, zum Küssen gut. Die Nickelbrille fest an die Nasenwurzel gepresst, Haare gescheitelt, nach hinten gekämmt, Ohren frei und die Augen fest in die Kamera gerichtet: So blickt die Hauptfigur Alois Pompanin auf dem Coverfoto den Leser an. Der Kirchenhistoriker Josef Gelmi gibt seinem neuesten Buch den Titel „Ein dunkles Kapitel der Kirchengeschichte Südtirols. Generalvikar Alois Pompanin (1889–1966)“.

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äre da nicht der steife weiße Kragen sichtbar, könnte man Alois Pompanin für einen Gentleman britischer Provenienz, vielleicht sogar einen verschmitzten Lebemann halten. Zumindest suggeriert das ein Foto aus seinen Ferien in Bayern, das den Generalvikar mit zwei Damen nebst Pfarrer Dejaco aus den 1950er Jahren zeigt und weiter hinten im reich bebilderten Band zu finden ist. Aber Alois Pompanin war als Generalvikar vor allem eines: Vollblutpolitiker. Das arbeitet Josef Gelmi, bekannter Professor für Kirchen- und Diözesangeschichte in seiner knapp 500Seiten starken Biografie heraus. Und Pompanin war der starke Mann hinter Bischof Geisler, der von 1930 bis 1952 in der Diözese Brixen wirkte. Deren Handeln war für Südtiroler von weitreichender Wirkung, aber auch darüber hinaus. Daher ist es sicher ein großes Verdienst von Josef Gelmi, mit ersten Lichtstrahlen dieses dunkle Kapitel ein wenig auszuleuchten. Freilich wären weitere Forschungen und Archivarbeiten auch international von allerhöchs-

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tem Interesse, denn bei fast allen gewaltvollen ethno-politischen Konflikten spielt auch die Religionszugehörigkeit eine wichtige Rolle, werden doch die Gegensätze von feindlich gesinnten Gruppen meist an unterschiedlichen Sprachen, Religionen, Geschichte und dem Streit um das Siedlungsgebiet ausgetragen. Südtirol gilt als eines jener Gebiete, in denen ein solcher Konflikt glücklicherweise nicht mehr gewaltsam ausgetragen wird. Zu allen Merkmalen von „ethnischer Identität“ in Südtirol liegt sehr viel an Erkenntnissen vor, die inzwischen auch zur Befriedung von anderen Konfliktsituationen weltweit als „Modell“ fungieren. Allein zur Rolle der Kirche konnte bislang sehr wenig gesagt werden, was umso mehr überrascht, als sich Südtiroler, Italiener und auch Ladiner ja gerade nicht durch eine unterschiedliche Religionszugehörigkeit definieren. Die Kirche hätte also eine einigende Rolle einnehmen können.

Zweifach zentrale Figur. Wie stark aber die Brüche innerhalb des Klerus und zwischen Klerus und der Kirchenführung in

den Diözesen Brixen und Trient und dann wiederum zum Vatikan waren, wird in dem Band von Gelmi sehr deutlich – und dies in einer der wohl schwierigsten und gewaltvollsten Zeit des 20. Jahrhunderts. Dabei ist die Figur Pompanin in zweifacher Hinsicht eine zentrale: einmal für Südtirol, da er es war, der wohl Bischof Geisler maßgeblich dazu bewegte, sich für die Umsiedlung einzusetzen, also selber auch öffentlichkeitswirksam zu optieren. Zum anderen war Pompanin aber auch einer der kirchlichen Mittelsmänner, die nach dem Krieg die Flucht von Tausenden aus Europa nach Übersee mitorganisierten, darunter auch Nazi-Massenmörder und Kriegsverbrecher. Diesen zweiten Aspekt streift Gelmi in seinem Buch nur am Rande – vermutlich auch vor dem Hintergrund, dass diese Fluchtrouten über die „Rattenlinie“ bereits detailliert beschrieben wurden. Jüngst erschien dazu eine Biographie von Johannes Sachslehner über den in Rom wirkenden Bischof Alois Hudal, jenes einflussreichen Kirchenmannes, der seinen nationalsozialistischen

Josef Gelmi

Ein dunkles Kapitel der Kirchengeschichte Südtirols Generalvikar Alois Pompanin (1889–1966)

Verlag A.Weger

Prinzipien bis zum Ende treu blieb und als Fluchthelfer fungierte. Um die Hinweise auf Hudal in der Pompanin-Biographie von Gelmi besser verstehen zu können, sei an die exzellente Arbeit des in Tirol geborenen und nun in den USA lehrenden Historikers Gerald Steinacher erinnert. Er hat diese „Rattenlinie“ durch Südtirol minutiös rekonstruiert und damit international und dies- wie jenseits des Brenners für Aufsehen gesorgt, denn die Tausenden Flüchtlinge, darunter


Opfer des Krieges, aber eben auch international gesuchte Schwerstverbrecher und Massenmörder, schafften die Flucht in den Jahren 1946 bis 1950 nur mit tatkräftiger Unterstützung von SS-lern, Mittelsmännern in Kirchenkreisen und dem Internationalen Roten Kreuz. Auf diesem Wege gelangen dem Massenmörder Adolf Eichmann, dem Mörder-Arzt von Auschwitz Josef Mengele, dem „Schlächter aus Lyon“ Klaus Barbie, den Familien von Bormann, Göring und Himmler und KZ-Kommandanten wie Franz Stangl (Treblinka) die Flucht.

Kooperation mit den Nazis. Liest

man also die bereits vorhandene Geschichtsliteratur zu dieser Thematik, dann ergeben sich in der Zusammenschau mit Gelmis Buch einige interessante Details, insbesondere für die Zeit zwischen 1933 und Kriegsende. Und diese Details sind nun insbesondere für Südtiroler Leser von Interesse, zeigen sie doch, wie stark Pompanins deutschnationale Haltung, die ihn sehr eng mit den Nazis kooperieren ließ, schließlich auch Geisler dazu brachte, öffentlich unter dem Hakenkreuz für das Deutsche Reich zu optieren. Dies geschah entgegen den Ermahnungen des Papstes, in zeitweise offener Konfrontation mit der Leitung der benachbarten Diözese Trient, der damals der größte Teil des heutigen Südtirols unterstand, und auch entgegen einer großen Zahl von einheimischen Pfarrern, die das Anti-Christliche und die Brutalitäten des Nazi-Systems wohl sehr klar erkannten.

Alois Pompanin mit Begleitung im Urlaub in Lalling mit Pfarrer Dejaco; mit dabei auch dessen Haushälterin Anna Palla sofort die Diözese zu verlassen. Spätestens ab 1936 lehnte sich die Leitung der Diözese immer stärker an das nationalsozialistische Deutsche Reich an, während die Mehrheit des Klerus mit dem benachbarten Österreich sympathisierte. So brachen bereits Konfrontationen etwa zwischen Friedl Volgger und Kanonikus Michael Gamper und der Diözesanführung in Brixen offen aus, die sich bis zur öffentlich zelebrierten Option von Bischof Geisler und Generalvikar Pompanin im Juni 1940 weiter verschärften. Zu dieser Konfrontation innerhalb der Kirche, die es verdiente, noch weiter ausgeleuchtet

sprachige Priester hielt. Während sich der Erzbischof von Trient also entschieden gegen die Option aussprach, sympathisierten und kollaborierten der Brixner Bischof und Generalvikar Pompanin immer offener mit dem Nazi-Regime. Dies resultierte in einem „regelrechten Propagandakrieg“ zwischen Optanten und Dableiber, eben auch innerhalb der Kirche. Ein Bruch, der wohl lange nachwirken sollte, so zitiert Gelmi den 2017 verstorbenen Professor Johann Gamberoni: „Wenn heute bei bestimmten Gelegenheiten das Herz-Jesu-Bundeslied angestimmt wird, bleibt mir ein peinliches Gefühl, dass wir kollektiv den Mund

„Wenn heute bei bestimmten Gelegenheiten das Herz-Jesu-Bundeslied angestimmt wird, bleibt mir ein peinliches Gefühl, dass wir kollektiv den Mund zu voll nehmen“_ Johann Gamberoni, Südtiroler Theologe, verst. 2017 Pompanin betritt im Juni 1930 die Szenerie als neu ernannter Domdekan und steigt 1933 in der Kirchenhierarchie zum Generalvikar auf; mit den Worten von Johannes Geisler: „Der Generalvikar ist ein alter ego des Bischofs und trägt mit diesem die Verwaltung der Diözese.“ Pompanin griff bereits zu Beginn seiner Amtszeit hart durch. So befahl er etwa italienischen Priestern, die von Rom nach Brixen geschickt wurden,

zu werden, schreibt Gelmi: „Besonders tragisch ist, dass Geisler und Pompanin Fürsterzbischof Celestino Endrici und Kanonikus Michael Gamper die Schuld an der Spaltung im Klerus gaben.“ Denn der Einfluss des deutschsprachigen Geisler bei den Südtirolern in der Optionsfrage war deutlich größer als jener des „Italieners“ Endrici, obgleich dieser seine schützende Hand auch und gerade über verfolgte deutsch-

zu voll nehmen. Bei den Worten vom Schwur und der Treue als ‚Tiroler Brauch‘ erwachen Erinnerungen an Gehässigkeit gegenüber den eigenen Seelsorgern, weil sie als ‚die Kirche‘ fast geschlossen vom ‚Wählen‘ fürs Deutsche Reich abrieten.“

Hetze gegen Priester. Verdienst-

voll ist, wie Gelmi insbesondere Opfern und mutigen Widerständlern innerhalb der Kirche ein Ge-

sicht, einen Namen und eine Geschichte gibt. Und er deutet auch an, wie das Denunziantentum in den Dörfern und Tälern Südtirols auflebte. So bekam dies etwa Anton Schwingshackl zu spüren, damals Pfarrer von Weitental. Nach Abschluss der Option des Klerus wurden besonders jene Geistlichen angegriffen und verfolgt, die für den Verbleib in der Heimat gestimmt hatten. Schwingshackl war Dableiber und daher in seiner Pfarrei als der „walscher Pfarrer“ verschrien: „Als er im Juni 1941 einer blinden Frau in einem entlegenen Bauernhaus die Kommunion brachte, sah er an der Wand über dem Tisch, auf denen er das Allerheiligste zu stellen hatte, ein Hitlerbild. Während er der Frau die Beichte abnahm, schob er das Konterfei unbemerkt hinter den Uhrkasten. Anschließend zeigten ihn die Hausleute beim ‚Dorf-Gauleiter‘ an.“ Der Pfarrer wurde festgenommen und wieder auf freien Fuß gesetzt, doch der Generalvikar war wütend auf ihn, und so ging in Weitental die Hetze gegen den Priester weiter. Es sind diese kleinen Geschichten und Porträts sowie die reiche Bebilderung, die das umfangreiche neueste Buch von Josef Gelmi insbesondere für einheimische Leser lesenswert machen. Darüber hinaus ist ein Anfang zur Ausleuchtung dieses dunklen Kapitels der Kirchengeschichte Südtirols sicherlich gemacht, dem man aber eine baldige Fortsetzung wünscht. stephanie.risse@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 25


Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Barrierefrei durch die Lauben z Seit vergangenem Herbst haben die Brixner Stadtwerke im Stadtzentrum gegraben, um Fernwärmerohre und Glasfaser zu verlegen, und bei dieser Gelegenheit erneuerte man auch die Trinkwasser-, Strom- und Abwasserleitungen. Danach wurde provisorisch asphaltiert, damit sich der Untergrund festigen kann – ein halbes Jahr muss dafür mit der Verlegung

des neuen Pflasterbelages gewartet werden. In der Zwischenzeit hat die Gemeinde das Projekt für die neue Pflasterung der betroffenen Straßen und Plätze ausgearbeitet und dem Denkmalsschutz und Ensembleschutz zur Begutachtung vorgelegt; vor einigen Tagen gab es grünes Licht für den neuen Pflasterungsvorschlag. Das Projekt sieht unter anderem eine barriere-

freie Gestaltung der Fußgängerzone vor – insbesondere unter den Großen Lauben, wo heute hohe Stufen den Durchgang für ältere

P&G

Menschen, Behinderte und Kinderwagen erschweren. Der neue Pflasterbelag wird voraussichtlich Anfang 2021 verlegt werden. wv

Politik & Gesellschaft BRIXEN

Shared Space auch vor dem Krankenhaus z Zugegeben etwas chaotisch geht es vor dem Brixner Krankenhaus schon manchmal zu: Busse halten, Menschen steigen aus, Fahrrad- und Motorradfahrer parken kreuz und quer, und Menschen überqueren die Straße – nicht immer beim Zebrastreifen. Der Eingang und die Zufahrten des Krankenhauses sollen nun nutzerfreundlicher gestaltet werden, und die Kreuzung mit der Vahrner Straße wird entschärft – dies hat die Landesregierung vor kurzem beschlossen und somit den Weg für die Projektentwicklung und

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notiert

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Planung der Arbeiten geebnet. Vor dem Krankenhaus ist eine SharedSpace-Zone geplant, in der Bushaltestellen, Radabstellplätze und der neue Eingangsbereich mit Portierloge entstehen werden – dafür wird der Privatverkehr umgeleitet. Auch der öffentliche Parkplatz soll neugestaltet werden; dieser sieht dann auch neue Parkgelegenheiten für Fahrräder und Motorräder vor. Geplant wird das Areal vom Sanitätsbetrieb in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Brixen; eine Machbarkeitsstudie, die auch eine neue

Der SSV Brixen sucht einen Praktikanten, der die Büroleitung im Vereinssitz am Hartmannsplatz in den Monaten September und Oktober unterstützt. Der oder die Praktikantin kann sich per E-Mail (info@ssv-brixen.info) melden und dann einen Blick hinter die Kulissen des größten Brixner Sportvereins werfen.

Zufahrtsregelung vorsieht, wurde bereits erstellt. Ziel des Projektes ist in erster Linie die Steigerung der Nutzerfreundlichkeit, aber auch eine Verbesserung der Sicherheit, der barrierefreien Zugänglichkeit sowie die Intermodalität zwischen

privatem Verkehr und öffentlichem Nahverkehr. Die weiteren Planungsschritte werden in den nächsten Monaten eingeleitet; ein Baubeginn könnte 2021 möglich sein – dies wurde allerdings von offizieller Seite nicht bestätigt. eh

Mit knapp 4.500 Euro unterstützt die Gemeinde Brixen den Bergrettungsdienst AVS beim Ankauf von neuen Einsatzoveralls, die hinsichtlich der anhaltenden sanitären Lage ausgetauscht werden müssen, um einen höheren Schutz bei Einsätzen zu gewährleisten.

Die Gemeinde Vahrn organisierte vor kurzem ein Autokino für Kinder und Jugendliche. In der Sportzone Neustift parkten, wie angemeldet, 30 Autos, um sich den Film „Überflieger, kleine Vögel, großes Geklapper“ anzusehen. Die Kids wurden mit Popcorn versorgt.


NACHGEFRAGT

„Von 630 auf 400, von 315 auf 200“ Frau Gebhard, am 20. und 21. September gibt es nicht nur Gemeinderatswahlen, sondern auch ein Referendum. Würden Sie unseren Lesern noch einmal erklären, worum es dabei geht? Ein vom Parlament genehmigtes Verfassungsgesetz sieht die Reduzierung der Zahl der Mitglieder der Abgeordnetenkammer von 630 auf 400 und des Senats von 315 auf 200 vor. Da bei dieser Abstimmung die Zweidrittelmehrheit verfehlt wurde, können nun die Bürger diese Reduzierung bestätigen oder zu Fall bringen. Es ist kein Quorum für die Gültigkeit notwendig.

Hätte eine Reduzierung der Anzahl der Parlamentarier auch Nachteile? Rechtsexperten haben auf die demokratiepolitischen Probleme hingewiesen, die sich ergeben könnten. Durch die Reduzierung des Parlaments würde nämlich dessen Vertretungsfunktion geschwächt. Ein Parlamentarier würde in Zukunft wesentlich mehr Menschen vertreten als bisher, mit allen sich daraus ergebenden Folgen. Die Peripherie wäre davon noch stärker betroffen als die Ballungszentren. Um zudem die Effizienz und Kontrollfunktion des Parlaments nicht zu gefährden, braucht es in jedem Fall eine

Reihe von Begleitmaßnahmen, um die Nachteile zu kompensieren, so etwa die Abänderung der Geschäftsordnungen des Plenums und der Gesetzgebungsausschüsse.

Foto: Oskar Zingerle

RENATE GEBHARD, Eisacktals Parlamentarierin in Rom, zum staatsweiten Referendum, das gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 20. und 21. September stattfinden wird.

Welche Auswirkungen hätte ein positiver Ausgang des Referendums für Südtirol? Südtirols Vertretung im Parlament wird reduziert. Wir verlieren einen Sitz im Senat und mindestens einen in der Abgeordnetenkammer, weil die Region nicht mehr elf, sondern nur noch sieben Abgeordnete haben wird. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Seminaristen aus Tansania und Indien

z Wenn die Corona-Pandemie es erlaubt, werden im Februar 2021 zehn Seminaristen aus Tansania und zwei aus Indien ihr Theologiestudium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen beginnen. Die Idee dazu stammt von Bischof Ivo Muser und Wolfgang Penn, dem damaligen Leiter des Missionsamtes. Mindestens

zehn Semester dauert die von der Diözese finanzierte Priesterausbildung. Nach dem Empfang der Priesterweihe werden sie fünf Jahre lang in verschiedenen Südtiroler Pfarreien Erfahrungen sammeln können. „Ziel ist immer, dass sie in ihre Heimat zurückkehren“, erklärt Markus Moling, Philosophieprofessor und Regens des Priesterseminars, „da es zwischen

der Diözese Bozen-Brixen und einigen Diözesen von Tansania und Indien bereits laufende Projekte gibt, wurden diese Länder ausgewählt“. In einem Treffen wurden Projektbegleiter und Interessierte neulich über weitere Details in Kenntnis gesetzt. Mit der Koordinierung des Projektes ist Sozialpädagogin Elisabeth von Lutz beauftragt. Sie erläutert, wie der Unterricht in deutscher Sprache überhaupt möglich sein wird: „Bereits seit einem halben Jahr werden die Anwärter in Tansania täglich mehrere Stunden von zwei engagierten Südtirolerinnen

unterrichtet – teils vor Ort, teils über Skype. Nach einer kurzen Sommerpause wird der Unterricht im September fortgesetzt.“ Geplant sei auch, dass hiesige Theologiestudenten mit ihnen Konversation üben. Damit die Seminaristen nach ihrer Ankunft die Brixner Realität kennen lernen, werden sie Einblicke und Angebote in sportliche und kulturelle Aktivitäten erhalten. Zudem kommen sie an zwei Wochenenden monatlich in zehn Pfarreien des Landes zum Einsatz, so zum Beispiel in St. Andrä und Rodeneck. jb

wir begeistert und freuten uns, dass wir unsere Freunde dabei unterstützen dürfen. Der Tag am Bau war eine wertvolle Erfahrung, und

der Zusammenhalt zwischen den Bezirken wurde weiter gestärkt“, betont Eisacktals Bezirksobmann Alex Perathoner. eh

BRIXEN/EISACKTAL

Eisacktaler legen Hand an z Oberhalb von Innsbruck, am Rauschbrunnen, wird derzeit in mühevoller Handarbeit eine kleine Kapelle errichtet. Bauherren sind die Jungbauern des Bezirk Innsbruck Stadt – und die Eisacktaler Jungbauern. Das Projekt hat einen tragischen Hintergrund: „In den letzten Jahren sind einige unserer jungen Mitglieder verstorben – an Freizeit-, Auto-, oder Arbeitsunfällen. Wir möchten für sie mit der neuen HerzJesu-Bezirksjungbauernkapelle einen Ort der Erinnerung und des Gedenkens schaffen“, erklärt der Obmann der Bauernjugend Innsbruck, Martin Mayr. Die Besonderheit des Projektes besteht vor allem darin, dass alle 5.000 Mitglieder des Bezirkes involviert

werden – so auch die Eisacktaler Jungbauern. Einen Tag lang legten sie in Innsbruck Hand an und halfen beim Erbau der Kapelle. Es wurden Zement und Wasser vermischt, die betonierten Wände ausgeschalt und neue Mauern aufgestellt. Weil man nur ein kleines Stück mit dem Auto zurücklegen kann, mussten Ziegel, Zement und Wasser per Hand zum Bau transportiert werden. Neben den Rohstoffen brachten die Eisacktaler auch viel Herzblut mit in das Projekt ein: Zwischen dem Bezirk Eisacktal der Südtiroler Bauernjugend und dem Bezirk Innsbruck der Tiroler Bauernjugend besteht eine jahrelange Freundschaft. „Als uns das Kapellenprojekt vor zwei Jahren vorgestellt wurde, waren

Rudi Longariva Pensionist

Manuel Amort Monika Plattner

Student

Egon Gitzl

Privatklinik-Mitarbeiterin

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Wahlwerbung – Auftraggeber: Josef Fischer

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Angestellter

Vinzenz Kerschbaumer

Oscar Fellin

Vollerwerbsbauer

Auszub. Getränketechniker

Michael Sader Angestellter

Josef Fischer Pensionist


EISACKTAL

Erhöhte Nachfrage bei Sozialdiensten

BRIXEN

Transparentes Zahlungssystem z Abgaben, Steuern und Gebühren müssen künftig über das neue staatliche Zahlungssystem pagoPA beglichen werden. Zahlungen sollen damit einfacher, sicherer und vor allem transparenter werden. Alle öffentlichen Verwaltungen müssen ab 28. Februar 2021 ihre Einnahmen über diese Plattform einheben – sofern es keine weitere Verschiebung gibt. pagoPA ermöglicht den Bürgern und den Unternehmen, Zahlungen in elektronischer Form durchzuführen, frei den Zahlungskanal und das Zahlungsinstrument zu wählen und in Echtzeit den Verlauf zu prüfen sowie eine gültige Zahlungsbestätigung zu erhalten. Über den „Kontoauszug“ können die bezahlten und noch offenen Rechnungen und Belege jederzeit eingesehen und eventuell bezahlt werden. Die öffentlichen Verwaltungen kön-

nen mit pagoPA die Einhebungen der eigenen Einnahmen beschleunigen und die Kosten senken. Durch den einheitlichen Zahlungskodex kann jede Zahlung sofort und korrekt dem richtigen Schuldner zugeordnet werden. Außerdem ermöglicht der einheitliche Zahlungskodex einen automatischen Abgleich der Zahlung mit den Belegen aus der Buchhaltung und den Gebührenprogrammen. Ausgenommen bleiben vorerst Zahlungen mit F24-Vordrucken sowie SDD-Daueraufträge. Auch in Brixen ist das System bereits aktiv: „Es funktioniert gut und erleichtert auch effektiv die Abwicklung. Es gibt allerdings noch einige kleine technische Schwierigkeiten – bis Februar sollte das System aber ausgereift sein. Einem Start steht also nichts mehr im Wege“, erklärt Siro dalla Ricca vom Brixner Steueramt. eh

z Nachdem die Vorstellung des Tätigkeitsberichts der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal zum Jahr 2019 im Frühjahr dem Lockdown zum Opfer fiel, wurde dies Mitte August in der WunderBar nachgeholt. Dabei wurde eines klar: Das Tätigkeitsjahr 2019 war in allen Strukturen von einer erhöhten Nachfrage an professionellen Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen gekennzeichnet. Außerdem war der Fachkräftemangel noch deutlicher spürbar. Auch die Nachfrage in den teilstationären Diensten stieg an, was zu langen Wartezeiten führte. Insgesamt wurden in diesen und in den stationären Strukturen 214 Personen betreut. In den ambulanten Bereichen war ein Anstieg der Nachfrage in der direkten Betreuung spürbar. Im Vergleich

zu den Vorjahren blieben die Fallzahlen in der sozialpädagogischen Grundbetreuung und der finanziellen Sozialhilfe nahezu konstant. Sowohl das Frauenhaus als auch die Übernachtungsstätte für obdachlose Männer hatten ein Plus an Nachfrage und Aufnahmen zu verzeichnen. „Ein besonderer Dank geht erneut an die 130 Ehrenamtlichen, die über 10.000 Stunden in Form von Bereitschaftsdiensten, Begleitdiensten und Zustellungen von ‚Essen auf Rädern‘ geleistet haben“, sagt der neue Direktor der Sozialdienste, Thomas Hellrigl. „Aufgrund der aktuellen Situation sind die Sozialdienste heute noch mehr als im Jahr 2019 gefordert. Aber wir blicken optimistisch in das zweite Tätigkeitshalbjahr 2020.“ lv

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Menschen & Meinungen

Foto: Oskar Zingerle

DER BETRIEBSPSYCHOLOGE: Gottfried Ugolini begleitet Priester, Seminaristen und Ordensleute, aber auch Missbrauchsopfer

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PORTRAIT

Ein guter Zuhörer Die Menschen, die zu GOTTFRIED UGOLINI kommen, vertrauen ihm. Der Leiter des Beirates der unabhängigen Ombudsstelle der Diözese für Missbrauchsfälle deckt auf, was die Kirche seit Jahren vertuscht. Auch wenn er mit seinen Gesprächspartnern oft mitleidet, glaubt er unerschütterlich an das Gute in der Welt.

G

ottfried Ugolini wird nach Rom gehen – natürlich nicht für immer. Im Jänner 2021 übernimmt er ein Semester lang einen Lehrauftrag an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Ein internationaler Ausbildungslehrgang zur Sensibilisierung im Kinderschutz soll neue Weichen stellen. Als Beauftragter der Diözese für Prävention von sexuellem Missbrauch und Gewalt sowie als Leiter der Fachstelle für Prävention und Schutz von Minderjährigen vor sexuellem Missbrauch und anderen Formen von Gewalt widmet er sich seit vielen Jahren einem Thema. Eines, das die Grundfesten der Kirche erschüttert hat und es immer noch tut. Reden dürfen, etwas ansprechen dürfen, was man jahre- und jahrzehntelang mit sich herumgetragen hat – das kann befreien.

Das Ganze sehen. Seit 2010

ist Gottfried Ugolini der Leiter des Beirates der unabhängigen Ombudsstelle der Diözese für Missbrauchsfälle. Er kann gut zuhören; die Menschen, die zu ihm kommen, vertrauen ihm: „Die Kirche muss Verantwortung übernehmen.“ Kein Verdecken, kein Vertuschen mehr – dafür Konfrontation. Die menschlichen Abgründe, die sich hier auftun, sind schwer zu verstehen. Situationen, die jemanden an den Rand des Erträglichen getrieben haben, manchmal viele Jahre her, drängen plötzlich an die Oberfläche. Das Gefühl, nicht mehr, nie mehr heil zu sein, zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben. Diese Geschichten machen ihn betroffen: „Ich gestehe, dass ich darunter leide.“ Was ihn trägt, ist „das Projekt, das Gott mit uns hat.“ Ein unerschütterlicher Glaube an das Gute in der Welt, an das Gute im Menschen, und die feste Überzeugung, dass Heilung immer möglich ist, lässt

ihn weitermachen. Die Kirche vergleicht er mit einem Meterstab: „Die Missbrauchsfälle sind ein Teil davon, ich aber will den ganzen Meterstab sehen.“

Rastlos und in sich ruhend. Gottfried Ugolini ist Priester und Psychologe. Er ist ständig unterwegs, bei den Menschen, am Puls der Zeit. Er ist rastlos und in sich ruhend zugleich. Beziehung, Respekt und Verantwortung sind die drei Säulen, auf die er

finanziellen Möglichkeiten.“ Eine Lehrerin, die ihn ermutigt und ihm auch einen Job besorgt hat, hat dann schließlich den Weg geebnet: Nach der Matura fand er eine Stelle in der Katholischen Jugendarbeit, und in dieser Zeit reifte in ihm „die Idee, Priester zu werden.“ Die Erfahrung, den Glauben miteinander zu teilen und zu leben, die Aufbruchstimmung kurz nach der Diözesansynode – all das hat ihn in seinem Entschluss bestärkt.

„Es geht oft nur ums bloße Dasein und Zuhören“_Gottfried Ugolini baut. Es sind auch die Säulen, die ihn zu einem guten Zuhörer machen. Was er gerne tut, was ihm Ausgleich bietet, ist das Zusammensein mit unterschiedlichsten Menschen. „Ein gemütliches Ratscherle, zwanglos, einfach so – das tut der Seele gut.“ Außerdem kocht er „recht gut“, und er mag Musik, Klassik, Blues, Jazz. Und da, wo er gerade ist, schaut er, was an Kulturellem geboten wird. Er ist umtriebig, ein Energiebündel, und gleichzeitig von tiefer Ernsthaftigkeit. Und er wird nicht müde zu lernen, sich fortzubilden, „offen zu sein für die Zukunft.“

Eine gut überlegte Entscheidung. Ugolini hat an der Philoso-

phisch-Theologischen Hochschule in Brixen und an der Theologischen Fakultät in Bonn Theologie studiert. 1987 wurde er zum Priester geweiht. Von 1991 bis 1994 hat er sich an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom dem Psychologiestudium gewidmet und 1996 die Staatsprüfung abgelegt. Nach der Mittelschule die Handelsschule zu besuchen hat ihm einiges abverlangt: „Meine Eltern hatten einfach nicht die

Die Mutter hat ihn sofort ernst genommen, ihm gesagt, er solle sich die Entscheidung gut überlegen. Sein Vater hat zunächst nicht viel gesagt. Irgendwann meinte er dann: Ich wünsche dir, dass du glücklich wirst. „Schöner hätte es nicht sein können.“ In seinem Elternhaus hat er Geborgenheit erfahren dürfen. „Wenn man weiß, dass daheim die Tür immer offensteht, dann stärkt das unglaublich. Und es gibt einem ein Gefühl von Freiheit.“

Dasein und Zuhören. In der

Diözese ist er so etwas wie der Betriebspsychologe. Er begleitet Priester, Seminaristen und Ordensleute, hört zu, berät, ist Seelsorger im ursprünglichsten Sinn des Wortes. Zwölf Jahre lang war er auch in der Notfallseelsorge des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz tätig; genau genommen gehört er zu den Gründern dieses Dienstes. Für die Menschen in schwierigen Situationen da zu sein, sie sanft zu stützen, das ist ihm zur Lebensaufgabe geworden. Im Haus Emmaus ist er Ansprechpartner für die an AIDS erkrankten Menschen und deren

Angehörige. „Es geht oft nur ums bloße Dasein und Zuhören.“ Seit 25 Jahren lebt er in Brixen. Er fühlt sich wohl in der Bischofsstadt, tief in seinem Herzen ist er aber ein Neumarkter geblieben. Von dort kommt er her, dort ist er aufgewachsen, dort sind seine Wurzeln – zumindest väterlicherseits, denn die Mutter stammte aus Villanders. Wenn er als Aushilfspriester dort ist, fühlt er sich deshalb ein klein wenig daheim. Vor kurzem ist er umgezogen, natürlich nur innerhalb von Brixen. Beim Umzug ist ihm ein Bild in die Hände gefallen, das Geschenk einer befreundeten Familie zum Geburtstag vor vielen Jahren, mit einer Widmung, mit dem Wunsch, dass ihm die kindliche Lust am Leben erhalten bleibe. Eigentlich habe er das Bild nicht mehr aufhängen wollen, denn die neue Wohnung im dritten Stock des Priesterseminars ist ja bedeutend kleiner als die vorherige im so genannten Professorenhaus gleich gegenüber. Doch gerade diese Widmung hat Gottfried Ugolini aufs Neue berührt, hat vielleicht erst jetzt, viele Jahre später, seine Wirkung entfaltet. Die kindliche Lust am Leben, die Neugier, das Gottvertrauen und die daraus wachsende Leichtigkeit, vielleicht auch jene Unbeschwertheit, wie sie nur Kinder zu leben vermögen – das möchte er sich bewahren, daraus möchte er Kraft schöpfen. Das Bild hat in der neuen Wohnung seinen Platz gefunden.

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Menschen & Meinungen

IN EIGENER SACHE

Es ist Kinderfoto-Zeit! z Der Sprung in den Sommer von Anna Goller hat uns im Vorjahr überzeugt. Welches Kinderfoto heuer die interne Jury vom Hocker reißen wird, wird sich Ende September zeigen, sobald wir wieder aus den vielen eingesandten Fotos der Kinder aus Brixen und Umgebung wählen müssen. Die süßen Schnappschüsse können innerhalb 13. September auch heuer

wieder per E-Mail an fotoaktion@ brixner.info gesendet oder in der Redaktion in der Brennerstraße 28 in Brixen abgegeben werden. Die Bilder sollen mindestens 500 KB groß und mit Vor- und Nachnamen, Adresse und Telefonnummer versehen sein. Wir bitten auch darum, nur ein Foto pro Kind einzusenden. Die Zusendung gilt gleichzeitig als Einwilligung zur

Veröffentlichung. Die Redaktion wählt unter den Einsendern einen Gewinner aus, auf den ein Überraschungsgeschenk der Brimi wartet. eh

M&M Menschen & Meinungen BRIXEN

Ein ganzes Jahrhundert z Der 11. August 2020 war für Aloisia Kirchler ein ganz besonderer Tag – ihr 100. Geburtstag! Grund genug, um einen Blick auf das arbeitsreiche Leben der Grunnerbäuerin von St. Leonhard zu werfen: Am Götschelehof in Milland wurde die Jubilarin geboren, wo sie gemeinsam mit zwei Schwestern und einem Bruder auch für einige Zeit gelebt hatte. Die Familie zog mehrmals um: vom Obertolerhof zum Rungschnöllerhof in Mellaun und dann nach Afers. Als Kinder- und Zimmermädchen und auch als Küchenhilfe im Hotel Stremitzer

kurz

notiert

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war Aloisia Kirchler in jungen Jahren tätig – bis die Familie 1939 zuerst nach Oberösterreich und dann ins Stubaital auswanderte. In Österreich ehelichte sie auch ihre große Liebe – Johann Mitterrutzner, Eggersohn aus St. Leonhard, der für die Hochzeit zwei Wochen von der Ostfront anreisen durfte. 1945 konnte das Ehepaar wieder nach Südtirol zurückkehren; es verschlug sie vorerst auf den Rifflerhof nach St. Leonhard, dann auf den Wieserhof, bis sie und ihr Mann 1959 den Grunnerhof erwarben, um diesen zu ihrem Eigenheim umzubauen. Aus der

Ehe gingen die fünf Kinder Erich, Maria, Waltraud, Albin und Notburga hervor – auch 20 Enkelkinder und 27 Urenkel gehören inzwischen zu Aloisia Kirchler

Mitterrutzners Familie. Zum runden Geburtstag konnte die viertälteste Brixnerin Glückwünsche von Bürgermeister Peter Brunner in Empfang nehmen. eh

Seit mehr als einem halben Jahrhundert führt Familie Unterkofler unter den kleinen Lauben ihre Tabaktrafik. Georg Unterkofler hat das Geschäft von seinen Eltern übernommen. Die 84-jährige Mutter Traudi steht heute noch im Geschäft, in dem es neben Zeitungen und Tabakwaren auch Postkarten und Souvenirs gibt.

Matt Niederwieser feierte vor kurzem seinen 60. Geburtstag. Der staatlich geprüfte Kutscher ist in und um Brixen für seine Kutschenfahrten durch die Altstadt in der Weihnachtszeit bekannt. Niederwieser wohnt in Mellaun und hat sein Leben den Pferden gewidmet, auf deren Rücken er auch bereits zahlreiche Städte bereist hat.

Ottavio Tosoni heißt der neue Carabinieri-Kommandant, der ab September das Zepter im Brixner Hauptsitz in der Trattengasse übernimmt. Tosoni stammt aus Turin und folgt auf Christian Spagnuolo, der das Amt die letzten fünf Jahre innehatte.


O o op s

LAMMento

mein Hoppala

Carmen Niederkofler, Sektionsleiterin SSV Brixen Tanzsport

Langweilig

„(Fast) splitterfasernackt“ Ich war schon immer eine begeisterte Tänzerin! Bei den Tanzshows standen auch Kostümwechsel auf dem Programm. Man musste sich dann so schnell wie möglich aus dem Tanzkostüm herausschälen und im nächsten Dress auf der Bühne stehen. So kam es, dass ich hinter der Bühne schnell von Kleid auf weite Hosen, Shirt und Schuhe wechseln musste. So weit – so gut, dachte ich, und sprang voller Elan wieder auf die Bühne. Ich merkte sofort, dass nicht alles so sitzt wie es sitzen sollte, und je mehr ich mich bewegte, um so mehr machte sich meine Hose selbständig. In meinem Kopf schrillten die Alarmglocken: Der Knopf war offen, und der Reißverschluss öffnete sich immer weiter. Hält die Hose noch, oder werde ich in wenigen Sekunden mehr von mir preisgeben als geplant? Ich entschied kurzerhand, mich von der Bühne zu verabschieden, zog mir die Hosen hoch, schnürte sie zu und tanzte dann wieder auf die Bühne. Als das Stück beendet war, lachten sich meine Kolleginnen backstage bereits krumm, denn meine Hosen waren schon vor meiner Verabschiedung auf Knielevel gesunken.

Leser kochen für Leser

mmh!

Petras bester Nudelsalat > Zubereitung

> Zutaten für 4 Portionen 300 g kleine muschelförmige Nudeln (Gnobetti) 3 Knoblauchzehen Je 250 g gelbe und rote Cocktailtomaten 1 Handvoll schwarze Oliven, entsteint 2 EL frischer Schnittlauch 1 Handvoll Basilikumblätter ½ Gurke 4 EL Weißweinessig 7 EL natives Olivenöl extra vergine Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Einen großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Die Pasta mit dem Knoblauch hineingeben, etwa fünf Minuten al dente kochen, abgießen und unter kaltem Wasser abkühlen lassen. Den Knoblauch beiseitelegen – wir brauchen ihn noch für das Dressing. Die Pasta in eine Schüssel geben. Tomaten, Oliven, Schnittlauch, Basilikum und Gurke in kleine Stücke hacken (etwa halb so groß wie die Nudeln) und mit der Pasta vermischen. Die Knoblauchzehen schälen und im Mörser zerdrücken, Essig und Öl und Gewürze zufügen. Das Dressing über den Salat geben und nach Belieben abschmecken.

Wenn Hebamme Petra Habicher nicht gerade Kindern auf die Welt hilft, dann kocht sie gerne; im Sommer am liebsten leichte Gerichte, die schnell zubereitet sind – so wie dieser Nudelsalat. Dieses frische Gericht kommt bei klein und groß gleichermaßen gut an. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

„Franziskanerpater an die Macht!“, skandiert der Franz, „wir müssen die Kandidaten aus den Klöstern holen, denn wo sollen wir denn sonst ehrbare Politiker herbekommen, die den hohen Ansprüchen der Gesellschaft gerecht werden?“ Definiere „ehrbar“, sag ich fragend, nehmen die Leute vielleicht ein Beispiel an ihrer eigenen Moralvorstellung? „Eher nicht“, grinst Frieda, „denn sonst hätten ja nicht fast alle Südtiroler Unternehmer um den Beitrag angesucht.“ Aha, sag ich, aber ein Politiker, der zufällig auch Unternehmer ist, darf nicht ansuchen? „Doch“, sagt der Franz, „das ist völlig legal. Aber die Leute akzeptieren das nicht. Sie sagen, das sei moralisch verwerflich.“ Aha, sag ich, aber die Leute haben doch in Vergangenheit immer wieder verlangt, dass es keine Berufspolitiker geben soll, dass also ein Amt auch mal ein Ende haben muss. Muss dann jeder Unternehmer, wenn er gewählt wird, seine Firma sicherheitshalber verkaufen oder schließen, damit er nicht irgendwann in Versuchung kommt, um einen Beitrag anzusuchen, was ja eigentlich sein Recht ist? „Nun“, sagt der Franz, „er kann ja die Firma an seine Frau überschreiben. Aber das sollte dann nicht publik werden, sonst gibt es einen Shitstorm.“ Und wenn er fünf Jahre später dann nicht wiedergewählt wird? „Dann kann er nur hoffen, dass die Frau nicht inzwischen die Scheidung eingereicht hat“, grinst der Franz, „und sonst kann er ja immer noch um Sozialhilfe ansuchen.“ Okay, das leuchtet mir ein, sag ich. Aber ... Franziskanerpater ... das stell ich mir dann doch irgendwie langweilig vor.

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BRIXEN

Abschied von Renzo

Lebe wohl, Orgl-Otto!

z Einen Nachruf für einen Menschen zu schreiben, der mitten im Leben stand, der vor Lebenslust nur so überquoll und der es mit seiner sympathischen und witzigen Art schaffte, wirklich jedem ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, ist keine leichte Aufgabe. Der Tod von Renzo Zanesco traf die Brixner, die ihn kannten – und das waren viele –, mit voller Wucht gierte er sich ehrenamtlich und und mitten ins Herz. Ganz plötz- organisierte die Kinderskirennen lich ist der 53-Jährige am 24. Juli und auch das Brixner Stadlrennen verstorben. Die Nachricht seines mit: „Lasci un grande vuoto. La Todes verbreitete sich wie ein Plose senza di te non riusciamo ad Lauffeuer. Renzo war in erster Linie immaginarla“, schreiben die Vorein liebevoller Vater und Ehemann. standskollegen auf der FacebookEr war aber auch Unternehmer, Seite. Eine große Leere hinterlässt Sportfunktionär, Freund, Sportler, Renzo aber auch bei seiner Familie, ein leidenschaftlicher Skifahrer seiner Frau Wilma und den drei und Ploseliebhaber, und auch ein gemeinsamen Kindern Melanie, überzeugter Brixner mit Leib und Luca und Letizia sowie bei seinen Seele. Renzo gründete vor 20 Jah- Freunden und bei all jenen Brixren das Reinigungsunternehmen nern, die nie vergessen werden, „Multi­service“, das sich in und um wie Renzo fröhlich durch die Stadt Brixner 192 x 139gemacht hat. spazierte und immer einen spritBrixen einen Namen Besonders im Skiclub Fana engazigen Spruch auf Lager hatte. eh 25.8. Top jobs - lavorare in Bautechnik

z Otto Rubatscher ist tot: Am 18. August ist der langjährige Domorganist im Alter von 91 Jahren verstorben. Rubatscher war besonders in den kulturellen Kreisen von Brixen bekannt – und beliebt. Der „Orgl-Otto“, wie er von seinen Kollegen des Männergesangvereins liebevoll genannt wurde, hatte jahrzehntelang am Vereinsleben mitgewirkt – als Obmann, Ausschussmitglied, Chorleiter und Ehrenchorleiter. Von 1962 bis 1999 war Rubatscher, der 1929 in Untermoi geboren wurde, Domorganist in Brixen. Er spielte auch nach seiner Pensionierung bei kirchlichen Anlässen die Orgel im Dom und in der Pfarrkirche St. Michael – und kümmerte sich um Bau und Restaurierung der Orgeln. Seine musikalische Leidenschaft lebte der Träger der Ehrenmedaille der Stadt Brixen und der DiözesanmeBrixner x 139 daille 192 für seine Verdienste zum

Foto: Oskar Zingerle

Wohle der Kirchenmusik auch in seinem Beruf als Musikerzieher in der Brixner Musikschule aus. Zudem war Rubatscher Leiter der Diözesanen Kirchenmusikschule und Mitbegründer der Initiative Musik und Kirche. Um ihn trauern seine drei Kinder Susanna, Hans und Margit. eh

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Foto: © OskarDaRiz

Menschen & Meinungen

BRIXEN


Pro& Contra Ist es sinnvoll, dass derzeit in Diskotheken nicht getanzt werden darf? Der Hintergrund:

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Foto: Oskar Zingerle

Foto: Annelies Leitner

In einer von Landeshauptmann Arno Kompatscher am 17. August unterzeichneten Verordnung, die sich grundsätzlich nach noch strengeren staatlichen Vorgaben richtet, geht es den Diskotheken nochmals an den Kragen: Sie dürfen zwar geöffnet halten, aber getanzt werden darf nicht. Tanzveranstaltungen werden ab sofort im Freien und in geschlossenen Räumen ausgesetzt.

Lüsen/Dorfzentrum: Verschiedene Wohnungen in EKL A, interessante Preise

FELIX TASCHLER, Betreiber der Diskothek Max in Brixen: „Schwierige Zeit für Partys“

Ja Das Virus ist da, und wir müssen uns schützen. Das Tanzen in Diskotheken und Nachtclubs hat derzeit effektiv keine Priorität. Exzessive Partys sollten nicht gefeiert werden, weshalb ich auch verstehen kann, wenn man derzeit in Diskotheken nicht tanzen darf. Die Ansteckungsgefahr ist laut Wissenschaftler beim Feiern in geschlossenen Räumen größer als vielleicht andernorts. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, unseren Sektor zu unterstützen und über Wasser zu halten, denn sonst steht das Nachtleben und alles, was damit verbunden ist, früher oder später vor dem Aus. Was ich aber nicht verstehen kann, ist, dass mit zweierlei Maß gemessen wird: In vielen Bars, Restaurants, Beachclubs oder Schwimmbädern wurde den Sommer über gefeiert und getanzt – sogar mit DJ! Wieso aber nicht in der Diskothek? Partys werden auch ohne Diskotheken gefeiert. Fakt ist aber, dass durch das Dekret, das vor kurzem erlassen wurde, und die damit zusammenhängenden verstärkten Auflagen ein Aufsperren für uns derzeit keinen Sinn ergibt – es rentiert sich schlichtweg nicht. Bars und Restaurants übernahmen im Sommer unseren Job und hatten zudem ganz andere Auflagen – das ist einfach nicht fair. Wenn schon, dann sollen alle gleich behandelt werden. Es soll Spaß machen, in eine Disko zu gehen; das tut es aber nicht, wenn man nicht tanzen darf, Abstand halten und eine Maske tragen muss. Flair und Spaß gehen komplett verloren. Unseren Sektor trifft es natürlich hart, aber es trifft auch die Jugendlichen, die seit einem halben Jahr keine legale Möglichkeit zum Feiern haben. z

DIETMAR WALDBOTH, Geschäftsführer des Club Nachtigall in Klausen: „Bestimmungen eines überforderten Staates“

Nein Wir haben unsere Lokale seit März geschlossen, weil die festgelegten Bestimmungen unsere Arbeit und das Feiern schlichtweg nicht zulassen. Die Jugendlichen lassen sich aber nicht mehr einsperren; sie suchen sich alternative Orte und feiern trotzdem – entweder im privaten Keller, auf der Almhütte oder in Bars, Schwimmbädern oder einfach irgendwo im Freien. Das Tanzen an sich hat mit dem eigentlichen Problem nichts zu tun! Das Nachtleben und die Jugendlichen sind nicht die einzigen „Sicherheitslücken“ im System – vielleicht aber die einzigen ohne große Lobby. Das sind Bestimmungen eines in Krisenzeiten überforderten Staates, und es scheint so, als würden die Sicherheitsregeln nicht für alle Branchen und Bereiche gelten. Wir halten seit einem halben Jahr geschlossen, damit die Zahl der Infizierten sinkt – und nun sieht es so aus, als würden die Infektionen wieder steigen. Und wer ist erneut der Bösewicht, der als erstes neue Regeln auferlegt bekommt? Die Diskotheken, obwohl wir nie offen hatten! Da muss man doch schmunzeln. Ja, wir halten auch weiterhin geschlossen, weil die aktuellen Bestimmungen, sofern sich ein Betreiber daran hält, das Feiern schlichtweg nicht zulassen. Auf diese Weise können wir unseren Gästen keine gute Unterhaltung bieten, denn wir wollen ja nicht unseren guten Ruf verlieren. Wir hoffen, der Alltag kehrt so schnell wie möglich wieder ein; die Menschen haben genug. Man sollte auch uns Diskotheken eine gewisse Kompetenz im Umgang mit Covid-19 zugestehen – wir wissen verantwortungsvoll damit umzugehen. z

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Menschen & Meinungen

UMFRAGE

Hat Corona das Konsumverhalten verändert? Fotos: Melanie Vitroler

Während des Lockdowns kam beim einen oder anderen die Erkenntnis, wie wenig man eigentlich zum Leben wirklich brauchen würde. Wir haben uns umgehört, ob die Brixner ihr Konsumverhalten verändert haben, lokaler einkaufen und bewusster konsumieren.

„Bei mir ist es mehr oder weniger gleich geblieben“, erzählt Nadia Schrott. „Ich schaue jetzt nicht mehr als früher auf den Preis. Aber ich versuche schon, vermehrt lokal einzukaufen. Früher habe ich viel online bestellt; jetzt schaue ich schon darauf, dass ich direkt in Brixen einkaufe.“

„Nein, ich könnte nicht behaupten, dass sich mein Konsumverhalten seit der Corona-Krise irgendwie verändert hat“, sagt Georg Kaser. „Ich habe schon vorher wirklich fast ausschließlich lokale Produkte gekauft. Auch im Tschumpus haben wir beispielsweise nur lokale Getränke. Ab und zu braucht man natürlich auch andere Sachen, die man von lokalen Anbietern nicht bekommt. Aber ich achte schon sehr darauf.“ 36

„Naja, während des Lockdowns habe ich natürlich mehr online gekauft, weil die Geschäfte geschlossen waren. Jetzt beginnt es sich wieder etwas einzupendeln“, sagt Verena Gasser. „Momentan gehe ich allerdings nicht so gerne in die Stadt, weil auf engem Raum sehr viele Menschen sind.“

„Mein Konsumverhalten hat sich schon verändert“, sagt Max Strasser. „Ich habe beispielsweise angefangen, mehr zu sparen und weniger zu kaufen. Einerseits schaue ich darauf, lokale Produkte zu kaufen, aber ich bestelle auch noch viel online, weil es dort einfach billiger ist.“

„Bei mir konzentrieren sich die Einkäufe auf das Wesentliche: Man überlegt inzwischen zweimal, ob man etwas wirklich braucht. Das hört man auch von den Kaufleuten. Die erzählen, dass die Leute jetzt nur noch in die Stadt gehen, um die Dinge einzukaufen, die sie brauchen; dann gehen sie wieder nach Hause. Früher ist man noch in der Stadt geblieben, um ein bisschen zu bummeln“, meint Andrea Mitterrutzner.

Andreas Faller erzählt uns: „Bei mir hat sich das Konsumverhalten wenig verändert. Ich bin Fernfahrer, war auch während der Krise immer unterwegs. Und eben weil es bei mir und bei meiner Arbeit immer gleich weitergegangen ist, hat sich in meinem Konsumverhalten auch nicht wirklich etwas verändert. In anderen Berufssparten wird das sicherlich anders sein.“

Andrea Gasser erzählt: „Bei mir hat sich das Kauf- und Konsumverhalten nicht verändert. Auch während des Lockdowns habe ich online nicht mehr als vorher bestellt. Allerdings hatte ich schon vorher versucht, so viel wie möglich lokal einzukaufen, und das führe ich jetzt natürlich weiter.“

„Sicher hat sich mein Konsumverhalten verändert“, meint Rudi Gasser. „Man überlegt mehr, bevor man etwas kauft, und man versucht, regionale Produkte zu kaufen. Man überlegt mehr, ob man die Sachen wirklich braucht, und auch, woher sie kommen und ob es nicht vielleicht eine lokale Alternative gibt. Brauchen wir im Winter wirklich eine Ananas? Ich bin der Meinung, dass diese Veränderung sehr positiv ist, für die Südtiroler Bauern und für die regionalen Märkte.“


Brixens Zukunft in guten Händen Bürgermeisterkandidat Peter Brunner und sein Team Gut überlegen, was richtig ist. Dann mutig entscheiden und entschlossen umsetzen. So will ich mit euch und meinem Team weiter für Brixen arbeiten – gerade in dieser schwierigen Zeit.

AUFTRAGGEBER: SVP BRIXEN

Euer

1. Reihe kniend von links nach rechts: – Michael SAXL – Florian FRENER – Walter THALER „Gostnergut“ – Robert CALISSI „Calle“ – Benedikt TROI „Benni“ – Werner PROSCH „Gostner“ – Franziska LARCHER – Sara DEJAKUM – Philipp GUMMERER

2. Reihe von links nach rechs: – Peter NATTER – Silvia ZANOTTO MARKART – Gerold SILLER – Martin OGRISEG – Paula BACHER MARCENICH – Herta STAMPFL KERSCHBAUMER „Zeffer“ – Peter BRUNNER BM-Kandidat

– Josef UNTERRAINER „Perlunger Sepp“ – Monika LEITNER – Hannes HUBER – Bettina KERER – Alex FISCHER – Thomas OBERHAUSER 3. Reihe von links nach rechts: – Markus GRUBER

– – – – – – – – – –

Ingo DEJACO Peter UNTERKOFLER Valentina OBERRAUCH Sandra STABLUM „Niederthalerhof“ Andreas JUNGMANN Elisabeth THURNER „Lisi“ Thomas SCHRAFFL Peter STEDILE „Stax“ Martin FRENER „Hune“ Caterina ROSSO

Am 20. + 21. September 2020 Südtiroler Volkspartei wählen. Zusammenhalt stärken, Lebensqualität sichern  Südtiroler Volkspartei Brixen - SVP /  svp_brixen


KULTURFÖRDERPAKET #OHNEEUCHGEHTGARNICHTS

Kunst & Kultur

„Neustart mit Herzblut“

Nach dem Lockdown versucht die Brixner Stadtregierung, trotz erschwerter Rahmenbedingungen mit den verschiedensten Veranstaltern einen Neustart auf den Weg zu bringen. Im Gespräch mit Kulturstadträtin MONIKA LEITNER, SKB-Geschäftsführerin LISA TROCKNER und Kuratorin KARIN PERNEGGER erfährt der „Brixner“ Details zum leicht abgespeckten Kultursommer.

In der aktuellen Notlage, die besonders Kulturschaffende getroffen hat, gilt, es Kulturförderpakete zu schnüren. Auf Landesebene gab es Finanzhilfen, die an Leistungen gekoppelt waren, die im Voraus zu erbringen sind. Wie ist das bei den Kulturtreibenden angekommen? MONIKA LEITNER: Ich denke, es war einfach ein erstes Hilfsmittel. Am Ende aber müssen jegliche Fördermaßnahmen an bestimmte Kriterien geknüpft werden. Und das ist schwierig, denn wie bewertet man kulturelle Leistungen?! Krisen sind Auslöser für

Denkprozesse; erst wenn es der Gesellschaft nicht gut geht, merkt sie: Das Rädchen läuft, aber es läuft nicht rund. Jetzt müssen wir Rahmenbedingungen schaffen, um das Ganze zu stabilisieren und getreu unserem Motto „sichtbar“ zu machen. LISA TROCKNER: Wir als Südtiroler Künstlerbund (SKB) hatten in der Lockdown-Phase viele Videokonferenzen, um erstmal festzustellen, wo die Künstler stehen und was sie brauchen. Da ging es um Fragen wie: Wer definiert sich als Künstler? Wie kann eine gesicherte Zukunft aussehen? Wel-

Auf dem Dach des Rathauses trifft der Besucher auf die Riesenlettern von Leander Schwazer 38

che Kriterien werden angewandt? Wie werden diese auf Bildende Künstler, Literaten, Schauspieler und Musiker angepasst? Aus diesen Treffen hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die daran arbeitet, langfristige Maßnahmen zu setzen, denn die genannten Beiträge allein können die prekäre Lage vieler Kunstschaffenden nicht wirklich mildern. Jetzt gilt es, Versäumtes der vergangenen Jahre aufzuholen und sich für die Anerkennung des Künstlers als Berufsbild – zumindest auf Landesebene – einzusetzen und für soziale Absicherung zu kämpfen. Wir haben einen Fragenkatalog eingebracht zur Feststellung von Ausgaben für „Kunst am Bau“ und einen Antrag bei der Landesregierung eingereicht bezüglich Erfassung der Bruttowertschöpfung der Kreativwirtschaft, damit auch das einmal in Zahlen erfasst wird. Die Kunstschaffenden sollen nicht nur als ewig Bettelnde dargestellt werden. Der mediale Shitstorm auf Philipp Achammers Bereitstellung von 2.000 Euro bestätigt, dass viele Menschen die Künstler als Schmarotzer ansehen. Das Bild in der Gesellschaft muss sich also ändern. Die Kunstschaffenden müssen bei aller Divergenz gemeinsame Ziele formulieren und klare Forderungen stellen, damit sie sich positionieren können und endlich auch eine Lobby hinter sich haben. KARIN PERNEGGER: Als Außenstehende kann ich dazu sagen, dass Österreich zum Beispiel das Problem „Kulturförderung“ auf der Su-

che nach Zuständigkeiten schließlich an die Wirtschaftskammer ausgelagert hat, die überhaupt nichts mit diesen Freiberuflern im Kreativbereich am Hut hat; eine gegenläufige Wirkung ist da vorprogrammiert. Im Vergleich dazu erweist sich das Eigenengagement des Südtiroler Künstlerbundes als extrem positiv für die heimische Künstlerschaft – abgesehen von der wertvollen Unterstützung von Seiten der Gemeinde. Und die Stadtverwaltung hat tief in die Taschen gegriffen… Monika Leitner: Gerade die aktuelle Krisensituation unterstreicht die Bedeutung kultureller Tätigkeiten für das gesellschaftliche Leben. Trotz fehlender Aktivitäten haben wir im Stadtrat beschlossen, die Beiträge für alle Vereine gleich zu behalten oder bei Bedarf sogar anzuheben. Der Gesamtbetrag in diesem ersten Förderpaket beläuft sich auf 334.000 Euro für Auszahlungen an Kulturorganisationen, Vereine, Bildungsausschüssen und an Einzelveranstalter sowie für Investitionen im Kulturbereich. In einem zweiten Paket gibt es noch weiterreichende Hilfestellungen? Monika Leitner: Ich bin davon überzeugt, dass die Bereitschaft zu Fördermaßnahmen von der Sensibilisierung herrührt, die ich vor Jahren mit dem „Kulturprozess“ eingeleitet habe. Anfangs wurde das Projekt fast belächelt, aber


Foto: Leonhard Angerer

plötzlich ging ein Ruck durch die Stadtverwaltung, und die Wichtigkeit kultureller Förderung wurde allgemein anerkannt. Als endlich Lockerungen kamen, konnten wir erfreulicherweise den Neustart einleiten unter dem von Karin Pernegger geprägten Slogan „#ohneeuchgehtgarnichts“ und mit wertvoller Unterstützung von Lisa Trockner, die für uns das Bindeglied zur Künstlerschaft darstellt. Gemeinsam erarbeiteten wir das Konzept, dass statt kurzfristiger Geldspritzen vor allem der Bereich Kultur in all seinen Facetten durch unser großes Corona-Paket Sichtbarkeit erlangen sollte. Andere Städte haben Plakataktionen unterstützt oder artist residency angeboten. In Brixen hat man sich dagegen ausgesprochen? Lisa Trockner: So ist es. Ausgehend von der Stadtgalerie, die wir ja das Wohnzimmer unserer Stadt nennen, wollten wir uns getreu dem Slogan „#ohneeuchgehtgarnichts“ nach außen sichtbar machen und mehrere Disziplinen der Kunst und den öffentlichen Raum sowie die Wirtschaftstreibenden einbeziehen. Wir wollten nicht Kunst kurzfristig im Stadtraum platzieren, sondern wir bauen mit unserem Konzept auf Sensibilisierung und auf aktive Partizipation. Es ist in der Kunst häufig der Fall, dass es behutsamer Aufklärung bedarf, damit die Künstlerposition mit außenstehenden Positionen vernetzt werden kann. Karin Pernegger: Wir haben während der Vorbereitung gemerkt, dass einige geplante Aktionen wie Flaggen im öffentlichen Raum überhaupt nicht verwirklicht werden konnten, weil die entsprechenden Firmen noch gar nicht in Betrieb waren. Es war uns sehr schnell bewusst, dass wir ein Tool brauchen würden, mit dem wir langfristig und flexibel operieren können, also wie eine Lokomotive, an der man immer wieder neue Wagons anhängen oder abhängen kann. Denn wer kann jetzt schon voraussehen, was im Herbst oder Winter auf uns zukommen wird? Monika Leitner: Wir haben uns bewusst für zukunftsorientierte Fördermaßnahmen ausgesprochen. Jetzt gehen wir konkret das Kunstankaufskonzept an, das schon im Kulturprozess vorgesehen war. Ziel ist dabei, langfristig eine Kunstsammlung anzuschaf-

EIN RETTUNGSRING FÜR DIE KULTURSZENE: Brixen schafft Rahmenbedingungen, damit Kultur wieder sichtbar wird 39


Im Gespräch mit dem „Brixner“ erläutern Stadträtin Monika Leitner, Kuratorin Karin Pernegger und Künstlerbund-Leiterin Lisa Trockner die Fördermaßnahmen, die aktuell für die Kunst- und Kulturszene ergriffen werden in vier Sprachen, die das Publikum für eine kleine Spende erwerben kann. So werden alle zum Multiplikator der Kulturförderung und tragen zum Sichtbarmachen bei. Die Stadtbibliothek veranstaltet zudem am Domplatz literarische Hörevents. Das Zentrum Narrativ mit Kathrin Gschleier bietet literarische Nachwuchsförderung als Sommerbetreuung an. Last but not least startete die Stadtgalerie unter der Kuratorin Karin Perneg-

Symbolträchtige Absperrbänder spannen sich über das Rathausdach

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ger am 31. Juli eine partizipative Ausstellung mehrerer Südtiroler Künstler – wieder mit dem Titel „#ohneeuchgehtgarnichts“. Auch diese Ausstellung beschäftigt sich mit dem alles beherrschenden Thema Lockdown … Karin Pernegger: Ich habe ganz bewusst ein experimentives kuratorisches Feld aufgemacht, wo ich mich nur am Titel „#ohneeuchgehtgarnichts“ orientiert habe. Im Zentrum der Galerie stehen große Tafeln, wo die Besucher den Namen der Person festhalten können, ohne den/die nach eigenem Gutdünken nichts läuft in der Stadt. Die Stadtgalerie, das Wohnzimmer der Brixner, wird zum Atelier; die Künstler setzen den Raum während der Ausstellungszeit ständiger Veränderung aus. Die Arbeiten von Leander Schwazer sind von außen sichtbar, die Fassade des Rathauses ist mit Absperrbändern umwickelt, und ein prägnantes Buchstabenset ziert die Dachterrasse des Gebäudes. Am 17. September folgt

dann der zweite Teil des Ausstellungskonzeptes, das aufgrund von Corona natürlich völlig neu gestaltet wurde. Das Architekturbüro Bergmeister-Wolf macht überdies unentgeltlich beim Projekt einer transportablen Kunsthalle mit, die in überdimensionierter Vogelhausgröße mit Guckkastensystem nur ein einziges Kunstwerk enthält und als positiv wirkender Satellit an drei Standorten der Stadt platziert werden soll. Hier möchte ich der Stadtverwaltung und im Besonderen der Kulturstadträtin Monika Leitner danken, dass mir völlig freie Hand gewährt wird. Lisa Trockner: Dem Dank möchte ich mich anschließen, denn die Unterstützungsmaßnahmen für Kunst und Kultur sind absolut vorbildlich. Wenn alle Gemeinden solche Projekte initiieren würden, wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung getan.

irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Committente: Renate Prader

Kunst & Kultur

fen, um die lokale Kunstszene auch in Zukunft zu fördern. Lobenswerterweise fanden wir in Bürgermeister Peter Brunner ein offenes Ohr; darüber sind wir sehr glücklich. Eine andere Initiative nennt sich „Kunst im Bild“; das heißt, es werden Bilder oder Objekte bei Videokonferenzen im Hintergrund platziert. Die Fotografie von Leonhard Angerer mit dem Titel „Salvagente“ mit dem Schwimmreifen und unseren Bergen im Hintergrund passt wunderbar als Symbol für die gesamte Aktion. Das Bild wird mich außerdem immer an den Lockdown erinnern, weil es zum Rahmen nach Innsbruck gesendet wurde und dann nicht mehr über die Grenze zurückdurfte. Das Stadtmarketing organisiert außerdem mit dem SKB eine Aktion mit den Kaufleuten, bei der es voraussichtlich besondere Einkaufstaschen geben wird. Den Vereinen und Kulturveranstaltern wird das Astra, der Innenhof der Hofburg und der Tschumpus kostenlos zur Verfügung gestellt, damit sie ihren Kultursommer trotz Abstandregeln veranstalten können. Außerdem erhalten die Organisatoren Armbändchen mit dem Motto „#ohneeuchgehtgarnichts“

19.08.20 10:18


MUSIK

Judith, die Rächerin A

ntonio Vivaldi bediente sich der Geschichte der Judith aus dem Alten Testament, verpackt in ein kontrastreiches Oratorium mit überwältigender dramatischer Wirkung, um einen Sieg im Jahre 1716 im langen Wettbewerb zwischen Venedig und den Türken zu feiern. Flashback: Der assyrische General Holofernes marschiert in Israel ein, um überfällige Tribute einzutreiben. Während der Belagerung sucht unsere Titelheldin und Femme Fatale Judith den feindlichen Feldherrn auf, um Frieden für ihr Volk zu erbitten. Holofernes ist entzückt von der strahlenden Schönheit der Israelin. Er ist gewillt, ihren Wünschen entgegenzukommen und lässt ein Festmahl anrichten. Nach einem üppigen Mahl mit viel Weingenuss schläft er unter ihren betörenden Gesängen ein. Judith schreitet zur Tat; unter dem Druck des Hohepriesters Ozias schneidet sie Holofernes triumphierend den Kopf ab.

Ein würdiges Denkmal. Roberto

Zarpellon dirigierte überzeugend das Orchestra Lorenzo Da Ponte und den Frauenchor der Venice Monteverdi Academy. Mit ihren teils historischen Instrumenten erzielte das Orchester einen „historisch informierten“ und zugleich lebendigen Klang und setzte damit diesem großen Meisterwerk des Barocks ein würdiges Denkmal. Bei der Uraufführung waren alle Rollen von den Mädchen des Ospedale della Pietà gesungen worden. Zu Vivaldis Zeit durfte das Publikum die musizierenden Waisenmädchen jedoch aus Gründen der Schicklichkeit nicht sehen. Sie konzertierten daher, neugierigen Blicken verborgen, auf einem Balkon und blieben somit auch der Nachwelt nicht im Gedächtnis. Die Darstellerinnen hingegen, die am 13. August im Brixner Dom aufgetreten sind, werden uns in Erinnerung bleiben dürfen. Die Sängerinnen wurden dem

Foto: Konrad Eichbichler

Mitte August feierte die Initiative Musik und Kirche im Brixner Dom einen großen Erfolg mit dem Oratorium „Juditha triumphans“ von Antonio Vivaldi, ausgeführt vom Orchestra Lorenzo Da Ponte, dem Frauenchor der Venice Monteverdi Academy und herausragenden Solisten.

Das Oratorium „Juditha triumphans“ begeisterte das Publikum im Brixner Dom hohen Niveau des Sommerfestivals der Brixner Initiative Musik und Kirche gerecht. Ihre Stimmen entsprachen perfekt ihren Charakteren und überzeugten das aufmerksame Publikum. Silvia Alice Gianolla in der Rolle des Holofernes trat mit ihrem reichen Mezzosopran der Judith, gesungen von Luciana Mancini, auf Augenhöhe im musikalischen Dialog gegenüber. Dabei klang ihr Holofernes nicht weniger anziehend und machte ihn damit zum verführten Verführer. In der zauberhaft instrumentierten Arie „Veni, veni, me sequere fida!“ (Komm, komm, folge mir treu) bewies das Orchester außerordentliches Feingefühl. Das Chalumeau trug dabei Judith wie auf Händen. Von solch klaren Klangbildern und kammermusikalischen Sensibilität hätte es noch mehr geben dürfen. Die agile Sopranistin Silvia Frigato war in der Rolle des Eunuchen Vagaus wirksam. Dieser Part erfordert eine außergewöhnliche Koloraturstimme. Auch dem

Publikum entging ihr schon fast operistisches und energetisches Auftreten nicht. Marta Redaelli verkörperte das Dienstmädchen Abra mit ihren klaren Koloraturen. Das dunkle, reiche Timbre der Mezzosopranistin Claudia de Pian sowie ihr gefestigtes Auftreten passten genau zur Figur des Hohepriesters Ozias.

Dieses Werk Vivaldis mit seinem Abwechslungsreichtum und seinen dramaturgischen Effekten verhöhnt den oft zitierten Kommentar Igor Strawinskys, Vivaldi habe nur ein einziges Konzert geschrieben, und das aber sechshundert Mal. Michele Schladebach Leserbriefe an: echo@brixner.info

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TSCHUMPUS

Kunst & Kultur

Send in the Clowns! Foto: Arnold Ritter

Georg Kaser hatte den Kultursommer im Tschumpus schon abgeschrieben, aber als dann doch von Lockerungen die Rede war, klemmte er sich mit seinem Team dahinter, und in wenigen Wochen entstand ein poetisch witziges Stück, das am 5. August Premiere feierte.

Nicht nur mit ihrem schauspielerischen Talent, sondern auch mit ihren Gesangskünsten brillieren die Tschumpus-Clowns

S

chluss mit lustig – Send in the Clowns!“ nennen die Texter Eva Kuen, Peter Schorn und Lukas Lobis das Baby, das sie in knappster Zeit durch einen verdammt engen Geburtskanal geschoben haben. Schon der Titel verrät, dass hier Profis am Werk sind, die sich intensiv mit der Dramatik der vergangenen Monate auseinandergesetzt haben. Dass „Schluss mit lustig“ war (und noch ist), haben wir alle schmerzhaft am eigenen Leib erfahren dürfen. Gar einige standen vor einem sozialen oder wirtschaftlichen Abgrund. Der Musical Song „Send in the Clowns“ von Stephen Sondheim nimmt ein geflügeltes Wort aus der Theaterwelt auf: Wenn alles schief geht, schickt die Clowns herein!

Ablenkung von Corona. Es ist

wirklich einiges schief gegangen in letzter Zeit. Da haben die Clowns im Tschumpus eine Menge zu tun, um uns von der großen Corona-Krise abzulenken. Eher als 42

in der Manege sind die Maskenträger auf einem Narrenschiff, auf dem sie (oder wir?!) ums Überleben kämpfen. Mal hintersinnig, mal komisch, manchmal poetisch oder akrobatisch am Baugerüst hängend, agiert der harte Kern der Tschumpus-Truppe um Georg Kaser mit bizarrer Zipfelmütze (Requisite: Michaela Zetzelmann), der sich den vermaledeiten VirusBegriff („Coro...“) verbittet, was naturgemäß zu lustigen Wortspielen führt. Die unnachahmliche Conférenciere Patrizia Solaro leitet mit Trommelwirbel die locker aneinandergereihten Szenen ein. Ein charmantes Chaos folgt, denn die Textseiten sind von der schusseligen Viktoria Obermarzoner ordentlich durcheinandergewirbelt worden, deren „Putega!“-Tirade ihr wohl wie ein „Fluch“ (haha) anhängt. Der rote Faden scheint ihr Vogelmärchentext zu sein, der wohl etwas zu weit hergeholt auf die Verlorenheit der Menschen in der aktuellen Notlage anspielen soll.

„Quel horreur!!“ Eva Kuen als

erfahrene Regisseurin operiert gewohnt zartfühlend mit einer Prise Humor, angefangen vom cholerischen Direktor Kaser, der verzweifelt Stimmung machen möchte und dabei ständig ein „Tremendium“ beklagt. Zur Hochform läuft der Schorsch im kulinarischen Sketch auf, wo seine hemmungslose Leidenschaft für das Kochen aufblitzen darf. Peter Schorn schiebt Panik, dass das Publikum etwa gar lachen könnte, quel horreur! Ein absoluter Renner ist Schorn in der bestens bekannten Figur des großspurigen Wirtschaftsbonzen, der zu Solidarität auffordert („den armen Schluckern steht das Wasser bis zum Mund-Schutz“). Nicht minder umwerfend spielt er den Anführer der Erdäpfelbefreiungsfront mit breitem Puschtra Dialekt in der aktualisierten Version 2020. Den allseits bekannten Vinschger Rivalen mimt Kaser mit grob (g)rollendem „R“. Ingrid M. Lechner gibt sich einem irrwitzigen Versicherungskoller

hin, wirbelt ungeniert klassische Filmszenen durcheinander und macht sich zum Trost einen „Cai Pironha“, der in „Cai Piranha“ nachgebessert wird. Miriam Kaser darf immer wieder lauthals protestieren und Gianluca Iocolano seinen Senf auf Italienisch dazugeben, während Lukas Lobis als Dampfplauderer Trump und als Grödner Hotelier brilliert.

Endlich wieder Tschumpus!

Passend untermauert werden die ausgefallenen Songs von Mina („Tintarella di Luna“) bis zu den Beatles von der schmissigen Zirkus-Band mit Doggi Dorfmann, Ingo Ramoser und Matthias Baumann. Wenn auch das abgespeckte Spezialprogramm etwas zu lang geriet, ging das Publikum mit einem tröstlichen Schlussbild (Licht: Werner Lanz) zufrieden nach Hause, froh, endlich wieder einen heiteren Abend erlebt zu haben. Danke, Tschumpus! irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


Wahlwerbung 2020; Auftraggeber: Team K

www.team-k.eu

Mut für Neues

Fabian Frener Jurist – 26 Jahre

Sabine Mahlknecht Oberschullehrerin – 51 Jahre

Giada Del Marco Sales and Marketing – 25 J.

Roberto Castorina Buchhalter – 57 Jahre

Helmuth Hofer Fliesenleger – 44 Jahre

Brigitte Profanter Lehrerin – 49 Jahre

Laurenz von Guggenberg Unternehmer – 57 Jahre

Marco Perugini Koch - 24 Jahre

Christoph Kerschbaumer Angestellter – 47 Jahre

Silvia Fill Krankenpflegerin – 59 Jahre

Bürgermeister-Kandidat Ingo Fink – Rechtsanwalt – 49 Jahre

Fritz Aichner 3D-Projektmanager – 23 J.

Zoran Kurti Angestellter – 33 Jahre

Hans-Jörg „Hansi“ Ellemund Angestellter – 50 Jahre

Damaris Crepaz Heil-Pädagogin – 51 Jahre

Alessandro Montoro Lehrer – 44 Jahre

Ernesto Sergio Krankenpfleger – 48 Jahre

Am 20. und 21. September Team K ankreuzen und bis zu 4 Vorzugsstimmen (Nachname hinschreiben) geben! Vebija Brenoli Mechatroniker – 54 Jahre

Elisabeth Fulterer Ärztin für Akupunktur – 50 J.

k o teFrkian Ing ditat n ermeis

Bürg Alessandro Mancuso Bankangestellter – 38 Jahre

Markus Bayer Arzt – 57 Jahre

zum Mitnehmen in die Wahlkabine


Kunst & Kultur

MUSIK

Wohin es geht z Im Moment weiß niemand, in welche Richtung es geht – auch nicht der Musiker Philipp Trojer. Mit seinem neuen Song „Wohin es geht“ will er Mut machen und die Hoffnung aufrecht erhalten, dass alles bald wieder zur Normalität zurückkehrt. Der Bozner hat den Song bereits vor dem Corona-Lockdown geschrieben: „Immer dann, wenn ich nicht weiterweiß; immer dann, wenn mir die Ungewissheit Angst macht; immer dann, wenn ich gerade

nicht mehr weiß, wohin es gehen soll, will ich mich nicht unterkriegen lassen. Der Song macht mir Mut – und hoffentlich auch anderen“, so der Künstler. Eigentlich hätte das Video bereits im März erscheinen sollen; aufgrund des Corona-Lockdowns hat sich die Fertigstellung aber verzögert. Mit dem Text will Trojer vor allem die junge Generation ansprechen, die sich mit Themen wie Angst vor der Zukunft und Unsicherheit bei wichtigen Entscheidungen auf

dem Lebensweg beschäftigen. Das Video finden Sie in der „Brixner“App! eh

K&K Kunst & Kultur

KUNST

Spendenaufruf für Künstler z Unter dem Motto #zugluftsagtdanke sammeln die Trägerorganisationen des beliebten „Zugluft“Festivals Spenden für Künstler, die durch die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus finanzielle Einbußen erlitten haben. Bisher war es umgekehrt: An die 250 Künstler unterstützten bisher durch ihren ehrenamtlichen Auftritt beim jährlichen interkulturellen Musikfestival den Verein „Zugluft“ und damit das Haus der Solidarität (HdS). Große Namen der lokalen Künstlerszene wie Dominik Plangger, Markus „Doggi“ Dorfmann oder Max von Milland

kurz

notiert

44

standen auf der Zugluft-Bühne ebenso wie Tonkünstler, Zirkusakrobaten, Maler und weitere Künstler aus den verschiedensten Feldern. „Die gesamte Kunst- und Kulturbranche ist immer noch nicht zur Normalität zurückgekehrt – auch das heurige Zugluftfest fällt Corona zum Opfer. Einnahmeausfälle von mehr als einem halben Jahr sind für einige Künstler existenzbedrohend, ebenso fehlen derzeit die Perspektiven“, sagt Andreas Penn, Vorsitzender des HdS. „Als das Haus der Solidarität in großer Not war, standen uns die Künstler zur

Manuela Kerers Oper „Toteis“ ist auf den Frühling 2021 verschoben worden. Nun lässt sie aber mit einem Hörerlebnis unter den Meraner Lauben aufhorchen: Sie bespielt die großformatige Installation von Manfred Alois Mayr, in dem sie 41 Klangcharaktere zu einem einzigen Instrument zusammenführt.

Seite – und nun wollen wir uns solidarisch zeigen.“ Unter dem Motto #zugluftsagtdanke werden nun großzügige Menschen aufgerufen, durch eine Spende den Künstlern „Danke“ zu sagen. Vom 1. bis 30. September kann man per Banküberweisung (IBAN:

IT38U0830758221000300234699) und auf der Homepage www.zugluft.it spenden. Das Ziel des Vereins ist es, beim nächsten „Zugluft“-Fest 2021 den Künstlern ein faires Honorar zu ermöglichen. eh

In der Bibliothek Hans Glauber in Toblach läuft bis zum 3. Oktober eine Ausstellung mit dem Titel „Operabook“. Die Künstlerbücher eröffnen dem Betrachter ein kleines Universum ohne Grenzen; in einem solchen Werk ist auch die Welt des Brixner Künstlers Alex Pergher eingefangen.

Die diesjährige Ausgabe der Sommer School findet vom 1. bis 6. September in Feldthurns statt. Unter dem Motto „Weitermachen – nur wie?“ stellen die Literatin Maxi Obexer und ihr Team die Frage des Solidarischen in all seinen Dimensionen in den Mittelpunkt.


NACHGEFRAGT

„Es braucht Mut in dieser Zeit“ Herr Eichbichler, wie ist „Musik und Kirche“ durch die Coronakrise gekommen? Glücklicherweise gut! Im Frühjahr ist eine neue Website online gegangen. Das Sommerfestival ist aufgrund der Einschränkungen leider verspätet gestartet, aber: Es findet statt!

EN

IST HE

Welche Konzerte stehen auf dem Programm? Im September gastieren zwei Vokalensembles gemeinsam im Brixner Dom und das Auner-Quartett in der Hofburg. Ganz im Zeichen von Ludwig van Beethoven werden Konzerte und Symposium Anfang Oktober stehen. Ein Höhepunkt ist gewiss das HändelOratorium Ende Oktober, und mit einem Adventskonzert endet das heurige Programm. Heuer freuen wir uns mit dem Publikum und den Musikern ganz besonders auf diese gemeinsamen Konzerterlebnisse! johanna.bampi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

IM AT

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Die Konzerte gehen bis weit in den Herbst hinein. Wie sieht es in Sachen Sicherheitsmaßnahmen aus? Jetzt braucht es Tatkraft und Mut, um nach dem langen Stillstand im kulturellen Leben wieder Konzerte zu organisieren: Wir halten uns strikt an die

Vorschriften, bei den Abständen übertreffen wir sie sogar. In einem eigens ausgearbeiteten Sicherheitsprotokoll sind alle Abläufe klar geregelt. Unser Publikum informieren wir mit Schildern und Ansagen über die Verhaltensregeln. Die Konzertbesucher werden von unseren Mitarbeitern an ihre Plätze geleitet. Wir bieten Einzel- und Doppelsitze an, denn ein Paar, das ins Konzert geht, soll nebeneinander sitzen können. Nur beim Betreten und beim Verlassen der Kirche ist das Tragen einer Maske Pflicht. Bei Konzertende sorgen wir dafür, dass das Publikum den Raum geordnet verlässt. Jeder soll sich sicher fühlen!

Foto: Oskar Zingerle

KONRAD EICHBICHLER, Vizepräsident der Brixner Initiative Musik und Kirche, weiß, wie man der coronabedingten Kulturflaute erfolgreich trotzt. Brixen kann sich auf hochkarätige Konzerte freuen.

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2.200 Qualitätsprodukte von 240 Südtiroler Bauern

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Events im September mit unseren Bauern und Manufakturen 10.00 - 13.00 Uhr 05.09 | St. Pauls: Charakter-Weine 12.09 | Pastalpina: Vollwertpasta & Grissini 19.09 | Steiner: Wurst - & Speckspezialitäten 26.09 | Luggin Kandlwaalhof: Essig, Senf & Fruchtbesonderheiten

Fish & Wine Dinner MUSIK: Michael Aster 18.09 ab 19.00 Uhr Beste Fischspezialitäten der Fischzucht Schiefer, begleitet von den Bio Weinen vom Weingut Garlider erwarten Euch! Michael Aster sorgt für die richtige Musik und präsentiert seine Hits!

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AUSSTELLUNG

z Elisabeth Frei betreibt in dem beschaulichen Dorf Lajen ihr Atelier. Ihre eigenwilligen Portraits der Dorfbewohner, alle in der Rückansicht gemalt und doch viel von deren Persönlichkeit preisgebend, prägen sich ins Gedächtnis ein. Während der totalen Isolation hat die ehemalige Kunsterzieherin an einer Werkserie gearbeitet, die zuerst digital und später analog der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. „In times of[f]“ nennen sie ihre Lockdown-Variationen, die als Wanderausstellung im August in der Galerie Hofburg Halt machte. Mit scharfer Beobachtungsgabe seziert sie die einschränkenden Lockdown-Maßnahmen, die massive Eingriffe in unseren Alltag bedeuten. Alte Buchseiten, häufig mit traditionellen Motiven, werden mit aktuell unvermeidli-

chen „Accessoires“ übermalt oder überklebt, um die verstörenden Pandemie-Auswüchse sichtbar zu machen, die unsere vermeintlich stabile heile Welt zu zerstören drohen. Da sieht man Männer in Tracht, auf deren fröhlichen Gesichtern Mundschutzmasken aufgemalt sind. Gigantische Fledermäuse und riesiges Krabbelgetier werfen ihren unheilvollen Schatten auf Stadtansichten oder Bergkuppen. Tourismus ade! Ein Reißverschluss mitten durch ein idyllisches Foto symbolisiert das allgegenwärtige social distancing, und durch Absperrbänder wird uns die Wanderung in die geliebten Berge vergällt. Nach Bruneck und Eppan wandert die sehenswerte Ausstellung im September nach Sterzing und Lajen. ird

KUNST

Weiblicher Touch

AUSSTELLUNG

Experiment in zwei Akten z „#ohneeuchgehtgarnichts” ist das Motto von Kuratorin Karin Pernegger, das allen Aktionen zum kulturellen Neustart vorangestellt ist. Vielfältige Fördermaßnahmen der Gemeinde sollen den Kulturschaffenden wieder auf die Beine helfen nach Monaten der Absagen und Veranstaltungsverbote. Unter dem Mut machenden Slogan läuft auch eine Ausstellung in zwei Akten in der StadtGalerie. Pernegger macht die Räumlichkeiten zum Labor künstlerischer Praxis, um mit einem gemeinsamen Neustart über den vergangenen Lockdown zu reflektieren. Zwei riesige Tafeln dominieren den Raum, auf denen die Besucher einen Namen festhalten sollen, ohne wen in Brixen „gar nichts geht“. Barbara Tavella zeigt das Transitorische der Lage, in dem sie ihre Bilder nur auf Latten aufgespannt hat statt in Keilrahmen, womit sie jederzeit auswechselbar sind. Tobias Tavella präsentiert eine Sound46

Foto: Melanie Vitroler

Kunst & Kultur

„Frei“ im Lockdown

installation auf dem Domplatz und seine „objets trouvés“ in der Galerie, die er mit technischen Hilfsmitteln verfremdet und zu bizarren Skulpturen verwandelt. Leonora Prugger zeigt farbintensive Malereien, die während des Lockdowns entstanden sind. Leander Schwazer spannt symbolträchtige Absperrbänder um die Fassade des Rathauses; am Dach hat der vielseitige Künstler riesige Lettern ausgelegt, die uns stets daran erinnern, dass wir der „Höheren Gewalt“ ausgeliefert sind. Der zweite Akt der Ausstellung, der die simulierte Ateliersituation noch mal aufnimmt, nennt sich „Empathisanten“ und wird am 17. September eröffnet. ird

z Martina Peintner bemalt Wände, und das macht sie mit solcher Hingabe und Leidenschaft, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Weit gefehlt, denn nach dem Studium von Religionspädagogik hat sie erstmal ein paar Jahre unterrichtet. „Glücklich war ich damit aber nicht“, erinnert sich die junge Künstlerin, „so beschloss ich, meinem Herzen zu folgen und meinen Traum vom Malen zu verwirklichen“. Ob Kinderzimmer, Hotellobbys, Kindergärten oder Unterführungen: Martina bringt Leben und Farbe in den grauen Alltag. Ihre Strahlkraft und ansteckende Begeisterung kam wohl auch der Elite der Grödner Künstler zu Ohren. So wurde

Martina Peintner zu ihrer eigenen Überraschung letzten September in den erlauchten Kreis der UNIKAGruppe aufgenommen – als erste Frau überhaupt. 50 renommierte Künstler und Kunsthandwerker gehören der 1994 gegründeten UNIKA an, deren erklärtes Ziel es ist, Unikate herzustellen und sie direkt zu vermarkten. „Ich freue mich sehr, in dieser fantastischen Gruppe Mitglied zu sein“, bekräftigt Martina Peintner, „da gibt es regen Austausch und vor allem kein Konkurrenzdenken“. Peintner übt zurzeit, Bilder auf Leinwand zu bannen anstatt Wände zu bemalen. Eines davon wird bei der Kunstmesse vom 3. bis 6. September ausgestellt sein. ird


BRIXEN

Die„Cave“ ist wieder da! z Nachdem „die Cave“ während des Lockdowns nicht eingestellt, sondern einfach ins Internet verlagert wurde, war sie laut Angaben des Initiators Benni Troi italienweit das erste halböffentliche Kulturprojekt, das nach dem Lockdown wieder aufgenommen wurde. „Nach der langen Zeit, in der man sich nur über WhatsApp oder Zoom treffen und austauschen konnte, war es mir wichtig, allen die Möglichkeit zu geben, ihre Texte, Lieder und Geschichten wieder auf einer Bühne vorzutragen“, so Troi. „Glücklicherweise hat die Kultur die Möglichkeit bekommen, sich unter starken Auflagen trotzdem zu treffen. Diese Chance haben wir sofort ergriffen.“ Primär handelt es sich dabei um die sogenannte „Cave Stage“, bei der junge Künstler und Künstlerinnen

ihre Werke präsentieren können – egal ob Poetry Slam, freie Reden oder anderes – alles ist erlaubt. Außerdem gibt es noch Workshops unter dem Namen „Cave Talk“. „Ein weiteres Projekt, das in der Quarantäne-Zeit in diesem

Rahmen geboren ist, ist der ‚Caveman Podcast‘. Dort kommen nicht nur Jugendliche zu Wort, sondern Menschen aus der Südtiroler Kulturszene und Leute, die nachhaltige Projekte ins Leben gerufen haben“, erzählt

der junge Filmemacher. Den Podcast kann man sich übrigens auf allen großen PodcastPlattformen wie Spotify, Google Podcast und Apple Podcast anhören. lv

Weil uns die Zukunft am Herzen liegt … Große Lauben 16 · Brixen

Klaus Peter Dissinger „Entscheiden wir uns gemeinsam für nachhaltige Mode-Marken“

Eine 100% italienische Schuhmarke. Ökologisch-nachhaltige Sneakers, auch vegan aus Apfelleder erhältlich, zur Gänze in Italien hergestellt. Natürliche Bekleidung aus biologischen Materialien, gentechnikfrei und ressourcenschonend hergestellt. Leistbare Qualitätsschuhe aus hochwertigen, giftstofffreien Materialien, unter fairen Arbeitsbedingungen in Italien gefertigt.

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BRIXEN

Kunst & Kultur

Kinder auf Erkundungstour z Die vielbeachteten Tage der Architektur stehen 2020 unter dem Motto „Magie der Vielfalt“. Mit dieser Initiative versucht die Architekturstiftung Südtirol bei gemeinsamen Touren die Bevölkerung für architektonische Kleinode zu begeistern – sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum. Die Stiftung baut darauf, dass in Zukunft Architektur nicht nur als Fachgebiet für Experten gesehen wird, sondern dass jeder Einzelne diesen Bereich als Teil seiner Kultur sieht und Eigenverantwortung übernimmt. Im Einzugsgebiet Brixen werden ab 26. September spannende Besichtigungen angeboten – angefangen von einer bautentechnischen

Zeitreise von Mühlbachs Gassen bis zum vorbildlich sanierten Kochhof in Lüsen. Heuer versucht die Architekturstiftung noch einen Schritt weiter zu gehen und auch die jüngsten unserer Gesellschaft für das Thema Bauen und Wohnen zu sensibilisieren: Am 3. Oktober wird erstmals eine Erkundungstour für 7- bis 11-Jährige angeboten, bei der ihnen die Entstehungsgeschichte unterschiedlicher Bauwerke nahegebracht wird. Start der abenteuerlichen Reise ist die Trostburg in Waidbruck, führt dann zum Atelierhaus von Peter Senoner und landet anschließend auf dem Skatepark des Fernheizwerkes. Zum Abschluss dürfen sich die

LITERATUR

Was Bäume erzählen z Im wunderschönen Garten der Tertiarschwestern hat die Geschichtenerzählerin Margaretha Fuchs auf Einladung des Vereins „Heimat“ und der Edition Raetia ihr neues Buch „Was Bäume erzählen – Sagen und Legenden von stummen Riesen“ vorgestellt. Sie schöpft in ihren Erzählungen aus einem immensen Fundus von Baumund Waldsagen, die von Waldgottheiten, von wilden Männern und Waldfrauen berichten. Auch die wissenschaftliche Sichtweise kommt nicht zu kurz. Um der kultischen Verehrung Einhalt zu gebieten, entschieden die christlichen Würdenträger des ersten Jahrtausends, die Bäume

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Heiligen zuzuweisen. Anstelle von Baumgöttinnen und Nymphen erschien nun vor allem die Gottesmutter Maria auf wundersame Weise den Menschen in einem Baum; zum Beispiel wurde die Kornmutter von Ehrenburg im Ahrntal in einer Esche gefunden. Vom bekannten Marienwallfahrtsort Maria Luschari/Lussari in Tarvis wird berichtet, dass Schafe vor einem Wacholderstrauch, in dem sich eine Marienstatue befand, wie im Gebet gekniet seien. Passend zu den Geschichten erfreuten Lieder das Publikum – gesungen von Magdalena Lang und begleitet von der Harfenistin Laura Fischnaller. ha

Youngsters in einem Workshop bei Barth Innenausbau als Baumeister versuchen, wenn sie aus Holzabfällen ein Vogelhäuschen

bauen. Anmeldung ist erforderlich: www.tagederarchitektur.it. ird

NEU IM REGAL Beim Aufspüren von Göttinnen Kennen Sie Fangga, Artio, Margriata, Victoria, Dolasilla? Es sind die Namen von fünf Göttinnen (von 28) aus vorchristlicher Zeit, die in abgelegenen Alpentälern und bekannten Kultplätzen ihre Spuren hinterlassen haben. Die Bozner Kunsthistorikerin und Kulturvermittlerin Thea Unteregger beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Göttinnen und weiblicher Spiritualität und setzt ihre Erkenntnisse und Eingebungen in Bildern, Texten, Beratungen und festlichen Ritualen um. Ihr Blick auf die letzten 3.000 Jahre Menschheitsgeschichte zeigt, dass bis vor 100 Jahren ausschließlich männliche Lebensaspekte im Mittelpunkt standen. Seit vor 100 Jahren auch Frauen offiziell forschen und veröffentlichen dürfen, kann das Spektrum der Wahrnehmung erweitert und das Weibliche mehr geschätzt werden. Beim Aufspüren von weiblichen Figuren in den Alpen hat sich die Autorin immer gefragt: Was hat diese Figur mit unserer Zeit zu tun und welche Botschaft kann sie uns überbringen? Darauf versuchte sie, Antworten zu finden. Dem 240 Seiten umfassenden Buch ist ein Kartenset mit den 28 Göttinnen

28 Göttinnen – Auf den Spuren weiblicher Kulte im Alpenraum Autorin: Thea Unteregger; Verlag: Raetia, Bozen, 2020

und ihren Zeichen beigelegt. Die Arbeit mit ihnen lädt ein, sich auf die eigene Intuition einzulassen und neugierig zu sein. Zum Schluss noch ein knapper Hinweis auf die anfangs genannten Göttinnen: Fangga lehrt Gelassenheit, Artio zeigt den Weg zu einer selbstbewussten Mütterlichkeit, Margriata lehrt das Leben, Victoria hilft, Kräfte zu bündeln, und Dolasilla ermutigt zu Authentizität.



Veranstaltungen

Deutschkurse: verschiedene Levels (A1.1 – B1) ab Do. 01.10., jeweils 20 Treffen Italienisch – Vorbereitung auf die Zweisprachigkeitsprüfung Niveau C1/B2 (ex A/B) ab Di. 13.10., 19.30–21.00 Uhr (13x) ONLINE: Italiano per l’ufficio ab Fr. 25.09., 18.30 Uhr (6x) ONLINE: Italiano Vorbereitung auf die ZSP B1 (ex C) ab Mo. 12.10., 18.00 Uhr (10x)

Unser Herbstprogramm ist da ... QUALIFIZIERUNG BERUF

LEHRGANG: Erfolgreich werben mit Instagram und Facebook ab 02.10. (6x) ONLINE Infoabend: Fr. 18.09., 18.30 Uhr LEHRGANG: Social Media Marketing ab 23.10. (10x) ONLINE Infoabend: Fr. 25.09., 19.00 Uhr 1 x 1 DER BUCHHALTUNG modulare Intensivkurs mit Übungsfirma ab 13.10. Buchhaltung für NeueinsteigerInnen ab 17.11. Buchhaltung am PC ab 01.12. Buchhaltung in der Übungsfirma 8-WOCHEN-KURS: MBSR Stressreduzierung durch Achtsamkeit nach Jon Kabat-Zinn ab 08.10. (8 Abende + 1 ganzer Tag) Infoabend: Do. 01.10., 18.30 Uhr AUSBILDUNG EntspannungspädagogIn für Kinder ab 28.01. (3 Blöcke) Infoabend: Di. 06.10., 19.00 Uhr Gefühle@work – Vortrag ONLINE: Fr. 18.09., 18.30 Uhr

EDV

Treffpunkt Senior Online-Café Mein Tor zur Welt ab Mo. 28.09. jeweils immer von 9.00–11.00 Uhr KOMBIKURS: Word-Excel ab Di. 29.09., 19.00–21.00 Uhr (4x) 50+ EDV Grundkurs ab Di. 13.10., 18.30–20.15 Uhr (6x)

SPRACHEN

INFOABEND: Sprachkurse der KVW Bildung am Mo. 21.09., 19.00 Uhr

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TANZEND DURCH DIE NACHT

ONLINE: Office English ab Mi. 30.09., 18.30 Uhr (6x) ENGLISCHKURSE: verschiedene Levels ab 29.09. verschiedene Zeiten (vormittags/abends)

MENSCH GESELLSCHAFT Testament und Erbrecht – Vortrag Fr. 02.10., 19.30 Uhr

GESUNDHEIT BEWEGUNG Gärtnern in der Stadt im Herbst und Winter Mi. 23.09., 19.00–22.00 Uhr Kräuterwanderung Sa. 26.09., 14.30–17.00 Uhr Balance im Säure-Basen-Haushalt Mo. 05.10. und 12.10., 19.30 Uhr (2x) Tanzen ab der Lebensmitte ab Mo. 21.09., 9.00 bzw. 10.15 Uhr, (jeweils 10x) Yoga ab Fr. 02.10., 19.30–21.00 Uhr, (10x)

Nachdem Tanzen für viele Monate nur mehr in den eigenen vier Wänden möglich war, meldet sich die Sektion Tanzsport des SSV Brixen nun endlich zurück. So, wie wir sie kennen und doch ganz anders. OUR WAY – unser Weg, mit all seinen Begegnungen, Höhen und Tiefen, Grenzen und unerwarteten Wendungen. Rund 30 „My Way to dance“- Tänzer*innen bringen vier kurze Tanzstücke auf die Bühne, getrieben von der Freude, endlich wieder ihrer Leidenschaft nachgehen zu können. Jedes Stück erzählt seine eigene Geschichte. Hauptdarsteller ist der zeitgenössische und urbane Tanz. Im Mittelpunkt stehen der Mensch und das Miteinander. Beim Solo SILENCE sollten die Zuschauer genau hinhören und BE SOMEBOBDY ist ein freches, energiegeladenes Stück, das sich mit den Erwartungen beschäftigt, die andere, aber auch wir selbst, an uns stellen. BORDERS soll zum Nachdenken anregen, über die Welt, über fiktive und reale Grenzen und im Stück YOU&I zeigen die Tänzerinnen unter anderem ihre verletzliche Seite. Auf der Bühne stehen für Sie altbekannte Tänzer und einige frische Gesichter der Sektion Tanzsport, die das Publikum mitnehmen auf eine gemeinsame Reise – mal ganz leise, mal mitreißend und voller Energie. Choreografie: Carmen Niederkofler, Jasmin Sieder, Stella Sabrina Marchesin

OUR WAY

* Donnerstag 10.09.20, 20.00 Uhr * Freitag 11.09.20, 20.00 Uhr Forum Brixen

Pilates (Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene) ab Mo. 05.10., 17.30 Uhr bzw. 18.30 Uhr (jeweils 7x)

KREATIVITÄT

Fotobuch und Co. ab Di. 29.09., 18.30 Uhr (3x) Kreative Portraitfotografie ab Di. 13.10., 19.00 Uhr (3x) Fotokurs ab Mi. 21.10., 19.00 Uhr (6x)

Weitere Kursangebote finden Sie auf unserer Website: http://bildung.kvw.org Sie erreichen uns: KVW Bildung Brixen Hofgasse 2, 39042 Brixen Tel. 0472 207 978 bildung.brixen@kvw.org

Kartenvorverkauf: ab Montag 31.08.2020 im Forum Brixen


TIMER

September 2020 THEATER

Die Einschreibungen sind eröffnet Nach einem bunten Sommer freut man sich im TPZ jetzt auf einen noch bunteren Herbst. Neben dem üblichen Angebot für Menschen aller Altersgruppen in den Bereichen Theater, Film und Schreiben, gibt es heuer – coronabedingt – ein zusätzliches Angebot für Familien: eine kreative Nachmittagsbetreuung für Kinder im Pflichtschulalter. z Nachdem unsicher ist, was die Schule in diesem Schuljahr nachmittags anbieten kann, möchte das TPZ Familien unterstützen und hat deshalb eine kreative Nachmittagsbetreuung in sein Programm aufgenommen. Drei Stunden lang können Kinder im Pflichtschulalter am Montag, Mittwoch und Freitag im TPZ verbringen. Nach einer Hausaufgabenphase gibt es ein kreatives Angebot, das sich inhaltlich nach dem richtet, was die Mitarbeiter*innen des TPZ draufhaben. Auf dem Programm stehen Theater, Zirkus, kreatives

Schreiben und Gestalten, Film, Programmieren, aber auch Erfinden und Tüfteln oder zwischendurch auch einmal ein Nachmittag mit Gesellschaftsspielen. Das Angebot findet immer am Montag, Mittwoch und Freitag von 13:30 bis 16:30 Uhr statt, startet am 9. September und dauert bis zum 9. Juni 2021. Die Anmeldung ist verbindlich für das ganze Jahr. Daneben gibt es natürlich weiterhin die Werkstätten im TPZ, die sich an Menschen aller Altersgruppen richten. Theater, Film und Schreiben, die Cave.Stage – eine offene Bühne für Jugendliche, die sich einfach einmal mit dem, was sie können, in einem geschützten Rahmen ausprobieren möchten – und somit viele Möglichkeiten für Menschen, die mit anderen zusammen kreativ sein wollen. Informationen zu allen Angeboten gibt es auf der Website des Theaterpädagogischen Zentrums Brixen www.tpz-brixen.org

EINE LIEBESGESCHICHTE IM TPZ „Als zwei sich trafen, keiner sich traute, sie sich am Ende aber trotzdem im Regen küssten …“

Anna Oberrauch und Tazio Dalsass spielen zwei hoffnungslose Romantiker in einer Liebesgeschichte – poetisch, sehnsuchtsvoll und herzerwärmend.

* Aufführungen 4., 10., 11. und 12. September jeweils um 20 Uhr im TPZ Brixen, Köstlanstraße 28

Regie: Nathaly Ebner

Anmeldung ist Corona-Muss: Bitte unter folgendem Link (QR-Code) oder per SMS an 335 535 99 55 (dabei bitte auch angeben, ob die Zuschauer aus demselben Haushalt stammen oder nicht).

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Freitag, 4. September

Veranstaltungen

Theater

VOKALENSEMBLE SINGER PUR

„DAS HOHELIED „ DER LIEBE

Donnerstag, 10. September

20 Uhr

„Als zwei sich trafen, keiner sich traute, sie sich am Ende aber trotzdem im Regen küssten …“ Es spielen Anna Oberrauch und Tazio Dalsass; Regie Nathaly Ebner. TPZ Brixen

Das Vokalensemble Singer pur singt alte und neue Vertonungen von Texten aus dem „Hohelied der Liebe“. Die zärtlichen Dialoge zwischen Braut und Bräutigam, die uns im AMARCORD & CALMUS ENSEMBLE alttestamentlichen Hohelied überliefert sind, wurden bereits im frühesten Christentum als Allegorie für das Verhältnis VOKALENSEMBLES VON WELTRUF Gottes zum Volke Israel (bzw. der Kirche) interpretiert.

„LEIPZIGER DISPUTATION“

** Freitag, Juli, 20:3020Uhr Samstag, 13. 5. September, Uhr Dom Brixen Dom Brixen

20 Uhr

Theater

20 Uhr

Tanzaufführung des SSV Brixen Sektion Tanzsport Forum Brixen

„Als zwei sich trafen, keiner sich traute, sie sich am Ende aber trotzdem im Regen küssten …“ Es spielen Anna Oberrauch und Tazio Dalsass; Regie Nathaly Ebner. TPZ Brixen

Singer Pur wurde 1991 von fünf ehemaligen Regensburger Domspatzen gegründet; später kam eine Sopranistin hinzu. Anfang September ist im Brixner Dom ein absoluter Ohrenschmaus mit Das Sextett trat in über 50 Ländern auf und wurde dreimal den beiden weltweit renommierten Vokalensembles „Amarcord“ und mit dem Ensemble“ Musikpreis ECHO der Deutschen Phono„Calmus zu hören. DieKlassik historische „Leipziger Disputation“, die Akademie ausgezeichnet. den Bruch mit dem Papst zur Folge hatte, wird als musikalischer Streit im Konzert quasi inszeniert, von der Bühne aus, aus dem Publikum heraus. Zusammen mit einer großen Messkomposition von Antoine Brumel wird das Konzert zu einem Kaleidoskop der Zeit am Beginn des 16. Jahrhunderts.

Diverses

Freitag, 11. September

20 Uhr

Theater

20 Uhr

Tanzaufführung des SSV Brixen Sektion Tanzsport Forum Brixen

Samstag, 5. September

Konzert

Diverses

20 Uhr

„Leipziger Disputation“ Werke von Johann Walter, Stephan Zirler und Michael Praetorius Dom zu Brixen

Kartenvorverkauf: Tourismusbüro Brixen, Tel. 0472 836401 Kartenvorverkauf: Tourismusbüro Brixen, 0472 275252 Ermäßigung für Jugendliche, Studenten, Senioren info@brixen.org

„Als zwei sich trafen, keiner sich traute, sie sich am Ende aber trotzdem im Regen küssten …“ Es spielen Anna Oberrauch und Tazio Dalsass; Regie Nathaly Ebner. TPZ Brixen Samstag, 12. September

Konzert

20 Uhr

Theater

20 Uhr

Diverses

10 Uhr

Auner Quartett Hofburg Kaisersaal

www.musikkirche.it

Montag, 7. September

Film

20 Uhr

Filmclub: Das geheime Leben der Bäume Ex-Astra Brixen

„Als zwei sich trafen, keiner sich traute, sie sich am Ende aber trotzdem im Regen küssten …“ Es spielen Anna Oberrauch und Tazio Dalsass; Regie Nathaly Ebner. TPZ Brixen astra opening Ex-Astra Brixen Sonntag, 13. September Dienstag, 8. September

Konzert

20.30 Uhr

Brixner Orgelkonzerte Dom zu Brixen 52

Konzert

17 und 19 Uhr

Ein Hauch von Mexiko, un soffio di Messico Matteo Gofriller Jugendsinfonieorchester Forum Brixen


Montag, 14. September

Samstag, 26. September

Theater

Diverses

17 und 19 Uhr

Transart: Filomena Boccaccio Reloaded Als im 14. Jahrhundert in Europa die Pest wütete, schrieb der italienische Schriftsteller Giovanni Boccaccio eines der berühmtesten Werke der Weltliteratur. Nun befragen acht aus Südtirol stammende Autoren die aktuelle Lage und gehen mit szenischen Lesungen auf die Straße. Milland, Wolkensteinstraße 2 (17 Uhr) und Am Rosslauf (19 Uhr)

Kino

20 Uhr

10 Uhr

Zurück in die Zukunft Die Architekturstiftung Südtirol organisiert eine Führung in Begleitung der Architekten Stefan Taschler und Ulla Hell von Mühlbach, Untervintl bis nach Terenten bis zum Haus Rubner in Kiens. Mühlbach, Maria Hilf Kapelle

Tel. 0472 836 173 www.peer.it

Montag, 28. September

Film

20 Uhr

Filmclub: Die Wütenden - Les Misérables Ex-Astra Brixen

Filmclub: Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien Ex-Astra Brixen

Ausstellungen Hofburg Brixen 21. Mai bis 8. November Peter Fellin. Meditationen Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Museion Bozen, kuratiert von Andreas Hapkemeyer Do. bis So. von 11 bis 17 Uhr

VORTRAG

23.09.2020, 20.00 Uhr

BACHBLÜTEN

Dr. Susanne Reiffenstuhl in der Apotheke Peer.

Freier Eintritt Anmeldung peer.it/cal oder T 0472 836 173

Auch online! Zoom Meeting-ID: 927 2013 2214 Zoom Meeting ohne Anmeldung.

Donnerstag, 17. September

Diverses

11 Uhr

Kirchtig auf der Radlseehütte AVS-Radlseehütte Montag, 21. September

Film

Filmclub: Little Women Ex-Astra Brixen

20 Uhr

Märkte Bauernmarkt mittwochs und samstags, 7:30–13 Uhr Hartmannplatz

Hofburg Brixen 21. Mai bis 8. November Brixen in alten Ansichten Grafiken und Zeichnungen zeigen Stadtveduten, Ansichten einzelner Gebäude und Motive aus der Umgebung Do. bis So. von 11 bis 17 Uhr Hofburg Brixen 21. Mai bis 8. November Zu Gast beim Fürstbischof Wiener Porzellan, glänzendes Tafelsilber, edler Wein und erlesene Speisen. Im Kaisertrakt geben Schriftstücke und Gegenstände einen Einblick in die Tischkultur am Hof des Brixner Fürstbischofs Do. bis So. von 11 bis 17 Uhr

IMMUN 44 SAFT UND TABLETTEN

ANGEBOT

Wochenmarkt montags, 8–13 Uhr Am Parkplatz Priel in der Brennerstraße Monatsmarkt Dienstag, 29. September 8:30-13 Uhr Goethestraße

ANGEBOT

CHIRURGISCHE MASKEN AUS STOFF

19,90 EURO

4

EURO

zertifiziert EN 14683

Stadtgalerie 17. September bis 7. November Empathisanten, 2. Teil

Angebote gültig bis zum 30.09.2020, solange der Vorrat reicht.

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Freizeit & Sport

ERINNERUNG AN DAS 1. BERGRENNEN BRIXEN-ST. ANDRÄ

Mit Vollgas nach St. Andrä

Am 26. Juli 1970, also vor ziemlich genau 50 Jahren, dröhnten beim Bergrennen von Milland nach St. Andrä zum ersten Mal die Motoren. Die Brixner und viele Gäste verfolgten damals das Autospektakel mit großer Begeisterung. 54


Fotos: Privatarchiv

IN 4 MINUTEN VON MILLAND NACH ST. ANDRÄ: Der Brixner Alberto Donà gewann vor 50 Jahren mit seinem Opel GT 1900 das erste Bergrennen Brixen-St. Andrä

G

eplagt vom ständig steigenden Verkehr, können wir es heute kaum noch nachvollziehen: ein Autorennen mit viel Lärm, das Begeisterung hervorruft, Touristen anlockt und ein Highlight der Sommersaison ist? Und trotzdem: Versetzen wir uns ein halbes Jahrhundert zurück in eine Zeit, in der die individuelle Mobilität per Auto nur von ihren positiven Seiten gesehen wurde, da man sich diesbezüglich noch wenig Gedanken machte über Lärm oder Umweltverschmutzung.

Straße war noch nicht asphaltiert. Mitte der 50er Jahre wurde dann der „Motoclub Brixen“ gegründet, der 1970 unter der Führung des damaligen Präsidenten Karl

Motorradrennen vor fast 100 Jahren. Bereits 1925 hatte es von

Schifferegger in den „Motoautoclub Brixen“ umbenannt wurde. Die Umbenennung erfolgte, weil man die Organisation eines Bergrennens in Angriff nehmen wollte,

Milland bis St. Andrä ein Motorradrennen gegeben – damals noch auf Schotterpiste, denn die

denn neben der Mendel und dem Monte Bondone sollte auch die Bischofsstadt eine zur damaligen Zeit moderne und attraktive Veranstaltung in ihr Programm schreiben können. Das Organisationskomitee der ersten Ausgabe, bestehend aus dem Vorsitzenden Karl Schifferegger, dem Vizepräsidenten Hermann Werth, Ralf Dejaco und Alberto Donà, stellte sich keiner leichten Aufgabe: Die Strecke musste definiert, die notwendigen technischen Voraussetzungen mussten geschaffen, behördliche Genehmigungen mussten eingeholt werden. Viel Überzeugungsarbeit war zudem nötig, die Grundeigentümer der Wiesen entlang der Strecke zur Einwilligung zu bewegen. Rund um die Initiatoren halfen viele Autobegeisterte mit, die Idee in die Tat umzusetzen. Bürgermeister Valerius Dejaco machte sich für die Errichtung von Leitplanken entlang der Strecke stark: Heute überall eine Selbstverständlichkeit, waren sie 1970 noch selten, doch Bedingung für die Austragung des Rennens. Auch der ACI Bozen wurde in der Vorbereitung mit ins Boot geholt, die Staatspolizei musste ihr „Nulla Osta“ geben, eine Genehmigung der nationalen Rennsportautoritäten war ebenso notwendig. Beim Bergrennen Brixen–St. Andrä fuhr man nämlich nicht nur um die Trophäe der Stadt Brixen; als Etappe des „Campionato Triveneto Montagna“ lockte die Strecke sehr viele Teilnehmer und Zaungäste aus dem mittel- und oberitalienischen Raum an. Am Samstag, 25. Juli 1970, startete der offizielle Teil des Rennens: Die rund 200 eingeschriebenen Teilnehmer mussten sich zunächst einer ärztlichen Visite unterziehen; ihre Rennwagen wurden technisch kontrolliert. Am Nachmittag durften dann die offiziellen Probefahrten auf der damals im Vergleich zu heute

Nicht nur für Profis! Ganz im

Stil der damaligen Zeit wagten sich nicht nur Profis an den Start. Auch viele mutige motorbegeisterte Autofahrer aus Brixen und Umgebung rüsteten ihre Alltagsfahrzeuge um, montierten den obligatorischen Sicherheitsbügel, organisierten sich einen Helm – und schnitten Auspuffe ab. Zwar waren zum Bedauern eingefleischter Rennsportfans aus Sicherheitsgründen nicht alle Rennwagenklassen zugelassen, doch die Teilnehmer der Kategorien Tourenwagen CSAI, SerienTourenwagen, Spezial-Tourenwagen und Grand-Tourism-Wagen sorgten für ein buntes Bild und genügend Konkurrenz. Am Sonntag um 11 Uhr startete dann das Rennen: Zuerst flitzten eine Vielzahl an optisch und motorentechnisch aufgemotzten Fiat 500 den Berg hoch, die durch die veränderten Auspuffe einen ganz besonderen Sound hatten. Die beste Zeit dieser „schwächsten“ Klasse fuhr Silvano Campesan: 5.40,8 Minuten bedeutete ein Stundenmittel von immerhin 52,816 Kilometer. Fast eine Minute schneller waren die Wagen der nächsten Klasse, die durch Mario Tacchini auf einem Fiat 128 gewonnen wurde – Stundenmittel: 62,6 Kilometer. Die Zuschauer, die vom Start beim Zefferhof in Milland bis zum Ziel an der Ortseinfahrt von St. Andrä entlang der 5,28 Kilometer langen Strecke sieben Stunden lang (!) Fahrtechnik, Auto und Geschwindigkeit der Piloten verfolgten, feuerten auch einige Brixner und Südtiroler an. So gingen zum Beispiel Ralf Dejaco, Hans Costazza, Hermann Mayr, Hans Saage und Alberto Donà 1970 an den Start. Josefine Kircher, die dem Publikum während des Rennens sogar aus ihrem BMW 2000 heraus zuwinkte, lebte den olympischen Gedanken in Perfektion – sie schaffte die Strecke in 5.03,8 Minuten.

„Die Begeisterung fürs Bergrennen in Brixen war groß, bei Motorsportfans wie bei den touristischen Betrieben“_ Alberto Donà, Sieger des ersten Bergrennens Brixen-St. Andrä noch viel engeren Bergstraße stattfinden, doch bereits in den Tagen davor vernahm man gar einige inoffizielle Testfahrten in Richtung St. Andrä.

Gesamtsieger aus Brixen! Ins-

gesamt gab es 25 Klassen und entsprechend viele Sieger, aber der Gesamtsieg ging überraschend an einen Brixner: Der damals 55


Freizeit & Sport 23-jährige Alberto Donà fuhr mit seinem nagelneuen feuerroten Opel GT 1900 die kurvenreiche Strecke in nur 4.04,1 Minuten – Stundenmittel: 73,74 Kilometer! Alberto Donà, der schließlich auch die Gesamtwertung des „Campionato Triveneto Assoluto“ gewann, erinnert sich: „Die Begeisterung fürs Bergrennen in Brixen war groß, bei Motorsportfans wie bei den touristischen Betrieben wegen der vielen Gäste.

Mehr oder weniger nahm die gesamte Bevölkerung Anteil; der Strecke entlang standen Tausende von Zuschauern.“ Gerne erinnert er sich an die Atmosphäre im Ziel: „Wir saßen alle gemütlich beisammen, Kameradschaft und Geselligkeit dominierten den Tag. Es war sicher alles viel weniger professionell als es heute bei derartigen Veranstaltungen ist. Wir starteten zum Beispiel mit Holzklötzen hinter den Reifen,

damit die Handbremsen nicht gezogen werden mussten. Diese Klötze wurden dann beim Start im richtigen Moment mit langen Stangen entfernt.“ Donà selbst hatte gar nicht zu den Favoriten gezählt, aber durch den Sieg wurde der Rennstall von

das Brixner Motorsport-Event. Er erinnert sich an den gefährlichsten Abschnitt kurz nach Mellaun, an den Lärm, die Strohballen als Sicherung und daran, dass Militäreinheiten Kabel für die Lautspecher entlang der Strecke verlegten. Damit konnte überall das gesamte

Opel auf das Potential des Modells aufmerksam und ließ es weiterentwickeln. „Einige sensationelle Siege gegen den Porsche 911 waren die Folge“, erzählt Donà, „der Außenseiter war sozusagen schneller als der Platzhirsch.“ Gebhard Dejaco, damals als Sprecher bei vielen Sportveranstaltungen tätig, moderierte ab 1971

Renngeschehen vom Start bis ins Ziel aus verfolgt werden – „ein technischer Fortschritt“, so wie auch der Bericht und das Siegerinterview in der RAI Tagesschau am Sonntagabend damals noch nicht alltäglich war.

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Das Aus im Jahr 1978. Bis 1978

wurde die Strecke nach St. Andrä


für ein Sommerwochenende für das Bergrennen gesperrt. Der Wanderpokal, den der Gesamtsieger erhielt, wurde weitergegeben, die Teilnehmerzahlen wuchsen, von schweren Unfällen blieb man zum Glück verschont. Obwohl sich das Motorsportevent von Jahr zu Jahr zunehmender Bekanntheit und Beliebtheit erfreute und damit einen Hauch der großen weiten Welt nach Brixen wehte, erlebte es 1978 seine letzte Ausgabe, fiel

vielleicht auch dem aufkommenden kritischen Zeitgeist zum Opfer. Mit Verordnung der Landesregierung wurden schließlich alle Bergrennen in Südtirol verboten, lediglich ein sogenannter Autoslalom von Vintl nach Terenten brachte 2019 die hiesigen Fahrer an den Start. Derer es gar einige gibt, denn mit Markus Gasser, Roland Gruber, Manuel Morocutti, Georg Brugger, Herbert Kritzinger und Andreas Delueg finden

immer mehr Südtiroler Gefallen an dieser Sportart.

Das Bergrennen-Buch. Mauri-

zio Morocutti, in jungen Jahren Zuschauer des Bergrennens und heute Vater eines motorsportbegeisterten Sohnes, denkt gern an die Atmosphäre entlang der Rennstrecke zurück und würde gerne mit einer nostalgisch angehauchten Fahrt nach St. Andrä an die einstigen Rennzeiten erin-

nern. Gianni Tomazzoni hat die Südtiroler Bergrennen jedenfalls in einem Buch festgehalten, dessen Vorstellung an verschiedenen Orten in Südtirol bereits für September geplant ist. Der „Brixner“ wird darüber berichten.

sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Freizeit & Sport

AMERICAN FOOTBALL

Senkrechtstart in den Footballhimmel Maximilian Pircher hat eine für Südtiroler Verhältnisse untypische Sportlerlaufbahn eingeschlagen: Er spielt seit dem letzten Winter bei den Hildesheim Invaders.

E

r spielte Fußball, Handball, war Leichtathlet – und ist nun im American Football in Hildesheim zuhause. Die Rede ist vom 20 Jahre jungen Maximilian Pircher aus Brixen, der seit dem letzten Winter in Deutschland seine sportlichen Zelte aufgeschlagen hat: Er ist in einem der besten bundesdeutschen Footballteams im Einsatz.

Vom Fußball zum Football. Be-

reits während seiner Schulzeit lernte Pircher verschiedene Sportarten kennen: Er spielte Fußball, Handball, trainierte mit den Leichtathleten, und er bewies in allem

sein sportliches Talent. Dass sich seine Wege ausgerechnet mit einer in Südtirol wenig praktizierten Sportart wie dem American Football kreuzten, war reiner Zufall. Einer seiner Oberschullehrer spielte in Bozen Football und nahm Maximilian nach Innsbruck mit zu einem Spiel. Der Funke sprang über, Pircher war sofort fasziniert. Als er 2018 dann mit seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre in der Tiroler Landeshauptstadt begann, startete parallel seine Footballkarriere. Dank der Erfahrungen aus dem Handball wurde Pircher nach einigen Probetrainings bei

den Swarco Raiders aufgenommen und sofort in den Spielen eingesetzt. Dabei bewies er sich als Volltreffer für eine der besten europäischen Mannschaften, gewann mit seinem Team den Austrian Bowl, die European Club Team Competition sowie – mit einem spannenden Finalspiel gegen die Churer Calanda-Bronchos auf Schweizer Boden – den Central European Football League Bowl XIV. Der Ruf ins italienische Nationalteam folgte, und Pircher brachte sich auch dort sehr erfolgreich ein. Italien behauptete sich in der laufenden Europameisterschaft gegen Österreich und die Schweiz

und steht nun im Halbfinale gegen Frankreich.

Geballte Kraft. Wer einmal als Zu-

schauer ein Footballmatch miterlebt hat, weiß um die körperlichen Voraussetzungen der Spieler: Groß und stark und trotzdem schnell und spritzig zu sein erfordert natürlich die nötigen Grundvoraussetzungen, aber ebenso systematisches und konstantes Training sowie eine darauf abgestimmte Ernährung. „Am Anfang musste ich ein bestimmtes Körpergewicht und bestimmte Kraftwerte überhaupt erst erreichen“, erzählt Pircher, „Training und Ernährung

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mussten und müssen dabei aufeinander abgestimmt sein. Ich hatte in Innsbruck das Glück, mit einigen der besten Trainer Europas arbeiten zu können.“ Als seine beiden Trainer Lee Rowland und Shuan Fatah von den Alpen nach Hildesheim wechselten, luden sie Pircher dorthin ein. Der junge Brixner schaute sich das Angebot vor Ort an und entschied sich für den Umzug nach Deutschland, wo die beste Footballliga Europas spielt und sich gerade für junge Spieler optimale Bedingungen bieten.

Ein Leben mit Privilegien. Wenn

Pircher von seinem Leben in Hildesheim erzählt, könnte man den jungen Sportler beneiden: Ein Profivertrag im Alter von 20 Jahren, Wohnung, Auto, Lebenshaltungsspesen und Freistellung fürs Studium inklusive – was will man mehr? Doch die Leistung, die dafür verlangt wird, ist absolute Spitzenklasse, der Druck ist groß. Jeder Spielzug wird analysiert, mit Punkten bewertet. Täglich an Kondition, Kraft und Technik zu arbeiten verlangt eiserne Disziplin, vorgegebene Parameter müssen erreicht werden. Der Tag beginnt für Pircher im Kraftraum, von 7.30 bis 11 Uhr. In der Mittags- und Nachmittagspause muss Zeit und Energie fürs Studium Platz finden. Danach schließt sich der zweite Trainingsblock ab dem späten Nachmittag an; man startet mit genauen Videoanalysen jedes einzelnen Spielzugs, der Bewegungen, der Gegner und ihrer Taktik, denn sie sind ein wesentlicher Teil der Spielvorbereitung. Um 21 Uhr

Der 20-jährige Maximilian Pircher aus Albeins ist ein aufstrebender Stern am Footballhimmel; derzeit spielt er für die Hildesheim Invaders endet schließlich das abendliche Haupttraining für die Spieler.

In der Football-Hochburg. Die Hildesheim Invaders, so nennt sich Pirchers Team, streben den Sieg des German Bowl an. Sie zählen zu den Favoriten in Deutschland, finanziert von ebenso footballbegeisterten wie großzügigen Sponsoren. Denn American Football liegt im Trend: Es gibt Tausende Spieler in Italien, in Deutschland kämpft man

inzwischen in 6 bis 7 Ligen um die Ränge. Der Brixner als jüngster „Invader“ spielt als „offensive tackle“. Seine Mannschaftskollegen stammen aus den verschiedensten Ländern, Serbien, Spanien, Italien, Kanada, Bulgarien; die gemeinsame Sprache ist natürlich Englisch. Betreut werden die Footballspieler von einem acht Mann starken Trainerteam. Für die einzelnen Positionen im Spiel gibt es Spezialisten, die jedes Detail

Eines ist sicher: Football ist NICHT die amerikanische Variante des europäischen Fußballs. Im American Football geht es darum, den Spielball in die gegnerische Endzone zu tragen oder den Ball durch den gegnerischen Goalpost zu schießen. Die angreifende Mannschaft hat dafür vier Versuche, um den Ball durch Werfen und Laufen zehn Yards weit zu tragen. Schafft sie dies innerhalb von vier Versuchen, so bekommt sie ein neues „First Down“, sprich wiederum vier Versuche. Schafft die Mannschaft es nicht bis in die gegnerische Endzone, so bekommt die andere Mannschaft den Ball, und

Foto: Giulio Busi

Was ist eigentlich „American Football“?

Foto: Giulio Busi

info

das Angriffsrecht wechselt. Pro Mannschaft kämpfen elf Spieler; der Sieg

wird mittels Punkten nach Ablauf der Spielzeit ermittelt.

der Spieltaktik und -bewegungen, der Gegner und ihres Stils aufzeichnen, analysieren und planen. Die Trainingsstätten selbst lassen mit Spielfeldern, Schwimmbad, Kraft- und Meetingräumen kaum Wünsche offen.

Blick nach vorne. Maximilian

Pirchers Gedanken konzentrieren sich zur Zeit natürlich auf die nächste Football-Saison. Er ist stolz darauf, Invader zu sein. Und er will seinem Team beweisen, dass die Entscheidung, ihn im Team aufzunehmen, goldrichtig war. Als Footballplayer ist er noch sehr jung; seine Karriere dürfte noch viele Jahre lang andauern. Trotzdem legt er viel Wert auf sein Studium und schätzt sich glücklich, dass seine Trainer ihm dafür jegliche notwendige Zeit geben. Vor allem im Winter, wenn keine Spiele anstehen, kann er an seiner beruflichen Ausbildung feilen, möchte er doch irgendwann in die Fußstapfen seines Vaters treten und vielleicht in einer Kanzlei für Steuer- und Wirtschaftsangelegenheiten arbeiten. Maximilian kommt auch jetzt immer gerne nach Brixen zurück, denn er fühlt sich nach wie vor in seiner Heimatstadt wohl, genießt bei seinen Aufenthalten die Natur, die Stadt und die Menschen. sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 59


FUSSBALL

Freizeit & Sport

Lernen von den Profis z Heiß begehrt waren die Plätze beim Fußballcamp des FC Südtirol, das in Zusammenarbeit mit dem ASV Milland organisiert wurde. 64 Kinder nahmen am Halbtagscamp teil, bei dem Trainer und Spieler des FC Südtirol den kleinen Kickern Tipps und Tricks beibrachten. „Das Camp fand bereits zum vierten Mal statt; teilnehmen konnten Kinder aus dem gesamten Eisacktal“, erklärt Günther Messner, sportlicher Leiter des ASV Milland und Organisator des Camps.

„In den letzten Jahren nahmen über 80 Kinder teil; aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen musste die Anzahl heuer reduziert werden“. Die Profispieler Hannes Fink und Manuel Fischnaller statteten den Fans einen Besuch ab, standen für Fragen und Autogramme zur Verfügung. Am Abschlusstag wurde eine Grillfeier organisiert, an der auch FC-Südtirol-Präsident Walter Baumgartner und Sportstadtrat Andreas Jungmann teilnahmen. eh

F&S Freizeit & Sport SCHWIMMEN

Langstrecke im Hechtsee z Normalerweise stehen die jungen Schwimmer vom Schwimmclub Brixen auf den Startblöcken der verschiedensten Schwimmbäder. Doch da der Wettkampfkalender heuer während der letzten Monate bis auf die Landesmeisterschaften Anfang August ziemlich leer blieb, fuhren sie Mitte dieses Monats an den Hechtsee in der Nähe von Kufstein und suchten eine neue Herausforderung: den „Hechtsee X-Treme Arena Alpen Water Cup“, ein international besetztes Freiwasserschwimmen, das zugleich als Tiroler Meisterschaft galt. Sechs Jungs und drei Mäd-

kurz

notiert

60

chen aus Brixen schwammen die 2,5 Kilometer lange Strecke und erreichten das Ufer mit Top-Zeiten und Top-Platzierungen in der allgemeinen Wertung: Langstreckenspezialistin Claudia Boccolari wurde Dritte, Victoria Dorfmann Vierte, Peter Dejakum Fünfter, und auch alle anderen waren unter den schnellsten 20. Auch Trainerin Manuela Ianesi genoss die Wettkampfatmosphäre und freute sich über den zweiten Rang in ihrer Altersklasse. Unmittelbar nach den Einzelrennen starteten die Brixner Athleten erneut: In drei gemischten Vierer-Staffeln hatte

jeder Schwimmer eine Runde von 1,25 km im See zurückzulegen. Der Schwimmclub-Nachwuchs be-

wies dabei Kampfgeist, Ausdauer und Teamstärke und holte sich die Plätze zwei, drei und vier. sd

Der Brixner Handballer Andreas Kammerer feiert sein Comeback: Der 38-Jährige steht in der kommenden Saison wieder als Pivot für den SSV Bozen auf dem Feld, mit dem er bereits drei Meistertitel, drei Pokalsiege und den dreimaligen Gewinn des Supercups feiern konnte.

Anika Niederwieser geht in der kommenden Saison auf Titeljagd: Die 28-jährige Handballerin spielt eine weitere Saison als Rückraumspielerin beim TuS Metzingen in der deutschen Bundesliga und möchte sich den Meisterschaftstitel holen. Das Training hat sie Anfang Juli wieder aufgenommen.

150 Athleten nahmen am Abendmeeting teil, das die SG Leichtathletik organisierte. Greta Chizzali, Euan de Nigro und Andres Felipe Magro erreichten dabei die Leistungsstandard für die Italienmeisterschaften.


NACHGEFRAGT

„Einschränkungen sind vorprogrammiert“ Herr Michaeler, im Herbst dürfen auch die Sportvereine ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Was ändert sich aufgrund der geltenden Sicherheitsmaßnahmen bei der Hallenverteilung? Es geht in erster Linie darum, die vorgegebenen Regeln laut geltender Gesetze einzuhalten. Jede Sporthalle und -struktur weist unterschiedliche Gegebenheiten auf; das betrifft vor allem die Zugänge, aber auch die Anzahl und Größe der Umkleiden. Dies muss nun bei jeder Halle der Gemeinde einzeln eruiert werden, um dann die Verteilung anzugehen. Für uns intern bedeutet dies heuer

einen Mehraufwand. Aber auch die Vereine werden sich auf Einschränkungen im organisatorischen Ablauf einstellen müssen. Zum Beispiel kann es nur zu einer eingeschränkten Nutzung der Umkleidekabinen und Duschen kommen. Auch Wartezeiten vor dem Ein- und Austritt aus der Halle sind wahrscheinlich. Welche Schwierigkeiten werden konkret auftreten? Generell sind die Gruppengrößen im Sportbereich nicht definiert – außer ein Verband hat seine eigenen Spielregeln aufgestellt, das hängt dann von der Sportart ab. Was auf jeden Fall gilt, ist die

1-zu-5-Regel, also maximal eine Person pro fünf Quadratmeter, und die Ein-Meter-Abstandsregel. Natürlich ist auch eine Überfüllung der Hallen zu vermeiden. Wir werden aber mit den bestehenden Infrastrukturen auskommen – und auskommen müssen.

Foto: Oskar Zingerle

ARMIN MICHAELER, Mitarbeiter des Amts für Sport in der Gemeinde Brixen, über die komplizierte Aufteilung der Sporthallen in Coronazeiten und die Knappheit der Infrastrukturen.

Wer kontrolliert, ob die Vereine die Sicherheitsmaßnahmen einhalten? Für die die Einhaltung der Maßnahmen sind die Vereine und die Benutzer verantwortlich. Es muss also auch hier auf die Eigenverantwortung gepocht werden. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

RADSPORT

Nix mit Testival z Kurz vor Redaktionsschluss kam dann doch die Absage: Die für September geplante Jubiläumsausgabe des MountainbikeTestival findet heuer nicht statt. Die Organisatoren sehen sich aufgrund der derzeit steigenden Infektionszahlen nicht imstande, die dreitätige Veranstaltung durchzuführen. 40 Firmen hatten sich für die Ausstellung, die sogenannte „Expo“, auf dem

Domplatz, Hofburgplatz und in der Albuingasse angemeldet – nun fällt alles ins Wasser: „Wir haben bis zum Schluss um das Event gekämpft, aber auch der größte Optimist muss einsehen, dass eine Absage unter den aktuellen Umständen die bessere und vor allem sicherste Option für alle Beteiligten ist“, heißt es in der Presseaussendung der Brixner Tourismusgenossenschaft. Die

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Absage des Testivals, das jährlich zahlreiche Besucher vor allem aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Brixen zieht, ist nicht nur für die Beherbergungsbetriebe in und um Brixen ein herber Schlag, sondern auch für Dienstleister wie etwa die Plose Ski

AG. Mountainbike-Fans können sich aber trotzdem freuen, denn die Brixen-Guides werden auch ohne Testival geführte BikeTouren organisieren. Das zehnjährige Jubiläum findet nun ein Jahr später statt – vom 23. bis zum 26. September 2021. eh

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Wirtschaft & Umwelt

EINE ANALYSE DES ÖKOSYSTEMS WASSER IM BRIXNER RAUM

Wo Wasser ist, ist Leben Süßwasser ist die wichtigste Lebensgrundlage auf der Erde. Unzähligen Lebewesen dient es nicht nur zum Trinken, sondern auch als Lebensraum. Wie steht es eigentlich um die Gewässer im Raum Brixen? Welche Faktoren sind entscheidend für ein gesundes Ökosystem Wasser? Der „Brixner“ durfte im umfangreichen Wissensschatz des Bozner Limnologen Vito Adami kramen.

W

enn Wissenschaftler Ausschau nach Leben im Universum halten, gilt Wasser als DIE zentrale Voraussetzung: Wo kein Wasser, da kein Leben. Und so hat sich auch in der Geschichte der Menschheit zunächst alles in jenen Gegenden abgespielt, wo es Wasser gab – zum Trinken, zum Bewässern, zur Energiegewinnung (Mühlen) oder für den Transport von Holz beispielsweise. Im Brixner Raum spielen auf den ersten Blick zwei Fließgewässer die Hauptrolle: Eisack und Rienz, die gemeinsam über 40 Prozent der Landesfläche entwässern. „Und doch kommt den kleineren Bächen sowohl für die historische als auch für die aktuelle Nutzung eine nicht minder wichtige Bedeutung zu“, sagt Vito Adami. Der Valler Bach, Lasankenbach, Schalderer, Spilucker oder Aferer Bach führen zwar geringere Wassermengen, haben aber den entscheidenden Vorteil eines größeren Gefälles, das für obengenannte Zwecke eben maßgeblich war – und ist.

Wo Wasser ist, ist auch Gefahr. Das geringe Gefälle des Brixner Talkessels schuf gemeinsam mit den seitlichen Schuttkegeln und dem mitgeführten Material – im Fachjargon Geschiebe genannt – ideale Voraussetzungen für einen mäandrierenden, zum Teil weit verzweigten Flussverlauf. Spuren des alten Eisack-Verlaufs sind beispielsweise auf der Höhe der Industriezone immer noch an einigen Grundparzellen zu erkennen, deren Grenzen entlang der alten 62

Uferlinie verlaufen. Solch wilde und bewegliche Flussstruktur mit ihren permanenten Erosions- und Ablagerungsprozessen sind mit den Ansprüchen an fixe urbane oder landwirtschaftliche Gebiete kaum in Einklang zu bringen, und darum verbauten die Menschen die Flussläufe und erhöhten so die hydraulische Sicherheit des Gewässerumlandes und die Verfügbarkeit von nutzbaren Flächen

Wasseroberfläche, bestimmt durch sesshafte mikroskopische Algen, strömungsliebende Wirbellose und Fische. Zusammensetzung und Vorkommen dieser drei Organismengruppen sind gemeinsam mit einigen chemischen Parametern wichtige Indikatoren für den Gewässerzustand. Aus den Indizes des Wasserchemismus, der Kieselalgen und der Wirbellosen geht zumeist ein guter bis

heuer erstmals nachgewiesene Gründling sind selten anzutreffen und gelangen mit größter Wahrscheinlichkeit aus privaten Teichen in die Flüsse. Die unbestrittene Königin des Flusses ist die Marmorierte Forelle (Marmorata). Im Gegensatz zur „eingebürgerten“ Bachforelle und Regenbogenforelle ist sie die hier heimische Art. In der vereinseigenen Brutanlage in Vahrn kämpft

„Obwohl Fische schwer zu sehen sind, kann ein aufmerksamer Beobachter zwischen Oktober und Dezember plötzliche Ansammlungen von Forellen im städtischen Eisack wahrnehmen“_Vito Adami, Limnologe in der Talsohle. „Die Häufigkeit der Ausuferungen wurde dadurch wesentlich verringert, das Schadenspotential durch die Intensivierung der Umlandnutzungen hingegen enorm gesteigert“, relativiert Adami den Erfolg der Maßnahme. Mit anderen Worten: weniger Überflutungen, dafür aber größere Schäden …

Es kreucht und fleucht im Wasser. Spaziert man einem Fließge-

wässer entlang und richtet seinen beobachtenden Blick ins Wasser, sieht man … meist nicht viel. Nur selten bekommt man einen Fisch oder ein anderes Unterwasserlebewesen zu sehen. Dabei herrscht in Wahrheit reges Treiben unter der

sehr guter Zustand der lokalen Gewässer hervor. „Ein zumeist guter, seltener sehr guter, zeit- oder abschnittweise (nach Spülungen oder Hochwasserereignissen) jedoch nur genügender oder ungenügender Zustand kennzeichnet den Fischbestand der Rienz und des Eisacks“, sagt Vito Adami. In Eisack und Rienz sowie in den wichtigsten Zuflüssen des Großraumes Brixen sind die Marmorierte Forelle sowie die Bachforelle gemeinsam mit der Regenbogenforelle, der Äsche und der Mühlkoppe die am häufigsten vorkommenden Fische. Andere Fischarten, wie zum Beispiel die Elritze, das Rotauge oder der

der Fischereiverein Eisacktal um den Erhalt der Marmorierten Forelle, deren Bestand über die Umwelteinflüsse hinaus durch die weitgehende Hybridisierung mit der Bachforelle stark gefährdet ist. Das bedeutet, dass sich beide Arten bei der Fortpflanzung vermischen und sogenannte Hybriden entstehen, die wiederum fortpflanzungsfähig sind. Was wie eine Marmorierte Forelle aussieht, kann sich daher nach einer genetischen Untersuchung als Hybrid herausstellen. Bei der Vermehrung der Marmorierten Forelle, sowohl in der Brutanlage in Vahrn wie auch im Rahmen des landesweiten Progamms „MarmoGen“, ist es


UNTER DER WASSEROBERFLÄCHE tummeln sich nicht nur Fische, sondern eine Vielzahl von Lebewesen, die ein eigenes Ökosystem bilden

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Wirtschaft & Umwelt

In Vahrn züchtet der Fischereiverein Eisacktal die marmorierte Forelle daher besonders wichtig, dass genetisch reine Exemplare zur Reproduktion verwendet werden. Leider gibt es davon nur mehr wenige – nicht zuletzt aufgrund von Fehlern, die in Vergangenheit bei der Zucht begangen worden sind. Aus den jährlichen Analysen geht hervor, dass im Brixner Raum von 100 abgefischten, optisch als Marmorata einzustufenden Forellen nur mehr einige wenige die genetische Reinheit für die Reproduktion besitzen.

Lebenskreislauf im Wasser. Fressen und gefressen werden … das gilt natürlich auch für das

Leben im Wasser. Am unteren Ende der Nahrungskette unter Wasser stehen angeschwemmtes Laub, Algen und Wasserpflanzen. Diese bilden die Nahrungsgrundlage von Insektenlarven, die sich in den Fließgewässern besonders gut an die Strömungsgeschwindigkeit angepasst haben. Die Insektenlarven wiederum stehen in all ihren Entwicklungsstadien auf dem Speiseplan der Fische, genauso wie sogenannte Anflugnahrung, die auf der Wasseroberfläche treibt. Das können alle möglichen Fluginsekten, Käfer, Spinnen und ähnliches sein. Als Räuber fressen adulte Forellen

aber durchaus auch Fische, nicht zuletzt Artgenossen sowie Mäuse, Amphibien und Ähnliches. Vor und während der Laichzeit wandern Forellen, aber auch Äschen und selbst die kleinwüchsigen Mühlkoppen – im Volksmund „Tolm“ genannt – flussaufwärts. „Obwohl Fische ohne ein erfahrenes Auge schwer zu sehen sind, kann ein aufmerksamer Beobachter zwischen Oktober und Dezember plötzliche Ansammlungen von Forellen im städtischen Eisack wahrnehmen“, verrät Vito Adami. Das ist ein mit der Paarung und dem Ablaichen verbundenes Verhalten der Forellen, die ansonsten ausgesprochene territoriale Einzelgänger sind. Diese Bewegungen entlang der Flussachse, die etwa bei Hochwasser auch in anderen Jahreszeiten stattfinden können und zusätzlich der Suche nach neuen Lebensräumen dienen, sind teilweise sehr ausgedehnt, sofern nicht von natürlichen oder künstlichen Hindernissen unterbunden – etwa durch Staumauern oder andere Querverbauungen.

Wasserkraft mit Licht- und Schattenseiten. Im 20. Jahrhun-

dert entdeckte der Mensch die Wasserkraft für die Stromgewinnung. In Mühlbach und in Brixen entstanden Wasserkraftwerke, gespeist vom Wasser des Valler und Pfunderer Baches sowie – im Fall von Brixen – durch Eisack und Rienz. In den letzten Jahren und Jahrzehnten entstanden weitere unzählige Kleinkraftwerke in fast jeder Gemeinde des Landes. Ins Auge sticht dabei der Fakt, dass fast 90 Prozent der Anlagen in Südtirol Kleinkraftwerke sind, die aber gleichzeitig nur rund 3 Prozent der jährlich produzierten Gesamtenergiemenge erbringen. So mancher fragt sich, ob die ökologischen Beeinträchtigungen vor diesem Hintergrund gerechtfertigt sind. Aber natürlich haben auch Großkraftwerke auf der MedaillenKehrseite des „sauberen“ Stroms negative Begleiterscheinungen, die der Gewässerökologie nicht zuträglich sind. Das E-Werk in der Brixner Hachl wird durch die zwei Stauseen bei Mühlbach und Franzensfeste gespeist; diese Speicher ermöglichen eine gezielte Steuerung der Produktion. Das heißt konkret: Ist der Strombedarf groß, leitet der Betreiber

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Thema der Wasserkraftnutzung ist das sogenannte Geschiebemanagement. In den Stauseen lagern sich nämlich im Laufe der Zeit durch die Beruhigung der Strömung große Sandfrachten ab, deren Entsorgung gewässerökologisch problematisch ist. In Vergangenheit hat man die Stauseen durch vollständiges Öffnen der Schleusen relativ schnell gespült. Das verschlammte Wasser hat eine Großzahl der Fische und Wirbellosen unterhalb der Staumauer vernichtet. „In den letzten Jahrzehnten wurden durch fortschreitende Anpassungen dieser Maßnahmen wesentliche Verbesserungen erzielt“, sagt Vito Adami. Derzeit wird im Franzensfester Stausee versucht, die abgelagerten Sedimente mit einem Saugboot zu entsorgen (wir berichteten im „Brixner“ Nr. 365 vom vergangenen Juni). „Die Stabilität der Lebensbedingungen in den Flussabschnitten unterhalb der Staudämme sollte davon wesentlich profitieren, genauso wie die Qualität des Fischlebensraumes und der Fischerei“, hofft Adami. Sollte sich dieses Modell bewähren, ist davon auszugehen, dass es auf weitere Stauseen des Landes ausgeweitet werden wird.

Speicherbecken für die Landwirtschaft. Kleinere Seitengewässer des Brixner Raums werden durch die landwirtschaftliche Nutzung stark in Anspruch genommen. Wasser wird von all diesen Seitenbächen sowohl für

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Lebensraum Fluss wieder aufgewertet. Wie bereits erwähnt,

veränderten die Verbauungen der Fließgewässer sowohl die Flussläufe als auch die Morphologie des jeweiligen Gewässers. Projekte zur Erhöhung der Hochwassersicherheit im städtischen Raum werden nun im Einvernehmen mit der Agentur für Bevölkerungsschutz mit gezielten Gestaltungsmaßnahmen verbunden, die die ökologische Funktionsfähigkeit und das Landschaftsbild der betroffenen Strecken erhöhen. Dabei geht es primär um die Restwasserstrecke des Eisacks, in der die morphologische Gestaltung mit Störsteingruppen, Buhnen und Ähnlichem eine „Veredelung“ des verfügbaren Abflusses erzielt. An der „Schwallstrecke“ des Eisacks sollen die Begleitmaßnahmen den Schwankungen des Abflusses entgegenwirken, die der Stromproduktion geschuldet sind. Ein altes Wehr im Eisack im Stadtzentrum von Brixen stellt seit langer Zeit ein für die meisten Fische unüberwindbares Hindernis dar und wird demnächst im Zuge anderer Verbauungsmaßnahmen umgestaltet und entschärft, sodass die gesamte Eisackstrecke des Riggertales wieder mit dem großen Eisack südlich der Stadt funktionell verbunden wird. Man kann also durchaus sagen, dass die Gesellschaft den Wert des Ökosystems Wasser wieder zu schätzen gelernt hat. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde schrittweise an einer Wiederherstellung einer intakten Gewässerökologie gearbeitet. Noch gibt es viel zu tun, aber der eingeschlagene Weg scheint in eine gute Richtung zu zeigen.

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Saugboot-Pilotprojekt in Franzensfeste. Ein umweltrelevantes

die Bewässerung als auch für die Frostberegnung der Obstkulturen entnommen. Vor allem im zweiten Fall kommt es temporär zu einer starken Abflussabnahme und nicht allzu selten zur Trockenlegung von kleinen und kleinsten Gewässern, die dadurch ihre Rolle als permanente aquatische Lebensräume nicht mehr ausüben können. Einen Lösungsansatz für diesen Missstand sieht Vito Adami etwa in der Errichtung von Speicherbecken, entspricht doch der Jahresabfluss der meisten Bäche einem Vielfachen des gesamten landwirtschaftlichen Bedarfes.

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viel Wasser auf seine Turbinen; ist die Nachfrage klein, steigt dagegen der Pegel im jeweiligen Stausee. „In der ausgesprochenen Niederwasserzeit erzeugt diese Praxis ein Verhältnis Sunk- zu Schwallabfluss von 1:3“, erklärt Vito Adami. Das ist immerhin eine wesentliche Verbesserung gegenüber früherer deutlich drastischerer Schwankungen, deren Problem vor allem in sogenannten Verödungsflächen bestehen. Das sind jene Flussbettflächen, die durch den Sunk-Schwall-Betrieb immer wieder benetzt und dann wieder trockengelegt werden, wodurch die Fischbrut zugrunde geht. Im Zuge einer fortlaufenden, durch ein limnologisches Monitoring begleiteten Anpassung wurden die Restwassermengen im Eisack und in der Rienz erhöht. Diese Maßnahme brachte eine Verbesserung des Zustandes der Ausleitungsstrecken mit sich.


Wirtschaft & Umwelt

VILLANDERS

„Glück auf!“ Ein insgesamt 23 Kilometer langes Stollennetz und nicht weniger als 16 Eingänge verzeichnet das Bergwerk in Villanders. Rund 35.000 Tonnen Blei pro Jahr und noch viele weitere Erze wurden vom 12. Jahrhundert bis zur Schließung des Werks im Jahr 1908 aus dem Berg befördert. Der „Brixner“ wagte sich auf die Spuren der Eisacktaler Bergknappen.

A

ls sich das Eisentor zum Elisabethstollen öffnet, kommt uns kalte und feuchte Luft entgegen. Es ist ein heißer Augustdonnerstag, aber wir haben uns in weiser Voraussicht trotzdem warm angezogen: lange Hose, Pullover, Bergschuhe. Und doch fühlen wir schon nach wenigen Metern intensiv die Kälte des Stollens. Acht Grad hat es unter Tage – permanent, sommers wie winters. Robert Gruber ist Geschäftsführer des Kultur- und Museumsvereins, der das Villanderer Bergwerk im Auftrag der Gemeinde Villanders betreibt. Er begleitet

ÖBPB “Zum Heiligen Geist „ APSP “Santo Spirito

uns heute in das mehr als tausend Jahre alte Werk, das seit 1997 Schaubergwerk ist. „Glück auf!“ rufen wir, als wir die ersten Schritte ins Dunkel setzen – denn „Glück braucht es im Bergwerk – um etwas zu finden und um wieder gut herauszukommen“, erklärte der Experte.

Dem Glitzern folgen. Während

die Kinder zwar mit großen Augen, aber unbedacht durch den Stollen spazieren, bücken wir Erwachsene uns vorsichtshalber; trotz Helm will man sich nicht den Kopf an den knapp einen Klafter hohen Schacht stoßen. Klafter –

das ist übrigens ein historisches Längen-, Raum- und Flächenmaß: Als Längenmaß geht das Klafter laut Wikipedia „auf die Spanne zwischen den ausgestreckten Armen eines erwachsenen Mannes zurück und wurde traditionell mit 6 Fuß definiert“, entsprach also etwa 1,80 Meter. Robert Gruber geht voraus; seine Stirnlampe, die am Helm befestigt ist, beleuchtet fleckenweise die nackten Felswände, die uns umgeben. Der Boden ist teilweise matschig und nass, es „hildert“, wie wir in Dialekt sagen würden. Immer wieder hängen Glühbirnen an den Felswänden,

die von Holzstämmen gestützt und gesichert werden. Alle 25 Meter führt über uns ein kleinerer Querstollen nach oben – er dient der Belüftung, Beförderung und Entwässerung. Nach rund 250 Metern, „hier wurde seinerzeit das erste Erz gefunden“, bleibt Robert Gruber stehen: „Wie lange haben die Bergknappen damals wohl gearbeitet, um bis hierher zu kommen?“, fragt er in die Runde, und er schießt die überraschende Antwort gleich hinterher: „Unfassbare 20 Jahre!“ Nur acht bis zwölf Meter pro Jahr schlug sich ein Bergknappe – kniend oder

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Fotos: Oskar Zingerle

auf dem Rücken liegend – in den Berg hinein.

Die erste urkundliche Erwähnung. Die erste sichere Nachricht

über den Bestand eines Bergwerks im Bereich von Villanders ergibt sich aus einer Schenkungsurkunde aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, in der Graf Arnold von Greifenstein und seine Gemahlin Adelheid den „mons argenti“, den Silberberg von Villanders, dem damals neugegründeten Kloster Neustift bei Brixen übertrugen. Wie es dem Trend der Zeit entsprach, griffen die Klöster nach bergbaulichen Produktionsstätten. Alsbald war das Villanderer Silber eine ansehnliche Bereicherung für das Stift. Später ging das Bergwerk an den Brixner Bischof Bertold I. von Neifen (1216–1224). Im Mittelalter waren Bergbaugebiete sehr begehrte Besitztümer und Lehen. So kam es auch um das Bergwerk Villanders regelmäßig zu Streitigkeiten. Besonders heiß umkämpft waren die Gruben während der Regierungszeit des streitbaren Kardinals Nikolaus Cusanus; erst mit dessen Tod 1464 kehrte Ruhe ein. Seine Nachfolger fügten sich den Vorstellungen des Landesfürsten, was bedeutete, dass das Bergwerk an private Bergwerksunternehmer verliehen wurde; die Einnahmen wurden je zur Hälfte geteilt. Diese privaten Unternehmen hatten die finanziellen Mittel, um Bergbau zu betreiben – ganz zum Unterschied zu den Landesfürsten, die stets unter chronischer Geldnot litten. Drei Erzadern

Robert Gruber veranschaulicht das Bergmannsleben auf kindgerechte Art wurden im Bergwerk gefunden; von zwei Zentimetern bis hin zu zwei Metern Breite. Zwei Drittel des gesamten Stollennetzes wurde per Hand geschlagen, für ein Drittel arbeitete man ab 1600 mit Sprengpulver, ab 1860 wurde mit Dynamitkerzen ausgesprengt. Wie aber haben die Bergknappen überhaupt gewusst, dass es in diesem Berg Erzadern gibt? „Am Gipfel des Bergwerkes gibt es die sogenannte Fundgrube, an der eine glitzernde und andersfarbig glänzende Ader zum Vorschein kam, die ins Berginnere weiterführte“, erzählt Gruber.

Farbenfroher Arbeitsweg. Sobald Erze im Felsen sichtbar wurden, zeigten sie sich in voller Farbenbracht, weil das Metall durch das darauf tropfende Wasser oxidierte: Weiß leuchtet der

Zink, gelb Schwefel, braun Eisen, blau und grün Kupfer, goldgelb der Pyrit und schwarzglitzernd das Blei-Silber-Gemisch. In einer Million Jahren bildet sich rund ein Kilogramm Erz; das Felsgestein in Villanders ist dem entsprechend etwa 278 Millionen Jahre alt. Gesucht wurde dort hauptsächlich nach Blei, denn darin saß das Silber fest – und Silber war im Mittelalter goldwert. „In der Währungsreform um das Jahr 800 wurde von Gold- auf Silberstücke als Zahlungsmittel umgemünzt, da es zu wenig Gold gab, das von Afrika und Indien importiert werden musste. Silber hingegen fand man auch in unseren Breitengraden“, erklärt Gruber. In Villanders wurden aber auch andere Metalle gefunden und abgebaut: Kupfer und Eisen beispielweise und etwas Pyrit, in

Gold schimmert aus dem Gestein, allerdings nur wertloses „Katzengold“

dem Goldspuren enthalten waren, die aber nicht bewusst abgebaut wurden: „Man sprach damals von Katzengold, denn der Abbau war zur damaligen Zeit wertlos und sprichwörtlich für die Katz.“ Zink wurde erst ab 1700 abgebaut, da es beim Schmelzen zu Gas wurde und dies damals noch nicht eingefangen werden konnte. An den Farben, die das Erz zutage brachte, erfreuten sich nicht nur die Knappen, die sich in ihrer frustrierenden Arbeit bestätigt sahen, sondern auch die restliche Bevölkerung: Die Erdfarben waren nämlich hitzebeständig und lichtecht, eigneten sich folglich gut für Keramik. Die bis dahin bekannten Pflanzenfarben bleichten gerne aus und waren nicht so kräftig.

Tausend Arbeiter. Sobald die

Knappen also die Farbenpracht erblickten, wussten Sie, dass sie eine Erzader gefunden hatten – dann ging die Arbeit aber erst richtig los: Es wurden sogenannte Erzblatern, also große Löcher, aus dem Felsen gehauen, das Material wurde grob sortiert und in den so genannten „Sollenhund“ geladen – das waren kleine hölzerne Schubkarren, die manchmal wie Hunde jaulten. Damit wurde das Material nach draußen befördert, wo es bei Tageslicht nochmals besser sortiert und eventuell geröstet wurde, um das Schwefelgas zu entfernen. Danach wurde es zu Pulver geschlagen und zu den Schmelzöfen transportiert, die sich zuerst in St. Anna und später bei Sulferbruck am Ausgang des Villnößtals befanden. „Das Erz wurde dorthin gebracht, wo es viel Holz gab, denn um eine Tonne Erz zu schmelzen brauchte man zwischen sieben und zehn Tonnen Holz“, erklärt Gruber. 67


Wirtschaft & Umwelt

info Bergwerk Villanders geöffnet von Ostern bis Allerheiligen Führungen: dienstags und donnerstags um 10.30 und 14.30 Uhr, sonntags um 10.30 Uhr oder individuell mit Voranmeldung per E-Mail (info@bergwerk.it) oder telefonisch unter 345 3115661. Weitere Infos unter www.bergwerk.it

Zwergwüchsige Bergmänner hatten klare Vorteile: Die Zipfelmützen dienten zum „Ertasten“ der Decke, um sich den Kopf nicht an ihr zu stoßen 300 Bergknappen arbeiteten im Mittelalter im Bergwerk von

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Villanders; jeder Knappe hatte zudem drei weitere Leute um sich, die stützten, zimmerten, sortierten oder beförderten. „Über tausend Männer waren gleichzeitig im Bergwerk tätigt; sie schlugen rund 35.000 Tonnen Blei pro Jahr aus den Felsen, aus denen 135 Kilogramm Silber gewonnen wurden“. Das klingt nach wenig, jedoch konnte man aus dem Verkauf dieser Menge Silber alle tausend Beschäftigten entlohnen. Das restliche Blei, ohne Silber, wurde dann mit Ochsenkarren, die rund 300 Kilo fassten, in das 150 Kilometer entfernte Schwaz gebracht, und auf dem Rückweg wurde meist noch in Hall eine Ladung Salz mitgenommen. „Es ist heute nicht zu glauben, dass sich das Ganze sogar rentiert hat, über hundert Jahre lang“, so Gruber. Die Angestellten des Bergwerks kamen nicht etwa wie in Schneeberg oder Prettau von weit her, denn: „Hier gab es keine Bergwerksiedlung; die Arbeiter kamen aus der Gegend und legten für ihr Arbeitspensum von acht Stunden täglich zu Fuß die Strecke von ihrem Wohnort in Latzfons, Villanders, Barbian oder Klausen zurück.“ Frauen durften übrigens nicht in die Stollen, denn sie mussten „auf die Kinder schauen“ – und davon brauchte es viele, „denn der Bedarf an neuen Bergknappen stieg ständig.“ Die Knappen freuten sich über ihre

geregelten Arbeitszeiten und den fixen Lohn, den sie monatlich erhielten, aber sie mussten einen großen Nachteil in Kauf nehmen: Sie wurden nur 35 bis 40 Jahre alt und hatten damit eine um etwa 10 bis 15 Jahre geringere Lebenserwartung als zum Beispiel ein Bauer. Das fixe Einkommen ermöglichte es ihnen aber zu heiraten und eine Familie zu gründen – zum Unterschied zum Bauern, der sich aufgrund seiner unsicheren finanziellen Situation meist keine Familie leisten konnte. Zudem war ein Knappe ein freier Mensch, ein Bauernknecht war ein Leibeigener. Das Arbeitsleben der Bergknappen war bereits im Mittelalter perfekt geregelt: „Es gab eine Krankenversicherung und eine Hinterbliebenenrente, Familienzulagen sowie geregelte Arbeitszeiten und Feiertage. Wenn eine Frau zehn Kinder hatte, erhielt der Mann das doppelte Gehalt – das Gewerk der Bergknappen war gut organisiert“, erzählt Gruber.

Einen Ausflug wert. 1908, un-

ter dem k.u.k-Regiment, schloss das Villanderer Bergwerk. Bis 1945 arbeiteten trotzdem noch bis zu sechs Knappen im Werk, um Wartungsarbeiten durchzuführen, damit das Bergwerk eventuell sofort wieder in Betrieb genommen werden konnte – was aber nie mehr der Fall war.

1997 wurde es dann von den heutigen Betreibern, dem Kultur- und Museumsverein, wieder aus dem Dornröschenschlaf geküsst: „Es hatte sich eine kleine Gruppe gebildet, die die Stollen wieder erlebbar machen wollte.“ Nachdem rund 300 Kubikmeter „blindes Material“ aus den Stollen entfernt worden waren, konnten sich Besucher ein Bild von der damaligen Arbeit unter Tage machen. Bis zu 5.000 Besucher jährlich wandern durch den Elisabeth- und den Lorenzstollen, die für Besichtigungen – nur mit Führung – geöffnet sind. Während wir unseren Fußmarsch nach 557 Metern im Stollen wieder in Richtung Ausgang fortsetzen, bittet uns Gruber nochmals einzuhalten – er will uns „die sagenhafte Geschichte von Goldenschön und dem Blauen Norgg“ erzählen. Die Kinder setzen sich aufmerksam auf die Holzpfosten, die im Stollen verteilt stehen, und lauschen dem Märchen der Prinzessin von Schloss Garnstein im Thinnetal, die eines Tages in einen aufgelassenen Schmelzofen fiel und dort drei Jahre lang eingesperrt war. In dieser Zeit wurde sie von einem Greifvogel versorgt. Nachdem ihr Vater drei Kirchen für sie erbauen ließ, konnte er sie voller Freude endlich wieder in Empfang nehmen. Auch wir freuten uns, sobald uns nach der rund einstündigen Führung die Sonne wieder ins Gesicht schien und die sommerlichen Temperaturen unsere Knochen aufwärmten. Das einmalige Erlebnis unter Tage bleibt uns aber mit Sicherheit für lange Zeit in Erinnerung und ist – schon aufgrund der hochinteressanten Welt, die sich hinter einem unscheinbaren Berg verbirgt – immer wieder einen Ausflug wert. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


PR-Info

GLASFASER-INTERNET FÜR BRIXEN NEUE CITYNET-PAKETE BIETEN NOCH MEHR BANDBREITE Vor sechs Jahren startete die Stadtwerke Brixen AG mit dem Glasfaserinternet Citynet. „Der Breitbanddienst ist für jeden Brixner Haushalt und Betrieb mit Fernwärmeanschluss zugänglich, unabhängig ob sich dieser in der Stadt oder in einer Fraktion befindet“, sagt Geschäftsführer Karl Michaeler.

Glasfaserinternet für Brixen Bislang ist das Stadtgebiet, St. Andrä, Tschötsch, Pairdorf und Pinzagen mit Citynet verbunden. Die Fraktionen Sarns und Albeins folgen innerhalb der nächsten Jahre, zeitgleich mit der Fernwärme-Netzerweiterung. Bereits seit 2019 kann Elvas mit modernster Glasfaser-Technologie surfen; die landeseigene Firma InfraNet, an der die Stadtwerke Brixen AG beteiligt ist, finanzierte das Projekt.

Neue Angebote Die Stadtwerke Brixen AG hat neue, attraktive Pakete für das Glasfaserinternet geschnürt. Kunden profitieren von mehr Bandbreite und/oder einem Preisvorteil im Vergleich zum bisherigen Angebot. Der Wechsel zum neuen, vorteilhaften Paket erfolgt für Privatkunden automatisch, ohne dass eine Vertragsänderung beantragt werden muss. Auch für Geschäftskunden bietet die Stadtwerke Brixen AG neue Citynet-Pakete. Für den Wechsel ist allerdings ein neuer Vertrag notwendig.

Die Meinung der Kunden Die Kunden schätzen den schnellen, unkomplizierten Service, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Brixen AG bieten. Dies belegen die Noten für den Citynet-Dienst bei der diesjährigen Kundenzufriedenheitsanalyse: Mit 8,8 für das Produkt und gar 8,9 für den Kundendienst erhält Citynet eine sehr gute Bewertung.

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Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN / SÜDTIROL

Ozonwerte gehen online z An 13 Messstationen werden südtirolweit täglich die Ozonwerte gemessen. Die Konzentration der Ozonwerte wird durch die Wetterlage beeinflusst; dabei spielen die Intensität der Sonneneinstrahlung, Temperatur und Wind eine wichtige Rolle. Besonders in den Sommermonaten werden im Talkessel von Bozen bis Meran, im

Unterland sowie in Ritten und auf der Seiser Alm höhere Ozonkonzentrationen festgestellt. Die heuer relativ niedrigen Ozonwerte bringt die Landesumweltagentur mit der Corona-Pandemie in Verbindung. Das Gas Ozon wirkt sich bei erhöhtem Vorkommen schädlich auf die Umwelt und auf die Gesundheit von Men-

schen und Tieren aus. Sobald die Ozonwerte den Wert von 180 Mikrogramm je Kubikmeter überschreiten, wird die Bevölkerung

W&U

informiert. Interessierte können die Werte nun auch online abrufen: https://umwelt.provinz.bz.it/ luft/ueberschreitungen.asp eh

Wirtschaft & Umwelt BRIXEN

Let’s clean up Europe! z Am 19. September findet europaweit die Aktion zur Abfallvermeidung „Let’s clean up Europe“ statt. In diesem Rahmen laden die Stadtwerke Brixen alle dazu ein, von 9 bis 12 Uhr in Brixens Altstadt Zigarettenstummel einzusammeln. Am Maria-HueberPlatz finden die Freiwilligen einen Stand, wo sie Handschuhe und Sammelbehälter erhalten und die gesammelten Zigarettenstummel abgeben können. Für jedes Gramm an eingesammelten Zigarettenstummel wird dann ein

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Euro an die Stiftung „Plant-forthe-Planet“ gespendet, die dann für jeden gespendeten Euro einen Baum pflanzt; da ein Zigarettenstummel etwa 0,3 Gramm wiegt, reichen drei Stummel aus, damit irgendwo auf der Welt ein neuer Baum entsteht. Außerdem können sich die Helfer an einem Schätzspiel beteiligen: Wer am nächsten an die Anzahl der am Ende gesammelten Kippen kommt, darf sich auf einen kleinen Sachpreis freuen. lv

20 Mal rückte die Brixner Bergrettung im Jahr 2019 aus – diese Bilanz wurde letzthin bei der Vollversammlung präsentiert. Christoph Hofer wurde als Rettungsstellenleiter bestätigt; Stephan Knab, Christian Heise, Matthias Hofer, Armin Kerer, Matthias Mitterrutzner und Markus Pfeifer komplettieren den Ausschuss.

Das Siedlungswerk St. Albuin feierte jüngst sein 60-jähriges Bestehen. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, Baugründe für seine Mitglieder zu erlangen und diese Mitglieder in Sachen Wohnbau zu beraten. Vorsitzender des Werkes ist Ludwig Nössing, der als Obmann kürzlich bestätigt wurde.

Die Selbsthilfegruppe „Leben ohne dich“ organisiert ab Mitte September Treffen für Eltern, die ein Kind verloren haben. Sie können sich mit Betroffenen im Grieserhof in Bozen jeden zweiten Dienstag im Monat austauschen. Infos im Internet: www.lebenohne-dich.de


STADTGEHEIMNISSE Foto: Melanie Vitroler

Freimaurer im Kreuzgang zu Brixen?

BRIXEN

Alle Brixner kennen den Domkreuzgang. Manche benutzen ihn auch nur, um eilenden Schrittes vom Domplatz im Westen zum Stadtteil Gries im Osten zu gelangen. Dabei ist der Zugang vom Westen erst seit dem Umbau des Domes 1747 möglich. Wozu diente aber der Kreuzgang, und was bedeuten die verschiedenen Bilder? Ursprünglich wurden hier Prozessionen abgehalten. Seine Hauptfunktion hatte der Kreuzgang aber als Begräbnisstätte. Während Bischöfe im Innern des Domes bestattet wurden, fanden hier Angehörige des Domklerus ihre letzte Ruhestätte. Diese stifteten auf den um 1380 gotisierten Gewölben und Wänden Bilder aus dem Alten und Neuen Testament, die später zur Erbauung von Klerikern und Laien dienten. Bei einer Stadtführung fragte ein aufmerksamer Zuhörer in diesem Zusammenhang, ob denn Winkeleisen, Maurerkelle und Hammer auf dem Schild in der 13. Arkade etwas mit Freimaurern zu tun hätten. Diese Geräte gehören neben dem Zirkel nämlich wirklich zu den bekanntesten Symbolen der Freimaurer. Die Inschrift „Sepultura magistri uczonis“ weist allerdings darauf hin, dass es sich hierbei eher um die „Grabstätte des Baumeisters Utzo“ handelt, der laut Karl Wolfsgruber kurz zuvor den ehemals romanischen Kreuzgang gotisiert hatte. Anregungen: redaktion@brixner.info

Erste Schritte zum neuen Bahnhof z Der erste Eindruck zählt, und Brixen bietet derzeit seinen Gästen, die per Zug ankommen, keinen besonders guten. Das Bahnhofsareal ist seit vielen Jahren ein Sorgenkind der Stadtverwaltung – nun soll es umgebaut und der heutigen Zeit angepasst werden. Dass die Bauarbeiten für das erste Baulos bald starten, kündigte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider bei einem Lokalaugenschein vor kurzem an. Baulos eins beinhaltet alle Tiefbauarbeiten wie beispielsweise die neue Unterführung, die direkt von einem ober- und unterirdischen Radabstellplatz für mehr als tausend Fahrräder auf die andere Seite der Gleise führen wird. „Von der Ing.-Etzel-Straße bis zur Feldthurnerstraße wird alles umgekrempelt“, erklärt Joachim Dejaco, Generaldirektor der Südtiroler Transportstrukturen (STA). Mit den beiden vorgesehenen Baulosen wird das Bahnhofsgelände generalsaniert: „Der Bahnhofsplatz

vor dem Gebäude wird eine gepflasterte Fußgängerzone samt kleinem Busbahnhof, es wird 15 ‚Kiss and ride‘-Parkplätze geben, an die zweihundert Parkplätze kommen dann in den östlichen Teil des Bahnhofes, gleich neben dem Fahrradverleih, dazu“, so Dejaco. Das eigentliche Bahnhofsgebäude, das unter Denkmalschutz steht, ist derzeit nicht Teil des Projektes, könnte aber im Rahmen der Umbauarbeiten für die Riggertalschleife, die bis 2025 fertiggestellt sein sollen, in Angriff genommen werden. Das erste Baulos hat ein Volumen von knapp 10 Millionen Euro; mit den Bauarbeiten gestartet wird im Jänner 2021. Rund ein Jahr später startet Baulos zwei. Bis Mitte 2022 soll Brixen einen Bahnhof erhalten, der laut Mobilitätstadtrat Thomas Schraffl „modern, nachhaltig, innovativ, barrierefrei und hochwertig“ sein wird. eh

Willkommen zur Snackpause! Auf den #RestartSchule freuen sich alle – Schüler, Studenten, Lehrer und Eltern – und auch wir, wenn wir euch alle zwischendurch mit leckeren Snacks, belegten Broten, unserer Gourmet-Focaccia sowie erfrischenden Getränken verwöhnen dürfen!

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Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN/EISACKTAL

Zulaufstrecke: Ausschreibung läuft!

Startschuss für Heumilchweg z Von Gereuth aus in einer oder von Brixen in 2,5 Stunden soll ab Frühjahr 2021 der neue Heumilchweg begangen werden können. Beim Zehrehof in Gereuth entsteht ein Parkplatz; von dort aus startet der 5,4 Kilometer lange Weg. „Er führt vom Parkplatz in Richtung Feichterhof, weiter geht es zum Bärenbach am Perlungerhof vorbei zum Moarhof und dann wieder zurück zum Parkplatz“, berichtet Josef Unterrainer, Perlungerbauer und Initiator des Projektes. Entstanden ist die Idee zu diesem ovalen Themenweg bereits vor einigen Jahren, als sich die Gereuther Milchbauern geschlossen dazu entschieden, nur noch Heumilch an den Milchhof Brixen zu liefern. Im Rahmen des Leaderprojektes der EU, das strukturschwache Gebiete unterstützt, wurde dem Projekt prompt die Finanzierung zugesagt: 80 Prozent der knapp 400.000 Euro,

die der Neubau und die Sanierung der großteils bereits bestehenden Wege samt Restaurierung der alten Venezianersäge kostet, übernimmt die EU, den Rest die Gemeinde. Die Bewerbung übernimmt die Tourismusgenossenschaft – allerdings gibt es einen Haken: „Es fehlt die Einkehrmöglichkeit. Wir hatten bereits einen Bauern gefunden, der zu Investitionen bereit gewesen wäre. Das Projekt wurde im Gemeinderat genehmigt, von den Landesgremien aber abgelehnt. Das war ein herber Rückschlag; eine naturnahe Einkehrmöglichkeit wäre noch das Salz in der Suppe gewesen“, erklärt Unterrainer enttäuscht. Er will auch weiterhin versuchen, das Projekt zu vervollständigen. Inzwischen beginnen mit Hilfe der Forstverwaltung die Arbeiten, damit Brixner und Gäste auf einem neuen Weg die Landschaft eh erkunden können.

sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Er spricht von einem wichtigen Meilenstein für umweltfreundlichere Mobilität im Allgemeinen und für die Lebensqualität im Eisacktal im Besonderen: „Dieser Bau ist entscheidend für den Erfolg des Brenner-Basistunnels und zugleich Garant für die Entlastung der Menschen entlang der Brennerachse.“ Auch die Finanzierung ist bereits gesichert: Der italienische Schienennetzbetreiber RFI hat das Projekt samt Finanzierung genehmigt. „In Anbetracht der Corona-Pandemie war dies keine Selbstverständlichkeit, unterstreicht aber die große Bedeutung des Projektes für das Infrastrukturministerium“, erklärt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Für das Baulos sind 1,55 Milliarden Euro reserviert. wv

AUFTRAGGEBER: ELISABETH THURNER

PFEFFERSBERG / BRIXEN

z Der Bau des Brenner-Basistunnels (BBT) ist bekanntlich in vollem Gange; bis zur Inbetriebnahme 2028 soll auch die Zulaufstrecke FranzensfesteWaidbruck in Betrieb gehen. Dafür steht die Ampel nun auf Grün: Seit 18. August ist die Ausschreibung der Zulaufstrecke im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Sie dauert ein halbes Jahr. Danach entscheidet die Bewertungskommission über den Zuschlag; dann kann der Bau starten. Besagte Zulaufstrecke verläuft durch die acht Eisacktaler Gemeinden Franzensfeste, Vahrn, Brixen, Feldthurns, Villnöss, Klausen, Lajen und Waidbruck, die sich auch in der Planungsphase eingebracht hatten. „Damit dürfte das Versprechen, die Zulaufstrecke zugleich mit dem BBT fertigzustellen, eingehalten werden“,

Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen

Maria Cristina Girardi ---------------------Psychotherapeutin - zertifizierte Neurofeedbacktherapeutin Atrium Domus, Stiftsstraße 7 39040 Neustift Tel. +39 320 3003707 www.girardi-neurofeedback.com Nach dem Studium der Psychologie spezialisierte sich Maria Cristina Girardi in kognitiver Verhaltenstherapie und absolvierte einen Masterlehrgang in Kinderpsychotherapie. Weiters bildete sie sich zur zertifizierten Neurofeedbacktherapeutin am Institut für EEG Neurofeedback

Elisabeth THURNER „Lisi“ Krankenpflegerin - Koordinatorin im Krankenhaus (IFEN) in München aus. Mit ihrer Praxis für Psychotherapie und Neurofeedback wendet sie sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Problemen oder Verhaltensauffälligkeiten.

Veröffentlichung von Neustarts auf Anfrage: starthilfe@brixner.info 72

„Mein Ziel ist der ehrliche Einsatz für die Gesundheit, für Sicherheit und für einen respektvollen Umgang miteinander. Jung und Alt – wir brauchen uns gegenseitig. Lasst es geschehen – mit deiner Stimme an mich! Vielen Dank dafür.“ Am 20. + 21.09. Südtiroler Volkspartei wählen. Brixens Zukunft in guten Händen


NACHGEFRAGT

„Bis 30. September ansuchen!“ SIRO DALLA RICCA, Dienststellenleiter des Steueramtes in Brixen, über die Reduzierung der Gemeindeimmobiliensteuer GIS – und wie man in den Genuss derselben kommt. Herr Dalla Ricca, was beinhaltet das Landesgesetz, das eine GIS-Steuererleichterung zur Unterstützung der Wirtschaft vorsieht? Das Gesetz unterscheidet zwei Gruppen von Unternehmen, die um Befreiung oder Reduzierung der Steuerschuld ansuchen können: Zum einen haben Betriebe, die Beherbergungs- und gastgewerbliche Tätigkeiten oder Kultur- und Sporttätigkeiten ausüben, Anspruch auf eine GIS-Befreiung für das Jahr 2020, wenn sie einen Umsatzrückgang von mindestens 20 Prozent aufweisen. Sollte dies nicht der Fall sein, bekommen

die Inhaber dieser Branchen eine Ermäßigung von 50 Prozent. In die zweite Gruppe fallen Betriebe, die Industrie-, Handels- oder Handwerkstätigkeiten ausüben sowie Betriebe mit beruflichen Tätigkeiten wie etwa Büros. Diese Kategorie hat Anspruch auf eine Ermäßigung von 50 Prozent der geschuldeten Steuer für das Jahr 2020, wenn sie einen Jahresumsatzrückgang von mindestens 20 Prozent aufweist. Ich rate aber auf jeden Fall anzusuchen, auch wenn der Jahresumsatz noch unsicher ist; sollte man den Umsatzrückgang doch nicht einhalten, kann man die Steuer noch bis Juli 2021 sanktionslos nachzahlen.

Was muss man tun, um in den Genuss der Reduzierung zu kommen? Es müssen die Vordrucke ausgefüllt werden, die auf der Homepage der Gemeinde zur Verfügung stehen. Es gibt mehrere Vordrucke. Infos darüber, für wen welches Formular das Richtige ist, gibt es direkt im Steueramt. Innerhalb 30. September müssen die Formulare mittels zertifizierter E-Mail oder Einschreibebrief mit Rückantwort an das Steueramt gesendet werden. Wenn der Termin versäumt wird, verfällt das Anrecht auf die Steuerbegünstigung. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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BARTH INNENAUSBAU

Versiert im Innenausbau

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Das Familienunternehmen barth Innenausbau realisiert heute in fünfter Generation hochwertige Innenausstattungen für Räume, in denen sich Menschen wohlfühlen.

Rund um die Unternehmerfamilie Barth wirkt ein über 70-köpfiges Team mit Was haben das Festspielhaus Erl, die Juwelierboutique Boucheron in Paris und das FIFA-Museum in Zürich gemeinsam? Sie alle wurden von barth Innenausbau ausgestattet. Das Brixner Unternehmen ist weltweit tätig und gestaltet das Innenleben vieler Prestigeobjekte. Dabei hatte einst alles klein angefangen: Im Jahr 1877 eröffnete Johann Barth eine kleine Kunsttischlerei, die später seine Söhne sowie nachfolgende Generationen weiterführten und ausbauten. Seit 1991 lenkt Ivo Barth in der vierten Generation die Geschicke des Familienunternehmens. In dieser Zeit gelang es, mit außergewöhnlichen Objektinszenierungen die Aufmerksamkeit renommierter Architekten im In- und Ausland

zu erregen, die in Folge für eigene Projekte die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen suchten. 2018 stieg Sohn Max in den Betrieb ein und sichert damit gleichzeitig den Fortbestand des Familienunternehmens auch in der fünften Generation.

Viele Kompetenzen unter einem Dach. Das traditionelle

Handwerk des Innenausbaus wird bei barth mit modernsten Technologien umgesetzt. Im gekonnten Mix von Materialien gestaltet das Unternehmen einzigartig schöne Innenausstattungen für Firmensitze, Boutiquen, Museen, Hotels und Privatresidenzen. Am Firmenstandort in der Brixner Industriezone laufen alle Fäden zusammen – von der Planung

Heute trifft man drei Generationen der Familie Barth im Unternehmen an: Josef, Max und Ivo Barth über die Koordination der Projekte bis hin zur Produktion. Über 70 Mitarbeiter realisieren im perfektionierten Zusammenspiel die vielen Projekte. Vom Tischler bis hin zum Projektmanager wirken die unterschiedlichsten Spezia-

listen mit. Viele der meist langjährigen Mitarbeiter haben ihr Handwerk von der Lehre an im Betrieb gelernt und nutzen die im Unternehmen gebotenen Möglichkeiten, um sich weiterzuentwickeln.

Du hast Freude am Handwerk? Jetzt bei uns als Tischlerlehrling anfangen. Du arbeitest in unserem Team mit neuesten Technologien und Maschinen an interessanten, weltweiten Innenausbau-Projekten mit Holz und vielen anderen Materialien. Wir freuen uns auf deine Bewerbung per E-Mail an martina@barth.it

mehr Informationen unter barth.it

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a family affair since 1877


„Wertvolle Mitarbeiter“

ALP GMBH

Der Fertighaushersteller Alp House ist auf Erfolgskurs. Den Grund dafür sieht Geschäftsführer HELMUTH LEITNER neben dem schlüsselfertigen Konzept mit Fixpreisgarantie vor allem in seinem Team.

Herr Leitner, Sie haben schon früh die Bedeutung von Mitarbeitermotivation für den Unternehmenserfolg erkannt. Woher kommt diese Erkenntnis? HELMUTH LEITNER: Sowohl in meinen ersten Arbeitsjahren als Lehrling als auch als Unternehmer konnte ich persönlich feststellen, dass der Erfolg eines Unternehmens unweigerlich mit den Mitarbeitern zusammenhängt.

wandelt: Heute räumt man der Familie und Freizeit mehr Platz ein als früher. Der Job ist nicht nur dazu da, das Auskommen zu sichern, sondern soll auch individuellen Freiraum und persönliche Erfüllung bieten. Vor diesem Hintergrund tun Führungskräfte gut daran, ihre Mitarbeiter individuell zu betrachten und zu fördern, denn nur, wer zufrieden ist mit seiner Arbeit, der bleibt im Unternehmen und bringt sich ein.

Welche Bedürfnisse hat der Mitarbeiter von heute, und welche Rückschlüsse ziehen Sie daraus für Unternehmen?

Mitarbeiter können auf unterschiedliche Art und Weise motiviert werden. Wie motivieren Sie in Ihrem Unternehmen?

Die Lebensanschauung hat sich in den letzten Jahren stark ge-

Jeder Mensch ist anders und so auch seine Motivation. Was

den einen zu Höchstleistungen anspornt, kann beim nächsten lediglich ein müdes Lächeln hervorrufen. Jedoch wissen wir, dass emotionale Erlebnisse bei jedem in Erinnerung bleiben und das individuelle Wohlbefinden die Motivation steigert. Diese Erkenntnisse haben wir für unser Unternehmen in Form von gemeinsamen Aktionen und vielen Anreizen übernommen. Glauben Sie, dass zufriedene Mitarbeiter besser arbeiten und leistungsfähiger sind? Ein positives Arbeitsumfeld trägt wesentlich zu motivierten Mitarbeitern bei und schafft Leistungsbereitschaft. Ich bin daher der

Helmuth Leitner festen Überzeugung, dass Mitarbeitermotivation beim Chef anfängt. Entsprechend nimmt ein Mitarbeiter für mich mindestens denselben Stellenwert ein wie ein Kunde – vom respektvollen Umgang bis hin zur Wertschätzung. Denn motivierte Mitarbeiter sind wertvoll und das Fundament unseres Unternehmenserfolgs.

Wir brauchen

s g n u J e f taf viel Power! mit richtig

Du suchst eine neue Herausforderung und einen zuverlässigen Arbeitgeber? Du bist handwerklich geschickt, motiviert, verantwortungsbewusst und kannst richtig anpacken? Dann bist Du bei uns genau richtig!

Baus tellen - Mitarbeiter Werde

und Teil eines jungen dynamischen Teams in einem familiären Umfeld.

Bewirb Dich jetzt!

info@alphouse.it Tel. 0472 767 111

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OBRIST GMBH

Top Jobs

„Dort sein, wo andere noch nicht sind“ Beim 360-Grad-Anbieter im Bereich Elektrotechnik Obrist GmbH gehört Innovation seit Jahren zum täglichen Brot. Das Unternehmen konnte damit Krisen ohne große Probleme meistern.

Extra

loser Temperaturmessung und biometrischer Gesichtserkennung. Einkaufszentren, Museen und öffentliche Einrichtungen wie Gärten und Schwimmbäder, aber auch Unternehmen sind an einer solchen Lösung interessiert oder haben sie bereits im Einsatz.

Bei Innovationen führend.

Die Aufgaben des Elektrotechnikers sind vielfältig „Elektrotechniker ist ein krisenfester Job“, sagt Günther Obrist, der gemeinsam mit seinem Vater Albert die Obrist GmbH mit 105 Mitarbeitern leitet. „Während der Corona-Krise haben wir systemrelevante Arbeiten ausgeführt, darunter beispielsweise die Wartung der Elektroinstallationen in Straßentunnels“, erzählt er. „Außerdem haben wir innovative Produkte im Angebot, die helfen, die Pandemie in Schach zu halten.“ Konkret sind das elektronische Zutrittskontrollen, wo automatisch die Zahl der Personen erfasst wird, die sich in einem Raum aufhalten; möglich ist auch eine Kombination mit berührungs-

WATT willst du? Dann bewirb dich bei uns als Elektrotechniker für Ausführung oder Wartung. Außerdem suchen wir viele weitere technisch begeisterte Menschen. Alle offenen Stellenangebote sind auf unserer Homepage zu finden.

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„Wenn wir immer dasselbe machen würden – das wäre ziemlich langweilig. Wir wollen dort sein, wo andere noch nicht sind“, sagt Günther Obrist. Dass die Obrist GmbH mit dieser Strategie gut fährt, beweist sie am Beispiel Photovoltaikanlagen. „Als die Photovoltaik vor 20 Jahren ein Thema wurde, haben wir uns gleich damit beschäftigt und uns gefragt: Was müssen wir dazulernen, um damit arbeiten zu können? Um 2010 herum wurden die PV-Anlagen durch staatliche Förderungen für eine breitere Klientel interessant, und unser Unternehmen konnte sein Wissen gleich voll ausspielen“, erzählt Günther Obrist. Dasselbe Muster zeichnet sich derzeit bei der Glasfaser-Technologie ab: Obrist ist vorn dabei, wenn es um Glasfaser-Anwendungen für private und gewerbliche Objekte oder in Infrastruktureinrichtungen geht.

Günther und Albert Obrist

Die Anforderungen des Elektrotechnikers reichen vom umfassenden Grundlagenwissen bis hin zu handwerklichen Fertigkeiten

Auf Wachstumskurs. „Bei uns

haben Mitarbeiter die Möglichkeit, technisch immer vorne dabei zu sein“, sagt Günther Obrist. Diese Offenheit für Innovationen hat die Obrist GmbH ohne Probleme

durch die Corona-Krise gebracht. Das Unternehmen sucht derzeit gut ausgebildete Fachkräfte, aber auch Lehrlinge, um weiter auf Wachstumskurs zu bleiben.


TIP TOP FENSTER

Glasklare Vorzüge Wenn man Geschäftsführer Andreas Rieder danach fragt, dann ist es vor allem die Kombination aus handwerklichem Können und hoher Qualität, die Tip Top Fenster in über 50 Jahren vom kleinen Tischlereibetrieb zum leistungsstarken Südtiroler Fensterbauer werden ließ. Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist das Traditionsunternehmen Tip Top Fenster erfolgreich. Der Fensterbauer in Meransen überzeugt seit jeher mit Qualitätsfenstern auf dem neuesten Stand der Technik sowie mit großer Fachkompetenz. Das gesamte Produktsortiment entspricht längst den geltenden Klimahausrichtlinien und bietet Bauherren eine vielfältige Auswahl. Für spezielle Wünsche und selbst für kniffligste Anwendungen entwickelt das Team von Tip Top Fenster überzeugende Lösungen.

Mitgestalten, mitwachsen.Tip Top Fenster beschäftigt mittlerweile 115 Mitarbeiter und will weiter wachsen. Dazu sucht das Unternehmen derzeit zusätzliche

Mitarbeiter: „Wer Arbeitswillen, Motivation und die Bereitschaft zum Lernen in einem dynamischen Team mitbringt, ist bei uns genau richtig“, so Firmeninhaber Andreas Rieder. Die Einsatzgebiete reichen von der Verwaltung, Technik, Produktion, Montage bis hin zum Verkauf. In den verschiedenen Tätigkeitsbereichen bietet Tip Top Fenster ihren Mitarbeitern den nötigen Freiraum, sich zu entfalten, mitzugestalten und sich weiterzuentwickeln. Sie werden sowohl intern als auch extern geschult und werden damit zu Spezialisten auf ihrem Gebiet ausgebildet. Viele Mitarbeiter sind seit Jahren und Jahrzehnten im Unternehmen tätig. Neben abwechslungsreichen Tätigkeiten und spannenden Aufgaben liegt dies

Villa am Gardasee auch am angenehmen Arbeitsklima und an den vielen attraktiven Rahmenbedingungen, die ihnen bei Tip Fenster geboten werden – darunter Mitfahrgelegenheiten, ein Mensadienst, eine Apfeljause, Betriebsausflüge und ein Gesundheitsfond.

Hotel Sonnenberg in Meransen

e auf

ngebot a n e ll e t S e ll e u t Ak

www.tip-top.it

für Bewerbungen: +39 0472 520 283 info@tip-top.it www.tip-top.it 77


RABENSTEINER|DAS GLASHAUS

Hoch hinaus Rabensteiner|DAS GLASHAUS realisiert einzigartige Glashäuser, Gewächshäuser und Gartencenter für den gesamten europäischen Markt. Das Fundament, auf dem der Erfolg des international erfolgreichen Gewächshausbauer Rabensteiner GmbH gründet, sind seine Mitarbeiter. Im Unternehmen gilt als Grundsatz „Raum schaffen, Kreativität fördern, Stärken unterstützen“. „Wir bieten unseren 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Raum für individuelles Arbeiten und geben ihnen die Möglichkeit, eigenverantwortlich und selbstständig zu handeln“, erläutert Geschäftsführer Klaus Wierer. Im Unternehmen werden Projekte von der Beratung, Ent-

Extra

Top Jobs

Seit nunmehr vier Jahrzehnten baut die Rabensteiner GmbH Glashäuser, Gewächshäuser und Gartencenter für den gesamten europäischen Raum und lässt mit einzigartigen Objekten immer wieder aufhorchen.

wurfsplanung, Konstruktion und Statik über das Baugesuch bis hin zur kompletten Bauausführung im Team abgewickelt – angetrieben von der gemeinsamen Vision, Glashäuser über deren zweckmäßige Funktion hinauszuheben. Ein Ansatz, der beim Projekt Altmarktgarten in Oberhausen voll gelungen ist: Mitten in der Oberhausener Altstadt, auf über 20 Metern Höhe, hat Rabensteiner ein gebäudeintegriertes Gewächshaus auf dem Dach eines Hochhauses als Urban-Farming-Projekt realisiert. Als wichtigste architektonische Vorgabe galt, dass die Stahlkonstruktion des Glashauses mit der darunterliegenden Fassade harmonieren sollte. Das Ergebnis beweist einmal mehr ein-

Gebäudeintegriertes Dachgewächshaus in Oberhausen drucksvoll, dass Rabensteiner nicht nur mit höchster Kompetenz im Glas- und Stahlbau aufwartet,

WIR SEHEN DICH. IM TEAM.

sondern es darüber hinaus versteht, höchste architektonische Ansprüche umzusetzen.

Unsere Teams arbeiten schon lange erfolgreich zusammen, suchen aber noch Verstärkung. Bist Du bereit, verlässlich Tag für Tag für höchste Qualität aus Glas und Stahl einzustehen, dann bewirb Dich bei uns. Wir sind seit über vier Jahrzehnten innovativ und effizient für unsere internationalen Kunden tätig. Dabei entstehen coole, stylische und langlebige Gewächshäuser und Gartencenter. Rabensteiner, immer gerne gesehen.

Gärten von Schloss Trauttmansdorff

Bewerbung an: personal@rabensteiner.eu

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www.rabensteiner.eu


MADER GMBH

Powerfrauen bei Mader Dass Handwerk nicht nur Männersache ist, beweisen jene Mitarbeiterinnen, die in ihren technischen Jobs bei Mader erfolgreich ihre Frau stehen.

In der Firmengruppe Mader sind mittlerweile über 200 Mitarbeiter beschäftigt – 24 davon sind Frauen. Dass Frauen ihren männlichen Kollegen in technischen Jobs in nichts nachstehen, beweisen jene Mitarbeiterinnen, die bei Mader Elektroleitungen verkabeln oder Rohrleitungen verlegen und installieren. Aber auch in der Haustechnikplanung ist eine Frau im Einsatz. Außerdem beschäftigt Mader noch 15 weitere Frauen, die hauptsächlich im Verwaltungsbereich tätig sind.

Die Installateurin. Sonja Kuss-

tatscher hat vor kurzem an der Fachoberschule für Landwirtschaft in Auer maturiert und sich im Anschluss für eine Lehre im Handwerk entschieden. Ihre Brüder erlernen ebenfalls ein Handwerk, daher wohl auch ihr Interesse und ihre Begabung. Auf der Suche nach einer spannenden Ausbildungsstelle stieß Sonja über das Portal „Karriere Südtirol“ auf die Infovideos von Mader. Bekannt war ihr die Firma bereits durch die vielen Autos mit den prägnanten roten Punkten. Sie bewarb sich und darf seither gemeinsam mit dem Installationsteam anpacken.

Sonja ist mit Freude und Motivation bei der Arbeit. Sie wurde von ihren männlichen Kollegen gut aufgenommen und an die neue Aufgabe herangeführt. Sonjas Motto ist, die Leidenschaft zum Beruf zu machen: „Macht, was euch gefällt – unabhängig, ob Frau oder Mann, alt oder jung. Die Arbeit und das Team sollen Spaß machen, dann bleibt man auch dabei.“

Installiere deine Zukunft.

v.l.: Sonja Kusstatscher, Jasmin Rieper, Cristina Catani und Johanna Sorg

Die Elektrikerin.

Jasmin Rieper träumte schon immer von einem technischen Beruf. Ursprünglich schwankte sie zwischen dem Besuch der Gewerbeoberschule (TFO) und der Berufsschule. Schließlich entschied sich Jasmin für eine Lehre als Elektrikerin und schloss diese mit der Gesellenprüfung ab. Jasmin erging es ähnlich wie vielen Frauen in männerdominierten Branchen: Von Frauen wird

T +39 0472 731 000 www.mader.bz.it

mehr Fleiß und Einsatz verlangt, um erst einmal zu beweisen, dass Frauen solche Berufe genauso gut ausüben können wie Männer. Durch ihre saubere und präzise Arbeitsweise hat sich Jasmin diesen Respekt unter ihren männlichen Kollegen rasch verdient. Jasmin schätzt ihre Arbeit und Kollegen bei Mader, sie fühlt sich wohl und wird nach ihrer derzeitigen Mutterschaftspause gerne zur Arbeit zurückkehren. Der Jugend möchte sie mit auf den Weg geben, stets an sich selbst zu glauben und die eigenen Träume zu verwirklichen.

Die technische Zeichnerin. Cris-

Möchtest auch du Teil unserer großen Mader-Familie werden? Wir haben immer Platz für motivierte Mitarbeiter(innen) und Lehrlinge! Informiere dich auf mader.bz.it/jobs

tina Catani zeichnet in ihrem Job die Pläne der heizungstechnischen und sanitären Rohrleitungen (Haustechnik). Cristina stammt ursprünglich aus der Toskana, zog allerdings vor einigen Jahren aus Arbeitsgründen mit ihrer Familie nach Sterzing. Mader war ihr bereits ein Begriff; sie bewarb sich als technische Zeichnerin und er-

hielt den Job. Um anfängliche sprachliche Barrieren abzubauen, unterstützte die Firma sie mit einem Sprachkurs. Cristina schätzt bei Mader das angenehme Arbeitsklima im Büro, die professionelle Zusammenarbeit mit den Baustellenleitern und die flexiblen Arbeitszeiten.

Die technische Einkäuferin. Jo-

hanna Sorg war zunächst Rezeptionistin und Disponentin für den Kundendienst. Dann nahm sie die Chance wahr, sich bei Mader weiterzuentwickeln und in den Einkauf für Heizung und Sanitär zu wechseln. Technik war schon immer ihr Ding. Johannas Aufgabenbereich ist vielfältig; sie arbeitet eng mit den Baustellenleitern zusammen. Neben der Arbeit schätzt sie bei Mader insbesondere den Obstkorb, der die Mitarbeiter mit frischen Vitaminen versorgt, aber auch den firmeneigenen Fitnessraum. Johanna sagt von sich, dass sie gerne mit Männern zusammenarbeitet, weil es dort „offen und unkompliziert“ zugeht. 79


RUBNER HOLZBAU

Rubner Holzbau ist weit über die Grenzen Südtirols hinaus bekannt und zählt als Arbeitgeber zu den Top-Adressen im Sektor Holz.

Vielversprechende Perspektiven. In Zeiten des Klimawan-

Komplexes EXPO-Projekt. Erst

kürzlich zeichnete Rubner Holzbau für die Expo Dubai für den Pavillon von Aserbaidschan verantwortlich – die erste WeltausstelFoto: © Studio DIM Associati

dels gewinnt der nachwachsende, natürliche Rohstoff Holz zunehmend an Bedeutung. Mit Brettschichtholzkonstruktionen, Dach- und Wandelementen, HolzGlas-Fassaden und kompletten Gebäudehüllen haben sich die Südtiroler weltweit einen Namen

gemacht, denn Rubner Holzbau bietet hochwertige innovative Lösungen und gilt als der Spezialist für moderne Holzbauten. „Zu den wesentlichsten Merkmalen im tragenden Holzbau zählt, dass Rubner Holzbau umweltbewusst plant und baut. Planung und Berechnung, werkseitige Vorfertigung, Qualitätssicherung, Lieferservice und Montage – bei Rubner bekommen die Auftraggeber alles aus einer Hand“, fasst Geschäftsführer Rosatti die vielseitige Leistungsstärke des Unternehmens zusammen. „Mit unserer individuellen Herangehensweise können wir eine Vielzahl herausragender und international prämierter Projekte vorweisen.“ Gerade deshalb sucht der Betrieb auch immer wieder Mitarbeiter wie Zeichner, Statiker, Zimmermänner, Projektleiter oder Monteure für die einzelnen Abteilungen – auch deshalb, weil der Bedarf an Facharbeitern mit den ständig neuen Herausforderungen kontinuierlich steigt.

Fotos: © Rubner

Solide Umsatzzahlen und ein stabiles Wachstum garantieren zukunftssichere Arbeitsplätze bei Rubner Holzbau. Die gegenseitige Wertschätzung über alle Unternehmensebenen hinweg verspricht ein funktionierendes Teamgefüge und ein angenehmes Arbeitsklima. „Mit unserem Leistungsportfolio und unserer Leidenschaft für den Baustoff Holz bieten wir interessante Jobmöglichkeiten in einem engagierten Team mit hohem Entwicklungspotenzial“, so Peter Rosatti, Geschäftsführer der Rubner Holzbau GmbH. „Junge, innovativ denkende und werteorientierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei uns jederzeit herzlich willkommen. Mit der internationalen Ausrichtung und den sechs Standorten in Europa ist Rubner Holzbau ein äußerst attraktiver Arbeitgeber.“

Extra

Top Jobs

Fachkräfte für Zukunftsmarkt gesucht

Der Pavillon von Aserbaidschan auf der Expo Dubai wird von Rubner Holzbau realisiert 80

Peter Rosatti Geschäftsführer Rubner Holzbau

Günther Fischer ist technischer Zeichner bei Rubner Holzbau

lung im arabischen Raum. Neben der Werkstattplanung und Vorfertigung zählen auch der Transport und die Baustellenmontage zum Leistungsumfang. Letztere finden aufgrund der Expo-Verschiebung allerdings erst im Jahr 2021 statt. „Der Architekt des Pavillons hatte sehr konkrete Vorstellungen, wie das Endergebnis auszusehen hat. Allerdings waren seine Wünsche aus produktionstechnischer Sicht nicht immer umsetzbar. Als er dann die ersten montagebereiten Leimholzbögen bei uns im Werk zu sehen bekam, zeigte er sich sehr erfreut darüber, Rubner Holzbau an seiner Seite zu haben“, erzählt Günther Fischer, der seit fast eineinhalb Jahrzehnten bei Rubner Holzbau als Zeichner tätig ist. Die Architektur des Pavillons erinnert an einen großen Baum, dessen Stamm ein „Blatt“ trägt, das das Gebäude bedeckt und schützt. 240 Kubikmeter Brettschichtholzelemente wurden für dieses anspruchsvolle Projekt hergestellt, wovon 90 Prozent mit sehr unterschiedlichen Abmessungen und Krümmungsradien produziert und gebogen worden sind. „Dem Werkstoff Holz sind kaum Grenzen gesetzt. In enger Zusammenarbeit mit der Produktion versuchen wir, Grenzen auszureizen, um den Wünschen der Architekten und

Bauherren gerecht zu werden“, schildert Fischer.

Zertifizierte Mitarbeiter als Tutoren. „Um Projekte dieser Grö-

ßenordnung und Komplexität qualitativ, zeitlich und kostenoptimiert abzuwickeln, benötigen wir gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte“, beschreibt Geschäftsführer Rosatti die Anforderungen an die Mitarbeiter. Auch deshalb legt Rubner Holzbau großen Wert auf eine möglichst praxisnahe Aus- und Weiterbildung sowie den Erfahrungstransfer von älteren auf jüngere Kolleginnen und Kollegen. Optimierte und sichere Arbeitsumgebungen, die von zertifizierten Mitarbeitern mitgestaltet wurden, gehören bei Rubner Holzbau ebenso zum Arbeitsalltag wie auch das Fördern des kreativen Potenzials des Einzelnen. Dafür werden auch gewohnte Abläufe ständig hinterfragt – mit dem Ziel, die Ideen der Mitarbeiter in die Wertschöpfungskette einfließen zu lassen. „Nur so lassen sich Optimierungs- und Einsparungspotenziale erkennen sowie neue Methoden und Verfahren entwickeln, die zukunftsweisend sind und zugleich ein schlankes Management garantieren“, begründet Peter Rosatti die offene Denkweise des Unternehmens.


WIR SUCHEN MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

Peter Bennetts The Moment It Clicks – Phil Noller

Fausto Franzosi

Giorgio De Vecchi – gerdastudio

Individuelle Großbauten in Holz sind die Kernkompetenz von Rubner Holzbau. An Standorten in Italien, Österreich, Deutschland und Frankreich arbeiten rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran, international gefragte Konstruktionen zu realisieren – Brettschichtholzstrukturen, Dach- und Wandelemente, Holz-Glas-Fassaden, komplette Gebäudehüllen oder mehrgeschossige Holzbauten. Für unseren Standort in Brixen suchen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unsere Leidenschaft für Holz teilen.

TECHNISCHE ZEICHNER (m/w) PROJEKTLEITER (m/w) MONTEURE (m/w) ZIMMERER (m/w) Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme und Bewerbung an: Rubner Holzbau GmbH, zu Handen Herrn Manfred Mair Alfred Ammon Str. 12 - Via Alfred Ammon, I-39042 Brixen - Bressanone (BZ) job.holzbau.brixen@rubner.com

www.rubner.com/holzbau


ALUPRESS AG

Top Jobs

„Mit offenem Blick für Chancen“

Extra

In der von der Corona-Krise hart getroffenen Automobilbranche blickt die Alupress AG, ein wichtiger Zulieferer von innovativen Aluminium-Druckgusskomponenten, zuversichtlich in die Zukunft. Wie das Unternehmen den Lockdown überstanden hat und warum es gleich danach wieder Fahrt aufnehmen konnte, verrät HARALD OBERRAUCH, Eigentümer und CEO der internationalen Alupress-Gruppe, im Gespräch.

Harald Oberrauch, Eigentümer und CEO der Alupress-Gruppe Herr Oberrauch, inwieweit wurde die Alupress-Gruppe von der Corona-Krise getroffen? HARALD OBERRAUCH: Wir waren gut ins Jahr gestartet und haben in den ersten drei Monaten hervorragend gearbeitet. Dann kam Corona und damit vieles ins Stocken und schließlich zum Stillstand. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen hatten wir schnell alle Schutzvorkehrungen ergriffen und konnten deshalb bis zum letzten Tag vor dem offiziellen Lockdown in vollem Umfang produzieren. Auch wurden wir glücklicherweise noch während des Lockdowns zu einem „strategischen Exportunternehmen“ deklariert und konnten noch vor der offiziellen Öffnung unsere Produktion wieder hochfahren. Wir waren damit einer von wenigen Automobilzulieferern, der in 82

dieser Zeit aus Italien exportieren durfte, wodurch wir bei unseren Kunden noch einmal mehr an Vertrauen und Respekt gewannen. Unsere Werke in Thüringen und in South Carolina waren durch die Corona-Krise nicht weniger betroffen, konnten sich aber ebenfalls wieder erholen.

Da gibt es einige: So erweitern wir derzeit in der Brixner Industriezone die „Alupress Tooling“, unseren hausinternen Hersteller für Werkzeuge. Auch statten wir zurzeit den noch vor der CoronaKrise fertiggestellten Zubau in Thüringen mit neuen Maschinen aus und nehmen für die erweiterte Kapazität bereits Produktionsaufträge entgegen. Gemeinsam mit den beiden Schwesterunternehmen Durst Phototechnik AG und Tyrolean Business Angel GmbH (TBA) sind wir außerdem dabei, ein Startup-Unternehmen zu lancieren. Die neue adddam GmbH ist im Bereich der additiven Fertigung – also im 3D-Druck – tätig und tritt als Service- und Produktionsdienstleister für die Konstruktion und Fertigung von 3D-Komponenten auf. Sehen Sie in der Automobilbranche bereits erste Anzeichen einer baldigen Erholung? Erfreulicherweise zeichnen sich in manchen Segmenten der Automobilindustrie bereits positive Tendenzen ab, so zum Beispiel im Bereich der E-Mobilität und

im Autonomen Fahren. Da wir in diesen starke Partnerschaften mit großen Automobilzulieferern pflegen, konnten wir unsere Auslastung zurück auf das VorjahresNiveau bringen. Wie nachhaltig diese Entwicklung sein wird, werden die nächsten Monate zeigen. Wie werden Sie den Herausforderungen der Zukunft begegnen? Wir werden weiterhin mit offenem Blick für Chancen und Möglichkeiten agieren. Auch bin ich sehr stolz auf all unsere Alupressler, die in den letzten Wochen und Monaten einmal mehr bewiesen haben, wie engagiert und loyal sie das Unternehmen voranbringen. Und trotz aller derzeitigen Herausforderungen wollen wir weiter wachsen. Wir haben viel vor und suchen deshalb weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Teil der Alupress-Familie werden möchten und gemeinsam mit uns die Zukunft unseres Unternehmens gestalten wollen. Dabei wende ich nach wie vor das Rezept meines Vaters an: die richtigen Personen auswählen und ihnen Vertrauen schenken.

Welche Konsequenzen hat die Krise mittel- und langfristig für die Alupress-Gruppe? Ich bin der festen Überzeugung, dass jede Krise auch Chancen in sich birgt. So haben wir die Zeit des Lockdowns genutzt, um uns in bestimmten Bereichen neu auszurichten. Auch wollen wir trotz schwieriger Prognosen weiterhin an zukunftsgerichteten Investitionen festhalten. Welche Investitionen wären dies?

Die Alupress Tooling erweitert derzeit ihren Firmensitz in der Brixner Industriezone


WIR SUCHEN (m/w)

TECHNIKER TFO ABSOLVENTEN ELEKTRIKER METALLFACHARBEITER LEHRLINGE WERKZEUGMACHER

T +39 0472 390 600 personal@alupress.com


RAIFFEISENKASSE EISACKTAL

Zukunftssichere Jobs Top Jobs

Genossenschaft – und auch Bank – sind Begriffe, die oft bieder wirken. Die Raiffeisenkasse Eisacktal ist sowohl Genossenschaft als auch Bank – aber bieder ist sie nicht! Sie beschäftigt 80 Mitarbeiter in und rund um Brixen und bietet dabei ein vielseitiges Spektrum an qualifizierten und abwechslungsreichen Jobs, die auf eines fokussiert sind: verantwortungsvolles Banking.

Extra

Das Bank- und Finanzgeschäft ist ein komplexes Business geworden. In allen Bereichen eines Finanzinstitutes sind die Aufgaben heute sehr anspruchsvoll und erfordern qualifizierte Mitarbeiter. Eine lokale Bank wie die Raiffeisenkasse Eisacktal bietet leistungsbereiten Menschen aber noch mehr: Gerade durch ihre örtlich verankerte Struktur mit Verwaltungssitz in Brixen, wo alle zentralen Funktionen einer Bank erfüllt werden, kann sie interessante, abwechslungsreiche und sinnstiftende Aufgabengebiete bieten.

Viele Berufsbilder. „Die meisten

wissen nicht, welche enorme Vielfalt an verschiedenen Berufsbildern es in einer Bank gibt“, sagt Vizedirektor und Personalchef Christof Mair, „man verbindet mit der Bank als Arbeitgeber in der Regel die Jobs im Kundenservice und in der Beratung, die übrigens heute hochspezialisiert sind: Man denke dabei an das Thema Wohnbau, das digitale Banking, Versicherungen, Pensionsvorsorge oder etwa das Firmenkundengeschäft.“ Aber daneben gebe es auch Personalentwickler, Kreditprüfer, Bilanzexperten, Portfoliomanager, Spezialisten für Zahlungssysteme, Controller, Marketingexperten,

Christof Mair Vizedirektor und Personalchef Risikomanager und viele andere mehr. Die Palette der Berufsbilder in der Raiffeisenkasse Eisacktal ist nicht nur bunt, sondern auch sehr dynamisch. Immer wieder entstehen neue Aufgabengebiete, die sich zu eigenen Berufsbildern entwickeln – etwa aufgrund eines sich wandelnden Kundenbedarfs, durch neue Technologien oder andere Veränderungen in der Bank oder ihrem Umfeld. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der „Digitale Coach“, der Kunden in die Welt der digitalen Bankgeschäfte begleitet. Auch die Art zu arbeiten

Patrizia Profanter Steuerung & Entwicklung ist in der Raiffeisenkasse ständig im Wandel: Telearbeit etwa ist spätestens seit der Coronakrise ein fixer Bestandteil des Arbeitsmodells.

Genossenschaftswesen aktueller denn je. Die Raiffeisenkasse

erfüllt als lokale Genossenschaft einen statutarisch definierten Förderauftrag. Die traditionellen Begriffe Genossenschaft und Förderauftrag klingen vielleicht etwas altmodisch, aber die Inhalte sind hochaktuell. Es geht um regionale Kreisläufe, Sicherheit und Stabilität für die Bankkunden,

um nachhaltiges Wirtschaften, um gesellschaftliche Verantwortung und natürlich auch um Mitgestalten. Projekte, in denen engagierte Köpfe über ihr Aufgabengebiet hinaus an wichtigen Themen mitarbeiten, sind an der Tagesordnung. Daneben beschäftigen sich ständige Arbeitsgruppen abteilungsübergreifend mit zentralen Fragen und Herausforderungen, so zum Beispiel das „Digitalteam“, das sich mit der Digitalisierung bei Bankdienstleistungen und im Unternehmen selbst beschäftigt, oder das „Nachhaltigkeitsteam“, das die Maßnahmen zur Förderung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit in der Bank koordiniert.

Spannende Mitgestaltungsmöglichkeiten. Zusammenfas-

send darf also mit Fug und Recht behauptet werden, dass der Job in der Raiffeisenkasse alles andere als langweilig ist. Oder in den Worten von Patrizia Profanter, die in der Abteilung Steuerung und Entwicklung tätig ist: „Man kann viel Spannendes erleben, dabei einen wichtigen Beitrag für unsere Wirtschaft und Gesellschaft leisten und sehr viel bewegen – insbesondere, wenn man engagiert ist und sich immer wieder mal traut, in Neuland vorzustoßen.“

Ein Teil des 80 Mitarbeiter starken Raiffeisen-Teams: v.l.n.r. Magdalena Wassermann, Michael Federspieler, Lorenz Leitner, Juliana Seppi, David Cassius, Kurt Obexer, Franziska Kastlunger, Maximilian Mair, Manfred Burger, Hannes Larcher, Carmen Tauber 84


Werbemitteilung

Ziele, die uns bewegen. Werte, die uns tragen.

Nachhaltigkeit liegt in unserer Natur. Für Land und Leute. Mit unseren Raiffeisenkassen überall in Südtirol sind wir Teil unseres Landes, unserer Wirtschaft, unseres Lebens – und unseres Zusammenlebens. Daher wissen wir, worin unsere besondere Verantwortung liegt: Da sein, wo das Land uns braucht. Dabei sein, wo unser Engagement gefordert ist. Vielleicht nennt man das heute „Nachhaltigkeit“. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit. Seit über 130 Jahren. Und heute mehr denn je.

Bewusst sein, welche Spuren wir hinterlassen.

www.raiffeisen.it


Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Hildegard Antholzer (ha) Johanna Bernardi (jb) Irene Dejaco (ird) Sabine Dejakum (sd) Evi Hilpold (eh) Susanne Hutter (sh) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Franziska Rude (fr) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Alexandra Bauer, Tel. +39 0472 060208 alexandra.bauer@brixmedia.it Titelbild: Helmut Moling Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende September 2020 Nächster Redaktionsschluss: 10. September 2020

August 1920

Südtirol eigene Provinz? Dienstag, 3. August 1920 In der Kommission zur Prüfung des Vertrages von St. Germain brachte der bekannte sozialistische Abgeordnete Turati schriftlich folgende Anträge vor: 1. Südtirol und das Trentino sollen zwei Provinzen oder zwei Gebiete bilden. 2. Eine eigene Kommission, bestehend aus 7 Abgeordneten und den Vertretern der politischen und nationalen Gruppen des Trentino und Südtirols, soll bis 30. November der Kammer Vorschläge erstatten über die Abgrenzung der beiden Gebiete und über die Möglichkeiten, ihre rechtlichen, nationalen und kulturellen Interessen auf Grund der Staatsverfassung zu wahren. In der Frage der Volksabstimmung bezüglich der Zugehörigkeit Südtirols sind die Popolari mit den Sozialdemokraten einig. Während die letzteren nach der Meinung des Popolariabgeordneten Cappa eine solche Forderung nur grundsätzlich – also „akademisch“

Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 86

– stellen, weil „Italien zu seinem Schaden von einem internationalen Vertrage nicht zurücktreten könne“, sind die Popolari von vornherein gar nicht für eine solche Abstimmung eingenommen, sondern sie erklären, daß es nicht angehe, den neuen Provinzen das zu verweigern, was durch formelle Erklärungen verschiedener Ministerpräsidenten feierlich versprochen wurde. Betreffs der Verwaltung sind sie der Ansicht, daß Südtirol nur dann eine Autonomie zu gewähren sei, wenn auch Trientinien eine solche erhalte. Was uns natürlich gleichgültig

sein kann. Hauptsache, daß wir sie erhalten!

Traurige Todesart

die Ein-, Aus- und Durchfuhr von Klauentieren und für die zur Weiterverbreitung der Seuche geeigneten Gegenstände gesperrt. Der Touristen- und Ausflugsverkehr sowie der Durchgang durch das gesperrte Gebiet sind für alle fremden, nicht auf den Alpen beschäftigten Personen strenge verboten. Auch die Ausfuhr von Klauentieren wird aus dem ganzen Lüsnertale verboten.

Drei Hochzeiten in Brixen

Dienstag, 3. August 1920

Dienstag, 3. August 1920

Aus Vahrn berichtet man uns: Sonntag, 1. August, abends 7.05, wollte der Steinmetzgehilfe Weber aus Franzensfeste auf offener Strecke gegenüber dem Ehrenreicher-Hof in Vahrn auf einen nach der Festung fahrenden Lastenzug aufspringen, jedenfalls um als „blinder Passagier“ das Fahrgeld zu ersparen. Da er jedoch den Wagen nicht gut genug erreichte, weil er in einer Hand auch noch einiges Gepäck zu tragen hatte, bemühte er sich eine Zeitlang, in richtige Stellung zu gelangen. Ein von Norden kommender Kohlenzug erfaßte ihn jedoch in dieser sonst nicht so ungefährlichen Lage und so wurde der Arme zwischen den vorspringenden Teilen der beiden gegeneinanderfahrenden Züge buchstäblich zutode geschlagen. Eine gerichtliche Kommission aus Brixen erschien bereits um 9 Uhr abends an der Unglücksstelle, um den Tatbestand aufzunehmen. Karabinieri nahmen dem Verunglückten amtlich die paar Habseligkeiten ab und 266 Lire, die er bei sich hatte.

Vom 31. Juli bis 3. August werden drei Hochzeitspaare getraut sein. Samstag hatte Frl. Mizzi Holzeis mit Herrn Rudolf Höpperger, techn. Beamter des Städt. Elektrizitätswerkes Brixen, Hochzeit; Montag heiratete Frl. Sophie Überbacher einen Ingenieur, Dienstag wird Frl. Luise Eichbichler von Herrn Uhrmachermeister Hermann Hummel zum Traualtar geführt.

Aus dem Leo-Waisenhaus in Brixen ist am 29. Juli der Knabe Felix Fricnella entwichen. Er wurde am 31. Juli in Neustift gesehen. Der Junge wäre aufzuhalten. Er ist 1907 geboren.

Maul- und Klauenseuche Dienstag, 3. August 1920 Wegen Maul- und Klauenseuche auf der Flittnerjochalpe der Gemeinde Lüsen werden die genannte Alpe sowie das ganze Alpgebiet der Fraktionen Außenberg, Flitt und Hinterlüsen gegen

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.


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