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Essen & Trinken
Jahrgang 18 · November 2007
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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EXTRA
Brixens Wahrzeichen nach der Restaurierung
Museum im Turm BRENNERBASISTUNNEL Hermann Knoflacher diskutiert mit BBT-Direktor Konrad Bergmeister
PORTRAIT
Warum der Brixner Benno Röggla in Burma grenzenlose Hilfe leistet
SPORT
Brixner Basketball-Mannschaft spielt in der höchsten regionalen Liga
WIRTSCHAFT
Im Gespräch mit Christof Oberrauch vom Unternehmerverband
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IMMOBILIEN DOMUS FRIEDRICH ÜBERBACHER 39042 BRIXEN DOMPLATZ 20 T 0472 834 100 WWW.DOMUS.CC
Editorial
Politik & Gesellschaft 4 | THEMA: Diskussion BBT: Sinnvoll oder nicht?
>>> 4
Menschen & Meinungen >>> 18 18 | Portrait: Benno Röggla: Helfer ohne Grenzen 23 | Pro & Contra 25 | Umfrage: Wie heizt Brixen? Kunst & Kultur >>> 26 26 | THEMA: Weißer Turm: Aufstieg im Turm 32 | Seniorentheater: Aufrecht leben 34 | Gruppe Dekadenz: Das Geschäft mit der Religion 35 | Martin Stadtfeld: Talent der Sonderklasse Freizeit & Sport 46 | THEMA: Ball im Korb 49 | Handball: Nachwuchs erwünscht
>>> 46
Wirtschaft & Umwelt >>> 52 52 | THEMA: Christof Oberrauch: Ungerechte Steuern 58 | Brixen: Ponte Vecchio 59 | Event: Sanikal präsentiert Axor Massaud 60 | Brixen: Sonnige Aussichten Extra 66 | Essen & Trinken
>>> 66
Versprechen eingelöst Anlässlich einer Informationsveranstaltung in Wiesen über den Brenner-Basistunnel vor einigen Monaten, deren Diskussion ich leiten durfte, habe ich dem Publikum versprochen, eine Diskussion zwischen dem Wiener Mobilitätsexperten Hermann Knoflacher und dem Direktor der BBT SE, Konrad Bergmeister, zu organisieren und dieses Gespräch im „Brixner“ zu veröffentlichen. Nun sind die beiden Herren einerseits sehr beschäftigt und andererseits räumlich schwer zu koordinieren, weshalb es uns einige Schwierigkeiten bereitet hat, das Versprechen einzulösen. Unverhofft kam uns der Sender Bozen zu Hilfe, der an einem Montag Abend fürs Fernsehen einen Runden Tisch veranstaltete, an dem außer den beiden genannten auch Landeshauptmann Luis Durnwalder und die zwei Europa-Parlamentarier Sepp Kusstatscher und Michl Ebner teilnahmen. Wir klinkten uns ein und schafften es, zwei Stunden vor Start der LiveSendung in der Eurac ein Gespräch mit den zwei Technikern zu führen. Nicht verblüfft hat mich der Umstand, dass die Auffassungen von Bergmeister und Knoflacher über Sinn oder Unsinn des BBT verschiedener nicht sein konnten. Positiv überrascht hat mich dann aber doch die einhellige Meinung, dass unabhängig vom BBT an Autobahn und Eisenbahn Handlungsbedarf besteht und dass es noch große Potentiale einer Verbesserung der derzeitigen Situation gibt. Bitte erlauben Sie mir noch einen raschen Hinweis: Vor einigen Wochen haben wir das Innenleben des restaurierten Weißen Turms besichtigt. Unsere Begeisterung mündet in einer kleinen Leseraktion, bei der ich Sie um Beteiligung bitte: Wir möchten, dass die Leserschaft unserer Zeitschrift die Patenschaft für eine der Glocken des Glockenspiels übernimmt. Mehr darüber auf Seite 26.
Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
Fotos: Oskar Zingerle
DISKUSSION ZUM BRENNER-BASISTUNNEL
Sinnvoll oder nicht?
Ist der Brenner-Basistunnel eine gute Investition im Sinne der Bürger? Dieser Frage sind wir in einer Diskussion mit dem Wiener Mobilitätsexperten Hermann Knoflacher und dem Brixner BBT-Direktor Konrad Bergmeister nachgegangen.
Herr Knoflacher, was ist denn falsch daran, wenn die Politik versucht, den LKW-Verkehr in einen Tunnel zu verbannen? Auf den ersten Blick haben wir Eisacktaler danach weniger Lärm und weniger Luftschadstoffe… 4
HERMANN KNOFLACHER: Das mag schon sein. Sinnvoller wäre es allerdings, den LKW-Verkehr auf dieser Strecke zu reduzieren anstatt ihn zu verlagern. Ich habe einige Erfahrungen in der Reduktion von LKW-Verkehr.
Ich weiß, dass man, wenn man Reduzierzonen einrichtet, wesentlich weniger LKW-Verkehr hat, weil die Wirtschaft dann die Logistik umstellt. Wenn ich zum Beispiel ein Nachtfahrverbot einrichte, verschwinden rund
40 Prozent der LKWs auf der entsprechenden Strecke. Das habe ich gemacht in Wien und in der Wachau. Die Maßnahmen haben der Wirtschaft nicht geschadet; im System sind enorme Reserven drinnen.
NUR TEILWEISE UNTERSCHIEDLICHE AUFFASSUNGEN: Mobilitätsexperte Hermann Knoflacher und BBT-Direktor Konrad Bergmeister
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Aber es wäre doch besser, wenn der Schienenverkehr im Berg verlaufen würde… KNOFLACHER: Erstens ist dies eine Frage der Wirtschaftlichkeit, und zweitens eine Frage der Betriebssicherheit. KONRAD BERGMEISTER: Der Güterverkehr ist eine komplexe Angelegenheit. Wir haben einerseits die starke Abhängigkeit des Güterverkehrs von bestimmten Wirtschaftsstrukturen und von raumorganisatorischen Elementen. Auf der anderen Seite beobachten wir, dass das Verhalten der Frächter bedingt wird von den jeweils zur Verfügung stehenden Strukturen. Wenn ich eine funktionstüchtige Eisenbahn habe, dann brauche ich sicherlich noch entsprechende rahmenpolitische Maßnahmen, um den Verkehr auf die Schiene zu bringen. Die erste Voraussetzung ist aber, dass es diese Eisenbahn gibt; erst dann kann es gelingen, den Schienenverkehr attraktiv zu gestalten.
Und im Fall vom Brenner geht dies nur über einen Tunnel? BERGMEISTER: Im Alpenraum gibt es derzeit sehr viel Güterverkehr. Es wäre ja vernünftig, wenn es gelingen würde, den Güterverkehr im Alpenraum einzudämmen oder zumindest so zu organisieren, dass er auf den verschiedenen Alpenkorridoren großteils auf der Schiene abläuft. Sie haben aber auf die Frage nicht geantwortet… BERGMEISTER: Sie haben mich nicht ausreden lassen. Im ersten
Eisenbahn gebaut. Wie viele andere in jener Zeit entstandene Eisenbahnen im Alpenbereich, hat auch die Brenner-Eisenbahn einen großen Nachteil: Sie hat sehr viel Steigung. Mit dem Brenner-Basistunnel möchte man versuchen, diese Steigung zu eliminieren. Damit brauche ich in Zukunft zur Überwindung des Passes weniger Energie, weil ich über eine Flachbahn möglichst horizontal durchfahren kann. Das Hauptproblem der derzeitigen Strecke liegt im Umstand, dass ich mit mehr Loks fahren muss, weil ich den Zug ansonsten nicht über den Berg bringe. Von Innsbruck bis
„Sinnvoller wäre es, den LKWVerkehr zu reduzieren anstatt ihn zu verlagern“_ Hermann Knoflacher Teil meiner Antwort hatte ich den gesamten Alpenraum im Visier, jetzt sprechen wir von der Strecke München-Verona: Vor etwa 140 Jahren wurde die Brenner-
zum Brenner brauche ich heute drei Lokomotiven – das sind Situationen, die den Güterverkehr auf der Schiene organisatorisch sehr unattraktiv machen.
Bedeutet zu viel Steigung, dass Schienenverkehr für die Frächter unattraktiv ist? KNOFLACHER: Den Frächtern ist das gleichgültig. Für sie ist der Preis wichtig und die gesamte logistische Kette. Wir haben heute Strukturen, die Auto- und LKW-affin sind, und die sind nicht so einfach auf die Schiene zu bringen – außer, man schafft die Rahmenbedingungen dazu. Heute fährt eine Menge Gut auf der Straße herum, das eigentlich auf das Schiff gehört. Auf das Schiff wird der Güterverkehr aber nur verlagert, wenn man auf der Straße Widerstände einbaut. Damit ändert man die Strukturen und gleichzeitig die Gütermenge. Im Fall vom Brenner müssen wir natürlich schauen, wie die Situation insgesamt in Zukunft aussehen wird. Die Verhältnisse sind derzeit in einem permanenten Wandel: Die Schweiz hat 1992 per Volksabstimmung beschlossen, dass der Schiene der Vorzug gegeben werden soll, und dies wird nach Fertigstellung der dazu notwendigen Strukturen auch auf die restlichen Alpenkorridore Auswirkungen haben. 5
Politik & Gesellschaft
Sie meinen den Gotthard-Basistunnel und die entsprechenden Zulaufstrecken… KNOFLACHER: Ja. Nach Fertigstellung des Gotthard-Basistunnels wird es eine Überkapazität im Schienenverkehr geben. Herr Knoflacher, Sie behaupten, der Bau der Brennerautobahn habe das Transitproblem verursacht. Wenn etwas erzeugt wird, behaupten Sie, dann kann man es auch abstellen. Wie wollen Sie den LKW-Verkehr im Eisacktal konkret abstellen, ohne eine Alternative zur Autobahn zu schaffen? KNOFLACHER: Die Alternative existiert ja. Es gibt im Alpenbereich eine ganze Reihe von Eisenbahnkorridoren. Exakt diese Frage bekomme ich in anderen Bereichen auch immer: Wie kann ich zum Beispiel Waren bekommen, wenn ich eine Fußgängerzone habe? Schauen Sie, die Wirtschaft schafft das. Sie ist nicht so dumm. Wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, passt sich die Wirtschaft an – es sei denn, die Rahmenbedingungen lassen sich von der Wirtschaft diktieren. Sie haben einmal gesagt, zur Strategie der Projektbetreiber gehöre es, gezielt Not zu erzeugen, um sonst nicht begründbare Projekte leichter durchsetzen zu können. Ist der Notstand auf der Brennerautobahn künstlich erzeugt oder die Folge von komplizierten politischen Beziehungen und Interessen verschiedener Regionen und Länder, die im Grunde gar nicht beinflussbar sind? KNOFLACHER: Ich würde sagen, beides. Der Notstand wurde künstlich erzeugt durch den Bau der Brennerautobahn. Wenn seinerzeit keine Autobahn gebaut worden wäre, gäbe es heute dieses Problem nicht. Ich kann mich noch gut an ein Gespräch mit Landeshauptmann Eduard Wallnöfer in Seefeld erinnern, bei dem er von der Neueröffnung der Brennerautobahn schwärmte. Ich habe damals die Bemerkung gemacht, dass ich bezweifle, ob alles so gut werden würde, wie er sich dies vorstelle. Daraufhin hat er nicht mehr mit mir gesprochen. So war eben damals die Auffassung. Natürlich habe auch ich damals nicht gewusst, wie sich die Lage entwickeln würde, aber es besteht kein Zweifel darin, dass der Bau 6
Konrad Bergmeister: „Die Brenner-Eisenbahn hat einen großen Nachteil: Sie hat sehr viel Steigung. Mit dem Brenner-Basistunnel möchte man versuchen, diese zu eliminieren“
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der Brennerautobahn ein Fehler war. Die Regionen haben sich auf diese neue Struktur draufgesetzt und natürlich auch die Frächterlobbys. Die Frächter haben darauf reagiert, was ihnen als Struktur geboten wird, und haben auf LKW umgerüstet. Heute terrorisieren sie rücksichtslos die Bevölkerung. Meine Frage haben auch Sie nicht beantwortet… KNOFLACHER: Schauen Sie, wenn ich Leute in Not bringe, dann reagieren sie im Allgemeinen kopflos. Sie halten sich an jedem Strohhalm fest, den man ihnen anbietet. Das ist eine alte Taktik, die ich in Deutschland bei verschiedenen Projekten festgestellt habe. Selbst Leute, denen nachweisbar
Hermann Knoflacher: „Wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, passt sich die Wirtschaft an“
Verfolgt man beim Brenner-Basistunnel diese Strategie, Herr Bergmeister? BERGMEISTER: Wir haben derzeit im Eisacktal und Wipptal tagsüber und auch nachts eine enorme Belastung. Die Belastung wird nicht kleiner, obwohl man bereits alles Mögliche versucht hat. Eine einzige Aktion hat effektiv geholfen: Das LKW-Überholverbot auf der Autobahn hat zumindest bewirkt, dass die Unfallzahlen um etwa 40 Prozent gesunken sind, die Anzahl der Toten auf der Autobahn wurde nahezu halbiert. Bei den Nachtfahrverboten sieht es leider anders aus: Wir haben festgestellt, dass lokal begrenzte Nachtfahrverbote schlechte Auswirkungen haben. Es gibt
„Damit der Schienenverkehr attraktiv gestaltet werden kann, brauchen wir geeignete Strukturen“_ Konrad Bergmeister nach Ausführung des Projektes ein größerer Schaden zuwächst, unterstützen die Idee. All jene, die hinter diesen Projekten her sind, wissen dies natürlich. Für die Bauingenieure ist es heute gar nicht mehr so wichtig, eine gute technische Ausbildung zu erhalten. Es ist viel wichtiger, dass sie die Fähigkeit lernen, das Bewusstsein für jene Projekte wecken zu können, für die sie die Lösungen haben. Diese Strategie ist besonders bei Großprojekten nachweisbar. Da werden Verkehrszahlen hochgerechnet, Verkehrsbelastungen prognostiziert und Kosten niedergerechnet.
furchtbare soziale Umstände an den Grenzen, und es gibt am Morgen, nach Auflösung des Verbots, höhere Unfallgefahr. Herr Bergmeister, ist die Kostenprognose des Brenner-Basistunnels richtig? BERGMEISTER: Die Kostenvorhersage großer Infrastrukturprojekte ist grundsätzlich problematisch. Schon 1854 hat der Bau der Semmeringbahn am Ende 130 Prozent mehr gekostet als geplant war; falsche Prognosen bei großen Projekten sind also nicht ein Problem des letzten Jahrzehnts. Manchmal
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werden die Prognosen auch bewusst niedrig gehalten, um das Projekt voranzutreiben. Als ich zur BBT-Gesellschaft kam, hatte ich ein ähnliches Gefühl. Nach etwa drei Monaten habe ich die Öffentlichkeit darüber informiert, dass es neue Bauzeiten und neue Baukosten gebe. Wir haben versucht, mit derzeitigen in Mitteleuropa üblichen Preisen die Kosten neu zu berechnen und haben sie, soweit möglich, verglichen mit den Kosten des bereits fertig gestellten Lötschberg-Tunnels und des noch im Bau befindlichen Gotthard-Basistunnels. Wir haben am Brenner auf der Grundlage der unabhängigen Kostenschätzung mit etwa 15 Prozent mehr Kosten kalkuliert. Jetzt kann man natürlich behaupten, dass auch diese Prognose nicht stimmen wird, aber zumindest haben wir versucht, mit möglichst viel Transparenz und Realitätsnähe zu kalkulieren. Die geologische Situation ist aber im Detail nicht vorhersehbar. Am Gotthard-Basistunnel hat es da unvermutete Schwierigkeiten gegeben… BERGMEISTER: Im Gegensatz zu den Schweizern haben wir versucht, einen vollkommen anderen Weg einzuschlagen. Wir haben hier Gebirge mit entsprechendem Gebirgsverhalten. Wir wissen durch Probebohrungen, dass es in gewissen Bereichen wenig oder mehr Risiko gibt. Trotzdem bleiben Unsicherheiten, die wir in Form von Statistiken in die Kalkulation eingebracht haben. Natürlich kann immer noch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein Fall auftreten, der nicht vorgesehen war. Im Untertagebau ist man davor nie gefeit.
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Politik & Gesellschaft
Herr Knoflacher, Sie behaupten, der Brennerbasistunnel würde sich nie rechnen. Müssen sich öffentliche Infrastrukturen grundsätzlich rechnen? KNOFLACHER: Gesamtheitlich müssen sie sich natürlich rechnen. Es geht also nicht um eine betriebswirtschaftliche Beurteilung. Mit einer gesamtheitlichen Beurteilung kommt ein viel breiteres Spektrum der Betrachtungsweise. Die Entscheidung zum BrennerBasistunnel sollte davon abhängen, ob er die für die Gesellschaft zweckmäßigste Investition in diesem Bereich wäre – für Italien, Österreich und Europa. Es stellt sich umgekehrt die Frage, ob nicht eine andere Investition zweckmäßiger wäre. Diese Berechnung wurde nie gemacht. Herr Bergmeister, könnte man die 6 Milliarden Euro im Sinne der Bürger besser investieren? BERGMEISTER: Die Auswirkungen eines solchen Projektes muss man in einem Netzwerk betrachten. Ein Tunnel allein löst noch kein Problem. Eine funktionstüchtige Brennerbahn von München nach Verona ist – sofern man auch die Strecke von Verona nach Bologna rechtzeitig ausbaut – volkswirtschaftlich interessant. Es geht einerseits um die Investitionskosten und zum anderen um die Umlagerungseffekte auf lokaler und globaler Ebene. Diese Berechnungen gibt es; sie hängen sehr stark zusammen mit den Bruttoinlandsprodukten der beiden Länder. Wenn wir davon ausgehen, dass die Strecke im Jahr 2022 in Betrieb gehen wird und wir die gewünschte Verlagerung von der Straße in den Tunnel in zehn Jahren schaffen, dann ist nach 50 Jahren die Rentabilität gegeben mit einem sozialen Diskontsatz in der Größenordnung von 2,5 Prozent. Damit ist das Projekt volkswirtschaftlich finanziert. Herr Knoflacher, Sie schmunzeln… KNOFLACHER: Ich kenne diese Berechnungen – zwar nicht jene des Brenner-Basistunnels, dafür aber jene für den Koralmtunnel, der inzwischen in Betrieb gegangen ist. Auch hier wurde ein toller volkswirtschaftlicher Nutzen errechnet. Die Bahn verkauft auf dieser Strecke derzeit 40 Fahrscheine pro Tag. Damit allein der Zinsendienst abgedeckt werden kann für die Kredite, die man dafür aufgenommen hat, bräuchte es 41.000 Fahrten im Jahr. 8
Weil die notwendigen rahmenpolitischen Entscheidungen nicht getroffen worden sind… KNOFLACHER: Da gibt es keine politischen Rahmenbedingungen. Es handelt sich um ein Willkürprojekt des Landeshauptmannes Jörg Haider und seines Verkehrsministers. Sie sagen also, dass die Berechnungen zum Brenner-Basistunnel ebenfalls nicht stimmen? KNOFLACHER: Schauen Sie, berechnen können Sie alles. Zeiträume von 50 Jahren sind heute schwierig vorauszusehen. Gerade in den nächsten 20 Jahren wird sich international mehr ändern als in den vergangenen 100 Jahren. Demnach sind Berechnungen dieser Art absolut sinnlos. Wenn man dieser Theorie folgen würde, würde man überhaupt nichts mehr planen geschweige denn realisieren dürfen. KNOFLACHER: Ganz im Gegenteil. Die EU hat in ihrem Weißbuch klar deklariert: Bestehende Strukturen müssen besser genutzt werden,
KNOFLACHER: Natürlich, nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Es ist eine Frage der Politik. Schauen Sie, Sie sitzen hier in Südtirol und haben durch das Autonomiestatut eine spezielle Situation. Ist diese theoretisch möglich? Nein. Und trotzdem gibt es sie. Na ja, es gibt sehr viele Autonomiesituationen in der Welt… KNOFLACHER: Das mag schon sein, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Sie hier in Südtirol in einer speziellen Situation leben. Die vorhin von Ihnen genannte Vision ist einfach eine politische Aufgabe, die bitteschön zu erledigen ist. Sie können Löcher bohren, wie viele Sie wollen, die Bauindustrie wird das sehr freuen, und die Banken natürlich auch. Wenn man die Regionen mitspielen lässt, dann spielen sie mit. Ein gutes Beispiel ist Holland, wo die Regionen längst die Entscheidungen der Politik maßgeblich beeinflussen. Da geht es allerdings weniger um den Brenner, sondern um den Ostverkehr. Die Holländer sehen Europa aus einem völlig anderen Blickwinkel als wir. Die Menge an LKWs, die über den Brenner
„Sie können Löcher bohren, wie viele Sie wollen, die Bauindustrie und Banken werden sich darüber freuen“_ Hermann Knoflacher bevor neue gebaut werden. Im Eisenbahnbereich haben wir sowohl in der Logistik als auch in der Technologieentwicklung wesentlich mehr Möglichkeiten als je zuvor. Die Schweiz… … hat trotzdem den GotthardBasistunnel gebaut… KNOFLACHER: Weil dies mit der EU vereinbart war und das Volk dazu freiwillig ja gesagt hat. Das ist ein großer Unterschied. In Österreich ist kein Mensch gefragt worden, ob er mit dem BrennerBasistunnel oder mit irgendeinem anderen Tunnelprojekt einverstanden ist. Ideal wäre es doch, wenn alle Alpentransversalen von einem einzigen Betreiber geführt würden, der dann über geeignete Maßnahmen den LKW-Verkehr auf alle Korridore gleichmäßig aufteilt. Ist dies theoretisch möglich?
geht, ist ein Klacks verglichen mit den Mengen, die durch Holland fahren. Das liegt an der Anbindung Hollands ans Meer. In Holland gibt es aber keine Tallagen, sondern nur flaches Land… KNOFLACHER: Ja, das stimmt natürlich und ist für die Luftwerte relevant. Nichtsdestotrotz beeinflussen die Regionen in Holland die großen Entscheidungen. Herr Bergmeister, üben Nord- und Südtirol zu wenig Druck aus, damit Brüssel etwas gegen die LKW-Flut tut? BERGMEISTER: Dieses Problem muss man global sehen. Wenn es gelingen würde, auf dem gesamten Korridor München-Verona länderübergreifend zu agieren, dann hätte man die größten Chancen, Maßnahmen zu setzen, die die
Verkehrsbelastungen lindern und reduzieren würden. Entsprechende Maßnahmen müssten akkordiert werden; das ist derzeit einfach enorm schwierig. Man hätte die Möglichkeit, heute schon den IstZustand erheblich zu verbessern. Eine zweite Möglichkeit zur Verkehrsreduktion ist viel radikaler: In den nächsten Jahren wird es möglicherweise Situationen an der Brenner-Autobahn geben, die vielleicht vergleichbar sind mit den Problemen an der Kufsteiner Brücke in den Jahren 1998 und 1999. Die Brenner-Autobahn wurde vor etwa 35 Jahren mit dem damaligen technischen Wissensstand gebaut. Bitte bedenken Sie: Damit man den Autobahnbelag auch im Winter schön schwarz hat, streut man etwa zwei Kilo Salz pro Quadratmeter; das sind etwa 20 Kilo pro Laufmeter. Dies tut weder der Tierwelt gut noch der Struktur. Es wird ein enormer fortlaufender Degradationsprozess induziert, dem man durch die laufende Instandsetzung nicht nachkommt. Vielleicht muss also in den nächsten Jahren eine der Brücken komplett geschlossen werden – das würde natürlich entsprechende Anpassungseffekte geben wie damals in Kufstein. KNOFLACHER: Bei der Kufsteiner Brücke bin ich ja zu „Spiegel“-Ehren gekommen. Man hat mich interviewt, ob die Sperre der Brücke einen monatelangen Mega-Stau verursachen werde, den ganz Europa spüren wird. Ich habe geantwortet, dass gar nichts passieren wird. Die Leute sind doch nicht blöd: Wenn sie wissen, dass sie nicht fahren können, dann fahren sie auch nicht. Alle anderen Experten haben damals eine Katastrophe prognostiziert. Eine Lösung würde also darin liegen, dass man den Güterverkehr auf die bestehenden Eisenbahnkorridore aufteilen würde, und diese wären im Stande, den gesamten Verkehr abzuwickeln? KNOFLACHER: Bei zeitgemäßem Betrieb wären die Schienenkorridore gemeinsam heute sehr wohl in der Lage, den gesamten Warenverkehr aufzunehmen. Im Eisacktal stöhnt man aber jetzt schon über die Lärmbelastung der Eisenbahn. Eine Verdoppelung des Warenverkehrs auf der Schiene würde diese Belastung noch erhöhen… KNOFLACHER: Glauben Sie wirklich, dass der Lärm weg ist,
Konrad Bergmeister: „Eine funktionstüchtige Brennerbahn von München nach Verona ist volkswirtschaftlich interessant“
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sobald der Tunnel gebaut ist? Wird denn die derzeitige Schiene abgebaut? Es wird aber weniger Züge geben auf der jetzigen Strecke. KNOFLACHER: Ich frage Sie noch mal: Wird die Schiene abgebaut? Man sagt, man werde die Schiene hauptsächlich für den Personenfern- und Personennahverkehr nutzen.
KNOFLACHER: Wer sagt Ihnen, dass dies so sein wird? BERGMEISTER: Mit den geeigneten politischen Rahmenbedingungen wird das sehr wohl der Fall sein. Ich bin aber kein Politiker, weshalb ich nur festhalten kann: Am Brenner haben wir im Moment im Warenverkehr einen modal split von 25 Prozent auf der Schiene und 75 Prozent auf der Autobahn. In der Schweiz ist es nahezu umgekehrt: Etwa 70 Prozent der Waren
Hermann Knoflacher: „Die Gesundheit ist doch wichtiger als das Geschäft, oder?“
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werden auf der Schiene transportiert und 30 Prozent auf der Autobahn. Wenn man eine ähnliche Umschichtung erreichen würde, dann gäbe es einerseits doch ein Kapazitätsproblem: Die derzeitigen Schienenstrukturen sind meines
mögen sie kunden? 9
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Erachtens nicht in der Lage, das heutige Transportvolumen der Autobahn aufzunehmen. Also müsste man zumindest versuchen, den LKW-Verkehr auf alle Autobahntransversalen gleichmäßig zu verteilen, indem man die Mautgebühren anpasst, denn am Ende entscheidet der Frächter immer nach den Kosten. Welche Fehler hat denn die Brennerachse, abgesehen vom Bau der Autobahn, noch gemacht? KNOFLACHER: Schauen Sie, die Schiene ist total verludert. Sie wird nicht zeitgemäß betrieben. Man könnte über eine zweigeleisige Strecke, wie wir sie hier haben, wesentlich mehr transportieren. Ich wiederhole: Die lärmgeplagten Bewohner im Eisacktal werden mit dieser Aussage nicht zufrieden sein… KNOFLACHER: Ich habe meine Jugend acht Meter neben der Tauernautobahn verbracht, in unmittelbarer Nähe eines Verschubbereiches. Das hat kaum jemanden gestört. Es gibt Leute, die werden wach, wenn ein Zug einmal nicht kommt, weil sich der Körper auf diesen Lärm eingestellt hat. Meiner Ansicht nach ist das ein gezüchtetes Thema. Die negativen Begleiterscheinungen der Schiene werden gezielt gezüchtet, damit ein Problem erzeugt wird, für das die Lobbys eine Lösung haben. Im Eisacktal regen sich die Leute aber auch über den Lärm der Autobahn auf… KNOFLACHER: Verschwindet der Lärm der Autobahn, wenn Sie einen Tunnel dazu bauen? Das ist eine absurde Hoffnung, die überhaupt nicht den Gesetzen der Physik entspricht. Demnach müsste man die Autobahn für den LKW-Verkehr sperren… KNOFLACHER: Das kommt darauf an. Man kann auch mit lärmreduzierenden Maßnahmen den Lärm 10
bekämpfen. Diese kosten nur einen Bruchteil dessen, was ein Tunnel kostet, und sind sofort wirksam. Wir können zum Beispiel die Geschwindigkeit reduzieren. Warum macht man das nicht? Auch für die Eisenbahn gibt es interessante technische Entwicklungen, die den Lärm maßgeblich reduzieren: In Deutschland und der Schweiz wird gerade ein Güterwaggon-Drehgestell entwickelt, das nur die Hälfte des Lärms erzeugt. Diese Möglichkeiten werden bei uns überhaupt nicht in Diskussion gestellt. BERGMEISTER: Die von Ihnen genannten Drehgestelle „Leila“ können natürlich im europäischen Umfeld sinnvoll eingesetzt werden, sobald die Entwicklungsphase abgeschlossen sein wird. Aber: Wir müssten sämtliche europäischen staatlichen Eisenbahnen dazu bewegen, diese Drehgestelle einzusetzen. Eine Insellösung hat keinen Sinn; wir brauchen eine globale Lösung, weil ja nicht nur Südtiroler Züge über den Brenner fahren. Auf der Brennerstrecke haben wir zudem leider das Problem, dass die Unterstruktur seit 140 Jahren nie verändert wurde. Es ist ja im Übrigen nicht so, dass nichts gemacht wird. Auf der Autobahn hat man zum Beispiel versucht, durch Geschwindigkeitslimits von 80 km/h für LKWs und durch relativ strenge Kontrollen sowie durch die Einführung des Überholverbots die Situation zu verbessern. KNOFLACHER: Wir haben auf der Strecke Frankfurt-Mannheim das Limit auf 60 km/h reduziert. Da sieht die Welt dann anders aus… BERGMEISTER: In Italien war dies nicht zu realisieren. Es war schon ein Wunder, dass Rom die Reduktion von 100 auf 80 km/h genehmigt hat. KNOFLACHER: In Italien mag das sein, aber in Österreich wäre eine solche Maßnahme möglich, wenn die richtigen Leute zusammenkommen. BERGMEISTER: Im Unterinntal hat man ein generelles Tempolimit
von 100 km/h eingeführt. Damit wird der PKW bestraft, und der LKW bleibt unbehelligt. Ist dies sinnvoll? KNOFLACHER: Sie haben Recht, das ist völlig absurd. Wenn ich aus Lärmschutzgründen die PKWs auf maximal 100 km/h beschränke, müssten die LKWs maximal 60 km/h fahren dürfen. BERGMEISTER: Warum macht man das nicht? KNOFLACHER: Na ja, mich hat man ja nicht gefragt… Wenn man der Theorie von Professor Knoflacher folgen würde, müsste man annehmen, dass nach der endgültigen Entscheidung zum Bau des Brenner-Basistunnels sofortige notwendige Maßnahmen zur Verkehrsreduktion leichter durchzusetzen wären, weil ja zu diesem Zeitpunkt die Entscheidung zum Bau nicht mehr reversibel wäre… KNOFLACHER: Der Brenner-Basistunnel wird sicher als Ausrede verwendet werden, um inzwi-
KNOFLACHER: Ich wiederhole: indem Sie Widerstände einbauen, das ist doch ganz einfach! Im städtischen Gebiet haben wir seit 40 Jahren Kapazitätsengpässe und verwalten diese, indem wir Widerstände einbauen. Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen unseren Auffassungen: Sie nehmen an, dass eine Eigendynamik im Verkehrssystem in der Wirtschaft existiert, die zwangsläufig diese Situationen erzeugt. BERGMEISTER: Nein, das habe ich nicht gesagt… KNOFLACHER: Aber Sie sagen, es werde zu einem Engpass kommen. Man kann den Kapazitätsengpass so legen, dass gar nichts passiert. Es ist meine Aufgabe als Techniker, dass dort, wo ein Infarkt droht, dieser durch geeignete Maßnahmen abgefangen wird. Sie kennen vielleicht die Situation am Karlsplatz in Wien: Es gibt dort kein Problem mehr, weil die Engpässe außerhalb des Karlsplatzes verlegt worden sind. Im Fall des Brennerpasses heißt das, dass ich im Norden und im Süden Widerstände einbauen und damit Engpässe schaffen muss,
„Das derzeitige Mautungleichgewicht im Alpenbogen muss so schnell wie möglich korrigiert werden“_ Konrad Bergmeister schen einmal nichts zu tun. Das ist Realpolitik. Wenn man den Zahlen von Professor Bergmeister folgt, wird die Autobahn vor Fertigstellung des BBT kollabieren… BERGMEISTER: Sie kommt an eine Kapazitätsgrenze, die man teilweise jetzt schon verspürt. Die Folge wird ein Stop-and-go-Verkehr sein, der für die Luftwerte absolut dramatisch wäre. Also müssen wir uns jetzt fragen, wie man diese Situation vermeiden kann.
damit die Autobahn dort, wo sie empfindlich ist, nicht kollabiert. Wussten Sie, dass es in Österreich den Paragraphen 43 gibt, der der Behörde vorschreibt, dass sie einen Infarkt erst gar nicht zulassen darf? Derselbe Paragraph sagt auch: Wenn Menschen unter einer Verkehrssituation leiden, verstößt dies gegen das Gesetz, und die Behörde wird gezwungen einzugreifen. Nicht immer geschieht dies leider; genau genommen müsste man eine Aktion der Behörde einklagen.
BERGMEISTER: Wie könnte man Ihrer Meinung nach am Brenner vorgehen? KNOFLACHER: Man lässt eben nur eine bestimmte Anzahl an LKWs zu bestimmten für die Anrainer verträglichen Zeiten oder unter gewissen Bedingungen durch. Über welche politische Argumentation würden Sie entsprechende Entscheidungen verlangen? KNOFLACHER: Über die Gesundheit der Menschen natürlich. Die Gesundheit ist doch wichtiger als das Geschäft, oder? Wenn man diesen Gedanken fortführen würde, müsste man alle Autos verbieten, alle ungesunden Lebensmittel, Alkohol, Zigaretten… KNOFLACHER: Nein. Schauen Sie, es gibt Toleranzgrenzen, und es gibt bestimmte Gebiete, die einfach sensibel sind. Diese Gebiete sind von der EU definiert worden. Der Alpenraum ist ein sensibles Gebiet, also sollten wir die entsprechenden Möglichkeiten, die wir damit haben,
doch nützen. Die EU wird die entsprechenden Maßnahmen nicht definieren, also müssen wir es tun. Die EU ist aber ein schwer steuerbarer riesiger Dampfer, bei dem die Meinung eines Landes wie Südtirol oder Nordtirol wohl irrelevant ist. KNOFLACHER: Dann müssen Sie den Dampfer halt an einen Felsen auffahren lassen. Ich habe viele Erfahrungen mit der EU machen dürfen. Die EU ist für Sachargumente zugänglich. Sie hat natürlich eine massive Lobbystruktur. Die Frächterlobby ist dort sehr mächtig und bestens organisiert. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Frächter einen so großen Einfluss haben… KNOFLACHER: Die Frächter sind ja nur Mittel zum Zweck; sie sind nur das ausführende Organ für die Industrie und für andere Organisationen, die ja nicht unbekannt sind. Auf Europaebene sind Koalitionen entscheidend. Auf nationaler Ebene ist man häufig in der
Minderheit, also muss man versuchen, Regionen zusammenzuschließen, die dieselben Interessen haben. Gemeinsam können diese dann Europapolitik betreiben. Warum soll die EU auf die Alpenregion hören? KNOFLACHER: Gemessen an der Weltbevölkerung ist auch Europa irrelevant, wenn ich dies aus chinesischer Sicht betrachte. Nein, die Anzahl der Bewohner darf nicht Ausschlag gebend sein für politische Entscheidungen. Es ist eine Frage des kulturellen Umganges. Die EU wird sich am Umgang mit Minderheiten und mit Menschenrechten messen müssen. Wenn die EU mit den Eisacktalern und Nordtirolern menschlich umgeht und ihre Sorgen berücksichtigt, dann wird sie davon keinen Imageschaden erleiden – ganz im Gegenteil. Wenn die EU in der Lage ist, hier eine zukunftsweisende und beispielhafte Verkehrspolitik umzusetzen, die den Menschen schnell hilft, dann wird dies für die EU kein Schaden sein.
Herr Bergmeister, Sie haben einmal gesagt, es sei notwendig, dass die Maut zwischen Brenner und Bozen auf Basis der Eurovignette um 25 Prozent erhöht werde. BERGMEISTER: Diese Mauterhöhung ist absolut notwendig, aber es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Auf der Grundlage der Eurovignette wäre meiner Meinung nach diese Mauterhöhung auch sofort machbar. Aber: Wir haben trotzdem im Alpenbogen ein völliges Mautungleichgewicht, und diese Situation muss so schnell wie möglich korrigiert werden. Dazu braucht es politische Entscheidungen, die man gegen manche Länder durchsetzen muss. Der größte Gegendruck kommt paradoxerweise aus Rom. Das Überholverbot hat aber gezeigt: Man muss manchmal den Mut haben, in Rom eine Entscheidung einfach durchzudrücken. Glauben Sie aber wirklich, mit dieser unerheblichen Preissteigerung lässt sich auch nur ein Frächter davon abhalten, über den Brenner zu fahren?
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KNOFLACHER: Natürlich ist sie möglich, selbstverständlich! Ich mache in meinem Leben fast nur Sachen, bei denen die Leute mich fragen: „Ist das möglich?“ Man muss es eben angehen. Es geht nur über Widerstand: Wenn ich Widerstände einsetze, dann haben diese eine Wirkung. Wenn man nur darüber redet, passiert nix. Die Widerstände können zum Beispiel in Form von Mauterhöhungen entstehen oder von Limitierungen der Anzahl an LKWs.
vernünftige Maßnahme. Wenn ich sperrige Güter wie Stahl und Eisen auf die Bahn verbanne, dann ist ein Teil des Warenverkehrs schon mal von der Straße weg. Die EU hat sich gegen diese Maßnahme gesträubt, und ich habe sehr gestaunt über die Tatsache, dass man auf EU-Ebene nie in wissenschaftlicher Art über dieses Verbot diskutiert hat. Ich bin der Meinung, dass es in gewissen Bereichen an Kommunikation mangelt. Darin liegen vermeintlich falsche Entscheidungen begründet. So sehe ich eine Grundaufgabe für uns, die Probleme sachthematisch aufzuzeigen und Lösungen so vorzubereiten, dass sie vom Gesprächspartner verstanden werden. Diese Lösungen dann durchzusetzen, dazu braucht man politischen Mut und Durchhaltevermögen.
Eine schnelle Hilfe wäre die Verdoppelung der Maut. Die Bürger verstehen nicht, dass nicht einmal diese elementare Maßnahme durchführbar ist.
Wäre eine Entscheidung zum Bau des Brenner-Basistunnels in Gefahr, wenn man heute die Maut auf der Brennerstrecke verdoppeln würde?
BERGMEISTER: Das ist ein rein italienisches Problem. In diesem Zusammenhang darf ich feststellen: Das sektorale Fahrverbot in Nordtirol…
BERGMEISTER: Ob der Basistunnel gebaut wird oder nicht – es wäre auf jeden Fall sinnvoll, die Maut anzupassen. Damit schaffe ich eine vernünftige Homogenisierung im Alpenbogen. Auch würde eine Verteuerung des Transportes einen bewussteren Umgang mit demselben bewirken: Umweg- oder Leerfahrten würden damit vermieden. Und: Sofern man die Konzession so
Herr Knoflacher, ist eine Anpassung der Mautgebühren aus Ihrer Sicht überhaupt möglich?
…das ja die Maßnahme eines Widerstandes darstellen würde… BERGMEISTER: Ja, es ist in meinen Augen eine für alle Sichtweisen
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Hermann Knoflacher: „Es stellt sich die Frage, ob nicht eine andere Investition zweckmäßiger wäre. Diese Berechnung wurde nie gemacht“
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weiterführt wie bisher, würde man mit dieser Maßnahme ermöglichen, dass die Gewinne der Autobahn weiterhin in Lärmschutzmaßnahmen und in die Finanzierung des Basistunnels gesteckt werden könnten. Mit allem Respekt: Sie haben meine Frage nicht beantwortet. BERGMEISTER: Das tut mir Leid, ich bin davon ausgegangen, dass meine Antwort klar genug war. Ich bin überzeugt, dass die Entscheidung zum Basistunnel durch eine Mautverdoppelung sicher nicht in Gefahr geraten würde. KNOFLACHER: Wenn die Maut verdoppelt wird, wird sich der LKW-Verkehr auf der Autobahn
reduzieren. Also wird der Druck zum Bau des Tunnels nachlassen. Im Moment habe ich den Eindruck, dass alles versucht wird, das Eisen warm zu halten. Stimmen Sie mir zu, dass der Warentransport im Moment zu günstig ist? KNOFLACHER: Absolut, ja. Fehlt eigentlich die Zusammenarbeit im Alpenraum? KNOFLACHER: Auf der Ebene der Nichtregierungsorganisationen gibt es eine gute Zusammenarbeit, auf der politischen Ebene hingegen wird dafür gesorgt, dass die Zusammenarbeit schlecht funktioniert.
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Politik & Gesellschaft
BERGMEISTER: Das ist richtig. Die Maut auf dem Korridor KufsteinVerona kostet etwa 100 Euro, in der Schweiz 200 Euro. Die Erhöhung müsste also erheblich konsistenter sein.
Brixen
Aber es gibt keine gemeinsamen Visionen… KNOFLACHER: Das kommt darauf an, wen Sie meinen. Wenn es sie gibt, dann werden sie politisch auseinanderdividiert. BERGMEISTER: Wenn wir den Alpenbogen betrachten: Wir haben einmal Frankreich und Italien, dann die Schweiz und Liechtenstein, die man isoliert betrachten muss, und auf der anderen Seite Deutschland, Österreich, Italien und Slowenien. Wenn man diese drei Gruppierungen ansieht, dann müsste es doch gelingen, dass man dort eine höhere Sensibilität und eine vernetzte Wirkung erzielt. Wenn es uns gelingt, eine länderübergreifende Korridorbetrachtung zu erreichen, dann würden wir in Europa große Wirkung erzielen. Es geht bereits in diese Richtung: Auf meine Initiative hin gründet man eine informelle BrennerKorridorplattform. Diese Idee ist inzwischen von Karel van Miert aufgegriffen worden. Ziel ist es, dass sich die drei Bahnen und fünf Länder regelmäß an einen Tisch setzen und sich Gedanken darüber machen, was man heute organisatorisch auf den Bestandsstrecken tun kann, um die Situation zu verbessern. Aber der Schlüssel für eine Verbesserung der Situation bei uns sind doch die schlechten Luftwerte. Die Politik ist in diesem Bereich spät dran, wenn man bedenkt, dass erst vor etwa einem Jahr die festen Messstationen im Eisacktal montiert worden sind. Durch diese Messwerte hat man jetzt doch eine politische Handhabe zu schnellen Entscheidungen.
BERGMEISTER: Ja, das hilft natürlich. Im Brixner Talkessel hat aber, und das dürfen wir nicht vergessen, im Winter der Hausbrand eine höhere PM10-Auswirkung als die Autobahn. Über die Richtigkeit der Messwerte muss man also schon noch nachdenken.
KNOFLACHER: Nein. Geld mal Geist ist eine Konstante. Wenn Sie viel Geld haben, werden Sie wenig Geist entwickeln müssen. Die Lösungen liegen im Entwickeln intelligenter Maßnahmen und nicht im Bau großer Löcher.
Es gibt ja auch noch andere Luftschadstoffe…
BERGMEISTER: Man kann das aber auch anders sehen: Man muss intelligente Lösungen finden, um diesen Verkehr unterirdisch abzuwickeln. Nachdem bisher niemand etwas erfunden hat, wie man den Verkehr global abschalten kann, ist diese Lösung im Sinne der Mitbewohner im Wipptal und Eisacktal.
BERGMEISTER: Wichtig wären Maßnahmen. Im Unterinntal misst man schon die längste Zeit. Man hat versucht, Maßnahmen zu setzen, aber ich bin nicht ganz überzeugt, dass die gesetzten Maßnahmen auch sinnvoll sind. Auf der Südseite des Brenners muss man sich schon fragen: Was passiert jetzt? Wenn ich in Rom eine Entscheidung erzwingen kann, zum Beispiel über eine Verdoppelung der Maut, dann kann dies nur über diese Luftwerte gehen… KNOFLACHER: Das ist wahrscheinlich. Sofern Rom überhaupt reagiert... KNOFLACHER: Das hängt davon ab, wie laut ich schreie. BERGMEISTER: Die Schreie sind lauter, wenn es gelingt, länderübergreifend zu agieren. Wenn Rom merkt, dass es nicht nur die 85 Kilometer vom Brenner bis Bozen gibt, sondern dasselbe Problem auf der Nordseite des Brenners existiert, dann kann etwas bewirkt werden. Nehmen wir an, der Brenner-Basistunnel würde keine Baukosten verursachen. Wäre er in diesem Fall sinnvoll?
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Das ist eine entscheidende Aussage: Lässt sich der Warentransport nur lokal reduzieren oder auch global? KNOFLACHER: Es ist keine Frage von lokal oder international. Es ist viel mehr eine Frage der Anwendung von Gesetzmäßigkeiten, die natürlich überregional schwieriger ist, weil ich mehrere Partner brauche. Dazu braucht es qualifizierte Ansprechpartner. Ich habe in vielen Jahrzehnten Politiker erlebt, mit denen man arbeiten kann. Dann gibt es welche, mit denen man wirklich nichts machen kann. Südtirol steht diesbezüglich gar nicht mal schlecht da. Bis auf die Entscheidung, den Tunnel zu bauen… KNOFLACHER: Die ist ja nicht in Südtirol gefallen. Wir Südtiroler tun aber immer so, als würden wir allein über den Tunnel entscheiden können und als ob wir ihn selbst zahlen müssten…
KNOFLACHER: Na ja, beeinflussen kann man die Entscheidungen aber schon. Es ist eine Frage, wie Südtirol sich einbringt.
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info HERMANN KNOFLACHER, geboren 1940 in Villach, ist ein österreichischer Zivilingenieur. Er ist Professor am Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der Technischen Universität Wien. Knoflacher studierte Bauingenieurwesen, Vermessungswesen und Mathematik an der TH Wien. Er ist seit 1975 Professor an der Technischen Universität Wien und seit 1985 Vorstand des Instituts für Verkehrsplanung und -technik. Seine Lehrschwerpunkte sind Raum- und Stadtplanung sowie Einflüsse der Mobilität. Seine Thesen stellen einen wesentlichen Beitrag zum Konzept der Sanften Mobilität dar. KONRAD BERGMEISTER, geboren 1959 in Brixen, promovierter Bauingenieur, ist als Generaldirektor der BBT SE für den Nordtiroler Teil des 56 Kilometer langen Brennerbasistunnels von Innsbruck nach Franzensfeste zuständig. Neun Jahre lang war er technischer Direktor der Brennerautobahn AG. Seit 1993 ist er Universitätsprofessor für konstruktiven Ingenieurbau an der Universität für Bodenkultur Wien, seit 2002 Vertreter Österreichs (deputy) für fib (federation international du beton) und Leiter der internationalen Arbeitsgruppe TG 6 Upgrading of Tunnels in Case of Fire
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Politik & Gesellschaft
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Foto: Shutterstock
Kostenlose Grippe-Impfung z Der Sanitätsbetrieb Südtirol, Gesundheitsbezirk Brixen, bietet auch in diesem Jahr wiederum eine kostenlose Grippe-Impfung an. Gerichtet ist diese an Personen über 65 Jahren, an Menschen mit chronischen Erkrankungen, Familienangehörige, die mit gefährdeten Personen zusammenleben sowie öffentliche
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Angestellte. Für die Impfung wendet man sich an den Hausarzt, den Sprengelhygienearzt oder an den Dienst für Hygiene und öffentliche Gesundheit in der Dantestraße 51, Gebäude C, zweiter Stock in Brixen, und zwar jeweils montags, dienstags, mittwochs und freitags von 11 bis 12 Uhr. db
Foto: Projekt MODUS architects Scagnol-Attia - Visualisierung Michael Fissneider
Politik & Gesellschaft ST. ANDRÄ
Neubau der Grundschule wird konkret z Bei dem im Mai abgeschlossenen Planungswettbewerb um den Neubau der Grundschule und des Kindergartens von St. Andrä wurde vorerst kein eindeutiges Siegerprojekt ermittelt. In den vergangenen Monaten hat sich nun die Wettbewerbsjury unter Architekt Josef March noch einmal eingehend mit den Arbeiten der
kurz
notiert
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beiden zweitplatzierten Architekturbüros „Modus scagnol-attia“ aus Brixen und Doris Graber aus Meran auseinandergesetzt, die ihrerseits Wünsche und Meinungen der einzelnen Vereinsvorstände aus St. Andrä in eine neu ausgearbeitete Lösung einfließen lassen konnten. Prinzipiell überzeugt zeigte sich die Wertungskommission
Im Alten Zollgebäude in Franzensfeste wurde der Infopoint für den Bau des BBT eröffnet (Di. und Do., 10-16 Uhr geöffnet, Gruppenanfragen jederzeit unter Tel. 0472 971515). Nach Umbau der Franzensfeste wird das Infozentrum dorthin verlagert.
schließlich vom Projekt des „Modus scagnol-attia“, und so wurde im Stadtrat das von der Kommission vorgelegte Protokoll genehmigt. Die wenigsten Änderungen betreffen den Kindergarten, der Bereich Schule jedoch soll mit zehn Klassenzimmern, teilweise mit Ausweichräumen versehen, völlig neu gestaltet werden. Der Mehrzwecksaal wird aus heutiger Sicht um eine Etage tiefer verlegt und auf 15 mal 27 Meter vergrößert, wobei ein Drittel
abtrennbar ist. Trotzdem werden ein ebenerdiger Zugang und Tageslicht gewährleistet. Im neuen Gebäude soll auch die Bibliothek Raum finden, die über einen von der Schule getrennten Eingang erreicht werden kann. Derzeit laufen noch Gespräche mit den Vereinsvorständen und den Architekten, damit noch innerhalb dieses Jahres das Vorprojekt abgeschlossen und dem Technischen Landesbeirat vorgelegt werden kann. ab
Wegen des Baus der Unterführung in der Peter-Mayr-Straße werden neue Verkehrsregelungen eingeführt: Die Weißlahnstraße ist für etwa 50 Meter gesperrt, an der Ostseite wird ein Fußgängerweg errichtet. Zudem gilt in der PeterMayr-Straße ein Abbiegeverbot nach links. Weitere Reglungen auf www.brixen.it
Über das Finanzgesetz will die Landesregierung die KFZ-Steuer für Kleinmotorräder abschaffen: Die Verwaltungs- und Kontrollspesen seien laut Luis Durnwalder höher als die Einnahmen, zudem werde die Steuer in der Höhe von knapp 20 Euro in 67 Prozent der Fälle nicht bezahlt.
NACHGEFRAGT
„Anwälte der historischen Erinnerung“ LEO ANDERGASSEN, Direktor des Diözesanmuseums und ab Jänner Direktor der Abteilung Denkmalpflege, über die neuen Herausforderungen. Herr Andergassen, welche sind Ihre zukünftigen Aufgaben? Die Aufgaben des Direktors der Abteilung Denkmalpflege liegen zunächst einmal in der Koordinierung der drei Ämter Bau- und Kunstdenkmäler, Bodendenkmäler und Landesarchiv. In einer ajournierten Vernetzung sollen Ressourcen besser genutzt und gemeinsam erarbeitete Zielsetzungen angepeilt werden.
Verbrauch gesamt (l/100 km): min. 6,9, max. 10 – CO2-Abgaswerte (g/km): min. 183, max. 239
Gibt es Themen, denen Sie sich besonders widmen wollen? Denkmalpflege ist ein weites Feld. Neben der Abwicklung des zeitraubenden Tagesgeschäfts hat die Abteilung aber auch die Verpflichtung zur Erar-
beitung wissenschaftlicher Grundlagen, die aus ihrer Tätigkeit entspringt. Die Vermittlung des aus der Denkmalpflege geschöpften Wissens gehört auch in die erste Reihe. Denkmalpflege greift verstärkt in den öffentlichen Diskurs ein; dies zeigt das Engagement beherzter Bürgerinitiativen. Der in der Bevölkerung verankerte Selbstschutzmechanismus ist für die Belange der Denkmalpflege geschickt zu nutzen. Welche sind die Herausforderungen, denen sich die moderne Denkmalpflege stellen muss, um ihre Aufgabe gut und mit Akzeptanz der davon Betroffenen erfüllen zu können?
Denkmalpflege ist nicht das lästige Muss, das den Eigentümer einschränkt und mit einer Zwangsjacke belegt. Insofern kann auch nicht von Betroffenen gesprochen werden. Denkmalpflege ist ein Faktum, das die Öffentlichkeit angeht. In der Abwicklung der Eingriffe ist Sensibilität eines der Grundprinzipien, Sensibilität den Eigentümern gegenüber, schützender Umgang gegenüber den Objekten. Die Denkmalpfleger sind die erklärten Anwälte der historischen Erinnerung, die sich in den überkommenen Bau-und Kunstdenkmälern, den archäologischen Zonen und den Archivbeständen zeigt. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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CARITAS
Schulsachen für rumänische Kinder
Trauer-Ratgeber
z Der Verein „Kinderfreunde Südtirol“ feiert seinen sechsten Geburtstag und startet zeitgleich eine Sammelaktion für Kinder in Rumänien. Die Brixner Kinder, die an der Nachmittagsbetreuung des Vereins teilnehmen, malen und basteln bereits fleißig Sterne und Engel, mit denen sie anschließend die Weihnachtsbäume in den Raiffeisenkassen Brixen und Milland schmücken werden. Unter diese Christbäume kann jeder gut erhaltene oder neue Schulsachen legen, die im Anschluss an Schüler in Botosani (Rumänien) verschenkt werden – nachdem sie von den Brixner Kindern verpackt wurden. Unterstützt wird dieses Projekt vom Verein „il girotondo“ aus Bozen. Viele frei-
willige Helfer sammeln in ganz Südtirol, fahren mehrmals im Jahr nach Rumänien und helfen unter anderem beim dortigen Ausbau der Schule mit. Zurzeit beherbergt dieses Haus bereits 50 Kinder im Vorschulalter, die aus ärmsten Familienverhältnissen stammen und durch dieses Projekt von der Straße geholt wurden. Mit dem Ausbau der Schule soll jetzt auch noch größeren Kindern geholfen werden. Auch Geldspenden können auf das Spendenkonto der Raiffeisenkasse Bruneck, lautend auf „Projekt Botosani“, IBAN IT61N0803558242000300241903, getätigt werden. Weitere Informationen sind unter Telefon 348 7037330 erhältlich; Internet: www.kinderfreunde.it. to
SALERN
Die Magie der Farben z Der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern wurde kürzlich ein besonderes Kunstwerk übergeben. Eva Froschmayr aus Vahrn fertigte vor einigen Jahren einen Wandteppich, zu dem sie von Hermann Hesses Gedicht „Magie der Farben“ inspiriert wurde. 2005 gewann die Künstlerin mit ihrem Werk in der Schweiz einen Wettbewerb für Textilarbeiten zum Thema Hermann Hesse. Nur unter der Bedingung, dass der Teppich in einer Schule aufgehängt werde, wollte Eva Froschmayr den Teppich
verkaufen. Juliane Pellegrini, eine Bekannte der Künstlerin und zugleich Direktorin der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern, bemühte sich daraufhin um einen Sponsor für den Kauf des Wandteppichs und fand bei der Raiffeisenkasse Eisacktal ein offenes Ohr. Die Bank erwarb den Teppich und stellt ihn der Schule als Dauerleihgabe zur Verfügung. Anlässlich der Übergabe präsentierten die Schüler mehrere Projektarbeiten zum Thema Hermann Hesse und zeigten damit, dass Deutschunterricht
z Wer einen Menschen verliert, trauert. Diese natürliche Reaktion steht in Verbindung mit intensiven Gefühlen, Ängsten und Unsicherheiten: Betroffene fühlen sich oft einsam und isoliert, während ihr persönliches Umfeld Schwierigkeiten hat, angemessene Unterstützung zu geben. Die Caritas Hospizbewegung hat daher gemeinsam mit anderen Südtiroler Vereinen und Initiativen, die für sterbende und trauernde Menschen da sind, eine Broschüre mit dem Titel „In der Trauer leben. Hilfreiches für Trauernde und ihre Mitmenschen“ erarbeitet. Diese unternimmt den Versuch, Anhaltspunkte im Umgang mit der eigenen Trauer und mit jener von Angehörigen und Freunden zu vermitteln: Beleuchtet werden Ursachen und Formen der Trauer, was Trauernde für sich selbst tun können oder wie Trauernde
unterstützt werden sollten. Weiters erläutert die Broschüre detailliert das Thema „Kinder, Tod und Trauer“ und zeigt Unterschiede im Trauerverhalten von Frauen und Männern auf. „Jeder Mensch trauert auf seine eigene Art und Weise. Daher bietet der Ratgeber keine fertigen Lösungen oder Erklärungen an; er versucht lediglich, eine Hilfe auf dem Weg der Auseinandersetzung mit Tod, Verlust und Trauer zu sein“, erläutert Irene Gibitz vom Dachverband der Selbsthilfegruppen. Die Broschüre enthält außerdem einen Informationsteil, der verschiedene Initiativen und Trauergruppen in Südtirol vorstellt und entsprechende Kontaktadressen angibt. Daneben gibt es eine umfangreiche Liste mit aktueller Literatur zum Thema. Das Heft ist ab sofort kostenlos in den Büros der Hospizbewegung und der Mitherausgeber erhältlich oder kann auf der Homepage www.caritas.bz.it heruntergeladen werden. db Foto: Oskar Zingerle
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auch an einer Land- und Hauswirtschaftsschule durchaus ein hohes Niveau haben kann. Im
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Hilfe für krebskranke Kinder z Jedes Jahr erkranken in Südtirol rund 15 Kinder an Krebs. Mit dieser Diagnose eröffnet sich für die Betroffenen ein beschwerlicher Weg – auch in finanzieller Hinsicht. Die Kinderkrebshilfe „Regenbogen“ unterstützt die Familien in dieser Situation, indem sie nicht nur organisatorischen und seelischen Beistand leistet, sondern auch bei der Finanzierung von Fahrtkosten, Übernachtungskosten oder Rehabilitationsaufenthalten hilft. Auch heuer startet die Kinderkrebshilfe hierfür wiederum eine Adventsaktion: In Gastbetrieben
und Geschäften im Eisack- und Wipptal sowie im Pustertal werden Sammeldosen aufgestellt, mit denen um eine Spende gebeten wird. Der gesammelte Betrag geht zur Gänze an den Verein Kinderkrebshilfe „Regenbogen“, der damit wiederum krebskranke Kinder und deren Familien unterstützt. In den letzten zwei Jahren erhielt diese Aktion überaus positives Echo, und auch heuer bedanken sich die Verantwortlichen bereits im Voraus für die Solidarität. Weitere Infos zum Verein unter www.kinderkrebshilfe.it db
teht s n e t h c a n h i e W vor der Tür...
z Das Forum Brixen, die Gemeinde Brixen sowie die Raiffeisenkasse Eisacktal starten das „Projekt Schulball“, das die Qualität der Abschlussbälle heben und dennoch einen finanziellen Erfolg gewährleisten soll. „Da die Erfahrung fehlt, sind die Maturanten oftmals in der Organisation überfordert und kommen in Situationen, die sie nicht bewältigen können“, erläuterte Eventmanager Alex Ploner bei der Vorstellung des Projekts. Zudem sei zu überdenken, ob ein erfolgreicher Ball wirklich nur daran zu messen sei, wie viel Geld in die Klassenkasse fließt – oder ob nicht auch ein positiver, nachhaltiger Abend ein Gradmesser sein könnte. Die Regelung, im Forum Brixen keinen Maturaball mehr abzuhalten, wird nun aufgehoben, erläuterte dessen Direktorin Silvia Zanotto. Die Struktur soll zukünftig auch für Bälle zur Verfügung stehen, allerdings nur unter Einhaltung strikter Hausregeln. „Das Forum Brixen bietet mit seinen Kooperationspartnern ein Dienst-
leistungspaket an, das die Klassen vor, während und nach dem Schulball unterstützt“, erklärte Zanotto. Beispielsweise hilft Eventmanager Alex Ploner bei der Planung und Organisation, das Forum Brixen vermittelt Lieferanten oder hilft bei der Akquisition von Sponsoren. „Die Raum- und Beratungskosten werden durch die Gemeinde und Sponsoren gedeckt“, so Silvia Zanotto, „Voraussetzung ist allerdings, dass mindestens zwei Klassen den Ball organisieren und die Qualitätskriterien eingehalten werden.“ Jugendstadträtin Magdalena Amhof rief dazu auf, die Abschlussbälle wiederum als Event und nicht als Wiesenfeste zu organisieren; Unternehmer Helmut Wolf schilderte seine Erwartungen als Sponsor. Als Beispiel eines gelungenen Maturaballs erzählte Direktor Josef Hofer von der „Gala Medici“ in Mals – einem Abschlussball der stilvollen Art, der sowohl finanziellen Gewinn garantiert als auch zum gern besuchten, gesellschaftlichen Höhepunkt avanciert ist. db
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Menschen & Meinungen SECHS MONATE IM JAHR IN BURMA: „Ich bin ganz bestimmt kein Held“ (Benno Röggla)
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PORTRAIT
Helfer ohne Grenzen BENNO RÖGGLA, ehemals Brixner Unternehmensberater, erzählt über sein Engagement für burmesische Flüchtlinge und über sein Pendeln zwischen zwei Welten.
D
ie Welt, in der er jetzt lebt, war über lange Zeit fremd für ihn. Alles aufzugeben und einen Verein zu gründen, dessen Ziel grenzenloses Helfen ist, das hätte sich Benno Röggla noch vor Jahren schlichtweg nicht vorstellen können. Irgendwann war dann aber alles anders. Wann genau, das weiß er eigentlich nicht mehr zu sagen. Vielleicht nach dem Unfalltod seines Bruders Maxi, zu dem er eine sehr innige Beziehung gehabt hatte. Vielleicht kurz vor seinem 40. Geburtstag. Vielleicht, nachdem seine Mutter am Berg tödlich verunglückt war.
„Ich habe mich mit dem Bud-
dhismus auseinandergesetzt, war auf der Suche nach dem Sinn des Lebens“, erzählt Benno Röggla. Für ein ganzes Jahr hat er sich damals zurückgezogen in sein Haus auf der Seiser Alm: „Dort hatte ich das schönste Büro der Welt.“ Ein Jahr lang ging er in sich, und als er wieder in den Alltag zurück-
Die Begegnung mit Inge Sterk auf Müllhalden, lachende Kinder- Und wenn er in seine „heile Welt“ war für den Geschäftsmann, der „bis dahin nur aus Alibigründen gespendet hatte“, die Wende – „eine Wende von Saulus zu Paulus sozusagen, die mein Leben endgültig auf den Kopf gestellt hat.“ Über OEW, die Organisation für eine Welt, kam die deutsche Hebamme im Herbst 2002 zu einer Reihe von Vorträgen nach Südtirol, „und da standen plötzlich viele vor der Tür und wollten spenden.“ Kurzerhand habe er ein paar Freunde zusammengetrommelt, Statuten entworfen, nach einem Namen gesucht und innerhalb von wenigen Tagen den Verein „Helfen ohne Grenzen“ gegründet. Inge Sterk habe ihn zu Weihnachten 2002 eingeladen, sie in Burma zu besuchen. Sechs Wochen lang führte sie ihn herum, ließ ihn hinter die Kulissen eines menschenverachtenden Staates blicken. Er sah, welch unbeschreibliches Elend es abseits der offiziellen Touristenrouten gab. Diese Wochen in
„Dieses Land und seine Menschen lassen mich nicht mehr in Ruhe“_ Benno Röggla gekehrt war, „da gefielen mir die meisten Aspekte meines Lebens nicht mehr.“ Benno Röggla fuhr in diesem einen Jahr auch nach Burma, „und seitdem haben mich dieses Land und seine Menschen nicht mehr in Ruhe gelassen.“ 2001 kehrte er wieder nach Burma zurück und wurde „durch eine Verkettung von Umständen“ auf die erschütternde Flüchtlingstragödie in Burma aufmerksam. Auf dieser Reise lernte er auch eine Hebamme aus Deutschland kennen, die jedes Jahr auf eigene Kosten für einige Monate nach Burma geht, um dort in einer kleinen Flüchtlingsklinik in Mae Sot zu helfen. „Dieser Frau habe ich Geld für ihre Arbeit gegeben“, erinnert er sich.
dem Land, das für Benno Röggla mittlerweile jegliche Fremdheit verloren hatte, ließen ihn anders werden. Diese Wochen haben in ihm auch eine tiefe Liebe zu den Flüchtlingen, den Karen, den Shan, den Karenni entfacht, die trotz unermesslichen Leids herzlich und gastfreundlich geblieben sind.
Ruhig und gelassen wirkt er,
während er von seiner Arbeit erzählt, und gleichzeitig strahlt er eine unbändige Leidenschaft aus. „Ich bin ganz bestimmt kein Held“, meint er, „mir fehlt es an nichts, ich muss auch nicht auf viel verzichten.“ Die Bilder, die er uns auf dem Computer zeigt, stimmen traurig und bergen trotzdem kleine Funken der Hoffnung. Bilder von Kindern
gesichter mit großen leeren Augen. Bilder von seinen Schulprojekten, von der Müllschule, „und ich finde immer wieder Menschen, die bereit sind, eine dieser Schulen über mehrere Jahre zu finanzieren.“ Schulpatenschaften lassen mittlerweile über 4.000 Kindern im thailändischen Exil und in den Dschungeln Burmas etwas Hoffnung schöpfen. 5.000 Euro pro Jahr dafür, dass wieder Hoffnungsschimmer in viele leere Kinderaugen kommt. Unermüdlich arbeitet Benno Röggla dafür, knüpft Kontakte, sucht nach Mitstreitern. Er hat die vergangenen Jahre auch in einem Buch festgehalten. „Und der Dschungel weint“ beschreibt das wahre Burma, nackte Fakten, die unter die Haut gehen. Fragt man ihn, warum er das alles tue, warum er seine Karriere gewissermaßen an den Nagel gehängt habe, so weiß er darauf keine konkrete Antwort zu geben. „Vielleicht waren es die bitteren Erfahrungen in meinem eigenen Leben, die mich geöffnet haben. Vielleicht wurde auch schon in der Grundschule ein Pflänzchen gesetzt für das, was ich jetzt tue“. Kathi Trojer war damals seine Lehrerin, „sie war sehr streng, aber gerecht, und sie hat uns immer und immer wieder ermahnt, an andere zu denken.“
Das Streben nach Geld, das „un-
ternehmerische Klischee und die vielen Zweckbekanntschaften“ waren ihm irgendwann zu wenig wertvoll. „Ein wertvolles Leben hat man nämlich nur dann geführt, wenn einem die Weisen am Ende loben.“ Benno Röggla lebt derzeit in einer Partnerschaft. „Die ist aber schwer zu pflegen, wenn man mindestens sechs Monate im Jahr nicht da ist“, meint er fast entschuldigend. „Helfen ohne Grenzen“ hat absolute Priorität in seinem Leben. Zu Beginn waren es zweimal zwei Monate pro Jahr, die er für den Verein da war, seit 2007 widmet er seine ganze Zeit den Flüchtlingen. „Ich habe noch nie in meinem Leben so viel gearbeitet“, sagt er, „ein 16-Stunden-Tag ist die Regel.“
zurückkehrt, hat er so manches Mal das Gefühl, die Menschen im Dschungel im Stich zu lassen.
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Steckbrief
Benno Röggla wurde am 18. August 1957 als ältestes von vier Geschwistern in Innsbruck geboren. Sein Vater arbeitete zu dieser Zeit an der dortigen Universitätsklinik. 1960 zog die Familie nach Bozen, 1963 nach Brixen – seit 44 Jahren ist Benno Röggla also „mit Unterbrechungen“ ein überzeugter Brixner. Grund- und Mittelschule besuchte er ebenso in Brixen wie das Realgymnasium, wo er 1976 maturierte. Anschließend studierte er in Innsbruck Betriebswirtschaftslehre. Nach dem Abschluss des Studiums 1982 ging er für drei Jahre nach Wien und arbeitete beim Weltkonzern Unilever als Marketing-Productmanager. 1985 zog er nach Bozen und gründete eine Firma für Unternehmensberatung. Von seiner Frau Ingrid, die er während der Studienzeit kennengelernt hatte, trennte er sich 1999. Der gemeinsame Sohn Marc ist mittlerweile 20 Jahre alt und studiert in Innsbruck Rechtswissenschaften. Im Herbst 2002 wurde auf Initiative von Benno Röggla der Verein „Helfen ohne Grenzen“ gegründet; 2006 wurde er dafür mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet. Informationen zum Verein gibt es unter www.helfenohnegrenzen.org 19
Menschen & Meinungen
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So backen Bachmann & Co. z Der in Mühlbach lebende Meisterkoch und Küchenfachlehrer Helmut Bachmann ist den meisten Südtiroler Hausfrauen
und kochenden Hausmännern ein Begriff. Nach den ErfolgsKochbüchern „So kocht Südtirol“ und „So kocht Italien“ hat er nun gemeinsam mit seinen Fachkollegen Gerhard Wieser und Heinrich Gasteiger mit „So backt Südtirol“ den dritten Band der beliebten Kochbuch-Reihe veröffentlicht. Ausführliche
Rezepte – in neun Kapitel gegliedert – zeigen, wie sich mit Teigen und Massen schmackhafte und kunstvolle Kreationen verwirklichen lassen. Die Rezepte sind durchwegs mit Farbfotos bebildert und die Arbeitstechniken mit Hilfe anschaulicher Grafiken und Bildfolgen leicht nachvollziehbar. es
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z Immerhin zwölf Kandidaten hatten sich gemeldet, um als erster „Brixner Weihnachtsengel“ gewählt zu werden. Das Ergebnis der Jury fiel denkbar knapp aus; am Ende gab es aber dann doch eine strahlende Siegerin: Die 17-jährige Alexandra Gasser, die die vierte Klasse des Sprachenlyzeums besucht und am Rosslauf wohnt, hat inzwischen ein erstes Fotoshooting hinter sich, bei dem sie sich selbstbewusst und locker gab. Bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes am 29. November um 17 Uhr wird sie zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert – in voller „Montur“ natürlich. Der
„Engel“ wird um 16.45 Uhr vom Hofburgplatz aus in einer Kutsche starten, begleitet von Trommlern in Hirtenkostümen, Fackelträgern und 14 Barockengeln im Kostüm. Der Einzug auf den Domplatz erfolgt über die Kleinen und Großen Lauben und über den Pfarrplatz. Auch danach wird Alexandra als „Engel“ in Erscheinung treten: Am 1., 8. und 15. Dezember wird sie jeweils um 15 Uhr den kleinen Kindern kleine Weihnachtsgeschenke überreichen. Alexandra Gasser bleibt jetzt für zwei Jahre im „Amt“; im Herbst 2009 wird die nächste Wahl abgehalten werden. Organi-
Beatrix Hinteregger Pircher ist die neue Vorsitzende des Bildungsausschusses St. Andrä. Der bisherige Vorsitzende Andreas Piok hatte den Bildungsausschuss von seiner Gründung 1986 für 21 Jahre geleitet und ersuchte daher, diese Aufgabe abgeben zu dürfen.
Das neue Organisationskomitee für das Filmfestival Brixen besteht aus Brigitte Salcher (TV Brixen), Peter Righi (Tourismusverband Eisacktal), Liliana Dozza (Uni), Sandra Gallippi (Filmfestival Bozen), Bruno Festini-Battiferro, Walter Granuzzo, Hermine Notdurfter (Filmclub Brixen) und Marika Lamprecht (Forum).
Foto: Arnold Ritter
Weihnachtsengel gewählt
siert wird die Aktion von Sieglinde Michaeler und Walter Granuzzo im Auftrag der „Initiative Brixen“, die für den Weihnachtsmarkt verantwortlich zeichnet. wv
Günther Kerschbaumer vom Köfererhof in Neustift konnte beim 2. Nationalen RieslingWettbewerb punkten: Sein Wein „Brixner Eisacktaler DOC 2006 Köfererhof“ erhielt bei den Rieslingtagen in Naturns Gold; Silber bekam ein Riesling des Winzers Ettore Germano aus Piemont.
O o op s
mein Hoppala
Karl Michaeler, Musiker der Gruppe PeKaTo
Misstöne zu Neujahr Eine meiner Leidenschaften ist die Musik; von Zeit zu Zeit singe ich gemeinsam mit vier Freunden im gemischten Quintett zu verschiedenen Anlässen. So hatten wir vor rund drei Jahren für die NeujahrsAbendmesse im Brixner Krankenhaus eine Gospelmesse vorbereitet. Die Kirchgänger waren sichtlich ergriffen und bedankten sich nach dem Schlusssegen mit begeistertem Applaus. Als eine Art Zugabe beschlossen wir, den irischen Segenswunsch „May the road rise to meet you“ zum Besten zu geben. Dieses Lied hatten wir bereits bei diversen Gelegenheiten gesungen und beherrschten es fehlerfrei. Leider war dem an jenem Abend nicht so, denn wir begannen in einer falschen Tonlage. Nach einigen Takten mussten wir das Lied abbrechen und versuchten es ein zweites Mal. Auch dieser Versuch misslang. Tapfer kämpften wir uns trotzdem bis zum letzten Takt durch. Das ansonsten wunderschöne Lied klang etwas schräg, doch zum Glück hatten wir ein nachsichtiges Publikum. Für uns ging der irische Segenswunsch trotz der Misstöne in Erfüllung, denn es folgte ein gutes Jahr.
Leser kochen für Leser
mmh!
Knoblauchbaguette > Zutaten für 4 Personen 150 Gramm weiche Butter 6 Knoblauchzehen 1 Bund Petersilie Salz weißer Pfeffer, frisch gemahlen 1 Messerspitze Cayennepfeffer 1 Schuss trockener Sherry 1 Baguette
> Zubereitung Die Butter in eine Schüssel geben, den geschälten Knoblauch durch die Presse dazudrücken. Die Petersilie von den Stängeln zupfen, sehr fein hacken und hinzufügen. Die Butter mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und Sherry würzen, alles gut durchrühren und kalt stellen. Das Baguette im Abstand von 1,5 Zentimetern zu drei Viertel einschneiden und je eine Flocke der Knoblauchbutter in die Einschnitte geben. Das Brot in Alufolie wickeln und im Backrohr bei 200
Grad etwa 15 Minuten backen. Das Knoblauchbaguette schmeckt am besten warm.
Entrees und passende Getränke sind bei Heinz Pernthaler Chefsache. Zum Knoblauchbrot empfiehlt er ein Gläschen Prosecco di Conegliano.
Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
„Ist es sinnvoll, dass nach 2 Uhr früh kein Alkohol mehr aufgeschenkt werden darf?“
ja
48%
nein 52%
Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
Unter neuer Führung: Walter Kofler freut sich auf Ihren Besuch! Brixen, Altenmarktgasse 24
„Befürworten Sie eine polizeiliche Überwachung der Skipisten?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 21
Menschen & Meinungen
LAMMento
Wo ist der Löffel? Franz sagte nur: „Ooops!“. Zehn Sekunden vorher hatte er versucht, während Frieda meinen Macchiato servierte, den Zucker in seinem Capuccino umzurühren, aber der geschirrspülfrische Löffel war so heiß gewesen, dass er denselben in einer Reflexbewegung durch die Luft warf. Dummerweise landete das heiße Geschoss mitten in Friedas Dekolletè, was wiederum einen lauten Schrei und wilde medizinmannartige Oberkörperbewegungen zur Folge hatte, worauf der Löffel in noch gefährlichere Regionen abzurutschen drohte. „Hoffentlich steht die Episode morgen nicht in der Zeitung“, sinnierte der Franz nach einer Schrecksekunde, „denn dann wird die römische Regierung eine Notverordnung erlassen und nur noch Plastiklöffel genehmigen; sämtliche Metalllöffel in ganz Italien werden nach Rumänien auswandern müssen“. Kaum zu glauben – diesmal weiß ich, worauf der Franz anspielt. „Alle Rumänen müssen nun auswandern, weil ein Landsmann eine Frau umgebracht hat. Und im Fußball dürfen Fans keine Auswärtsspiele ihrer Mannschaft mehr besuchen, weil ein Polizist einen Fan erschossen hat“, wundert sich der Franz. „Die“ Regierung reagiert halt ein bisschen hysterisch – sie ist ja auch weiblich, erkläre ich dem Franz, worauf die inzwischen zur Ruhe gekommene Frieda wieder leicht in Rage gerät. Würd’ mich ja nicht wundern, schüre ich nach, wenn man nach dem Vorfall in Arezzo auch alle Polizisten nach Rumänien exkommunizieren würde. Die Conclusio vom Franz ist einleuchtend: „Politiker in Rom zu sein ist heute kein Beruf mehr, sondern eine Diagnose.“ Und ich frag’ mich: Wo ist eigentlich der Löffel geblieben?
Residence Linde
NATZ SCHABS
Peter Gasser ist Bürgermeister
z Mit einem Vorsprung von 273 Stimmen hat Peter Gasser aus Viums die Wahl zum Bürgermeister in Natz-Schabs klarer als erwartet für sich entschieden. Peter Gasser konnte vor allem in den Fraktionen Natz und Raas sehr deutlich gegen seinen Mitkonkurrenten Florian Gasser punkten. Dessen Vorsprung in Schabs und Aicha war im Vergleich zu gering, um einen Sieg erreichen zu können. Mit Peter Gasser übernimmt nun ein Mann das Bürgermeisteramt, der auf jahrzehntelange politische Tätigkeit in verschiedenen SVP-Gremien und auf zwölf Jahre als Gemeinderat zurückblicken kann. Die politische
Aicha Klimahaus B
Verwaltungsarbeit war bisher die Aufgabe seines Bruders Walter, der von 1995 bis 2000 den Posten des Vizebürgermeisters besetzt hatte, ab 2000 war er Gemeindereferent. Das Ergebnis darf als Wunsch nach einem eindeutigen Wechsel interpretiert werden, der den Wählern offensichtlich mehr am Herzen lag als die Kontinuität, für die der bisherige Vizebürgermeister Florian Gasser gestanden wäre. Für die zwei übrigen Mitkonkurrenten um das Amt des Bürgermeisters endete die Wahl enttäuschend: Sowohl Hartmann Fundneider als auch Elisabeth Tröbinger spielten in der Entscheidung nur eine kleine Nebenrolle. Beide konnten nicht genügend Stimmen erzielen, um bei der Verteilung der Sitze in den jeweiligen Gruppen berücksichtigt zu werden. Damit schafft die Chefin der Bürgerliste auch beim zweiten Anlauf kein Gemeinderatsmandat, die Fraktion Raas wird auf alle Fälle mit einem neuen Gesicht im Gemeindeausschuss vertreten sein. amm
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Pro& Contra Ist es sinnvoll, dass in Gastbetrieben ab 2 Uhr früh kein Alkohol mehr verabreicht werden darf?
MARKUS SOPPELSA, Schauspieler und Gemeindebeamter: „Liebe Diskothekenbesitzer, aufwachen! Suchen Sie nach Alternativen!“
PETER KOLER, Psychologe und Pädagoge, Direktor vom Forum Prävention (www.forum-p.it): „Verbote und harte Strafen sind nicht die bestmögliche Lösung für vielschichtige Probleme“
Pro Die neueste Gesetzesverordnung bezüg-
Contra Ohne Zweifel ist es für unsere
lich des Aufschankes von alkoholischen Getränken – genauer gesagt des Nicht-Aufschankes – ab 2 Uhr morgens in Lokalen hat bei vielen Menschen für Unmut gesorgt. Warum denn wohl? Was ist denn da Besonderes dran? Als ich noch etwas jünger war, sind wir auch um 2 Uhr morgens von der Diskothek nach Hause gefahren – aber nicht ohne uns vorher ausgiebig unterhalten zu haben. Wir haben getanzt, gefeiert, getrunken und gegessen von 21 Uhr bis 2 Uhr morgens. In der Disco spielte eine geile Band Live-Musik, die Bude war voll, nette Mädchen, tolle Stimmung... Ab und zu eine kleine Schlägerei, nichts Besonderes. Warum soll das heute nicht mehr möglich sein? Liebe Diskothekenbesitzer, aufwachen! Suchen Sie nach Alternativen! Bieten Sie Ihren Besuchern ein tolles Programm zwischen 22 Uhr und Mitternacht an. Dann kommen die Leute auch in die Disco und trinken dort ihr Bier, anstatt in anderen Lokalen herumzutrinken, bis sie dann in die Disco gehen. Warum soll man nicht zum Beispiel an gewissen Tagen alle Getränke, die mit einem bestimmmten Buchstaben beginnen, um den halben Preis oder gratis eine Stunde lang hergeben? Dann wird bestimmt keiner mehr aufstehen und weg gehen. Oder alle, die an einem bestimmten Tag Namenstag, Geburtstag oder sonst etwas feiern, sollen mit mindestens sechs Personen kommen, und der Besitzer der Disco spendiert zwei Flaschen Sekt. Es gibt genügend Möglichkeiten, Menschen in die Disco zu bringen. Ideen sind gefragt! Und es ist auch für die Jugendlichen besser, wenn sie etwas früher ins Bett kommen und nicht bis 5 Uhr morgens fernab der wohligen und geschützten Familienatmosphäre herumlungern. z
Gesellschaft wichtig, dass sich ein bewusster Umgang mit der Substanz Alkohol durchsetzt. In den letzten Jahren sind dabei große Fortschritte erzielt worden. Es gibt noch viel zu verbessern, aber wir sind auf einem guten Weg. Nicht einverstanden bin ich aber mit dem Gedanken, dass Verbote und harte Strafen die bestmögliche Lösung für vielschichtige Probleme darstellen. Darunter versteckt sich ein Menschenbild, das stark auf einer von Kontrolle und Repression fixierten Vorstellung fußt. Zentral für unseren Präventionsansatz ist hingegen die Überzeugung, dass die überwiegende Mehrzahl der Menschen autonom richtige Entscheidungen treffen wird, wenn man sie in jungen Jahren und auch später darin unterstützt, Lebenskompetenz zu entwickeln, sie umfassend und ausgewogen informiert, sie ermutigt, Entscheidungen zu treffen und sie anleitet, ein glückliches Leben anzustreben und mit Risiken sinnvoll umzugehen. Menschen erleben sich als Personen wahrgenommen, man begegnet ihnen auf gleicher Augenhöhe, wenn man sie in ihrer Fähigkeit fördert, Lebensbedingungen selbst aktiv in die Hand zu nehmen. Es geht also um eine weltanschauliche Grundhaltung, die für jegliches pädagogische oder sozialpolitische Handeln von Bedeutung ist. Auch aus diesem Grund kann eine emanzipatorisch orientierte Prävention, mit Zwang, Manipulation, Kontrolle und zensurierten Informationen nur recht wenig anfangen. Worauf es im Leben, im Zusammenleben und bei der Gestaltung der Beziehungen wirklich ankommt, ist Vertrauen, wechselseitige Anerkennung und Wertschätzung und das Gefühl, aufeinander angewiesen und füreinander verantwortlich zu sein. z 23
Leser schreiben uns
„Einhausung statt Lärmschutzwände“ Leserbrief zum Artikel „Zusagen über Zusagen“, „Brixner“ Nr. 213, S. 20
Klauspeter Dissinger, Grüne Bürgerliste Brixen
Zu Ihrem Artikel „Zusagen über Zusagen“, der sich auf die im Forum Brixen abgehaltene Gemeinderatssitzung mit dem Präsidenten der Autobahngesellschaft Silvano Grisenti bezog, möchten wir Folgendes ergänzend anführen: Grisenti hatte wenige Wochen zuvor auf der Verkehrskommissionssitzung der Bezirksgemeinschaften Eisacktal und Wipptal angekündigt, dass die Errichtung von Lärmschutzwänden im Stadtbereich Brixen erst für 2014 vorgesehen sei. Für die Anrainer der Autobahn
scheint es uns aber absolut unzumutbar, den extremen Lärmbelastungen für weitere sieben Jahre ausgesetzt zu sein. Messungen bei den Wohnhäusern in der Nähe der Autobahn haben beim Vorbeifahren der LKWs Spitzenwerte von 85 Dezibel ergeben. Straßenarbeitern schreibt der Gesetzgeber bei solchen Werten nicht umsonst das Tragen von Hörschutzgeräten vor! Wir finden es daher unverantwortlich, die Anrainer der Autobahn weiterhin den lärmbedingten Krankheitsrisiken wie Depression, Herz-/Kreislauferkrankungen, Schlafstörungen etc. schutzlos auszusetzen. Lärmschutzwände schaffen in Hanglagen nur begrenzt Abhilfe, sodass den Anrainern mit dieser Maßnahme nicht wirklich geholfen wäre. Zudem ist der Lärm ein Problem des gesamten Talkessels. Jetzt erkennt man, dass die bestehenden Lärmschutzwände zu niedrig sind und will viel Geld ausgeben für höhere, um dann wieder feststellen zu müssen, dass auch
Mehr Leistung, mehr Erfolg.
damit das Problem nicht gelöst wurde. Eine Einhausung der Autobahn würde den Lärm zu 100 Prozent und die Abgase zu einem beträchtlichen Teil reduzieren und zusätzlich eine etwa 40.000 Quadratmeter große Grünfläche auf der Oberfläche der Einhausung bereitstellen. Wenn Carlo Costa auf der letzten Gemeinderatssitzung sagte, dass eine Einhausung technisch nicht machbar sei, so muss dem entschieden widersprochen werden. Dies mag für Bozen zutreffen, wo die Autobahn auf einem Viadukt verläuft, aber für Brixen nicht. Schließlich gibt es genügend Beispiele gelungener Autobahneinhausungen, wie zum Beispiel bei Schönberg auf der Nordtiroler Seite der Brennerautobahn. Die nächste Einhausung wird übrigens östlich des Bergiseltunnels in Innsbruck realisiert werden. Wir sind der Meinung, dass ein Teil der hohen Gewinne, den die Autobahngesellschaft bis dato auf Kosten der lärm- und schadstoffgeplagten Anrainer angehäuft hat, unbedingt in Form von angemessenen Lärmund Emissionsschutzmaßnahmen wieder an die Anrainer zurückfließen sollte.
Weiterrücken der Menschheit Zum Interview „Wie Kinder Sprachen lernen“, „Brixner“ Nr. 212
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Menschen & Meinungen
Echo
Schön, dass der „Brixner“ wieder auf Niveaukurs ist, dieses Heft war eine angenehme Überraschung. Ich finde das Interview mit Professor Wassilios Fthenakis eine sehr anregende und ausgewogene Bezugnahme zum Problem Spracherwerb in Südtirol. Wenn er sagt, dass er gemäß seiner Erfahrung in Südtirol „schon einen Verbesserungsbedarf in der Ausdrucksfähigkeit und Kommunikationskompetenz erkennen“ würde, so ist das meiner Meinung nach ein Euphemismus für die vorherrschende, sprachliche „Ausdruckswelt“ in Südtirol. Der
Dialekt ist auf fast allen Ebenen schlechthin die Umgangssprache, und immer noch ist das Standarddeutsch die „erste Fremdsprache“ geblieben. Professor Fthenakis sagt, was ich immer schon gedacht habe – dass die Eltern es nicht allein beim Dialekt belassen sollten. Und gerade darin sehe ich den springenden Punkt, der immer noch übergangen oder fast als Zumutung aufgefasst wird. Dass Kinder spielerisch Sprachen lernen ist, glaube ich, ansonsten ja kein Thema, denn schließlich geschieht es mit der Muttersprache auch nicht anders. Was den deutsch-italienischen Kindergarten betrifft, so weiß ich aus eigener Erfahrung, dass es in erster Linie ein eminent politisches Problem ist. Es hat nämlich in Trient, wo ich lange Zeit gelebt habe, Ende der 70er Jahre einen experimentellen zweisprachigen Kindergarten gegeben, den auch mein Sohn besucht hat. Als diese Sektion nach zwei Jahren wieder geschlossen wurde und ich nach dem Grund fragte, wurde mir gesagt, dass auch in Südtirol das Experiment schnell wieder eingestellt worden sei, und wenn es dort nicht für nützlich gehalten werde, sehe man auch keinen Vorteil für die Trientner Kinder. Die Schlussfolgerung: Solange politische Vorbehalte immer wieder die Oberhand gewinnen, wird es meines Erachtens kein Vorzeigemodell für Zweisprachigkeit, geschweige denn Mehrsprachigkeit, in diesem Land geben können. Es kann nie genug betont werden, dass Sprachen als kulturelle Bereicherung gesehen werden müssen und dass im Zeitalter der Globalisierung die Mehrsprachigkeit als Aufgabe für ein „Weiterrücken der Menschheit“ gesehen wird (frei nach dem Zitat von Heinrich Heine).
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
Umfrage
Wie heizt Brixen? Die Heizsaison hat begonnen: Wir haben uns erkundigt, mit welchen Rohstoffen die Brixner für Wärme sorgen und ob sich ihr Heizverhalten angesichts steigender Kosten und Umweltbelastungen verändert hat.
„Ich lebe in einem größeren Kondominium, und das Heizen ist daher schon eine ziemliche Belastung“, meint Margit Kompatscher, „da es ein älteres Gebäude ist, wird seit jeher mit Öl geheizt, und dieses ist natürlich teurer geworden. Es gab zwar schon eine Diskussion bezüglich Fernwärme, aber bis dato ist noch nichts geschehen.“
„In unserem Haus leben insgesamt drei Familien, da zahlt sich die Fernheizung auf jeden Fall aus“, findet Christine Notdurfter. „Meiner Meinung nach ist diese Art von Heizung recht umweltschonend und preislich auch sehr in Ordnung. Zusätzlich heizen wir auch manchmal mit Holz, da ich gerne auf einem Holzherd koche. Früher haben wir Heizöl verwendet.“
Daniela Cesari hat „früher immer mit Öl geheizt. Ich wohne in einem Kondominium, und bis auf eine Ausnahme heizen wir nun alle mit elektrischem Strom. Nur eine Familie hat einen Kamin und heizt mit Holz. Die Fernwärme finde ich auch sehr gut, da sie umweltfreundlicher und auch kostengünstiger ist als das elektrische Heizen, das mit der Zeit teurer geworden ist.“
Thomas Klapfer ist „überzeugt, dass die Holzfeuerung die beste Heizmethode ist. Es heißt ja, dass Holz das Kohlendioxid bindet, das man verbrennt. Ich habe keine Sonnenkollektoren, weil ich in einer sonnenarmen Gegend wohne. Für mich wäre es sinnvoller, wenn man mit Solarzellen Strom herstellen könnte, zumal man diese Energie das ganze Jahr nutzen kann.“
„Vor vielen Jahren haben wir zu Hause nur mit Holz geheizt, aber das ist schon lange her“, erzählt Bernhard Stockner. „Heute lebe ich in einem Privathaus mit Zentralheizung. Solare Energie ist eine reine Kostenfrage – heute sind Solarzellen sicher besser entwickelt als vor ein paar Jahren, aber bis sich die Investition rechnet, muss man viel Energie produzieren.“
„Wir sind vor einem Monat von Holzpellets auf Fernwärme umgestiegen“, erklärt Jakob Kompatscher. „In den Altstadtwohnungen gibt es keine Keller; es ist also schwierig, die Holzpellets zu verstauen. Für uns war die Fernwärme ein glücklicher Zufall, und wir sind sehr froh darum. Außerdem ist es praktischer, wenn man die Wärme nach Belieben regulieren kann.“
Leonhard Gasser heizt „seit 40 Jahren mit Holz. Insgesamt brauche ich zwei Traktorladungen Holz pro Jahr. Vor einigen Jahren habe ich es selbst aufbereitet, heute schaffe ich es nicht mehr und kaufe es. Das Holz ist wesentlich teurer geworden: Heute kostet der Meter 45 Euro, früher waren es noch 30.000 Lire.“
Josef Kleon versorgt „das Geschäft mit elektrischer Wärme. Zu Hause heizen wir mit Öl, obwohl die Elektroheizung praktischer und wahrscheinlich auch umweltfreundlicher ist. Es wäre eigentlich schon angebracht, an unserem Haus Sonnenkollektoren anzubringen, da wir in einer sonnigen Lage wohnen und diese Energie weitaus billiger als Öl ist.“
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Foto: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur Ein hörenswertes spektakel: Alois Rastner präsentiert das neue Glockenspiel im Weißen Turm 26
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MUSEUM IM WEISSEN TURM
Aufstieg im Turm
Mit dem Abschluss der Renovierungsarbeit im Inneren des Weißen Turms hat Brixen ein drittes Museum hinzugewonnen: Der Aufstieg ist verbunden mit einer anschaulichen Reise durch die Turm- und Stadtgeschichte.
T
rotz des beengten Raumes empfängt die Besucher im Erdgeschoss des Weißen Turms Helligkeit und Weite, der erdige Geruch alter Gemäuer, vermischt mit dem Kalkgeruch des neuen Anstriches. Eine kleine Gruppe wartet neugierig auf die Erstbesichtigung des frisch renovierten Inneren des Weißen Turms. Leo Munter empfängt sie vor einer glänzenden, geschmiedeten Turmkugel: „Sieben Kinder haben darin Platz!“, lacht der einstige Dekan, und seine Freude bezieht sich wohl auch darauf, dass mit der Begehbarkeit des Turms einer seiner Herzenswünsche in Erfüllung gegangen ist. Nach monatelanger intensiver Arbeit wurde aus der heruntergekommenen Turmflucht ein Turmmuseum, das Kindern genauso wie Erwachsenen anschaulich vermittelt, welche Bedeutung der Weiße Turm in seiner Doppelfunktion als Kirch- und Stadtturm hatte und heute noch hat. Dort, wo noch vor wenigen Monaten wackelige Holzleitern in die Schummrigkeit empor führten, die Wände mit zentimeterdicken Rissen durchzogen waren und der intensive Gestank von Taubenkot einem die Nase zuhalten ließ, führen heute komfortable Holzstiegen mit Sicherheitsgeländer von einer Etage in die nächste. Im Turm wurden neue Böden eingezogen, sodass zehn Ebenen entstanden sind: Jede bildet für sich eine Einheit und illustriert ein Kapitel der wechselvollen Turmgeschichte.
lich mitgewirkt, und nun leitet er den Aufstieg an: „Die Drucke, die uns hier an den Wänden begleiten, sind alte Stadtansichten mit dem Weißen Turm“, beginnt er seine Schilderungen. Mit dabei ist auch die älteste Druckansicht von Brixen aus dem Jahr 1588: „Brixen war damals im Verzeichnis der berühmtesten Städte der Welt – etwas Lokalpatriotismus darf ja sein.“ Auf der ersten Etage fällt der Blick sofort auf das Holzgestell, in dem unterschiedlich große Schauglocken hängen. Ein Knopfdruck, und die einzelnen Glocken beginnen zu schwingen, das Holzgestell schwingt wie ehemals beim Weißen Turm gleich mit, und so mancher hält sich kurz die Ohren zu. Welche Aufgaben die einzelnen Glocken haben und wann sie geläutet werden, ist auf einer Tafel darunter aufgezeichnet. Eine weitere Schautafel an der Wand listet die größten Glocken der Welt auf, beginnend mit der Spitzenreiterin in Moskau, der Kolokol mit einem Gewicht von 198.000 Kilo. Für die Skala der größten Glocken der Diözese Bozen-Brixen wollte man auch anbringen, wem die Glocken jeweils geweiht worden sind, „aber das haben selbst viele Pfarrer nicht gewusst, und wir konnten es auch nicht immer in Erfahrung bringen – dann haben wir halt manche Glocke einfach als ‚die Große’ betitelt“, erzählt Alois Rastner und lacht über diese eigenwillige Behelfsmaßnahme.
pensionierter Lehrer, hat beim Aufbau des Museums wesent-
weiter oben, führen dessen Baugeschichte vor Augen: Der alte
Drei detailgetreue Modelle des Alois Rastner, Historiker und Weißen Turms, einige Holzstufen
romanische Turm, noch ohne Erker und Ziffernblatt, tauschte im Jahr 1459 seinen Helm mit einem gotischen Turmspitz. Die Grundmauern sind jedoch bis heute dieselben geblieben und umschließen nun die Besucher. Bis 1591 war der Weiße Turm der Schwarze Turm, dann wurde er eingekalkt und in die Höhe gemauert, „wobei der Kalk mit verschiedenen Beigaben vermengt wurde, beispielsweise mit Weinstein aus Klausen“, erzählt Rastner von einer Aufzeichnung, die er eingesehen hat. Zum Schutz erhielt der Turmspitz 1676/77 einen Helm aus Kupferblech, der im Ersten Weltkrieg zum Einschmelzen für die Herstellung von Waffen abgenommen wurde. Die kindliche Spielader wird vor allem bei der jüngsten Modellansicht in Fluss gebracht, die der Restaurator Arnold Wolf in liebevoller Kleinarbeit gebastelt hat: Eine bewegbare Monduhr lockt zum Anrollen, es tickt eine batteriebetriebene Uhr im Kleinformat, und die Nordseite kann sogar aufgeklappt werden! Dahinter verbirgt sich miniaturgetreu das Innenleben des Turms, von den Stufen bis hin zu winzigen Glöckchen an ebenso kleinen Holzjochen. Alois Rastner hingegen lockt uns nach angemessner Zeit, den Blick auch auf eine weitere Druckansicht zu werfen: „An der Wand sehen wir die Abbildung des Brixner Lammes, eigentlich des Lammes der Diözese; der Unterschied besteht – wie wir hier sehen können – darin, dass es im Stadtwappen nach links blickt, während es ursprünglich nach rechts schaute.“
In einem dunklen Holzgehäuse
liegt, geschützt und verborgen, die mechanische Uhr aus dem Jahr 1863, erbaut vom Innsbrucker Uhrmacher Wendelin Jäger. Eine eiserne Konstruktion mit mehreren großen Zahnrädern und Seilwinden, ein elegant beschriftetes Ziffernblatt – die Übersetzung der
leseraktion Glockenpaten gesucht! Sie hätten gerne ein originelles Weihnachtsgeschenk, möchten Ihren Partner mit einer besonderen Patenschaft überraschen oder einfach nur so Ihren Beitrag zur Restaurierung des Weißen Turms leisten? Eine Glockenpatenschaft macht’s möglich! Wir vom „Brixner“ bieten unseren Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, gemeinsam Pate für die Glocke Nr. 3 des Glockenspiels im Weißen Turm zu werden. Hierfür genügt eine Spende – den Geldbetrag entscheiden natürlich Sie! – auf das K/K X 05856 58220 070570164004 mit dem Vermerk „Glockenpate“. Die Einzahlung muss innerhalb 24. Dezember 2007 eintreffen. Alle Spender werden anschließend namentlich als Glockenpate eingetragen und erhalten bei uns in der Redaktion eine „Patenurkunde“. Wer lieber anonym bleiben möchte, sollte dies bitte bei der Überweisung vermerken. Die Glocke Nr. 3 wird dann unter dem Sammelnamen „Leserinnen und Leser der Zeitschrift „Brixner“ geführt. 27
Die alte Feuerwehrsirene, die
1931 von der Gemeinde angekauft worden war, wurde in einer Nische deponiert. Bevor diese die Aufgabe übernahm, die Bewohner zu warnen, lief man noch mit einem laut tönenden Horn durch die Straßen. Früher befand sich die Sirene bei der alten Feuerwehrhalle in der Romstraße; in den ersten Jahren des Zweiten Weltkrieges wurde sie auf den Pfarrturm installiert und gab Fliegeralarm – unten war sie zu leise gewesen. „Da sind wir immer geplattelt!“, erinnert sich wiederum ein Besucher. Die Sirene war bis 2006 im Einsatz, nun verfügt die Feuerwehrhalle über ein neues Gerät, das zudem den Vorteil hat, kein derartiger Stromfresser zu sein. In den Dreiecken zwischen den Holzpfeilern auf der nächsten Ebene wurden Glasvitrinen angepasst, die die wertvollen Beigaben der Turmkugel zur Schau stellen. Bei jeder Restaurierung wurden in der Kugel gegenständliche Zeugen der Zeit deponiert, und somit ist sie auch eine sichere Schatzkammer, die in sich einen einmaligen Reichtum birgt. „Beispielsweise befinden sich darin verschiedene Währungen, die der Fürstbischof Kaspar Ignaz Graf von Künigl im Jahre 1707 hinterlegte – darunter heute unbezahlbare Münzen wie jene von Kaiser Vespasian von 70 nach Christus.“ Nicht ganz so spendabel zeigte man sich bei der letzten Restaurierung; das Technikzeitalter birgt schließlich ungeahnte Möglichkeiten in sich, die zu manch überrationaler Entscheidung führen können: „Bei der vorletzten Kugelabnahme hat man noch einen echten
Foto: Oskar Zingerle
Uhr führt direkt in die Sakristei. „Früher bin ich als Ministrant über vier Jahre lang hier heraufgestiegen, um diese Uhr aufzudrehen“, erinnert sich ein Besucher. Ganz ohne aufzuziehen hingegen funktionieren die Mond- und die Sonnenuhr an der Außenfassade. Im Inneren finden sich diese in einer verkleinerten Version, und in wenigen Minuten ist ihr Geheimnis gelüftet: Ein Lichtspiel simuliert beispielsweise verschiedene Sonneneinstrahlungen und lässt den Schatten des Zeigers zu verschiedenen Uhrzeiten wandern. Doch auch die Architektur allein birgt Höhepunkte in sich, auf die Luis Rastner mit einer Armbewegung aufmerksam macht: „Dieses hier ist das einzige romanische Fenster des Turms, wunderschön erhalten. Die anderen sind längst zugemauert.“
500.000-Lire-Schein reingegeben, bei der letzten hingegen sind die großen Euroscheine nur mehr kopiert worden…“ Ein kurzer Check, ob auf der Vespasian-Münze auch ein Fac-Simile eingestanzt wurde, und schon bewegt sich die Gruppe Richtung nächste Etage.
Rasch dreht Luis Rastner beim
Vorbeigehen an einer hölzernen Karfreitags-Ratsche und öffnet eine Tür, die zu einer kleinen Kammer führt, in der sich das Keyboard für das Einspielen der Melodien des Glockenspiels befindet, das wir einige Stufen weiter oben noch erleben werden. Offener zutage treten die mächtigen gusseisernen Glocken, die die Stunde anzeigen oder zum Kirchgang läuten. Die Stiege führt dicht an sie heran, und in unmittelbarer Nähe der tonnenschweren Gebilde sehen die Menschen plötzlich ganz klein aus. Um die Schäden an den Gemäuern, die durch die Schwingungen hervorgerufen wurden, zu beheben und zukünftig zu verhindern, mussten hier aufwändige Restaurierungsarbeiten durchgeführt werden: Die elektrisch betriebenen Glocken wurden tiefer gehängt, mit Holzjochen versehen, und eine neue Gegenpendelanlage fängt nun die Schwingungen der drei Tonnen schweren Glocken auf und hält den Glockenstuhl bewegungslos. Ein banger Blick auf die Uhr, bald ist es Viertel vor Zwölf. Müssten nun eigentlich nicht die Glocken anschlagen? Wir werden beruhigt: Wenn im Turminneren das Licht eingeschaltet ist, sind alle Glocken automatisch ausgeschaltet, und wir laufen nicht Gefahr, mit einem Gehörschaden heimzukehren. Luis Rastner hat die Glockengeschichte des Pfarrturms recherchiert und die Angaben, die nicht immer korrekt waren, in den Archiven überprüft. In den Jahren 1898/99 wurden neue Glocken gegossen, und dies aus zweierlei Gründen: 1848 feierte Kaiser Franz Joseph sein 50-jähriges Kaiserjubiläum, und ihm zu Ehren wurden im ganzen Land zahlreiche Neubauten in Gang gesetzt, beispielsweise die Schaffung neuer Brücken oder eben das Gießen neuer Glocken. Zudem wollte man die Glocken des Pfarrturms und jene des Doms aufeinander abstimmen: „Der tiefste Ton der Domglocken ist das A, im Pfarrturm das H – so ergibt sich nun, wenn beide miteinander läuten, eine schöne Harmonie.“ Von diesen alten Glocken ist jedoch nur mehr die Sterbeglocke übrig geblieben – die erste, zweite und
Restaurator Arnold Wolf hat in liebevoller Kleinarbeit ein detailgetreues Modell des Weißen Turms gebastelt
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Kunst & Kultur Auf einer Schautafel sind die größten Glocken der Welt, die größten Glocken der Diözese und jene der Pfarrei dargestellt
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vierte Glocke wurde am 2. April 1916 genauso wie das Kupferblech und die Zinnpfeifen abgenommen, um daraus Kriegsmaterialien wie Kanonen oder Munition zu gießen. Der dritten und fünften Glocke ereilte 1948 dasselbe Schicksal. „Nach dem Zweiten Weltkrieg hat
der Staat kostenlos Glocken zur Verfügung gestellt, da er ja die Kanonen des Feindes erbeutet hatte“, schildert Rastner und flickt eine weitere Anekdote ein: „Nur die Lüsner haben sich seinerzeit geweigert, diese staatlichen Glocken anzunehmen und aufzuhängen.“
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warnt Herr Rastner, da sämtliche Blicke an den Inschriften unter den Mauerbögen haften, der Aufstieg durch eine Falltür jedoch ebenso Aufmerksamkeit erfordert. Gewissenhaft wurde an die Mauer gepinselt, wann
führt worden sind und wer daran beteiligt war, vom Bürgermeister bis hin zum Maurermeister. Sind Kopf und Beine doch heil durch die Falltür geglitten, so eröffnet sich ein relativ weitflächiger Raum – der ehemalige Aufenthaltsbereich
Neuheiten 2008:
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Im Eingangsbereich präsentiert Dekan Leo Munter eine geschmiedete Turmkugel: „Sieben Kinder haben darin Platz“ der Nachtwächter: Ein Tisch mit einer Sitzbank, der Schlafraum mit originaler Wandlampe und einem einfachen Holzbett, vergitterte Fenster, die einen ungewöhnlichen Ausblick auf Brixen frei geben. An den Wänden hängen Kinderzeichnungen, und ein großer hölzerner Nachtwächter mit Horn und Laterne macht deutlich, wie die Gesellen damals ausgesehen haben. In einer weiteren Kammer wurde der letzte Wächter des Turms verewigt – beziehungsweise die letzte Wächterin: 1952 versah hier eine Frau Putzer den Dienst, genannt auch das „Turmweibele“. Bald erwecken jedoch die vielen kleineren und größeren Glocken, die sich beinahe über den gesamten Überboden verteilen, die
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Neugierde: Sie setzen sich zu einem Glockenspiel zusammen – mit 43 spielenden Glocken eines der größten seiner Art. Es gab zwar ein kleines Hin und Her, ob eine solche „Spielerei“ installiert werden sollte oder nicht – bis eine neunköpfige Gruppe nach Klagenfurt fuhr und sich von den dortigen Fachleuten überzeugen ließ. „Das Spiel kann auch liturgisch verwendet und in der Messe mit eingebunden werden“, erläutert Rastner. Hierfür wurden über hundert Melodien eingespielt, „aber es wird schon darauf geachtet werden, dass das Glockenspiel nicht zu oft zum Einsatz kommt.“ Sowohl leise als auch laut lässt sich der Glockenklang einstellen, wobei – wenn der Ton nach
draußen klingen soll – die Türen und Fenster sich automatisch öffnen. Um die Kosten decken zu können, wurden Patenschaften angeboten, und bislang konnten bereits 25 Glockenpaten gefunden werden.
Aufstieg – und werden dort vom Dekan in Empfang genommen, der auf die Kugel verweist, in der, wie wir bereits gehört haben, „sieben Kinder ihren Platz finden!“
Ein letztes Mal recken alle ih-
doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
re Hälse, als der oberste Raum betreten wird. Die so genannte Helmstube befindet sich im Inneren der Turmspitze und zieht sich spitz nach oben hin – „drei Tonnen Taubenkot mussten hier raustransportiert werden.“ Nun lädt ein heller, ovaler Holztisch mit Stühlen zum Beisammensein ein, an der Wand hängt eine Fotocollage mit Bildern von den Renovierungsarbeiten und, wie könnte es anders sein, eine bisher unveröffentlichte kolorierte Federzeichnung der Turmansicht von 1677 sowie die Wappen, die die Außenseiten der Turmerker schmücken. Für ein Gläschen Orangensaft bleibt nun, nach knapp zwei Stunden, jedoch keine Zeit mehr: Die nächste Gruppe, ebenso zusammengesetzt aus Menschen, die in irgendeiner Form an der Renovierung beteiligt waren, wartet ebenso erwartungsvoll im Erdgeschoss auf den
info Führungen ab sofort möglich Wer sich selbst auf Entdeckungstour im Weißen Turm begeben möchte, hat ab sofort die Möglichkeit dazu: Jeden Samstag wird um 10.30 Uhr eine Führung angeboten, die zirka eine Stunde andauert. Eine Anmeldung hierzu ist allerdings erforderlich: Diese sollte jeweils Montag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr im Brixner Pfarrwidum unter der Rufnummer 0472 836333 erfolgen. Das Glockenspiel des Weißen Turms ist im Advent jeden Samsdb tag um 11 Uhr zu hören.
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THEATER
Alle wollen alt werden – Sie auch? Die Seniorentheatergruppe „Bartholomei’s“ und ihre Eigenproduktion „Das Leben und Punkt.“ wirft einen etwas anderen Blick auf die späten Jahre.
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elbstverständlich wollen wir alle alt werden. Um es präziser zu formulieren: Wir wollen möglichst viele Lebensjahre sammeln, aber das bitteschön selbständig in der eigenen Wohnung, mit Familienund Gesellschaftsanschluss und ohne Windeln für die Folgen der Blasenschwäche. Dann, ohne schmerzvolle Vorwarnung, ein letzter Schnaufer – und ab ins neue, himmlische Leben.
Alle wollen alt werden – Sie
auch? Diese harmlose und doch so provokative Fragen stellt die Seniorentheatergruppe Bartholomei’s, bestehend aus den Spielern Gertrude Hell, Theresia Stockner, Anna Plaikner, Hildegard Rohregger, Sepp Rottensteiner, Gertraud Maislinger, Marlene Wiedenhofer, Alfons Krapf und Jolanda Stolzlechner sowie der Spielleiterin Maria Thaler Neuwirth aus Brixen. In ihrer Eigenproduktion „Das Leben und Punkt.“ zeichnen sie quasi als Gegenentwurf zur Idealvorstellung die Lebensmöglichkeiten in einem Altersheim nach. Mutig spielen sich die Senioren älter als sie sind, statten sich mit zusätzlichen Gebrechen und Spazierstock aus. Dort, im Altersheim, hocken sie aufgefädelt „wie die Hühner auf der Stange“ auf einem ihnen zugewiesenen Stuhl. Der Alltag ist geregelt und strukturiert:
„Um sechs Uhr aufwachen, um sieben Uhr Frühstück, um zehn Uhr Tanz“. Das ideale Haustier ist ein Plastikhündchen an der Leine, völlig nicht störend und somit heimtauglich. Die dreckige Wäsche wird gewaschen, das Bett gemacht, und angenehm ist es, wenn man gesäubert und mit Ringelblumensalbe eingeschmiert wird. Mit den Mitbewohnern kommt man grade so aus – „je nachdem, wie die andere Person halt so ist“. Der Arztbesuch wird mit Bangen und zugleich Freude erwartet, „pumperlmuntergsund bin ich, hat er gesagt!“ jubelt die eine, und der andere verdrängt, dass es nichts Gutes heißen kann, wenn er plötzlich nach 20 Jahren endlich wieder alles essen darf und die Magenoperation unnötig geworden ist. Die einzelnen Leiden, die man einst hatte, werden zu Waffen: Ist eine Nierenkolik schmerzhafter als eine Steißgeburt allein auf der Hütte mit herum wuselnden Mäusen – und wer ist hier nun der Tapferste von allen? Die Senioren träumen sich zurück in ihr altes Leben, kramen in den Erinnerungen, die beschwörend erzählt werden, aber denen keiner richtig zuhört. Alte Lieder wollen über die Lippen, der Streit ums Schmalz im Mustopf, wie man sonntags Tango tanzte oder sich nach jenem Gold umrahmten
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Aufrecht leben
Die Bartholomei’s zielen pointiert und treffen genau – ehrlich, schonungslos und berührend
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Gebetbüchl sehnte, das der Bruder zur Firmung bekommen hat. Die Senioren träumen sich aber auch ihr jetziges Leben zurecht: Ein Spaziergang mit dem Hausmeister des Altersheimes nimmt fantastische Züge an, und damit wischt man der Rivalin gleichzeitig gehörig eins über, indem man wie beiläufig erzählt, wie man sich gemeinsam über deren Sturz auf dem regennassen Pflaster amüsiert habe. Das nahende Sterben und der Tod sind Tabus – möchte man darüber sprechen, so wird man von der Pflegerin gefragt, „ob man denn schwermütig“ sei. Im Zimmer allein sucht man dann Zuflucht zum Herrgott, um die Angst zu überwinden – und wird gestört, weil es grad Zeit zum Kaffe trinken ist: „Kein Respekt mehr; wenn sie schon keinen Respekt vor mir haben, dann doch zumindest vorm Herrgott.“
Und die Liebe? Zart ist sie, aber
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nicht körperlich: Mann und Frau breiten einen Schal aus, machen es sich darauf bequem und stecken sich gegenseitig eine Praline
in den Mund. Dafür geht es umso härter zu, wenn der Enkel die eigene Oma nicht mehr erkennt: „Das gehört ins Fernsehen, ins Radio, in die Zeitung! Das müssten sie einmal melden!“. Aufrecht leben, in all seinen Möglichkeiten. Denn es ist, in welcher Form auch immer, „das Leben und Punkt.“: Die Senioren hadern nicht mit dem Alter, sie hadern auch nicht mit der Möglichkeit eines Lebens im Altersheim – doch sie zeigen kritisch auf, wie dem Alter entgegen getreten oder ausgewichen wird. Die Ernsthaftigkeit wird in Humor verwandelt, und manchmal bleibt er still im Raum haften: Die Bartholomei’s mit ihrer Spielleiterin Maria Neuwirth fanden die wohldosierte Mischung, um das Publikum zwischen befreitem Lachen und stummer Betroffenheit zu schaukeln. Authentisch zeichnen die Schauspieler Szenen, die in heimliche oder offene Wunden stochern, sie zielen pointiert und treffen genau – ehrlich, schonungslos und berührend. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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THEATER
Das Geschäft mit der Religion Die Gruppe Dekadenz spielt mit der aktuellen Eigenproduktion „Der Bus (Das Zeug einer Heiligen)“ von Lukas Bärfuss in der höchsten Liga der Südtiroler Theaterszene.
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rika (Brigitte Knapp) begibt sich auf Pilgerreise ins polnische Tschenstochau, nachdem ihr ein Engel aufgetragen hatte, am Tag der Heiligen Sophie vor der Schwarzen Madonna niederzuknien, um damit ein Unglück zu verhindern. Nach acht Stunden Fahrt wacht sie im falschen Bus auf, in jenem von Hermann (Stephan Lewitz), der sich auf der Fahrt zu einem Kurhotel in den Bergen befindet. Hermann ist entrüstet, von der vermeintlichen Schwarzfahrerin belogen und ausgenutzt worden zu sein. Bevor er weiß, was er mit Erika anfangen sollte, bricht er ihr die Hand.
Einige Fahrgäste betrachten die
Pilgerin wie eine Außerirdische, weigern sich, weiterhin mit dem „lieben, zarten Christenkind“ im selben Bus die Fahrt fortzusetzen. Hermann spricht sein Machtwort, fasst sich ein Herz und nimmt Erika bis zur nächsten Tankstelle mit. Anton, der Tankwart (Hannes Holzer), weigert sich zunächst, Erika aufzunehmen, er habe „geh schlossen“. In seinem Wahn gräbt Hermann Erika ein Grab. Erika kann schließlich doch bei Anton bleiben, die beiden freunden sich sogar an. Hermann kehrt blutig und mit zerrissenem Hemd zurück, bittet Erika, mit nach Tschenstochau kommen zu dürfen. Die Pilgerstätte entpuppt sich allerdings als Enttäuschung: Abfälle, Gestank, Betrug und Ausnutzung naiver Gläubiger prägen den Ort. Die Haltungen und Äußerungen der Figuren im Stück hält ein dichtes Geflecht an Parallelen zusammen. Busfahrer Hermann herrscht über die Passagiere in seinem Bus wie ein Gott und nutzt ihre Hilflosigkeit schamlos aus. Von Erika verlangt er, dass sie seinen Talisman wie ein Kreuz um ihren Hals trägt. Erikas Flehen, er solle sie nach Tschenstochau bringen, und seinerseits die Diskreditierung Erikas 34
Erika (Brigitte Knapp) freundet sich mit dem Tankwart Anton (Hannes Holzer) an
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als Drogenabhängige entpuppen sich als Ringen zwischen Macht und Abhängigkeit. „Was ist das für ein Glauben, dein Glauben“, fragt er Erika und findet ihr Beten „fies“ und Bibelzitate als moderne Witze. Die Mitreisende Jasmin (Liz Marmsoler) leistet Hermann eisernen Gehorsam und strotzt von der Kälte einer KZ-Aufseherin. Die Beziehung zwischen Erika und ihrem Vater Karl (Wolfgang Hundegger) bleibt dem Zuschauer genauso rätselhaft. Warum hilft er ihr nicht? denkt man, und merkt, Geld ist keine Hilfe.
Dann steigt die Dicke (Ingrid
Porzner) aus dem Bus und findet Erikas Christentum schön: „Es ist eine Fügung, dass du in den Bus gestiegen bist.“ Erika soll den todkranken Herrn Kramer erlösen. Selbst Hermann sucht am Ende bei Erika den Ausweg aus der Schlechtigkeit, wandelt sich vom guten Busfahrer und schlechten Menschen zum schlechten Busfahrer und guten Menschen, stürzt
den Bus samt Insassen in die Schlucht und will an der Erlösung teilhaben. Der einzige, der sich von der Hoffnung auf Rettung nicht mitreißen lässt, ist der Tankwart Anton, der auf seinem Rapsdiesel sitzen bleibt, weil die Leute gar nicht gerettet werden wollen. In seiner Person entpuppt sich der Umweltschutz als moderne Erlöserreligion. Auch der tiefe, bedingungslose Glauben der alten Pilgerin in Tschenstochau erweist sich als eine Farce – der tote Herr Kramer findet Ruhe wie im Himmel, im Himmel ist er nicht.
Regisseur Fabian Kametz und
zwei der sechs Schauspieler sind – im Fußballjargon gesprochen – aus dem Ausland „eingekauft“. Auch von den heimischen Schauspielern hat die Gruppe Dekadenz aufzubieten, was im Lande Rang und Namen hat. Von derselben Hoffnung auf Erfolg geleitet war man bei der Wahl des Stücks: „Der Bus (Das Zeug einer Heiligen)“
des Schweizer Autors Lukas Bärfuss wurde vor zwei Jahren am Thalia Theater Hamburg uraufgeführt, kam bei Publikum und Kritik gut an und in der Folge auf zahlreiche andere Bühnen im deutschsprachigen Raum. Die Inszenierung von Fabian Kametz erfüllt die Erwartungen durchaus, die Dekadenz bietet ein Spiel auf hohem Niveau. Aussagen wie „Ihr seid nicht zu retten“ oder „Vor Gott kann ich nicht wegrennen“ werden von den Schauspielern nacheinander treffsicher in die Hirne und Herzen der Zuschauer geschossen. Bei so manchem kommt, betroffen über den oberflächlichen Umgang mit der Religion und der zwischenmenschlichen Kälte der allermeisten Figuren in dem satirisch komischen Stück, ein Lachen erst gar nicht auf. Vielmehr ist man erst einmal baff, dann kommen im Kopf die Gedanken in Gang und am Tisch die Diskussion. albina.kritzinger@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
MUSIK
Talent der Sonderklasse Martin Stadtfeld gilt als Jungstar der Pianisten, wurde mehrfach ausgezeichnet und verfügt über einen Exklusivertrag mit einer Produktionsfirma. Für Begeisterung sorgte er auch bei seinem Konzert in Brixen.
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as Brixner Publikum ist im Allgemeinen ziemlich verwöhnt und hat öfters Gelegenheit, außergewöhnliche Konzerte mit hochrangigen Interpreten zu erleben. Seit einigen Jahren besteht mit dem Forum Brixen auch die Möglichkeit, Konzerte außerhalb des sakralen Raumes zu veranstalten. Dennoch wurde das Konzert des erst 27-jährigen Pianisten Martin Stadtfeld, der auf Einladung des Kulturvereins Brixen und der Kulturinitiative Forum Cultur kürzlich zu Gast war, als besonderes Konzertereignis gehandelt – gilt Stadtfeld doch als ein Ausnahmepianist, der schon 2001 als Finalist beim Bozner BusoniWettbewerb für Furore sorgte.
Was nur wenigen Pianisten heute gelingt, nämlich einen Exklusivvertrag mit einer Produktionsfirma abzuschließen, ist dem mehrfach ausgezeichneten Nachwuchskünstler mit seinen Einspielungen der Goldberg-Variationen und der Klavierkonzerte Nr. 20 und 24 von Mozart bei Sony Classical gelungen. Wohl selten war das Durchschnittsalter des Publikums so niedrig wie an diesem Abend. Beinahe geschlossen waren die jungen und ganz jungen Schüler der Musikschule gekommen, um ihr Idol zu hören und wohl auch um Ansporn zu bekommen für das eigene tägliche Exerzitium. Dazu
waren die Partiten 5 und 6 von Johann Sebastian Bach durch ihre zugleich transparente wie komplexe kontrapunktische Struktur bestens geeignet, hatte Bach doch in dieser barocken zyklischen Form einen Band von Clavier-Übungen geschrieben und sie gewissermaßen zum Einstand als Kantor der Leipziger Thomas-Schule auf eigene Kosten veröffentlicht. Neben dem Unterricht an der Schule zählte die städtische Musikpflege damals auch zu seinen Aufgaben. Die Partiten stellen den Höhepunkt dieses Genres dar, das in der Klassik durch die Sonate abgelöst wurde.
Stadtfeld, dessen Auftritt und
Bühnenpräsenz sehr unprätentiös wirkt, schafft es bereits mit den orchestralen Effekten des Praeambulums, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Seine schwerelose, in den Tempi durchaus gewagte Interpretation, die mit einem subtilen Pedalspiel außergewöhnliche Stimmungen erzeugt, schafft eine nahezu intime Atmosphäre, die kaum durch Publikumsgeräusche gestört wird; so sehr möchte es den unzähligen melodischen Einfällen, den komplexen Fugenthemen und den waghalsigen Modulationen folgen und ihre unvergleichliche Wirkung auskosten. Dabei entdeckt es staunend den Reichtum an Phrasierungs- und Anschlagstechniken, vom federleichten Pianissimo etwa
Mit seinem virtuosen Klavierspiel schafft Martin Stadtfeld eine nahezu intime Atmosphäre
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in der Allemande der Partita Nr. 6 bis hin zum gravitätischen Ausdruck der Toccata. Stadtfelds Ausdruckspalette ist unglaublich und entfaltete sich nach der Pause in Franz Schuberts Sonate in G-Dur noch einmal neu. Hier gilt es, dem beinahe religiösen Ausdruckswillen nachzuspüren, der Schubert zu seinem letzten Streichquartett veranlasste und das wegen des unorthodoxen Kopfsatzes unter dem Titel „Fantasie, Andante, Menuetto, Allegro“ veröffentlicht wurde. Einfach und auf drei Themen basierend, entfaltet sich der erste Satz in einem
gemächlichen 12/8-Metrum und weitet sich dann zu einer äußerst dichten dramatischen Aussage. Immer wieder stehen in der Folge schlichte volksliedhafte Themen neben hochdramatischen, harmonisch extravaganten Sequenzen, die den Zuhörer in geheimnisvolle Stimmungen entführen, aus denen ihn eine ergreifende Schlusskantilene sanft entlässt. Jubel bei den vielen Nachwuchspianisten und beim Publikum, das an diesem Abend eine Sternstunde der Klaviermusik erleben durfte. barbara.fuchs@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Manifesta 7 – die Vorstellung Foto: Oskar Zingerle
z Vom 19. Juli bis zum 2. November 2008 ist die Festung Franzensfeste neben Gebäuden in Bozen, Trient und Rovereto ein Standort für die zeitgenössische Kunstausstellung „Manifesta 7“.
Die Manifesta ist eine weltweit bedeutende europäische Wanderbiennale, die alle zwei Jahre an einem anderen europäischen Ort stattfindet; so war sie bisher in Rotterdam, Luxemburg, Ljubl-
jana, Frankfurt und San Sebastian zu Gast. Ziel ist es, ein internationales Netzwerk zu schaffen, immer wieder für Experimente offen zu sein und sich hierfür ungewöhnliche Schauplätze auszusuchen. Ein Thema wird hierbei nie in den Mittelpunkt gerückt – die Schwerpunkte ergeben sich aus der Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Ort und Bauwerk, die die Ausstellung aufnehmen.
Die Manifesta-Philosophie, die lokalen, gesellschaftlichen und politischen Besonderheiten des Ausstellungsortes einzubeziehen, dürfte bei dieser Ausgabe für eine besonders spannende künstlerische Auseinandersetzung sorgen. Nähere Einblicke erteilt der Manifesta-Koordinator Andreas Hapkemeyer am Donnerstag, 29. November, um 20 Uhr im Forum Brixen. db
eintrugen. Besonders interessant sind die teilweise ungewöhnlichen kurzen Notenvorschläge. Außerdem strich Wolfgang Amadeus für
die Brixner Aufführung Posaunen und eine der beiden Orgeln, wohl angesichts der Größe der Brixner Chorempore. mak
Beim Bezirkstreffen der Bibliotheken wurde die Umstellung des Buchbestandes auf Interessenskreise diskutiert. Dabei handelt es sich um genormte Themen, nach denen Bücher klassifiziert und aufgestellt werden sollen – die Erfahrungen hierzu seien durchaus positiv.
Das Jugendzentrum kass bietet jeden Mittwoch Nachmittag im Kassianeum ein Kinderkino. Gezeigt werden jeweils um 15.30 Uhr kindgerechte Filme bei freiem Eintritt und ohne Altersbeschränkung.
K&K Kunst & Kultur
MUSIK
Uraufführung der„Spaur Messe“ z Der tausende Titel umfassende historische Notenbestand der Brixner Dommusik des Diözesanarchivs Brixen wird derzeit im Auftrag der Initiative „Musik und Kirche“ wissenschaftlich katalogisiert. Dabei kam Musikwissenschaftlerin Hildegard Herrmann-Schneider eine Musikhandschrift Mozarts in die Hände, und sie bewies damit, dass diese Messe KV 257 die lange umrätselte „Spaur-Messe“ repräsentiert. Mozart widmete das Werk dem in Brixen tätigen Bischof Graf Ignaz von Spaur. Erstmals führten Domchor und Domorchester Brixen unter der
kurz
notiert
36
Leitung von Domkapellmeister Heinrich Walder die „Spaur-Messe“ nun nach der von Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart authentifizierten Brixner Überlieferung wieder auf. Unterstützt von Domorganist Franz Comploi und den Solisten Clara Sattler, Valeria Gasser, Martin Gruber und Gebhard Piccolruaz wurde eine sehr gelungene Aufführung erarbeitet. Beeindruckend, die „Brixner Handschrift“ zu sehen, in die Vater und Sohn Mozart ungewöhnlich viele aufführungspraktische Anweisungen wie Dynamik und Artikulation eigenhändig
Die Brixner Rockband New RedeMption nimmt am 25. November als einzige Südtiroler Band am Halbfinale von Sanremo Rock teil. Mit von der Partie sind weitere 90 Bands aus ganz Italien.
Foto: Konrad Eichbichler
Kunst & Kultur
KUNST
NACHGEFRAGT
„Geschichten, die uns viel sagen“ HELENE LEITGEB, pädagogische Leiterin des Jugendhauses Kassianeum, über das „Kunterbunte KleinKunstFestival“, das vom 22. bis zum 25. November im Haus stattfindet. Frau Leitgeb, nach dem Erzählkunstfestival im vorigen Jahr organisiert das Jugendhaus Kassianeum heuer ein Kleinkunstfestival. Wie ist die Idee hierzu entstanden? Beim Erzählkunstfestival standen die mündlich erzählten Geschichten im Mittelpunkt. Da wir bei Geschichten bleiben, aber einen anderen Blickwinkel darauf lenken wollten, kamen wir auf das Kleinkunstfestival. Dabei geht es auch wieder um Geschichten, aber um gespielte und dargestellte: Puppen- und Figurentheater, Pantomimen, die ganz ohne Worte auskommen und uns
trotzdem so viel sagen, Clowns, die ein bisschen verrückt sind – es wird sogar Alltagsgegenstände wie Löffel oder Gabeln geben, die auf ihre Weise eine Geschichte erzählen.
gedacht. Besonders am Sonntagnachmittag erhoffen wir uns den Besuch vieler Familien – gibt es im November etwas Vergnüglicheres als einen gemeinsamen Theaternachmittag?
An wen sind die Aufführungen gerichtet? Die Vormittagsveranstaltungen sind für Kindergartenkinder und Schüler gedacht und schon seit langem ausgebucht. Es freut mich sehr, dass die Kindergärten und Schulen ein so großes Interesse zeigen! An den Nachmittagen erwarten wir Kinder und Eltern – die Abendveranstaltungen sind für Jugendliche und Erwachsene
Wird es eine Fortsetzung dieser Festival-Reihe geben? Ja – im nächsten Jahr ist wieder das Erzählkunstfestival an der Reihe. Dabei möchten wir erneut international bekannte Erzähler und Erzählerinnen aus verschiedenen Ländern Europas einladen und gleichzeitig die einheimische Erzählszene beleben. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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AUSSTELLUNG
Kunst & Kultur
Konzeptkunst in der Rathausgalerie
z Im Oktober lief ausnahmsweise wieder eine Ausstellung in der Rathausgalerie, und sie wäre es wert gewesen, mehr Besucher anzulocken. Aber die Konzeptkunst oder „conceptual art“ ist eine Kunstrichtung, die sich außerhalb der konventionellen Präsentationsformen bewegt und vom Beobachter eine andere Betrachtungsweise verlangt, die ihrerseits erst begrifflich gemacht werden muss. Der englische Phi-
losoph Richard Wollheim definierte 1970 in seinem Werk „The work of art as object“ die Voraussetzung künstlerischen Schaffens in der Aneignung von Wissen und Fertigkeiten seitens des Künstlers, die dann als Ergebnis vom Beobachter als Kunstwerk erkannt werden. Aber damit es als solches erkennbar wird, muss die künstlerische Produktion sich an Formen anschließen, die als übermittelte und etablierte
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Kunstformen gelten: Künstler dürfen die tradierten Formen nur so weit verändern, wie es die formalen Genre-Kriterien zulassen. Konzeptkunst bezeichnet eine Kunst, die auf mentale Prozesse gründet und nicht auf einen leichter interpretierbaren ästhetischen Genuss. Hier stehen an erster Stelle das Konzept, die Idee oder die Assoziationen, also immer der mentale Prozess. Das gilt auch für die ausgestellten Werke des aus Urbino stammenden Marcello Borioni. In seinen metaphysisch essentiellen Werken ist die Suche nach der Leuchtkraft der Materie jedoch ohne den Einfluss der klassischen Malerei nicht denkbar. Wenn die Federn auf der Leinwand für Leichtigkeit stehen, so ist der Symbolismus der Eier noch komplexer. Der Gedanke geht an das berühmte Altarbild Pala di Montefeltro, das für die Kirche
S. Bernardino in Urbino von einem Großen der Renaissance, Piero della Francesca, gemalt wurde, und an dessen berühmtes Ei, das für die Kunstkritiker in mancher Hinsicht immer noch ein Rätsel bleibt. Wie bei diesem großen metaphysisch inspirierten Meister entsteht auch in Borionis Werken, dank der Proportionen und der monochromen Komposition, ein Eindruck von „Entmaterialisierung“. Man kann diese Kunst als elitär und schwer zugänglich empfinden, und zweifellos ist hier, mehr als bei anderen Kunstformen, die Konfrontation mit der Denkweise des Künstlers notwendig. Doch gerade in der heutigen medialen Bildüberflutung könnte die Konzeptkunst neue Impulse vermitteln, und die Pluralität von Kunstkonzepten ist von der Zukunft der bildenden Künste wohl nicht mehr wegzudenken. cm
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AUSSTELLUNG
Seelenkleider in der Engelsburg
z Die Brixnerin Astrid Gamper präsentierte in der Engelsburg in Neustift ihre Zeichnungen und Akte unter dem Titel „Seelenkleider“. Ein kurzes Gespräch mit der erst seit ein
paar Jahren aus Deutschland wieder ins heimatliche Klausen zurückgekehrten jungen Modedesignerin gibt Aufschluss über ihre Vorliebe für ästhetische Formensprache und Perfektion im Detail. Astrid Gamper hat an der Hochschule für Gestaltung, Technik und Wirtschaft, Fachbereich Mode, zur Modedesignerin promoviert und nach Abschluss des Studiums bei verschiedenen berühmten Modefirmen praktiziert. Seit 2006 arbeitet sie als Modellmacherin bei De Call, der bekannten Südtiroler Modedesignfirma. Diese eigentlich berufsbedingte Liebe zum ästhetischen Detail und ihre akademische Virtuosität haben in ihren Zeichnungen manch-
mal einen zu großen Einfluss und reduzieren die potentielle Aussagekraft ihrer Werke. Das Schönheitsideal ihrer Formen erinnert an Klimts fließende, verspielte Frauengestalten, und man wird bei Astrid Gamper öfters an die tragende Rolle der Mode und an deren Wichtigkeit und signalisierende, symbolische Funktion erinnert, die in der modernen Gesellschaft den sozialen Status viel mehr ausmacht als uns eigentlich bewusst ist. Und gerade die signalisierende Funktion – „Ich kleide mich, also bin ich“ – kann man gut als Seelenkleider interpretieren, nur in diesem Sinne scheint mir der Titel angebracht. cm
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Ausstellung zum Siebzigsten
z Viel mehr als über Geschenke freut man sich zum Geburtstag doch immer über zahlreichen Besuch, und schöner als das Paktln auspacken ist es doch, gefeiert zu werden, im Mittelpunkt stehen zu dürfen. Sichtlich erfreut und glücklich war das Geburtstagskind Harald Kastlunger über die vielen Freunde und Gönner, die zur Vernissage am 26. Oktober in Jakob Kompatschers Galerie Hofburg gekommen waren. Dicht gedrängt standen sie um
ihn, verstellten die ausgestellten Werke des Künstlers, standen bis zur Tür hinaus, was wieder einmal bewies, wie groß das Interesse an Kunst bei den Brixnern ist. An vorderster Front die Prominenz vom Bürgermeister bis zum Präsidenten des Tourismusvereins und des Kunstkreises St. Erhard. „Es geht noch gut“, ließ der rüstige Künstler mit verschmitzten Augen von sich wissen. Karl Mittermaier hob in seiner Eröffnungsrede die vielen Zäsuren hervor, die der Künstler durchgemacht hat: Mit dem Zeichnen hat der einstmalige Konditor und Kaffeehausbesitzer begonnen, später hat er die Malerei für sich entdeckt. Nach dem fantastischen Realismus ist er schließlich bei der Abstraktion angelangt. „Kastlunger geht es bei seiner Suche nach Perfektion immer darum, Wesentliches zu schaffen“, sagte Mittermaier, „in diesem Punkt ist er sich treu geblieben.“ Dass seine neuesten Arbeiten nicht jedem gefallen, bringt den weisen und weit gereisten Lebemann längst nicht mehr aus der Fassung: „Jedem kann man’s nie recht machen“, meinte der Jubilar lapidar. ak
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LITERATUR
Kunst & Kultur
Begegnungen z Im Frühling 2007 schrieb der Verlag editionleselust aus Plön in Schleswig Holstein einen Schreibwettbewerb zum Thema „Begegnungen“ aus. Rund 400 Einsendungen trafen ein, von denen 99 schlussendlich ausgewählt und in der gleichnamigen Anthologie veröffentlicht
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wurden: 99 Texte, die in unterschiedlichen Tönen Begegnungen verschiedenster Art schildern. Unter den ausgewählten Kurzgeschichten und Gedichten befindet sich auch die Erzählung „Die Mina wohnt nicht mehr dort“ der Brixnerin Christine Mathá. Ihre Geschichte erzählt von der eher zögerlichen Freundschaft zweier Nachbarinnen, die sich zunächst aufgrund ihres gemeinsamen „Südtirolerinnen-Seins“ anfreunden. Als eine von ihnen, Mina, wegzieht, verlieren sich die zwei Frauen zunächst aus den Augen – und als sie sich wieder begegnen, ist nicht nur die Freundin, sondern die ganze Freundschaft „aus der Form geraten wie ein aufgegangener Hefeteig.“ Die Anthologie „Begegnungen“ ist im Buchhandel erhältlich oder kann direkt beim Verlag www.edition-leselust zum Preis von 15 Euro bestellt werden. db
BIBLIOTHEK
Lesen für Eine Welt z Mit einer Lesereihe der bekannten deutsch-iranischen Kinder- und Jugendbuchautorin Nasrin Siege wurde der heurige Kinderlesesommer abgeschlossen. Insgesamt haben sich 33 Bibliotheken aus dem Eisacktal an der Aktion der Stadtbibliothek und der OEW – Organisation für Eine solidarische Welt – beteiligt: 18.000 Bücher wurden gelesen und für jedes ein symbolischer Beitrag von 50 Cent vergeben. Somit wurden 9.000 Euro „erlesen“ – davon gingen 4.000 Euro an ein Projekt des Vereins „Hilfe
für Afrika e.V.“, der von Nasrin Siege gegründet worden war, und 5.000 Euro an ein Projekt in Bolivien. Zudem hatte der Kinderlesesommer zum Ziel, die Solidarität der Kinder gegenüber benachteiligten Menschen zu stärken und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung der Kinder während der Sommermonate zu bieten. Während der Abschlussveranstaltung hat Bürgermeister Albert Pürgstaller Nasran Siege einen Scheck überreicht, der nun Straßenkindern in Afrika zu Gute kommt. db
FOTOGRAFIE
Toskanische Lichtmalerei
z Der Brixner Fotograf Arnold Ritter präsentierte vor kurzem ein spannendes Werk der Öffentlichkeit: Die zweite Runde des Projekts „Night Light“ brachte erneut einen Jahreskalender mit zwölf attraktiven Nachtmotiven hervor – diesmal entstanden in der einzigartigen Hügellandschaft der Toskana.
Die besondere Stimmung der Bilder erzielt Arnold Ritter durch tatkräftige Unterstützung eines Beleuchtungsteams: Zwölf Leute, ausgerüstet mit Hightech-Scheinwerfern, leuchten während der 30-sekündigen Belichtungsdauer die weitläufigen Landschaftsmotive aus. Die Technik taucht bekannte Motive in ein neues
Licht und erzeugt eine eigene – zuweilen surreal anmutende – Atmosphäre. „In der Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten des künstlichen Lichts wird Sehen wieder zum Prozess, der widersprüchliche Eindrücke in Frage stellt und Antworten sucht“, so ein Auszug aus der Projektbeschreibung. Das immerwährende Kalendarium enthält übrigens keine Wochentage – somit ist der Kalender jedes Jahr verwendbar. Mehr Infos im Internet: www.night-light.it. oz
NEU IM REGAL Spannendes Roadmovie Kurt Lanthaler möchte wohl nicht nur mit Tschonnie Tschenett in Verbindung gebracht werden. Jedenfalls vertröstete er dessen Fangemeinde bei der Präsentation seines jüngst im Haymon Verlag erschienenen Romans „Das Delta“ in der Stadtbibliothek Brixen auf unbestimmte Zeit. Nicht ohne Grund: Fad wird einem bei der Lektüre des neuen Buchs auf keiner Seite. In einem Zug liest es sich, nach und nach entfaltet sich die Geschichte des Fedele Conte Mamai, einem Mann um die 50, der ins Dorf seiner Kindheit will und im Italien der Gegenwart ankommt. Als er am Bahnhof kurz seinen Koffer aus den Augen verliert, wird er von der Digos als vermeintlicher Terrorist zur Strecke gebracht. In den Ruinen des ausgestorbenen Dorfs erinnert er sich an seine frühen Jahre, die er als ungetauftes Findelkind auf einem Lastenkutter verbracht hat, an Menschen und Geschichten, die das Hochwasser des Po mitgenommen und ihm jetzt zurückgibt. Fedeles Lebenslauf gestaltet sich
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KURT LANTHALER: „Das Delta“ Roman Haymon Verlag, 2007. 165 S., 17.90 Euro
als ein ungewöhnliches Roadmovie durch das Italien der Nachkriegszeit, auf dem es der Held vom Hilfsarbeiter zum „ingegniere“ und wieder retour bringt.
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MUSIK
Kunst & Kultur
novAntiqua ausgezeichnet
z Das Brixner Chorensemble novAntiqua hat Anfang November am 3. Gesamttiroler Wertungssingen in Sterzing teilgenommen. Eine vierköpfige Jury aus Musikexperten
bewertete 38 Chöre aus Nord- und Südtirol. Die Brixner Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Armin Mitterer erhielten für ihre Darbietung die Höchstwertung „mit ausgezeichnetem Erfolg“
in der Kategorie B. Der Chor steigerte sich von Lied zu Lied und überzeugte vor allem mit einer gelungenen Darbietung des von Josef G. Rheinberger vertonten Fluchpsalms „Warum toben die Heiden?“, einem musikalisch und dynamisch sehr anspruchsvollen Werk. Der Pfarrchor Lüsen (Kategorie B) und der Brixner Männerchor „Brumm net“ (Kategorie C) beteiligten sich auch am Wertungssingen und verbuchten ebenfalls einen ausgezeichneten Erfolg. es
„Anno Clementi“ das dritte Liederprogramm von Clementi und Pillinger. Organisiert wird der
Konzertabend von der Heimatbühne Schabs; weitere Infos unter www.theaterschabs.it. db
MUSIK
Anno Clementi z Himmelhoch jauchzend im Schlagabtausch mit zu Tode betrübt – wer kennt das nicht? Wer möchte nicht einfach in den Tag hineinleben und trotzdem immer etwas auf dem Konto haben? Mit diesen und ähnlichen Inhalten bereiten der Südtiroler Liedermacher Georg Clementi und sein Salzburger Musikerkollege Johannes Pillinger ihrem Publikum einen abwechslungsreichen Konzertabend am 1. Dezember in Schabs: „Anno Clementi“ beschreibt in einem Jahresbogen die Erlebnisse der Kunstfigur „Johannes Clementi“, einer Verschmelzung der beiden Künstlerpersönlichkeiten. Die beschriebenen Ereignisse sind eine gelungene
Mischung aus Alltagssituationen, Träumen, Lebensentwürfen und Kuriositäten, wobei das persönlich erlebte nahtlos ins Fiktive übergeht. „Unsere Lieder haben auch etwas mit den Jahreszeiten zu tun: Wir haben beispielsweise ein sehr heißes, süditalienisches JuliLied“, schildert Georg Clementi, „und für den August dachten wir an ein Fest, und so entstand das Lied ‚Heute soll es Sommer sein’“. Johannes Pillinger fungiert an Klavier, Fagott, Cajon und Melodica als virtuoser Multiinstrumentalist, während Georg Clementi mit Gesang und Gitarre das Publikum zu unterhalten weiß. Nach „Amor“ und „Das Herz in der Hose“ ist
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GESCHICHTE
Mysteriöse Schalensteine MUSIK
Kreislauf ohne Ende z Wer Augen hat, der sehe, wer Ohren hat, der höre – unter dieses Motto stellt die Brixner Erfolgsformation Jazz Fantasy ihre neue CD „between“. Denn es gibt Musik, die gesehen werden will, und Bilder, die gehört werden können. Eine Reihe von Bildern des Künstlers Alex Pergher werden sowohl in einem besonderen Booklet als auch in Form eines Kalenders für das Jahr 2008 zusammen mit der CD vorgestellt. Norbert Dalsass (Bass), Roman Hinteregger (Schlagzeug) und Michele Giro (Klavier) bringen mit „between“ einen signifikanten Auszug ihrer musikalischen Entwicklung zum Ausdruck: einerseits die Spuren eines verzwickten Mäanders im Trio, andererseits ein Dokument ihrer Zusammenarbeit mit dem „großen“ Franco Ambrosetti
(Trompete) und seinem Sohn Gianluca (Sopranosaxophon). In überzeugenden Eigenkompositionen und Bearbeitungen bekannter Titel schauen Jazz Fantasy wie gewohnt weit nach vorne in den musikalischen Horizont. Sie lassen sich in den elf Titeln ungemein vielfältig in die Tiefe der Klänge fallen und machen schlichtweg gesagt gute Musik. Schwebende Melodien suchen harmonischen Halt, werden gekonnt durch lebendige Klänge und Rhythmen geführt und leben aus dieser Spannung. Alex Perghers Darstellungen und die Musik von Jazz Fantasy erlauben das Übertreten von Schwellen und das Eintreten in Frequenz. Die CD wird unter anderem am 4. Dezember im Anreiterkeller der Gruppe Dekadenz vorgestellt. mak
z Der Verein Arche widmete seinen diesjährigen Kalender „Flashs“ den Schalensteinen rund um Brixen, jene geheimnisvolle Einbuchtungen im Fels, die weltweit an den verschiedenen Orten anzutreffen sind. In vorgeschichtlichen Zeiten hat sie der Mensch in den Fels gehauen – aber warum eigentlich? Dienten sie profanen Zwecken, oder waren sie mit uns unbekannten Riten verbunden? Wird man ihre geheimnisvolle Botschaft jemals enträtseln können? „Für den Kalender wurden die Schalensteine im Brixner Talkessel, die teilweise archäologischen Kontexten zugeordnet werden können, mit den Theorien der Wissenschaftler und Hobbyforscher verglichen“, erläutert Gertraud Larcher Rizzi, die Präsidentin des Vereins. Zweck dieser Forschungsarbeit war es zudem, das Interesse an diesem rätselhaften Phänomen
zu wecken: „Der Kalender soll auch anregen, sich Gedanken über die Beziehung zwischen den Schalensteinen und den Menschen, der Natur und den Göttern zu machen“. Weitere vertiefende Erkenntnisse zum Thema fasste der Verein Arche in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein Brixen im Buch „Schweigende Felsen“ zusammen. Dieses ist beim Verein Arche unter Telefon 348 3107418 zum Preis von 25 Euro erhältlich. db
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BRESSANONE BASKET BRIXEN
Freizeit & Sport
Ball im Korb
Seit über zehn Jahren werfen die Basketball-Spieler des Brixner Vereins „3B Dolar“ den Ball in den Korb. Heuer ist die Mannschaft erstmals in die höchste regionale Liga aufgestiegen.
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Foto: Oskar Zingerle
ienstag, 19.30 Uhr: In der Dreifachturnhalle im Rosslauf beginnt das Training der Jungs des einzigen Eisacktaler Basketballvereins „Bressanone Basket Brixen“. Spieler, Trainer und Freunde des Vereins begrüßen sich per Handschlag, es herrscht ein freundschaftlich lockeres Klima in der Halle. Seit heuer gibt Trainer Luca Pavani den Ton an, ein richtiger Profi auf dem Gebiet des Korbballs. Gespielt wird in Mannschaften zu jeweils fünf Feldspielern. Ziel des Spiels ist es, den Ball von oben in einen 3,05 Meter hohen Korb zu werfen und somit möglichst viele Punkte zu erzielen. Nicht immer konnten die Spieler unter dem Vereinspräsidenten Massimo Lucarelli von einem richtigen Profi lernen, zumal bei den Brixner Korbballern „tutto fatto in casa“ ist – von den Trainern bis hin zu den besten Spielern. Eine Tatsache, auf die Lucarelli besonders stolz ist.
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Im Gegensatz zu anderen
Brixner Traditionsvereinen blicken die Basketballspieler auf eine relativ kurze Vereinsgeschichte zurück. Im März 1996 beschlossen sieben junge Basketballfans, ihrer Leidenschaft einen formellen Rahmen zu geben und gründeten den Verein „3B Dolar“. Somit gab es nun auch nördlich von Bozen einen Sportverein, der diese aus Amerika stammende Sportart praktiziert. Der Verein wurde anfangs als Untersektion des „A.C. Bressanone“ mit dem Namen „Verein Basket Brixen“ geführt. Im Jahre 1999 erhielt er den endgültigen Namen „Bressanone Basket Brixen“, der auch die Öffnung für beide Sprachgruppen unterstreichen sollte. Nun galt es, den Verein in Brixen und Umgebung bekannt zu machen. Diese Aufgabe meisterten die Initiatoren bravourös, und sie erhielten sofort großen Zuspruch.
Durch das Miteinbeziehen von Jugendlichen aus Bruneck, Sterzing, Klausen und Gröden konnte man sofort an den regionalen und nationalen Meisterschaften teilnehmen. Somit belohnte ein schneller Erfolg die Initiative, die nunmehr eine Anlaufstelle für alle Basketball-Begeisterten aus Brixen und Umgebung darstellt.
Anfängliche Spielerprobleme
löste man geschickt, indem die sieben Drahtzieher des Vereins Militärdienst-Leistende, die in Brixen stationiert waren, zum Basketballspielen motivierten. So wuchs bereits im ersten Jahr eine 30-köpfige Mannschaft heran; im zweiten Jahr galt es, diese steigende Mitgliederzahl beizubehalten und zu festigen. Bald konnte auch eine Jugendmannschaft gebildet werden, und im Laufe der Jahre haben die „3B“ an verschiedenen nationalen Jugendmeisterschaften sowie an vielen Turnieren teilgenommen. Zwar gelang nicht immer auf Anhieb ein Sieg, doch mit der nötigen Geduld und dem unermüdlichen Einsatz der Trainer konnte der ein oder andere erste Platz schon bald erobert werden. Heute spielen etwa 30 Jugendliche die Meisterschaft der „Under 17“ und weitere 30 Kinder im „Minibasket“. Dort lernen die Kleinen, mit dem Ball umzugehen, absolvieren einfache Spiele und das Zusammenspiel im Team. „Im Minibasket geht es haupt-
Randsportart: Im Verein Bressanone Basket Brixen finden Liebhaber des Basketsports eine Anlaufstelle
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sächlich darum, die Kinder zu animieren und ihnen die Faszination unseres Sports näher zu bringen“, erläutert Maurizio Brocco. „Einziges Problem ist die mangelnde Unterstützung durch die Spielereltern – ein Problem, das sicherlich in mehreren Sportvereinen vorkommt“, fügt Vereins-
ist die Entschädigung für alle Mühen, die wir in diesen Verein stecken“.
Der Sieg in der 1. Division brach-
te die Kampfmannschaft des „3B“ in die Landesliga. Dieser Aufstieg sollte nicht der letzte sein, denn im Frühling dieses Jahres gelang den
„Bei uns ist alles hausgemacht, in unserer Mannschaft spielen nur einheimische Spieler“_ Massimo Lucarelli präsident Massimo Lucarelli hinzu und hofft gleichzeitig auf eine Besserung der Situation. „Alle Augen werden hier in Südtirol auf den Fußball gerichtet, dies lässt einem anderen Sport kaum eine Chance, populär zu werden“, erläutert Gründungsmitglied Brocco. Trotzdem ist er rundum zufrieden mit seinen Sprösslingen: „Die Freude an diesem Sport in den Augen der Kindern zu sehen
Basketball-Spielern ein weiterer Schritt auf der sportlichen Karriereleiter: Erstmals in der Vereinsgeschichte des „Bressanone Basket Brixen“ spielt die Mannschaft nun in der höchsten regionalen Liga, der Serie D. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass sich die Mannschaft alleinig aus einheimischen Spielern zusammensetzt und auf keine anderweitigen Ressourcen zurückgreift. Dieser
Philosophie bleibt der Verein seit jeher treu – und die charakteristische Grundidee der Gründer scheint dennoch aufzugehen: Alle Mitglieder und Spieler beteiligen sich freiwillig und mit viel Elan und Willen am Vereinsgeschehen, helfen und spielen engagiert mit. Beim Basketball denkt man übrigens meist an groß gewachsene, muskulöse Legenden wie Michael Jordan – doch Basketball kann jeder spielen, groß oder klein: „Natürlich ist die Größe eines Spielers ausschlaggebend, jedoch erst auf dem professionellen Niveau“ entschärft Lucarelli. Auch Frauen haben sich bereits den „3B“ angeschlossen, wenn auch nur einige wenige, aber immerhin. „Frauen für eine Ballsportart zu begeistern ist natürlich immer schwierig, aber wenn sie erstmal das Gefühl für diesen Sport bekommen haben, ist die größte Hürde schon geschafft – und die Freude überwiegt“ sagt Maurizio Brocco. Heuer werden die Brixner Korbballer durch Plakate in der Innenstadt die Bevölkerung verstärkt auf ihre Heimspiele aufmerksam machen. Neugierige
sollen in die Dreifachturnhalle gelockt werden – auch um die Schützlinge von Trainer Luca Pavani anzufeuern.
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info Bressanone Basket Brixen „3B“ Präsident: Massimo Lucarelli Vizepräsident: Luciano Brocco Vorstand: Massimo Brocco, Vincenzo Ugliano, Giuseppe Zanoni, Gianni Amante Trainer: Matteo Valdemarin, Luciano Brocco, Giuseppe Zanoni, Giovanni Amante, Luca Pavani Sponsor: Gemeinde Brixen, Dolar GmbH www.bressanonebasketbrixen.it Massimo Lucarelli: Tel. 320 1929631 47
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HANDBALL
Nachwuchs erwünscht Vor etwa drei Jahren startete der SSV Brixen Handball das Leitprojekt „Handballzentrum Eisacktal“. Nach dem Rücktritt aus der Eliteliga legen die Verantwortlichen nun das Hauptaugenmerk auf den Nachwuchs.
N
otgedrungen musste der SSV Brixen Handball heuer seine sportlichen Ambitionen einschränken: Die erste Mannschaft zog sich aus Budgetgründen aus der Eliteliga zurück. Der Verein entschied sich dazu, zukunftsorientiert in die Jugendarbeit zu investieren und eine neue Mannschaft aufzubauen, die in einigen Jahren wieder den Anschluss an den Spitzenhandball finden soll. Dieses Interesse an der Jugendarbeit kommt nicht so plötzlich, wie man meinen möchte: Der SSV Brixen Handball widmete sich seit jeher dem Nachwuchs. Die Beständigkeit des Jugendprogramms, die sportlichen Resultate der Jugendmannschaften und die stetige Eingliederung von jungen Spielern in die Kampfmannschaft beweisen, dass sich der Vereinsvorstand seit jeher in diesem Bereich engagierte.
Diese Anstrengungen wer-
den nun jedoch intensiviert. Mit dem Projekt „Handballzentrum Eisacktal“ versucht der Verein einen zweiten Neuanfang, der nicht nur Brixner, sondern alle jungen Handballbegeisterten aus der Umgebung mit einbezieht. In Vahrn, Neustift, Lüsen, Bruneck und Schabs hat das Projekt bereits Fuß gefasst: „Zwei bis drei Mal pro Woche werden dort Kinder und Jugendliche von ausgebildeten Trainern unseres Vereins betreut“, erläutert Roland Falk, Verantwortlicher für den Jugendsektor im SSV Brixen Handball. In Klausen hingegen gestaltet sich eine Kooperation als schwierig; seit jeher hängt eine gewisse Rivalität zwischen den Brixner und Klausner Handballvereinen über dem Eisacktaler Talkessel, „doch die Tendenz zu einer Zusammenarbeit steigt“, gibt sich Falk zuversichtlich. Mit Bruneck ist der SSV Brixen Handball bereits vor Jahren eine Kooperation eingegangen, „die wir nun noch mehr pflegen werden.“
Problematisch erweist sich
dabei jedoch die Tesserierung der Spieler: Manche Athleten sollen durch die gegründeten Spielergemeinschaften mit den umliegenden Vereinen nun für zwei oder mehrere Mannschaften „ausleihweise“ spielen – und dies ist nicht erlaubt. Laut dem natio-nalen Handballverband dürfen tesserierte Spieler nur für einen einzigen Verein antreten – und somit können die einzelnen Mannschaften nicht bestehen bleiben: „Für die Profimannschaften des Landes ist dies vielleicht eine sinnvolle Regelung, doch bei den Jugendmannschaften müsste differenziert werden, um unsere Idee aufrecht zu erhalten“, fordert Roland Falk. Neben der Zusammenarbeit mit den umliegenden Ortschaften entwickelten die Brixner Handballer zudem ein Handball-Lernprogramm für die Grund- und Mittelschulen. Dieses gezielte Programm, das in Zusammenarbeit mit dem Land durchgeführt wird, soll spielerisch in den Sport einführen, die Bewegung fördern und die Kooperation zwischen Schule und Verein verstärken. An zehn Vormittagen kommen Handballexperten in die Schule und unterrichten die Kinder und Jugendlichen in der Kunst des Ballwerfens. Dabei wird besonderer Wert auf die Förderung der Koordination und auf den sozialen Aspekt des Mannschaftssports gelegt: „Natürlich hoffen wir dabei auch, Mitglieder für unseren Verein zu finden, doch prinzipiell sollen die Kinder Körpergefühl entwickeln und Freude an der Bewegung haben“, erklärt Roland Falk, „somit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe!“
Fernes Ziel all dieser Bestrebun-
gen ist das Emporarbeiten zu einer einzigen Handball-Hochburg in Südtirol, wie es beispielsweise der FC Südtirol im Fußball vorgemacht hat: „Die Entscheidung im Vorjahr, nicht mehr in
Das „Handballzentrum Eisacktal“ soll den Sport auch für Jugendliche aus Brixens Umgebung zugänglicher machen
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der Eliteliga zu spielen, war hart“, schildert Falk, „aber endlich geht es bei den Vorstandssitzungen nicht mehr nur ums Geld, sondern
wir haben Platz für weitere zukunftsorientierte Ideen!“ dietmar.pattis@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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MOTOCROSS
Freizeit & Sport
Schlammschlacht in Raas z Im Vorfeld zum Motocross-Rennen in Raas hatte es einige Schwierigkeiten bezüglich der Lizenzen sowie Proteste aus der Bevölkerung gegeben. Anfang Oktober wurde dann trotzdem das Finalrennen des KTM Alpencup 2007 dort durchgeführt: Knapp hundert Fahrer absolvierten bei Regen den künstlich aufgebauten Motocross-
Parcour. Auch ein Brixner war unter den Startern: Alex Kinkelin beendete als Lokalmatador das Rennen auf Platz fünf. Die Super Class gewann der aus Deutschland stammende Andreas Huber. Organisator Alex Angerer von der Vodoo Freestyle Company zeigte sich zufrieden über den Verlauf der Veranstaltung. dp
in Kranjska Gora in Slowenien einheimsen: Sie platzierte sich im Teambewerb auf dem dritten Gesamtrang. Der Verein bietet
auch Kurse für Kinder und Erwachsene an; Informationen erteilt der Sektionsleiter unter Telefon 0472 802155. dp
Markus Sader, Herbert Wieland, Armin Sader und Hans Oberhuber haben am Berlin-Marathon 2007 teilgenommen und sind in dieser Reihenfolge ins Ziel gekommen, wobei Sader mit 3:03:08 vor Wieland den Reigen anführte. Zudem wurden sie auf dem Titelblatt der Berliner Morgenpost fotografisch verewigt.
Kurt Eder, Christian Pichler, Peter Gebhard und Mauro Pianaro von den Flying Ducks aus Brixen erreichten beim internationalen Streckenflugcontest Xccontest 2007 den 1. Platz auf nationaler Ebene und sind somit Italienmeister. Eder und Pichler holten sich zudem Weltmeistertitel in der Einzelwertung.
F&S Freizeit & Sport TISCHTENNIS
Nicht „Ping Pong“! z Was die Tischtennisspieler des ASV Milland, Sektion Tischtennis, auf eine 2,7 Meter langen und 1,5 Meter breiten Tischplatte zaubern, hat nichts mehr mit dem herkömmlichen „Ping Pong“ zu tun, sondern grenzt an Akrobatik. Mit Andreas Wierer haben die Mitglieder einen erfahrenen Tischtennisspieler an die Sektionsspitze gewählt, und seit Mitte September kämpfen die Athleten wieder um die regionale Meisterschaft. Die Ballakrobaten sind mit ihren Aushängeschildern Alex Burger und Christina Ploner auf dem besten Weg, die Meister-
kurz
notiert
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schaft wie bereits im Vorjahr für sich zu entscheiden. „Im Verein spielen Erwachsene gleich eifrig um den Sieg wie unsere Jungen; jeder gegen jeden – hier gibt es keine Altersunterschiede“, erklärt Andreas Wierer. Die 45 Sportler des ASV Milland Immobilpoint trainieren zweimal pro Woche, und das mit Erfolg: Wierer, Philipp Lazzeri und Rainer Bielak spielen in der C1, der höchsten nationalen Liga in Oberitalien. Einen weiteren beachtlichen Erfolg konnte Behindertensportlerin Christina Ploner bei den diesjährigen Europameisterschaften
Simon Manzoni und Marco Maraner organisieren heuer bereits zum zweiten Mal ein Kleinfeldfußball-Gedenkturnier für ihre verunfallten Freunde. Das „Toti und Toni Memorial“ findet am 26. Dezember in der Sportzone Süd statt. Anmeldungen unter 347 6549352.
NACHGEFRAGT
„Alles braucht seine Zeit“ ARNOLD RIEDER aus Meransen, 31-jähriger Profi im Ski-Welcup, über seine neueste Verletzung und über seine Gedanken, nun mit dem Skisport eventuell aufzuhören. Herr Rieder, vor kurzem zogen Sie sich beim Riesentorlauf in Sölden einen Kreuzbandriss zu. Damit ist für Sie die WeltcupSaison bereits zu Ende, bevor sie überhaupt begonnen hat. Ja, leider. Heuer bin ich wirklich zuversichtlich in die neue Saison gegangen. Ich war konditionell sehr gut drauf, und auch die Leistungen und die Tests waren sehr gut. Durch den Sturz und dem daraus resultierenden Kreuzbandriss ist die Saison nun für mich bereits vorbei. Vor etwa drei Wochen wurde ich operiert; alles ist gut verlaufen. Nun fange ich mit der Therapie an.
Sie wurden in Ihrer Karriere immer wieder von kleineren und größeren Verletzungen zurückgeworfen... Ich hatte bereits Verletzungen an der Bandscheibe, an der Achillessehne, an der Schulter, Kreuzbandrisse, Schlüsselbeinbrüche und ähnliches. Es verging kaum eine Saison, bei der ich nicht irgendeine Verletzung davontrug. Die zwei schlimmsten Verletzungen hatte ich vor zwei und drei Jahren, als ich beide Male bei Stürzen bewusstlos liegen geblieben war und Gehirnblutungen hatte. Die jetzige Verletzung kenne ich und weiß, dass man in einem Jahr wieder fit sein kann.
Inwieweit hat dieser abermalige Saison-Ausfall nun Auswirkungen auf ihre sportliche Karriere und Zukunft? Ich will mir nun ein wenig Zeit nehmen, um eine Entscheidung über meine weitere sportliche Laufbahn zu treffen. Dies ist leider bereits die zweite Saison in Folge, bei der ich aufgrund von Verletzungen keine Rennen fahren kann. Ich weiß derzeit noch nicht, ob ich nach meiner Genesung genügend Kraft aufbringen kann, denn beim Weltcup braucht es 100 Prozent Einsatz, um Erfolg zu haben. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Wirtschaft & Umwelt
UNTERNEHMERVERBAND FORDERT REALE STEUERSENKUNG
„Ungerechte Steuern“
Der Präsident des Unternehmerverbandes, Christof Oberrauch, ärgert sich im Gespräch mit dem „Brixner“ über die derzeit ungerechte und unverhältnismäßig hohe Steuerlast von Unternehmen und Bürgern, die jede Initiative hemmt.
Herr Oberrauch, in einer Pressekonferenz des Unternehmerverbandes Südtirol, dem Sie als Präsident vorstehen, haben Sie kürzlich den Steuerdruck in Italien heftig kritisiert, und zwar jenen für Unternehmer und Arbeitnehmer. Es ist relativ außergewöhnlich, dass sich ein Unternehmervertreter auch für die Arbeitnehmer einsetzt… CHRISTOF OBERRAUCH: Das Motto unseres Verbandes lautet: Bürger und Unternehmer entlasten, das Land modernisieren und in die Zukunft investieren. Die Interessen der Bürger stehen also in unserem Verband an erster Stelle. In diesem Sinn ist unser Einsatz für die Arbeitnehmer keine Besonderheit. Was läuft im Moment in Italien falsch? Es läuft sehr vieles falsch. Das größte Übel ist die riesige Staatsverschuldung, und es scheint, dass sich kein Mensch darum kümmert. Auch die anderen europäischen Länder sind verschuldet, aber längst nicht im selben Ausmaß wie Italien. Um diese Staatsverschuldung zu verringern, müsste man politische Maßnahmen setzen, die sich allerdings in letzter Zeit als unmöglich erwiesen haben, weil die verschiedenen Regierungen nur über sehr knappe Mehrheiten verfügten und auch heute noch verfügen. Sogar Berlusconi hatte seinerzeit trotz satter Mehrheit nicht die Macht, die notwendigen Maßnahmen zu setzen, weil ihm der breite Konsens der Gewerkschaften gefehlt hat. Deshalb 52
wurstelt man so vor sich hin und verschiebt das Problem in die Zukunft, also auf unsere Jugend. Das ist nicht akzeptabel. Auf den ersten Blick ist man versucht zu sagen, dass die Verringerung der Staatsverschuldung nur über eine Erhöhung der Steuerlast möglich sei. Genau so machte das Italien in der Vergangenheit und auch jetzt. Man will durch erhöhte Steuern und durch entsprechende Mehreinnahmen den Staatshaushalt sanieren. Das ist nicht die Lösung: Wenn eine Zitrone einmal ausgepresst ist, dann kommt nichts mehr her-
Folge war, dass der österreichische Staat im Jahr darauf 40 Prozent mehr Geld in der Kasse hatte. Die Unternehmer hatten Vertrauen in die Zukunft, Investitionen getätigt – und der Kreislauf war in Bewegung geraten. Die Tatsache, dass die Unternehmersteuern in Österreich so niedrig sind, ist gerade für Südtirol ein Problem: Profitable Unternehmen, die bei uns Steuern zahlen, überlegen, ins benachbarte Ausland auszuwandern. Natürlich! Der Standort ist ein wichtiger Faktor in jedem Unternehmen. Viele Unternehmen sind
mir keine großen Sorgen um die Handvoll größerer Südtiroler Unternehmen, die international tätig sind; die sind recht stabil und denen geht es ganz gut. Viel mehr mache ich mir Sorgen um die Tatsache, dass es keine ausländischen Firmen mehr gibt, die in Südtirol investieren wollen. In den Siebziger und Achtziger Jahren haben ausländische Unternehmen den Wohlstand nach Südtirol gebracht: Birfield in Bruneck, Seeber in Leifers und viele andere mehr. Das ist ausländisches Kapital, das Südtirol heute fehlt, weil es keinen Grund gibt, warum ausländische Investoren in Südtirol tätig sein sollten. Die einheimischen Un-
„Ich bin Optimist und hoffe, dass diese Regierung nicht lange hält – und dass etwas Besseres nachkommt“_ Christof Oberrauch aus, auch wenn man noch so kräftig drückt. Andere Staaten sind einen besseren Weg gegangen: Zuerst haben sie Vertrauen in der Bevölkerung erzeugt. In Italien war dies übrigens nie der Fall: Es vertraut wirklich kein Mensch dem italienischen Fiskus. Danach förderten die Staaten das Vertrauen der Wirtschaft in die Zukunft – das schaffte man, indem man zum Beispiel auch die Steuern reduziert hat. Und: Durch die Reduzierung der Steuern ist mehr Geld in die Kassen der Staaten geflossen. Typisches Beispiel war die Regierung Schüssel/Grasser in Österreich, die die Steuern von 33 auf 25 Prozent gesenkt hat. Die
heute in internationalen Märkten tätig, und da muss man den Standort einfach berücksichtigen. Ich glaube allerdings nicht, dass in letzter Zeit Südtiroler Firmen ausgewandert sind, aber… …sie gründen Sitze im Ausland. Ja. Auch die Firma Durst hat nach langen Überlegungen in Osttirol einen Zweitsitz gegründet, nachdem wir in Südtirol keine Arbeitskräfte mehr gefunden haben, und die Firma Leitner wird verstärkt in Telfs aktiv, weil sie dort mehr Wachstum sehen. Auch Loacker ist in derselben Lage. Ich mache
ternehmen werden Südtirol nach wie vor die Treue halten und nicht auswandern. Ich denke nicht nur an die global players, sondern an viele kleine Unternehmen: Bevor sie in Südtirol zwischen 70 und 80 Prozent Steuern zahlen, gründen sie eben lieber einen Sitz in Nordtirol… Natürlich, das ist sehr verlockend. Wenn sich die Situation nicht ändert, dann wird das zum echten Problem. Vor allem hat diese Situation zur Folge, dass auch die bestehenden heimischen Unternehmen nicht mehr im Land investieren.
Fotos: Oskar Zingerle
CHRISTOF OBERRAUCH: „Selbst der dümmste Politiker muss einmal einsehen, dass es so nicht weitergehen kann“
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Wirtschaft & Umwelt
Welche sind die größten Ungerechtigkeiten der derzeitigen Steuergesetzgebung? Es gibt irrsinnig viele Ungerechtigkeiten. Die größte sind ohne Zweifel rückwirkende Steuern. Genauso wie jeder Bürger braucht auch jedes Unternehmen eine Planung. Wenn ich heute eine Investition tätige, dann tue ich dies anhand bestehender Rahmenbedingungen und rechne mit einer gewissen Steuerbelastung. Wenn die Regeln rückwirkend geändert werden, dann ist dies das Schlimmste, was passieren kann, weil dann eine Unsicherheit herrscht, die natürlich investitionshemmend wirkt. Ohne Sicherheiten entstehen keine Initiativen. Von den einzelnen Steuern ist die IRAP die dümmste. So eine Steuer gibt es in der ganzen Welt nicht: Wenn Personalkosten besteuert werden, dann werden Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen, bestraft. Das ist eine vollkommen sinnlose und ungerechte Steuer. Als Unternehmerverband kämpfen wir schon lange gegen die IRAP an; das Land Südtirol hätte die Möglichkeit, diese Steuer um 1 Prozent zu reduzieren, 0,5 Prozent haben
wir inzwischen bekommen. Wir hoffen, dass die Einsicht herrscht, dass die nächsten 0,5 Prozent auch noch folgen werden. Im Entwurf des neuen Haushaltsgesetzes ist eine Senkung der Unternehmenssteuer vorgesehen… Das ist eine Augenauswischerei. Im Gegenteil: Einige Unternehmen werden in Zukunft noch stärker
bis 80 Prozent Steuern und kann nicht einmal seine Zinsen absetzen. Dies hat zur Folge, dass das Unternehmen kein Eigenkapital schaffen kann, also ist Wachstum ausgeschlossen. Etablierte Firmen, die keine Schulden haben – einige wenige davon gibt es – profitieren von dieser absurden Regelung, weil sie keine Passivzinsen haben. Junge und aufstrebende Firmen sind aber meist verschuldet und werden zusätzlich belastet.
Ader gebeten wird. Ob es dafür eine politische Strategie gibt, kann ich nicht beurteilen. Können Sie die Südtiroler Volkspartei verstehen, wenn sie sagt, dass sie diese Regierung unterstützt, weil sie von ihr auch viel bekommt? Die SVP denkt vor allem an die Autonomie, die ihr aber auch von der Regierung Berlusconi nicht
„Wenn nicht bald etwas geschieht, rutscht der Stiefel nach Afrika ab, und wir Südtiroler rutschen mit“_ Christof Oberrauch belastet werden, weil man in Rom die Basis zur Besteuerung und die Abschreibungsmöglichkeiten geändert hat. Zum Beispiel sollen die Zinsen nur mehr zu einem gewissen Ausmaß abgesetzt werden können. Schauen Sie: Junge Startup-Unternehmen können nicht eine Tätigkeit ohne Schulden beginnen, also bestraft man wieder einmal unternehmerische Initiative. Ein neues Unternehmen zahlt 70
Als Präsident des Unternehmerverbandes vertreten Sie Industrie, Großhandel und Dienstleistungsunternehmen. Haben Sie Informationen, wie es den anderen Unternehmensgruppen geht? Die stöhnen genauso – im Gegenteil, ich habe eher den Eindruck, dass im Moment gerade der Mittelstand am meisten zur
genommen wurde. Ich gehe eher davon aus, dass die Unterstützung der Regierung Prodi auf eine politische Entscheidung fußt, die, wie man jetzt sieht, sehr schwerwiegend war. Es darf doch die Frage gestellt werden, ob es nicht vernünftiger gewesen wäre, eine politische Neutralität zwischen den beiden Blöcken zu gewahren, um dann je nach Thema den einen oder anderen Block zugunsten
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Christof Oberrauch: „Von den einzelnen Steuern ist die IRAP die dümmste. So eine Steuer gibt es in der ganzen Welt nicht“
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unseres Landes zu unterstützen. Uns als Wirtschaft steht es nicht zu, darüber zu urteilen. Wir machen reine Wirtschaftspolitik und versuchen, unsere Mitglieder bestmöglich zu vertreten.
Könnte es in Anbetracht der Nähe zu Österreich eine Vision für Südtirol sein, dass Südtirol die Steuern senkt und damit die Steuereinnahmen erhöht, wie dies in Österreich der Fall war?
Ich habe Landeshauptmann Luis Durnwalder einmal gefragt, ob Südtirol nicht endlich nach einer Steuersubsidiarität trachten sollte…
Das wäre sicherlich eine gute Möglichkeit, die aber politisch entschieden werden muss. Diese Diskussion ist bisher in der Partei und in den politischen Gremien noch nicht ernsthaft in die Wege geleitet worden.
Grundsätzlich wäre dies sicherlich eine gute Möglichkeit… …Durnwalder hat geantwortet, dass Italien es sich nie leisten könnte, nur einigen wenigen Regionen die Steuerhoheit zu überlassen. Das mag schon sein. Im Moment geben aber drei Senatoren den Ausschlag, ob der Regierungsblock eine Abstimmung gewinnt oder nicht. Noch nie war die Chance für Südtirol größer, auch bisher undenkbare Forderungen durchzubringen. Die Frage ist eher, ob der politische Wille in Südtirol da ist. Es kann aber nicht sein, dass Südtirol lediglich die Aufgabe übernimmt, die von Italien festgesetzten Steuern einzutreiben, denn dann geht es noch effizienter zu als heute. Warum soll der Landeshauptmann es sich antun, den bösen Mann zu spielen? Wenn, dann brauchen wir eine echte Steuerhoheit.
Das heißt, dass die Not noch nicht groß genug ist… Schauen Sie, In den letzten Jahren hat der italienische Staat 21 Prozent mehr Steuern kassiert. In Rom behauptet man, dass dies durch die Bekämpfung der Steuerhinterziehung erzielt wurde – ich persönlich glaube nicht daran. Alle Statistiken zeigen: Steigt der Steuerdruck, steigt auch die Hinterziehung. In Südtirol wird, und dies beweisen Statistiken, weniger hinterzogen als in den restlichen Regionen. Die Steuerehrlichkeit ist in Südtirol wesentlich höher als anderswo.
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Ist dies nicht nur ein Mythos? Während in Italien 21 Prozent mehr Steuern eingehoben wurden, sind die Steuereinnahmen in Südtirol nur um etwa fünf bis sieben Prozent gestiegen. Das heißt, 55
Wirtschaft & Umwelt
dass Südtirol schon vorher Steuern gezahlt hat. In unserem Bereich, also bei Industrieunternehmen, ist Steuerhinterziehung sowieso unmöglich – ein großes Unternehmen hat gar nicht die Möglichkeit dazu. Die Statistiken bestätigen dies: Interessanterweise hinterziehen jene Berufskategorien am ehesten Steuern, von denen man es gar nicht glauben würde, zum Beispiel die Lehrer. Ein sehr hoher Anteil von Nachhilfestunden wird schwarz kassiert. Dasselbe gilt für Haushaltshilfen. Das ist eine Folge davon, dass Private keine Spesen von der Steuer absetzen können. Diese Steuerhinterziehung wäre mit solchen Maßnahmen auf einfachem Weg zu bekämpfen: Wenn der einzelne Bürger die Kosten für die Nachhilfestunden seiner Kinder bis zu einem gewissen Maß absetzen könnte, würde er vom Lehrer eine Rechnung verlangen. Dies bedingt allerdings, dass die Steuerbelastung für den Lehrer auch nicht unverhältnismäßig hoch sein darf. Dasselbe gilt für viele andere Berufskategorien. Jeder hat jeden Tag die Möglichkeit, Steuern zu hinterziehen, und es ist kein Wunder, wenn er dies auch tut bei dem enormen Druck, den vor allem wir in Südtirol durch die hohe Steuerbelastung und durch die guten Kontrollen ausgesetzt sind. Steuerhinterziehung darf sich für den Einzelnen nicht mehr lohnen! Wenn sich Steuerhinterziehung für niemanden mehr lohnt, dann erübrigt sich das Problem. In Italien hat man an eine solche Lösung nicht gedacht; das ist nicht verständlich. Die Branchenrichtwerte sind… …ein italienisches Kuriosum, das ebenfalls weltweit einzigartig ist und das sich hauptsächlich an die kleinen Unternehmen richtet. Es ist doch nicht möglich, alle Unternehmen über einen Kamm zu scheren! Es kann doch nicht sein, dass zum Beispiel ein Halbjahresbetrieb wie eine Bar auf der Plose denselben Umsatz erzielen soll wie ein Barbetrieb in der Piazza Duomo in Mailand – auch wenn die beiden Betriebe dieselben Verkaufsflächen und dieselbe Anzahl an Mitarbeitern haben. Das ist ganz einfach ungerecht. Es ist auch deshalb ein Paradoxon, weil der Fiskus davon ausgeht, dass es im Grunde keine 56
Firma geben darf, die lediglich spesendeckend arbeitet… Die Opfer dieser „studi di settore“ werden sich schon zu helfen wissen. Wie? Das ist ganz einfach: Sie entlassen alle Mitarbeiter oder zahlen sie schwarz. Dann stimmen die Berechnungen der Branchenrichtwerte wieder. Der Fiskus ist in Italien im Moment realitätsfremd, dumm und mittelstandsvernichtend. Die Großindustrie ist am wenigsten betroffen, aber die Kleinen leiden heftig. Aber Südtirol lebt doch gerade vom Mittelstand. Ja! Das sind unsere Unternehmen. Das sind jene, die unsere Zukunft sind, Arbeitsplätze schaffen und kreativ sowie initiativ sind. Und diese werden bestraft. Trotzdem: Südtirol steht nicht schlecht da, aber die Unternehmen haben eben dieses enorme Steuerproblem. Ich bin Optimist und hoffe, dass diese Regierung nicht lange hält – und dass etwas Besseres nachkommt. Am besten wäre eine große Koalition zwischen den Blöcken, die mit viel Vernunft regiert. Die Kräfte der Mitte müssen sich zusammentun, dann schafft man es vielleicht auch, die großen Probleme des Landes anzugehen. Die Historie der letzten Jahrzehnte lässt hier nicht viel Hoffnung aufkommen… Schauen Sie, es geht ums Überleben des ganzen Stiefels. Wenn nicht bald etwas geschieht, rutscht der Stiefel nach Afrika ab. Wir Südtiroler rutschen mit, und das ist meine Sorge. In Südtirol haben wir eine sehr hohe Produktivität, fleißige junge Leute, die gut ausgebildet sind und die noch Lust haben zu arbeiten. Es wäre schade, wenn dies nicht belohnt würde. Wir vom Unternehmerverband sagen immer wieder: Der Bürger muss etwas haben von seiner Arbeit. Engagement muss sich für jeden Einzelnen lohnen. Womit sich der Kreis dieses Gesprächs wieder schließt. Nicht nur Unternehmer stöhnen, vor allem die Familien scheinen in einer tiefen Krise zu stecken. Selbstverständlich!
Alles, was im Moment in Italien passiert, ist für einen gesunden Wirtschaftskreislauf hinderlich. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen. Sie fordern auch Familiensplitting… Wenn das Familieneinkommen durch die Anzahl der Familienmitglieder dividiert wird, verringert sich die Bemessungsgrundlage und damit die progressive Besteuerung. In Italien wird dies nicht gemacht, in anderen Ländern wie Frankreich funktioniert dies wunderbar.
Christof Oberrauch: „Wenn eine Zitrone einmal ausgepresst ist, dann kommt nichts mehr heraus, auch wenn man noch so kräftig drückt“
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Warum ist das so? Mit nur einem Gehalt kann heute fast keine Familie mehr überleben. Die Luft aus den Unternehmen ist raus, sie können den Mitarbeitern nicht mehr zahlen. Da ist nix mehr zu holen. Also
muss man die Soziallasten zugunsten der Nettogehälter senken, damit dem Bürger am Ende des Monats mehr Geld bleibt. Damit hat er die Möglichkeit, mehr zu konsumieren, und damit kurbelt er automatisch den Wirtschaftskreislauf wieder an.
in den nächsten fünf Jahren passieren, wenn sich die Linie der Regierung nicht ändert? Schauen Sie, ich bin Unternehmer und damit auch ein Optimist: Ich möchte kein worst-case-Szenario aufstellen, weil sich in Italien die Situation einfach ändern muss. Selbst der dümmste Politiker muss einmal einsehen, dass es so nicht weitergehen kann.
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Es klingt eigentlich recht logisch…
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Alles klingt logisch. Je mehr man die Leistung der Leute belohnt, desto mehr kann der Mensch der Allgemeinheit zurückgeben. Es kann doch nicht sein, dass Italien denselben Weg einschlägt wie seinerzeit die DDR, die, wie wir wissen, wirtschaftlich und politisch zusammengebrochen ist.
Christoph Oberrauch, geb. 1941 in Meran, ist seit 2004 Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol. Er ist Gründer und Präsident der Firma Alupress, Direktor der Firma Durst AG, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsringes (2002-2004), Ausschussmitglied der Confindustria Rom.
Wenn wir von einem worst case sprechen: Was kann in Südtirol
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Ponte Vecchio Wie könnte Stufels besser an die Altstadt Brixen angebunden werden? Dieser Frage ging der junge Brixner Architekt Arthur Pichler nach und präsentierte einen überraschenden Vorschlag, der zum Denken anregen soll.
S
tufels ist zwar der älteste Teil Brixens, führt aber trotz der malerischen Schutzengelgasse ein Schattendasein neben der viel besuchten Altstadt. Das mag vielerlei Gründe haben: Da ist zunächst die Schwelle über die höher gelegene Adlerbrücke zu überwinden, und wer dort angelangt ist, schaut zwar interessiert in die Fluten des Eisack, sieht aber den Verkehr aus den Rappanlagen in die Cesare-BattistiStraße rauschen und folgert daraus, dass hier die Altstadt mit ihrer schönen Fußgängerzone zu Ende ist. Also umkehren! Wer trotzdem weiterspaziert, holpert über einen beschwerlichen Bodenbelag durch eine ziemlich verödete Gasse und findet keinen attraktiven Rundweg in die Altstadt zurück.
Sowohl Rappanlagen und
Widmannbrücke als auch die Runggadgasse werden vom Autoverkehr gestört. Auch am Abend funzelt Stufels trübe vor sich hin, während die Altstadt im Licht erstrahlt. Die Folge: attraktive Geschäfte siedeln sich nicht in der Schutzengelgasse an, ein paar unentwegte Alteingesessene kämpfen ums Überleben, und Newcomer schließen bald wieder. Das hat Stufels mit seiner Geschichte, seinen schönen Fassaden und der romantischen Atmosphäre in der altstädtischen Raumfolge eigentlich nicht verdient.
Lange Zeit war sie baufällig, nun wurde die Adlerbrücke renoviert, sehr schön wurden die schlanken tragenden Bauteile aus Stahl herausgearbeitet. Dennoch bildet der Brückenübergang zwischen den Hotels „Goldener Adler“ und „Grüner Baum“ gewissermaßen ein „Loch“ im räumlichen Stadtgefüge, fand Architekt Arthur Pichler. Ein Loch, das unter anderem Grund für die funktionale Abtrennung von Stufels von der übrigen Altstadt ist und das es zu füllen gelte. Dazu entwarf er auf eine Idee seines Kollegen Rudolf von Unterrichter hin aus Begeisterung für die Situation und auf eigene Kosten Pläne für die Begleitung der Brücke mit Läden – nach dem Vorbild des Ponte Vecchio in Florenz oder der Rialto-Brücke in Venedig. Pichler geht sogar soweit, diese Brückenbauten, die sich rechts und links der Fußwegsteige der Adlerbrücke anschließen sollen, zweigeschossig vorzusehen.
Die Studie des Architekten Arthur Pichler schafft eine Verbindung zwischen Stufels und der Brixner Altstadt
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einen Denkanstoß handelt und
weise rechts und links der Brücke
nische Lösung. Ein Vorschlag, der, nebenbei bemerkt, bereits bei der ersten Anfrage aus Sicherheitsgründen von der Abteilung für Wasserschutzbauten des Landes abgelehnt worden ist. Dennoch würde es sich lohnen, weiter darüber nachzudenken. Es wäre durchaus zu überlegen, ob nicht zunächst einmal eingeschossige temporäre Bauten in Leichtbau-
in der Art von Zeltkonstruktionen für Floh- oder Wochenmarktnutzung, ganz locker und provisorisch, mit Durchblicken auf den Fluss in der Mitte. Oder so ähnlich. Stufels aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken wäre weitere Überlegungen zusammen mit der Gemeinde durchaus wert.
Eine Fotomontage zeigt, dass um keine definitive architekto- angehängt werden könnten, etwa sich tatsächlich ein geschlossener Straßenraum zwischen Adlerbrückengasse und Stufels ergibt, der zumindest optisch eine enge Verbindung beider Stadtbereiche herstellt und auch funktional in eine dann mit Geschäften wohl ebenfalls belebtere Schutzengelgasse überleiten könnte. Der Planer selbst betont, dass es sich bei seinem Vorschlag nur um
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Sanikal präsentiert Axor Massaud
Der Bäderspezialist Sanikal in Brixen stellte die Badkollektion des internationalen Star-Designers Massaud vor.
z Am 9. November lud Sanikal Kunden, Planer und Architekten zur Vorstellung der neuen BadKollektion „Axor Massaud“, die der französische Designer Jean Marie Massaud eigens für den innovativen Armaturenhersteller Hansgrohe entworfen hatte. „Diese äußerst ansprechende BadProduktlinie fand bei unseren Kunden seit ihrer Lancierung bis heute großen Anklang“, resümiert Jürgen Folie, Geschäftsleiter der Sanikal-Niederlassung in Brixen, „Die Idee, Axor Massaud in unsere moderne Bäderausstellung mit einzubeziehen und zur Geltung zu bringen, war für uns ein hervorragender Anlass, Kunden und Branchenfachleute einzuladen, damit diese den Designer J.M. Massaud und sein organisches Design entdecken können.“ Zahlreiche Interessierte waren dieser Einladung von Sanikal gefolgt, um die neue Designerlinie von Hansgrohe kennen zu lernen. Stefanie Pfaff, Axor-Produktmanagerin, stellte das neue Badprogramm vor, mit der Jean Marie Massaud eine stilvolle Symbiose zwischen Mensch, Natur und Raum gelungen ist.
Natur inspirierte, geschmeidig geführte organische Linien kommunizieren mit strengen, geometrischen Formen, die mit viel Geschick ausgefeilte technische Inhalte verhüllen. Der Sanitärgroßhandel Sanikal mit Sitz in Eppan und Niederlassung in Brixen beweist mit der neuen Designerlinie seinen feinen Spürsinn für einzigartige Badraumlösungen und positioniert sich damit einmal mehr als feste Bezugsgröße für Badeinrichtungsplaner, Architekten und Bauherren.
Das Brixner Sanikal-Team
Firma Larcher & Brunner, Heizung- und Sanitäranlagen, Brixen
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Gerhard Dorfmann, Hugo Mondini (Sanikal) und Arch. Gerhard Tauber (Tage Architect)
Mitarbeiter und Kunden am Buffet
Hansgrohe Italia mit Jürgen Folie
„Axor Massaud“-Bad im Schaufenster von Sanikal Brixen
Formelle Eleganz und emo-
tionale Inhalte verleihen den Badarmaturen und Accessoires der Linie Axor Massaud die Fähigkeit, das Badezimmer in einen „Living“Bereich zu verwandeln. Von der
Walter Haller, Sanikal-Außendienstmitarbeiter, Zone Vinschgau
Kollektionspräsentation durch Stefanie Pfaff, Axor Produktmanagerin 59
Sonnige Aussichten Brixen will künftig eine Vorreiterrolle im Bereich des Solarstroms einnehmen. Angedacht werden dabei ein Bürgerkraftwerk zur Solarstromproduktion sowie weitere Initiativen in Sachen Photovoltaik.
D
ie Produktion erneuerbarer Energie ist unbestreitbar zu einem Topthema der letzten Jahre avanciert, weniger auf Grund kollektiven Öko-Bewusstseins als aus einfachen finanziellen Überlegungen. Während thermische Sonnenkollektoren schon seit Jahrzehnten boomen, werden auch Photovoltaikanlagen zunehmend populärer.
Die Stadtwerke Brixen verfol-
. Begegnung auf dem Gipfel der Technologie.
gen den „Strom von der Sonne“ bereits seit einigen Jahren; schon im Energiekonzept von 1994 wurde das Thema angerissen. Mit einem überdimensionalen Solarbaum am Hartmannsplatz wollte man einige Jahre später ein erstes solares Sensibilisierungsprojekt starten. Aus architektonischen Überlegungen wurde das Projekt aber, passend zum Jubeljahr 2001 mit seinem
Thema „Tore verbinden“, in ein Solartor abgewandelt. Dieses prägt seit nunmehr fünf Jahren die Widmannbrücke und verdeutlicht mit seiner jährlichen Stromproduktion von rund 12.000 Kilowattstunden bei einer Fläche von etwa 100 Quadratmetern Brixens Potential als Solarstandort: Kaum ein anderer Ort in Südtirol weist mehr Sonneneinstrahlung auf als Brixen. Aber nicht nur deshalb könnte Brixen künftig eine Vorreiterrolle in Sachen Solarstrom einnehmen. Dazu tragen die derzeit günstigen gesetzlichen Rahmenbedingungen genauso bei wie der politische Wille von Bürgermeister Albert Pürgstaller, den Anteil von erneuerbaren Energien am Brixner Energieverbrauch deutlich zu heben. Der Solarstrom soll dabei eine maßgebliche Rolle spielen. „Brixen hatte, entsprechend dem
Energiekonzept von 1994, sogar das theoretische Potential für eine autarke Energieversorgung“, schwärmt Klauspeter Dissinger vom Umweltbund. Entscheidende energiepolitische Weichenstellungen seien aber seiner Meinung nach eindeutig versäumt worden. Immer mehr Private realisieren indessen, motiviert durch die staatlichen Förderungen für Solarstrom, in eine umweltschonende Investition einer Photovoltaikanlage, bei Neubauten immer öfter in Form eines architektonischen Elements. All jenen jedoch, die kein eigenes Dach besitzen, blieb die Möglichkeit der eigenen Stromproduktion bisher verwehrt.
Ein Projekt der Brixner Stadtwerke und Gemeindeverwaltung möchte hier ansetzen, und zwar in Form eines so genann-
ten Bürgerkraftwerks. Über eine finanzielle Investition können sich Interessierte an der Solarstromproduktion beteiligen und so am aktuellen Solarboom teilhaben. Hinter diesen in ihrer Größe sehr begrenzten Beteiligungen steht vordergründig die Idee, die Bürger für erneuerbare Energie zu sensibilisieren. Die Stadtwerke selbst investieren gleichfalls in den Solarstrom. Eigene Anlagen werden derzeit realisiert, weitere sind bereits angedacht und geplant. Beim Projekt Bürgerkraftwerk gedenken sie den bürokratischen Part zu übernehmen, samt Vermittlung der entsprechenden Flächen und Verwaltung der Strukturen. Dies bringt den Vorteil einer zentralen Qualitätskontrolle mit sich, denn Solarstrom ist nicht gleich Solarstrom.
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In jedem Fall verspricht das
Projekt interessant zu werden, und keineswegs soll es die einzige Initiative in Richtung Solarstrom bleiben: „Photovoltaik sollte im Denken und Handeln Brixens zu einem zentralen Punkt werden“, verkündet StadtwerkeDirektor Wolfgang Plank eine ehrgeizige Vision. Dazu zählt auch der Gedanke, dass sich im
Foto: Ingo Dejaco
Wie die genaue Abwicklung des ehrgeizigen Projektes erfolgen soll, steht indes noch nicht fest und birgt Diskussionspotenzial. So könnte eine eigene Gesellschaft für das Bürgerkraftwerk gegründet werden, was in Ansätzen gegen den Grundsatzbeschluss der Gemeinde spricht: Demnach soll es von außen keine Beteiligung an den Stadtwerken geben. Gewiss, der Einflussspielraum dieser Beteiligungen wäre verschwindend gering – wird aber damit der Grundsatz über Bord geworfen? Bis zur konkreten Umsetzung wird noch viel Wasser den Eisack entlang fließen und viel Sonne auf Brixen herab strahlen – da bleibt jede Menge Zeit, in der alle politischen, juridischen und statutarischen Fragen geklärt werden können.
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Brixner Mix aus universitärer Forschung, hochwertiger Bildung an den Berufsschulen und dem Vorhandensein innovativer Wirtschaftsbetriebe bei entsprechenden Rahmenbedingungen eine Clusterbildung in Richtung Photovoltaik ergeben könnte – eine langfristige Angelegenheit. Deutlich konkreter ist dagegen
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das Engagement der Stadtwerke bei der diesjährigen Ausgabe des „Energy Forum“ in Brixen, das sich dem Thema „Solararchitektur & Solares Bauen“ widmet. Sicherlich sind für die Zukunft noch weitere Initiativen und Projekte zu erwarten. Die Grundausrichtung aber scheint indes klar und dürfte sich auch in Leitbild
und Masterplan wiederfinden: Erneuerbare Energiegewinnung soll forciert und das ökologische Bewusstsein verstärkt werden. Dabei ist Ökologie mitnichten nur eine Frage von Idealismus, sondern längst auch des finanziellen Kalküls. ingo.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Aktiv für gute Luft z Auch heuer werden in Brixen eine Umweltzone sowie eine verkehrsberuhigte Zone eingerichtet. Laut Verordnung von Bürgermeister Albert Pürgstaller umfasst die Umweltzone die Trattengasse, die Altenmarktgasse zwischen Hotel „Grauer Bär“ bis zur Kreuzung mit dem Großen Graben, den Großen Graben, die Weißenturmgasse, die Adlerbrückengasse und die Adlerbrücke, den Kaspar-von-KempterWeg, die Schlachthofgasse, die
Albuingasse, den Seminarplatz, die Griesgasse, die Hartwiggasse, die Runggadgasse (Nordteil von der Kreuzung mit der Widmannbrückengasse bis zur Kreuzung mit der Hartwiggasse) und die Stadelgasse. Vom 2. November bis zum 31. März 2008 gilt hier an den Werktagen zwischen 7 und 10 sowie von 16 bis 19 Uhr ein Fahrverbot aller Fahrzeuge der Klasse „Euro 0“ und „Euro 1“ sowie für Zweitakt-Motorräder
und Mopeds ohne Katalysator. In der verkehrsberuhigten Zone gilt das Fahrverbot dieser Fahrzeuge durchgehend. Diese umfasst die Brunogasse, die Hofburggasse, den Erhardplatz, die Kleinen und Großen Lauben, den Pfarrplatz und den Domplatz. db
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Neugestaltung des Comboni-Areals z Nach dem endgültigen Aus für das Projekt „Haus der Solidarität“ an seinem jetzigen Standort in Milland wurde lange Zeit gerätselt, was mit dem ehemaligen Schülerheim Xaverianum beziehungsweise dessen Kubatur und dem zum Areal gehörenden geschlossenen Hof passieren würde. Nun bringen die Comboni Missionare Licht ins Dunkel: Nach der umfangreichen Renovierung des Hauptgebäudes wird derzeit die Neugestaltung des restlichen Areals in Angriff genommen. Den
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notiert
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Kern hierfür bildet ein architektonischer Planungswettbewerb, der die Neuorganisation des landwirtschaftlichen Betriebs mit Wohnund Wirtschaftsgebäude und die Umwidmung von Landwirtschaftsund Dienstleistungsvolumen in konventionisiertes Volumen vorsieht. Auch die Unterbringung der „Organisation für eine solidarische Welt“, derzeit größter Mieter im Haus der Solidarität, ist im Wettbewerb vorgesehen – kein kleines Projekt, wenn man bedenkt, dass es sich insgesamt um
Bis zum 27. Dezember 2007 können sich alle Interessierten in die neue Rangliste für die Zuweisung von Flächen für den geförderten Wohnbau in der Erweiterungszone „C1 Afers St. Georg“ eintragen lassen. Infos auf www.brixen.it oder direkt beim Bürgerschalter.
die Gestaltung von rund 13.500 Kubikmeter Kubatur handelt. Die Abgabe der Projekte erfolgt Mitte Dezember, und die Bewertung ist noch vor Weihnachten geplant. „Zum Wettbewerb wurden zwölf renommierte Südtiroler Architekturbüros eingeladen, neun von
ihnen haben zugesagt“, berichtet Provinzialverwalter Bernhard Hengl. Der Wettbewerb räumt den Architekten breiten kreativen Spielraum ein und verspricht interessante Ergebnisse, die in den Weihnachtsferien im Ansitz Platsch öffentlich ausgestellt werden. id
Bei der 5. Käseolympiade in Bayern, bei der rund 700 Käsesorten aus zehn Nationen bewertet wurden, errang der Milchhof Brixen mit seiner Mozzarella gleich drei Medaillen: Gold für die Mozzarella Ovoline, Silber für die Light-Version und Bronze für die Mozzarella für Pizza.
Im südöstlichen Teil der Altstadt ging nun auch das halbunterirdische Abfallentsorgungssystem „Eco-Undergroud“ in Betrieb. Die über 300 Kunden können mit ihren Karten den Restmüll ohne zeitliche Einschränkung und Gewichtslimit bei den Entsorgungsgeräten abgeben.
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Was verbindet Brixen mit Karel Havlícˇek? 1995 wurde von der Gemeinde Brixen an der Nordseite des „Kellerhäusl“ in der Kachlerau eine Gedenktafel angebracht, die an den Zwangsaufenthalt des tschechischen Journalisten und Schriftstellers Karel Havlícˇ ek (1821-1856) erinnert. Bereits 1925 war hier von den faschistischen Behörden eine Tafel angebracht worden, die Havlícˇ ek als „antiösterreichischen“ Märtyrer feierten, der er gar nicht war. Karel Havlícˇ ek forderte in den Vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts in zahlreichen Artikeln eine Verfassungsreform und nationale Rechte für Tschechien ein. Im Jahr 1851 wurde er deswegen verhaftet und auf Anordnung der damaligen österreichischen Regierung nach Brixen verbannt, wo er mit seiner Familie unter anderem im „Kellerhäusl“ wohnte. Havlícˇ ek konnte sich zwar frei bewegen und Ausflüge in die Umgebung machen, doch litt er sehr unter dem Publikationsverbot und der Überwachung. Während seines Exils in Brixen schrieb er unter anderem die „Tiroler Elegien“. Nachdem er auf jede publizistische Tätigkeit verzichtete, durfte er 1855 in seine Heimat zurückkehren, wo er am 29. Juli 1856 im Alter von 34 Jahren infolge von Tuberkulose verstarb. hg Anregungen: redaktion@brixner.info
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Sterne über der Hellenstainer z Ein kulinarisches Event der Spitzenklasse findet am 5. Dezember an der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe „Emma Hellenstainer“ statt: Südtirols Kochelite, allesamt Träger der begehrten Sterne der Gourmetester des Guide Michelin, gibt sich ein Stelldichein. In der Lehrküche der Schule findet von 10 bis 13 Uhr ein Küchenatelier statt, bei dem die Meister ihres Fachs mit den Schülern vor eingeladenem Publikum kochen – und im Anschluss können die Leckerbissen verkostet werden. Die ebenfalls anwesenden Serviceleiter informieren und demonstrieren den entsprechenden „Sterne-Service“. Von 16 bis 17.30 Uhr hingegen stellen sich die Sternköche in einem moderierten Gespräch kurz vor und stehen dann dem Publikum und den Schülern für Fragen zur Verfügung. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „Berufsbildung im Gespräch“ statt und wird von der Brixner Berufsschule in
Zusammenarbeit mit der Abteilung für deutsche und ladinische Berufsbildung abgehalten. Gestärkt wird damit die gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft: Die Schule will den Schülern vermitteln, dass ihre Berufe Zukunftsperspektiven bieten. Für die Vertreter der Wirtschaft hingegen ist es grundlegend, innerhalb der Schule präsent zu sein, wenn sie gute Mitarbeiter finden wollen. Außerdem wirbt die „Emma Hellenstainer“ mit dieser Veranstaltung nicht nur für ihr solides und zugleich innovatives Ausbildungskonzept mit der greifbar nahen Berufsmatura, sondern unterstreicht zusätzlich ihre Vorreiterrolle im Bereich der beruflichen Weiterbildung. Alle kulinarisch Interessierten sind sowohl zu Küchenatelier und Küchenparty als auch zur Podiumsdiskussion herzlich willkommen. Aus organisatorischen Gründen ersucht die Schule um telefonische Anmeldung unter der Rufnummer 0472 273843. es
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Landesberufsschule „Christian Josef Tschuggmall“ in Brixen Beginn um 20 Uhr, Eintritt frei • Herabgesetzte Körperschaftssteuer • Verminderter IRAP-Satz • Erhöhter ICI-Freibetrag bei Erstwohnungen • Abschaffung der vorzeitigen Abschreibung für Sachanlagen • Einschränkung bei Abzugsfähigkeit der Schuldzinsen Nähere Informationen unter www.lvh.it oder 0471 323200.
In guten Händen. In buone mani.
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Wirtschaft & Umwelt
lebensräume Mellaun Die Veranstaltung zur Plose brachte in der öffentlichen Diskussion ein unbefriedigendes Ergebnis – nämlich keines. Alle waren sich einig darüber, dass der Tourismus in Brixen und auf der Plose stagniere und dass man mit geringen Besucherzahlen die Plose-Umlaufbahn nicht betreiben könne. Dass der Schnee von Jahr zu Jahr immer weniger wird, das wollte niemand so recht wahrhaben, denn schließlich gäbe es noch den (teuren) Kunstschnee. Dem Liftunternehmer Alessandro Marzola wurde auf der Schulter rumgeklopft – weitermachen! Was aber weiter? Inzwischen wurde über das Leitbild in Brixen diskutiert und viele Ideen eingebracht, bisher noch ohne endgültigem Ergebnis. Das Leitbild müsste auch Konzepte für die touristische Zukunft der Plose umfassen und sie in den zu bearbeitenden Masterplan einfließen lassen. So müsste etwa untersucht werden, ob es günstiger ist, weitere Hotelkapazitäten in Milland unterzubringen und die Umlaufbahn wieder bis ins Tal zu verlängern und sie somit auch den Einwohnern von St. Andrä, Mellaun und Klerant als Nahverkehrsmittel anzubieten. Hotels im Tal wären möglicherweise das Jahr über vielfältiger ausgenutzt als droben. Für die Gäste gälte es, weitere attraktive Angebote bei ungenügendem Schnee zu machen – etwa vom Drachenfliegen bis zu Themenwanderungen. Ohne Marktforschung zuerst ein Hotel oder eine andere Struktur zu bauen und dann auf die Gäste warten wäre keine weitsichtige Lösung für Mellaun, wo es unter anderem Vorschläge für ein 200-BettenHotel gibt. Das würde dort die touristische Situation entscheidend verändern. Derzeit lieben die Gäste in Mellaun den individuellen Urlaub auf dem Bauernhof und in den kleinen persönlich geführten Hotels zum Teil mit Ferienapartments in noch intakter Landschaft. Diese würde aber durch neue Straßen, mehr Verkehr und eine andere Gästeschicht auch ein anderes Gesicht bekommen. Solchen Plänen müssen sorgfältige Untersuchungen im Rahmen des Leitbildes und des Masterplans vorausgehen – ganz im Sinne eines Ausspruchs von Bürgermeister Albert Pürgstaller: „Ich muss die Gesamtinteressen der Stadt verfolgen, nicht die Einzelinteressen einiger weniger Privater!“
Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz
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BRIXEN
Allerheiligenbrot für Südtiroler Kinderdorf z Für die über 50 Kinder und Jugendliche des Südtiroler Kinderdorfes und ihre Betreuer hatten sich die Südtiroler Bäcker und Konditoren, die Produkte mit dem Südtiroler Qualitätszeichen herstellen, heuer eine besondere Überraschung überlegt: Sie schenkten jedem Einzelnen traditionelles Allerheiligenbrot in Form von Henne, Hase und Ross. Mit dieser Aktion wollten die Bäcker und Konditoren eine Freude bereiten und ihre Wertschätzung für die Arbeit der Kinderdorf-Mitarbeiter zum Ausdruck bringen. „Das Kinderdorf Südtirol ist eine
eigenständige, gemeinnützige Einrichtung, die auf die Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen in schwierigen persönlichen oder familiären Situationen ausgerichtet ist. Oft wird diese Gruppe von Menschen vergessen – deshalb ist es umso schöner, wenn gerade eine so große Berufsgruppe wie die Bäcker- und Konditorenzunft sich auch der Schwächeren in der Gesellschaft erinnern. Ich kann nur im Namen aller herzlich Danke sagen“, bedankte sich Walter Mitterrutzner, Obmann des Südtiroler Kinderdorfes. db
Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen
Taxi Wolfgang Rabl ------------------------------ Giò & Giò ------------------------------------------------------------Brixen, Burgfriedengasse 8
Brixen, Großer Graben 7
Vor kurzem hat sich Wolfgang Rabl mit seinem Taxidienst selbständig gemacht. Er bietet sowohl kurze als auch längere Fahrten an; in seinem Taxi finden bis zu vier Fahrgäste bequem Platz. Telefonisch erreichbar ist der Taxidienst Rabl unter der Nummer 347 0604907.
Seit kurzem bereichert ein neues Geschäft das Angebot an Damenmode in Brixen. Das Modegeschäft Giò & Giò bietet italienische Mode in trendigen Farben für die moderne Frau.
Bar-Café-Bistro Vis@Vis --------------- Eisdiele Bistro Capriccio --------------Brixen, Venetostraße 31
Brixen, Plosestraße 31
Eine neue Attraktion bietet ab Anfang Dezember das Vis@Vis in der Schulzone. Schönes Ambiente mit großer Terrasse und herrlichem Garten lädt ab 7 Uhr zum Genießen von Frühstücksmenus, frisch gepressten Säften, Süßspeisen, Eis und Snacks ein.
Das Bistro Capriccio wird seit kurzem vom Eigentümer Michael Profanter geführt. Geboten werden Snacks, belegte Brote und leckere Eisbecher in einem einladenden Ambiente. Geöffnet ist von Montag bis Freitag von 7 bis 18 Uhr, am Samstag und Sonntag von 7 bis 12 Uhr.
Der „Brixner“ unterstützt durch diese kostenfreie Rubrik den Start neuer Unternehmen im Einzugsgebiet: starthilfe@brixner.info
NACHGEFRAGT
„Informationen für Verbraucher“ Herr Andreaus, wo sind in Brixen und Umgebung die neuen Infopoints der Verbraucherzentrale aufgestellt? In Brixen selbst gibt es einen Infopoint am Bürgerschalter gleich beim Haupteingang. Jeweils ein Infopoint steht in der Eingangshalle der Unibibliothek und des Hallenbads Acquarena. In Mühlbach steht ein Infopoint am Haupteingang des Rathauses und der Bibliothek. Die Initiative verfolgt das Ziel, auch all jenen Bürgern ohne Internetzugang die Möglichkeit zu bieten, schnell und günstig an Verbraucherinformationen zu gelangen.
Was ist der Infopoint, und welche Informationen findet der Verbraucher dort? Beim Infopoint handelt es sich um einen drehbaren Prospektständer, gespickt mit allerlei Informationsbroschüren. Man findet die jeweils letzten freien Ausgaben unserer Zeitschrift „konsuma“, zahlreiche Verbrauchertelegramme und Infobroschüren zu den verschiedensten Themen, beispielsweise Ernährung, Finanzdienstleistungen, Reisen, Freizeit und Hobby, Wohnen, Bauen und Energie, Verkehr und Kommunikation, Konsumentenrecht und Werbung, Versicherung und Vorsorge und vieles mehr.
Wo erhält der Verbraucher weitere Informationen zum Verbraucherschutz? Die wichtigsten Informationen findet man bequem auf unserer Homepage www.verbraucher zentrale.it. Für ein weiterführendes Beratungsgespräch stehen unsere Mitarbeiter in Brixen bei der Bezirksgemeinschaft Eisacktal mittwochs von 9 bis 12 Uhr zur Verfügung. Allgemeine Verbraucherberatung erfolgt von 14 bis 17 Uhr, Versicherungs- und Rechtsberatung auf Terminvereinbarung unter Telefon 0472 820511.
Foto: Oskar Zingerle
WALTHER ANDREAUS, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Südtirol, über die neuen Infopoints in Brixen und Mühlbach.
oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
BRIXEN
Kaufleute: Weihnachtsüberraschung gestartet z Im Rahmen der diesjährigen Bezirksversammlung des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister Eisacktal/Wipptal, die vor kurzem im Forum Brixen stattgefunden hat, durfte Richard Peer von der Vinzenzkonferenz Brixen von den drei Kaufleute-Ortsobmännern von Brixen, Klausen und Sterzing, Hans Astner, Helmut Messner und Rosario Coppola, einen Scheck in der Höhe von 6.900 Euro entgegennehmen. Diese Spendensumme setzt sich aus den Gutscheinen zusammen, die im Rahmen der Eisack- und Wipptaler Weihnachtsüberraschung 2006 nicht eingelöst wurden. Gleichzeitig stellte Astner kurz auch die neue Ausgabe des Gewinnspiels vor, die in diesen Tagen begonnen hat. „So viele Gewinner wie es heuer geben wird, hat es noch nie gegeben“, sagte Astner, und er spielte auf die Tatsache hin, dass 4.000 Gewinnerlose in Form von Einkaufsgutscheinen die Kunden von fast 150 Geschäften im Eisack- und Wipptal überraschen werden. Vorher hatten Verbandsdirektor Dieter Steger, der Prä-
sident des Südtiroler Gemeindenverbandes, Arnold Schuler, und die Bürgermeister Albert Pürgstaller, Fritz Karl Messner und Arthur Scheidle am Podium zum Thema „Handel und Gemeinden brauchen einander“ diskutiert, wobei das Thema Parkplätze im Mittelpunkt stand. Steger unterstrich, dass der Parkraum und vor allem die Parkbewirtschaftung
entscheidende Wettbewerbsfaktoren zwischen den Gemeinden seien und die Attraktivität und Anziehungskraft eines Ortes stark beeinflussen könnten. „Sind die Parkgebühren zu hoch, so werden Orte eher gemieden. Daher sind konsumentenfreundliche Parkplätze in den Gemeinden gefragt“, betonte Steger. „Unsere Gäste und Kunden sollten nicht
abgezockt werden, wenn es um die Parkplatzgebühren geht“, fügte Fritz Karl Messner hinzu. Angesprochen wurden auch die Themen Erreichbarkeit der Orte und Mobilität. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass gezielte Maßnahmen getroffen werden sollten, um vor allem den öffentlichen Nahverkehr zu wv stärken. 65
KLAMMSTEINER OBST & GEMÜSE
Extra
Essen & Trinken
Fit und gesund durch die kalte Jahreszeit Mit der kälteren Jahreszeit nimmt sich die Gesundheit schon mal schnell eine Auszeit. Eine stärkere Berücksichtigung von Obst und Gemüse auf dem täglichen Speisenplan gibt dem Immunsystem optimale Unterstützung.
Gerade viele im Winter erntefrisch erhältlichen Obst- und Gemüsearten enthalten Vitamine und Mineralstoffe, die das Immunsystem stärken. Als bekanntestes „Anti-Erkältungs-Vitamin“ gilt das Vitamin C, das die Abwehr von Bakterien unterstützt. Reichlich enthalten ist dieses Vitamin in Kiwis, Mangos und Zitrusfrüchten und Äpfeln, aber auch in den diversen Kohlsorten, Paprika und Fenchel sowie in frischem Sauerkraut.
Reichlich Vitamin C ist vor allem
in frischem Obst und Gemüse enthalten, so dass der Vorzug lokalem Obst und Gemüse gegeben werden und dieses und nicht zu lange gelagert werden sollte. Wer Gemüse gart, sollte wissen, dass Vitamin C wasserlöslich ist und daher leicht ins Kochwasser entweicht. Deshalb empfiehlt es sich, das mit Vitamin C angereicherte Kochwasser als Basis für eine Soße oder eine Suppe weiter zu verwenden.
Neben den Vitaminen sind noch andere wertvolle Stoffe in frischem Obst und Gemüse für die immunfördernde Wirkung verantwortlich: die bioaktiven Stoffe, auch sekundäre Pflanzenstoffe genannt. Es handelt sich dabei unter anderem um Farb-, Duft- und Aromastoffe der Pflanzen.
Hülsenfrüchte enthalten das wichtige Spurenelement Zink. Zink ist an vielen Stoffwechselvorgängen des menschlichen Körpers beteiligt und für eine optimale Funktion des Immunsystems unerlässlich. Aus diesem Grund empfiehlt sich in der kalten Jahreszeit der verstärkte Verzehr von Eintöpfen und Suppen, wie zum Beispiel des schmackhaften Hühnereintopfs oder der traditionellen Hühnersuppe. Zubereitet mit Zwiebeln, weißen Rüben, Sellerie, Karotten und Petersilie ist sie bei Erkältungen nicht nur wohltuend, sondern fördert auch die Genesung.
Ist die Erkältung bereits da, dann helfen Kräuter, Tees und leicht verdauliche Speisen bei der Regenerierung. Tee aus frischen Salbeiblättern, lauwarm abgekühlt, kann Schluckbeschwerden und Halsschmerzen lindern, wenn man damit ausgiebig gurgelt. Bei Fieber sollen Tees oder Säfte mit Lindenblüten und Holunder den Körper unterstützen. Süßt man seinen Erkältungstee mit Honig, dann profitiert man nicht nur von dessen leicht antiseptischer Wirkung, durch die Süße wird gleichzeitig die Funktion des Bronchialtraktes angeregt. Knoblauch und Zwiebeln – roh oder gekocht – sind seit Generationen als bewährte Hausmittel zur Linderung von Erkältungssymptomen bekannt.
Liegt man mit einer schlimmen Erkältung im Bett, dann verspürt man oft kein Hungergefühl. Doch es ist wichtig, über den Tag verteilt immer wieder kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Am
Monika Klammsteiner, zweifache Mutter und Inhaberin der Brixner Fachgeschäfte „Klammsteiner – Obst & Gemüse“ in der Altenmarktgasse und in der Millander Au
„Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Inhaltsstoffe aus Obst und Gemüse unseren Körper auf natürliche Art schützen. Als Mutter und berufstätige Frau kann ich mir Ausfälle nicht leisten; dasselbe gilt für die gesamte Familie. So enthält unser Speisenplan reichlich Obst und Gemüse, bunt gemischt und über den Tag hinweg verteilt. Aufgrund des vielfältigen Angebots ist der Phantasie einer ansprechenden Zubereitung keine Grenze gesetzt.“
besten eignen sich leicht verdauliche Kartoffelspeisen oder Suppen und natürlich Obst und Gemüse in mundgerechten Häppchen. Auf alle Fälle soll man viel Flüssigkeit zu sich nehmen, um die Schleimhäute zu pflegen und feucht zu halten. Am besten eignen sich hier Quellwasser, Kräuter- und Früchtetees oder Säfte. Letztere liefern zusätzlich Vitamine.
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PROFANTERS BACKSTUBE
Essen & Trinken
Nahrhaft und lecker ...vom Bio-Bäcker!
Qualität, die schmeckt Das vielfältige Brotsortiment von Profanters Backstube begeistert durch Einzigartigkeit und Geschmack.
Extra
Profanters Backstube zeigt seit vielen Jahren, welche Brotqualität mit traditionsreicher Handwerkskunst, hochwertigen Rohstoffen und innovativen Ideen erzeugt werden kann. Regelmäßige Auszeichnungen ihrer Produkte und eine kontinuierlich wachsende Zahl treuer Stammkunden im Inund Ausland beweisen, dass eine Bäckerei durch ihre einzigartige Ausrichtung auch in Zeiten zunehmenden Wettbewerbs erfolgreich sein kann.
Familie Profanter hat sich mit
In unserem Bio-Sortiment finden Sie eine große Auswahl an Biobrot, darunter garantiert auch Ihr Lieblingsbrot. Ideenreiche Rezepte, naturbelassene Zutaten bester Qualität und schonende Herstellungsverfahren versprechen einzigartigen Genuss.
www.profanter.it 68
Herz und Seele ihrer Handwerkskunst verschrieben mit dem Ziel, ihren Kunden stets beste Brotqualität zu bieten. Qualität, die sich durch besondere Schmackhaftigkeit auszeichnet – hierfür sorgt die Bäckerei mit Reinheit und Qualität der Zutaten sowie einer natürlichen, handwerklichen Art und Weise der Verarbeitung. „Das Wohlbefinden der Kunden liegt uns sehr am Herzen“, erläutert Helmuth Profanter, „deshalb entwickeln und fertigen wir bereits seit über 40 Jahren Brot und Gebäck, das keinerlei für den Körper belastende Zusatzstoffe enthält. Aus diesem Grund stellen wir bevorzugt hauseigene Backwaren her, bei denen Natürlichkeit und Bekömmlichkeit im Vordergrund stehen. Wir vermeiden gänzlich Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, künstliche Aromen sowie Emulgatoren. Auch verzichten wir bereits seit über 25 Jahren auf das billige Schweinefett und
In der Backstube Profanter wird das Korn täglich frisch gemahlen
Helmuth Profanter verwenden stattdessen hochwertige Fette wie frische Butter oder kaltgepresstes Olivenöl.“
Erfahrung und Tradition ha-
ben gezeigt, dass Qualität und Geschmack umso besser sind, je natürlicher die Herstellungsweise ist. In Profanters Backstube werden alle Produkte in echter Handwerksweise hergestellt, von der Zubereitung der Rohstoffe bis hin zur Herstellung der Teiglinge, die in modernen Steinöfen gebacken werden. Besonders stolz ist die Bäckerei auf ihren Natursauerteig, der nach alten handwerklichen Gesetzen als Dreistufensauerteig mit langer Reifezeit hergestellt wird. „Seit Anfang dieses Jahres verwenden wir für unser Roggenbrot ausschließlich Biomehl, so dass weit mehr als die Hälfte unseres Brotsortiments an Bioqualität gewinnt. Unser biologisches Vollkornmehl aus Weizen, Roggen und Dinkel mahlen wir mit unserer hauseigenen Steinmühle täglich frisch; unser bekömmliches Roggenbrot wird in mit Natursteinen ausgekleideten Öfen schonend gebacken. All dies ermöglichen und garantieren unsere 45 hoch motivierten Mitarbeiter.“ Die große Zahl von Stammkunden und die steigende Nachfrage nach Profanters Brotwaren geben der Qualitätsorientierung des Unternehmens recht und entsprechen dem allgemeinen Trend der Konsumenten nach qualitätsbewusster Ernährung.
MAKO MÖBEL
Ein Anlass zum Feiern Das Einrichtungshaus Mako Möbel feiert sein 25-jähriges Jubiläum, und mit ihm feiern viele zufriedene Kunden. Dank des tatkräftigen und unermüdlichen Einsatzes eines engagierten Teams blickt Mako Möbel auf seine 25-jährige erfolgreiche Tätigkeit zurück. Die zahlreichen Kunden schätzen das Angebot, die Kompetenz der Mitarbeiter und den Service. Einen Meilenstein in der Erfolgsgeschichte bildete die Übersiedlung von der Bahnhofstraße in das WOCCenter in der Industriezone von Brixen. In den hellen Räumlichkeiten präsentiert Mako Möbel auf einer großzügigen Ausstellungsfläche die neuesten Küchen-, Wohn- und Schlafzimmertrends, Lösungen für Eingangsbereiche und Badeinrichtungen sowie verschiedene Möbel für den Objektbereich.
modern sein, gleichzeitig aber auch alle technischen Raffinessen enthalten, die das Arbeiten erleichtern und verschönern. Bei der Küchengestaltung liegt ein geradliniges, klares Design im Trend. Materialien wie Aluminium, Edelstahl, Glas und Granit sind ebenso gefragt wie Holz, das für eine warme und gemütliche Atmosphäre sorgt. Farben werden verstärkt als gestalterisches Element eingesetzt; bevorzugt werden die Farben Weiß oder verschiedene Farbtöne in Grau, Creme und Beige. Mit der Kombination verschiedenfarbiger Fronten nimmt gleichzeitig der Mut zur Farbe zu.
Im Gerätebereich überzeugen
Hightech-Lösungen mit niedrigem
Im Küchenbereich geht der Energieverbrauch. CerankochTrend in Richtung Wohnküche. Die Küche wird zum Treffpunkt und Kommunikationszentrum für die ganze Familie; es wird ein fließender Übergang von der Küche in den Wohnraum bevorzugt. Dabei soll die Kücheneinrichtung wohnlich und
felder mit Induktionsenergie garantieren sparsames, sauberes und sicheres Kochen und Garen. Sie bieten konstante Leistung sofort nach dem Einschalten, ohne Verzögerung, da die Hitze nicht auf der Platte, sondern direkt am Topfboden entsteht. Moder-
Die Sitzecke als Trennelement zwischen Küche und Wohnraum
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Das engagierte Team trägt wesentlich zum Erfolg des Möbelhauses bei ne Backöfen entpuppen sich als Multitalente, beispielsweise mit integriertem Dampfgarsystem. Neue Kühlschränke sichern mit elektronischer Temperaturregelung gleich bleibende Lebensmittelqualität. Für in die Jahre gekommene Küchen bringt eine Küchensanierung ein völlig neues Koch- und Wohngefühl. Selbst auf kleinstem Raum kann man wahre Wunder erleben, wenn ein Experte die Küche neu gestaltet – denn ein guter Küchenberater ist erst dann zufrieden, wenn auch der Kunde zufrieden ist.
Neben einer großen Auswahl
an Möbeln überzeugt Mako Möbel mit einem Rundum-Service. Die allgegenwärtige Hektik ist im Einrichtungshaus nicht spürbar. Dies beginnt mit dem bequemen Parken direkt vor dem Haus und reicht bis hin zur fachgerechten, individuellen Beratung und Planung. Die Einrichtungsberater lassen dem Kunden viel Zeit, um seine ganz persönlichen Wohnwünsche zu realisieren, beraten gerne und helfen bei der Auswahl der optimalen Einrichtungszusammenstellung.
Bei Mako Möbel findet man eine große Auswahl an Danküchen
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Mit Unternehmergeist und Innovation erweiterte Roner sein vielfach prämiertes Marken-Sortiment: Grappa Prosecco, Grappa Gewürztraminer, Kräutergrappas und die Praline Choco Williams sind genussreiche Neuheiten des Jahres 2007. In unserem schönen Südtirol gibt es vieles, was die Sinne schärft. Nicht ganz unbeteiligt am Status eines Genießerlandes ist sicherlich auch die Familienbrennerei Roner, die vor über 60 Jahren damit begonnen hat, den Duft und das Aroma der heimatlichen Wein- und Obstgärten in einem einzigen Tropfen festzuhalten. Heute ist die Marke Roner zum Inbegriff Südtiroler Destillationskunst geworden. Als Karin Roner zu Beginn des Jahres 2007 in der dritten Generation die Geschäftsführung übernahm, war ihr klar, dass es eine ordentliche Portion Unternehmergeist und Innovationskraft brauche, um sich im Markt nicht nur zu behaupten, sondern als Unternehmen weiter zu wachsen. Man ist stolz bei Roner, dass der eingeschlagene Expansionskurs erfolgreich ist. Der hohe Qualitätsanspruch und eine sorgfältig abgestimmte Erweiterung des Sortiments durch neue Spezialitäten haben Früchte getragen. Mit Obstbränden, edlen Grappas und neuen Likörspezialitäten hat sich Roner in den Köpfen der Genießer einen festen Platz erobert.
Extra
Essen & Trinken
Erfolgskurs wird fortgesetzt
RONER
Bars und Restaurants mit geho-
benen Ansprüchen führen Roner. In diesem Sinne wurden 2007 weitere neue Produkte eingeführt, die das Roner Marken-Sortiment wunderbar ergänzen: Die Grappa Prosecco verführt mit ihrer wohlschmeckend fruchtigen Note, und die im Barriquefass verfeinerte Grappa Gewürztraminer besticht durch ihre harmonische Vollmundigkeit im Geschmack sowie durch die edle Ausstattung der Verpackung. Neu dazu gekommen sind auch drei Kräutergrappas in den Sorten Waldmeister, Latschenkiefer und Weinraute. Sie verströmen den Geruch von Wald, Kräutern und alpinen Früchten. Bei der Herstellung wird klassische Roner Grappa mit frischen Kräutern versetzt. Sie verzaubern den Gaumen mit einem milden und samtigen Geschmack.
Roner erweitert 2007 seine
Genuss-Kompetenz auch mit einer Neuheit für süße Leckermäuler: Choco Williams, eine köstliche Praline aus zartherber Schokolade, gefüllt mit Original Roner Williams. Zwölf Genussmomente befinden sich im schönen Geschenkpack – ein ideales 70
Präsent auch für Weihnachten. Zu erhalten ist dieses in den RonerGeschäften und im ausgesuchten Fachhandel.
Internationale Auszeichnungen belegen den Erfolg des Unternehmens. 2007 erhielt Roner gleich mehrmals Gold für seine Markendestillate. Eine Goldmedaille gab es für die Grappa Gewürztraminer beim Vinitaly Award sowie beim Concours
Mondial de Bruxelles. Gold errang darüber hinaus der Williams Reserv und Silber die Grappa Pinot Noir beim Wettbewerb Acquaviti d’oro. Der Roner Limoncello wurde zudem vergoldet beim ISW, dem internationalen Spirituosenwettbewerb.
Wir genießen es ...
Zum Naturgenuss führen viele Wege. Einen der schönsten verdanken wir der Familienbrennerei Roner. Folgen Sie dem frischen Duft der WilliamsChrist-Birnen. Und erleben sie den unvergleichlich feinen Geschmack von Williams. Ein Höhepunkt der Destillationskunst. www.roner.com
GOLDENER ADLER VAHRN
Essen & Trinken
Unvergessliche Momente genießen
Extra
Ein großes kulinarisches Angebot im stilvollen Ambiente des Restaurants Goldener Adler macht jeden Besuch zu einem ganz besonderen Ereignis.
Die alten, durch raffinierte moderne Details veredelten Räumlichkeiten des Restaurants Goldener Adler in Vahrn bieten sich als idealer Rahmen für besondere Geschmackserlebnisse an: Hier vereinigen sich in Harmonie köstliche Gerichte und große Weine mit einem außergewöhnlichen Ambiente.
Neben ihrem bestens einge-
spielten Team hatte Petra de Biase bei ihren bekannten
gastronomischen Themenabenden schon Starköche und Spitzensommeliers aus dem In- und Ausland zu Gast – sehr zur Begeisterung der Gäste. Besonders beliebt ist zudem der Mittwoch im Goldenen Adler: An diesem Tag bereichern edle Fischgerichte die Speisenkarte. All jene, die sich nicht mit Irgendetwas begnügen, sondern den kulinarischen Genuss suchen, sind im Restaurant Goldener Adler stets bestens bedient!
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DICEMBRE - NATALE
OBSTGENOSSENSCHAFT MELIX BRIXEN
Äpfel mit Qualität Wer auf Qualität und Rückverfolgbarkeit setzt, für den ist die Obstgenossenschaft Melix in Brixen die erste Adresse.
Das Detailgeschäft bietet eine große Auswahl heimischer Obst- und Gemüsesorten Nachdem die fleißigen und hervorragend ausgebildeten Mitglieder der Genossenschaft Melix ihre heurige Ernte eingebracht haben, stehen die knackig frischen Äpfel nun das ganze Jahr über im übersichtlich gestalteten Detailgeschäft zum Verkauf.
Das ganze Jahr über können
sich hier alle ihren Vitaminschub zu einmalig günstigen Preisen holen und sich sicher sein, dass sie ein regionales Produkt erwerben. Die Anbaufläche der Melix erstreckt sich von Klausen bis Mühlbach, und im Detailgeschäft der Genossenschaft ist alles, was darauf wächst, erhältlich – ganz gemäß dem Motto „So viele einheimische Produkte unserer 170 Mitglieder wie möglich in unserem Laden anbieten.“ Heuer haben der milde Winter und die hohen Temperaturen im Frühsommer die Reife der Obst- und Gemüseproduktion beschleunigt, doch die Qualität der Produkte bleibt stets ungetrübt. „Wir legen auf Qualitätssicherung und nachhaltige Produktion größten Wert“, unterstreicht Gerhard Thomaser, Direktor der Melix Brixen. Mehrere Qualitätszertifikate bestätigen diese Strategie.
Nicht nur die Qualität und die Liebe zum Produkt lohnen einen Besuch im Detailgeschäft – vor allem die Frische und Präsenta-
tion der Ware machen Lust aufs Einkaufen. „Und Sie werden sehen – ein Preisvergleich lohnt sich!“ verspricht das kundenfreundliche Verkaufsteam, „wir bieten qualitativ sehr hochwertiges Obst und Gemüse, das auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich ist.“ Weitere Vorzüge sprechen für den Einkauf im Detailgeschäft: die Lage direkt an der Staatsstraße, der große Parkplatz vor der Tür sowie die bequemen Öffnungszeiten. Geöffnet ist Montag bis Freitag, von 8.30 bis 12 Uhr und 14.30 bis 18.30 sowie Samstag von 8 bis 12.15 Uhr.
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Kunden schätzen neben dem großen Angebot vor allem die Herzlichkeit der Mitarbeiterinnen. 73
Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Hildegard Gargitter (hg) Elisabeth Stürz (es) Albina Kritzinger (ak) Andreas Gottlieb Hempel (agh) Günther Eheim (gevs) Ingo Dejaco (id) Andrea Bodner (ab) Christine Mathá (cm) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 13. Dezember 2007 Nächster Redaktionsschluss: 30. November 2007 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 74
November 1907
Prinzessin Pia Monika in Brixen Brixen, Dienstag, den 5. November 1907 Seine Majestät der König von Sachsen hat die Prinzessin Pia Anna Monika auf kurze Zeit der Obhut ihrer Exzellenz der Frau Baronin Ernst von Schönberg-RothSchönberg übergeben. Die Mutter der Prinzessin, die Gräfin von Montignoso, hat sich zur Herausgabe ihres Kindes an den König entschlossen und daselbst bis Modena begleitet, von wo aus die Prinzessin in Begleitung des Grafen Mattarole und einer Gouvernante die Reise nach Brixen fortsetzte, wo sie am Dienstag, 9. Oktober, 12 Uhr nachts, anlangte und von Sr. Exzellenz Baron Schönberg in Empfang genommen wurde.
San Francisco nach dem großen Erdbeben Brixen, Donnerstag, den 7. November 1907 Der Guckkasten des Kaiserpanoramas ist umlagert. Das durch die Erdbebenkatastrophe zerstörte San Francisco übt große Anziehungskraft auf jung und alt, Kurgast und Einheimische aus. Karthagos Trümmer können kaum erschüttender gewirkt haben als die zerfallenen und leergebrannten Reste von Schönheit und Reichtum. Dass des Menschen Herz da den Mut nicht verliert, aus den Ruinen neues Leben erblühen zu lassen! Wo man hinsieht Schutt, verbogenes Eisen! Straßen sanken ein oder zeigen zickzack durch eine Erdbebenwelle aufgeworfene Erde. Heute sehen wir die armen
Menschen inmitten dieses schier keinen Anfang, kein Ende zeigenden Chaos unter Zelten leben, ja sogar schon wieder mit lachenden Gesichtern einige, wohl solche, die nichts zu verlieren hatten und denen, mit heiler Haut davongekommen, nun reichlich Arbeit sich bietet, und in kürzester Frist schauen wir die neuerstandene Millionenstadt wieder in frischer Pracht! Amerika, das Land der Wunder, der
der hiesigen Bevölkerung werden deshalb die Nachricht mit Freuden begrüßen, dass am kommenden Sonntag, den 10. November, wiederum ein Fußballwettspiel zwischen den Fußballriegen des Brixener und Innsbrucker Gymnasiums stattfinden wird. Das Wettspiel findet in der Hafnerau statt und beginnt zirka 3 Uhr mit der Dauer von etwa 90 Minuten. Das Entree ist äußerst niedrig angesetzt, und es ist deshalb für jeden leicht ermöglicht, am Wettspiele als Zuschauer teilzunehmen. Ein zahlreicher Besuch ist voraussichtlich zu erwarten, einerseits wegen des Interesses, das ein Wettspiel überhaupt erregen muss, anderseits, weil zwei der besten Parteien des Landes sich gegenüberstehen. Bewundernswürdig ist wohl auch die Opferwilligkeit, welche die Studenten an den Tag legten, als es hieß, dass ein Fußballwettspiel stattfinden solle, um die verhältnismäßig großen hiebei entstehenden Kosten zu decken. Wir wünschen unseren Gymnasiasten von Herzen: Glück auf!
Ein neuer Hausschmuck Brixen, Dienstag, den 19. November 1907
Wolkenkratzer und der Schnelligkeit, rascher Überlegung, raschen Handelns! Diese bis Samstag im Kaiserpanorama gezeigten Ansichten der Folge der unheilvollen Katastrophe sind sehenswert. Ein solches Bild gräulicher Verwüstung konnten sich wohl doch die wenigsten aus den Zeitungsberichten entwerfen, beeinflusst durch den heroischen Entschluss, den schon wenige Tage später das überseeische Kabel der alten Welt verkündigte: „Wir bauen wieder auf!“
Der Besitzer der Villa Riffeser hat seinem Hause, das Schmuckstücke und Verzierungen wahrlich nicht entbehrt, eine neuerliche Ausschmückung angedeihen lassen. Seit einigen Tagen befinden sich dort auf der Rampe die Statuen von Andreas Hofer, Katharina Lanz, Peter Mayr und Josef Speckbacher. Die vom Bahnhof hereinkamen, waren zuerst überrascht, heute hat man sich bereits an die Tiroler Helden gewöhnt.
Fußballwettspiel in Brixen Brixen, Samstag, den 9. November 1907 Schon voriges Jahr war uns Gelegenheit geboten, die Fußballmannschaft des Gymnasiums im Wettkampf mit einer der besten Fußballriegen unseres Landes zu erblicken, und wir staunten über die Bravour und die Kenntnis der Taktik, welche unsere Gymnasiasten an den Tag legten. Die Kreise
Die Zeitungsartikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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