Brixner 178 - November 2004

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Jahrgang 15 - Nr. 11 November 2004

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Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Spannungen im Brixner Einzelhandel

Krise oder Chance? Gemeinderatswahlen

Fahrverbot

„Heimat Brixen“

» S. 24

» S. 36

» S. 42

Hans Heiss erläutert im Interview, warum er für das Bürgermeisteramt kandidiert

Ab 1. Dezember sind einige Straßen von Brixen für ältere Autos gesperrt

Ein Verein will sich um Heimatpflege und um eine bessere Stadtentwicklung kümmern



Editorial

November

Thema 4

4 Spannungen im Einzelhandel: Die Krise als Chance

Menschen&Meinungen 9

12 Portrait: Hugo Wassermann 14 Umfrage: Kaufleute in Not?

Wir gratulieren!

Brixen&Milland 17

Mit großer Freude darf ich Ihnen heute von zwei besonders fleißigen wie erfolgreichen Redaktionsmitarbeitern berichten: Unsere Kulturredakteurin Manuela Kerer ist seit einigen Tagen Dr.iur! Normalerweise geziemt es sich nicht, das Alter einer Dame zu verraten, aber in diesem Fall brechen wir diese Regel gern, weil es einfach erstaunlich ist, dass Manuela schon mit 24 das Studium der Rechtswissenschaften in Innsbruck abgeschlossen hat. Zum Feiern nimmt sie sich allerdings noch wenig Zeit, weil sie soeben auch an der Abschlussarbeit des Psychologie­ studiums feilt. In absehbarer Zeit wird sie also „Doppeldoktorin“ sein. Wir vom „Brixner“ gratulieren heftig – und freuen uns schon auf die nächste Re­ daktionssitzung, bei der Manuela wohl gezwungen sein wird, mit einem guten Tropfen aufzutauchen.

24 Interview: Hans Heiss: „Eine andere Qualität der Politik“ 34 Visionen für Boys & Girls 35 Event: Alupress: Von den Besten lernen 36 Brixen: Fahrverbot für alte Autos 38 Recycling: Warum Abfall wertvoll ist 42 Brixen: Ein Schmuckkästchen mit Fehlern 44 Event: Neue Halle für die Feuerwehr

Dörfer&Fraktionen 47

49 Event: Zumtobel Staff: Neuer Firmensitz und Beratungszentrum

Kunst&Kultur 51

57 Heimatbühne Vahrn: Heiter Beschwingtes im Theatersaal 58 Dekadenz Radikal 60 Komödie Brixen: Die Spanische Fliege

Sport&Co. 63

66 SC Plose: Kleiner Verein, große Ambitionen

M@us&Klick 69

69 Neues aus dem www

Spezial 71 Essen & Trinken Rolf van Melis

71

Tipps&Events

Impressum

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78 Veranstaltungen und Weiterbildung

Der „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Auflage: 8.800. Preis Abonnement: 1 Euro. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St.   Redaktionsanschrift: „Brixner“, Otto-von-Guggenberg-Straße 34, 39042 Brixen Tel. 0472 837537 - Fax 0472 836769 - e-mail brixner@brixmedia.it   Eigentümer: Brixmedia GmbH, Otto-von-Guggenberg-Straße 34, 39042 Brixen   Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Willy Vontavon   Redaktionsmitglieder: Willy Vontavon (wv), Doris Brunner (db), Marlene Kranebitter Zingerle (mk), Alex Tauber (at), AnnaMaria Mitterhofer (amm), Thomas Oberrauch (to), Sonja Rienzner (sr), Judith Wieser (jw), Oskar Zingerle (oz), Günther Eheim vulgo Sigmund (GEvS), Elmar Albertini (ea), Barbara Fuchs (bf), Manuela Kerer (mak)   Layout & DTP-Satz: VrJni Oberleitner    Titelbild: Oskar Zingerle, Brixmedia

Anzeigenverkauf: Brixmedia GmbH, Otto-von-Guggenberg-Straße 34, 39042 Brixen Tel. 0472 837537 - Fax 0472 836769 - e-mail sonja.messner@brixmedia.it Druck/Fertigstellung: AthesiaDruck Brixen Nächster Redaktionsschluß: 24. November 2004 Werbeannahmeschluß: 30. November 2004 Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, daß sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in den Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigungen jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Unser „Vahrn-Korrespondent“ Alex Tauber hingegen hat sein Wirtschafts­ studium schon seit vielen Jahren hinter sich. Vor einigen Tagen hat er in Brixen ein eigenes Wirtschaftsberatungsun­ ternehmen gegründet. Alex hat in den letzten Jahren bei einem namhaften Beratungsbüro in Bozen gearbeitet und wagt nun den Schritt in die Selbst­ ständigkeit. Wir wünschen viel Erfolg – allerdings auch mit einem weinenden Auge, weil Alex damit seine Mitarbeit beim „Brixner“ aufkündigt. Selbstre­ dend haben wir Verständnis dafür: Als frischgebackener Unternehmer muss er jetzt schauen, sein Schiff aus dem Ha­ fen zu bringen. Ich habe keinen Zwei­ fel, dass er dies locker schaffen wird. Dies gibt mir übrigens die Gelegen­ heit, um neue Mitarbeiter zu werben. Sollten Sie also einen Faible für die deutsche Sprache haben, neugierig wie ein Luchs sein und hartnäckig wie... ja, wie ein Redakteur eben, dann melden Sie sich doch bei uns. Wir suchen Leu­ te, die gern schreiben – über Lokalpo­ litik, Kultur, Sport und vielem anderen mehr. Melden Sie sich am besten über e-mail: willy.vontavon@brixmedia.it. Ich freue mich auf Ihre Zuschrift. Ihr Willy Vontavon


Spannungen im Brixner Einzelhandel

Die Krise als Chance

W

„Wenn das so weiter geht, werde ich meine Miete nicht mehr bezahlen können. Das ist der Anfang vom Ende“, dra­ matisierte kürzlich ein Brixner Kaufmann seine wirtschaftliche Lage und jammerte über Um­ satzrückgang, mikroskopische Gewinnmargen und zu hohe Personal- und Mietkosten. In der Tat scheint der Einzelhandel in Brixen in eine arge Krise ge­ schlittert zu sein.

„Handel in Bedrängnis“ Vor einigen Wochen haben 101 Brixner Kaufleute eine Pe­ tition mit dem Titel „Handel in Bedrängnis“ unterzeichnet, die den Schwarzen Peter eindeu­ tig in Richtung Politik schiebt. Die schlechte Verkehrssituation in Brixen stelle auch für den Handel eine arge Belastung dar, stellte man fest. „Zu Stoßzeiten kann die Fahrt von Vahrn nach Brixen auch mal zwei Stunden dauern“, und da sei es kein Wunder, dass „Kunden keine Lust mehr haben, in Brixen ein­ zukaufen“. Haben die Kunden Brixen endlich erreicht, würden

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sie durch wenig kundenorien­ tierte Parktarife abgezockt: Der Kunde zahlt für zwei Stunden, auch wenn er nur 70 Minuten parkt. Man fühle sich „von den gewählten Verbands- und Lan­ desvertretern nicht ausreichend repräsentiert“. Vor allem aber werde „der Wahrheit nicht ins Auge gesehen: Alles wird schön­ geredet, obwohl die Zahlen eine andere Sprache sprechen“. Die Petition hat in Brixen ein kleineres Erdbeben ausge­ löst. Das Pressebüro der Südti­ roler Volkspartei in Bozen nahm die fünf Eisacktaler Landtags­ abgeordneten in Schutz und verkündete, dass man mit der Lösung des Verkehrsproblems auf einem guten Punkt sei. „Das Ergebnis der Arbeit der SVP-Vertreter kann sich somit sehen lassen, und aus diesem Grund ist die Kritik der Kauf­ leute nicht verständlich“, ließ SVP-Bezirksobmann Siegfried Messner verlauten. Gemeinderat Gregor Beikircher ließ unserer Redaktion eine Stellungnahme zukommen, in der er betont, dass es gerade die Grüne Bür­ gerliste war, die die regierende politische Kraft in langwieriger und kritischer Überzeugungs­ arbeit auf die Probleme auf­ merksam gemacht habe, die die Kaufleute nun auch aufzeigen. Der Ortsobmann der Kaufleute,

Foto: Oskar Zingerle

Die Brixner Kaufleuteschaft klagt über Umsatzrückgang, geringe Gewinnmargen und zu hohe Personal- und Mietkosten.

Trotz Krisenstimmung hat Brixens Altstadt das Potential, im Einzelhandel erfolgreich zu sein Helmuth Profanter, organisierte noch am selben Tag, an dem die Petition über die Tageszeitungen an die Öffentlichkeit gelangte,

ein Treffen mit dem Stadtrat, in dem Vertreter der Kaufleute über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen Verkehrslösun­


gen informiert wurden. Einige Tage später trat Profanter als Ortsobmann zurück – „aus per­ sönlichen Gründen“ zwar, die „mit dem Protest der Kaufleute nichts zu tun“ hätten, aber die zeitliche Übereinstimmung zwi­ schen seinem Rücktritt und der Petition scheint alles andere als zufällig zu sein.

Umsatzrückgänge in allen Städten Geht es den Brixner Kauf­ leuten aber wirklich so schlecht? Walter Amort ist auf Landes­ ebene Präsident des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister und kennt als Brixner die Situa­ tion „seiner“ Kaufleute am bes­ ten: „In der Tat befindet sich der Einzelhandel derzeit in einer schwierigen Situation“, gibt er zu, aber „Brixen ist hier in bes­ ter Gesellschaft“. Der Handel beklage in allen Städten Umsatz­ rückgänge – und zwar nicht nur in Südtirol. Im Grunde genommen scheint Südtirols Einzelhandel im Vergleich zu den Nachbar­ ländern, wo die Nahversorgung in den Ortszentren in beeindru­ ckender Weise kollabiert, ledig­ lich unter einem leichten Grip­ pevirus zu leiden. Das Raum­ ordnungsgesetz hat bisher die riesigen Einkaufszentren auf der sprichwörtlichen „grünen Wie­ se“ verhindern können, was die Krise des Einzelhandels in den Ortszentren erträglicher macht.

Statt Markenware nur noch Billigklamotten Vor allem in Deutschland und Österreich beginnt man nun, die jahrelang praktizierte Ansiedelung der Einkaufszent­ ren auf der „grünen Wiese“ zu bereuen, weil sie einen Ratten­ schwanz an Problemen mit sich gebracht habe. In den Städten gebe es statt Markenware nur noch Billigklamotten zu kaufen, ein Fachgeschäft nach dem an­ deren habe sich in die Einkaufs­ zentren ausgesiedelt – eine Ent­ wicklung, für die es leider auch in Brixen erste Anzeichen gibt. Die Nahversorgung sei in vielen Warengruppen zusammengebro­ chen – „heute ist man geradezu gezwungen, die Stadt zu verlas­ sen, um einzukaufen“, klagen Bürger in Konsumentenforen im Internet. Zudem seien die Ein­ kaufszentren „keine Jobmaschi­

nen“, bemängelt man. Seit dem Trend zum Mega-Shopping-Cen­ ter seien in Deutschland viele Arbeitsplätze im Handel verloren gegangen. Auch produziere man mit einer nicht funktionierenden Nahversorgung „vor allem Ver­ kehr“, erkennt man inzwischen auch in Innsbruck. Andererseits gibt es in Süd­ tirol einige Faktoren, die gegen die Konsumfreudigkeit seiner Bürger sprechen. 70 Prozent aller Südtiroler leben in Eigen­ tumswohnungen, was dem langjährigen Credo der Landes­ regierung entspricht, dass „je­ der Südtiroler die Möglichkeit bekommen sollte, in seinem ei­ genen Heim zu wohnen“. Dies führt allerdings, wie man jetzt langsam erkennt, für viele Jahre zu einer Bindung der Mittel für Ratenzahlungen und als Folge daraus zu einer schwindenden Kaufkraft, worunter vor allem der Einzelhandel leidet. „Am En­ de des Monats stehen die Leu­ te vor den vollen Regalen und haben kein Geld mehr einzu­ kaufen“, kritisiert Walter Amort diese Politik.

pen mit sich gebracht hat, war eine Handelslizenz ein wertvol­ les Stück Papier, das manchmal unter der Hand um viel Geld gehandelt wurde. Das Lizenzamt regulierte das Angebot: Hatte sich eine Boutique in einer Gas­ se angesiedelt, gab es für diese Gasse eben keine Lizenz mehr für diese Warengruppe. „Früher hat ein Kaufmann mit seinem Geschäft einen Markt besetzt, heute besetzt er nur noch ei­ nen Platz“, erklärt Walter Amort den Wandel im Handel. Da sei es „nur menschlich“, wenn frü­ her „in vereinzelten Fällen“ ein Kaufmann seine De-facto-Mo­ nopolstellung ausgenutzt, auch mal „kräftig zugelangt hat“ und mit der Zeit möglicherweise auch Kundenorientierung und Service darunter litten. Heute sei dies nicht mehr möglich, weil „der harte Wettbewerb dies nicht zulässt“.

Der Preis als Wettbewerbsfaktor In Zeiten, in denen die Kauf­ kraft der Familien auch aufgrund der Einführung des Euro drama­

tisch schwindet, spielt der Preis eine große Rolle im Kaufverhal­ ten. Hat der Kaufmann in frühe­ ren Jahren vielleicht „zugelangt“, wie Amort es formulierte, so hat die Bevölkerung paradoxerwei­ se heute mehr denn je das Ge­ fühl, dass der Kaufmann zu viel auf den Einkaufspreis aufschla­ ge. „Leider ist das Gegenteil der Fall“, erklärt Amort, und seine Aussage wird durch Statistiken glaubhaft untermauert. Es sind vor allem die Produzenten, die vielfach nach der Einführung des Euro auch die Preise ihrer Waren erhöht haben. „Ich habe mich dagegen gewehrt, die an­ gestiegenen Einkaufspreise in vollem Umfang auf die Kunden abzuwälzen“, sagt zum Beispiel ein Brixner Kaufmann, „aber ganz konnte ich die Preisstei­ gerung nicht kompensieren“. Will sagen: Wenn ein Produkt jetzt wirklich teurer ist als vor der Euro-Einführung, so liegt die Schuld meist nicht am Kauf­ mann, sondern an der Produkti­ onsfirma. „Alles ist teurer geworden, und am Ende des Geldes bleibt

„Das Jammern der Kaufleute hat Tradition“ Wie aber sieht die Bevöl­ kerung den Einzelhandel und seine Krise? „Das Jammern der Kaufleute hat schon Tradition“, grinsen indes hinter vorgehalte­ ner Hand einige Bürger über das laute Klagen. In der Tat scheint es um das Image der Kaufleute­ schaft in Brixen nicht zum Bes­ ten zu stehen, wenn man die landläufige Meinung der Bevöl­ kerung zu analysieren versucht. „Die Brixner Kaufleute haben noch nicht gelernt, dass die Zeit der Dorf- und Stadtkaiser abzu­ laufen beginnt“, schreibt zum Beispiel ein Leser im Forum des Internetmagazins www.brixen. net, und überhaupt scheint die breite Meinung vorzuherrschen, dass die Kaufleute versuchen sollten, sich selbst und ihre Qua­ lität in Frage zu stellen, anstatt in Politik und Verband einen Sündenbock zu suchen. Das vermeintlich schlechte Image der Kaufleuteschaft liegt möglicherweise in der Vergan­ genheit begründet. Vor der Re­ volution im Lizenzwesen vor drei Jahren, die eine fast voll­ kommene Liberalisierung der Li­ zenzen und deren Reduzierung auf lediglich zwei Warengrup­

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noch viel Monat übrig“ – seit dem Beginn des Wirtschafts­ booms in den Sechziger Jahren war dieser Spruch nie mehr so gültig wie heute. Treibstoff, Strom, Müllabfuhr, die Gastro­ nomie – in vielen Bereichen er­ fuhren die Preise in den letzten Jahren eine empfindliche Stei­ gerung. „Wenn man vom Teuro spricht, spielt aber im Bewusst­ sein der Leute der Handel die Rolle des Sündenbocks“, ärgert sich Amort. Das sei ungerecht, weil gerade der Handel „am wenigsten für den Teuro verant­ wortlich“ sei.

Die Krise als Chance

sei die jetzige Krise entgegenge­ setzt zum eigentlichen Sinn des Wortes viel mehr als Chance zu sehen, die die Kaufleute am Schopf packen sollten. „Kaufleute müssen lernen, mit den neuen Rahmenbedin­ gungen umzugehen“, sagt auch Amort. Gerade die von vielen Kaufleuten verdammte Libera­ lisierung stelle viel mehr eine Möglichkeit dar, sein Sortiment dauernd den sich immer wieder verändernden Anforderungen der Kunden anzupassen. Was gestern noch funktioniert hat, kann morgen schon Schnee von vorgestern sein. „Durch die Li­ beralisierung haben Kaufleute große Möglichkeiten, sich zu bewegen, neue Wege zu gehen – das ist oft schmerzhaft, weil traditionelle Betriebe manch­ mal auf ein Sortiment verzichten müssen, mit dem sie Jahrzehn­ te gut gearbeitet hatten“, gibt Amort zu bedenken.

Im Grunde ist die viel zitier­ te „Krise“ möglicherweise im Zusammenhang mit dem Wan­ del zu sehen, der sich perma­ nent im Einzelhandel vollzieht. So ist der Einzelhandel ein so lebhafter und vielschichtiger Wirtschaftszweig, dass sich auch Brixner Kaufleuteschaft geeint in der Vergangenheit fast immer einzelne Vertriebskonzepte und erste Vertriebstypen in einer „Krise“ inserat 01.09.2004 12:49 Uhr Eine Seite 1 positive Folge befunden haben. In diesem Sinn hatte die Krise im Einzelhandel

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bereits: Noch nie war die Brix­ ner Kaufleuteschaft so geeint wie heute. Mit gemeinsamen Aktionen will man einen Weg aus dem Umsatztief finden. „Wir müssen noch viel mehr zusam­ menschauen“, sagt Walter Amort, und er meint damit wohl auch die Tatsache, dass viele Kauf­ leute noch immer nicht erkannt zu haben scheinen, welches Potential eine Öffnung der Ge­ schäfte am Samstagnachmittag hat. Verständlicherweise gehen die Eigentümer der kleinen Ge­ schäfte, die oft selbst hinter der Theke stehen, mit zusätzlichen Öffnungszeiten vorsichtig um, da dies eine Verminderung der sowieso schon knappen Freizeit bedeutet. Dabei ist es wichtig, die Öff­ nungszeiten einheitlich zu defi­ nieren und dies auch zu kom­ munizieren. „Im Grunde sind die einheitlichen Öffnungszeiten der einzige Vorteil, den Einkaufszen­ tren gegenüber der Gesamtheit der Brixner Geschäfte haben“, sagt auch Amort. Damit der Handel wieder zu jenen Ergebnissen geführt wer­

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den kann, die seiner Bedeutung im Wirtschaftsgefüge und in der Gesellschaft entsprechen, muss also einiges geschehen: Die Lösung der Verkehrsprobleme, die Erweiterung des Sortiments, die Weiterbildung der Kaufleu­ te und Mitarbeiter, der richtige Einkauf, die Vereinheitlichung der Öffnungszeiten. Brixens Alt­ stadt hätte dann jedes Potential der Welt, um im Einzelhandel erfolgreich zu sein. Einkaufser­ lebnis, Service, Ambiente – „die Qualität von Brixen als Mittel­ punkt des Eisacktals, als Norden des Südens, muss nach außen gebracht werden“, sagt auch der Landtagsabgeordnete Hans Heiss.

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„Wir brauchen einen attraktiven Branchenmix“

Mit Köpfchen fahren

Herr Amort, welche sind aus Ihrer Sicht die Probleme des Einzelhandels in Brixen? Es gibt eine ganze Reihe von Problemen, die man diffe­ renziert betrachten muss. Eines der Probleme ist die Zugäng­ lichkeit der Stadt; der Verkehr blockiert die Zufahrt, und das wirkt sich ohne Zweifel auf den Handel aus. Es geht aber auch um die Parkräume, die in mehrfacher Hinsicht verbes­ sert werden müssen. So muss es einen gesunden Mix geben zwischen Dauerparkplätzen und Kurzparkplätzen, und auf den Dauerparkplätzen muss die Tarifabrechnung gerechter werden. Auch die Linienbus­ verbindungen können opti­ miert werden. Es braucht zum Thema Verkehr umfassende Konzepte. Man sagt, dass der Branchenmix in der Altstadt nicht mehr optimal sei. Das stimmt, und wir müs­ sen danach trachten, Waren­ gruppen in die Stadt zu ziehen, die im Moment noch fehlen. Im Ausland gibt es interessante Lösungsansätze, wie man die­ ses Problem lösen kann: Im­ mobilieneigentümer, Kaufleute und Gastronomen gründeten „Business Improvement Dis­ tricts“ und versuchten, gemein­ sam ein Wirtschaftskonzept für einzelne Straßen oder Stadtbe­ reiche zu erarbeiten. Man stellte sich also die Frage, wie man den eigenen Stadtbereich attraktiver machen könnte? Man muss sich die Frage stellen, was sich der Kunde von einem Stadtbereich erwar­ tet. Dabei geht es eben auch um die Schaffung eines at­ traktiven Branchenmixes. Die Leute erwarten sich nicht nur Bekleidung und Unterwäsche, sondern eine möglichst breite

Foto: Oskar Zingerle

Walter Amort, der Präsident der Verbandes für Kaufleute und Dienstleister, im Gespräch mit dem „Brixner“.

Palette an Warenangeboten. Bri­ xen muss sich gegenüber ande­ ren Städten klar differenzieren; es hat keinen Sinn, wenn der Brixner Handel nur aus interna­ tionalen Ketten besteht, die in jeder Stadt operieren. Dabei hat Brixen alle Karten in der Hand: Unsere Stadt ist neben Sterzing die erste Stadt südlich des Bren­ ners, die ein gewisses südliches Flair hat. Das ist ein enormes Potential. Die Aufgabe zur Schaffung einer derartigen Kooperation könnte theoretisch von Ihrem Verband ausgehen... Der Verband für Kaufleute und Dienstleister wird sich die­ ser Aufgabe auch stellen. Wir wollen eine Vermittlungs- und Koordinierungstätigkeit einneh­ men zwischen Kaufleuten, Im­ mobilieneigentümern, Gastro­ nomen und Banken. Geht es dem Einzelhandel in Brixen im Vergleich zu anderen Südtiroler oder Europäischen Städten schlechter? Jede Stadt hat verschiedene Stärken und Schwächen; so ge­ sehen kann man dazu keine all­ gemein gültige Antwort geben. Grundsätzlich kann man aber nicht sagen, dass die Geschäf­

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te in Brixen aus irgendeinem Grund schlechter laufen als in anderen Orten. In diesem Sinn muss man die Situation des Handels in jeder Stadt auch differenziert beurteilen. Sind die Waren in Brixen teurer als anderswo? Das ist in den allermeisten Fällen ein Trugschluss. Vor allem die Werbung vermittelt heute den Eindruck, dass Wa­ ren in großen Einkaufszentren günstiger sind als im kleinen Geschäft. Es gibt aber Untersu­ chungen, die belegen, dass es in der Regel keinen Preisunter­ schied gibt zwischen dem klei­ nen Geschäft und dem MegaStore. Ich darf also alle Konsu­ menten auffordern, in ehrlicher und konsequenter Weise Preis und Leistung zu vergleichen. Mit Leistung sind natürlich auch Bedienung und Service gemeint – vor allem auch der Service nach dem Kauf. Wenn der Kaufmann tüchtig ist, hat er längst erkannt, dass er einerseits einen gerechten Preis verlangen und anderer­ seits auch eine entsprechende Dienstleistung anbieten muss. Damit differenziert er sich zu den großen unpersönlichen Kaufhäusern. wv

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Neuer Kaufleute„Chef“

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Der 19-jährige Philipp Achammer aus Niedervintl leitet seit einigen Tagen die Junge Generation in der SVP des Bezirkes Brixen. Als Stellvertreter wurden Hannelore Hilpold und Karl Lechner gewählt. Achammer erklärte, mit neuen Projekten und Veranstaltungen junge Menschen für politisches Engagement gewinnen zu wollen.

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Vincenzo Pagliai und Gianni Manfredi wurden kürzlich in der Gemeinde Brixen geehrt. Die zwei Polizisten hatten einem Herzinfarkt-Patienten mit rascher Mund-zu-MundBeatmung das Leben gerettet.

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Nach 24 Jahren verabschiedet sich Paula Antenhofer vom Platz hinter der Theke der Wally Bar am Großen Graben. Vor einigen Tagen wurde der Barbetrieb geschlossen.

Nach dem überraschenden Rücktritt von Helmuth Profanter hat der Brixner Kaufmann Hans Astner wiederum die Führung des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister in Brixen übernommen. Astner war bereits von Oktober 1997 bis Februar 2002 Ortsobmann der Brixner Kaufleute gewesen. Besonderen Wert werde er darauf legen, „mit den Kaufleuten und anderen Partnern aus Wirtschaft und Politik gemeinsam einen Weg zu suchen, um die Attraktivität der Einkaufsstadt Brixen zu stei­ gern“. Bei der Wahl Astners dankte der Ortsausschuss dem scheidenden Präsidenten Profanter für wv seinen Einsatz.

Foto: Oskar Zingerle

Der Lüsner Alois Hinteregger ist seit kurzem Mitglied des Bezirksrats Eisacktal. Er ersetzt Johann Grünfelder, der vor einiger Zeit zum Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft ernannt wurde.

Kandidatur wackelt Der Bürgermeisterkandi­ dat der Südtiroler Volkspartei, Albert Pürgstaller, will seine Kandidatur in Brixen noch ein­ mal überdenken. Pürgstaller hatte sich vor einigen Tagen im Rahmen einer Parteileitungssit­ zung eine heftige Verbalschlacht mit dem Vorsitzenden der SVPWirtschaft, Gerhard Brandstätter, geliefert. „Im Laufe der Diskus­ sion wurden mehrere Vorfälle der letzten Zeit besprochen, bei denen die Arbeitnehmer eine zentrale Rolle gespielt ha­ ben“, schreibt Pürgstaller in ei­ ner Aussendung. Die Aussage, dass das nicht parteikonforme Verhalten der Arbeitnehmer die

Unterstützung der Wirtschaft für den Brixner Bürgermeisterkandi­ daten in Frage stelle, habe das Fass allerdings zum Überlaufen gebracht. „Ich habe von Beginn an betont, dass ich als Bürger­ meisterkandidat aller Brixner in die Wahl gehen werde“, erklärte Pürgstaller und wies auch darauf hin, dass er seit Monaten einen aktiven Dialog mit den verschie­ denen Interessensvertretungen in Brixen pflege. Bisher sei er vor allem auch mit Wirtschafts­ verbänden und -organisationen von Brixen zusammengetroffen und habe damit ein klares Sig­ nal für eine ganzheitliche Politik

im Interesse aller Brixner ge­ setzt. Zwei Tage später wurde der Streit mit Brandstätter „per Handschlag“ beigelegt; geblie­ ben ist allerdings die Bedenkzeit zur Bürgermeisterkandidatur. „Meine Entscheidung werde ich überdenken, weil einem Arbeit­ nehmerkandidaten Forderungen gestellt werden, die es bei einem Wirtschaftskandidaten bisher nie gegeben hat und sich deshalb die Frage stellt, inwieweit die von mir angestrebte ganzheitli­ che Politik im Sinne aller Bürger überhaupt umgesetzt werden kann“, schreibt Pürgstaller in ei­ ner Erklärung. wv

Der Spruch vom Much I woaß schun, prum der Max Leitner ausgebrochn isch. Er will a unbedingg in Brixn Bürgermoaschter werdn – ba die „Freiheit“lichn.

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LAMMento

leserforum Etwas mehr Respekt

Mit Fiffi in Urlaub Warum bist du heute so spät dran?, stänkerte ich den Franz an, als er in unsere Lieblingsbar hechelte, während ich gerade den letzten Tropfen meines Macchiatos ausschlürfte. „Der ist schuld!“, krähte der Franz und zeigte mit dem Finger erst auf seine Leine und dann auf den mickrigen kleinen Bettvorleger namens Fiffi, der an derselben angeschnallt war. „Ich hatte dir doch erzählt, dass ich mit Fiffi in Urlaub fahren will“, begann der Franz zu erzählen, „und dazu braucht man jetzt einen Hundepass“. Na ja, sage ich, das wird doch kein Problem sein, den Lappen kriegst du bei jedem Tierarzt. „Wenn schon, denn schon“, machte sich der Franz wichtig, und er erhob dabei seinen rechten Zeigefinger wie ein Lehrer, der seine Schüler ermahnen will. „Wenn mein Fiffi schon einen Pass braucht, dann soll er auch ein ordentliches Passfoto haben“, dachte sich der Franz, „also ging ich heute früh samt Fiffi zuerst zum Tierfriseur und dann zu meinem Haus- und Hoffotographen“. Und warum, frage ich den Franz, hat das dann so lange gedauert? „Ich glaube, der Fotograph wollte mich pflanzen. Dauernd sagte er zum Fiffi: Lächeln’s halt ein bisschen!“ – Tja, stänkerte ich zum zweiten Mal, ein Bettvorleger hat sich immer schon schwer getan zu lächeln.

Bestellschein ❐ ❐

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Eine Reaktion zum Leserbrief von Hans Schölzhorn im Oktober-„Brixner“

Sehr geehrter Herr Schölzhorn, die Vorsorgeuntersuchung ist ohne Zweifel ein wirksames Mittel zur Früherkennung des Prostatakrebses. Der in der Regel durchgeführte PSA-Test liefert jedoch nicht immer einwandfreie Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten. Deshalb werden in manchen Fällen Erkrankungen gar nicht oder erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt. In Ihrem Leserbrief möchten Sie auf eine Selbsthilfegruppe aufmerksam machen. Dabei ist Ihnen jedes Mittel recht, denn Sie zitieren drei Südtiroler Persönlichkeiten, von denen Sie zu wissen glauben, dass Sie sich nicht den regelmäßigen Vorsorgeunter-

suchungen unterzogen haben. Sie unterstellen ihnen Feigheit und Ignoranz. Im Namen einer dieser Persönlichkeiten, die es nicht verdient hat, Gegenstand Ihrer Spekulationen und Vorurteile zu sein, und die es nicht nötig hat, sich für Ihr Verhalten (Vorsorge oder nicht Vorsorge) bei Ihnen zu verantworten, bitte ich Sie, in Zukunft etwas gewissenhafter zu recherchieren, bevor Sie sich öffentlich zu Wort melden. Bringen Sie den Angehörigen, die um ihren erst kürzlich verstorbenen Lieben trauern, etwas mehr Respekt entgegen. Was uns bleibt, ist die Erinnerung an einen tapferen und mutigen Menschen, der sich nicht versteckt hat, sondern offen über seine Krankheit gesprochen hat mit der Absicht, anderen zu helfen, so wie es seinem Wesen entsprach. Walter Richter, Brixen

Der „Brixner“, O.-v.-Guggenberg-Str. 34, 39042 Brixen fax 0472 836769 - e-mail brixner@brixmedia.it


Wenn Rudi Unterthiner mit einer Cessna in Mexiko landet, hat er normalerweise nur sei­ ne Doktortasche dabei. Hier behandelt er manchmal arme Leute mit ganz gewöhnlichen Krankheiten. Bei sich zu Hause in Rancho Mirage bei Los Ange­ les hingegen sind die „Patien­ ten“ hochrangiger: Berühmte Politiker und Schauspielerinnen aus Hollywoods Glitzerwelt ge­ ben sich die Klinke in die Hand, um sich auf Unterthiners Opera­ tionstisch das Doppelkinn liften oder den Busen verschönern zu lassen. Vor kurzem war der ge­ bürtige Sterzinger, der schon seit 50 Jahren in Amerika lebt und dort mit Faceliftings zu Weltruhm gelangte, in Brixen zu Gast. Während eines Symposiums im Forum Brixen referierte der 64-Jährige über die Geschichte der Wellnesskultur – und über­ raschte die Anwesenden auch mit einer gehörigen Portion Selbstkritik. „Die meisten Well­ ness-Systeme sind zu sehr auf

Äußerlichkeiten gerichtet – auf das Gesicht, Muskeln, die Haut, die Zähne und das gesamte Aus­ sehen“, sagte Unterthiner. Dem seelischen Wohl in der Balance zwischen Körper und Geist wer­ de hingegen wenig Bedeutung zugemessen. „Es quält mich der Gedanke, dass auch ich meinen Patienten nach einer Operation nur ins Gesicht geschaut habe und nicht in ihre Augen“, stellte Unterthiner sein Lebenswerk in Frage. Der Sterzinger hat vor al­ lem in den Achtziger Jahren für Furore gesorgt, als er – wie man munkelt – unter anderem Cary Grant, Liz Taylor, Brigitte Bar­ dot und angeblich auch Ronald Reagan „verschönerte“. Bekannt wurde er, als Frank Sinatra öf­ fentlich zugab, vom Sterzinger operiert worden zu sein. Min­ destens drei Mal im Jahr zieht es den Südtiroler gemeinsam mit seiner Frau in die Heimat zurück – „hier bin ich am liebsten“, sag­ te er am Abend vor dem Sympo­ sium beim Finsterwirt. wv

Foto: Oskar Zingerle

Von Rancho Mirage nach Brixen

mmh! Apfelschmarrn ... ... kochen kann fast jeder, aber

Georg Prader aus Schabs hat dem

Südtiroler Traditionsgericht seine persönliche Note verliehen.

Zutaten für 4 Personen: 4 Eigelb 30 g Zucker 1 EL Rum 1 Pkg. Vanillezucker 375 ml Milch 125 g Mehl 4 Eiweiß 1 Prise Salz 4 Äpfel Rosinen Butter zum Backen Puderzucker Preiselbeermarmelade

Zubereitung

„Shell Toni“ Es gibt Brixner, die gehören ganz einfach zum Stadtbild – fast wie der Weiße Turm, an dessen Anblick man sich eben schon seit Jahren gewöhnt hat. Toni Brunner ist eine dieser Persönlichkeiten: 37 Jahre lang stand er an seiner Tankstelle an der Kreuzung Bahnhofstraße / Vittorio-Veneto-Straße und versorgte in dieser Zeit wohl hunderttausende Autofahrer mit Diesel oder Benzin. Ob im kalten Winter oder im heißen Sommer, ob bei schönem Wetter oder bei Regen – Toni war immer da, steckte den Zapfhahn in die Tank­ öffnung und danach wieder in die Zapfsäule, wischte über die verdreckte Windschutzschei­ be, kassierte und verabschiedete sich freund­ lich. Wenn mal weniger zu tun war, zog es ihn in Richtung Alberti, wo er einen Kaffee trank – nicht ohne hin und wieder zu seiner Tankstelle zu schielen um zu kontrollieren, ob nicht ein neuer Kunde bereits wartete. Vor einigen Tagen hat Toni seinen letzten Kunden bedient – die Gemeinde Brixen, die Eigentümerin der Tankstelle ist, hat ihm schon vor einiger Zeit gekündigt. Nachdem die Tanks ausgegraben worden sind, wird das Häuschen in den nächsten Wochen wohl auf Nimmerwiedersehen verschwinden und dem neuen Rondell Platz machen. Toni Brunner indes verschwindet natürlich nicht: Man wird ihn jetzt im Ruhestand wohl öfter auf der Jagd antreffen – seinem großen Steckenpferd. wv

Eigelb, Zucker, Rum und Vanillezucker schaumig rühren, Milch und Mehl nach und nach unterrühren. Eiweiß und Salz steif schlagen und vorsichtig unter den Teig heben. Äpfel schälen und in kleine Stücke schneiden. In einer Pfanne Butter erhitzen, Teig beidseitig goldgelb backen und gleich in kleine Stücke reißen. Schmarrn warm stellen, Äpfel und Rosinen dazugeben. Mit Puderzucker und Preiselbeermarmelade servieren. Guten Appetit!

Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? Bringen Sie Ihr Rezept und Ihr Foto einfach vorbei (Redaktion „Brixner, Otto-von-GuggenbergStraße 34, Brixen, Tel. 0472 837537) oder schicken Sie uns ein e-mail: brixner@brixmedia.it. 11


Portrait

Malen mit der Kamera Der Brixner Hugo Wassermann wurde kürzlich zum „europäischen Naturfotografen des Jahres 2004“ gewählt.

D

Den Schnabel voller Insek­ ten, steht die Wasseramsel mit ihrem strahlend weißen Brust­ gefieder angespannt mitten im strudelnden Bachbett. Die schwarzen Äuglein des geschäf­ tigen kleinen Vogels funkeln wachsam, und winzige Wasser­ perlen glänzen auf dem graubraunen Federkleid. Weich fließende blassblaue Fluten, denen Bewegung und Ruhe zugleich innewohnt, ma­ chen die Faszination dieses stimmungsvollen Bildes aus, mit dem Hugo Wassermann zum „europäischen Naturfotografen des Jahres 2004“ gewählt wurde. 400 Fotografen aus 19 Ländern hatten nahezu 6.000 Fotogra­fien eingereicht. Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen e.V. suchte jene heraus, die neben technischer Perfektion zum Mit-Erleben, Mit-Fühlen und genussvollen Meditieren einla­ den. Jedes dieser Bilder erzählt seine eigene Geschichte, beein­ druckend und klar, ohne große Worte, nur mit der faszinieren­ den Sprache der Natur. So wie die kleine Wasseramsel auf Nah­ rungssuche.

Hugo Wassermann: „Durch die Naturfotographie ist mein Leben einfach reicher geworden“.

Die Natur malen Seit seinem 14. Lebensjahr interessiert sich Hugo Wasser­ mann für die Schönheiten der Natur und findet vor allem Ge­ fallen an deren unbeachteten Schätzen. Einfache Gräser, ein wogendes Blatt im Wind oder eine winzige Fliege, die sich nach einem Regenguss auf ei­

Sonderwochen

nem Pilz niederlässt, um ihre gläsernen Flügel zu putzen, sind jene Motive, die seine Be­ ziehung zur Natur haben reifen lassen. „Durch die Naturfotogra­ phie ist mein Leben einfach rei­ cher geworden“, sagt er. Unbeschreibliche Wunder mit der Kamera festzuhalten zu dürfen, empfindet Hugo Wasser­ mann als etwas ganz Besonde­

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res. „Es ist fast wie beim Malen. Ich möchte die Natur so darstel­ len, wie ich sie erlebe, und ich möchte, dass meine Bilder Ehr­ furcht wecken.“ Zeit spielt dabei keine Rolle, darf dabei keine Rolle spielen. Seine Familie hat für diese Leidenschaft Verständ­ nis. Es kann sein, dass er einen halben Tag lang vor einem zar­ ten Leberblümchen kniet, um


Foto: Hugo Wassermann

den richtigen Lichteinfall festzu­ halten und „die Perfektion der Natur zu komponieren.“ Jeder Quadratzentimeter Waldboden ist für Hugo Was­ sermann ein Erlebnis, „und die kleinen Dinge, die da unauf­ dringlich und leise warten“, fül­ len einen kostbaren Teil seiner Freizeit aus. Diesen Moment – „und möge er auch noch so lange dauern“ – genießen zu können, darin liegt letztendlich das Geheimnis seiner Bilder.

Streifzüge im Morgengrauen Die meisten seiner Motive findet Hugo Wassermann „direkt vor der Haustür“. So ist die Rienz­ schlucht vor allem im Winter seine zweite Heimat geworden. Unzählige Stunden verbringt er damit, sich „mit Licht, Formen und Details auseinanderzuset­ zen.“ Dunkle Steine, die, mit einer bizarren Eishaube überzo­ gen, in der Abendsonne golden schimmern, dahin schmelzende Eiskrusten am Ufer, deren For­ men sich ständig verändern, das sind für den Naturliebhaber „wahre Kunstwerke“. Einmal in der Woche, „meis­ tens am Samstag“, zieht es ihn im Morgengrauen hinaus. Ge­ dämpftes Licht und das Erwa­ chen der Natur haben ihre ei­ gene Wirkung und „machen frei im Kopf“. Vor allem durch die Makrofotografie oder die Nah­ fotografie habe er gelernt, die Natur wirklich zu sehen. Tiere zu fotografieren erfor­ dere ein bisschen mehr Geduld. Die kleine Wasseramsel habe er bei einem seiner „üblichen Streifzüge mit Fahrrad und Fern­ glas“ entdeckt. Sie habe unge­ wöhnlich wenig Scheu gezeigt, sodass er beschlossen habe, mit der Fotoausrüstung zurückzu­ kehren. Einen sich stets bewe­ genden Vogel zu fotografieren, noch dazu in seinem Lebens­ raum und mit dem Effekt von fließendem Wasser, war kein leichtes Unterfangen. Am Ende dieses Abenteuers besaß Hugo Wassermann acht belichtete Fil­ me, von denen zehn Bilder jene Stimmung vermittelten, die er sich vorgestellt hatte.

Waldkäuze Die tiefe Naturverbunden­ heit zieht sich wie ein roter Fa­ den durch das Leben von Hugo Wassermann. Wie sehr sie ihn

Die Rienzschlucht ist Hugo Wassermanns zweite Heimat geworden, hier entstehen viele seiner Bilder geprägt hat, merkt man in sei­ ner ruhigen und sanften Art zu sprechen. Während wir in der großen getäfelten Stube, die wunderbar nach Holz duftet, sit­ zen, erzählt Hugo Wassermann von seiner Lebensphilosophie. Es gehe ihm nicht mehr nur da­ rum, Natur zu dokumentieren, sondern er möchte kleine Ge­ mälde entstehen lassen, die den Betrachter die Natur neu entde­ cken lassen, jene Natur, an der wir in unserer Hektik achtlos vorübergehen, jene Natur, die wir verlernt haben zu sehen. „Die Faszination des Augen­ blicks“ nennt sich ein Bildband, den der Verein der Südtiroler Naturfotografen mit dem eigen­ willigen Namen „Strix“, der aus dem Lateinischen kommt und „Waldkauz“ bedeutet, herausge­ geben hat. Innerhalb kürzester Zeit war er vergriffen, sodass es bald eine Neuauflage geben wird.

Die Faszination des Augen­ blicks festzuhalten, darum geht es den Naturfotografen. Die Fas­ zination jenes Augenblicks, den es vielleicht kein zweites Mal geben wird. Marlene Kranebitter

steckbrief Hugo Wassermann wurde am 22. Jänner 1959 in Brixen geboren und wuchs mit vier Schwestern dort auf. Nach dem Besuch der Grund- und Mittelschule absolvierte er im Betrieb des Vaters eine Tischlerlehre. 1985 legte er die Meisterprüfung im Tischlerhandwerk ab. Seit Jahren arbeitet er nun als Möbelrestaurator. Der passionierte Naturfotograf ist Gründungsmitglied und Ausschussmitglied von „Strix“, der Vereinigung Südtiroler Naturfotografen. Gemeinsam mit Alfred Erardi aus Ehrenburg, ebenfalls Mitglied von „Strix“, hat Hugo Wassermann den neuen Kalender der Südtiroler Volksbank mit fantastischen Landschaftsbildern aus unserer Heimat gestaltet. Viele seiner Bilder sind auch – umrahmt von einfühlsamen und erklärenden Worten – in Fachzeitschriften erschienen. Wassermann hat erfolgreich an mehreren NaturfotografieWettbewerben teilgenommen. Unter anderem wurde er mit einer „lobenden Erwähnung“ beim Internationalen Fotowettbewerb „BBC Wildlife Photographer of the Year 2004“ ausgezeichnet. Neben der Vorliebe für die „Details in der Natur“ gehören Wandern und Bergsteigen zu seinen Hobbys. Hugo Wassermann war zudem über Jahre Mitglied des Domchores, des Brixner Männergesangvereines und des Ensembles Vocal Art. Er ist seit 20 Jahren mit Verena verheiratet und Vater von vier Kindern. mk

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Umfrage

Kaufleute in Not? Die Brixner Kaufleute beklagen sich über sinkende Umsatzzahlen und geben dafür verschiedensten Faktoren wie zum Beispiel dem Verkehr die Schuld. Welche Umstände sind aber nach Meinung der Konsumenten für die vermeintlich missliche Lage verantwortlich? Wir haben nachgefragt.

I

„Neben dem Verkehr sind in Brixen wohl primär die hohen Preise für die schlechte Lage der Kaufleute verantwortlich“, ist Inge Schifferle der Meinung. „Im Vergleich zu Meran kostet in Brixen die gleiche Ware si­ cher mehr. Warum die Preise so hoch sind, weiß ich nicht, aber wenn man heutzutage, wo die Leute kein Geld in der Tasche haben, eine Ware zu teuer ver­ kauft, dann verliert man eben die Kunden.“

„Ich glaube, der Grund für die rückläufigen Umsätze der Brixner Kaufleute ist nicht der Verkehr“, sagt Angelika Mair Fischnaller. „Vielmehr ist es wohl so, dass die Leute heutzu­ tage weniger Geld in der Briefta­ sche haben als noch vor einigen Jahren. Die Einführung des Eu­ ro hat sicher auch das Seine zur schlechten Lage beigetragen.“ „Es wird viel zu wenig dar­ auf geachtet, dass das eine Ge­ schäft das andere kaputt macht“, schimpft Traudi Prosch. „Ich hat­ te eine kleine Drogerie, und we­ nig später wurde in der Nähe ein großer Supermarkt eröffnet, so dass ich gezwungen war, mein Geschäft zu schließen. Hier in der Altstadt ist eine ähnliche Si­ tuation. Es gibt beispielsweise viel zu viele Boutiquen, aber die Kunden werden nicht mehr. Dass kann nicht gut gehen.“

„Meiner Meinung nach ma­ chen die Kaufleute weniger Umsatz, weil sie im Vergleich zu Geschäften im Ausland zu teuer sind.“ Für Christine Überbacher würde „eine Preissenkung sicher eine Besserung herbeiführen. Wenn man es schaffen könnte, dass die Einheimischen wieder mehr hier einkaufen, müsste ein Überleben möglich sein. Wenn es irgendwie geht, kaufe ich in Innsbruck oder Trient ein.“ Sabrina Larcher gibt den Parkplätzen die Schuld: “Che ci siano pochi parcheggi è vero, perché ormai è tutto a paga­ mento, e anche per i residenti c’è una grossa difficoltà a par­ cheggiare. Per il commercio penso che ci sia un pò di cri­ si dappertutto e non sia solo a causa del discorso dei parcheg­ gi. Comunque forse si potrebbe creare zone di parcheggio più vicine al centro senza pagamen­ to.”

Sigrid Rainer glaubt, „dass sich die Kaufleute zu Recht über die schlechte Verkehrspolitik in Brixen aufregen. Aber auch das Angebot der Stadt insgesamt stimmt nicht. Dazu kommt die allgemeine schlechte Wirtschafts­ lage in ganz Europa. Im glaube, die Gemeinde kann dagegen nicht viel tun. Nach den Geset­ zen der freien Marktwirtschaft werden eben nur die stärksten überleben.“ 14

Fotos: Oskar Zingerle

Für Mario Pallhuber ist „der Verkehr schon ein Problem, aber nicht der Grund, warum bei den Brixner Kaufleuten die Umsätze sinken. Es gibt einfach zu viele Geschäfte, und zudem machen immer mehr Großmärkte auf. Das frisst die kleinen Läden auf, was sehr schade ist. Was man dagegen tun könnte, weiß ich nicht. Vielleicht würde eine He­ rabsetzung der Preise die Situa­ tion etwas bessern.“

„Brixen bräuchte mehr Park­ plätze an der Altstadt, damit jeder möglichst schnell ins Zen­ trum kommt”, meint Christoph Kerschbaumer. „Klarerweise kann sich aufgrund der wirt­ schaftlichen Situation heutzuta­ ge auch nicht jeder alles leisten. Vielleicht würde ein Überden­ ken der Preispolitik in Brixen generell eine Besserung herbei­ führen.“


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Für Familie und Beruf

ticker Der Brixner Friedhof wird nun doch nicht erweitert, wie Bürgermeister Klaus See­ bacher erklärt. Inzwischen würden etwa die Hälfte der verstorbenen Brixner ein­ geäschert, wodurch die jahrelang diskutierte Erweiterung in Richtung Norden nicht mehr notwendig sei.

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Das Oratorium Don Bosco feiert am Samstag, 20. November, im Rahmen mehrerer Veranstaltungen im Don-Bosco-Saal sein 50-jähriges Jubiläum.

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Die Blutspendervereinigung AVIS veranstaltet am Freitag, 19. November, um 17.30 Uhr in der Schulmensa der Dantestraße einen Infor­mationsabend zum Thema „Spenden: gestern, heute und morgen“.

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Einige Funktionäre von Gemeinden aus Kalabrien ließen sich kürzlich in Brixen den Verwaltungsapparat der Gemeinde zeigen. Der Verantwortliche für Gemeinde­ steuern, Antonio Zipponi, und der zuständige Stadtrat Claudio Del Piero haben die Delegation empfangen und über die einzelnen Verwaltungsabläufe informiert.

„Haus des Kindes“ – so nennt sich der neue Betriebskinderhort im „Syncom“-Gebäude in der Brix­ ner Industriezone. Auf rund 300 Quadratmetern kümmern sich drei Betreuerinnen von 7.30 bis 19 Uhr um die Kinder im Alter zwischen drei Monaten und drei Jahren. Außerhalb der Öffnungszeiten von Schulen und Kindergärten steht die Struktur auch Kindern bis elf Jahren zur Verfügung. Wie die zuständige Landesrätin Luisa Gnecchi betont, biete der Betriebskinderhort Familien eine flexible Un­ terbringungsmöglichkeit in der Nähe des Arbeitsplatzes, der dazu beitrage, Familie und Beruf besser unter einen Hut bringen zu können. Der Kinderhort wird von der Sozialgenossenschaft „Coccinella“ oz geleitet, die auch nähere Informationen erteilt: Telefon 0471 401110.

Kampf dem Alkohol Die Bezirksgemeinschaft Eisacktal hat in einer Sitzung des Bezirksrates Ende Oktober eine „Resolution für Maßnah­ men gegen den Missbrauch von Genuss- und Suchtmitteln“ ver­ abschiedet. Als Vorlage diente ein Schriftstück der Bezirksge­ meinschaft Überetsch-Unterland mit Richtlinien für eine neue Festkultur, in der man den Aus­ schank von hochprozentigen Al­ koholika und Mixgetränken, den sogenannten Alkopops, unter­ binden möchte. Öffentliche Fes­ te und Veranstaltungen sollten einen gemeinnützigen Zweck haben und dürften nicht nur der privaten Profitgier dienlich sein. Auf das Verbot von Alkohol für Jugendliche unter 16 Jahren sollte zudem strenger geachtet werden. Unter den Mitgliedern des Bezirksrates gab es einen anregenden Meinungsaustausch: Wie kommt man zum Beispiel dagegen an, wenn Jugendliche im Rucksack Alkoholika mit zur „alkoholfreien“ Party bringen? Bedeutet diese Resolution ein Verbot für künftige Maturabäl­

le? Man kam zum Schluss, dass es landesweit eine einheitliche Regelung bräuchte. Das eigent­ liche Problem seien die großen Events wie zum Beispiel in Me­ ransen, Kastelruth oder Villnöß.

Die zur Abstimmung gekomme­ ne Resolution wird nun an die Gemeinden und an das Land weitergeleitet. Dort wird letztlich über entsprechende Maßnahmen entschieden. ms

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30 Jahre „LBA“ Gymnasiums eine Aktivwoche an Stelle des regulären Unter­ richts auf dem Stundenplan. Die Schüler können sich dabei an über 20 Projekten beteiligen; ei­ nes davon widmet sich der Ge­ staltung des Festtages am Sams­ tag, 20. November. An diesem Termin werden in einer Feier im Forum Brixen die einzelnen Er­ gebnisse auf verschiedene Wei­ se präsentiert. Am Abend gibt es zudem ein Festkonzert für die Öffentlichkeit: Aufgeführt wird die szenische Kantate „Der Rat­ tenfänger von Hameln“. db

Foto: Oskar Zingerle

Das Pädagogische Gymna­ sium Brixen – in den Köpfen der meisten Brixner als Lehrer­ bildungsanstalt (LBA) verankert – feiert Geburtstag: Die Schule blickt auf 30 Jahre Tätigkeit zu­ rück, die sich vorwiegend der Ausbildung der angehenden Grundschullehrer und des wei­ teren der Kindergärtnerinnen widmete. Geprägt waren diese Jahre von Innovationen und Ver­ änderungen, die sich nicht nur in der Änderung des Namens widerspiegeln. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens steht für die Schüler des Pädagogischen

Erste Hilfe für die Seele Der Mensch in seiner Ganz­ heit aus Körper, Seele und Geist steht im Mittelpunkt zweier Dienste, die im Krankenhaus Bri­ xen seit dem heurigen Jahr spe­ zialisiert angeboten werden. Der „Psychologische Dienst“ und die „Psychosomatische Ambulanz“ behandeln seelische Probleme, die einerseits durch körperliche Leiden entstehen oder anderer­ seits unsere körperliche Gesund­ heit beeinträchtigen. Psychische und psychosomatische Erkran­ kungen sind in der Bevölkerung weit verbreitet (ca 32%), aber nur ein geringer Teil der Be­ troffenen nimmt therapeutische Hilfe in Anspruch. Der Sanitäts­ betrieb Brixen, der seine Leis­ tungen auch in Sterzing anbie­ tet, möchte die Schwellenangst herabsenken und seine Dienste einer breiten Öffentlichkeit an­ bieten. Mit Hilfe von Beratungs­ gesprächen, Psychotherapie, Gruppenarbeit, Biofeedback, Entspannungsübungen oder auch Medikamententherapie wird sowohl stationär als auch ambulant gearbeitet. Im Rahmen des psychologischen Dienstes

Fliegerabsturz Brixen, So., 3. November 1918

Königin-Mutter Geburtstag Brixen, Sonntag, 24. November 1918

Zur Feier des Geburtstages der Mutter des italienischen Königs, Königin Margherita, fuhr Donnerstag vor dem Neuen Rathaus ein Automobil vor, das Lebensmittel zur Verteilung an die Armen der Stadt überbrachte. Die Spende bestand in etwa 5 Kilo Zucker, 3 Kilo Kaffee, 32 Kilo Reis und 160 Kilo Mehl. Herr Bürgermeister Franz von Guggenberg hat dem Kommando des 10. Armeekorps den Dank für diese Munifizenz im Namen der Armen der Stadt Brixen ausgesprochen. Wie nützlich sich die Spende erwies, zeigte die fast vollzählige Teilnahme aller jener Familien, deren seinerzeit auf Grund kommissionell erhobenen Bedürftigkeit rote Lebens­ mittel-Bezugskarten ausgefolgt wurden. Die beteiligten Familien zählen 600 Köpfe. 18

Am 1. November nachmit­ tags kam einer unserer Kampf­ flieger beim Starten in Brixen zu Sturz und wurde als Leiche un­ ter seinem Flugzeug hervorgezo­ gen. Gleichzeitig versagte auch zwei anderen Flugzeugführern der Apparat; sie kamen jedoch glücklicherweise nahezu unbe­ schädigt davon. Das Ansammeln der vielen Zuschauer am Start­ platze und das von denselben in der Aufregung hervorgerufene Durcheinander dürfte jedenfalls zum Unglücke etwas beigetra­ gen haben.

An unsere Leser Brixen, Die., 5. November 1918

Infolge des augenblicklich überlasteten Bahnverkehrs er­ halten alle Zeitungsabnehmer ihre Blätter in der nächsten Zeit jedenfalls höchst unregelmäßig,

werden Personen mit organi­ schen Problemen behandelt, die Auswirkung auf die Psyche der Patienten haben, beispielsweise als Unterstützung bei Krebsthe­ rapie, bei chronischen Erkran­ kungen, Schmerzsyndromen, unerfülltem Kinderwunsch, Ess- oder Sexual­störungen. Die Psychosomatische Ambulanz hingegen spricht Personen an, die körperliche Störungen zei­ gen, deren Ursache jedoch kei­ ne organische Erkrankung ist, sondern seelischer Natur. Auch Patienten mit Angststörungen, Zwängen oder depressiven An­ passungsstörungen werden hier behandelt. Aber nicht nur Patien­ ten selbst werden ernst genom­ men, auch Angehörige, die Hilfe in Krisensituationen benötigen. Der neue Psychologische Dienst des Krankenhauses befindet sich im 5. Stock des A-Gebäudes, die psychosomatische Ambulanz ist im Erdgeschoss des C-Blocks („Sanatorium“) zu finden. al

vielfach auch gar nicht. So blieb infolge der übermäßig großen Rücktransporte von Soldaten und Material die bekanntlich in Bozen hergestellte „Chronik“ vom Samstag, 3. November, voll­ ständig aus, so dass wir daran denken mussten, heute, Montag, provisorisch eine zweiseitige Nummer in Brixen zusammen­ zustellen, um die Verbindung mit unseren Lesern aufrechtzu­ erhalten und ihnen die Ursa­ che der jeweiligen Verzögerung in der Zustellung oder gar des Nichterscheinens einer Nummer auseinanderzusetzen. Da auch für die Tyrolia in Brixen seitens der Postdirektion in Innsbruck unbegreiflicherweise noch im­ mer der Telephonverkehr ge­ sperrt bleibt, trotzdem sie vor Monaten um dessen Wiederein­ führung nach dreieinhalb Jahren Kriegszeit ersuchte, so ließ sich natürlich auch die Herstellung der „Brixener Chronik“ in Brixen selbst nicht plötzlich bewerkstel­ ligen, zumal dem Blatt derzeit auch telegraphische Nachrichten


Frauenkalender 2005

Zum zwölften Mal wird der Alchemilla-Frauenkalender heu­ er an die Frauen in Südtirol ver­ teilt. Der rote Faden, den die Alchemilla-Frauen für das Jahr 2005 gewählt haben: „Lebens­ räume“. Frau schaffe sich Raum in Kultur und Politik, in Arbeitsund Wirtschaftswelten, in For­ schung, Bildung und Schule, nimmt sich Platz in der Gesell­ schaft und macht dadurch das weibliche Gesicht der Welt sicht­ bar. Der Kalender 2005 erinnert an Großmütter, macht Südtiroler Literaturfrauen wie Maria There­

sia Rössler und Birgit Unterholz­ ner sichtbar, erinnert an große Frauen der Architektur wie Eile­ en Gray, Zaha Hadid, Margarete Schütte Lihotzky und würdigt Südtiroler Zeitgenossinnen wie Judith Wieser, Christine Gallmet­ zer, Irene Gruber, Therese Eisen­ mann oder Maria Hechensteiner ebenso wie große freie Frauen, die Frauengeschichte geschrie­ ben haben, darunter Senta Trö­ mel-Plötz, Heide Göttner-Abend­ roth oder Luise F. Pusch. Infos über das Frauenbüro, das Frau­ enarchiv oder den Landesbeirat für Chancengleichheit können im Frauenkalender 2005 ebenso nachgelesen werden, wie zum Beispiel auch die gesetzlichen Regelungen für Elternzeit. Die verschiedenen Frauenorganisa­ tionen unseres Landes präsen­ tieren ihre Arbeit; Arbeitskreise, Theatergruppen, Frauenvereine werden vorgestellt. Wer an der Neuauflage des Frauenkalen­ ders 2005 interessiert ist, kann sich an einen Schalter der Südti­ roler Sparkasse wenden, an die Alchemilla-Frauen oder an das Frauenbüro in Bozen. oz

Freiheitliche auch in Brixen Die Freiheitlichen streben für die kommenden Gemeinderatswahlen erstmals auch eine Kandidatur in Brixen an. Dazu hat der Landesparteivorstand unlängst die Weichen gestellt. „Der Wunsch ist von Brixner Bürgern selbst an uns herangetragen worden, und einige haben sich auch für eine Kandidatur angeboten“, schreibt der freiheitliche Landesparteiobmann Pius Leitner in einer Aussendung. Jetzt ginge es darum, „eine ansprechende Liste zusammenzustellen“. Das Ergebnis der letzten Landtagswahlen habe gezeigt, dass die Freiheitlichen in der Gemeinde Brixen ein „beachtliches Potential“ hätten, das es auszuschöpfen gelte. Bei den Landtagswahlen 2003 haben die Freiheitlichen in Brixen 7,1 Prozent der Stimmen erhalten und waren somit viertstärkste Partei – noch vor Alleanza Nazionale und Union für Südtirol. „Gerade in Brixen zeichnet sich eine Wende ab; der Wunsch nach neuen Leuten und neuen Ideen ist überall spürbar“, schreibt Leitner weiter, „wir wollen eine zusätzliche Wahlmöglichkeit anbieten, um die Brixner Gemeindepolitik auf Vordermann zu bringen“. Pius Leitner wird auf der Liste für das Amt des Bürgermeisters kandidieren. wv

IMMOBILIENBÜRO nur in geringfügigem Ausmaß zugänglich sind und auch sonst viele Voraussetzungen wieder vorhanden sein müssten, wie zum Beispiel Papier, genügen­ des Personal usw. Sollte sich herausstellen, dass die „Brixener Chronik“ längere Zeit absolut nicht zu ihren Lesern im Norden von Bozen gelangen könnte, so würde die Tyrolia allerdings ernstlich darauf bedacht sein, in entsprechender Weise Abhilfe zu schaffen.

Soldaten in Gefangenschaft

Brixen, Fr., 15. November 1918

Wo sind unsere Soldaten? wird hin und hin gefragt. Wenn einzelne Soldaten im Eisack- und Pustertale erzählen, dass größe­ re Truppenverbände, welche aus Tirolern und Deutschöster­ reichern bestanden und in den vordersten Linien sich befan­ den, sich nicht mehr zurückzie­ hen konnten, sondern gefangen

genommen wurden, weil ihnen 12 Stunden früher Waffenruhe anbefohlen worden sei, als die Italiener tatsächlich vom Kampfe aufgehört hätten, so können wir hierüber keine sichere Auskunft geben. Es fehlen uns alle offizi­ ellen Mitteilungen. Vermisst wer­ den bisher große Teile unserer Kaiserjäger-Regimenter sowie der Kaiserschützen. Auch viele Brixner Standschützen scheinen in Gefangenschaft geraten zu sein.

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Weihnachtsbazar der Krebshilfe

Der Bezirk Eisacktal/Wipp­ tal/Gröden der Südtiroler Krebs­ hilfe veranstaltet auch in diesem Jahr seinen bereits traditionellen Weihnachtsmarkt. Seit Monaten basteln, nähen, stricken und häkeln viele fleißige Hände, ob in der Gruppe oder allein zu Hause, um den hoffentlich zahl­ reichen Besuchern eine große Auswahl anzubieten. Der Bazar wird am Mittwoch, 24. Novem­ ber, um 17 Uhr mit einer klei­

nen besinnlichen Feier am Sitz der Vereinigung in der Runggad­ gasse 21 (neben dem Kapuzi­ nerkloster) eröffnet und bleibt dann täglich bis einschließlich 12. Dezember von 9 bis 12.30 und von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Reinerlös verbleibt gänzlich der Vereinigung zur raschen und unbürokratischen Hilfe von Be­ troffenen, die aufgrund ihrer Er­ krankung in finanzielle Schwie­ oz rigkeiten geraten sind.

Der zweite Container Die Millander Missionsgrup­ pe „Freunde von Burkina Faso“ ist nach wie vor sehr aktiv. An­ fang Oktober konnte heuer be­ reits der zweite Container in den kleinen westafrikanischen Staat verschickt werden, voll gepackt mit 17.340 Kilo dringend benö­ tigten Hilfsmitteln, darunter zwei Brutkästen und ein Röntgenap­ parat, die vom Sanitätsbetrieb Brixen zur Verfügung gestellt wurden; weiters Material für die Installation einer Wasserleitung und zwei Tonnen Spaghetti der Firma Felicetti für eine Schul­ mensa. Das Rote Kreuz von Sa­

vona hat tatkräftig mitgeholfen und den Container von Genua nach Brixen und wieder zurück in den Hafen gebracht. Nun hof­ fen die „Freunde von Burkina Faso“ darauf, dass der mittler­ weile traditionelle Flohmarkt, bei dem es auch handwerkliche Erzeugnisse aus Burkina Faso zu erstehen gibt, zu einem großen Erfolg wird. Der Markt findet im Pfarrzentrum von Milland statt, und zwar am 26. November von 15 bis 19 Uhr, am 27. und 28. November jeweils von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. mk

Halloween im Pallaus 72,3 Kilogramm schwer war der Kürbis, den Karolina Thaler aus Sarns aufzüchtete und an­ schließend ins Schloss Pallaus schleppte, wo am 31. Oktober – pünktlich zu Halloween – von der Freiwilligen Feuerwehr und von der Katholischen Frauenbe­ wegung Sarns ein Kürbisfest mit Wettbewerb veranstaltet wurde. Der Riesenkürbis war selbstre­ dend außer Konkurrenz – kein anderer reichte auch nur annä­ hernd an sein Gewicht heran. 20

Schon gar nicht jener des Al­ beinsers Johannes Obexer (im Bild), dessen Kürbis mit seinen 11 Gramm zum leichtesten ge­ wählt wurde. Der Jury gehörten der Landtagsabgeordnete Albert Pürgstaller, Landesrat Hans Ber­ ger und Sabine Schrott von der Fachschule Laimburg an. Bevor insgesamt 25 Kürbisse und de­ ren „Züchter“ prämiert wurden, verkostete man im zauberhaften Schloss Pallaus hervorragende wv Kürbisgerichte.


Hotellerie der Zukunft Tourismusunternehmern aus sieben Nationen, wie sie ihr Un­ ternehmen zur Marke machen können. Hans-Peter Veit vom Brenner’s Park Hotel in BadenBaden erklärte den Anwesenden das Erfolgsrezept seines Hauses, Michael Klentze wusste über den „Einfluss von Anti-Aging auf die Hotellerie der Zukunft“ Be­ scheid, und Kurt Öhler referier­ te über die Kombination eines Vier-Sterne-Hauses mit einem Klinikum für Schönheitschirur­ gie. Mit Spannung erwartet wur­ de auch der Vortrag des Schön­ heitschirurgen Rudi Unterthiner, der bemängelte, dass die meis­ ten Wellness- und SPA-Systeme „zu sehr auf Äußerlichkeiten“ gerichtet seien. Das Symposium, das von Tourismus-Landesrat Thomas Widmann eingeleitet wurde, war vom Beratungsun­ ternehmen „Michaeler & Part­ ner“ organisiert worden. wv

Fünfter Streich

Foto: Oskar Zingerle

Der Urlaub wird in Zukunft von Selbst-Erfahrung und SelbstErforschung geprägt sein; Ur­ lauber wollen nicht mehr „nur“ entspannen, sondern von den Ferien „verändert“ zurückkom­ men: „ein bisschen weiser, ein bisschen selbst-kompetenter, ein bisschen klüger“. Zu die­ sem Schluss kam Trendforscher Matthias Horx in seinem Vortrag beim Hotel-Symposium „Hotel­ lerie zwischen Wellness, Health & Anti-Aging“, das kürzlich im Forum Brixen veranstaltet wur­ de. Er sagte eine „Wellness-2Welle“ voraus, in deren Zentrum nicht mehr vorübergehende Entspannung, sondern „per­ sönliche Transformation und dauerhafte Selbstveränderung“ stehen. Neben Horx referierten beim gut besuchten Symposium fünf weitere Koryphäen: Heinz Kroehl erklärte den mehr als 200 anwesenden Hotel- und

Ein nagelneuer 1er-BMW stellt den Hauptpreis der fünf­ ten Ausgabe des Gewinnspiels „Brixner Weihnachtsüberra­ schung“ dar, das am 22. Novem­ ber in über 100 Geschäften in Brixen startet. Zweiter Preis ist ein Ford Fiesta, und wer das richtige Los für den dritten Preis hat, gewinnt den sympathi­ schen Ford Ka. Neben den drei Hauptpreisen gibt es noch wei­ tere sieben Preise zu gewinnen – damit hat man die Gesamtzahl der Preise im Vergleich zu den vergangenen Ausgaben noch einmal reduziert. „Die Erfah­ rung der letzten Jahre hat uns gezeigt, dass die Leute sowie­ so nur Interesse für die Haupt­ preise haben“, sagt Organisator

Hans Astner, „deshalb haben wir uns diesmal auf insgesamt zehn Preise konzentriert, die dafür umso schöner sind“. Die „Spiel­ regeln“ hingegen wurden nicht verändert: Wer zwischen 22. November und 24. Dezember in einem der beteiligten Betriebe einkauft, bekommt je nach Wa­ renwert Lose ausgehändigt, auf denen er Name und Telefon­ nummer notieren muss. Ende Dezember erfolgt am Domplatz die große Verlosung. Im letzten Jahr blieben die drei Hauptprei­ se übrigens nicht in Brixen: Der erste Preis ging nach Gröden, der zweite ins Trentino und der dritte nach Österreich. In den vergangenen vier Ausgaben der „Brixner Weihnachtsüberra­ schung“ wurden bereits insge­ samt elf Autos an die jeweiligen Gewinner verteilt. wv

Jeden Donnerstag von 8.30 bis 12.30 Uhr auf dem Tinneplatz in Klausen.

Frisch auf den Tisch! 35 Jahre Lepra-Komitee Das Lepra-Komitee Brixen unter der Leitung der unermüd­ lichen Marta Marchese feiert heuer sein 35-jähriges Jubiläum. Das Komitee wurde 1969 vom damaligen Vize-Bürgermeister Augusto Asson und von Marta Marchese gegründet, die damals als Universitätsstudentin auf ein Buch von Raoul Follereau auf­ merksam wurde – dem Pionier der Leprahilfe. Lepra ist seit den Fünfziger Jahren durch den Ein­ satz verschiedener Medikamente heilbar; vorher aber wurden Le­ prakranke auf der ganzen Welt wie Aussätzige behandelt. Die Krankheit existiert aber auch heute noch: Statistiken sprechen – vor allem in den Entwick­ lungsländern – weltweit von etwa 2.000 neuen Fällen pro

Tag. Laut Marta Marchese gibt es noch etwa 10 Millionen Le­ prakranke, die von unzähligen Initiativen unterstützt werden. Das Lepra-Komitee Brixen sam­ melt Spenden und leitet diese an diverse Initiativen des Folle­ reau-Netzwerkes weiter. Beson­ ders stolz ist Marta Marchese auf die Patenschaft von 250 Kinder in Imperatriz in Brasilien, wo diese seit 1990 dank ihrer Hil­ fe nicht hungern müssen. Wer das sechsköpfige Lepra-Komi­ tee Brixen unterstützen möchte, sollte noch bis zum 18. Novem­ ber den Flohmarkt im Pfarrsaal in der Bäckergasse besuchen. Spenden können auch überwie­ sen werden: Bankkonto 2046/1, Südtiroler Volksbank. wv

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Kampf in kleinen Schritten

Langsam aber stetig geht das Projekt rund um die Verlegung der Hochspannungsleitungen in Milland, Sarns und Albeins wei­ ter. So hat man mittlerweile eine mögliche neue Trasse zwischen Milland und St. Andrä ausfindig gemacht. Die notwendigen geo­ logischen Untersuchungen, mit denen die Eignung dieser Tras­ se für den Bau von Hochspan­ nungsleitungen geprüft werden,

sind abgeschlossen und die po­ sitiven Ergebnisse eingetroffen. Nun liegt der Ball bei der Edison und der Eisenbahn. Gemeinde­ rat Heinrich Ferretti, der sich seit Jahren für die Verlegung stark engagiert und den jewei­ ligen Stand der Dinge detailliert kennt, erklärt: „Die Edison und die Eisenbahn müssen auf der Grundlage der zur Verfügung stehenden Daten ein Projekt ausarbeiten. Dieses ist zurzeit ausständig. Allerdings werden beide Gesellschaften von den Brixner Stadtwerken wöchent­ lich kontaktiert, um Druck zu erzeugen, damit etwas weiter­ geht.“ Während man auf dieses Projekt wartet, hat man in der Gemeinde Brixen bei der letzten Bilanzänderung 60.000 Euro für die Finanzierung des Projektes eingeplant. Ferretti hofft, dass noch vor den Gemeinderats­ wahlen im Mai nächsten Jahres die Diskussion und die Bauleit­ planänderung im Gemeinderat erfolgen können. amm

Agorà, die zweite Jugend-Stadträtin Silvia Zanotto. „Presentatevi dai vostri amici e fategli chiaro, cosa volete raggi­ ungere nell’Agorà”, meinte auch Vizebürgermeister Dario Stab­ lum bei einer Zusammenkunft mit den Kandidaten. Die Ge­ meinde wolle den Jugendlichen möglichst früh einen Zugang zur Politik schaffen, denn wer heu­ te für Agorà kandidiert, könne schon morgen ein potentieller Gemeinde- oder Stadtrat sein. Die Kandidaten sind Selman Bajra, Nadine Nicole Behrendt, Victoria Dejaco, Silvio Diodato, Sabrina Fraternali, Michael Ho­ fer, Hanna Höllrigl, Johannes Kircher, Martina Leitner, Giusep­ pe Leonardi, Tatiana Lunardon, Carmen Niederkofler, Carolin Profanter, Andreas Quintarelli, Francesca Ramondino, Romy Schifferegger, Timon Thomaser und Silvia Winkler. oz

Aus 18 Kandidaten werden 1.230 Brixner im Alter zwischen 13 und 19 Jahren demnächst den Jugendgemeinderat „Agorà“ wählen. Die entsprechenden Wahlzettel wurden gemeinsam mit einem Faltblatt, auf dem alle Kandidaten mit Foto aufgelistet sind, an die Wahlberechtigten geschickt. Nun liegt es an ihnen, von ihrem Recht Gebrauch zu machen und den Wahlzettel bis spätestens 19. November in ei­ nem unfrankierten Umschlag an die Gemeinde zu schicken oder im Centro Giovani oder JuzeKass persönlich abzugeben. Die Stimmen werden dann am 26. November ausgezählt. Wahlwer­ bung im kleinen Ausmaß wird heuer erstmals von der Gemein­ de unterstützt. „Die Kandidaten können sich zu Hause selbst am Computer Flugzettel anfertigen und dann in die Gemeinde zum Fotokopieren bringen“, erklärt

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Umwelt macht Schule Eine interaktive Wanderaus­ stellung rund um das Thema Müll war vom 4. Oktober bis 5. November in der Aula Magna der Rosmini-Schule zu sehen. Rund 60 Schulklassen der Mit­ telschule und 4. sowie 5. Klas­ sen Grundschule mit insgesamt etwa 1.000 Kindern besuchten die Ausstellung und lauschten gespannt den Worten von Eri­ ka Fischnaller Obermarzoner zum Thema Abfall, Müll und Möglichkeiten zur Vermeidung desselben. Schulstadträtin Sil­ via Zanotto, die die Ausstellung nach Brixen geholt hatte, erklärt deren Inhalt: „Es geht um eine spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Ökologischer Rucksack’. Auf spielerische Wei­ se wird den Schülern auf einem

Rundgang durch verschiedene Stationen aufgezeigt, dass jeder von ihnen einen gezielten Bei­ trag zum Umweltschutz leisten kann.“ Bei dem Rundgang „an­ gelten“ sich die Kinder umwelt­ freundliche Verpackungen, lern­ ten einfache Gebrauchsgegen­ stände kennen, errechneten die Transportwege eines Frühstücks und vieles mehr. Unter dem Motto „Umwelt macht Schule“ veranstaltet die Landesagentur für Umwelt immer wieder Aus­ stellungen. So war in den ver­ gangenen Jahren bereits eine Ausstellung zum Thema Energie in Brixen zu Gast, „und auch im nächsten Jahr wollen wir, dass Umwelt in Brixen wieder Schule macht“, bestätigt Zanotto. oz

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Adventsbazar in Milland Wenn die Weihnachtszeit naht, freuen sich die Kinder schon auf das Türchen-Öffnen am Adventskalender. Wer noch keinen zu Hause hat, kann sich am Samstag, 27. November, von 10 bis 18 Uhr im Haus der Solidarität in Milland danach umsehen. Der Verein zur För­ derung der Waldorfpädagogik veranstaltet an diesem Tag sei­ nen traditionellen Adventsba­ zar für Groß und Klein. Neben handgefertigten Adventskrän­ zen und Adventskalendern sorgt ein Büchertisch für eine große Auswahl an passender Lektü­ re für die besinnliche Zeit. Die Teilnahme an verschiedenen Adventswerkstätten, bei denen

das Binden von Adventskrän­ zen, Kerzenziehen oder andere Basteleien erlernt werden kön­ nen, stimmt die Kinder auf den Advent ein. Auch Schattenthea­ ter werden vorgeführt, Märchen und Geschichten für Kinder und Erwachsene erzählt. Für musi­ kalische Unterhaltung sowie für leibliches Wohl in Form eines kleinen Buffets ist gesorgt. Zum ersten Mal findet der Adventsba­ zar heuer in den neuen Räumen des Waldorfkindergartens und der Waldorfschule im Haus der Solidarität, Vintlerweg 23 in Mil­ land, statt. oz

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Interview

„Eine andere Qualität der Politik“ Der Grüne Landtagsabgeordnete Hans Heiss, der bei den kommenden Gemeinderatswahlen für die Grüne Bürgerliste um das Bürgermeisteramt kämpft, äußert im Gespräch mit dem „Brixner“ seine Meinung zu den Defiziten von Brixen, zur Südtiroler Volkpartei und zum möglichen Ausgang der Wahlen.

?

Herr Heiss, erwarten Sie sich für die Gemeinderatswahlen in Brixen im kommenden Jahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SVP und Grüne? Bis dahin ist noch sehr viel Zeit, und in einem halben Jahr kann sich in der politischen Szene in Brixen noch viel ver­

ändern. Auf der Grünen Bürger­ liste lasten sehr viele Erwartun­ gen; nach den Landtags- und Europawahlen billigt man uns ein stetes Wachstum zu, weshalb man uns sehr hoch handelt. Per­ sönlich plädiere ich für einen gesunden Realismus; wir müs­ sen versuchen, deutlich, aber stetig zu wachsen. Manchmal besteht die Gefahr, dass man als Tiger startet und als Bettvorleger landet. Trotzdem – wir sind in einer sehr starken Position, und

zum ersten Mal seit 1956 ist die Südtiroler Volkspartei wirklich gefordert. Darauf sind wir sehr stolz. Ist es grundsätzlich als positiv zu bewerten, wenn die Regierungspartei sich nicht allzu sicher ist, einen Wahlkampf zu gewinnen? Absolut, das ist für Brixen ein entscheidender Punkt. Wir beweisen damit im Grunde unsere politische Stärke, weil es uns im Moment gelingt, der Politik der Mehrheitspartei eine andere Qualität aufzuzwingen. Ob die SVP will oder nicht – de facto gestalten wir jetzt schon die Stadtpolitik mit. Ob sich die Gemeinderatswahlen allerdings zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen entwickeln werden, muss man erst sehen. Albert Pürgstaller ist zweifellos ein sehr starker Kandidat; er ist der Wunschkan­ didat der meisten Angehörigen der hiesigen Mehrheitspartei, er hat die Unterstützung der Gemeindeverwaltung und der Landesregierung. Der Landes­ hauptmann wird ihn am Ende des Wahlkampfes ohne Zweifel mit Nachdruck unterstützen. Au­ ßerdem genießt er das Wohlwol­ len der Medien. Aus dieser Sicht sind wir in einer nicht ganz ein­ fachen Ausgangslage. Ich glaube aber mit Bestimmtheit, dass wir mehr sind als nur Außenseiter. Heißt das andererseits, dass Sie im Grunde nicht damit rechnen, Bürgermeister von Brixen zu werden? Von meinem Naturell her bin ich ein Zweckpessimist. Ich hätte zum Beispiel nie da­ mit gerechnet, dass ich in den Landtag gewählt würde. Da­ bei habe ich mich gehörig ver­ schätzt, weil ich lediglich mit zwei- oder dreitausend Stimmen

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gerechnet hatte. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn es mir gelänge, in meiner Heimatstadt Bürgermeister zu werden, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist wohl nicht besonders hoch, das sehe ich durchaus realistisch. Die SVP trumpft mit der Aussage auf, dass Sie lediglich eine Rolle als Rattenfänger spielen, der risikolos für das Bürgermeisteramt kandidieren kann und nach den Wahlen wieder in den Landtag entschwindet. Ein Teil der Logik steckt si­ cherlich in dieser Aussage. Ich bin im Moment eben in einer attraktiven Position, und ich werde wohl unserer Grünen Bürgerliste Stimmen bringen. Unterschätzt wird in diesem Zusammenhang aber, wie sehr ich an dieser Stadt hänge und wie sehr ich mit ihr verwurzelt bin. Sollte ich gewählt werden, würde ich mich mit aller Ener­ gie in dieses Geschäft stürzen – das wäre für mich wohl so etwas wie die Krönung meiner Lebensgeschichte. Meine Kan­ didatur hat also auf keinen Fall nur Alibi-Funktion. Die SVP sagt außerdem, dass Sie keine Erfahrung als Verwalter hätten. Muss ein Bürgermeister von Brixen auch ein guter Verwalter sein? Dieser Einwand der SVP ist zum Teil berechtigt, weil ich wirklich keinerlei politische Verwaltungserfahrung habe. Ich bin zugegebenermaßen ein Quereinsteiger – schließlich ha­ be ich mich erst vor 15 Mona­ ten politisch geoutet. Wenn man dies mit dem wiederum gebote­ nen Sinn für Realität betrachtet, muss man diese Tatsache wohl als Nachteil sehen. Andererseits bin ich seit 20 Jahren in der öf­


fentlichen Verwaltung tätig, und es wird auch meist vergessen, dass ich zehn Jahre lang in der Gemeinde Brixen als Archivar tätig war und damals die Mög­ lichkeit hatte, vieles in der Ge­ meinde aus der Innensicht zu sehen. Dies hat mich seinerzeit auch zur Entscheidung bewo­ gen, irgendwann in die Politik zu gehen. Vom Typ her bin ich kein Organisator, der alles durch­ administriert und die perfekte Übersicht hat, aber ich glaube, sehr gut fähig zu sein, Leute zu motivieren. In allen Projekten, an denen ich mitgearbeitet ha­ be, ist es mir gelungen, gute bis sehr gute Resultate zu erzielen – mitunter mit einer gewissen Ver­ spätung. Von meinem Naturell her bin ich nicht der Schnellste. In Punkto Motivationskraft und Teamfähigkeit aber brauche ich

mich vor niemandem zu verste­ cken. Ich würde mir also eine gewisse Übersicht, eine Modera­ tionsfähigkeit und ein bisschen mehr Verwaltungseinsicht zubil­ ligen, als mir die SVP zutraut. Nehmen wir an, Sie würden zum Bürgermeister gewählt: Was würde sich in Brixen ändern? Kurzfristig würde sich in Bri­ xen relativ wenig ändern – man überschätzt immer die unmittel­ bare Gestaltungsfähigkeit eines Bürgermeisters oder einer Neu­ wahl. Ich glaube, eine der Kern­ aufgaben wäre es, eine nachhal­ tige Veränderung auf mehreren Ebenen herbeizuführen. Dabei denke ich zunächst an die Ge­ meinde selbst: Der Gemeinde­ betrieb müsste langsam, aber kontinuierlich umgebaut werden in einen Dienstleistungsbetrieb. Das hat Albert Pürgstaller im

Foto: Oskar Zingerle

Hans Heiss (Grüne Bürgerliste): „In Brixen gibt es ein derart großes Defizit an Bürgernähe und Bürgerfreundlichkeit, dass man wirklich intensiv daran arbeiten muss.“

Der größte Fehler in der Raumordnung des Brixner Beckens ist, dass Vahrn und Brixen nicht eine Einheit bilden.

Hans Heiss, Grüne Bürgerliste

„Brixner“-Interview auch schon gesagt, und ich kann dies aus der Innensicht und aus dem Vergleich mit der Landesver­ waltung durchaus bestätigen. In Brixen gibt es ein derart gro­ ßes Defizit an Bürgernähe und Bürgerfreundlichkeit, dass man wirklich intensiv daran arbeiten muss. Es gibt viele motivierte Mitarbeiter, aber es braucht we­ sentlich mehr Koordination. Es braucht also ein Umdenken? Ja, die Bürger müssen als Partner der Verwaltung gese­

hen werden – auf gleicher Au­ genhöhe. Wenn ein Bürger der Gemeinde einen Brief schickt, muss er auch eine Antwort be­ kommen, und zwar so schnell wie möglich. Es gibt ein Trans­ parenz-Gesetz, das eine Antwort innerhalb von 30 Tagen vorsieht. Heute ist es aber so, dass viele Leute gänzlich ohne Antwort bleiben, und das muss sich än­ dern. Es geht also um die Form der Bürgernähe und der Kom­ munikation. Das kann man na­ türlich nicht übers Knie brechen – die heutige Art der Gemeinde­

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verwaltung ist schließlich in den letzten 50 Jahren herangewach­ sen. Wenn es in diesem Bereich heute Defizite gibt, ist also nicht nur der heutige Bürgermeister schuld, sondern auch seine Vor­ gänger. Wenn der „Betrieb Ge­ meinde“ funktioniert, ist bereits sehr viel getan. ... und wieder geht es also um die Kommunikation nach außen. Wenn man zum Beispiel den „Internetauftritt“ der Gemeinde Brixen sieht, so muss man ein­ fach sagen, dass er nicht zeitge­ mäß ist. Und: Jeder Kaninchen­ züchterverein macht am Ende des Jahres einen Jahresbericht – die Gemeinde Brixen war da­ zu bisher nicht in der Lage. Wird dies von anderen Gemeinden getan? Es gibt Gemeinden, die ein eigenes Gemeindeblatt haben, in dem sie ihre Jahrestätigkeit zumindest in einer Übersicht veröffentlichen. Es ist nicht ver­ ständlich, dass es die Gemeinde Brixen nicht schafft, einen Jah­ resbericht zu veröffentlichen – wie dies jede Bank, jedes größe­ re Dienstleistungsunternehmen und auch die Landesregierung tut. Die Bürger müssen irgend­ wo nachlesen können, was in ihrer Gemeinde im abgelaufe­ nen Jahr passiert ist. Mangelnde Kommunikation führt also unweigerlich zu Unzufriedenheit, die möglicherweise in einigen Bereichen gar nicht gerechtfertigt ist. Kann man dies behaupten? Wenn man sich schlecht ver­ kauft, verkauft man auch die ei­ genen Leistungen schlecht. Aber in Brixen gibt es auch einen hohen Grad an gerechtfertigter Unzufriedenheit. Die Gemein­

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de hat einiges Großes geleistet, aber es fehlt an vielen kleinen täglichen Dienstleistungen für die Bürger. Abgesehen von den Großprojekten, die nur zum Teil auf dem „Gemeindemist“ ge­ wachsen sind, ist zum Beispiel die Altstadt sehr gut gepflegt und ein tolles Aushängeschild. Auch gibt es eine relativ gute Wirtschaftsstruktur. Aber: Wie bei einem Leopardenfell stehen in Brixen Licht- und Schattensei­ ten nebeneinander. Trifft dies aber nicht auf fast alle Städte zu? Ja, aber in Brixen ist diese Unorganizität besonders auffal­ lend. In Brixen werden einer­ seits Probleme in hervorragender Weise gelöst – wie zum Beispiel mit der Acquarena, die ein kla­ res Bedürfnis der Bevölkerung befriedigt –, andererseits aber

dortigen Bürgerforums haben bis auf das Problem Verkehr, das offenbar keine Gemeinde be­ friedigend zu lösen imstande ist, durchwegs gute Noten gebracht. Das ist für Brixen nicht der Fall. Ich denke also, dass bestimmte Entwicklungsstränge verschlafen worden sind. In der innerstäd­ tischen Konkurrenz zwischen Meran, Bozen und Bruneck ist Brixen aus meiner Sicht auf der Verliererseite. Wie lässt sich das Problem Verkehr in Brixen lösen? Dieses Problem ist in be­ friedigender Weise nur schwer lösbar. Auch hier bin ich sehr realistisch; ich vermute, der Ver­ kehrszuwachs hat ein Ausmaß erreicht, das nur mehr auf einem sehr hohen Niveau kontrolliert werden kann. Auch wenn mein grünes Herz dagegen spricht, ist

Es ist nicht nur damit getan, dass die SVP einen neuen Spitzenkandidaten bringt. Es braucht eine Runderneuerung der gesamten Mehrheitspartei.

Hans Heiss, Grüne Bürgerliste

haben wir in Punkto Verkehr ge­ genüber Meran oder Bruneck ei­ ne enorme Schlagseite. Die feh­ lende Abstimmung des Ganzen ist meiner Meinung nach eines der Hauptdefizite von Brixen. Ich vergleiche Brixen immer mit Bruneck. Bruneck stellt für uns Grüne ohne Zweifel eine große Herausforderung dar, weil es dort eine Gemeindeverwaltung gibt, die versucht, in einer um­ fassenden Weise die Probleme anzugehen. Die Umfragen des

die Westumfahrung sicher not­ wendig. Sie wird eine gewisse Entlastung bringen – vor allem wird die Lebensqualität auf der Westseite der Stadt damit ver­ bessert. Aber es braucht unbe­ dingt Zusatzmaßnahmen, weil die Westumfahrung ansonsten für die Katz ist. Und eine klare Haltung zum Brennerbasistun­ nel: Brixen könnte als erste Ge­ meinde Südtirols eine Volksbe­ fragung zum BBT durchführten und ein klares Signal setzen.

Wie würden Sie die Zeit bis zur Fertigstellung der Westumfahrung überbrücken? Wir haben gesehen, wie der Verkehr in den letzten Jahren an­ gewachsen ist. Aus meiner Sicht muss eine Mehrfachstrategie ein­ setzen: Es muss ein öffentliches Verkehrsnetz aufgebaut werden, das dem von Meran oder Bozen entspricht. In Brixen gibt es im Vergleich zu diesen Städten in diesem Bereich ein großes De­ fizit. Allerdings ist Brixen kleiner als Bozen und Meran, woran die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs möglicherweise krankt... Das mag schon sein, aber ein starker Siedlungs- und Bal­ lungsraum wie Milland muss zum Beispiel regelmäßig mit den restlichen Stadtteilen ver­ bunden werden. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Ein ausge­ bauter Nahverkehr dient dazu, das Mobilitätsverhalten der Bür­ ger zu ändern. Es gibt viele älte­ re Menschen oder auch Jugend­ liche, die bessere Anbindungen sehr begrüßen würden. Die öf­ fentlichen Mittel wären hier also sehr gut investiert. Brixen hat gegenüber der Landesregierung im Moment für Finanzierungen sehr gute Karten, weshalb man einen Neuansatz wagen kann und muss. Das ist ein interessanter Ansatz: die Krise der SVP als Chance, Geldmittel für notwendige Projekte zu bekommen? Das ist sicher eine Umweg­ rentabilität, die wir Grüne ver­ ursachen. Auch aus dieser Sicht kann man eigentlich nur wün­ schen, dass der Erfolg der SVP bei den Wahlen mäßig ausfällt –


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dende Maßnahmen. Im Moment herrscht bedauerlicherweise ein großes Misstrauen. Eine Zusam­ menarbeit ist für beide nütz­ lich; man muss den Vahrnern signalisieren, dass Brixen viele Funktionen für sie wahrnimmt und dass die Vahrner von vielen Brixner Strukturen profitieren. Brixen hingegen muss froh sein, dass Vahrn im Wohnungsbereich eine gewisse Entlastung für Bri­ xen darstellt.

Foto: Oskar Zingerle

Hans Heiss (Grüne Bürgerliste): „Ich glaube, die Menschen in Brixen wissen und spüren, dass mein Beitrag grundsätzlich konstruktiv ist.“

im Grunde müsste die SVP sogar ordentlich verlieren, damit die Gemeinde weiterhin alimentiert wird. Aber: Die Investitionen dürfen nicht nur in den Stra­ ßenbau gehen. Wir müssen be­ denken, dass die 150 Millionen Euro, die in den nächsten zehn Jahren in Brixen in den Straßen­ bau investiert werden, lediglich eine Reparaturmaßnahme dar­ stellen für bisher Versäumtes. Sie behaupten, dass es kaum mehr möglich sei, das Brixner Verkehrsproblem zufrieden stellend zu lösen. Welche Fehler sind in der Vergangenheit gemacht worden? Der größte Fehler in der Raumordnung des Brixner Be­ ckens ist, dass Vahrn und Brixen nicht eine Einheit bilden. Die fa­ schistische Verwaltung hat hier wirklich einen großen Fehler

gemacht: Sie hat zwar St. Andrä und Umgebung an Brixen ange­ schlossen, aber Vahrn hat man ausgelassen. Dadurch ist eine Raumordnung entstanden, die alle Strukturen verdoppelt. Die Industriezone hätte man mögli­

Hans Heiss, Grüne Bürgerliste

cherweise zwischen diese zwei Ballungsräume legen können. Natürlich ist das Schnee von gestern, aber heute haben wir die Situation, dass die Wohnund Arbeitsräume sehr weit

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Könnte man einige Fehler ausmerzen durch bessere Kooperation zwischen den zwei Gemeinden?

Für mich ist der 19. und 20. März 2003 nicht nur damit verknüpft, dass der Irak-Krieg begonnen hat, sondern dass das Auenhaus abgerissen wurde.

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voneinander entfernt sind, was eine ganze Reihe von Proble­ men bereitet.

Es ist sehr bedauerlich, dass zum Beispiel die Abstimmung zwischen den Gemeinden im Fall der Westumfahrung kata­ strophal funktioniert. Das wird die Aufgabe einer künftigen Gemeindeverwaltung sein, re­ gelmäßige Absprachen her­ beizuführen. Einmal im Monat müssen sich Vahrn und Brixen treffen, um sich abzusprechen. Woran liegt die mangelnde Kooperation begründet? Das liegt an der ungleichen Größenordnung der zwei Ge­ meinden. Man kann es ruhig als „disagio“ der Vahrner bezeich­ nen, die glauben, sich als kleine Gemeinde dauernd gegen die große behaupten zu müssen. Die potente Kleingemeinde hat ein gewisses Profilierungsbe­ dürfnis, und die große Gemein­ de setzt zu wenig vertrauensbil­

Bürgermeister Klaus Seebacher hat öfter erklärt, dass auch Vahrn nicht ganz unschuldig an der heutigen Verkehrsproblematik ist, da in Vahrn durch Gewerbezonen viele Arbeitsplätze geschaffen worden sind. Schuldzuweisungen haben keinen Sinn. Jetzt muss man sich zusammensetzen und gemein­ sam nach Lösungen suchen. Als Historiker setzen Sie sich natürlich auch für die Erhaltung alter Strukturen ein. Was wird der Ensembleschutz bringen? Die Brixner Altstadt ist be­ reits sehr gut geschützt. Um den Altstadtkern herum aber haben wir inzwischen einen entsetz­ lich gewachsenen Siedlungsbrei. Wenn heute jemand durch die Stadt fährt, bekommt er einen fürchterlichen Eindruck, der in keiner Weise die Schönheit un­ serer Altstadt widerspiegelt. Hier gibt es großen Handlungsbedarf. Brixen besteht nicht nur aus dem Domplatz, sondern auch aus den suburbanen Bereichen, die unbedingt aufgewertet wer­ den müssen. Auch müssen wir Brixen vom Siedlungsdruck be­ freien: Die Stadt ist in den letz­ ten zehn Jahren um tausend Ein­ wohner gewachsen; die Grenze ist nun erreicht. Die Stadt und ihre Strukturen sind nämlich nicht beliebig belastbar. Die Frage, ob Brixen noch wachsen soll, wird bei der Erstellung des nächsten Bauleitplans eine zen­ trale Rolle spielen. Die Realisierung der Westumfahrung stellt also eine Chance dar zur Neugestaltung der gesamten Westseite der Stadt? Ja, das stimmt. An der Hauptstraße wohnen sehr viele Brixner, die unvorstellbar unter Lärm und Gestank des Verkehrs leiden. Nach der Fertigstellung der Westumfahrung muss man die Lebensqualität dieser Men­ schen erhöhen und gleichzeitig


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die Stadtzufahrten verschönern. Dadurch kann aber auch für den Tourismus in der Stadt ein neues Leitbild entstehen. Der Stadttou­ rismus stagniert im Verhältnis zu den Fraktionen seit 1987. Um den Tourismus in der Stadt zu stärken, braucht es die Stadtver­ schönerung in den suburbanen Zonen. Wie sehen Sie Brixen als Wirtschaftsstandort? Dazu möchte ich folgendes voranschicken: Es bestehen Vor­ behalte der Wirtschaft gegenü­ ber der Grünen Bürgerliste. Die Mitglieder der Bürgerliste sind aber nicht die Umwelt-Taliban,

Es kann doch nicht sein, dass Südtiroler die jeweils zweite Sprache des Landes nicht beherrschen. Das ist eine Schande.

Hans Heiss, Grüne Bürgerliste

die Brixen zurückbringen wol­ len in eine wirtschaftsfeindliche Situation. In unserer Liste haben wir einige kompetente Kandida­ ten, die aus der Wirtschaft stam­ men. In Brixen ist eine gewisse Strukturkrise spürbar, und darauf muss die neue Gemeindever­ waltung reagieren. Auch Südti­ rol kommt in eine schwierigere

Phase. Brixen hat eine effiziente Kleinindustrie und ein sehr leis­ tungsfähiges Handwerk. Es gibt Industrieunternehmen, die in ihrem Bereich eine absolute Al­ leinstellung haben. Brixen muss danach trachten, weitere qua­ lifizierte Firmen zu gewinnen, die eine hohe Wertschöpfung haben.

Warum sollten sich neue Firmen in Brixen ansiedeln? Das Lohnniveau ist hoch, die Strukturkosten ebenso. Möglicherweise werden einzelne bestehende Unterneh­ men irgendwann das Handtuch werfen, und ich habe Angst vor einer Kettenreaktion. Rund um Brixen gibt es beeindruckende Beispiele dafür. Deshalb kom­ men wir gar nicht umhin, nach neuen Unternehmen zu trach­ ten. Der Einzelhandel meckert über mangelnde Unterstützung der Politik... Der Handel hat sich in den letzten 15 Jahren als Interes­ sensgruppe formiert. Die Kauf­ leute ziehen an einem Strang, und das ist sehr erfreulich. Die Klagen kommen aufgrund einer gewissen Sorge über die jetzigen Bürgermeisterkandidaten, die auf den ersten Blick alles ande­ re als wirtschaftsnah aussehen. Die Kandidatur Pürgstaller wird nicht goutiert; das Basteln an ei­ ner Nebenliste hält wahrschein­ lich unvermindert an – trotz aller Rutenstreiche der LandesSVP. Es herrscht die Befürch­ tung, dass die Stellung, die sich die Kaufleute in den letzten 15 Jahren erkämpft haben, wieder verloren gehen könnte. Diese Angst ist meiner Meinung nach unbegründet; auch die neue Gemeindeverwaltung wird wohl die Interessen der Wirtschaft zu wahren wissen. In diesem Zusammenhang ist es vielleicht wichtig anzumerken, dass die Grüne Bürgerliste nicht gleichzusetzen ist mit den Grünen. Die Grüne Bürgerliste reprä­ sentiert vom italienischen Mit­ te-Links-Lager bis zum bürger­ lichen Liberalismus ein breites Spektrum. Sie befindet sich jetzt auf dem Schritt von einer Op­ positionspartei zur Verantwor­ tungspartei. Diesen Schritt müs­ sen wir innerlich realisieren und zugleich nach außen tragen. Während man in Bozen und Meran als „Grüne“ kandidiert, ist es hier in Brixen die „Grüne Bürgerliste“. Befürchten Sie nicht, dass die Bürger diesen Unterschied nicht verstehen? Diese Gefahr besteht viel­ leicht, aber andererseits wollen wir in Brixen nicht auf das ita­ lienische Mitte-Links-Lager ver­ zichten. Wir haben auch Leute

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Foto: Oskar Zingerle

Hans Heiss (Grüne Bürgerliste): „Die Aufgabe, die wir von der Grünen Bürgerliste haben, ist paradoxerweise, die SVP zur Selbsterneuerung und zu einer neuen Politik zu zwingen“ von der italienischen Linken dabei, die keine Grünen, aber seit zehn Jahren bei der Bür­ gerliste beheimatet sind. Diese Bürgerlisten-Lösung, die unser Vorkämpfer Gregor Beikircher aufgebaut hat, bleibt in Brixen weiterhin sinnvoll. Wie denkbar wäre eine Koalition zwischen SVP und Grüne Bürgerliste? Strebt man überhaupt an, in die Brixner Stadtregierung zu gelangen? Das hängt sehr stark vom Ausgang der Wahlen ab. Wir schielen nicht von vorneherein auf eine Koalition mit der Mehr­ heitspartei. Damit eine Koali­ tion zustande kommen würde, müssten mehrere Faktoren ein­ treffen: Die Grüne Bürgerliste müsste sehr gut abschneiden, die Mehrheitspartei müsste or­ dentlich geschwächt werden, es müsste aber auch der Fall sein, dass unsere italienischen Kan­ didaten viele Stimmen bekom­ men. Und schließlich müssten die Mehrheitspartei und wir auf einen programmatischen Nenner kommen. Das will ich jetzt nicht von vorneherein ausschließen; Brixen würde möglicherweise in der heutigen Situation sogar eine große Koalition benötigen. Aber eine Koalition ist nicht unser primäres Ziel. Unser Ziel ist nach wie vor, die Mehrheits­ partei zu schwächen und sie zu einem Umdenken zu veranlas­ sen. Es ist nicht nur damit ge­ tan, dass die SVP einen neuen Spitzenkandidaten bringt. Es braucht eine Runderneuerung der gesamten Mehrheitspartei. Nehmen wir an, Sie würden erst heute in die Politik einsteigen. Könnten Sie sich auch vorstellen, in den Reihen der SVP als graue Eminenz im Hintergrund zu agie-

ren und dadurch Entscheidungen zu beeinflussen? Eigentlich habe ich bereits in der Vergangenheit eine Rol­ le als graue kulturelle Eminenz in Brixen gespielt. Mein Eintritt in die Politik war dann eine Notwendigkeit. Ich habe einige Situationen gesehen, die mich zum Outing veranlasst haben. Für mich ist der 19. und 20. März 2003 nicht nur damit ver­ knüpft, dass der Irak-Krieg be­ gonnen hat, sondern dass das Auenhaus abgerissen wurde. An diesem Tag hatte ich ganz stark das Gefühl: Jetzt ist der Rubikon überschritten. Jetzt hört sich al­ les auf. Die Mehrheitspartei hat mir nie Kooperationsangebote unterbreitet, weshalb Ihre Frage müßig ist. Über ein konkretes Angebot hätte man möglicher­ weise diskutieren können. Ich habe aber gesehen, wie stur die SVP auf ihre Nabelschau eingeschossen ist. Der SVP fällt es elend schwer, sich ein neues Umfeld aufzubauen. Nach dem Stadtjubiläum ha­ be ich zum Beispiel mit großer Enttäuschung festgestellt, wie die Impulse des Organisations­ komitees, in dem wir beide uns befunden haben, sofort wieder verloren gegangen sind.

SVP zur Selbsterneuerung und zu einer neuen Politik zu zwin­ gen. Ich spüre, dass dies der Beitrag ist, den ich leisten muss. Mein Wunsch ist, dass Brixen eine andere Qualität der Politik erfährt, weil es mir in der See­ le wehtut, wie sich diese Stadt entwickelt. Die Lernfähigkeit der SVP ist begrenzt; von innen hat man keine Chance, weil man zu viele Kompromisse schließen muss und letztendlich aufgefres­ sen wird.

Wenn Sie damit rechnen, nicht zum Bürgermeister gewählt zu werden, wird die Stadt auf Ihre politische Mitarbeit verzichten müssen, weil sie wieder in den Landtag zurückkehren und in Brixen kein politisches Amt innehaben werden... Auch wenn ich nicht zum Bürgermeister gewählt werden sollte, würde ich nach wie vor einen erheblichen Einfluss aus­ üben. Ich glaube, die Menschen in Brixen wissen und spüren, dass mein Beitrag grundsätz­ lich konstruktiv ist. Ich bin kein geborener Oppositioneller, der grundsätzlich zu allem Nein sagt. Ich komme aus einer Fa­ milie, die immer lieber gestaltet als verhindert hat. Apropos Stadtjubiläum: Damals hat man versucht, die Arbeit der verschiedenen Kulturtreibenden zu koordinieren. Wäre dies nach wie vor notwendig? Ohne Zweifel. Auch in die­ sem Bereich zwängt sich ein Ver­ gleich mit Bruneck geradezu auf: Es ist dort die Stadtverwaltung,

Der Veränderungswille in der SVP wird also erst durch Druck von außen angeschürt? Ja, das kann man so sagen. Die Form der Machtausübung, wie sie von Landeshauptmann Luis Durnwalder praktiziert wird, zeigt immer mehr ihre ne­ gativen Seiten. Ich bin froh, auf der anderen Seite zu stehen, auf der ich oft ausgegrenzt werde und auf der ich oft Schwierig­ keiten habe. Die Aufgabe, die wir von der Grünen Bürgerliste haben, ist paradoxerweise, die 31


BERNI

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die jetzt, zwei Jahre vor dem Stadtjubiläum 2006, alle Vereine zusammenbringt und das Pro­ jekt „Stadterneuerung“ initiiert. So etwas wäre in Brixen nach wie vor vordringlich notwendig. Es ginge darum, ein Leitbild zu entwickeln, aber auch darum, die Vereine und Veranstaltungen zu koordinieren. In Brixen kocht jeder sein eigenes Süppchen... Ja, das stimmt leider immer noch. Gerade in der Akquisi­ tion von Sponsorengeldern und Beiträgen könnte man syner­ getisch vorgehen. In einer Zeit von schrumpfenden Einnahmen wird dies sowieso bald notwen­ dig sein. In Brixen haben wir ein unglaubliches Potential – auf allen Ebenen: im Sport, im Thea­ terwesen, im Sozialwesen. Hut ab vor allen, die sich in diesen Bereichen engagieren, und das sind in Brixen unglaublich vie­ le. Diese Vereine brauchen aber viel mehr Unterstützung, Ermu­ tigung und Koordination. Haben Sie das Gefühl, solche Ini­ tiativen werden von der Politik gebremst? Nein, aber die Politik geht nicht voran, sie bringt kaum Vorschläge. Sie hilft ihnen weder in der Koordination noch in der Sponsoren- und Beitragssuche. In Bruneck klopft manchmal sogar der Bürgermeister für die Vereine bei Sponsoren an. Ein Mega-Projekt, das zum Beispiel anzugehen wäre, wäre gemein­ sam mit der Gemeinde Franzens­ feste die Nutzung der Festung. Meines Wissens sind von der Gemeinde Brixen nie Versuche unternommen worden, mit dem Bürgermeister von Franzensfeste zu diesem Thema ins Gespräch zu kommen. Es stellt sich folgen­ de Frage: Wie kann man die nur acht Kilometer entfernt liegende größte Festung des zentralen Al­ penraums aus der Lethargie he­ rausholen? Vom Kulturpark bis zum Einkaufszentrum wäre hier grundsätzlich alles möglich. Es hapert halt an der Finanzierung... Ja, aber man könnte sie zu­ mindest notdürftig zu einem Be­ sichtigungsbetrieb machen. Ich bin überzeugt, dass man jährlich bis zu 100.000 Besucher hätte, wovon nicht nur Franzensfeste, sondern auch Vahrn und Brixen profitieren würden.

Wie sehen Sie Brixen als Sportstadt? Im sportlichen Bereich hat Brixen eine tolle Aufbauarbeit geleistet. Mir persönlich liegt dieser Bereich sicher fern, aber ich konstatiere beeindruckt gute Entwicklungen. Vor allem sehe ich als Vater eines Handballju­ niors, wie erfolgreich Jugendli­ che in die Nachwuchsarbeit ein­ bezogen werden. Es ist schwierig, die Jugend für Politik zu interessieren. Wie sieht es in dieser Hinsicht bei den Grünen aus? Jugendliche sind sehr inter­ essiert an konkreten Projekten, Hilfestellungen und Einsätzen. Sie wollen eine aktionsbetonte Politik, auch mit etwas Eventund Happeningcharakter. Mir scheint aber, dass die Jugendli­ chen in der lokalen Politik nur wenige Gestaltungsmöglichkei­ ten sehen. Sie setzen sich ein für den Frieden, für die Dritte Welt, für eine allgemeine pazifistische Haltung, aber es ist schwieriger, bei ihnen Interesse für die politi­ sche Gestaltung Südtirols zu we­ cken. Es ist in diesem Sinn unse­ re Aufgabe, ihnen glaubhaft mit­ zuteilen, dass sie gerade in der Politik die Möglichkeit haben, ihre eigene Zukunft mitzugestal­ ten. Wir müssen lernen, auf Ju­ gendliche zu hören; bereits mit 15 oder 16 Jahren haben sie ei­ nen äußerst genauen Blick und ein scharfes Urteil. Wir können mit unserer oft politischen Abge­ hobenheit von den Jugendlichen nur lernen. Wir müssen auf sie zugehen. Es gibt einen großen Vertrauensverlust der Jugendli­ chen gegenüber sämtlichen Par­ teien, nicht nur der SVP. Auch wir Grüne müssen darum kämp­ fen, dass wir nicht mit unserem Erfolg altern. Wir müssen demü­ tig sein und den Youngsters si­ gnalisieren, dass wir von ihnen lernen wollen. Man spricht davon, dass die Familie – nicht nur in Südtirol – in eine Krise geschlittert ist. Das liegt daran, dass die Fa­ milien enorm belastet werden. Das zweite Einkommen ist in­ zwischen eine Notwendigkeit, und dies führt zu einem Rat­ tenschwanz an Problemen. Wie kann man die Kinderbetreuung befriedigend organisieren, da­ mit die Frauen eine Entlastung erfahren? Wie kann man Ren­ ten für Hausfrauen finanzieren?


und in der Sozial- und Familien­ politik. Es gibt hier noch viel aufzuarbeiten, aber es ist eine unserer Stärken, dass wir unsere Lernfähigkeit auch zugeben. Die Grünen treten für Mehrsprachigkeit in allen Bereichen ein... Alle Untersuchungen weisen darauf hin, dass frühe Mehrspra­ chigkeit dazu führt, dass Kinder die eigene Muttersprache genau­ so gut beherrschen wie fremde Sprachen. Ich glaube, dieser Tatsache müssen wir Rechnung tragen. Es kann doch nicht sein, dass Südtiroler die jeweils zwei­ te Sprache des Landes nicht be­ herrschen. Das ist eine Schan­ de, und die Kindergarten- und Schulpolitik muss dies ändern. Das ist übrigens auch eine Auf­ gabe der Schulstadt Brixen.

Hans Heiss (Grüne Bürgerliste): „In fünf oder zehn Jahren wird Brixen eine grüne Mit-, wenn nicht eine Alleinregierung haben.“ Das sind Anliegen, die von der Mehrheitspartei inzwischen sehr ernst genommen werden, und man muss sagen, dass die SVP in der Familienpolitik Kompe­ tenz beweist. Wer heute eine Familie hat, läuft Gefahr, dafür bestraft zu werden, dass er eine der grundlegenden Leistungen für die Erhaltung der Stabilität der Gesellschaft erbringt. Das ist doch absurd! Wer sich für Kinder entscheidet, wird bestraft... Ja, es gibt keinerlei ange­ messene Steuerabsetzmöglich­

keit, keine ergiebigen Beihilfen. Das vor der Verabschiedung stehende Familienpaket schafft hier endlich eine leichte Besse­ rung. Aber es gibt noch viel zu tun, vor allem auch in Brixen, wo man im Fall der Kinderhor­ te heuer gesehen hat, dass bald die Nachfrage größer sein wird als das Angebot. In einigen Monaten finden die Gemeinderatswahlen statt. Wie bereitet sich die Grüne Bürgerliste darauf vor? Wir müssen eine ausgewoge­ ne und glaubwürdige Kandida­

tenriege nach außen bringen, die über das grün-alternative Bürger­ listenspektrum hinausgeht. Am 6. Dezember werden wir eine Liste der Kernkandidaturen präsentie­ ren, und am 6. Jänner müssten wir die Liste ziemlich komplett haben. Außerdem müssen wir glaubwürdig am Programm ar­ beiten. Wir werden uns Kompe­ tenzen in Bereichen erarbeiten, die nicht auf dem ersten Blick „grün“ sind – selbstverständlich im Bereich Mehrsprachigkeit, in dem wir uns zum Beispiel grundlegend von der SVP unter­ scheiden, im Bereich Wirtschaft

Welches Ergebnis werden die Grünen einfahren? Ich glaube, unser Erfolg wird nicht unbedingt gigantisch ausfallen; der Kusstatscher-Hö­ henflug war ohne Zweifel ein Glücksfall, bei dem einfach alles gepasst hat. Aber wir wachsen weiter, und wenn nicht jetzt, dann in fünf oder zehn Jahren wird Brixen eine grüne Mit-, wenn nicht eine Alleinregierung haben. Willy Vontavon

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Visionen für Boys & Girls Das Jugendhaus Kassianeum hat im Rahmen einer Pressekonferenz die Studie „Horizonte 2010“ vorgestellt, die sich mit der Jugendarbeit in Südtirol auseinandersetzt.

T

Teenager zu sein hat oft­ mals seine Tücken: Viele The­ men liegen am Herzen, und doch fühlt man sich häufig nicht ernst genommen. Seelennöte tauchen auf, wenn man sie am wenigsten brauchen kann, und nicht selten kämpft die eigene Vernunft gegen Gruppenzwang. Als Erwachsener steht man die­ ser Zeit oft ratlos gegenüber. An dieser Stelle ist gute Jugendar­ beit gefragt. Gut? Dazu braucht es Definitionen: Was brauchen Jugendliche eigentlich? Was braucht die Jugendarbeit? Und wohin soll sie führen? Die Qualität der Jugendarbeit in Südtirol steht im Zentrum des umfangreichen Konzepts „Ho­ rizonte 2010“, das vor kurzem im Kassianeum im Rahmen ei­ ner Pressekonferenz vorgestellt wurde.

Analyse der Ist-Situation Der Grazer Gerald Koller ist in Österreich seit 1994 um die überregionale und interprofessio­ nelle Rahmenarbeit und Quali­ tätsentwicklung im Bereich der präventiven Jugendarbeit be­ müht. Im Auftrag des Amtes für Jugendarbeit der Autonomen Provinz Südtirol hat er in vielen Gesprächen mit Südtiroler Ju­ gendarbeitern, Ehrenamtlichen, Verbänden, Politikern und nicht zuletzt mit den Jugendlichen selbst Stimmungen, Meinungen und Tendenzen gesammelt. Das Ergebnis daraus führte zu einer Analyse der derzeitigen Situa­tion und zu Arbeitsansätzen, wie die strukturelle, kommunikative und inhaltliche Qualität weiter ver­ bessert werden kann. Die Jugendarbeit in Südti­ rol wirkt bereits auf einem sehr hohen Niveau: Offen und unge­ 34

Die Qualität der Jugendarbeit in Südtirol steht im Zentrum des umfangreichen Konzepts „Horizonte 2010“ zwungen bietet sie Orte der Be­ gegnung, Plattformen mit vielen interessanten Aktivitäten und Projekten zu Themen, die direkt von den Jugendlichen ausge­ hen. Auch Themen wie Sucht­ mittel, Alkohol und Sexualität werden ohne Berührungsängste aufgegriffen, ebenso wie Politik, Umweltschutz und Rechtsfragen. Ausgebildete Jugendarbeiter sind dafür die wichtigste Basis, ebenso wie das Bewusstsein der Gemeindepolitik.

Von Konkurrenz zur Kommunikation „Was jedoch fehlt, ist Vernet­ zung“, sagt Koller. Heute herr­ sche in der Südtiroler Kultur zu sehr Talschaftsdenken und Kirchturmpolitik; Organisatio­ nen sähen sich teilweise eher als Konkurrenz, anstatt Syner­gien zu nutzen. „Gleichzeitig wer­ den von Politik und Geldgebern schnelle Ergebnisse verlangt, was die Jugendarbeit unter Prä­ sentationszwang setzt“, gibt Kol­ ler zu bedenken. Geld und Ener­

gie sei bislang hauptsächlich in Infrastruktur geflossen, wo in Hinkunft vermehrt in Personalund Qualitätsentwicklung inves­ tiert werden soll. So wird beispielsweise der Beruf „Jugendarbeiter“ immer noch als Zwischenlösung oder Sprungbrett zum nächsten Job gesehen. Mangelnde Ausbil­ dung, geringe Bezahlung und wenig Wertschätzung in der Öffentlichkeit führen zu frühem burn-out bei den Betroffenen. Die große Personalfluktua­tion wiederum führt zu einem Man­ gel an Know-how-Trägern, die Erfahrungen kultivieren und weitergeben können. Ein wei­ teres zentrales Problem ist laut Koller die Überforderung der Ehrenamtlichen. Diese sind meist nur wenig für die Tätigkeit ausgebildet und leiden mitunter unter chronischem Zeitmangel. Um ein Zusammenarbeiten aller Beteiligten zu erreichen, müssen für jeden konkrete Nut­ zen zu sehen sein, wie beispiels­ weise Erleichterungen in Orga­ nisation, Weiterbildungsmöglich­

keiten, Coaching, Einsparungen in Zeit und Geld und Steigerung der öffentlichen Akzeptanz. Das Konzept „Horizonte 2010“ sieht sich hier als Begleiter und Mo­ derator, um diese Entwicklung transparent und partnerschaft­ lich zu gestalten. Es will die in der Jugendarbeit Tätigen und die Verantwortlichen inhaltlich, kommunikativ und strukturell unterstützen, um gute Netzwer­ ke zu bilden, die auch in Zu­ kunft stabil und dauerhaft sind. Ein genauer Zeitplan sowie kla­ re Leitbilder sind wesentliche Erfolgsvoraussetzungen, dass es wirklich zu Veränderungen kommen kann.

Offene Fragen zum Schluss Wie aber sehen Jugendliche die Angebote der Jugendarbeit? Interessiert sie dieser große Plan überhaupt? Und: Was passiert mit Jugendlichen, die in kein Schema passen? Die Studie hat zu diesen Fragen (noch) keine Antworten parat. Alexandra Laber


Event

Von den Besten lernen Unter dem Motto „Warum nicht von den besten Gruppenlieferanten lernen“ organisiert die Knorr-Bremse GmbH ihre internationalen Meetings in Kombination mit einem TechDay mit ausgewählten Lieferanten der verschiedenen Sektoren. Ziel der Veranstaltung ist es, durch Produktionsrundgänge, Fachvorträge und Diskussionen den Mitarbeitern der Knorr Bremse einen Zugang zum speziellen Produktwissen und zum Stand der Technik der Lieferanten zu ermöglichen.

V

Vom 20. bis 22. Oktober haben sich Führungskräfte der Knorr-Bremse GmbH aus den Bereichen Qualitätswesen, Ein­ kauf, Entwicklung und Versuch in Brixen zu einem Wissensaus­ tausch und zu Gesprächen mit der Alupress AG getroffen. Den Abschluss der Gespräche bilde­ te der von Alupress veranstaltete „TechDay 04“, der am 22. Okto­ ber im Forum Brixen stattfand. Im Rahmen des „Tech Day04“ referierten Führungskräf­ te der Alupress zu den Themen Fertigungsprozesse, Konstruk­ tions- und Entwicklungsprozes­ se, Qualitätsmaßstäbe sowie zu künftigen technischen Möglich­ keiten der Druckgusstechnolo­ gie. In der anschließenden Dis­ kussion wurden verschiedene Details der präsentierten Tech­ nologien noch weiter vertieft. Um dem anwesenden inter­ nationalen Publikum einen Ein­ druck über Stadt und Kultur zu vermitteln, wurde von Alupress eine Stadtführung organisiert. Passend zur Jahreszeit wurden die Gäste anschließend beim Strasserhof zu einem traditionel­ len Törggelen mit angenehmer musikalischer Umrahmung ein­ geladen. Die Knorr-Bremse GmbH ist der weltweit führende Hersteller von Bremssystemen für Nutzund Schienenfahrzeuge und ge­ hört zu den wichtigsten Kunden der Alupress AG.

Franz Wunderer

Theodor Scherer

Jürgen Mangold

w w w. a l u p r e s s . n e t 35


Fahrverbot für alte Autos Foto: Oskar Zingerle

Alte Autos dürfen in den Wintermonaten morgens, mittags und abends nicht mehr in der Brixner Innenstadt zirkulieren. Die allermeisten Straßen von Brixen sind allerdings nicht betroffen, was das Fahrverbot großteils zu einer reinen Sensibilisierungsmaßnahme degradiert.

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Seit etwa zwei Jahren be­ schäftigt das Thema Feinstaub regelmäßig während des Winters die Umweltverantwortlichen der großen Zentren Südtirols. Sie müssen nämlich darauf achten, ob und wie lange die Feinstaub­ werte (PM10) einen bestimmten Schwellenwert übertreten und notfalls für einen oder mehrere Tage geeignete Maßnahmen er­ lassen. Als geeignete Maßnahme gegen die Luftverschmutzung sah man bisher ein Fahrverbot für Dreckschleudern.

Vorbeugende Maßnahme Im heurigen Winter will man das Problem auf andere Weise bewältigen. Gemeinsam mit Norbert Lantschner, dem Direktor des Landesamtes für

info Vorbeugende Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung 1.12.04 bis 1.4.05 von Montag bis Samstag Das Fahrverbot gilt: für vor dem 31.12.1994 zugelassene Fahrzeuge für vor dem 31.12.1999 zugelassene Leichtmotorräder Fahrverbotszeiten: Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen und Leichtmotorräder: von 7 bis 9 Uhr von 12 bis 14 Uhr von 17 bis 19 Uhr Fahrzeuge über 3,5 Tonnen: von 7 bis 19 Uhr 36

werden, die vom Gesetz nach sieben Tagen anhaltender Fein­ staubbelastung zwingend vorge­ schrieben werden.

Wirksamkeit eingeschränkt

Die Kassianstraße gehört zu den wenigen vom Fahrverbot betroffenen Straßen Luft und Lärm, haben sich die Verantwortlichen der Gemein­ den Bozen, Meran, Brixen, Bruneck und Leifers auf einen Aktionsplan zur Luftreinhaltung geeinigt, der vorbeugende und außerordentliche Maßnahmen vorsieht. Die vorbeugenden Maßnah­ men erstrecken sich über den gesamten Zeitraum vom 1. De­ zember 2004 bis zum 31. März 2005. In diesen Monaten gilt von Montag bis Samstag jeweils von 7 bis 9, von 12 bis 14 und von 17 bis 19 Uhr in den genannten Städten ein Fahrverbot für ältere Benzin- und Dieselautos und für Kleintransporter unter 3,5 Ton­ nen, die vor dem 31. Dezember 1994, sowie für Zweitakt-Motor­ räder, die vor dem 31. Dezem­ ber 1999 immatrikuliert worden sind. Für Schwerfahrzeuge über 3,5 Tonnen, die ebenfalls vor dem 31. Dezember 1994 zuge­ lassen wurden, gilt das Fahrver­ bot durchgehend von 7 bis 19 Uhr.

Nur für alte Autos Tatsächlich dürfte die Grup­ pe der betroffenen Autofahrer

nicht allzu groß sein. Wer auf der Straße die Autokennzeichen der vorbeifahrenden Autos aufmerk­ sam betrachtet, wird feststellen, dass in Südtirol sehr viele neue oder neuere Autos unterwegs sind. Ältere Autos besitzen vor allem jene, die nur kleine Stre­ cken zurücklegen oder über kein großes Einkommen verfü­ gen und sich die Neuanschaf­ fung eines Autos nicht leisten können. Gerade das ist aber ein Punkt, der von vielen als Kritik zu diesen vorbeugenden Maß­ nahmen vorgebracht wird. Es würden nämlich jene bestraft, die ihr Auto nur wenig benutzen und im Vergleich vielleicht we­ niger zur Umweltbelastung bei­ tragen als jene, die täglich viele Kilometer fahren, aber ein etwas jüngeres Auto besitzen. Norbert Lantschner hat diese Kritik bereits vielfach zu hören bekommen, er verweist aber auf das Recht auf Gesundheit der Bürger und auf die verschärften Grenzwerte, die in der EU gültig sind. Lantschner erhofft sich von dieser Regelung eine tägliche Reduktion der Feinstaubwerte in einem Ausmaß, dass keine totalen Fahrverbote mehr nötig

In Brixen ist allerdings nur die Innenstadt vom Fahrver­ bot betroffen, was de fakto die Wirksamkeit der vorbeugenden Maßnahme gehörig einschrän­ ken dürfte. Außerhalb der Fuß­ gängerzone müssen die oben angeführten Fahrzeuge in den angegebenen Zeiten lediglich die Trattengasse, Weißlahnstra­ ße, Romstraße, den Kleinen Graben, den nördlichen Teil der Bahnhofstraße, die Kas­ sianstraße, die Runggadgasse samt Widmannbrücke und die Rappanlagen meiden – bei al­ len anderen Straßen ändert sich nichts. Da man – wie erwähnt – davon ausgehen kann, dass die allermeisten Fahrzeuge jün­ ger als zehn Jahre sind, dürfte das Fahrverbot von den meisten Brixner Bürgern gar nicht wahr­ genommen werden. Brixen unterscheidet sich aufgrund seiner Verkehrsstruktur und seiner geographischen Lage von Städten wie Meran oder Bozen, wo die Durchzugsstra­ ßen nicht direkt durch die Stadt verlaufen. Sowohl in Meran als auch in Bozen sind zum Beispiel viele Schulen und Arbeitsplät­ ze in den besagten Zeiten von mehr als zehn Jahre alten Au­ tos nicht mehr erreichbar – was dort zu einigem Unmut führen dürfte.

Sensibilisierungsmaßnahme In Brixen gelten die Bren­ nerstraße, Dantestraße und Vit­ torio-Veneto-Straße, aber auch die Mozartallee, Plosestraße und die Elvaser Straße als Durch­ zugsstrecken, die nicht gesperrt werden dürfen. Dies führt zur leicht absurden Situation, dass das Fahrverbot in Brixen wohl


Die vom Fahrverbot betroffenen Straßen sind auf der Karte gelb gekennzeichnet

kaum Wirkung auf die Luftwerte haben dürfte. So sieht man den Sinn des entsprechenden Fahrverbots, das nebenbei bemerkt für die jetzt schon notorisch unterbesetzte Brixner Stadtpolizei eine gro­ ße Herausforderung bedeutet, wohl mehr als Sensibilisierungs­ maßnahme für die Bürger. Man zwingt die Bevölkerung zum Denkprozess: Habe ich Alterna­ tiven zum eigenen Auto? Gibt es öffentliche Verkehrsmittel, die ich für meine Fahrt zur Arbeit benutzen kann? Und: Wer die fi­ nanzielle Möglichkeit hat, sollte sich möglichst von seiner alten „Dreckschleuder“ verabschieden und ein abgasärmeres Fahrzeug erwerben. Auch hier hat Norbert Lant­ schner einen Rat parat: „Wer

an einen Autokauf denkt, soll nicht nur auf die Farbe der Au­ tos oder der Sitze achten, son­ dern ganz genau nachfragen, ob der Wagen die Abgasnorm Euro 4 erfüllt, die ab 2006 für alle Neuwagen vorgeschrieben ist. Viele Marken erfüllen diese Norm heute schon. Je besser der technische Stand des neuen Au­ tos beim Kauf ist, umso länger kann er im Umlauf bleiben oder umso höher ist sein Wert beim Eintausch.“

Auswirkungen auf das Image von Brixen? Während sich also in Brixen nur eine geringe oder gar kei­ ne Verbesserung der Luftwerte einstellen dürfte, befürchten Tourismusfachleute gravierende

Auswirkungen auf das Image der Tourismusstädte. „Gäste kommen nach Südtirol, weil sie in intakter Natur ausspannen wollen. Es ist unschwer vorstell­ bar, was sie sich denken, wenn sie am Ziel ihrer Reise mit Fahr­ verboten konfrontiert werden, die schlechte Luftwerte notwen­ dig gemacht haben“, kritisierte Othmar Michaeler bei einer Ver­ anstaltung im Forum Brixen die Fahrverbote des letzten Winters. Norbert Lantschner kennt na­ türlich die Bedenken der Touris­ musbranche, aber: „Der Gast hat eine eigene Nase und kann die schlechte Luft selbst riechen.“ Außerdem beschränke sich die schlechte Luft auf die Zentren; in vielen Teilen des Landes sei die Luftqualität nach wie vor hervorragend.

Sollte übrigens trotz der vor­ beugenden Maßnahme sieben Tage lang der Tagesmittelwert von PM10 überschritten werden, müssen die Gemeinden den Ak­ tionsplan anwenden. Damit wird das Fahrverbot durchgehend von 7 bis 19 Uhr ausgeweitet. Während sich bei den Benzin­ fahrzeugen gegenüber den vor­ beugenden Maßnahmen nichts ändert, sind dann Dieselfahrzeu­ ge unter 3,5 Tonnen, ZweitaktMotorräder und alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, die vor dem 1. Jänner 2001 immatrikuliert wur­ den, betroffen. Willy Vontavon, Annamaria Mitterhofer

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Warum Abfall wertvoll ist Foto: Oskar Zingerle

Seit Jahren werden verschiedene Abfälle getrennt gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt. Das schont in mehrfacher Hinsicht den Geldbeutel des Bürgers. Es gibt aber noch andere Aspekte, die beachtenswert sind.

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Seit 1996 sind die Bürger des Eisacktales aufgerufen, ih­ ren Müll zu trennen und Glas, Papier, Karton, Aludosen und Plastik soweit als möglich der Wiederverwertung zuzuführen. Mit diesem Vorgehen ist es ge­ lungen, die Bürger dahingehend zu sensibilisieren, dass Abfall auch seinen Wert hat und damit die Restmüllmenge beträchtlich reduziert werden kann.

Restmüllmenge steigt Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Wurden 1994 noch 16.113 Tonnen Restmüll im Raum Eisack- und Wipptal gesammelt, so waren es 1999 nur noch 9.111 Tonnen. Seit­ her steigt die Restmüllmenge wieder in geringem Ausmaß; 2003 betrug sie 10.165 Tonnen. Für Ronald Amort bedeutet das Ansteigen dieser Zahl, dass die Menschen mittlerweile bei ihren Einkäufen nicht mehr so genau hinsehen, ob und welchen Müll sie mit dem Produkt einkaufen: „Die Sensibilität in diesen Belan­ gen war schon mal höher.“ Das lag wohl auch daran, dass vor einigen Jahren das Thema Re­ cycling vom Schulkind bis zum alten Menschen in aller Munde war und an vielen Orten Infor­ mationen über das Wie und Wo verteilt wurden.

Auch immer mehr Recyclingmaterial Trotzdem sind die Recycling­ raten nach wie vor zufrieden stellend, sie steigen sogar noch ständig an. Im Jahr 2003 wur­ den 10.720 Tonnen Glas, Papier, Karton, Aludosen und Plastik gesammelt. Das bedeutet für die 38

Die Sensibilität in Sachen Mülltrennung war schon höher Bezirksgemeinschaft nicht nur weniger Restmüll, der zur Ver­ brennung nach Bozen gefahren werden muss, sondern bringt sogar noch gutes Geld. Etwa 300.000 Euro hat die Bezirks­ gemeinschaft mit dem Verkauf der Wertstoffe erwirtschaftet, die letztendlich dazu beitragen, dass die Gebühren für die Müllentsor­ gung lediglich in einem erträgli­ chen Maß ansteigen müssen. Um einen solchen Betrag zu erwirtschaften, ist es nicht nur wichtig, dass Müll getrennt in die Recyclinghöfe gebracht wird. Mindestens genauso wichtig ist es, dass dieser „sortenrein“ ist. Wird zum Beispiel eine Zeitung, die noch in einer Plastikfolie eingeschweißt ist, zum Altpa­ pier gegeben, dann stellt die Plastikfolie eine Verunreinigung dar, denn sie hat mit dem Wert­ stoff Papier nichts gemein. Je geringer die Verunreinigungen aber sind, umso höher sind die Erlöse, die mit den Wertstoffen erzielt werden können, und um­ so besser ist dies für alle Bürger,

deren Müllgebühren dank der erwirtschafteten Gelder nicht weiter ansteigen. Steigt dage­ gen die Verunreinigung, dann bedeutet das für die Bezirksge­ meinschaft schon bald, dass sie mit dem Verkauf der Wertstoffe keine Einnahmen erzielen kann, sondern im Gegenteil für die Abnahme selbst Geld ausgeben muss.

Je besser recycelt, desto mehr Geld Alle drei Monate werden nämlich von den staatlichen Konsortien, die die Weiterverar­ beitung der Wertstoffe betreiben, Stichproben aus den gesammel­ ten Recyclingmengen genom­ men. Entsprechend der Ergeb­ nisse dieser Stichproben werden die Preise für die nächsten drei Monate vereinbart. Der höchste Preis kann dann erzielt werden, wenn die Verunreinigung unter 5 Prozent liegt. Beträgt sie zwi­ schen 5 und 10 Prozent, wird ein geringerer Betrag bezahlt.

Bei einer Verunreinigung zwi­ schen 10 und 15 Prozent gibt es kein Geld, und bei einer hö­ heren Verschmutzung muss die Bezirksgemeinschaft selbst eine Gebühr berappen, damit die re­ cycelten Mengen abgenommen werden. Für Ronald Amort ist auch wichtig, dass sich die Bürger nicht nur darüber im Klaren sind, dass diese Abfallstoffe möglichst sortenrein in den Recyclinghöfen hinterlassen werden. Er betont, dass auch die einzelnen Abfallstoffe nicht gleichwertig sind. So können Glas, Papier und Aludosen rela­ tiv gut wieder zu gleichen Pro­ dukten verarbeitet werden, die dann auch in der Lebensmittel­ industrie wieder verwendet wer­ den. Bei Plastik dagegen findet nur ein sogenanntes „Down-Re­ cycling“ statt. So kann aus einer recycelten Plastikflasche nicht mehr eine neue Plastikflasche für Lebensmittel hergestellt wer­ den, sondern sie muss einem anderen Verwendungszweck zugeführt werden.

Plastik vermeiden! Überhaupt gilt es, Plastik zu vermeiden. „Man muss be­ denken, dass für die Produkti­ on von Kunststoff etwa 5 Pro­ zent Erdöl investiert wird“, sagt Amort. Die Verwendung eines so wichtigen Rohstoffs zum Beispiel für Kunststoffflaschen stellt eine Verschwendung dar, derer sich die Konsumenten wieder vermehrt bewusst wer­ den sollten. Dass dem nicht im ausreichenden Maße der Fall ist, zeigt sich an der Tatsache, dass sowohl die Restmüllmengen als auch die Recyclingmengen kon­ tinuierlich ansteigen. Für Ronald Amort ist dies ein Indiz dafür, dass die Konsumenten weniger auf die Verpackung achten und auch die Produzenten diesem Thema weniger Aufmerksamkeit schenken. Annamaria Mitterhofer


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Info und Anmeldung Dezember 2004 Die Skischule Plose organisiert in Zusammenarbeit mit der neuen Plose AG und den Ski- und Snowboardclubs WSV, Fana, Lüsen, Plose, Afers und Voodoo die Nikolauskurse für Kinder. Die Ski- und Snowboardkurse sind inklusive: • Ski und Snowboardkurse mit oder ohne Skipass und Ausrüstung • Bustransfer mit Betreuung • Mittagessen mit Betreuung • Nikolausparty • Abschlussrennen mit toller Siegerehrung • Anmeldeschluss 1. Dezember 2004

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Ein Schmuckkästchen mit Fehlern In Brixen gibt es einen neuen Verein, der sich der Heimatpflege verpflichtet fühlt. Anlässe dazu gibt es genug, wie in einem Vortrag zur Vereinsgründung aufgezeigt wurde.

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Seit mehreren Jahren war in Brixen keine Ortsgruppe des Heimatpflegeverbandes mehr aktiv, die zu schwierigen Pro­ jekten in Sachen Landschafts­ schutz und Ortspflege ihre Stimme hätte erheben können. Diese Tatsache hat eine Gruppe von Brixnern als unbefriedigend empfunden und schließlich eine Initiative ins Leben gerufen, die letztendlich in die Gründung des Vereins „Heimat Brixen / Bressanone / Persenon“ mün­ den sollte.

„Vorzüge Brixens erkennen und schützen“ In einer Einladung zu einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe, die Anfang November in der

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Cusanus Akademie stattgefun­ den hat, nennt man folgendes Ziel: „Der Verein möchte dazu beitragen, die Vorzüge Brixens zu erkennen, sie zu schützen und in eine offene Zukunft zu führen. Die Mitglieder wollen sich Kernthemen des Lebensrau­ mes widmen, die Meinungsbil­ dung fördern und mitunter zum Handeln auffordern.“ Als Grün­ dungskomitee sind Marlies Gas­ ser-Vontavon, Greti Seebacher, Norbert Alberti, Bruno Gheno, Hans Heiss, Karl Kerschbaumer, Hans Knapp und Klaus Vonta­ von angeführt. Zum Auftakt der Veranstal­ tungsreihe referierte der deut­ sche Architekt Andreas Gottlieb Hempel, der Brixen seit seinem ersten Urlaub im Jahre 1961 kennt. All die Jahre war er in die Stadt wiedergekehrt und hat sich mittlerweile hier fest nie­ dergelassen. Hempel ist 1941 in Dresden geboren worden; von 1969 bis 1999 war er freischaf­ fender Architekt in München und hat dort für seine Projekte eine ganze Reihe von Preisen und Auszeichnungen erhalten. Von 1995 bis 1999 war er Prä­ sident des Bundes Deutscher Architekten.

Bedenkliche Entwicklungen Er gesteht, dass Brixen seit seinem ersten Besuch eine be­ achtliche Entwicklung erfah­ ren hat: „Damals blätterte der Verputz von den Wänden der Altstadthäuser, und die Fenster waren mit Zeitungspapier ver­ klebt.“ Obwohl er bekennt, hier die Lebensqualität gefunden zu haben, nach der er immer ge­ sucht hat, gäbe es eine Reihe bedenklicher Entwicklungen. „Brixen ist ein kleines, schönes Schmuckkästchen, und Dinge, die man liebt, kritisiert man, da­ mit sie so bleiben wie sie sind“, erklärte Hempel. Und seine Kritik ist umfang­ reich. So sei unbestritten, dass Brixen dank seiner hervorra­ gend erhaltenen Altstadt und seiner wunderbaren Kulturgüter eine ganz eigene Identität habe. Deshalb bewegen sich auch täg­ lich Menschenmassen in Rich­ tung Domplatz und Altstadt. Im Gegensatz dazu fehle dem neu­ en Brixen mit seinen Kondomi­ nien, wie Hempel am Beispiel vom Rosslauf zeigt, diese Iden­ tität völlig. „Oder haben Sie dort schon mal einen Bus anhalten und die Menschen eine Besich­

tigungstour unternehmen sehen? Was sie dort sehen, können sie zu Hause auch haben.“

„Bronzedeckel“ am Domplatz Aber auch der Domplatz kommt nicht ungeschoren da­ von. Das Blumenbeet bezeich­ net Hempel als kleingärtnerische Drapiererei, die „nur peinlich ist“, und auch die Kirschbäume seien schlecht gewählt. „Man hätte große Bäume wie Linden pflanzen und statt dem Blumen­ beet eine große Fontäne errich­ ten sollen.“ Auch der „Bronze­ deckel“ von Martin Rainer hätte besser einem einfachen Brunnen Platz machen sollen. Im Großen Graben vermisst Hempel die klare Führung, die früher die großen Bäume ge­ geben haben. Stattdessen stol­ pere man am östlichen Ende über völlig unerwartete Stufen und fände als schmückendes Element große „Betonbonbons“ mit einem mickrigen Ganzjah­ resgrün. „Einfache Lösungen wären hier eine bessere Wahl gewesen. Viele Ideen schauen auf den Plänen gut aus, weil dort die Menschen fehlen, doch wenn die Menschen dazukom­


Foto: Leonhard Angerer

Brixens Altstadt verleiht dem Städtchen eine eigene Identität, aber es gibt auch viele Schönheitsfehler men, funktioniert auf einmal der ganze Plan nicht mehr“, erklärt Hempel weiter.

Schlechte Architektur? Wenn man in einer Altstadt wie Brixen baut, sei es wesent­ lich, dass sich der Bau einfüge. „Einfügen ist eine Eigenschaft, die heute leider fehlt“, meint er dazu. Ein positives und negati­ ves Beispiel unterstreicht seine Aussage: Zwei Gebäude in der Stadelgasse wurden abgerissen und neu gebaut. Das eine über­ nimmt die Gebäudehöhe und Führung der Fenster von den umliegenden Häusern, trotzdem hat es eine moderne aber un­ aufdringliche Linie. Das andere nennt Hempel ungebührlich, ist „aufgemotzt“, mit Säulen ausge­ stattet. „Es ist nicht ruhig und schlicht und kann sich deshalb in diese Umgebung nicht einfü­ gen.“ Wie viele Architekten kriti­ siert auch Hempel den Verfall des Astra Kinos, „einem der schönsten Gebäude Brixens“. Hempel unterstreicht nochmals seine Bedeutung: „Es handelt sich hier um die reine Bauhaus­ nachfolge im Stil des Rationa­ lismus.“ Ein solches Haus dürfe man nicht einfach dem Verfall preisgeben.

Tankstelle als Visitenkarte Viel Kritik hat Hempel auch für die Stadteingänge übrig. Im Norden sei eine Tankstelle die erste Visitenkarte, der der Ein­ gang zum Parkplatz „eine Au­ towüste mit Kiosks und Kriegs­ bemalung“ folge. In der Mitte gebe es die Parkgarage mit ei­ ner „schauerlichen Einfahrt“ und gegenüber „ein unglaubliches Geschehen“ mit zwei neu er­ richteten Gebäuden, die sich so gar nicht in den Rest der Stadt einfügen wollen. Im Süden hat Hempel ein „Wildschweingebiet“ ausge­ macht. Im Architektenjargon be­ deutet dies, jeder macht, was er will. Er bekunde den einzelnen Gewerbebauten durchaus auch hohe Qualität, doch „leider gruppieren sie sich zu einem unstimmigen Ganzen, die keine qualitätsvolle Ganzheit ergeben“. Hempel regt an, die Trennung zwischen Gewerbe- und Wohn­ gebiete zu überdenken. „Es braucht eine rigide Sat­ zung für Gewerbebauten, damit sowohl die einzelne Architek­ tur wie auch die Gesamtheit an Bauten qualitätsvoll ist“, prä­ sentiert Hempel eine wichtige Forderung. Leider gäbe es „eine große Zahl unfähiger Architek­ ten“, die sich oft genug darauf

durch die Vergabe von Architek­ turpreisen gefördert werden.

Einrichtung eines Planungsbeirates Auch nennt Hempel im Rah­ men dieser Grundsätze zwei In­ strumente, die den Politikern bei der Entscheidung gute Dienste leisten könnten. Eines wäre ein Grundsatzprogramm zur Archi­ tekturentwicklung, wie es zum Beispiel in Finnland seit 1998 in Kraft ist. Das andere wäre die Einrichtung eines Planungsbei­ rates. Ein solcher Beirat sollte mit fünf Fachleuten von außer­ halb besetzt sein, die ansonsten mit der Gemeinde nicht ver­ bunden oder verpflichtet sind. Er hätte die Aufgabe, kritische Pläne mehrmals jährlich zu be­ gutachten und einen Bericht für den Stadtrat zu verfassen, der als Entscheidungshilfe dienen könne. Durch eine solche externe Beratung könnte man schwieri­ ge Entscheidung objektiver fas­ sen, ist sich Hempel sicher. Annamaria Mitterhofer

einlassen, Projekte zu erstellen, die die Vermarktung als oberstes Gebot nennen.

Zeitlose Baukultur Hempel postuliert zwei For­ derungen. Es brauche zum einen eine Baukultur, die dem Schön­ heitsbedürfnis entspreche, Wer­ ten wie Zeitlosigkeit verpflichtet sei und eine ganzheitliche Be­ trachtung praktiziere. Zum an­ deren müsse man Bürgern die Möglichkeit geben, den Prozess zu beeinflussen, indem sie mit den Politikern zusammenarbei­ ten. Dabei gelte es, lebenswerte Umwelten zu schaffen. Für die Umsetzung dieser Forderungen hat Hempel 15 Grundsätze formuliert. Darin verlangt er eine Förderung der guten Architektur, die die Kos­ ten von Bauten über ihre gesam­ te Lebensdauer (auch Unterhalt, Energiekosten usw.) berück­ sichtigt. „Bürger müssen auf die Gestaltung der Umwelt Einfluss nehmen können“. Der Stellen­ wert der Architektur und Bau­ kultur müsse auf allen Ebenen gefördert werden. Dazu gehöre auch, dass Entscheidungsträger sich in diesem Bereich fortbil­ den. Gute Architektur solle durch einen Forschungsschwerpunkt „Architektur im Alpenraum“ oder 43


Event

Neue Halle für die Feuerwehr Vor etwa anderthalb Jahren wurde mit dem Umbau der „alten“ Brixner Feuerwehrhalle in der Dantestraße begonnen. Nun wurden das fertig gestellte Gebäude sowie zwei neue Einsatzfahrzeuge ihrer Bestimmung übergeben.

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Im Rahmen einer großen Feier wurden Ende Oktober die erweiterte Gerätehalle mit Bezirksbüro sowie zwei neue Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Brixen eingeweiht. Abordnun­ gen aller Feuerwehren aus dem Bezirk Brixen, der Partnerstadt Regensburg, Vertreter der Zi­ vilschutzorganisationen Weißes Kreuz, Bergrettung, Wasserret­ tung sowie zahlreiche Ehren­ gäste hatten sich am Domplatz

versammelt, um von dort aus in Begleitung der Bürgerkapelle Brixen und 28 Fahnenabord­ nungen zur Gerätehalle in der Dantestraße zu marschieren. In seinen Grußworten dankte Kommandant Helmuth Sloschek zunächst für das Vertrauen, das mit dem kostspieligen Umbau der Freiwilligen Feuerwehr er­ wiesen wurde. Bereits 1986 sei klar geworden, dass die im Jahr 1971 unter dem heutigen Eh­ renkommandanten Hans Putzer gebaute Feuerwehrhalle zu klein sei, erklärte Bürgermeister Klaus Seebacher. „1990 wurde nach einigen Diskussionen die Ent­ scheidung für eine Erweiterung am ursprünglichen Standort in der Dantestraße getroffen“, so Seebacher. In den Jahren von 1993 bis 1998 errichtete die Feuerwehr mit Landesbeiträgen den Neubau. Das letzte Baulos, nämlich den Umbau der „alten“ Halle, verwirklichte die Gemein­ de selbst. Insgesamt wurden umgerechnet 4,5 Millionen Euro ausgegeben.

Landeshauptmann Luis Durnwalder

Kuno Pizzinini, Josef Sigmund

Räumlichkeiten für die Bezirkszentrale Wie Bezirkspräsident Walter Zanon betonte, ist „die Segnung der Brixner Feuerwehrhalle ein Freudentag für den gesamten Bezirk. Die darin zusammenge­ schlossenen 41 Feuerwehren mit insgesamt rund 3.500 Mitgliedern haben hier eine neue Anlaufstel­ le bekommen.“ Diese Aussage griff auch Landeshauptmann Luis Durnwalder auf und sprach sogar von einem „Freudentag für das ganze Land“. Die Freiwilli­ gen Feuerwehren seien in un­ serem Land fest verwurzelt und würden von der Bevölkerung mitgetragen, so Durnwalder. 44

Walter Zanon

Eduard Horn

Helmuth Sloschek


Josef Oehler, Hans Zingerle, Paul Markart

Walter Zanon

Rudolf Hofer

Hans Putzer

Fotos: Oskar Zingerle

Dekan Leo Munter

Hans Putzer, Gebhard Dejaco

Bevor Dekan Leo Munter die Segnung vornahm, erläu­ terte Kommandant Helmuth Sloschek noch kurz die zwei neuen Einsatzfahrzeuge: „Bei dem Geländefahrzeug vom Typ Toyota handelt es sich um nichts Besonderes, aber das Klein­ löschfahrzeug ist die Zukunft.“ Wer glaube, der verhältnismä­ ßig kleine Tankwagen sei „ein Spielzeug“, habe Recht, so Slo­ schek. „Es ist ein Spielzeug, aber es erlaubt uns, in Zeiten des

zunehmenden Verkehrs Brandoder Unfallstellen vor allem in engeren Straßen schneller zu er­ reichen. Die Tatsache, dass die Feuerwehr in Rom 60 Fahrzeu­ ge desselben Typs bestellt hat, zeigt, wie zukunftweisend diese Art von Einsatzwägen ist.“ Nach der Segnung erfolgte nicht die sonst übliche Band­ durchschneidung, sondern ein Knopfdruck durch Bürgermeis­ ter Klaus Seebacher und Lan­ deshauptmann Luis Durnwalder,

der gleichzeitig alle Tore der Hallen öffnete.

Nachwuchs gesucht Die Freiwillige Feuerwehr von Brixen sucht übrigens neue Mitglieder, die den Stamm der Helfer aufstockt. Wer Interes­ se hat, kann sich direkt in der Feuer­wehrhalle melden. Oskar Zingerle

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M I G N U FN F Ö R E NEU

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Neuer Firmenkinderhort in Brixen

Noch wenige freie Einheiten im „syncom“: - Ausstellungsfläche im 1. Obergeschoss, LKW-Zufahrt, mit vorgelagerten, südseitig gelegenen Bürolokalen, 291 qm. - Bürolokal mit 84 qm und mit 143 qm. - Dienstwohnung im 4. Obergeschoss mit innenliegendem Patio.

Seit kurzem gibt es einen Firmenkinderhort in der Syncom in Brixen. Die Initiative kam dank einer Konvention zwischen der Industriellenvereinigung und dem Amt für Innovation, Forschung & Entwicklung der Autonomen Provinz Bozen sowie dank der Unterstützung der Gemeinde Brixen zustande. Der Kinderhort wird von der Sozialgenossenschaft Coccinella betrieben und ist seit Oktober 2004 für Kinder von Mitarbeitern, die in Industriebetrieben tätig sind, gegen Vorlage einer Genehmigung seitens deren Arbeitgeber zugänglich. Mit dieser Genehmigung übernimmt der Arbeitgeber ein Drittel der Kinderhortgebühren. Der Firmenkinderhort basiert auf einem pädagogischen Konzept des Landes. Die Infrastruktur ist das gan-

ze Jahr werktags von Montag bis Freitag von 7.30 bis 19 Uhr geöffnet und bietet Familien einen flexiblen Zeitrahmen. Kinder werden im Alter zwischen 3 Monaten und 11 Jahren aufgenommen. Es werden individuelle pädagogische Programme für Kleingruppen nach Alter, Zeiten und Erfordernissen der einzelnen Kinder geboten, um diesen eine optimale Kombination von Ruhezeiten und kreativen Aktivitäten zu gewährleisten. Auch dem Essen wird ein besonderes Augenmerk hinsichtlich der Qualität der Nahrungsmittel und dem sozialen Aspekt des Zusammenseins geschenkt. Der Firmenkinderhort wird von einem Pädagogenteam und von Koordinatoren der Sozialgenossenschaft Coccinella geleitet.

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Foto: Oskar Zingerle

Annamaria Mitterhofer anna.mitterhofer@brixen.net Tel. 0472 837537

ticker An der Seiserleite in Vahrn wird ein Kinderspielplatz entstehen. Für die Arbeiten wurde die Sportbau GmbH beauftragt; die Kosten betragen etwa 22.000 Euro, wie Gemeindeassessor Wilhelm Überbacher während der letzten Gemeinderatssitzung mitteilte.

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Van Staa in Vahrn Tirols Landeshauptmann Herwig Van Staa war vor kurzem Ehrengast der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, die eingeladen hatte, das 50-jährige Bestehen des Südtiroler Gemeindenverbandes zu fei­ ern. Dabei betonte er einmal mehr, dass der Brennerbasistunnel die einzige Möglichkeit sei, um den Verkehr in Süd- und Nordtirol nachhaltig zu reduzieren. Nun müsse man sich dafür einsetzen, dass der Bau der Zubringerstrecken gleichzeitig erfolge. Wegen des Wegfalls der Ökopunkteregelung sei, so Van Staa, der Schwerverkehr auf der Autobahn um 30 Prozent angestiegen. Van Staa prüft zurzeit, ob es Chancen für eine Klage gegen das Verbot der Ökopunkte vor dem Menschenrechtsgerichtshof amm gebe. „Gesundheit geht vor dem freien Warenverkehr“, betonte er.

Gratisskitag in Gitschberg-Jochtal Die Arbeiten zur Beleuchtung des Tunnels der Umfahrung von Mühlbach sind schneller abgeschlossen worden als geplant. Während dieser Arbeiten war ein Teil des Verkehrs durch den Ortskern von Mühlbach geleitet worden.

11. Dezember, die Skigebiete Gitschberg und Jochtal an und lädt Junge und Junggebliebe­ ne zum Gratisskifahren nach Meransen und Vals. Zusätzlich wird ein umfangreiches Tages­ programm geboten: Für die „Skizwerge“ gibt es Kinderani­ mationen, des weiteren Ski- und Snowboardtests, ein „Motocross Snow-Event“, die „Big Air Show“ sowie Live-Auftritte von nationa­

len und internationalen Musik­ gruppen. Die Veranstalter, Hüt­ tenwirte und Restaurants laden herzlich zu deftigen Schman­ kerln ein. Fette Beats und heiße Stimmung bieten die diversen Aprés-Ski-Partys auf den Hütten und den Talstationen. Zusätzli­ che Informationen im Internet: www.ferie.it.

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Foto: Tourismusverband Eisacktal

Viele können es kaum mehr erwarten, bis die ersten Flocken fallen. Die „Brettln“ anschnallen, das Snowboard aus dem Keller oder aber Carving nonstop! - in Kürze beginnt endlich wieder die Skisaison. Erstmalig in Süd­ tirol mietet die Firma „APEC GmbH“ in Zusammenarbeit mit „Auto Zentrum Beikircher“ so­ wie dem Getränkedistributeur „Partesa Südtirol“ am Samstag,

Das Naherholungsgebiet Ochsenbühel in der Gemeinde Natz Schabs hat eine bürokratische Hürde genommen: Das erste Baulos wurde von den UVP-Amtsdirektoren gutgeheißen. Das Projekt beinhaltet einen Spielplatz, einen Übungsplatz für die Feuerwehr, insgesamt drei Kilometer Spazierwege und einen 2.000 Quadratmeter großen Parkplatz. 47


Blauhaus Bozen

Busverbindung Brixen-Palmschoß Mit dem Winterfahrplan 2004/2005 wurde die Busver­ bindung zwischen Palmschoß und Brixen verbessert. So star­ tet nun um 7.30 Uhr ein Bus in Palmschoß, der um 8.16 Uhr in Brixen ankommt. Ein zusätzli­ ches Angebot gibt es von Brixen nach Palmschoß mit Abfahrtszeit um 10.35 Uhr und Ankunft um 11.21 Uhr (nur an Werktagen, außer samstags). Ebenfalls an den Werktagen, aber nicht am Samstag, startet um 11.24 Uhr

ein Bus in Palmschoß, der um 12.10 Uhr in Brixen ankommt. Neu ist auch die Verbindung von Brixen nach Palmschoß am Samstag um 18.15 Uhr. Die Union für Südtirol hat in einer Aussendung erklärt, dass die neue Busverbindung vor allem aufgrund ihrer Initiative zustan­ de gekommen sei. Sämtliche ak­ tuelle Fahrpläne sind übrigens im Internet unter www.sii.bz.it abrufbar. ms

Klausner Kinderweihnacht

Wintergärten und Glasanbauten

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Fenster- und Türensysteme

Auch heuer wieder präsen­ tiert sich die Stadt Klausen im weihnachtlichen Adventzauber. Unter dem Motto „Klausner Kin­ derweihnacht“ gibt es diesmal viel Programm für die Kleins­ ten, um ihnen die Zeit bis zum Weihnachtsabend zu verkür­ zen und den Eltern während­ dessen zu einem entspannten Einkaufen zu verhelfen. Kekse backen, Fensterbilder malen oder Apfelnikolos basteln steht unter anderem auf dem Pro­ gramm der acht Aktionsräume, die an den Nachmittagen (von 15 bis 18 Uhr) folgender Tage geöffnet haben: vom 6. bis 12., vom 15. bis 19., vom 22. bis zum 23. Dezember. Außerdem sollten sich die „schlimmen“ Kinder am 5. Dezember in Acht nehmen, denn ab 17 Uhr findet

der Krampusumzug statt. Die „Braven“ können sich dafür am 6. Dezember ab 15 Uhr bereit­ halten, wenn der Nikolaus seine Runde dreht. Auch sonst gibt es viel Programm, wie beispiels­ weise zahlreiche Chöre, die an den Wochenenden die Stadt mit Weihnachtsliedern erklin­ gen lassen. Ebenso werden die Schaufenster im Zeichen musi­ kalischen Zaubers stehen. Für die Schnäppchenjäger unter den Besuchern der Stadt hat sich das Klausner Stadtlkomitee ein ganz besonderes Geschenk einfallen lassen: In vielen Geschäften, bei Gastwirten und Handwerkern werden die Besucher Glücks­ räder vorfinden, die ihnen viele Prozente als Vergünstigung auf ihren Einkauf bringen. Jede Dre­ hung ist ein Treffer! al


Event

Neuer Firmensitz und Beratungszentrum

Geschäftsführer Karl Oberhollenzer Ing. Benno Barth, Arch. Christian Moser, Arch. Walter Brida

Seit Juni verfügt die Firma Zumtobel Staff über einen neuen Firmensitz im Löwe-Center in Vahrn, der im Rahmen einer Feier für Kunden und Freunde des Hauses am 22. Oktober offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. Concetta Crepaz (Verwaltung) und Elisabeth Pliger (Logistik/Auftragsbearbeitung)

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Alex Gemmato, Leiter Produktmarketing

Die Firma „Zumtobel Staff Illuminazione“, ein Tochterun­ ternehmen der international füh­ renden Zumtobel-Gruppe, belie­ fert den italienischen Markt mit Produkten und Serviceleistungen rund um innovative Lichttech­ nik. An den Standorten Vahrn, Mailand und Rom erwirtschaftet das Unternehmen mit 30 Mitar­ beitern und einem landesweiten Vertreternetz einen Jahresumsatz von rund 40 Millionen Euro.

Pfarrer Josef Granruaz

Vom Konzept zur Planung und Realisation Wie Geschäftsführer Karl Oberhollenzer bei der Eröff­ nungsfeier betonte, ist es ent­ scheidend, die Kunden vom Konzept über die Planung und Installation bis hin zur Wartung auf kompetente und projektbe­ zogene Weise zu betreuen. Die neuen Räumlichkeiten dienen als operativer Hauptsitz und als Beratungszentrum für Architek­ ten, Fachplaner und Installa­ teure, in dem innovative Licht­ lösungen gezeigt werden. Karl Oberhollenzer dankte allen am Bau beteiligten Unternehmen sowie Architekt Christian Moser, der das Projekt für die großzü­ gige und transparente Büroland­ schaft erstellt hatte. Der Bürgermeister von Vahrn, Josef Sigmund, gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass Zumtobel Staff seinen Hauptsitz für Italien in Vahrn behalten hat und dankte Karl Oberhollenzer dafür. Aufsichtsrats-Vorsitzender Rudolf Rimbl forderte mehr Be­ mühungen Südtirols, ein interes­ santer Standort für Unternehmen zu bleiben, und erinnerte daran, dass erfolgreiche Unternehmen

Margit Piok von der Dolomiten-Redaktion, Vizebürgermeister Andreas Schatzer Georg Gabrielli, Kundenberater und Gebietsleiter

Alois Volgger (Unternehmensgruppe Falkensteiner), Marketingleiter Markus Lobis Vizebürgermeister Dario Stablum, LA Walter Baumgartner, Aufsichtsratsvorsitzender Rudolf Rimbl

attraktive Arbeitsplätze bieten und Steuern zahlen, die großteils in den Landeshaushalt fließen.

„Element Licht“ In der Segnungszeremonie kam Pfarrer Josef Granruaz auf das Element Licht zu sprechen, das in der christlichen Tradition eine zentrale Rolle spielt, und schlug eine Brücke zur Arbeit, die in den neuen Räumlichkei­ ten geleistet wird. Ein reichhaltiges Büffet schuf anschließend den Rahmen für Gespräche und Kontakte unter den zahlreichen Gästen, die aus ganz Italien nach Vahrn gekom­ men waren.

BM Josef Sigmund Marina Bressan (Auftragsabwicklung), Kundenberater Cesare Vinco

Mirko Bortolaso (Systeme), Albert Frei (Leiter Systeme)

Mauro Piontini, Leiter Bereich Hospital Lighting, Kundenberater Martin Unterberger

Kundenberater Ignaz Raffl mit Norbert Knaupp, Karl Wenter und Günther Pernstich (Fa. Selectra)

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Foto: Oskar Zingerle

Doris Brunner doris.brunner@brixen.net Tel. 0472 837537

ticker Der Männerchor Neustift hat unter der Leitung von Rudi Chizzali in Innsbruck das Gesamttiroler Wertungssingen 2004 mit der höchsten Punktezahl und dem Prädikat „ausgezeichnet“ gewonnen.

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Noch bis zum 18. November werden in der Rathausgalerie in Brixen unter dem Titel „Oriente – occidente“ Bilder von Diana Lomeihing und Rita Notdurfter gezeigt.

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Des Kaisers neue Kleider Sechs Tage lang verwandelte sich das Forum Brixen Anfang November in einen bunt-fröhlichen Treffpunkt für Kinder und Kind-Gebliebene. Zum dritten Mal gaben sich Puppen- und Figurenthe­ aterspieler aus Deutschland und Italien in Brixen ein Stelldichein. „Mix Max“ – so nannte sich die Veranstaltung, bei der neben einer Bücherschau im Foyer vor allem zahlreiche Puppentheaterspiele geboten wurden. Leuchtende Kinderaugen verursachten beispielsweise das Stück „Ein Bär muss her“, aufgeführt vom Figurentheater Namenlos. Aber auch Klassiker wie „Der Wolf und die sieben Geißlein“ oder „Des Kaisers Neue Kleider“ fanden großen Anklang. oz

Endlich: Stadtbuch Brixen

Die Stadtbibliothek in Brixen wurde kürzlich gemeinsam mit vier weiteren Bibliotheken Südtirols vom Amt für Bibliothekswesen für ihre Organisation und Qualität ausgezeichnet. Der Leiter Bruno Kaser und Stadtrat Gebhard Dejaco nahmen die Ehrung entgegen.

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In der neuen Testa Rossa caffèbar in der Altenmarktgasse haben Künstler die Möglichkeit, sich zu präsentieren. An allen Adventsonntagen gibt es von 10 bis 15 Uhr ein Jazz-Frühstück. Gestartet wird Ende November mit den Latin-Jazzern Walter Tolloy, Wolfgang Paulmichl und Stefan Welzel.

Mit dreijähriger Verzöge­ rung erscheint am 1. Dezem­ ber endlich der erste Band des Stadtbuchs Brixen: Finanzielle Probleme und organisatorische Schwierigkeiten sind für das verspätete Erscheinen des Ju­ biläumswerks verantwortlich, wofür sich die Herausgeber ent­ schuldigen. Aber das Warten hat sich gelohnt: Auf gut 450 Seiten bietet der erste Band eine kom­ pakte Übersicht zur Geschichte Brixens von der Jungsteinzeit

bis zur Ära Seebacher/Stablum. Autoren von Rang wie der Inns­ brucker Universitätsprofessor Helmut Alexander, der Mediä­ vist Gustav Pfeifer, Brixens Stadtarchivar Hubert Mock, die Archäologen Stefan Demetz und Günther Kaufmann sowie Mitherausgeber Hans Heiss lie­ fern eine flüssig geschriebene, oft packende Darstellung. Zum Namen Brixen hat der Sprach­ wissenschaftler Christian Koll­ mann eine eigene Abhandlung beigesteuert. Dazu kommen rund 250 Bilder, viele davon von Leonhard Angerer, die den Text perfekt illustrieren, und ein vorzügliches Register. Damit ist Brixen nach Leifers die zweite

Stadtgemeinde, die über eine groß angelegte Aufarbeitung der Geschichte verfügt. „Brixen. Die Geschichte“ erscheint gleichzei­ tig in deutscher und italienischer Sprache und wird vom Verein „Prihsna 901-2001“ herausgege­ ben. Die Verlage Athesia und Tappeiner bieten Gewähr für ansprechende Gestaltung und sorgfältige Betreuung. Eine späte, aber willkommene Jubi­ läumsgabe; Band 2 des Stadt­ buchs soll dann im kommenden Jahr folgen. Der Präsentation im Forum am 1. Dezember um 20 Uhr darf man gespannt entge­ gensehen. wv

Neumodisch Kürbiscremsuppe eine Modeerscheinung so wie Halloween?

Litera Elixier

Lieber löffle ich Gersteals eine Geistersuppe!

GEvS

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Kunst in der Gemeinde Vahrn

Die Gemeinde Vahrn unter­ stützt junge Künstler und bietet ihnen fortan in den Räumlich­ keiten der Gemeindeverwaltung eine attraktive Präsentations­ plattform. Als erste Künstlerin machte die Vahrnerin Manuela Hinteregger, die bereits bei der Aktion „Kunst unter den Ster­ nen“ in Mühlbach sehr erfolg­ reich gewesen war, von dem Angebot Gebrauch. Nach viel Überzeugungsarbeit von Freun­ den wagte sie den Sprung in die Öffentlichkeit und zeigt nun ihre Werke einem breiteren Pu­ blikum. Die Idee, Bilder auch in nicht typischen Ausstellungs­

räumlichkeiten wie den Büros einer Gemeindeverwaltung zu zeigen, überzeugten Manuela Hinteregger und den Vahrner Vizebürgermeister und Kulturas­ sessor Andreas Schatzer sofort. Hinteregger experimentiert mit Farbe und Materialien; die viel­ fältige Künstlerin kann man als eine ästhetische Wandrerin be­ zeichnen, die aber doch immer den Abgrund sucht. Die Ausstel­ lung dauert noch bis zum 26. November; Öffnungszeiten von Montag bis Freitag von 8 bis 12.30 Uhr und mittwochs von 14 bis 18 Uhr. oz

Blinde Kuh 2 Arnold Tribus hat mit „Blin­ de Kuh 2“ ein Büchlein veröf­ fentlicht, das ausschließlich Tex­ te enthält, die in den letzten vier Jahren als Leitartikel der „Ta­ geszeitung“ veröffentlicht wor­ den waren. Joseph Zoderer be­ zeichnet in seinem Vorwort den Arnold-Tribus-Jargon als „süd­ tirolerischen Kontrapunkt zum Wiener Schmäh“, ohne jegliches Pathos und ohne künstliche Auf­ geregtheit, dafür aber mit einer unverblümten Direktheit, die all jenen den Atem verschlägt, die gerne vorsichtig und demütig um den Brei herumreden. Die frech-frivole Sprache, die man­ chen aus der „Kleinkariertheit unseres Provinzdenkens“ reißt, hat eine schockierende Wirkung, weil dieser Jargon gnadenlos ausdrückt, was viele manchmal gar nicht zu denken wagen, und weil Arnold Tribus den Nerv der Zeit trifft und uns schonungslos und ohne Weichzeichner den ge­ sellschaftlichen Spiegel vorhält. Das Kapuziner-Schwanzl, die 52

ach so bösen Albaner und die Forderung, Allerheiligen durch Halloween zu ersetzen, mögen wohl manchen von uns den Atem anhalten lassen, ebenso die spitzfindigen Ausführungen zum Punktepatent und zur Por­ noschule. Und wenn man auch bei einigen Texten nicht umhin kommt, den Kopf zu schütteln – spätestens im letzten Satz hat der „Sprachfuchs Tribus“ wieder Recht, weil er im Grunde ja nur unsere Provinzwelt beschreibt. Die 201 Seiten der „Blinde Kuh 2“ sind im Verlag edition AROB erschienen und an jedem Kiosk sowie im Buchhandel er­ hältlich. mk


Was ergibt Bürgerkapelle Mühlbach plus Musikkapelle Ro­ deneck minus nicht mehr ganz junge Musikanten multipliziert mit einer Portion Engagement und der Unterstützung durch die Musikschule? „Jublärom“! So heißt nämlich die frisch ge­ backene Jugendkapelle, die im Oktober durch die Zusammenar­ beit der zwei Musikvereine ent­ standen ist. Der etwas phanta­ sievolle Name ist die Abkürzung für „Jungbläser Rodeneck Mühl­ bach“. An der Spitze der Grup­ pierung stehen Michael Lechner als Organisator und Oskar Zin­ gerle als musikalischer Leiter. Wie so oft war auch in diesem Fall die Not der beste Erfinder. Mit den eigenen Jungmusikan­ ten hätte es für keine der beiden Kapellen zu einer Jugendforma­ tion gereicht, doch gemeinsam sei eine 27-Mann-starke Truppe zustande gekommen, erklärt Zingerle. Die ersten Proben ha­ ben bereits stattgefunden, für das Publikum wird „Jublärom“

Foto: Oskar Erschbaumer

Jublä... was?

Anfang des nächsten Jahres erst­ mals aufspielen. Unterstützt von einigen Routiniers, die schwach besetzte Register wie Posaunen,

Hörner, Bass und Schlagwerk verstärken, wird „Jublärom“ vor allem moderne Werke, aber auch den einen oder anderen

traditionellen Marsch zum Bes­ wv ten geben.

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Missy May in Brixen

Ohne Abschied

Das alljährliche „lebende Schaufenster“ im Großen Gra­ ben von Brixen lockte dieses Jahr eine viel versprechende Newcomerin der österreichi­ schen Musikszene an. Die Wie­ ner Wirtschaftsschülerin Stefanie Meier-Staufer, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen „Mis­ sy May“, brachte die Menge mit ihrem Chart-Hit „Star that you are“ zum Toben. Nachdem Mis­ sy May bei der österreichischen Musik-Castingshow Starmania rausgeflogen war, stürmte die 18-jährige im heurigen Sommer die Top 10 der österreichischen

Am Donnerstag, 25. Novem­ ber, wird im Anreiterkeller in Stufels das Frauentheaterstück „Ohne Abschied“ aufgeführt. Das Datum wurde nicht zufällig gewählt: Dieser Tag wurde 1981 zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ ernannt. Es ist ein Gedenktag an die drei Schwestern Mirabal, die 1960 in der Dominikanischen Repu­ blik vom militärischen Geheim­ dienst monatelang gefoltert und anschließend getötet wurden, nachdem sie politisch im Un­ tergrund gegen Diktator Trujillo gearbeitet hatten. Der Mut der drei Mirabal-Schwestern gegen den Tyrannen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, gegen Unrecht einzutreten. Auf einem Treffen lateinamerikani­ scher und karibischer Frauen in Bogotá würdigten die Teil­ nehmerinnen die Mädchen; seit 1999 ist der 25. November auch von den Vereinten Nationen als offizieller internationaler Ge­ denktag anerkannt. Dieser Hin­

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Charts. Das „lebende Schaufens­ ter“ von Sport Acherer ist somit von einer reinen Modeschau zu einem Musikhighlight mutiert. Mit Alex von den Südtiroler Bergvagabunden, der Gruppe Seek, DJ Albi, LeeSha (Jamie Lee Losso und Sharon Kersch­ baumer) und der Formation Sitting Bull wurde neben Missy May den ganzen Tag Musikun­ terhaltung geboten, so dass das lebende Schaufenster nach dem heurigen Erfolg wohl eine Fort­ setzung im nächsten Jahr erfah­ ren dürfte. oz

tergrund ließ die Theatergruppe Juki-Ikaros ein Stück auswählen, das von den sprachlosen Ge­ heimnissen einer sexuell genö­ tigten Frau handelt. Doch trotz dieses bedrückenden Themas wird die Geschichte der Frau fast heiter erzählt, anmutig, mit vielen bewegenden Bildern aus Kindheit, Schulzeit, Jugend – so könnte es jede Frau erlebt ha­ ben. Erst zuletzt wird das wahre Geheimnis gelüftet. Das, war­ um sie hier spricht, das, was sie immer verschwiegen hatte, ver­ schweigen musste: Ihr uneheli­ ches Kind vom ehemaligen Leh­ rer Heinrich, das sie zur Pflege weggegeben hatte – es ist heute 12 Jahre alt. Das Stück wird am Samstag, 27. November, wieder­ holt. Die Vorstellungen beginnen um 20.30 Uhr. al


Erfolgreiche Filmpremiere Vor kurzem feierte der Do­ kumentarfilm des Brixners Pa­ trick Kofler „Die vergessenen Flüchtlinge Burmas“ in der Eu­ ropäischen Akademie in Bozen Premiere. 200 Gäste waren aus dem ganzen Land gekommen, um dieses bewegende Filmdo­ kument zu sehen, darunter auch Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik sowie Vertreter der Medien. Der Film erzählt vom Leid der unterdrückten Minder­ heiten in Burma, über Gewalt und Vertreibung, Verbot der Pflege von Sprache und Kultur sowie über die wirksame Hilfe aus Südtirol durch die Organi­ sation „Helfen ohne Grenzen“. „Die vergessenen Flüchtlinge Burmas“ ist ein gewichtiges Do­ kument über eine seit über 40 Jahren andauernde menschliche Tragödie, die sich unbemerkt vor den Augen der Weltöffent­ lichkeit abspielt. Die Flüchtlinge werden durch unaussprechliche Gewalt und Willkür, teilweise durch Kindersoldaten vertrieben,

an der Ausübung ihrer Kultur und Sprache gehindert und lan­ den schließlich in den Nachbar­ staaten, wo sie geduldet, aber nicht erwünscht sind. Sie leben dort ohne Rechte und unterver­ sorgt, verrichten Sklavenarbeit und werden ausgebeutet. Zwei Generationen Flüchtlingskinder wuchsen bereits ohne Schulbil­ dung auf. Benno Röggla, eben­ falls aus Brixen und Vorsitzender des Vereins „Helfen ohne Gren­ zen“, stellte seine Organisation vor, die in etwas mehr als zwei Jahren Schulen für 1.200 Flücht­ lingskinder schuf, Prothesen für Minenopfer zur Verfügung stellt und ein Waisenhaus mit über 100 Kindern tatkräftig unter­ stützt. Die aktuelle politische Si­ tuation in Burma sei, so Röggla, nach einem „kleinen“ Putsch am 18. Oktober 2004 brisanter denn je. oz

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Childay – Jugend für Jugend

Am Freitag, 3. Dezember, findet in Mühlbach im Rahmen der Glaubenswoche in der Pfarr­ kirche ein Benefizkonzert statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Daran teilnehmen werden die White Lily Gospel Singers, Clara Satt­ lers Mädchenchor mit Elisabetta Leonardi am Klavier, Jürgen Fe­ derers Big Band der Musikschu­ le Vintl, das A-Capella-Quartett New Day und der Coro Tirolese von Rudi Chizzali. Der Abend wird organisiert von der SKJGruppe Mühlbach. Mit dabei ist auch Jugendseelsorger Eugen Runggaldier. Unter dem Leitsatz „Jugend für Jugend“ will die SKJ-Mühlbach hilfsbedürftige Ju­

gendliche in Chile unterstützen und ihnen die Chance auf eine bessere Zukunft geben. Chile wurde deshalb gewählt, weil der Mühlbacher Pater Paul Pezzei seit kurzem dort als Missionar tätig ist. „Childay“ ist der Name dieser Hilfsaktion, die Jugendli­ che dazu bewegen soll, hinzu­ hören, hinzuschauen und aktiv zu werden. „Childay“ steht also für Zivilcourage und Solidarität, dem Jahresmotto von Südtirols Katholischer Jugend. „Childay“ ist aber nicht auf dieses eine Benefizkonzert beschränkt: Im nächsten Frühjahr wird es neben einem Ostermarkt ein Rockfesti­ val geben. Die Patenschaft hat Herbert Denicolò, der Leiter des Amtes für Jugendarbeit, über­ mk nommen.

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Modelle der Ethik

„Modelle der Ethik im Voll­ zug des Lebens“ ist der Titel ei­ nes Buches, das vor kurzem im Verlag A. Weger erschienen ist. Der Autor ist Gottfried Gartner, geboren 1932 im Ahrntal, ehe­ mals Mitglied des Kapuziner­ ordens und später Oberschul­ lehrer für Deutsch, Philosophie und Psychologie, unter anderem

auch an der Kaufmännischen Lehranstalt in Brixen. Gartners Modelle der Ethik sind keine konkreten und handfesten Re­ geln für ein geglücktes Leben, sondern vielmehr seine ganz persönlichen Erkenntnisse zu einem Thema, dessen Grenzen weitläufig und verschwommen sind. Die Lehre von der Ethik, also die „Lehre vom sittlichen Wollen und Handeln des Men­ schen in verschiedenen Lebens­ situationen“, ist nicht etwas, das sich in einfache Worte fassen lässt. Dafür gibt es wohl zu viele verschiedene Ansätze, die dieses sittliche Wollen und Handeln beschreiben wollen. Auch Gart­ ners Buch ist dem entsprechend keine leichte Kost, sondern eher etwas für philosophisch inte­ ressierte Menschen, die bereit sind, sich mit sehr theoretischen Lebensentwürfen auseinander­ zusetzen, die das Leben als ein „Stückwerk“ ansehen, dessen Vollendung unerreichbar bleibt. mk

„Cantus Cölln“ in Milland Am Samstag, 20. November, lädt die Initiative Musik und Kir­ che in die Freinademetzkirche Milland zu einer besonderen Aufführung mit dem Ensemble „Cantus Cölln“. Von Konrad Junghänel gegründet, hat sich „Cantus Cölln“ in kürzester Zeit als eines der angesehensten so­ listischen Vokalensembles im internationalen Musikleben etab­ liert. Die meisten der inzwischen etwa 25 CDs wurden mit inter­ nationalen Preisen ausgezeich­ net. „Cantus Cölln“ hat bei der diesjährigen Echo-Verleihung in München in der Kategorie Chor­ werkeinspielung für das „Altba­ chisches Archiv“ den Echo-Klas­

sik-Preis 2004 erhalten. „Cantus Cölln“ hat bereits vor drei Jahren in der Freinademetzkirche Wer­ ke von J.S. Bach vor einem be­ geisterten Publikum aufgeführt. Das Ensemble bringt Werke aus dem „Altbachischen Archiv“ zur Aufführung, einer von Jo­ hann Sebastian Bach angelegten Sammlung von Kompositionen seiner Vorfahren. Zur Sicherung vor den Bombenangriffen 1943 war es als Herzstück des Ar­ chivs der Berliner Singakademie in das niederschlesische Schloss Ullersdorf verlagert worden. Die Front ging 1945 darüber hin­ weg, das Archiv war verschol­ len. Im Frühjahr 1999 wurden im Staatsarchiv von Kiew die Archivbestände der Berliner Singakademie wieder gefunden. Es handelt sich dabei um Meis­ terwerke, die die Jahrhunderte hindurch nichts von ihrer kom­ positorischen Intensität verloren haben. Beginn ist um 20 Uhr; unterstützt wird die Aufführung insbesondere durch die Stiftung Südtiroler Sparkasse. Weitere In­ formationen im Internet: www. wv musikkirche.it. Eisenbahn mit Zug

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Aus der Erfahrung heraus, dass unterhaltsame Stücke ein größeres Publikum ansprechen als ernste Abhandlungen, hat die Heimatbühne Vahrn für die anstehende Theatersaison einen heiteren Schwank ausgewählt, den sie Anfang Dezember auf die Bühne bringen wird.

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Beim Schwank „Der Frühpensionist“darf sich das Publikum auf eine turbulente Verwechslungskomödie freuen

N

Nach dem Lustspiel „Opa will heiraten“ und der Faschings­ revue „Vahrnereien“, die Robert Braun in Szene gesetzt hatte, wurde diesmal in bewährter Rotation auf den alterfahrenen Theatermacher und Mitbegrün­ der der Heimatbühne Vahrn,

info Heimatbühne Vahrn

„Der Frühpensionist“ von Roman Alexander Aufführungen: Sa., 4. Dezember um 20 Uhr So., 5. Dezember um 18 Uhr Mi., 8. Dezember um 20 Uhr Sa., 11. Dezember um 20 Uhr So., 12. Dezember um 18 Uhr Ort: Haus Voitsberg in Vahrn Vorbestellungen: Tel. 0472 833371

Peppi Prantner, als Regisseur zurückgegriffen. Seit mehreren Wochen lau­ fen nunmehr die Proben, bei den Spielern steigt langsam der Adrenalinspiegel, und das Pu­ blikum darf durchaus gespannt darauf sein, was die Bühne diesmal zu präsentieren vermag. Auf dem Programmheft wird zu lesen sein: Die Heimatbühne Vahrn präsentiert den Schwank in drei Akten „Der Frühpensio­ nist“ von Roman Alexander.

Kein überstrapazierter Bauernschwank Die Thematik des Stückes orientiert sich im weitesten Sin­ ne am Molière-Bühnenklassiker „Der eingebildete Kranke“. Das Stück ist in der heutigen Zeit angesiedelt und hebt sich so­ mit allerdings sowohl von der Thematik als auch vom Genre deutlich und wohltuend vom klischeehaft überstrapazierten Bauernschwank ab. Das Stück um einen Beam­ ten, der mit nicht vorhandenen

Krankheiten seine Frühpensio­ nierung durchsetzen will, ist eine Verwechslungskomödie im besten Sinne des Wortes. Der Hauptdarsteller verbringt seinen „Krankenstand“ auf der Wohn­ zimmercouch und muss stünd­ lich mit einer amtlichen Kon­ trolle rechnen. Die Verlockung eines pikanten Abenteuers treibt ihn dann aber unvermittelt aus dem Haus. In der Funktion als „eingebildeter“ Kranker lässt er sich derweil von einem pensio­ nierten Arbeitskollegen vertre­ ten. Dieser Stellvertreter erlebt nun als vermeintlich Kranker al­ le möglichen Turbulenzen und auch den Besuch eines stellver­ tretenden Arztes. Der daraus re­ sultierende Befund bescheinigt ein schweres Leiden. Doch da­ mit ist das Ende der Unruhen im ersehnten Ruhestand noch lange nicht erreicht. Ob es sich im Bü­ ro nicht angenehmer leben lie­ ße? Man sieht: Das Stück bringt jedenfalls alle Voraussetzungen für einen süffisant unterhaltsa­ men Theaterabend mit.

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Dekadenz Radikal „Volksvernichtung oder meine Leber ist sinnlos“ ist die laufende Eigenproduktion der Dekadenz – ein Terrorakt auf die Gemütlichkeit und darüber hinaus ein gelungenes Experiment, „anderes“ Theater ins Land zu bringen.

I

In einer erdrückend ärmlich eingerichteten Wohnung steht Frau Wurm beim Abwaschbe­ cken und bejammert lauthals ihr ruiniertes Leben. Der Grund dafür ist ihr Krüppelsohn Her­ mann, der malend neben dem Fenster kniet. Er dreht sich nach hinten, pinkelt in ein Limona­ denglas und gießt damit die Pflanzen am Fensterbrett. „In meinem Bauch hat dein Vater mein Grab gegraben“, speit ihm

die Mutter entgegen, während er sich darauf freut, wenn er dereinst als berühmter Künstler „seiner lieben Mutti aufs Grab drauf brunsen darf“. So liefern sich die beiden maschinenge­ wehrgleich ein Match an Hass­ tiraden. Spätestens hier bereut man als Zuschauer, dass man vor der Vorstellung noch einen Bauern­ toast bestellt hat.

Leichen im Keller Im Stück wird ein Mietshaus senkrecht aufgeschnitten, bis die einzelnen Bewohner in all ihren Perversitäten Stockwerk

für Stockwerk blank daliegen: Ganz unten – sowohl räumlich wie auch in der internen Hack­ ordnung – die frömmelnde Frau Wurm mit ihrem Sohn Hermann, darüber die Familienidylle der Kovacics, aus Jugoslawien stam­ mend, aber über drei Genera­ tionen zu hochanständigen Spie­ ßern angepasst. Auch in diesem Stockwerk ist der Anstand nur als dünner Anstrich daheim, darunter kommen Inzest und Gewalt zum Vorschein. In der Etage darüber wartet die reiche Witwe Grollfeuer mit ihren men­ schenfeindlichen Sprachauswür­ fen und Vernichtungsphantasien auf den hilflosen Zuschauer.

Sprachexzesse Allerdings: „Der Inhalt ist se­ kundär. Zuerst kommt die Spra­ che, dann kommt der Mensch“, so Autor Werner Schwab in einem Interview, das er anläss­ lich der Uraufführung 1991 an den Kammerspielen München gegeben hat. Im Stück „Volks­ vernichtung oder meine Leber ist sinnlos“ zerfleischt sich eine Hausgemeinschaft mittels Spra­ che gegenseitig. Die Sätze sind surrealistisch, radikal und absurd zufällig; die gesprochene Bruta­ lität steigert sich ins fast Uner­ trägliche, bis sie umkippt und daraus eine große Komik ent­

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Im Stück „Volksvernichtung oder meine Leber ist sinnlos“ zerfleischt sich eine Hausgemeinschaft mittels Sprache gegenseitig steht. So stürzt man in Werner Schwabs Stück vom Schrecken ins Lachen und wieder retour. Der Österreicher Werner Schwab lebte die Extreme, die er in seinen „Fäkaliendramen“ darstellte: Selbstzerstörung, Feindseligkeit, Spießertum, Heuchelei, Unterwürfigkeit und Herrschsucht. Er lebte sie so hemmungslos, dass er im Alter von 35 Jahren nach einem Alko­ holexzess starb. Der Autor, der zwischen 1990 und 1994 zum meistgespielten Bühnenautor im deutschsprachigen Raum avan­ cierte, bezeichnete seine Spra­ che selbst als „Lingua Schwab“. Schon während der ersten Szenen fragt man sich als Zu­ schauer, wie um alles in der Welt solche Sprachmonstrosi­ täten im Kopf der Schauspieler bleiben. Liz Marmsoler, die im Stück die bigotte Frau Wurm darstellt, verwandelt sich nach der Vorstellung in eine verblüf­ fend sympathische Person. Sie gibt zu, dass sie bereits im Juni begonnen hat, die großen Pas­ sagen zu lernen: „Dabei stellten sich gerade die vielen kurzen Textstellen als extrem schwierig heraus. Doch“, so fährt sie fort, „ich wusste, wenn ich dieses Stück gut auf die Bühne brin­ ge, kann ich alles spielen“. Sie brachte ihre Frau Wurm Furcht erregend gut auf die Bühne.

Inzest, Mordgier & Alkohol

viel Mut zum Unkonventionellen – ein Wagnis, das manch andere Südtiroler Bühne nicht einge­ hen würde. Tatsächlich kamen jene Besucher, die sich einen lustigen Abend zum Zurückleh­ nen erwarteten, wenig auf ihre Rechnung. Schwab zerreißt im Stück ein Tabuthema nach dem anderen: „Gott ist selbstverständ­ lich ein Haustier, und Sie, Frau Wurm, sind das dazugehörige Hundefutter“. Dass das Experiment den­ noch gelungen ist, verdankt die „Volksvernichtung“ vor allem einer gut gewählten Besetzung. Dass die Furcht einflößende Frau Grollfeuer von Rainer Rei­ benbach dargestellt wird, ist anfangs gewöhnungsbedürftig, doch wird ihr alkoholgetränkter Despotismus durch einen männ­ lichen Darsteller erst richtig fa­ schistoid. Die Kovacics vom mittleren Stock, Georg Kaser, In­ grid Porzner mit ihren sexgeilen „Töchtern“ Antonia Tinkhauser und Christine Lasta, spielen im Reigen der schaurigen Hausbe­ wohner sicher die gemäßigteren Rollen. Und noch ein Stock­ werk darunter haucht neben Liz Marmsoler Peter Schorn, ebenso überzeugend, dem von Freiheit träumenden Klumpfuß Hermann Wurm sein bedrückendes Leben ein. Er ist der einzige, dem das Stück am Ende einen Hauch von Emanzipation zugesteht. Alexandra Laber

Die Wahl des Stückes zeigt von Seiten der Dekadenz sehr 59


Die Spanische Fliege Die letzte Vorstellung der „Spanischen Fliege“ ging am 14. November im Forum Brixen über die Bühne. Mit diesem erprobten Lachschlager wollte die Komödie Brixen einen kräftigen Saisonstart hinlegen.

S

Schlägt man im Wörterbuch unter dem Begriff „Spanische Fliege“ nach, erfährt man, dass die „Lytta vesicatoria“ eine Kä­ ferart ist, die getrocknet und zerrieben als starkes Potenz­ mittel wirkt. Und genau dieses scheint der Inszenierung des im Rahmen der Komödie Brixen laufenden Stücks „Die Spani­ sche Fliege“ ein wenig zu feh­ len. Dabei ist weder die Insze­ nierung schlecht, noch sind die Schauspieler Dilettanten, aber die Aufführung schmeckt ganz einfach mehr nach Baldrian als eben nach Spanischer Fliege.

Heiterkeit mit wenig Realitätsbezug Das liegt zum Teil daran, dass die Brisanz des Stückes vor mindestens 70 Jahren den Zünd­ stoff verloren hat. Schließlich fühlt sich heutzutage kein 19jähriges Mädchen nach einem Kuss zum Heiraten verpflichtet, und die wenigsten Väter be­ kommen Einspruchsrecht, wenn sich ihr erwachsener Sohn ver­ mählen möchte. Aber auch die Schauspieler scheinen ihr Stück streckenweise etwas zu trocken zu nehmen und legen an man­

Vier Väter und kein Sohn: Finale bei der „Spanischen Fliege“ chen Stellen einen niedrigeren Gang ein, wo es Rasanz verlan­ gen würde. Doch abgesehen davon ist das Stück durchaus amüsant. Es zählt zu jener Gattung Theater­ stücke, deren Hauptdarsteller zahlreiche Türen sind, aus de­ nen jeweils die richtigen Per­

sonen zur falschen Zeit heraus­ kommen und so für komplexe Verwirrungen sorgen.

Folgereiches Techtelmechtel Im Mittelpunkt der Handlung steht der Senffabrikant Ludwig Knolle und seine Frau Emma,

die dem örtlichen Sittlichkeits­ verein vorsteht. Dass sich deren Tochter ungeplanter Weise in ei­ nen windigen Rechtsanwalt ver­ liebt, empört die Mutter, denn diese hat schon den Sohn einer Freundin für ihre Tochter vorge­ sehen. Aber auch der Vater ist entsetzt, denn der Auserkorene

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ist jener Anwalt, gegen den er prozessiert. Und ausgerechnet dieser Anwalt kommt über Um­ wege zu einer Akte, die Senffa­ brikant Knolle lieber nicht ver­ öffentlicht sehen will. Er hatte nämlich vor über 20 Jahren ein Techtelmechtel mit der Tänze­ rin Rosita, genannt die „Spani­ sche Fliege“, die scheinbar nicht ohne Folgen blieb.

Im weiteren Verlauf des Abends tauchen insgesamt vier Väter auf sowie der vermeintlich uneheliche Sohn, der sich in die Tochter des Hauses verliebt, die aber eine ganz andere ist.

Ungleiche Bühnenpräsenz Als Ludwig Knolle steht Leo Ploner auf der Bühne, der auch Regie geführt hat. Sein Part ist witzig angelegt und wird sou­ verän gespielt. Manchmal wird jedoch der Unterschied an Büh­ nenpräsenz zwischen ihm und der restlichen Mannschaft über­ deutlich. Wenn beispielsweise in der Schlüsselszene die Meisels auftauchen – die vermeintliche „Spanische Fliege“ mit Ehemann, der plötzlich als vierter Vater auf der Bühne steht, und ihrem Sohn – wartet man als Zuschau­ er gespannt auf den Höhepunkt, bis man draufkommt, dass die­ ser bereits vorbei ist.

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Die Komödie Brixen ist in der Absicht gegründet worden, in Brixen – ähnlich wie in ande­ ren Südtiroler Städten – ein eige­ nes Stadttheater mit saisonalem Programm zu etablieren. Die Auswahl der Stücke sollte sich aus humorvoller Boulevardlite­ ratur, gehobenem Volkstheater oder auch einfachem Musikthea­ ter zusammensetzen. Damit sich das Publikum mit den Rollen und Stücken identifiziert, kön­ nen die Arrangements mit einem Augenzwinkern abgeändert und so einen Bezug zur Südtiroler Realität geschaffen werden. Ein weiterer Grundsatz der Komödie Brixen ist, die tragenden Rollen mit den besten einheimischen Kräften zu besetzen, aber auch begabte Laiendarsteller und Nachwuchskräfte sollen sich vor großem Publikum präsentieren können. Die Wahl des Stückes fällt zwar durchaus in die Fraktion „humorvolle Boulevardliteratur“, doch der Bezug zur Südtiroler Realität wurde maximal durch die leichte Dialektfärbung der Sprache erreicht. Das Zielpu­ blikum der Komödie ist sicher eher etwas älter, und doch ken­ nen selbst die ältesten Besucher im Forum die Thematik von heiratsvermittelnden Eltern und eheversprecherischen Küssen nur noch aus den Erzählungen ihrer eigenen Eltern.

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Ein Schuss „Spanische Fliege“ In den vergangenen drei Jahren sind insgesamt acht Stü­ cke produziert worden, eine be­ achtliche Zahl. Vielleicht wäre es sinnvoll, das Konzept noch mal zu überdenken und mit den gleichen Mitteln auf ein bis zwei jährliche Produktionen zu re­ duzieren, diese aber mit einem Schuss „Spanischer Fliege“ zu würzen. Warten wir deshalb ge­ spannt auf die nächste Produk­ tion, „Zehn kleine Negerlein“ von Agatha Christie, die im Feb­ ruar Premiere haben wird. Alexandra Laber

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Comeback in Brixen Seit Ende September trainiert die Pfattnerin Sara Parise, eines der größten Schwimmtalen­ te Italiens, in der Brixner Acquarena. Für Pa­ rise bedeutet dies eine Rückkehr zum Trainer Paul Dalsass, der sie bis 2002 trainiert hatte. Vor zwei Jahren war Sara Parise nach Verona „ausgewandert“ und wollte dort den großen Durchbruch schaffen. Es folgten jedoch er­ nüchternde Jahre, und Parise schlitterte nicht nur wegen der Enttäuschung bei der Olympi­ ade in Athen in eine Krise. Nun hat sie ent­ schieden, mit Dalsass ein individuelles Trai­ ningsprogramm zu absolvieren. Ab Dezember wird die Italienrekordhalterin in 100 m und 200 m Lagen in die Mannschaft des SSV Brixen integriert. Für Brixen öffnen sich mit Parise als Vorbild und Zugpferd neue Perspektiven. to

ticker Der SSV Forst Brixen Handball verfügt seit September über eine eigene Homepage im Internet. Darin können aktuelle Ergebnisse, Spielberichte, Fotos, News usw. abgerufen werden. Die Adresse lautet www.brixenhandball.com.

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Bei der Skiweltmeisterschaft 2005 in Bormio wird mit Herbert Klammer als technischer Delegierter auch ein Brixner dabei sein.

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Der Hockey Club Brixen hat vor kurzem gegen den Tabellenersten Meran einen überraschenden Ausgleich erzielt. Brixen liegt in der Serie A2 am unteren Tabellenende. Das nächste Heimspiel findet am 20. November statt – Brixen muss gegen Eppan antreten.

Brixner Legionäre Der SSV Bozen hat sich den Aufstieg von der italienischen Handballmeisterschaft der Serie A-2 in die A-1 zum Ziel gesetzt und holte sich dazu unter an­ derem Verstärkung aus Brixen: Miklos Kovacs, Aaron Mussner und Hubi Nössing wechselten zum Saisonanfang zum SSV Loa­ cker Bozen. Der Wahlbrixner und Erfolgstrainer Miklos „Miki“ Kovacs (nicht zu verwechseln mit dem derzeitigen Trainer der Brixner Mihaly „Mischi“ Kovacs)

ist und bleibt ein Spitzentrainer, der nun nach einer zweijährigen Übergangslösung als Barbetrei­ ber eine neue Herausforderung gesucht hat. Er gilt als neuer Hoffnungsträger bei den WeißRoten, mit dem der Aufstieg ge­ schafft werden soll. Aaron Muss­ ner hat in den letzten Jahren in Brixen bewiesen, ein guter Torwart zu sein. Es war für ihn nun an der Zeit, selbst die volle Verantwortung zu übernehmen. Hubi Nössings Comeback und

gleichzeitiger Wechsel nach Bo­ zen gilt als große Überraschung, mit der niemand gerechnet hat­ te. Nössing wird mit seiner Er­ fahrung und dem beispielhaften Einsatz eine große Bereicherung für den Bozner Handballsport darstellen. Das Verletzungspech hat bei ihm jedoch schon vor Saisonbeginn zugeschlagen: Er hatte sich in einem Trainings­ spiel am Ringfinger verletzt und wird mehrere Wochen ausfal­ len. to

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Italiens Handball-Nationalmannschaft wird sich vom 16. bis zum 18. November in Brixen auf ein Vierländer-Turnier vorbereiten, das ab dem 19. November in Nordtirol stattfinden wird. Als einziger Brixner wurde Torwart Armin Michaeler nominiert.

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Skivergnügen für alle Altersgruppen Der Vorstand der Sektion Ski im Wintersportverein Bri­ xen stellte seinen Mitgliedern bei einem Informationsabend das umfangreiche Tätigkeitspro­ gramm der kommenden Saison vor. Für Grundschüler von sechs bis zehn Jahren gibt es in der kommenden Saison die SchneeSpiel-Spaß-Gruppen. Die Anmel­ dung ist bis zum 22. Dezember beim Tourismusverein Brixen möglich. Kindern und Jugendli­ chen, die Freude am Rennsport haben, bietet der WSV verschie­ dene Trainingsgruppen. Für die jüngsten Athleten (Jahrgang 1998 und jünger) beginnt das Skitrai­ ning in der Aufbaugruppe mit Gustav Kaneider im Dezember. Die Baby-Sprint-Gruppen (Jahr­ gang 1994-1997) haben mit dem Trockentraining bereits im Au­ gust begonnen und werden im Winter auf der Plose trainieren. Die Grand-Prix-Gruppen (Jahr­ gang 1993-1990) haben schon

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zahlreiche Stunden Trockentrai­ ning absolviert; das intensive Wintertraining mit Konny Mess­ ner beginnt im Dezember auf der Plose. Die WSV-Junioren (Jahrgang 1989-1986) bereiten sich mit einem intensiven Skiund Trockentrainingsprogramm gemeinsam mit dem RG Wipptal

auf die zahlreichen Rennen im In- und Ausland vor. Für WSVAthleten, die keine Rennen mehr bestreiten wollen, jedoch gerne weitertrainieren, bietet der WSV heuer Hobbygruppen für Oberschüler und Mittelschü­ ler an, die von Manuel Coppola und Evelyn Jocher betreut wer­

den. Für Erwachsene bietet der WSV Skivormittage jeweils am Mittwoch und Samstag mit den Trainern der Athletengruppen. Senioren haben die Möglichkeit, gemeinsam mit dem VSS den „Skitreff 50plus“ zu besuchen. Mehr Informationen im Internet: oz www.wsvbrixen.it.


Vize-Italienmeister im Vespa-Gimkana

Der Brixner Martin Schifferegger übt bereits seit 15 Jahren die etwas außergewöhnliche Sportart Vespa-Gimkana aus. Vor kurzem wurde er bei den Italienmeisterschaften in Musile di Piave, wo er lediglich von Luca Fantozzi geschlagen wur­ de, Vize-Italienmeister. Für seine langjährigen sportlichen Leistun­ gen bei Europa- und Italienmeis­ terschaften in Vespa-Trial und Vespa-Gimkana wurde Schiffer­ egger heuer zudem von der „Fe­ derazione Internazionale Vespa“

ausgezeichnet. Er wurde 1988 in Pforzheim (D), 1999 in Oedt (D) und 2003 in Fürth (D) Europa­ meister und war bei den wich­ tigsten nationalen Wettbewerben stets ganz vorne platziert. Durch leichte regelkonforme Verände­ rungen der Kotflügel und durch das Anbringen von Fußrastern wird beim Gimkana die Vespa so umgebaut, dass sie geländetaug­ lich ist. Die besten europäischen Athleten dieser Disziplin kom­ men aus Trient und Südtirol. to

Abends sind alle die Sieger Am 23. Oktober veranstalte­ te die Freizeitmannschaft „Hai Dschampers“ in der Turnhalle der Zone Rosslauf das alljähr­ liche Volleyball-Mixed-Turnier. Einen Nachmittag lang kämpf­ ten zwölf Mannschaften aus Südtirol und Österreich mit klangvollen Namen wie „Ge­ füllte Hülsenfrüchte“ oder „Old Schmetterhand“ um den Sieg. Im Vordergrund stand neben der sportlichen Leistung vor al­ lem der Spaß. Am Abend ließen

die Volleyball-Freaks den sport­ lichen Nachmittag mit einem ge­ meinsamen Pizza-Essen und der Preisverteilung ausklingen. Sie­ ger des heurigen Turniers war die Mannschaft „Swinging Team“ aus Innsbruck, die die Südtiroler „Sechs on the Beach“ im Finale mit 2:0 schlugen. Dritter wurde die Mannschaft „Abends sind wir die Sieger“ aus Österreich. oz

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Kleiner Verein, große Ambitionen Der Sportclub Plose ist in finanzieller Hinsicht und im Kameradschaftsgeist ein vorbildlicher Verein. Flaggschiffe des Vereins sind die Sektionen Fußball und Kegeln.

Eigene Sportzone

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Als „Dorfverein“ von St. Andrä, St. Leonhard, Mellaun, Klerant und Afers leistet der SC Plose eine vorbildliche Basis­ arbeit. Der Verein versteht es, die gesamte Bevölkerung des Plosebergs in sportliche Tätig­ keiten und in gesellschaftliche Veranstaltungen einzubinden. Dadurch hat er sich im Vereins­ leben einen nicht mehr wegzu­ denkenden Platz erworben. Der Großteil der Bevölkerung des Plosebergs identifiziert sich in der einen oder anderen Weise mit dem Verein, sei es im Fuß­ ball, beim Skifahren, Kegeln, Tennis oder beim Rodeln. Dar­ über hinaus suchen die Vereins­ verantwortlichen immer wieder eine enge Zusammenarbeit mit anderen Vereinen. Nur damit, so ist man sich einig, kann man den einzelnen Aktiven die Mög­ lichkeit zur Weiterentwicklung gewährleisten.

info Verein: S.C. Plose (Sportclub Plose) Gründungsjahr: 1971 Vereinsfarben: gelb/blau Vereinssitz: St. Andrä, Mairdorf/Sportzone Präsident: Paul Profanter Vize-Präsident: Florian Oberhauser Kassier: Wolfgang Messner Schriftführer: Hubert Agreiter Sektionsleiter: Norbert Profanter (Fußball) Josef Brunner (Ski) Hans Holzer (Kegeln) Walter Hozer (Tennis) Sepp Regele (Rodeln) 66

ler“ an den Fußballverband eine Strafe zahlen. Die Kampfmannschaft hat­ te heuer mit einigen Spielerab­ gängen zu kämpfen, die einige Löcher aufgerissen haben. Mit dem neuen Trainer Walter Zin­ gerle will man aber versuchen, dieser Entwicklung entgegenzu­ steuern. Die bisherigen Spiele waren „recht ausgeglichen“, wobei das Ziel des SC Plose ist, „sich im Mittelfeld der Tabelle festzusetzen.“

Der Erfolg einer Fußballmannschaft ist auf kontinuierliche Jugendarbeit zurückzuführen

„Rote Zahlen gibt es bei uns nicht!“ Ein Hauptaugenmerk des SC Plose sieht Präsident Paul Profanter, der bereits seit 25 Jahren die Geschicke des Ge­ samtvereins leitet, auch in der wirtschaftlichen Führung: „Ro­ te Zahlen am Ende des Jahres gibt es bei uns nicht!“ Dem entsprechend zufrieden ist der Präsident, da er in der Tat einen wirtschaftlich gesunden Verein vorweisen kann. „Es ist allerdings nicht ein­ fach“, so Profanter im Gespräch, „da der Kampf um Sponsoren­ gelder immer schwieriger wird.“ Die einzelnen Sektionen des SC Plose werden autonom verwal­ tet – auch was die finanzielle Situation und die Sponsoren­ suche betrifft. Alle drei Monate trifft sich Profanter jedoch mit den einzelnen Sektionsleitern, um den finanziellen Zwischen­ stand zu erheben. „Spätestens am Jahresende müssen etwaige kurzfristige Minusbeträge wieder geregelt sein“, so Profanter.

Fußball als Aushängeschild Das Jahresbudget der Fuß­ baller, das Sektionsleiter Norbert Profanter zu betreuen hat, be­ trägt beispielsweise etwa 30.000 Euro. Dieser Betrag ist für eine Mannschaft, die in der Landesli­ ga spielt, relativ klein. Umso be­ merkenswerter ist, dass der SC Plose es schafft, sich seit Jahren auf diesem hohen sportlichen Niveau zu halten. Möglich ist dies wohl nur, indem etwa 80 Prozent der Spieler aus dem ei­ genen Dorf kommen. „Spieler­ gehälter werden bei uns nicht gezahlt“, gibt sich Präsident Paul Profanter entschlossen. Der Er­ folg der Fußballmannschaft ist laut Profanter darauf zurückzu­ führen, „dass großer Wert auf kontinuierliche Jugendaufbau gelegt wird.“ Obwohl der Verein in mehreren Altersklassen insge­ samt 60 bis 70 Jugendliche be­ treut, ist er derzeit nicht imstan­ de, eine eigene Juniorenmann­ schaft zu stellen. Da dies jedoch für eine Landesliga-Mannschaft Pflicht ist, müssen die „Plose­

Besonders stolz ist der Ver­ ein auf die eigene Sportzone, die 2001 zum 25-jährigen VereinsJubiläum in Betrieb genommen wurde. Es handelt sich hierbei um eine Gemeindesportanla­ ge mit Fußballplatz, Trainings­ platz, drei Tennisplätzen, einer Kegelbahn und einer Sportbar. Der SC Plose hat die gesamte Sportzone gepachtet; die Füh­ rung der Sportbar und der Ke­ gelbahn wurde weitergegeben. Da aufgrund des regelmäßigen hohen Spesenaufwandes eine kostendeckende Tätigkeit der gesamten Sportzone nicht mög­ lich ist, deckt die Gemeinde die anfallenden Defizite ab. Diese Defizite befinden sich mit etwa 3.000 bis 5.000 Euro pro Jahr auf einer für eine Sportanlage akzeptablen Höhe.

Tennisplätze nicht ausgelastet Kleine Probleme bereiten die drei Tennisplätze, die der­ zeit nicht genügend ausgelastet sind. „Als wir den Bau planten“, so Profanter, „war Tennis ein verbreiteter und viel ausgeübter Modesport – man musste um freie Plätze regelrecht kämp­ fen.“ Mittlerweile befindet sich jedoch der Tennissport nicht nur auf dem Ploseberg, sondern ita­ lien- und europaweit in einem unverkennbaren Abwärtstrend. Die Plätze werden nicht mehr so stark in Anspruch genom­ men und bleiben vielfach leer. Die Tätigkeit der Sektion Tennis des SC Plose beschränkt sich mittlerweile nur mehr auf die Abhaltung von Jugendkursen. Sektionsleiter Walter Holzer will mit diesen Kursen die Kinder für den Tennissport neu begeistern. Als Trainer konnten Andreas Fi­ scher und Alex Schraffl gewon­ nen werden.


Kegler im Aufwind Alles andere als von einer Krise können hingegen die Keg­ ler berichten. Die Kegelbahn der Sportzone ist sehr stark ausgelas­ tet. Die von Hans Holzer geleite­ te Sektion ist stark im Aufwind, sodass heuer eine zusätzliche Damenmannschaft in den Wett­ kampf geschickt werden konnte. Die bereits bestehende Damen­ mannschaft holte sich in der vo­ rigen Saison den ersten Platz in der Klasse B/Ost und ist damit in die Klasse A aufgestiegen. Die Herren schafften in der ab­ gelaufenen Saison in der Klasse D den guten zweiten Platz und holten sich in derselben Liga den Italienpokal. Seit September versuchen sie, in der C-Klasse „alle Neune“ zu werfen. Beliebt ist das jährlich ver­ anstaltete Dorfkegeln, bei dem jedermann mitmachen darf. Bei diesem Wettkampf ist pro Mann­ schaft nur ein im Verband ein­ geschriebener Spieler erlaubt; damit will man gewährleisten, dass die Mannschaften möglichst ausgeglichen sind. Das heurige

Dorfkegeln wurde mit über 100 Teilnehmern ein voller Erfolg.

Kaser in Nationalmannschaft im Ski-Cross Die heurige Ski-Saison steht bereits vor der Tür. Sektionslei­ ter Josef Brunner wird wieder­ um etwa 50 Kinder zu betreuen haben, die in den verschiedenen Skikursen ihre ersten Versuche wagen. 20 Kinder und Jugendli­ che der Sektion Ski haben diese Skikurse bereits hinter sich und trainieren fleißig in der so ge­ nannten „Leistungsgruppe“. Die Koordination dieser Gruppe, die auch an Wettkämpfen teilnimmt, hat Maria Goller über, das Tro­ ckentraining übernimmt Matthias Regele. Obwohl derzeit kein herausragender Skifahrer vor­ zuweisen ist, fahren einige auf Landesebene mit und können es zu guten Ergebnissen bringen. In der Sektion Ski des SC Plose ist auch Egon Kaser ange­ siedelt, der seit einigen Jahren Ski-Cross fährt. Im Ski-Cross star­ ten bei den Rennen vier Fahrer gleichzeitig. Diese Variante des

Patrick Brunner vom SC Plose gewann die letzte Ausgabe des Volksbank-Kindercups Skifahrens und des Skirennens ist mit dem Boardercross der Snowboarder zu vergleichen. Vor etwa einem Monat wurde Kaser erstmals in die italienische Nationalmannschaft einberufen.

Rodler kämpfen ums Überleben Die Sektion Rodeln kämpft schon seit Jahren aufgrund der schneearmen Winter ums Über­ leben. Sektionsleiter Sepp Regele organisiert zwar sporadisch Ro­ del-Veranstaltungen, aber diese

dienen mehr der Unterhaltung als dem reinen Wettkampf. Um die Leute wieder mehr fürs Ro­ deln zu interessieren, bräuchte es eine eigene Kunstrodelbahn. „Dies wäre allerdings mit einem enormen Investitionsaufwand verbunden, der sich in der heu­ tigen Zeit nicht rechnen würde“, sagt dazu Paul Profanter. So be­ gnügen sich die Rodler mit der einmal jährlich stattfindenden Dorfveranstaltung. Thomas Oberrauch

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VERMÖGENSPLANUNG „Es ist besser, sich einen Tag mit der persönlichen Vermögensplanung zu befassen, als 30 Tage zu arbeiten“, sagt ein chinesisches Sprichwort. Die Hypo Tirol Bank unterstützt ihre Kunden dabei, Vermögen zu planen, zu verwalten und zu vermehren. Im Gespräch mit Reinhart Gostner, Privatkundenbetreuer des Beratungszentrums der Hypo Tirol Bank in Brixen. v.l.: Reinhart Gostner, Stefan Hütter

Was ist heute in der Vermögensverwaltung besonders zu beachten? Reinhart Gostner: „Die Vermögensverwaltung der Hypo Tirol Bank übernimmt für den Kunden eine Optimierung seiner Kapitalanlage. Die vorhandenen Fachkenntnisse über die Märkte, der Informationsvorsprung durch Nutzung modernster, technischer Kommunikationssysteme, die internationale Streuung des Kapitals und die konstante Risikokontrolle ermöglichen ein Optimum an Betreuung und Rendite. Gemeinsam erfolgt eine Festlegung und Anpassung der individuellen Anlagestrategie. Innerhalb dieser persönlichen Zielvorstellungen finden wir maßgeschneiderte Lösungen, die Rendite, Risiko, Sicherheit und Liquidität in Einklang bringen. Das Ziel der individuellen Vermögensverwaltung ist eine langfristige, wachstumorientierte Anlagepolitik.“ Welche Konzepte müssen dabei berücksichtigt werden? Gostner: „Eine professionelle Vermögensverwaltung hat zum Ziel, maximale Renditen mit minimalen Risiken anzubieten. Die Asset-AllocationEntscheidung, d.h. die richtige Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageformen (Anleihen, Aktien, alter-

native Anlagen und Liquidität), ist für die langfristigen Anlageergebnisse verantwortlich und somit der Schlüssel zur Kontrolle des Portfoliorisikos. Die wichtigsten Elemente im Anlageprozess einer Vermögensverwaltung sind: die Ermittlung des individuellen Anlegerprofils, die Festlegung einer passenden Anlagestrategie, die Umsetzung der Strategie im jeweiligen Kundenportfolio, die Anpassung der Portfolios an die Marktveränderungen, die Anpassung der Portfolios bei geänderten Kundenvorgaben und die Portfolioüberwachung.“ Ist diese Art der Vermögensverwaltung auch für Privatanleger geeignet? Gostner: „Mit innovativen Anlagestrategien kann man heute interessante Renditen in jeder Marktphase erzielen. Der Vorteil der Hypo Tirol Bank liegt darin, dass sie eine offene Produktplattform anbieten kann. Es wird objektiv die beste am Markt verfügbare Lösung für den Kunden ausgewählt. Damit haben die Privatanleger Zugang zu Strategien, die früher ausschließlich Profis vorbehalten waren. Wir fühlen uns persönlich für das Vermögen unserer Kunden verantwortlich und treffen entsprechend sorgfältig

die einzelnen Anlageentscheidungen. Ein regelmäßiges Reporting informiert die Kunden umfassend und transparent über die Entwicklung ihrer Vermögenswerte. Die Basis für den Erfolg ist eine individuelle und ganzheitliche Beratung.“ Ihr Credo? Gostner: „Unser Ziel ist der persönlich perfekt betreute und zufriedene Kunde. Auch hier gilt: Zeit ist Geld. Die Verwaltung eines Vermögens erfordert Zeit und weitsichtige, an den Kapitalmärkten orientierte Entscheidungen. Wir nehmen uns diese Zeit für die ständige Marktbeobachtung, damit das Vermögen unserer Kunden effektiv wachsen kann.“ Wir beraten gerne. Vereinbaren Sie einfach einen Termin zu einem persönlichen Gespräch. Rufen Sie uns an. Planen, verwalten und vermehren wir gemeinsam Ihr Vermögen. Hypo Tirol Bank AG Beratungszentrum Brixen 39042 Brixen Stadelgasse 12/B Tel. 0472 979797


Ständig aktuell

Oskar Zingerle oskar.zingerle@brixen.net Tel. 0472 837537

südtirol im netz

Programmierte man vor wenigen Jahren fast alle Internet­ auftritte noch mittels HTML-Sprache, so hat sich heute das so genannte CMS-System durchgesetzt. Wir erklären, worum es sich dabei handelt und wie es funktioniert.

www.pfarrei-milland.it Nicht vorenthalten wollen wir die Homepage des Wall­ fahrtsortes und der Pfarrge­ meinde Milland. Wissenswer­ tes über die Geschichte Mil­ lands fehlt hier ebenso wenig wie eine Biografie des Hei­ ligen P. Josef Freinademetz. Beide Kirchen sind in Bild und Wort dokumentiert, und mancher Millander wird hier sogar noch wahre Neuigkei­ ten finden – oder wussten Sie zum Beispiel, dass es sich bei

der alten Pfarrkirche „Maria am Sand“ um einen „einschif­ figen Bau mit polygonalem Chorabschluss und seitlichem Spitzturm“ handelt?

www.toymachine1.com Unter dieser Adresse ist einer der erfolgreicheren Süd­ tiroler Exporte in Sachen „Nu Trash Metal“ zu finden. Die Schabser Gruppe Toymachi­ ne mischt nämlich seit eini­ gen Jahren erfolgreich in der Rockszene im In- und Aus­ land mit. Dass alle Texte der Homepage in englischer Spra­ che gehalten sind, soll wohl den internationalen Charakter unterstreichen, oder soll es einfach nur „cool“ sein...? Je­

denfalls bietet die Homepage allerlei Wissens- und Sehens­ wertes zur Band. ToymachineFans kommen hier garantiert auf ihre Kosten.

System zur Verwaltung von Inhalten

www.jagd.bz Wer lieber durchs Netz pirscht als surft, der sollte auf jeden Fall einen Blick auf www.jagd.bz werfen. Man fin­ det hier Informationen rund um das Thema „Waidwerk, Wild und Natur“. Voranschau­ licht mit Bildern und Tonauf­ nahmen, können diese Infor­ mationen zur Vorbereitung auf die Jägerprüfung oder einfach als Nachschlagewerk für Na­ turfreunde dienen. Dass Jäger

Wer selbst einmal an einer Homepage gebastelt hat, ist si­ cher schon mit ihr in Berührung gekommen: HTML, die Inter­ net-Programmiersprache par excellance. Wer des öfteren den Inhalt seiner Homepage ändern wollte, ist aber auch bald an die Grenzen dieser Sprache gesto­ ßen. Die Programmierung von HTML-Seiten ist nämlich ziem­ lich aufwändig, auch nach der Erfindung diverser Hilfsprogram­ me wie FrontPage oder GoLive. Genau aus diesem Grund haben sich Computertüftler rund um den Globus Gedanken gemacht, wie man häufiges Ändern von Inhalten einer Homepage ver­ einfachen könnte.

auch Humor haben, beweist die Rubrik „Jägerwitze“ auf www.jagd.bz.

Die Lösung war schon bald gefunden: CMS wurde geboren. Die Abkürzung CMS steht für „Content Management System“, frei übersetzt also „System zur Verwaltung von Inhalten“. Es ist ein Softwaresystem zur Ad­ ministration und Produktion von Internetseiten, basierend auf der Trennung von Inhalten und Design. Ein Grafik-Designer erstellt ein grafisches Layout in Form von Vorlagen, die später im Internet sichtbaren Websites. Die Inhalte hingegen werden getrennt erstellt, und das CMS

fügt beides automatisch zu einer funktionierenden Internet-Prä­ senz zusammen. Ohne großen Aufwand können Inhalte später geändert werden. Es reicht, den geänderten Text in einem For­ mular zu erfassen und eventuell zugehörige Bilder auszuwählen. Die Gestaltung wird dynamisch vom CMS auf den neuen Text angewandt; Navigation, Struktur und Sitemap werden automa­ tisch angepasst. So wird auch die Einhaltung der Gestaltungs­ richtlinien zuverlässig sicherge­ stellt, niemand kann das Design versehentlich zerstören. Zur in­ haltlichen Pflege sind keinerlei technische Kenntnisse notwen­ dig. Die Brixner Internetspezia­ listen von Consisto haben sich in den letzten Jahren auf die Er­ stellung von Internet-Seiten mit ihrem eigens dafür program­ mierten ConCMS-System spezia­ lisiert. Zahlreiche Kunden, wie zum Beispiel der Tourismusver­ ein Brixen (www.brixen.org), der Tourismusverband Eisack­ tal (www.eisacktal.com) oder auch das Brixner Stadtmagazin www.brixen.net profitieren in­ zwischen von den Vorteilen ei­ nes CMS-Systems von Consisto und halten ihre Inhalte täglich aktuell, so dass es sich auch auszahlt, deren Seiten täglich zu besuchen. Oskar Zingerle

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neue erÜffnung / nuova apertura 17. nov. 2004 ore 18.00 uhr romina & andi erwarten dich / ti aspettano! deejay, snack’s and more ore 10.00 - 14.00 uhr ore 18.00 - 02.30 uhr sonntag ruhetag domenica riposo

04.12.2004

Saisonsstart der Skigebiete Gitschberg/Jochtal

brennerstr. / via brennero 6/c 39042 brixen / bressanone tel. 347 2 448 321


Auf die Plätzchen, fertig, los! Wer mit einigen einfachen Prinzipien auf seinen Körper achtet, kann sich hin und wieder kleine Sünden erlauben und sich auch mal auf süße Weihnachtskekse stürzen. und können Nahrung besonders effektiv verwerten. Hingegen tut sich der Verdauungstrakt mit rohem Obst und Gemüse am Abend schwer. Wer mit einigen einfachen Prinzipien auf seinen Körper achtet, kann sich deshalb hin und wieder kleine Sünden er­ lauben und schon mal weiter kulinarische Höhepunkte in den Terminkalender eintragen: Fa­ schingskrapfen, Heringschmaus, Ostereier, ...

Foto: Rolf van Melis

Tag eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen und dem Kör­ per damit die Gelegenheit zu geben, Energie aufzubauen. Ein weiterer Punkt, der sehr ein­ fach zu befolgen ist, sind die richtigen Mahlzeiten zu den richtigen Tageszeiten: „In der Früh wie ein Kaiser, zu Mittag wie ein Bürger, abends wie ein Bettelmann“ hörten wir schon als Kinder. Und wirklich haben Magen und Milz zwischen 7 und 11 Uhr morgens ihre beste Zeit

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Martinigansl, Weihnachts­ keksln, Festtagsbraten, Marzi­ panschweinchen... ein dauern­ der Anschlag auf unsere Figur. Woran uns äußerlich zu enge Hosen erinnern, darunter leiden Magen, Darm & Co. bereits viel früher.

Verzicht nicht notwendig Dabei wäre es falsch, kom­ plett auf die genannten Köstlich­ keiten zu verzichten. Es reicht, wenn wir unsere Alltagsernäh­ rung entsprechend gesund an­ legen. Was unsere Vorfahren instinktiv richtig gemacht ha­ ben, sollten auch wir uns zur Grundregel Nummer 1 machen: nämlich zu jenen Produkten zu greifen, die die Natur im Zyklus der Jahreszeiten wachsen lässt. Unser Körper reagiert nämlich

sehr sensibel auf die entspre­ chenden Jahreszeiten und damit verbundenen Außentemperatu­ ren. So bekommen ihm gene­ rell im kalten Winter wärmende Speisen wie Eintöpfe aus heimi­ schen Kohl- und Gemüsearten, wie Kürbis, Karotten, aber auch Kartoffeln, besser als exotische Früchte, die bei sommerlichen Temperaturen genossen uns durchaus angenehme Kühle und Entspannung geben können. Eine gute Gemüsesuppe gibt unserem Körper somit einen viel besseren Schutz vor Erkäl­ tungskrankheiten als ein frisch gepresster Orangensaft.

Wenigstens eine warme Mahlzeit Grundsätzlich ist es beson­ ders in der kühleren Jahreszeit ratsam, wenigstens einmal am

Ein besonderes Festessen

Bahnhofstraße 1 - 39042 Brixen, Tel. 0472 836619 71


Jedem sein Leibgericht Ob zum Mittagessen, für ein mehrgängiges Weihnachtsessen oder für ein romantisches Abendessen zu zweit: Das Restaurant Trametsch hat garantiert das Richtige auf der Speisekarte.

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Schmackhafte Pizzas aus dem Pizzaofen, köstliche Fisch­ gerichte, leckere Vorspeisen und feine Desserts sind nur einige der Gründe, warum das Restau­ rant Trametsch bei seinen Gäs­ ten punktet. Schneller Service durch freundliches Personal, gemütliche Stuben, ein großer Wintergarten sowie Parkplätze direkt am Haus oder in der ge­ genüber liegenden Parkgarage sprechen für einen Besuch im Restaurant Trametsch, das auch für Familienfeiern oder Firmen­ essen reichlich Platz bietet.

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Leckere Aktionstage Besonders großer Beliebtheit erfreuen sich die Aktionstage „Frisches aus dem Meer“ jeden Freitag und Samstag sowie die „Vegetarische Küche“ jeden Mitt­ woch. Damit bietet Trametsch Abwechslung auf der Speisekar­ te und wird zu einem beliebten Mittags- und Abendtreff. Eine attraktive Alternative bietet auch der „Trametsch Ex­ press“, der abends nicht nur Pizzas, sondern auch Vor- und Nachspeisen sowie Getränke

und Weine direkt in den Be­ trieb oder nach Hause liefert. Ein guter Grund, die Menükarte daheim oder bei der Arbeit griff­

bereit in der Nähe zu halten. Be­ stellungen und Tischreservierun­ gen werden unter Telefon 0472 836143 entgegengenommen.


Intensives Geschmackerlebnis Die neue Führung des Café Brixnerhof setzt auf Flair und schmackhafte Ideen: Als Café mit exklusiven Schokolade- und Kaffeespezialitäten, als Bistro mit einer guten Auswahl an Weinen und Aperitifs, als Pizzeria mit neuen Pizzavarianten. Alles zum Probieren und Genießen.

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Schokolade – ein traumhaf­ ter Geschmack, der die Sinne rührt. Schokolade erfreut sich derzeit großer Beliebtheit, und die Fans dieser Götterspeise können sich heute mehr denn je die Finger lecken. Im Café Brixnerhof taucht man in eine duftende Welt der heißen Scho­ kolade förmlich ein. Nur das Feinste vom Feinsten kommt in die Tasse: Lindt-Schokolade in Extraqualität, braune wie wei­ ße, Haselnussschokolade und Bittermandelschokolade. Sie gibt es ausschließlich von der bekannten Marke Lindt, in einer Vielzahl von gewürzten oder aromatisierten Variationen.

Nicht nur heiße Schokolade In der Getränkeliste finden sich Orangenschokolade mit entspannender Wirkung, aroma­ tische Bergamottenschokolade, balsamische Pfefferminzscho­ kolade, duftende Zimtschoko­ lade, prickelnde Pfefferschoko­ lade oder die ungewöhnliche Kombination Schokolade mit Gewürznelken. Das Café Brix­ nerhof serviert nicht nur heiße Schokolade mit Keksen oder Pa­ tisserie-Mignons; feine originale Lindt-Schokolade wird ebenso in Pralinenform angeboten.

Cafeteria vom Feinsten Das Café Brixnerhof bezeich­ net sich auch als qualifizierte „Cafeteria“. Es gehört zu den wenigen ausgewählten Cafés in ganz Italien, die die exklusi­ ven Kaffees der Linie „Espress yourself“ aus dem Hause Lavaz­

za anbieten: eine Kaffee-Aro­ ma-Mischung mit Bittermandel, Orange, Schoko und Haselnuss, die in zehn unterschiedlichen Kombinationen bestellt werden kann. Der „Mokkaccino“ bei­ spielsweise ist ein dreischichti­ ger Espresso-Kaffee mit lockerer Schlagsahne, nach Wahl mit Bit­ termandel-, Schoko- oder Hasel­ nuss-Sirup zubereitet. Er wird im Glas oder in der Tasse serviert. Eine Neuheit mit unglaub­ lichem Genusserlebnis ist der Löffelkaffee „Espesso“ (nach dem italienischen „è spesso“). Es ist ein dickflüssiger aromati­ scher Tassenkaffee, zubereitet nach dem Rezept des spani­ schen Chefs Adrian Ferrain. Zu den Spezialitäten zählt auch der genussvolle Haus-Kaffee „Brix­ nerhof“. Er wird mit Baileys und Irish Cream versetzt. Der klas­ sische Cappuccino mit Brioche hingegen gehört mittlerweile zur Gewohnheit vieler Frühstücks­ gäste.

Weinen kommen nicht Salznüs­ se auf die Theke, sondern die vorzüglichen „Coralli di Sicilia“ (gefüllte rote Pfefferschoten), gefüllte Oliven oder pikantes Gebäck. In der Mittagszeit gibt es Salatteller, Baguette und Tra­ mezzini, und am Abend von 18 bis 24 Uhr klassische Pizzas, aber auch süße Apfel-Zimt-Pizza oder Nutella-Calzone. Das historische Gebäude Brixnerhof liegt an der schönen Promenade am linken Eisack­ ufer. Mit seiner charakteristi­ schen Heimatstilbauweise aus den frü­hen Zwanzigern und dem Flair eines Wiener Kaffeehauses wirkt das Ambiente attraktiv und einladend. Man kann sich unge­ stört so lange aufhalten wie man möchte. Wo, wenn nicht hier,

sehnt man sich nach einem duf­ tenden Kaffee oder einer heißen dunklen Schokolade, nach köst­ licher Patisserie, nach Tee, nach Plaudern und Entspannung? Der Brixnerhof ist gleichzeitig Café, Bistro und Pizzeria. Die große Terrasse wird vom Frühjahr bis zum Herbst gerne aufgesucht, um Pizza und Eisspezialitäten im Freien zu genießen.

Treffpunkt für alle Brixner Der Brixnerhof strebt da­ nach, wieder der bevorzugte Treffpunkt für die Brixner Be­ völkerung zu werden, so wie in vergangenen Zeiten. Geöffnet ist täglich von 10 Uhr früh bis 1 Uhr nachts. Dienstag ist Ruhe­ tag.

Spezial Lavazza-Abonnement: Treue wird belohnt! Mit dem Abonnement von 15 Kaffees erhält man eine Dose MokkaKaffeepulver „Special Edition Lavazza“ zu 250 g gratis

Aperitifs in guter Gesellschaft Das Bistro Brixnerhof steht aber auch für Aperitifs in guter Gesellschaft. Spezielle Import­ biere aus England, Belgien und Korsika oder der würzige Spu­ mante Sergio aus der Kellerei Mainetto werden angeboten. Zu den Aperitifs und erlesenen 73


„Auf nach Rom mit Brimi Frischmilch“ Das ist die Devise für die Hauptgewinnerin des Brimi Gewinnspiels „Trink frische Milch!“. Das Gewinnspiel, das viele Konsumenten während der vergangenen Monate Milchpackungen sammeln ließ, erreichte kürzlich seinen Höhepunkt mit der Verlosung der Preise.

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Vor 35 Jahren schlossen sich die zwei Sennereigenossenschaf­ ten Natz/Schabs und Brixen zu­ sammen. Damit war der Grund­ stein zu einer zeitgemäßen Ge­ nossenschaft gelegt, die es sich zur Aufgabe machte, Milch in höchster Qualität anzubieten, neue, hochwertige Produkte zu entwickeln und damit den Markt in Südtirol und über die Gren­ zen hinaus zu erobern.

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Aus den über 10.000 einge­ sandten Gewinnkarten wurden kürzlich die Gewinner des Brimi-Gewinnspiels ermittelt

Motto: „Trink frische Milch!“ Anlässlich dieses 35 Jahr-Ju­ biläums wurde heuer erstmalig ein Frischmilch-Gewinnspiel unter dem Motto „Trink frische Milch!“ durchgeführt. Von April bis Oktober hieß es „frische Milch trinken & gewinnen“. Das Ziel dieser Aktion war eine Sen­ sibilisierung der Konsumenten hinsichtlich der positiven Eigen­ schaften der Brimi Frischmilch. Diese liegen neben der ausge­ zeichneten Qualität der Milch vor allem auch in der Frische und im Geschmack.

Tolle Preise Eine Wochenendreise in das Rom von einst und jetzt sowie


ein Wochenende für zwei Per­ sonen in einem Südtiroler Luxus­ hotel in den Bergen genehmi­ gen.

Zahlreiche Teilnehmer

Willi Tauber, Franz Kaser, Hauptpreisgewinnerin Balbina Mair und Erich Hofer, Verkaufsverantwortlicher Südtirol

99 weitere schöne Preise gab es zu gewinnen. Aus den über 10.000 eingesandten Gewinn­ spielkarten wurden kürzlich im Sitz des Milchhofs Brixen in Vahrn die glücklichen Gewinner ermittelt. Die Verlosung fand in Anwesenheit des zuständigen Funktionärs der Handelskammer Bozen, Georg Tiefenbrunner, statt. Als „Glücksfee“ fungierte

der 9-jährige Benjamin Tauber aus Natz/Schabs.

1. Preis: Balbina Mair Die Gewinnerin des 1. Prei­ ses, Balbina Mair aus Natz/ Schabs, hat nun die Möglichkeit, in Begleitung Rom aus nächster Nähe zu besichtigen – eine Be­ lohnung für ihren fleißigen Kon­

sum von Brimi Frischmilch und zugleich sicherlich ein unver­ gessliches Erlebnis. Die Gewinnerin des 2. Preises, Rita Maria Pfattner aus Feldthurns, darf sich auf eine Erholungswoche für zwei Per­ sonen im Romantikhotel in Völs am Schlern freuen, und die Ge­ winnerin des 3. Preises, Renate Grünfelder aus Lüsen, darf sich

Die offizielle Prämierung der drei Hauptgewinner fand am 9. November im Sitz des Milchhofs Brixen statt. Die Preise wurden vom Obmann Franz Kaser an die Gewinner übergeben. Außerdem gratulierten der Geschäftsführer Willi Tauber sowie der zustän­ dige Verkaufsverantwortliche Erich Hofer. Vor allem Willi Tau­ ber freute sich über die fleißige Teilnahme der Konsumenten am Gewinnspiel und über die vie­ len positiven Rückmeldungen der Kunden. Der Erfolg dieses Gewinnspiels lässt auf weitere derartige Aktionen in Zukunft hoffen. Die restlichen 97 glücklichen Gewinner werden umgehend auf dem Postweg verständigt; im Brief werden die Details über die Preisübergabe mitgeteilt.

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Frühstücken wie ein König Das neue Parkcafé in Rosslauf bietet eine Reihe von kleinen Frühstücksmenüs für einen guten Start in den Tag.

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Was gibt es Schöneres, als sich an den fertig gedeckten Frühstückstisch zu setzen, dabei mit Freunden zu plaudern und sich mit frisch gebackenen Bröt­ chen zu verwöhnen? Neuerdings gibt es einen guten Grund, früh­ morgens im Parkcafé neben der

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Eurospar in Rosslauf einzukeh­ ren. Bereits ab sechs Uhr mor­ gens werden kleine Frühstücks­ menüs serviert, die neben vielen Kaffee-, Tee- oder Trinkschoko­ ladesorten aus knusprigen Crois­ sants, frisch belegten Brötchen, aber auch aus Frischkornbrei oder Pizzaschnitten bestehen. Dazu gibt es frisch gepresste Säfte, Aperitifs oder Prosecco. Ein Frühstück im Parkcafé lässt sich aufgrund seiner günstigen Lage gut mit der Fahrt zur Arbeit verbinden; direkt vor dem Haus findet man genügend Parkplätze für eine kurze Kaffeepause.

Zum Sonntagsfrühstück ins Parkcafé Das Parkcafé hält auch sonn­ tags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Dadurch kann man sich am Sonntag mit frisch gebackenen Brötchen versorgen oder gleich ins Parkcafé zum Sonntagsfrüh­ stück einkehren. Im Advent bleibt das Parkcafé auch am Sonntag Nachmittag geöffnet. Mit dem Parkcafé ist Kle­ mens Tscholl ein Kaffeehaus ge­ lungen, das zu einem Treffpunkt für Jung und Alt inmitten der Wohnzone Rosslauf wird. Ne­

ben seinen Konditoreiproduk­ ten bietet Klemens im Parkcafé nun auch eine große Auswahl an Brotsorten. Geöffnet ist wo­ chentags von 6 bis 19 Uhr.


Boulevard mit Szene-Verdacht

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Das Restaurant „Boulevard“ ladet, wie sein Name schon sagt, zum gemütlichen Hereinspazieren, zum bequemen Verweilen und großzügigen Genießen ein.

Dabei ist das Küchenkonzept des neuen Restaurants in der Syncom in der Industriezone Bri­ xen neben seinem hohen Quali­ tätsanspruch vor allem jung und innovativ. Genauso wie seine zwei Köche, Daniel Eichbichler und Matthias Gasser, die trotz ihrer jungen Jahre – gemeinsam sind sie noch keine 40 Jahre alt – bereits auf solide Ausbildung in der Hotelfachschule in Bri­ xen, verschiedenste Fachlehr­ gänge und Erfahrung in Spitzen­ küchen, wie dem Sunnegg und dem Fink, verweisen können.

Eigenkreationen für jede Jahreszeit

„Fasttag“ „Schwertfisch-Seeteu­ felcarpaccio in Basilicoduft“. Als Nachtisch verführen „Eisroulade auf Waldmeisterbeeren“ oder „Nougatmousse auf Obstspie­ gel“. Mittags gibt es auch eine kleine Karte mit hausgemachten Menüs für die kurze Mittagspau­ se. Das Restaurant ist von Mon­ tag bis Samstag mittags sowie abends von 18 bis 22 Uhr geöff­ net, die Pizzeria von Montag bis Samstag mittags und abends von 18 bis 24 Uhr. Daniel Eichbichler und Matthias Gasser

Auf den Tisch der Gäste kommen Eigenkreationen der zwei Köche, zu deren Idee sie die Jahreszeit und das Frische­ angebot am Markt inspiriert. Die Speisekarte bietet Verlockungen wie „Kartoffel-Lauchcremesup­ pe mit schwarzem Sommer­ trüffel und Trüffelaroma“, „Ro­ sagebratenes Lammkarree mit Kräuterkruste, Kartoffelblattln und Gemüse der Saison“ oder beispielsweise am freitäglichen

3 GRÜNDE, um im Boulevard einzukehren

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RESTAURANT - PIZZERIA - NIGHTLIFE

GEÖFFNET von Montag bis Samstag von 6 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts

BOULEVARD Julius-Durst-Straße 44, SYNCOM www.boulevard.bz · Tel. 0472 200549 77


Musik Fr., 19. November, 20.30 Uhr Konzert mit dem Vokalensemble novAnti­ qua Brixen zum Thema „Musik verbindet...“ mit Werken von Brahms, Dvorak, Bartòk u. a. – Leitung: Armin Mitterer Vahrn, Haus Voitsberg

Mi., 17. November, 20 Uhr Filmabend „Wie werde ich ihn los in 10 Ta­ gen?“; Eintritt frei! Brixen, Jugendzentrum kass Sa., 20. November, 9 Uhr „Advent beim Gärtner“ Tag der offenen Tür mit Adventausstellung in allen Südtiroler Gärtnereien

So., 21. November, 19 Uhr Cäcilienkonzert der Musikkapelle Neustift Neustift, Saal der Grundschule

Mi., 24. November, 20 Uhr Filmabend „Tränen der Sonne“; Eintritt frei! Brixen, Jugendzentrum kass

Mi., 24. November, 20.30 Uhr Orrin Evans Trio Ein Trio mit amerikanischer Durchsetzungsenergie Brixen, Anreiterkeller (Stufels)

26. bis 28. November, 15 Uhr Flohmarkt mit Handwerksarbeiten aus Burkina Faso Milland, Jugendheim

Sa., 27. November, 17 Uhr Adventssingen mit dem „Tauernquartett“ aus dem Ahrntal Brixen, Domplatz

Fr., 26. November, 17 Uhr Weihnachtsmarkt Eröffnung mit musikalischer Begleitung der Alphornbläser Welschellen und Beginn der Ausstellung „Weihnachtskrippen“ am Domplatz, Brixen

So., 28. November, 17 Uhr Konzert mit „Neves e il suo gruppo e Davide il gitano“ Brixen, Domplatz Mi, 1. Dezember, 20.30 Uhr “new sounds“ Norbert Dalsass, Roman Hinteregger, Valentin Kessler (CH), Andy Schnoz (CH) und Marco Gotti Brixen, Anreiterkeller (Stufels)

Sa., 27. November, 15 Uhr Einzug der Figuren einer Weihnachtskrippe von 1770 aus der Krippensammlung in der Hofburg Brixen, ab Trattengasse Mi., 1. Dezember, 14.30 Uhr Kindertag: Weihnachtsbasteleien Brixen, Domplatz

Sa., 4. Dezember, 15 Uhr Adventskonzert mit einem Blechbläser­ quintett aus dem Burggrafenamt und dem Gospelchor „Auludis“ aus Aufhofen Brixen, Domplatz

Do., 2. Dezember, 19.30 Uhr Friedenswallfahrt der Dekanatsjugend nach St. Cyrill – Treff­ punkt beim 1. Besinnungspunkt Brixen

Mi., 8. Dezember, 15 Uhr Adventsingen mit dem “Coro Plose - Cai Bressanone” Brixen, Domplatz

So., 5. Dezember, 17 Uhr Nikolaus- und Krampusumzug, Start in Stufels Brixen, Stufels

Mi., 8. Dezember 16.30 Uhr Adventskonzert des Domchores Brixen, Dom Sa., 11. Dezember, 17 Uhr Adventsingen mit den „White Lily Gospel Singers“ aus Mühlbach Brixen, Domplatz So., 12. Dezember, 15 Uhr Adventskonzert mit einem Holz- und Blech­ bläserensemble der Musikschule Brixen Brixen, Domplatz

Sonstiges 15. bis 18. November, 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 19 Uhr Freundschaftsmarkt „Für Leprakranke aus Brasilien“ Brixen, Pfarrsaal Bäckergasse

Mi., 8. Dezember, 9 Uhr Bilderausstellung der Südtiroler Freizeitma­ ler; Brixen, Hofburgplatz Sa., 11. Dezember, 15 Uhr Einzug der Figuren einer Weihnachtskrippe von 1770 aus der Krippensammlung in der Hofburg Brixen, ab Schwesternau

Theater & Kabarett 19. und 20. November, 20.30 Uhr „Alles wird gut“ Kabarett mit Gerold Rudle Brixen, Anreiterkeller 25. und 27. November, 20.30 Uhr „Ohne Abschied“ Ein Frauentheaterstück über die sprachlosen Geheimnisse einer sexuell genötigten Frau Brixen, Anreiterkeller

Veranstaltungen selbst veröffentlichen? Kein Problem! Die Inhalte des vorliegenden Veranstaltungskalenders sind mit dem entsprechenden Bereich des Brixner Internet-Stadtmagazins brixen.net gekoppelt. Vereine und Veranstalter können nach einer Registrierung kostenfrei Hinweise auf ihre Veranstaltungen in den Be­reichen Theater, Musik und Sport veröffentlichen. Vor Drucklegung des „Brixner“ werden die Inhalte aus brixen.net für die Seite „Tipps & Events“ übernommen. Wer diesen Service in Anspruch nehmen möchte, kann sich beim Projektleiter Oskar Zingerle nähere Informa­ tionen einholen: Telefon 0472 837537, e-mail: oskar.zingerle@brixmedia.it 78

3. und 4. Dezember, 20.30 Uhr „Leben am Abgrund“ Eine abgrundtiefe Reise mit Schwindel erre­ genden Pointen in einer skurrilen Talkshow bringt das Duo „Die Schienentröster“ aus Österreich. Brixen, Anreiterkeller 10. und 11. Dezember, 20.30 Uhr „Kleine Zweifel“ Mit komischen Einfällen in facettenreicher Sprache gießt die Autorin Theresia Walser das Innenleben der Figur Wendla Teusch Brixen, Anreiterkeller

Lesungen & Vorträge Mo., 15. November, 9.30 Uhr Gesprächsrunde Die Zeit nach der Geburt – Bewährungszeit für die Mutter Anmeldung eine Woche vorher erforder­ lich, Tel. 0472 835651. Brixen, Vorsorgedienst (Romstraße 7)

Mo., 22. November, 9.30 Uhr Gesprächsrunde Heilsame Wickel und Auflagen für Babys und Kleinkinder Anmeldung eine Woche vorher erforder­ lich, Tel. 0472 835651. Mühlbach, Sprengelstützpunkt (Seilbahnplatz 1) Di., 23. November, 20 Uhr Vorsorge und Akutmaßnahmen bei wichtigen infektiösen Erkrankungen Leitung: Markus Markart Beitrag: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro Brixen, Saal der Volksbank Do., 9. Dezember, 20 Uhr Erste Hilfe im Kindesalter, praktische Übung Leitung: Thomas Lanthaler Beitrag: 15 Euro, Voranmeldung beim Kulturverein Brixen Volkshochschule, Tel. 0472 836424 Brixen, Otto-von-Guggenberg-Straße 34 (Alte Durst)

weiterbildung Kulturverein Brixen Volkshochschule 1. und 15. Dezember Erfolgreich kommunizieren und präsen­ tieren 3. und 4. Dezember Aquarell-Wochenendkurs: „Tiefe Win­ ternacht“ 4. Dezember Mit Linoldruck gestalten 11. Dezember Mit Speckstein gestalten

Infos: Tel. 0472 836424 e-mail: info@kulturverein.it

Jukas 3. bis 5. Dezember Der Mann ohne Herz Ein Märchen-Tanz-Seminar 9. und 10. Dezember Erstberatung Seminar 11. Dezember, 15 bis 18 Uhr Zaubereien aus Papier Origami-Workshop für Kinder und Eltern 13. und 14. Dezember Der Drache mit den goldenen Krallen Konfliktmanagement im Alltag 14. Dezember, 15 bis 19 Uhr Meine Facharbeit erfolgreich präsentieren Workshop für Maturanten 18. Dezember, 16 bis 18.30 Uhr Märchenhafte Filzkugeln Märchen-Filz-Workshop für Jung & Alt

Infos: Tel. 0472 279999 e-mail: bildung@jukas.net

Bildungshaus Kloster Neustift 3. Dezember Der Natur auf der Spur – Knospen be­ stimmen für Kinder von 7 bis 12 Jahren

Infos: Tel. 0472 835588 e-mail: bildungshaus@kloster-neustift.it

KVW-Bildungshaus St. Georg 5. Dezember Meditation im Tanz

8. Dezember Die Fünf Tibeter 11. Dezember Schüssler Salze 12. Dezember Die homöopathische Hausapotheke 19. Dezember Jahreszeitenfest: Wintersonnwende Dezember bis März Bildungsseminare zum Feng-Shui-Berater

Infos: Tel. 0472 833450 e-mail: bildungshaus.sarns@kvw.org

KVW Bildungsreferat Bezirk Brixen ab 29. November Computerkurs Digitale Fotografie und Bildbearbeitung ab 1. Dezember Gestik, Mimik, Haltung - und was wir damit sagen 10. Dezember Südtiroler Ärzte in Indien Filmvortrag ab 12. Jänner Computerkurs Workshop für Praktiker

Infos: Tel. 0472 836060 e-mail: bezirk.brixen@kvw.org

Cusanus Akademie 1. und 2. Dezember Der Schlüssel zur erfolgreichen Kommu­ nikation 1. Dezember, 20 Uhr AIDS – von der tödlichen Immunschwä­ che hin zur chronischen Erkrankung 3. bis 5. Dezember Das Geheimnis glücklicher Menschen 9. bis 12. Dezember Vereinsmanagement – Grundlagen für eine moderne Vereinsführung 28. bis 30. Dezember Ehevorbereitung

Infos: Tel. 0472 832204 e-mail: info@cusanus.bz.it




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