Brixner 162 - Juli 2003

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Jahrgang 14 - Nr. 07 Juli 2003

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Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Brixner Bezirksgefängnis

Wo Schurken logieren Brennerbasistunnel

Natz

SSV Brixen

» S. 20

» S. 31

» S. 41

Wie stark das Eisacktal durch den Bau der Zulaufstrecken belastet wird

Warum die Alleebäume der Militärstraße gefällt werden mussten

Warum die Fußballer endlich wieder einen eigenen Platz haben wollen



Editorial

Juli

Thema 4

4 Brixner Bezirksgefängnis: Wo Schurken logieren

Menschen&Meinungen 9

12 Portrait Kathi Trojer: „Das Glück, in Brixen zu leben“ 14 Umfrage: „Stefani war im Unrecht“

Geschafft!

Brixen&Milland 17

Unsere Abo-Aktion ist abgeschlossen! Wir haben zwar noch nicht alle Einzahlungen in unserer Datenbank registriert und können dem entsprechend auch noch keine genaue Zahl nennen, aber die 60-Prozent-Hürde ist auf jeden Fall geschafft! Wir bedanken uns herzlich bei allen Abonnenten für diese Unterstützung, die uns hilft, die Postgebühren auf eine erträgliche Summe zu senken. Bekanntlich muss laut einem neuen Gesetz des Kommunikationsministeriums eine Zeitschrift mindestens 60 Prozent ihrer Auflage über „bezahlte Abonnements“ vertreiben, damit sie von den reduzierten Posttarifen profitieren kann.

20 Brennerbasistunnel mit vielen Fragezeichen 25 Citybus: Zweiter Anlauf in Vorbereitung 26 Pelikan 2: Die Rettungsflieger von Brixen

Dörfer&Fraktionen 29

31 Natz: Wo sind all die Bäume hin?

Kunst&Kultur 33

35 Sommerfestival der Musik 36 Marcello Bizzarri: Teppiche aus Pinsel und Farbe 37 SOLOarte: Einfach nur Kunst

Im Eifer der letzten Schlussredaktion ist eine Aktion untergegangen, die wir in der April-Ausgabe unserer Zeitschrift lanciert hatten: Der Redaktionsworkshop in Zusammenarbeit mit Doris Brunner und dem Kulturverein Brixen ist inzwischen abgeschlossen, und aufmerksame Leser werden in der letzten Ausgabe ohne Zweifel bereits zwei neue Namen unter den Autoren entdeckt haben. Valeria Dejaco und Markus Kircher haben ihre ersten „Arbeiten“ abgeschlossen, und wir haben sie gern veröffentlicht. Diesmal sind sie urlaubsbedingt nicht dabei, aber wir hoffen, in der nächsten Ausgabe wieder auf ihre geschätzte Mitarbeit zählen zu dürfen.

Sport&Co. 39

41 Interview mit Ralf Dejaco: „Wir wollen einen eigenen Platz“

Spezial 45

45 Computer & Büro

Tipps&Events

Impressum

50

50 Veranstaltungen und Weiterbildung

„Der Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Auflage: 8.700. Preis Abonnement: 1 Euro. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St.

Anzeigenverkauf: BrixMedia GmbH, Otto-von-Guggenberg-Straße 34, 39042 Brixen Tel. 0472 837537 - Fax 0472 836769 - e-mail sonja.messner@brixmedia.it

Redaktionsanschrift: „Der Brixner“, Otto-von-Guggenberg-Straße 34, 39042 Brixen Tel. 0472 837537 - Fax 0472 836769 - e-mail brixner@brixmedia.it

Druck/Fertigstellung: AthesiaDruck Brixen

Eigentümer: Brixmedia GmbH, Otto-von-Guggenberg-Straße 34, 39042 Brixen Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Willy Vontavon Redaktionsmitglieder: Willy Vontavon (wv), Doris Brunner (db), Marlene Kranebitter Zingerle (mk), Arno Dejaco (ad), Alex Tauber (at), AnnaMaria Mitterhofer (amm), Thomas Oberrauch (to), Helga Oberhuber (ho), Judith Wieser (jw), Oskar Zingerle (oz), Günther Eheim vulgo Sigmund (GEvS), Elmar Albertini (ea), Barbara Fuchs (bf), Susanne Dejori (sd) Layout & DTP-Satz: Vroni Oberleitner Titelbild: Oskar Zingerle, Brixmedia

Nächster Redaktionsschluß: 4. August 2003

Kürzlich habe ich Georg Kaser getroffen. Der Schauspieler und Hobbykoch hat süffisant bemerkt, dass die Rezepte unserer Leser „wenig einfallsreich“ seien und er nach vielen Jahren wieder ein Rezept abliefern würde, wenn dies gewünscht sei. Wir freuen uns darauf; noch mehr würden wir uns aber freuen, wenn viele unserer Leser dieses „Kompliment“ nicht auf sich sitzen lassen würden und ihr tollstes Rezept bei uns abliefern würden. Nur damit der Schorsch nicht Recht hat...

Werbeannahmeschluß: 6. August 2003

Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, daß sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in den Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigungen jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Ihr

Willy Vontavon






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Umfrage

„Stefani war im Unrecht“ Der italienische Unterstaatssekretär Stefano Stefani hat sich gegenüber den deutschen Urlaubern abschätzig geäußert. Wir haben einige Brixner gefragt, was sie von deutschen Touristen halten, ob sie jemals schlechte Erfahrungen gemacht haben und ob sie es richtig finden, dass Stefani wegen seiner Aussage zurück getreten ist. Michael Fissneider hat durch seine Arbeit „nicht so viel Kontakt mit deutschen Touristen. Aber man kann nicht die Leute beschimpfen, die das Geld herbringen, weil wir Südtiroler auf den Tourismus angewiesen sind. Ob jetzt welche lauter sind, besonders die Deutschen, glaube ich nicht. Es gibt immer Gruppen, die laut sind, und andere, die sich ganz ruhig verhalten. Das ist unabhängig von der Nationalität.“

„Die Deutschen sollen ruhig kommen, wir brauchen sie für den Tourismus. Stefani ist mit Recht zurück getreten: Was er gesagt hat, war nicht richtig. Das war eine typische Aussage der Lega Nord. Wenn es Deutsche gibt, die deswegen nicht mehr hierher kommen, dann machen sie aber einen Fehler. Die Aussage war wahrscheinlich nur ein Hitzeschlag eines Politikers“, meint Christian Barbato. Anna Santin ist anderer Meinung: “I turisti tedeschi sono un po’ maleducati, perché sporcano per terra, mentre a casa loro non lo fanno. Approfittano un po’ troppo dell’Italia. Non ho niente contro di loro perché portano soldi, anche se non un gran ché: è l’italiano che spende molto. Ma si muovono in branco e non mantengono la destra. Stefani non avrebbe dovuto dimettersi: lui ha parlato nel giusto, e i tedeschi non devono sentirsi offesi.”

Die deutschen Touristen „sollen nur herkommen“, meint Enrico Dallabrida. Er habe keine schlechten Erfahrungen gemacht. Sie seien zwar oft laut, „aber stören tun sie mich nicht. Sie sind kein Problem für mich. Außerdem hat sich Stefani ja entschuldigt.“ Laut Hubert Ritsch brauchen wir die Urlauber in Südtirol. „Mich stören sie nicht, außer dass in der Hochsaison mehr Verkehr ist, wenn ich zur Arbeit fahre.“ Er findet es „gut, dass Stefani zurück getreten ist, weil seine Aussage nicht richtig war. So etwas darf er vielleicht denken, aber nicht aussprechen.“

„Es wird sicher Ausnahmen geben und unterschiedlich sein, aber oft wissen sie wirklich nicht, wie sie sich zu benehmen haben“, meint Gertraud Unterfrauner. „Sie tun so, als ob wir hier irgendein Bauernvolk wären und sie sich verhalten könnten, wie sie wollen. Stefani hätte nicht zurück treten müssen.“

Ohne die deutschen Urlauber „funktioniert die Wirtschaft nicht“, sagt Helene Rieder. „Da würde alles zusammen brechen, denn sie sind sozusagen das Haupteinkommen für Südtirol. Der Fremdenverkehr ist nun einmal das Wichtigste. Ich habe selbst keine schlechten Erfahrungen mit deutschen Touristen gemacht.“

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Fotos: Oskar Zingerle

Greti Ebner ist „jeder recht. Wir brauchen alle Urlauber. Schlechte Erfahrungen habe ich mit deutschen Urlaubern nie gemacht.“ Und für die Polemik um Stefani habe sie sich „nicht sonderlich interessiert.“

Für Christian Busetti sind die deutschen Urlauber „in Ordnung. Ich habe immer nur gute Erfahrungen mit ihnen gemacht. Es ist richtig, dass Stefani zurück getreten ist: Das war das Mindeste, was er hätte tun können, denn er war im Unrecht.“


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ste bis Aicha ein Servicetunnel geplant, der für den Materialtransport auf Schienen genutzt wird. So soll die Belastung durch ein überhöhtes Transportaufkommen auf der Straße vermieden werden. In der nun vorliegenden Studie spricht man von 133 LKW-Fahrten, die täglich über viereinhalb Jahre lang notwendig wären, um das anfallende Material aus den zwei Zugangsstollen bei Albeins und Klausen ins Riggertal zu transportieren. Sollten diese Fahrten nicht über die Autobahn erfolgen können, würde dies bedeuten, dass die LKWs mitten durch Brixen fahren müssten. „Damit kann niemand einverstanden sein, hier müssen andere Alternativen gefunden werden“, stellt Albert Pürgstaller klar. Die geplante Talquerung im Bereich der Villnösser Haltestelle ist ein weiteres Planungsdetail, das bei vielen für blankes Entsetzen gesorgt hat. Die nüchternen Zahlen sprechen von zwei getrennten mit seitlichen Lärmschutzwänden versehene Brükken, deren Länge 260 Meter be-

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Der Verlauf der Zulaufstrecke im Bereich von Franzensfeste mit den geplanten Zugangsstollen, Deponieplätzen und berechneten abzulagernden Materialmengen

tragen wird. Die zwei Brücken werden eine Spannweite von 40 und 70 Meter betragen und 40 Meter voneinander entfernt das

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Tal überqueren – 25 Meter oberhalb der heutigen Autobahn. „Die Fotomontagen vermitteln nicht wirklich, was hier realisiert

werden soll“, sagt Markus Lobis, Sprecher der Transitinitiative Südtirol. „Die Brücken als solche sind schon gewaltig, doch der









Foto: Oskar Zingerle

Wasser marsch! Andrä konnte beim Angriff auf das Bundesleistungsabzeichen in Bronze mit 383,0 Gutpunkten den hervorragenden zweiten Platz bei den Gästemannschaften erreichen. Beim Angriff auf Silber konnte die St. Andräer Mannschaft hinter jener von Rodeneck mit 386,3 Gutpunkten ebenfalls den 2. Rang erzielen. Insgesamt wurden knapp 100 Starts durchgeführt; neben den Mannschaften aus St. Andrä und Rodeneck nahmen aus Südtirol auch jene von Spinges und Teis an den Feuerwehrwettbeweroz ben teil.

Mühlbach bekommt eine neue Eisstocksportanlage, und zwar am Valserweg. Dort befand sich bis jetzt ein kleiner Eislaufplatz, der im Sommer auch als Tennisplatz genutzt wurde. Das Projekt, das vom Ingenieur Hans Pfeifer aus Bozen erstellt wurde, sieht nun eine Sportanlage vor, die im Winter zum Eislaufen und für den Eisstocksport genutzt werden kann und im Sommer zum Asphaltschießen dient. Der Tennisplatz wird ausgelagert. Ein entsprechendes Projekt in der Nähe des Sportplatzes soll in nächster Zeit ausgeschrieben werden. Unter

der Sportanlage entstehen einige Garagen, die die Gemeinde an Privatpersonen, in erster Linie an die Anrainer, verkaufen wird. Die Garagen werden bis zum Spätherbst fertig gestellt sein, für die Eisstocksportanlage müssen erst noch die Finanzmittel aufgebracht werden. Im kommenden Winter wird der Eisplatz auf alle Fälle nicht benutzbar sein. Der Kostenvoranschlag sieht Ausgaben in Höhe von 500.000 Euro vor; über den Sportverein fließt ein Landesbeitrag von 100.000 Euro in den mk Geldtopf.

Foto: Oskar Zingerle

Vor kurzem ging die Wettbewerbsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr St. Andrä beim 9. Landesfeuerwehrtag im BadenWürttembergischen Ulm an den Start. Die Feuerwehr folgte der Einladung der Freundschaftswehr Rossdorf Hessen und nahm an den Feuerwehrwettbewerben teil. Die Wettkämpfe wurden nach den neuen Regeln für die „Traditionellen Internationalen Feuerwehrwettbewerbe“ des CTIF (Internationales Technisches Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen) abgehalten. Die neunköpfige Gruppe aus St.

Eine neue Eisstocksportanlage

Provisorische Verbesserungen Es tut sich was rund um Mühlbach, zumindest was die Straßen anbelangt. So wurde vor kurzem die Ostausfahrt in Richtung Pustertal bis zum Bahnübergang beim Santerhof neu geteert, und an der Westausfahrt wurden einige – wenn auch nur provisorische – Verbesserungsarbeiten vorgenommen. Die endgültige Vervollständigung der Mühlbacher „Westumfahrung“ einschließlich einer Begrünung soll noch heuer in Angriff genommen wer30

den. Das Projekt dazu stammt von Georg Kauer aus Bozen, die Kosten belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro. An der Ostausfahrt hingegen ist der Bau einer Bahnunterführung erst nach 2007 vorgesehen. Der bereits bestehende Teil, der zusammen mit der Umfahrungsstraße errichtet wurde, kann momentan nicht weiter ausgebaut werden, da die Kosten dafür mit 4,5 Millionen Euro zu hoch sind. Zuständig für die längst fälligen mk Arbeiten ist das Land.



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Mit einer persönlichen Bestmarke von 3.988 Punkten belegte Susi Ogriseg von der LG Brixen bei den U-18-Italienmeisterschaften im Sechskampf den hervorragenden vierten Platz. Bei der vor wenigen Tagen in Brixen stattgefundenen Italienmeisterschaft zeigte Ogriseg ihr großes Talent, lag bis zur Halbzeit im absoluten Spitzenfeld und verpasste zum Schluss die Bronzemedaille nur um 35 Zähler. Die von Bruno Cappello trainierte Sechskämpferin gewann im heurigen Winter bereits die Hallen-Italienmeisterschaft und zählt zu Südtirols großen Mehrkampfhoffto nungen.

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Der Engländer Mike Sullivan gibt derzeit Golf-Unterricht auf der Driving Range beim Flötscherhof in Natz. „Leider steckt der Golf-Sport in Südtirol noch in den Kinderschuhen“, sagt Sullivan, daher sei es ihm ein großes Anliegen, „diese interessante Sportart auch hierzulande populär zu machen“. In der Hoffnung, mit Schulen oder sonstigen Vereinen zusammen arbeiten zu können, möchte der routinierte Golfer vor allem Kinder mit der Sportart vertraut machen. Sullivan wurde 1960 im englischen Whitchurch geboren und ist Mitglied der „British PGA“ (Professional Golf Association). Vor 36 Jahren hatte er erstmals einen Golfschläger in der Hand, seit 26 Jahren ist er als „GolfPro“ tätig, was soviel bedeutet wie Golf-Lehrer. Seine Ausbildung absolvierte er von 1977 bis 1980 im Golfclub Clevedon

Foto: Oskar Zingerle

Erfolgreiche Unterricht vom Sechskämpferin Golf-Profi

in England. Als Professional Player gewann er einige Turniere im West British Circuit. 1982 erwarb Mike Sullivan sein PGA-Diplom am Lilleshall College und unterrichte an der University of Bath. Er bringt als Golf-Pro die Erfahrung vom

Anfänger bis zum Profi- und National-Spieler mit und setzt dies auch in seinem Unterricht um. Alle Kurse und Trainingsangebote sind für jede Altersstufe geeignet. Nähere Informationen erteilt Sullivan unter Telefon 347 7064833. oz


Interview

„Wir wollen einen eigenen Platz“

?

Herr Dejaco, die Sektion Fußball des SSV Brixen fordert lautstark einen eigenen Fußballplatz. Warum? Es gibt in Brixen einen gravierenden Notstand an Fußballplätzen, seit der Sportplatz Nord dem Bau der Acquarena weichen musste. Der SSV Brixen Fußball hat 13 Mannschaften und zusätzlich die Fußballschule mit weiteren vier Mannschaften. Heute trainieren die Mannschaften auf sämtlichen Plätzen der Umgebung, zum Beispiel in Albeins und St. Andrä. Dies bringt enormen Aufwand mit sich. Außerdem verwenden sie den Platz in der Dantestraße. Dessen Kunstrasen ist allerdings nicht für Spiele homologiert und kann dem entsprechend nur als Trainingsplatz verwendet werden. Wenn wir diesen Platz nicht hätten, könnte die Sektion ihre Tätigkeit sofort aufgeben.

Foto: Oskar Zingerle

Die Sektion Fußball des SSV Brixen kämpft um Zuweisung des Platzes im Jugendhort. Wir sprachen darüber mit dem Präsidenten des Hauptvereins, Ralf Dejaco. Eigentlich hat es seinerzeit geheißen, dass nach Fertigstellung der Acquarena wieder ein Fußballplatz errichtet wird, und zwar angrenzend an das Hallenbad. Dieses Versprechen ist damals von der Gemeindeverwaltung geäußert worden. Heute muss ich allerdings feststellen, dass eine Wiederherstellung des Fußballplatzes im Bereich der Acquarena aus städteplanerischer Sicht nicht mehr zu rechtfertigen wäre. Ein Fußballplatz nimmt in diesem Stadtbereich zu viel Raum weg, der nach einer möglichen Fertigstellung eines unterirdischen Parkhauses sinnvoller genützt werden kann. Aber es gibt Alternativen. Zum Beispiel? Bekanntlich entsteht in Milland in nächster Zeit ein neuer Fußballplatz. Diesen Platz nehmen die Millander in Anspruch, und das ist auch richtig so. Es gibt aber auch das Jugendhort, das seit Jahren wenig benutzt ist. Das Jugendhort wird offiziell auch von einer Baseballmann-

Ralf Dejaco, Präsident des SSV Brixen: „Man kann die heutige Situation der Sektion Fußball nicht mehr zumuten“ schaft benutzt, die offensichtlich nur sehr sporadisch spielt. Außerdem wurde er von den italienischen Fußballmannschaften

benutzt, die seit der Affäre Giua de fakto nicht mehr existieren. Der SSV Brixen bittet nun die Gemeinde Brixen, das Jugend-

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Die Sektion Fußball des SSV Brixen hat 13 Mannschaften

hort der Sektion Fußball zuzuweisen. Zudem wäre am Rande des Platzes genügend Raum für einen neuen Vereinssitz, der ebenfalls notwendig wird, da der heutige Vereinssitz im ersten Stock des Cafè Lido durch notwendige Umstrukturierungsmaßnahmen in Gefahr ist. Wir vom SSV würden uns darum bemühen, Gelder aufzutreiben, um die Sanierung und Wartung des Platzes zu gewährleisten und den Vereinssitz mit Unterstützung der öffentlichen Hand zu bauen. Wir brauchen für die gesamte Jugendtätigkeit und für die Tätigkeit der ersten Mannschaft einen eigenen Heimplatz. Hat der SSV Brixen bereits eine offizielle Anfrage an die Gemeinde gestellt? Ja, und wir haben bereits positive Reaktionen erhalten. Allerdings wissen wir auch, dass die italienischen Kreise um Vizebürgermeister Dario Stablum Opposition dagegen betreiben, die absolut nicht begründet ist. Man kann nicht sagen, dass italienische Mannschaften auch einen Platz brauchen, wenn es diese Mannschaften noch gar nicht gibt. Der Proporz muss im Sport nicht im Verhältnis der Sprachgruppen, sondern im Verhältnis der Tätigkeit angewendet werden. Die Gemeinde kann doch nicht sagen, dass der SSV Brixen nur deshalb keinen Platz zugewiesen bekommt, weil die Italiener auch keinen Platz haben. Für eine solche Politik habe ich kein Verständnis. Das hat mit Realpolitik nichts mehr zu tun. Ändert sich die Situation, wenn man davon ausgeht, dass die italienischen Fußballvereine ihre

Krise überwinden und in naher Zukunft ein neuer Verein gegründet wird? Nein. Ich gehe natürlich davon aus, dass ein neuer Verein gegründet wird. Wir laden heute schon diesen Verein zur Kooperation mit dem SSV Brixen ein. Es gibt keinen Grund, warum dieser neue Verein nicht auf anderen Plätzen trainieren könnte. Der Platz im Jugendhort ist im Moment als Baseballplatz konzipiert. Hat er überhaupt die regulären Maße einer Fußballplatzes? Mit einer kleinen Erweiterung an der Nordseite wäre es machbar. Technisch ist es auf jeden Fall möglich, den Platz auf die Maße zu bringen, die wir brauchen. Außerdem wäre ein Sitz des Hauptvereins an dieser Position einfach ideal: Wir sind in der Nähe der Sportzone Süd und sogar in der Nähe der zukünftigen Sportzone Milland, die über die Brücke erreichbar ist. Für größere Turniere würden sich hier sehr gute Situationen ergeben, wenn ein Fußgängersteg errichtet würde. Der Sportplatz Nord war seinerzeit aber auch nicht direkt dem SSV Brixen zugewiesen. Welche Vorteile hat eine direkte Zuweisung? Die Vorteile sind enorm. Es geht vor allem darum, dass sich ein Verein die Trainingszeiten der jeweiligen Mannschaften selbst einteilen kann. Es geht aber vor allem auch darum, dass eine so große Sektion wie jene des SSV Brixen Fußball eigene Räumlichkeiten hat, die sich direkt am eigenen Fußballplatz befinden. Heute transportieren wir Trainingsutensilien

wie Fähnchen, Bälle und Hürden mit großem Aufwand von einem Fußballplatz zum anderen. Schlussendlich geht es aber auch um die Sicherheit der Kinder: Lange Transportwege bedingen, dass sich unsere Mannschaften im Auto bewegen müssen. Man kann der Sektion Fußball diese Situation nicht mehr zumuten. Schlussendlich hängen auch Sponsoringfragen mit diesem Problem zusammen.

Sie klingen verbittert... Nein, ich bin nicht verbittert. Ich habe Vertrauen in unsere Politiker, werde aber doch langsam ungeduldig. Der SSV Brixen hat 1.500 Mitglieder. Wir finden es richtig, dass die Gemeindeverwaltung dieser Tatsache Rechnung trägt. Willy Vontavon

Gemeinde Brixen Einladung Die Gemeindeverwaltung von Brixen veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Landesumweltagentur einen Informationsabend zum Brennerbasistunnel und der südlichen Zulaufstrecke. Tag: 24.07.2003 Zeit: 20.00 Uhr Ort: Saal Prihsna – Forum Brixen Folgende Berichterstatter werden Informationen geben: • R.F.I: Ing. Carlo Comin • Landesumweltagentur: Dr. Walter Huber • Amt für überörtliche Raumordnung: Dr. Anton Aschbacher • Eurac: Dr. Flavio Ruffini Die Simultanübersetzung ist vorgesehen. Zu dieser Informationsveranstaltung sind alle Bürger herzlich eingeladen.

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Südtirols größtes Systemhaus ACS Data Systems in Brixen und Bruneck ist Südtirols größter Softwareentwickler. Vor kurzem wurde mit „Radix“ das neueste Flaggschiff vorgestellt. Der „Brixner“ sprach mit den Verwaltungsräten Martin Plunger, Gabriele Sommavilla und Paul Schäfer. Foto: Oskar Zingerle

?

Als Softwarehaus blickt ACS Data Systems auf eine 20-jährige Erfahrung zurück. Welche sind die wesentlichen Meilensteine des Unternehmens? Martin Plunger: ACS Data Systems wurde 1983 als Softwarehaus gegründet. Damals steckte der Computer als relevantes Hilfsmittel für Unternehmen noch in den Kinderschuhen. Bedenken Sie, dass im selben Jahr Microsoft die erste Computer-Mouse um 195 Dollar auf den Markt gebracht hat. Der Anfang der Achtziger Jahre stellt damit den Beginn einer rasanten Computerevolution dar. Von Anfang an lag der Schwerpunkt unserer Tätigkeit in der Softwareentwicklung von kaufmännischen Anwendungen. 1987 nahmen wir den Vertrieb von Hardware ins Programm auf, um unseren Kunden Komplettlösungen anbieten zu können. Software war jedoch weiterhin ein wichtiges Standbein der ACS Data Systems. Im Jahr 2001 haben wir mit der Firma Team Software fusioniert; seither hat unser Unternehmen einen zweiten Standort im Pustertal. Heute beschäftigen wir mehr als 60 Mitarbeiter, die in den verschiedenen Bereichen tätig sind.

unterstreichen unseren Leitsatz „Software aus Südtirol für Südtirol“, wodurch gleichermaßen die Stärken unserer Software hervorgehoben werden. Radix ist eine eigens erstellte Verwaltungssoftware, die speziell auf die Unternehmensbedürfnisse der Südtiroler Wirtschaft zugeschnitten ist. Mit einer starken Modularität und einem Mehrsprachigkeitsmodul sowie offenen Schnittstellen können Unternehmen aus allen Branchen und in allen Größenordnungen ein maßgeschneidertes Softwarepaket zusammenstellen, das ihren individuellen Anforderungen entspricht und der Südtiroler Belange Rechnung trägt.

Derzeit wird in den Südtiroler Medien eine Werbekampagne für die Software „Radix“ geschaltet, die viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Worum handelt es sich hierbei? Gabriele Sommavilla: „Radix“ ist unsere neue Verwaltungssoftware. Bild und Slogan

Welchen Nutzen ziehen Unternehmen aus dem Einsatz von „Radix“? Paul Schäfer: Die Stärken von „Radix“ liegen ohne Zweifel in seiner Vielseitigkeit und Modularität. So lässt sich die Verwaltungssoftware in allen Branchen, sowohl in Handels-

Martin Plunger, Gabriele Sommavilla und Paul Schäfer

und Produktionsbetrieben als auch im Detailverkauf und in Dienstleistungsbetrieben durch die Auswahl der branchenspezifischen Module einsetzen. Daneben können weitere Anwendungen wie zum Beispiel Kostenrechnungssoftware und elektronische Dokumentenarchivierung beliebig integriert werden. Durch die Unterstüt-

Radix ist eine vielseitige, modulare Verwaltungssoftware für Südtiroler Betriebe in allen Größenordnungen und für alle Branchen

zung von durchgängigen Arbeitsabläufen können Schnittstellenprobleme vermieden und Informationsflüsse verbessert werden, wobei durch die Sprachauswahl und die benutzerspezifischen Sichten eine hohe Benutzerfreundlichkeit gewährleistet wird. Weitere Optimierungspotenziale liegen in der Aktualität der Daten, die jederzeit in Echtzeit abgerufen werden können. Das wesentliche Nutzenpotenzial von Radix liegt in der Abbildung und Standardisierung betrieblicher Abläufe, wodurch die Qualität der betrieblichen Organisation wesentlich erhöht wird. Haben die Südtiroler Unternehmen auf eine Software wie „Radix“ gewartet? Martin Plunger: Wir haben „Radix“ bereits bei zahlreichen Kunden installiert, und sie sind durchwegs begeistert. Die ersten Reaktionen auf unsere Werbekampagne sind ebenfalls sehr viel versprechend und lassen effektiv den Schluss zu, dass bisher keine Software einen so umfassenden und auf Südtirol zugeschnittenen Dienst geleistet zu haben scheint. „Radix“ passt sich optimal der Unternehmenslandschaft in Südtirol an, die sich zum Großteil aus kleinen und mittleren Unternehmen zusammen setzt. Die Softwaremodule können gemäß den individuellen Bedürfnissen modular zusammen gestellt werden; „Radix“ ist somit sowohl für kleinere und mittlere als auch für große Betriebe ideal. Unsere Erfahrung zeigt, dass auch kleine Betriebe ihre Betriebsabläufe immer besser organisieren wollen. „Radix“ hilft ihnen dabei. Wie kann man mehr zu „Radix“ und anderen Produkten von ACS Data Systems erfahren? Martin Plunger: Wir bieten zweimal monatlich Informationsveranstaltungen zur unverbindlichen Vorstellung unserer neuesten Softwareprodukte an. Kunden und Interessierte können sich jederzeit telefonisch unter der Nummer 0472 272727 anmelden. 45





Professionelle Unternehmensberatung

?

Foto: Oskar Zingerle

Herr Verginer, worum handelt es sich bei „Verginer Business Consulting“? Unser Unternehmen hat sich auf eine ganzheitliche Unternehmensberatung spezialisiert, die den Kunden eine individuelle und dennoch globale Beratung in den Bereichen Wirtschaft, Recht und Steuern bietet. Insbesondere bei strategischen Entscheidungen bedarf es einer ganzheitlichen Betrachtung. Verginer Business Consulting stellt ein Netzwerk von Spezialisten dar, die den Kunden entsprechend ihrer Bedürfnisse mit fachgerechtem Know-how zur Verfügung stehen.

Foto: Oskar Zingerle

Über 20 Jahre Berufserfahrung in der Unternehmensberatung sowie in der Wirtschafts- und Steuerberatung, Organisationsführung und Büroorganisation in den unterschiedlichsten Betrieben zeichnen das Unternehmen „Verginer Business Consulting“ aus, das sich seit Frühjahr 2003 im Löwecenter in Vahrn befindet. Im Gespräch mit Pasquale Verginer wurden die Kernleistungen des Unternehmens vorgestellt.

Ihr Firmenziel ist somit eine ganzheitliche Unternehmensberatung? Genau. Unsere Firmenphilosophie zielt auf eine globale Beratung, die unsere Kunden individuell durch „Verginer Business Consulting“ erhalten. Unsere Kunden haben somit einen Ansprechpartner für jegliche Beratungsbedürfnisse in Sachen Wirtschaft, Recht und Steuern; dies sichern wir durch ein dichtes Netzwerk an Spezialisten. Welchen Vorteil haben Ihre Kunden durch die Inanspruchnahme Ihrer Leistungen? Der Vorteil besteht vor allem im ganzheitlichen Aspekt. Der Kunde erhält eine individuelle und globale Beratung aus einer Hand und hat somit einen einzigen Ansprechpartner, über den er auf kompetente interne und externe Spezialisten zugreifen kann. Durch unsere langjährige Erfahrung wissen wir, dass diese Themen ineinander greifen; Das “Löwecenter” in Vahrn: der Firmensitz der “Verginer Business Consulting”

Pasquale Verginer berät Unternehmen in allen Wirtschaftsbelangen, Steuerund Rechtsfragen so umfasst eine steuerliche Beratung gleichzeitig auch zivilrechtliche Aspekte und Konsequenzen. Ähnlich ist es in der Medizin: Es gibt Allgemeinmediziner, aber bei bestimmten Beschwerden geht man zum Spezialisten. Wer ist Ihre Zielgruppe und wie kann man Ihre Leistungen etwas detaillierter beschreiben? Unser Name impliziert bereits das Wort „Business“ und spricht somit die gesamte Unternehmerschaft aus allen Branchen in all seinen Gesellschaftsformen und verschiedenen Firmengrößen an. Wir beraten Unternehmen von der Firmengründung über die gesamte Lebensdauer. Unsere Beratungen reichen von der Bilanz- und Kostenanalyse bis hin zur Erstellung von Business- und Finanzplänen. „Verginer Business Consulting“ unterstützt Unter-

nehmen auch bei außerordentlichen Ereignissen wie der Veräußerung, Übertragung, Umstrukturierung und Sanierung von Betrieben. VBC ist ein Netzwerk von professionellen Beratern für wirtschaftliche, steuerrechtliche und vertragsrechtliche Belangen. Möchten Sie unseren Lesern einen abschließenden Tipp zur Unternehmensberatung geben? Ich empfehle Unternehmen, kompetente Beratungsleistungen von allgemeinen Serviceleistungen wie Buchhaltung und verschiedenen EDV-Leistungen zu trennen. Bei Beratungsleistungen sollte man Wert darauf legen, sich nur an staatlich geprüfte und eingetragene Berater zu wenden, um sicher zu gehen, kompetente und qualifizierte Leistungen zu erhalten. Ratsam ist ein Beratungspartner mit langjähriger Erfahrung, der sich Sachkompetenz angeeignet hat und über das umfassende Know-how verfügt.

Eisackstraße 1, Löwecenter 39040 Vahrn Tel. 0472 201815 Fax 0472 201807 info@verginer.net 49





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