Brixner 191 - Dezember 2005

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Jahrgang 16 - Nr. 12 Dezember 2005

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Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Die neue Armut

Über Geld spricht man nicht Interview

SSVBrixen

Mühlbach

» S. 30

» S. 90

» S. 57

Wie BM Albert Pürgstaller seine Präsidentschaft beim Wohnbauinstitut rechtfertigt

Präsident Ralf Dejaco möchte einen neuen Vereinssitz in der Fischzucht bauen

Warum die Gemeinde nun doch den Standort für das neue Altersheim wechselt


FROHES CHRISTFEST UND EIN GESEGNETES NEUES JAHR 2006 WÜNSCHT

FRIEDRICH ÜBERBACHER BRIXEN DOMPLATZ 20 T 0472 834 100 WWW.DOMUS.CC


Editorial

Dezember

Thema 4

4 Die neue Armut: Über Geld spricht man nicht

Menschen&Meinungen 13

18 Portrait Helene Flöss: „Die längste Zeit muss ich einfach denken“ 20 Umfrage: Sind Doppelfunktionen eine halbe Sache?

Brixen&Milland 23

Ein gutes Neues Jahr!

30 Interview Albert Pürgstaller: „Diese Aufgabe hat mich gereizt“ 32 Das lange Warten auf die Urteile 34 Event: Station Center 38 Über Demokratie nachdenken 40 Bei Sperrmüllers zu Gast 45 Event: Weingalerie 46 Keine Qual der Wahl 48 Urbanistik: Sei schlau, lern am Bau! 49 Event: Elektro Reichhalter 50 Rauchzeichen

Dörfer&Fraktionen 53

57 Mühlbach: Wir bauen ein Altersheim 58 Verkehr: Mitten durch Sarns 59 Spinges: Eine Straße wächst heran 60 Geht die Rundl wieder in Betrieb? 62 Neuer Wohnraum in Aicha, Viums und Natz 63 Meransen: Hochwasser im Alpinpool? 60 Natz Schabs: Über Verkehrsmaßnahmen nachdenken

Kunst&Kultur 70

74 Buchvorstellung: „Südtiroler Bombenjahre“ 78 DorDoggiSing‘ live! 80 PeKaTo: Alles andere als schade! 81 Gerhard Kofler: Ein großer Autor aus Brixen 82 Prosapreis Brixen-Hall: „Die Literatur hat es am schwersten“ 84 Buchvorstellung: „Stufen ins Licht“ 85 Buchvorstellung: „Die Blechbüchse“

Sport&Co. 87

88 Milland: Sportzone im Bau 90 SSV Brixen: „Ein neuer Vereinssitz in der Fischzucht“ 92 Martin Gruber: „Wir wollen Jamaika schlagen“ 93 SSV Brixen Bogenschießen: Große Nachfrage

Spezial 95

95 Trends & Wirtschaft

Tipps&Events

Impressum

102

102 Veranstaltungen und Weiterbildung

Der „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Auflage: 8.800. Preis Abonnement: 1 Euro. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St.   Redaktionsanschrift: „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Tel. 0472 060200 - Fax 0472 060201 - E-Mail brixner@brixmedia.it   Eigentümer: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, 39042 Brixen   Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Willy Vontavon   Redaktionsmitglieder: Willy Vontavon (wv), Doris Brunner (db), Marlene Kranebitter Zingerle (mk), Andreas Hempel (ah), AnnaMaria Mitterhofer (amm), Thomas Oberrauch (to), Oskar Zingerle (oz), Günther Eheim vulgo Sigmund (GEvS), Elmar Albertini (ea), Barbara Fuchs (bf), Manuela Kerer (mak), Alexandra Laber (al), Dietmar Pattis (dp), Hildegard Gargitter (hg), Elisabeth Stürz (es), Albina Kritzinger (kra)   Layout & DTP-Satz: Gabriele Tauber, Brixmedia    Titelbild: Oskar Zingerle

Anzeigenverkauf: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Tel. 0472 060200 - Fax 0472 060201 - E-Mail sonja.messner@brixmedia.it Druck/Fertigstellung: AthesiaDruck Brixen Nächster Redaktionsschluss: 10. Jänner 2006 Werbeannahmeschluss: 13. Jänner 2006 Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, daß sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in den Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigungen jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich fange langsam an, immun zu werden gegenüber Horrormeldungen und Panikmache. Was hat die Menschheit in den letzten Jahren und Jahrzehnten nicht schon alles überlebt! Dabei ist der Wald, der in den Achtziger Jahren gestorben ist, auch heute noch nicht begraben worden, die Rinderseuche der Neunziger Jahre scheint in der europäischen Ursachenstatistik für Todesfälle überhaupt nicht auf, obwohl wir monatelang keine Salami mehr gegessen haben, und der neueste Trend geht in Richtung Vogelgrippe. Wenn es mal ein paar Jahre nicht im Dezember schneit, ist natürlich die Erderwärmung schuld, und schneit es dann überraschenderweise doch, wie zum Beispiel heuer, dann findet sich sicher irgendwo in Hintertupfing ein Wissenschaftler, der behauptet, auch dafür sei die Umweltverschmutzung verantwortlich. Die Medien vervielfältigen dann diese Meinung, und die Leute haben plötzlich Angst, am Sonntag Nachmittag ohne Mundschutz einen Spaziergang zu unternehmen, weil ja die Luft so schlecht ist. Seit wir im heurigen Urlaub auf 14-spurigen Autobahnen in Kalifornien von einer Großstadt zur anderen gefahren sind, erschreckt mich sogar der bei uns Angst einflößende Horrorbegriff „Feinstaub“ nicht mehr, obschon die Metropole Brixen und ihre unglaublichen Luftreinheitsprobleme natürlich nicht vergleichbar ist mit Kleinstädten wie Los Angeles oder San Diego, wo die Leute irgendwie glücklicher und unbeschwerter in den Alltag gehen – vielleicht deshalb, weil man nicht täglich Horrormeldungen auf ihren Schultern ablädt. Wir aber sperren Straßen – „eine Pflanzerei“, wie Bürgermeister Pürgstaller noch behauptet hat, bevor er Bürgermeister wurde. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes, glückliches – und unbeschwertes! – neues Jahr! Ihr

Willy Vontavon


Die neue Armut

Ăœber Geld spricht man nicht Geld hat man. Oder doch nicht? Ein Bericht Ăźber die häufigsten Wege in die Mittellosigkeit, die Gefahr einer neuen Armut im Lande und der Umgang damit.

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Es glänzt, funkelt und glimmert Ăźberall. Edle Waren in den Schaufenstern, teure Autos auf den StraĂ&#x;en, gepflegte Vorgärten vor den Neubauten. Dreijährige Kinder in Markenkleidung, Fernreisen bis ans Ende der Welt, FesttagsmenĂźs im Restaurant. Ă–ffentliche Prachtbauten, ein vielfältiges VergnĂźgungsangebot, kaum Arbeitslosigkeit. Es geht uns gut ins SĂźdtirol.

Absolute und relative Armut Armut ist im Üffentlichen Leben Sßdtirols kaum sichtbar. Doch was bedeutet Armut ßberhaupt, in der zweitreichsten Region Italiens und der achtreichsten der Europäischen Union? Bin ich arm, wenn ich nicht wÜchentlich ins Restaurant gehen kann? Wenn der Kontostand nicht den Kauf eines Neuwagens zulässt? Oder bin ich arm, wenn ich mich von Tßten-

Armut ist im Ăśffentlichen leben SĂźdtirols kaum sichtbar suppe und Semmeln aus dem Discounter ernähren muss? Armut kann vieles bedeuten: Vom Zwang, sich alle Tage ums nackte Ăœberleben kĂźmmern zu mĂźssen, bis hin zur Erfahrung, weniger zu verdienen und zu besitzen als der Durchschnitt der Gesellschaft. In einem Wohlstandsland wie SĂźdtirol ist die Armut meist relativ und bedeutet Unterversorgung in den wichtigsten Lebensbereichen sowie eine eingeschränkte Teilhabe am Wohlstand im Vergleich zum gängigen Lebensstandard.

„Als verarmt sind jene Einzelpersonen, Familien und Personengruppen anzusehen, die Ăźber so geringe (materielle, kulturelle und soziale) Mittel verfĂźgen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedsstaat, in dem sie leben, als Minimum annehmbar ist“, lautet die EU-Definition fĂźr die so genannte relative Armut in Industrienationen. Das ist dann der Fall, wenn Personen mit weniger als der Hälfte des Durchschnittseinkommens im Lande auskommen mĂźssen. Im

Gegensatz dazu gilt in Entwicklungs- und Schwellenländern die „absolute Armut“: Sie trifft auf jene Menschen zu, die täglich weniger als einen Dollar in lokaler Kaufkraft zur VerfĂźgung haben.

72.000 SĂźdtiroler leben unter der Armutsgrenze Der MaĂ&#x;stab ist in modernen Gesellschaften also nicht der Ăœberlebenskampf, sondern die Frage, ob ich am gesellschaft-

3UCHEN 3IE NOCH EIN PASSENDES

7EIHNACHTSGESCHENK 7IR EMPFEHLEN 'UTSCHEINE FĂ R "EAUTY UND 7ELLNESS FĂ R EIN SCHĂšNES -ENĂ

Ein schÜner Rahmen fßr festliche Anlässe "RIXEN q 3TUFELS q 4EL INFO GRUENERBAUM IT WWW GRUENERBAUM IT 4

/B ROMANTISCHES 4Ă?TE ĂŒ 4Ă?TE &AMILIEN ODER &IRMENFEIER IN UNSEREN FESTLICHEN 3Ă‹LEN UND GEMĂ TLICHEN 3TUBEN WIRD )HRE &EIER ZUM GELUNGENEN &EST :U 3YLVESTER ERWARTET 3IE EIN KĂšSTLICHES &ESTTAGSESSEN IN MUSIKALISCHER "EGLEITUNG DES 4ANZQUINTETTS u,ORIS 'ILIOLIh AUS "OLOGNA 5NSERE 3TUBEN BIETEN 0LATZ FĂ R BIS 0ERSONEN 2ESERVIEREN 3IE SCHON JETZT FĂ R DIE BEVORSTEHENDEN &EIERN


lichen Leben teilnehmen kann oder ob ich ausgegrenzt bin, da ich mir gewisse „normale“ Dinge nicht leisten kann. Diese Ausgrenzung kann oft schwerer wiegen als materielle Not. Und dennoch: Im Unterschied zu jener Armut, die ins Auge sticht, ist diese „relative Armut“ nicht sichtbar – und wird von den Betroffenen häufig versteckt.

Armut ist keine Schande? Viele tausend Menschen in unseren Landen kommen mit der Rente oder den Unterhaltszahlungen nicht aus, sitzen auf einem Schuldenberg oder können die Rückzahlung fürs Eigenheim nicht mehr aufbringen. Laut aktuellster Untersuchung des Landesstatistik-Amtes befinden sich 14,9 Prozent der Südtiroler Haushalte und somit 72.000 Menschen unter der relativen Armutsgrenze. Rund zehn Prozent von ihnen müssen mit knapp 500 Euro im Monat überleben. Die Zahlen sind steigend – auch in Südtirol, wo aus dem Landeshaushalt jährlich über 10.000 Euro pro Kopf ausgegeben werden kann.

Schicksal oder System? Der Soziologe Thomas Benedikter hat unlängst im Auftrag der Caritas Diözese Bozen-Brixen eine Darstellung zur Armut in Südtirol verfasst. Darin befasst er sich auch mit deren Erscheinungsformen und Bedingungsfaktoren. Seine Erkenntnis: Die Armut ist kein bloßes Zwischenspiel mehr, das schnell verschwindet. Sie trifft nicht nur mehr jene, die eben Pech haben oder mal so eben eine blöde Phase durchleben. Für Tausende Südtiroler ist sie zum Dauerzustand geworden. Die Dunkelziffer nicht einbegriffen. Mittellosigkeit ist dabei kein individuelles Schicksal: Es gibt deutliche Muster, welche Lebensumstände und Bedingungen zu Armut führen und welche Gruppen davon besonders betroffen sind. Dabei schneiden sich individuelle Faktoren aus der Biografie (z.B.Scheidung) mit strukturellen Ursachen, beispielsweise damit, dass ein allein erziehendes Elternteil keine geeignete Arbeit findet oder Kinderbetreuungseinrichtungen fehlen.

Armut kann vieles bedeuten - unter anderem eine eingeschränkte Teilhabe am Wohlstand im Vergleich zum gängigen Lebensstandard

Armut & Alter Armut hat viele Gesichter. Doch wie sehen diese aus? Mit statistischen Methoden lassen sich einige zentrale Risikofaktoren für relative Armut erkennen und somit die wichtigsten Risikogruppen aufzeigen. Welches sind aber diese Bedingungen, die in Südtirol zur Armut führen? Die Arbeitslosigkeit – in den meisten Regionen Europas die wichtigste Ursache – spielt in Südtirol kaum eine Rolle. Die Arbeitslosenquote ist mit etwa 2,6 Prozent sehr gering, die Zahl der Langzeitarbeitslosen stabil. Ein zahlenmäßig weitaus wichtigerer Risikofaktor ist in der unzureichenden Altersrentenleistung zu suchen: Altersarmut ist laut Studie in Südtirol weiter verbreitet als angenommen. Davon betroffen sind vor allem pensionierte Alleinlebende, deren Partner verstorben ist und die keine eigenständige Versicherungsposition aufbauen konnten: Drei Viertel davon sind Frauen, die ihr Einkommen aus einer niedrigen Hinterbliebenenrente beziehen, weil sie im Haushalt und in der Kinder­ erziehung tätig waren. Überhaupt nicht rosig sieht die Lage aus, wenn Menschen im Alter pflegebedürftig werden: Hier fallen öfters Personen unter die Armutsgrenze, die nie als gefährdet gegolten haben. Oftmals

sind diese von Zuwendungen der Kinder abhängig.

Armut & Kinder Ein weiteres Armutsrisiko liegt – so paradox dies klingen mag – in der Anzahl der Kinder. Ein Einzelkind beeinträchtigt den materiellen Wohlstand noch nicht. Eine Familie mit mehr als zwei Kindern ist statistisch gesehen jedoch armutsgefährdet – wobei die Zahl der Erwerbstätigen in der Familie entscheidend ist. Bei mehreren Kindern widmet sich häufig ein Elternteil der Kindererziehung und kann somit gar nicht oder nur eingeschränkt zum Familien­ einkommen beitragen. Hohe Lebenshaltungskosten und nur ein einziges durchschnittliches Einkommen strapazieren die Familienkasse aber übermäßig und führen besonders während der Erziehungsphase leicht ins Minus. So gesehen ist Kinderreichtum zumindest finanziell gesehen nicht besonders ratsam.

menshilfen von außen abhängig – vor allem von Unterhaltungszahlungen oder von öffentlicher

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Armut & Alleinerziehende Neben kinderreichen Familien kommen laut CaritasStudie auch Alleinerziehende zunehmend in Bedrängnis: Der allein erziehende Elternteil, zu 80 Prozent Frauen, kann öfters nur sehr beschränkt erwerbstätig sein und ist von Einkom-

Fabrikstraße 4 ∙ 39031 Bruneck Tel. 0474 571444 www.automoser.com 24 Stunden frei für Sie zugänglich!

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Hohe Lebenshaltungskosten und Mieten tragen dazu bei, dass das Geld knapp wird Sozialhilfe. Bei allein erziehenden Müttern hört die finanzielle Gefährdung nach der Phase der

Kinderbetreuung nicht auf: Sie verpassen häufig den Anschluss im Berufsleben, die berufliche Qualifikation hinkt den Anforderungen hinterher und die Mobilität erweist sich als gering. Doch auch die Väter sind von materieller Not nicht gefeit: Nach einer Trennung sind auch

sie stärker finanziell belastet – sie müssen sich zusätzlich eine Wohnung mieten und klarerweise Unterhalt zahlen.

Armut & Ausländer Hohe Lebenshaltungskosten und Mieten tragen auch dazu

bei, dass die Zahl der Migranten unter den Sozialhilfeempfängern landesweit im Steigen begriffen ist. Viele der Nicht-EU-Bürger üben gering qualifizierte und damit niedrig entlohnte Arbeiten aus, mit denen die hiesigen Preise kaum bezahlt werden können. Hinzu kommt, dass

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Bezieher „Soziales Mindesteinkommen“ (Sprengel Brixen und Umgebung) im Vergleich 01.01.2001-30.09.2001 01.01.2005-30.09.2005 Anzahl Personen Betrag in € Anzahl Personen Betrag in € Einzelperson 79 92.726,00 96 124.758,00 Alleinerzieher 65 140.657,00 38 67.191,00 Männer 63 74.059,00 93 113.426,00 Frauen 119 201.918,00 105 179.765,00 EU-Bürger 157 237.046,00 143 208.361,00 Nicht-EU-Bürger 25 38.931,00 55 84.831,00

Bezieher „Miete und Nebenspesen“ (Sprengel Brixen und Umgebung) im Vergleich 01.01.2001-30.09.2001 01.01.2005-30.09.2005 Anzahl Personen Betrag € Anzahl Personen Betrag € Einzelperson 123 137.689,00 150 184.590,00 Alleinerzieher 69 106.413,00 65 83.524,00 Männer 92 93.888.00 145 176.775,00 Frauen 178 232.587,00 197 257.066,00 EU-Bürger 233 284.952,00 252 326.322,00 Nicht-EU-Bürger 37 41.524,00 90 208.361,00


Nicht-EU-BĂźrger oft eine grĂśĂ&#x;ere Familie im Heimatland oder vor Ort versorgen mĂźssen. FĂźr viele ist der finanzielle Engpass nur Ăźbergangsweise, eine Phase des Einstiegs, in einem fremden Land. FĂźr andere ist es ein chronischer Dauerzustand. Ebenso bei den so genannten Randgruppen wie Personen ohne festen Wohnsitz, Obdachlosen oder Suchtkranken, die in die Armut geschlittert sind.

Wer ist armutsgefährdet? Zusammenfassend gesagt sind laut Caritas-Studie also hauptsächlich vier Gruppen – wenn auch in unterschiedlichem AusmaĂ&#x; – von Armut betroffen: Zum einen Personen, die keinen oder nur einen beschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt haben wie Rentner, Hausfrauen oder Unterbeschäftigte. Zum Zweiten allein lebende Senioren und ältere Paare, vor allem dann, wenn diese von einer Rente abhängen. Weiters Mehrpersonenhaushalte mit einem einzigen Einkommen und Teilfamilien, wenn die Kinder in diesen Familien noch minderjährig sind. Nicht zu vergessen die „klassischen“ Randgruppen wie Obdachlose oder Suchtkranke sowie Migranten. Demnach empfiehlt es sich, Ăźberspitzt formuliert, SĂźdtiroler zu sein, sich die Wohnungsund Lebenshaltungskosten mit jemandem zu teilen und nicht als Single eine Wohnung anzumieten, hĂśchstens ein Kind zu haben, beruflich auf dem Laufenden und mobil zu bleiben, ohne Absicherung nicht Ăźber 50 zu werden oder ansonsten auf eine Wohnung oder auf ein verlustsicheres AktienbĂźndel als

Altersvorsorge zurĂźckgreifen zu kĂśnnen.

Finanzielle Sozialhilfe als Krisenintervention Im Eisacktal kĂźmmert sich die Abteilung „Finanzielle Sozial­ hilfe“ der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal um die Ansuchen zur Gewährung von finanziellen Hilfen wie die Differenzzahlung zur Erreichung des sozialen Mindesteinkommens oder Mietbeihilfen. Laut gesetzlich festgelegtem Subsidiaritätsprinzip sind die finanziellen SozialhilfemaĂ&#x;nahmen als letzter Notanker gedacht – nämlich dann, wenn alle anderen MaĂ&#x;nahmen wie Arbeitslosengeld, Mietbeitrag vom WohnbaufĂśrderungsinstitut oder ähnliches ausgeschĂśpft sind. Die „Finanzielle Sozialhilfe“ berät im Rahmen eines integrierten und koordinierten Systems von Dienstleistungen Familien und Einzelpersonen in Notsituationen und gewährt ihnen finanzielle UnterstĂźtzung, um Notlagen vorzubeugen oder zu beseitigen. „Die finanzielle Sozial­hilfe ist immer eine Krisenintervention und Hilfe in akuten Situationen“, erklärt Elisabeth Thaler, Sprengelleiterin von Brixen und Umgebung. „Unser Ziel liegt darin, die Personen schnellstmĂśglich wieder in die Selbständigkeit zu entlassen.“

FĂśrdern und fordern Selbstbedienungsladen ist die „Finanzielle Sozialhilfe“ dabei keiner. GemäĂ&#x; dem aktuellen Leitbild der Sozialdienste wird auch hier „gefĂśrdert und gefordert“. 'RO”ER 'RABEN q "RIXEN 4EL INFO SPORTACHERER COM

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info Soziales Mindesteinkommen Das soziale Mindesteinkommen wird jährlich von der SĂźdtiroler Landesregierung (Dekret des Landeshauptmanns 30/2000) festgelegt und gilt als „amtliche Armutsgrenze“. Laut Artikel 18 soll „die Differenzzahlung zur Erreichung des sozialen Mindesteinkommens Menschen helfen, die dem Risiko der sozialen Ausgrenzung ausgesetzt sind und aus psychischen, kĂśrperlichen und sozialen GrĂźnden nicht fĂźr ihren Unterhalt und den ihrer Familiengemeinschaft sorgen kĂśnnen.“ Zur Berechnung der wirtschaftlichen Lage wird die engere Familiengemeinschaft

mit einbezogen. Gewährt wird die Zahlung hĂśchstens sechs Monate lang – ausgenommen im Fall, wenn das Einkommen lediglich aus einer Rente besteht. Nicht-EU-BĂźrger oder Staatenlose mĂźssen mindestens seit drei Monaten ihren ständigen Aufenthalt und Wohnsitz in SĂźdtirol haben, um die Leistungen, begrenzt auf zwei Monate im Jahr, beanspruchen zu kĂśnnen. Bei Personen, die „ohne triftigen Grund nichts unternehmen, um, auch durch Arbeitsuche, fĂźr ihren Unterhalt zu sorgen“, wird die finanzielle Zuwendung gesenkt.

Familienmitglieder Monatlicher Bedarf in â‚Ź Jährlicher Bedarf in â‚Ź Person in Wohngemeinschaft 359,00 4.308,00 Allein lebende Person 430,80 5.169,60 2 Personen 570,81 6.849,72 3 Personen 732,36 8.788,32 4 Personen 883,14 10.597,68 5 Personen 1.023,15 12.277,80 6 Personen 1.148,80 13.785,60 7 Personen 1.274,45 15.293,40 8 Personen 1.400,10 16.801,20 9 Personen 1.525,75 18.309,00 10 Personen 1.651,40 19.816,80 ° Miete und Nebenkosten nicht inbegriffen 7


Die Armut in einer dreiköpfigen Familie fängt nicht erst bei monatlichen 732,36 Euro an Die finanziellen Zuwendungen sind immer nur Überbrückungshilfen und im Großteil der Fälle auf einen kurzen Zeitraum beschränkt – so wie es das Gesetz auch vorschreibt. Die eingehenden Gesuche werden systematisch und umfassend geprüft, wobei die Gesamtsituation ins Auge gefasst wird.

„Die Personen, die die finanziellen Sozialhilfeleistungen in Anspruch nehmen, werden von uns größtenteils auch sozialpä­ dagogisch betreut und begleitet. Berücksichtigt wird dabei immer die persönliche und familiäre Situation“, erläutert Frau Thaler. Gemeinsam mit den Betroffenen erarbeiten die Sozialarbeiter eine

individuelle Vorgehensweise zur Besserung oder Überwindung der Notlage. Insbesondere die Bereitschaft zu arbeiten – falls die Situation es zulässt – muss dabei vorhanden sein. „Bei der ersten Mitteilung flattert bei den Betroffenen bereits die Aufforderung ins Haus, sich um eine Arbeit zu kümmern.“

Anstieg bei den Mietbeihilfen

7ALTHERPLATZ "OZEN 8

Oswald Untermarzoner ist seit Jahrzehnten im Bereich der finanziellen Sozialhilfe tätig und kennt die Entwicklung in Südtirol sowie speziell beim Sprengelsitz in Brixen sehr genau. Spiegelt sich hier das Bild, das die Caritas-Studie liefert, wider? Nur zum Teil: „Die Zuwendungen im Bereich des sozialen Mindesteinkommens sind in den letzten Jahren ziemlich konstant geblieben“, erläutert Untermarzoner, „aber im Bereich der Mieten und Nebenspesen verzeichnen wir einen auffallenden Anstieg. Daraus ergibt sich der Schluss, dass die Betroffenen den Lebensunterhalt gerade noch bestreiten können, oft aber für die Miete trotz der Förderung des Wohnbauinstituts kein Geld mehr übrig bleibt.“ Die hohen Wohnungskosten in Südtirol reißen ein gewaltiges Loch in die Haushaltskasse. Zwei Faktoren sind für den starken Preisauftrieb verantwortlich: die hohe Nachfrage nach Wohnraum sowie die breite öffentliche Förderung des Wohnungseigentums bei gleichzeitig relativ geringerem Ausbau des Angebots an Sozialwohnungen zur Miete. Somit sind die Mieten in den

letzten Jahren auf Höchstsummen angewachsen. Ein Drittel der Familien muss mehr als 20 Prozent des Einkommens für das Wohnen ausgeben. Bei einkommensschwachen Haushalten fallen die Wohnungskosten doppelt ins Gewicht: Die untersten Einkommensklassen müssen fast 44 Prozent der Einnahmen für das Wohnen berappen. „Den Betroffenen die Wohnung zu erhalten ist uns aber ein großes Anliegen“, fahren Untermarzoner und Thaler fort, „besonders wenn Kinder mit betroffen sind, möchten wir das Zuhause halten.“

Situation im Sozialsprengel Brixen Im Sozialsprengel von Brixen zeichnete sich in den letzten Jahren folgende Entwicklung ab: Vorwiegend allein lebende Personen, Männer und Familien mit mehreren Kindern beanspruchen vermehrt finanzielle Zuwendungen. Die Zahl der Senioren hat hingegen abgenommen, ebenso die allein erziehenden Elternteile. Wer eher durch den Rost fällt, sind Einzelpersonen im Alter von 45 bis 55 Jahren: „Für diese Personen hat der Arbeitsmarkt oft keinen Platz mehr. Wenn wir uns um einen Arbeitsplatz bemühen, wird oft aufgrund des Alters abgewinkt.“ Auch für psychisch kranke Menschen und jene, die den Ausstieg aus einer Suchtkrankheit geschafft haben, ist der Weg in die Armut öfters verkürzt: „Hier haben wir es mit einer Grauzone zu tun, in der die Invalidenrente nicht greift. Zugleich ist der Wiedereinstieg in das Berufsleben nicht einfach.“ Sind dann die Ersparnisse aufgebraucht oder Ratenzahlungen zu begleichen, wird es knapp im Portmonee. Nicht viel anders ergeht es bestimmten Randgruppen wie Sinti und Roma – die meisten Arbeitgeber scheuen sich davor, diese zu beschäftigen.

Wirtshausgespräche zum Ärgern Der Anteil von Nicht-EUBürgern, die eine finanzielle Zuwendung erfahren, ist im Sozial­ sprengel Brixen – wenn auch steigend – dennoch im unteren Drittel: Die Anzahl der Nicht-EU-


Bürger, die im Bereich „soziales Mindesteinkommen“ einen Zuschuss erhalten, liegt bei knapp 28 Prozent, im Bereich „Beihilfen für die Miete und Wohnnebenkosten“ bei 26 Prozent. Angesichts dieser Tatsachen ärgert sich Oswald Untermarzoner besonders über die allseits bekannten Wirtshausgespräche: Die Ausländer würden abkassieren, die finanzielle Unterstützung sei zu hoch und die Lust zum Arbeiten zu gering. „Kein NichtEU-Bürger erhält auch nur einen Cent mehr als eine Südtiroler Familie in derselben Situation! Zudem sind die Richtlinien für die sozialen Finanzhilfen genau reglementiert“ (siehe Kasten).

Tief angesetztes soziales Mindesteinkommen Betrachtet man die amtliche Armutsgrenze, stellt sich die Frage, ob diese Beträge für eine umfassende Versorgung ausreichen – besonders wenn man nicht nur die materielle Versorgung, sondern auch Aspekte wie Gesundheit, Bildung,

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info

„Ich habe nur mehr mich selber“ Jene, die vollkommen leere Taschen und kein Dach über dem Kopf haben, sind glücklicherweise in der Minderheit. Doch es gibt sie. Die Bezirksgemeinschaft Eisacktal bietet in ihrer Übernachtungsstätte männlichen Obdachlosen und Personen ohne festen Wohnsitz einen Schlafplatz. Einer von ihnen erzählte dem „Brixner“ aus seinem Leben. Während er erzählt, wirkt sein Blick teilnahmslos. So, als ob ihn seine Geschichte nicht mehr berühren würde. Als ob ihn gar nichts mehr berühren würde. Seit vier Jahren ist er schon obdachlos. Seit vier Jahren oder auch länger. Ganz genau weiß er das nicht mehr. Sein Heim, oder, wie er selbst zu sagen pflegt, seine „Residenz“ besteht aus zwei Parkbänken unter einem Blechdach irgendwo

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in dieser Stadt. Mehr soll nicht geschrieben werden, damit ihn ja niemand erkennt. Er habe es sonst schon schwer genug. Seinen Unterhalt verdient er sich mit Betteln „und da kommt grad so viel zusammen, dass i mein Glasl, meine Zigaretten und an Mampf krieg“. Geboren wurde er im Juli 1951, „und da ist es auch schon losgegangen.“ Aufgezogen wurde er von seiner Stiefmutter, und von der habe er „mehr Schläge als zu Fressen“ bekommen. Sie habe ihn halt gezwungenermaßen aufgezogen. Was mit seiner leiblichen Mutter war, habe man ihm nie gesagt, und irgendwann habe es ihn auch nicht mehr interessiert. Sein Vater sei als Versicherungsvertreter nie zu Hause gewesen und habe vom traurigen Alltag seines Sohnes „nicht einmal die Hälfte mitbekommen.“ Geschwister habe er keine gehabt. Sein Vater habe

ihn irgendwann für eine Zeit lang auf einen Bauernhof gebracht. Dort sei es ihm gut gegangen. Dort wäre er gern geblieben. Dort hätte er das erste und einzige Mal in seinem Leben eine Heimat gehabt.

„Ich bin kein

Menefregista, und ich hab mich auch immer halbwegs aufgeführt wie ein Mensch“ Nach der Pflichtschule hat er eine Schlosserlehre gemacht. Danach ist er für vier Jahre ins Ausland gegangen, zu einem Onkel, der in der Nähe von München eine Buschenschank betrieben hat. Dann ist er zurückgekehrt, um den Militärdienst zu machen, den er eigentlich gar nicht hätte machen müssen, weil sein Vater Kriegsinvalide gewesen ist. Nachher ist es dann „eben wieder losgegangen“ mit dem Hin und Her. Er hat halt im Hotelfach gearbeitet, als Kellner, als Koch, als Hausmeister, als Tuttofare, für Verpflegung, Unterkunft und „a bissl Geld“. Zu Hause ist er aber nirgends gewesen, er ist „einfach so in der Welt herumgekugelt.“ Und dann war da seine Ehe. Eine Beziehung, die wahrscheinlich von vorneherein zum Scheitern verurteilt war, denn „wir haben uns ja kaum gekannt“. Trotzdem hat er sich lange bemüht, Ehemann und Familienvater zu sein, allen Widrigkeiten zum Trotz. Eine Zeit lang hat er seine Probleme im Alkohol ertränkt, hat „massiv gesoffen“, bis er durch einen Freund erkannt hat, dass dies sein endgültiger Ruin werden würde. Während seiner Ehe, die „so an die acht oder neun Jahre gedauert hat“, hat er gut verdient, fast rund um die Uhr als LKWFahrer gearbeitet, und trotzdem hat ihm seine Frau vorgeworfen, er könne nicht einmal seine Familie ernähren.

Als das Ende dann nicht mehr aufzuhalten war, hat er alles aufgegeben, die gemeinsame Wohnung, seine Familie, auch sich selbst, hat sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser gehalten und wieder einmal kein Zuhause mehr gehabt. Irgendwann ist das mit dem Arbeiten auch nicht mehr so recht gegangen, da er einige Unfälle mit dem Fahrrad hatte. Zu seinen zwei Töchtern hat er keinen Kontakt mehr, „und es interessiert mich auch nicht mehr“. Seine Frau sieht er ab und zu von der Ferne, geblieben ist aber nur mehr Wut, „obwohl ich sie einmal richtig lieb hatte.“ Die Wehmut in seiner Stimme ist dabei unüberhörbar, auch wenn er sie hinter einer rauen Fassade zu verbergen versucht. Wann er wohl den Mut zum Weiterkämpfen verloren hat, ist schwer zu sagen. Obwohl, aufgeben will er ja nicht, „denn ich bin kein Menefregista und ich hab mich auch immer halbwegs aufgeführt wie ein Mensch“. Ein Zimmer oder eine kleine Wohnung würde er sich schon wünschen, „aber das wäre wohl ein Wunder, wenn ich das kriegen tät“. Einen kleinen Raum, „wo ich alleine bin, wo ich meine Ruhe habe“, denn an das Alleinsein hat er sich mittlerweile gewöhnt. „Ich habe nur mehr mich selber, aber ich komme schon weiter.“ Es gibt schon Leute, die sich um ihn kümmern, „eine Frau, die für mich wäscht und noch ein, zwei Freunde, die mich unterstützen.“ Und dann gibt es ja auch die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft und die Schlafstelle für Obdachlose. Die sagt ihm aber nicht so recht zu, ist ihm zu eng, zu rigide, zu wenig frei. „Ich bin in der Natur aufgewachsen und werde wohl auch in der Natur unMarlene Kranebitter tergehen.“


Fotos: Oskar Zingerle

Elisabeth Thaler: „Die finanzielle Sozialhilfe ist immer Krisenintervention. Unser Ziel liegt darin, die Personen schnellstmöglich in die Selbständigkeit zu entlassen“ Erholung oder soziale Kontakte in Betracht zieht. 732,36 Euro für eine dreiköpfige Familie – besondere Ausgaben dürfen da nicht ins Haus flattern. Selbst eine Zahnarztbehandlung wird kaum finanzierbar – von Kinobesuchen, Ausflügen ins Hallenbad oder einem Gang zum Friseur ganz zu schweigen. „Auch wenn die Beträge immer ohne Miete gesehen werden müssen – die Armut in der Familie fängt sicher nicht erst bei diesen 734 Euro an“, meint auch Oswald Untermarzoner, „man müsste diese Beträge mindestens um 50 Prozent erhöhen, um ein unabhängiges Leben zu gewährleisten.“ Ob die Versuchung zu schwindeln bei den Antragstellern dadurch nicht erhöht wird? „Vielleicht haben wir zehn Prozent Fehlangaben, hin und wieder jemanden, der sich etwas schwarz hinzu verdient“, räumt Untermarzoner ein, „aber deswegen können wir nicht den anderen 90 Prozent die Hilfe verweigern.“ Die Anzahl der „ganz Armen“, also jenen, die unter dem sozialen Mindesteinkommen liegen, ist in Brixen glücklicherweise gering und liegt unter fünf Prozent. „Die Entwicklung der Sozialdienste ist in den letzten Jahren sehr positiv verlaufen, dies macht sich hier sicherlich auch bemerkbar.“

Zukunftsperspektiven Wie aber kann in Zukunft der Armut vorgebeugt werden? Gefragt ist hierbei in erster Li-

Oswald Untermarzoner: „Im Bereich der Mieten und Wohnnebenkosten verzeichnen wir einen auffälligen Anstieg“ nie die Sozial- und Steuerpolitik: Um der Armut nachhaltig entgegen zu wirken, braucht es eine Politik, die bei den Ursachen ansetzt. Thomas Benedikter fasst in seiner Studie folgende politische Maßnahmen zur Bekämpfung der Einkommensarmut zusammen: eine Überprüfung des sozialen Mindesteinkommens, da dieses nicht mehr den heutigen Verhältnissen angepasst ist; die Anhebung der Sozialrenten zur Sicherstellung des Grundeinkommens der Rentner; die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes oder die Subvention von Niedriglöhnen; einen bedarfsgerechten Ausbau der Schuldnerberatung sowie eine effektive Gestaltung des Systems der Arbeitseingliederungshilfen. Hinzu gesellen sich zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Wohnen, Gesundheit und Bildung. Die Vorschläge reichen von einer Steuerung des Wohnungsmarktes bis hin zu einer Erweiterung der Kinderbetreuungsangebote. In die Pflicht genommen werden dabei in erster Linie die soziale Vorsorge und Rentenversicherung sowie die Familien- und Integrationspolitik. Soziallandesrat Richard Theiner wird am Jahresende den Sozialplan 2006-2008 vorlegen. Darin vorgesehen ist auch die Reaktivierung der Armutskommission des Landes, bei der unter anderem sämtliche Daten und Statistiken zusammen laufen, die eine ständige Analyse der Situation ermöglichen. Wohl auch damit nicht all das eintrifft, was so prognostiziert wird. Doris Brunner

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Beatrix Hinteregger-Pircher, Erich Markart, Paul Profanter, Christina Gummerer Goller, Josef Regele, Patrick Goller, Albin Mitterrutzner, Werner Prosch, Brigitte Tschurtschenthaler Bodner und Roman Oberhauser gehören dem neuen SVP-Ortsausschuss von St. Andrä an.

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Edith Achammer wurde im Rahmen der heurigen Cäcilienfeier des Kirchenchores Albeins für 45 Jahre Tätigkeit als Sängerin geehrt. Peter Noflatscher wurde als ehemaliger Organist, Chorleiter und Sänger Ehrenmitglied.

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Danilo Buniolo, Reinhold Haidacher und Pietro De Lorenzo wurden im Rahmen der Weihnachtsfeier der Brixner Sektion der Blutspendervereinigung AVIS für 75 Blutspenden geehrt.

Neue Bezirkspräsidentin Die neue Bezirkspräsidentin der Vinzenzkonferenzen Eisacktal-Wipptal heißt Erika Rigger und kommt aus Brixen. Am 26. November trafen sich die Präsidenten und Vizepräsidenten der Vinzenzkonferenzen und der Zentralpräsident Ulrich Graf Toggenburg im Pfarrwidum von Brixen zur jährlichen Bezirksversammlung. Nach der Begrüßung durch die scheidende Bezirkspräsidentin Hilde March berichteten die Präsidenten der einzelnen Konferenzen kurz über die unterschiedlichen Tätigkeiten. Erika Rigger wurde anschließend einstimmig zur neuen Bezirkspräsidentin gewählt. Rigger ist das jüngste Mitglied der Vinzenzkonferenz Brixen, ist aber bereits von Kindheit an mit der ihr vertraut, da ihr Vater Serafin Rigger 30 Jahre in der Konferenz tätig war und ihr Onkel Franz Rigger viele Jahre Präsident der Millander Konferenz gewesen ist. Die erste Vinzenzkonferenz wurde vom französischen Professor Frédéric Antoine Ozanam im Jahre 1833 gegründet. Nach Frédérics Ansicht hat Glaube ohne Nächstenliebe keinen Sinn.

Sein Credo: „Keine Gesellschaft kann Elend als Schicksal akzeptieren, ohne dass sie in ihrer Ehre getroffen wird. Baut daher Gesellschaften auf, in denen es mehr Brüderlichkeit gibt und die Geringsten und die Ärmsten in ihrer Menschenwürde anerkannt werden.“ Vorbild für ihn war der Priester Vinzenz von Paul, der sich bereits im 16. Jahrhundert für die Ärmsten der Gesellschaft eingesetzt hatte. Heute engagieren sich etwa eine Million Men-

Foto: Oskar Zingerle

Foto: Oskar Zingerle

Der 28-jährige Brixner Filippo Franzelli hat bei der Fernsehsendung „Affari tuoi“ auf RaiUno 50.000 Euro Preisgeld gewonnen. Franzelli war zwei Monate lang jede Woche Gast bei der Sendung, die vom italienischen Schlagerstar Pupo moderiert wird.

Der ehemalige Stadtrat Gebhard Dejaco wurde im Rahmen der letzten Gemeinderatssitzung zum Präsidenten des Gemeinderats gewählt. Dieses Amt ist neuerdings vom entsprechenden Regionalgesetz vorgesehen. Dejaco wird in Zukunft die Gemeinderatssitzungen leiten und darf den Gemeinderat in der Öffentlichkeit repräsentieren. Dafür erhält er eine Aufwandsentschädigung von 80 Prozent des Stadtrats-Gehaltes. Während die Wahl Dejacos schon vor Monaten de fakto feststand, sorgte die Nominierung von Francesco Bertoldi von der Liste „Insieme per Bressanone“ zum Stellvertreter Dejacos für einige Verwunderung; für diesen Dienst erhält Bertoldi ein Fünftel der wv Entschädigung eines Stadtrats.

schen aller Altersstufen ehrenamtlich in über 46.000 Vinzenzkonferenzen in 130 Ländern der Welt. wv

Der Spruch vom Much I woaß schun, prum Brixen lei an hålbn Bürgermeischter verdient håt. Es hobn en jå a lei die Hälfte der Brixner gewählt...

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Die neue Seelsorgerin Der Norden von Brixen kann zukĂźnftig auf eine neue Seelsorgerin zählen: Schwester Irmtraud Ăźbernahm vor kurzem diese Aufgabe und wird nun fĂźr die Bewohner des Rosslaufs, der Elisabethsiedlung und Zinggen stets ein offenes Ohr haben. Schwester Irmtraud CJ stammt aus dem Unterallgäu und ist vor beinahe 50 Jahren in den Orden der Englischen Fräulein, die sich jetzt „Congregratio Jesu“ nennen, eingetreten. Sie war als Lehrerin, als Sekretärin der Provinzoberen in Augsburg und als Leiterin des Institutshauses in Neuburg tätig. Sieben Jahre lang, von 1993 bis 2000, lebte und arbeitete Schwester Irmtraud CJ in Jerusalem und Tel Aviv: Dort hielt sie Bibelkreise und privaten Religionsunterricht, leitete das PilgerbĂźro und Ăźbernahm die Seelsorge fĂźr die Kurgäste am Toten Meer. Als die Anfrage

der Oberen kam, ob sie bereit wäre, nach Brixen zu gehen, stattete Schwester Irmtraud im vergangenen August der Stadt einen Besuch ab – und sagte daraufhin dieser Sendung zu. Nun lernt sie Italienisch und freut sich auf die Besuche, Begegnungen und Kontakte mit den Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern von Brixen Nord. Ihre Kontaktstelle befindet sich in der Nordsakristei der Wallfahrtskirche Zinggen. db

Erfolgreiche Wissenschaftlerin aus Brixen Foto: Armin Gutzelnig

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Seit 2001 verleiht die Leopold-Franzens-Universität Inns­ bruck jährlich den „Preis fĂźr frauenspezifische Forschung“. Heuer wurden 16 wissenschaftliche Arbeiten eingereicht, aus denen die Jury drei fĂźr preiswĂźrdig empfunden hat. Diese wurden am 8. November im Rahmen eines Festakts vorgestellt und gewĂźrdigt. Eine der gewĂźrdigten Arbeiten stammt von Ulrike Ă–hler aus Brixen und trägt den Titel „Sinnfindung und Reifung durch Leid. Positive Auswirkungen traumatischer Erfahrungen. Eine Untersuchung in GeschĂźtzten Wohnungen fĂźr Frauen in SĂźdtirol“. Die Absolventin der Studien Psychologie und Theologie hat sich in ihrer Diplomarbeit mit der Frage beschäftigt, ob Traumata auch positive Auswirkungen haben und

inwiefern Religiosität eine Rolle bei der Ăœberwindung von traumatischen Erfahrungen spielt. FĂźr die Untersuchung hat sie zehn in geschĂźtzten Wohnungen lebende Frauen interviewt, die psychischer und/oder kĂśrperlicher Gewalt von Männern ausgesetzt waren und deren Leid­erfahrungen schon längere Zeit zurĂźckliegen. Gertraud Ladner unterstrich in ihrer Laudatio die herausragende Leistung der Verfasserin. Ă–hler habe eine Diplom­arbeit verfasst, „die bei weitem Ăźber das hinaus geht, was von einer Diplomarbeit gefordert wird“ – quantitativ mit einem Umfang von 660 Seiten und qualitativ als „Frauenforschung in ihrem besten Sinn“ und Pionierarbeit im Bezug auf interdisziplinäre Forschung. Ulrike Ă–hler freute sich, „dass durch die Verleihung dieser Auszeichnung die positiven Ergebnisse der Untersuchung einer breiteren Ă–ffentlichkeit bekannt werden“. Im Bild: Preisträgerin Ulrike Ă–hler mit Laudatorin Gertraud Ladner und Diplomarbeitsbetreuerin Barbara Juen (v.r.n.l.) kra


Die neue Direktorin

Annemarie Kaser ist die neue Direktorin des SĂźdtiroler Sennereiverbandes. Die Agrarwissenschaftlerin aus LĂźsen folgt auf Alfons Hainz, der nach 37 Jahren den Verband verlassen und in den Ruhestand treten wird. Annemarie Kaser betritt nicht unbedingt berufliches Neuland, da sie als stellvertretende Direktorin den Verband schon beinahe wie ihre eigene Westentasche kennen dĂźrfte. Die einstimmige Wahl durch den Verwaltungsrat ist deshalb neben allen Herausforderungen wohl auch eine beachtliche Anerkennung ihrer fachlichen Qualifikation. Annemarie Kaser wurde 1968 in Bri-

xen geboren. Nach der Matura am Realgymnasium studierte sie an der Universität fĂźr Bodenkultur in Wien Agrarwissenschaften, Studienzweig Tierproduktion mit Spezialisierung in Milchwirtschaft. Es folgten ein Praktikum an der Bundeslehranstalt fĂźr Milchwirtschaft in Wolfpassing in Ă–sterreich, die Ausbildung zum EOQ-Quality-Manager und 1995 die StaatsprĂźfung in Florenz sowie die Eintragung ins Berufsalbum der Agronomen und Forstwirte. Erste berufliche Erfahrungen sammelte Annemarie Kaser zwischen 1990 und 1993 im Labor des Brixner Milchhofes. mk

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Derzeit findet an der Landesberufsschule „Emma Hellenstainer“ der praktische Vorbereitungskurs fĂźr KĂźchenmeister statt. Josef Villscheider, Brixner KĂźchenmeister und Referent fĂźr das Modul „Klassische Suppen und Saucen“, verrät uns das Rezept fĂźr eine leckere Suppe:

Käse-Polenta-Suppe Zutaten fĂźr 8 bis 10 Personen: 1 Zwiebel 100 Gramm Lauch 80 Gramm Selleriestange 70 Gramm Polentamehl (gelb) 100 Gramm Gorgonzola 70 Gramm Butter 2,5 Liter Fleisch- oder GemĂźsebrĂźhe 1â „4 Liter Sahne 1 TeelĂśffel Kerbel Zutaten fĂźr die GemĂźsebrĂźhe: 75 Gramm Butter 1 Kilogramm GemĂźse wie Zwiebel, Lauch, Fenchel, Tomaten, Sellerieknolle oder -stängel, Karotten, Wirsing, Zucchini, Knoblauch, Petersilienstängel, Blumenkohl 2,5 Liter Wasser Kräuter (Lorbeerblatt, PfefferkĂśrner)

Zubereitung FĂźr die GemĂźsebrĂźhe die Zwiebel in Butter anschwitzen und das klein geschnittene GemĂźse mitdĂźnsten. Mit kaltem Was-

ser aufgieĂ&#x;en, die Kräuter dazugeben und etwa 30 bis 45 Minuten kĂścheln lassen, anschlieĂ&#x;end vorsichtig abseihen. Die Zwiebel, den Lauch und die Selleriestange in WĂźrfel schneiden und in Butter andĂźnsten. Den Gorgonzola mitschwitzen, das Polentamehl dazugeben und mit der Fleischoder GemĂźsebrĂźhe aufgieĂ&#x;en. Das Ganze 30 Minuten kĂścheln lassen, anschlieĂ&#x;end mixen und passieren. Die Suppe abschmecken, mit der Sahne verfeinern und mit dem Kerbel servieren. Als Einlage eignet sich eine Sahnehaube mit gemischtem Pfeffer oder gerĂśstete VollkornbrotwĂźrfel. Guten Appetit! Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten mĂśchten? Bringen Sie Ihr Rezept und Ihr Foto einfach vorbei (Redaktion „Brixner, BrennerstraĂ&#x;e 28, Brixen, Tel. 0472 060200) oder schicken Sie uns ein e-mail: brixner@brixmedia.it. 15


LAMMento

Mehr oder weniger „Ich habe jetzt auch einen Doppeljob“, eröffnet der Franz, während er verzweifelt versucht, gleichzeitig zwei Löffel Zucker in einem doppelten Macchiato umzurühren, ohne dass auf allen Seiten der Milchschaum über den Tassenrand quillt, und mit der linken Hand weiterhin die Leserbriefseite der Dolomiten zu lesen, in der ganz Südtirol über unseren Bürgermeister meckert. Einen Doppeljob?, wundere ich mich, denn der Franz hatte bisher schon immer behauptet, alle Hände voll zu tun zu haben, was im Grunde bereits die zweite Parallele zu unserem ersten Bürger wäre. „Ja“, sagt der Franz, „ich melde mich freiwillig bei der Stadtpolizei, weil die muss jetzt dauernd nach Vahrn und Mühlbach und hat nun offenbar keine Zeit mehr, in den neuralgischen Zeiten an der Kreuzung Rosslauf die Ampel zu ersetzen, wie es der Bürgermeister großspurig versprochen hatte“. Tatsächlich hat sich nach Fertigstellung des Ossobuco die Rosslauf-Ampel als einziger verbliebener Stauverursacher entpuppt, gebe ich dem Franz recht, und da war der Einsatz eines Polizisten, der dem Autoverkehr mehr Vorfahrt gab, sinnvoll, aber leider von kurzer Dauer. „Ich kann ja den Bürgermeister fragen, ob er mir Gesellschaft leistet“, grinst der Franz, „denn auf einen Job mehr oder weniger dürfte es wohl nicht mehr ankommen“.

Bestellschein ❐ ❐

Ich habe die Zeitschrift „Brixner“ bis jetzt nicht erhalten. Senden Sie mit bitte monatlich ein Exemplar zu. Meine Adresse hat sich geändert. Bitte senden Sie den „Brixner“ ab sofort auf meine neue Adresse.

Alte Adresse:

Neue Adresse:

Vorname & Name Straße & Nr. PLZ & Ort … Der „Brixner“ wird in den Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz Schabs, Lüsen und Mühlbach im Abonnement zum Preis von 1 Euro versandt. Abonnements für das restliche Staatsgebiet kosten 18 Euro, für das Ausland 50 Euro. Schneiden Sie diesen Bestellschein aus und senden ihn an: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, 39042 Brixen. 16

leserforum Zum Teil vernachlässigt Lutz Chicken schickte uns eine Anregung zur Gestaltung von Wanderwegen in der Brixner Umgebung.

Spätsommer und das herrliche, seit langem nicht mehr so schöne Oktoberwetter hat uns wieder einmal erleben lassen, wie sehr das Wanderparadies Brixen und Umgebung von Feriengästen geschätzt und besucht wird. Wieder einmal hat sich gezeigt, wie bekannt und gesucht diese unsere Landschaft mit traditionsreicher Szenerie besonders vom Gast aus Deutschland und immer mehr auch von den italienischen Urlaubern ist, wie wertvoll das Wandererlebnis insbesondere dem älteren Menschen geworden und durchaus im Trend ist. Ich bin auch überzeugt, dass darin einer der stabilsten, wenn auch nicht einkommensreichsten Säulen unserer Wirtschaft zu suchen ist. Zum Unterschied von manchen kleinen Orten im Lande, die Wanderurlaub anbieten, ist die Qualität der unmittelbar aus der Talsohle ins Mittelgebirge leitenden Wege im Talkessel von Brixen zum Teil vernachlässigt. Für ältere Menschen, die ein großes Kontingent der Besucher stellen, sind einige wichtige Anstiege schlecht begehbar. Es sind, wie erwähnt, besonders die Einstiege in der Talsohle, wie zum Beispiel am Weg nach Elvas mit der Markierung 1 die steile Enge südwestlich unter dem Guggerhof sowie die Trasse vom Kranebittweg Markierung 2 unterm Gattererhof zum so genannten Hasendachl. Die Anstiege von Unterdrittel mit Markierung 4 nach St. Andrä und Markierung 6 nach St. Leonhard bedürfen lediglich beim gemeinsamen Einstieg von der Lüsner Straße einer „bequemeren“ Gestaltung. Besser im Stande präsentieren sich die Anstiege aus der Talsohle gegen die westliche Bergflanke. Bedauerlich für den Wandertourismus, wenn auch in den meisten Fällen unverzichtbar ist die zunehmende Asphaltierung, die Fuß, Knie und Hüftgelenke belastet. Lutz Chicken, Brixen

Ampel in den ­Rappanlagen? Eine Reaktion auf den Bericht „Citybus gut angelaufen“ im November-„Brixner“

Im letzten „Brixner“ erschien ein Artikel über den Citybus, in dem unter anderem auf den Missstand hingewiesen wird, dass der Ostteil der Stadt vom Citybus nicht angefahren wird. Als Mitglied der Citybus-Kommission, die das Konzept ausgearbeitet hat, möchte ich folgendes feststellen: Mein Vorschlag, den Ostteil der Stadt an das CitybusSystem anzubinden, war, in den Rappanlagen eine Ampelregelung ausschließlich für den Citybus vorzusehen (um einen Rückstau zu vermeiden, bräuchte es zwei Ampeln, und zwar eine bei der Adlerbrücke und eine in der Kurve beim Hotel Gasser). Somit könnte ein von Norden kommender Citybus über die Cesare-Battisti-Straße durch die Rappanlagen den Rienzdamm entlang nach Köstlan und weiter nach Milland fahren. Dadurch wäre der Ostteil der Stadt gut an das System angebunden, und auch die Zone Kranebitt, die leider nicht für den Citybus in dieser Form geeignet ist, würde davon profitieren. Dieser mein Vorschlag wurde auch von den Technikern des Konzeptes gutgeheißen. Leider hat aber die damalige Stadtregierung diesen Vorschlag abgelehnt. Ich werde mich jedenfalls weiterhin für die Realisierung der Ampelregelung einsetzen und bei der nächsten Gemeinderatssitzung diesbezüglich einen Beschlussantrag einbringen. Klauspeter Dissinger, Gemeinderat der GBL

Gemischtsprachige Kindergärten? Ein Leserbrief zum Bericht „Spielend die Zweitsprache erlernen“ im Oktober„Brixner“

Die von der Grünen Bürgerliste Brixen ausgelöste Diskusion über mehrsprachige Kindergärten muss unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten gesehen werden: Zum einen geht es um das Erlernen einer zweiten oder dritten Sprache, wobei die zweite Landessprache im Vordergrund steht, zum anderen geht es um das Recht auf Muttersprache und um den Minderheitenschutz.


Kein vernĂźnftiger Mensch wird etwas dagegen haben, dass Kinder mehrere Sprachen lernen. Dies ist heute neben der kulturellen Bereicherung vor allem eine Notwendigkeit, um beruflich eine Chance zu haben. Aufgrund der Zuwanderung von immer mehr Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen sind Sprachen wichtig, um eine friedliche Entwicklung zu ermĂśglichen. Es geht nicht um das „ob“, sondern um das „wie“ und um das „wann“. So sehr Sprachwissenschaftler eine FrĂźherlernung von Fremdsprachen befĂźrworten, so wichtig ist fĂźr eine sprachliche Minderheit die Festigung in der Muttersprache. Vergessen wir nicht, dass fĂźr SĂźdtirols Kindergartenkinder in den allermeisten Fällen bereits die deutsche Hochsprache eine „Fremdsprache“ ist. Wenn heute viele SĂźdtiroler die zweite Landessprache nicht gut beherrschen, dann sind sicher auch geschichtliche GrĂźnde dafĂźr verantwortlich. Die Abneigung gegen alles, was von den „Walschen“ kommt, ist in der heutigen Jugend nicht mehr vorhanden (auch die Abneigung der Italiener gegen alles, was von den „crucchi“ kommt, lässt langsam nach), und die MĂśglichkeiten zum Erlernen der zweiten Sprache sind eigentlich gegeben. Das „spielerische“ Erlernen einer Fremdsprache ist eine Täuschung. Man kann einige WĂśrter sehr schnell lernen; wenn man sich bei so genannten „gemischtsprachigen“ Kindern aber umhĂśrt, wird man sehr häufig feststellen, dass „Kraut und RĂźben“ vorherrschen. Das Erlernen

von Fremdsprachen ist auch fĂźr Kinder eine beinharte Angelegenheit, auĂ&#x;er man gibt sich mit einer „so la la“-Kenntnis zufrieden. Ohne pädagogische Begleitung von Erziehern und Eltern wĂźrde ich vor einer FrĂźherlernung warnen. Noch einmal: in der Praxis haben wir Kindergärten, wo bald mehr Ausländerkinder anzutreffen sind als deutsche und italienische. Wie wird dann gesprochen? Welchen Stellenwert hat da noch die Muttersprache? Die EinfĂźhrung des Zweitsprachenunterrichts im Kindergarten lehne ich ab, weil sie in unserem Land das Gleichgewicht zwischen Ausbildung der muttersprachlichen Kompetenz und der Aneignung von Zweitsprachenkompetenz durcheinander bringen wĂźrde. Niemand wird bestreiten, dass wir in den vergangenen Jahrzehnten Fortschritte im friedlichen Miteinanderauskommen erzielt haben. DafĂźr ist auch das Kindergarten- und Schulsystem mitverantwortlich. Im Verlauf der Schulzeit gibt es ausreichend Gelegenheit, die zweite und weitere Sprachen zu erlernen. Gefestigte Kenntnisse der Muttersprache sind jedoch Voraussetzung fĂźr den immer wichtiger werdenden Erwerb von Fremdsprachen. Da fĂźr SĂźdtirol die kulturelle Vielfalt der Volksgruppen ein politisches Ziel sein muss, brauchen wir Kinder mit gefestigten Kenntnissen in der Muttersprache und nicht Kinder, die ein bisschen hier, ein bisschen dort und ein bisschen nirgends daheim sind. Der Zweitsprachenerwerb

im Kindergarten wĂźrde dazu fĂźhren, dass auch die Einschreibungen in die nicht-muttersprachliche Schule rapide ansteigen. Als Folge stĂźnden die Verantwortungsträger immer Ăśfter vor der Entscheidung, Einschreibungen wegen ungenĂźgender Sprachbeherrschung zurĂźckzuweisen. Dies wiederum wäre auch ein politisches Problem, wie Ăźbrigens alle Versuche bezĂźglich FrĂźherlernung der Fremdsprachen ein politisches Problem darstellen. SchlieĂ&#x;lich regelt das Autonomiestatut auch diese Frage. Auch von Politikern, die einer FrĂźherlernung von Sprachen das Wort reden, wird unsere Autonomie als „die beste der Welt“ verkauft. Warum soll sie gerade im Bereich des Spracherwerbs nicht gut sein? Wenn wir SĂźdtiroler aus freien StĂźcken das Autonomiestatut in dieser fĂźr eine Minderheit so wichtigen Frage abändern, werden wir uns auch in anderen Bereichen nicht wehren kĂśnnen. Langfristig kann es auch keiner Sprachgruppe in SĂźdtirol recht sein, durch Experimente im Kindergarten eine Verminderung ihrer eigenen SchĂźlerzahlen zu riskieren. Warum also dieses Spiel mit dem Feuer? Zuerst Festigung der Muttersprache, dann Fremdsprachenerwerb – beides ist zu verstärken, aber in der richtigen Reihenfolge und zur rechten Zeit. Wer diese bisher so stabilen Grundpfeiler in SĂźdtirol ansägt, auch wenn er es gut meint, gefährdet die Verständigung zwischen den Sprachgruppen und den ethnischen Frieden. L. Abg. Pius Leitner

„Motorisierte“ ­FuĂ&#x;gängerzone? Eine leserin beschwert sich Ăźber zu viel Verkehr in der Altenmarktgasse

Vor gut einem Jahr sind wir in die Altenmarktgasse gezogen. Grund dafĂźr war unsere Annahme, dass wir hier, in einer FuĂ&#x;gängerzone, vom Lärm und Gestank des motorisierten Verkehrs verschont bleiben wĂźrden. Dem ist aber keinesfalls so. Es hat den Anschein, dass die StraĂ&#x;e beinahe während des gesamten Vormittags fĂźr alle Fahrzeuge und noch dazu in beide Richtungen geĂśffnet ist. Staus sind an der Tagesordnung: Lieferanten, Geschäftsbesitzer, Polizei, Dienstwagen der Stadtwerke, Stadtgärtner, MĂźllabfuhr... es ist kein VergnĂźgen, um diese Zeit in der so genannten FuĂ&#x;gängerzone unterwegs zu sein. Ich frage mich: KĂśnnte man nicht eine zentrale Sammelstelle fĂźr Warenlieferungen organisieren (so wie zum Beispiel in Bozen schon länger geplant, aber leider noch nicht ausgefĂźhrt)? KĂśnnte man nicht weniger Genehmigungen ausstellen, strenge Kontrollen durchfĂźhren? Sollte man nicht auch an Ăśffentliche Einrichtungen wie Polizei und Stadtwerke appellieren, ob sie nicht auch zur Verkehrsberuhigung beitragen wollen? Die Gemeindeverwaltung sollte endlich Wege finden, eine FuĂ&#x;gängerzone zu dem zu machen, was sie eigentlich sein soll.

Elisabeth Hofer, Brixen

Der „Brixner“, BrennerstraĂ&#x;e 28, 39042 Brixen fax 0472 060201 e-mail brixner@brixmedia.it

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Portrait

„Die längste Zeit muss ich einfach denken“ Die Brixner Schriftstellerin Helene FlĂśss, die heute im Burgenland lebt, war vor wenigen Tagen zu Gast im Anreiterkeller. Wir haben die Gelegenheit am Schopf gepackt und sie Ăźber ihr Leben „ausgefratschelt“.

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Sie strahlt Sanftmut und Gelassenheit aus, während sie von ihrem Leben erzählt. Wir sitzen im Halbdunkel im Anreiterkeller. In einer knappen Stunde wird sie auf der BĂźhne aus ihrem neuen Roman lesen. „BrĂźchige Ufer“ umrahmen die Geschichte

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einer Burgenländer Familie Ăźber Generationen hinweg. In ihren olivgrĂźnen Augen schimmert eine unergrĂźndliche Wehmut. Hin und wieder sind ihre Worte von einer leisen Ironie durchzogen. Helene FlĂśss weiĂ&#x; um die subtile Macht der Sprache, und sie setzt sie im Gespräch mit selbstkritischem Humor ein.

Spannende Welt der Sprache Die spannende und endlos weite Welt der Sprache gehĂśrt schon von Kindesbeinen an zum Leben der Brixner Schriftstellerin. „Meine GroĂ&#x;mutter hat uns Kindern viel vorgelesen, manchmal auch Geschichten, die gar nicht fĂźr uns geeignet waren. Sie war der Meinung, wir wĂźrden schon das verstehen, was uns gut tun wĂźrde.“ So kam es, dass Helene FlĂśss unter anderem sämtliche Geschichten der Ăśsterreichischen Kaiserzeit „fast mit der Muttermilch“ aufgenommen hat. Drei, vier Romane holte sich die junge Helene jede Woche aus der PfarrbĂźcherei, „und meine GroĂ&#x;mutter achtete streng darauf, dass es keine Heimatromane waren.“ So manche Lebensklugheit stammt aus dem Fundus der GroĂ&#x;mutter, „dieser besonderen Figur in meinem Leben.“ Die weise Wirtstochter aus St. Peter in GrĂśden wusste stets viel zu erzählen. Der Alltag während und nach dem Ersten Weltkrieg bot Stoff fĂźr viele Geschichten rund um erschĂźtternde Einzelschicksale. 6.000 russische Kriegsgefangene waren damals am Bau der GrĂśdner Bahn beteiligt. Diese Bahn fĂźhrte just am Wirtshaus vorbei, in dem Helene FlĂśss’ GroĂ&#x;mutter aufwuchs. Der Lebensgeschichte ihrer GroĂ&#x;mutter hat die feinfĂźhlige Autorin das Buch „LĂśwen im Holz“ gewidmet.

Der Tod des Vaters Den groĂ&#x;en Bruch im Leben von Helene FlĂśss gab es, als ihr Vater von einem Stein erschlagen wurde: „Ich war damals 13 Jahre alt und das Lieblingskind meines Vaters.“ Sie kam sich unendlich verloren vor, „und ich wusste, dass ich plĂśtzlich kein Kind mehr war.“ Sehr bald nach dem Tod des Vaters erkrankte Helene akut an Magersucht. Sie fĂźhlte sich vom Leben Ăźberfordert und spĂźrte, dass sie keinen RĂźckhalt mehr hatte. „Die Kindheit ist das Reich, in dem keiner dir stirbt.“ Unbewusst nahm sie das wahr und beschloss, ein Leben lang um ihren Vater zu trauern, „was ich bis heute auch standhaft tue.“ Die Beziehung zu ihrer Mutter sei nie so innig gewesen wie jene zum Vater, „und ich habe meine Eltern wohl auch oft gegeneinander ausgespielt.“ Viel zu frĂźh habe sie sich verliebt, und sie habe diesen Mann dann auch geheiratet. Der Tod ihres Kindes habe sie wieder magersĂźchtig werden lassen, und daran sei letztendlich auch ihre Ehe zu Bruch gegangen. Eine zarte Traurigkeit schwingt in diesen

DISSINGER

Worten mit. Mit ihrem Mann habe sie auch die Geborgenheit seiner groĂ&#x;en Gsieser Familie verloren. Sie habe sich dort stets aufgehoben gefĂźhlt, und der Gsieser Dialekt geht ihr heute noch glatt von der Zunge.

Die Briefeschreiberin Helene FlĂśss liebte es stets, Briefe zu schreiben. Während ihrer Oberschulzeit hatte sie eine gute Freundin, die später nach Linz zog. Aus dieser Entfernung wuchs ein reger Briefkontakt. „Meine Freundin hat wohl ihrem Mann, einem Journalisten, einige meiner Briefe gezeigt, und dieser meinte dann, wenn ich so schĂśne Briefe verfasste, mĂźsste ich auch Geschichten schreiben kĂśnnen.“ Unter einem Pseudonym wurden schlieĂ&#x;lich in den „SturzflĂźgen“ Texte von Helene FlĂśss verĂśffentlicht. Hans Heiss, der heute ihr Schwager ist, drängte sie schlieĂ&#x;lich, sich fĂźr den Maria-Veronika-Rubatscher-Preis zu bewerben. FĂźnf Erzählungen hätte sie einreichen sollen, „aber ich hatte nur vier“. Sie schrieb noch eine fĂźnfte, „und diese wurde dann prämiert.“ Mit der Preisverlei-

Brixen, GroĂ&#x;e Lauben 16

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Foto: Oskar Zingerle

Helene Flöss weiß um die subtile Macht der Sprache, und sie setzt sie im Gespräch mit selbstkritischem Humor ein hung fiel ihr Pseudonym. Michael Forcher vom Haymon Verlag fragte sie unmittelbar nach der Preisverleihung, ob sie bereit sei, ein Buch zu schreiben, „und so fing eben alles an.“

Sich mit der Sprache quälen Der Erzählband „Nasses Gras“, der daraufhin entstand, ist längst vergriffen. Eines ihrer Lieblingsbücher ist aber der Briefroman „Briefschaften“, der ihren Briefwechsel mit Walter Schlorhaufer birgt, „sich aber leider nicht so gut verkauft.“ Die „Dürren Jahre“ hingegen wurden schon zum vierten Mal neu aufgelegt, dieses Buch aber mag Helene Flöss „am wenigsten“. Ihre Bücher sind nicht heiter, „so zu schreiben liegt mir nicht“. Ihre Bücher entstehen „denkend“. Flöss schreibt unregelmäßig, nicht nach Plan, „die längste Zeit muss ich einfach nur denken.“ Und sie „quält sich mit der Sprache“, einer Sprache, die ob ihrer bildhaften Klarheit unter die Haut geht. Ihre Geschichten wachsen kontinuier-

lich, denn „ich schreibe eigentlich ständig“. Zweimal schreibt sie ihre Texte mit der Feder, ehe sie sich an den Computer setzt. Sie hat „das Glück, nicht vom Schreiben leben zu müssen.“ Das bietet ihr den Freiraum, die Figuren in ihren Büchern reifen zu lassen.

Das Burgenland Bei den Wochenendgesprächen in Innsbruck, zu denen sie vor gut 15 Jahren eingeladen worden war, lernte sie schließlich ihren zweiten Mann kennen, „den ORF-Menschen“ Günter Unger, der damals die Kulturabteilung leitete. Acht oder neun Mal habe sie ihn gesehen, ehe sie ihn geheiratet und ihm ins Burgenland gefolgt sei: „Ich wusste damals nicht einmal so genau, wo das Burgenland lag.“ Sie fühle sich aber dort wohl, „vielleicht auch deswegen, weil das Burgenland ebenso ein Grenzland ist wie Südtirol.“ Marlene Kranebitter

steckbrief Helene Flöss wurde 1954 am Michaelitag, am 29. September, in Brixen geboren, bei den Grauen Schwestern, „so wie N.C. Kaser auch“. Sie wuchs als „mittiges Kind“ mit ihren Schwestern Maria Luise und Elisabeth bei ihrer Großmutter auf. Ihre Mutter war Schneiderin und somit ganztägig berufstätig. Nach den Pflichtschuljahren besuchte sie die Frauenoberschule in Meran und im Anschluss daran für ein Jahr die Krankenpflegeschule. Sie arbeitete dann als Lehrerin für Werkerziehung und freute sich darüber, dass sie „mit den Kindern so gut konnte.“ Mit dem starren Schulsystem konnte sie sich jedoch nie so richtig anfreunden.

„Spurensuche“, „Schnittbögen“ und „Wie viele Tode stirbt man im Traum“. Vor kurzem erschien im Haymon Verlag der Roman „Brüchige Ufer“, der auf eindrucksvolle Weise die Geschichte einer Burgenländer Familie von 1900 bis herauf in die jüngste Vergangenheit nachzeichnet. Zur Zeit arbeitet sie an einem Kulturbrief, der sich mit dem „Verlust meiner Ladinischkeit“ befasst. Zudem übersetzt sie, sozusagen als neue Herausforderung, „Labilità“ von Domenico Starnone. Seit 14 Jahren lebt Helene Flöss in Großhöflein im österreichischen Burgenland. Sie ist dort mit dem Historiker Günter Unger verheiratet.

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Im Laufe der Jahre verfasste sie eine ganze Reihe von Romanen, zum Teil mit autobio­ grafischen Anteilen, darunter 19


Umfrage

Sind Doppelfunktionen eine halbe Sache? Die Zusage Albert Pürgstallers, neben dem Amt des Brixner Bürgermeisters auch jenes des Präsidenten des Wohnbauinstituts anzunehmen, hat südtirolweit hohe Wellen geschlagen. Wir wollten von den Brixnern wissen, was sie von den Doppel- und Mehrfachfunktionen ihrer politischen Vertreter halten. Josef Rainer lässt seinem Ärger Luft: „Die Politiker verdienen genug, die müssen nicht zwei Arbeiten ausführen. Es kann doch nicht sein, dass immer einige wenige alle Ämter unter sich aufteilen. Es sollen auch einmal andere, vielleicht Jüngere, zum Zug kommen!“

„Die Politiker sollten ihren Job als Politiker gut machen“, findet Egon Senn. „Wie gut sie als Politiker arbeitsmäßig ausgelastet sind, weiß ich zwar nicht, aber mit einem Politikergehalt müssten sie schon genug haben.“

„Von mir aus gesehen ist es schon schwierig genug, eine Sache gut zu machen und allen Aufgaben nachzukommen“, findet Pauli Braido. „Je mehr Funktionen, desto mehr leidet die Arbeit: Hier haben wir ja ein Beispiel vor Augen – mit der Schneeräumung sind wir heuer ordentlich im Stich gelassen worden. Wie viel Zeit die Arbeit als Präsident des Wohnbauinstituts in Anspruch nimmt, weiß ich nicht – aber als Bürgermeister von Brixen hat man sicher bereits 24 Stunden am Tag zu tun.“

„Bei zwei Vollzeitjobs müssen auch zwei Leute angestellt werden – ein Mensch muss nicht gleich zwei gute Arbeitsplätze erhalten, da wäre ein anderer vielleicht auch ganz gut aufgehoben gewesen“, meint Peter Dariz. „Ich sehe das ehrlich gesagt eher von der politischen Seite: Das war wahrscheinlich von vorne herein so geplant.“

Christian Oberhofer ist sich unschlüssig: „Ich weiß nicht – jeder schaut halt auf sich selbst. Vielleicht ist es ja auch gut, wenn Politiker ein besseres Einkommen haben. Von mir aus können sie schon auch etwas anderes tun und damit die Möglichkeit haben, so viel zu verdienen, wie sie wollen – solange sie nicht korrupt sind. Man kann ja auch zwei Arbeiten gut machen, oder?“

„Besser ist es, wenn die Funktionen getrennt sind. Sonst gibt es sicher Überschneidungen in den Arbeitsbereichen und -zeiten. Mit einem Job kann man außerdem eher mit dem Kopf bei der Sache bleiben“, ist Ferdinand Sigmund überzeugt. „Es müsste eine gesetzliche Regelung für alle Politiker festgelegt werden, und alle müssten sich dann daran konsequent halten.“ 20

Fotos: Oskar Zingerle

Karl Hofer hingegen findet nichts Unpassendes an der Doppelfunktion von Politikern: „Wenn kein anderer da ist, der den Job macht, finde ich es auch in Ordnung, wenn es ein Politiker übernimmt. Für den Bürgermeister dürfte es kein Problem sein, beide Arbeiten auszuführen, wenn er eh schon bei den Arbeitnehmern ist. Mich stört das auf alle Fälle nicht.“

„Ich finde es nicht richtig, wenn Doppelfunktionen ausgeübt werden. Wenn bis jetzt das Amt des Bürgermeisters eine Vollzeitbeschäftigung war, dann weiß ich nicht, wie sich das noch ausgehen soll“, zeigt sich Karl Gasser skeptisch. „Meiner Meinung nach gibt es in Brixen genug zu tun, mit all den Problemen, die wir hier haben.“


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Foto: Oskar Zingerle

Willy Vontavon willy.vontavon@brixen.net Tel. 0472 060200

ticker Die Handelsoberschule Brixen feiert heuer ihr 50-jähriges Bestehen. Auch die angeschlossenen Lehranstalten für Soziale Berufe und für Werbegrafik begehen einen runden Geburtstag: Die Lehranstalt für Soziales gibt es seit 35 Jahren, jene für Werbegrafik seit 15. Vor einigen Tagen wurden diese Jubiläen im Forum Brixen gefeiert. +++

50 Südtiroler Lebensmittelund Gemischtwarengeschäfte, acht davon im Eisacktal, dürfen für das kommende Jahr 2006 das Umweltsiegel führen. Sie haben die vom Projekt Umweltsiegel festgelegten Kriterien erfüllt.

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Fast 1.000 Fahrgäste benutzen täglich den City-Bus Brixen. Zu den 15 Verkaufsstellen der Tickets gesellen sich nun zwei weitere: die Bäckerei/Konditorei Gasser im Station Center und die Gärtnerei Reifer an der Staatsstraße in Vahrn.

Pünktlich zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes am späten Nachmittag des 25. November hatte auch Petrus ein Einsehen und ließ zum ersten Mal in diesem Winter große weiße Schneeflocken auf die 47 Hütten am Domplatz fallen. Damit wurden der Weihnachtsmarkt und der gesamte Brixner Talkessel in eine idyllische schneeweiße Szenerie getaucht, die sich die Tausenden Besucher des Marktes auch wünschen und die ihnen in den letzten Jahren oft versagt blieb. Der Weihnachtsmarkt bleibt bis zum 6. Jänner werktags von 10 bis 19.30 Uhr und an Feiertagen von 9.30 bis 19 Uhr geöffnet. Auch heuer gibt es am Rande des Weihnachtsmarktes ein reichhaltiges Rahmenprogramm. wv

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Bis Weihnachten sollen die Parkplätze am Bahnhof von Brixen, die wegen Arbeiten der Eisenbahngesellschaft zeitweilig geschlossen werden mussten, wieder benutzbar sein.

Zuflucht für Frauen in Not Ende November wurde in Brixen das dritte Frauenhaus Südtirols eröffnet. Frauen, die Gewalt erfahren haben oder davon bedroht sind, finden gemeinsam mit oder ohne ihre Kinder darin Aufnahme sowie professionelle Betreuung und Begleitung. Im Brixner Frauenhaus erhalten sie Beratung und Informationen in allen praktischen und rechtlichen Fragen, Hilfe bei Behördengängen sowie pädagogische und psychosoziale Hilfe für die Kinder. Eine vorübergehende Unterkunft ist bis zu sechs Monaten möglich und bietet Schutz und Sicherheit; die Anonymität des Hauses und der Bewohnerinnen bleibt gewahrt. Im Frauenhaus Brixen können acht Frauen mit ihren Kindern Unterschlupf und Hilfe finden. Derzeit leben bereits drei Frauen mit ihren insgesamt fünf Kindern in der Einrichtung. Die Kontaktstelle des Frauenhauses Brixen befindet sich im Sozialsprengel der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, Kapuzinergasse 2. Das Frauenhaus selbst

ist rund um die Uhr unter der kostenlosen Grünen Nummer 800 601 330 erreichbar. db

Foto: Oskar Zingerle

Perfektes Timing

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Südtiroler Kinderdorf wird 50 Am 27. November 1955 gründeten einige Frauen und Männer die „Südtiroler Kinderdorf Genossenschaft“. Bereits Anfang 1956 konnten die ersten Kinder im Südtiroler Kinderdorf im Burgfrieden aufgenommen werden. Seitdem fanden 6.000 Kinder in den Kinderdorffami­ lien ein Zuhause; seit 1985 wurden 200 Jugendliche in Wohngemeinschaften begleitet, 80 allein erziehende Frauen begannen seit 1995 im Haus Rainegg einen Neuanfang, 800 Kinder mit besonderen Bedürfnissen wurden ab 1998 im Therapie Center unterstützt, und 150 Kinder be-

suchten den Montessori-Kindergarten des Südtiroler Kinderdorfes. Das Festprogramm zum 50Jahr-Jubiläum, das sich auf mehrere Monate des kommenden Jahres erstreckt, wurde kürzlich bei einem Festakt im Kinderdorf vorgestellt: Fünf Veranstaltungen blicken in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Einrichtung. Geplant sind unter anderem ein Treffen ehemaliger Kinderdorfkinder und Mitarbeiter, eine Feier mit Ehrengästen, Politikern und Spendern, eine Dank- und Anerkennungsfeier für die Mitarbeiter sowie ein Blick in die Zukunft. db

Kinderpatenschaft der OEW Die „Casa do Sol“ im brasilianischen San Salvador wurde vom Südtiroler Missionar Luis Lintner gegründet – jenem Missionar, der wegen seines Einsatzes für vernachlässigte Kinder im Jahr 2002 ermordet worden war. Doch seine Ideen leben weiter: Das „Haus der Sonne“ ist weiterhin ein Ort, in dem Kinder und Jugendliche aus den Armenvierteln Salvadors Schutz finden und wo ihnen ein Ausweg aus dem Teufelskreis von Armut und Gewalt gezeigt wird. Mit einer besonderen Kinderpatenschaft kann man nun die „Casa do Sol“ unterstützen: Die Organisation für Eine solidari-

sche Welt (OEW) hat dabei die Koordinierung der Patenschaften inne und garantiert als größte entwicklungspolitische Organisation Südtirols eine transparente Verwaltung der Gelder. Die Patenschaft unterstützt im Gegensatz zu herkömmlichen Kinderpatenschaften nicht ein einziges Kind, sondern alle Kinder des Projekts. Die Paten erhalten regelmäßig Berichte über alle Kinder der Casa und über das Projekt im Allgemeinen. Interessierte können sich direkt an die OEW, Annelies Senoner, unter Telefon 0472 836621 wenden. db

Kanalverstopfung

Huldigungsdepesche an den Kaiser

Brixen, Dienstag, 1. Dezember 1908

Seltsame weihnachtliche Glückwünsche Brixen, Dienstag, 22. Dezember 1908

Gauner und Strolche machen wieder in letzter Zeit unsere Stadt vielfach unsicher. Kürzlich wurde dem Herrn Oberleutnant v. Pacor eine Kiste Sultaninen gestohlen. Es gelang jedoch, den Dieb zu eruieren. Sehr häufig kann man verdächtige Individuen die Häuser absuchen sehen. Dass solche Leute jede günstige Gelegenheit zum Stehlen ausnützen, ist ja allbekannt. Seit Monaten kommt es von Zeit zu Zeit vor, dass bisher unbekannte Gauner bald da bald dort die Fenster einwerfen, Droh- und Schmähbriefe gegen verschiedene Personen an Straßenecken ankleben und gemeine anonyme Briefe versenden. Letzte Woche wurde sogar während der Amtsstunden im Gerichtsgebäude durch Steine ein Fenster eingeschlagen. Der Stein war in einem Papier eingewickelt, auf welchem die Worte standen: „Fröhliche Weihnachten!“ 24

Was alles in unserer Kanalisation gefunden wird, grenzt fast an das Unglaubliche. Ganz abgesehen von alten Bürsten und Besen, Hadern, Holz, großen und kleinen Knochen, Asche in großen Mengen, Tierkadaver usw., welche bei den Reinigungsarbeiten zu Tage gefördert wurden, hat man letzthin einen durch den Strom des Wassers aufgespannten Regenschirm und eine große Pferdedecke aus den Kanälen herausgezogen. Bei solchen Funden kann es nicht wundernehmen, wenn durch Verstopfung und Stauungen sich schwere Betriebsstörungen einstellen. Dringend geboten erscheint es aber allgemein, der neuen Kanalisation mehr Aufmerksamkeit zu schenken und alles zu vermeiden, was deren ordnungsmäßige Funktionierung stören kann.

Brixen, Samstag, 5. Dezember 1908

Die Stadt Brixen sandte folgendes Telegramm an die Kabinettskanzlei Sr. Majestät: „Zum großen Freudentag der Völker Österreichs, an welchem Se. Majestät, unser allgeliebter Monarch, das diamantene Regierungsjubiläum feiert, bittet die Gemeindevertretung der Stadt Brixen, den ehrfurchtsvollst huldigenden Ausdruck angestammter, altösterreichischer und unwandelbarer Treue zu Kaiser und Reich an die Stufen des allerhöchsten Thrones entsenden zu dürfen. Mit dem Jubel von Millionen Bewohnern unseres herrlichen Vaterlandes vereinigt die Bevölkerung der Stadt Brixen, im Herzen des kaisertreuen Landes Tirol, ihre aufrichtigsten und heißen Segenswünsche für den glorreich regierenden Kaiser und Fürsten von Brixen.“


Ein Schuljahr unter den Weihnachtsbaum Jedes Jahr zu Weihnachten bittet der Brixner Benno Röggla von „Helfen ohne Grenzen“ um ein besonderes Weihnachtsgeschenk. Es genügen 50 Euro, um einem burmesischen Flüchtlingskind ein ganzes Jahr lang den Schulbesuch zu ermöglichen, inklusive Seifen, Zahnbürsten und -pasten sowie einem gesunden Essen am Tag. Durch die überragende Unterstützung aus Südtirol konnte „Helfen ohne Grenzen“ in den letzten drei Jahren 21 Schulen für über 2.000 Flüchtlingskinder finanzieren, dazu unter anderem ein Waisenhaus mit 100 kleinen Insassen und einen mobilen medizinischen Dienst für über 5.000 Menschen in den Flüchtlingsghettos. An den Schulen leben die Kinder in einer behüteten Gemeinschaft und können die Sprache und Kultur ihres Volkes lernen und am Leben halten. Die Spenden fließen zu 100 Prozent in die Projekte. Die Kosten werden ausschließlich von den Mitgliedern und Beiträgen von der öffentlichen Hand und privaten Mäzenen

Spaß auf dem Eis

gedeckt. „Wir sind einfach überwältigt von der großen Solidarität“, bestätigt Benno Röggla, der jetzt wieder sechs Wochen bei Flüchtlingen verbringen wird. „Jeder dieser Flüchtlinge war Opfer oder Zeuge von unaussprechlicher Gewalt. Kinder mussten mit ansehen, wie ihre Mütter vor dem versammelten Dorf vergewaltigt und ihre Väter zu Tode geprügelt wurden.“ Das Spendenkonto, lautend auf „Helfen ohne Grenzen“ bei der Südtiroler Volksbank, trägt die Nummer 7000 (ABI 05856, CAB 11610). Internet: www.helfenohnegrenzen.org. wv

Die Brixner Eishalle ist auch in diesem Jahr für den Publikumslauf zugänglich; die Gemeinde Brixen hat nun die Öffnungszeiten für diese Wintersaison bekannt gegeben. Die Eishalle ist demnach jeden Dienstag und Donnerstag von 15 bis 16.45 Uhr geöffnet, jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 16 Uhr. Über die Weihnachtsferien, genauer gesagt vom 24. Dezember bis zum 8. Jänner, ist die Halle jeden Tag von 15 bis 17 Uhr geöffnet, am 26. und 28. Dezember sowie am 2., 4. und 7. Jänner kann man auch abends von 20 bis 22 Uhr die Schlittschuhe anziehen und über das bestens präparierte Eis flitzen. Kinder bis zu 15 Jahren zahlen übrigens nur 1,50 Euro Eintritt; über den Erwerb einer übertragbaren Zehn-Punkte-Karte kostet der einzelne Eintritt sogar nur 1 Euro. Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene dürfen für den Einzeleintritt 2,50 Euro berappen, die Zehn-Punkte-Karte kostet 20 Euro. Schlittschuhe können an Ort und Stelle um ein geringes Entgelt ausgeliehen werden. wv

Berauschendes aus Brixen

Brixen, Donnerstag, 3. Dezember 1908

Nichte eine Cocain-, sondern eine Alkoholvergiftung durch Übergenuss von Wermut hat sich der Assistent des Zahntechnikers Hruschka zugezogen. Da er sich tatsächlich an diesem Tag ein Gramm Cocain zu verschaffen gesucht und auch tatsächlich gekauft hatte, so lag die Vermutung eines Selbstmordversuches des in vollständiger Bewusstlosigkeit in seinem Zimmer angetroffenen jungen Mannes sehr nahe.

Heimisches Gewerbe

Brixen, Donnerstag, 24. Dezember 1908

Der hiesige Kupferschmied Herr Albrecht hat vor einiger Zeit von Exzellenz Gräfin Sze-

chényi den ehrenvollen Auftrag erhalten, für eine ungarische Grafenfamilie eine vollständige Kücheneinrichtung in Kupfer als Weihnachtsgeschenk herzustellen und jeden Gegenstand mit dem Familienwappen zu versehen. Herr Albrecht hat diesen Auftrag in glänzender Weise zur vollsten Zufriedenheit der Bestellerin ausgeführt und so dem Ausland einen neuen Beweis von Tüchtigkeit und Leistungsfähigkeit des Brixener Gewerbes geliefert, sich und der ganzen Stadt, ja dem Lande Tirol zu Ehren.

Lebensmüde Brixen, Dienstag, 22. Dezember 1908

Gestern abends stürzte sich ein durch Alkoholgenuss exaltierter Stadtarbeiter, früherer Bauernbursche, zweimal in den Wasserkanal neben der Mallepellmühle, wurde aber beide Mal aus dem nasskalten Elemente befreit. Der Mann gebärdete sich wie rasend, konnte aber schließlich von der Polizei unter Zivilassistenz in die Wachstube

übertragen werden. Der halbverrückte Kerl wollte sich um jeden Preis das Leben nehmen und versuchte auch beim Transport entlang des linken Eisackquai in den Eisack hinunterzuspringen.

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Der Lions Club Brixen hat durch eine Geldspende von 5.000 Euro die Restaurierung der Klausner Kapuzinerkirche unterstützt. Die aufwändigen Arbeiten an der Kapuzinerkirche wurden in den Jahren 2003 und 2004 durchgeführt; vor allem die statischen Sicherungsmaßnahmen des Kirchengewölbes erwiesen sich als weitaus schwieriger wie geplant. In teils sehr schlechtem Zustand waren die Kreuzwegstationen und eine Reihe der in der Sakristei gelagerten, aus der Loretokirche stammenden Leinwandbilder, die ebenfalls aufwändigere Restaurierungsmaßnahmen erforderten. Im April wurde die Kapuzinerkapelle wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die fast 500.000 Euro teure Restaurierung

wurde zu 90 Prozent aus dem staatlichen Lottofond vom Amt für Bau- und Kunstdenkmäler finanziert; die Gemeinde Klausen musste die restlichen zehn Prozent aufbringen. Das Kloster der Kapuziner in Klausen geht auf eine Schenkung der spanischen Königin Maria Anna (1667-1740) an ihren Beichtvater und Hofkaplan Pater Gabriel Pontifeser (1653-1706) zurück. Pater Gabriel war in Klausen geboren und erbat 1698 die Stiftung des Klosters, das 1699 begonnen und bereits 1701 zu Ehren des seligen Felix von Cantalice geweiht wurde. An Stelle des Geburtshauses Gabriels ließ die spanische Königin 1702/03 zudem die Loretokapelle erbauen und stattete sie mit kostbaren liturgischem Gerät und Gewändern aus, das zum

Foto: Willy Vontavon

Lions Club unterstützt Kapuzinerkirche

Grundstock des Loretoschatzes gehören. Der Loretoschatz befindet sich heute im Stadtmuseum von Klausen. Bürgermeister Arthur Scheidle bedankte sich im Rahmen einer kleinen Feier

In diesen Tagen haben in Brixen die Bauarbeiten für den neuen Sitz des Pädagogischen Gymnasiums und eines Kindergartens in Zinggen-Rosslauf begonnen. In der unmittelbaren Nähe der Dreifachturnhalle entstehen bis zum Jahr 2008 der neue Sitz des Pädagogischen Gymnasiums „Josef Gasser“ und ein Kindergarten, der bereits im Sommer 2007 bezugsfertig sein wird. Die zwei Bauherren, das Land und die Gemeinde Brixen, investieren in den kommenden Jahren 26,87 Millionen Euro. Vor kurzem hat Bautenlandesrat Florian Mussner dem Südtiroler Unternehmen Zimmerhofer die Bauarbeiten übergeben. Der Landesrat sagte anlässlich der Übergabe, dass es sich beim Bauvorhaben um eine weitere wichtige Bildungsstruktur für Brixen handle. „Investitionen, die für die Bildung der nachkommenden Generationen ge-

tätigt werden, sind immer gute Investitionen“, ist sich Mussner sicher. „Bildung“, so der Landesrat, „ist ein unbezahlbares Gut“. In einem Projektierungswettbewerb wurde der Neubau ausgeschrieben, 104 Planer aus fünf Ländern haben daran teilgenommen. Die Jury kürte bereits im Jänner 2000 das nun zur Ausführung gelangende Projekt von Thomas Keller aus Stuttgart zum Sieger. Das Gymnasium wird ein dreigeschossiges Gebäude auf etwa 60 mal 60 Meter Grundfläche. 25 Schulklassen, 12 Verwaltungs- und 19 Nebenräume werden darin Platz finden. Der Kindergartenbau wird hingegen eine deutsche Sektion mit drei Gruppen und eine italienische Sektion mit einer Gruppe beherbergen. Im Bild des Projektes sieht man im Vordergrund das Pädagogische Gymnasium, dahinter den Kindergarten. wv

Foto: Oskar Zingerle

Eine neue Schule entsteht

zur Scheckübergabe beim PastPräsidenten des Lions Clubs Brixen, Meinhard von Lutz, für das bewiesene Engagement. Im Bild: Meinhard von Lutz, Arthur wv Scheidle, Carlo Pichler.

berufs.info.tage Die Landesberufsschule Bruneck veranstaltet auch heuer wieder ihre „berufs.info.tage“. Bei dieser Veranstaltung, die der Berufswahlvorbereitung von Jugendlichen dient, werden Unterrichtsräume, Labors, Küchen, Werkstätten und Salons geöffnet, um die Besucher „hineinschnuppern“ zu lassen. Dabei können sie auch wirklich selbst Hand anlegen und ihr Geschick in den Bereichen Holz, Metall, Elektronik und Bau erproben. Kochen und Servieren stehen ebenso auf dem Plan wie Einblicke in den Bereich der Körperund Schönheitspflege. Vor allem die Berufsfachschulen für Schönheitspflege, für Elektrotechnik und die neue Berufsfachschule für Handel und Verwaltung dürften auch für junge Leute aus dem Eisacktal interessant sein. Die „berufs.info.tage“ finden am Dienstag, 13. und Mittwoch, 14. Dezember jeweils durchgehend von 9 bis 18 Uhr an der Landesberufsschule Bruneck, Toblstraße 6, statt. mk 27


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Eine Riesenauswahl an Geschenksideen für die ganze Familie!

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Foto: Ipa

Ein Container für Burkina Faso

Malteserorden für Durnwalder

Der Verein „Freunde des Burkina Faso“ schickte kürzlich einen Container voller Hilfsgüter auf den Weg nach Burkina Faso. Mit von der Partie waren einige Betten vom Bürgerheim Brixen, Werkzeug für die Fahrradreparatur, gestiftet vom Geschäft Tandem in Milland, Optikergeräte, Schreibmaschinen, Hy-

Eine große Ehre ist Landeshauptmann Luis Durnwalder zuteil geworden. Botschafter Manfred Girtler hat ihm am 24. November das Großkreuz für Verdienste um den Souveränen Malteser Ritterorden ans Revers geheftet. Durnwalder, so Botschafter Girtler in seiner Laudatio, habe sich als Landeshauptmann Südtirols und als Präsident der Region stets uneigennützig für die Belange Minderbemittelter in allen Teilen der Welt eingesetzt. „Landeshauptmann Durnwalder ist der Vater des neuen Landesgesetzes zur Entwicklungszusammenarbeit. Durch dieses Gesetz wurde die humanitäre Hilfe in aller Welt überhaupt erst möglicht“, so Girtler. Der Sterzinger Manfred Girtler ist einer der 93 Botschafter des im Jahr 1099 gegründeten Souveränen Ritter-

giene- und Sanitätsartikel sowie Bekleidung. Die Hilfslieferung war bereits die dritte in diesem Jahr und wurde von der Stiftung Sparkasse unterstützt. Das Aufladen der Güter übernahmen die Mitglieder des Vereins, den Transport bis zum Hafen von Genua führte das Rote Kreuz von Savona durch. db

ordens und vertritt die Malteser in Georgien. Seit 1996 hilft das Land Südtirol und die Region Trentino-Südtirol im vorderasiatischen Land. „In Georgien haben Südtirol und die Region in den vergangenen Jahren eine Reihe von Projekten im Ausmaß von 400.000 Euro gefördert. Mit diesen Mitteln konnten unter anderem ein Hospiz, ein Day-Hospital für Kinder und eine Bäckerei, die Brot an die Armen von Tiflis verteilt, gefördert werden“, führte der Botschafter aus. Das „Großkreuz al Merito Melitense für Verdienste um den Souveränen Malteser Ritterorden“ ist eine der höchsten Auszeichnungen, die die traditionsreiche Gemeinschaft zu vergeben hat. Der katholische Malteserorden ist in über 90 Ländern der Welt karitativ tätig. oz

Foto: Oskar Zingerle

Leitbild der Sozialdienste

Vorbeugung gegen Feinstaub Vom 1. Dezember bis zum 31. März gilt in Brixen an allen Tagen außer an Sonn- und Feier­ tagen von 7 bis 9 und von 17 bis 19 Uhr Fahrverbot. Davon betroffen sind alle benzin- und dieselbetriebenen Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen mit Erstzulassung vor dem 31. Dezember 1995 sowie Mopeds mit Zweitaktmotor unter 50 Kubikzentimeter Hubraum und Erstzulassung vor dem 31. Dezember 1999. Fahrzeuge mit über 3,5 Tonnen und Erstzulassung vor dem 21. Dezember 1994 sind ganztägig aus-

gesperrt. Das Fahrverbot wurde im Gegensatz zu den Vorjahren nur für die Fußgängerzone und die verkehrsbeschränkte Zone verhängt. Es gilt in folgenden Straßen: Trattengasse, Weißlahnstraße bis zur Kreuzung mit der Peter-Mayr-Straße, Altenmarktgasse, Schlachthausgasse, Kaspar-von-Kempter-Straße, Adlerbrückengasse, Weißenturmgasse, Pfarrplatz, Große Lauben, Kleine Lauben, Erhardplatz, Domplatz, Hofburggasse, Brunogasse, Runggadgasse Nordteil, Großer oz Graben und Stadelgasse.

Neun Jahre nach der landesweiten Neuordnung und dem Aufbau der sozialen Dienste innerhalb der Bezirksgemeinschaft Eisacktal entwickelten die So­ zialdienste ihr aktuelles Leitbild. „Angefangen haben wir mit der Frage nach einer genauen Umschreibung der Klientel und mit der Definition, in welchen Kontexten wir aktiv werden. Das wichtigste, aber am schwierigsten zu fassende Anliegen war uns, die Grundhaltung, die unser Handeln auf allen Ebenen der zwischenmenschlichen Begegnungen bestimmt und bestimmen soll, lesbar und lebbar zu beschreiben“, erklärt der Direktor der Sozialdienste, Josef Pichler, den Entwicklungsprozess. Eingebunden wurden dabei alle 180 Mitarbeiter der Sozialdienste mit ihren Führungskräften sowie Vertreter der Verwaltung und der

Politik. „Bei der gemeinsamen Leitbild-Entwicklung entstand in den Sozialdiensten eine vertiefte Identifikation mit den Zielen der Organisation. Durch die Formulierung gemeinsam vereinbarter Leitgedanken und Ziele wurden Motivation und Verantwortungsübernahme für die Arbeit neu genährt.“ Das Leitbild mit dem Motto „Fördern und Fordern“ sowie ein ebenfalls neu gestaltetes „Handbuch der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal“ wurde Ende November im Rahmen einer Feier vorgestellt. db

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„Diese Aufgabe hat mich gereizt“ Seit seiner Bestellung zum Präsidenten des Wohnbauinstituts ist Brixens BĂźrgermeister Albert PĂźrgstaller im Kreuzfeuer der Kritik. Im Gespräch mit dem „Brixner“ erläutert er, wie er die Sorgen der Brixner, dass ihr BĂźrgermeister in Zukunft weniger Zeit fĂźr sie haben kĂśnnte, zerstreuen will.

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Herr BĂźrgermeister, lesen Sie noch Zeitung? Das, was notwendig ist, ja.

heit eine ganze Reihe gleicher oder ähnlicher Besetzungen gegeben hat, wo kein SterbenswÜrtchen darßber verloren worden ist, und deshalb war ich schon etwas ßberrascht.

Ihre Nominierung zum Präsidenten des Wohnbauinstituts hat Schlagzeilen gemacht und sehr viele negative Reaktionen hervorgerufen. Haben Sie sich Reaktionen in diesem AusmaĂ&#x; erwartet? In diesem AusmaĂ&#x; sicher nicht, weil es in der Vergangen-

Hat die Tatsache, dass Sie als ehemaliger Arbeitnehmerchef mehrmals gegen die Ă„mterhäufung gewettert haben, in dieser Frage eine Rolle gespielt? Ich glaube nicht, dass dies die Ursache war. Viel mehr ist mein Fall ein typisches Bei-

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spiel, wie man mit Medien die Meinung der BevĂślkerung beeinflussen kann. Ursprung der Polemiken war ein Artikel der Tageszeitung, der das Thema hochgespielt hat, und alle anderen Medien sind dann darauf eingestiegen, weil das Thema recht dankbar war und weil die Medien auch gemerkt haben, dass sich die BĂźrger zahlreich an der Diskussion beteiligt haben. Aber ich stelle auch fest, dass im Laufe der vergangenen Jahre ein Umdenken stattgefunden hat: Die BevĂślkerung ist inzwischen der Meinung, dass sich ein Politiker auf eine Aufgabe konzentrieren soll. Das muss ich zur Kenntnis nehmen. Es gibt in dieser Diskussion zwei Ebenen: Jene des Geldes und jene der Zeit. Wenn wir vom Geld reden: Finden Sie es gerecht, wenn ein Landtagsabgeordneter beträchtlich mehr verdient als ein BĂźrgermeister einer Stadt wie Brixen? Anders gefragt: Verdient ein BĂźrgermeister zu wenig oder ein Landtagsabgeordneter zuviel? Wie auch immer man diese Frage beantwortet, man beantwortet sie falsch. Ich bin der Auffassung, dass ein BĂźrgermeister gemessen an seiner Verantwortung und an seinem Zeitaufwand im Vergleich zum Landtagsabgeordneten sicherlich zu wenig verdient – oder eben der Landtagsabgeordnete zu viel. In Deutschland verdient der BĂźrgermeister mehr als der Landtagsabgeordnete, und das ist fĂźr mich auch nachvollziehbar, weil er ganz einfach viel mehr Verantwortung trägt. Dazu muss ich aber folgende klare Aussage machen: Ich habe das Amt des Präsidenten des Wohnbauinstituts nicht Ăźbernommen, um mein heutiges Gehalt mit dem frĂźheren auszugleichen.

Im Grunde stimmt nicht einmal die Rechnung: Mit beiden Ă„mtern verdiene ich unter Einbeziehung der Rente und der Sondertantiemen immer noch weniger als frĂźher. Es war also nicht das Geld, das mich gereizt hat, sondern die Aufgabe, und zwar schon seit langem. Gegen eine ErhĂśhung des BĂźrgermeistergehaltes hätte die BevĂślkerung vielleicht weniger einzuwenden als gegen die Ă„mterhäufung, die immer ein bisschen nach Abkassieren riecht. Ich habe sehr viele Kommentare gehĂśrt und feststellen mĂźssen, dass die Leute auch nicht richtig informiert sind, welches die Aufgaben der einzelnen Ă„mter sind. Wenn ich heute Präsident des Wohnbauinstituts bin, Ăźbernehme ich die Position des Präsidenten und nicht jene des Direktors. Der Präsident muss Leitlinien vorgeben und die entsprechenden Kontrollen durchfĂźhren. Das Tagesgeschäft wird vom Direktor und von seinem Verwaltungsstab erledigt. Rosa Franzelin hat allerdings sowohl die einen als auch die anderen Aufgaben Ăźbernommen. Rosa Franzelin hatte aber auch ein Sonderwohnbauprogramm mit 7.000 neuen Wohnungen zu bewältigen und hat am Anfang ihrer Amtszeit das gesamte Wohnbauinstitut reorganisiert. Das ist ihr meisterhaft gelungen, weshalb ich heute unter ganz anderen Voraus­setzungen arbeiten kann als sie am Anfang ihres Amtes. Die Sonderprogramme werden demnächst abgeschlossen; somit geht es in Zukunft um reine Verwaltungstätigkeit. Ich habe zum Landeshauptmann auch klare Worte gesprochen: Wenn es gewĂźnscht wird, dass ich eine Präsident-


Foto: Oskar Zingerle

schaft im ursprünglichen Sinn wahrnehme, dann bin ich dazu bereit, ansonsten muss er sich jemand anderen suchen, weil ich dazu zu wenig Zeit hätte. Der Bürger könnte aber auch sagen, dass es eigentlich ungerecht war, wenn Rosa Franzelin denselben Gehalt bekommen hat wie Sie, obwohl sie de fakto auch die Rolle der Direktorin innehatte. Rosa Franzelin war ganz sicher unterbezahlt für das, was sie geleistet hat – vor allem im Vergleich zu anderen Präsidentschaften. Ich muss aber auch daran hinweisen, dass sie insgesamt in etwa gleich viel verdient hat wie ich heute, weil sie außer ihrem Honorar noch ihre Pen­ sion bekommen hat. Haben Sie Verständnis dafür, wenn die Brixner befürchten, dass ihr Bürgermeister in Zukunft weniger Zeit für sie hat? Dafür habe ich schon Verständnis, vor allem auch deshalb, weil sie gesehen haben, dass sich in den letzten Monaten in Brixen sehr viel bewegt hat und dass ich mich einsetze. Aber diesen Bürgern möchte ich auch sagen, dass ich diese zusätzliche Aufgabe nur mit der Überzeugung übernommen habe, dass jene Programme, die ich mir für Brixen vorgenommen hatte, trotzdem umsetzen werde. Es geht doch nicht darum, wie viele Stunden jemand für eine Aufgabe aufwendet, sondern

BM Albert Pürgstaller: „Meine Präsidentschaft im Wohnbauinstitut hat das Image der SVP und mein eigenes geschädigt. Dazu muss ich stehen“ – an meine Stadträte und an die Gemeindebeamten. Wenn also ein Stadtrat für einen Bereich zuständig ist, dann sollen die

„Es geht doch nicht darum, wie viele Stunden jemand für eine Aufgabe aufwendet, sondern welche Programme er realisiert“

BM Albert Pürgstaller

welche Programme er realisiert. Ich bitte, mich daran zu messen. Sollte ich merken, dass die Stadt Brixen unter meiner Präsidentschaft beim Wohnbauinstitut leidet, werde ich der erste sein, der die Konsequenzen zieht. Das mag schon sein, aber jeder Bürger, der um einen Termin beim Bürgermeister anfragt und diesen erst drei Wochen später wahrnehmen kann, wird einen Seitenhieb auf den Doppeljob nicht unterdrücken können... Ich habe sehr viele Aufgaben und Kompetenzen delegiert

Leute auch zu ihm gehen, wenn sie ein Anliegen haben, und der Stadtrat soll auch die entsprechenden Entscheidungen treffen. Es kann doch nicht sein, dass sich ein Bürgermeister dauernd in die Verantwortungsbereiche seiner Stadträte einmischt. Für alle restlichen Anliegen bin ich für meine Bürger erreichbar – und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Was dem Bürger natürlich sauer aufstößt ist die Tatsache, dass Ihre Nominierung zum WoBi-Präsidenten schon vor Ihrer Kandi-

datur für das Bürgermeisteramt feststand... Es sind in diesem Zusammenhang unheimlich viele Unwahrheiten geschrieben worden, und das hat mich persönlich sehr betroffen gemacht. Die Presse hantiert mit gewissen Informationen in unverantwortlicher Weise herum. Schon zu Beginn dieser Landtagslegislatur hat Rosa Franzelin ausgesagt, dass sie in naher Zukunft die Leitung des Wohnbauinstituts abgeben möchte. Bereits damals habe ich mein Interesse bekundet und ein gemeinsames Gespräch mit dem Landeshauptmann und mit Frau Franzelin geführt. Eigentlich hätte ich mit dem Beginn der Landtagslegislatur bereits den Posten übernehmen sollen, aber wir haben in der Folge festgestellt, dass das Amt des Landtagsabgeordneten nicht mit jenem des WoBi-Präsidenten kompatibel ist, weil der Landtag das Institut kontrollieren muss und auch die entsprechenden Geldmittel bereitstellt. Damit war die Geschichte für mich erledigt. Der

Rücktritt von Franzelin hat uns nun alle überrascht und liegt wohl an einigen vorangegangenen Auseinandersetzungen, vor allem in der Frage des neuen Sitzes des Wohnbauinstitutes, in der sie sich total übergangen gefühlt hatte. Es hatte auch einige öffentliche Rügen vom zuständigen Landesrat gegeben, die nicht fundiert waren. Jedenfalls hat sie daraufhin das Handtuch geworfen, und mein Name ist wieder ins Spiel gebracht worden. Sind Sie der Meinung, dass Ihre Präsidentschaft zu einem Imageschaden für Ihre Person und für die SVP geführt hat? Ja, ohne Zweifel. Dazu muss man stehen. Ich kann nur die Bürger ersuchen, mich ein Jahr lang arbeiten zu lassen und danach meine Arbeit zu bewerten. Ich werde mich massiv dafür einsetzen, dass diese Bewertung positiv ausfallen wird. Willy Vontavon

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Das lange Warten auf die Urteile Foto: Oskar Zingerle

Die Gemeinde Brixen scheint kein Glück zu haben mit ihren öffentlichen Parkflächen: In letzter Zeit sind sowohl der Konzessionsvertrag des Parkhauses in der Dantestraße als auch jener für den Parkplatz an der Acquarena ins Gespräch gekommen.

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Ursprung aller Diskussionen ist jener 28 Seiten dicker Konzessionsvertrag, mit dessen Unterzeichnung Brixens ehemaliger Bürgermeister Klaus Seebacher am 19. Juni 1992 das Problem des mangelnden Park­raums in Brixen lösen wollte. Die Gemeinde hatte zwar ein Grundstück ausgemacht, auf dem ein Parkhaus errichtet werden könnte, fand aber in der Gemeindekassa partout keine Geldmittel dafür. Da kam die Parking Brixen GmbH, eine Tochtergesellschaft der Seeste AG, gerade recht, als sie der Gemeinde vorschlug, auf eigene Kosten ein Parkhaus mit „673 unter- und oberirdischen Abstellplätzen“ zu bauen. Die Gemeinde musste lediglich den Grund zur Verfügung stellen und versprechen, dass die Parking Brixen den größten Teil der Erträge des Parkhauses für mindestens 29 Jahre behalten könnte. Damit wollte der Bauherr den Bau sowie Führung und Instandhaltung finanzieren.

Was ist ein „ähnliches Projekt“? Allerdings enthält der Vertrag einen Passus, der indirekt 13 Jahre später für ein Urteil 32

des Europäischen Gerichtshofs verantwortlich ist, das nun in die Lehrbücher der europäischen Rechtsprechung eingehen wird: Auf Seite 16 der Konzession steht nämlich schwarz auf weiß, „sollte die Gemeinde auf Gemeindegebiet ein ähnliches Projekt realisieren wollen wie es im gegenständlichen Vertrag beschrieben ist, wird dem Konzessionsnehmer der Vorzug bei der Zuweisung der neuen Einrichtung eingeräumt, wobei die Bedingungen denen der anderen Bewerber entsprechen müssen“. Was aber ist ein „ähnliches Projekt“? Diese Definition ist rechtlich gesehen äußerst schwammig und kann zu Zweifeln in der Interpretation führen. Wäre eine gebührenpflichtige Kurzparkzone zum Beispiel ein „ähnliches Projekt“, wenn die Gemeinde ebendiese in Konzession vergeben würde? Und vor allem: Fällt ein Parkplatz ebenfalls in diese Klausel?

„Inhouse-Vergabe“? Denn um einen solchen ging es einige Jahre später, als nach Fertigstellung der Acquarena die Gemeinde Brixen den angrenzenden Parkplatz in Konzession an die Stadtwerke übergab. Die Parking Brixen forderte die Einhaltung der vorher genannten

Klausel ein – und die Gemeinde lehnte ab, weil es sich um eine so genannte „Inhouse-Vergabe“ handeln würde, da die Stadtwerke AG zu 100 Prozent der Gemeinde gehören. Kann aber eine Aktiengesellschaft, deren Verwaltungsrat weit reichende Vollmachten hat, mit einem Gemeindebetrieb gleichgestellt werden? Auch um diese Frage zu klären, strengte die Parking Brixen ein Gerichtsverfahren am Verwaltungsgericht Bozen an, das sich offensichtlich leicht überfordert fühlte und die Frage an den Europäischen Gerichtshof weiterleitete. Die Erste Kammer des Gerichtshofs kam am vergangenen 13. Oktober zum Schluss, dass die Artikel 43 und 49 des Europagesetzes sowie die Grundsätze der Gleichbehandlung, der Nichtdiskriminierung und der Transparenz dahin auszulegen seien, dass sie es „einer öffentlichen Stelle verbieten, eine öffentliche Dienstleistungskonzession ohne Ausschreibung an eine Aktiengesellschaft zu vergeben, die durch Umwandlung eines Sonderbetriebs dieser öffentlichen Stelle entstanden ist, deren Gesellschaftszweck auf bedeutende neue Bereiche ausgeweitet wurde, deren Kapital bald für Fremdkapital offen stehen muss, deren geografi-

Rund um den Parkplatz Nord nahe der Acquarena hat die Gemeinde Brixen derzeit zwei Gerichtsprozesse laufen scher Tätigkeitsbereich auf das gesamte Land und das Ausland ausgedehnt wurde und deren Verwaltungsrat sehr weitgehende Vollmachten der Verwaltung innehat, die er selbständig ausüben kann.“

Winkler: „Urteil sehr überraschend“ Peter Winkler, Rechtsanwalt und gleichzeitig Präsident der Stadtwerke, zeigt sich auch heute noch „sehr überrascht“ über dieses Rechtsgutachten. „Das Urteil wird als interessanter Präzedenzfall in die Rechtsgeschichte eingehen; insofern ist es eine Ehre für Brixen und die Stadtwerke“, sagt Winkler. Und: „Dieses Urteil müssen wir zur Kenntnis nehmen, warten nun aber auf den Ausgang des Verfahrens, das nach wie vor am Bozner Verwaltungsgericht behängt.“ Denn die Aussage des Europäischen Gerichtshofes hat für das Bozner Verwaltungsgericht lediglich den Status einer „Klärung“, auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass Bozen diese Meinung ignorieren wird. Im Urteil des EuGH geht es zudem lediglich um die Bauparzelle 491/6, also um jenen Teil


Noch kein Handlungsbedarf Jetzt liegt der Ball wieder am Verwaltungsgericht Bozen, das in Kürze darüber entscheiden wird. „Es geht in diesem Verfahren aber nicht nur um die Konzes­ sion, sondern auch um urbanistische Fragen“, relativiert Winkler die Bedeutung des EuGH-Urteils. Im Moment jedenfalls sehe er keinen Handlungsbedarf, weil „noch kein Urteil gefallen ist“. Sollte das Verwaltungsgericht die Meinung des EuGH teilen, was anzunehmen ist, könnten die Stadtwerke Rekurs einreichen – und damit wohl Zeit gewinnen. Genau genommen behängt nämlich noch ein zweites Verfahren, das diese Zone betrifft. Seit Jahren schon wartet die Gemeinde Brixen darauf, dass der Staatsrat in Rom darüber entscheidet, ob die Enteignung desselben Areals, das der Familie Damiani gehörte, überhaupt rechtens war. Die Enteignung, für die seinerzeit nur sehr wenig Geld an die Familie Damiani ausbezahlt wurde, war nämlich zum Zweck der Errichtung eines Kulturhauses erfolgt. „Die Zweckbindung hat sich verändert“, sagt Karlheinz Damiani, der vor etwa zehn Jahren nach einem ähnlichen Fall in Leifers einen Prozess angestrengt hat, den er in erster Instanz gewonnen und in zweiter verloren hat. „Das Areal wird auch heute noch für einen öffentlichen Zweck gebraucht, also hat sich die Zweckbindung nicht verän-

dert“, behauptet hingegen Peter Winkler. Nun liegt der Fall also beim Staatsrat; sollte Damiani Recht bekommen, muss sich die Gemeinde wohl auf eine millionenschwere Entschädigung vorbereiten. Auf jeden Fall wird die Gemeinde beide Urteile abwarten, bevor sie an die weitere Verbauung des Areals herangeht. Wie berichtet, soll hier eine unterirdische Parkgarage für mindestens 800 Autos entstehen, aber auch eine Musikschule, ein Kino und eine Kletterhalle sind im Gespräch, und seit einigen Monaten fordert eine Bürgerinitiative vehement, dass auch die Stadtbibliothek hier angesiedelt werden soll. Man darf gespannt sein, über welche Umwege die Gemeinde es schaffen will, eine internationale Ausschreibung zur Vergabe der Konzession für das Parkhaus zu vermeiden. Interessant ist auch die Tatsache, dass der vorhin genannte Passus über das Vorrecht der Parking Brixen schon aufgrund der Pflicht zur Gleichbehandlung aller Interessenten inzwischen rechtsungültig sein dürfte.

Foto: Oskar Zingerle

des heutigen Parkplatzes, der vor Fertigstellung der Acquarena von der Gemeinde bereits als Parkplatz betrieben worden war. Auf der restlichen Fläche ist die Rechtslage anders, weil die Gemeinde Brixen bereits am 23. März 2000, also noch vor der Umwandlung der Stadtwerke in eine Aktiengesellschaft, den Stadtwerken „Bau und Betrieb eines öffentlichen Schwimmbads“ übertragen hatte. Dazu gehört auch ein Parkplatz, denn „ohne die gesetzlich vorgesehene Menge an Parkplätzen hätte die Gemeinde für die Acquarena keine Benutzungsgenehmigung ausstellen können“, präzisiert Winkler. Erst später, am 28. November 2002, wurden sinnigerweise die zwei Parkplätze ineinander verschmolzen, indem die Gemeinde den Stadtwerken den Teil des „alten“ Parkplatzes in Konzession vergab.

vom Stadtrat genehmigten Plan der öffentlichen sanitären Anlagen enthalten, und man werde diesbezüglich an die Parking Brixen GmbH „eine Anweisung richten“. Die Untervermietung sei laut Konzessionsvertrag möglich, und in Artikel 2, Punkt 3a, würden sogar Beispiele der Verwendung genannt. Auf jeden Fall scheint die Gemeinde Brixen die Anfrage von Blaas zum Anlass genommen haben, „alle derzeit laufenden Konzessionen

Walter Blaas: „Die Gemeinde soll sicherstellen, dass alle Details des Konzessionsvertrages mit der Parking Brixen GmbH von letzteren auch eingehalten werden“ zu überprüfen, um eventuelle Nichterfüllungen der Obliegenheiten festzustellen und entsprechende Maßnahmen, sofern notwendig, zu setzen“. Willy Vontavon

Anfrage von Walter Blaas Zu allem Überfluss formulierte der freiheitliche Gemeinderat Walter Blaas vor einigen Wochen eine Anfrage an den Bürgermeister, ob denn die Gemeinde auch kontrolliere, dass alle Details des Konzessionsvertrages mit der Parking Brixen GmbH auch eingehalten würden. Neben den Verpflichtungen der Gemeinde enthält das Vertragswerk nämlich auch eine ganze Reihe von Punkten, die die Parking Brixen einhalten muss. Zum Beispiel bemängelt Blaas, dass die im Vertrag vorgesehenen öffentlich zugänglichen sanitären Einrichtungen nur über das Restaurant im Erdgeschoss zugänglich seien. Die Möglichkeit einer kommerziellen Nutzung in Untervermietung konnte Blaas ebenfalls nicht im Regelwerk finden, ist aber ein Fakt. „Da der Konzes­ sionsnehmer auf dem Rechtsweg die Einhaltung des Konzessionsvertrages (...) einfordert, warum pocht da nicht die Gemeinde ihrerseits auf die Erfüllung der oben angeführten Punkte?“, kontestiert Blaas in der Anfrage. Die Beantwortung der Gemeinde kam rasch: Die sanitären Anlagen seien in einem 33


Einkaufsparadies für Brixen Das „Station Center“ bietet eine Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten unter einem Dach. Vor einigen Tagen wurde es feierlich eröffnet.

Bauherr Osvaldo Bona

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Zahlreiche Prominenz, Geschäftsfreunde und Interessierte kamen kürzlich zur Einweihung des Station Center in der Vittorio-Veneto-Straße in Brixen. Mit dem Station Center ist es dem Bauherrn Osvaldo Bona von der Firma Mabo gelungen, seine Idee eines großen Einkaufszentrums für Brixen zu verwirklichen. „Besonders dankbar bin ich aber dafür, dass die Bautätigkeiten problemlos über die Bühne gegangen sind und wir keinen einzigen Unfall hatten“, berichtete er bei der Einweihungsfeier. Die Errichtung erfolgte in der Rekordzeit von eineinhalb Jah-

ren, und das Station Center war bereits vor dem geplanten Einzugstermin bezugsfertig – „unter anderem deshalb, weil die beteiligten Firmen höchst zuverlässig mitgearbeitet haben.“

Dekan Leo Munter

Peter Brunner

Bau der Superlative Das Station Center ist ein Bau der Superlative in vielerlei Hinsicht. Dort, wo sich noch vor ein paar Jahren eine Tankstelle, ein Hotel, ein alter Produk­ tionsbetrieb und ein Kartoffelmagazin befunden haben, breiten sich nun Einkaufszentrum, Büroräume und Wohnungen aus. Mit einer Gesamtkubatur Per.Ind. Martin Aricochi Brixen Tel. 0472 831186

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von 61.400 Quadratmeter ist das Station Center das grĂśĂ&#x;te private Bauwerk in Brixen. „Hinter den glänzenden Glasfassaden verbergen sich auch innere Werte wie baubiologische Materialien und eine Klimahaus-Auszeichnung der Kategorie B“, erklärte Architekt Paul Seeber im Rahmen der Einweihung. Der imposante Bau erstreckt sich Ăźber neun Etagen: vier unter der Erde, fĂźnf darĂźber. Insgesamt setzt sich das Station Center aus fĂźnf BaukĂśrpern zusammen: Neben dem Einkaufszentrum beherbergt das Gebäude auch BĂźros und Dienstleistungsbetriebe sowie 55 komfortable Wohnungen.

Rekordverdächtiges Innenleben

Georg Mayrhofer

Paul Seeber, Pius Leitner

Paul Seeber, Peter Brunner, Osvaldo Bona und Dario Stablum

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Bruno Festini, Dario Stablum

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Helmuth Kerer

Architekt Paul Seeber

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Doch auch im Inneren finden sich manche Rekorde: Der grĂśĂ&#x;te Ăźberdachte Innenhof von Brixen mit rund 600 Quadratmeter lädt zum Schlendern ein und kann fĂźr Märkte innerhalb des Einkaufszentrums genutzt werden. FĂźnf AufzĂźge und eine Rolltreppe verbinden die Etagen auf gemĂźtlichem Wege – Ăźbrigens die einzigen Rolltreppen zwischen Bozen und Innsbruck! Die Geschäftsfläche im Station Center ist grĂśĂ&#x;er als jene unter den gesamten Brixner Lauben. Also wirklich sehr viel Platz zum Einkaufen, Bummeln und StĂśbern in angenehmer Atmosphäre. Drei Etagen zum Shoppen, Bummeln und GenieĂ&#x;en. Drei Etagen voller Gelegenheiten, mitten in Brixen. Ob fĂźr den täglichen Gebrauch oder den kleinen Luxus – das Station Center bietet auf seinen 5.000 Quadratmetern Geschäftsfläche fĂźr jeden das Passende. Vom Lebensmittelmarkt bis hin zum Schuhgeschäft, von der Bäckerei bis zum Elektronik-Fachhandel. Dem EinkaufsspaĂ&#x; kann dabei

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durchgehend von 9 bis 19 Uhr gefrĂśnt werden.

400 Gratis-Parkplätze Einer der grĂśĂ&#x;ten Vorteile liegt jedoch in seiner zentralen Lage sowie den groĂ&#x;zĂźgigen Parkflächen: Ob zu FuĂ&#x;, mit dem Zug oder im Auto – das Station Center ist problemlos zu erreichen. Parkplatz-Probleme sind bei einem Einkauf im Station Center unbekannt: Den Kunden stehen auf drei Etagen rund 400 Gratis-Parkplätze zur VerfĂźgung. Einkaufen, einladen, fertig.

Claudio Del Piero, Gianlorenzo Pedron

BĂźrgerkapelle Brixen

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Luis Oberhammer, Arthur Scheidle

Osvaldo Bona mit Frau Margareth

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PLANUNG ARCHITEKTONISCHE BAULEITUNG

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Damit wieder Ruhe einkehrt Die unterschiedlichen Stimmungen rund um Weihnachten haben insgesamt 25 Südtiroler Autorinnen und Autoren einzufangen versucht, von Obexer bis Flöss und von Lanthaler bis Zoderer. Euro 25

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Ăœber Demokratie nachdenken Unter dem Titel „BĂźrgerbeteiligung in der Politik“ stand der „Akademischer Tag“ in der Cusanus Akademie am 26. November.

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Die Referate Zunächst fĂźhrte jedoch GĂźnther Pallaver aus Innsbruck in das Thema ein mit dem Referat „Die Rolle des Demos – Phantasie von Demokratie“ – ein hĂśchst intellektuell-philosophischer Grundsatzvortrag zu der Rolle des Volkes im Anspruch der Herrschenden, zur Geschich-

Eine aufschlussreiche Lehrstunde in Sachen Demokratie erlebten die Teilnehmer am Akademischen Tag in der Cusanus-Akademie te der Demokratie, ihrer Entwicklung in den Na­tionalstaaten und deren kĂźnftige AblĂśsung durch eine politisierte Netzwerkgesellschaft der globalisierten Wirtschaft, in der sich funktional orientierte sektorale Gruppen die Teilnahme an der „gouvernance“, der Regierungsgewalt, selbst zuschreiben (Italiens Regierungschef, ein Medienzar, ist bereits ein Beispiel dafĂźr, was der Gesellschaft dann blĂźht!). Eine hervorragende allgemeine Einleitung in die mehr auf SĂźdtiroler Verhältnisse abgestimmten weiteren Vorträge. Stephan Lausch hatte das

Foto: Ingo Dejaco

Die „Akademischen Tage“ in der Cusanus Akademie beschäftigen sich immer wieder mit politischen Themen und sind durch hervorragende Referenten in der Regel sehr interessant. Dass unter den zahlreichen Anwesenden zum Thema „BĂźrgerbeteiligung in der Politik“ fast keine Jugendlichen zu sehen waren, stimmte nicht nur den Leiter der „Initiative fĂźr mehr Demokratie“, Stephan Lausch, nachdenklich. Lausch erhielt fĂźr sein Engagement mit der Initiative, die jetzt Ăźber 250 Mitglieder zählt, einen BlumenstrauĂ&#x; Ăźberreicht, den er allein schon fĂźr sein ausgezeichnetes Referat verdient hätte.

Thema „Neue MĂśglichkeiten der direkten Demokratie in SĂźdtirol“ gewählt. Er begann mit dem berĂźhmten Potsdamer Manifest weltbekannter Physiker um Albert Einstein zu Beginn des Kalten Krieges. Darin wurde das neue Weltbild der Physik dargelegt, das nicht mehr als mechanistische Realität, sondern als Wirklichkeit unbegreiflicher Potentiale dargelegt wird. Das Weltbild der Beherrschung muss durch jenes des Begreifens abgelĂśst werden. Dazu bedarf es jedoch der Abstimmung mĂźndiger, vollkommen gleichgestellter Menschen in ihrer vollen

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Freiheit fßr Entscheidungen, die nicht einfach an Machtpositionen delegiert werden kÜnnen. Dafßr muss die Demokratie einen Quantensprung machen. Die bestehende repräsentative Demokratie sollte daher durch eine direkte Demokratie mit der MÜglichkeit von Referenden auch fßr direkte Gesetzgebungsverfahren ausgestattet werden. Das in Sßdtirol vom Landtag heuer beschlossene Gesetz zu den Verfahren solcher Referenden habe durch seine einschränkenden Bedingungen keinerlei Aussichten auf reale Anwendung.


Aus der Sicht der Kirche Der Zielsetzung der Cusanus Akademie folgend stellte das dritte Referat den Bezug zum christlichen Glauben her. Pfarrer Josef Stricker sprach über „Demokratiebewusstsein und Bürgerbeteiligung aus der Sicht der Kirche“ und gab gleich zu Beginn zu, dass die Kirche nach Außen und schon gar nicht nach Innen eine demokratische, sondern eine hierarchische Haltung in der Geschichte eingenommen habe. Aber er stellte fest, dass alle Menschen und menschlichen Systeme fehlbar seien und eine Orientierungshilfe ethischer Art benötigten, um mit Fehlern fertig zu werden und eine Orientierung zu finden. Auch in der Demokratie sei die ethische Debatte um Werte unabdingbar und hilfreich. Die Kirche sei imstande, die christlichen Werte anzubieten wie die unantastbare Würde des Menschen, die Verantwortung auch für Andere, den Respekt vor der Verschiedenheit der Menschen, Toleranz und der Glaube an die Kraft des Wortes für ungezwungene Überzeugungsarbeit. Auch die Demokratie käme ohne ethische Rückbindung nicht aus.

Die Diskussion An der anschließenden Diskussion nahmen neben den Referenten noch Walter Baumgartner teil, der Fraktionsvorsitzende der SVP im Landtag, Hans Heiss, Landtagsabgeordneter der Grünen, und Walter Harpf, SVP-Mitglied aus Bruneck, der aus Protest gegen das Demokratieverständnis der SVP und deren Verquickung von Macht, Medien, Wirtschaft und Politik seine Ämter niedergelegt hatte. Hans Heiss erkannte zwar an, dass innerparteilich in der SVP als Mehrheitspartei eine weit reichende Diskussion stattfände, die Entscheidungen dann aber doch von einem inneren Zirkel getroffen würden und Andersdenkende auf undemokratische Weise ausgegrenzt würden. Dennoch empfand er das Jahr 2005 als ein Jahr der demokratischen Bewusstwerdung durch den Verlauf der Brixner Kommunalwahlen, der Initiative für mehr Demokratie mit dem Pustertaler Referendum und dem Gesetz für direkte Demokratie, vor allem aber der immer deutlicheren

Forderung aus der Bevölkerung für mehr Information, weniger Lobbyismus und die Unabhängigkeit der Landtagsabgeordneten von Interessengruppen. Es war zu erwarten, dass Walter Baumgartner die Landtagsabgeordneten als Persönlichkeiten der repräsentativen Demokratie in Schutz nahm und die direkte Demokratie über Referenden nur für Ausnahmefälle akzeptierte. Insofern sei das Gesetz für direkte Demokratie mit seinen hohen Hürden eine richtige Entscheidung der breiten Mehrheit des Landtages. Die Diskussion unter Einbeziehung der Zuhörer brachte noch weitere tief greifende Kritik am Zustand der Demokratie in Südtirol zutage, darunter vor allem die „Bittstellerdemokratie“ in den frühen Morgenstunden beim Landeshauptmann, dessen „landesfürstliche Entscheidungen“ (Zitat) manche vorangegangene Verwaltungsentscheidung infrage stellen könne. Überhaupt seien die Entscheidungen der Landesregierung von Lobbyeinflüssen und Gefälligkeiten für die Wirtschaft oft zu Ungunsten der Umwelt geprägt und hätten vielfach zur Zersiedelung und Verbauung der landschaftlichen Schönheiten Südtirols geführt.

Fazit Die Erneuerung transparenter und informativer demokratischer Verfahrensweisen wurde eingefordert, der Unwille über die gegenwärtige „Gefälligkeitsdemokratie“ im Beziehungsgeflecht der Sammelpartei wurde formuliert. Aber es wurde auch anerkannt, dass hinter den demokratischen Fehlentwicklungen das große Problem der ethnischen Verhältnisse in Südtirol steht. Das Gegeneinander der Volksgruppen in der Vergangenheit hat zu einer notwendigen Sammelpartei geführt, über deren Berechtigung in einem demokratischen System unter den heutigen Bedingungen kritisch nachgedacht werden müsse. Insofern ein sehr aufschlussreicher Vormittag in der Cusanus Akademie, eine Lehrstunde in Demokratie und ein Stimmungsbild des Denkens in der interessierten und engagierten Bürgerschaft. Andreas Gottlieb Hempel

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Bei Sperrmüllers zu Gast Foto: Oskar Zingerle

Die Stadtwerke Brixen verabschieden sich von den blauen Müllsäckchen und führen auch in den letzten Stadtgebieten 80-Liter-Tonnen ein. Bei der Recherche über die Gründe sind wir auch der Frage nachgegangen, warum die illegale Müllentsorgung ein Nonsens ist, der sich nicht auszahlt.

I

In einer Gesellschaft, deren Wohlstand auf Verbrauch gegründet ist, fällt jede Menge Abfall an. Während die zum Konsum bestimmten Produkte mit aufwändiger Werbung unter die Verbraucher gebracht werden, spricht man über die meist unappetitlichen Hinterlassenschaften bestenfalls nur in den mit deren Beseitigung beauftragten Kreisen. Wir haben die Brixner Stadtwerke zu den seit kurzem an die Haushalte verteilten 80Liter-Mülltonnen befragen wollen und sind auf ein viel komplexeres Problemfeld gestoßen als vermutet.

Gestalterisch keine Zierde Denn eigentlich wollten wir nur wissen, ob jetzt jeder Haus-

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Die neuen Mülltonnen bevölkern inzwischen in großer Vielzahl die Vorgärten halt in Brixen eine der neuen 80-Liter-Mülltonnen für den Restmüll gestellt bekommt. Sie sollen die blauen Müllsäcke ablösen, die von den Haushalten offenbar immer weniger verwendet wurden. Die neuen Tonnen bevölkern inzwischen in großer Zahl die Vorgärten, Hinterhöfe, Treppenhäuser und Tiefgarageneinfahrten, denn sie müssen auf privatem Grund abgestellt werden und am Entleerungstag einmal wöchentlich an die nächste Straße gestellt werden. Gestalterisch sind sie ja nun kei-

ne wirkliche Zierde, weder für den öffentlichen Raum noch für den privaten Bereich, wo häufig überhaupt kein rechter Platz für sie zu finden ist. Im Zusammenhang mit einem Gespräch bei den Brixner Stadtwerken stellte sich die Müllentsorgung und die Mülltrennung – vor allem was die Bemühung um eine gerechte Abrechnung für jeden einzelnen Haushalt betrifft – als ein gar nicht so einfach zu lösendes Problem dar, das weit über diese ursprüngliche Nachfrage hin-

ausgeht. Deshalb haben wir den Bericht etwas weiter gefasst.

Der Recyclinghof Zunächst zu unserem Titel: Will man Sperrmüllers besuchen, dann fährt man in das Brixner Gewerbegebiet, ganz weit hinten, in die Alfred-Ammon-Straße 24. Wie bei den meisten Besuchen bringt man auch hier etwas Anständiges, Handverlesenes mit. Glas, Flaschen, nicht voll, sondern ausgespült und ohne Verschlüsse


Aber noch sind wir in unserer Verbrauchergesellschaft nicht so weit, dass wir allen Müll persönlich abliefern müssen, auch wenn die angebliche Dienstleistungsgesellschaft immer weniger wirklichen Service anbietet – jedenfalls hier bei uns. In den USA zum Beispiel entfernen flinke Hände am Ausgang der Supermärkte gegen ein kleines Trinkgeld die allfälligen Verpackungsmengen von dem Inhalt, den man eigentlich erwerben wollte, und entsorgen ihn (wer weiß, wohin!? Gerade in den USA!). Aber noch eine Bemerkung zur Konsumgesellschaft: Der Verbrauch gilt als Motor der Wirtschaft. Wenn nicht konsumiert wird, lahmt die Wirtschaft, siehe unsere deutschen Freunde, die über die damit verbundene angeblich schlechtere Lebensqualität gerne auf höchstem Niveau lamentieren. Die Frage stellt sich, ob unsere Lebensqualität wirklich schlechter würde, wenn wir weniger konsumieren und folglich weniger Müll erzeugen würden anstatt vielmehr in Kreisläufen zu denken und zu handeln. Material- und Energiekreisläufe würden bedeuten, dass alles, was verbraucht wird, in gleicher – wenn auch anderer – Wertigkeit wieder in die natürlichen Ressourcen zurückgeführt werden könnte und damit auch

Müllabfuhr funktioniert bestens Nein, wir wollten dankbar darüber berichten, dass in Brixen der Müll noch abgeholt wird, regelmäßig, zuverlässig und sauber, wie es scheint, nicht etwa so wie in Neapel oder Rom, woher uns einst folgende Behauptung beschert wurde: Hinc ceteros excoluimus lingua, legibus, artibus (Von hier brachten wieder anderen die Sprache, die gesetze und die Künste) . Aber – gerechterweise – muss man sagen, dass diese Ordnung bei uns schließlich auf der Basis von wegweisenden italienischen Regierungsdekreten und Südtiroler Landesverordnungen beruht. Diese Bestimmungen, beschlossen zwischen 1973 und 1997, liegen der „Gemeindeverordnung zur Abfallbeseitigung“ von Brixen zugrunde. Die Verordnung umfasst 51 Artikel und sollte von jedem, der sich dafür interessiert, doch einmal gründlich gelesen werden. Sie überlässt so ziemlich kein Detail der Müllentsorgung dem Zufall, von der Abfallbewirtschaftung (wem gehört eigentlich der Müll, sobald er im Müllfahrzeug steckt? Dem von der Gemeinde beauftragten Betreiber der Abfallentsorgung und -verwertung!) bis zur Dienstkleidung des Personals (muss vom Betreiber gestellt werden), damit man den Müllmann auch erkennt und freundlich bei seiner wenig angenehmen Arbeit grüßen kann. Also, denkt man folgerichtig, so eine gut geregelte Müllentsorgung könnte vielleicht sogar ein Geschäft sein, man hat ja auch schon vom so genannten Mülltourismus gehört, bei dem man

in armen Ländern gegen gutes Geld das ablädt, was die reichen Länder nicht vor der eigenen Haustür haben wollen.

Am Ende kommt die Rechnung Wer als Brixner seine zweimonatlich erscheinende Rechnung über „Umweltdienste“ – wie die Müllabfuhr soviel wohlklingender heißt – in den Händen hält, könnte schon auf den Gedanken kommen, dass es ein einträgliches Geschäft sein könnte, gratis so genannte „Wertstoffe“ abzuholen, diese zu verarbeiten, um sie dann finanziell zu „verwerten“ und dafür auch noch Gebühren beim Zulieferer dieser Wertstoffe zu verlangen. Wäre es ein Verlustgeschäft, würde es die Gemeinde ja sicher nicht selbst betreiben, sondern hätte eine lästige und defizitäre Angelegenheit längst privaten Entsorgern überlassen, was auch gesetzlich zulässig wäre. So machen es nun aber die Brixner Stadtwerke selbst und verlangen ganz schön Geld dafür, nämlich 20 Cent am Tag je

ansässigem Bürger, der außerhalb der Altstadt in einem Dreipersonenhaushalt lebt und keine Möglichkeit zur Eigenkompostierung hat (auf einem Balkon oder einer Terrasse ist Eigenkompostierung unzulässig). Wer selber kompostiert und deshalb keinen Biomüll-Tarif bezahlt, ist etwas besser dran und zahlt 16 Cent am Tag. Die Cents addieren sich, und am Jahresende hat der nicht kompostierende Bürger 73,11 Euro gelöhnt, während der Kompostierer auf 56,96 Euro kommt. Immer vorausgesetzt, dass er im Dreipersonenverbund lebt, 920 Liter Müll im Jahr erzeugt und die variablen Kosten der Entsorgung individueller Müllerzeugung als Durchschnitt zugrunde gelegt werden. Noch teurer wird es für den alleine in der Altstadt lebenden Brixner Bürger: Er zahlt für dieses Privileg 31 Cent am Tag oder 115,54 Euro im Jahr.

Kostengerechtigkeit? Dies ist eine sehr vereinfachte Darstellung der angestrebten

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Verbrauch bedeutet Müll

den nächsten Generationen zur Verfügung stünde. Wir dagegen sorgen heute dafür, dass unsere Enkel sehr wahrscheinlich nach dem Ausverkauf der Rohstoffe und im Mangel an Energieträgern unsere heutigen Wohlstandsburgen als Steinbrüche für ein wesentlich kärglicheres Leben verwenden müssen – ganz so, wie es nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches den damaligen Monumenten erging. Einmal abgesehen von den Mülldeponien, auf deren Ausdünstungen und Gifte die künftigen Archäologen allerorten stoßen werden. Aber da geraten wir ins Philosophieren ohne Ende.

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zum Beispiel. Oder etwas zu Lesen auf Papier – nicht auf stillen Örtchen verschmutzte Zeitungen etwa oder Bücher ohne Kartondeckel oder Kunststoffbeschichtung. Vielleicht aber auch etwas Praktisches für den Haushalt wie ein Bügelbrett mit Wäschekorb oder eine Couch, die nicht in den blauen Restmüllsack passt, aber bitte keine Kleiderbügel oder Putzlappen – benutzt oder unbenutzt ist nicht geklärt. Für den Besuch bei Sperrmüllers, die praktischerweise direkt im Recyclinghof wohnen, gibt es einen Knigge, eine Benimm-Anleitung, als praktischen und problemlos zu entsorgenden Papierfolder. Ihm kann man sehr übersichtlich entnehmen, was im Recyclinghof an gut gemeinten, aber unpassenden Geschenken nicht entgegengenommen wird. Sehr empfehlenswert für den Besucher, um Ärger und Zeit zu sparen!

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Kostengerechtigkeit. Natürlich ist in Wirklichkeit alles viel komplizierter, um diese Gerechtigkeit zu erreichen. Sie soll den belohnen, der weniger Müll erzeugt (oder – natürlich ungewollt! – denjenigen, der diesen in den Wald fährt, in die Tonne des Nachbarn kippt oder keine blauen Säcke benutzt) und den belastet, der viel in die Tonne wirft. Die Stadtwerke haben nämlich ihr Kostenberechnungssystem auf zwei Tarife aufgebaut: Ein fester Gebührensatz enthält die Grundgebühr – für die getrennte Müllsammlung, die Kosten für den Recyclinghof, die Kosten für Straßenreinigung, die Verwaltungskosten und „andere“ Kosten (was auch immer darunter zusammengezählt wird). Ein zweiter Gebührensatz – die mengenabhängige Gebühr – trifft den Müll erzeugenden Verbraucher mit einem Entgelt für die Kosten der Sammlung, des Transports und der Entsorgung des insgesamt individuell produzierten Restmülls. Zwischen den ersten Gebühren, die alle gleichmäßig zahlen, und den mengenabhängigen Gebühren besteht kein Zusammenhang. Die Grundgebühr errechnet sich aus der Anzahl der Fami­lienmitglieder, die laut meldeamtlichen Daten im selben Haushalt leben. Für Zweitwohnungen wird für die Berechnung die Anzahl von zwei Personen pro Haushalt herangezogen. Die mengenabhängige Grundgebühr berechnet sich aus den Kosten, die für die drei in Brixen nebeneinander bestehenden Mülleinsammelvarianten anfallen. Dies sind einmal die zentral aufgestellten Container mit Mikrochip-Mengenzählung, zum Zweiten die Anzahl der individuell verbrauchten blauen Müllsäcke (oder eben seit neuestem den 80-Liter-Tonnen) pro Haushalt und drittens die elektronische Registrierung der Abfallmenge, die von Einzelpersonen den ebenfalls zentral aufgestellten Presscontainern zugeführt wird.

Illegale Entsorgung rechnet sich nicht Dem Problem der oben schon angedeuteten illegalen Abfallentleerung soll durch die Verrechnung einer Mindestabfallmenge vorgebeugt werden. 42

Lohnt sich der Weg in den Wald wirklich, wenn jeder bereits mindestens 50 oder maximal 75 Prozent der Restmüllmenge bei den mengenabhängigen Gebühren verrechnet bekommt, die im Vorjahr der Gemeinde bei den Wohnungen pro Person angefallen ist? Diese Mindestentleerungsmenge wird jährlich auf die gesamte angefallene Restmüllmenge aller Haushaltskunden in der Gemeinde Brixen festgelegt und als eine Art Rahmengebühr verpflichtend zugrunde gelegt. Auch wenn die jährliche Mindestmenge an Abfall von einzelnen gebührenpflichtigen Mitbürgern nicht erreicht wird, muss trotzdem die volle Grundgebühr entrichtet werden. Also bringt die illegale Müllablagerung keine Vorteile – nur hoffentlich ein schlechtes Gewissen und die kriminelle Belastung unserer Umwelt, für die wir alle verantwortlich sind.

lichen Mülltonnen auf privatem Grund nicht möglich ist. Wer aber entscheidet darüber? Ist der Anblick dieser Tonnen nicht sowieso überall eine optische Umweltverschmutzung? Es gibt das Ding übrigens auch abschließbar, damit niemand etwas raus nimmt oder unbefugt einwirft – zum Schnäppchenpreis von nur Euro 18,41 + MwSt. pro Schloss. Trotz aller Anerkennung der Verdienste (in jedem Sinne!) der Stadtwerke um eine ordentliche Müllentsorgung kann man der Idee der kleinen Einzeltonnen an allen Ecken und Enden unserer Wohngebiete nichts abgewinnen. Da ist die Lösung mit der Chipkarte für zentral aufgestellte Großcontainer schon zukunftsträchtiger und sollte einheitlich für das gesamte Gemeindegebiet eingeführt werden.

Die neuen 80-Liter-Tönnchen

Lieber individuelle Müllvermeidung!

Eigentlich war – wie schon erwähnt – die Einführung einer Restmülltonne von 80 Liter je Haushalt der Anlass dafür, sich einmal etwas ausführlicher mit der Müllerei zu beschäftigen. Was bisher der blaue Plastikbeutel leistete, soll nun auch in den letzten Brixner Stadtteilen die kleine Tonne übernehmen, denn mehr und mehr gewöhnten sich die Verbraucher die ihnen allerorts zugesteckten Plastiktüten statt der kostenrelevanten blauen Beutel zu verwenden. Die kleine Tonne liegt nun aber nicht wie die blauen Beutel klein und zusammengerollt in der Schublade, sondern steht auch in leerem Zustand sperrig herum. Sie muss auf privatem Grund stehen und von jedem Müllverursacher selbst am Tage der Müllabholung auf öffentlichen Grund gut erreichbar abgestellt werden. Beginnender Self Service also beim Müll. Der nächste Schritt könnte die individuelle Entleerung im Recyclinghof sein, der übernächste die individuelle Ablieferung in der Müllverbrennungsanlage in Bozen. Scherz beiseite: Ausnahmen von der privaten Kleinsttonne werden nur gestattet, wenn man dauernd krank oder behindert ist oder aus architektonischen Gründen die Aufstellung dieser kleinen grauen häss-

Aber vielleicht kommt ja schon in Kürze ein überzeugenderes neues Angebot. Die Argumentation, dass der Restmüll nicht stinke, wenn man den übrigen Müll entsprechend entsorge und deshalb die kleinen Tonnen auch locker im Wohnbereich stehen könnten, eröffnet jedenfalls besondere innenarchitektonische Perspektiven. Geladene Gäste zum Abendessen mit Einweggeschirr und die Tonne gleich neben dem Esstisch sind keine Zukunftsvision mehr! Aber jeder von uns ist an den Müllbergen täglich beteiligt, und jeder von uns könnte mit etwas Aufmerksamkeit Müll vermeiden. Das fängt schon bei der eigenen Einkaufstasche an, die man mitnimmt, anstatt sich jedes Mal einen neuen Plastikbeutel im Supermarkt verpassen zu lassen, und endet bei den Überlegungen, ob man Gegenstände nicht doch noch reparieren und weiterverwenden kann, anstatt sie gleich wegzuwerfen. Dem Verfasser sind sogar kreative Ästheten bekannt, die sich äußerst geschmackvoll mit Renoviertem und Sperrmüll eingerichtet haben, zum Teil bunt bemalt und sehr einfallsreich zweckentfremdet! Ja – und Konsumverzicht könnte auch die Aussicht auf andere Qualitäten des Lebens mit weniger

Müll aber mehr Zeit, weniger Wünschen aber mehr Genuss wirklicher, nicht gleich zu Abfall werdender Werte eröffnen. Aber wir wollten ja nicht philosophieren, sondern eigentlich nur über die Hintergründe der 80-Liter-Tonne berichten. Andreas Gottlieb Hempel

kommentar Das rot-weiß-rote Tonnenparadies Nun ist es also soweit: Jedem seine eigne Tonne! Es gibt Stadtbereiche in Brixen, zum Beispiel um Köstlan, da kann man vor lauter Tonnen den Müll nicht mehr sehen. Wer etwa die kurze Strecke vom Rienzdamm die Lüsener Straße bis zum Ortsausgang hoch läuft, kann auf diesen 500 Metern etwa 75 kleine graue 80-Liter-Restmülltonnen zählen – ganz abgesehen von denen, die seit kurzem überall in den Tiefgaragen herumstehen. Damit man etwa im Dunklen nicht über diese putzigen Zwerge stolpert, sind sie mit rot-weiß-roten Seitenstreifen versehen, die im Schweinwerferlicht kräftig reflektieren. So haben sie doch einen selbstbewussten tirolerischen Anstrich und das Zeug dazu, die blauen Schürzen als Identitätsfaktor abzulösen. Aber mal im Ernst: Diese bunte Tonnenschwemme in allen Vorgärten, entlang der Gehsteigstreifen, zwischen Bäumen, auf Parkplätzen, in jeder nur möglichen ungenutzten Ecke der Grundstücke und Höfe (wo soll man sie den sonst hinstellen? Ins Wohnzimmer? Auf den Balkon?) stellt eine unerhörte Verschandelung des Stadtbildes dar. Das hat unser vorher so schönes Brixen wirklich nicht verdient! Montags bricht dann überdies das totale Chaos aus, wenn alle gleichzeitig ihre Tönnchen an die Straße stellen. Bürgersteige werden zur Hindernislaufstrecke, Einfahrten total verstellt, und nachbarlicher Ärger ist vorprogrammiert. Die Stadtwerke müssen sich unbedingt etwas anderes für den Restmüll einfallen lassen! Zentral angelegte Restmüll-Sammelplätze, hübsch umgrünt, mit Pressoder Chipkartencontainern etwa, wie an anderen Stellen der Stadt. So geht es jedenfalls nicht. agh


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„Es sind die Begegnungen mit den Menschen, die das Leben lebenswert machen“ – in diesem Sinne eröffneten Gabriela Mair am Tinkhof und Christian Stampfl Ende November ihre „Weingalerie“ in Brixen.

Zahlreiche Freunde und Bekannte ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, um mit den jungen Unternehmern zur Eröffnung ihrer neuen Vinothek anzustoßen. Die „Weingalerie“ ist längst zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt geworden. Die stilvolle Einrichtung mit den behaglichen Sitzecken, dem urigen Gemäuer und dem offenen Kamin, das gemütliche Ambiente und nicht zuletzt das vorzügliche Sortiment begeistern seither viele Weinliebhaber und Genießer.

Landesrat Thomas Widmann

Offizielle Eröffnung durch Otto Saurer

Direktverkauf und Verkostung Weine, Grappas und Delikatessen können in der Weingalerie nicht nur verkostet, sondern auch eingekauft werden. Hierbei profitiert man von der persönlichen und fachlichen Beratung der beiden Inhaber. Kunden können zudem bequem direkt vor dem Lokal parken.

Martin Stampfl

Doris Peintner, Daniela Zingerle und Tamaris Auer

Michael, Sebastian, Annares, Franziska und Martin Huber

Sepp und Amalia Stampfl

Peter Brunner

Weihnachtliche Geschenksideen Passend zur Weihnachtszeit findet man in der Weingalerie eine tolle Auswahl an verschiedenen Geschenken, wie zum Beispiel liebevoll eingepackte Weinflaschen, Delikatessenkörbe oder eine feine Flasche Rum mit ausgewählter Schokolade.

Mäggy Bernarello, Emely, Alex Ploner, Ulli Stampfl und Mirco Bernarello

Stefan Macrina, Stefan Rottonara, Manfred Stampfl und Christian Mussna

Richard Segnete die Bachmann und Christl Fischnaller Räumlichkeiten: Dekan Leo Munter

Claudia, Margareth, Andreas, Matthias, Gabriela und Eva Mair am Tinkhof

Alois Hinteregger und Reinhold Schlechtleitner

Gabriela Mair am Tinkhof, Designer Martin Oberhauser und Christian Stampfl vor dem offenen Kamin Tonino Manco und Franz Pichler

info Weißlahnstraße 10, direkt an der Kreuzung Rosslauf 39042 Brixen Öffnungszeiten: 9.30-13, 16-22 Uhr Do. und Fr. bis 1 Uhr morgens Sonntag Ruhetag (außer Dezember) 45


Keine Qual der Wahl

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Im April nächsten Jahres wird in Italien ein neues Parlament gewählt. In den nächsten Wochen werden die Mandatare des Abgeordnetenhauses und des Senats das entsprechende Wahlgesetz genehmigen, nach dessen Regeln diese Wahl erfolgen soll. Allgemein herrscht die Meinung vor, dass die regierende Mitte-Rechts-Koalition mit dieser MaĂ&#x;nahme eine drohende Wahlniederlage zu verhindern sucht.

Verhältniswahlsystem und VierProzent-HĂźrde Das neue Gesetz bringt einige grundlegende Ă„nderungen und eine teilweise RĂźckkehr zum alten System mit sich: Das bisherige Mehrheitswahlrecht, in dem jener Kandidat gewählt war, der im Wahlkreis die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnte, gilt nicht mehr. Das neue Parlament soll wieder nach dem Verhältniswahlsystem gewählt werden: Jede Partei wird entsprechend ihrem Wahlergebnis die Mandatssitze zugesprochen bekommen. Konkret bedeutet dies, dass eine Partei, die fĂźnf Prozent der Stimmen erringt, auch fĂźnf Prozent der Sitze zugesprochen bekommt. Der Unterschied zum alten

Foto: Willy Vontavon

Bei der nächsten Parlamentswahl im April 2006 wird nach einem neuen System der Stimmzettel abgegeben. Allerdings haben die Bßrger dabei nur die Wahl zwischen den Parteien; bei der Wahl der Kandidaten sind sie kaum gefragt. Verhältniswahlrecht, das bis Anfang der 90-er Jahre gßltig war, besteht darin, dass man im neuen System eine Vierprozent-Hßrde eingefßhrt hat. Erreicht eine Partei italienweit nicht vier Prozent der Stimmen, ist sie von der Mandatsverteilung ausgeschlossen. Mit dieser Hßrde will man verhindern, dass Kleinstparteien in das Parlament einziehen, die das Regieren mit stabilen Mehrheiten meist sehr schwierig machen.

Sonderregelung fĂźr SĂźdtirol FĂźr die SĂźdtiroler Volkspartei, die zurzeit mit je drei Parlamentariern im Abgeordnetenhaus und im Senat vertreten ist, war aber gerade diese Vier-ProzentKlausel ein Problem, weil diese natĂźrlich niemals Ăźberschreitbar ist. Tatsächlich gelang es den SVP-Parlamentariern mit dem Hinweis auf das verfassungsmäĂ&#x;ige Recht einer Minderheit auf eine Vertretung im Parlament, diese HĂźrde zu umschiffen. „Es ist gelungen, fĂźr SĂźdtirol eine Sonderregelung zu erreichen“, erklärt der Eisacktaler SVP-Bezirksobmann Siegfried Messner. „Trentino/SĂźdtirol ist die einzige Region Italiens, in der die Wahl zum Senat weiterhin nach dem Mehrheitswahlsystem erfolgt. Das bedeutet, dass jener Kandidat, der die meisten

Stimmen im Wahlkreis auf sich vereinigen kann, gewählt ist.“ Die SVP kann somit schon heute davon ausgehen, dass die beiden Wahlkreise Vinschgau, Burggrafenamt und TschĂśggelberg sowie Eisacktal, Wipptal und Pustertal wieder von SVPSenatoren gewonnen werden.

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Kammerabgeordneter Hans Widmann wird mit groĂ&#x;er Wahrscheinlichkeit eine weitere Legislatur in Rom verbringen Ob der Wahlkreis Unterland, in dem die italienische Volksgruppe eine Mehrheit hat, wieder vom SVP-Kandidaten gewonnen werden kann, wird sich erst noch zeigen.


Drei sichere Sitze für die SVP Statt der Vier-Prozent-Hürde werden für Trentino/Südtirol jene Parteien bei der Mandatsverteilung berücksichtigt, die in der gesamten Region mindestens 20 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können. Wird dieses 20-Prozent-Quorum nicht erreicht, kann eine Partei keine Sitze erlangen. „Da die SVP ihre Stimmen fast ausschließlich in Südtirol bekommt, bedeutet dies für uns, dass wir in Südtirol etwa 40 Prozent der Stimmen sammeln müssen, um an der Sitzverteilung beteiligt zu sein“, erklärt Messner. Geht man von den bisherigen Ergebnissen aus, kann die SVP wieder mit drei sicheren Sitzen rechnen. Ein viertes Mandat gilt als möglich, aber unwahrscheinlich.

Hürde für die Oppositionsparteien Dieses regionale 20-ProzentQuorum ist gleichzeitig eine fast uneinnehmbare Hürde für die deutschen Oppositionsparteien. Während die Grünen Südti-

rols bei dieser Wahl als Teil der nationalen Grünen dabei sein können, haben die Union, die Freiheitlichen und die Ladins keinen nationalen Verbund, in den sie sich einklinken könnten. Selbst bei einer gemeinsamen Kandidatur dieser drei Parteien dürften 40 Prozent der Südtiroler Stimmen auch unter günstigen Umständen nicht erreichbar sein. Zudem müssten sie vorab untereinander vereinbaren, welche Partei dann den begehrten Sessel in Rom einnehmen soll, denn bei dieser Wahl gibt es keine Reihung mittels Vorzugsstimmen, mit denen die Südtiroler bei Landtags- und Gemeinderatswahlen sonst so gerne die siegreichen Kandidaten bestimmen.

Keine Vorzugsstimmen Das neue Wahlrecht sieht vor, dass die Reihung von den Parteien selbst bestimmt wird. Erringt eine Partei beispielsweise zehn Sitze, so werden die Sitze von den ersten zehn Kandidaten der Parteienliste eingenommen. „Die SVP hat dafür gekämpft,

dass man hierzulande wieder Vorzugsstimmen hätte vergeben können. Wir wissen, dass unsere Wähler nur ungern fertige Listen akzeptieren“, erläutert Siegfried Messner. Doch leider konnte man sich in Rom damit nicht durchsetzen. In der SVP wurde daraufhin die Möglichkeit diskutiert, die Kandidaten mittels einer Vorwahl zu bestimmen, an der sich SVP-Mitglieder oder sogar die ganze wahlberechtigte Bevölkerung hätte beteiligen können. Doch dieses wurde im Parteiausschuss, dem mächtigsten SVPParteigremium, abgewiesen. Ein solcher Auswahlmodus war im Statut bisher nicht vorgesehen und hätte nicht mehr zeitgerecht definiert und abgesegnet werden können. Siegfried Messner teilt diese Meinung nur zum Teil: „Mit ein bisschen gutem Willen wäre eine solche Vorwahl ohne weiteres möglich gewesen.“

Krümel für die Frauen Es gilt als relativ sicher, dass die SVP auch bei der Wahl zum

Abgeordnetenhaus mit jenen Kandidaten antreten wird, die bereits ein Mandat innehaben. In der SVP hatte es letzthin auch heftige Debatten über die Anzahl der Frauen gegeben, die auf wählbaren Plätzen gereiht werden. Kritikerinnen meinen, dass dieses System dazu geeignet ist, mit Kandidatinnen auf den hinteren Plätzen den Anforderungen des Parteistatuts zu genügen. Demzufolge müssen zumindest ein Viertel der Kandidaten weiblich sein. Die wählbaren Plätze werden aber wohl in den meisten Fällen die Männer unter sich aufteilen. Damit dürfte die SVP als Partei nicht alleine dastehen. Italien ist eines jener europäischen Länder, die den geringsten Frauenanteil in den nationalen Parlamenten hat. Das neue Wahlrecht wird seines dazutun, dass sich daran auch nichts ändert. Es ist nämlich anzunehmen, dass auch bei den anderen Parteien die Männer die wählbaren Plätze unter sich ausmachen. Für die Frauen werden wohl nur Krümel übrig bleiben. AnnaMaria Mitterhofer

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Sei schlau, lern am Bau! Vorschriften sind dazu da, dass man sie umgeht – nicht nur in Italien, sondern in aller Welt. Ein besonderes Feld in dieser Beziehung beackern Investoren. Mit eindeutigeren Durchführungsbestimmungen versucht die Stadt Brixen jetzt, die Schlupflöcher der Kubaturmaximierer zu stopfen.

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Foto: Oskar Zingerle

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Bauherren verlangen von ihren Planern, vom Geometer bis zum Architekten, normalerweise eigentlich nur eines: Kubatur, Kubatur, Kubatur. Wie das Ganze dann aussieht, ob es in die Umgebung passt, gut funktioniert oder schön aussieht, ist offenbar zunächst Nebensache. Wer mehr Kubatur herausschindet, gilt beim Auftraggeber als der beste Dienstleister. Der Wettbewerb um die beste Ausnutzung eines Grundstückes ist daher zur Auftragsbeschaffung in ständigem Gange, und den gequälten Planern müssen immer neue Lücken im Baugesetzbuch auffallen, um sich die Gunst des Kunden zu erhalten. Zunächst scheint ja erst einmal alles erlaubt, was nicht direkt verboten ist – siehe oben – ganz gleich, ob das neue Bauwerk angemessen in die Umwelt passt. Hauptsache maximale Ausnutzung oder – in der Investorensprache – „es muss sich rechnen“. Es ist ja auch keine Sünde, wenn sich etwas rechnet, denn schließlich müssen auch die meist erhöhten Grundstückspreise finanziert werden. Zweifelhaft wird es allerdings dann, wenn die Fixierung auf die Wirtschaftlichkeit der einzige Gesichtspunkt ist, um den man sich bemüht. Bauen geht nicht nur den Bauherrn und seine Planer etwas an, sondern das Ergebnis betrifft in jedem Fall die Öffentlichkeit und bleibt für längere Zeit bestehen, als Baukunst oder als Bauschaden. Bauen ist ein komplexer Vorgang und beeinflusst viele Bereiche unseres Zusammenlebens. Wenn die Umwelt beschädigt, die Funk­ tionen beeinträchtigt und die Lebensqualität der Nutzer gemindert werden, dann kann auch die sparsamste Wirtschaftlichkeit oder die höchste Ausnutzung der Kubatur nicht das einzige Argument sein.

Manuel Pastore ist verantwortlich für die Abteilung Urbanistik der Gemeinde Brixen

Ein Zentimeter mehr oder weniger... Ganz besonders gilt es, die Augen offen zu halten, wenn sinnvolle Bauvorschriften umgangen werden, um sich damit wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. In unserem Fall geht es um die Vorschrift, dass Räume zum dauernden Aufenthalt von Menschen eine Mindesthöhe haben müssen. Diese ist bei Neubauten gesetzlich mit 2,40 Meter lichter Höhe vorgeschrieben. Mag sein, dass es in früheren Zeiten niedrigere Raumhöhen gab – zum Beispiel in alten Bauernhäusern. Aber frühere Generationen waren weniger hoch gewachsen als die heutige Jugend, und viele Begriffe der Bauphysik wie ausreichender Luftraum für die Bewohner waren noch nicht gesetzliches Allgemeingut. Kurzum, „Räume, die im Lichten niedriger sind als 2,40 Meter, gelten nicht als bewohnbar und wurden demzufolge bisher nicht der auf einem Grundstück zulässigen Kubatur zugerechnet“, sagt Manuel Pastore, Verantwortlicher des Bereichs Urbanistik in der Gemeinde Brixen.

Aber – so dachten es sich findige Unternehmer – auf einen Zentimeter mehr oder weniger kommt es nun doch wirklich nicht an, und beauftragten ihre Planer, in den Dach- oder Terrassengeschossen ordentlich Nutzflächen mit lichter Raumhöhe von 2,39 Meter vorzusehen. Merkt doch keiner! Wird auch nicht in der Kubatur angegeben, so dass wir die restliche Kubatur noch rasch für ein weiteres Vollgeschoss darunter ausweisen können. Aus diesem Grunde sind viele neuere Gebäude überraschenderweise ein Stockwerk höher geworden als die Umgebung es eigentlich erlauben würde, denn das Dach- oder Terrassengeschoss darüber wurde mit seinen 2,39 Metern lichter Höhe flugs als Abstell- oder Lagerfläche deklariert.

Merkwürdige Mietpraxis Kaum war der Bau jedoch abgenommen, zogen auch in die von der Lage her bevorzugten „Abstellräume“ Bewohner ein. Bisweilen war es ja der Bauherr selbst, dem der eine Zentimeter Luftraum in seiner Dachgeschoss-

wohnung nichts weiter ausmachte, weil er sich ja über die dazu gewonnenen Kubikmeter vergnügt die Hände reiben konnte. Bisweilen waren es liebe Verwandte, die man ohne gültigen Mietvertrag dort unterbringen konnte – denn als Mieträume zu Wohnzwecken war die um einen Zentimeter erniedrigte Raumhöhe rechtlich nicht zulässig, ein Mietvertrag also ungültig. Aber auf den Vetter vom Lande oder die Asylantenfamilie konnte man sich verlassen, die machten bestimmt keinen Ärger. Und wenn sie den machten, konnte man sie ohne Vertrag umso leichter wieder an die frische Luft setzen und die Wohnung, die keine ist, an jemand Gefügigeren vergeben.

Schluss damit! Diesem Treiben wollte die Gemeinde Brixen nun mit Recht einen Riegel vorschieben und beschloss, dass ab jetzt alle Räume, die über zwei Meter hoch sind, automatisch als Kubatur angerechnet werden – in der Hoffnung, dass Wohnflächen mit 1,99 Meter lichter Höhe nicht doch noch an Pygmäen oder Kinderhorte vermietet werden und die neuen Gebäude nicht immer einen Stock höher werden als ihre Umgebung und damit den städtebaulichen Maßstab sprengen. Darüber hinaus gilt es zu erwähnen, das die klärenden Durchführungsbestimmungen auch noch weniger einschneidende Klärungen umfassen, wie Manuel Pastore erklärt: „Ab 1. Jänner 2006 werden technische Aufbauten (wie Kamine, Liftköpfe, Antennen, Geländer usw.) auf den Dächern nicht mehr zur Berechnung der Gebäudehöhen herangezogen, und bei der Vermessung der Grenzabstände wird von der Fassade horizontal zur Eigentumsgrenze vermessen.“ Alles klar? Andreas Gottlieb Hempel


Noch reichhaltigere Auswahl Elektro Reichhalter ist umgezogen und begeistert seit ein paar Wochen seine Kunden mit mehr Raum und noch größerer Auswahl. Vor kurzem wurde das neue Geschäft in der Vittorio-Veneto-Straße 55 eingeweiht.

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Karl Reichhalter hatte Freunde, Geschäftspartner und viele Kunden zur schlichten Einsegnungsfeier des neuen Lokals eingeladen. Der Präsident des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister, Walter Amort, freute sich in seinen Grußworten, dass Brixens Handel allen Unkenrufen zum Trotz nach wie vor funktioniere und dass das Beispiel Reichhalter typisch sei für einen gesunden Handelsbetrieb. „Karl Reichhalter hat schon vor Jahren erkannt, wie wichtig auch in seinem Sektor die Dienstleistung ist“, erklärte Amort und verwies auf die große Reparatur- und Servicewerkstatt des Geschäftes. Pfarrer Luis Gurndin segnete anschließend das Geschäft und wünschte sich, dass die moderne Technik auch jene Erleichterungen bringen würde, die sich die Kunden erwarten.

Viel Auswahl auf großer Verkaufsfläche Elektro Reichhalter hatte bisher zwei Niederlassungen: Die Mutterfirma in Klausen Leitach und die Zweigstelle Brixen in der Dantestraße, angrenzend an das Parkhaus. Schon vor Jahren hatte Firmenchef Karl Reichhalter die Vision, beide Niederlassungen in eine größere zu verschmelzen, um einerseits dem Kunden mit noch mehr Verkaufsfläche und Auswahl entgegenzukommen und andererseits Kosten zu sparen, was sich wiederum in der Preisgestaltung auswirken und somit auch zur Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einem immer umkämpfteren Sektor beitragen würde.

Heute bieten Karl und Ingrid Reichhalter gemeinsam mit dem bewährten Team auf einer großen Verkaufsfläche im Geschäftslokal an der Südeinfahrt von Brixen (fast) alles an, was in einem Haushalt mit Strom betrieben werden kann: Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte, Telefonie und vieles mehr. Karl und Ingrid Reichhalter

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Rauchzeichen Foto: Oskar Zingerle

Am 1. Jänner 2005 trat in Italien das Landesgesetz zum Schutz der Gesundheit der Nichtraucher in Kraft. In SĂźdtirol wurde es durch ein Dekret des Landeshauptmanns mit DurchfĂźhrungsbestimmungen ergänzt. Die Nichtraucher werden seitdem umfassend geschĂźtzt – wer aber tut etwas zum Schutze der Raucher?

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Wer in diesen Wochen einmal nach „DrauĂ&#x;en“ fährt, also nach Ă–sterreich oder Deutschland, vielleicht sogar mit dem Zug anstatt mit dem Auto, der wird schon im Ă–BB-Speisewagen merken, dass er angequalmt wird, ganz zu schweigen von der Marlboro-RauchKampftruppe im Bistro-Abteil der Deutschen Bahn, die sich unter grĂślendem Lachen an ihren „Warsteiner“-Biergläsern festhält. Eine Luft zum Schneiden, die uns hier im Lande der geschĂźtzten Nichtraucher seit nunmehr fast einem Jahr erspart geblieben ist. Ein erstaunlicher Wandel, vor allem im Hinblick darauf, was die Einhaltung dieses Gesetzes in einem Lande betrifft, in dem Vorschriften gewĂśhnlich nicht so genau befolgt werden.

Zigarettenverbrauch gesunken Seit der EinfĂźhrung des Gesetzes ist der Zigarettenverbrauch um 27 Prozent gesunken. Viele Raucher haben das Rauchverbot in Ăśffentlichen Räumen zum Anlass genommen, endlich selbst mit dem Rauchen aufzuhĂśren. Selbst bei unfreundlicher Witterung stehen die Unentwegten vor den TĂźren der Restaurants und Bars, um mehr oder weniger verstohlen schnell ein Zigarettchen abzurauchen – das macht dann meist einen mehr oder weniger ungemĂźtlichen und gestressten Eindruck. Von der angeblichen Entspannung beim Rauchen ist unter den missbilligenden Blicken der Passanten nicht viel geblieben. Wer noch raucht, riskiert, in die Reihe wil-

lensschwacher SĂźchtiger eingeordnet zu werden. Da kann es einem schon vergehen.

Rauchen ist nur schädlich! Es ist hinlänglich bekannt, dass bei der Zigarettenherstellung bis zu 600 verschiedene Zusatzstoffe verwendet werden, um die Suchtabhängigkeit zu verstärken. Wer je „richtig“ geraucht hat, weiĂ&#x;, wie leicht der Vorsatz ist, damit wieder aufzuhĂśren, und wie unendlich schwer er durchzuhalten ist. Diejenigen, die bereits frĂźh mit dem Rauchen angefangen haben, kommen besonders schwer davon weg. Beim Heranwachsenden ist das MolekulargefĂźge des KĂśrpers noch viel weicher und aufnahmefähiger fĂźr das nervenschädigende Ni-

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Wer ohne Zigarette durchs Leben gehen mĂśchte, findet Beratung bei zwei Dienststellen der Autonomen Provinz Bozen kotin. Die Giftstoffe kĂśnnen beim jungen Menschen sehr viel tiefer und nachhaltiger in das ZellgefĂźge eindringen und sind entsprechend schwieriger wieder loszuwerden. Die EntwĂśhnung fällt also noch schwerer. Nachdem Rauchen nun nicht mehr als schick und weltoffen gilt und auch sonst nur Nachteile damit verbunden sind – von der Diskriminierung als willensschwacher SĂźchtiger bis zur Verbannung zum Rauchen bei Eiseskälte auf dem Balkon – fragt sich der zum AufhĂśren entschlossene Raucher, welche Vorteile ihm nun der Verzicht auf die stinkenden Glimmstängel bringt.


Lebensräume Wenn man mit dem Rauchen aufhört geschieht folgendes: 20 Minuten nach der letzten Zigarette gleichen sich Herzfrequenz und Körpertemperatur denen eines Nichtrauchers an. Acht Stunden danach erreicht die Kohlenmonoxid-Konzentration im Blut wieder den Normalwert, nach zwei Tagen beginnt sich der Geruchs- und Geschmackssinn zu verfeinern. Bis zu neun Monate dauert es, bis die Hustenanfälle und die Kurzatmigkeit nachlässt und sich die Lungenkapazität um ein Drittel erhöht. Nach einem Jahr ist das Risiko zur Erkrankung der Herzkranzgefäße nur noch halb so hoch, und fünf Jahre vergehen, bis sich das Lungenkrebsrisiko halbiert hat. Nach zehn Jahren entspricht es fast dem eines Menschen, der nie geraucht hat, 15 Jahre nach dem Aufhören ist das Herzinfarkt-Risiko schließlich auf den Normalwert gesunken. Und schließlich: Mehr Geld im Portemonnee, denn wer täglich ein Päckchen Zigaretten kauft, gibt derzeit 1.130 Euro im Jahr aus.

Nur das Aufhören ist so schwierig! Das sind schlagende Argumente, die manchen Raucher zum Verzicht bewegen. Aber bereits nach sechs Wochen der Enthaltsamkeit mit ständig schlechter Laune und Nervosität wird er rückfällig. Eine Niederlage. Er braucht moralische Aufrüstung, geht in den Buchladen und kauft sich Bücher darüber, wie man es schaffen könnte. Wieder vergehen sechs Wochen, in denen unser Raucher seine Umwelt nervt und die Bücher der ehemals rauchenden Erfolgsautoren liest. Leider wird er wieder rückfällig. Er schämt sich und sucht Hilfe. In seinem PC findet er schließlich unter www.provinz.bz.it/rauchen die richtige Website zur Information über Raucherentwöhnungsdienste. Zunächst liest er dort, was er nach all den vergeblichen Versuchen, das Rauchen aufzugeben, sowieso schon wusste: über die Suchtabhängigkeit, die über das Gehirn durch das Nikotin und andere Zugabestoffe verursacht wird, über die Schä-

Brixen im Advent

digung von Kreislauf, Lunge, Immunsystem, Haut und Geldtasche.

Wo geholfen wird Er findet aber auch in Brixen Anlaufstellen zur Beratung bei der Entwöhnung: Die Pneumologischen Dienste in der Dantestraße 52 (Tel. 0472 813090) und die Dienste für Abhängigkeitserkrankungen, Dantestraße 26 (Tel. 0472 835695). Beides sind Dienststellen der Autonomen Provinz Bozen. In der Dienststelle für Abhängigkeitserkrankungen nehmen sich bereits seit vier Jahren in der Materie erfahrene Ärzte und Psychiater der Patienten fachkundig an. Angeboten werden deutschsprachige Kurse in Gruppen. Die Gruppen treffen sich ein bis zweimal pro Woche, insgesamt zehn Mal, unter der Leitung von Ärzten, Psychologen und Krankenpflegern. Auf Wunsch gibt es natürlich auch Einzelberatungsgespräche. Die Psychologin, Irmgard Spisser Mayr, berichtet, dass fast alle Teilnehmer in der Selbstentwöhnung gescheitert waren und nun im Erfahrungsaustausch mit anderen ähnlich Betroffenen eine wirkliche Hilfe und gegenseitige Motivation erfahren, die durchaus zum Erfolg führen kann. Michel Schlim, der betreuende Arzt, schränkt allerdings ein, dass alle Süchte zum Rückfall führen können und dass nur der feste Wille zur Überwindung der Abhängigkeit letztlich zum Erfolg führt. Bisher sind die Gruppen noch sehr klein, da offenbar nur diejenigen sich in der gemeinschaftlichen Betreuung Hilfe erwarten, die bereits in der Selbstentwöhnung rückfällig wurden. Vielleicht ist aber dieses Angebot der Abteilung Gesundheitswesen der Autonomen Provinz Südtirol einfach noch nicht bekannt genug! Die dort angebotenen Betreuungs- und Beratungsleistungen können von allen bediensteten und vertragsgebundenen Ärzten des Landesgesundheitsdienstes verschrieben werden und werden bis zu einer bestimmten Höhe erstattet. Für Jugendliche unter 18 Jahren ist die Behandlung kostenlos. Andreas Gottlieb Hempel

Foto: Oskar Zingerle

Einige Gründe fürs Aufhören

Den Weihnachtsmarkt erleben Brixens Normalbürger Jahr um Jahr wie einen Zahnarztbesuch, die Steuererklärung oder die Autorevision, als lästigen, auch unangenehmen Pflichttermin, der zwar schmerzt und Kosten verursacht, aber dann wieder vorübergeht. Jugendliche können sich gar nicht mehr erinnern, dass es in Brixen je eine Zeit ohne Weihnachtsmarkt gegeben hat, denn seit seiner Einführung sind bald 15 Jahre vergangen. z Man darf nicht ungerecht sein: Der „Mercatino“ hat uns nicht nur eine überfüllte Stadt, Camperstaus und Feinstaub en masse beschert, sondern auch die Vorweihnachtszeit Brixens mit einer „fünften Saison“ wirtschaftlich belebt. Gastbetrieben und Handel bringt der Weihnachtsmarkt Vorteile. Die meisten Bürger sind freilich wenig begeistert: Sie erleben die Masseninvasion als Heimatverlust, als Entstellung des schönsten Platzes der Stadt, als Entweihung der sakralen Räume rund um die Hauptkirche der Diözese. Auch der Innenhof des nahen Gerichts bekommt als Notpissoir den Überdruck ab, den Glühwein und Kälte verursachen, sodass er am Morgen oft einen erbärmlichen Anblick bietet. z Immerhin erscheint der Zenit des Rummels überschritten. Der unerträgliche Sant’Ambrogio von 2003 dürfte sich nicht mehr wiederholen; Kaufkraftschwund und Konkurrenz sorgen für Normalisierung des Betriebs. Nach 15 Jahren

erscheint jedoch die Zeit reif, das Konzept Weihnachtsmarkt gründlich zu überdenken. Der Vorteil des Besonderen ist längst dahin: Gute und schlechte Mercatini-Kopien sprießen in anderen Orten wie Pilze aus dem Boden und verursachen sinkende Besucherzahlen. Der Weg, den die Veranstalter nun beschreiten, ist ein erster Ansatz. Erfolg versprechend sind in Zukunft eine Qualifizierung des Angebots, ein attraktives kulturelles Beiprogramm und Rücksicht auf die Einheimischen. z Notwendig wäre, den Markt weit mehr durch ein vielfältiges, ortstypisches und qualitativ gutes Produktangebot aufzuwerten und das aktuelle Würstelbudenstyling der Stände zu ändern. z Insgesamt aber sollte der „Brixner Advent“ mithilfe der Stadtverwaltung, Vereine und kreativer Bürger zum neuen Begriff entwickelt werden. „Brixner Advent“ wäre ein Qualitätssiegel mit einer gelungenen Balance von Kommerz und Kultur, in der besinnliche Momente und kulturelle Veranstaltungen die aggressive Vermarktung der Vorweihnachtszeit im Zaum halten. Kein Advents- oder Rührungskitsch mit engelgleichen Knabenchören, sondern eine neue Mischung von Spiritualität und Spannung. z Brixnerinnen und Brixner sollten verstärkt erleben dürfen, dass die Vorweihnachtszeit ihnen gehört und dass es Räume gibt, die frei sind von Einkaufs- und JahresschlussHektik. Dies gilt vor allem für Jugendliche, die ein Anrecht darauf haben, eine alternative Vorweihnachtszeit zu erleben, in der sie Spaß haben, aber auch Ruhe und Intimität als neue Werte erfahren können.

Ein Beitrag von

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Annamaria Mitterhofer anna.mitterhofer@brixen.net Tel. 0472 060200

Gehsteig Natz: 1. Teil

8.280 Quadratmeter Waldgebiet der Gemeinde Brixen wurden in der letzten Gemeinderatssitzung in Landwirtschaftsgebiet umgewidmet. Die Gründe liegen in St. Leonhard, Sarns und St. Andrä. Im Süden des Bahnschrankens in Albeins wurde ein Gewerbeerweiterungsgebiet ausgewiesen. +++

Neben Mühlbach wird die Brixner Stadtpolizei nun auch in Vahrn patrouillieren, und zwar jährlich 312 Stunden in Mühlbach und 208 in Vahrn.

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Im Rahmen mehrerer Ortsversammlungen des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister wurden die Ortsobleute neu gewählt. In Vahrn wurde Ingrid Eisenstecken Parschalk bestätigt, ebenso in Lüsen Margherita Plaickner, in Natz Schabs Egon Mair und in Rodeneck Othmar Pranter.

Im nächsten Jahr wird in Natz das erste Baulos des Gehsteiges vom Ortskern von Natz bis zum Gasthof Flötscher gebaut. Dieser Teil beginnt hinter dem Raspenhof und verläuft dann auf der rechten Seite bis zur Örtlichkeit Rindersteig, wo bis vor wenigen Jahren eine Militärkaserne stand. Im Bereich des Bolzplatzes wird die Straße mit einer Verkehrsinsel geteilt, um den in den Dorf einfahrenden Verkehr abzubremsen. Die Kosten werden mit 274.000 Euro veranschlagt. amm

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Das LVH-Team machte auf seiner Tour durch die Südtiroler Mittelschulen mit der LVH-Informationskampagne „Karriere mit Lehre“ auch im Herz-Jesu-Institut in Mühlbach Halt. Die Handwerker sprachen zu den Jugendlichen über die Ausbildung in den praktischen Berufen.

1.424 Unterschriften Nach monatelangem Engagement übergab der Verein heimat Brixen dem Bürgermeister Albert Pürgstaller die Liste mit 1.424 Unterschriften gegen den Abbruch des Bühlerhofes. Zugleich forderten die Bürger mit ihrer Unterschrift die Gemeindeverwaltung auf, den Ensembleschutz auf die Fraktionen auszudehnen. Die Debatte um den Ensembleschutz hatte im Jänner 2005 begonnen: Der Gesamtplan der Kommission sah den Schutz von 60 Ensembles vor, der Verein heimat Brixen forderte die Ausweitung und Verbesserungen. Im März beschloss die Gemeinde die Unter-SchutzStellung von 41 Ensembles; 19 Ensembles – vorwiegend in den Fraktionen – fielen durch. Der Sachverständigenrat akzeptierte die Liste, allerdings mit strenger formulierten Vorschriften. Dem Bühlerhof in Sarns drohte der Abbruch: Sarnser Bürger traten im September an den Verein heimat Brixen mit der Bitte um Unterstützung heran, und es wurde

Foto: Oskar Zingerle

Foto: Oskar Zingerle

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vom Verein beschlossen, eine Unterschriftenaktion zu starten. 1.424 Bürger unterzeichneten die dafür entworfenen Postkarten, die auch unserer Zeitschrift beigelegt worden waren. Der Bühlerhof wurde daraufhin von der Gemeindeverwaltung in die

Liste der schützenswerten Ensembles aufgenommen, in den Fraktionen sind allerdings weiterhin Ensembles ohne Schutz. Der Verein hat trotz großzügiger Unterstützung für diese Aktion 1.140 Euro bezahlt. db 53


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Klausner Kinderweihnacht Mit der „Klausner Kinderweihnacht 2005“ bietet Klausen auch heuer wieder ein buntes Rahmenprogramm mit vielen weihnachtlichen HĂśhepunkten fĂźr die ganze Familie. Ein lebender Adventskalender, musikalische Klänge und Kutschenfahrten stellen nur einige der Attraktionen in der Adventszeit dar. Die festlich geschmĂźckten,

malerischen engen Gassen der mittelalterlichen Stadt laden zum Einkaufsbummel ein, der mit einem Gewinnspiel fĂźr GroĂ&#x; und Klein viele GlĂźcksmomente beschert. Lange Einkaufssamstage sowie die vielen kostenlosen ParkmĂśglichkeiten machen einen Besuch des Eisacktaler Städtchens immer wieder lohwv nenswert.

Im Wolkensteiner Haus in MĂźhlbach wird im nächsten Jahr eine Kunstgalerie mit dem klingenden Namen „Galerie 90“ erĂśffnen. Die FĂźhrung hat ein dreikĂśpfiges Komitee inne, das sich aus dem KĂźnstler Alex Pergher, Referent Egon Daporta und Gemeinderat Oskar Zingerle zusammensetzt (im Bild). „Die Galerie soll vor allem einen kulturellen und weniger einen sozialen Zweck erfĂźllen“, betont Pergher. Das heiĂ&#x;t, dass die Ausstellungsräume weniger fĂźr den Hobbymaler gedacht sind, der von Zeit zu Zeit seine Bilder ausstellt, sondern mehr fĂźr bereits erfahrene und auch mehr oder weniger bekannte KĂźnstler. Derzeit werden die Räumlichkeiten in Schuss gebracht und eine passende Beleuchtung montiert. Danach sollen nach und nach KĂźnstler eingeladen werden, um die Galerie 90 in der Szene bekannt zu machen. Der Name leitet sich Ăźbrigens von der Hausnummer des Gebäudes

Foto: Oskar Zingerle

Galerie 90

ab. Die malerischen Räume im Wolkensteiner Haus – nach der Pfarrkirche das älteste Gebäude des Ortes – eignen sich auch hervorragend fĂźr Lesungen oder Musikdarbietungen fĂźr kleine Gesellschaften. Man darf gespannt sein, wie sich die Galerie 90 entwickeln wird. wv

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Wir bauen ein Altersheim Foto: Oskar Zingerle

Die lange Diskussion um den Bau eines Alten- und Pflegeheims in Mühlbach scheint ein fruchtbares Ende gefunden zu haben. Vor allem die Standortfrage blieb bis zuletzt Streitpunkt. Während die Position am Moosmüllerweg schon so gut wie fix war, änderte das in letzter Minute eingebrachte Angebot einer Grundbesitzerin die Situation vollkommen.

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Die frühere Gemeinderätin Adelinde Daporta gab schon vor zwei Jahrzehnten den Anstoß, ein Altersheim in Mühlbach zu errichten und wandte sich diesbezüglich Hilfe suchend an die Landesregierung. Diese befürwortete grundsätzlich den Vorschlag, setzte aber voraus, dass die Gemeinde Mühlbach im Vorfeld die Standortfrage klären möge.

Viele Vorschläge Zahlreiche Vorschläge wurden auf Herz und Nieren geprüft (Wiegele-Haus, Herz-JesuInstitut, Pension Hohenlinden, Pichler-Platz und Wurzer Wiese), jedoch schien keiner der Plätze wirklich optimal zu sein. Diesen Grundtenor hört man auch aus einer Stellungnahme des Amtes für Seniorenwesen der Autonomen Provinz Bozen heraus, das seinerseits einige der Standortalternativen prüfte. Das Hotel Hohenlinden stünde nur für ein Miet-Pachtverhältnis zur Verfügung, was die Kosten unnötig in die Höhe treiben würde. Auch in einem Neubau am Pichler-Platz sah man nicht das sprichwörtlich Gelbe vom Ei. Der Bau sei durch umliegende Immobilien sehr eingeschränkt, und die unmittelbare Nähe zum Bach wirke sich störend aus. Als die noch annehmbarste Lösung wurde jene eines Neubaus in der Wurzer-Wiese bezeichnet. Daraufhin ließ die Gemeinde eine Machbarkeitsstudie anfertigen, aus der wiederum hervorging, dass das Grundstück für den angestrebten Zweck zu klein sei.

An der hangseitigen Wiese oberhalb des Stöckelvaterwegs soll das Altersheim entstehen

Gewöhnungsbedürftige Alternative Im Zuge der Überarbeitung des Bauleitplanes vor gut zwei Jahren kam der Standort ­„Hoandl/Brugger“ am Moosmüllerweg ins Gespräch. Architektin Alessia Michela Politi sah den Standort ebenfalls für geeignet an, und so wurde das Grundstück als Zone für öffentliche Einrichtungen ausgewiesen. Bei der Präsentation des Bauleitplanes wurden jedoch Stimmen laut, dass dieses Grundstück ob der Nähe zu den Brücken der Eisenbahn und Umfahrungsstraße sowie zum vorbeiführenden Valser Bach nicht geeignet sein. Außerdem sei der Weg ins Dorf viel zu steil und könne von äl-

teren Menschen kaum zu Fuß bewältigt werden. Vom Kommentar der Architektin („...magari la gente si abitua...“) waren die Kritiker nicht sehr angetan. Nichtsdestotrotz konnte keine Alternative ausfindig gemacht werden, weshalb die Gemeinde bereits Grundverhandlungen mit den Besitzern führte. Vor drei Monaten meldete sich dann die Besitzerin des Hohenlinden und erklärte sich bereit, ein 3.300 Quadratmeter großes Grundstück nahe dem Hotel Hohenlinden zu verkaufen. Diese neue Situation sah die Gemeindeverwaltung als Chance und entschied sich im letzten Augenblick für diese Zone. Der nächste Schritt wird ein Grundsatzbeschluss des Gemeinderates sein, sodass die notwendigen Bauleitplanände-

rungen vorgenommen werden können. 2007 könnte dann bereits die Grundablöse erfolgen, die von der Gemeinde finanziert werden müsste, die Baukosten würden dann zum Großteil von der Bezirksgemeinschaft getragen. Oskar Zingerle

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Mitten durch Sarns Foto: Oskar Zingerle

Bei einem sehr gut besuchten Bürgerstammtisch in Sarns am 16. November wurden verschiedene Anliegen der Sarnser Bevölkerung angesprochen und diskutiert. Im Beisein des Brixner Bürgermeisters Albert Pürgstaller, Stadträten von Brixen und Ortsvorstehern der Fraktion kam auch das Thema Geschwindigkeitsbegrenzung in Sarns zur Sprache.

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Sarns leidet schon seit Jahren am Durchzugsverkehr: Die Geschwindigkeit der Fahrzeuge ist meist überhöht, so dass es immer wieder zu Unfällen kommt. Viele Autofahrer benutzen die Straße von Albeins und Sarns über Milland als Schleichweg, um dem Verkehrschaos durch Brixen zu entgehen. Im Sommer wird die Straße von vielen Motorradfahrern befahren, was den Lärmpegel im Dorf deutlich erhöht.

Mit 30 Stundenkilometern durch Sarns? Um Rasern einen Riegel vorzuschieben, wurde eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 auf 30 Stundenkilometer oder das Aufstellen einer intelligenten Ampel ins Auge gefasst, laut Stadtrat Peter Brunner aber wieder fallen gelassen. Brunner ist der Meinung, dass kontinuierliche Geschwindigkeitskontrollen, wie sie zurzeit von der Stadtpolizei gemacht werden, eine wirksamere Abschreckung darstellen. Mit der Fertigstellung der im Bau befindlichen Bahn­ überführung in Albeins und der Realisierung der Autobahnausfahrt Brixen Süd entfällt der beschrankte Bahnübergang, und die Bewohner von Sarns befürchten eine weitere drastische Zunahme des Verkehrs durch ihr Dorf. „Durch noch mehr Verkehr würde Sarns an Lebensqualität verlieren, die Abgasbelastung würde zunehmen und die Gärten vergiften, die Lärmbelästigung erhöht und das Dorf in zwei Teile ge58

Zu schnell unterwegs: In Sarns ereignen sich immer wieder Unfälle trennt“, gab eine Sarnserin zu bedenken. Sie forderte die Gemeindevertreter auf zu reagieren und nach konkreten Lösungen zu suchen. Bürgermeister Albert Pürgstaller erklärte, es sei vernünftiger, „die ganze Sache anrollen zu lassen und zu schauen, wie sich die Situation wirklich entwickelt, um dann gezielte Maßnahmen treffen zu können“.

Gemeinsame Lösung für eine Umfahrung Schon seit geraumer Zeit ist eine Südspange im Bauleitplan eingetragen, die den Verkehr durch Sarns wesentlich entlasten könnte. Diese Trasse würde auf der Höhe der heutigen Einfahrt zum Industriegebiet mit einer Brücke über den Eisack führen, unterhalb des neuen Sportplatzes in Milland zur Sarnser Straße und von dort weiter durch das „Keschtntalele“ direkt auf die Straße nach St. Andrä gelangen. Mit dieser Südspange könnte sowohl der Durchfahrtsverkehr durch Brixen über die Mozartal-

lee nach Milland auf die Plose als auch das Befahren der Achse Sarns-Albeins vermieden werden. Eine Entscheidung über die Realisierung der Südspange steht allerdings noch in den Sternen, und auch über eine Finanzierung hat man noch nicht nachgedacht. Einige Sarnser lehnen die Südspange aber jetzt schon vehement ab mit der Begründung, dass durch dieses Projekt wertvolle Kulturgründe verloren gingen. Zudem gebe es nur zu Stoßzeiten ein vermehrtes Verkehrsaufkommen durch Sarns. In der hitzigen Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern griff der Brixner Bürgermeister ein und bat die Sarnser Bevölkerung, sich untereinander zu einigen und klare Vorschläge zu unterbreiten. Es müsse eine Gesamtlösung für eine Umfahrung zusammen mit den gewählten Stadtvertretern und den Vertretern der Fraktionen getroffen werden, sind sich Peter Brunner, SVP-Gemeinderat Arthur Morandell und SVP-Ortsobmann Kurt Thaler einig.

Verkehrszählung soll Klarheit schaffen Mit Verkehrszählungen in verschiedenen Abständen soll nun das Verkehrsaufkommen durch das Dorf festgestellt werden. Eine Zählung ist vor der Realisierung der Bahnüberführung in Albeins geplant, eine zweite vor und eine dritte nach Fertigstellung des Autobahnanschlusses. „Erst nach dem Vergleich der Daten kann man weitere Schritte und Entscheidungen treffen“, so Stadtrat Brunner abschließend. Bei diesem Bürgerstammtisch wurden die Anwesenden nicht nur über die Verkehrsberuhigung in Sarns, sondern auch über die Instandhaltung der Wanderwege in der Fraktion, Problemen bei der Postzustellung und das weitere Schicksal des Bühlerhofes in Sarns informiert. Am Rande lobte der Bürgermeister die Sarnser als fleißige City-Bus-Benutzer. Hildegard Gargitter


Eine StraĂ&#x;e wächst heran

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Will man die Geschichte des Bauvorhabens einer StraĂ&#x;e von MĂźhlbach nach Spinges erläutern, muss man bis in die Anfänge der 80-er Jahre zurĂźckblicken. In dieser Zeit wurde nämlich die Idee geboren. Bereits der damalige, inzwischen verstorbene, BĂźrgermeister Ernst Leitner äusserte seine Bedenken, die Fraktion Spinges kĂśnne eines Tages ob der gĂźnstigeren Verkehrsverbindung zur Gemeinde Natz Schabs fallen. Tatsächlich wurde diese MĂśglichkeit von einigen Spingesern konkret verfolgt, jedoch nie realisiert. Auf politischer Ebene wurde eine StraĂ&#x;e nach Spinges bereits in einem älteren Bauleitplan eingetragen. Sie hätte vom StĂśckelvaterweg etwas unterhalb der Kapelle mit vielen Kehren zum Linderhof fĂźhren sollen und von dort zur Spingeser Kirche.

Eine StraĂ&#x;e – zwei Funktionen Bei der Ăœberarbeitung des Bauleitplanes wichen die Gemeindepolitiker von dieser umständlichen TrassenfĂźhrung ab und lieĂ&#x;en ein Planerteam eine gĂźnstigere LĂśsung suchen – in erster Linie nicht als Verbindung zu Spinges, sondern viel mehr als ErschlieĂ&#x;ung der damals frisch ausgewiesenen Erweiterungszone StraĂ&#x;hof. Die Planer hielten die LĂśsung einer Verbindung zwischen Zainerweg

Ăźber den Valser Bach hinauf bis unterhalb des Ansitzes StraĂ&#x;hof als die gĂźnstigste, auch deshalb, weil sie fĂźr eine VerbindungsstraĂ&#x;e nach Spinges eine Doppelfunktion erfĂźllen kĂśnnte. Tatsächlich ist man nun bei der Realisierung in diesem Sinne. Zu erwähnen sind auch die niedrigen Kosten des ersten Bauloses, das die Realisierung eines provisorischen GĂźterweges nach Spinges vorsah. „Insgesamt kostete dieser StraĂ&#x;enabschnitt 150 Millionen Lire, von denen 50 vom Land, 50 von der Forstverwaltung und 50 von der Gemeinde Ăźbernommen wurden“, erinnert sich der ehemalige Assessor Peter Pertinger. Sobald es der Gemeindehaushalt zulässt, kann die StraĂ&#x;e verbreitert, asphaltiert und somit fertig gestellt werden. Der Vorteil fĂźr die Spingeser BevĂślkerung liegt auf der Hand: Derzeit ist die Autostrecke von Spinges nach MĂźhlbach elf Kilometer lang, nach Fertigstellung der StraĂ&#x;e werden es nur mehr rund zwei Kilometer sein. Nicht nur, dass die MĂźhlbacher Geschäfte dadurch einige Kunden dazu gewinnen werden, zu erwähnen ist auch, dass BehĂśrdengänge, Arztbesuche und Ă„hnliches den Spingesern wesentlich weniger Umstände bereiten werden.

Heikles TeilstĂźck Ein besonders heikles TeilstĂźck der StraĂ&#x;e nach Spinges wurde heuer in Angriff genommen. Es handelt sich um die

Foto: Oskar Zingerle

Seit dem heurigen FrĂźhjahr wird in MĂźhlbach emsig an dem VerbindungsstĂźck zur geplanten und teilweise schon realisierten Verkehrsverbindung nach Spinges gebaut. Die BevĂślkerung – vor allem jene des betroffenen Valser Tales – hat wenig Verständnis fĂźr dieses Bauvorhaben, vielleicht auch deshalb, weil sie sich Ăźberrumpelt fĂźhlt und im Vorfeld zu wenig aufgeklärt wurde.

Mit dem Bau der StraĂ&#x;e wird die Strecke von Spinges nach MĂźhlbach um neun Kilometer verkĂźrzt Verbindung zwischen Zainerweg und der Abzweigung in der Nähe des Zambelli-Hauses. Da dieses VerbindungsstĂźck einen steilen Abhang entlang fĂźhrt, lĂśsten sich bei den Bauarbeiten immer wieder Erdmassen und stĂźrzten in den vorbeifĂźhrenden Valser Bach. Es ist gut nachvollziehbar, dass es den Bewohnern des Valser Tales mulmig wurde beim Anblick der Bauarbeiten Ăźber ihren Dächern. Noch mehr Unbehagen lĂśste allerdings der Umstand aus, dass dieses StraĂ&#x;enstĂźck einen erheblichen Eingriff in die Landschaft darstellt. Eine bessere und

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frĂźhzeitige Aufklärung von der Gemeindeverwaltung hätte die Wogen sicher nicht so hoch steigen lassen. An Kosten verursachte dieses TeilstĂźck bisher etwa 800.000 Euro, von denen ein GroĂ&#x;teil mit Landesgeldern finanziert wurde. Den notwendigen Bau einer BrĂźcke Ăźber den Valser Bach wird man aus finanziellen GrĂźnden wohl erst in ein paar Jahren angehen kĂśnnen. Bis die StraĂ&#x;e nach Spinges also endgĂźltig fertig gestellt ist, wird wohl noch einiges Wasser den Valser Bach hinunter flieĂ&#x;en. Oskar Zingerle

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Geht die Rundl wieder in Betrieb? Foto: Alt-Brixner Photokalender

Seit einigen Wochen macht die Nachricht die Runde, dass in der Rundl wieder Strom erzeugt werden soll. Tatsächlich sind die Rahmenbedingungen dazu aber nicht so rosig, wie bei einer Informationsveranstaltung zu erfahren war.

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Vor wenigen Wochen fand im Rathaus von Natz-Schabs eine Ăśffentliche Aussprache mit anschlieĂ&#x;endem Lokalaugenschein zur Wiederinbetriebnahme des Kraftwerkes Rundl statt, an der neben Vertretern der involvierten Landesämter, der EigentĂźmer des Werkes, Anrainer und Vertreter der Gemeinden Natz-Schabs und Rodeneck teilgenommen haben.

Das Rundl-Kraftwerk war 1903 im Auftrag der Gemeinde Brixen zwischen Viums und Rodeneck in der Rienzschlucht errichtet worden

Seit 1940 im DornrĂśschenschlaf Das Rundl-Kraftwerk war 1903 im Auftrag der Gemeinde Brixen zwischen Viums und Rodeneck in der Rienzschlucht errichtet worden. Es war damals das drittgrĂśĂ&#x;te Kraftwerk Tirols. Das Wasser der Rienz wurde oberhalb des Kraftwerkes gefasst und durch einen 1.250 Meter langen Stollen zum Wasserschloss geleitet. Von dort stĂźrzte es durch drei Druckleitungen zum knapp 26 Meter tiefer gelegenen Kraftwerk. Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks in der Hachl 1940

wurde am Stausee von Mßhlbach das Wasser abgeleitet, wodurch dem Kraftwerk in der Rundl plÜtzlich das notwendige Wasser fehlte. Der Betrieb wurde eingestellt, die Gebäude verfielen. Vor etwa 20 Jahren hat der Brixner Unternehmer Franz Pichler das Kraftwerk gekauft. Nachdem in den letzten Jahren der Bedarf an Sommerstrom

ständig stieg und die Rienz in dieser Zeit trotz Wasserableitung beim MĂźhlbacher Stausee Ăœberwasser fĂźhrt, hat Pichler den Ingenieur Roberto Carminati beauftragt, ein Projekt zur Wiederinbetriebnahme der Rundl auszuarbeiten mit gleichzeitiger originalgetreuer Sanierung der Gebäude. Als erstes stellte Carminati fest, ob die im Som-

mer vorhandene Wassermenge zur Stromerzeugung ausreichen wĂźrde und ob trotzdem zumindest die gesetzlich vorgeschriebene Mindestmenge an Restwasser im Fluss verbleiben kĂśnnte. Tatsächlich zeigt die Pegelmessstelle bei Vintl im Rahmen von mehrjährigen Aufzeichnungen, dass während der Sommermonate von Mai bis August Ăœber-

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Ist genug Wasser vorhanden? „Davon ausgehend, kann man eine gewisse Wirtschaftlichkeit für das Kraftwerk errechnen“, erklärte Carminati. Problematisch sei allerdings die Tatsache, dass das Kraftwerk über keine eigene geeignete Zufahrt verfüge. Es gibt nur einen alten denkmalgeschützten Weg, der mit Kopfsteinpflaster gepflastert ist und sich heute in einem schlechten Zustand befindet, weil „die Brixner Stadtwerke vor mehreren Jahren dort einen Transformator errichtet hatten und den beschädigten Weg nicht mehr wiederhergestellt haben“, wie die Besitzerin des Rundlhofes, Margareth Eisendle, präzisierte. Sie ist Anrainerin des Kraftwerks; eine neue Zufahrt auch nur zu Bauzwecken müsste über ihren Grund führen, doch ist sie nicht bereit, diese Zufahrt zu gewähren. Deshalb hat Franz Pichler in Aussicht gestellt, für den Umbau geeignete Baumaschinen zu suchen, die auch über den alten Weg geführt werden könnten und selbstverständlich alle entstandenen Schäden nachher zu beheben. Im Laufe der Diskussion zeigte sich, dass die Frage der Zufahrt eigentlich zweitrangig ist. Wichtiger sei die Tatsache, dass eine Wiederinbetriebnahme eines Kraftwerkes in einem Flussbereich, der nur mehr Restwasser führt, ökologisch und ökonomisch bedenklich ist. Geb­ hard Dejaco hat als Vertreter der Fischer mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass die von Ingenieur Carminati angeführten Wassermengen während der Sommermonate kaum vorhanden seien. „Wir Fischer sind oft in dieser Gegend und wissen, dass höchsten an 45 oder 50 Tagen und nicht an den genannten 90 Tagen Überwasser vorhanden ist.“ Wenn das Überwasser fehle, werde allzu häufig an den Restwassermengen manipuliert, und die Fische bleiben sprichwörtlich im Trockenen.

SEL-Projekt als Damoklesschwert Auch Robert Schifferegger vom Amt für Gewässernutzung sprach sich gegen die Inbetriebnahme aus: „Wo nur mehr Rest-

wasser fließt, kann man nicht nochmals Wasser entnehmen.“ Zudem berichtete er über ein bei den Landesbehörden vorliegendes Projekt, das eine Ableitung von Wasser der Rienz vom Kniepasseck bei St. Lorenzen bis nach Albeins vorsieht. Würde dieses Projekt, hinter dem allen Anschein nach die SEL stehen soll, irgendwann realisiert, würde auf der gesamten Strecke nur mehr Restwasser fließen und den Betrieb des neuen alten Rundlwerkes mehr als negativ beeinflussen. Nicht zuletzt wegen dieser Informationen wird sich Franz Pichler nochmals mit den Rahmenbedingungen auseinandersetzen müssen, ob er tatsächlich drei Millionen Euro für das an und für sich äußerst lobenswerte Vorhaben, ein beeindruckendes Industriedenkmal sanieren zu wollen, investieren will. Sollte er diesen Schritt tatsächlich wagen, wird er sicher auch die geeigneten Maßnahmen setzen, damit die Fledermäuse aus dem Pustertal ihr einziges Winterquartier in der gesamten Region weiterhin nutzen können. Diese hausen nämlich in dem alten Stollen, der das Wasser von der Fassung zur Druckleitung transportieren soll.

Umweltsiegel

Regional – Bio – Fair: Doppelt mehr!*

Antrag zurückgewiesen Die Gemeinde Natz-Schabs hat sich übrigens gegen den Antrag von Franz Pichler um Umwidmung des Geländes in Gewerbezone ausgesprochen. Ursprünglich war behauptet worden, dass diese Umwidmung eine Vorbedingung zur Erteilung einer Konzession von Seiten des Landes sei. Spätestens seit einem Rekurs des höchsten Wassergerichtes in Rom ist diese Interpretation widerlegt. Der Gemeinderat ist aber der Meinung, dass eine Ausweisung einer weiteren Gewerbezone, noch dazu bei fehlender Zufahrt, unangebracht sei. Nun geht der Ball an die Direktoren der betroffenen Landesämter, die sich mit dem Projekt im Rahmen der UVP-Prüfung befassen werden, bevor die Landesregierung endgültig über die Konzessionsvergabe entscheidet. Annamaria Mitterhofer

helios.bz

wasser vorhanden sei und somit die Erzeugung von Strom möglich wäre.

Diesen Lebensmittelgeschäften ist für 2006 das Umweltsiegel verliehen. Bezirk Eisacktal: Supermarket Überbacher Lajen, Despar Ploner Lajen, Backstube Profanter Brixen, Despar Jocher St. Andrä, Konsum OHG Latzfons Latzfons

* Die Lebensmittelgeschäfte mit dem Umweltsiegel setzen auf regional, bio und fair, weil solche Produkte mehr bringen! Mehr Geschmack, mehr Genuss, mehr Qualität – für die KonsumentInnen, für die Erzeuger in Südtirol und in den Ländern des Südens und für unsere Umwelt!

Autonome Provinz Bozen Landesagentur für Umwelt und Abteilung Handel

Verband für Kaufleute und Dienstleister

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Neuer Wohnraum in Aicha, Viums und Natz Foto: Oskar Zingerle

Der Haushalt, die Gemeindestatuten und zahlreiche Bauleitplanänderungen gehörten zu den wichtigsten Punkten der dicht gedrängten Tagesordnung, mit der sich der Gemeinderat von Natz-Schabs Ende November zu beschäftigen hatte.

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Die Genehmigung des Haushaltes war problemlos, die Gemeindestatuten dagegen wurden unter Vorbehalt genehmigt. Eine noch einzusetzende Kommission soll sich in den nächsten Monaten damit eingehend auseinandersetzen und etwaige Änderungen zur Diskussion dem Gemeinderat vorlegen. Bei den Änderungen des Bauleitplanes löste ein Antrag um Umwidmung einer etwa 4.600 Quadratmeter großen Wohnbauzone und eines 750 Quadratmeter großen Parkplatzes im Oberdorf von Aicha die heftigsten Diskussionen aus.

14 Reihenhäuser für Aicha Das Bauland, in dem an die 14 Reihenhäuser Platz finden sollen, wird zur Gänze dem geförderten Wohnbau zur Verfügung gestellt. Der Antragsteller hatte bereits im Vorjahr eine ähnlich große Zone zur Ausweisung angeboten, die der Gemeinderat auch angenommen hatte. Allerdings war die Zone sowohl von den zuständigen Landesbehörden als auch zuletzt von der Landesregierung als urbanistisch ungeeignet zurückgewiesen worden, weil sie eine weitere Zersiedelung von Aicha bedeutet hätte. Der Bauplatz, dessen Umwidmung nun beantragt worden war, schließt unmittelbar an andere Gebäude an und entspricht somit besser den urbanistischen Voraussetzungen. Trotzdem sprach sich Karl Mayr von der Bürgerliste Natz-Schabs vehement gegen diese Ausweisung aus. Er gab zu bedenken, dass das kleine Aicha in den letzten Jahren sehr stark gewachsen 62

sei und nun schon fast 400 Einwohner zähle. Eine solch große Zone würde unweigerlich weiteren Zuzug bedeuten, den die Ortschaft in so kurzer Zeit nicht bewältigen könne. Auch stellte er den Bedarf in Frage, da die aktuelle Rangliste nur elf Ansuchen von Aichner Bürgern auflistet. Dem entgegnete die Bürgermeisterin Marianne Überbacher Unterkircher, dass noch nie ein Antragsteller bereit gewesen sei, den gesamten Grund für den geförderten Wohnbau zur Verfügung zu stellen und der Bauplatz eine hervorragende Lebensqualität für jene Familien bieten würde, die dort ihren Lebensmittelpunkt errichten möchten. Auch werde die Bebauung nicht in einem Zug, sondern gestaffelt erfolgen. Auch der SVPOrtsausschuss von Aicha hatte sich einstimmig für die Ausweisung ausgesprochen. Im Gemeinderat erklärten dann die Vertreter von Schabs und Raas, dass sie sich in ihrem Stimmverhalten an das Votum des Aichner Ortsausschusses halten würden. Nur die Gemeinderäte aus Natz sprachen sich gegen die Zone aus, weil sie

Südlich der Grundschule von Aicha entsteht eine 2.800 Quadratmeter große Wohnbauzone sie für zu groß hielten. Letztendlich erfolgte die Ausweisung des Baulandes mit acht Ja-, vier Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen.

Weitere 2.800 Quadratmeter Wohnbauzone Als nächstes stand eine weitere Zone in Aicha auf der Tagesordnung. Es betrifft ein Grundstück südlich der Grundschule im Ortskern von Aicha, das etwa 2.800 Quadratmeter groß ist. In ihm sollen vier Wohneinheiten für den geförderten Wohnbau errichtet werden, der Rest wird von den Eigentümern für den Eigenbedarf verwendet. Auch in diesem Fall wird ein kleiner Teil des Geländes für einen öffentlichen Parkplatz verwendet. Der Gemeinderat stimmte dem Antrag einstimmig zu. Ebenfalls rasch genehmigt wurde eine kleine Zone in Viums, in der zwei bis drei Wohneinheiten für den geförderten Wohnbau vorgesehen sind und der Rest vom Antragsteller für den Eigenbedarf verbaut wer-

den soll. Anschließend standen noch drei Anträge aus Natz zur Diskussion. Bei der ersten Zone in der Größe von 3.300 Quadratmeter empfahlen die Ratsvertreter aus Natz die Ablehnung, obwohl das Grundstück unmittelbar an das bebaute Ortsgebiet anschließt. Allerdings hatte sich der Eigentümer geweigert, die Gemeindekonvention zu unterzeichnen, die ihn verpflichtet, auch den so genannten „freien“ Teil an gemeindeansässige Personen zu verkaufen. Dieser und der nächste Antrag zur Umwidmung von 3.500 Quadratmeter wurde einstimmig abgelehnt.

Untergrund in Natz sumpfig? Dieses Grundstück befindet sich angrenzend an den Bolzplatz von Natz und schließt somit nicht unmittelbar an das bebaute Gebiet an, was seine urbanistische Eignung mindert. Der SVP-Ortsausschuss Natz empfahl die Ablehnung jedoch vor allem deshalb, weil er vermutet, dass der Untergrund sumpfig sei und somit eine Bebauung erhebliche Mehrkosten verursachen könnte. Sie begründeten diese Vermutungen mit den Erfahrungen, die man bei der Errichtung des Bolzplatzes gemacht hatte. Der Grundeigentümer solle ein geologisches Gutachten einbringen, um die bedenkenlose Bebauung zu belegen. Genehmigt wurde letztendlich nur der dritte Antrag um Umwidmung in Bauland, der die Bebauung von 2.200 Quadratmeter am Dorfeingang von Natz vorsieht und in dem drei Wohneinheiten für den geförderten Wohnbau Platz finden werden. Annamaria Mitterhofer


Hochwasser im Alpinpool? Foto: Egon Daporta

In den vergangenen Wochen und Monaten kursierten Gerüchte, das Hallenbad von Meransen sei in einer schweren Finanzkrise. Aber meist wird die Suppe nicht so heiß gegessen wie gekocht. Der „Brixner“ hat sich schlau gemacht...

Der Alpinpool in Meransen hatte Liquiditätsschwierig­ keiten, die jetzt behoben sein sollten

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Eines gleich vorweg: Unterhält man sich mit den Besuchern des Meransner „Alpinpools“, so sind deren Schilderungen durchwegs positiv. Gar einige Brixner zieht es von Zeit zu Zeit als Alternative zur Acquarena in das ruhige Meransen. Die Atmosphäre sei gut, das Angebot ansprechend, die Gegend und vor allem die Aussicht herrlich.

Alle müssen mithelfen Trotzdem gab es in den letzten Monaten schlechte Nachrichten aus dem idyllischen Dorf. Lieferanten könnten nicht bezahlt werden, und letzthin kursierte sogar das Gerücht, die Gaszufuhr sei aufgrund unbeglichener Rechnungen abgedreht worden. „Es ist wahr, dass der Alpinpool Liquiditätsschwierigkeiten hatte, inzwischen ist die Situation aber geklärt“, bestätigt uns Herbert Röggl, der den Betrieb leitet. „Dass uns quasi der Gashahn zugedreht worden ist, stimmt allerdings nicht. Ohne Gas könnten wir den Betrieb aufgrund der fehlenden Heizung gar nicht aufrecht erhalten, und bisher hatten wir noch keinen einzigen Ruhetag.“

Zur Bekämpfung der Geldund Besucherknappheit des Alpinpools wurden auch die Gemeindeverantwortlichen – vor allem jene aus Meransen – kräftig mit eingebunden. Es galt nämlich, Hotelbetreiber ausfindig zu machen, die sich für 95 Euro pro Bett und Jahr am Alpinpool beteiligen und ihre Gäste dann gratis dorthin schicken können. „Tatsächlich brachte uns diese Aktion bis jetzt im Vergleich zum vorigen Jahr hundert weitere Betten, so dass wir derzeit etwa 600 Betten-Werte kassieren“, erklärt Röggl. Angesichts der hohen Spesen, die ein Hallenbad verursacht, ist dies zwar ein Tropfen auf den heißen Stein, aber die Betreiber sind über jeden Be­ sucherzuwachs überglücklich.

Finsterwirt‘s 'ESCHENKSIDEE

Noch zwei Jahre Noch zwei Jahre muss die Bietergemeinschaft um den Steyrer Unternehmer Peter Mitter­ huemer und der Firma Systempool aus Klausen den Alpinpool noch führen, so wie es im Vertrag mit der Gemeinde festgelegt wurde. Bleibt zu hoffen, dass bis dahin die Besucherzahlen dieses Hallenbads, an dessen Erfolg anfänglich wenige glaubten, weiter steigen. Oskar Zingerle

Suchen Sie noch nach einer Idee für ein Weihnachtsgeschenk? Dann überraschen Sie Ihre Lieben doch mit einem gemütlichen Abend in unseren Stuben! Weitere Informationen Hotel Goldener Adler, Adlerbrückengasse 9, Brixen, Tel. 0472 200621 Finsterwirt, Domgasse 3, Brixen, Tel.0472 835343

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Über Verkehrsmaßnahmen nachdenken Die Steuerung der Verkehrsströme in und um Schabs und die Gestaltung sicherer Fußwege vor allem für Kinder sind bereits seit längerem ein Thema des SVP-Ortsausschusses von Schabs. Das Anliegen hat durch den schweren Unfall eines Mädchens in den letzten Oktobertagen noch zusätzlich an Aktualität gewonnen.

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Kürzlich präsentierte SVPOrtsobmann Karl Peintner im Rahmen einer Bürgerversammlung die Ergebnisse einer Studie über mögliche verkehrsorganisatorische Maßnahmen in Schabs. Hansjörg Jocher vom Inge­nieurteam Bergmeister hat diese in Zusammenarbeit mit einer eigens ernannten Verkehrskommission innerhalb des SVPOrtsausschusses erarbeitet. Als Aufgaben hatte man Jocher folgende Punkte genannt: die Erarbeitung eines Parkraumkonzeptes, die Errichtung von Fuß- und Radwegen, verkehrsberuhigende Maßnahmen entlang der Dorfstraße, Vor- und Nachteile eines Kreisverkehrs an der nördlichen Dorfeinfahrt und eine Analyse des Durchzugsverkehrs von und nach Viums.

Auf der Suche nach Parkplätzen Bei der Suche nach Parkplätzen machte Jocher vier

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mögliche Standorte im Ortskern ausfindig. Es handelt sich einmal um ein kleines Grundstück, das sich von der südlichen Einfahrt bis zur Carabinierikaserne hinzieht und wo 17 Stellplätze möglich wären. Ein zweiter Standort wurde angrenzend zum Friedhof entlang der neu verlegten Dorfstraße mit 16 Stellplätzen ausfindig gemacht. Etwa zwölf Autos könnten im Bereich des Hauses Regina auf der Straße nach ­Viums untergebracht werden, und 23 oder 42 Autos könnten auch auf einem Parkplatz auf einem Grundstück im nördlichen Dorfeingang Platz finden. Bei einer ersten Präsentation vor den Grundeigentümern haben mehrere erklärt, dass sie nicht bereit seien, ihre Grundstücke für diese Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. Auch stellten sie den Bedarf nach mehr als 150 Parkplätzen in Frage, da es in Schabs außer der Gemeinde, Post, Bank und einem Lebensmittelgeschäft kaum Anziehungspunkte gäbe. Vizebürgermeister Florian Gasser hat deshalb angekündigt, dass man vor allem den Parkplatz beim Sportplatz vergrö-

Ein Gehsteig vom südlichen Dorfeingang zur Zone Förche soll für mehr Sicherheit der Fußgänger sorgen


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Mehr Sicherheit fĂźr die FuĂ&#x;gänger Jocher präsentierte weiters mehrere MaĂ&#x;nahmen zur Verkehrsberuhigung und fĂźr mehr Sicherheit der FuĂ&#x;gänger. Einmal geht es um die Errichtung eines Gehsteiges vom sĂźdlichen Dorfeingang zur Zone FĂśrche, wofĂźr man eine geringe Verbreiterung der HauptstraĂ&#x;e plant. Dank der dazu gewonnenen Fläche kĂśnnte entlang der oberen Begrenzungsmauer ein Gehsteig errichtet werden. Dieser Gehsteig sollte auĂ&#x;erdem vom sĂźdlichen Dorfeingang entlang der HauptstraĂ&#x;e bis zur neuen Bushaltestelle weitergefĂźhrt werden. Eine um wenige Meter vorverlegte neue Bushaltestelle fĂźr die nach Brixen fahrenden Busse mit einer eigenen Bushaltebucht und einem Zebrastreifen soll den Fahrgästen aus Schabs mehr Komfort und Sicherheit bieten. FĂźr das Dorf plant Jocher eine FortfĂźhrung der bereits vorhandenen Pflasterung, die die DorfstraĂ&#x;e in ihrer gesamten Breite in einen Parkstreifen, Gehsteig und Fahrbahn unterteilt. Als einfache MaĂ&#x;nahme schlug er in jenen Dorfbereichen, in denen diese Pflasterung noch fehlt, einen gepflasterten Streifen entlang einer StraĂ&#x;enseite von einem bis zum anderen Ende des Dorfes vor, der einen Gehsteig markieren soll. Wehrsteine an engen oder gefährlichen Streckenabschnitten kĂśnnten diesem auf gleichen Niveau zur Fahrbahn verlaufenden Gehstreifen zusätzliche Sicherheit verleihen und den eigenen Bereich besser markieren.

UnterfĂźhrung oder Kreisverkehr? Zum Thema Kreisverkehr bezogen die anwesenden Eltern vor allem aus dem AuĂ&#x;erdorf eindeutig Position. Sie wĂźnschen sich am nĂśrdlichen Dorfeingang eine zeitgemäĂ&#x;e und benutzerfreundliche UnterfĂźhrung. „Ein Kreisverkehr nĂźtzt vor allem den Autos, unsere Kinder mĂźssen dann oberir-

disch zwei bis drei StraĂ&#x;enarme Ăźberqueren. Auch wenn diese mit Zebrastreifen markiert sind, ist eine UnterfĂźhrung sicherer“, brachten es mehrere Personen hintereinander auf den Punkt. Die zuständige Landesabteilung hat im Vorjahr ein AusfĂźhrungsprojekt fĂźr einen Kreisverkehr ausgearbeitet und eine Realisierung um 2009 in Aussicht gestellt. Die Kosten dafĂźr wĂźrde das Land Ăźbernehmen, eine neue UnterfĂźhrung dagegen ginge vor allem zu Lasten der Gemeinde. Ingenieur Jocher wies darauf hin, dass eine neue UnterfĂźhrung drei Zugänge bräuchte: einen vom Dorfkern kommend, einen vom Hotel Sonneck und einen vom Radweg oder von der Zone Raut kommend. „Wenn man heute eine neue UnterfĂźhrung baut, muss diese behindertengerecht sein und darf nur eine sehr geringe Steigung aufweisen. Das bedeutet, dass Rampen in der Länge von etwa 60 Meter gebaut werden mĂźssen.“

Entweder – oder! Auf die mĂśglichen Kosten angesprochen, nennt er als grobe Schätzung einen Betrag von 800.000 Euro, die zu einem GroĂ&#x;teil Ăźber die Pro-KopfQuote fĂźr Investitionen der Fraktion Schabs finanziert werden mĂźsste. Diese beträgt jährlich etwa 160.000 Euro. Die Landespolitiker haben bisher keine Zusagen zur Finanzierung einer UnterfĂźhrung gemacht und haben auĂ&#x;erdem klargestellt, dass es zum Thema Kreisverkehr und UnterfĂźhrung nur ein Entweder/ Oder gebe. Wie die Entscheidung letztendlich auch ausfällt, die BĂźrger haben in der Versammlung ein klares Signal fĂźr die UnterfĂźhrung gegeben. Gelder fĂźr eine Studie oder weiterfĂźhrende Projekte sind indes im Haushalt fĂźr 2006 nicht vorgesehen. FĂźr das kommende Jahr will VizebĂźrgermeister Florian Gasser in Absprache mit dem SVP-Ortsausschuss vor allem die Projektierung und Finanzierung des Gehsteiges in die FĂśrche, der neuen Bushaltestelle und des Gehsteiges zur neuen Margarethensiedlung vorantreiben. Mit geringen Mitteln soll in der Zwischenzeit auch die heutige UnterfĂźhrung freundlicher und zeitgemäĂ&#x;er gestaltet werden.

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Doris Brunner doris.brunner@brixmedia.it Tel. 0472 060200

ticker Die Jugendstreichorchester Capriccio und Capriccino unter der Leitung von Irene Troi sowie der Vinzentiner Mädchenchor unter der Leitung von Clara Sattler geben am 18. Dezember um 18 Uhr ein Weihnachtskonzert im Forum Brixen.

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Kulturwanderführer Walter Kircher bietet am 1. Jänner nach dem Gottesdienst einen Neujahrsspaziergang an; Infos unter Telefon 347 1103535; walterkircher@dnet.it

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Josef Rainer eröffnet am 13. Jänner eine Ausstellung in London. Eine Privatgalerie war von den Werken des Brixner Künstlers begeistert und hat ihn kurzerhand nach Großbritannien geholt.

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Schlagfertige und schlaue Frauen sowie unbeirrbare und schöne Männer sind mitunter schwer zu finden. Am 21. Jänner um 20 Uhr wird man im Jukas fündig – wenn auch nur im Märchen und bei der Musik der Sitar. Unter dem Titel „Lustvolle Liebeslist“ gibt es Scharfsinniges und Schamloses, Sinnliches und Sittsames zu hören.

Scherz, Satire & Ironie Gibt es etwas Schöneres, als mit einer Portion Liebe ins Neue Jahr zu starten? Musikalisch ermöglichen dies die Singphoniker aus München – fünf Gesangsvirtuosen, ganz im Stile der guten alten Comedian Harmonists. Von Strauß über Sting bis hin zu Max Reger führt der Liederreigen, bei dem Scherz, Satire und Ironie nicht zu kurz kommen. Das Neujahrskonzert mit anschließendem Sektumtrunk mit dem Bürgermeister wird vom Kulturverein Brixen und der Stadtgemeinde veranstaltet und findet am Donnerstag, 5. Jänner, um 20 Uhr im Forum Brixen statt. Karten können im Forum unter Telefon 0472 275588 oder im Internet reserviert werden: www.forum-brixen.com. db

Weihnachtszauber im Krippenmuseum Das Krippenmuseum in der Hofburg Brixen gehört zu den besinnlichen Weihnachtsattrak­ tionen. In acht Räumen erzählen zahlreiche Krippen die Heilsgeschichte nach. Geschnitzte und gewandete Figuren, aber auch mehrere Papierkrippen zeigen in phantasiereicher Gestaltung die Menschwerdung Jesu, sein Leiden und seine Verherrlichung. So wird ein Gang durchs Museum zur Adventsbesinnung. Darüber hinaus können im Museum auch Repliken barocker Papierkrippen erworben werden, die einmal als „Krippen der kleinen Leute“ beliebte Andachtsmotive in den Fami­ lien waren. Die Originale sowie auch die Vorlage einer vierteiligen Ausschneidekrippe sind im Museum zu bewundern. Der Grundstock für die überregional bedeutende Sammlung wurde von Fürstbischof Franz Karl Lodron gelegt: Er ließ für die Hofburgkirche und seine Residenzräume zwei große Krippen

von Franz Xaver Nissl und den Gebrüdern Probst aus Sterzing fertigen. Geöffnet ist das Krippenmuseum bis zum 18. Dezember täglich von 10 bis 17 Uhr; ab dem 19. Dezember bis einschließlich 31. Jänner ist die Sammlung von 14 bis 17 Uhr zugänglich – an Heiligabend und am Christtag bleiben die Türen aber geschlossen. db

Einkaufsbummelanten Die Südtiroler fahren zum Einkaufen nach Nord- und Welschtirol.

Litera Elixier

Kirschen aus Nachbarsgarten schmeckten immer schon besser.

GEvS

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Gänsehaut unter Christbaum Der Bürgermeister-Mord im Jahr 1946 in Kaltern, die Giftmorde im Jahr 1968 in St. Lorenzen oder der Aufsehen erregende Mord an der 13-jährigen Schülerin Rosa Pichler aus Steinegg im Jahr 1970: Diese und fünf weitere spektakuläre Kriminalfälle dokumentiert der Journalist Artur Oberhofer im Buch „Die großen Kriminalfälle“ (edition arob, 27 Euro). Auf der Grundlage von bislang unveröffentlichten und jahrzehntelang unter Verschluss gehaltenen Fotos und Akten rekonstruiert der Autor die spektakulärsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts in Südtirol. Darunter befindet sich auch der Fall des „lächelnden Giftmörders“ Johann Gfader, der 1961 auf dem Matscholerhof in Klausen (Gufidaun) eine Magd ermordet hat. Das Buch bietet tiefe Einblicke in die Arbeit der Ermittler, Gespräche mit Zeitzeugen und beleuchtet Motive

und Herkunftsmilieus der Täter. Durch die historisch-journalistische Aufarbeitung dieser längst vergessenen Verbrechen wird ein Stück Südtirol-Geschichte wieder lebendig – das ideale Gänsehaut-Geschenk für Weihnachten. wv

Brass Band Pfeffersberg auf Tour

Fließende Freuden

Bis zum 8. Dezember stellte Rita Pfitscher-Mayr in der Brixner Rathausgalerie ihre Werke aus. Dabei handelte es sich um Bilder in Acryltechnik, Tonarbeiten, Kalligraphien und so genannte Klosterarbeiten. Von einem Vorarlberger Künstler hat Rita Pfitscher-Mayr die Pan-ArtTechnik erlernt und damit, wie sie sagt, ihren eigenen Stil gefunden. Die Pan-Art stützt sich auf den Grundsatz des „panta rhei“ (alles fließt), eine Lebenssauffassung, die im Sein die ewige Bewegung oder das ewige Werden als fundamentale Wahrheit postuliert. So wie alle Abläufe in der Natur fließend sind, soll auch in der Kunst ein fließender Übergang zwischen 68

den verschiedenen Kunstformen möglich gemacht werden. Ob diese Übergänge wirklich immer fließend erreicht werden oder nicht, das ist eine andere Frage. Bei Rita Pfitscher-Mayr findet sich eine Übereinstimmung der „Freuden“ in den Bildern, in denen sie ihrer unversehrten Lebensfreude vollen Ausdruck gibt, ebenso wie in den kalligraphischen Arbeiten mit den ziselierten Sinnsprüchen. An traditionelle Formen gebunden und folglich in einem statischen Bewusstseinszustand arbeitet sie in der Töpferei, und genauso an die alten Vorgaben gebunden sind auch ihre Klosterarbeiten, wo die Präzision feinster Handarbeit mit Gold- und Silberdraht bewundernswert ist. Hier wird der Betrachter wieder kurzfristig in die klösterliche Atmosphäre zurückgeführt, wo zarte Frauenhände sich bis zur Selbstaufgabe in Fingerfertigkeit und Geduld übten und so kleine Kostbarkeiten der Volkskunst schufen, die in ihrer naiven Frömmigkeit immer rührend wirken. Die erste Einzelausstellung der Schabser Künstlerin wurde vom Kunstkreis St. Erhard organisiert. cm

Die Brass Band Pfeffersberg (BBP) unter der Leitung von Bernhard Reifer erreichte bei den Brass-Band-Europameisterschaften in Holland den hervorragenden zweiten Platz. Von der Jury wurden besonders das Engagement und das Gefühl, mit dem die Musiker spielten, lobend hervorgehoben. Jede Band hatte beim Wettbewerb ein etwa dreißigminütiges Konzertprogramm zu absolvieren, das die BBP Pfeffersberg klanglich gut ausbalanciert, rhythmisch einwandfrei und dynamisch vortrug. Somit konnten die Musiker punkten, erreichten schlussendlich hinter der Brass Band Oberösterreich Rang Zwei

und somit den Vize-Europameister-Titel. Rang Drei belegte die Brass Band Oberschwaben, gefolgt von der irischen Arklow Shipping Silver Band. Fünf Jahre nach ihrer Gründung konnte die Brass Band Pfeffersberg sich somit endgültig in der europäischen Szene ihren Platz sichern. Wer sich nun selbst vom musikalischen Können der BBP überzeugen möchte – die Band begibt sich nun auf Konzerttournee. Station wird auch in Brixen gemacht: Am Samstag, 7. Jänner, um 20.30 Uhr sowie am Sonntag, 8. Jänner, um 17 Uhr sind die Pfeffersberger im Forum Brixen zu hören. db

Südtirol im Gegenlicht In einem kürzlich erschienen Bildband veröffentlicht der Südtiroler Pressefotograf Othmar Seehauser eine Auswahl seiner Fotoreportagen seit dem Jahr 1980. Das Werk nennt sich „Südtirol im Gegenlicht“ und ist mit Texten des ehemaligen „ff“Chefredakteurs Florian Kronbichler gespickt. Wo in den vergangenen 25 Jahren Geschichte geschah, dort war Seehauser anwesend: beobachtend, analysierend, dokumentierend. Kaum ein anderer Fotograf hat das vergangene Vierteljahrhundert Südtirols so lückenlos im „Kasten“ wie er. Es ist die erzählende Art des Chronisten, die seinen Fotos Spannung und Nachhaltigkeit verleiht: Sie bilden nicht nur ab, sondern drücken aus. Othmar Seehauser lobhudelt nicht, noch moralisiert er, aber er bezieht Position – immer augenzwinkernd und im Zweifelsfall für

die Kleineren, Schwächeren, Liebesbedürftigeren. Einziger Wermutstropfen: Die Bildtexte sind zuweilen etwas schwer den zugehörigen Bildern zuzuordnen. „Südtirol im Gegenlicht“ ist um 34 Euro im Handel erhältlich. oz


Mit Bobby durch die Winterzeit die Winter- und Weihnachtszeit ein. Die CD ist im wahrsten Sinne des Wortes ein musikalischer Adventskalender: 24 Lieder bringen die Kinder Tag fĂźr Tag dem Weihnachtsfest näher. Dabei wechseln sich altbekannte Lieder wie „Lasst uns froh und munter sein“, „SchneeflĂśckchen“, „Kling, GlĂśckchen, kling“ und selbst geschriebene wie „Der Schneemann“ oder „Die kleine Flocke Norbert“ ab. Zudem schmĂźcken farbenfrohe Zeichnungen von Bobby und seinen Freunden das CD-Booklet, wo auch sämtliche Liedtexte zu finden sind. Die CD ist im Verlag Athesia Spectrum erschienen und ab sofort im Buchhandel zum Preis von 15,90 EUR erhältlich. wv

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GroĂ&#x;e Namen beim Teatro Stabile BerĂźhmte Autoren und bekannte Schauspieler schmĂźcken das aktuelle Programm des Teatro Stabile unter der Leitung von Marco Bernardi. Das Theaterensemble wird in den nächsten Monaten auch Ăśfters im Forum Brixen auftreten. Den Auftakt bildet dabei Shakespeares „Enrico IV“ am Dienstag, 13. Dezember, in einer Inszenierung von Marco Bernardi. Tschechows „Zio Vanja“ sowie „Cirano di Bergerac“ von Edmond Rostand sind ebenfalls in Brixen zu sehen – am 21. Februar und 6. April. Zu den AuffĂźhrungen „Morte di un

die „MĂźnchner Humoristischen Blätter“ zu zeichnen begonnen. Ab 1896 war er fester Mitarbeiter des „Simplicissimus“, einer satirischen Zeitschrift in MĂźnchen, die in ihren besten Jahren eine Auflage von 100.000 Exemplaren erreichte. Eduard ThĂśny wurde schon auf einer Ausstellung in Bozen vor zwei Jahren seinem Zeitgenossen Lyonel Feininger gegenĂźbergestellt, der von 1896 bis 1907 die Berliner Presse mit Karikaturen belieferte. Das Karikaturmuseum Krems bezeichnet die beiden als federfĂźhrend im „Kampf um die Demokratie im wilhelminischen Deutschland“, da sie in ihren Zeichnungen „die bornierte, sozial gnadenlose Haltung des preuĂ&#x;ischen Junkertums und der modischen, wohlhabenden Gesellschaft“ kritisierten. kra

commesso viaggiatore“ von Arthur Miller, „Chi ha paura di Virginia Woolf?“ und Oscar Wildes “Il ritratto di Dorian Grayâ€?, die allesamt im Neuen Stadttheater Bozen Ăźber die BĂźhne gehen, werden die Brixner Abonnenten des Teatro Stabile mit einem Gratisbus hingebracht. Einzelkarten fĂźr die Vorstellungen in Brixen kĂśnnen beim Forum Brixen reserviert werden; wer ein Abo haben mĂśchte, kann sich an Susanna Monopoli (Tel. 0472 837357) wenden oder am Dienstag, 13. Dezember, ab 15 Uhr ins Forum Brixen kommen. db

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„Bobby, Bobby ist mein Name, komm aus Afrika, ess gern Bananen...“ – so präsentiert sich Bobby auf seinen LiederhĂśrspielen und bei seiner Bobby-LiveShow. Und alle Kinder singen eifrig mit. Das sympathische Zirkusäffchen Bobby, das mit seinen Freunden Verena Huber und Robert Benedetti durch die Lande tourt, begeistert schon seit fĂźnf Jahren mit seinen literarischen und musikalischen Abenteuern Klein und GroĂ&#x;. KĂźrzlich hat das „Trio“ seine neueste Produktion „Mit Bobby durch die Winterzeit – ein musikalischer Adventskalender“ vorgestellt. Zahlreich waren Kinder samt Eltern und GroĂ&#x;eltern nach Steinegg gekommen, um den Geschichten von Bobby zu lauschen, mit ihm zu singen, zu tanzen und zu musizieren. Bobby erzählte von seinen allseits bekannten Abenteuern, die er auf dem Bauernhof und auf hoher See erlebt hat, und stimmte mit heiteren und besinnlichen Liedern aus seiner neuen CD auf

Noch bis zum 19. März zeigt das Karikaturmuseum Krems in NiederĂśsterreich an die hundert zum Teil äuĂ&#x;erst seltene, in Privatbesitz befindliche Skizzen und Illustrationen von Eduard ThĂśny und Lyonel Feininger. Kunstkenner wie Presse fĂźhren ThĂśny als einen SĂźdtiroler bzw. Brixner. In seiner Geburtsstadt ist der 1866 geborene Karikaturist jedoch kaum bekannt. Ein Grund dafĂźr mag sein, dass ThĂśnys Eltern aus dem oberen Vinschgau stammen und Eduard selbst nur die ersten sieben Lebensjahre in Brixen verbracht hat. Vater Christian ThĂśni, ein angesehener Bildhauer und befreundet mit dem Maler Franz von Defregger, ist 1873 mit seiner Familie nach MĂźnchen gezogen, in die Metropole, die neben Berlin, Paris und Wien damals eine groĂ&#x;e Anziehungskraft auf KĂźnstler und Bohe­ miens ausstrahlte. Im Alter von 22 Jahren hat Eduard ThĂśny fĂźr

Privatsammlung Sterzing

Karikaturmuseum Krems zeigt Eduard ThĂśny

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Archäologischer Kalender

12 Monate, 12 Fundorte: Der Verein „Arche“ begleitet erstmals mit einem Kalender, der archäologische Funde rund um Brixen vorstellt, durchs Jahr. In den letzten 30 Jahren war der Brixner Talkessel und seine Umgebung Gegenstand von etwa 300 Untersuchungen, die das Amt für Bodendenkmäler in Auftrag gegeben hatte. Aus diesen umfangreichen Daten wählte der

Verein Arche einige aussagekräftige Beispiele aus, um sie durch den Kalender einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Zahlreiche Fotografien von Fundstücken bei Grabungen in Stufels, am Domplatz und Rienzdamm, im Rosslauf, Elvas und St. Andrä schmücken nun jedes Kalenderblatt; eine Detailkarte kennzeichnet die Fundorte. Die Idee stammt von Ugo Minesso; die Fotografien stammen aus den Archiven des Amtes für Bodendenkmäler und der „Gesellschaft für archäologische Untersuchungen Rizzi“, vom Tiroler Landesmuseum, von Marco Samadelli, Roberto Siniscalchi und Marco Zorzi. Der Kalender ist vorwiegend für die Mitglieder des Vereins und den Sponsoren bestimmt. Wer auch ein Exemplar haben möchte, kann sich beim Verein Arche unter E-Mail archeo@dnet.it, oder Telefon 348 db 3107418 melden.

Oscarverdächtig

250 Filme waren eingesandt worden. 60 Filme wurden ausgewählt und nahmen am Internationalen Jugend-MedienFestival „Youki 7“ in Wels teil – darunter der Film „Traumwelt Schule“ der Videowerkstatt Blue­ box im Theaterpädagogischen Zentrum Brixen. Schon allein in die Endrunde zu kommen wäre Johanna Mayrhofer, Julia Vontavon, Kathrin Coccia und ihrem Leiter Thomas Troi genug gewesen. Schlussendlich gewannen sie auch noch einen von fünf Würdigungspreisen. „Youki“ ist ein mittlerweile sehr renommiertes Jugend-Medien-Festival in Österreich, das zum siebten Mal stattfand und immer von einer sehr kompetenten Jury 70

begleitet wird. Heuer gehörten zu dieser Jury Robert Gücker (Referent für Medienbildung), Dominik Kamalzadeh (Filmwissenschaftler und Filmkritiker des „Standard“), Bernhard Schärfl (Filmautor, unter anderem von 18 Folgen der Serie „Kommissar Rex“), Axel Stasny (dem Preisträger des vergangenen Jahres) und Carmen Weingartshofer (Produktionsleiterin bei mehreren Filmen). „Traumwelt Schule“ hatte im Frühjahr 2005 den 1. Preis der Kategorie Oberschule beim Medienwettbewerb des Amts für Audiovisuelle Medien der Autonomen Provinz Bozen gewonnen. Der Erfolg machte dem jungen Team unter der Leitung des Theaterpädagogen Thomas Troi Mut, sich auch bei anderen Jugendfilmfestivals zu bewerben. db

Kirchenführer für St. Andrä und Afers Im Gebiet der Pfarreien St. Andrä und Afers befinden sich elf wertvolle Kirchen und Kapellen, die mit ihrem kunsthistorisch bedeutenden Freskenschmuck wesentlich zur Kunstlandschaft Südtirols beitragen. Ein neuer Kirchenführer vom Kunstverlag Peda erfasst nun zum ersten Mal diese größeren und kleineren Gotteshäuser. Die Kunsthistorikerin und Theologin Verena Friedrich hat hierfür zahlreiche Unterlagen in einem allgemein verständlichen, aber fachlich fundierten Text zusammengefasst. Geschildert werden die geschichtlichen Hintergründe, die Baugeschichte und die kunsthistorischen Bedeutsamkeiten jeder Kirche. Zahlreiche Fotografien, die von den Verlagsinhabern Gregor und Marcel Peda eigens geschossen wurden, veranschaulichen zusätzlich den Text. Pfarrer Florian Kerschbaumer stellte kürzlich

den handlichen Kirchenführer den St. Andräern und Aferern vor. Die Herausgabe des Werkes ist durch die Unterstützung des Amtes für Kultur, der Raiffeisenkasse Eisacktal und der Gemeinde Brixen möglich geworden. db

Perghers Kunstkalender Seit Jahren erstellt der Künstler Alex Pergher einen exklusiven Kunstkalender, der immer wieder mit Spannung erwartet wird. Für 2006 wählte Pergher das Thema „Unterbrochene Dialoge“: Momente im Leben, in denen ein Kontakt mit anderen Menschen unterbrochen wird oder sich ein Entfernen von dem Göttlichen einschleicht. Momente des Stillstandes, in denen man aber den Faden des Dialoges auch wieder aufnehmen kann. Alex Pergher fertigte die Bilder

ohne Pinsel an – das Ergebnis ist eine unnachahmliche Malerei, nahezu grafische Arbeiten in verschiedensten Techniken und Kombinationen. Als Untergrund verwendete Pergher seidenartigen Stoff, PVC-Tafeln oder Kartone, da ihn die spe­zielle Beschaffenheit dieser Materialien interessierte. Anstelle der ansonsten meist ausdrucksstarken Farben treten heuer vorwiegend sanfte und zarte Farben zu Tage und verleihen den Werken einen leicht verschwommenen Ausdruck. Der Kunstkalender erscheint in einer limitierten Auflage von 1.500 Stück, jeder für sich ist fortlaufend nummeriert. db


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Georg der Große „Georg I Wielki“ (Georg der Große) – diesen Titel durfte Schauspieler Georg Kaser vom 39. Theaterfestival in Wroclaw (Breslau) von Polen mit nach Hause nehmen. Solointerpreten

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Tirol in 365 Tagen aus Deutschland, Belgien, Polen, Slowakei, Kamerun, Ukraine und Slowenien präsentierten dort verschiedene Einpersonenstücke und stellten sich der Jury und dem Publikum. Georg Kaser trat mit dem Stück „Keitl zruck vom Kriag“ auf und gewann die Herzen der Zuschauer und Kritiker für sich: „Mit einer großartigen Präzision verwandelt er sich in verschiedene Personen. Solche Darbietungen möchte man immer im Single-Theater bewundern...“ – „...diese Vorstellung von Georg Kaser müsste man in Serre bei Paris, neben dem Meter und dem Kilogramm als Maß des Monodramas hinstellen...“, um nur zwei der Pressestimmen zu zitieren. Neben dem Lob gewann Georg Kaser auch zwei Preise: den Preis der Veranstalter sowie jenen des Kulturzentrums. Im Jahr 2003 hatte Kaser in Polen bereits für seine Interpretation von Süßkinds „Der Kontrabass“ gepunktet und den zweiten Preis erhalten. db

Der Südtiroler Schützenbund Bezirk Brixen begleitet mit einem eigenen Kalender durch das Jahr 2006. „Unsere Heimat Tirol in 365 Tagen“ bringt als Schwerpunkt Informationen über die Geschichte des Landes und Wissenswertes zur Heimatkunde. Autor Ernst Parschalk beschrieb ebenso 50 Heilige und jene Kirchen, die ihnen geweiht worden sind. Bauernregeln und verschiedene Sprüche vervollständigen die täglichen Kalenderblätter. Der Kalender des Schützenbezirks Brixen ist eine Fortführung des Geschichte-Quizspiels im Internet, das im vergangenen Frühjahr für großen Erfolg gesorgt hatte. Der Jahresbegleiter kann um 8 Euro gekauft werden. db


Archiv in Buchform

Die beste Interpretation Sie dürfen wirklich stolz auf sich sein, die 32 Sänger des Männerchores Neustift unter der Leitung von Rudi Chiz­ zali. Mitte November konnten sie sich beim internationalen Chorwettbewerb „Franz Schubert“ in Wien den ersten Preis in der Kategorie Männerchor ersingen – einen Preis, der seit 1996 erst einmal vergeben wurde. Außerdem erhielten sie den Sonderpreis für die beste Interpretation eines Chorwerkes von Franz Schubert. Bestärkt durch die ausgezeichneten Ergebnisse beim Gesamttiroler Wertungssingen in den Jahren 2001 und 2004 sowie beim Internationalen Volksliedwettbewerb im Jahr 2002 wagte sich der Männerchor Neustift an diesen Internationalen Chorwettbewerb, an dem Chöre aus Deutschland, Österreich, Lettland, Norwegen, Polen und der Ukraine teilnah-

men. Zum Pflichtprogramm gehörten ein Trinklied aus dem 16. Jahrhundert von Franz Schubert, das Ave Maria von Joseph Gabriel Rheinberger und „Die Zeit“ von Alfred Uhl. Eine Teilnahme an einem Wettbewerb kommt immer einer Standortbestimmung gleich und zieht unmittelbar eine Qualitätssteigerung nach sich. So sind die Sänger des Männerchores Neustift denn auch überzeugt davon, dass sich die Begegnung mit verschiedenen Chorgemeinschaften und die daraus gewonnenen Eindrücke prägend für die weitere Entwicklung des Chores sein werden. Als besondere Erlebnisse neben der unverhohlenen Freude über den Preis werden der Empfang beim Bürgermeister der Stadt Wien und die Darbietung zweier Marienlieder am Hauptaltar des Stephansdomes in Erinnerung bleiben. mk

Singen macht Freunde Das Jahr 2005 ist im Südtiroler Sängerbund den Chören gewidmet und steht unter dem Motto „Singen macht Freunde“. Dieses Motto hat sich der ­K irchenchor Mühlbach unlängst zu Herzen genommen und die Chöre von Rodeneck und Schabs zum gemeinsamen Singen eingeladen. Bei einem geistlichen Konzert in der Pfarrkirche von Mühlbach konnte das Publikum den Klängen der „Misa de Solidaridad“ von Thomas Gabriel lauschen. Die bolivianischen Messgesänge mit ihren schlichten Worten und einem eigenen Rhythmus, der von Flöten, Gitarre, Klavier und Konga-Trommeln untermalt wurde, bestachen vor allem durch ihre

Klarheit. Beeindruckend klang auch das „Vater unser“ von Joseph Gabriel Rheinberger für zwei vierstimmige Chöre. Vom gleichen Komponisten stammt das „Abendlied“, mit dem das Konzert sanft und leise abgerundet wurde. Für die musikalische Leitung des Konzertes, das der Bitte „Bleib bei uns, Herr“ gewidmet war, zeichneten Erwin Fischnaller, Eugen Reinthaler und Peter Dorfmann verantwortlich. mk

Apotheker sind in Geschichte und Gegenwart eine besonders bemerkenswerte Berufsgruppe. Bis um 1800 schwankte ihr Berufsbild zwischen Handwerk und Wissenschaft, ehe sich mit ihrem fachlichen Ausbildungsund Kenntnisstand auch ihr Ansehen verbesserte. In Provinzstädten waren Apotheken Anlaufstellen für viele Lebenslagen, ihre Besitzer wichtige Ratgeber in medizinischen und alltagspraktischen Fragen. Das Archiv der Stadtapotheke von Brixen, das jetzt in Buchform erschienen ist, umfasst Unterlagen zu mehreren Generationen der Inhaberfamilie Peer und ihrer Vorläufer, der Familie Purwalder. Neben Ausbildungsweg und Geschäftserfolg dokumentieren sie den jeweiligen pharmazeutischen Wissensstand und Horizont. Überdies bieten die Archivbestände Einblick in das Privatund Familienleben der Inhaber und zeigen ihr öffentliches und wissenschaftliches Engagement im Rahmen der Kleinstadt. Der Schwerpunkt der Bestände liegt im 19. Jahrhundert, wesentliche Unterlagen reichen aber auch bis in die Frühe Neuzeit zurück oder greifen ins 20. Jahrhundert aus. Über das Archiv der Stadtapotheke erschließt sich die enge Verbindung von Familien-, Stadtund Pharmaziegeschichte. Obwohl nicht umfangreich, ist das Archiv der Stadtapotheke Peer in Brixen dank Überlieferungsdichte und Qualität von erheblicher Bedeutung und zudem in reiche Bibliotheks- und Museumsbe-

stände integriert. Sein Inventar steht im Zusammenhang mit der regionalen und internationalen Forschung zur Pharmazie-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Der intensiv erschlossene Fonds enthält ein breites Angebot an die Forschung, regt zur Bearbeitung ähnlicher Archive an und bildet für die Orts- und Regionalgeschichte, für Pharmazie- und Bürgertumsgeschichte einen „Archivschatz“ von seltener Güte. „Das Archiv der Stadtapotheke Peer in Brixen“ wurde von Hans Heiss unter Mitarbeit von Oswald Peer und Christine Roilo bearbeitet und vom Südtiroler Landesarchiv veröffentlicht. Es ist im Handel um 52,90 Euro erhältlich. wv

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Ein brauchbares Handbuch In Hans Karl Peterlinis neuem Buch werden die Bombenjahre erstmals in einem größeren historischen Zusammenhang gesehen.

Anschlag auf das Rai-Gebäude am 17. Mai 1988

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Im vergangenen Frühjahr hat der Rai-Sender Bozen nach langen Debatten, Gutachten und Nachbesserungen einen von Christoph Franceschini und Helmut Lechthaler gedrehten, sechsteiligen Fernsehdokumentarfilm über das heikle Thema

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der Südtiroler Bombenjahre ausgestrahlt und just einen Erfolg gelandet, der vor allem dem Bemühen der Filmemacher um eine präzise wie sensible Darstellung der Ereignisse zu verdanken ist. Nicht umsonst haben sie für ihre Arbeit den

Claus-Gatterer-Preis erhalten. Das Medienecho rund um die Serie war groß, die Bombenjahre – bis Anfang der 90er ein Tabu-Thema – in aller Munde. Viele von denen, die die Dokureihe im Fernsehen mitverfolgt hatten, fragten in den Südtiroler


Buchhandlungen und Verlagen nach einem Buch zum Film. BĂźcher zu einzelnen Aspekten des Aufstands der (SĂźd-)Tiroler gibt es viele – Biografien Ăźber Attentäter, Bekenntnisschriften und Memoiren ebensolcher, zum Teil vergriffene wissenschaftliche Darstellungen Ăźber die Feuernacht, die Herkunft der Bomben, Ăźber einzelne Prozesse, die Rolle der Frauen, eine dreibändige, fĂźr den Laien zu detaillierte Gesamtdarstellung, auĂ&#x;erdem eine Flut von literarischen VerdauungsĂźbungen – doch keine Ăœberblicksdarstellung, die in klarer Sprache und ohne sich im Detail zu verlieren Erkenntnisse auf dem aktuellsten Stand der Forschung zu vermitteln vermag.

Bombenjahre, ausgezoomt Das nun vorliegende Handbuch liefert der Journalist und langjährige Chefredakteur der SĂźdtiroler Wochenzeitung „ff“, Hans Karl Peterlini. Er hat sich schon mehrfach mit der jĂźngeren Zeitgeschichte des Landes

auseinander gesetzt: 1992 in seinem Buch Ăźber die „Bomben aus zweiter Hand“ (Edition ­Raetia) und 2002 in „Wir Kinder der SĂźdtirol-Autonomie“ (Folio Verlag) sowie in dem von Gottfried Solderer herausgegebenen fĂźnfbändigen Werk „Das 20. Jahrhundert in SĂźdtirol“ (Edition Raetia). Mit seinem neuesten Buch bietet Peterlini nicht nur eine Zusammenschau aller Forschungsergebnisse, sondern stellt die Bombenjahre erstmals auch in einen grĂśĂ&#x;eren historischen Zusammenhang. Das Buch „SĂźdtiroler Bombenjahre“ setzt nicht erst mit der GroĂ&#x;kundgebung auf Sigmundskon 1957 ein und schlieĂ&#x;t auch nicht mit dem Paketabschluss 1972. Es zeigt vielmehr parallel zum nahtlosen Ăœbergang der faschistischen Italienisierungspolitik nach 1945 den nahtlosen Ăœbergang einer von Wut, Ohnmacht und (un)entschlossenem Tatendrang geprägten Stimmungslage und der daraus resultierenden Formen des Protests: die Ohnmacht der Annexion, die verstreuten, lausbĂźbischen

„Geschichtsschreibung hĂśrt nie auf“

Ein Interview mit Buchautor Hans Karl Peterlini

Autor Hans Karl Peterlini: „Wirklichkeit ist nie ganz erfassbar, historische Wirklichkeit schon gar nicht“ Die SĂźdtiroler Bombenjahre wurden bereits in mehreren BĂźchern aufgearbeitet. Hat es wirklich noch eines gebraucht? Versteht sich das Buch auch als Buch zum Film „Bombenjahre“? Welches Buch braucht es? Und von welchem Buch kann man sagen: man braucht es nicht? Ich mĂśchte da nicht anmaĂ&#x;end sein und das Urteil den Lesern Ăźberlassen. Der allererste Leser, der Attentä-

ter Sepp Innerhofer, hat nach der LektĂźre gesagt: Genau dieses Buch hat es gebraucht. Das Schweigen Ăźber die Attentate gebrochen hat, in Buchform, „Feuernacht“ von der Edition Raetia, aber das ist Ăźber 13 Jahre her. „Feuernacht“-Verleger Gottfried Solderer war jetzt der Meinung, dass es – trotz oder wegen der fast schon meterhohen Spezialliteratur – eine neue Zusammenschau braucht. Darum habe

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Ettore Tolomeis Grab in Montan, Kraftwerksleitungen und Masten gesprengt, Attentate auf das Siegesdenkmal, auf den Sitz des Rai-Senders Bozen und weiteren staatlichen Infrastrukturen verübt. Welche Rolle die Geheimdienste in dieser Phase des so genannten Selbstbestimmungskampfes spielten und worauf sie hinaus wollten, hat der Autor schon in seinem Buch von 1992 aufgedeckt. Frieden sei keine für immer gewonnene Sicherheit, warnt der Autor im letzten Kapitel – gerade heute, da die Gesellschaft in „eine wohlgenährte, oft satte Selbstgefälligkeit“ zurückgesunken ist. Hans Karl Peterlinis Bestreben mit diesem Buch ist es, „Fakten zu ordnen, Mythen zu entzaubern, Rätsel zu erhellen, falsche Bilder im Kopf neu zu zeichnen“. Ohne Schwarzweißmalerei zu betreiben, zeigt Peterlini die verschieden gearteten Motivationen der „Opfertäter“ auf, die Rollen der Medien, der Vereine und Organisationen, der Politik und der Geheimdienste, aber auch die Bedeutung von Gewalt im Allgemeinen als unkontrollierbares, seiner eigenen Dynamik gehorchendes Produkt des Macht-Ohnmacht-Verhältnisses. Im abschließenden Kapitel wagt Peterlini einen vorsichtig, aber überzeugend formulierten „Versuch einer Bewertung“, indem er die früheren Debatten um die Sinnhaftigkeit der Attentate und die Bedeutung der Feuernacht aufgreift. In einen zeitlich wie räumlich erweiterten Kontext gestellt, lässt er die bewegte Nachkriegszeit Südtirols in einem differenzierteren Licht erscheinen als es bisher jemandem gelungen ist. „Südtiroler Bombenjahre“ von Hans Karl Peterlini wird so gesehen wohl für mehrere Jahre als brauchbares Handbuch gelten können.

Anschlag auf den AluminiumDuce, 30. Jänner 1961

Anschlag auf den Brennerexpress, 14. November 1964 Provokationen gegen die faschistische Diktatur, die Enttäuschung über die „Friedensverhandlungen“ der Siegermächte, die in ersten Anschlägen auf Strommasten 1946 ihren Ausdruck fand.

Happy End? Im Untertitel stellt Peterlini das „Happy End“ bewusst in Frage, wenn er die Anschlagsserie 76

Albina Kritzinger

der stark von Geheimdiensten unterwanderten Ein-Tirol-Gruppe mit in die Geschichte der Bombenjahre einbezieht. Nur wenige Jahre nach der Beilegung des Streites um die Südtirol-Autonomie werden ab 1978 über zwei Jahrzehnte lang in mehreren Anschlagsserien zahlreiche historisch oder wirtschaftlich bedeutende Objekte wie das Alpini-Denkmal in Bruneck,

info Hans Karl Peterlini: Südtiroler Bombenjahre. Von Blut und Tränen zum Happy End? Hardcover mit Schutzumschlag Edition Raetia 2005 304 Seiten 38 Euro

ich mich bemüht. Im Übrigen: „Bombenjahre“ war schon der Untertitel des Buches „Feuernacht“. Ich stehe in einer Verlagstradition, die der Zeitgeschichte dankenswerter Weise sehr verpflichtet ist. Was ist das Besondere an Ihrem Buch? Was konnte man bisher nirgends nachlesen? Völlig ignoriert wurden bisher die Anschläge gleich nach dem Krieg 1946-1947, aber das waren die Prototypen der späteren Attentate. Auch die Rolle des Alpenvereins als „Pate des Südtirol-Aufstandes“ wird deutlicher herausgearbeitet als bisher. Sodann gibt es viele Nahblicke in die Attentäterszene, viele Details, die auch den Griff zum Dynamit erklären, die verständlich machen, warum diese Generation keinen anderen Weg mehr sah, als nachts mit Sprengstoff, später mit Maschinenpistolen aufzubrechen und einen repressiven Staat herauszufordern. Wie lässt sich erklären, dass doch immer wieder neue Erkenntnisse ans Licht kommen? Geschichtsschreibung hört nie auf, und noch leben zum Glück die meisten Beteiligten, wagen es, mehr zu erzählen als bisher. Einige haben mir zum Beispiel bekannt, was bisher geleugnet wurde: so die Bereitschaft, im Notfall auch Menschenleben zu opfern, so die eigentliche Urheberschaft des Attentates auf den bei den Attentätern verhassten Journalisten Benno Steiner, so den Mordplan gegen den ebenso verhassten Dolomiten-Chefredakteur Toni Ebner. Ihr Buch beschäftigt sich stark mit den Nordtiroler Aktivisten. Warum wurde diese Seite bisher eher vernachlässigt? Zum Teil hat es mit einem frühen Riss zwischen Nord- und Südtirol zu tun, weil sich der BAS, der Befreiungsausschuss Südtirol, der weitgehend aus Bauern, Handwerkern und Tagelöhnern bestand, nicht von den Intellektuellen aus Innsbruck dreinreden lassen wollte. Der Riss wurde aber schon im Frühjahr 1961 weitgehend gekittet, und heute muss man sagen: ohne die Nordtiroler wäre die Feuernacht halb so


spektakulär ausgefallen. Zum anderen hat die „Vernachlässigung“ auch mit Selbstschutz zu tun: Viele Nordtiroler sind nie aufgeflogen und können erst jetzt, da die Strafverfolgung eingestellt wurde, den Kopf aus dem Fenster stecken. Vor zehn Jahren noch hätten sie riskiert, nie mehr nach Südtirol fahren zu dürfen. Eine Frage blieb bisher immer offen: Wie viel wusste die Politik? Lässt sich darauf abseits der Spekulation eine klare Antwort geben? Ja. Silvius Magnago ahnte, aber wusste nichts Genaues, dafür nützte er die Attentate umso geschickter. Seine führenden Parteikollegen, die ihn 1957 an die Macht gebracht hatten, wussten präzise Bescheid und steuerten zum Teil die Strategie des BAS mit, allerdings über Nordtirol. Da sind vor allem Hans Dietl, Franz Widmann, Peter Brugger und Friedl Volgger zu nennen, die allesamt Kontakte zum BAS hatten und die Attentate befürworteten. Sie zeigen in Ihrem Buch auch die Verstrickung mit den Geheimdiensten auf, die in den Sechziger, aber auch Achtzigerjahren aktiv waren. Wie stark war der so genannte „Südtiroler Freiheitskampf“ eigentlich unterwandert? In den 80er Jahren kann man nicht mehr von „Südtiroler Attentaten“ sprechen, das waren weitgehend Manöver von Kriminellen und agents provocateurs mit einigen wenigen geblendeten Patrioten, die nicht verstehen wollten, dass sich die Zeiten geändert hatten. In den 60er Jahren war der Aufstand aus der Bevölkerung herausgewachsen. Anders als gern spekuliert wird, halte ich den BAS bis zur Feuernacht für ziemlich immun gegen geheimdienstliche Unterwanderung. Erst im Sommer 1961 gelang es dem italienischen Sifar, die Attentäterszene, die sich im Nordtiroler Exil neu formierte, zu unterwandern, das war bald ein Agentennest. Erstaunlich ist, dass viele trotzdem nicht gefasst wurden, bei einigen Agenten ist zu vermuten, dass sie ein doppeltes Spiel trieben. Sie berichteten ihren Dienstgebern weniger Wichtiges, schützten aber letztlich die Attentäter. Mit Franz und Christian Kerbler ist dann der große Schlag gelungen, die

Ermordung von Luis Amplatz, die Ausschaltung von Jörg Klotz durch schwere Verwundung. Tote gab es auf beiden Seiten, der Südtiroler wie der italienischen Seite. Bisher hat noch niemand genau nachgezählt. Wie viele Tote hat der Südtirolkonflikt eigentlich gefordert? Ich habe nachgezählt, es dürften 35 Tote sein und unzählige Verwundete, viele davon schwer verletzt. Warum sich die Zahl nicht genau feststellen lässt, hat damit zu tun, dass es einige Unklarheiten gibt. So vermutet beispielsweise Siegfried Steger, dass die italienischen Behörden nach Feuergefechten eigene Tote unterschlagen haben, um Panik unter den Soldaten zu vermeiden. Und dann stellt sich noch die Frage: Wer ist eigentlich ein Opfer? Eine Frau, die tot im Bach gefunden wird, nachdem ihr Mann im Gefängnis ist? Ich sage: Auch sie ist ein Opfer dieses gewaltsamen Zusammenstoßes, hat der explodierten Gewalt nicht standgehalten. Die Gruppen der Aktivisten waren übers ganze Land verteilt, aber unterschiedlich aktiv. Welche Rolle spielt die Eisacktaler BASGruppe? Auf den ersten Blick könnte man zum Eisacktal sagen: tote Hose. In der Feuernacht fiel hier kein einziger Mast. Auf den zweiten Blick, um den ich mich bemüht habe, stimmt das nicht ganz so: Die Widerstandsszene war im Eisacktal schon früh sehr stark; bereits begleitend zur Stieler-Gruppe gab es Kreise um den Drei-Brücken-Wirtssohn Toni Kasslatter, um den Brixner Lehrer Johann Mittermaier, um den Lutz-Beppen, den Wirt vom Kalten Keller. Dort liefen viele Fäden zusammen, von dort startete ja auch die Gruppe um Heinrich Klier, als sie zum Auftakt des Bombenjahres 1961 den Aluminium-Duce in Waidbruck sprengte. Das Problem war: In der Folge wurden wahllos Eisacktaler BAS-Aktivisten eingesperrt. Ihnen konnte zwar nichts nachgewiesen werden, in der Feuernacht mussten sie sich aber zurückhalten, um nicht die gesamte Operation zu gefährden, da sie ja schon aktenkundig waren. Das Buch von Astrid Kofler mit dem Titel „Zersprengtes Leben“

(Edition Raetia) beschäftigt sich mit der Rolle der Frauen in den Bombenjahren und schließt damit eine Lücke. Einen weiteren blinden Fleck stellen die Italiener dar. Gerade der intime Blick in die Schicksale der Familien und Frauen im Buch „Zersprengtes Leben“ war sehr wichtig, weil geschichtliche Epochen so schnell zum Wachsfigurenkabinett erstarren: Irgendwann geht es nur noch um Jahreszahlen, Höhepunkte und ein paar Helden, und es wird vergessen, dass da viel menschliches Leid im Spiel war. Aus diesem Blickwinkel habe ich mich mit den Opfern auf beiden Seiten befasst, mit der Tragödie der Folterungen und mit den italie­ nischen Opfern, meist jungen Soldaten, die hier ihren Dienst taten. Sie gehören zu unserer Geschichte, und ich bin Siegfried Steger sehr dankbar, dass er im Fall der Ermordung von Vittorio Tiralongo indirekt die Verantwortung übernimmt. Es war bestimmt nicht Steger, es war auch nicht seine Gruppe, aber wenn Steger sagt, „was im Pustertal passiert ist, war Freiheitskampf“, dann wird da Verantwortung erstmals nicht mehr abgeschoben, sondern übernommen. Das halte ich für wichtig. Die Zeit ist reif dafür. Ihr Buch versteht sich vor allem als Überblicksdarstellung. Ist das Thema damit aufgearbeitet, oder gibt es noch der Forschung verschlossene Archive, die Ihre Darstellung der Dinge ergänzen oder gar über den Haufen werfen könnten? Schon der Weltgeist Hegel hat sich getäuscht, als er glaubte, mit ihm sei die Geschichte abgeschlossen. Nein, das Thema ist nicht erschöpft. Und jeder, der in Zukunft an der Geschichte arbeitet, kann von dem ausgehen, was jetzt vorliegt, und Neues hinzufügen, so wie ich von der Arbeit meiner Vorgänger ausgegangen bin und Neues hinzufügen konnte. Wirklichkeit ist nie ganz erfassbar, historische Wirklichkeit schon gar nicht.

tentätern für einen bequemen, angenehmen, aber leider falschen Mythos. Sicher hat Sepp Kerschbaumer aus religiösem Impetus gehandelt und hätte am liebsten gar keine Bomben legen lassen, und sicher agierte Norbert Burger aus einer rechtsnationalen Ideologie heraus. Aber Burger war an der Feuernacht beteiligt, der AttentäterBus aus Nordtirol war voller Studenten und Studentinnen, die er angeworben hatte. Es war von Anfang an alles dabei: Idealismus, Verzweiflung, Hass, Abenteurertum, das lässt sich in einer Untergrundbewegung nicht vermeiden. Auch der Anschlag auf Benno Steiner, der ein Mordanschlag war, wurde ja zunächst auf die Nordtiroler geschoben. Aber es war ein Meraner BAS-Mann. In jedem Ausbruch von Gewalt steckt immer auch schon der Keim zur Eskalation. Siegfried Steger hat genauso wie Sepp Kerschbaumer mit friedlichen Mitteln begonnen, Kerschbaumer hisste verbotene Fahnen, Steger malte den Tiroler Adler auf eine Felswand, dann gehörte er in der Feuernacht zu Kerschbaumers BAS, schließlich rückte er, als seine Kameraden im Gefängnis waren und gefoltert wurden, mit der Maschinenpistole aus. Das ist ein Kontinuum und ein Crescendo, das einem einfachen Gesetz gehorcht: Je weniger Kämpfer übrig bleiben, desto schärfer sind die Mittel, die sie einsetzen. Ich versuche dabei, meinen Zeigefinger unten zu halten und Fall für Fall aufzuzeigen, was die Menschen bewegt und getrieben hat, wie der Staat agierte, wie Gewalt entsteht und eskaliert, wenn Menschen sich in die Enge getrieben fühlen und Ohnmacht erleiden. Südtirol hat unwahrscheinliches Glück gehabt, dass diese Spirale beendet werden konnte. Das ist der Erfolg einer politischen Lösung, von der die Anschläge nicht zu trennen sind. Albina Kritzinger

Zum Schluss eine moralische Frage: Lässt sich eine Einteilung in „gute“ Freiheitskämpfer, Beispiel Sepp Kerschbaumer, und „böse“ Attentäter, Beispiel Norbert Burger, aufrecht erhalten? Ich halte die Unterscheidung zwischen guten und bösen At77


Dor Doggi sing` live! „Kraut & Ruabm“, die dritte CD vom Trio „Dordoggising`“, kommt in wenigen Wochen auf den Markt. Der Brixner Liedermacher Markus Dorfmann übers Texten und Komponieren, seine Bandkollegen und warum die Dusche einer seiner Lieblingsorte ist. das ist ein Schmarrn – aber dann wird es doch noch was.“ Manchmal ist er „wahnsinnig produktiv“: 50 Lieder allein im Jahr 2004. Hat sich da etwa einiges aufgestaut? „Lieder schreiben wollte ich schon als kleines Kind – ich habe mich aber nie so richtig getraut. Heute, mit 40, habe ich mir gedacht, es isch eh schun wurscht.“ Im „wirklichen“ Berufsleben ist Dorfmann Shiatsu-Praktiker und Entspannungstrainer; aber auch das Liedermacher-Dasein macht ihm zunehmend Spaß. „Der Applaus und die Aufmerksamkeit, die Spannung vor den Konzerten und dann zu sehen, dass man den Leuten eine Freude macht, ist schon schön.“

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Unter der Dusche von Markus Dorfmann alias Doggi sprudelt nicht nur das Wasser, sondern auch die Kreativität. Während des morgendlichen Reinigungsrituals komponiert der Brixner Musiker nämlich seine Lieder – Text und Musik im selben Atemzug, wobei das eine das andere bedingt und beeinflusst: „Das geht immer ganz automatisch.“ Die Texte mal skurril, mal absurd, mal kritisch, mal witzig – aber immer auf Südtirolerisch, damit „ich auch verstehe, wovon ich singe und um was es geht.“ Die Melodien mal bluesig, mal volkstümlich, mal jazzig, mal soulig. „Kraut und Ruabm“ eben – wie der Titel seiner neuen CD, die in diesen Wochen erscheint.

Nicht nur Nonsens Die Zutaten für seine „Kraut und Ruabm-Liader“ bezieht Markus Dorfmann vorwiegend aus seinem Alltag im Städtchen Brixen. Der Kaffee in der Konditorei Pupp und die Sabine vom Biovital, das WeihnachtsmarktGetümmel am Domplatz und die romantischen Stufler Gassen, das Holz Holen und die Frage, was denn einen perfekten Mann ausmache, sind ihm ein Lied wert. Was unter der Dusche so an Text und Melodie daher kommt, wird ernst genommen: „Da muss ich dann manchmal meine innere Eitelkeit überwinden und dem Neuen eine Chance geben“, erklärt der Liedermacher mit seinem ihm typischen Humor, bei dem häufig ein Fragezeichen nachklingt. Nach der Dusche erfolgt die Bearbeitung der Lieder. Das kann in zehn Minuten erledigt sein, dauert aber auch schon mal ein paar Tage. „Über Inhalt und Message denke 78

ich dabei nicht nach. Die Lieder scheinen oberflächlich, aber ein tieferer Sinn lässt sich schon herleiten“ – also nicht nur Nonsens, was der Doggi so singt. So skurril auch manche Lieder sein mögen, Markus Dorfmann nimmt in seiner ihm eigenen Originalität sich selbst und die Südtiroler Eigentümlichkeiten in verschiedenen Spielarten aufs Korn – humorvoll und nachdenklich, kurios und kritisch, ironisch und liebevoll zugleich. Seine Konzerte gleiten ins musikalische Kabarett – und so tut es gut, dass auf seiner neuen CD, die live im Anreiterkeller in Stufels aufgezeichnet wurde, nicht „nur“ die Lieder zu hören sind.

Musikalischer Qualitätssprung Musik gehört seit Jahren zum Leben des Markus Dorfmann. In Wien studierte er am Konservatorium Jazzbass; das Gitarre-Spielen hat er sich selbst beigebracht. Etliche Jahre spielte er in verschiedenen Bands, darunter bei der Funkrockband

Die Zutaten für seine „Kraut und Ruabm-Liader“ bezieht Markus Dorfmann vorwiegend aus seinem Alltag im Städtchen Brixen „Funk­simile“. Vor zwei Jahren dann seine erste CD als „Dordoggising`“. In Eigenregie aufgenommen, nur er und seine Gitarre. 2004 folgte seine DemoCD „Viere“ mit Manni Pardeller am Schlagzeug und Alex Werth an der Gitarre. Und nun seine dritte CD, eben live im Anreiterkeller in Brixen aufgenommen und von der Liederszene Südtirol herausgegeben, mit Alexander Werth an der Gitarre und Matthias Baumann an Tuba und Schlagzeug. Musikalisch ein Qualitätssprung: „Der Alex ist ein talentierter Gitarrist, der Professionalität und angenehme Melodielinien mit einbringt“, schildert Dorfmann seinen Mitspieler, „der Matthias hingegen sorgt für Dynamik und jugendlichen Schwung.“ Das Material für eine vierte Scheibe liegt bereits in der Schublade. Denn wegschmeißen tut der Doggi nichts so schnell. „Manchmal denke ich mir schon,

Veröffentlichung im Jänner Und so wartet die Fangemeinde nun geduldig auf die Live-CD, die im Sommer im Anreiterkeller von Erich Feichter aufgenommen wurde und an der seitdem im Studio heftig gebastelt wird. Zunächst wurde das Konzertprogramm auf CDLänge gestutzt und danach abgemischt. In diesen Tagen wird die Arbeit im Studio abgeschlossen, danach fehlt nur noch die Gestaltung des Plattencovers und die Pressung. Anfang Jänner wird die CD in den Plattenläden zu finden sein. Doris Brunner

info Dordoggising` Markus Dorfmann: Komposition, Gesang, Gitarre Alexander Werth: Gitarre, Gesang Matthias Baumann: Tuba, Schlagzeug www.dordoggising.it info@dordoggising.it Tel. 347 0350230


foto: photocase

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Alles andere als schade! Wo den ganzen Winter was los ist...

„PeKaTo“ haben sich der Musik und dabei vor allem dem Jazz verschrieben – und zwar mit ganzer Seele!

Pepi Blasbichler, Theo Scherer und Karl Michaeler spielen voewiegend JazzStandards und Lounge-Jazz

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Es waren einmal zwei Musiker, die gemeinsam in einer Band spielten. Das gefiel ihnen sehr, aber sie wollten noch mehr. Eines Tages kam ein dritter Musiker auf einer Gitarre dahergeflogen... Also bitte, wir wollen doch auf dem Boden der Realität und der seriösen Berichterstattung bleiben! Aber da man bei „PeKaTo“ sofort merkt, dass neben Professionalität eine gehörige Portion Spaß immer mit von der Partie ist, darf einem schon mal die Feder durchgehen. Noch dazu ist es für jeden Musiker wie im Märchen, wenn er mit den richtigen Leuten gute Musik machen darf.

Gute Musik mit guten Freunden

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Seit Oktober 2004 gibt es „PeKaTo“ in der heutigen Formation. Karl Michaeler und Theo Scherer spielten bis dahin in der Gruppe „Timeless“. Dann flog, ähh, stieß Pepi Blasbichler zu ihnen, und Karl stieg auf den Bass um, da zwei Gitarren für ihren Geschmack zu viel des Guten waren – und die neue Band

ward geboren. Ihr primäres Ziel waren von Beginn an nicht große Konzertauftritte, sondern sie wollten einfach Freude an ihrer Musik zelebrieren und diese Freude mit guten Freunden teilen. „Aber es ist sicher so, dass ohne Auftritte auch irgendwie die Motivation fehlt“, erklärt Michaeler. Es sei nämlich eine wunderbare Bestätigung, wenn Zuhörer mit Begeisterung die Auftritte verfolgen und dabei vom Sound mitgerissen würden.

Standards und Lounge Die Brixner Formation spielt einfachen und bekömmlichen Jazz – vorwiegend Jazz-Standards und Lounge-Jazz. Mit ihren Gesang-, Gitarren- und Akkordeonklängen tritt sie bei feierlichen Anlässen und überall dort auf, wo feine Musik gewünscht wird, die nicht allzu sehr im Vordergrund stehen soll. Bei einem Abend der heurigen „Sommeremotionen“ haben sie aber dennoch bewiesen, auch „im Vordergrund“ musikalisch zu überzeugen.

Geprobt wird jeden Sonntagabend bei Karl zu Hause, ab 20 Uhr mit open end. Das offene Ende der Proben sei wörtlich zu nehmen, erzählen uns die drei Freunde mit verschmitztem Lächeln, und erwähnen noch, dass ihr Name keine Ableitung vom italienischen „peccato“ (schade, Sünde) sei, sondern sich aus den Anfangsbuchstaben der Namen der Bandmitglieder ergeben habe. Die Ähnlichkeit zum italienischen Wort habe den Musikern aber gefallen, und so sei die Namensfrage bald entschieden gewesen. Und wenn die Band nicht gestorben ist, dann spielt und begeistert sie noch heute. Manuela Kerer

info PeKaTo Pepi Blasbichler: guitar, vocals Karl Michaeler: bass, vocals Theo Scherer: akkordeon, vocals Kontakt: Tel.: 340 1807648 E-Mail: k.michaeler@dnet.it


Ein groĂ&#x;er Autor aus Brixen Foto: Christian Forcher

Vor einigen Wochen, am 2. November 2005, ist der aus Brixen gebĂźrtige Autor Gerhard Kofler in Wien nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben, erst 56 Jahre alt.

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Die Nachricht vom Tod Gerhard Koflers machte in Brixen wenig Notiz, da Kofler die Stadt frĂźh verlassen hatte und sich nur mehr wenige an ihn erinnern – an einen kleinen, reservierten Mann, der selten zu Besuch kam. Seine Eltern fĂźhrten ein Radiogeschäft in der Altenmarktgasse – vielen Brixnern ist „Radio Kofler“ bis heute ein Begriff und inspirierte auch Gerhard Kofler zu seinem Gedicht „Wie alles gemacht ist“: „In vaters werkstatt sah ich / wie alles gemacht ist / inwendig in einem radioapparat / und bald war auch die bildrĂśhre / kein groĂ&#x;er zaubertrick fĂźr mich“.

Zweite Heimat Ă–sterreich Nach der Matura 1968 am Wissenschaftlichen Lyzeum im letzten Direktionsjahr des legendären Martin Benedikter studierte Kofler zunächst Germanistik und Romanistik in Innsbruck, ab 1971 in Salzburg. Ă–sterreich wurde zu seiner zweiten Heimat, wo er seit 1978 in Wien lebte und als Sekretär der Grazer Autorenversammlung arbeitete, in zähem Engagement fĂźr die Interessen von Schriftstellern, einer nicht immer pflegeleichten Klientel. Als Kulturredakteur bei ORF, „Falter“ und „Standard“, als Ăœbersetzer von Saba, Starnone und Palazzeschi ins Deutsche, der Ăśsterreichischen Lyriker Jandl, MayrĂścker und Artmann ins Italienische bewährte sich Kofler als Mittler zwischen den Kulturen. Gerhard Kofler begriff sich frĂźh schon als Schriftsteller und war bereits in der Anthologie „neue literatur aus sĂźdtirol“ (1970), dem fulminanten Ope-

Gerhard Kofler ner einer neuen Autorengeneration in SĂźdtirol, mit von der Partie. Belesen, in mehreren Kulturen beheimatet und diszipliniert erarbeitete Kofler ein umfassendes Oeuvre, das ihm wenig äuĂ&#x;eren Ruhm, aber groĂ&#x;e Anerkennung unter Insidern eintrug. Seine Gedichte entwickelte er zunächst in Brecht-

Eppas GreaĂ&#x;eres hosch net eppas greaĂ&#x;eres frogt mit a freind olm eppas greaĂ&#x;eres zerscht a gedichtl nocher an roman nocher an film und zulescht woll a zehntoalige serie firn kanale tschinkwe

scher, sehr konkreter Manier mit kalkulierten Verfremdungseffekten, seine Stärke lag aber bald darin, scheinbar schlichten Texten mehrere Ebenen zu unterlegen und sie mit vielfältigen Bezßgen anzureichern. Der leise Kofler-Sound war komplex und dennoch anschaulich, getragen von einer zur Meisterschaft entwickelten subtilen Abstraktion, in einer Haltung ständigen Understatements. Ob er im Dialekt schrieb, in geschliffener Hochsprache oder in simultaner Zweisprachigkeit, Kofler bewegte sich souverän in seinen

Texten, aus denen eine stille Intensität glßhte.

13 Gedichtbände In ständiger Arbeit entstanden 13 Gedichtbände, so die Pablo Neruda nachempfundenen „SĂźdtiroler Extravaganzen“ (1978) oder „Die RĂźckseite der Geographie“ (1988). Eben erst erschienen sind „Taccuino delle ninfee/Tagebuch der Wasserrosen“ und „Soliloquio d’Autunno/ Selbstgespräch im Herbst“ (Wieser bzw. Haymon, 2005). Kofler hat Brixen frĂźh verlassen. Kein anderer Autor von Rang aber hat der Stadt und ihren Menschen so viele und gelungene Gedichte gewidmet wie der verstorbene Autor. WĂźrde man die Arbeiten zu Brixen geschlossen publizieren, so entstĂźnde eine Serie dichterischer Fumetti, eine atmosphärisch dichte, oft skurrile Porträtgalerie Brixner Stimmungen und Lebensbilder. Eine Strophe als kurze Probe: „Italo Calvino (1923-1985)“: „In Wien hast du sogleich / Von Martin Benedikter gesprochen, deinem freund / Dem dichter aus Brixen und sinologen / ‚ja, er war mein schuldirektor’ sagte ich / und dann lächelnd: ‚China ist nah’“ Die sanfte Reibung von Provinz und globalen Zusammenhängen, dazu die Kopplung der ungewohnten Referenzen Benedikter-Calvino verknĂźpfen in knapper Präzision unterschiedliche Welten. Das Gedicht stammt von 1988, heute ist China noch näher gerĂźckt. Bei der heurigen Verleihung des Prosapreises Brixen-Hall Mitte November bedauerten die Veranstalter den geringen Ă–ffentlichkeitswert der Literatur. Der Festakt im Volksbank-Saal wäre der rechte Moment gewesen, um kurz den verstorbenen Dichter aus Brixen zu wĂźrdigen und im Gedenken an ihn auch den Stellenwert der Literatur zu heben. Die Chance wurde leider nicht genutzt. Kofler selbst

hat Maria Veronika Rubatscher, nach der der Prosapreis frĂźher benannt war, ein Gedicht gewidmet, das ihr und ihm Ehre einlegt: „Die Dichterin“: „a ziemliches Stuck / Weiter obn do wohnt / die dichterin, homs / gflischtert, die / nochborkinder, und hom sich / gfirchtet wia / se no kloan worn / ober a johr drauf / hom se lei mehr / glocht, weil a dichterin / isch holt do / koan erschthoftes / geschpenscht mehr / heitzutog.“ Kofler verdient nicht nur späte Erinnerung und WĂźrdigung, sondern alles Interesse fĂźr ein Werk, auf das auch Brixen ruhig ein klein wenig stolz sein kann. Hans Heiss

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„Die Literatur hat es am schwersten“ Am 12. November wurde im Brixner Volksbanksaal der Prosapreis Brixen-Hall verliehen. Preisträger ist der Kärntner Schriftsteller Egyd Gstättner.

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Auf ein nur allzu seltenes Ereignis durften sich Brixens Literaturfreunde im heurigen Herbst freuen, nämlich die Verleihung des Prosapreises Brixen-Hall, die nur alle vier Jahre in Brixen stattfindet. Der vor 20 Jahren von Alfred Gruber gegrßndete und ursprßnglich nach der Dichterin Maria Veronika Rubatscher benannte Preis wird alle zwei Jahre vom Kreis Sßdtiroler Auto-

rinnen und Autoren ausgeschrieben. Ziel des Literaturpreises ist die FÜrderung junger Talente. Teilnehmen kÜnnen Literaturschaffende aus ganz Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Kärnten. Mit der Verleihung des Preises wechseln sich die namengebenden Städte Brixen und Hall ab. Im Laufe der Jahre hat der Prosapreis durch die bedeutenden Namen der Preisträgerinnen und Preisträger wie Helene FlÜss, Armin Gatterer, Erika Wimmer, Martin Pichler, Erika Kronabitter und Franz Kabelka an Renommee gewonnen. Heuer haben 70 Autoren

Beiträge eingereicht, wobei Nordtirol mit 30 Einsendungen am stärksten vertreten war. Auch die Jury war wieder prominent besetzt mit Klaus Amann aus Kärnten und Walter Methlagl aus Tirol, Elmar Haller aus Vorarlberg, Hildemar Holl aus Salzburg und Barbara Fuchs aus Brixen.

Bedeutung der Literatur Die Literatur friste ein Schattendasein, bedauerte Brixens BĂźrgermeister Albert PĂźrgstaller in seinen GruĂ&#x;worten. Dabei sei sie eines der wichtigsten Kul-

turgĂźter. Sie reflektiere die Gedanken, Ideen und Erfahrungen der Zeit differenzierter als jede andere Kunst. PĂźrgstaller habe sich als gleichzeitiger Kulturreferent der Stadt das Ziel gesetzt, kĂźnftig die Literatur verstärkt zu fĂśrdern. Thomas Mair, Kulturreferent und als Vertreter der Stadt Hall anwesend, zeigte sich sehr zufrieden Ăźber die Arbeit der Jurymitglieder, zugleich aber beschämt, dass er selbst lange Zeit das AusmaĂ&#x; der mit dem Preis verbundenen Arbeit nicht wahrgenommen und versäumt habe, sie zu unterstĂźtzen. Weil

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Kunst nicht spektakulär sei und oft übersehen werde, müsse der Prosapreis Brixen-Hall in ein besseres Licht gerückt werden. Mair würdigte den Preis als wichtige kulturelle Verbindung zwischen Nord- und Südtirol und stellte zugleich die Frage, aus welchem Grund der ursprüngliche Name des Preises verschwiegen würde. Maria Veronika Rubatscher sei 1900 in Hall geboren und in Brixen aufgewachsen. Mair meinte, wir sollten historische Figuren als Lehrmeister schätzen und deren Themen für unsere Werte wirksam machen. Dass die Autorin völkisch-nationale Heimatliteratur geschrieben hat und ihre Themen sich um den Mythos und das Brauchtum der Tiroler Bauernwelt drehten, erwähnte Mair nicht. Ferruccio Delle Cave, der Leiter des Kreises Südtiroler Autorinnen und Autoren, erinnerte daran, dass die Literatur es gegenüber anderen Künsten am schwersten habe, vor allem in Zeiten der Sparmaßnahmen und der kulturellen Nivellierung. Literatur brauche Zeit, sich zu entwickeln, werde erst als Endprodukt sichtbar und bedürfe daher einer intensiven Förderung. Abschließend dankte Delle Cave den Initiatoren der ersten Stunde, Christine Sartori und Walter Methlagl.

Klare Kriterien, spannende Geschichten Letzterer erklärte als Vertreter der Jury die Kriterien der Bewertung, die der Jury am wichtigsten waren: der konsequent durchgehaltene Erzählstil, die Auslotung neuer sprachlicher Formen, die

Die Preisträger des Prosapreises Brixen-Hall: Egyd Gstättner, Gabriele Bösch und Peter Bader nicht ermüdend wirken, sowie die Spiegelung des Weltzustandes der Zeit. Methlagl verriet die Namen der knapp preiswürdigen Teilnehmer (unter anderen die Südtiroler Martin Pichler und Peter Oberdörfer) und begründete die Entscheidung der Jury für die drei besten Beiträge. Der dritte Preis wurde an Peter Bader aus Dornbirn, der zweite Preis an Gabriele Bösch aus Hohenems (beide Vorarlberg) und der erste Preis an Egyd Gstättner aus Klagenfurt verliehen. Peter Bader erzählt von einem Arbeiter in einer Chemiefabrik, der mit allen Mitteln einen wirtschaftlichen Aufstieg als Erfinder anstrebt. Bösch beschreibt den Verfall einer Vorarlberger Familie aus der Perspektive der Kinder. Der Vater ist ein Säufer und Schläger, die Mutter gefühllos, die Schwiegermutter sich aus- und abgrenzend. Im oberen Stock wohnt noch dazu eine türkische Familie. In Egyd Gstättners historischer Groteske kann der Ich-Erzähler, ein Schriftsteller, nach einem Herzinfarkt nur mehr Rad fahren. Auf seinen Touren rund um den Wörthersee beginnt er einen dia­ logischen Monolog mit Ottilie, einer im 19. Jahrhundert im See ertrunkenen Bürgerstochter. Bei aller vertraulichen Annäherung steht zwischen den beiden dennoch die Zeit als unüberwindbare Mauer. Die Siegertexte liegen jetzt der Öffentlichkeit zugänglich in der Stadtbibliothek Brixen auf. Albina Kritzinger

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Besinnliche Begleitung Der Brixner Domprobst Peter Zelger sammelte im Buch „Stufen ins Licht“ Gedanken rund um die Schöpfung, über Lebenshaltungen und Werte: Eine behutsame Anleitung, neue Räume des Lebens zu entdecken. Priester und Domprobst in seinem Buch an – Stufen ins Licht, in drei Abschnitten unterteilt.

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„Vom Finger Gottes geschrieben“

Auch wenn es oft vergessen, verdrängt und außer Acht geschoben wird: Am Ende des Lebens steht der Tod. Niemand kann dann das Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern. „Du kannst dein Leben nicht verlängern, aber vertiefen“, lautet der Untertitel zum Buch „Stufen ins Licht“ von Peter Zelger. Eine kleine Anleitung hierzu bietet der Journalist,

„Die Welt ist voller Wunder“, und am Anfang steht das Staunen über Kreise im Wasser oder einer Wanderung im Nebel. Im ersten Abschnitt präsentiert der Autor die Natur als Schöpfung Gottes und dessen Spiegelbild, das auf etwas Größeres verweist. Innehalten, Staunen, Schauen und Beobachten stehen dabei am Anfang von intensiver Lebenserfahrung, am Anfang aller Weisheit. Die

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Dinge bewundern anstatt sie zu beherrschen; nicht achtlos an die kleinen Wunder vorbei eilen, sondern bei ihnen verweilen – „das Staunen ist eine ganz andere Art, die Welt wahrzunehmen. Wer einen tosenden Wasserfall, die kunstvolle Krone einer Glockenblume oder einen winzigen Kristall betrachtet, geht anders an die Welt heran.“

Schritte auf dem Weg Gelassenheit, Geduld, Mitgefühl, Dankbarkeit, Lachen, Schweigsamkeit, Rücksicht – dies sind nur einige der Lebenshaltungen, die Peter Zelger als Schritte auf dem Weg für ein erfülltes Leben nahe legt. Die Vergänglichkeit und das eigene Scheitern akzeptieren, sich nicht allzu sehr an Dinge haften und die eigene Sterblichkeit im Blick behalten – „Im Ausdruck Gelassenheit steckt das Wort lassen oder loslassen.“ An zahlreichen alltäglichen Beispielen dokumentiert der Autor solch große kleine Schritte und zeigt damit verschiedene Möglichkeiten auf, die Lebensgrundhaltungen Tag für Tag einzuüben.

„Mit Gott flirten“ Im dritten Teil des Buches, „Licht von oben“, verweist der Autor auf ein Höheres, auf Gott. Gerade in Zeiten der Krankheit oder der Trauer benötigt der Mensch Antworten, die über das Weltliche hinaus reichen. Zugleich sind solche Erfahrungen „Lehrjahre der Lebenskunst“, die auch viele Möglichkeiten beinhalten.

Glauben oder nicht – hier ist eine Entscheidung angebracht: „Du kannst ja oder nein zu Gott sagen, flirten mit ihm kannst du nicht“, zitiert Peter Zelger den Theologen Hans Urs von Balthasar. Das 111-seitige Buch will „die Leser ein kleines Stück ihres Weges begleiten und sie anleiten, neue Räume des Lebens zu entdecken.“ Hierfür verwendet Peter Zelger Zitate aus der Bibel, Ausschnitte von literarischen Erzählungen, Fabeln, Geschichten aus dem Talmud, Aussagen von Philosophen und Psychologen, Sinnsprüche aus der muslimische Mystik, Alltagsgeschichten und Fotogra-­ fien – verschmolzen mit eigenen Gedanken und Erfahrungen, durchwirkt von der christlichen Lebensauffassung. Ein behutsamer Faden, der unaufdringlich, aber bestimmt das Staunen und die Ehrfurcht lehrt. Doris Brunner

info Zelger, Peter: „Stufen ins Licht“ Verlagsanstalt Athesia, 2005


Geschichten von der StraĂ&#x;e Mit dem Erzählband „Die BlechbĂźchse“ präsentiert Birgit Unterholzner ihr literarisches Erstlingswerk. Ăœber Geschichten von der StraĂ&#x;e, vielen Realitäten und dem Prozess des Schreibens.

Birgit Unterholzner: Im Jänner erscheint ihr DebĂźt „Die BlechbĂźchse“

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Ihre Erzählfiguren befinden sich in Prag oder Thailand, auf Korsika oder hier bei uns. Sie leben allein, zu zweit, haben Kinder oder keine. Manche von ihnen sind jung, andere älter. Sie suchen nach gestohlenen Kindern, hetzen, lieben, träumen, schicken der Feindin den Mondfressergeist. Sie tragen im Sommer Handschuhe und Kaschmirschal, um die Kälte zu ertragen, oder mÜchten die Liebe ihrer Jugend aufspßren.

„Ich schaue ins Leben“ „Irgendetwas oder jemand lässt mich aufhorchen, verwundert oder berĂźhrt mich. Eine Stimmung, eine skurrile Situation. Manchmal ist es ein Fremder, der mir Ăźber den

Weg läuft, manchmal eine vertraute Person, zuweilen eine unscheinbare Zeitungsnotiz, eine Fotografie, ein Bild, eine Reise, die mich zum Schreiben anregen. Wenn ich meine Geschichten schreibe, schaue ich ins Leben. Ich hole sie mir von der StraĂ&#x;e.“ Die Autorin Birgit Unterholzner ist neugierig. Auf andere Menschen, auf fremde Städte, auf sich selbst. Manchmal treibt sie die Sehnsucht. Hin zu anderen Menschen, ab in fremde Städte, an den Computer zum Geschichten-Schreiben. Weg vom Alltag in Bozen und hinein in fiktive Wirklichkeiten, in ausgedachte Lebensläufe und in die phantasierende Freiheit. „Während des Schreibens kann ich mich aus dem Alltag ausklinken

und in andere Welten einsteigen“, erzählt die Schriftstellerin, „ich kann in anderer Leute KĂźchen essen und in deren Schlafzimmer lugen, ich darf in ihren TagebĂźchern blättern und ihre Briefe abfangen, ich wĂźte, lache oder weine mit meinen Figuren, alles in der Vorstellung, und wenn ich nicht mehr mĂśchte, steige ich aus.“ Birgit Unterholzner schreibt seit fĂźnf Jahren literarische Texte. Mit Sprache und mit deren Verschriftlichung hat sie seit langem zu tun: Die 33-Jährige wuchs in Natz auf, besuchte das Realgymnasium in Brixen, studierte in Innsbruck Germanistik, absolvierte den Lehrgang fĂźr Angewandte Theaterpädagogik und war als Mittelschullehrerin fĂźr Literarische Fächer tä-

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tig. Heute wohnt sie mit ihrem Mann Clemens und den SĂśhnen Julius und Laurin in Bozen. Von ihrem Schreibtisch aus sieht sie den groĂ&#x;en Baum im Garten, dort ringt sie mit ihren Figuren, komprimiert das Leben mit all seinen MĂśglichkeiten zu kurzen Sätzen und spannenden Geschichten. „Durch das Schreiben schaffe ich mir verschiedene Realitäten, also neben meiner wirklichen noch andere mĂśgliche. Und das vermittelt mir ein GefĂźhl von Dichte.“

Lesung am 31. Jänner im Anreiterkeller Ihr literarisches DebĂźt nennt sich „Die BlechbĂźchse“ – eine Sammlung von Erzählungen, die im Jänner im SkarabäusVerlag in Buchform erscheint. Am Dienstag, 31. Jänner, wird sie damit um 20.30 Uhr im Anreiterkeller zu Gast sein – gemeinsam mit der Gruppe TheaLit, die Ausschnitte aus den Erzählungen szenisch aufbereitet hat. Doris Brunner

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Thomas Oberrauch thomas.oberrauch@brixen.net Tel. 0472 060200

Michaeler in Topform

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Der SSV Forst Brixen ist derzeit alleiniger Tabellenführer in der italienischen Eliteliga im Handball und strebt laut Vorgaben des Trainers Mihaly Kovacs den Meistertitel an. Maßgeblichen Anteil am Erfolg der Mannschaft hat auch Torhüter Armin Michaeler, der von verschiedenen Quellen gerne als „bester italienischer Torhüter“ bezeichnet wird. Er selbst meint dazu: „Ich bin zwar derzeit in großer Form, aber diese Bezeichnung ist dennoch zu hoch gesteckt.“ Große Vorbilder hat er jedenfalls keine, da „jeder Torhüter andere Techniken und Eigenschaften hat und viel vom Zusamto menspiel mit der Abwehr abhängt.“

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Der SSV Brixen Frauen-Handball hat einen schönen Kalender veröffentlicht. Jürgen Eheim hat Fotos der Damenmannschaft in Verbindung mit Architektur geschossen. Der Kalender ist in der Raiffeisenkasse Eisacktal und in der Sporthalle zum Preis von 10 Euro erhältlich.

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Der Brixner Wintersportverein veranstaltet auch heuer wieder Eislaufkurse für Anfänger und Fortgeschrittene. Die Kurse finden jeweils montags, mittwochs und freitags am Nachmittag in der Eishalle der Brixner Sportzone statt. Als Trainer ist Matthias Lazzeri verantwortlich.

Foto: athesiaimages.it

Am 18. Dezember findet in der Dreifachturnhalle „Rosslauf“ ein Jugendturnier im Tischtennis statt. Interessierte können sich noch beim veranstaltenden ASV Milland oder unter Telefon 0471 546677 anmelden.

Schnee, Spiel + Spaß Der WSV Brixen Sektion Ski bietet heuer wieder den Grundschülern von sechs bis zehn Jahren an, unter dem viel versprechenden Motto „Schnee, Spiel + Spaß“ über die Wintermonate gemeinsam Ski zu fahren. Erklärtes Ziel ist es, bei den Kindern Begeisterung für den Skisport zu wecken sowie Freude und Spaß zu vermitteln. Der direkte Leistungsdruck rückt

bei dieser Gruppe in den Hintergrund. Vorausgesetzt werden aber leichte Kenntnisse im Skifahren; „Schnee, Spiel + Spaß“ ist deshalb nicht für Anfänger geeignet. Die Anmeldung erfolgt innerhalb 22. Dezember beim Tourismusverein Brixen; Beginn ist dann am 29. Dezember mit Treffpunkt um 14 Uhr bei der Bergstation Umlaufbahn. Die Termine: 29. Dezember, 3.

Jänner, und ab 7. Jänner jeden Samstag bis zum 4. März. Es besteht Helmpflicht; der Preis beträgt 110 Euro inklusive WSVMitgliedsbeitrag. wv

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Der Countdown zur Olympiade 2006 in Turin läuft. Man munkelt, dass unter den insgesamt 10.001 Fackelläufern, die das olympische Feuer von Athen nach Turin bringen, auch die drei Brixner Magdalena Amhof, Armin Kerer und Christian Obrist sein werden. 87


Sportzone im Bau Die Arbeiten zum ersten Baulos der neuen Sportzone in Milland sind derzeit trotz einiger Unterbrechungen voll im Gange. Während ein Teil der Sportzone im Herbst des kommenden Jahres benutzbar sein dßrfte, ist das zweite Baulos noch in weiter Ferne. vor, der anscheinend nicht eingehalten worden war.

Einige Unterbrechungen

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Die Baueinstellung am neuen FuĂ&#x;ballplatz in Milland im vergangenen Sommer hatte im Brixner Talkessel fĂźr groĂ&#x;es Aufsehen gesorgt. Zum Baustopp war es gekommen, da die Arbeiten nach Auffassung des Amtes fĂźr Wildbachverbauung zu nahe am Flussrand des Eisacks durchgefĂźhrt wurden. Das Gesetz sieht nämlich einen Mindestabstand von zehn Meter

Wie GĂźnther Oberhuber, SVP-Ortsobmann von Milland, heute erklärt, handelte es sich damals um „falsche technische AuskĂźnfte“, um eine „verschieden interpretierbare Gesetzesauslegung, von wo genau die Messung des Abstandes zu erfolgen hätte.“ FĂźr den ursprĂźnglichen Plan lag damals sehr wohl eine Genehmigung vor, aufgrund dessen der Millander Sportverein die Arbeiten in Auftrag gegeben hatte. Um die

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Unterbrechung des Baus nicht weiter auszudehnen, wurde der Platz in der Zwischenzeit kurzerhand um fĂźnf Meter in Richtung Osten verlegt. Somit wurde der Baueinstellung ein Ende gesetzt, und die Arbeiten konnten fortgefĂźhrt werden. Vor einigen Tagen hatte sich nun die Umweltschutzkommission eingeschaltet und die ZerstĂśrung von Sträuchern am Wegesrand beanstandet. Laut Roland Braido, Sektionsleiter des SV Milland FuĂ&#x;ball, war dieses Entfernen „sehr wohl in Absprache mit der Gemeinde Brixen“ durchgefĂźhrt worden. Im FrĂźhling wird dann sofort mit der „BegrĂźnung der Zone“ begonnen, wobei dieses Areal „offener und fĂźr das Publikum zugänglicher“ gestaltet werden soll.

Zwei Baulose Das gesamte Projekt der neuen Sportzone Milland wird in zwei Baulosen fertig gestellt. Wie GĂźnther Oberhuber erklärt, beinhaltet das erste Baulos Sportplatz, Umkleidekabinen, ZufahrtsstraĂ&#x;e, einen kleinen Parkplatz und eine kleine Bar. Im zweiten Baulos soll dann unter anderem ein zusätzlicher FuĂ&#x;ballplatz gebaut werden, der entweder als Trainingsplatz oder als homologierter FuĂ&#x;ballplatz bespielbar sein kĂśnnte.

Umkleidekabinen mĂźssen erst finanziert werden Die Arbeiten des eigentlichen Sportplatzes sind mittlerweile abgeschlossen. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 600.000 Euro, wobei die Finanzierung derselben von der Gemeinde Brixen und von der Autonomen Provinz Bozen zu gleichen Teilen Ăźbernommen wurde. Was den Bau der Umkleidekabinen betrifft, steht die volle Finanzierung allerdings

noch aus. Vor einigen Tagen haben Vertreter des SV Milland gemeinsam mit BĂźrgermeister Albert PĂźrgstaller Landeshauptmann Luis Durnwalder einen Besuch abgestattet, der ihnen die diesbezĂźgliche Finanzierung zugesichert hat. „An der Genehmigung dĂźrfte es nicht fehlen“, gibt sich Braido zuversichtlich, „da ich mir nicht vorstellen kann, dass ein FuĂ&#x;ballplatz genehmigt wird und die dazugehĂśrigen Umkleidekabinen nicht!“ Die Gemeinde Brixen hat laut Braido hierzu bereits die Zusage erteilt. Dies bestätigt auch die frisch gewählte Brixner Stadträtin fĂźr Sport, Magdalena Amhof: „In unserem Budget des nächsten Jahres ist bereits eine Summe zur Finanzierung der Umkleidekabinen vorgesehen.“ Sollte alles nach Plan laufen, so kann also im FrĂźhling 2006 mit den Arbeiten begonnen werden. Gleichzeitig sind hier laut Oberhuber auch die Errichtung einer provisorischen TribĂźne auf ErdhĂźgeln und der Bau eines kleinen Parkplatzes und der ZufahrtsstraĂ&#x;e geplant. Die Kosten dĂźrften etwa 400.000 bis 500.000 Euro betragen und mĂźssten, wie bereits erwähnt, wiederum von der Gemeinde und von der Provinz Bozen Ăźbernommen werden. Somit werden die Gesamtkosten dieses ersten Bauloses etwa eine Million Euro betragen.

„Platz ab August 2006 bespielbar“ Die Inbetriebnahme des FuĂ&#x;ballplatzes ist mit August 2006 geplant. Roland Braido ist davon Ăźberzeugt, dass dieser Termin eingehalten werden kann: „Ich bin froh, dass endlich ein konkretes Resultat erzielt werden konnte“, so der Millander Sektionsleiter. Bisher hatten die Millander FuĂ&#x;baller keine eigene Heimstätte und mussten


Konvention an den SV Milland Die Gemeinde Brixen wird die Führung des Fußballplatzes an den SV Milland mittels einer Konvention abtreten. Dies kommt den Millandern sehr gelegen, da sie damit endlich ihren

Foto: Oskar Zingerle

Im August wird den Millandern „ihr eigener Fußballplatz“ übergeben „eigenen Fußballplatz“ bekommen. Der bestehende Ausschuss mit Braido als Zugpferd hat dafür acht Jahre lang gekämpft. Auch für die Gemeinde, wie Stadträtin Amhof erklärt, ist die Vergabe der Konvention an den SV Milland von Vorteil: „Für uns ist dies günstiger, da keine Zusatzkosten für Verwaltung und

sonstige kleinere Arbeiten zu Lasten der Gemeinde anfallen.“

Das zweite Baulos in weiter Ferne Während der Abschluss des ersten Bauloses (Sportplatz, Umkleidekabinen, Bar, Zufahrtsstraße) mit allen Kräften vorange-

trieben wird, ist der Beginn des zweiten Bauloses (zusätzlicher Fußballplatz, großer Parkplatz, kleine Tribüne, Kinderspielplatz) in weite Ferne gerückt. Hierzu sind noch zu viele Fragen in Bezug auf Finanzierung, Gestaltung und Konventionsvergabe offen. Thomas Oberrauch

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sowohl für die Trainings- als auch für die Meisterschaftsspiele auf die Fußballplätze in der Umgebung ausweichen. Braido: „Wir platzen wirklich aus allen Nähten, und oft komme ich mir durch diese häufigen Platzwechsel wirklich wie ein Zigeuner vor.“ Die Sektion Fußball des Sportvereins Milland wurde erst vor einigen Jahren neu gegründet und erfreut sich regen Zuspruchs. Zurzeit betreut die Sektion etwa 120 Fußball spielende Kinder und 50 aktive Erwachsene, die in einer der sieben Mannschaften spielen. Stolz ist man im Verein auch auf die eigene Fußballschule, die den Jüngsten die Gelegenheit gibt, sich spielerisch dieser Mannschaftssportart zu nähern.

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„Ein neuer Vereinssitz in der Fischzucht“ Foto: Oskar Zingerle

Der SSV Brixen möchte gemeinsam mit dem WSV einen neuen Vereinssitz in der Fischzucht errichten. Der „Brixner“ im Gespräch mit Präsident Ralf Dejaco, Vize Hansjörg Auer und Sekretär Claudio Zorzi.

Das heißt, dass auch jedes in einem der Sektionen tätige Kind Vereinsmitglied werden wird? Ralf Dejaco: Wir basteln gerade an ebensolchen Feinheiten: Da wir im Fall der Kinder eine ausbildende Tätigkeit ausüben, werden wir ein Mindestalter für die Mitgliedschaft einführen. Das Alter muss noch festgelegt werden; mir schwebt vor, dass ein Sportler mindestens 16 Jahre alt sein muss, um Mitglied zu werden.

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Herr Dejaco, Sie sind zum dritten Mal zum Präsidenten des SSV Brixen gewählt worden und leiten den Sammelverein nun auch in den nächsten vier Jahren. Ralf Dejaco: Das ist meine dritte Legislatur, und es wird auch meine letzte sein, weil ich in vier Jahren nicht mehr antreten möchte. Dem entsprechend groß sind meine persönlichen Ziele für die kommenden vier Jahre. Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass das Vereinswesen in Italien neuen Regelungen unterliegt, weshalb eine Statutenerneuerung unseres Vereins notwendig wurde. Das neue Gesetz sagt zum Beispiel, dass jeder aktive Sportler auch Mitglied im Verein sein muss. Es ist also nicht mehr möglich, dass der SSV Brixen faktisch lediglich aus der Führungsmannschaft besteht, sondern jeder einzelne Sportler muss auch Mitglied sein. Bisher gab es eine Trennung zwischen effektiven Mitgliedern und Sportlern. Dieses System, das von Klaus Seebacher eingeführt worden war, hat immer bestens funktioniert, aber aufgrund der neuen Gesetzgebung ist es nun nicht mehr möglich. 90

Claudio Zorzi: Die Sportler werden im Grunde nichts merken, alles geht im Moment gleich weiter wie bisher – mit der großen Neuerung, dass alle Sportler bei den nächsten Wahlen auch das Wahlrecht haben werden.

Präsident Ralf Dejaco: „Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass der SSV Brixen in Kooperation mit dem WSV einen neuen gemeinsamen Vereinssitz baut“ Was ändert sich damit im Verein? Hansjörg Auer: Es ist ein Unterschied, ob man ein paar Dutzend Mitglieder verwalten muss oder 1.500. Wir brauchen neue Verwaltungssysteme, die diese Menge an Mitgliedern auch verkraftet. Ein großes Problem stellte bei der Statutenerneuerung der Wahlmodus der einzelnen Sektionen dar. Wir haben dies geregelt, indem wir einzelne Wahlgänge für jede Sektion vorsehen. In Zukunft werden wir also einzelne Wahlgänge für jede Sektion haben, aus denen der jeweilige Sektionsleiter hervorgeht, und die-

ser ist dann automatisch Mitglied im Vorstand des Sammelvereins. Die Aufsichtsbehörde hat unser neues Statut bereits genehmigt, in der Vollversammlung vom 30. September wurde es ebenfalls einstimmig gutgeheißen, und somit ist es bereits in Kraft. Der Vorstand besteht also... Ralf Dejaco: ...aus den 14 Sektionsleitern und aus sieben gewählten Vorstandsmitgliedern. Diese wählen unter sich den Präsidenten, den Vize-Präsidenten und die verschiedenen Referenten. Wir haben einen sehr guten Vorstand gewählt, und auch in den einzelnen Sektionen funktioniert es sehr gut. Wir haben wieder eine sehr gute Stimmung im Verein. Wie wirken sich diese Neuerungen auf die Aktiven aus?

Das liebe Geld war in den vergangenen Jahren in regelmäßigen Abständen eine Schlagzeile wert, weil der eine oder andere Verein in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Sieht das neue Statut hier ein System vor, dass diese Probleme in Zukunft vermieden werden können? Wirkt es sich also auch auf die Finanzgebarung aus? Ralf Dejaco: Der Hauptverein hat in Zukunft mehr Mitspracherecht bei den Ausgaben, vor allem aber werden die Kontrollen der Bilanzen der einzelnen Sektionen durch den Hauptverein sehr viel rigider durchgeführt. Außerdem übernimmt der jeweilige Sektionsleiter die Verantwortung für jede Saison. 2006 wird der SSV Brixen 50 Jahre alt... Hansjörg Auer: Ja, die Gründung des Muttervereins geht auf das Jahr 1956 zurück. Eigentlich ist der SSV älter, denn im Grunde hat er bereits


Foto: Oskar Zingerle

Welche Ziele haben Sie sich also für die nächsten vier Jahre gesteckt? Ralf Dejaco: Ein Teil der Ziele der vergangenen vier Jahre haben wir realisiert: Wir haben endlich ein Heim für

Vize-Präsident Hansjörg Auer: „Zu Pfingsten 2006 feiern wir das 50-jährige Jubiläum des SSV Brixen; es wird ein großes Fest geben, auf das wir uns schon sehr freuen“ die Fußballer, wir haben eine schöne Tribüne, Umkleidemöglichkeiten, und wir werden eine Bar dort haben. Für die kommenden vier Jahre haben wir ein ebenso großes Ziel: Wir wollen einen neuen Vereinssitz. Voraussetzung für die Realisierung dieses Zieles ist, dass sich die Gemeinde entscheidet, was mit dem Lido passieren soll, wo im Obergeschoss unser heutiger Vereinssitz angesiedelt ist. Ich bin der Meinung, dass die Fischzucht als Freizeitzone aufgewertet werden muss. Sobald dies gemacht wird, wünschen wir uns, dass der Vereinssitz in die Planung einbezogen wird, weil die Position inmitten der Schul- und Sportzone für uns besser nicht sein könnte. Ich könnte mir aber auch sehr gut vorstellen, dass der SSV Brixen in Kooperation mit dem WSV Brixen die Initiative ergreift und unseren gemeinsamen neuen Vereinssitz selbst baut. Es hat bereits erste Vorgespräche mit den zuständigen Stadträten gegeben, und auch der Landes-

hauptmann wurde von uns bereits interpelliert. Die Fischzucht ist im Eigentum der Gemeinde. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, würden SSV und WSV der Gemeinde den Vorschlag machen, das Cafè Lido abzureißen und ein neues Gebäude zu bauen, das sowohl die Vereinssitze als auch eine Bar beheimaten würde, die nach Fertigstellung wiederum verpachtet werden könnte. Ralf Dejaco: Man könnte es auch etwas großzügiger sehen: Die Gemeinde könnte eine etwas größere Struktur bauen, die ausschließlich von der Gemeinde geführt wird, um hier Freizeit­aktivitäten zu entwickeln, und SSV und WSV könnten separat an dieses Gebäude ihren Sitz anbauen. Die zweite Möglichkeit wäre, und in diese Richtung geht unser Vorschlag an die Gemeinde, dass SSV und WSV eben selbst das gesamte Gebäude errichten, das unter anderem im Parterre eine Bar enthält, die von beiden Vereinen gemeinsam geführt wird. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Führung dieses Betriebes seriös über die Bühne bringen würden. Es gehört allerdings nicht zu den institutionellen Zielen eines Sportvereins, eine Bar zu führen... Ralf Dejaco: Ja, das stimmt, aber andererseits können wir der Gemeinde garantieren, dass diese Struktur im Sinne der Allgemeinheit mit einem gewissen Niveau geführt wird. Es gibt aber natürlich eine ganze Reihe weiterer Vorteile und Synergien: Wir bräuchten für beide Vereine nur einen Sitzungsraum, Büroräume und Büromaschinen könnten gemeinsam genutzt werden. Vor allem aber sparen wir Kubatur, wenn wir gemeinsam bauen und dem Projekt ein intelligentes Raumkonzept zugrunde liegt. Zum Beispiel wäre es auch denkbar, einige Zimmer vorzusehen; jeder Verein hat hin und wieder die Notwendigkeit, einen Sportler unter einfachen Voraussetzungen für eine Nacht unterzubringen. Lässt sich ein solches Projekt von diesen zwei Vereinen finanzieren? Hansjörg Auer: Das ist natürlich auch für uns eine sehr große Herausforderung. Zunächst müssen wir die politische

Foto: Oskar Zingerle

vor dem Krieg existiert, damals allerdings als „Turnverein“. Die Gründungssektionen im Jahr 1956 waren Turnen und Fußball. Zu Pfingsten 2006 wird es ein großes Fest geben, auf das wir uns schon sehr freuen.

Natürlich hat ein Sportverein auch sportliche Ziele... Ralf Dejaco: Das ist selbstverständlich. Wir wollen im Land einer der führenden Vereine bleiben. Zurzeit sind wir im Handball führend und sogar im Fußball, wenn man vom FC Südtirol absieht. Wir sind im Turnen, Schwimmen und in Badminton sehr gut, und wir haben sogar eine Sektion Behindertensport. Willy Vontavon

Sekretär Claudio Zorzi: „Ab sofort ist jeder aktive Sportler auch Mitglied im SSV“ Voraussetzung schaffen, dass wir dieses Projekt vorantreiben können. Dann werden wir um Beiträge anfragen – bei der Gemeinde Brixen, die ja auch die Vereinssitze anderer Vereine mitfinanziert, aber vor allem auch beim Land. Ich glaube, das Land hat ein Interesse daran, dass zwei so altgediente Vereine wie SSV und WSV einen ordentlichen Sitz bekommen. Außerdem können wir sehr viel in Eigenarbeit erledigen, und ich bin überzeugt, dass wir auch von Gönnern und Freunden Spenden für ein so ambitioniertes Projekt bekommen könnten. Im Moment gibt es aber nur die Idee für dieses Ziel... Claudio Zorzi: Es gibt einige Vorgespräche, und wenn die Politik den Startschuss gibt, laufen wir los. Die Gemeinde hat im August in einem Treffen mit den Vereinen ausgesagt, dass man beabsichtigt, einige sportliche Strukturen den Vereinen zur Führung zu übergeben. Diese Aussage passt perfekt zu unserer Vision. Eigentlich könnte die Gemeinde froh sein, wenn jemand den heutigen Schandfleck Fischzucht aufwertet. Vielleicht tut sich ein Sportverein sogar leichter, zu Landesgeldern zu kommen... Ralf Dejaco: Das ist sehr gut möglich. Ich bin aber auch felsenfest davon überzeugt, dass ein gut geführter niveauvoller Gastronomiebetrieb in dieser Zone sehr gut funktionieren würde; wenn die zwei Vereine diesen führen, können mit den Erlösen die institutionellen Tätigkeiten der Vereine mitfinanziert werden.

steckbrief Der neue Vorstand des SSV Brixen Präsident: Ralf Dejaco Vize-Präsident: Hansjörg Auer Koordination Sektionstätigkeiten, Geselliges: Irene Kahl Verwaltung und Finanzen: Stephan Dejaco Verwaltung, Rechtsberatung: Paul Cestari Allgemeine Tätigkeiten: Walter Nitz Koordination Sektionstätigkeiten, Geselliges: Claudio Cestari Sekt. Leichtathletik: Manuel Pastore Sekt. Fußball Herren: Paul Seeber Sekt. Fußball Damen: Renate Hilldbrand Sekt. Volleyball: Walter Unterleitner Sekt. Turnen Herren: Hansi Kahl Sekt. Handball Damen: Helga Dejaco Sekt. Behindertensport: Michaela Kofler Sekt. Bogenschießen: Armin Theiner Sekt. Badminton: Bernhard Thomaser Sekt. Rollsport: z.Z. Ralf Dejaco Sekt. Yoseikan: Stefano Rossi Sekt. Handball Herren: Markus Stockner Sekt. Turnen Damen: Gabi Mellauner Sekt. Schwimmen: Franco Letrari Sekretariat, Organisation: Claudio Zorzi Buchhaltung, Verwaltung: Annemarie Mitterutzner 91


„Wir wollen Jamaika schlagen“ Der ehemalige Rodel-Vizeweltmeister Martin Gruber aus Latzfons ist seit etwa einem Jahr Trainer der brasilianischen Bobfahrer. Das Team des Vierer-Bobs hat sich bereits für die Olympischen Spiele in Turin qualifiziert, der Zweier-Bob muss noch das olympische Limit schaffen.

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Herr Gruber, Sie sind ein ehemaliger erfolgreicher Spitzenathlet im Naturbahnrodeln. Was waren Ihre größten Erfolge? Es freut mich, dass sich der „Brixner“ noch daran erinnert. Sportlich gesehnen waren meine besten Jahre von 1995 bis 2000. Bis dahin habe ich sechs Weltcup­ rennen gewonnen und wurde in Finnland Vizeweltmeister. Wie kam es zum Kontakt mit der brasilianischen Bob-Mannschaft? Bei einer Heißluftballonfahrt lernte ich zufällig den brasilianischen Präsidenten des Eissportverbandes kennen. Nachdem ich daraufhin zwei Athleten aus Brasilien mit Erfolg das Naturbahnrodeln beigebracht hatte, trainierte ich später zwei weitere Athleten für die KunstbahnWeltmeisterschaft 2005 in Salt Lake City. Daraufhin wurde mir Ende 2004 gleichzeitig die reizvolle Aufgabe übertragen, die brasilianischen Athleten für die Olympischen Spiele 2006 in Turin vorzubereiten. Da konnte ich natürlich nicht Nein sagen. Ich war bereits in Rio de Janeiro und führte ein Sondertraining auf der Copacabana durch. Da kommen nicht nur die Sportler ins Schwitzen... Und wie läuft es derzeit? Das Team des Vierer-Bobs hat sich bereits für die Olympischen Spiele 2006 qualifiziert. Das Team des Zweier-Bobs muss erst noch einige Rennen absolvieren, denn derzeit haben diese das vorgeschriebene olympische Limit noch nicht ganz erreicht. Für mich ist es jedenfalls eine tolle Gelegenheit, mit dem brasilianischen Bobteam an Olympi92

Für die brasilianische Bobmannschaft zählt vor allem eines: Dabei sein ist alles! Teams sein. Wir werden wohl alle gleich aufgeregt sein.

schen Spielen teilzunehmen, zumal Naturbahnrodeln auch 2010 in Vancouver in Kanada leider nicht olympische Disziplin sein wird. In Brasilien fällt bekanntlich wenig bis kein Schnee! Wo und wie wird trainiert? Sind Sie immer dabei? Ihre Wintersaison verbringen die Brasilianer am Strand. Die Athleten werden auf europäischen Bahnen trainiert, damit sie das olympische Limit bewältigen und sich qualifizieren können. Es ist für die Athleten immer etwas Besonderes, wenn sie zum ersten Mal auf Schnee und Eis trainieren. Die meisten haben mit der Kälte zu leiden, da sie die Vorteile der „langen Unterhosen“ nicht kennen. Alle Sportler sind ausgezeichnet durchtrainiert. Der Anschieber im Viererbob hat sogar bei der Sommerolympiade in Sydney eine Medaille gewonnen. Ob ihm das auch in Turin gelingen wird, wird sich zeigen. Hat die Mannschaft bei der Olym­ piade in Turin eine Chance? Welches Ziel wird angestrebt?

Martin Gruber ist Trainer der brasilianischen Bobfahrer Wir wollen unter die ersten drei! Nein, Scherz beiseite: Für das Team von Brasilien zählt das olympische Motto – dabei sein ist alles! Mein persönliches Ziel ist es zudem, dass alle Athleten den Wettkampf gesund überstehen und dass wir das Team von Jamaika überholen. Die Sportler sind jedenfalls hoch motiviert und ehrgeizig. Es werden mit Sicherheit spannende Rennen. Ist dies die erstmalige Olympiateilnahme? Für meine Athleten ist dies bereits die zweite Teilnahme an den Spielen. Für mich wird es die erste als Trainer eines Bob-

Was reizt Sie dabei im Besonderen? Ich freue mich auf die Eröffnungsfeier, das olympische Feuer und den Einmarsch mit meiner Mannschaft. Brasilien ist ein wunderbares Land, die Lebensweise der Brasilianer ist in Italien mittlerweile etwas trendy. Ich fühle mich trotzdem als Südtiroler und würde die Dolomiten auch nicht gegen einen Strand eintauschen. Der Kino-Hit „Cool Runnings“, in dem die wahre Geschichte von vier Jamaikanern, die erstmals bei Olympischen Spielen im Vierer-Bob antraten, verfilmt wurde, hat vor einigen Jahren einen Riesenerfolg gefeiert. Parallelen zu besagtem Film sind unübersehbar... Ich hoffe, es kommt zumindest beim Bobrennen zu keinen Parallelen. Sollte sich doch einer verkehrt in den Bob setzen, dann werden wir an der Fortsetzung des Films weiterarbeiten. Thomas Oberrauch


Große Nachfrage Mit der Landesmeisterschaft, die vor kurzem in Leifers stattfand, ging für die Bogenschützen des SSV Brixen ein erfolgreiches Jahr zu Ende.

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Bereits zu Jahresbeginn konnte sich Sarah Chiti für die Hallen-Italienmeisterschaften qualifizieren und bald darauf Mirjam Falkensteiner und Sophia Hellmundt für die Spiele der Jugend. Sarah Chiti qualifizierte sich auch für die FITA-Italienmeisterschaften und erzielte im heurigen Jahr insgesamt zehn Podestplätze, wovon sie sechs mal als Siegerin hervorging. Auch Mirjam Falkensteiner, Sophia Hellmundt und Laurenz Frener, alle in den Kategorien Schüler A und B, haben bei jedem Turnier, an dem sie teilnahmen, einen Podestplatz erzielt.

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Samstag, 3. Dezember

Saisonsbeginn Samstag, 17. Dezember

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Neujahrs-Show & Feuerwerk

Erfolgreiche Bogenschützen Beim Sportfest konnte jeder selbst den Umgang mit Pfeil und Bogen testen

Foto: Willy Vontavon

So auch bei den Landesmeisterschaften in Leifers. Dort erzielte Sarah Chiti mit ihrem zweitbesten Ergebnis den Landesmeistertitel in der Klasse Compound Damen. Mirjam Falkensteiner wurde Landesmeisterin in der Klasse Schüler A, Sophia Hellmundt wurde zweite in derselben Klasse. Laurenz Frener wurde Landesmeister in der Klasse Compound Schüler B, und Mario Chiti erreichte bei dieser Landesmeisterschaft den zweiten Platz in der Kategorie Blankbogen Veteranen. Ein weiterer Erfolg für die Bogenschützen des SSV Brixen war Anfang September die zahlreiche Teilnahme der Brixner Bürger am Sportfest in Brixen. Den ganzen Tag über herrschte großes Interesse, selbst mal mit Pfeil und Bogen ins Gold zu treffen oder einen Luftballon zu „erlegen“. „Dieses Sportfest“, so Sektionsleiter Armin Theiner, „hat sehr geholfen, das Bogen-

schießen in Brixen und Umgebung bekannter zu machen.“ Das machte sich laut Theiner „vor allem in der darauf folgenden Zeit bemerkbar, als sich immer mehr Kinder und Jugendliche beim Verein meldeten, um sich dort einzuschreiben.“

Die Suche nach Nachwuchstrainern

Sportlehrern und Sportstudenten gesucht. Interessierte können sich beim Sektionsleiter Armin Theiner melden: E-Mail armin.theiner@dnet.it. Sollte eine solche Zusammenarbeit gelingen, denkt der Verein an die Organisation weiterer Kurse für Anfänger oder auch für ganze Schulklassen. Die Nachfrage dazu besteht bereits.

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Breite Pisten, Powder, Tiefschnee – das ist unser Südtiroler

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Dieser „Ansturm“ von neuen Mitgliedern ist allerdings mit organisatorischen Schwierigkeiten verbunden: Bisher schaffte es das bewährte Trainer-Team, alle neuen Mitglieder gut zu betreuen. Aber für die Zukunft braucht man Verstärkung für das Trainer-Team. Aus diesem Grund wird nun eine enge Zusammenarbeit mit 93


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Modern telefonieren IP-Telefonie lässt sich nicht nur durch VoIP definieren – es bietet neben VoIP eine Vielzahl an praktischen und zukunftsweisenden Features, mit denen Unternehmen viel Geld sparen können.

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Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie kommen am Morgen in Ihr Büro in Brixen und loggen sich ins Firmennetzwerk ein. Automatisch öffnet sich ein Programm, das Ihnen verrät, dass in Ihrer Abwesenheit fünf Kunden angerufen haben. Die Software informiert Sie aber auch darüber, welche Kunden es waren und ob der Anruf von einem Ihrer Mitarbeiter übernommen wurde. Im Posteingang von Microsoft Outlook finden Sie eine Voicemail vom gestrigen Abend: Außerhalb der Geschäftszeiten hatte ein Kunde angerufen, und Ihre Telefonanlage hat die Nachricht aufgezeichnet, eine Tondatei generiert und Ihnen diese als Mail zugeschickt. Am Nachmittag loggen Sie sich in Ihrer Filiale Sterzing ins Firmennetz ein, und automatisch öffnet sich dieselbe Applikation. Oder Sie sitzen im Hotel in Berlin, verbinden sich über das Internet ins Firmennetz, schließen ein USB-Kopfhörermikrophon an Ihrem Laptop an – und telefonieren mit Lokaltarif. Natürlich sind Sie an allen drei möglichen Standorten unter derselben Telefonnummer erreichbar.

„Entwicklungsschub notwendig“ Im Grunde war es längst an der Zeit, dass das Telefon aus seiner technischen Lethargie aufwachen würde. „Wir sind es gewohnt, das Telefon in einer sehr elementaren Art und Weise zu benutzen“, sagt dazu Martin Plunger von ACS Data Systems,

„für das Telefon war ein Entwicklungsschub unbedingt notwendig“. Vor allem aber war es höchste Zeit, dass das Telefon im Inneren eines Unternehmens kein Inseldasein mehr fristen würde, sondern dass es ins Firmennetz integriert wird.

IP-Telefonie In der Fachsprache heißt dies „IP-Telefonie“, weil jedes Telefongerät über eine eigene IP-Adresse verfügt und somit ein effektives Teil des Firmennetzes wird. Die Integration der Telefonie in die PC-Welt eröffnet eine neue Dimension von Telefonfunktionen. Features, die mit klassischen Telefon-Anlagen nicht oder nur mit hohen Kosten realisierbar waren, werden mit „SwyxWare“ zur Selbstverständlichkeit, wie zum Beispiel personalisierte Voicemails für jeden Mitarbeiter oder Wählen aus Microsoft Outlook. Kein lästiges Abschreiben von Telefonnummern mehr, denn Gesprächspartner können entweder direkt aus den Outlook-Kontakten oder aus anderen Applikationen, die über eine TAPI-Schnittstel-

le verfügen, wie zum Beispiel MS Word, Kundendatenbanken oder Warenwirtschaftssysteme, über die Taste F11 angewählt werden. Außerdem werden Anrufer anhand der vorhandenen Outlook-Kontakte identifiziert, so dass man sofort über den jeweiligen Gesprächspartner informiert ist.

Voice over IP Für Unternehmen mit mehreren Filialen sind die Vorteile von „Swyx-Ware“ eklatant: Firmeninterne Telefonate sind bei einem gemeinsamen Firmennetz gebührenfrei, weil die Sprache über das Firmennetz „transportiert“ wird.

Immer up to date Mit „SwyxWare“ bleibt ein Unternehmen auch in Zukunft up to date. Da die Telefonie softwarebasiert ist, bringt man die virtuelle Telefonanlage für neue Systeme und Technologien einfach mit einem SoftwareUpdate auf den neuesten Stand – preisgünstig, innovativ, zukunftsträchtig.

Martin Plunger: „Für das Telefon war ein Entwicklungsschub unbedingt notwendig.“ Es wäre unmöglich, alle technischen Raffinessen und Möglichkeiten, die SwyxWare heute schon anbietet, in diesem Bericht gebührend darzustellen – dazu reicht der Platz ganz einfach nicht. Ein Informationsgespräch bei ACS Data Systems (Tel. 0472 272727) ist in diesem Sinn ohne Zweifel eine für jedes Unternehmen gewinnbringende Zeitinvestition. 95


„Hören bedeutet kommunizieren“ Claudio Rocco, Brixner Geschäftsstellenleiter der Firma Amplifon aus Mailand, gibt über das Problem der Schwerhörigkeit Auskunft.

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Dr. Rocco, wie viele Personen in Italien unter Hörproblemen? C M Y CM In Italien wird die Anzahl von Personen mit einem verminderten Hörsinn auf sechs Millionen geschätzt, davon etwa 700.000 Kinder unter 13 Jahren. Nach diversen internationalen

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Schätzungen leiden weltweit ungefähr 350 Millionen MenanK Hörproblemen. Dies MYschen CY CMY entspricht etwa sieben Prozent der Weltbevölkerung. Wie wird eine beeinträchtigte Hörleistung bezeichnet? Die Beeinträchtigung der

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Hörleistung wird mit dem Fachbegriff „Hypoakusis“ belegt. Schwerhörigkeit bedeutet eine Verminderung der akustischen Wahrnehmung, bedingt durch eine Schädigung des Hörorgans. Was versteht man unter dem Fachbegriff „Presbyakusis“? Unter „Presbyakusis“, zu Deutsch Altersschwerhörigkeit, versteht man ein Nachlassen der Hörwahrnehmung im Alter. Der Hörverlust hängt nicht primär vom Alter ab, sondern ist die Folge verschiedener negativer Umwelteinflüsse, wie zum Beispiel Lärm, Umweltgifte, Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen. Welche Lösungen gibt es bei Hörproblemen? Der Ohrenarzt empfiehlt je nach Art der festgestellten Hörschädigung eine medizinische oder chirurgische Therapie, in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle die Anpassung von Hörgeräten. Wie funktioniert ein Hörgerät? Es handelt sich dabei um ein elektronisches Gerät, das die nötige Verstärkung erbringt, um wieder eine angenehme Lautwahrnehmung zu gewährleisten. Kann man somit sagen, dass die neuen Hörgeräte die Schwerhörigkeit überwinden? Es hat sich vielfach bestätigt, dass Hörgeräte in den meisten Fällen zu einer deutlichen Hörverbesserung führen können. Auf jeden Fall führt die Wiedergewinnung eines sozialen Gehörs zu einer verstärkten Selbstsicherheit und zu einer weitgehenden Unabhängigkeit. Die Hörgeschädigten entkommen dadurch dem unsichtbaren Käfig der Isolation.


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Ein moderner Design-Klassiker Die SLK-Klasse von Mercedes-Benz zieht alle Blicke auf sich. Schließlich strahlt das Design mehr Kraft und Energie aus als je zuvor. Höchstleistungen findet man auch sonst überall: Vom AMG V8-Motor über das großzügige Raumkonzept bis hin zu den Ausstattungen.

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Ein ultramodernes Design und doch bereits ein Klassiker: Die SLK-Klasse von MercedesBenz ist Aufsehen erregend. Die Fachpresse taufte das Auto „kleinen Silberpfeil“. Kein Wunder, denn von der Kühlernase mit den Lamellen bis hin zum markanten Heck zollt die SLK-Klasse dem legendären Rennwagen sehr viel Respekt. Ein Blick genügt, und es ist au-

genscheinlich, dass das Design direkt vom Motorsport stammt. Und doch ist der Roadster ein unverwechselbarer SLK mit innovativen Designdetails.

Offen fahren auch bei kalten Temperaturen Sie möchten offen fahren, selbst wenn es draußen etwas kälter wird? Kein Problem mit der auf Wunsch erhältlichen Kopfraumheizung AIRSCARF: Kanäle im Sitz sowie in der

Die schönste Jahreszeit.

Kopfstütze befördern warme Luft nach oben und richten einen angenehm warmen Luftstrahl auf den Nacken. Die Lufttemperatur regeln Sie ganz einfach über drei Stufen in der Mittelkonsole. Ein Gebläse in der Sitzlehne kontrolliert die erforderliche Ausströmgeschwindigkeit und passt sie automatisch der Fahrgeschwindigkeit an. Alles, damit die Fahrt in der SLK-Klasse zum puren Vergnügen wird. Zu den Probefahrten sind Sie bei den Verkaufsstellen

von „Autoindustriale“ in Bozen und Bruneck herzlich willkommen.

Der neue SLK 280 V6. Ein eiskalter Wintermorgen. Was für ein wunderschöner Tag. Ich benötige nur 22 Sekunden, um das Hard Top zu öffnen und die Kälte schwindet. Der Windschott schützt mich und der Airscarf mit seinem warmen Luftstrahl hüllt mich ein wie ein Kaschmirschal. Ich drehe den Zündschlüssel und das Rauschen des kraftvollen 6-Zylinder Motors lässt mich wieder ein leises Frösteln verspüren. Sonnenbrille und durchstarten... Bereit, 231 PS “on the rocks” zu genießen.

Ab � 190* monatlich mit Light-Lease. Exklusiv bei Autoindustriale 3 Jahre Garantie und Evodrive Führerscheinversicherung. *Das Beispiel bezieht sich auf ein SLK 200 Kompressor, Preis inklusive Zulassung � 38.700 inkl. MwSt. (ohne IPT): Anzahlung � 13.118 oder eventuelle Gebrauchtwageneinnahme und 35 Monatsraten zu � 190, Rückkaufmöglichkeit von � 20.898. Verwaltungsspesen � 218,40. (T.A .N . 2,82% - T.A .E .G . 3,46%). Aktion gültig bis zum 31. Dezember 2005. Mit Zustimmung der DaimlerChrysler Servizi Finanziari S.p.A. Verbrauch (l/100 km): innerstädtisch 13 – außerstädtisch 6,9 – insgesamt 9.1. CO2 Abgaswerte: 218 g/km.

Galvani Straße, 41 - BOZEN - Tel. 0471/550000 J. G. Mahl Straße, 48 - BRUNECK - Tel. 0474/570000 www.autoindustriale.com 99


Neue Wellness-Welten Ob private Badeinrichtungen, Sauna, Hotelbad, Wellness-Bereich oder Accessoires: Sanikal macht jedes Bad zu einer Erlebniswelt. Modernes Design, hochwertige Materialien und Armaturen sowie Platz sparende Lösungen stehen dabei im Vordergrund.

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Der Badspezialist Sanikal in Brixen hat kürzlich eine neue Ausstellung für Sauna, Hotelbäder, Wellness und Accessoires eröffnet. Wer die Einrichtung seines Badezimmers erneuern oder zu Hause eine WellnessLandschaft einrichten möchte, kann sich ab sofort bei Sanikal im Gewerbepark „Julius“ Tipps und Ratschläge holen. Sanikal ist seit fast 20 Jahren auf Badeinrichtung spezialisiert. Für das Unternehmen stehen

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moderne Badekultur, Wohlbefinden, Entspannung und Harmonie bei der Gestaltung des Badezimmers im Vordergrund. Ein Bad soll funktionell sein und gleichzeitig einen Raum der persönlichen Entfaltung darstellen. Mit dem Einbau einer Dampfdusche oder eines Dampfbades, eines Whirlpools oder einer Sauna, mit farblichen Akzenten, Musik und den richtigen Accessoires, Sitzgarnituren im Innen- und Außenbereich ist es möglich, sich zu Hause eine Wellness-Oase zu schaffen; dafür genügen schon zehn Quadratmeter in Bad, Garten, Dachgeschoss oder Keller.

Lösungen für Private und Hotellerie Sanikal ist Ansprechpartner für Private, aber auch für die gehobene Hotellerie. Gerade im Hotelbereich muss das Bad eine kleine Wellness-Welt für sich sein – dabei spielen Exklusivität, Pflegeleichtigkeit und Kosten eine große Rolle. „Diese Gratwanderung ist für uns jedes Mal eine Herausforderung. Unsere langjährige Erfahrung hilft uns jedoch, für den privaten Haushalt sowie für Beherbergungsbetriebe jeder Größenordnung die richtige, Platz sparende und individuelle Lösung zu finden.

Unsere Stärke liegt in der Flexibilität, Schnelligkeit und individuellen Beratung von der Planung bis zur Realisierung“, ist Jürgen Folie, Juniorchef und Geschäftsführer der Filiale Brixen, überzeugt. Sanikal führt Produkte von 40 ausgewählten Herstellern wie Jacuzzi, Hans Grohe, Duka Duschkabinen, Hoesch, Duravit, Pharo, Duscholux und viele mehr.

Sanikal KG Vittorio-Veneto-Straße 69C 39042 BRIXEN Tel. 0472 801205 brixen@sanikal.com


Kostenrechnung gewinnt für Südtiroler Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Dies zeigt das rege Interesse an einer von Ombis Unternehmenssoftware initiierten Veranstaltungsreihe zum Thema Kostenrechnung in Bruneck, Meran und Bozen, an der 170 Unternehmen teilnahmen.

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Die Vorteile von Kostenrechnung liegen auf der Hand: Sie beschafft Informationen zu Kosten und deren Ursachen und hilft, die Kostensituation unter Kontrolle zu halten. Dies ist umso wichtiger in wirtschaftlich schwachen Zeiten, in denen der Preisdruck steigt. Aber auch in Wachstumszeiten kann Kostenrechnung zur Steigerung des Gewinns beitragen und damit einen wertvollen Nutzen für das Unternehmen stiften. Wer langfristig erfolgreich am Markt tätig sein möchte, kann daher auf Kostenrechnung nicht verzichten. Die konstante tägliche Umsetzung von Kostenrechnung vermögen viele Unternehmen aber nicht zu realisieren. Grund dafür ist, dass bei der Durchführung von Kostenrechnung zeitaufwändige, händische Methoden oder einfache Tabellenkalkulationsprogramme zum Einsatz kommen.

Speziallösungen Wer Kostenrechnung zeit­ sparend und effizient durchführen und aktuelle Ergebnisse täglich verfügbar haben möchte, sollte auf Speziallösungen zurückgreifen. Ombis Unternehmenssoftware stellt eine solche Lösung bereit: ein Kostenrechnungsmodul innerhalb der Standard-Unternehmenssoftware Ombis erlaubt

es, Kostenrechnung auf regelmäßiger Basis durchzuführen. Die benötigten Daten werden automatisch aus dem Buchhaltungsprogramm übernommen. Dies bedeutet: kein zusätzlicher Aufwand, minimiertes Fehlerrisiko und keine Abhängigkeit von selbst ausgeklügelten Lösungen bei der Durchführung von Kostenrechnung. Die Implementierung von Ombis Unternehmenssoftware hängt von Umfang und Komplexität der Prozessabläufe im Unternehmen ab. Grundsätzlich kann das Programm aber in wenigen Tagen eingeführt werden. Für die Bedienung von Ombis sind keine Spezialkenntnisse vonseiten des Benutzers nötig. Die Interpretation der Auswertungen erfordert lediglich ein Basiswissen in Finanzmanagement, das in Kursen problemlos erworben werden kann. Der Unternehmer erhält mit Ombis Unternehmenssoftware regelmäßig aktuelle Informationen zur Kostensituation seines Unternehmens, nach denen er seine Entscheidungen ausrichten kann. Der Erfolg des Unternehmens bleibt so nicht der Intuition des Unternehmers überlassen: er erhält ein solides Fundament, das gezieltes Vorgehen ermöglicht. Informieren Sie sich unter www.ombis.it

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Werbemitteilung: Für weitere Informationen und Details verweisen wir auf die Informationsblätter, die Sie in unseren Geschäftsstellen erhalten.

Die interessante Alternative für Ihre Unternehmensinvestition

Leasing mit Raiffeisen Spielraum ist wichtig für Ihr Unternehmenswachstum. Leasing schont das Eigenkapital Ihres Unternehmens durch die hundertprozentige Finanzierung des Leasinggutes und bietet steuerliche Vorteile durch die vollständige Absetzbarkeit der Leasingrate. Raiffeisen bietet Ihnen Leasing-Finanzierungen für:   

Bestehende Immobilien - Firmengebäude, Betriebshallen, Lager usw. Noch zu bauende Immobilien - Zukünftige Gebäude zur Ausübung Ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit. Mobilien - Fahrzeuge, Maschinen etc.

Weitere Informationen zum Raiffeisen-Leasing erhalten Sie bei Robert Neumair (Tel.: 0472/824145 oder per E-Mail an robert.neumair@raiffeisen.it).

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Mehr Spielraum für Unternehmensvisionen Ob für Immobilien, Maschinen oder Fahrzeuge: Leasing bietet eine interessante Alternative bei der Finanzierung der Unternehmensinvestition. Robert Neumair, einer der Experten für Leasing bei der Raiffeisenkasse Eisacktal, erklärt die Vorzüge dieser Finanzierungsform. Welche Vorteile bietet das Leasing?

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„Leasing“ stammt aus dem Englischen und bedeutet ursprünglich „mieten“. Zwischen Leasing und klassischen Mietverträgen bestehen allerdings wesentliche Unterschiede. Das Leasing-Prinzip ist einfach: Man wählt die Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge oder die zu kaufende oder zu bauende Immobilie, die man benötigt. „Die Leasinggesellschaft kauft das von Ihnen ausgewählte Objekt und stellt es Ihnen sofort zur Verfügung“, erläutert Robert Neumair. „Zunächst leisten Sie eine Anzahlung. Anschließend werden für einen fest vereinbarten Zeitraum feste Leasingraten gezahlt.“ Am Ende des Leasingvertrages kann das geleaste Objekt – im Gegensatz zu einem Mietvertrag – erworben werden, indem man den verbliebenen Restwert bezahlt. Es ergibt sich also eine Finanzierung ohne etwaige Kapitalverluste.

Interessant für Unternehmen mit hoher Ertragskraft Leasing eignet sich vor allem als Finanzierungsform, wenn der Betrieb eine hohe Ertragskraft hat. „Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass der hohe zu versteuernde Gewinn durch die Abschreibungen der Leasing­ raten reduziert wird“, betont Neumair.

Leasing schont das Eigenkapital des Unternehmens durch die hundertprozentige Finanzierung des Leasinggutes und bietet steuerliche Vorteile durch die vollständige Absetzbarkeit der Leasingrate. Man kann die Investitionskosten des Leasinggutes auf die Hälfte der gesetzlich vorgeschriebenen Abschreibedauer aufteilen. Diese Möglichkeit empfiehlt sich für Unternehmen, die hohe Gewinne aufweisen. Was die wenigsten wissen: Das Land Südtirol, der italienische Staat und die Europäische Union bieten verschiedene Fördermöglichkeiten an, die auch bei Leasingverträgen greifen. Durch eine eigene Konvention zwischen Raiffeisen und der Provinz Bozen kann man bei jeder Raiffeisenkasse Leasing als Finanzierungsform nutzen und dabei die Fördergelder des Landesrotationsfonds in Anspruch nehmen. Raiffeisen bietet Leasing-Finanzierungen sowohl für Immobilien – für bestehende und noch zu bauende – als auch für Mobilien wie Fahrzeuge, Obstsortierungsanlagen, Maschinen und anderes an. „In jedem Fall ist zu prüfen, welche Finanzierungsform sich für das eigene Unternehmen am besten eignet. Die optimale Lösung zu finden ist nicht immer einfach und hängt stets von der individuellen Lage, den Wünschen und Zielen des Unternehmers ab“, betont Neumair. Um sie zu finden, wendet man sich am besten an einen fachkundigen Berater. „Wir von der Raiffeisenkasse Eisacktal liefern beim Leasing einen umfangreichen Service, der sich von der Bewertung bis zur rechtlichen

Robert Neumair, Firmenkundenbetreuer und Leasing-Experte

Beratung erstreckt. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass unsere Kunden nicht nur unser Know-how, sondern vor allem unsere Rundum-Betreuung schätzen.“

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Leistungs­ starke Präsenz in Brixen Auf dem Motorrad meistert man den Stadtverkehr souverän und ohne lange Wartezeiten.

Albert Rier, Inge und Rudi Pitscheider, Irmgard Rier

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Doch wo findet man das geeignete Motorrad? Und welches Motorrad eignet sich für den individuellen Fahrstil und für welche Strecken? Seit kurzem gibt es in Brixen ein neues Motorradfachgeschäft mit einer großen Auswahl an Motorrädern und Bestandteilen führender Marken. Anfang Dezember ist das Motorradfachgeschäft Moto Market von Sterzing nach Brixen übersiedelt und präsentiert sich nun im Parterre des ACS-Gebäudes an der Brennerstraße 72 mit einer großen Ausstellungsfläche. Betriebsinhaber Rudi Pitscheider ist seit 23 Jahren in der Branche tätig und führte das Geschäft in Sterzing viele Jahre lang. Mittlerweile wird er von Sohn Christian tatkräftig unterstützt.

Ausführung der Maler- und Gipsarbeiten bei Moto Market

F.lli Gasparini Maler – Lackierer Dekorateur BRIXEN · Tel. 0472 832365 Fax 0472 832368 104

Große Feier Zur Einweihungsfeier am 3. Dezember waren trotz widriger Wetterverhältnisse zahlreiche Bekannte und Motorradfreunde erschienen, um den neuen Firmensitz zu besichtigen und mit den Pitscheiders zu feiern. Rudi Pitscheider begrüßte die Gäste und dankte allen Handwerkern für die pünktliche Ausführung der Umbauarbeiten, im Be-

Christian, Inge, Rudi, Alex Pitscheider

Walter Amort sonderen Stefan Gasparini für die Ausführung der Maler- und Gipsarbeiten. Danach folgten kurze Grußworte der Ehrengäste sowie die Segnung der Räumlichkeiten. Die Eröffnungsfeier klang mit einem kleinen Buffet und einem geselligen Beisammensein aus.


Sichtbar mehr

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Genug gute Gründe für einen Wechsel !

Die Brille hat sich längst vom lästigen Sehbehelf zum modischen Accessoire gewandelt. Sie prägt das äußere Erscheinungsbild des Brillenträgers und ist fester Bestandteil des modischen Auftretens.

Bei Miller Optik in der Brixner Stadelgasse steht der Kunde im Mittelpunkt. Ein junges dynamisches Team nimmt sich Zeit für eingehende Gespräche und umfangreiche Beratung. Jeder Brillenträger hat individuelle Anforderungen, die in Bezug auf Sehstärke, Farbtyp bis hin zur Kopfform unterschiedlichste Ansprüche an die Brille stellen.

Zufriedenheitsgarantie & Brillenversicherung Miller Optik, ein Familienbetrieb, der bereits seit 1871 besteht, ist mit elf Geschäften, davon einer Niederlassung in Brixen, Tirols größter Augenoptiker. Die einzigartigen Garantie- und Serviceleistungen zeichnen Miller Optik aus. Zu diesen gehören unter anderem die Zufriedenheitsgarantie und die Brillenversicherung. Die Zufriedenheitsgarantie gewährt den Kunden sechs Wochen lang volles Umtauschrecht oder die Rückgabe des Kaufpreises. Zudem ist die Brille ab dem Kauf kostenlos ein Jahr lang gegen Bruch, Diebstahl und Verlust versichert.

Preisgarantie Einzigartig erweist sich auch die Preisgarantie von Miller Optik. Durch spezielle Komplett-

preis-Angebote, die sowohl eine Markenfassung wie die Gläser umschließen, sparen Kunden beim Kauf einer Nah-, Fernoder Gleitsichtbrille bares Geld. Auch im Bereich Kontaktlinsen bietet Miller Optik mehr. Die Firmenphilosophie spricht für sich: „Anpassung und Sehberatung mit Verantwortung“.

Sportbrillen Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass optimales Sehen mehr Leistung im Sport bringt. Deshalb sollte im Sport niemals auf perfektes und entspanntes Sehen verzichtet werden. Fast alle Sportbrillen von Miller Optik lassen sich mit einer individuellen Gläserstärke verglasen. Eine vielfältige Auswahl an Sportbrillen macht das Finden der passenden Brille einfach. Brauchen Sie noch Geschenksideen für Weihnachten? Wie wär’s mit einem Kleinfeldstecher, Fertiglesebrillen oder Gutscheinmünzen für Brillen oder Sonnenbrillen?

... bei uns jetzt schon die neueste Brillenmode - Trends 2006 â }>ÀÌ }iÊ-i ÊÕ `Ê- i LÀ i >ÕÃÜ> Ê> Ê ÌiÀ >Ì > i Ê >À i `ià } iÀÊ Ê> i Ê*Ài à >}i °

iÀÊ"«Ì Ê L Stadelgasse 4d I-39042 Brixen Tel: 0472 / 834 529 105


Theater & Kabarett

Musik

Fr., 13. Dezember Enrico IV Theateraufführung in italienischer Sprache Forum Brixen, 20.30 Uhr

Do., 15. Dezember Wie klingt Weihnachten? Konzert des Unichores Brixen Fakultät für Bildungswissenschaften, Aula 2.04, 20 Uhr

12., 13., 14. Jänner Tote zählen keine Schafe Kabarett mit Alexander Liegl und Michael Altinger Dekadenz, 20.30 Uhr

Do., 15. Dezember Steinbold & Isa Wiss Jazzkonzert Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr

Mi., 18. Jänner Pettersson, Findus und der Hahn Ein tierisches Stück für Kinder ab 6 Jahren Forum Brixen, 8.45 Uhr

Fr., 16. Dezember Gasslsingen der Mittelschule O. v. Wolkenstein Brixen, Altstadt, 16.30 Uhr

Fr., 20. und Sa., 21. Jänner Die Einbrenn des Lebens Kabarett mit Martin Puntigam Dekadenz, 20.30 Uhr

Sa., 17. Dezember Alpenländisches Adventsingen Kapuzinerkirche, 20 Uhr

Mi., 25. Jänner Winnie, der Bär Kindertheater ab 3 Jahren Dekadenz, 15.30 Uhr

Sa., 17. Dezember Symphonic Winds Vahrn, Haus Voitsberg, 20.30 Uhr

Film

So., 18. Dezember Jungbürgerkapelle Brixen Konzert am Weihnachtsmarkt Brixen, Domplatz, 15 Uhr

Mo., 12. Dezember Maria Full of Grace Film in italienischer Sprache Forum Brixen, 20.30 Uhr

So., 18. Dezember Adventsingen mit dem Männerchor Neustift Neustift, Stiftskirche, 17 Uhr

Mi., 14. Dezember Sweet home Alabama Liebeskomödie Jugendzentrum kass, 20 Uhr

So., 18. Dezember Weihnachtskonzert Jugendstreichorchester Capriccio und Capriccino; Vinzentiner Mädchenchor Forum Brixen, 18 Uhr

Mo., 19. Dezember Der Tod eines Bürokraten Film in deutscher Sprache Forum Brixen, 20.30 Uhr

Do., 5. Jänner Neujahrskonzert mit den Singphonikern Forum Brixen, 20 Uhr

Veranstaltungen selbst veröffentlichen? Kein Problem! Die Inhalte des vorliegenden Veranstaltungskalenders sind mit dem entsprechenden Bereich des Brixner Internet-Stadtmagazins brixen.net gekoppelt. Vereine und Veranstalter können nach einer Registrierung kostenfrei Hinweise auf ihre Veranstaltungen in den Be­reichen Theater, Musik und Sport veröffentlichen. Vor Drucklegung des „Brixner“ werden die Inhalte aus brixen.net für die Seite „Tipps & Events“ übernommen. Wer diesen Service in Anspruch nehmen möchte, kann sich beim Projektleiter Oskar Zingerle nähere Informa­ tionen einholen: Telefon 0472 060200, e-mail: oskar.zingerle@brixmedia.it

Sa., 7. Jänner Brass Band Pfeffersberg Konzert Forum Brixen, 20.30 Uhr So., 8. Jänner Brass Band Pfeffersberg Konzert Forum Brixen, 17 Uhr Mi., 18. Jänner Für mich soll’s rote Rosen regnen Hildegard-Knef-Revue mit Ingeborg Esposito Bliem Dekadenz, 20.30 Uhr Do., 19. Jänner Bass x 3 Jazzkonzert Dekadenz, 20.30 Uhr Sa., 21. Jänner Lustvolle Liebeslist Scharfsinniges und Schamloses, Sinnliches und Sittsames in Märchen und Musik Jukas, 20 Uhr

Sa., 17. Dezember Weihnachtsmarkt - Lebende Krippe auf dem Podium am Domplatz Domplatz, 16.30 Uhr Sa., 17. Dezember Weihnachtsmarkt - 1. Verlosung Brixner Weihnachtsüberraschung Domplatz, 17.30 Uhr Fr., 30. Dezember Hauptverlosung der Preise Brixner Weihnachtsüberraschung Domplatz, 17 Uhr Sa., 31. Dezember Große Silvesterfeier mit Feuerwerk Brixen, Domplatz, ab 22 Uhr So., 1. Jänner Neujahrsspaziergang ins Brixner Mittelgebirge Infos bei Walter Kircher, Tel. 347 1103535 Start bei der Vorhalle Dom, 11.15 Uhr

weiterbildung Bildungshaus Kloster Neustift 9. und 10. Jänner Der mündige Patient Wie sollte der ideale Umgang mit Patienten aussehen? 12. bis 14. Jänner Word, Grundkurs 13. und 14. Jänner Rhetorik – Schritte zum guten Sprechen II 18. bis 20., 30. und 31. Jänner Projektmanagement mit MS Project

Infos: Tel. 0472 835588 E-Mail: bildungshaus@kloster-neustift.it

Cusanus Akademie 17. Dezember Beckenboden unter Druck Ent-spannung und Kräftigung des Beckenbodens 29. bis 31. Dezember Ehevorbereitungskurs 19. Jänner Osteopathie: Wirkung und Anwendungsbereich 25. Jänner, 15 bis 18 Uhr Neue Süchte 28. Jänner, 15 bis 18.30 Uhr Visionen, Erscheinungen und Ekstasen am Beispiel der Seher von Medjagorie und der Myrna aus Damaskus in Syrien

Info: Tel. 0472 832204 E-Mail: info@cusanus.it

KVW Bildungsreferat Bezirk Brixen 16. bis 31. Jänner Massage für den Hausgebrauch II 17. bis 31. Jänner Textverarbeitung mit Word II Vertiefung und Aufbau 106

Sonstiges

17. bis 20. Jänner Richtig schminken 19. Jänner bis 16. März Wenn Eltern sich trennen

Info: Tel. 0472 836060 E-Mail: bezirk.brixen@kvw.org

Jukas 13. Jänner Spieletreff: Spaß bei Brett- und Kartenspielen 14. Jänner Spielerische Anregungen zur Gestaltung einer Märchenstunde 15. und 29. Jänner Ständig diese Mitteilungen... ich möchte auch mal gelobt werden. Das Erlernen sozialer Kompetenzen für den (Schul)Alltag 16. Jänner Meine Facharbeit erfolgreich präsentieren Workshop für Maturanten 21. Jänner Flügge werden Lebenskraft stärken und Krisen bestehen. Elternseminar

Infos: Tel. 0472 279999 E-Mail: bildung@jukas.net

Schulzentrum Salern 23. oder 30. Jänner Der süße Hefeteig 3. Februar Tagung Käsemarketing 6. bis 23. Februar EDV Grundkurs

Infos: Tel. 0472 833711 E-Mail: sbclrkc68@schule.suedtirol.it


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