Brixner 168 - Januar 2004

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Jahrgang 15 - Nr. 01 Jänner 2004

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Pro und Contra

Heizöl oder Fernwärme?

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Portrait

Wie der Meisterkoch Heinz Winkler von Afers aus die Gourmet-Welt eroberte

Was genervte Anrainer gegen den Lärm aus öffentlichen Lokalen unternehmen können

Lärm

Interview

» S. 16

» S. 30

» S. 48

Wie die Brixnerin Barbara Kleon heuer den Durchbruch im Weltcup schaffen will



Editorial

Jänner

Thema 4

4 Pro und Contra: Heizöl oder Fernwärme?

Menschen&Meinungen 11

16 Portrait: Heinz Winkler 18 Umfrage: Keine ICI und weniger Verkehr

Abschied von Silvano

Brixen&Milland 21

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Mit diesem „Brixner“ starten wir unsere alljährliche Abo-Aktion, mit der Sie unser Blatt durch einen Jahresbeitrag in Höhe von 12 oder 19 Euro unterstützen können – je nachdem, ob Sie unser „Freund“ sein möchten oder unser „Gönner“. Diesem „Brixner“ ist ein Posterlagschein beigelegt, über den Sie bequem Ihre Einzahlung tätigen können. Natürlich können Sie auch eines unserer Bankkonten bei der Südtiroler Volksbank, der Raiffeisenkasse Eisacktal oder der Südtiroler Sparkasse verwenden. Ich danke Ihnen jetzt schon im Namen des gesamten Teams für Ihre Unterstützung.

Interview mit Dr. Adolf Engl und Dr. Hans Deflorian „Schlampig gearbeitet“ Instrumentarium gegen Lärm Projekt „50plus“: Lebenslanges Lernen

Dörfer&Fraktionen 35

37 Schabs: Endlich ein Pavillon

Kunst&Kultur 39

43 Komödie Brixen: Der Gwissenswurm 44 „Hilfe, die Herdmanns kommen!“ 45 Initiative Musik und Kirche: Begeisterung für „Messias“

Sport&Co. 47

48 Barbara Kleon: „Angst habe ich nie gehabt!“

Tipps&Events

Impressum

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50 Veranstaltungen und Weiterbildung

„Der Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Auflage: 8.800. Preis Abonnement: 1 Euro. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St.

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Eigentümer: Brixmedia GmbH, Otto-von-Guggenberg-Straße 34, 39042 Brixen Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Willy Vontavon Redaktionsmitglieder: Willy Vontavon (wv), Doris Brunner (db), Marlene Kranebitter Zingerle (mk), Arno Dejaco (ad), Alex Tauber (at), AnnaMaria Mitterhofer (amm), Thomas Oberrauch (to), Sonja Rienzner (sr), Judith Wieser (jw), Oskar Zingerle (oz), Günther Eheim vulgo Sigmund (GEvS), Elmar Albertini (ea), Barbara Fuchs (bf), Susanne Dejori (sd), Valeria Dejaco (vd), Manuela Kerer (mak) Layout & DTP-Satz: Vrni Oberleitner Titelbild: Oskar Zingerle, Brixmedia

Nächster Redaktionsschluß: 10. Februar 2004 Werbeannahmeschluß: 13. Februar 2004

Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, daß sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in den Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigungen jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Leider muss ich das neue Jahr mit einer traurigen Nachricht eröffnen: Unser ehemaliges Redaktionsmitglied Silvano Pizzi­ gnacco ist tot. Silvano hat im März 1996 zum ersten Mal für den „Brixner“ geschrieben, und zwar in italienischer Sprache. Im Dezember 1998 hat er sich wieder von uns verabschiedet; nachdem unser Kollege Angelo Menolli die italienische Zeitschrift „Isarco News“ gegründet hatte, sahen wir und auch Silvano, der sich in seiner aktiven Zeit immer besonders für Geschichte und Archäologie interessiert hatte, keinen Sinn mehr in der Fortführung der Zweisprachigkeit im „Brixner“. Wenig später übersiedelte er mit seiner Familie in ein Bergdorf im Trentino. Seither hat er uns manchmal im Büro besucht, ansonsten haben wir uns leider etwas aus den Augen verloren. Silvano hat sich im November einer Operation unterziehen müssen. Nach einiger Zeit sind Komplikationen aufgetreten, die den rührigen Reporter am 15. Dezember hinweg gerafft haben. Silvano war erst 68 Jahre alt. Wir trauern gemeinsam mit seiner Familie um einen guten Freund. Ihr Willy Vontavon


Pro und Contra

Heizöl oder Fernwärme? Foto: Oskar Zingerle

In der Brixner Bevölkerung gibt es nach dem Start der Fernwärme eine gewisse Verunsicherung, ob dieses System besser und günstiger sei als die traditionelle Ölheizung. Der „Brixner“ hat sich zu diesem Thema mit dem Direktor der Stadtwerke Brixen, Wolfgang Plank, und dem Heizungsfachmann Leo Kerschbaumer unterhalten, der die Vorteile der Fernwärme in Frage stellt.

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Herr Plank, etwa 60 Prozent aller Brixner haben die Möglichkeit, ihr Haus ans Fernwärmenetz anzuschließen und damit der traditionellen Ölheizung den Rücken zu kehren. Viele Brixner zweifeln aber, ob der Schritt zur Fernwärme gerechtfertigt sei. Welche sind die größten Vorteile der Fernwärme? Plank: Der größte Vorteil der Fernwärme ist ohne Zweifel die Tatsache, dass sie die Umwelt weniger belastet als die konventionelle Ölheizung. Wie Sie wissen, hat die Gemeinde Brixen vor einigen Jahren einen Energieplan genehmigt, den wir sukzessive umzusetzen versuchen. Dazu gehört auch die Fernwärme. Natürlich könnte man sagen, dass auch wir mit Methan einen fossilen Brennstoff verwenden, um Wärme zu erzeugen. Dies gilt aber nur für die bisherigen zwei Heizzentralen; bei jenen Zentralen, die in nächster Zukunft gebaut werden, werden wir verstärkt Biomasse als Brennstoff verwenden. Zumindest hat Methan gegenüber dem Heizöl einen geringeren Schwefelausstoß und

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Wolfgang Plank: „Der größte Vorteil der Fernwärme ist die Tatsache, dass sie die Umwelt weniger belastet als die konventionelle Ölheizung“ weniger Kohlendioxid. Auch was die Feinstaubbelastung angeht, haben wir mit Methan bessere Werte. Und man hat nur einen Kamin... Plank: Eine zentralisierte Fernwärmeversorgung hat auf jeden Fall gegenüber der kapillaren Ölheizung ökologische Vorteile – sogar im theoreti-

schen Fall, dass man ein Fernheizwerk mit Heizöl betreiben würde. Das liegt eben daran, dass wir nur eine Flamme brauchen, die wir optimal einstellen und warten können. Herr Kerschbaumer, welche Vorteile hat die konventionelle Ölheizung? Kerschbaumer: Zumindest hat sie heute aus ökologischer Sicht keine Nachteile mehr gegenüber dem Methan. Die heute mögliche Brennwerttechnik hat annähernd dieselben Ausstoßwerte wie das Erdgas. Ein Fernheizwerk hat in der Tat gewisse Vorteile, vor allem deshalb, weil die Verbrennung zentral und kontrolliert erfolgt. Allerdings muss ich die Aussage von Herrn Plank relativieren, weil die Stadtwerke mit den Fernheizwerken nicht nur Wärme herstellen, die sie dann an die einzelnen Abnehmer verteilen, sondern auch Strom produzieren. Heute verbrennen wir in der Talsohle von Brixen etwa fünf Millionen Liter Heizöl. Von den fünf Millionen wird nun eine Million Liter durch die neuen Werke ersetzt. Die Fernheizwerke haben zwar etwas bessere Emissionswerte, aber dafür wird

nicht äquivalent eine Million verbrannt, sondern 1,5 Millionen, weil mit der Differenz Strom produziert wird. Plank: Nein, das stimmt nicht in diesem Ausmaß. Kerschbaumer: Ein Kraftwärmekopplungsgerät arbeitet immer im Verhältnis von 60 zu 40. 60 Prozent gehen in die Wärme, und 40 Prozent dienen zur Stromerzeugung. Diese Tatsache relativiert den ökologischen Vorteil der Fernwärme für unseren Talkessel. Plank: Diese Rechnung stimmt nicht, vor allem dann nicht, wenn man es global sieht: Wenn ich in Brixen ohne negative Auswirkungen auf die Luftwerte Strom produziere, dann braucht dieser Strom nicht anderswo hergestellt zu werden. Das ist im globalen Sinn natürlich ein ökologischer Vorteil, auch wenn er nicht Brixen allein betrifft. Also kann man sagen, dass der umwelttechnische Vorteil der Fernwärme zwar global existiert, aber lokal nicht? Kerschbaumer: Den positiven Effekt auf die Umwelt wird es in Brixen nicht geben, weil eben mehr Brennstoff verbrannt


Foto: Oskar Zingerle

sein müssen. Das ist eine Rechnung, die die Stadtwerke machen müssen und die mich auch nicht sonderlich interessiert. Ich stelle nur fest: In Brixen kostet die Wärme 15 Prozent mehr als anderswo. Herr Plank, warum ist Fernwärme in Brixen teurer als in Bruneck? Plank: Der Grund liegt in der Tatsache, dass wir heute noch nicht Biomasse als Brennstoff verwenden, sondern eben Methangas. Biomassewerke erhalten Subventionen; wenn wir diese Subventionen im Preisvergleich ignorieren, sind wir plötzlich fast die günstigsten.

Leo Kerschbaumer: „Ölheizung hat aus ökologischer Sicht keine Nachteile mehr gegenüber dem Methan“ wird als für den Wärmebedarf notwendig wäre. In diesem Zusammenhang darf ich feststellen, dass Bruneck bereits 40 Prozent des Fernwärmenetzes realisiert hat. Eigentlich müsste sich diese Tatsache bereits positiv auf die Luftwerte auswirken. Im Dezember waren die Luftwerte allerdings äußerst schlecht. Das liegt daran, dass die Luftverschmutzung nur zu einem sehr geringen Teil von der Heizung verursacht wird, sondern zu 80 Prozent vom Verkehr. Plank: Das Fernheizwerk von Bruneck wird mit Hackschnitzel betrieben, und dieses System birgt einige Probleme bei der Staubentwicklung. Natürlich werden Filter eingesetzt, aber bei höchster Auslastung kann es passieren, dass diese Filter nicht ausreichen. Im übrigen: Die Prozentsätze über die Verursacher der Luftverschmutzung sind sehr diskutabel. Wenn man die Belastung der Luft auf das gesamte Jahr ausrichtet, dann mag der genannte Prozentsatz vielleicht stimmen. Aber wenn ich nur die Heizperiode allein betrachte, dann verursacht die Heizung ohne Zweifel mehr Schadstoffe als der Autoverkehr. Aber es wäre doch falsch, mit dem Rechenschieber ökologische Vorteile aufzuwiegen. Das Abkommen von Kyoto besagt, dass man den Co2-Ausstoß um fünf Prozent reduzieren

will. Natürlich ist Brixen nur ein kleines Städtchen, aber auch im Kleinen müssen wir versuchen, Verbesserungen herbeizuführen. Stimmt es also, dass mit den Fernheizwerken mehr Wärme und Energie erzeugt wird als die Stadt für die Beheizung brauchen würde? Plank: Es stimmt, dass wir nicht nur Wärme, sondern auch Strom produzieren. Mit diesem Strom finanzieren wir zum Teil das gesamte Projekt. Kerschbaumer: Die Stromproduktion bringt den Stadtwerken natürlich Erlöse, relativiert aber gleichzeitig den möglichen ökologischen Vorteil der Fernwärme. Plank: Die Produktion von Strom stellt auf keinen Fall einen Goldesel dar für die Stadtwerke, sondern hilft uns, die Preise für Fernwärme erträglich zu halten. Kerschbaumer: Das verwundert mich einigermaßen. Schließlich zahlt der Konsument in Brixen im Vergleich zu Bruneck, Vintl oder Vals um 15 Prozent höhere Preise für die Megawattstunde. Plank: Das ist richtig. Und wissen Sie, warum wir höhere Preise anwenden müssen? Kerschbaumer: Vielleicht deshalb, weil die Erlöse aus der Stromproduktion und die entsprechenden Subventionen nicht

an die Konsumenten weiter gegeben werden. Oder weil die Investitionskosten in Brixen so hoch sind, dass die Preise höher

Warum hat man bei den ersten zwei Zentralen auf den Einsatz von Biomasse verzichtet und statt dessen auf Methan gesetzt? Plank: Ich muss zugeben, dass die ersten zwei Zentralen ein Schnellschuss waren. Die Universität hat einen unmittelbaren Bedarf angemeldet, und beim Kondominium „Wohnen

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im Park“ war es dasselbe. Wir hatten ganz einfach nicht die Zeit für ökologische Überlegungen. Dies werden wir bei den nächsten Zentralen nachholen. Wenn wir nicht übereilt die zwei Fernheizwerke in Betrieb nehmen hätten müssen und uns in aller Ruhe darauf konzentriert hätten, Biomassewerke zu bauen, würden wir nicht hier sitzen, denn dann wäre der Preisvorteil so eklatant, dass man nicht mehr darüber zu diskutieren bräuchte. Diesen Nachteil versuchen wir nun zum Teil auszugleichen, indem wir bei den kommenden Heizwerken Biomasse verwenden. Weil wir vorhin von der enormen Belastung der Luft durch den Verkehr gesprochen haben: Theoretisch könnte man sogar daran denken, dass man die Maut auf der Autobahn zwischen Salurn und Brenner erhöht und diese Gelder dann in

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Foto: Oskar Zingerle

Leo Kerschbaumer: „Man darf dem Kunden nicht sagen, dass er zehn Prozent Kosten spart, und am Ende spart er gar nichts“

die Realisierung von Fernheizwerken in den betroffenen Anrainergemeinden verwendet. Wenn man mit Gewinnen aus der Autobahn den Brennerbasistunnel mitfinanzieren kann, wäre auch diese Alternative denkbar. Wenn wir für die Fernwärme eine Querfinanzierung erhalten, können wir natürlich die Kosten für den Endverbraucher senken. Theoretisch könnten wir zum heutigen Zeitpunkt etwas günstigere Preise pro Megawattstunde anbieten. Da wir aber vom Preis des Erdgases und von den entsprechenden Subventionen abhängen, wollten wir nicht riskieren, dass wir nach kurzer Zeit den Preis in die Höhe korrigieren müssen. Das wäre für das Image der Fernwärme in Brixen fatal. Also hätten Sie heute noch die Möglichkeit, die Preise zu senken? Plank: Möglicherweise haben wir hier einen Denkfehler gemacht: Wir wollten mit einem

Preis starten, den wir zumindest über einen gewissen Zeitraum gleich bleiben oder sogar senken können. Der Kunde fühlt sich betrogen, wenn wir ihm einen heute zwar realistischen Preis nennen würden, den wir aber morgen erhöhen müssen, weil sich die Rahmenbedingungen verändert haben. Wir hätten auch mit einem absoluten Dumpingpreis beginnen können und hätten auf diese Weise alle Heizölhändler vom Markt verdrängt. Das war nicht unsere Absicht: Wir wollen, dass der Kunde eine Wahlmöglichkeit hat und selbst entscheidet. Wir wollen, dass er über Jahre hinweg eine Garantie hat, dass wir ihn nicht über den Tisch ziehen werden. Kerschbaumer: Dann darf man dem Kunden aber heute nicht sagen, dass er zehn Prozent Kosten spart, und am Ende spart er gar nichts. Der Kunde entscheidet sich für das vermeintlich günstigere System und zahlt am Ende 300 Euro im Jahr mehr als mit der Ölheizung. Dabei stellt sich schon die Frage, ob die ebenfalls vermeintlichen ökologischen Vorteile dem Kunden so viel Geld wert sind. Plank: Diese Mehrkosten von 300 Euro kann ich so nicht gelten lassen. Wenn Sie diese Behauptung aufstellen, stiften Sie nur Verwirrung bei den Bürgern. Schließlich hängt die Kalkulation von vielen Faktoren ab, zum Beispiel auch vom Preis des Heizöls. Kerschbaumer: Das Heizöl kostet heute 0,70 Euro pro Liter. Plank: Das ist ja interessant. Die Handelskammer gibt periodisch die Durchschnittspreise von Heizöl bekannt, und da spricht man im Moment von

0,765 Euro plus Mehrwertsteuer. Kerschbaumer: Davon müssen Sie die Subventionen wegrechnen. Außerdem handelt es sich bei Ihrer Liste um Maximalpreise. Der Kunde kauft heute das Öl um 0,70 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Plank: Das verwundert mich, weil die Handelskammer wohl kaum falsche Werte veröffentlichen wird. Hier steht nichts von einem Maximalpreis, sondern vom durchschnittlichen Verbraucherpreis. Wenn man zynisch wäre, könnte man zumindest eines behaupten: Die Fernwärme hat dazu geführt, dass die Heizölpreise in Brixen gesunken sind. Aber unabhängig davon: Wenn wir beobachten, wie sich die Preise von Erdgas und von Heizöl in den letzten zwei oder drei Jahren entwickelt hat, dann darf man beruhigt feststellen, dass Erdgas viel stabiler ist. Kerschbaumer: Es stimmt schon, dass zum Beispiel der Irak-Krieg eine kurzzeitige Verteuerung gebracht hat. Aber das gilt doch auch für das Erdgas. Plank: Erdgas reagiert lange nicht so sensibel auf politische Ereignisse wie das Erdöl. Der Gaspreis wird überwacht, und die Preise können nur alle vier Monate angepasst werden. Ist also Fernwärme teurer als Heizöl? Plank: Herr Kerschbaumer hat eine Kalkulation gemacht, die in einem speziellen Fall möglicherweise stimmen kann. Dagegen halte ich, dass es genauso gut Beispiele gibt, bei denen Fernwärme effektiv um 10% günstiger ist als Ölheizung. Kerschbaumer: Konkrete Vergleiche sind im Moment


Herr Plank, wachen Ihre Kunden nach der Abrechnung auf? Plank: Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Wir können jetzt stundenlang über technische Details diskutieren, die den Kunden nur noch mehr verwirren. Tatsache ist, dass in anderen Gemeinden, die von Ölheizung auf Fernwärme umgestiegen sind, der kalkulierte Wärmebedarf mit dem neuen System geringer wurde. Auf diese Erfahrungswerte bauen sich

unsere Datenblätter auf. Dass der Einzelne leicht darüber oder darunter liegt, wird sich nicht vermeiden lassen. Ich kann nicht ein ganzes Jahr lang den Wärmebedarf eines Hauses messen und danach ein individuelles Angebot unterbreiten. Also gehen wir von Erfahrungswerten aus. Vor allem möchte ich folgende Problematik offen legen: Wenn eine Heizanlage in optimalem Zustand ist und dauernd optimal gewartet und eingestellt wird, dann hat sie möglicherweise einen irrelevanten kleinen Vorteil. Kerschbaumer: Natürlich ist sie perfekt eingestellt und gewartet, das ist doch unsere Arbeit... Plank: Ja, aber das tut beileibe nicht jeder. Wir wissen, dass im Großteil der Anlagen dies nicht der Fall ist. Es gibt eine ganze Reihe von alten Heizanlagen, die furchtbare Werte generieren – was den Verbrauch betrifft und auch die Emissionen. Die Kaminkehrer und auch Firmen wie jene von Herrn Kerschbaumer haben sich in

Foto: Oskar Zingerle

schwierig, weil die Fernwärme erst im Dezember in Betrieb gegangen ist und die ersten Abrechnungen erst Ende Jänner ins Haus flattern. Es ist einfach falsch, wenn der Vertreter der Stadtwerke einem Kondominiumleiter erklärt, dass das Kondominium in Zukunft nicht mehr 10.000, sondern äquivalente 8.000 Liter brauchen wird. Es wird ihm eine Ersparnis vorgegaukelt, die einfach nichts mit der Realität zu tun hat. Nach der ersten Jahresabrechnung werden die Kunden dann aufwachen...

Wolfgang Plank: „Das Schlimmste, was einem Kunden passieren kann, ist, dass er zwar nichts spart, aber auch nicht draufzahlt“ den letzten Jahren sehr bemüht, viele Anlagen auf einen guten technischen Stand zu bringen. Das ist nicht selbstverständlich: Herr Kerschbaumer könnte ja auch sagen, dass ihm der Zustand der Heizungsanlagen seiner Kunden egal ist, weil er bei einer schlecht eingestellten Hei-

zung mehr Öl verkauft. Die in den letzten Jahren von Ihnen praktizierte Vorgehensweise ist also lobenswert – auch in ökologischer Hinsicht. Aber ich wiederhole: Wenn ich heute in einem Kondominium eine neue Anlage habe, die perfekt eingestellt ist, lassen sich die von Ih-

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nen angestellten Vergleiche möglicherweise beweisen. Im Normalfall ist die Fernwärme aber günstiger. Wie kann ein Bürger erkennen, ob es sich für ihn auszahlt, bei der Ölheizung zu bleiben? Plank: Wenn Sie heute eine 15 Jahre alte Anlage haben, wird es sich kaum rechnen, beim Öl zu bleiben. Wenn Sie hingegen eine neue Anlage haben, ist es bereits diskutabler. Wenn man aber langfristig denkt, also an die Zeit, in der die betreffende Anlage alt wird, dann liegen wir mit der Fernwärme wieder besser. Es ist kurzsichtig zu sagen, dass ich mir heute 300 Euro im Jahr spare, wenn ich bei der Ölheizung bleibe. Je älter die Anlage wird, desto teurer wird die Ölheizung. Kann man also behaupten, dass sich die Ölheizung bei einem Einfamilienhaus mit einer alten und schlecht gewarteten Anlage nicht rechnet? Kerschbaumer: Das kann man über den Daumen gepeilt

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nicht unbedingt behaupten. Jeder Fall muss individuell untersucht werden. Plank: Natürlich kann man das behaupten. Wenn in einem Heizraum seit zehn Jahren niemand etwas getan hat, dann können die Werte nicht gut sein, und entsprechendend hoch sind die Kosten. Das sind keine Einzelfälle, sondern leider die Regel. Trotzdem: Die Stadtwerke versprechen heute in der Werbung bis zu zehn Prozent Ersparnis. Haben Sie die Befürchtung, dass dieses Versprechen nicht eingelöst werden kann? Kerschbaumer: Das ist eine gute Frage: Es gibt Kunden, die möglicherweise auch mit einer Portion Vertrauen gegenüber den Stadtwerken auf Fernwärme umgestellt haben und in einem Jahr draufkommen werden, dass sie plötzlich höhere Kosten haben. Inzwischen hat der Kunde aber keinen Heizraum mehr und kann nicht mehr zurück... Plank: Das lasse ich ganz beruhigt auf mich zukommen.

Das Schlimmste, was einem Kunden meiner Meinung nach passieren kann, ist, dass er zwar nichts spart, aber auch nicht draufzahlt. Allerdings nehme ich bei dieser Aussage keine Rücksicht auf den ökologischen Aspekt. ...und er hat den Vorteil, dass er in Zukunft keine Investitionen mehr für den Heizraum einplanen muss. Plank: Wenn man auf Fernwärme umsteigt, dann fallen diese Investitionen weg. Wenn heute also jemand seinen Heizraum erneuern muss und bei der Ölheizung bleibt, hat er gewisse Kosten, die in keinem Verhältnis stehen mit der geringen Anschlussgebühr der Fernwärme. Ein mittleres Kondominium zahlt etwa 4.500 Euro Anschlussgebühr; eine Heizungsanlage für diese Größenordnung kostet sicher ein Vielfaches davon. Kerschbaumer: Das stimmt nur zum Teil. Heute sind die Kosten der Geräte nicht mehr so hoch.

Plank: Ich glaube nicht, dass man um 570 Euro eine Heizanlage für ein Einfamilienhaus bekommt. Aber nehmen wir einmal an, dass dies stimmt: Wenn wir daran denken, dass diese Investition in 15 Jahren wieder zu tätigen ist, dann ist die Fernwärme auf jeden Fall bedeutend günstiger. Und wenn wir in Zukunft Biomasse als Kraftstoff verwenden, dann können wir die Preise weiter reduzieren, und dann halten wir jedem Vergleich stand. Kerschbaumer: Das sind alles Vorteile, die es momentan nicht gibt, aber in Zukunft möglicherweise eintreten werden. Nächstes Jahr haben wir günstigere Preise, Steuerreduzierungen und bessere Luft. Ich schlage vor, wir treffen uns in einem Jahr wieder, und dann bringe ich Heizölabrechnungen von Kondominien, die auf Fernwärme umgestiegen sind, und wir vergleichen sie mit den alten Abrechnungen aus der Heizölzeit. Warum haben die Stadtwerke kein Hackschnitzelwerk geplant,


wie es in Bruneck bereits in Betrieb ist? Plank: Das hat einen ganz einfachen Grund: In Brixen fehlt die geeignete Fläche. Die verfügbaren Gründe sind zum Unterschied vom Pustertal im Eisacktal begrenzt, und es wäre nicht argumentierbar, dass wir die Fläche eines Fußballfeldes für ein Hackschnitzelwerk reservieren. Also müssen wir versuchen, andere Wege zu beschreiten: Bei den nächsten Zentralen werden wir ohne Zweifel auf andere Brennstoffe setzen. Damit sind wir in der Lage, dieselben Subventionen zu bekommen wie unsere Kollegen in Bruneck. Werden diese Vorteile dem Kunden weitergegeben? Plank: Selbstverständlich. Wenn wir wirtschaftliche Überlegungen anstellen, die uns Herr Kerschbaumer dauernd vorwirft, dann tun wir dies immer im Interesse unserer Kunden. Im Grunde tut es mir aber leid, dass es immer nur um den Preis geht. Wie wird dieser Preisvorteil auf die verschiedenen Kunden angewendet? Plank: Das gesamte Fernwärmenetz ist untereinander verbunden. Der Steuerfreibetrag wird auf die produzierte Wärme kalkuliert; das heißt, dass die Preise für alle Kunden etwas sinken werden. Im Übrigen dürfen wir nicht vergessen: Auch Heizöl wird bei uns subventioniert. In diesem Zusammenhang ist es für mich unverständlich, dass man diese Subventionen für Orte, die Fernwärme anbieten, nicht abschafft. Einerseits forciert man im Sinn der Umwelt den Bau von Fernwärmewerken, andererseits subventioniert man das Heizöl. Das ist paradox. Wenn das Heizöl nicht subventioniert würde, würden wir nicht hier sitzen, denn dann wäre Fernwärme konkurrenzlos – nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht. Sie stellen in Aussicht, dass die Preise sinken werden. Die Volksmeinung hingegen ist recht skeptisch, ob die Stadtwerke den heute angewandten Preis auch in Zukunft halten kann. Plank: Ich weiß, dass bei Stammtischgesprächen diese

werden wir die Jahresbilanz präsentieren, aus der klar ersichtlich sein wird, dass sich die Acquarena selbst trägt.

Theoretisch könnte man daran denken, dass man die Maut auf der Autobahn zwischen Salurn und Brenner erhöht und diese Gelder in die Realisierung von Fernheizwerken in den betroffenen Anrainergemeinden verwendet.

Wolfgang Plank, Direktor der Stadtwerke Brixen

Meinung vorherrscht. Die Befürchtung ist vollkommen unbegründet: Wir hängen den Fernwärmepreis an den Gaspreis. Wenn man sich die Entwicklung des Erdgaspreises in den letzten Jahren anschaut, bemerkt man kaum Schwankungen – im Gegensatz zum Heizöl. Ende des Jahres ist der Preis für das Erdgas sogar gesunken – was sich im Jänner positiv auf die Rechnungen unserer Kunden auswirken wird. Der Kunde hat die Garantie, dass die Preise nicht von den Stadtwerken willkürlich festgesetzt werden, sondern dass sie von externen Faktoren abhängen. Die Preisentwicklung bei den Dienstleistungen der Stadtwerke hat in den letzten Jahren bei der Bevölkerung zu einem gewissen Misstrauen geführt... Plank: Ja, das stimmt. Diese Tatsache tut mir sehr leid, weil wir uns immer bemüht haben, so knapp wie möglich zu kalkulieren. Um dies zu beweisen, genügt ein einziges Beispiel: Die Stadtwerke haben etwa 23 Millionen Euro Umsatz im Jahr und erwirtschaften einen Gewinn nach Steuern von lediglich 300.000 Euro. Das steht in keinem Verhältnis zum Umsatz und beweist, dass wir sehr eng kalkulieren. Trotzdem: Die Stadtwerke haben eben in Sachen Preispolitik bei der Bevölkerung nicht das beste Image... Plank: Dies hat möglicherweise damit zu tun, dass die Gemeinde in den letzten Jahren einige Dienste an die Stadtwerke abgegeben hat, bei denen man erst in der Folge draufgekommen ist, wie kostspielig sie sind. Die Straßenreinigung wurde früher von der Gemeinde bezahlt, und die Bürger wurden nur indirekt über die Gemein-

desteuer belastet. Heute gibt es die gesetzliche Regelung, dass die Straßenreinigung über die Müllabfuhr eingehoben wird. Diese zusätzlichen Kosten wirken sich leider auf die Müllabfuhrtarife aus.

Warum hat der Bürger trotz allem das Gefühl, dass die Leistungen der Stadtwerke immer teurer werden? Plank: Ich möchte jetzt nicht den viel strapazierten Teuro bemühen, aber eines können wir nicht wegdiskutieren: Die Familien haben durch die Einführung des Euro weniger Geld. Auch wenn die Kosten der Strom- und Müllabfuhrrechnung fast gleich bleiben, tun sich die Familien trotzdem schwerer als früher, sie zu bezahlen. Am Ende des Geldes ist oft leider noch sehr viel Monat übrig. Willy Vontavon

Einige behaupten, die Stadtwerke würden mit den Gewinnen aus dem Strombereich oder aus der Fernwärme die Defizite der Acquarena abdecken. Plank: Das ist einerseits bilanztechnisch nicht möglich und andererseits auch gar nicht notwendig. In einigen Tagen

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nun endlich Gedanken über die Verjüngung der Stadtregierung macht): „...muss man den Fußgängern auch längere Wartezeiten zumuten können, damit die Ampel auf der Staatsstraße länger grün bleiben könnte“. Bravo! Aber das reicht nicht! Wir fordern deshalb: Weg mit allen Ampeln, Kostenersparnis und freie Fahrt für den freien Bürger, Maut für Brixner Fußgänger, die großzügige Beseitigung der Bürgersteige zur Erweiterung der Fahrspuren und die Errichtung eines gebührenfreien Parkhauses vor dem Krankenhaus. Wir empfehlen rechtzeitige Koalitionsgespräche mit Michl Laimer. Abschließend sei die Frage erlaubt, wer uns denn mal erklärt, warum der Bahnhof in Vahrn nicht reaktiviert werden kann. Nur weil der Bürgermeister wohl noch nie mit einem der Frühzüge nach Bozen gefahren ist, kann er sagen, dass der öffentliche Verkehr nicht besonders gefragt ist. Kopfschüttelnd grüßen S. Dobbertin und U. Tichy

Westumfahrung in Vahrn unbedingt notwendig? Die Initiative „Pro Vahrn“ zur Westumfahrung auf Vahrner Gemeindegebiet

Die Verkehrsstudie, die von der Gemeinde Vahrn in Auftrag gegeben wurde, hat einige überraschende Ergebnisse gebracht (siehe „Brixner“ vom Dezember 2003). Zum ersten ist klar geworden, dass Vahrn selbst Ziel für zahlreiche Fahrzeuge ist: Die Betriebe im Vahrner Gemeindegebiet bieten vielen Leuten Arbeit und verursachen somit viel Verkehr. Dieser Verkehr wird sicher nicht von der Westumfahrung aufgefangen werden. Zum zweiten ist bestätigt worden, dass aus Vahrn zahlreiche Autos nach Brixen fahren, jedoch überraschenderweise in Brixen-Stadt bleiben. Hierbei dürfte es sich um Arbeitsplätze im Stadtbereich handeln. Auch diese Fahrzeuge werden wohl nur zu einem geringen Teil auf die Westumfahrung ausweichen, wenn es durch die

Inbetriebnahme derselben auf der Staatsstraße keine Staus mehr gibt. Insbesondere die Bewohner des Unterdorfes und des Löwenviertels werden auf keinen Fall die Westumfahrung benutzen. Zum dritten ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Pendler aus dem Natzner Hochplateau, die in die Stadt wollen, den kürzesten Wege (sprich Pustertaler Straße) verwenden werden, wenn dieser ohne Staus befahrbar ist. Auch diese Autos werden somit wohl nicht auf die Westumfahrung ausweichen. Somit besteht eindeutig die Gefahr, dass die Brennerstaatsstraße – und somit die Anrainer derselben – durch die Fortführung der Westumfahrung auf Vahrner Gemeindegebiet nur geringfügig entlastet wird. Das bisherige Hauptargument für die Fortführung der Westumfahrung auf Vahrner Gebiet würde somit entfallen. Zu bedenken ist auch, dass der Streckenverlauf unmittelbar an ein mögliches zukünftiges großes Wohngebiet (aufgelassene VerdoneKaserne) angrenzt und dieses stark beeinträchtigen würde. Auch die Vahrner Sportzone würde durch die derzeit geplante offene Bauweise im Böschungsbereich der Autobahnraststätte beeinträchtigt. Gerade im verkehrsbelasteten Vahrn sollte man sich hüten, neue Straßen zu bauen, die sich dann als nicht notwendig erweisen könnten und die keine Verbesserung der derzeitigen Situation bringen. Vielleicht sollte man deshalb vor Baubeginn die Sinnhaftigkeit der Fortführung noch einmal überlegen und vorerst nur das Brixner Teilstück realisieren. Wenn sich dann herausstellt, dass das Vahrner Teilstück trotzdem notwendig ist, kann man dieses in einem zweiten Moment immer noch bauen und eventuell auch einen Anschluss nur bis zur Pustertaler Kreuzung in Betracht ziehen. Ist die Straße einmal gebaut, ist es nämlich zu spät.

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Umfrage

Keine ICI und weniger Verkehr Was wünschen sich die Brixner für ihre Stadt im gerade begonnenen Jahr? Geht es „nur“ um das leidige Thema Verkehr, oder gibt es auch andere Probleme, die auf eine Lösung warten? Mit diesen Fragen gewappnet, waren unsere „rasenden Reporter“ wieder einmal in der Brixner Altstadt unterwegs.

Umfahrungsstraße benötigt, um den Verkehr von der Stadt weg zu bringen“.

“Più che altro bisogna fare qualcosa contro il traffico sulla strada nazionale. Ogni mattina e sera ci sono le code fino a Varna. Per quanto riguarda l’ambiente, la pulizia e l’ordine mi trovo molto bene a Bressanone”, sagt Ada Zantin.

Maria Gartner wohnt seit kurzem in Brixen und wünscht sich vor allem „Gesundheit und Friede. Die Menschen sollen in Brixen gut und friedlich zusammenleben können und keine größeren wirtschaftlichen Schwierigkeiten haben. Das ist für mich das Wichtigste.“

„Ich würde eine Verkehrsreduzierung sehr schätzen, da die Situation in Brixen fast schon untragbar ist. Man könnte zum Beispiel den Einbahnverkehr in den Rappanlagen aufheben und die Straße wieder den aus beiden Verkehrsrichtungen kommenden Autos zugänglich machen. Das Verkehrsproblem ist damit sicher nicht gelöst, aber zumindest vermindert“, meint Gertraud Michaeler.

„Io cercherei di avere più cura del verde pubblico e dei giardini. Soprattutto i bambini che vivono in città hanno bisogno di più spazio”, sagt Stefano Rossi. “Io ho un bambino di tre anni, e ogni tanto vado a giocare con lui nei parchi gioco che non sempre sono a misura dei bambini. Non sono sempre sicuri e spesso si trovano degli ostacoli. Io farei qualcosa per i più piccoli poiché sono loro che domani devono cambiare il mondo”.

Harald Kerschbaumer würde „die ICI abschaffen. Es gibt einige Gemeinden, wo keine ICI entrichtet werden muss. Ich finde es nicht richtig, dass man zusätzlich eine Steuer zahlen muss, nachdem man sich mit Mühe und großem Sparen ein Haus oder eine Wohnung gekauft oder erbaut hat. Außerdem sollen Gutverdiener, die für bestimmte Bereiche verantwortlich sind und einen Fehler begangen haben, diesen aus der eigenen Tasche bezahlen. Die Bürger sollten nicht für die Inkompetenz eines Angestellten bestraft werden.“

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Fotos: Oskar Zingerle

Eine Änderung der Verkehrssituation wünscht sich auch Siegfried Plaickner: „In Brixen hat man diesbezüglich einiges verschlafen. Nun muss sich die Gemeinde etwas einfallen lassen, dieses Problem zu beseitigen. Ich persönlich denke, dass Brixen dringendst die

„Mich stört in Brixen hauptsächlich der Verkehr“, so auch Johann Stockner. „Ein erster Schritt zu einer verbesserten Verkehrssituation könnte die Autobahnausfahrt Süd sein. Die zweite Lösung sehe ich in der Umfahrung, die sich zwar in Planung befindet, aber nicht voranzugehen scheint. Ansonsten fühle ich mich hier sehr wohl.“ „Ich wünsche mir noch ein besseres Zusammenleben und Zusammenhalten der Bürger“, sagt Pia Zini. „Jeder sollte Sensibilität und Respekt den Mitmenschen gegenüber entwickeln, um zwischenmenschliche Probleme zu vermeiden“.







Neue Abfallsammelstelle am Etzelweg

Vor einiger Zeit wurden die Arbeiten zur Neugestaltung der Müllsammelstelle am Etzelweg abgeschlossen. Ziel dieses Projekts war es, die Müllsammelstelle in die Umgebung des Wohnviertels besser einzugliedern. Die Angrenzung mit dem Kinderspielplatz hat dazu bewogen, die Neugestaltung der Müllsammelstelle unter einen pädagogischen Aspekt zu stellen. Große Panelle zeigen die wichtigsten Rohstoffeinsparungen und die Vorteile der Müll-

trennung auf. Die Bevölkerung, aber vor allem Kinder und Schüler sollen damit zu richtigem Umgang mit den natürlichen Ressourcen erzogen werden. Außerdem soll ihnen damit vermittelt werden, dass eine sauber getrennte Sammlung einen großen Beitrag zur Erhaltung unserer Umwelt und der Natur darstellt. Die Sammelstelle wird demnächst in das Videoüberwachungssystem der Stadwerke Brixen aufgenommen. wv

Wohngemeinschaft für Demente Der Verwaltungsrat der Stiftung zum Hl. Geist hat vor einiger Zeit ein Maximalprojekt für die Errichtung einer betreuten Wohngemeinschaft für demenzkranke Menschen ausarbeiten lassen. Der Seitentrakt des Bürgerheims, der seit dem Bestehen der Einrichtung als Abteilung für pflegebedürftige Personen fungiert, entspricht nicht mehr den Erfordernissen. An Altersdemenz leidende Menschen verspüren oft einen besonderen Bewegungsdrang; die Betreuung gestaltet sich deshalb vor allem in älteren Einrichtungen als schwierig. Das Grobprojekt sieht anstelle der bestehenden Drei- und Vierbettzimmer 24

Ein- und Zweibettzimmer vor, außerdem freie „Wanderwege“ ohne Barrieren und Sackgassen innerhalb des Wohnbereiches und eine Anbindung an den Garten. Die Realisierung des Projektes würde an die 2,5 Millionen Euro kosten, die Finanzierung ist jedoch keineswegs gesichert. Zu einem großen Teil müsste sie vom Sozialassessorat des Landes getragen werden, einen kleineren Teil davon müssten die Gemeinde Brixen und jene Gemeinden der Umgebung, die ihre „Patienten“ in der Einrichtung unterbringen wollen, aufmk bringen.


Der Landtagsabgeordnete Hans Heiss, die Umweltgruppe und Bürgerliste Vahrn, der Umweltbund sowie die Bürgerliste Brixen haben kürzlich bei einer gemeinsamen „Pressebusfahrt“ von Brixen nach Vahrn einige Lösungsvorschläge für die Brixner Verkehrsprobleme aufgezeigt. Bereits beim Start des Busses wurde kritisch vermerkt, dass von der Villa Adele zunächst nach Süden gestartet wird, um nach Vahrn zu gelangen. „Auf diese Weise wird ein unnötiger Umweg gefahren und zwei Ampeln passiert, was einen enormen Zeitverlust bedeutet“, kritisierte Gregor Beikircher. Nächste Schwachstelle sei die enge Einfahrt von der Dantestraße in die Vinzenz-GasserStraße. Mehrere ähnliche Engstellen gebe es in Neustift und Vahrn. Auch sollten Fahrkahrten nicht direkt im Bus beim Chauffeur gekauft werden, sondern bereits vor dem Einsteigen in Trafiken. Klauspeter Dissinger

Foto: Oskar Zingerle

„Citybus statt Stauverdruss“

nahm für den Umweltbund Stellung, dem es in erster Linie um die Gesundheit der Bevölkerung gehe. „Der Individualverkehr muss reduziert und stattdessen der öffentliche Nahverkehr attraktiver gestaltet werden“, so Dissinger. Allerdings müssten auch die Voraussetzungen für ein gutes Funktionieren geschaffen werden. Dazu gehören laut Dissinger eine Bus-Vor-

zugsspur zwischen Brixen und Vahrn sowie die Sperrung der Rom- und Kassianstraße für den Individualverkehr. Gratis-Auffangparkplätze im Norden und Süden der Stadt, die an das CityBus-Netz angeknüpft sind, würden die Situation weiter verbessern. Schlussendlich wurde noch eine Verbesserung des Fahrradwegenetzes in Brixen oz gefordert.

Hunger nach Anerkennung Wie der „Hunger nach Anerkennung“ gestillt werden kann, ist das Thema eines Vortrags am Freitag, 6. Februar, um 20 Uhr in der Cusanus Akademie in Brixen. Die „Stärkung des Selbstwertgefühls“ steht am Samstag, 7. Februar, von 9 bis 16 Uhr im Mittelpunkt des Interesses. Beide Veranstaltungen werden von der bekannten Buchautorin und Psychotherapeutin Bärbel Wardetzki aus München geleitet. Zentrale Fragen des Vortrags sind, warum es für Frauen immer wieder schwierig ist, einen guten Kontakt zu ihren eigenen Bedürfnissen und Gefühlen herzustellen. Wenn das gelingt, kann frau daraus gestärkt hervorgehen. Am Samstag stellt die Referentin ihr Modell der Selbstwertproblematik vor und geht der Frage nach, wie frau ihr Selbstwertgefühl stärken kann und jede Fassade dadurch überamm flüssig wird.

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Interview

„Jeder trägt Verantwortung“ Die Gesundheitsgefährdung durch Luftschadstoffe und Lärm zählt zu den am meisten diskutierten Themen im Raum Brixen. 76 Ärzte des Bezirkes Brixen haben vor Weihnachten zu dieser Problematik öffentlich Stellung bezogen. Aus diesem Anlass hat sich der „Brixner" mit Dr. Adolf Engl und Dr. Hans Deflorian unterhalten.

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Vor Weihnachten haben Sie gemeinsam mit vielen Ärztekollegen eine öffentliche Stellungnahme zur Gesundheitsgefährdung durch Luftschadstoffe mit einem deutlichen Appell an die Politiker und an die Bürger erstellt. Gab es in der Zwischenzeit Reaktionen von Seiten der Politik? Dr. Adolf Engl: In der letzten Zeit wurde sehr viel über dieses Thema diskutiert, was natürlich nicht nur auf unsere Stellungnahme zurück zu füh-

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ren ist. Die einzige mir bekannte Reaktion aus der Politik war die Aussage des Bürgermeisters von Brixen, dass er das Projekt Citybus neu prüfen lassen will. Dr. Hans Deflorian: Wir haben diese Stellungnahme nicht nur an die Presse geschickt, sondern auch an die Bürgermeister von Brixen und Vahrn, an das Umweltassessorat, an das Verkehrsassessorat und an die Zentrale der Grünen. Die einzige Reaktion kam von den Grünen, ansonsten

haben wir bis jetzt keine Antworten erhalten. Lassen Sie uns auf zwei Ihrer Forderungen an die Politiker genauer eingehen. In Punkt drei schlagen Sie die Sperrung der Straßen in Schulnähe bei Schulbeginn und Schulende vor. Könnten Sie diese Forderung genauer erläutern? Dr. Adolf Engl: Bei dieser Stellungnahme handelt es sich nicht um einen ausgeklügelten Plan, sondern lediglich um Anregungen. Die angesprochene

Anregung bedeutet die Sperrung von Straßen in unmittelbarer Schulnähe, um den Zubringer- und Abholdienst von Seiten der Eltern zu reduzieren und um eine Citybusverbindung schmackhafter zu machen. Bezogen auf das Schulzentrum im Süden könnte dies zum Beispiel den Fischzuchtweg betreffen, in der Stadt hingegen die Runggadgasse und die Widmannbrücke. In Punkt eins fordern Sie den Ausbau der öffentlichen Ver-



PR-INFO

Lucia Amort vom „Studio Amort“ stand Rede und Antwort zum Thema Licht und Wohlgefühl.

„Feng-Shui und Licht sind eins“ Frau Amort, was hat Wohlgefühl grundsätzlich mit Licht zu tun?

Bei strahlendem Sonnenlicht fühlen wir uns wohl, wir sind gut gelaunt und unternehmenslustig. Bei Regenwetter hingegen sind wir eher lustlos und depressiv. Das gleiche spielt sich im Bereich der künstlichen Beleuchtung ab: Man kann Stimmung mit Licht positiv beeinflussen. Das Licht ist entscheidend für die Harmonie in einem Raum und stärkt somit das Wohlgefühl.

Woraus besteht Ihre Tätigkeit in der Lichtplanung?

Wir beraten unsere Kunden über die verschiedenen Möglichkeiten, Licht effektiv einzusetzen, um Wohlgefühl, Balance und Stimmung zu erzeugen mit dem Hintergrundwissen des FengShui. In unserer Verkaufsabteilung bieten wir dafür etwas besondere Leuchten an.

Was hat Feng-Shui mit Licht zu tun?

Bei meiner Ausbildung als QiMag Feng-Shui-Beraterin habe ich sehr viel über die positive Wirkung von harmonischen Räumen auf die Menschen gelernt. Feng-Shui und Licht sind eins. Die Harmonie in den Räumen hängt von beidem ab. Dieses Wissen hilft mir, das Gleichgewicht in den Räumen zu finden.

Warum ist Licht so wichtig?

Licht wirkt sich positiv auf das Unterbewusstsein aus. Mit einer ausgewogenen Beleuchtung fühlt man sich glücklich und zufrieden und man kann leichter zur Ruhe kommen. Ich glaube, das wird immer wichtiger in einer Zeit, in der die äußeren Einflüsse aggressiv zunehmen.

Sie sind mit Ihrem Studio nach Milland umgezogen. Warum haben Sie gerade diesen Standort für ihre Beratungsstelle gewählt?

Der Kirchplatz von Milland in Brixen strahlt Licht, Ruhe und Freundlichkeit aus. Für unsere Beratungsgespräche sind diese großzügigen Räumlichkeiten sehr gut geeignet und spiegeln unser Wohlfühl- und Lichtkonzept wider.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Beratung?

Hier gilt natürlich: Je früher, desto besser. In der Rohbauphase kann man mehr Möglichkeiten ausschöpfen. Wir arbeiten aber zu einem guten Teil mit Kunden, die für bereits fertig gestellte Räume eine Beleuchtungsberatung benötigen. Es ist einerlei, ob nun nur eine Leuchte in einem Zimmer richtig positioniert werden muss oder ob ein ganzes Haus im Spiel ist: Wohlge-

Lucia Amort vom „Studio Amort“

fühl wirkt im Kleinen und im Großen positiv.

Welche Leuchten empfehlen Sie?

Bei der Wahl der Leuchte ist es wichtig, zuerst die Lichtstimmung festzulegen und dann erst die Art der Beleuchtung auszuwählen. Wenn man eine Leuchte bloß als Objekt kauft, dann hält sie meist nicht die Erwartungen.

Spielt Psychologie bei diesem Thema eine Rolle?

Das Zusammenspiel von äußeren und inneren Eindrücken und

deren positive Beeinflussung durch Licht hat durchaus mit Psychologie zu tun. Ich glaube aber, man kann dies mit einem einfacheren Wort beschreiben: Gefühl.

Studio Amort Vintlerweg 1b - 39042 Brixen lucia@studio-amort.com Tel 0472 802330 Fax 0472 209966













PR­Info

Dank an die Stiftung Südtiroler Sparkasse

Die Stiftung Südtiroler Sparkasse fördert neben der Landesregierung und der Gemeindeverwaltung als Sponsor wesentlich die Tätigkeit von Musik und Kirche und ermöglicht erst das reichhaltige, abwechs­ lungsreiche und auf hohem Niveau stehende Pro­ gramm. Der Präsident der Ini­ tiative Dr. Heinrich Psaier, Dr. Josef Lanz als künstleri­ scher Leiter und Dr. Konrad Eichbichler als Organi­

Faschingsunterhaltung „Vahrnereien“ sationsleiter dankten dem Direktor Helmut Plankl der Zweigstelle der Sparkasse in Brixen, der in Vertretung von Präsident Dr. Gerhard Brandstätter die Wert­ schätzung der Stiftung für die nicht mehr wegzuden­ kende kulturelle Initiative betonte und die Unterstüt­ zung für das Jahr 2003 überreichte.

Auf Initiative der Heimatbühne Vahrn steht den Vahrner Narren nach zwei Jahren wieder die beliebt-berüchtigte Faschingsrevue „Vahrnereien“ ins Haus. Bereits seit geraumer Zeit laufen die Vorbereitungen: Kuriositäten, Tratsch und Lacher aus Dorf, Gemeinde, Land und darüber hinaus wurden gesammelt, mit spitzer Feder festgehalten, aufbereitet und für die Bühne in Szene gesetzt. Theaterspieler, Sänger, Tänzerinnen und Musikanten proben schon, um dem Publikum einen süffisant-unterhaltsamen und abwechslungsreichen Abend zu bescheren. Das ausschließlich selbst erarbeitete rund zweistündige Programm hat in seiner Zusammenstellung einige Neuerungen und Umstellungen erfahren, die es noch abwechslungsreicher und spannender machen sollen. Der Inhalt ist

natürlich streng geheim; zu erfahren war lediglich, dass Verkehr und Brennerbasistunnel ein Thema sein werden. Landtagswahlen und die Frauen bilden natürlich auch eine ideale Grundlage für einige Einlagen. Organisiert und gestaltet werden die „Vahrnereien“ wieder von Heimatbühne, Spontangesang, Mini-Brass-Band und den Vahrnereien-Tänzerinnen. Die Regie liegt nach einigen Jahren Schaffenspause in den Händen von Robert Braun. An die Vorführungen knüpft sich als Ausklang der Veranstaltung eine lockere Tanzunterhaltung an. Für das leibliche Wohl sorgen die Bäuerinnen, als Tanzmusik spielt das Rosental-Duo aus Lüsen. Aufführungstermine sind am 20., 21. und 23. Februar jeweils um 20 Uhr. Die Karten gibt es im Vorverkauf bei der Raiffeisenkasse Vahrn. at

Die Alpen lesend überfliegen Unter dem Motto „Lesen kennt keine Grenzen“ läuft derzeit die dritte Auflage des Lesewettbewerbs der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE ALP). Welcher Autor den mit 5.000 Euro dotierten Preis gewinnt, entscheiden die Leser: In den öffentlichen Bibliotheken der elf Mitgliedsländer können sich alle Interessierten bis zum 15. April die ausgewählten Werke ausleihen und mit einer Stimmkarte seinem Buch-Favoriten den Vorzug geben. Zur Auswahl stehen zehn Werke, die den Kriterien gute Lesbarkeit, Aktualität, Bezug zum Alpenraum oder zum Thema „Übergänge“ entsprechen. Es ist 40

eine bunte Mischung aus allen Genres, verfasst in deutscher und italienischer Sprache von vorwiegend noch lebenden Autoren. Das Mitmachen am ARGE-ALP-Leserpreis zahlt sich auch für die Leser aus: Ihnen winken zahlreiche Preise, die beim großen Leserfest am 5. Juni in Trient übergeben werden. Die Aktion soll diesseits und jenseits der Alpen die alpine Kultur intensivieren sowie die Kontakte und Kommunikation zwischen den einzelnen Ländern fördern. Eine begleitende Broschüre stellt die Autoren, Übersetzer und Rezensionen für eine weitere Vertiefung in die db Werke vor.


Prihsna-Ensemble auf CD

Cäcilianismus in Tirol

In Zusammenarbeit mit der Edition Alte Musik im ORF wurde kürzlich die Produktion „Geistliche Musik am Münchner Hof um 1700“ auf CD mit dem Titel „Plaudentes Virgini“ veröffentlicht. Das Prihsna Ensemble unter der Leitung von Christoph Hammer spielt zum Teil unveröffentlichte Werke von Johann Kaspar Kerll, Rupert Ignaz Mayr, Evaristo Felice Dall’Abaco und Johann Christoph Pez, die am und um den bayrischen Hof um 1700 gewirkt haben. Der Adel fungierte damals als kunstsinniger Mäzen, aber auch als Interpret und spornte Komponisten und Interpreten zu Hochleistungen an. Das Ensemble Prihsna wurde vor zwei Jahren in Anlehnung an die 1100-Jahr-Feier der Stadt Brixen gegründet mit dem Ziel, Musikwerke aus Barock und Klassik aufzuführen, deren Komponisten in Südtirol und dessen Umgebung gewirkt haben. Dem Instrumentalensemble steht auf der CD ein So-

Die Initiative Musik und Kirche hat kürzlich den Berichtband über das Symposion „Cäcilianismus in Tirol“ herausgegeben. Neben dem aktuellen Beitrag von Gerhard Larcher „Kunst und Religion im Horizont der neuen Medienwelt“ stehen die wichtige Rolle Tirols (insbesondere Brixens) innerhalb der großen Erneuerungsbewegung des Cäcilianismus und die Musikerpersönlichkeiten Ignaz Mitterer und Vinzenz Goller im Vordergrund: Mitterer wirkte als Brixner Domkapellmeister und Komponist wie der in St. Andrä geborene Vinzenz Goller weit über Tirol und seine Zeit hinaus. Anerkannte Musikwissenschaftler und Kirchenmusiker wie Friedrich W. Riedel, Hildegard Herrmann-Schneider, Siegfried Gmeinwieser und Franz Karl Prassl sind die Autoren, die das Thema von verschiedenen Seiten beleuchten. Zahlreiche bisher nicht veröffentlichte Abbildungen aus ver-

listenchor und als ContinuoSpieler an der Orgel Christoph Hammer gegenüber. „In dieser äußerst schlanken und beweglichen Formation lässt sich trefflich musizieren im Spannungsfeld zwischen Intimität und extrovertiertem Virtuosentum“, schrieb Barbara Fuchs. Auf dem Umschlag des Booklet ist ein Ausschnitt aus der „Messe des hl. Philipp Neri“ (1668) von Stephan Kessler aus dem Diözesanmuseum Hofburg Brixen abgebildet. Die CD ist bei Athesia Brixen und in der Buchhandlung Weger erhältlich. rp

schiedenen Archiven und ein Pressebericht runden den Band ab, der im Verlag A. Weger erschienen ist. rp

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Die Volksbühne Natz spielt „Maximilian der Starke“, ein Luststück, das von Wilfried Reinehr bearbeitet wurde. Die von Werner Ladinser inszenierte Komödie wird das Publikum mit allerlei Pointen und Höhepunkten überraschen. In dem Stück dreht sich alles um die „Arnhofers“, bei denen sich wahrlich eine Katastrophe anbahnt. Aufgrund einer „Schande“ kann sich die Arnhoferin ihr Leben lang nicht mehr im Dorf sehen lassen: Der Sohn und Al-

leinerbe schlägt gut gemeinte Heiratsvorschläge aus und busselt hingegen den Jungknecht Maximilian ab – eine Szene, die mehr als schockierend auf den Rest der Familienmitglieder wirkt. Gleichzeitig muss Vater Franz zur Kenntnis nehmen, dass der Großbauer „Oberhofer“ seine Tochter nicht einem „Falsch-Programmierten“ zur Frau geben will. Andererseits möchte er aber auch keine Mühen und Spesen scheuen, den Toni von einer „routinierten Lie-

Foto: Helmuth Siller

Etwas für die Lachmuskeln

bestherapeutin“ umspulen, sprich zurechtspulen zu lassen. Premiere ist am Freitag, 6. Februar, um 20 Uhr im Vereinshaus in Natz. Weitere Auffüh-

rungen finden am 8. Februar um 18 Uhr und am 11., 13. sowie 14. Februar um 20 Uhr statt.

Filmclub am Vormittag die Vorführung preisgekrönter Filme. Außerdem stellt der Verein den Oberschulen auch heuer wieder zahlreiche Freikarten zur Verfügung, von denen Gebrauch gemacht werden sollte. Vielleicht wartet in diesem Jahr ein besonderer Höhepunkt auf die Film-

freaks: Der Wiener Filmemacher Kurt Miksch tourt mit seiner Sammlung von technischen Filmgeräten und Fotos, darunter die Original-Kamera vom Klassiker „Der dritte Mann“ oder der „Sissi“-Filmreihe, durch Südtidb rol.

rp

Neues vom Filmclub Der Filmclub Brixen hat eine neue Präsidentin: Während der „alte“ Präsident Sieghard Gostner sich in Indien eine Auszeit gönnt, wird Hermine Nothdurfter Gostner die Geschicke des Vereins lenken. Wie immer präsentiert der Filmclub ab Anfang Februar jeweils am Montag

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um 20.30 Uhr im Forum Brixen zahlreiche preisgekrönte und wertvolle Streifen wie „Luther“, „Poem“, „Il pianista“ oder „Der Ring des Buddha“. Für die Kinder hingegen flimmern stets um 15 Uhr klassische und aktuelle Kinderfilme über die Leinwand. Für Schulen organisiert der







Interview

„Angst habe ich nie gehabt!“ Foto: Oskar Zingerle

Im Moment stehen die Zeichen gut, dass die Brixner Skirennläuferin Barbara Kleon in der heurigen Saison den Durchbruch im Weltcup schaffen kann. Der „Brixner“ hat sich mit Barbara Kleon über ihre Verletzungen, Erfolge und Ziele unterhalten.

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Herzliche Gratulation für die guten Ergebnisse in den letzten Weltcuprennen! Für viele kommt dieses Comeback unerwartet schnell, zumal Sie vor etwa zwei Jahren im Weltcup schwer gestürzt sind und man Angst um ihre Karriere hatte. Ich hatte mir beim besagten Sturz zwei Halswirbel und das Kreuzband im rechten Knie gebrochen. Die anschließenden Operationen sind aber sehr gut verlaufen, und die Genesung verlief viel schneller als ich es mir selbst erhofft hatte. Zurückzuführen ist dies wahrscheinlich auf meine leider etwas große Erfahrung mit Verletzungen. Je mehr man Physiotherapie macht, umso besser und schneller geht es nach Verletzungen auch wieder aufwärts. Das Sommertraining hatte ich zuerst mit den Riesentorläufern begonnen, wo viel Technik angesagt ist. In der anschließenden Saison musste ich dann wieder mit dem Europacup anfangen, bei dem ich gute Ergebnisse erzielen konnte. Der Übergang zum Weltcup war dann eigentlich eher fließend. Sind Sie derzeit schmerzenfrei oder spüren Sie noch etwas von den alten Verletzungen? Vor einigen Wochen bin ich wieder mal gestürzt. Seitdem verspüre ich wieder etwas 48

Barbara Kleon: „Ich habe mir meinen Traum erfüllt und fahre nun im Weltcup“ Schmerz in der Halsgegend, aber es ist nicht sehr schlimm. Ansonsten fühle ich mich pudelwohl. Ihre Spezialität sind die schnellen Disziplinen. Fährt hier immer ein wenig die Angst mit? Ich wurde heuer in Cortina von mehreren Journalisten gefragt, wie es ist, wieder auf derselben Strecke fahren zu müssen, auf der ich vor zwei Jahren den schweren Sturz hatte. Für mich ist es aber egal, auf welcher Piste ich gerade fahre. Ich denke diesbezüglich nicht lange nach und mache mir nicht viel draus. Viel mehr denke ich, dass ich bereits einen großen Sturz hinter mir habe und deshalb in Zukunft davon wohl verschont bleiben müsste. Angst habe ich eigentlich nie gehabt.

Im Grunde fehlen Ihnen zur absoluten Weltklasse nur mehr wenige Zehntel Sekunden. Was macht Ihrer Meinung nach den Unterschied zu einem Weltklasseläufer aus? Ist es das Talent, das Training, das Material? Hier spielen sehr viele Faktoren eine gewichtige Rolle. Talent muss zweifelsohne vorhanden sein. Je früher man dann beginnt, mit Fleiß und Kontinuität hart an sich selbst zu arbeiten, um so eher schafft man den Sprung in den Skizirkus. Ohne Fleiß kein Preis! Im heurigen Sommer habe ich beispielsweise zum ersten Mal ohne Schmerzen trainieren können. Ich arbeitete täglich sehr hart mit mir selbst und sehe nun, dass es Früchte trägt. Ein weiterer Faktor ist sicherlich auch das Material, das an die jeweilige Person individuell an-

gepasst werden muss. Ausschlag gebend für einen guten Weltklasseläufer bleibt aber Disziplin und harte Arbeit. Schlussendlich spielt auch das Glück eine große Rolle. Wie groß ist eigentlich der Unterschied zwischen dem Europacup und dem Weltcup? Der Unterschied ist sehr groß. Ich erinnere mich noch, als ich zum ersten Mal nach den Europacuprennen ein Weltcuprennen bestreiten durfte. Da dort die Läufe viel schneller gesteckt sind, hatte ich das Gefühl, dass die Torstangen mir geradezu entgegen fliegen. Auch das gesamte Umfeld im Weltcup ist enorm. Plötzlich interessieren sich wildfremde Leute für dich. Bei der Besichtigung der Strekke drängeln sich die Fotografen und man wird um Interviews






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