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Multimedia & Büro
Jahrgang 21 · September 2010
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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50. Bergturnfest in Brixen
Jubiläum und Abschied NEUSTIFT: Das Bildungshaus Kloster Neustift feiert sein 40-Jahr-Jubiläum PORTRAIT: Herbert Dorfmann, Abgeordneter im EU-Parlament ST. ANDRÄ: Ansprechendes und spannendes Dorfbuch erschienen BAUWIRTSCHAFT: Fünf Projekte, die das Stadtbild von Brixen verändern werden
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Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | KLOSter neUStIFt: Bildungshaus mit Tradition 06 | Interview: Sprachkurse für Migranten Menschen & Meinungen >>> 14 14 | Herbert Dorfmann: Der Senkrechtstarter 19 | Pro & Contra 21 | Umfrage: Fahrkartenpreise im öffentlichen Verkehr Kunst & Kultur 22 | ST. ANDRÄ: Ansichten eines Dorfes 27 | Musik: Konzert in barocker Kulisse
>>> 22
Freizeit & Sport >>> 34 34 | BerGtUrnFeSt In BrIXen: Jubiläum und Abschied 37 | Triathlon: Der Volkstriathlon am Vahrner See Wirtschaft & Umwelt >>> 40 40 | BAUPrOJeKte: Stadt im Wandel 42 | Brixen / Vahrn: Mehr Wohnraum durch Kubaturbonus 43 | Brixen: Altstadtfest 2010 46 | Progress AG: Innovation für Brixen Extra 52 | Multimedia & Büro 55 | Kinderfotoaktion
>>> 52
Verzwickte Lage Selbst im Bewusstsein, dass die Frage nach der Unwählbarkeit von Landtagsabgeordneten uns allen längst zum Hals heraus hängt: Nach den beiden „Abschüssen“ von Barbara Repetto und Christian Egartner muss die Frage erlaubt sein, wie es denn nun um Dieter Steger steht. Steger war zum Zeitpunkt der Wahl Mitglied im Verwaltungsrat der Messe Bozen – und damit aus meiner Sicht de facto auch unwählbar, denn seine Situation ist absolut gleichzusetzen mit jener der beiden anderen Fälle, zu denen das Kassationsgericht ein klares Urteil gesprochen hat. Noch dazu ist Steger Präsident des Südtiroler Landtages und damit Garant für das rechts- und ordnungsmäßige Funktionieren dieser Institution, und wenn er kohärent wäre, müsste er eigentlich über eine Selbstanzeige Klarheit schaffen. Wenn er dies nicht tut, hat er ein Glaubwürdigkeitsproblem, das er sich in seiner Position nicht leisten darf. Auch die Tatsache, dass die ansonsten so rührige Opposition bei Steger stillhält, ist für viele Südtiroler nicht verständlich. So befindet sich Dieter Steger in einer verzwickten Lage, für die er nichts kann, weil das Wahlgesetz grobe Qualitätsmängel aufweist, die paradoxerweise gar nicht so einfach eliminiert werden können, solange ein einziger Abgeordneter sämtliche Entscheidungen blockieren kann. Ich bin gespannt, ob Steger über seinen eigenen Schatten springen wird. Weil’s mir grad noch einfällt und weil noch ein paar Zeilen Raum bleiben: Patti Smith war vor einigen Tagen in Bozen zu Gast. „You don’t know how lucky you are to live in a place like that“, hat die streitbare Rockpoetin aus Amerika ins Mikrophon geflüstert. Von weit her muss jemand kommen, damit wir uns dessen wieder einmal bewusst werden.
Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
40 JAHRE BILDUNGSHAUS KLOSTER NEUSTIFT
Bildungshaus mit Tradition Menschen aus- und weiterzubilden hat im Kloster Neustift eine jahrhundertealte Tradition. Nachdem der Schulbetrieb aufgelassen werden musste, suchte das Kloster stets nach zeitgemäßen Bildungsangeboten: Aus einem Tourismuszentrum entstand das Bildungshaus, das heuer sein 40-Jahr-Jubiläum feiert.
A
ls im Jahr 1160, nur wenige Jahrzehnte nach der Gründung des Klosters Neustift, die ersten „scholastici“ ihre jungen Schüler unterrichteten, war das Konzept einer Klosterschule noch vielen Menschen fremd. Maximal 25 Schüler fanden sich bis 1971 Jahr für
Jahr in den Räumen des Stifts ein, jedoch waren es genug, um dem Kloster schon früh zu einem glänzenden Ruf zu verhelfen. Dass dort die „jugent in guetter zucht und lernung gehalten und auferzogen“ werde, fand etwa schon Erzherzog Ferdinand im Jahre 1558.
Doch die Entwicklungen der
späteren Jahrhunderte machten auch vor dem Kloster nicht halt: Schulreformen, eine schwindende Anzahl von Priestern und nicht zuletzt mangelnde Nachfrage mündeten Ende der 60er Jahre in der endgültigen Einstellung des klostereigenen Schulbetriebs. Einzig als Zweigstelle einer staatlichen Mittelschule war das Kloster noch im Bildungsbereich vertreten – ein schwacher Trost für die Chorherren, die eine ihrer traditionsreichsten Kernkompetenzen in Gefahr sahen. Eine neue Aufgabe, eine im staatlichen Bildungssystem nicht berücksichtigte Thematik war vonnöten, und Abt Chrysostomus Giner glaubte sie gefunden zu haben: Das „Tourismuszentrum Neustift“ öffnete am 23. April 1970 seine Tore mit dem Ziel, die Seelsorge im Bereich des Fremdenverkehrs zu etablieren. Schon im September des darauffolgenden Jahres wurde die erste internationale Tagung zum Thema Wintertourismus durchgeführt. Das Stift Neustift bewahrte somit trotz der Schließung der Klosterschule seine Bedeutung im Bildungssektor.
entsprechend groß war die Skepsis gegenüber diesem Projekt. Zum anderen entdeckte man zahlreiche organisatorische und strukturelle Hürden, die erst überwunden werden mussten. So gab es anfangs weder Tagungsräume noch Schlafmöglichkeiten für die Kursteilnehmer. Viele wurden in Gasthäuser oder umliegende Privatquartiere geschickt. „Teilweise übernachteten die Gäste in Schlafsäcken“, erinnert sich Altabt Chrysostomus Giner. Auch die Finanzierung blieb längere Zeit ungeklärt, bis die österreichische Bundesregierung und das Land Tirol die anfallenden Kosten übernahmen.
Trotz der anfänglichen Probleme etablierte sich das Bil-
Die Grundsteine für das Bil- dungshaus und wurde bereits
Das Kloster Neustift war bereits wenige Jahrzehnte nach seiner Gründung ein Ort der Bildung
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dungshaus waren damit gelegt, und kurz darauf starteten die ersten Kurse, Symposien und Expertengespräche. Zwei Jahre darauf folgte die bischöfliche Anerkennung dieser Tätigkeit, aber dennoch war der Anfang alles andere als leicht. Zum einen war das Konzept eines Bildungshauses in ganz Europa nahezu unbekannt; dem
im Jahr 1985 um einen weiteren Themenbereich erweitert: Das Bibelzentrum wurde im sanierten Ostflügel eingerichtet. Es legte das Hauptaugenmerk auf die Begegnung von Laien mit der Heiligen Schrift – eine Aufgabe, die das Kloster seit jeher sehr ernst nahm. Auch hier gab es Anfangsschwierigkeiten, die jedoch durch
ORIENTIERUNG BIETEN: Das Bildungshaus Kloster Neustift sieht sein Bildungsprogramm als Dienst am Menschen
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Kontakte zu den Bibelwerken in Zürich oder Stuttgart sowie durch die ständig wachsende Erfahrung bald überwunden wurden. Durch seine Wochenend-Tagungen und
haltigkeit“ hervorgegangen, in dem Aus- und Weiterbildungen zu den Themen Natur, Umwelt und Bildung für nachhaltige Entwicklung angeboten werden. Neben
wollen in den Fragestellungen kein Tabu sehen, sondern sie einfach anpacken“, so Georg Untergaßmair, Abt und derzeitiger Präsident des Bildungshauses. Er weist
„Wir wollen in unserem Bildungsangebot jene Fragen aufgreifen, die die Leute beschäftigen“_ Georg Untergaßmair, Abt und Präsident des Bildungshauses theologischen Veranstaltungen erhielt das Bibelzentrum schnell internationale Bekanntheit.
Das aus diesen Tätigkeiten ge-
wonnene Selbstvertrauen steckten die Weiterbildner des Klosters in Folge in Projekte, die vor allem aktuelle Thematiken aufgreifen und beleuchten sollten. Im Jahr 1988 wurde das Ökozentrum Neustift gegründet, das die großteils durch den Menschen verursachte Umweltkrise der Neuzeit kritisch betrachten und sie in Bezug zu Kirche und Religion stellen sollte. Aus dem Ökozentrum ist in Folge der Fachbereich „Natur & Nach-
der Organisation von Weiterbildungsveranstaltungen steht die Fachkompetenz der Mitarbeiter zudem für Projektarbeiten wie die Erstellung von Studien und Konzepten zur Verfügung
Zum jetzigen Zeitpunkt be-
herbergt das Bildungshaus acht verschiedene Fachbereiche von „Kinder & Jugend“ bis „Wein & Köstlichkeiten“ mit zahlreichen Seminaren und Kursen. Dabei sind bis auf wenige Ausnahmen den Inhalten keine Grenzen gesetzt: „Wir wollen in unserem Bildungsangebot jene Fragen aufgreifen, die die Leute beschäftigen. Wir
jedoch auch darauf hin, dass dies „aus christlicher Verantwortung heraus geschehen muss“. Dass Georg Untergaßmair diese Verantwortung ernst nimmt, zeigen auch seine Ideen für eine mögliche Expansion des Bereichs „Bibel, Pastoral und Spiritualität“: „Es ist ein Wunsch für die Zukunft, dass wir hier als Bildungshaus noch mehr bieten können – schließlich lagen in diesem Bereich auch unsere Anfänge.“
Abt Georg Untergaßmair: „Im Bereich Bibel, Pastoral und Spiritualität wollen wir in Zukunft noch mehr anbieten.“
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sichere Anpassung seiner Bildungstätigkeit, sondern es wurde auch zu einem Erfolgsmodell, das bis heute vorbildlich funktioniert und jährlich neue Interessierte anlockt.
Eines ist jedoch sicher: Mit der
Gründung des Bildungshauses vor 40 Jahren gelang dem Kloster Neustift nicht nur die zukunfts-
anton.rainer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 5
Interview
Politik & Gesellschaft
„Die Zielgruppen genau anschauen“ In Österreich oder Deutschland hat man sie bereits eingeführt, in Südtirol wird darüber diskutiert: verpflichtende Sprachkurse für Zuwanderer. Dass Sprachkenntnisse ein wichtiger Teil einer gelungenen Integration sind, ist unumstritten. Aber welcher ist der beste Weg, Sprachförderung bei Zuwanderern zu betreiben? Mit dieser Frage setzt sich der Wiener Sprachwissenschaftler Rudolf de Cillia auseinander, der am 22. Oktober einen Vortrag in Brixen hält.
RUDOLF DE CILLIA: Ich glaube, dass diese Verpflichtungen in Österreich oder in Deutschland nicht wirklich Maßnahmen der Sprachförderung sind. Man versucht vielmehr, auf diese Weise Zuwanderung zu steuern. Aufgrund des geltenden EU-Rechtes kann man dies aller-
dings nur bei Zuwanderern aus den so genannten Drittländern, aus den Nicht-EWR-Staaten. In Österreich kommen aber mehr als zwei Drittel der Zuwanderer aus den EWR-Ländern. Personen aus Rumänien, Estland oder Bulgarien kann man laut EU-Recht nicht zum Deutschlernen zwingen; Personen etwa aus dem ehemaligen Jugoslawien oder der Türkei, also den Drittländern, zwingt man dazu. In Anbetracht dieser Unterschiede müsste man Angebote schaffen,
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die freiwillig sind und auch angenommen werden. Wie sieht diese Integrationsvereinbarung aus? Sie gilt, wie gesagt, nur für Personen aus Drittländern und beinhaltet, dass Personen, die sich länger als fünf Jahre oder dauerhaft in Österreich niederlassen wollen, innerhalb von fünf Jahren einen Sprachkurs von 300 Stunden absolvieren und bei einem
Deutschtest das Niveau „A2“ des gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens nachweisen müssen. Die Hälfte dieser Kurskosten wird den Zuwanderern ersetzt, maximal 750 Euro. Wenn sie ihn innerhalb von zwei Jahren nicht schaffen, müssen sie die gesamten Kosten selbst tragen, also 1.500 Euro. Das ist für Einwanderer aus niederen sozialen Schichten viel Geld. Es gibt heute noch keine Auswertung zu den Tests in Österreich. Man kann also noch
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Herr de Cillia, In Österreich gibt es eine Integrationsvereinbarung, die das Erlernen der deutschen Sprache für Zuwanderer verpflichtend macht. Was halten Sie davon?
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Rudolf de Cillia: „Die bisherige Bildungserfahrung der Migranten muss beim Sprachkursangebot berücksichtigt werden.“
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nicht sagen, wie diese Maßnahmen greifen. Allerdings ist die letzte Instanz für die Beurteilung der Deutschkenntnisse nicht der Test, sondern die Bezirkshauptmannschaft. Es gibt einige Fälle in Österreich, wo Beamte den bestandenen Test nicht anerkannt und die Aufenthaltsbewilligung aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse abgelehnt haben. Wird darauf Rücksicht genommen, dass manche Zuwanderer erst Lesen und Schreiben lernen müssen? Ja. Für jene, die alphabetisiert werden müssen, gibt es ein „Modul 1“ mit 75 Stunden. Hier gibt es maximal 375 Euro Kurskostenersatz. Der Kurs sollte innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein. Wer dies nicht schafft, zahlt wiederum das Doppelte. Jemanden in 75 Stunden zu alphabetisieren ist aber völlig unrealistisch. Nach der Alphabetisierung durch „Modul 1“ sollte der Sprachnachweis durch „Modul 2“ erfolgen. Dafür gibt man den Leuten insgesamt fünf Jahre Zeit. Zuwandernde sind nicht gleich Zuwandernde. Welche Unterschiede sollten in der Sprachförderung berücksichtigt werden? Wichtig ist es, sich die Zielgruppen möglichst genau anzuschauen – beispielsweise auf die Ausgangs-
sprache zu achten, auf den Herkunftsbereich wie islamisch oder christlich-europäisch. Frauen aus islamischen Familien dürfen zum Beispiel abends oft nicht allein einen Kurs besuchen. Eine Antwort darauf waren unter anderem die „Mama-lernt-Deutsch“-Kurse, die am Vormittag stattfinden und sich ausschließlich an Frauen richten – viele islamische Frauen würden nicht in gemischte Kurse gehen. Es braucht ein sehr niederschwelliges, zielgruppenadäquates Angebot, das billig sein muss. Und ich glaube, dass freiwillige Kurse sehr gut angenommen werden. „Mama lernt Deutsch“ ist zum Beispiel so ein Angebot, das es übrigens auch in manchen Südtiroler Orten gibt. Gleich beim ersten Anlauf sind in Österreich 100 Kurse zustande gekommen. Gibt es sonst noch etwas, was bei einem Kursangebot beachtet werden sollte? Ich glaube, dass die bisherige Bildungserfahrung der Menschen einbezogen werden muss. Jemand, der mit sechs Jahren Pflichtschule nach Österreich kommt, lernt anders als jemand, der eine höhere Ausbildung genossen und bereits Erfahrung im Erlernen von Sprachen hat. Deshalb sollte es unterschiedliche Angebote geben, die sich die Teilnehmenden nach ihren Bedürfnissen selbst aussuchen können.
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Politik & Gesellschaft
Wir haben bereits über das Projekt „Mama lernt Deutsch“ gesprochen. Was ist das Besondere daran? Der Unterricht für die Mütter findet statt, während die Kinder in der Schule oder im Kindergarten sind. Für kleinere Kinder wird eine Kinderbetreuung angeboten. In den Kursen werden Themen behandelt, die für die Mütter wichtig sind. Ich selbst stand dieser Geschlechtertrennung im Kurs zuerst skeptisch gegenüber. Aber es hat sich gezeigt, dass hier viele Dinge behandelt werden, die in einem gemischten Kurs nicht zur Sprache kommen. Nicht Sprachstrukturen und Vokabeln stehen im Vordergrund, sondern das Sprachhandlungskonzept. Das heißt, man geht auch raus aus dem Unterrichtsraum – beispielsweise auf das Arbeitsamt oder zum Arzt – und probiert dort das Sprachhandeln aus. Das wichtigste Ziel ist nicht, dass die Teilnehmerinnen möglichst gut und korrekt Deutsch lernen, sondern dass sie sich trauen, in der deutschen Sprache zu handeln. Die befragten Mütter erzählen, dass sie sich dank „Mama lernt Deutsch“ nun trauen, mit der Straßenbahn durch Wien zu fahren, zum Arzt zu gehen oder in der Schule mit dem Lehrer ihres Kindes zu sprechen. In Brixen gibt es das Projekt „Hippy“, ein Programm, das sich an Familien mit Vorschulkindern richtet und in Israel entwickelt wurde. Auch in Österreich hat man damit Erfahrungen gemacht. Welche? Es ist ein sehr gutes Konzept – vor allem, weil bei diesem Projekt direkt zu den Familien gegangen wird, die Sprachförderung brauchen. Aufgrund der Kosten ist „Hippy“ aber als breitenwirksames Projekt wahrscheinlich nicht umsetzbar.
Es gibt aber auch Projekte, die nicht viel Geld kosten. Ich denke beispielsweise an die Initiative der Lesementoren, die es auch in Bruneck gibt. Freiwillige lesen dabei ein Mal wöchentlich Kindern von Einwanderern vor. Für wie sinnvoll halten Sie solche Initiativen? Der Zugang zur Sprache und zur Bildung über das Lesen und das Vorlesen ist ein sehr wichtiger. Das macht man im Idealfall ja auch in der Familie. Wichtig wäre, dass es auch ein Lesen in der Erstsprache gibt. Dieser Zugang zur Literatur sollte in beiden Sprachen
Einheimischen in der Freizeit und am Arbeitsplatz. Beginnt also alles schon mit der Schaffung von Wohnraum für Zuwanderer? Zu vermeiden ist natürlich eine Ghettoisierung. Das ist in Wien durch die Aufnahme von Zuwanderern im geförderten Wohnbau oder Gemeindewohnbau großteils gelungen. Es gibt kaum reine Ausländer-Viertel. Außerdem gibt es Beamte, die bei Konflikten vermitteln. Die meisten Zuwanderer haben nicht die österreichische Staatsbürgerschaft, da diese nicht
jene Sprache erlernen, die ihnen am nächsten ist, die ihnen sinnvoll erscheint. So wie es in Österreich ist, dass alle denselben Sprachkurs besuchen müssen, egal welche Voraussetzungen sie mitbringen, welche Ausgangssprache sie haben, in welcher Situation sie leben, wofür sie die Sprache brauchen – das halte ich nicht für zielführend. Sinnvoller sind niederschwellige, zielgruppenadäquate, freiwillige, kostengünstige Angebote. Und nicht: ein Kurs für alle, und den müsst ihr gefälligst machen. Monika Obrist Leserbrief an: echo@brixner.info
„Verpflichtende Sprachkurse sind nicht wirklich Maßnahmen der Sprachförderung. Man versucht vielmehr, auf diese Weise Zuwanderung zu steuern“_ Rudolf de Cillia, Sprachwissenschaftler erfolgen. Eine österreichische Arbeitsgruppe hat vor Jahren eine Liste mit bekannten Kinderbüchern erstellt, die auch in anderen Sprachen erschienen sind. (siehe: www.buch-mehrsprachig.at) Sollte man bei Sprachförderung vielleicht nicht nur an Sprachkurse denken? Der Verein „Frauen Nissà“ bietet zum Beispiel in Bozen einen Kurs zum Erlernen des Fahrradfahrens für Ausländerinnen an. Dienen solche Initiativen ganz nebenbei auch der Sprachförderung? Umfassendere Formen von Sprachförderung sind sicher gefragt. Sprache lernt man nicht nur in Sprachkursen. Ein wichtiger Indikator für den natürlichen Spracherwerb ist der Kontakt zu den
einfach zu bekommen ist. Deshalb ist es wichtig, auch Nicht-Österreicher in den geförderten Wohnbau oder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Und man sollte ihnen meiner Meinung nach auch das Kommunalwahlrecht geben. Das fördert die Integration. Südtirol ist ein mehrsprachiges Land. Wie kann man es Zuwandernden schmackhaft machen, gleich zwei Sprachen auf einmal zu lernen? Bräuchte es Ihrer Ansicht nach Kurse, in denen Deutsch und Italienisch parallel unterrichtet wird? Es wäre interessant, so ein zweisprachiges Format zu entwickeln. Ich bin aber dagegen, dass man jemanden zu etwas zwingt. Freiwillig werden die Zuwanderer
Vortrag Auch Mama lernt Deutsch Möglichkeiten der Sprachförderung bei Migranten im außerschulischen Bereich Freitag, 22. Oktober, 20 Uhr Brixen, Cusanus Akademie Referent: Prof. Dr. Rudolf de Cillia; anwesend sein werden außerdem Personen, die Sprachförderprojekte in Südtirol betreuen Eine Veranstaltung der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit der Cusanus Akademie
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Unsere wichtigsten Partner:
Solidarische Selbsthilfe für Senioren z Ältere und alleinlebende Menschen wissen oft nicht, an wen sie sich wenden können, wenn sie Hilfe brauchen, Informationen benötigen oder einfach nur Kontakt mit anderen Gleichgesinnten suchen. In diesem Falle springt der Verein VSSH-Auser ein, der bereits in Bozen und Meran vertreten ist und nun in Brixen bei der Gewerkschaft ASGB-CGIL in der
Fallmerayerstraße eine Außenstelle gegründet hat. Die freiwilligen Mitarbeiter dieser Vereinigung helfen und begleiten Senioren in jenen Bereichen, die nicht bereits vom öffentlichen Dienst abgedeckt werden. Die Vereinigung wurde 1989 italienweit als Initiative des CGIL und deren Rentengewerkschaft gegründet, das VSSH-Auser-Zentrum in Südtirol
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
wurde 1993 ins Leben gerufen. Das Ziel dieser ehrenamtlichen solidarischen Selbsthilfe liegt darin, Senioren zu unterstützen und ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben weiterhin zu ermöglichen. Unter anderem betreibt der Verein das „Silberne Telefon“, das stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Senioren bietet. db
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Politik & Gesellschaft BRIXEN
Neuer Standort für Pumuckel z Am 5. Oktober öffnet der Secondhand-Shop Pumuckel des Eltern-Kind-Zentrums Brixen seine Tore am neuen Standort in der Stadelgasse 5. Das neue 150 Quadratmeter große Lokal, das dem Wohnbauinstitut gehört, ist um 60 Quadratmeter größer als der Verkaufsraum im Haus der Solidarität, den die Mitarbeiterinnen des Elki mit Wehmut verlassen haben. Der Secondhand-Shop bietet Familien die Möglichkeit, nicht mehr benötigte, aber gut erhaltene Kinderbekleidung, Spielzeug oder Sportgeräte zum Verkauf anzubieten und solche Dinge zu
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notiert
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einem sehr günstigen Preis auch zu erwerben. Die bisherigen Öffnungszeiten Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 11 Uhr und von 15 bis 17 Uhr bleiben aufrecht; zusätzlich ist das neue Lokal jeden Samstag von 9 bis 11 Uhr geöffnet. Waren werden an diesen Tagen jeweils von 9 bis 10 und von 15 bis 16 Uhr angenommen. „Wir überlegen noch, ob wir an einem zusätzlichen Tag aufsperren oder ob wir die Öffnungszeiten beispielsweise auf 12 Uhr ausdehnen sollen“, erklärt Sabine Kaufmann, Vorsitzende des Elki. Zurzeit wird das Lokal
Am 6. November sammelt die Caritas wieder gebrauchte Kleider, Haushaltswäsche, Schuhe und Taschen ein. Der Erlös aus der Sammlung kommt heuer der Freiwilligenarbeit, der Hospizbewegung, der Arbeit mit obdachlosen Menschen und dem Solidaritätsfonds zugute.
mit Möbeln ausgestattet; dabei handelt es sich um einen Teil des nicht mehr benötigten Mobiliars der Raiffeisenkasse Eisacktal aus ihrer früheren Filiale beim Sonnentor. Nun warten natürlich alle mit Spannung darauf, wie der neue Standort in der Stadtmitte angenommen wird. „Wir erhalten unterschiedliche Botschaften: Manche bedauern, dass man uns nicht mehr mit dem Auto direkt
erreicht. Viele sind aber auch froh über die zentrale Lage“, erzählt Kaufmann. Dass eine Konkurrenzsituation mit den umliegenden Kinderbekleidungsgeschäften entstehen könnte, glaubt sie nicht: „Im Pumuckel gibt es keine Garantie, dass man beispielsweise eine Bubenhose in Größe 116 findet“. Und wer nichts findet, wird sich dann wohl in den Geschäften umsehen. amm
Bis zum 4. Oktober können sich Interessierte zwischen 18 und 28 Jahren bei der Bezirksgemeinschaft Eisacktal in den Sozialdiensten für den einjährigen freiwilligen Zivildienst bewerben. Monatlich erhalten sie ein Entgelt von 433,80 Euro; um einen zusätzlichen Beitrag kann angesucht werden. Anmeldung und Infos unter 0472 820533.
Das Südtiroler Kinderdorf bietet wieder Weihnachtsbillets aus Werken namhafter Südtiroler Künstler an; der Reinerlös aus dem Verkauf dient der Unterstützung des Kinderdorfes. Auskünfte und das Prospekt erhalten Interessierte ab Mitte Oktober. Weitere Infos unter www.kinderdorf.it
NACHGEFRAGT
„Hilfe für die fernen Landsleute“ ABDUL JABBAR, Präsident des Brixner Ablegers vom Verein „Minhaj ul Quran“, zur Flutkatastrophe in Pakistan, die auch die Angehörigen einiger pakistanischen Familien in Brixen betrifft. Herr Jabber, wie viele in Brixen lebende pakistanische Familien sind indirekt von der Flutkatastrophe betroffen? Von den in Brixen und Umgebung lebenden Familien sind es eigentlich nur einige wenige, an die sieben bis acht Familien, deren Angehörige in Pakistan von der Flutkatastrophe direkt betroffen sind. Zum Glück gab es innerhalb dieser Familien keine Todesopfer zu verzeichnen. Die meisten Angehörigen in Pakistan haben allerdings ihr gesamtes Hab und Gut verloren und stehen teilweise vor dem Nichts. Die Ausmaße dieser unglaublichen
Katastrophe sind bekanntlich wirklich beeindruckend: Die Vereinten Nationen schätzen, dass 13,8 Millionen Menschen betroffen sind; Hunderttausende sind auf der Flucht vor den Wassermassen. Wie helfen Sie von hier aus den Menschen in Pakistan? In unserem international organisierten Verein „Minhaj ul Quran“ gibt es die „Minhaj Welfare Foundation“, eine Unterorganisation, die sich weltweit für humanitäre Hilfe bemüht, in ganz besonderem Maße natürlich derzeit für die Flutopfer in Pakistan. Unsere Vereinsableger in Südtirol
und somit auch jener von Brixen haben für die Pakistan-Hilfe der Welfare Foundation in den letzten Wochen Geld gesammelt, das nun den Bedürftigen in Pakistan zukommt. Wie haben die in Brixen wohnhaften Pakistani auf den Spendenaufruf reagiert? Durch das enorme Außmaß der Katastrophe in unserem Heimatland war die Beteiligung an diesem Spendenprojekt natürlich außergewöhnlich hoch. Nahezu alle Mitglieder haben sich daran beteiligt. ingo.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Serving the children of the world z Am Samstag, 11. September 2010 war die Geburtsstunde des Kiwanis Clubs Brixen. Im AugustiniSaal des Klosters Neustift rufen acht Damen und 27 Herren den Club ins Leben, der in die Division 22 Graubünden/Südtirol des Districts Schweiz-Liechtenstein aufgenommen wird und damit zur großen internationalen Kiwanis-Familie gehört. Als Paten fungieren die Clubs von Bruneck und Davos (CH). Höhepunkt dieser so genannten Charterfeier war die Übergabe der
ersten Preis mit Auszeichnung erreicht. Gemäß seinem Wahlspruch „Serving the children of the world“ überreichte der Kiwanis-Club den begeisterten Jungmusikanten jeweils einen Förderpreis von 1.000 Euro. Die Südtiroler Krebshilfe
Bezirk Eisacktal erhielt einen Scheck über 3.000 Euro. Neben dem Lions Club, dem Rotary Club, dem Zonta Club und dem Panathlon Club sind die „Kiwanier“ nun der fünfte Service-Club der Stadt. oz
LÜSEN
MILLAND
Mit den Füßen beten
Lebensgeschichten aus Milland
z 74 Pilger machten sich betend, singend und meditierend von der Lüsner Pfarrkirche auf nach Ojes, dem Geburtsort des Heiligen Josef Freinademetz. Der ehemalige Lüsner Pfarrer Walter Innerbichler hat vor 26 Jahren diese Wallfahrt ins Leben gerufen und betreut sie seither geistlich. Entlang der Wegstationen las er kurze Texte aus dem Leben des Heiligen und Gebete aus dem kürzlich erschienenen Pilgerbüchlein „Mit den Füßen beten“ vor. Am ersten Wallfahrtstag überraschte ein heftiger Regenguss die Wanderer: Mit durchnässter Kleidung und triefenden Schuhen hießen die Glocken der Pfarrkirche von St. Leonhard/ Abtei und dessen Dekan die Pilger willkommen. Nach kurzer Rast ging es weiter nach Ojes zum Geburtshaus des Heiligen, wo in der dortigen Kirche eine Messe gelesen wurde. Trotz
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Insignien, Glocke und Fahne, und der Charterurkunde durch hohe internationale Kiwanis-Vertreter an den Präsidenten Walter Messner. Neben Messner besteht der Vorstand des neu gegründeten Clubs aus Bettina Kerer, Bea Mitterhofer, Alexander Wagner, Sarah Bernardi und Helmut Tauber. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Klarinettenquartett „Klarifour“ und dem Euphoniumquartett „Euph4fun“ aus Brixen. Beide Gruppen hatten beim Wettbewerb „Prima la musica“ den
der widrigen Wetterverhältnisse entschlossen sich 23 Personen, auch den zweiten Pilgertag in Angriff zu nehmen. Die restlichen Pilger fuhren nass und müde, aber voller positiver Eindrücke, mit dem Bus zurück nach Lüsen. Der Morgen des zweiten Tages zeigte eine „wie mit Weichspüler gewaschene“ Landschaft und entschädigte für die Strapazen des Vortages. So pilgerte die Gruppe nach St. Martin in Thurn, und nach einer kurzen Andacht in der Freinademetz-Kapelle in Mirì folgte der letzte Anstieg über Untermoi auf das Lüsner Joch, wo Veronika und Christian Hinteregger mit ihren Töchtern auf der „Gschlierer Alm“ mit Tirtlan, Kuchen und Getränken warteten. Mit etwas zittrigen Knien, brennenden Wadeln und immer noch nassen Schuhen folgte schließlich der Abstieg nach Lüsen Dorf. cp
z Lange ist es her, dass landwirtschaftliches Grün die vorwiegend bäuerlich-ländlichen Millander von den Brixner Stadtlern trennte. Heute sind beide Stadtteile beinahe nahtlos miteinander verbunden – einzig der Eisack stellt noch eine klare geographische Trennlinie dar. Und auch sonst tut man sich nicht mehr leicht, klare Unterschiede zwischen Millandern und Brixnern ausfindig zu machen. Gerade der Umstand, dass die Unterschiede immer mehr verblassen, veranlasste den Bildungsausschuss Milland dazu, diese Umwälzungen anhand von ausgewählten Lebensgeschichten zu dokumentieren. Und die Zeit drängte, da mit jedem abgelaufenen Jahr die Zahl der direkten Zeitzeugen weniger wurde. In Ulrike Assner fand man eine junge, engagierte Historikerin, der es gelungen
ist, persönliche Erinnerungen und lokal- sowie weltpolitische Begebenheiten zu einem spannend-informativen Ganzen zu vereinen. Im Buch erzählen Helene Bacher, Rudi Behrens, Franz Kerschbaumer, Bruno Kusstatscher, Zita Stockner, Paula Leitner-Stockner, Maria Obexer, Regina Stockner, Filomena Tschaffert und Hans Zingerle von ihrem Leben – und verknüpfen dabei die großen politischen Gegebenheiten mit ihren ganz persönlichen Erfahrungen. Während die Erzählungen der Männer sehr stark um die persönlichen Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg kreisen, gehen die Erzählungen der Frauen stärker auf die alltäglichen Dorfgeschichten ein: Das Ergebnis ist ein kleiner subjektiver Streifzug durch die Vergangenheit von Milland und seine Bewohner. db
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BRIXEN
Hilfsfonds für Kinder krebskranker Eltern z Eine Krebserkrankung verändert nicht nur das Leben des erkrankten Menschen, sondern auch jenes aller Familienmitglieder. Dabei wird die Situation von Kindern, deren Mutter oder Vater an Krebs erkrankt ist, häufig nicht ausreichend berücksichtigt – obwohl sie genauso von den veränderten Lebensbedingungen betroffen sind. „Zum einen sind die Kinder in psychologischer Hinsicht gefordert, da sie ihre Ängste vor dem Verlust oder den Verlust selbst der geliebten Mama oder des Papas verkraften und den veränderten Familienalltag bewältigen müssen, bei den sich fast alles um den Erkrankten dreht“, erläutert Renate Daporta Jöchler, Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe, „zum anderen wirkt es sich auch auf die Kinder aus, dass sich die finanzielle Situation der Familie durch eine Krebserkrankung häufig drastisch ändert und das Geld für Freizeitaktivitäten, Bildungsangebote und dergleichen schlichtweg fehlt“. Um diesen Kindern nun sowohl im psychologischen wie im finanziellen Bereich zu unterstützen,
hat die Südtiroler Krebshilfe einen Hilfsfonds für Kinder krebskranker Eltern gegründet. Als Patin für das Projekt konnte die Skirennläuferin und Vize-Weltmeisterin Lucia Recchia gewonnen werden: „Ich habe selbst sehr früh die schmerzhafte Erfahrung gemacht, meine Mutter durch Krebs zu verlieren, und kann mich deshalb sehr gut in die Rolle dieser Kinder hineinversetzen – deshalb habe ich die Patenschaft sehr gerne übernommen“. Der Hilfsfonds soll alleinig aus Spenden von Privatpersonen und Unternehmen finanziert werden, „wobei wir uns auch über Aktionen freuen, dessen Erlös dem Hilfsfonds zu Gute kommt“, so Renate Daporta Jöchler. Mit den Spenden werden zum einen Angebote zur psychologischen Begleitung der Kinder finanziert oder für finanzielle Soforthilfen für Kinder und Jugendliche eingesetzt. Spenden können auf die Spendenkonten der Südtiroler Krebshilfe mit dem Vermerk „Hilfsfonds für Kinder krebskranker Eltern“ überwiesen werden. db
28. September
bis 3. Oktober
2010
Eisacktaler & Wipptaler Woche! Kommen Sie aus dem Eisacktal/Wipptal und interessieren sich für archäologische Zeugnisse Ihrer näheren Umgebung? Wir laden Sie zu einem Rundgang durch unser Museum ein, auf dem wir Ihnen die Fundstellen und die Funde aus dem Eisacktal vorstellen, darunter auch neue, bislang noch nie gezeigte Objekte. Tägliche Führungen: in deutscher Sprache um 11.00 + 14.00 Uhr in italienischer Sprache um 11.00 + 15.30 Uhr (max. 25 Personen pro Führung). Eisacktaler/Wipptaler können das Museum in dieser Woche zu einem reduzierten Preis besichtigen. Angebote zu anderen Talschaften werden folgen!
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Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen VOM BAUERNBUND INS EU-PARLAMENT: Die steile Politkarriere von Herbert Dorfmann
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14
PORTRAIT
Der Senkrechtstarter HERBERT DORFMANN war Bauernbunddirektor und Bürgermeister von Feldthurns; seit einem Jahr ist er Abgeordneter im Europäischen Parlament. Daneben betreibt der 41-jährige Agronom in Brixen ein Beratungsbüro.
I
n der Politik aktiv zu sein sei grundsätzlich kein familienfreundlicher Job, sagt Herbert Dorfmann, am allerwenigsten für die Landespolitiker, von denen verlangt werde, bei jeder Festlichkeit dabei zu sein. Trotzdem akzeptiere er kein Jammern, denn im Wahlkampf würden schließlich ganz andere Töne angeschlagen. Herbert Dorfmann, EU-Parlamentarier und zielstrebiger SVP-Bezirksobmann, nimmt kein Blatt vor den Mund. Mit 28 war er bereits Direktor des Südtiroler Bauernbundes, mit 34 wurde er zum Bürgermeister der Gemeinde Feldthurns gewählt und seit Juni 2009 gehört er zum Europäischen Parlament.
Die Karriere des cleveren Eisack-
talers ist in der Tat ungewöhnlich und steil. „Es hat sich eben immer wieder etwas Interessantes ergeben“, sagt er. An mindestens drei
Mehrheiten komme, und man müsse vor allem wissen, wer sich um was kümmert: „Du kriegst in erster Linie nur das mit, was in den eigenen Ausschüssen besprochen wird. Deswegen ist man darauf angewiesen, dass Kollegen einen auf so manches aufmerksam machen“. Ob es nun um die Verlängerung der Autobahnkonzession oder um öffentliche Bauaufträge geht, um Schwierigkeiten mit den Gesetzen des freien Binnenmarktes oder um die Anerkennung von Ausbildungen – „das Europaparlament macht auf alle Fälle mehr als nur ein bisschen Landwirtschaftspolitik, wie viele meinen“. Als Südtiroler hat Dorfmann im europäischen Parlament eine recht gute Position. „Viele kennen uns und unsere Minderheitensituation, und das erleichtert mir meine Aufgabe“. Es gibt aber auch die andere Seite: Obwohl er Mitglied der italienischen Delegation ist,
der Familie von Sandra Kalniete, der ehemaligen lettischen Außenministerin und EU-Kommissarin. Die Familien ihrer Mutter und ihres Vaters wurden nach Sibirien deportiert, Kalniete selbst wurde in einer sibirischen Sonderansiedlungszone geboren. Sie plädiert in ihrem Buch für ein gemeinsames Geschichtsverständnis des alten und des neuen Europa zur Bewältigung der gemeinsamen Vergangenheit. „In diesem Sinne müssten auch wir Südtiroler eine neue Positionierung finden.“ Als er sich damals, wenige Jahre nach dem Studium, in das „Abenteuer Bauernbund“ gestürzt hatte, war Dorfmann dankbar für die loyalen Mitarbeiter und auch dankbar für das Glück, „das man einfach hin und wieder mit den Menschen, die einen umgeben, haben muss“. Das Amt als Bürgermeister von Feldthurns war für Herbert Dorfmann eine ganz
„Wir Südtiroler müssen anfangen, moderner zu denken“_ Herbert Dorfmann, Abgeordneter im Europäischen Parlament Tagen pro Woche hält sich Herbert Dorfmann nun in Brüssel auf. Außerdem gibt es die monatliche Sitzungswoche in Straßburg und die Treffen des Vorstandes der Europäischen Volkspartei, die in ganz Europa verstreut abgehalten werden. Er ist im Grunde ständig unterwegs, lebt aus dem Koffer, lediglich in Brüssel hat er sich eine kleine Wohnung eingerichtet. Tage, an denen er „terminlos“ ist, gibt es nicht viele, und die genießt der Familienvater umso mehr. Während die Zeit in Straßburg genau vorgeplant ist, lässt sich der Alltag in Brüssel etwas flexibler gestalten: „Je nachdem, in welchen Parlamentsausschüssen man sitzt und wofür man sich interessiert, kann man auch mal bis tief in die Nacht hinein arbeiten“. Man müsse sich ein Netzwerk aufbauen, schauen, wie man an
spricht er im Plenum natürlich Deutsch, und das sorgt immer wieder für Erstaunen.
Was Südtirol angeht, so hat
Herbert Dorfmann klare Ansichten: „Wir müssen anfangen, moderner zu denken.“ Es gebe kaum eine Region, die aus ihrer Situation so viel habe machen können. Natürlich führen verschiedene Mentalitäten zu Spannungen, deswegen gelte es nun, aus diesen Spannungen jene Energie zu holen, die dem Land gut tut. Nach den Weltkriegen habe es nicht nur in Südtirol unvorstellbare Ungerechtigkeiten gegeben, dies müsse man sich stets vor Augen halten, wenn man in die Zukunft blickt. Zurzeit liest Herbert Dorfmann das Buch „Mit Ballschuhen im sibirischen Schnee“. Es ist die Geschichte
spezielle Herausforderung und keinesfalls ein Sprungbrett, „wie vielleicht einige Leute denken mögen“. Bauernbunddirektor zu sein und gleichzeitig einer Gemeinde vorzustehen – dieser Balanceakt gelang ihm nur für kurze Zeit. „Irgendwann gab es zu viele Terminüberschneidungen und als Direktor eines Interessensverbandes stand ich klar auf der Seite der Bauern. Als Bürgermeister sollte man aber möglichst ausgleichend handeln“. So wurde er zum Vollzeitbürgermeister, bis er im Vorjahr dann ins Europäische Parlament gewählt wurde.
Als Freiberufler für Beratungen
und Schätzungen in der Landwirtschaft hat er sich aber ein zweites Standbein geschaffen. Dafür blieb ihm zwar in den letzten Jahren nur wenig Zeit, und trotzdem
legt er Wert auf eine bestimmte Selbständigkeit abseits der Politik: „Es ist ganz gut, wenn ein Politiker auch noch einen eigenen Job hat.“
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Steckbrief
Herbert Dorfmann wurde am 4. März 1969 in Brixen als zweiter von vier Buben geboren. Die ersten acht Jahre seines Lebens verbrachte er in Klausen, dann zog die Familie nach Feldthurns. Die Grund- und Mittelschule besuchte er in Klausen. 1988 legte er am Realgymnasium in Brixen die Maturaprüfung ab. Dann zog es Herbert Dorfmann nach Piacenza, „unter anderem auch der Sprache wegen“. Dort studierte der Sohn eines Weinbauern und Kellermeisters Agrarwissenschaften. Nach dem Abschluss des Studiums unterrichtete Herbert Dorfmann für ein Jahr an der Oberschule für Landwirtschaft in Auer. Nach dem Militärdienst als Carabiniere arbeitete er zwei Jahre lang bei der Handelskammer, ehe er 1997 zum Bauernbund wechselte. Als Direktor des Bauernbundes befindet er sich derzeit im politischen Wartestand. Von 2005 bis 2009 war er Bürgermeister von Feldthurns, seit einem Jahr ist er Abgeordneter im Europäischen Parlament. Seit 1999 ist Herbert Dorfmann mit Gudrun Bacher verheiratet; die Söhne Samuel und Martin sind zehn und sechs Jahre alt. 15
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
BRIXEN
Der achte Stadtrat z Werner Prosch (im Bild) wird aller Voraussicht nach in der Gemeinderatssitzung vom 29. September zum achten Stadtrat von Brixen gewählt. Die Entscheidung zur Erhöhung der Anzahl der Regierungsmitglieder wurde seinerzeit in den Koalitionsverhandlungen zwischen SVP, Grüne Bürgerliste und PD beschlossen; der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 26. August beim dritten Anlauf die dafür notwendige
Abänderung der Satzung mit 18 Jaund 8 Nein-Stimmen genehmigt. Die Gesamtkosten des Stadtrats erhöhen sich deshalb nicht: Die Stadträte verzichten freiwillig auf 13 Prozent ihrer Entschädigung. Somit ist der neue Stadtrat für die Legislatur 2010 bis 2015 komplett: Neben Werner Prosch sitzen Elda Letrari, Claudio Del Piero, Peter Brunner, Paula Bacher Marcenich, Magdalena Amhof, Vizebürgermeister Gianlorenzo
Pedron und Bürgermeister Albert Pürgstaller auf der Regierungsbank. Für Werner Prosch wird übrigens Philipp Gummerer in den Gemeinderat nachrücken. oz
M&M Menschen & Meinungen BRIXEN / MILLAND
Ausgezeichnet
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum’s in Grand Prix der Volksmusik nimmer gibb. Er isch in seinem eigenen Schmålz ertrunkn...
kurz
notiert
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z Der Millander Emil Kerschbaumer wurde im August mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet, und Anfang September fand ihm zu Ehren im Gemeinderatssaal des Brixner Rathauses ein Empfang statt. Emil Kerschbaumer engagiert sich seit Jahrzehnten in mehreren Millander Vereinen und trug wesentlich zum Aufbau der jungen Musikkapelle bei, die 1984 gegründet wurde und dessen Obmann er 20 Jahre lang war. Zudem war Kerschbaumer 15 Jahre lang Mitglied des Millander Bildungsausschusses. Ebenfalls seit 1984 koordiniert er das „Millander
Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol, wurde zum neuen Präsidenten der Brixner Initiative Musik und Kirche gewählt. Er folgt damit auf Heinrich Psaier, der bis zu seinem Tod viele Jahre dem Verein vorstand.
Informationsblatt“, das viermal im Jahr erscheint und in dem aktuelle Informationen und Ereignisse für die Bevölkerung des Stadtteils Milland festgehalten sind. Besondere Verdienste hat er auch mit seiner Arbeit als Chronist erworben. Seit seiner Pensionierung kümmert sich der gelernte Schriftsetzer darum, dass Millands Dorfleben in Wort
und Bild festgehalten wird: Einmal jährlich erscheint seine „Millander Chronik“, die genauestens alle möglichen Ereignisse rund um Milland dokumentiert. Mittlerweile ist Emil Kerschbaumer, der sich auch selbst immer wieder zum Thema weiterbildet, häufig als Lehrmeister für andere Chronisten im Lande unterwegs. db
Am 28. August feierte die Brixnerin Anna Hofer ihren 100. Geburtstag. Zu diesem besonderen Ehrentag gratulierten Bürgermeister Albert Pürgstaller und Stadträtin Paula Bacher Marcenich der Jubilarin und überreichten ihr einen Blumenstrauß.
Claudia Dariz ist die neue pädagogische Leiterin des Jugendzentrums „kass“ in Brixen. Die Sozialpädagogin stammt aus Brixen; ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit wird die Umsetzung des neuen Konzeptes des Jugendzentrums sein.
O o op s
Leser kochen für Leser
mein Hoppala
Ziegenfrischkäse-Terrine
Dietmar Pattis, Gemeindereferent in Vahrn
Notfallshaarpracht Im Zuge meines Studiums abolvierte ich auch ein Semester an der Universität Athen in Griechenland. Zusammen mit einem Brixner Freund erklomm ich eines schönen Samstagnachmittages das Wahrzeichen der Stadt, die Akropolis. Gemütlich und in aller Ruhe schlenderten wir von Statue zu Statue, von einem antiken Tempel zum nächsten, als mir vor uns plötzlich eine Frau mit wunderschönem meterlangen Haar auffiel. Halblaut und im Eisacktaler Dialekt witzelte ich meinem Freund zu, dass die Haarpracht dieser Dame im äußersten Notfall, also bei fehlenden Papierutensilien, wohl auch dazu geeignet wäre, sich den Hintern abzuwischen. Einige Sekunden später hörten wir, wie die Dame pikiert und im schönsten Vinschger Dialekt uns zuraunte: „De Südtiroler trifft man åber a af dr gånzn Welt!“ Ooops! Eigentlich hatten wir gehofft, dass wir Südtiroler unverstanden geblieben wären. Man kann sich vorstellen, wie gern ich hinter einer der antiken Säulen verschwunden wäre... brimi_bioprod_brix_94x139.pdf
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19/04/10
BIO Brimi Gut für die Natur, gut für dich!
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Neu!
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> Zutaten für 4 Personen 2 Blatt Gelatine 200 Gramm Ziegenfrischkäse 2 große Löffel flüssige Sahne (Rahm) 20 Gramm Nüsse 100 ml geschlagene Sahne Salz und eventuell Pfeffer
> Zubereitung Blattgelatine in kaltem Wasser einweichen, Ziegenfrischkäse glatt rühren, Gelatine ausdrücken und im Wasserbad mit der flüssigen Sahne auflösen. Ziegenfrischkäse, Schlagsahne, gehackte Nüsse, aufgelöste Gelatine und die flüssige Sahne gut miteinander vermischen. Nach Belieben Salz und Pfeffer hinzufügen. Das Mousse in Kaffeetassen einfüllen und für mindestens zwei Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Je nach Geschmack mit Feigensenf, Honig
CY
oder Ähnlichem servieren. Tipp: Die Terrine schmeckt auch als Beilage zu verschiedenen Blattsalaten besonders lecker!
17.15
Margit Felder, Inhaberin der Boutique Mareny, beweist nicht nur in Sachen Mode einen ausgezeichneten Geschmack, sondern verzaubert ihre Gäste und Familie auch in der Küche.
Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
„Hat Brixen ein ausreichend gutes und sicheres Fahrradwegenetz?“
ja
MY
mmh!
43%
CMY
nein 57%
K
Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
www.brimi.it
„Vorausgesetzt, Sie sind in den vergangenen Jahren in Brixen auf Fernwärme umgestiegen: Hat sich der Umstieg für Sie gelohnt?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 17
Menschen & Meinungen
LAMMento BRIXEN
Statistisch dumm „Bozen, we have a problem“, sagt der Franz, und dabei setzt er ein furchtbar besorgtes Gesicht auf, das verdächtig jenem von Tom Hanks gleicht, als ob in seinem Raumschiff gerade ein dummes Problem geboren worden wäre. Friedas Kaffee war diesmal bundesdeutsch, was mir neben dem gewohnten Fragezeichen auch Sorgenfalten ins Gesicht trieb, denn schließlich ist das Leben zu kurz für Suppe statt Kaffee. „Wenn sich Deutschland wirklich abschafft, wie Sarrazin schreibt, kommen uns unsere liebsten Urlaubsgäste abhanden“, sagt der Franz. Immer denkst du nur an uns, sage ich, viel schlimmer ist doch, dass du in Deutschland nix mehr sagen darfst, ohne dafür exkommuniziert zu werden. „Dabei will er doch nur darauf hinweisen, dass Sozialromantiker und Kulturrelativisten falsch liegen“, akzentuiert Frieda, und wir trauen uns gar nicht, darüber überrascht zu sein, weil wir ihr damit die Reife zu gscheiden Aussagen absprechen würden und dies de facto ja auch schon ein rassistisches Gefühl wäre, auch wenn es im Kopf von deklarierten Antirassisten entstanden ist. „Zu großzügige Sozialleistungen bremsen die Eigeninitiative und fördern statistisch dummen Nachwuchs – gegen diese Aussage kann man doch gar nix einwenden“, sagt der Franz, „warum soll der Schüler lernen, wenn sein Vater ihm Zeit seines Lebens zeigt, wie man ohne Arbeit durchs Leben faulenzen kann“. Fazit: Je mehr Arbeitslosengeld, desto mehr Sozialhilfeempfänger, und desto mehr kriegt Sarrazin um die Ohren. „Und die Politik reagiert auch hysterisch auf Sarrazin“, sagt der Franz, „denn schließlich ist sie auf die Stimmen der Sozialhilfeempfänger angewiesen“. Oschpele.
Vierfaches Jubiläum z Zwei gebürtige Brixner feierten heuer ihr 60-jähriges Priesterjubiläum. Der erste Jubilar, Professor Johannes Mühlsteiger SJ, ist der Sohn des Brixner Schuhmachermeisters Mühlsteiger in Stufels. Johannes Mühlsteiger hatte in Brixen Theologie studiert; 1950 trat er nach der Priesterweihe in den Jesuitenorden ein, spezialisierte sich in Kirchenrecht und wirkte sein Leben lang als Professor für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck, deren Dekan er auch war. Er begleitete durch Jahre beratend, vermittelnd und orientierend die Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen. Der zweite gebürtige Brixner Jubilar ist Professor Peter Giacomelli, der ebenfalls 1950 von Bischof Geisler geweiht worden war. Sein Vater war Stationschef am Bahnhof in Brixen, seine Mutter
Lehrerin in Gries am Brenner. Alle drei Geschwister Giacomelli wirkten jahrelang am Brixner Domchor und Domorchester mit. Peter Giacomelli war als Kooperator in Buchenstein, Cortina d’Ampezzo, Innichen und Sterzing tätig. Von 1957 bis 1993 leitete er das italienische Katechetische Amt sowie das Seelsorgeamt am Bischöflichen Ordinariat. Er war dann zehn Jahre Seelsorger für die Gläubigen deutscher Muttersprache in der Pfarre Christ König in Bozen. Jetzt wirkt er als Seelsorger in Perdonig. Mit den zwei gebürtigen Brixnern feierten übrigens noch zwei Brixner Kanoniker ihr Priesterjubiläum: Der gebürtige Pflerscher Professor Paul Rainer war vor 50 Jahren geweiht worden. 36 Jahre lang war er Professor und auch Direktor am Vinzentinum, jetzt ist er Kanzler am Bischöflichen Ordinariat. Das 40. Priesterjubiläum feierte hingegen Dompropst Josef Matzneller, einst Privatsekretär von Bischof Joseph Gargitter und Generalvikar unter Bischof Wilhelm Egger, nach dessen Tod Diözesanadministrator und nun Generalvikar des neuen Bischofs Karl Golser; seit vergangenem Jahr auch Dompropst zu Brixen. Im Bild v. l. n. r.: Josef Matzneller, Johannes Mühlsteiger, Peter Giacomelli und Paul Rainer. amm
Mittagstisch im Grünen Baum
Für den eiligen Gast, preiswerte und schmackhafte Gerichte für die Mittagspause im Restaurant Grüner Baum.
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Pro&
Contra
Ganzheitliche Schönheit für Körper, Geist und Seele
Foto: Oskar Zingerle
Ist es zeitgemäß, dass die Gemeinde Brixen das Ressort Kultur nach Sprachen trennt?
Brennerstraße 54, 39042 Brixen Tel. 0472 200809 oder 339 5607968 Durchgehende Öffnungszeiten
Albert Pürgstaller, Bürgermeister von Brixen: „Jede Sprachgruppe soll ihr Kulturleben nach den eigenen Werten und Vorstellungen entfalten können“ Ja Die Stadt Brixen hat eine jahrtausendlange Tradition als Ort der Begegnung zwischen Sprachen und Kulturen. Der Gemeinde ist es ein Anliegen, einen konstruktiven und dialektischen Austausch zwischen den Kulturschaffenden aller Sprachen zu fördern. Dass die Kulturressorts nach Sprachgruppen getrennt sind, tut dem keinen Abbruch. Im Gegenteil: Sprachliche und kulturelle Identität sind eng miteinander verwoben, Kultur und Sprache bereichern sich gegenseitig und wachsen aneinander. Kultur ist sichtbarer Ausdruck einer sprachlichen Gemeinschaft, und dies soll so nach außen getragen werden. Die Gemeindepolitik muss die Voraussetzungen dafür schaffen, dass jede Sprachgruppe ihr Kulturleben nach den eigenen Vorstellungen, Werten und unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedürfnisse und Besonderheiten entfalten kann. Fakt ist, dass die kulturpolitischen Entscheidungen der Stadt Brixen in den vergangenen Jahren stets im Einklang zwischen den Sprachgruppen getroffen wurden und ein großes Augenmerk auf das Miteinander der Kulturschaffenden aller Sprachen gelegt wurde. Um es mit den Worten von Khalil Gibran zu sagen: „Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein – so wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.“ Dass uns als Gemeinde das Miteinander der Sprachgruppen ein besonderes Anliegen ist, zeigt nicht zuletzt die Entscheidung, alle anderen bisher ethnisch getrennten Ressorts, einschließlich der Schule, zu einem einzigen zusammenzuführen: Hier sind wir allen anderen Städten Südtirols einen Schritt voraus. z
Gabriele Di Luca, Leitartikler im „Corriere dell’Alto Adige“: „Ein System der Trennung nach Sprachgruppen kann sich als schnürend und lähmend erweisen“ Nein Ich finde es sehr traurig, dass sich heute noch jemand, der sich mit dem Thema Kultur in Südtirol befassen möchte, mit der allbekannten Aussage Anton Zelgers auseinandersetzen muss: Je mehr wir uns trennen, desto besser verstehen wir uns. Wenn nun dieses „Rezept“ in der Vergangenheit eine teilweise (und historische) Legitimation erfahren durfte, kann sich im Rahmen einer reifen Autonomie (wie wir sie besitzen) ein System der Trennung vieler Kompetenzbereiche nach Sprachgruppen als schnürend und lähmend erweisen, sollte es nicht durch das Zustandekommen wirklicher Eintracht und Beteiligung ausgeglichen werden. Nun, Kultur ist nicht etwas Statisches. Kultur ist per definitionem wandelbar, sie liebt die Kontamination und lebt von dieser. Die Einrichtung eines Kulturressorts, das programmatisch vom Prinzip der Rollenteilung geleitet ist, würde nicht nur eine Verschwendung von Geldmitteln bedeuten, sondern auch dem Grundgehalt lebendiger und einzigartiger Kultur widersprechen. Indem man Beziehungen knüpft, den Dialog zwischen verschiedenen Gesichtspunkten und Wahrnehmungen fördert, kann Kultur zur besseren Stabilität unserer Gesellschaft beitragen. Brixen, die Stadt einer alten und verinnerlichten Kultur, kann und muss sich darum bewerben, in diesem Sinne Vorreiter eines verwirklichten Projekts von Integration zu werden. Darauf zu verzichten – in Ehrerbietung an Automatismen, die in einer Zeit der Angst und des gegenseitigen Misstrauens eingerichtet wurden –, würde einer Sichtweise gleichkommen, die jene Zeit und ihre negativen Folgen als unüberwindbar ansieht. z
Meridianbehandlungen: „Psychische und physische Blockaden reinigen“ Maniküre / Pediküre Schminken und Beratung Wimpern färben Gesichts- und Ganzkörpermassage Depilation Abnehmen mit Nahrungsergänzung Gesichtsreinigung mit Eckstein Produkten
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Augenbrauen regulieren und färben
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Menschen & Meinungen
Echo
Leser schreiben uns
Realistisch? Ein Leserbrief zur Vision der Einhausung der Autobahn im Bereich von Vahrn
Peter Faller, Freiheitlicher Gemeinderat in Vahrn
In Vahrn wird über die Gestaltung der Dorfeinfahrt diskutiert – höchste Zeit! Dabei vergisst die Mehrheitspartei, oder besser gesagt, will die SVP von einer Miteinplanung der Einhausung der Autobahn nichts hören. Auf Anfrage der Freiheitlichen, ob man nicht darüber nachdenken sollte, wird dies als unrealistisch und nicht finanzierbar abgetan. Dabei braucht man nur nach Innsbruck (Amras) schauen: Dort wird die auf einem Kilometer
eingehauste Autobahn mit Jahresende befahrbar sein, und die Anrainer sind vom Lärm und dem stetig wachsenden Verkehr befreit. Warum ist es dort realistisch? Warum ist es dort finanzierbar?
Mittelschule für Vahrn? Ein offener Brief an alle Vahrner
Christian Unterweger, Brixen
Ich bin zwar kein Vahrner, sondern ein Brixner, erlaube mir einmal aber doch, für meinen Nachbarn zu schreiben. Warum seid Ihr Vahrner Bürger anscheinend so skeptisch, was eine eigene Mittelschule für Euer Dorf betrifft? Haben nicht, wenigstens in Südtirol, auch kleinere Orte als Eurer eine eigene Mittelschule für sich? Und Vahrn ist doch sowohl ein großes
Dorf wie auch eine kleine Stadt. Warum soll dann dieses Vahrn aus der Reihe fallen? Das ist doch völlig unlogisch! Versteht Ihr denn nicht, wie wichtig eine eigene Mittelschule für Eure Lieben ist? Zum einen werden Arbeitsplätze direkt vor Ort geschaffen, und davon profitieren nicht nur Lehrer und nichtunterrichtendes Personal, sondern – wenn auch vorübergehend – alle Handwerker, die die Lehranstalt bauen. Zum zweiten können Eure Kinder zum großen Teil ihren Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen und müssen deshalb nicht mehr mit dem Schülerbus oder mit dem Auto befördert werden – mit allen Vorteilen für Gesundheit und Umwelt. Warum wollt Ihr dieses Privileg nur Euren Grundschülern, nicht aber Euren Mittelschülern zugestehen? Außerdem sind die Mittelschulen von Brixen schon
7.950€ x 0 x 0 =
bisher hoffnungslos überfüllt. Ein Neubau in Vahrn kann sicherlich Abhilfe schaffen! Die erwähnten Tatsachen sprechen doch tatsächlich für sich, oder? Wann akzeptiert Ihr das endlich? Zum Schluss appelliere ich mit allem Hochdruck an die neue Gemeindeverwaltung, sich besonders aktiv für eine öffentlich-rechtliche Mittelschule in der eigenen Gemeinde stark zu machen. Ich hoffe sehr, dass meine Erwartungen nicht zerstört werden!
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
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Umfrage
„Leichter Preisanstieg wäre zu verkraften“ Fotos: Oskar Zingerle
Die Signale aus der Landesregierung sind klar: Lange kann sich das Land die Gratisangebote für Senioren und Studenten sowie die vergleichsweise extrem niedrigen Fahrkartenpreise der öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr leisten. Würde die Bevölkerung aber einen leichten Anstieg verstehen und akzeptieren? Wir haben uns umgehört…
Sabine Egger käme mit geringen Preiserhöhungen klar, gerade was das Abo+ betrifft. Wenn etwa „jeder Schüler im Jahr 10 Euro für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel bezahlen würde, wäre die Finanzierung sicher kein Problem mehr. Kleine Erhöhungen sollten für jeden drin sein, denn schließlich sollten sich alle an diesen Kosten beteiligen“.
Julia Hofer ist zwar hauptsächlich mit dem Rad unterwegs, könnte aber mit geringen Preiserhöhungen leben. „Ich halte das Projekt Citybus für sehr wichtig“, stellt sie klar, „gerade wenn es darum geht, die Umwelt zu schonen. Auch selbst nehme ich lieber den Bus als das Auto, wann immer es geht. Generell sollten die öffentlichen Verkehrsmittel auch weiterhin realistisch finanziert werden.“
„Meiner Meinung nach sollen die Preise nicht steigen; die Zahl der Menschen, die bereit sind, auf Busse und Züge umzusteigen, wäre sonst mit Sicherheit geringer“, meint Daniel Lahner. „Wenn die Preise aber steigen müssen, dann sollten sie das überall gleichmäßig tun, sodass weder Orte noch Studenten oder Senioren benachteiligt werden. Die niedrigen Preise der Abos halte ich grundsätzlich für eine gute Sache.“
„Eine Preiserhöhung ist durchaus gerechtfertigt“, ist sich Petra Prünster sicher, „ein bis zwei Euro sollte sich eigentlich jeder leisten können. Meiner Meinung hätte eine solche Maßnahme keine allzu großen Auswirkungen auf die Anzahl der Fahrgäste. Diejenigen, die wegen einer solchen Tariferhöhung die öffentlichen Verkehrsmittel meiden würden, haben sie wahrscheinlich ohnehin nicht gebraucht.“
„Als Brixner benutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel kaum, also betrifft es mich nicht direkt“, erklärt Josef Tratter. „Die Preise sollten jedoch nicht steigen, die Landesregierung sollte stattdessen bei anderen Ausgaben sparen, die der Allgemeinheit weniger nützen. Viele sind auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, da die Nutzung des Autos durch die hohen Benzinpreise einfach zu teuer geworden ist.“
„Gemeinde und Land haben es geschafft, die öffentlichen Verkehrsmittel durch einen guten Fahrplan und optimale Preise besonders attraktiv für die Bevölkerung zu gestalten“, meint Mirko Sparber. „Ich kenne einige, die das eigene Fahrzeug jetzt zu Hause lassen und dafür mit dem Citybus zur Arbeit fahren, was ich für eine sehr positive Entwicklung halte! Es wäre schade, wenn ein Preisanstieg diese Entwicklung einschränken würde.“
„Die Anzahl der Leute, die die Busse und Züge nutzen, würde mit steigenden Preisen garantiert sinken“, ist sich Fabian Rabensteiner sicher. „Gerade für Schüler und Studenten sind die Preise sehr sinnvoll, da sie sich so früh an die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel gewöhnen. Eine kleine Erhöhung der Tarife wäre zu verkraften, aber man sollte es nicht übertreiben.“
„Ich denke, dass es in Ordnung ist, die Preise etwas anzuheben“, denkt Ulrike Tichy. „Wenn ich dann aber sehe, dass die Landesregierung gleichzeitig einen Technologiepark mit jährlichen Kosten von 30 Millionen Euro plant, frage ich mich, was der Bevölkerung wohl mehr bringt. Eine geringe Preissteigerung wäre aber wohl zu verkraften, denn die Tarife sind wirklich sehr günstig.“ 21
Kunst & Kultur
NEUES DORFBUCH FÜR ST. ANDRÄ
Ansichten eines Dorfes Mit rund 550 Seiten zwar seitenstark, aber in seiner Aufmachung locker und dank des zahlreichen Fotomaterials auch ansprechend und spannend, präsentiert sich das Buch „Dorf & Heimat. St. Andrä, Rutzenberg, Plabach, Karnol, Mairdorf, Mellaun, Klerant“.
J
ahrelang hatte die Idee eines eigenen Heimat- und Dorfbuches in St. Andrä geschwelt, bevor sie vor rund zwei Jahren vom neu gewählten Bildungsausschuss wieder aufgegriffen wurde. Beatrix Hinteregger Pircher, frisch gebackene Präsidentin ebendieser Koordinierungsstruktur, hatte diesen Auftrag im Herbst 2007 von ihrem Vorgänger Andreas Piok mit auf den Weg bekommen. Im Sommer 2008 konkretisierte sich die Idee erstmals, Schreibwillige wurden am Berg gesucht, Bildmaterial gesammelt. Anfangs sollten vor allem junge Mitbürger eingebunden werden, die etwa im Rahmen einer Diplom- oder Seminararbeit einzelne Themen aufgreifen hätten können. Daraus wurde,
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außer im Falle Carolin Profanter, nichts – und trotzdem entstand mit der Zeit ein zwölfköpfiges Redaktionsteam, das mit nur vier nicht ansässigen Autoren das Buch zustande kommen ließ. „Damit war eine der größten Herausforderungen des Buches gemeistert“, erzählt Beatrix Hinteregger Pircher, „aber der finanzielle Aspekt des Projektes war auch nicht ganz ohne. Leider haben wir uns hier von der Ausgangssituation von vor zwei Jahren weit entfernt. Überall wird heute gespart, was wir natürlich auch zu spüren bekommen“.
Ein modernes Sammelwerk
unterschiedlichster Themen mit einem linearem Design und ansprechendem Fotomaterial zu
schaffen war das Ziel von Hinteregger Pircher, ihres Zeichens Webdesignerin: „Allein schon die Tatsache, zwölf unterschiedliche Themenbereiche in ungleichen Schreibstilen in ein ansprechendes Layout zu bringen und dabei immer die Inhalte im Vordergrund zu behalten, war sehr spannend.“ Inhaltlich sollte sich die geschichtliche Entwicklung der bis 1940 unabhängigen Gemeinde St. Andrä und damit eine gewisse historische Eigenständigkeit des Plosebergs im Buch widerspiegeln. „Mit besonderer Freude und Stolz erfüllt uns die Tatsache, dass sich bei der Erstellung dieses Buches die enge Bindung der Bewohner zu St. Andrä und ihren Vereinen herauskristallisiert hat“, so
Hinteregger Pircher im Vorwort. Stolz ist sie auch auf die St. Andräer, die das Buch von Anfang an mitgetragen haben. Die allermeisten Menschen haben bereitwillig von ihren eigenen Erfahrungen berichtet und massenhaft altes Fotomaterial hervorgeholt. So gliedert sich das Buch in zwölf Kapitel und eine übersichtliche Darstellung der Geschichte im Zeitraffer. Die großen Veränderungen während des letzten Jahrhunderts schildert Paul Lang, pensionierter Geographielehrer aus Lajen, in seinem Beitrag. Einleitend wird der gesamte Raum samt Flora und Fauna vorgestellt. Der Hauptteil des Artikels befasst sich mit den Veränderungen im Bereich der Landwirtschaft. In erster Linie
GESCHICHTE DES PLOSEBERGES: Das neue Dorfbuch veranschaulicht die zahlreichen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte
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zeigt der Autor gesellschaftliche, technische und wirtschaftliche Entwicklungen der vergangenen 40 Jahre auf und geht auf ihre Auswirkungen ein. Als Beispiel sei angeführt, dass im Zeitraum zwischen 1970 und 2009 die Zahl jener bäuerlichen Betriebe, die noch vom Eigentümer selbst bewirtschaftet werden, von 130 im Jahr 1970 auf 98 im Jahr 2009 gesunken ist.
Zur Dokumentation der vielseitigen Nutzung im Jahre 1970 legt der Verfasser seinem Beitrag eine flächendeckende Karte der Flurnutzung jener Zeit bei, in der insbesondere die große Bedeutung des Getreidebaus ins Auge fällt. Die Karte enthält auch die Namen aller Bauernhöfe, die 1970 selbständig bewirtschaftet worden sind. Paul Lang wirft außerdem einen Blick auf alte handwerkliche Berufe sowie auf die gegenwärtigen gewerblichen Betriebe und schließt seinen Beitrag mit einem kurzen Abschnitt über die Bevölkerungsentwicklung am Ploseberg und die jüngere bauliche Entwicklung im Hauptort von St. Andrä. Umberto Tecchiati, Mitarbeiter des Amtes für Denkmalschutz, zeigt in seinem Kapitel auf, warum die Gegend um St. Andrä einen solch hervorragenden Ruf in der Archäologie hat. Der Albanbühel und das Gräberfeld in Mellaun stellen zwei Fundstellen dar, die zu den ersten zählen, die in Südtirol entdeckt und ausgegraben wurden. Eine ganze Epoche, die Laugen-Melaun-Kultur,
ist danach benannt. Außerdem enthält das Kapitel Ausführungen zum Fundort beim Kirchhügel in Karnol und Informationen zu den archäologischen Arbeiten im neuen Friedhofsareal. Während man die Höfegeschichte ganz bewusst aus dem Buch ausgeklammert hat, wollte man doch auf die Jahrhunderte vom Mittelalter bis in die Neuzeit nicht verzichten. Ernst Delmonego, der bereits an den Dörfbüchern von Lüsen und Rodeneck mitgearbeitet hatte, konnte für die Aufgabe gewonnen werden, das
Rifnol oder den Niederrutznerhof. Beeindruckend das Dokument, das die Höfe und Güter am St. Leonharder Berg mit den dazugehörigen Wäldern und Weiden im Jahre 1697 aufzeigt. Schließlich bringt Delmonego auch viel Neues und den meisten sicherlich nicht Bekanntes von den Bauernkriegen und nennt Namen
nur, weil er als Chronist seines Dorfes über zahlreiche Informationen verfügt, sondern auch, weil er persönlich viele markante Ereignisse miterlebt hat. 100 Jahre
„Zwölf Themenbereiche in ungleichen Schreibstilen in ein ansprechendes Layout zu bringen und dabei immer die Inhalte im Vordergrund zu behalten war sehr spannend“_ Beatrix Pircher Hinteregger, Präsidentin des Bildungsausschusses St. Andrä Leben der Frauen und Männer vom ausgehenden Mittelalter bis in die beginnende Neuzeit am Andreasberg aufzuzeigen. Bei seinen Recherchen stieß er auf selten gezeigte Bilder des Andreasberges und noch nie veröffentlichte Wappen von ansässigen Edelleuten. Delmonego stellt Ansitze und wo möglich das dazugehörige Herrschergeschlecht vor, so etwa den Villhof, den Turm zu Mellaun, der zum heutigen Bischofhof gezählt wird, die Burg auf Karnol und den Neuenburger Turm in Niederkarnol, den Turm der Binge zu
und Fakten, die die persönliche Geschichte gar einiger ortsansässiger Familien ergänzen dürften. In seinem Schlussteil berichtet er noch von den zwei eigenständigen Gemeinden St. Andrä und St. Leonhard und schließt seine Ausführungen mit dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Andreas Piok, langjähriger Stadtrat und von Berufs wegen Grundschullehrer und -direktor in Rente, war der richtige Mann für die letzten 100 Jahre in der Geschichte von St. Andrä – nicht
sind ein kurzer Abschnitt im geschichtlichen Werden eines Ortes. Während sich über Jahrhunderte nicht allzu viel änderte, wandelte sich das Leben in der Zeit von 1900 bis heute aber in einem Ausmaß, wie es niemand vorherzusagen wagte. Das Jahrhundert brachte zwei schreckliche Kriege, jedoch auch eine lange Zeit des Friedens und des Fortschrittes. Frauen und Männer von St. Andrä kommen im Text des Buches zu Wort und erzählen sowohl von der Armut und Not, aber auch von einer Zeit des Aufbruchs und des Wohlergehens. 23
Kunst & Kultur St. Andrä im Jahr 2010 mit der dichten Verbauung im alten Ortskern und in den neuen Erweiterungszone
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„Die wahren Autoren dieses Kapitels sind die Menschen vom Berg“, sagt Piok. Meist ältere Menschen erinnern sich an persönliche Schicksale aus ihrer Kindheit und aus ihrem Jungendalter. Sie
berichten, wie sie schicksalhafte Ereignisse erlebt und verarbeitet haben. Sie erzählen von Kriegsund Friedenszeiten, wie sie das Joch des Faschismus gedrückt hat, wie viele schließlich die
Heimat verließen und wie hart das Leben auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch war. Viele Jugendliche aus St. Andrä waren in der Nachkriegszeit gezwungen auszuwandern, weil sie im Lande keine Arbeit fanden. Es war auch die Zeit, in der das ganze Land Südtirol geschockt war von der Nachricht, dass Anton Gostner im Bozner Gefängnis an den Folgen der Folterungen gestorben war.
Neuen Schwung und frische
Widmann in Klerant im Jahr 1904: Zur bäuerlichen Großfamilie zählten auch die Knechte und Mägde
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Aufbruchstimmung brachte den St. Andräern schließlich das erfolgreiche Ringen um mehr Autonomie. Der Leser erfährt in der Vernetzung geschichtlicher Fakten und zahlreicher Zeitzeugeneinlagen von Leid und Freud der Menschen, die diese bewegte Geschichte des 20. Jahrhunderts miterlebt haben. Erzählungen von Zeitzeugen, niedergeschrieben
von Andrea Bodner und Thomas Psaier, machen Geschichte lebendig und geben dem Leser detaillierte Bilder der verschiedenen Situationen. Schließlich findet in diesem Kapitel auch die Geschichte der Plose-Seilbahn und der touristischen Entwicklung am Berg seinen Niederschlag, verfasst von der Autorin Angelika Fischnaller Stockner. „Es war meine Aufgabe, die Berichte der Menschen niederzuschreiben, mit einigen heimatgeschichtlichen Daten anzureichern und die politischen Rahmenbedingungen darzustellen“, so Piok. Er bedauert, dass nicht alle Erzählungen und interessante Entwicklungen über den Ort im Buch Eingang finden konnten, sieht im nun vorliegenden Werk aber eine Anregung, weiterzuschreiben und Wesentliches festzuhalten, um es der Nachwelt zu erhalten.
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Portraits von Menschen aus ein akkurates Bild der heutigen ergänzten. Während Christl KusSt. Andrä, deren Wirken weit über die Grenzen des Bezirks Brixen hinaus wahrgenommen wurde, stellt Andrea Bodner vor. Darunter finden sich beispielsweise Schwester Maria Laetitia, die sich als Hebamme in Kamerun verdient gemacht hat, der Volksmusikant Hans Jocher und der Apostolische Präfekt der Falkland Inseln, Anton Agreiter. Daneben ist der Langstreckenläufer Christian Jocher, portraitiert von Thomas Psaier, ebenso vertreten wie der junge Kunstschaffende Laurenz Stockner. In ihrem zweiten Beitrag zeichnet Bodner anhand von Zeitzeugenerzählungen ein Alltagsbild der 1930er und 1940er Jahre, das deutlich macht, wie stark sich doch die Rahmenbedingungen unserer Großeltern im Laufe ihres Lebens verändert haben. Untermalt werden die Informationen über Brauchtum und Lebensabläufe durch zahlreiche Aussagen von Zeitzeugen und themenbezogenes Fotomaterial. Die sakrale und profane Kunst am Berg wird von Eva Gadner, Kunsthistorikerin aus Lana, nachgezeichnet. Die einzelnen Kirchen werden dabei ausführlich und auf erfrischende Weise beleuchtet und mit neuem Bildmaterial dargestellt. Interessant auch die Fülle an profanen Kunstschätzen, die sich neben dem Pfarrwidum vor allem in zahlreichen alten Bauernhöfen zeigt. Kostbarkeiten der bäuerlichen Architektur finden sich beim Gostner- und Kircherhof in St. Leonhard, beim Pediller, Widmann, Gebreitner oder Holderer, beim Großhuber, Bischof, Veitmoar, Almdötscher und beim Kropf. Die Kirchengeschichte der Pfarrei mit den zwei Schwerpunkten Pfarrgemeinderat und Menschen im Dienste der Kirche wurde von Marialuise Jud Prosch dargestellt. Dabei zeigt sie den Wandel im religiösen Leben auf und malt
Situation mit einem kurzen Ausblick in die Zukunft. Der Hauptgehalt ihres Beitrags liegt aber bei den Menschen. Der derzeitige Pfarrer Jörg Ernesti kommt ebenso ausführlich zu Wort wie sein Kooperator P. Anton Pramstrahler und die ehemals in St. Andrä wirkenden Priester Florian Kerschbaumer und Rudolph Grießer. Die mühevolle Recherchearbeit, die der Vorstellung der aus St. Andrä stammenden und in St. Andrä/St. Leonhard wirkenden Pfarrer sowie der Ordensfrauen vorausging, ist zu erahnen. Herausgekommen ist ein Dokument, das den hohen Stellenwert, den kirchliche Berufe einmal innehatten, belegt und das als Zeugnis der sozialen Entwicklung gelten kann.
Der Thematik Schulgeschichte nahmen sich mit Carolin Pro-
fanter und Christl Kustatscher zwei Frauen an, die sich ideal
tatscher jahrelang als Grundschullehrerin auch in St. Andrä tätig war, brachte Carolin Profanter eine moderne Ausbildung für ebendiesen Beruf mit, die das Aufarbeiten alter Daten mit neuen Instrumenten und Ansätzen bereicherte. Die Schulgeschichte von St. Andrä könnte sinnbildlich für viele Dörfer in unserem Lande stehen und gibt ein gutes Bild der Bildungssituation über die Jahrhunderte – einschließlich der schwierigen Jahre des Faschismus – wieder, als es am Berg vier Grundschulen gab, nämlich jeweils eine in St. Andrä, St. Leonhard, Klerant und Karnol. Der Leser erfährt Spannendes und Kurioses; so etwa, dass sowohl der verstorbene Diözesanbischof Joseph Gargitter als auch Brixens ehemaliger Bürgermeister Zeno Giacomuzzi in St. Leonhard zur Schule gegangen sind. Auch im Schulmuseum der Uni Bozen,
Beatrix Hinteregger Pircher, Präsidentin des Bildungsausschusses, zeichnet für Koordination und Satz des neuen Buches verantwortlich
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angesiedelt im so genannten Missionshaus, finden sich Spuren aus St. Andrä: Die am Überboden angebrachten Schulbänke stammen nämlich vom St. Andräer Berg.
Zweimal im Monat war Waschtag: Frauen bei der Arbeit beim Schnagererhof
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Insgesamt werden 26 Vereine in und um St. Andrä portraitiert, was für Beatrix Hinteregger Pircher ein deutliches Zeichen für die Verbundenheit mit dem eigenen Dorf ist und als Ausdruck einer lebendigen Gemeinschaft gelten kann. Freiwillige Feuerwehr, Musikkapelle, Heimatbühne, Schützenkompagnie und Amateursportclub Plose sind die mitgliedermäßig stärksten Vereine. Rudi Psaier, Autor des Beitrages und selbst langjähriges Mitglied der Musikkapelle, meint dazu: „Die Vereine unseres Dorfes in kurzen Portraits darzustellen war eine reizvolle und wichtige Aufgabe, da ich vom großen Wert dieser Einrichtungen für die Dorfgemeinschaft überzeugt bin“. Psaier gibt von allen einen geschichtlichen Abriss und präsentiert allerlei Wissenswertes. In einem kurzen Steckbrief werden die Ziele, die ehemaligen Vorstände und das aktuelle Leitungsgremium vorgestellt und eine Momentaufnahme der einzelnen Vereine gegeben.
Hans Jocher, der vielen Lesern
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als Volksmusikant bekannt ist, hat selbst viele Jahre in der Grundschule St. Andrä unterrichtet: „Bereits während meiner Schulzeit fand ich Gefallen an Sage und Dialekt – beide sind Ausdruck unserer Kultur.“ In der Aufzeichnung der Sagen des Plosebergs werden Riesen und Hexen, „Salige“ und „Antrische“ wieder lebendig. Ängste und Hoffnungen, Sehnsüchte und besondere Leistungen der Menschen aus früheren Jahrhunderten spiegeln sich in den Sagen wieder. Die vorliegende Sammlung enthält schriftlich und
mündlich überlieferte Sagen, in denen Namen vorkommen, die auf nordische Gottheiten genauso verweisen wie auf Kräutermandlan und -weiblan, die für ihre Kenntnisse der Naturheilkräfte oft gehetzt und bestraft wurden. Im Rahmen seiner Arbeit besuchte Hans Jocher auch die Grundschule St. Andrä und ließ die Schüler einzelne Sagengestalten graphisch umsetzen. Sie finden sich als farbige Untermalung der einzelnen Sagen wider. Die Sammlung dialektaler Ausdrücke beinhaltet nicht wenige Wörter, die noch vor 50 Jahren die Alltagssprache der Menschen prägten und die heute vielfach nicht mehr geläufig sind. Hans Jocher ordnet die Begriffe nach Thematiken. Nicht nur für Linguistiker sehr unterhaltsam ist die längere Liste der Schimpf- und Spottwörter für Männer und eine kürzere für Frauen. Die ausgewählten dialektalen Ausdrücke sind natürlich nicht nur typisch für St. Andrä; auch ältere Brixner Bürger werden die allermeisten Wörter wiedererkennen.
Das Buch wird im Rahmen eines Heimatfernentreffens, zu dem die Schützenkompanie einlädt, am 2. Oktober mit Beginn um 16 Uhr in der Grundschule von St. Andrä vorgestellt. Es soll nach seiner Vorstellung auch in der Brixner Bibliothek aufliegen und ist in der Buchhandlung Weger zum Preis von 39 Euro erhältlich.
andrea.bodner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
MUSIK
Konzert in barocker Kulisse Das fünfköpfige Ensemble „Gambe di Legno Consort“ brachte in der Stiftsbibliothek in Neustift unveröffentlichte Werke des Komponisten Benedetto Marcello zur Aufführung.
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00 Werke hat der 1686 in Brescia geborene Komponist Benedetto Marcello hinterlassen, der neben seiner künstlerischen Tätigkeit als Jurist verschiedene hohe Ämter der Republik Venedig bekleidete und sogar als Gouverneur tätig war. Obschon er sich selbst als musikalischen Dilettanten bezeichnete, bildete er selbst Musikschüler aus und dürfte nebenbei auch ein sehr ausgefülltes Privatleben gehabt haben. Will man von seinen unveröffentlichten Duetten auf sein Gefühlsleben schließen, so könnte man ihm vor allem einen Hang zur Melodramatik nachsagen, der Liebe und Leidenschaft immer in die Nähe von Schmerz und Todesahnung zu bringen weiß. Seine eigene, nicht standesgemäße Verbindung hätte ihn beinahe den Adelstitel gekostet. Für das Konzert mit unveröffentlichten Werken dieses vielseitigen Künstlers ist es der Initiative Musik und Kirche erneut gelungen, die prachtvolle Stiftsbibliothek in Neustift für ein breites Publikum zu öffnen. Wo in barocker Kulisse jahrhundertealte Erkenntnisse zwischen zwei Buchdeckeln in ihrer zeitlosen Schönheit zu bewundern sind, da geraten auch die musikalischen Darbietungen zu besonderen Erlebnissen.
Das fünfköpfige Ensemble
„Gambe di Legno Consort“ widmet sich seit seiner Gründung im Jahr 2001 dem überaus reichhaltigen Repertoire der Gambenmusik, die im 16. Jahrhundert vor allem beim adligen Publikum in Mode kam und im Laufe des 17. Jahrhunderts wieder in Vergessenheit geriet. Die Sonaten Nr. II, III und VI aus den sechs Triosonaten können als Musterbeispiele rhetorischer Musik gelten, die in ihrer eleganten Aufmachung alles zu bieten haben, was einem verfeinerten Publikumsgeschmack
In der prachtvollen Stiftsbibliothek des Klosters Neustift kam die Musik aus dem 17. Jahrhundert besonders zur Geltung
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angemessen ist. In jeweils vier kontrastreichen Sätzen werden melodischer Einfallsreichtum und rhythmische Effekte derart kunstvoll miteinander verwoben, dass neben den intensiv gestaltenden Interpreten auch das Publikum in schiere Verzückung gerät. Die zunächst etwas spröde empfundene Klangfarbe der Gamben kann auch dank der abwechslungsreichen Gestaltung des Basso continuo mit Orgel, Cembalo oder Laute durchwegs überzeugen. Von den ausgesuchtesten Abgründen und Schmerzen der Liebe künden indes die Duette für Sopran, Alt und Basso continuo, die im Wechsel mit den Instrumentalsonaten zu hören sind. Silvia Frigato (Sopran) und Sara Mingardo (Alt) verstehen es grandios, den barocken Wortgebilden angemessenen musikalischen Ausdruck zu verleihen. Ob nun
ein Flüsschen die Seelenstimmung widerspiegelt oder der ferne Geliebte mit imaginären Küssen bedeckt wird – immer wieder zaubern besonders einfallsreiche Verbindungen aus
Sprache und Musik oder die wunderbar sich ergänzenden Stimmen ein entzücktes Lächeln in die Gesichter der Zuhörer. barbara.fuchs@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
Denkmal für Bischof Wilhelm Egger z Im Brixner Dom erinnert nun ein Denkmal an den am 16. August 2008 verstorbenen Bischof Wilhelm Egger. Erstellt wurde dieses von der Künstlerin Carola Heine, die in diesem Werk vor allem durch die Verwendung der Materialien die Bescheidenheit von Bischof Wilhelm vor Augen führen wollte. Zudem hat sie bewusst jene Elemente ins Denkmal
aufgenommen, die dem Bischof wichtig waren, so sein Motto „Syn“ (= miteinander, gemeinsam), sein symbolträchtiger Hirtenstab und die Heilige Schrift, die Bischof Wilhelm besonders am Herzen lag. Beim Gedenkgottesdienst erinnerte Bischof Karl Golser in seiner Predigt unter anderem an ein großes Vorbild von Bischof Wilhelm,
Foto: Oskar Zingerle
KUNST
nämlich an den Heiligen Franz von Assisi. „Die äußerste Armut und Demut war für Franziskus vor allem Freiheit des Dienens, Freiheit zur Sendung, letztes Vertrauen zu Gott“, sagte Bischof Golser und spielte damit auch auf die demütige Art und das nachhaltige Bemühen für ein friedliches Miteinander seines Vorgängers an. db
K&K Kunst & Kultur
MUSIK
„Pink Floyd“-Tribute in Bozen z Pink Floyd – Giganten des Progressive- und Art-Rock, Architekten gewaltiger magischer Klanggebäude mit einzigartiger musikalischer Ästhetik, Zeremonienmeister bombastischer LiveShows... – ein Monolith im Strom der Rockgeschichte. Das komplexe und umfangreiche Werk von Pink Floyd nachzuspielen fällt in den Grenzbereich zum Unmöglichen. Wohl auch deshalb existieren weltweit nur sehr wenige Formationen, die sich dieser Herausforderung stellen: Die Gruppe „Echoes“ begeistert das Publikum mit einer nahezu
kurz
notiert
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perfekten Umsetzung der PinkFloyd-Epen. „Echoes“ machen das scheinbar Unmögliche möglich: Die Band spielt die Musik von Pink Floyd absolut authentisch, magisch und atmosphärisch – und ist damit nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch im benachbarten Ausland äußerst erfolgreich. Jetzt kommen „Echoes“ nach Bozen: Am Freitag, 1. Oktober, gastiert diese Formation mit einem bombastischen Bühnenaufbau und einem Pink-Floyd-typischen glasklaren Sound in der Stadthalle. Im Vorprogramm zur Pink-Floyd-Show
spielt die Südtiroler Formation Mad Puppet, die erst kürzlich mit einer außergewöhnlichen Konzertreihe überrascht hat, bei der sie sich von der Bürgerkapelle Gries kongenial ergänzen ließ. Veranstaltet wird das Konzert von rocknet.bz; Mediapartner sind das
Verlagshaus Athesia, der Sender „Die Antenne“ und Südtirol DigitalFernsehen „sdf“; unterstützt wird die Veranstaltung von der Stiftung Sparkasse. Kartenvorverkauf bei Disco New in Bozen, in allen Athesia-Filialen – oder im Internet: www.rocknet.bz. wv
Der Brixner Architekt Matteo Scagnol nimmt derzeit mit seinem Projekt der Fernheizzentrale in der Mozartstraße an der 12. Architektur-Biennale in Venedig teil. Luca Molinari, Kurator des italienischen Pavillons, war bei der Auswahl besonders beeindruckt, dass auf das Dach ein Skaterpark gesetzt wurde – eine völlige Neuinterpretation des öffentlichen Raums.
Die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv organisieren einen Workshop zur Rolle der Frau in der Geschichte Tirols des 18. und 19. Jahrhunderts anhand ausgewählter Quellen. Der Workshop mit Christine Roilo findet am 3., 10. und 17. November um 19.30 Uhr statt; Anmeldungen in der Bibliothek.
In der Mühlbacher Galerie 90 findet bis 10. Oktober eine Gedenkausstellung mit Werken von Kurt Salcher statt, der im vorigen Jahr verstorben ist. Zur Eröffnung der Ausstellung wurde auch ein Wochenkalender mit Bildern von Salcher vorgestellt. Der Reinerlös kommt einer wohltätigen Organisation zu Gute.
NACHGEFRAGT
„Über 900 Stunden Arbeit“ MICHAEL CHIZZALI ist Autor der Chronik des Neustifter Männerchores, die zum 50. Geburtstag des Chores herausgegeben wurde. Herr Chizzali, auf welche Quellen haben Sie sich in Ihrer Arbeit an der Chronik stützen können? Chronistische Arbeit wurde beim Männerchor in den letzten 50 Jahren immer wieder geleistet. Die wichtigsten Quellen sind das Protokollbuch des Chorleiters Johann Wachtler, das den Zeitraum von der Gründung bis 1974 in ausformulierten Texten behandelt. Parallel dazu schrieb auch Martin Peintner, Chorleiter von 1968 bis 1983, eine liebevoll gestaltete Chronik, die mit reichhaltigem Fotomaterial ausgestattet ist. Die Informationen zu den restlichen Jahren musste
ich in akribischer Kleinarbeit selbst zusammentragen, wobei mir meine über zehnjährige Mitgliedschaft beim Männerchor sehr zugute kam. Erich Deltedesco, Helmut Kantioler und mein Vater Rudi Chizzali haben mich zudem mit persönlichen Aufzeichnungen unterstützt. Wie viele Stunden haben Sie damit verbracht, die Geschichte des Männerchores darzustellen? Mit der Arbeit an der Chronik habe ich bereits Anfang 2009 begonnen. Es werden wohl über 900 Stunden gewesen sein, die ich mit Protokollen, Fotos und Konzertprogrammen verbracht
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habe. Schwierig war vor allem die Zeit von 1979 bis 1989, weil es hier so gut wie kein Material gab. Werden Sie die Chronik weiterführen? Auf die Chronikarbeit habe ich mich eingelassen, weil ich meine Dissertation über den Tiroler Komponisten und Musikpädagogen Josef Gasser schreibe und mehr über Neustift erfahren wollte. Außerdem schätze ich die Gemeinschaft im Chor sehr, und ich wollte hierfür einen Beitrag leisten. Zum Chronisten wollte ich mich aber nicht deklarieren. marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
MUSEUM
Eisacktaler Woche im Archäologiemuseum z Wie lebten die Bewohner des Eisack- und des Wipptals in der Kupfer-, Bronze- und Römerzeit? Welche Menschen, Waren und Einflüsse gelangten über die Verkehrswege von Nord und Süd in die Täler? Bedeutende archäologische Gebrauchs- und Kunstgegenstände helfen dabei, die Besiedelungsgeschichte von der Steinzeit über die Römerzeit bis zum Frühmittelalter zu rekonstruieren. Viele der dortigen archäologischen Kulturschätze sind im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen ausgestellt, darunter die Siedlung Plunacker in Villanders, dem kupferzeitlicher Kultplatz mit Begräbnisstätte „Tanzgasse“ in Feldthurns, der rätischen Siedlung in Stufels,
dem römerzeitlichen Gräberfeld in Tiers und dem spätantiken und frühmittelalterlichen Bischofssitz Säben. In der Woche von 28. September bis 3. Oktober bietet das Archäologiemuseum dialogische Rundgänge von etwa einer Stunde an, bei denen speziell Funde und Fundstellen des Eisack- und des Wipptals vorgestellt werden. Auch neue, bislang nie gezeigte Objekte aus jüngeren Grabungskampagnen werden zu sehen sein. Alle Eisacktaler und Wipptaler können das Museum in dieser Woche zu einem reduzierten Preis besichtigen. Die Anmeldung erfolgt an der Kassa des Museums; Identitätskarte nicht vergessen! Die Führungen in deutscher Sprache
finden täglich um 11 und 14 Uhr statt, jene in italienischer Sprache um 11 und um 15.30 Uhr. Nach dem Rundgang besteht natürlich
die Möglichkeit, das Museum weiter zu besichtigen und dem Mann aus dem Eis einen Besuch abzustatten. db
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Die Referentengruppe des Symposions „Psychiatrie und Seelsorge“ legte das Buch „Was bleibt, ist die Liebe“ vor. Von der theologischen Bestimmung reicht ein weiter Bogen über ethische, literarische, therapeutische Sichtweisen der Liebe bis hin zur arbeitsteiligen Liebe in Psychotherapie und Seelsorge. 15 namhafte Vertreter der Psychotherapie und Theologie führen im Buch einen fragenden, suchenden, immer wiederfindenden Diskurs zum Thema; es ist ein Versuch, von verschiedenen Aspekten aus das zu orten und zu verorten, worauf es dem Einzelnen und der Gesellschaft so sehr ankommt: mit und in Liebe zu leben. So geht Bischof Karl Golser der Frage nach, ob man Liebe gebieten kann, ob sie eingeübt werden soll und welche Dynamik ihr bei der Verwirklichung menschlichen Glücks zukommt. PsychiatrieProfessor Hartmann Hinterhuber, Kinderpsychiater Ingo Stermann und Primar Josef Schwitzer beschreiben
Bruno Klammer, Roger Pycha, Ingo Stermann (Hrsg.): Was bleibt, ist die Liebe. Provinz Verlag Brixen 2009, 185 S., 18 Euro.
exemplarisch die nüchtern tätige Liebe im Umgang mit psychisch Kranken und beleuchten auch ihre wenig verständlichen Seiten.
MUSIK
Blasmusiksommer mit Höhepunkten Auf dem Programm standen nämlich mehrere Stücke aus dem Notenbestand der Musikkapelle Brixen aus dem 19. Jahrhundert, der in der Hofburg verwahrt wird. Dieses wertvolle Kulturgut kam überraschend zutage: Die Brixner Initiative Musik und Kirche hatte die wissenschaftliche Katalogisierung der Musikalien im Diözesanarchiv in Auftrag gegeben, und die Musikhistorikerin Hildegard Herrmann-Schneider fand dabei die Notenblätter. Detaillierte Ausführungen zu diesem Fund sind übrigens im August-Heft 2010 der Zeitschrift „Der Schlern“ erschienen. Beim Eröffnungskonzert des Brixner Blasmusiksommers kamen nun vier dieser historischen
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Böhmisch-mährische Glücksmomente z Das zweite Südtiroler Festival der böhmischen und mährischen Blasmusik Anfang September in Mühlbach ging zur vollsten Zufriedenheit der Veranstalter wieder sehr erfolgreich über die Bühne. Wie bereits bei der ersten Ausgabe vor zwei Jahren, fand auch diesmal parallel zum Festzeltbetrieb ein Wettbewerb im Graf-Meinhard-Haus statt, bei dem die 20 Musikgruppen aus Italien, Österreich, der Schweiz, Deutschland,
Ungarn, Tschechien, Belgien und den Niederlanden ihr musikalisches Können von einer Jury in vier Leistungskategorien bewerten ließen. In der Unterstufe gewann die Welschellner Böhmische und strich das Preisgeld von 1.000 Euro ein. Die Musikkapelle Kollmann behauptete sich in der Mittelstufe, während in der Oberstufe die Kreischberg Musikanten aus Österreich die meisten Jurypunkte einheimste. In der wiederum top besetzten Höchststufe
Werke zur Aufführung: In einer Bearbeitung von Hans Obkircher boten die Brixner Musiker zwei Märsche und zwei Bravourstücke aus damals populären Opern; als Solisten überzeugten dabei Wolfgang Mitterrutzner, Barbara Kerer und Matthias Eichbichler.
Die weiteren Konzerte des Blasmusiksommers wurden von den Musikkapellen Toblach und Latzfons gestaltet, die Bürgerkapelle Gries und die Stadtmusik Lienz konnten wegen schlechten Wetters nicht im Herrengarten auftreten. db
ging die Blaskapelle Machland mit einem hauchdünnen Vorsprung von einem Zehntel Punkt vor der Blaskapelle Ceska als Sieger nach Hause. Mit den insgesamt
meisten Punkten nahmen die Musikanten aus Machland auch den Sonderpreis – ein goldenes Flügelhorn – mit in ihre österreichische Heimat. oz
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z Der Herrengarten neben der Brixner Hofburg wurde im heurigen Sommer zum Konzertraum umfunktioniert: Die Bürgerkapelle Brixen organisierte nämlich in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein und der Gemeinde Brixen die dritte Ausgabe des „Blasmusiksommers“. Ziel dieser Konzertreihe ist es, anspruchsvolle Blasmusik in einem stimmungsvollen Ambiente zu bieten. Eingeladen werden hierfür stets bekannte Musikkapellen aus dem In- und Ausland. Das Eröffnungskonzert bestritt die Bürgerkapelle Brixen selbst und machte es unter Kapellmeister Sigisbert Mutschlechner zu etwas Besonderem:
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Kunst & Kultur
THEATER
Wagner mal ganz anders z Richard Wagners größtes Werk, fast ohne seine Musik und stark gekürzt: Die Gruppe Dekadenz eröffnet die heurige Herbstsaison mit der komischen Tragödie „Einmal Vorspiel, dreimal Ring“ – einer amüsanten, aufs Wesentliche zusammengestauchten Fassung von Wagners „Der Ring des Nibelungen“. Diese ewige Geschichte von Macht, Gier, Gold, Liebe, Tod und Verrat wurde von den Münchnern Gabi Rothmüller und Alexander Liegl neu bearbeitet und in ein ungewöhnliches Kleid verpackt – eigentlich in viele ungewöhnliche Kleider, wenn man die unglaublich aufwändigen Kostüme der Darsteller so betrachtet. Das Götterpaar
Wotan und Fricka, die blonden Rheintöchter und die rauschenden Walküren, ein südtirolerisch angehauchter Siegmund und Sieglinde – und klarerweise Siegfried, der Held und Drachentöter. Auf der Bühne wird geküsst und gemordet, was der Ring eben so hergibt. Und zwischendrin wird getanzt und gesungen, aber gar nicht in Wagnerischer Manier: Der Charleston findet jedenfalls ebenso seinen Platz auf der engen Bühne wie so mancher Schmachtfetzen aus den 80er Jahren. Auf der Bühne spielen, singen und tanzen Hansi Anzenberger, Josef Maria Lanz, Ingrid M. Lechner, Ingrid Porzner, Patrizia Solaro, Philipp Unterleitner und Michaela Zetzlmann; Regie führte Gabi
Rothmüller, die dem Publikum von vorherigen Eigenproduktionen der Dekadenz bestens bekannt sein dürfte. Zu sehen
ist „Einmal Vorspiel, dreimal Ring“ ab 23. September bis Mitte Oktober im Anreiterkeller der db Gruppe Dekadenz.
SYMPOSION
Mysterium Messe vielfältig betrachtet z Die heurige Herbstveranstaltung der Brixner Initiative Musik & Kirche widmet sich der Messe, dem zentralen Bestandteil des christlichen Glaubens und Lebens. Allerdings hinkt die Realität diesem hohen Anspruch hinterher: Die Messe ist für viele nicht mehr ein Ort spiritueller Erfahrung. Beim Symposion in Brixen werden international renommierte Persönlichkeiten aus Kunst, Psychotherapie und Theologie einen unkonventionellen Beitrag zur Wiederentdeckung der Messe leisten und das Mysterium „Messe“ aus unterschiedlichen Blickpunkten beleuchten: So sprechen am 8. und 9. Oktober der Theologe und Religionssoziologe Paul Zulehner über die Messe als Weltverwandlung, der Jesuit und Mystiker Henri Boulad betrachtet hingegen die existenzielle Mystik als Medizin gegen Kirchenkrise. Abt Michael Proházka beleuchtet die Byzantinische Liturgie, der Priester und Psychotherapeut referiert
bei schlechter Witterung wird das Fest verschoben in caso di maltempo la festa verrá spostata
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über Liturgie und Ekstase und der Wiener Künstler Hermann Nitsch über die irdisch-sinnliche Dimensionen des Gesamtkunstwerks „Messe“. Eröffnet wird das Symposion am 8. Oktober mit dem Eröffnungskonzert „Die Messe – Quelle des Lebens, Höhepunkt des Glaubens?“, musikalisch gestaltet vom Domchor Brixen unter Heinrich Walder mit Schuberts Messe in Es-Dur. Den Gottesdienst am 10. Oktober feiert Egon Kapellari, Bischof von Graz-Seckau; dabei wird die „erdwärtsmesse“ von Peter Jan Marthé im Dom aufgeführt. Musikalisches Herzstück dieser Messe sind acht einfache, sich tief ins Herz einprägende Gesänge, die alle Feiernden mitsingen. Sie ist eine Synthese, die sich in Stil und Ausdruckskraft an orthodoxen Gesängen, an den TaizéLiedern und an Bruckners „Te Deum“ orientiert. Weitere Details können dem beiliegenden Veranstaltungskalender „timer“ db entnommen werden.
Musik
Von der Mailänder Scala ins Forum z Zwei außergewöhnliche Sänger gastieren am 20. Oktober bei einem Opernkonzert im Forum Brixen: die Bozner Sopranistin Martina Bortolotti und der Bariton Massimo Cavalletti aus Lucca. Bortolotti trat nach dem Abschluss ihres Gesangsstudiums in zahlreichen Opern als Hauptdarstellerin auf, unter anderem in Mozarts „Le Nozze di Figaro“ in der Mailänder Scala. In Südkorea hingegen gab sie ihr Debüt als „Mimi“ in Puccinis „La Bohéme“ am Theater von Suncheon. Die Sopranistin sang und spielte in den Theatern und Opernhäusern von Turin, München, Wolfsburg, Perugia und Modena, um nur einige zu nennen. Bei zahlreichen internationalen Wettbewerben gewann sie den ersten Preis, unter anderem beim Wettbewerb „Neue Puccini Stimmen“ im Jahr 2008 in Innsbruck. In Südtirol war die Boznerin unter anderem beim „Der Bettelstudent“, als Kristin in Boesmans Oper „Juli“ und als Aufseher in der Oper „Elektra“ zu hören. Massimo Cavalletti hingegen stammt aus Lucca, wo er bei Maestro Graziano Polidori sein Gesangsstudium begann. Dieses
setzte er an der „Accademia della Scala“ bei Sopranistin Luciana Serra weiter. Sein Debüt gab er im Oktober 2004 im Teatro Donizetti in Bergamo mit der Oper „La Parisina“ in der Inszenierung der „Accademia di perfezionamento della Scala“. Seit 2005 arbeitet der Bariton mit dem Teatro alla Scala zusammen, tritt in den verschiedensten Häusern im In- und Ausland auf. Dazu gesellt sich die Zusammenarbeit mit dem Opernhaus Zürich, in dessen Rahmen er bei zahlreichen Produktionen mitwirkt. Sein Debüt in der MET in New York gab Massimo Cavalletti im vergangenen Jahr mit dem „Schaunard“ in der „Bohème“ von Zeffirelli und an der Staatsoper Berlin mit dem „Paolo Albiani“ in Simon Boccanegra, dirigiert von Maestro Daniel Barenboim. Beim Konzert im Forum Brixen, das vom Verein „Pro Cultura“ organisiert wird, singen die beiden Arien und Duette von Verdi, Donizetti, Rossini, Mozart, Dvorak, Lehar und Strauss. Begleitet werden sie dabei von Luca Saltini am Klavier; durch den Abend führt Daniele Ruboli. db
WETTKAMPF AM STUFENBARREN: Beim Bergturnfest messen sich jüngere und ältere Turnerinnen und Turner aus dem deutschen Sprachraum
Freizeit & Sport
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50. BERGTURNFEST IN BRIXEN
Jubiläum und Abschied
Das Südtiroler Bergturnfest des SSV Brixen wird heuer zum 50. Mal ausgetragen. Mit diesem runden Jubiläum wird allerdings auch Abschied gefeiert: Es soll das letzte Bergturnfest sein – zumindest in dieser Form.
W
alter Kompatscher, der im Jahr 1961 das Bergturnfest ins Leben gerufen hatte, erinnert sich mit seinen 76 Jahren gerne an die Zeit zurück, wo das Bergturnfest noch am Flötscherhof in Viums ausgetragen wurde: „Es waren ganz andere Zeiten. Es wurde viel zusammen gelacht und gefeiert, wobei viele auch in Zelten übernachteten“. Im Mittelpunkt standen damals wie heute natürlich die sportlichen Wettkämpfe und „die Ausübung von Leibesübungen“, wie sie Kompatscher am liebsten nennt, denn „Sport ist meines Erachtens ein verfälschter Ausdruck, denn dort geht es oft auch sehr grob zu, wie zum Beispiel bei den Boxern“.
Bis 1999, also insgesamt 39 Jahre
lang, fand das Südtiroler Bergturnfest beim Flötscherhof statt. Das Bergturnfest war in all diesen Jahren zum beliebten Treffen der Turner und Turnerinnen nicht nur in Südtirol, sondern des gesamten deutschen Sprachraumes geworden. Da jedoch die dortige Bergwiese umgewidmet wurde, musste die Veranstaltung in die Brixner Sportzone ausweichen. Das gewohnte Flair konnte dort allerdings nicht mehr gehalten werden. Die Übersiedlung bewirkte von Jahr zu Jahr eine sukzessive Abnahme der Teilnehmer, sodass sich der veranstaltende SSV Brixen Sektion Turnen nun entschieden hat, das mittlerweile zur Tradition gewordene Bergturnfest mit dem heurigen 50-Jahr-Jubiläum zum letzten Mal auszutragen. Über die Ursprungsidee und die Anfangszeit des Bergfestes weiß Walter Kompatscher viel zu
erzählen: „Während der faschistischen Zeit nach 1918 mussten alle Turnvereine aufgelöst werden, und deren Besitz wurde enteignet. Die Südtiroler Jugend war gezwungen, sich auf Bergwiesen
gerne ein ganz besonderes Erlebnis: „Beim Schleuderballwerfen der Senioren hat ein Teilnehmer den Ball so weit außerhalb der vorgesehenen Zone geworfen, dass dieser im Wald gelandet war. Als
Im Verlauf des Südtiroler Bergturnfestes wurden verschiedene Wettkämpfe im Turnen und der Leichtathletik ausgetragen. In den letzten Jahren nahm man auch Wettbewerbe im Schwimmen in
„Das Bergturnfest beim Flötscherhof hatte noch ein ganz anderes Flair, davon ist etwas verloren gegangen“_ Walter Kompatscher zu treffen, um dort zu turnen und Turnspiele auszutragen. So habe ich gemeinsam mit Otto Seebacher, dem ersten Präsidenten des SSV Brixen, und in Absprache mit ehemaligen Turnern aus Bozen sowie Mitgründern wie Peter Rottensteiner das Bergturnfest in dieser verbotenen Zeit ins Leben gerufen. Vier Jahre nach dem Gründungsjahr des SSV Brixen kam es so zum 1. Brixner Bergturnfest. Das war im Jahr 1961“. Anfangs war es ein Gesamt-Tiroler Bergturnfest, in den folgenden Jahren kamen auch Turner aus Deutschland und der Schweiz nach Brixen. Bei der ersten Ausgabe des Bergturnfestes nahmen an die 180 Teilnehmer teil, beim 15. Bergturnfest wurden bereits 650 Turner registriert.
der Herr auf der Suche nach dem Ball vom Waldstück zurückkam, hielt er in der einen Hand den Ball und in der anderen einen toten Hasen“.
das Programm auf, wobei diese im Hallenbad der Acquarena ausgetragen werden. Ein seit 2006 angebotener Wahlwettkampf für Allrounder, der Dreikampf, ermöglicht
Absoluter Höhepunkt war
das Jahr 1985, als zum 25-JahrJubiläum mehr als 850 Teilnehmer gezählt wurden. Für das heurige Jubiläumsjahr rechnen Gabi Mellauner und Hans Kahl, Damenund Herren-Sektionsleiter des SSV Brixen, mit etwa 350 Teilnehmern. Anekdoten gibt es bei 50 Jahren Geschichte viele zu erzählen, und Walter Kompatscher schildert
39 Jahre lang fand das Bergturnfest beim Flötscherhof in Viums statt
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Freizeit & Sport
definitive Ende des Bergturnfestes allerdings ein kleines Türchen offen: Er schreibt in der Festbroschüre, dass es „heuer gilt, die herkömmlichen Organisationssysteme zum letzten Mal durchzuführen, um im nächsten Jahr in neuem Kleid und unter anderen Vorzeichen ein neues, vielleicht wieder attraktives und schönes Bergturnfest ins Leben zu rufen“.
thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info 20 Leistungsturnerinnen des SSV Brixen zeigen bei der heurigen Jubiläumsausgabe ihr Können
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die Teilnahme an zwei oder allen drei Sportarten. Die Wettbewerbe finden jeweils getrennt nach den verschiedenen Altersklassen statt. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht: Während sich die meisten Teilnehmer im Grundschulalter befinden, konnte der bisher älteste Teilnehmer stolze 93 Jahre aufweisen. Dem Sieger eines jeden Wettkampfes wird das Abzeichen direkt bei der Preisverteilung übergeben, während die Gesamtsieger im Turnen einen Pokal mit nach Hause nehmen dürfen. In der bisherigen Geschichte des Bergturnfestes konnten etwa zehn Turner und 15 Leichtathleten des SSV Brixen den Gesamtsieg in ihrer Katego-
rie holen. Besondere Leistungen erzielte dabei der Brixner Hannes Wierer, der in den Achtziger Jahren als Südtirols bester Turner galt. Er konnte drei Mal den begehrten Gesamtsieg im Turnen erringen.
Bei der heurigen Jubiläumsaus-
gabe werden etwa 20 Mädchen vom gastgebenden SSV Brixen teilnehmen und ihr Bestes geben – das sind etwa die Hälfte der im Verein eingeschriebenen Leistungsturnerinnen. Von den etwa zehn im Verein eingeschriebenen Buben wird leider keiner beim Bergturnfest mitmachen. Laut Sektionsleiterin Gabi Mellauner „trainieren die Buben im Gegensatz zu den Mädchen den
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50. Bergturnfest Sommer über nicht und weisen daher derzeit einen Trainingsrückstand auf“. Am Abend des ersten Wettkampftages am 25. September gibt es um 19 Uhr für alle Interessierten einen Show-Abend in der Turnhalle der Sportzone Süd. Zu sehen sind hier Einzelals auch Gruppenvorführungen von elf teilnehmenden Vereinen. Einfluss auf die Ergebnisse des Wettkampfes haben diese Vorführungen allerdings nicht. Begleitet wird die gesamte Veranstaltung von 60 freiwilligen Helfern, die das Abhalten dieses letzten Südtiroler Bergturnfestes überhaupt erst möglich machen. Ralf Dejaco, Präsident des SSV Brixen, lässt in Bezug auf das
Samstag, 25. September Sportzentrum Brixen Süd 13.30 Uhr: Beginn des Geräteturnens 16.30 Uhr: Beginn der restlichen
Turnwettkämpfe & Eröffnung 19.00 Uhr: Show-Abend
Sonntag, 26. September 08.00 Uhr: Wahlwettkampf Schwim-
men in der Acquarena 09.30 Uhr: Antreten der Teilnehmer
und Begrüßung durch den Präsidenten des SSV Brixen im Sportzentrum 09.40 Uhr: Beginn der LeichtathletikWettkämpfe 10.00 Uhr: Wahlwettkampf Turnen in der Sporthalle 13.30 Uhr: Siegerehrung
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TRIATHLON
Der Volkstriathlon Foto: Ingo Dejaco
„Klein, aber fein“ lautet das Motto des Vahrner-See-Triathlons. Dennoch war die vierte Ausgabe des Rennens wieder ein großer Erfolg: 64 Triathleten kämpften sich durch idyllische Landschaft, umjubelt von zahlreichen Zuschauern.
Das geschützte Biotop des Vahrner Sees bildet eine einmalige Kulisse für den Triathlon
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D
en Vahrner See Triathlon kann man auf jeden Fall als Volkstriathlon bezeichnen: Der Wettbewerb spricht alle Hobbytriathleten in verschiedenen Altersklassen an und beinhaltet auch einige Juxkategorien. Um den amateursportlichen Charakter und die Überschaubarkeit dieser jungen Veranstaltung nicht zu verlieren, ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Wäre dieser Triathlon in den nationalen Rennsportkalender aufgenommen, würden bekannte Spitzenläufer mitsamt den Begleiterscheinungen von Profis wie Preisgelder, Prämien und Sponsorensuche hierher gelockt – der gute alte Vahrner See wäre für dieses Event dann zu klein, da die Wechselzone eine begrenzte und zu schmale Fläche aufweist.
Lieber klein, dafür aber fein
und unter uns, lautet demnach der Wunsch der Organisatoren Bernhard Thaler und Günther Innerebner, die sich mächtig ins Zeug legten, um dieses Rennen so attraktiv wie möglich durchzuführen. Am 29. August fand die vierte Auflage des Vahrner See Sprinttriathlon statt, Austragungsort war die nähere Umgebung und der idyllisch gelegene
Vahrner See selbst. Bei idealen Wetterbedingungen stand als erstes die Disziplin Schwimmen über 750 Meter an; es wurden zwei Schwimmrunden im See absolviert, und einige Male wurden die Bojen schwimmend umkurvt. Anschließend mussten die Athleten auf ihrem Mountainbike rund 15 Kilometer über technisch anspruchsvolles Gelände bewältigen sowie einen Fünf-KilometerLauf auf weichem, angenehmen Untergrund rund um den See. Das geschützte Biotop samt Schilfpflanzen, Seerosen und Wasserschlangen bietet eine einmalige Kulisse für diese spannende und viel bejubelte Sportart, die sich immer größerer Beliebtheit bei Jung und Alt erfreut. Allerdings ging bei dem sportlichen und allgemeinen hektischen Treiben an der Wechselzone und entlang der Strecke das Idyllische kurzzeitig verloren. Der Start und das Ziel befanden sich auf der Liegewiese am See; dort stand auch die Zone, wo die Schwimmer in ihren schnellen Schwimmanzügen das Bike besteigen und kräftig in die Pedale treten oder eben in die Laufschuhe schlüpfen. Die frenetisch jubelnden Zuschauer erlebten dort einen bissigen und
abwechslungsreichen Einblick in das Renngeschehen: Zwei Platzsprecher informierten das Publikum über die Zwischenstände auf den einzelnen Teilabschnitten und im Zieleinlauf. Das Rennen wurde von 64 Athleten bestritten, wobei zehn Damen zusammen mit 54 Männern in allen Altersklassen um Top-Platzierungen kämpften. Bereits an der Startlinie war der unbändige Siegeswille der Athleten zu spüren: Die Sehnen und Muskeln waren angespannt wie Drahtseile, der Adrenalinausstoß selbst für die Zuschauer in den hinteren Reihen spürbar. Der junge Kalterer Michael Obrist erreichte schließlich sein Ziel – den Sieg in einer Gesamtzeit von 1:08,31 Stunden. Stefan Dietl aus Mals belegte bereits zum dritten Mal in Folge Rang zwei mit einer Zeit von 1:08,49, und auf den dritten Platz kämpfte sich der talentierte Nachwuchstriathlet Anton Kelderer aus Tramin; seine Zeit betrug 1:08,53. Auf den nächsten Plätzen folgten der Brunecker Bruno Milesi, Sandro Dallago aus Bozen, Christian Moriggl aus Mals sowie Mitorganisator Bernhard Thaler aus Milland. In der Kategorie Damen setzte sich Magdalena Baur aus Feldthurns
mit einer guten Zeit von 1:26,09 durch, gefolgt von der Extremdauersportlerin und Lokalmatadorin Gabi Winck (1:28,43) und der Drittplatzierten Sabine Mair aus Brixen (1:35,01). Die Leistung von Gabi Winck ist um so höher einzustufen, da sie verletzt an den Start ging. In der Kategorie der über 50-Jährigen siegte der Routinier Josef Höller aus Meran. Die Schwergewichtsklasse über 90 Kilogramm entschied der Vinschger Christian Moriggl vor Lokalmatador und Organisator Günther Innerebner für sich.
Der Vahrner See-Triathlon
wurde heuer von den Organisatoren zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit dem SSV Brixen Sektion Freizeitsport durchgeführt. Diese Kooperation wird nun weiter ausgebaut: Alle, die am Triathlonsport interessiert sind, können an Trainings mit dem Fitnesstrainer und Triathlon-Organisator Berni Thaler teilnehmen und so diesen interessanten Trendsport besser kennenlernen. Anmeldungen hierfür werden im Büro des SSV Brixen, Telefon 0472 834409, entgegengenommen. willi.aricochi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 37
Freizeit & Sport
DIVERSES
Ein unvergesslicher Sommer z Das Fejdjux-Sommercamp lockte heuer zum zehnten Mal zahlreiche Kinder und Jugendliche zu Spiel, Spaß, Sport und Abenteuer in die Dreifachturnhalle in Brixen. Sie konnten dabei verschiedene Spielund Sportarten wie Yoseikan Budo, Bogenschießen oder New Games unter der Anleitung von ausgebildeten Trainern kennenlernen. Großen Anklang fand auch das Sommercamp „Abenteuer
Pferde“ in Elvas. Das Striegeln und Satteln der Tiere gehörte dabei ebenso dazu wie das Führen der Pferde und die Bodenarbeit auf dem Reitplatz. Neu im Programm und gut angekommen ist das Vater-Sohn-Wochenende. Dieses Camp bot engagierten Vätern die Möglichkeit, ungestört von Beruf und Alltag ein intensiv erlebtes Wochenende mit ihrem Sohn zu verbringen. oz
F&S Freizeit & Sport INTERNATIONAL MOUNTAIN SUMMIT
Brixen im Fokus der Bergwelt z Die internationale Bergplattform IMS wird Brixen vom 30. Oktober bis zum 7. November wieder ins Zentrum der Bergwelt rücken. Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr mit 8.500 Besuchern wird auch heuer ein reichhaltiges Programm mit Berg-Idolen aus aller Welt, einem Boulderfestival und vielem mehr auf Besucher warten. Höhepunkt dieses Jahr ist das Gipfeltreffen der Top-Bergsteigerinnen, bei dem sich mit Oh Eun Sun aus Korea und der Spanierin Edurne Pasaban zwei der vier Protagonistinnen des epischen Wettrennens um die Erstbesteigung
kurz
notiert
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aller 14 Achttausender für eine Diskussion treffen werden. Die Alpinistin Billi Bierling, rechte Hand von Miss Hawley, der inoffiziellen Chronistin und Schiedsrichterin aller Himalaya-Expeditionen seit 1960, sowie die Journalistin und Schriftstellerin Eva Maria Bachinger, die gerade ein Buch zum Thema Frauenbergsteigen veröffentlichte, werden an der von Kay Rush moderierten Diskussion teilnehmen. Der IMS-Kongress bringt heuer die größten Alpenvereine der Welt ins Forum Brixen: Sie diskutieren zum Thema „Recht auf Risiko – wie weit geht die Eigenverantwortung
An der 19. Auflage des „Start Cups“ der Kunstbahnrodler in Meransen nahm ein hoch dotiertes Teilnehmerfeld teil. Unter den zahlreichen Weltcup-Rodlern setzte sich schlussendlich der Österreicher Andreas Linger vor Südtirols Aushängeschild Armin Zöggeler durch.
im Bergsport“. Vier weitere Kongresstage folgen, darunter der jetzt schon vielbeachtete Tag zum Thema Höhenbergrettung der Eurac. Die einflussreichsten Bergretter der Welt suchen dabei nach Lösungen für die Bergrettung von den höchsten Bergen. Ein weiterer Höhepunkt ist das Finale des ersten SlacklineWorldCup 2010 by Gibbon. Die Weltspitze der Slackline-
Szene zeigt ihr Können auf dem Band und tritt mit spektakulären Sprüngen und Trick-Combos gegeneinander an. Höhepunkt ist das Weltcupfinale am 6. November, bei dem der erste Slackline-Weltmeister der Geschichte gekürt wird. Weitere Informationen, Tickets und das komplette Programm auf www. ims.bz oder im IMS-Basecamp am Maria-Hueber-Platz. db
Die 6. Auflage des Miki-KovacsGedächtnisturniers in Brixen konnte bei den Herren erwartungsgemäß die Handballmannschaft des SSV Loacker Bozen gewinnen. Den Turniersieg bei den Damen holte sich die Mannschaft aus Taufers.
Daniel Brenninger vom Schachclub Brixen/Milland nimmt an den Nordtiroler Meisterschaften im Schach teil. Der Denksportler tritt dort für den Schachclub „Rochade Rum“ an.
NACHGEFRAGT
„Viel Know-how aus Amerika“ MARTIN PÖDER, Athletiktrainer der derzeit weltbesten Volleymannschaft „Itas Diatec Trentino“, über die Erfolge der abgelaufenen Saison und seinen Besuch im Trainingszentrum des FC Bayern München. Herr Pöder, Sie sind derzeit bei „Itas Diatec Trentino“ als Athletiktrainer tätig – was machen Sie dort genau? Seit vorigem Jahr bin ich zuständig für die physische Athletik, für die Ernährungsberatung und ähnliches. Die italienische Meisterschaft konnten wir zwar knapp nicht gewinnen, aber dafür holten wir den Sieg im Italiencup. Anschließend, und das war für mich wie ein Traum, gewannen wir sowohl die Champions League als auch die Weltmeisterschaften für Clubs. Sie haben vor kurzem auch die Fußballer des FC Bayern
München besucht… Eigentlich ist es äußerst schwierig, das Trainingszentrum des FC Bayern mit seinem Kraftraum, Fitnessraum, den fünf Trainingsplätzen und anderem inspizieren zu dürfen. Nur aufgrund des gemeinsamen Sponsors „Trentino spa“ konnten unser Teammanager Riccardo Michieletto und ich die Räumlichkeiten von innen sehen. Dabei erfuhren wir von den dortigen Athletiktrainern viel über die verschiedenen Trainingsmethoden, Rehabilitationstechniken oder Physiotherapiebehandlungen der Bayern.
Besonders aufgefallen ist mir, dass die Spieler bei jeder Trainingseinheit einen Gurt tragen, über den Herzfrequenz, Laufgeschwindigkeit und ähnliches elektronisch abgefragt werden. Zudem ist für jeden Spieler ein Monitor angebracht, auf dem er seinen geplanten Tagesablauf sieht. Verwendet wird übrigens sehr viel Know-how aus Amerika, das den Europäern im Fitnessbereich einige Schritte voraus ist. Dennoch kam mir nichts übertrieben oder unangebracht vor: Der FC Bayern München zeigte sich uns als ein extrem gut organisierter Profiverein.
Und wie trainieren die Bayern?
thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
TANZ
Tanz in allen Variationen z Anfang September organisierte der Verein Progressive Dance das erste „Full Immersion – Open-ing Dance“ in der Brixner Coni-Halle. Zahlreiche Tanz- und Bewegungsliebhaber, vom Anfänger bis zum Profi, trafen sich, um in der Turnhalle mehrere Workshops in den Bereichen klassisches Ballett,
zeitgenössischer Tanz, Hip Hop und Pilates zu absolvieren. „Wir wollten mit diesem Tag sowohl jungen wie älteren Menschen die Möglichkeit bieten, einmal in die Welt des Tanzes einzutauchen“, erläutert Tanzlehrerin Efrosina Gjergji. In Brixen waren dabei hochkarätige Referenten am Werk: Sara de Col, Solotänzerin an der
Design: info@visionc.it
Wir sind fü
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Mailänder Scala und Professorin für klassischen Tanz an der Accademia M.A.S. von Mailand, leitete den Ballett-Workshop; der Choreograf und Tanzregisseur Massimo Perugini unterwies die Teilnehmer im zeitgenössischen Tanz. Der Tänzer Alessandro Candida unterrichtete Hip Hop, und Ilaria Severi, unter anderem Dozentin für Physiotechnik an der Nationalen Tanzakademie, leitete den Pilates-Workshop. Bei der Veranstaltung wurden auch die vier besten Tänzer ausgewählt,
die eine kostenlose Teilnahme am nächsten Open-ing Dance in Brixen gewannen: Es sind dies Camilla Insam im Bereich Ballett, beim zeitgenössischen Tanz ging der Preis an Karin De Prezzo, Melissa Camper war die beste Hip-Hop-Tänzerin, und Greta Schuster hatte beim Pilates die Nase vorn. Derzeit laufen bei Progressive Dance die Einschreibungen für die neuen Kurse in Ballett, Modernen Tanz, Hip Hop und Pilates. db
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Wirtschaft & Umwelt BAUPROJEKTE ALS WIRTSCHAFTSMOTOR: Die Projekte Koja-Wiesen (Mellaun), Hobag und Pizzinini (Brennerstraße), Wierer (Carduccistraße), Oberegger (Stufels) sowie Pupp (Altenmarktgasse)
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FÜNF BAUPROJEKTE VERÄNDERN DAS STADTBILD
Stadt im Wandel
Mindestens fünf Projekte stehen in Brixen an, die in der entsprechenden Umgebung auch das Stadtbild verändern werden. Der „Brixner“ stellt sie vor – auch wenn nicht bei allen die endgültigen Entscheidungen bereits getroffen wurden.
D
ie neue Stadträtin für Urbanistik, Magdalena Amhof (SVP), geht offensiv mit dem Thema um: „Die Bevölkerung muss gerade in der Urbanistik über neue Projekte, die das Stadtbild verändern, informiert werden, und zwar möglichst, noch bevor die Politik die letzten Entscheidungen getroffen hat“. Der Weg der vorauseilenden Transparenz sei zwar nicht unbedingt ein leichter, aber in der heutigen Zeit unbedingt notwendig, weil „sich die Leute ansonsten zu Recht überrumpelt fühlen“.
Derzeit gibt es in Brixen fünf
größere Projekte, die im Raum stehen. Das umstrittenste von ihnen ist ohne Zweifel jenes des Hotelunternehmers Klaus Sanoner auf den Koja-Wiesen. Nach einem langen und aufreibenden Entscheidungsprozess hatte sich der Gemeinderat für eine Bauleitplanänderung in Mellaun ausgesprochen – die urbanistische Voraussetzung für die Realisierung des Hotelprojektes war damit geschaffen worden. In den 40
vergangenen Monaten beschäftigten sich im Rahmen eines Ideenwettbewerbes mehrere Achitekturbüros mit Projektvorschlägen; eine Arbeitsgruppe wertete die Vorschläge dann aus. Zufrieden war man eigentlich in Bezug auf den Einschnitt in die Landschaft mit keinem der Vorschläge, und so ließ Bürgermeister Albert Pürgstaller, damals noch für die Urbanistik zuständig, die bestplatzierten Architekten wissen, welche Änderungen sie an ihrem Projekt vornehmen mussten, damit sie zum Zug kommen würden. Am Ende blieb ein Vorschlag übrig – jener der Architekten Konrad Rieper, Juri Pobitzer und Hanspeter Demetz. Das dazu angefertigte Modell und der entsprechende Durchführungsplan wurden nun in der Baukommission und auch in der SVP-Ratsfraktion ausgiebig diskutiert. Zur Sprache kamen dabei alle kritischen Punkte wie Infrastrukturen, Gebäudehöhen, energetische Bauweise, Zufahrt und einiges mehr. Neben dem landschaftlichen Eingriff galten im Vorfeld die größten Be-
denken dem Wassermangel in Mellaun. „Für diese Thematik konnte in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken eine akzeptable technische Lösung gefunden werden“, erklärt Amhof, „dessen Kosten natürlich der Bauherr zu tragen hat“. Die SVP-Gruppe befand am Ende, dass es sich „um ein architektonisch gutes und auch ökologisch nachhaltiges Projekt“ handele. Ausschlaggebend dafür sei das gute Energiekonzept, vor allem aber die landschaftlich sanfte Verbauung auf Grund begrünter Dächer und der Anpassung an das Gelände sowie die weitgehend überraschend niedrigen Gebäudehöhen: Außer dem dreistöckigen Haupthaus sind alle Gebäude nur zweigeschossig. Positiv aufgefallen am Projekt ist auch der praktisch vollständig unterirdische Parkraum. Selbst Warenanlieferungen werden ausschließlich unterirdisch abgewickelt werden. Der Durchführungsplan für das Hotelprojekt steht Ende September auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Sofern die Genehmigung dort erfolgen wird,
wird es an die Landesraumordnungskommission weitergereicht. Ist auch hier das Gutachten positiv, folgt das Ausführungsprojekt. Klaus Sanoner erklärte kürzlich dem „Brixner“ seine Bereitschaft, das Hotel trotz der langen Diskussionen rasch realisieren zu wollen. Aber: „Im Bewusstsein, dass bei einem solch sensiblen Projekt die Entscheidungsprozesse naturgemäß länger sind, darf ich schon anmerken, dass sich beim Unternehmer im Laufe der Zeit die Rahmenbedingungen ändern können, und dies kann ein Projekt dieser Größenordnung in Frage stellen“. Die Investitionssumme soll über 30 Millionen Euro betragen.
Mitten in der Stadt plant die
Konditorei Pupp ein modernes Gebäude, das ein kleines HotelGarni beherbergen wird. Das Gebäude entsteht direkt gegenüber der heutigen Konditorei an der Altenmarktgasse, wo bis vor kurzem eine Kunst- und Bauschmiede angesiedelt war. Die nördliche Altenmarktgasse wird damit nach der 1970 erfolgten Erweiterung
der Nordeinfahrt und dem damit zusammenhängenden Abriss des Klammer-Hauses sein Erscheinungsbild wieder maßgeblich verändern. Das Gebäude wird aus drei Vollgeschossen mit integrierten Innenhöfen und Loggien bestehen. Insgesamt tritt es laut technischem Bericht „mit seinen drei zueinander verschobenen Geschossvolumen als Baukörperskulptur“ in Erscheinung. In der Tat ist diese moderne Bauweise völlig neuartig und wird in der Altenmarktgasse zu einem echten optischen Anziehungspunkt werden. Die Baukommission hat das Projekt, das übrigens von den Architekten Gerd Bergmeister und Christian Schwienbacher erarbeitet wurde, in der Sitzung vom 26. August einstimmig gutgeheißen.
In Stufels entsteht in schönster
Wohnlage derzeit ein Wohnkomplex mit 30 Wohnungen im Klimahaus-A-Standard und insgesamt 240 unterirdischen Garagenplätzen. Das Projekt des Architekten Alexander Thöni umfasst 30.000 Kubikmeter unteridische und 7.800 Kubikmeter oberirdische Kubatur. Die Gemeinde hat seinerzeit eine Kubaturerhöhung von 3.500 Kubikmetern beschlossen; im Rahmen eines Raumordnungsvertrages erhält sie dafür vom Bauherrn Walter Oberegger 60 unterirdische Garagenplätze im Wert von 1,8 Millionen Euro, für die die Gemeinde lediglich die Mehrwertsteuer berappen muss. Während die Wohnungen Ende 2011 fertig gestellt sein werden, erfolgt die Übergabe der 60 öffentlichen und 140 privaten
Garagenplätze bereits im kommenden November. Mindestens 40 Garagen bleiben den neuen Eigentümern der 30 Wohnungen vorbehalten.
Im Norden der Stadt baut die
Firma Hobag derzeit ein Kondominium. Die entsprechende Bauleitplanänderung, die im April vom Gemeinderat beschlossen wurde, sieht eine Erhöhung des
genehmigen“. Entstehen werden 27 Wohnungen und 1.000 Quadratmeter für tertiäre Nutzung – mit großer Wahrscheinlichkeit im Bereich Handel. Direkt anschließend wird auf dem Pizzinini-Areal ein zweites Kondominium mit etwa 30 Wohnungen und 100 Quadratmeter tertiäre Nutzung entstehen. Auch hier wurde eine Bauleitplanänderung vorgenommen – mit dem
diese Umwidmung vornehmen und im Gegenzug im zu entstehenden Gebäude den neuen Sitz der Stadtpolizei ansiedeln sowie in diesem Bereich Lärmschutzwände entlang der Eisenbahn errichten lassen. Die Vorstellungen darüber sind allerdings noch sehr vage und eigentlich nicht spruchreif. Inzwischen gibt es aber zumindest ein Modell, wie dieses Areal mit seinen vier
„Die Bevölkerung muss gerade in der Urbanistik informiert werden, bevor die Politik die letzten Entscheidungen getroffen hat“_ Magdalena Amhof, Stadträtin für Urbanistik Baumassenindex von 2,5 auf 3 vor, was dem Bauträger eine zusätzliche verbaubare Kubatur von 1.641 Kubikmetern verschaffte. Im Gegenzug wurde mit einem weiteren Raumordnungsvertrag vereinbart, dass die Firma Hobag 250.000 Euro bezahlen soll, mit denen die Gemeinde Brixen die vorhin erwähnte Mehrwertsteuer für die 60 Garagen in Stufels finanzieren will. Diese Vereinbarung muss nun noch von der Landesregierung genehmigt werden, die allerdings damit über ihren eigenen Schatten springen muss, denn diese Form von Raumordnungsverträgen ist eigentlich seit dem 20. August gar nicht mehr möglich. Allerdings „liegt das Ansuchen schon seit Monaten in Bozen auf“, sagt Magdalena Amhof, „weshalb die Landesregierung sich schwer tun wird, diesen Vertrag nicht zu
entsprechenden Raumordnungsvertrag, der vorsieht, dass Pizzinini um 350.000 Euro die Grundschule in St. Andrä mitfinanziert. Auch dieser Vertrag muss noch in der Landesregierung genehmigt werden. In Diskussion steht allerdings noch, was mit der Gemeindestraße passieren wird, die im Bauleitplan zwischen diesen beiden Parzellen immer noch aufscheint.
Die Pustertaler Unternehmer
Gregor Wierer und Paul Gasser sind Eigentümer des Areals der ehemaligen Landwirtschaftlichen Genossenschaft in der Carduccistaße. Derzeit ist dieses Areal Gewerbegebiet; die Eigentümer haben aber den Antrag zur Umwidmung in Auffüllzone gestellt. Im Sinne der neuen Regelung der Raumordnungsverträge könnte die Gemeinde
länglichen Baukörpern in Zukunft aussehen könnte. Bezeichnend für letztere Projekte ist, dass die Gemeinde Brixen über die Raumordnungsverträge notwendige öffentliche Strukturen finanziert, die sie ansonsten nicht realisieren könnte. Die neue Regelung schiebt dieser Praxis einen sanften Riegel vor: In Zukunft muss die zu entstehende öffentliche Struktur Teil des Projektes sein. Dass ein Bauherr für eine Kubaturerhöhung eine öffentliche Struktur finanziert, die in einer anderen Zone angesiedelt wird, ist seit August nicht mehr möglich.
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Mehr Wohnraum geschaffen M
itte 2009 hat die Landesregierung den so genannten „Kubaturbonus“ beschlossen: Bauherren, die ein vor 2005 gebautes Wohngebäude sanieren und dabei auf den Klimahaus-C-Standard bringen, können die bestehende Baumasse um bis zu 200 Kubikmeter in die Höhe, Breite oder Tiefe vergrößern. Das bedeutet, dass das Wohngebäude auch ohne verfügbare Kubatur um etwa 60 Quadratmeter erweitert werden kann. Nach einer etwas zögerlichen Anlaufzeit zeigt sich nun, dass dieses Instrument gut angenommen wird. Manuel Pastore, der Verantwortliche des Dienstes Urbanistik in der Gemeinde Brixen, zählte bis Ende 2009 nur zehn Ansuchen. Mittlerweile ist die Zahl jedoch auf 69 angewachsen, und er erwartet vor allem in den nächsten Wochen noch einige Ansuchen, da für Bauvorhaben, die innerhalb 2010 realisiert werden, auch noch ein staatlicher Steuerbonus in Anspruch genommen werden kann.
Auch in der Gemeinde Vahrn sind in diesem Jahr schon an die 30 Ansuchen in der Baukommission positiv begutachtet worden. „Die Ansuchen für den Kubaturbonus betreffen vor allem Reihen- und Einzelhäuser“, erklärt Pastore. Vielfach befinden sich die Kinder der Hausbesitzer selbst in der Phase der Familiengründung und nutzen nun die Erweiterungsmöglichkeit, um am elterlichen Haus eine zusätzliche Wohnung zu schaffen, ohne dafür teuren Baugrund erstehen zu müssen. „Meist verkleinern die Eltern ihre Wohnung, und aus den verbleibenden Räumen und der zusätzlichen Baumasse wird die neue Wohnung errichtet“, erklärt Pastore.
Diese Maßnahme hat neben
der Belebung der Bauwirtschaft zusätzliche positive Effekte: „Ohne diesen Bonus bräuchten wir derzeit wohl Baugrund für 50 Familien“, sagt Pastore und ergänzt noch einen sozialen Aspekt:
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Der Kubaturbonus wird nach einem zögerlichen Start Mitte des Vorjahres nun rege genutzt. In den Gemeinden sind vor allem im heurigen Jahr viele Ansuchen eingereicht und genehmigt worden.
St
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN / VAHRN
In der Gemeinde Brixen wurden bislang 69 Ansuchen für Bauvorhaben mit Nutzung des Kubaturbonus’ eingereicht, in Vahrn sind an die 30 Projekte geplan
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Weil Eltern und erwachsene Kinder nahe beieinander wohnen, können beide sich gegenseitig unterstützen – beispielsweise bei der Betreuung der Enkelkinder oder, sofern ein älteres Familienmitglied nicht mehr selbstständig leben kann, in der Betreuung und Pflege dieser Person. Dass der Kubaturbonus vor allem von Besitzern von Reihenhäusern und Einzelhäusern genutzt wird, überrascht die Verantwortlichen der Bauämter der Gemeinden Brixen und Vahrn nicht. Besitzer einer Kondominiumwohnung müssen einvernehmlich die Entscheidung für eine Sanierung treffen und können die zusätzlichen 200 Kubikmeter nur als Gesamtes und nicht für jede Wohnung nutzen. Je mehr Wohnparteien ein Haus also hat, umso schwieriger ist die Entscheidungsfindung. „Trotzdem haben wir schon einige wenige Ansuchen erhalten“, erklärt Manuel Pastore. In den meisten Fällen wurden hier Stiegenhäuser geschlossen, um zukünftig Energie einzusparen, oder Balkone in Wintergärten umgebaut, um zusätzlichen Wohnraum zu bekommen.
Bisher hat kein Kondominium die Möglichkeit wahrgenommen, die 200 Kubikmeter zur Gänze für den Bau einer zusätzlichen Wohnung am bestehenden Gebäude zu nutzen. Durch den Verkauf dieser Wohnung könnten sich die bisherigen Eigentümer die Sanierungsmaßnahmen an der gesamten Gebäudehülle finanzieren.
Ein kritischer Aspekt betrifft
hingegen die optischen Veränderungen der Zone, vor allem, wenn diese aus einheitlichen Reihenhäusern, geplant von einem Architekten, bestand. „Nun ist es so, dass in einer solchen Zone einzelne Besitzer ihre Projekte einreichen und jeder einen anderen Architekten beauftragt. Wir versuchen, Richtlinien vorzugeben und empfehlen neuen Antragstellern, sich bei der äußerlichen Form an bereits verwirklichte Projekte zu orientieren“, sagt Pastore. Damit will man verhindern, dass nicht in jeder Reihenhaussiedlung eine bunte Mischung an unterschiedlichen Gebäudeformen entsteht. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
BRIXEN
Fest der Freude 2
008 war das Altstadtfest nach dem überraschenden Tod von Bischof Wilhelm Egger wenige Tage vorher abgesagt worden – eine richtige und respektvolle Entscheidung, die allerdings den einen oder anderen Verein in eine leichte finanzielle Schieflage gebracht hat. Die regelmäßig wiederkehrenden Einnahmen aus dem Altstadtfest bedeuten für viele freiwillige Organisationen von Brixen Erlöse, von denen ein erheblicher Teil ihrer institutionellen Tätigkeit finanziert wird. Nicht nur die Vereine warteten demnach hart auf die Ausgabe 2010, die dann im Grunde außer wenigen neuen Akzenten genauso ablief wie jene von 2006, 2004 oder 2002.
Einer dieser Akzente war Ma-
nuela Kerer. Die Tochter des Altstadtfest-Chefs Helmuth Kerer, eine europaweit arrivierte Komponistin der zeitgenössischen Musik, schrieb eigens für die Eröffnung des Festes ein Stück und inszenierte es mit Hilfe der Jugendkapelle Albeins, des RAIJournalisten Zeno Braitenberg und einiger weiterer „Komplizen“: eine 15 Minuten lange Klangcollage, die so faszinierend außergewöhnlich war, dass sich nachher niemand traute, sie in Frage zu stellen. Dabei ist gerade die kontroverse Auseinandersetzung mit der Musik – und vielleicht sogar mit der Definition derselben als „Musik“ – ein gewollter Effekt
der Komponistin. Vor allem aber will sie sensibilisieren, auf die Schönheit der Klänge und Alltagsgeräusche mehr zu achten: „Der Domplatz hat im Laufe der Jahrhunderte viele Geräusche gehört und hervorgebracht“, sagt Manuela, und diese hat sie in ihr Werk implementiert. Dass Manuela Kerer die Chance bekam, dieses Stück aufzuführen, war mutig – und goldrichtig. Ansonsten war die Eröffnungszeremonie so, wie sie immer war. Die Bühne mit ihren üblichen Protagonisten sorgte für das – eigentlich auch schon bereits gewohnte – Déjà-vu-Erlebnis, die Reden waren auch nicht unähnlich jenen der vorangegangenen Ausgaben, im abgesperrten VIP-Bereich saßen neue Gemeinderäte neben altbekannten Gesichtern. Abseits des Bühnenbereichs hatte das Fest längst begonnen, während der hagere Komiteepräsident mit sichtbarem und berechtigtem Stolz in Siegerpose die Stadtschlüssel in die Höhe reckte. Helmuth Kerer übernahm pro forma für zweieinhalb Tage die „Macht“ über die Stadt, worauf Landeshauptmann Luis Durnwalder, immer noch etwas verwirrt durch die vorangegangenen ungewohnten Klänge Manuelas, ins Mikrophon witzelte, dass jetzt wohl der richtige Augenblick sei, hoffnungslose Ansuchen an die Gemeinde zu richten – der „Wochenend-Bürgermeister“ werde sie wohlwollend berücksichtigen.
Fotos: Oskar Zingerle, Willy Vontavon, Thea Huber
Nach vierjähriger Zwangspause gestaltete sich das Altstadtfest 2010 bei strahlendem Wetter zu einem Fest der guten Laune. Jugend in Tracht, viel Freude am Stadtkern, verantwortungsvoller Alkoholkonsum und lange Schlangen vor den zu wenigen Toiletten kennzeichneten Brixens größtes Fest der Vereine.
Unser Rezept für Ihre Abwehrkräfte...
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Wirtschaft & Umwelt
Das Wetter spielte den Altstadt- wieder polarisiert. Dass die Ju- Offensichtlich gingen die Besu- schönen und eigentlich winterfestlern diesmal keinen Streich, möglicherweise war es sogar eine Spur zu schön. Da war es gut, dass das Komitee für Sonntagmittag einen Festumzug organisiert hatte, der mehrere hundert Teilnehmer zählte – die wiederum viele Familienangehörige an das Fest banden. Der Umzug selbst war sympathisch unspektakulär, aber er belebte das Fest zu einem Zeitpunkt, an dem ohne ihn wohl sonnenwetterbedingt viel weniger los gewesen wäre. Die wahren Renner waren die drei Abende mit dem Samstag als absoluten Höhepunkt: Die Altstadt füllte sich mit Tausenden Festbesuchern, ein unbehindertes Weiterkommen war in den engen Gassen nicht möglich. Auffallend viele Jugendliche waren in Dirndl und Lederhose gekommen – ein neuer Trend, der dem Fest optisch sehr gut tat – und der schon
gend die Trachtenmode wieder entdeckt, war einigen suspekt. In Südtirol passiert nichts, ohne dass nicht jemand meckert. Über die Anzahl der mobilen WC-Anlagen wurde nicht gemeckert, sondern laut geschimpft: Vor allem an den Abenden bildeten sich vor den Häuschen lange Schlangen. Dass sich der eine oder andere blasendruckbedingt anderweitig erleichterte, ist trotzdem nicht zu entschuldigen. Manche Wand der Altstadt wurde dem entsprechend als Pissoir missbraucht – auch dies hat leider bereits Tradition. Hier herrscht Handlungsbedarf, das Komitee hat ihn erkannt und gelobt Besserung. Auch das hat Tradition.
Erfreulich ist die Tatsache, dass – um es wirklich populär auszudrücken – weniger gesoffen wurde beim Altstadtfest 2010.
cher mit mehr Eigenverantwortung in das Fest, und vielleicht achteten auch die Standbetreiber darauf, dass nicht die Maximierung des Umsatzes die höchste Priorität haben darf, sondern das Wohl der Gäste. Betrunkene waren kaum zu sehen nach dem Fest, jugendliche Betrunkene schon gar nicht, was doppelt zu unterstreichen ist. Zwei kleine Schönheitsfehler seien trotzdem vermerkt: Der Katholische Familienverband in der Stadelgasse hätte mit einem alkoholfreien Stand ruhig ein schönes Signal setzen dürfen. Und: Die offenen Barbetriebe konnten sich auch diesmal nicht dazu aufraffen, auf den Verkauf von Superalkohol zu verzichten. Am Ende waren die Vereine glücklich, die Festbesucher aus nah und fern ebenso und das Komitee sowieso – auch wenn den Komiteemitgliedern in ihren
tauglichen Uniformen die Hitze schwer zu schaffen gemacht hatte. Landeshauptmann Luis Durnwalder spielte am Stand der Handballer den Kasper und wurde durch einen gezielten Treffer des SSV-Brixen-Präsidenten Ralf Dejaco ordentlich nass gespritzt, Thea Huber schoss wieder Millionen Fotos, Tausende Hendln mussten ihr Leben lassen – business as usual eben. Und Bürgermeister Albert Pürgstaller schien am Sonntagabend irgendwie erleichtert, als Kerer ihm die Stadtschlüssel wieder zurückgab.
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Wirtschaft & Umwelt
PROGRESS AG
Innovation für Brixen Progress ist der regionale Marktführer in der Produktion von Betonfertigteilen sowie in der Errichtung von Objekten in Betonbauweise. Demnächst investiert das Unternehmen in Brixen in eine der modernsten Palettenumlaufanlagen Europas für die Produktion von Betonfertigteilen – eine Investition in die eigene Zukunft und in den Wirtschaftsstandort Brixen.
A
nfang der 1970er Jahre entstand in Brixen Süd die Industriezone – Progress gehörte zu den ersten Unternehmen, die sich dort ansiedelten und hat sich bis heute laufend weiterentwickelt. Trotz Wirtschaftskrise sowie Abwanderungen von einheimischen Betrieben ins benachbarte Ausland hält die Progress nach wie vor an diesem Standort fest. Vielmehr: das Unternehmen setzt
Steckbrief PROGRESS ist regionaler Marktführer in der Produktion von Betonfertigteilen sowie in der Errichtung von Objekten in Betonbauweise. Sie gehört zur gleichnamigen Unternehmensgruppe, die als weitere Geschäftsbereiche im Bereich Fertigbeton (BetonMix), im Baustoffhandel (TopHaus) und im internationalen Maschinen- und Anlagenbau (progress Maschinen&Automation sowie EBAWE) tätig ist. Progress AG www.progress-online.it info@progress-online.it Tel. 0472 823111 Fax 0472 834333
derzeit gerade ein starkes Zeichen, dass es an die Zukunft und an den Wirtschaftsstandort Brixen glaubt. Mit dem Bau einer der europaweit modernsten Palettenumlaufanlagen für die Produktion von Betonfertigteilen investiert Progress nicht nur 8 Millionen Euro, sondern stärkt durch die innovative Weiterentwicklung des Unternehmens den Stellenwert des Wirtschaftsstandorts Brixen.
Das Bauen mit Betonfertigteilen erweist sich als zukunftsfähige
Technologie, deren Vorteile immer mehr erkannt und für eine „neue Art des Bauens“ eingesetzt werden. Neben statischen Anforderungen lassen sich damit auch architektonische Wünsche realisieren. Die Betonfertigteile, welche bei Progress für jedes Projekt kundenspezifisch angefertigt werden, verkürzen die Bauzeit um bis zur Hälfte und optimieren somit die Baukosten. Ein zusätzlicher Vorteil ist der Einsatz der Betonfertigteile bei erschwerten Bedingungen - wie beispielsweise bei engen Baugruben. Die Betonfertigteile werden in der Produktionshalle unter kontrollierten Bedingungen vorgefertigt und direkt auf der Baustelle montiert, auch von spezialisierten Montageteams der Progress. Dies gewährleistet
die Produktqualität der gesamten Prozesskette von der Planung bis zur Montage. Betonfertigteile ermöglichen eine Bauweise, die insbesondere für Gewerbebauten ideal ist: Es lassen sich damit relativ stützenfreie Gebäudestrukturen errichten, die allen statischen Vorgaben entsprechen. Auch im Wohnbau geht der Trend in Richtung innovativer Bausysteme, bei denen Wandsysteme mit integrierter Wärmedämmung (Thermowände) zum Einsatz kommen. Hinzu kommen die generellen Vorzüge des Baustoffes Beton: durch seine massive Bauweise ist er ein idealer Wärme- und Kältespeicher und bringt eine gute Schallisolierung sowie optimalen Feuerschutz mit sich. Außerdem ist Beton auch äußerst langlebig und umweltfreundlich, da er vollständig recyclebar ist.
Die neue Produktionshalle
ist derzeit in Planung: Sie wird etwa 3.500m2 umfassen und im März 2011 fertig gestellt sein. Mit dieser Investition sichert sich das Unternehmen seine Position als Marktführer in der Branche ab: die hochtechnologische Anlage produziert unter kontrollierten Bedingungen qualitativ hochwertige Betonfertigteile, vor allem Wand- und Deckensysteme. Der
Standorte: Hauptsitz und Produktionsstandort: Brixen, Julius-Durst-Straße 100 Filialen: Bozen, Meran, Bruneck, Trient Produkte: Betonfertigteile für Wand- und Deckensysteme sowie Objektbauten in Beton Marktgebiet: Region Trentino-Südtirol und Norditalien 46
Unter kontrollierten Bedingungen werden auf Palettenumlaufanlagen hochwertige Betonfertigteile produziert
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Produktionsprozess wird dabei beinahe vollständig von Computern sowie Robotern automatisiert gesteuert, die Mitarbeiter
Info Progress Thermowand Die Progress Thermowand ist ein industriell vorgefertigtes Wandsystem aus Beton mit einer integrierten Wärmedämmung. Sie wird im Wohnungs- und Gewerbebau (z.B. Bürogebäude) eingesetzt und gilt durch Ihre thermischen Eigenschaften als Produktinnovation für die Zukunft.
Im Süden der Brixner Industriezone errichtet Progress eine der modernsten Palettenumlaufanlagen Europas
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kontrollieren in erster Linie den korrekten Ablauf der Produktion und garantieren somit die hohen Qualitätsansprüche.
Mit ihrer Innovation und der der größten Unternehmen in Planung und Montage demnächst Investition in fortschrittliche Technologien fördert Progress diese „neue Art des Bauens“. Als eines
Brixen wird der Bedarf an qualifizierten und engagierten Mitarbeitern im Bereich technischer
durch die Leistungsfähigkeit der neuen Palettenumlaufanlage ansteigen.
CNA - Meran Darocca - Kaltenbrunn De Manincor - Trient (TN) Europark - Bozen FAE Group – Fondo (TN) Finstral - Kurtatsch GePa - Lana Süd Inderst Landhandel - Marling Jungmann Einrichtungshaus - Brixen Karner Getränke - Prad am Stifserjoch Kraftwerk - Franzensfeste Kurmark - Unifrut Margreid Lemayr Bäckerei - Bozen
Manus - Bozen Multiplexkino - Rozzano (MI) Nils - Burgstall Papin Sport - Innichen PA Service - Kurtatsch Qualyline - Sterzing Reithalle - Brixen Stationcenter - Brixen Sitz Brennerautobahn – Trient (TN) Syncom - Brixen Turnhalle - Noriglio (TN) Veronatubi - Sommacampagna (VR) u.v.m.
Referenzen Referenzen Wohnbau Zahlreiche Bauunternehmen der Region, welche Wohnbauten realisieren, sind Kunden der Progress – viele seit fast 50 Jahren. Dadurch haben die Produkte der Progress die Bautechnik in den letzten Jahrzehnten in der Region entscheidend mitgeprägt. Im Wohnbau hat sich in den letzten Jahren vor allem die „Ecodecke®“ aufgrund ihrer Eigenschaft in Bezug auf ein optimales Wohnklima durchgesetzt. Seit dem Jahr 2003 wurde sie schon in mehr als 2.500 Wohnungsbauten eingesetzt.
Hotel Maria - Obereggen Hotel Eremita Einsiedler - Meran Mandelhof - Girlan Hotel Marini - Dorf Tirol Hotel Moseralm - Karerpass Hotel Palace - Meran Hotel Paniedersattel - Kastelruth Restaurant Panorama - Hafling Hotel Preidlhof - Naturns Hotel Schwarzenstein - Luttach Waldgasthof Tann - Ritten Tschögglbergerhof - Jenesien Steigenberger Thermenhotel - Meran Hotel Seiser Alm Urthaler - Seiser Alm Pension Wiesenheim - Ritten Caravanpark - Sexten u.v.m.
Referenzen Hotels
Referenzen Gewerbebau
Grand Hotel Cavallino Bianco - St. Ulrich Residence Eden - Algund Hotel Falzeben - Hafling Hotel Gassenhof - Ridnaun Hotel Hirzer - Hafling Residence Jesolo Village – Jesolo (VE)
Alupress - Brixen ATU - Modena (MD) und Turin (TO) Bauhof - Bozen Süd Bauhof - Toblach Baumgartner - Kiens BLB - Leifers
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Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
25 Jahre Bio z Was vor 25 Jahren als kleines Hoffest und Biomarkt begonnen hat, etablierte sich zu einer landesweit beliebten und gefragten Veranstaltung für biologische Lebensmittel: das Biologische Erntefest, das 1985 vom Bund Alternativer Anbauer ins Leben gerufen worden ist. Bis 2001 wurde das Fest im Bildungshaus Kloster Neustift abgehalten, dann wechselte man auf die große Wiese im Hof des
Vinzentinums. Das Fest ist ein Treffpunkt für alle, die sich für biologischen Anbau oder Verfahren der biologischen Produktverarbeitung und -veredelung interessieren. Die Südtiroler Gesellschaft für Gesundheitsförderung sorgt für eine gesunde und schmackhafte Verpflegung der Festbesucher. Ein Brotback- und Kochstand gibt den Besuchern tolle Tipps und Tricks zur praktischen Umsetzung einer
vollwertigen Ernährung. Das 25. Biologische Erntefest findet am Sonntag, 3. Oktober, von 10 bis 17 Uhr im Vinzentinum statt. oz
W&U Wirtschaft & Umwelt BRIXEN
98 Prozent empfehlen Brixmedia weiter z Zu wissen, was die Kunden über einen denken, ist für jedes Unternehmen eine äußerst wertvolle Information, von der die strategische Ausrichtung des Unternehmens für die Zukunft abhängt. Ein Marktforschungsteam der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing (BAW) in München hat genau dieses Wissen für die Werbeagentur Brixmedia eingeholt. Mitarbeiter Oskar Zingerle, der zurzeit neben seinem Beruf ein Studium an der BAW absolviert, hat Anfang Juli gemeinsam mit seinen bayerischen
kurz
notiert
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Kommilitonen Carmen Keller, Patricia Vallarelli, Michael Berger und Florian Wemhoff (im Bild) rund 50 Brixmedia-Kunden angerufen und sie anonym nach ihrer Zufriedenheit mit den Leistungen von Brixmedia befragt. Das Ergebnis der ausführlichen Befragung ist ausgesprochen positiv ausgefallen, was sich am eindrucksvollsten am Anteil jener Kunden zeigt, die die Werbeagentur beispielsweise an einen Kollegen weiterempfehlen würden: Er liegt bei stolzen 98 Prozent. Die besonderen Stärken
Das Unternehmen Alupress erhielt die Zertifizierung nach OHSAS 18001:2007, einer weltweit anerkannten Norm zum Thema Gesundheits- und Sicherheitsmanagement. Damit wird bestätigt, dass das Unternehmen alle Möglichkeiten zum Schutz der Sicherheit und Gesundheit seiner Arbeitskräfte ergriffen hat.
der Brixner Werbeagentur sehen die Brixmedia-Kunden in den „Soft Skills“, also in der sozialen, kommunikativen und methodischen Kompetenz: Brixmedia pflegt die Beziehung zum Kunden in sehr freundschaftlicher und freundlicher Art, arbeitet schnell und reibungslos sowie mit einem
angemessenen Preis-LeistungsVerhältnis. Weitere Stärken der Agentur liegen in ihren Kernkompetenzen Textgestaltung, Grafik, Mediaplanung und Audioproduktionen. Die Befragten haben aber auch Verbesserungspotenzial aufgezeigt, das Brixmedia jetzt umgehend ausschöpfen wird. db
Die Berufsschule „Emma Hellenstainer“ begeht heuer das „Jahr des Service“: Bei verschiedenen Veranstaltungen wird der Frage nachgegangen, wie das Berufsbild des Kellners neu definiert werden kann. Die Auftaktveranstaltung findet am 12. Oktober statt.
Die Kindergartengebühren und die Kriterien für den Dienst der Schulspeisung wurden vom Gemeinderat neu festgelegt: Während die Schulspeisungsgebühren gleich bleiben, werden die Kindergartengebühren nur um die Hälfte der ASTATErhöhung, also um 1 Euro, angehoben.
Warum wird in Raas an jedem 1. September Brot verteilt?
Foto: Oskar Zingerle
STADTGEHEIMNISSE
BRIXEN
Busse verursachen Lärm und Abgase Am 1. September, dem Tag des Kirchenpatrons Hl. Ägidius, wird in Raas das so genannte Ägidibrot verteilt. Über den Ursprung dieses Brauchs gibt es verschiedene Vermutungen. Die Dorfbevölkerung von Raas führt den Brauch auf ein Ereignis im Jahr 1850 zurück: Die Kirche drohte damals abzubrennen; da versprachen die Raasner Bauern, jedes Jahr am Ägiditag den Armen Brot zu spenden. Die Kirche überstand die Katastrophe, und somit wurde das Versprechen auch eingehalten. Jedes Jahr sammelte der Ägidibauer, der von Jahr zu Jahr wechselte, von allen Bauern das Korn ein und buk das Brot, im Durchschnitt zwischen 1.500 und 1.800 Stück. Diese „Pfarrlinger Schüttelbrote“ wurden dann am Ägiditag an die Bittsteller aus den Nachbarorten verteilt, die sich zum Rosenkranzbeten einfanden. Nach einer Auszeit wurde der Brauch im Jahr 1974 durch den Einsatz von Franz Michaeler, Arthur Deltedesco und Georg Michaeler wieder eingeführt, wobei die Freiwillige Feuerwehr Raas die Verteilung des Brotes organisiert. Anregungen: redaktion@brixner.info
z Anrainer der Regensburger Allee beschweren sich dem „Brixner“ gegenüber über die Umweltbelastung, die vom hier angesiedelten Kurzparkplatz der Touristenbusse verursacht wird. „Es ist unmöglich, die Fenster unserer Wohnung offen zu halten“, sagt eine Anrainerin, „im Sommer lassen die Busfahrer die Motoren laufen, weil ansonsten die Kühlung nicht funktioniert, und im Winter können sie ohne Motor nicht heizen“. Außerdem sei auch die Lärmbelästigung in dieser zentralen Straße enorm. Zudem will die Anrainerin beobachtet haben, dass die Busse oftmals dauerparken – „was sie eigentlich nicht dürften“, wie der Vize-Kommandant der Brixner Stadtpolizei, Gernot Wieland, auf Anfrage bestätigt. Das Konzept sieht vor, dass die sechs bis sieben Busparkplätze in der Regensburger Allee nur dazu dienen sollen, die Fahrgäste aussteigen zu lassen; danach muss der Busfahrer sein Fahrzeug am Parkplatz
der Diskothek Max zwischenparken, um die Fahrgäste zum vereinbarten Termin wieder im Zentrum abzuholen. Auch sei es natürlich nicht erlaubt, den Motor dauernd laufen zu lassen – auf die Klimaanlage könne hier nicht Rücksicht genommen werden. Allerdings seien die Busfahrer laut Wieland gezwungen, den Motor „für mindestens fünf Minuten“ laufen zu lassen, um den Bremsdruck aufzubauen – eine Meinung, die von einem Brixner Experten relativiert wird, weil „ein Bus, der länger als 60 Sekunden braucht, um den Bremsdruck aufzubauen, dringend in die Reparatur muss“. Gernot Wieland sieht derzeit keine Alternative zu diesem Kurzparkplatz, der abgesehen von den genannten „Kollateralschäden“ gut funktioniere. Der Busbahnhof an der Universität sei laut Wieland zum Beispiel viel zu klein, um zur Hochsaison die Touristenbusse aufnehmen zu können. wv
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Wirtschaft & Umwelt
Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen
balance & more --------------------------------------Brennerstraße 1a, Brixen Tel. 0472 670709, E-Mail: shop@balanceandmore.it
Der neue Wellness-Shop ist eine kleine Entspannungsoase, in der Sie alles für Ihr Wellness-Zuhause finden. Hunderte Seifen aus aller Welt, Badesalze, Öle sowie Südtiroler Kosmetikprodukte gehören zum Sortiment des Wohlfühlshops. Die Wellnessartikel aus natürlichen und heimischen Inhaltsstoffen eignen sich auch als abwechslungsreiche Geschenksidee.
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Konzept GmbH ------------------------------------------
Das IT-Unternehmen eröffnet im Oktober ein Computer & Service Center und bietet Dienstleistungen rund um den PC wie Reparatur von Geräten, Datenrettung und Virenentfernung. Das zuverlässige Team rund um Thomas und Michael Rainer plant zudem individuelle IT-Lösungen, erarbeitet Sicherheitskonzepte und steht auch nach der Implementierung beratend zur Seite.
Vittorio-Veneto-Straße 37, Brixen Tel. 0472 834737
Weißlahnstraße 17, Brixen Tel. 0472 801770
BRIXEN
Weiterbildung für Audiobegeisterte z Seit Jahresbeginn gibt es auch in Südtirol die Möglichkeit, sich auf dem Gebiet der Audiotechnik weiterzubilden. Für viele Musiker und Technikbegeisterte ist die Gelegenheit willkommen, trotz vielfältiger Weiterbildungsangebote allerorts nun auch im eigenen Land von Erfahrung und Wissen verschiedener Audio-Fachleute und Studioprofis zu profitieren. Obwohl die entsprechenden digitalen Gerätschaften heute für alle erschwinglich geworden sind und nahezu jeder über Computer oder Notebook verfügt, fehlt es den Benutzern zumeist am nötigen Hintergrundwissen und an einer minimalen theoretischen Basis rund um Schall und Elektro-Akustik. Dies sind aber immer noch die Voraussetzungen, um Musik, Gesang, Sprache oder Geräusche in hoher Qualität aufzunehmen, zu bearbeiten, zu verstärken oder
auf Tonträgern zu verewigen. Elmar Albertini gründete zusammen mit einigen bereits seit Jahren im Tonbereich tätigen Leuten aus dem Eisacktal einen Verein und schuf damit die Basis für eine Weiterbildungs-plattform: Die „Audiowerkstatt“ war geboren. Seit Jahresbeginn wurde bereits eine Reihe von Kursen erfolgreich abgewickelt. Das behandelte Themenfeld ist groß, der Bedarf und das Interesse fehlen nicht. Das Angebot wird ständig erweitert, um möglichst viele Bereiche der vielfältigen Musiktechnik abzudecken. Derzeit gibt es unter anderem Workshops zu Homerecording, PA-Live-Technik, Raumakustik, Mixing und Mastering. Nachdem der Träger ein Verein ohne Gewinnabsichten ist, dienen die Teilnehmergebühren ausschließlich der Kostendeckung. Infos im Internet: www.audiowerkstatt.org wv
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VILLNÖSS
Besondere Lammwochen z Das Villnösser Brillenschaf ist die älteste Schafsrasse Südtirols und eine autochthone Rasse, also ein von Grund auf einheimisches Schaf. Durch eigene Zuchtverbände wird der Weiterbestand dieser Rasse im Land gesichert. Optisch zeichnet sich das Brillenschaf durch die Kopfzeichnung mit den dunklen Flecken um die Augen, die namensgebende Brille, aus. Geschmacklich hingegen besticht das Tier durch eine ausgezeichnete Fleischqualität: Als reines Bergschaf grast es nämlich feine, würzige Bergkräuter in Höhen bis über 2.000 Metern Meereshöhe; dadurch wird das Fleisch der Lämmer besonders zart, feinfaserig und sehr 50
mild im Geschmack. In einer eigenen Spezialitätenwoche servieren zwölf Gastbetriebe in Villnöss vom 30. September bis 10. Oktober Lammgerichte vom Villnösser Brillenschaf. „Wir legen dabei großen Wert auf kurze Wege, das heißt auf eine Zusammenarbeit mit den Bauern und Züchtern der Umgebung“, betont Oskar Messner, HGVOrtsobmann von Villnöss und kreativer Koch im Restaurant Pitzock. Neben einem Restaurantbesuch stehen aber auch noch geführte Wanderungen zur sommerlichen Weide der Schafe und Filzkurse im Naturparkhaus Puez-Geisler auf dem Programm der Lammwochen. db
NACHGEFRAGT
„Werden von LKWs überrollt“ HEINRICH CLARA, Obmann der HGV-Ortsgruppe Vahrn, über die Sorgen der Vahrner Gastwirte in Bezug auf die Eröffnung der Westumfahrung. Herr Clara, Sie haben in einem offenen Brief an die Gemeindeverwaltung diverse Forderungen gestellt. Was erwarten Sie sich von den verantwortlichen Politikern? Mit der Eröffnung der Brixner Westumfahrung samt Anschluss zum Kreisverkehr an der Pustertaler Kreuzung wird es zu einem Anstieg des Schwerverkehrs, sei es über die Schabser Höhe durch Neustift als auch über die Hauptstraße durch Vahrn kommen, weil die Gemeinde Brixen die Mautgebühren auf der Brennerautobahn für den vom Pustertal kommenden Schwerverkehr
nicht mehr übernehmen wird. Somit werden die LKWs den günstigeren Weg über die Westumfahrung suchen. Wie könnte eine Lösung aussehen? Wir wollen, dass die SS49, die so genannte Schabser Höhe, für den Schwerverkehr gesperrt wird und die Gemeinde Vahrn die Mautgebühren für die Ausweichroute übernimmt, weil ansonsten zu befürchten ist, dass Neustift und das Löwenviertel von LKWs förmlich überrollt wird. So wie es jetzt aussieht, zieht sich die Fertigstellung des Vahrner Umfahrungsabschnitts noch über
ESF-Kurs für die berufliche Eingliederung von Menschen mit körperlichen Behinderungen
INDEPENDENT 2010
independent L.
Auch dieses Jahr startet im November in Meran der 11. ESF Kurs - INDEPENDENT 2010 - Arbeitsintegrationskurs im Bereich der Verwaltung, der Informatik und der Multimedialität für körperbehinderte Menschen, auch mit schweren motorischen Einschränkungen. Der Kurs richtet sich an arbeitslose körperbehinderte Menschen, die sich dank der Technologien im Informatikbereich wieder in die Berufswelt eingliedern möchten. Die Ausbildung dauert 9 Monate und beinhaltet ein vierwöchiges Betriebspraktikum. Der Unterricht wird zweisprachig abgehalten, dauert jeweils von Montag bis Freitag und beinhaltet insgesamt 30 Wochenstunden. Der Ausbildungskurs wird vom Europäischen Sozialfond, dem Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik und der Autonomen Provinz Bozen finanziert. Die Teilnahme am Kurs ist kostenlos. Verpflegung und bei Bedarf eine behindertengerechte Unterkunft sind ebenfalls garantiert. Anmeldung bis 29. Oktober: Soziale Genossenschaft independent L. Laurinstr. 2/d, Meran. Tel. 0473 200397, Fax 0473 200453, Email: info@independent.it
Jahre hin, und das können wir nicht akzeptieren. Wir wollen, dass keine Zeit mehr verloren und der Abschnitt Vahrn verbindlich vor dem Mittelanschluss gebaut wird. Haben die verantwortlichen Politiker bereits auf Ihr Schreiben reagiert? Es hat keine offizielle schriftliche Antwort gegeben, aber wir haben mit der Gemeinde Vahrn bereits mehrere Gespräche geführt. Die Gemeinde versteht unsere Sorgen und hat auch bereits ihre Unterstützung zugesagt. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Lammwoche vom „Villnösser Brillenschaf“
30.09.-10.10.2010
Teilnehmende Betriebe: Hotel Kabis Hotel Ranuimüllerhof Gasthof Stern Restaurant Unterwirt Restaurant Pitzock Rest. Pizzeria Viel Nois Rest. Pizzeria Gubidunes Jausenstation Moar Geisler Alm Jausenstation Gsoihof Gasthof Edelweiss
St. Peter St. Magdalena Teis Gufidaun St. Peter St. Peter Gufidaun St. Jakob St. Magdalena St. Peter St. Magdalena
0472 840126 0472 840182 0472 844555 0472 844000 0472 840127 0472 840526 0472 844072 0472 840318 3337569029 0472 840003 0472 840141
Mi* Di* Mo* So+Mo* Mi* Mo* Di* Mo* Mi+Do* Mi* * Ruhetag
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Multimedia & Büro
Schmeiß den Rechner weg!
Konzept GmbH
Extra
Virtuelle Server ermöglichen es, Rechner einzusparen und Ressourcen je nach Bedarf zu nutzen. Das Ergebnis kommt meist günstiger und bringt ein deutliches Plus an Verfügbarkeit, Sicherheit und Flexibilität – die ideale Technik für professionelle Unternehmensanwendungen. Virtualisierungslösungen erobern derzeit die IT-Landschaften von Unternehmen. Mit Hilfe dieser Technologie können auf einem physikalischen Server mehrere virtuelle Server betrieben werden das bedeutet, dass weniger Server angeschafft werden müssen.
Führt man verschiedene phy-
sische Server in einem Virtualisierungsprojekt zusammen, so gewährleistet dies vor allem eine höhere Flexibilität der Hard- und Softwarestrukturen im Betrieb. Ressourcen lassen sich je nach Bedarf zusammenfassen oder aufteilen: Benötigt ein Unter-
Mit Virtualisierung lässt sich ein Großteil der Server einsparen
nehmen beispielsweise eine höhere Rechenleistung, so können weitere Server problemlos und schnell zugeschaltet werden, ohne dabei die Netzwerkstruktur verändern zu müssen. Die bestehende IT-Struktur wird effizienter ausgelastet sowie zentral verwaltet und ist außerdem je nach Bedarf skalierbar, sodass jede Anforderung erfüllt werden kann – und dies alles senkt die EDV-Kosten eines Unternehmens wesentlich. Da die verfügbaren ServerRessourcen durch die Virtualisierung auch gemeinsam genutzt werden, gewährleistet dies zudem eine höhere Verfügbarkeit und Sicherheit: Fällt ein Rechner aus, so übernehmen die restlichen Server die Arbeit, ohne dass der Benutzer etwas merkt. Auch Wartungsarbeiten können somit ohne Beeinträchtigung des Serverbetriebes problemlos durchgeführt werden. Die Virtualisierung bringt aber noch weitere angenehme Folgen mit sich, die sich vor allem auf den Geldbeutel positiv auswirken:
Weniger physische Server bedeutet weniger Stromverbrauch, geringere Klimatisierungskosten, weniger Wartungs- und Investitionsaufwand.
Die Konzept GmbH mit Stand-
orten in Sterzing, Brixen und Klausen arbeitet seit Jahren mit Fujitsu und VMware im Bereich der Servervirtualisierung zusammen und hat sich auf die Planung, Umsetzung und Betreuung von effizienten IT-Lösungen für Kleinund Mittelbetriebe spezialisiert. Die Konzept GmbH bietet Beratung und Verkauf von Hard- und Software, Systemanalyse und Optimierung, Netzwerkeinrichtung und Administration, Problembehebung vor Ort und laufende Betreuung der EDV-Anlagen. Das junge Team rund um Thomas und Michael Rainer legt dabei besonderen Wert auf eine professionelle Beratung und analysiert genauestens die Rationalisierungsmaßnahmen der Kunden. Außerdem weist das Unternehmen ausgezeichnetes Know-how und höchste Kompetenz beim Einsatz
Thomas und Michael Rainer, Geschäftsleitung KONZEPT GmbH
Nach jahrelanger Erfahrung in Sachen IT-Lösungen und Virtualisierung können wir uns stolz zu den Spezialisten in diesem Bereich zählen. Die Virtualisierung wird ein zunehmend wichtiger Faktor in der IT-Welt und bringt jedem Unternehmen deutliche Vorteile. Wir können diesen Schritt nur empfehlen, nicht nur um Kosten einzusparen, sondern auch um das Unternehmen für die Zukunft zu rüsten.
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Kinder, ist das schön! Berge von Briefen und E-Mails mit süßen Kinderfotos sind in den vergangenen Wochen in unserer Redaktion eingetrudelt. Für uns ist das ein Beweis dafür, wie sehr unsere Leser den „Brixner“ mögen – und wir sind stolz darauf.
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Die Aufgabe, aus den vielen Einsendungen eine zu veröffentlichende Auswahl zu treffen und schließlich auch einen Sieger zu küren, ist uns wie immer äußerst schwer gefallen. Bitte seien Sie uns nicht böse, wenn wir Ihr Kinderfoto nicht veröffentlichen konnten – vielleicht klappt’s das nächste Jahr. Wer weiß, womöglich schafft es genau Ihr Bild dann aufs Siegertreppchen? Heuer hat unserer hausinternen Jury jedenfalls das Foto von Raffael und Gabriel Nitz am besten gefallen. Sie dürfen sich auf ein Überraschungsgeschenk freuen, das uns freundlicherweise von Elektro Reichhalter zur Verfügung gestellt wird. Den Gewinnern wünschen wir viel Freude mit dem tollen Sachpreis. Allen Lesern wünschen wir viel Spaß auf unseren Kinderfotoseiten.
Wir bitten um Verständnis, dass wir die vielen mit der Post eingesandten Fotos nicht an die Absender zurückschicken können. Alle veröffentlichten und unveröffentlichten Bilder können aber selbstverständlich in unserer Redaktion (Brennerstraße 28, Brixen) abgeholt werden.
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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Willi Aricochi (wa) Anton Rainer (ar) Anina Vontavon (av) Ingo Dejaco (id) Klaus Ramoser (kr) Annina Ramoser (ara) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it
September 1910
Genesungswünsche Sonntagsheiligung und Alkoholfrage an Dr. Peer Dienstag, 6. September 1910
Dienstag, 13. September 1910
Kaiserlicher Rat Dr. Peer ist so weit wieder hergestellt, dass er dieser Tage das Sanatorium in Innsbruck verlassen kann, um nach Brixen zurückzukehren. Wir geben dem Wunsche Ausdruck, dass sich Herr kaiserlicher Rat baldigst erhole und seine frühere Praxis zum Wohle der Menschheit bald aufnehmen kann.
Die hiesige Bügermusikkapelle wird anlässlich des 100jährigen Oktoberfestes in München vom
Punkt 11 Uhr begann im Großen Stadtsaal die Beratung über das Thema: „Sonntagsheiligung und Alkoholfrage“. Das Referat über die Sonntagsheiligung erstattete Msgr. Dr. S. Waiz (Brixen). In ergreifenden Worten schilderte der Redner das tragische Los derer, denen es nicht möglich ist, die Sonntagsheiligung einzuhalten, und die furchtbaren Katastrophen, die dieser Umstand mit sich bringt, und beantragte folgende Resolution: Die Diözesankomitees werden ersucht, in geeigneter Weise zu erheben und festzustellen, inwieweit die Christenpflicht der Sonn- und Feiertagsheiligung des staatlichen Schutzes entbehren oder trotz desselben deren Erfüllung unmöglich gemacht oder erschwert wird. Diese Erhebungen sind den
24. bis 26. September in der großen Halle konzertieren. Ferner wurde der Kapelle eine Serenade am kgl. Hofe in Aussicht gestellt. An der Münchnerfahrt werden auch einige Mitglieder des hiesigen Trachtenvereins teilnehmen, und es währe sehr zu wünschen, wenn einige Freunde des Oktoberfestes aus der Umgebung von Brixen die Reise mitmachen würden, zumal von der Bahn eine bedeutende Fahrtermäßigung gewährt wird.
berufenen Faktoren mitzuteilen. Ein Beifallssturm folgte den Ausführungen des Redners. Hierauf referierte P. Andreas Witzmann über die Alkoholfrage und beantragte am Schlusse seiner Ausführungen folgende Resolution: Der VII. allgemeine österreichische Katholikentag, von der höchst aktuellen Bedeutung des Kampfes gegen die giftigen Getränke in sozialer, pädagogischer und religiöser Beziehung überzeugt, empfiehlt auf das wärmste:
Bürgermusikkapelle beim Oktoberfest Dienstag, 6. September 1910
Der nächste „Brixner erscheint um den 20. Oktober 2010 Nächster Redaktionsschluss: 6. Oktober 2010
1. den regsten Beitritt zu den Mäßigungsvereinen, insbesondere zum „Katholischen Kreuzbündnis gegen Alkoholismus in Österreich“, 2. das Abonnieren auf dem „Österreichischen Kreuzfahrer“, der einzigen in Österreich existierenden katholischen Monatsschrift gegen den Alkoholismus; 3. vonseiten der katholischen Lehrerschaft aller Orten die Gründung von Schutzbündnissen unter der Schuljugend.
Volkszählung in Brixen Samstag, 17. September 1910 Die Volkszählung in Brixen, die bekanntlich am 31. Dezember dieses Jahres stattfinden soll, wirft jetzt bereits ihre Schatten voraus. Sämtliche Gemeinden des politischen Bezirkes Brixen mussten sich entscheiden, nach welchem System sie die Volkszählung vornehmen wollen. Die Stadt Brixen hat sich für das System der Anzeigezettel entschieden, gleich wie vor zehn Jahren. Die Hausherren werden so viele Formulare erhalten als sie Wohnparteien besitzen und werden Sorge zu tragen haben, dass die Zettel ausgefüllt sind. Zur Prüfung dieser Anzeigezettel werden Prüfungskommissäre aufgestellt werden, als welche seitens der Stadt wie vor zehn Jahren die Herren Wiesthaler, Stremitzer, Schwaighofer, Tinkhauser und Mallepell in Aussicht genommen sind.
Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info
Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 62
Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige K uriositäten werden ohne K orrektur beibehalten.
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