Brixner 253 - Februar 2011

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EXTRA

253

Braut & Bräutigam

www.brixner.info

Jahrgang 22 · Februar 2011

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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Fotoband über die Bauten von Othmar Barth

Wiedersehen mit Architektur INTEGRATION: Podiumsdiskussion mit LH Luis Durnwalder und Herbert Dorfmann PORTRAIT: Der Mühlbacher Comboni-Missionar Paul Pezzei KUNSTBAHN-RODELN: Ludwig Rieder und Patrick Rastner sind Weltmeister EISACKTALER WEINE: Internationale Auszeichnungen für mehrere Weinbauern


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Die Baustelle

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Editorial

Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | Diskussionsrunde: Tatort Integration 10 | Brixen: Schülerlotsen – Schutzengel in Gelb 11 | Brixen: 20 Jahre Elki 12 | Interview Jürgen Steiner: Demenz und Kommunikation Menschen & Meinungen >>> 18 18 | Pater Paul Pezzei: „Dann durfte ich wieder gehen“ 23 | Pro & Contra 24 | Umfrage: „Die Hunde-Verordnung war notwendig“ Kunst & Kultur 28 | Fotoband: rivedere Barth wiedersehen

>>> 28

Freizeit & Sport >>> 36 36 | Lüsner Kunstbahnrodler: „EingespieltesTeam“ Wirtschaft & Umwelt 40 | Eisacktaler weine: Weine im Hoch 42 | Terra Institute: Für die Zukunft handeln

>>> 40

Extra 48 | Braut & Bräutigam

>>> 48

Südtirol ist Italien Abdelouahed El Abchi ist ein Wahlbrixner und interkultureller Mediationsberater. Im Rahmen der Podiumsdiskussion „Tatort Integration“ hielt er uns Südtirolern freundlich den Spiegel vor: Es sei zwar löblich, sagte er sinngemäß, dass sich Südtirol um Integration der Immigranten bemühe, aber im Grunde sei es uns in den vergangenen Jahrzehnten nicht einmal gelungen, die Italiener in Südtirol zu integrieren. Eigentlich gebe es nach all den Jahren immer noch kein Miteinander, sondern lediglich ein Nebeneinander: Jede Sprachgruppe lebt ihr eigenes Leben, Gemeinsamkeiten sind eher oberflächlich. Im Grunde hat er Recht. Je klarer wir trennen, desto besser verstehen wir uns, hat einst Kulturlandesrat Anton Zelger proklamiert, und dieses für die damaligen Zeiten verständliche Signal ist nach wie vor in vielen Köpfen eingebrannt. Ist es aber noch zeitgemäß? Die meisten der hier ansässigen Italiener sind inzwischen auch hier geboren, zur Schule gegangen, haben hier geheiratet und arbeiten hier, und es ist die Pflicht dieses Landes, ihnen auch Heimat zu sein. Und was tut das deutschsprachige Südtirol? Der Landeshauptmann brüskiert die Italiener mit einem Glanzstück an diplomatischem Feingefühl. Die Süd-Tiroler Freiheit brüskiert ebenso und verlangt eine fragwürdige doppelte Staatsbürgerschaft und die Abspaltung von Italien. Ich frage mich, ob es nicht Zeit wäre, einzugestehen, dass Südtirol auch für die deutschsprachigen Südtiroler nun eben doch ein Teil Italiens ist – ein besonderer zwar, mit besonderem historischen Hintergrund, aber eben doch Italien. Endlich könnte danach die Politik den Fokus auf unsere wirklichen Probleme lenken: Im Gegensatz zum schuldenfreien Land sind viele Familien, viele Unternehmen und viele Gemeinden tief verschuldet. Viele Jugendliche sorgen sich um ihren Arbeitsplatz, ihre Zukunft.

Ihr Willy Vontavon

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Willkommen in der neuen Bimobil-Welt in Brixen Die Brixner Niederlassung der traditionsreichen BarchettiGruppe ist vor Kurzem in die Vittorio-Veneto-Straße 67 übersiedelt und begeistert am neuen Standort mit einem noch umfassenderen Service- und Verkaufsangebot. Seit Kurzem präsentiert sich Bimobil Brixen am neuen Sitz in der VittorioVeneto-Straße 67, nur wenige hundert Meter entfernt vom bisherigen Standort. Auf einer Gesamtfläche von 1.200 m² bietet die Bimobil-Servicewelt ein riesiges Leistungsspektrum, von Service- und Reparaturleistungen für die Marken Opel, Peugeot und Chevrolet in der autorisierten Werkstatt hin zu Hauptuntersuchungen (Revisionen) und Karosseriearbeiten, vom Reifendienst bis hin zur Avis-Autovermietung. Das Servicezentrum begeistert aber auch mit seinen durchgehenden Öffnungszeiten, Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 18 Uhr. Oskar Pramsohler, Leiter der Bimobil-Niederlassung und ServiceAnsprechpartner, sorgt mit seinem professionellen Team für kompetenten und zuverlässigen Service. Um den Kunden ein Maximum an Komfort zu bieten,

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Politik & Gesellschaft

Fotos: Oskar Zingerle

DISKUSSIONSRUNDE ZUM THEMA INTEGRATION

Tatort Integration Wie gelingt Integration, welche Rahmenbedingungen braucht es dafür – und was beinhaltet das bevorstehende Landesgesetz? Diese Themen standen im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion, zu der der SVP-Bezirk Brixen geladen hat.

A

n die hundert Menschen verfolgten vor kurzem die Podiumsdiskussion zum Thema Integration, zu der EUParlamentarier und SVP-Bezirksobmann Herbert Dorfmann in die Cusanus Akademie eingeladen hatte. In seiner Eröffnungsrede stellte Dorfmann klar, dass Auswanderung ein Thema sei,

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das die Südtiroler nicht erst seit wenigen Jahren betreffe. Bereits vor mehreren Jahrzehnten war die Thematik unter völlig verkehrten Umständen von großer Wichtigkeit für die Südtiroler Gesellschaft gewesen: „In den Sechziger Jahren suchten viele Südtiroler im Ausland Arbeit, weil in ihrer Heimat zu wenige Arbeitsplätze

zur Verfügung standen. Wie viele Menschen im 20. Jahrhundert von Südtirol ausgewandert sind, erkennen Südtirols Gemeinden bei jeder Wahl. In Feldthurns werden zum Beispiel jedes Mal an die 150 ehemalige Gemeindebürger angeschrieben. Während also 150 Feldthurner irgendwo in der Welt Migranten sind, gibt es

umgekehrt derzeit in diesem Dorf wesentlich weniger Menschen mit Migrationshintergrund.“

Menschen aus 126 Nationen leben in Südtirol. Bevor die Podiumsdiskussion begann, stellte Landeshauptmann Luis Durnwalder den Gesetzesentwurf zur Integration vor, den die


„AUSLÄNDER ALS MENSCHEN SEHEN UND BEHANDELN“: Antony Kibira, Maria Gall Prader, LH Luis Durnwalder, Abdelouahed El Abchi, Christof Oberrauch und Herbert Dorfmann diskutierten zum Thema Integration

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Landesregierung bereits verabschiedet hat. Dieser liegt nun beim Rat der Gemeinden zur Begutachtung auf und wird anschließend im Landtag behandelt. Zurzeit leben zirka 40.000 Ausländer in Südtirol; ein Drittel davon stammt aus EU-Staaten, ein weiteres Drittel aus europäischen Ländern außerhalb der EU und ein Drittel aus Ländern außerhalb Europas. Insgesamt leben Menschen aus 126 Nationen in Südtirol. Das neue Integrationsgesetz soll die

seien, denn die Regelung der Einwanderung liegt allein in der Zuständigkeit des Staates.

Wohngeld und Sozialwohnungen – zwei heiße Eisen. Das Land Südtirol kann nicht alle finanzielle Leistungen, die Migranten erhalten, völlig autonom regeln. Prinzipiell gilt, dass alle Sozialleistungen, die der Staat gewährt, auch jedem Migranten in Südtirol gewährt werden müssen. Für zusätzliche Leistungen kann

Sozialleistung wie des Mietkostenzuschusses bevollmächtigt hat und selbst in seine Heimat zurückgekehrt ist“, erzählt der Landeshauptmann. Gerade das Wohngeld und die Vergabe von Sozialwohnungen sind heiße Eisen, weil viele Ansuchen von Ausländern gestellt werden und diese häufig wegen ihrer großen Familien und des geringen Einkommens mehr Punkte sammeln können als Einheimische. Hier will das

„Zusätzliche Sprachkurse sind notwendig, und sie sollten auch verpflichtend sein“_ Maria Gall Prader, Uni-Dozentin bisherigen Leistungen in ein harmonisches Gesetz zusammenfassen. „Wir müssen Ausländer als Menschen sehen und behandeln. Sie haben Rechte und Pflichten, und es gilt, diese gerecht zu gestalten“, stellte Luis Durnwalder klar. Er erklärte weiters, dass die Möglichkeiten des Landes, Ausländer davon abzuhalten, sich in Südtirol niederzulassen, begrenzt

die Landesregierung allerdings den Rahmen definieren. Da in Südtirol in manchen Bereichen höhere Sozialleistungen zugestanden werden, könnten diese dazu beitragen, Migranten ins Land zu locken. „Hier müssen wir darauf achten, dass wir nicht ausgenutzt werden. Es ist es schon vorgekommen, dass jemand eine zweite Person zum Inkasso einer

Land die Ansuchen der Einheimischen und der Ausländer aus unterschiedlichen Geldtöpfen bedienen. Luis Durnwalder berichtete aber nicht nur über möglichen Missbrauch, den man unterbinden möchte, sondern fordert die Südtiroler auch auf, die Integration zu unterstützen. „Man muss sich um die gesamte Familie, Eltern und

Kinder, kümmern, sonst gibt es nie ein Miteinander. Dem Ehrenamt kommt hier eine große Verantwortung zu: Gerade die in Südtirol typisch verankerten Vereine wie beispielsweise Sportvereine müssten dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“

Sprache lernen. An der anschlie-

ßenden Podiumsdiskussion nahmen Maria Gall Prader, Dozentin an der Uni in Brixen, Unternehmer Christof Oberrauch, der interkulturelle Mediationsberater Abdelouahed El Abchi und Kooperator Antony Kibira teil. Maria Gall Prader hat zahlreiche Erfahrungen mit Migranten im Rahmen von Sprachkursen gesammelt: „Im Kindergarten und in der Grundschule ist es für die Kinder noch einfach, zurecht zu kommen und die neue Sprache zu erlernen. Kommen aber Kinder im Mittelschul- oder Oberschulalter ohne geeignete Sprachkenntnisse nach Südtirol, wird der Schulbesuch für sie sehr schwierig, weil in diesen Schulen eine große Menge an Wissen vermittelt wird“. Auch die Berufsschulen, die von vielen Kindern mit Migrationshintergrund 7


Politik & Gesellschaft

LH Luis Durnwalder: „Nach drei Jahren Diskussion brauchen wir jetzt den Mut zu unpopulären Entscheidungen“

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besucht werden, stoßen wegen der fehlenden Sprachkenntnisse immer wieder auf Probleme, sagt Maria Gall Prader. Hier seien zusätzliche Sprachkurse notwendig, „und sie sollten auch verpflichtend sein.“ Weiters plädiert Maria Gall Prader dafür, dass auch erwachsene Frauen verpflichtend Sprachkurse absolvieren müssen: Dadurch könnten sie mehr Selbst-

Christof Oberrauch: „Wir beurteilen alle Mitarbeiter gleich – unabhängig davon, ob sie Einheimische oder Immigranten sind“

Abdelouahed El Abchi: „Der vorliegende Gesetzesentwurf ist in einigen Punkten zu hart“

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ständigkeit erreichen, sich besser um die Belange ihrer Familien kümmern und leichter Kontakte zur einheimischen Bevölkerung knüpfen. Dabei ist sie sich bewusst, dass viele dieser Frauen Analphabetinnen sind: „Ich habe selbst eine solche Gruppe von Frauen unterrichtet. Sie konnten innerhalb von kurzer Zeit lesen und auch in Druckschrift

schreiben. Es ist beeindruckend, wie viel Selbstvertrauen sie dadurch gewonnen haben!“

Unterschiedliche Werte und Anfangsschwierigkeiten. Ab-

delouahed El Abchi stammt aus Marokko, lebt aber schon seit Jahren in Südtirol. „Wer in Südtirol lebt, muss nicht nur Deutsch oder Italienisch können, sondern

Maria Gall Prader: „Migrantenfrauen sind oft Analphabeten; ihnen muss geholfen werden“

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auch Sarnerisch und Pusterisch sprechen“, sagt er. Auch sei es für Menschen von außerhalb anfangs schwierig zu begreifen, welche Werte hier wichtig sind und warum: Während beispielsweise im arabischen Raum die Gruppe sehr wichtig sei, zähle in Europa mehr das Individuum. Auch sei Pünktlichkeit in seiner Heimat Marokko nicht sehr bedeutend:

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Herbert Dorfmann: „Wir dürfen Konflikte, die es bei der Zuwanderung gibt, nicht beschönigen, sondern müssen klare Spielregeln setzen und den Prozess der Integration aktiv begleiten“

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Man komme eben zu spät, und jeder habe dafür Verständnis. Er zeigt aber auch auf, dass das „Wir“ und die „Anderen“ in der Diskussion auch gut zu einer anderen Südtiroler Realität passen – jener zwischen deutsch- und italienischsprachigen Südtirolern: „Wer in der Via Palermo oder Via Milano in Bozen ins Café geht, findet dort beispielsweise keine deutschsprachige Tageszeitung und wird wohl auch kaum eine deutsche Antwort erhalten“. Was die Vereine und ihre mögliche Integrationsarbeit betrifft, so weiß El Abchi gar von einigen Sportvereinen, die sich weigern, Ausländer in den Verein aufzunehmen – hier sei noch ein Umdenken notwendig. Die in der Landesregierung angedachte Regelung, eine fünfjährige Ansässigkeit vorweisen zu können, um Sozialleistungen zu erhalten, sieht er kritisch: „Wer nach Südtirol kommt, braucht am Anfang Hilfe, die man als Starthilfe zeitlich begrenzen könnte. Nach fünf Jahren braucht man keine Hilfe mehr.“ Hier widerspricht Landeshauptmann Durnwalder vehement: „Es gibt viele Südtiroler, die ebenfalls finanzielle Hilfen brauchen, und diese leben wesentlich länger als fünf Jahre im Land“.

Unterschiedliche Lebenswirklichkeiten. Der Unternehmer

Christof Oberrauch meinte, dass die zunehmende Einwanderung im Grunde verdeutliche, „wie gut es uns geht“. Im Vergleich zur Auswanderungswelle in den 50er und 60er Jahren hat sich die Medaille nun gewendet. „Wir Unternehmer brauchen ausländische Mitarbeiter, und

Antony Kibira: „Der Integrationsprozess kann nur funktionieren, wenn wir uns gegenseitig als Menschen begegnen und sehen“

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wir beurteilen alle Mitarbeiter gleich, unabhängig davon, ob sie Einheimische oder Immigranten sind. Genauso verlangen wir aber von allen dieselben Rechte und Pflichten“, meint er. Auch wenn einzelne Schritte beim Aufeinander-Zugehen misslingen, so ist das noch kein Ende im Prozess, sagte Kooperator Antony Kibira: „Wir dürfen immer wieder lernen, menschlich miteinander umzugehen.“ Und in der oft geäußerten Angst, dass wir unseren Glauben an den Islam verlieren, hält er den Menschen kritisch den Spiegel vor: „In jeder Begegnung habe ich jemanden, der mich in Frage stellt: Wer bist du? Was ist dir wichtig? Was ist dir heilig? Wenn man etwas wirklich hat, wird man dies nie verlieren.“ In Bezug auf das Südtiroler Regelwerk, das Leistungen und Ansprüche definiert, zeigt Antony Kibira pointiert die Unterschiede zwischen den Lebenswirklichkeiten von Südtirolern und Migranten auf: Wie könne man beispielsweise einem Mann aus Uganda erklären, was eine überfüllte Wohnung sei, wenn er doch bisher in seiner Heimat gewohnt war, sich zwei Zimmer mit zehn Familienmitgliedern zu teilen? Die Diskussion zeigte einmal mehr, dass Integration ein fortwährender Prozess ist, genauso wie das Gesetz, von dem der Landeshauptmann jetzt schon sagt, dass es nur einen Rahmen schaffe, aber nicht „die“ Lösung schlechthin sei.

annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 9


Schutzengel in Gelb 13 Schülerlotsen sorgen in der Gemeinde Brixen für einen sicheren Schulweg. Was gilt bei den Schutzengeln in Gelb als besondere Herausforderung, und was macht ihnen besonders viel Freude?

F

amilien mit Kindern, die ins schulfähige Alter kommen, durchleben häufig vor Schulbeginn eine Zeit des Bangens, da der bislang wohlbehütete Sprössling plötzlich alleine den Weg zur Schule antreten soll. Da wird dann vorher noch ausgiebig der Gang zur Schule geübt und sämtliche Verhaltensregeln für Fußgänger durchexerziert, bis der Nachwuchs dann einigermaßen selbständig und sicher in Richtung Schule navigieren kann. Aber spätestens ab dem ersten Schultag lösen sich die meisten dieser Sorgen in Luft auf, denn an den vermeintlich gefährlichen Stellen steht dann ein kommunaler Schutzengel in gelber Schutzweste, der die junge Menschenlawine jeden Tag zuverlässig über die Gefahrenzonen geleitet.

Wachsame Augen und Durchsetzungsvermögen. Insgesamt

elf Männer und zwei Frauen haben in Brixen diese Aufgabe als Schülerlotse übernommen. Die meisten von ihnen sind bereits im

beruflichen Ruhestand; für sie ist diese Tätigkeit eine willkommene Nebenbeschäftigung, gleichzeitig aber auch eine verantwortungsvolle Aufgabe. Zwei Mal am Tag, während der Schul-Rush-Hour, wird ihnen ein wachsames Auge und eine gehörige Portion Durchsetzungsvermögen abverlangt: Sie müssen dann dafür sorgen, dass die jungen und älteren Fußgänger geordnet die Straße überqueren und zudem auch den Straßenverkehr regeln.

Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Richtiges Verhalten ist wichtig!

Ausgestattet mit der auffallenden Leuchtweste und der Signalkelle sind die Schülerlotsen bei jedem Wetter in Aktion. Natürlich geht bei dieser Aufgabe die Sicherheit immer vor, und so müssen sich sowohl Schüler als auch Autofahrer an die Regeln des Straßenverkehrs halten. Dies bedeutet: Bevor über die Straße gegangen wird, schaut man natürlich nach links und rechts, und erst wenn der Schülerlotse sich mit ausgestreckten Armen und Signalkelle in einer Hand quer zum

Marianne Messner aus Milland ist eine der 13 Brixner Schülerlotsen, welche die Schüler sicher über die Straße geleiten

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Zebrastreifen stellt – damit also den Autos das Zeichen zum Anhalten gibt –, dürfen die Schüler die Straße überqueren. Marianna Messner aus Milland, mit der wir stellvertretend für alle Lotsen sprechen, ist bereits seit fünf Jahren Schülerlotsin am Vintlerweg, „und hier ist die Einhaltung dieser Regel besonders wichtig, da der Zebrastreifen durch die Rechtskurve meist erst im letzten Moment bemerkt wird“, erzählt sie. Doch die meisten Schüler würden sich eh an die Regeln halten. Mittlerweile kennen die Millander Schüler die Schülerlotsin sehr gut und schätzen sie als ihre kurze Wegbegleiterin zur Schule. Frau Messner zeigt ihnen, wie sie sich auf der Straße richtig verhalten müssen, und bekommt dafür viel Lob. „Die Arbeit gefällt mir sehr gut, da ich Freude daran habe, den Kindern eine Hilfe zu sein und zu sehen, dass sie mir dabei freundlich begegnen“, beteuert Frau Messner.

Die Herausforderungen für die Schülerlotsen. „Der Beruf als Schülerlotse ist aber wirklich ernst zu nehmen, da man sehr viel Verantwortung trägt“, erklärt sie. Man müsse immer konzentriert sein und darauf achten, dass man keinen Fehler macht. Dabei ist die Einschätzung der 10

Fahrgeschwindigkeit der herankommenden Autos eine der größten Schwierigkeiten, und zudem muss stets darauf geachtet werden, dass keine Kinder ohne zu schauen und ohne ihre Erlaubnis die Straße überqueren. „Noch dazu ist es schwierig, den Kindern das Absteigen vom Fahrrad einsichtig zu machen, wenn sie einen Zebrastreifen überqueren wollen“, erzählt die Schülerlotsin. Besonders herausfordernd erweist sich diese Aufgabe, wenn dies den Kindern von den Eltern falsch vorgelebt wird: Steigen die Eltern in so einem Fall nicht vom Rad, tun es die Kinder genauso wenig. „Die Eltern müssen schon ein Vorbild sein!“, bestätigt sie, „doch die Schüler müssen auch lernen, dass sie selbst Verantwortung tragen und sich vergewissern müssen, ob ein Auto kommt“, meint Frau Messner. Die Schülerlotsen sind nämlich nicht immer zur Stelle – beispielsweise nach dem Unterricht am Dienstagnachmittag müssen die Schüler selbst sehen, dass sie unfallfrei über den Zebrastreifen gelangen. Natürlich wird von den Autofahrern auch ein sicheres und rücksichtsvolles Fahren erwartet, doch nicht jeder Autofahrer erfüllt diesen Wunsch. annina.ramoser@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


BRIXEN

Kinder im Mittelpunkt Das Eltern-Kind-Zentrum (Elki) feiert heuer sein 20-jähriges Bestehen. Damit hat der Verein, in dessen Mittelpunkt das Leben mit Kindern steht, sein Erwachsenenalter erreicht.

E

ntstanden ist das Elki aus der Mütterrunde, die bereits seit mehr als drei Jahrzehnten in der Cusanus Akademie ein eigenes Programm betreibt. Anfang der 90er Jahre zeigte sich, dass die Interessen von Müttern mit kleinen Kindern und jenen Müttern, deren Kinder bereits Richtung Selbstständigkeit strebten, nicht mehr unter einen Hut gebracht werden konnten. Daher wurde Anfang 1991 das Elki Brixen gegründet. Für eineinhalb Jahre bildete das Kassianeum seine Heimstatt, danach folgte ein einjähriger Zwischenstopp im ehemaligen Don-MazzaGebäude. Seit Februar 1992 ist das Elki im Dachgeschoss des Kapuzinerklosters beheimatet. „Hier fühlen wir uns sehr wohl, und zum Glück können wir hier auch weiter bleiben“, erklärt Sabine Kaufmann, die Vorsitzende des Elki. Vor kurzem hatte nämlich die Nachricht für Aufruhr gesorgt, dass die Kapuziner die Räume für andere Zwecke nutzen möchten. Doch mittlerweile gibt es Entwarnung.

Viele Angebote für Klein und Groß. Bereits das Absperrgitter

am Anfang der Treppe sowie die vielen Plakate und Bilder zeigen, dass hier die Kinder im Mittelpunkt stehen. Der große helle Raum ist in verschiedene Spielbereiche eingegliedert; neben diesem Aufenthaltsraum gehören ein Kursraum, eine Küchenecke, ein WC mit Wickelecke und ein kleines Büro zum Elki. Vormittags hat das Zentrum für Eltern und Kinder von Montag bis Freitag täglich von 9 bis 11.30 Uhr geöffnet, nachmittags steht die Einrichtung am Montag, Mittwoch und Donnerstag von 15 bis 17.30 Uhr zur Verfügung. Am Dienstag- und Freitagvormittag können Kinder auch zur Betreuung abgegeben werden. „Dieser Dienst wird besonders von jenen Mamis in Anspruch genommen, die auf keine Oma zurückgreifen können und für Behördengänge oder Zahnarztbesuch lieber ohne Kind unterwegs sind“, sagt Kaufmann.

Neben dem offenen Treff mit freiem Spiel für die Kinder bietet das Elki auch noch andere Veranstaltungen und Kurse für Klein und Groß an: Ein Renner ist dabei das Kasperletheater, das einmal im Monat auf dem Programm steht, sowie das Singen. Für die Eltern gibt es verschiedene Angebote wie die Stillgruppe, die Geburtsvorbereitung schon ab dem dritten Schwangerschaftsmonat, Babymassage und anderes mehr. Daneben stehen noch saisonale Höhepunkte wie die Faschingsfeier für kleinere und größere Kinder am Unsinnigen Donnerstag oder das Familienfest im Frühjahr auf dem Domplatz auf dem Programm.

Angebote für Familien, um Geld zu sparen. Zahlreiche Angebote

zielen darauf ab, Familien auch kostengünstige Alternativen für alltägliche Notwendigkeiten zu bieten. So können in der Faschingszeit gegen eine geringe Gebühr Faschingskostüme ausgeliehen werden. Eine feste Größe bildet seit Jahren auch der Secondhand-Tauschmarkt namens „Pumuckel“. Seit dem vergangenen Herbst ist er in der Stadelgasse beheimatet und wird sehr gut angenommen. Dort können gut erhaltene Kleidungsstücke, Spielsachen, Kinderwagen und andere Dinge, die in einem Haushalt mit kleinen Kindern nützlich und notwendig sind, zum Verkauf angeboten werden. „Der Tauschmarkt wird heuer im Sommer bis Mitte Juli geöffnet sein und voraussichtlich in der letzten Augustwoche wieder seine Tore öffnen“, kündigt Sabine Kaufmann eine bereits beschlossene Neuerung an. Ins Elki kommen Mütter, manchmal auch Väter und viele Großmütter mit kleinen Kindern. „Migrantinnen kommen oft in Gruppen zu uns, und Frauen aus dem deutschsprachigen Ausland wissen, dass sie hier im Elki sehr gut Kontakt mit anderen Frauen schließen und sich so in die Stadt besser einleben können.“ Die Mitglieder des Elki

Das Elki im Dachgeschoss des Kapuzinerklosters ist für Eltern und Kinder ein viel besuchter Treffpunkt

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wählen alle zwei Jahre einen neuen Vorstand. Diesen kurzen Wahlrhythmus erklärt Sabine Kaufmann folgendermaßen:„Wir finden nur dann Frauen, die sich im Vorstand engagieren, wenn die Dauer einer Amtsperiode überschaubar ist. Zum Glück gefällt den meisten diese Tätigkeit, und sie stellen sich bei der folgenden Wahl wieder zur Verfügung“. Denn: All diese Tätigkeiten sind nur möglich, weil engagierte Mitarbeiterinnen einen

reibungslosen Ablauf garantieren und selbst viel Freude am Gelingen des Elkis erfahren. Ein Teil der finanziellen Basis stellt der Mitgliederbeitrag dar, den die mehr als 600 Mitglieder jährlich entrichten; ein großer Teil der Finanzierung wird aber von Seiten der Gemeinde und der Landesverwaltung getragen, die damit das große Engagement im Dienste der Kinder, der Familie und der Gemeinschaft würdigt. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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INTERVIEW

Politik & Gesellschaft

„Die Sprache der Gefühle“ Ein Forschungsschwerpunkt von Professor Jürgen Steiner ist der Sprachabbau bei beginnender Demenz – und er erläutert in diesem Interview, wie Kommunikation mit an Demenz erkrankten Menschen funktionieren kann, welche Therapiemöglichkeiten es gibt – und wie Angehörige mit den Betroffenen „sprechen“ können. Herr Steiner, Demenz bringt nicht nur eine sinkende Gedächtnisleistung mit sich, sondern auch abnehmende sprachliche und kommunikative Fähigkeiten. Warum ist dieser Aspekt so wichtig? JÜRGEN STEINER: Kommunikation ist der entscheidende Faktor in unserem Leben. Eine gelingende Beziehung hängt wesentlich von der Kommunikation ab. Menschen mit Demenz leben sehr lange mit ihren Partnern, mit ihren Töchtern – und eine stressarme, teils auch gelingende Kommunikation ist wichtig im Miteinander. Es gibt einfach ein paar besondere Regeln, und diese kann man lernen. Bei dem Begriff Sprache denke ich vor allem an Lesen und Schreiben, und Aktivität in diesem Bereich schafft Selbstvertrauen und hält aufrecht. In welchen Stufen erfolgt der Sprachabbau bei Demenz? Ich muss ganz ehrlich sagen, ich tue mich schwer mit Klassifikationen und festgelegten Abbaustufen,

Vortrag Sprache und Demenz – Was sollten Angehörige wissen, was können sie tun? Brixen, Cusanus Akademie Donnerstag, 24. März, 20 Uhr Eintritt frei

Prof. Dr. habil. Jürgen Steiner wurde 1957 in Köln geboren und leitet seit 2005 den Studiengang Logopädie an der Hochschule für Heilpädagogik in Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte sind der Sprachabbau bei beginnender Demenz, die Prävention von Spracherwerbsstörungen und die Dialogische Aphasietherapie. 12

denen dann noch bestimmte Zeitvorstellungen zugeordnet sind. Die Verläufe sind individuell. Vielleicht gibt es, wenn wir uns wieder auf die Kommunikation beziehen, folgende Qualitätssprünge: Kommunikativ hilflos – orientierungslos – schutzlos. Wie können Angehörige angemessen reagieren? Was sollte man bei der Kommunikation mit dementen Menschen beachten? Wir müssen die Ansprüche in Gesprächen herunterschrauben. Tatsächlich ist Kommunikation ja dazu da, Beziehungen aufrecht zu erhalten und nicht nur Informationen auszutauschen: „Kontakt vor Information“ wäre eine gute Formel. Auf der informativen Seite sollte der rote Faden gesichert werden; wir können Schlüsselworte wiederholen, das Tempo rausnehmen und das Thema im Nebenbei immer wieder nennen. Gefühle aufgreifen, Gefühle bestätigen, an Gefühlen teilhaben wäre ein weiterer Punkt. Konflikte vermeiden, sich selbst bei Angriffen innerlich abgrenzen, auf sich selbst achten, externe Gesprächspartner suchen. Ich glaube, hier bedarf es einer Anleitung, denn das lernt sich eben nicht so leicht von selbst – vor allem, wenn es mein eigener Partner ist, mit dem ich rede. Welche Möglichkeiten der Kommunikation haben DemenzPatienten im fortgeschrittenen Stadium, und welche Möglichkeiten der Kontaktaufnahme haben Angehörige mit ihnen? Was bleibt, ist die Sprache der Gefühle, der Körper, die Atmung. Wir sollten dann eventuell weniger sprechen. Menschen, die weit mit ihrer Demenz sind, können Gefühle wahrnehmen und Gefühle ausdrücken. Wir können also etwas teilen. Wir können

Kontakt aufnehmen über den Körper, wir versuchen aufzunehmen, was kommt, wir können gemeinsam atmen, gemeinsam laufen, uns an den Händen halten, uns anlächeln, uns streicheln – das sind schöne Körpergespräche… Sie plädieren dafür, nicht nur Betroffene zu therapieren, sondern immer auch die Mitbetroffenen – sprich Angehörige oder Betreuer – mit einzubeziehen. Warum? Die schnelle Antwort ist: Zum Gespräch gehören eben zwei. Beide Gesprächspartner, ob mit einer degenerativen Erkrankung oder ohne, müssen lernen, ihr Gespräch anzupassen. Je weiter die Demenz voranschreitet, desto mehr Verantwortung liegt beim gesunden Partner. Sie haben eine eigene Methode der Therapie für demente Menschen entwickelt, „Kodop“. Was wird dabei gemacht? „Kodop“ heißt Kommunizieren, dokumentieren, präsentieren. Die Therapeutin führt ein dichtes Gespräch mit ungeteilter Aufmerksamkeit. Ein Stück des Lebens im Hier und Jetzt oder in der Vergangenheit soll aber nicht nur besprochen werden. Ziel ist das Erstellen eines kleinen biografischen Textes. Dieser Text hat mit mir zu tun – ich erkenne mich in meinem Leben wieder. Die Logopädin ist freundliche Sekretärin und bezieht den Partner ein, indem sie nachfragt, ihn eventuell zum anschließenden Mitlesen auffordert oder zum konzentrierten Zuhören, wenn der Text fertig ist. Letztlich entsteht nach einem Zwiegespräch ein Werk, ein Text-Werk. Und dieses bleibt. Bleibt für solche Therapien in Zeiten, in denen das Sparen angesagt ist, überhaupt noch die nötige Zeit? Und fehlt sie nicht

manchmal schon für die nötige Beratung der Patienten und ihrer Angehörigen? Das Gesundheitssystem denkt heute in Kosten-Nutzen-Alternativen. Wenn wir die Medikamente reduzieren können, wenn die Pflegenden sich besser fühlen und weniger Burn-Out oder psychosomatische Erkrankungen haben, wenn die Einweisung in ein Pflegeheim hinausgeschoben werden kann, dann haben wir ganz klare Erfolge. Es gibt aber keine Wirksamkeiten im Sinne einer Kausalität. Außerdem: Wir setzen auf eine Intervention, die Impulse setzt und in Intervallen vorgeht, also bitte keine Dauertherapie. Welche Rolle spielt die Logopädie bei der Behandlung von Demenz-Patienten, oder welche Rolle könnte sie spielen? Die Logopädin ist die Expertin für Sprachangebote auf einem angepassten Niveau. Sie kennt sich aus in der Kommunikation unter erschwerten Bedingungen. Im Hinblick auf Lesen und Schreiben begleitet sie direkt Betroffene, für die Arbeit gegen das Verstummen stellt sie Patientengruppen zusammen oder bezieht die Angehörigen in ihre Arbeit ein. Eventuell ist sie auch Beraterin der Pflege. Alle Aktionen dienen der Aufrechterhaltung von Aktivität und dem Anpassen der Kommunikation. Logopädie ist immer Teil eines Gesamtkonzeptes. Die Pflege von Personen mit Demenz erfolgt zu einem großen Teil durch Angehörige. Könnten sie Aufgaben übernehmen, für die in der Logopädie die nötigen Ressourcen fehlen – oder wäre das eine Überforderung? Das Lebensgefühl der Angehörigen ist tatsächlich jenes der


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Gerichte mit Geschichte

17.3.–3.4.2011 39 Jahre Prof. Jürgen Steiner: „Kontakt vor Information ist eine gute Formel für die Kommunikation mit Demenz-Patienten.“

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Überforderung. Viele sind aber über Hinweise, wie wir Aktivität aufrecht erhalten und stressfreiere Gespräche führen können, sehr froh und dankbar. Die Angehörigen müssen aber auch darin unterstützt werden, nicht nur weitere Verantwortung zu übernehmen, sondern sie sollten sich ein zweites Leben mit Außenkontakten, Entlastungen, aufbauenden Erlebnissen, mit Gesprächskreisen Gleichbetroffener aufbauen. Auch das ergibt sich nicht von selbst, sondern bedarf einer Anleitung, weil sonst Resignation und Traurigkeit dominieren. Ich muss selbst für mich sorgen, damit ich für meinen Partner sorgen kann – das ist eine sinnvolle Devise.

Kann man auch vorbeugend etwas tun, um dem kommunikativen Rückzug im Alter entgegenzuwirken? In der Schweiz gibt es eine große Bank, die „UBS“ heißt. Wir können uns eine kleine Demenzprävention so vorstellen: Das U steht für „use it or lose it“ (nutze es oder du verlierst es), das B steht für „besides routines“ (also die kognitive Herausforderung suchen und nicht nur Kreuzworträtsel betreiben) und das S steht für „train new motor skills“ – also Herausforderung für den Körper suchen. Eine phantastische Herausforderung ist übrigens das Tanzen. Monika Obrist Leserbrief an: echo@brixner.info

Vorstellung der „Eisacktaler Kost“ am 16. März 2011 um 11 Uhr in den Lauben von Brixen. Bestaunen Sie die schön gedeckten Tische der „Eisacktaler Kost“-Betriebe und verkosten Sie ein typisches Gericht!

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Für einen guten Zweck z Gleich drei Serviceclubs organisieren im März Veranstaltungen: Der Kiwanis Club Brixen lädt am Montag, 14. März, ins Haus Voitsberg in Vahrn, wo Christian Thuile, Leiter der komplementärmedizinischen Abteilung am Krankenhaus Meran, zum Thema „Unsere Zeiten machen krank – ich halte mich gesund!“

referieren wird. Am Samstag, 26. März, veranstalten dann der Lions Club Brixen und der Zonta Club Brixen ein Konzert der „Peppers“, dem Jugendorchester Südtirol unter der Leitung von Irene Troi. Zwischen den Stücken lesen Margot Mayrhofer, Stefano Simoncelli, Gebhard Dejaco und Roberto Scaggiante poetische

Texte, Lucia und Antonio de Sarro bringen eine Tango-Einlage. „Futura“, so der Titel der Veranstaltung, findet im Forum Brixen statt mit Beginn um 18 Uhr. Der Erlös dieser Veranstaltung geht an das Projekt „Sonneninsel“, einem Nachsorgezentrum der österreichischen Kinder-KrebsHilfe. wv

P&G

Politik & Gesellschaft BRIXEN

Treffpunkt für Frau und Mann z Seit Dezember setzt sich die Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen aus neuen Mitgliedern zusammen. Die fünfjährige Amtsperiode startete für die Frauen und Männer der Kommission auch gleich mit einer Klausurtagung, um sich über die künftige Ausrichtung und Tätigkeiten in den nächsten fünf Jahren bewusst zu werden. Ein Fixtermin ist dabei die Veranstaltung am „Tag der Frau“ – die jetzt unter dem Titel „breakpoint“ sowohl Frauen und Männern einen angenehmen Treffpunkt bieten soll,

kurz

notiert

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um Veränderungen in Gang zu setzen oder zu diskutieren. In der ersten Ausgabe des „breakpoint“ werden sich die Mitglieder der Kommission vorstellen, über ihre geplanten Tätigkeiten erzählen sowie einen ersten Kontakt mit allen interessierten Brixnerinnen und Brixnern knüpfen sowie fragen, was sich diese denn von der Kommission wünschen oder auch nicht wünschen. Die Unterhaltung kommt an diesem Abend klarerweise auch nicht zu kurz: Die Schauspielerin Monica Trettl wird für kabarettistische Einlagen

Der Weltladen der OEW, bislang in der Brunogasse angesiedelt, ist umgezogen: Er befindet sich nun in der Stadelgasse, und ab sofort kann dort auch eingekauft werden. Die offizielle Eröffnung hingegen erfolgt am 19. März um 11 Uhr.

sorgen, während „Anja & friends“ den Abend musikalisch umrahmen. Der breakpoint 2011 findet

am 8. März um 20 Uhr im Hotel Grüner Baum in Stufels statt; alle sind herzlich willkommen! db

Die Stadtpolizei Brixen hat im Jahr 2010 rund 6.026 Verwaltungsstrafen ausgestellt – das sind 3,06 Prozent weniger als im Vorjahr. Darunter fallen unter anderem fünf Führerscheinentzüge wegen Trunkenheit am Steuer, 317 Diebstahl- oder Verlustanzeigen und die Aufnahme von 50 Unfällen mit 28 Verletzten.

Brixens Bevölkerung wächst weiter: Derzeit leben 20.698 Menschen in der Gemeinde, also 117 mehr als im Vorjahr. 622 Personen sind aus anderen Gemeinden Südtirols hergezogen, 133 stammen aus anderen italienischen Provinzen und 133 aus anderen Staaten.


NACHGEFRAGT

„Erziehung zur und durch Musik“ ELISABETH ANGERER, Musiklehrerin an der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ und Koordinatorin für das Lehrpraktikum am Konservatorium, über das zehnjährige Bestehen der Musikklasse an der „Wolki“. Frau Angerer, seit zehn Jahren gibt es nunmehr an der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ den Musikzug. Welche sind die besonderen Zielsetzungen? Nach der Auflösung der am Konservatorium in Bozen angegliederten Mittelschule entstanden an fünf Orten Südtirols Mittelschulen mit musikalischer Ausrichtung, so auch in Brixen. Ziel war es, die musikalische Ausbildung zu dezentralisieren. Das Motto unserer Schule lautet: Erziehung zur Musik, Erziehung durch die Musik. Im Musikzug werden zunächst die für Regelschüler vorgesehenen Inhalte vermittelt, allerdings in vertiefter Form.

Was waren die Höhepunkte im Verlauf der zehn Jahre? Jedes Frühjahr wurde ein größeres fächerübergreifendes Projekt durchgeführt. Als besonders gelungen sehe ich die Darbietung „Ich, Wolferl“ im Mozartjahr 2006. Auch die Vorstellung „Feuer, Erde, Luft und Wasser“ war ein Augen- und Ohrenschmaus. Gerne erinnere ich mich auch an die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb „Jugend singt“. Wie feiert die „Wolki“ das zehnjährige Bestehen des Musikzugs? Ende März geben wir das „Intermezzo... 10 Jahre Musikzug“ zum Besten. Dieses Hauptprojekt mit

viel Musik, Tanz und Szene führen wir viermal in der Aula Magna des Realgymnasiums auf. Dabei wird uns Oswald von Wolkenstein, prominenter Namensgeber und einäugiger Minnesänger, höchstpersönlich die Ehre geben. Am „Tag der Musik“ im April wird der Unterricht in den Musikklassen aufgelöst, und es gibt Workshops zu musikalischen Themen, Lern- und Spieleangebote, Referate und Sketches. Im Juni schließlich veranstalten wir das „Gasslspielen“: An verschiedenen Punkten der Altstadt bieten Schülergruppen Instrumentalstücke dar. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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BRIXEN

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„Accendi il tuo futuro“

Wer möchte zur Feuerwehr?

Nationalitäten“, wie Direktor Alberto Conci betonte. Stadträtin Magdalena Amhof betonte in ihrer Rede die Wichtigkeit einer funktionierenden Berufsbildung für die Zukunft der Jugendlichen. Dem offiziellen Teil folgten Führungen durch sämtliche Schulungsräume und Laboratorien; einige lokale Unternehmen präsentierten ihre Betriebe. wv Foto: Willy Vontavon

z Die Landesberufsschule „Enrico Mattei“ lud kürzlich unter dem Motto „Accendi il tuo futuro“ zum „Tag der offenen Tür“. Direktor Alberto Conci begrüßte in seiner Rede die zahlreich anwesenden Gäste und erklärte, dass die Veranstaltung Eltern und interessierten zukünftigen Studenten einen Einblick in das Wesen der Schule geben solle. Die italienische Landesberufsschule sei „ein Beispiel, wie Integration funktionieren kann“, sagte Vize-Bürgermeister Gianlorenzo Pedron, denn schließlich „studieren hier Schüler aus 15 verschiedenen

BRIXEN

Im Gedenken an Brixens heilige Bischöfe

monatlich, halten Lager ab oder nehmen an sonstigen Veranstaltungen teil, werden zudem im technischen Bereich ausgebildet und so für spätere Einsätze vorbereitet. „Mittlerweile wird der Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr Brixen zum Großteil durch die Arbeit der Jugendfeuerwehr gesichert: So traten seit Bestehen der Jugendgruppe acht Mitglieder in den aktiven Dienst über“, erläutert Kommandant Hubert Lanz. Derzeit sucht die FF Brixen nach Jugendlichen zwischen 12 und 16, die bei der Jugendgruppe mitmachen möchten. Diese können sich bei der Feuerwehr Brixen, Telefon 0472 831444, info@feuerwehr-brixen.org melden. Außerdem freut sich die FF Brixen auch über jeden Erwachsenen, der sich für den aktiven Feuerwehrdienst entscheidet. db

faktur, die sich heute im Diözesanmuseum in Brixen befindet. Der 5. Februar ist der Todestag des hl. Albuin. Die Reliquien des hl. Ingenuin wurden um 963 in der Bischofskirche von Brixen, jene des hl. Albuin um 1141 in den Hochaltar übertragen. Beim barocken Umbau des Brixner Domes kamen die Reliquien dieser Heiligen auf den Kassiansaltar im Nordschiff. Ihre Häupter und jener des Hl. Hartmann werden getrennt in silbernen Büsten aufbewahrt, an ihrem Fest den Gläubigen zur Verehrung gezeigt und bei der Kassiansprozession mitgetragen. amm Foto: Oskar Zingerle

z Am 6. Februar feierte Dompropst Generalvikar Josef Matzneller die großen heiligen Bischöfe Ingenuin und Albuin in einem Festgottesdienst am Vormittag und in einer feierlichen Vesper am Nachmittag im Dom zu Brixen. Ingenuin und Albuin standen in ihrer Zeit im regen Austausch mit den Herrschern; heute würde man sie politisch engagierte Bischöfe nennen. Ingenuin lebte zur Zeit der Völkerwanderung am Ende des 6. Jahrhunderts als Bischof von Säben. Das kaiserliche Rom war untergegangen, die Romanen Rätiens brauchten Hilfe, und so wandte sich Ingenuin an den Kaiser in Byzanz. In der Folge wurde für 600 Personen Lösegeld gezahlt. Ingenuin stand bei den großen innerkirchlichen Auseinandersetzungen auf der Seite des Kaisers. Bischof Albuin hingegen stammte aus einer Kärntner Familie und scheint um 975 als Bischof von Brixen auf. Er war Ratgeber von Kaiser Otto II., Heinrich II. und Otto III., die seine Dienste mit zahlreichen Schenkungen bedachten. Das bedeutendste Erinnerungsstück an Albuin ist die purpurne Kasel aus der byzantinischen Manu-

z Zwei Mädchen und acht Buben bilden derzeit die Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Brixen – wobei sich heuer die Gruppe auf vier Mitglieder reduzieren wird, weil die „Jungfeuerwehrler“ aus dem Jugendalter rausgewachsen sind. Die Nachwuchsgruppe der FF Brixen besteht seit dem Jahr 2006; aufgenommen werden dabei Mädchen und Buben von 12 bis 16 Jahren, während ältere Jugendliche bereits in die aktive Erwachsenenmannschaft eintreten können. „Die Jugendgruppe setzt sich zum Ziel, in den Jugendlichen den Sinn für Nächstenliebe, Kameradschaft, Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft zu wecken und diese zu fördern. Auch die körperliche und geistige Ertüchtigung ist Teil der Jugendarbeit“, erläutert Jugendbetreuer Robert Burchia. Die Nachwuchs-Feuerwehrleute treffen sich dabei zwei Mal

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Menschen & Meinungen

Foto: Oskar Zingerle

„20 KILO SIND NICHT VIEL“: Pater Paul Pezzei ist mit wenig Gepäck und vielen Ideen nach Nicaragua abgereist

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PORTRAIT

„Dann durfte ich wieder gehen“ PATER PAUL PEZZEI, Comboni-Missionar aus Mühlbach, über seine Entscheidung, Priester zu werden und seine Missionstätigkeit in Süd- und Mittelamerika.

W

enn dieser „Brixner“ gedruckt ist, ist Pater Paul Pezzei schon längst in Nicaragua. Am letzten Wochenende im Jänner nahm der begeisterte Missionar Abschied von seiner Heimat, und dabei hatte er schon geglaubt, für immer dableiben zu müssen. Heimweh, das habe er nie verspürt: „Unterwegs zu sein gehört einfach zum Paul dazu.“ Dennoch ist ein leises Zittern in seiner Stimme zu hören. Drei Jahre lang wird er in Nicaragua bleiben, wird mit den Menschen reden, Pfarreien und Schulen besuchen, Vorträge halten und von seiner Berufung erzählen, seinem Leben, seinem Glauben, seinem Gott.

Die Entscheidung, Priester zu werden. Die Vision eines Lebens

als Missionar habe ihn kurz vor der Matura endgültig in ihren Bann gezogen: „Ich hatte einen

Landwirtschaft. Dort traf er dann auch endgültig die Entscheidung, Priester zu werden. „Ich war mit einem Missionar unterwegs, um einen anderen Missionar zu besuchen. Wir befanden uns im Auto. In einer Kurve trafen mich die Strahlen der Sonne mitten ins Herz, und ich hörte eine innere Stimme, die mir sagte, dass ich noch in diesem Jahr Priester werden würde.“

Seine Arbeit in Südamerika. Paul

Pezzei verspürte Angst, Unsicherheit, „und irgendwann dachte ich dann, warum eigentlich nicht?“ Nach der Priesterweihe kehrte er nach Peru zurück in die Bergbaustadt Cerro de Pasco. Der Ort liegt auf einer 4700 Meter hohen Hochebene in den Anden und zählt zu den höchstgelegenen Städten der Erde. Zuerst war er dort Kooperator, dann Pfarrer, und schließlich wurde Paul Pezzei

„Unterwegs zu sein, das gehört einfach zum Paul dazu“_ Pater Paul Pezzei Onkel bei den Comboni-Missionaren, der uns immer wieder wunderschöne Briefe geschickt hat.“ Es habe lediglich drei Tage in seinem Leben gegeben, an denen er nicht wusste, was er eigentlich werden sollte: „Das waren die schlimmsten Tage meines Lebens.“ Als Jugendlicher wollte er Architekt werden, später wollte er zur Marine gehen, dann wieder Taucher werden und irgendwann gar Geologe. „Aber da war mir überall zu viel Mathematik dabei.“ Bereits vor seiner Priesterweihe arbeitete Paul Pezzei in der Mission, wollte andere Möglichkeiten des Wirkens erkunden, kümmerte sich in Peru um die Bauern und ihre

nach Trujillo, die Stadt des ewigen Frühlings an der Pazifikküste, versetzt. In Trujillo arbeitete er vor allem mit den Jugendlichen, denn bei denen kommt der Missionar mit der frechen Stehfrisur und dem verschmitzten Lächeln immer gut an. Dann zog es ihn wieder in die Höhe nach Huaròn, einer Bergbaustadt auf 4.550 Metern. Die Luft hat dort 40 Prozent weniger Sauerstoff, und das Wasser kocht bereits bei 70 Grad. Kopfschmerzen und Koka-Tee waren in den ersten Wochen an der Tagesordnung. Nach zwei Jahren schickte man ihn nach Graz, damit er in seiner herzerfrischenden und offenen

Art bei jungen Leuten das Bewusstsein für die moderne Mission wecken konnte. Zehn Jahre blieb er dort und fing irgendwann an, Chinesisch zu lernen, „damit ich wieder wegkomme.“

Aufbruch ins Ungewisse. 1995 durfte Pezzei dann endlich wieder zurück in sein Peru, nach Cerro de Pasco und später nach Lima. Im ganzen Land war er unterwegs, erzählte im Urwald und an der Küste von den Licht- und Schattenseiten im Leben eines Missionars. Über sechs Jahre sollte er dort bleiben, ehe man ihn nach Chile sandte. Dort hatte er aber nie das Gefühl, wirklich wichtig zu sein. Nach drei Jahren wurde Paul Pezzei von Chile nach Milland zurückgerufen. Er sollte sich dort um die Zeitschriften des Ordens kümmern und Vorträge halten. „Das ist nicht unbedingt meine Welt, aber wer sollte mich denn in dieser Arbeit ablösen?“ Die Ablöse kam dann ziemlich unerwartet: „Giampietro Pellegrini wollte aus Peru zurückkehren und zeigte Interesse für meine Tätigkeit. Ich war also wieder frei.“ Man bot Paul Pezzei an, in ein Land zu gehen, in dem sich vieles noch im Aufbau befindet. Er konnte wählen zwischen Ecuador, Kolumbien, Mittelamerika und Mexiko, „und da entschied ich mich für Mittelamerika, weil ich dieses Gebiet noch überhaupt nicht kenne.“ Nicaragua gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Die Menschen, zu denen er geht, sind Fischer mit kleinen Booten: „Reis und Bohnen, recht viel mehr gibt es dort nicht.“ Er bricht auf ins Ungewisse, ohne einen bestimmten Auftrag, hat in seinem Wirken volle Freiheit. Im Gepäck, „20 Kilo sind nicht viel“, neben einem einzigen Paar Schuhe jede Menge Ideen: Er möchte Besinnungstage anbieten,

eine Berufsschule gründen und einfach für die Menschen da sein. In drei Jahren will er wieder zurück sein, gerade rechtzeitig zu seinem 70. Geburtstag.

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Steckbrief

Paul Pezzei wurde am 10. November 1944 als ältestes von sechs Geschwistern in Bruneck geboren. Sein Vater war damals im Krieg, die Mutter war während der Schwangerschaft in ihr Elternhaus nach St. Lorenzen zurückgekehrt. Kindergarten und Volksschule besuchte Paul Pezzei in Mühlbach, die Mittelschule in Brixen. Nach der Matura am wissenschaftlichen Lyzeum in Brixen ging er für zwei Jahre ins Noviziat in Mellatz am Bodensee, um sich auf das Ordensleben bei den Comboni-Missionaren vorzubereiten. Anschließend studierte er in Bamberg, München und Würzburg Theologie und erlernte über Kontakte mit Studenten aus Lateinamerika nebenbei die spanische Sprache. Mit 29 Jahren wurde er im Brixner Dom zum Priester geweiht, seine Primiz feierte er in seinem Heimatort Mühlbach. Als Missionar war er in Peru und Chile, in Graz und Milland tätig. Seit Februar befindet sich Paul Pezzei in Nicaragua. 19


Menschen & Meinungen

BRIXEN

Im Ruhestand z Der Hauptinspektor der Brixner Staatspolizei, Giuseppe Di Gianantonio, trat im Februar in den Ruhestand. Der aus Sand in Taufers stammende Polizist hat sich 1976 in die Polizeischule in Bozen eingeschrieben. Er arbeitete in Bozen, Sterzing und seit 1981 in Brixen, wo er 1997 nach der Pensionierung von Graziano Pomidori zum Kommandanten der Abteilung Verkehrspolizei ernannt wurde. Nun, in seinem Ruhestand,

möchte Giuseppe Di Gianantonio zunächst eine Pause einlegen und sich dann im sozialen Bereich engagieren. Die Gemeindeverwaltung der Stadt Brixen, Vertreter der Staatspolizei und der Stadtpolizei, der Carabinieri und der Finanzwache trafen sich bei einem Empfang, um Di Gianantonio zu verabschieden. Sie lobten dabei die stets gute Zusammenarbeit sowie Professionalität des scheidenden Hauptinspektors. db

M&M Menschen & Meinungen Foto: Oskar Zingerle

BRIXEN / FELDTHURNS

Vizepräsident des HGV

Der Spruch vom Much

I woaß schun, prum a poor Politiker dagegn sein, faschistische Relikte wegzitian. Sie hobn an Ångst, dass sie selber a gemoant sein...

kurz

notiert

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Claudia Tilk aus Brixen ist mit 717 Entlehnungen die neue Jahresleserin der Stadtbibliothek. Die junge Mutter lieh neben Kinderbüchern und Romanen auch Filme und Sachbücher aus. Mit 706 Entlehnungen ist Daniela Brunazzo aus Albeins die zweitfleißigste Leserin, gefolgt von Birgit Bernardi aus Brixen mit 663 Entlehnungen.

z Helmut Tauber vom Hotel „Taubers Unterwirt“ in Feldthurns und Thomas Walch vom Hotel „Cristallo“ in Toblach sind die beiden neuen Vizepräsidenten des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV). Der Feldthurner Hotelier war jahrelang Mitglied in der HGJ; im Jahr 1991 wurde er erstmals in die Landesleitung gewählt, in der er bis 2003 tätig war. Anschließend hatte Helmut Tauber die Funktion des Landesobmannes der HGJ inne und ist seit über zwei Jahren auch in der Landesleitung sowie im Vorstand des HGV aktiv. Zudem

bekleidet Tauber die Funktion des Gebietsobmannes Brixen und Umgebung des HGV und des Ortsobmannes in Feldthurns. Weiters ist er auch Mitglied des Vorstandes der Einkaufsgenossenschaft „hogast“. „Mit Helmut Tauber und Thomas Walch ist nun die junge Generation in eine verantwortungsvolle Position nachgerückt“, meint HGVPräsident Walter Meister, „beide bringen Erfahrung und Kompetenz mit, vor allem in den wichtigen Bereichen Online-Marketing und soziale Netzwerke im Internet.“ db

Der bisherige Geschäftsführer des Tourismusverbandes Eisacktal, Peter Righi, hat seine zehnjährige Tätigkeit im Verband beendet. Die SMG wurde für ein Jahr mit der Geschäftsführung beauftragt – dafür wird Thomas Plank von der SMG-Destinationsabteilung mit den bisherigen Mitarbeitern ein Team bilden.

Josef Ploner wurde SVPBezirksseniorenleiter. Seine Vertreterin ist Marianne Überbacher Unterkircher; weitere Mitglieder sind Johann Gasser, Waltraud Plaickner Prader und Esther Kerer Blasbichler. Gisela Seebacher Überbacher vertritt die Senioren im allgemeinen Bezirksausschuss von Brixen.


O o op s

mein Hoppala

Thea Huber, leidenschaftliche Hobby-Fotografin

Mit dem Giro unterwegs Der Giro d’Italia sollte wieder einmal durch Südtirol radeln, und zum Ärger einiger Autofahrer wurden die Straßen für dieses Großereignis früh genug abgesperrt. Ausgerechnet an jenem Tag war ich mit unserem knallorangen Huber-Firmenauto unterwegs und fuhr nichtsahnend von Bozen nach Brixen. Bereits in Klausen wurde ich allerdings von der Polizei gestoppt; an ein Weiterfahren war nicht mehr zu denken. Auch Erklärungen und Überredungsversuche blieben erfolglos. Da wartete ich auf den richtigen Moment, startete einfach los und schaffte es, mich unentdeckt zwischen die vielen Werbeautos, die dem Giro vorausfahren, einzureihen. Mein knalliges Auto fiel dabei nicht sonderlich auf. Da viele Menschen am Straßenrand standen, war ich allerdings gezwungen, mit dem Strom der Werbefahrzeuge bis nach Schabs mitzufahren – bis ich mich endlich aus dieser misslichen Lage befreien konnte. Das allseits bekannte Auto blieb natürlich bei einigen Eisacktalern nicht unerkannt und sorgte für Gesprächsstoff. Ich bin mir aber sicher, dass ich das erste und auch letzte Mal mit dem Giro mitgefahren bin.

Foto: Thomas Ulrich, Archiv Mammut

Viel Spaß beim Wandern und Berg Heil!

Leser kochen für Leser

mmh!

Almond-Lemon Tea Cake (Tartine Bakery in San Francisco)

> Zutaten 95g gesiebtes Mehl 1/2 TL Backpulver 1/8 TL Salz 5 Eier 1 Vanilleschote 200g geschälte, fein geriebene Mandeln 200g Zucker 225g Butter, Raumtemperatur je 1 TL Zitronen- und Orangenschale 1 EL Mohnsamen Zitrus-Glasur je 3 EL Zitronensaft und Orangensaft 150g Zucker

> Zubereitung Den Ofen auf 175°C vorheizen. In eine Rührschüssel die geriebenen Mandeln geben, den Zucker löffelweise dazugeben und mit dem Rührgerät vermischen.

Die Butter in kleine Stücke schneiden und Stück für Stück in die Mandelmasse einrühren; etwa 5 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit rühren, bis die Masse flaumig wird. In einer anderen Schüssel die Eier mit der Vanille leicht verquirlen und löffelweise zur Teigmasse unter ständigem Rühren hinzugeben. Orangen- und Zitronenschale hinzufügen und weitere 30 Sekunden rühren. Anschließend Mehl, Backpulver, Salz und Mohnsamen der Masse unterheben. In einer Kastenform 45-55 Minuten backen. Anschließend 5 Minuten abkühlen lassen, während der Glasur-Zubereitung. Glasur kommt auf den noch warmen Kuchen. Für die Zubereitung der Zitrus-Glasur alles gut vermischen und die gesamte Glasur gleichmäßig mit einem Pinsel auf den Kuchen verteilen. Die Glasur ist das Um- und Auf und macht den Kuchen saftig.

Michaela von Lutz aus Klausen ist die erste Südtiroler Absolventin des renommierten Lehrganges „Scienze gastronomiche“ an der Universität von Pollenzo und somit eine Fachfrau der Gastronomie ersten Ranges. Den Lesern des „Brixner“ verrät sie ihr absolutes Lieblingsrezept.

Voting

Ihre Meinung online

Ergebnis der Online-Umfrage:

uns Jetzt neu bei swahl! Au r te und in gröss

„Was würden Sie von einer direkten Seilbahnverbindung Brixen-St. Andrä halten?“ 35,29% Ich bin dafür, weil diese Verbindung die Stadt und den Ploseberg in jeder Hinsicht näherbringt. 41,18% Ich bin dafür, weil es ein ökologisches Transportmittel ist, das noch dazu dem Tourismus wichtige Impulse geben kann 15,69% Ich bin dagegen, weil ich der Meinung bin, dass die dafür notwenigen Landesgelder besser genutzt werden könnten 7,84% Ich bin dagegen, weil ich fürchte, dass eine Seilbahn das Lanschaftsbild beeinträchtigen könnte

Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:

„Braucht Brixen ein neues Jugendkulturzentrum?“

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> Ja, weil es einen Beitrag zur Entwicklung der Jugendkultur in Brixen leisten kann > Ja, weil es in Brixen eine Vielzahl an jungen Musikern gibt, die auch Probelokale benötigen > Nein, weil es meiner Meinung nach wichtigere Strukturen gibt, die realisiert werden müssen > Nein, weil in Brixen schon genügend für Kultur getan wird Stimmen Sie mit! www.brixner.info 21


Menschen & Meinungen

LAMMento BRIXEN

Einen Brief? „Er geht da einfach nicht hin“, sagt der Franz zur Frieda, worauf mich beide augenblicklich vorwurfsvoll anschauen und ich mir kauernd zu überlegen beginne, wohin ich denn nicht hingehe, denn der vorwurfsvolle Blick kann gar nicht anders gedeutet werden, als dass ich hier gemeint wäre. „Du doch nicht“, erlöst mich der Franz, „es ist der Luis, der dort nicht hingeht“. Aha. Bleibt nur noch zu klären, wohin er nicht hingeht, der Luis, und warum Frieda nicht endlich zur Kaffeemaschine hingeht, denn eigentlich hatten wir schon vor gefühlten 150 Jahren zwei Macchiati bestellt. „Inzwischen hat er dem Neapolitaner zumindest einen Brief geschrieben“, sagt Frieda, „zur Versöhnung sozusagen, das ist doch schon was“. Einen Brief?, sage ich, einen Brief?? Wer schreibt heutzutage in der Ära von E-Mail, SMS und Facebook noch einen Brief??? Während ich mir gerade bildlich vorstelle, wie am Bildschirm vom Neapolitaner die Meldung erscheint, „Luis möchte dein Freund werden“ und er dann auf dessen Profil postet „Senti, Luigi, questa volta hai proprio esagerato“ und dann um die fünf Millionen Italiener den Button „Gefällt mir“ anclicken und danach der Luis „ma dai, Schorsch“ zurückschreibt, versuche ich mir auszumalen, was ich am 17. März alles unternehmen könnte, denn arbeiten werde ich nicht dürfen an diesem Tag der Einheit. Einen Tagesausflug nach Rom könnte man unternehmen. Einfach so, die Sonne genießen. Und den Neapolitaner. Und die Einheit der Italiener. Man spürt sie förmlich, diese Einheit.

Der Klänge-Sucher z Erste Fotos zeigen Hannes Kerschbaumer, wie er als vierjähriger Knirps seine Geschwister dirigiert. Seine Mami bezeichnet er demnach auch als erste Förderin seiner Kreativität. Aufgewachsen ist Hannes Kerschbaumer am Pfeffersberg, die musikalische Ausbildung genoss er an der Musikschule Brixen und am Konservatorium in Bozen. Er lernte der Reihe nach das Spiel auf der Blockflöte, am Akkordeon und Klavier sowie an der Orgel. Und in dieser Zeit war es Domkapellmeister Heinrich Walder, sein Orgel- und Harmonielehrer, der seine musikalischen Begabungen förderte. Nach überstandener Nierentransplantation konnte sich der damals 23-Jährige seinen Traum von einem Musikstudium im Ausland erfüllen: Er entschied sich für Graz und erwarb dort 2009 den Mastertitel in Komposition. Graz ist für ihn die

künstlerische Heimat geblieben, und dort möchte er im nächsten Jahr den zweiten Studientitel im Fach Komposition-Musiktheater erwerben. Mittlerweile lebt der 30-jährige Künstler in Brixen und pendelt viermal wöchentlich nach Bozen, um am Konservatorium jungen Talenten die Harmonielehre näher zu bringen. Voller Genugtuung blickt er auf erste Erfolge zurück, so auf die Uraufführung seiner Kurzoper „Buio“ in Graz, auf den Auftritt mit dem „Architte Quartet“ in Darmstadt, dem Mekka für neue Musik, und auf die Darbietung von „OtMoor“ beim Festival Transart, bei der er aus zwölf aneinandergereihten Schlagzeugen Töne wie Vogelschwärme aufsteigen ließ. Hannes Kerschbaumer bezeichnet sich als Ästheten, der sich nicht von Moden beeinflussen lässt, als „Klänge-Suchenden“, der auszieht, um neue und unerhörte Töne zu erzeugen. „Dabei will ich gar keine Inhalte vermitteln – es geht mir um den reinen Klang“ erzählt er. Derzeit bereitet er ein Stück vor, das im Mai 2011 vom Vokal-Ensemble VocalArt in Zusammenarbeit mit der Streicherakademie Bozen im Brixner Dom aufgeführt wird. Weiters arbeitet er mit der Wiener Blockflötistin Pia Palme an einem Stück fürs Festival „Klangspuren“. jb

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Pro& Contra Ist es grundsätzlich unpassend, wenn öffentliche Strukturen Klausuren im Ausland abhalten? Der Hintergrund:

Foto: Oskar Zingerle

Unter dem Titel „Skandalös! Arbeitsklausur auf einer griechischen Insel“ haben die Freiheitlichen vor einigen Tagen einen entsprechenden Beschluss der Direktion des Öffentlichen Betriebes für Pflegeund Betreuungsdienste „Zum Heiligen Geist“ in einer Pressemitteilung angeprangert. Daraufhin – und auf Drängen der Stadtregierung – hat die Direktion den Beschluss revidiert. Die einwöchige Klausur hätte für Flug und Aufenthalt von 13 Personen insgesamt 9.500 Euro gekostet.

Mathias Harrasser, Gemeinderat der Freiheitlichen: „Ich sehe keine Notwendigkeit für die Auswahl dieser Auslandsdestination“

Ja Eigentlich sollte der Umgang mit Steuergeldern durch öffentliche Verwaltungen stets umsichtig und vorbildhaft sein. An allen Ecken und Enden muss gespart werden. Der Sparstift setzt seit geraumer Zeit vor allem bei Renten und Sozialleistungen an. Gegen eine Arbeitsklausur gibt es an und für sich wenig einzuwenden. Auch kann eine Auslandserfahrung durchaus gewinnbringend sein, um den Horizont der Beteiligten zu erweitern. Eine einwöchige Arbeitsklausur für 13 Führungskräfte einer öffentlichen Einrichtung auf einer griechischen Insel abzuhalten ist allerdings ein falsches Signal. Ich sehe keine Notwendigkeit für die Auswahl dieser Auslandsdestination. Es liegt auf der Hand, dass für jedermann Griechenland als ein Urlaubsland bekannt ist. Also: Sommer, Strand und Sonnenschein. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie sich ein derartiges Urlaubsziel als idealer Ort für eine intensive Arbeitsklausur eignen sollte. Die Beherbergungsstrukturen sind fast ausschließlich auf das Wohlbefinden der Badegäste ausgerichtet, nicht auf irgendwelche Tagungen. Außerdem ist mir nicht bekannt, dass Griechenland im Bereich Seniorenbetreuung Vorbildcharakter beweist. In Südtirol, besonders im Raum Brixen, wären sicher einige gut ausgestattete Bildungshäuser vorhanden, die den reibungslosen und störungsfreien Ablauf einer Arbeitsklausur zu einem Bruchteil der veranschlagten Kosten garantieren könnten. Eine Arbeitsklausur im Ausland hat nur dann Sinn, wenn diese einen deutlichen Mehrwert mit sich bringt. Dieser Mehrwert muss klar dargelegt werden und sollte nicht der Erholung der Teilnehmer dienen. z

Helmut Pranter, Leiter des Öffentlichen Betriebes für Pflege- und Betreuungsdienste „Zum Heiligen Geist“: „Im Werdegang des ÖBPB war immer schon eine Brise Samos mit dabei“ Nein Der ÖBPB „Zum Heiligen Geist“ hat vor 15 Jahren mit Überzeugung und Courage einen Umschwung in den Brixner Altenheimen eingeleitet. Wohl wissend, von gängigen Wegen abzuweichen, haben wir es riskiert, völlig neue Betreuungsformen für Senioren einzuführen: ein weitreichendes Kontingent für Kurzzeit- und Übergangsplätze (sogenannte „Notaufnahmen“), wobei es letztere südtirolweit bis heute nur in Brixen gibt. Die Idee für jene Angebote hat damals von öffentlicher Seite keineswegs Anklang, geschweige denn Anerkennung, gefunden. Heute sind gerade diese „Produkte“ die Top-Renner unseres Leistungsspektrums. Hunderte von Bürgern finden darin eine prompte und somit doppelt wirksame Unterstützung. Ein weiteres Pilotprojekt wurde 2007 realisiert: ein eigener Wohnbereich für Menschen mit Demenz. Andere „untraditionelle“ Angebote sind im Aufbau: Tages-, Nacht- und Wochenendbetreuung als unverhoffte Antwort für viele Senioren und Angehörige in oft ausweglosen Situationen. Heute arbeiten wir an einem für Südtirol innovativen Betreuungskonzept, das mit dem Umbau des Bürgerheimes völlig neue Wohnformen mit mehr Lebensqualität für Senioren schaffen wird. Im gesamten Werdegang des ÖBPB „Zum Heiligen Geist“ war immer schon eine Brise Samos mit dabei, und stets riskierten wir durch ungewöhnliche Anschauungen „in Ungnade zu fallen“. Die Idee, auch als öffentliche Einrichtung eine wichtige Arbeitsklausur der Führungskräfte in einer ausländischen Destination abzuhalten, entspricht somit durchaus unserer Unternehmenskultur und hätte in der geplanten Form nur einen Schritt nach vorne bedeuten können. z

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Menschen & Meinungen

Umfrage

„Die Verordnung war notwendig“ Fotos: Oskar Zingerle

Die Brixner Hundebesitzer müssen sich in Zukunft an Regeln halten, um eine Geldstrafe zu vermeiden. Die Verordnung der Gemeinde sieht das Mitführen von Säckchen, Schaufel und Leine vor, verbietet den Hunden das Betreten von landwirtschaftlich genutzten Flächen und bestraft, wenn Hunde in öffentlich zugänglichen Flächen und in öffentlichen Lokalen nicht an der Leine geführt werden.

„Sono assolutamente d’accordo con questo regolamento”, erklärt Christine Laurent, „io non ho cani, ma conosco tanta gente che ha un cane e lo trovo giusto che debbano anche portarlo al guinzaglio. Se ho un cane devo anche starli dietro e pulire, perciò è giusto che ci sono delle penali.”

„Amo le bestie e sono d’accordo che debbano anche girare e non stare chiuse in un appartamento“, sagt Giuseppe Masiero. „Ma chi ha un cane deve anche pulire, perciò sono a favore della penale. Che non possano entrare nelle aree coltivate è una questione di igiene, i contadini sapranno perché lo proibiscono”.

Manuela Gross hält sehr viel von dieser neuen Verordnung und hofft, dass auch die Kontrollen effektiv durchgeführt werden: „Ich bin oft mit den Kindern draußen unterwegs; sie spielen, laufen herum, und ich muss wegen der vielen Hundehäufen dauernd aufpassen und ermahnen. Sogar den Kindern fällt es schon auf, wenn das Herrchen den Haufen nicht wegräumt.“

„Ich habe immer alles dabei und halte meinen Hund immer an der Leine beim Spaziergang“, sagt Franz Paul Markart und wäre somit eigentlich schon in Ordnung, wenn er aufgehalten würde. „Es ist nämlich richtig unsympathisch, wenn man beim Spazierengehen immer wieder auf die Hundehaufen stößt; besonders am Bachdamm entlang ist es schon sehr auffällig.“

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„Das gehört sich so und ist absolut richtig, dass sich ein Hundebesitzer verpflichten muss, den Hundehaufen wegzuräumen“, erzählen uns Gäste aus Österreich. „Für uns käme das gar nicht anders in Frage, wir sind auch heute schon mit Säckchen ausgerüstet, sobald wir mit unserem Hund spazieren gehen. Auch in Österreich gibt es diesbezüglich bereits Vorschriften, da wir auch dasselbe Problem haben.“

Heidi Terza findet es überhaupt nicht symphatisch, wenn „so viele Häufen herumliegen. Ich bin deshalb auch dafür, dass die Strafen eingeführt wurden. Mir und meinen Kindern fallen die Häufen immer öfter auf, und das ist weder schön noch hygienisch“.

Josef Oehler findet die Verordnung gut: „Besonders in den Rappanlagen sind uns die Hundehäufchen des Öfteren aufgefallen. Einige Hundebesitzer räumen brav weg, andere hingegen machen das noch nicht. Ich finde es besonders dort wichtig, wo viele Kinder spielen; dort ist es einfach nicht hygienisch.“

„Endlich ist es soweit!“, meint Gisela Watschinger. „Ich bin selbst Hundebesitzerin und ärgere mich sehr oft über andere Herrchen, da ich immer alles sauber wegräume und mit Säckchen und Leine ausgerüstet bin. Besonders der Bachdamm ist oft verschmutzt, obwohl das Wegräumen eigentlich für jedes Herrchen selbstverständlich sein sollte, der Hund kann ja nichts dafür.“


Kartenvorverkauf: 9-12 und 14 -17 Uhr im Forum Brixen

FORUM BRIXEN

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Sa 05.03.

Revue mit Ball

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Di 08.03.

Revue ohne Ball

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Einlass immer ab 19.00 Uhr – Beginn 20.30 Uhr

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Freunde und Gönner Marianna Reifer, Notburga Baumgartner, Augustin Leitner, Johann Lanz, Albert Fischer, Konrad Mair, Josef Mulser, Thomas Prossliner, Ida Huber Gasteiger, Norbert Tirler, Karin Goller, Aloisia Hofer, Hubert Fink, Carlo Damiani, Franco Morocutti, Barbara Erlacher, Claudio Larcher, Robert Ellecosta, Ewald Federspieler, Josef Stampfl, Karl Micheler, Georg Mitterrutzner, Hermann Albertini, Serafino Mcrina, Anna Mayr, Josef Putzer, Johann Gruber, Irmgard Dolliana Überegger, Irmgard Salcher, Hannelore Zipponi, Sieglinde Telsnig, Peter Stuffer, Hilda Putzer, Oswald Thomas Bergmeister, Anton Mahlknecht, Paula Hofer, Otto Prader, Imelda Zingerle, Theresia Rabensteiner, Arno Kronthaler, Alexander Plunger, Willy und Gisela Tarsia, Alfred Lindlbauer, Franz Kaser, Gertraud Ebner, Luis Plunger, Elionda Dander, Giuseppe Zuccaldi, Franz Hinteregger, Antonio De Rosa, Elisabeth Pezzei, Herta Neumair, Maria Kammerer, Petra Huber, Fulvia Perli, Hotel Dominik, Prospero Bazzoli, Josef Huber, Christoph Frontull, Ulrich Fistill, Franz und Olga Unterfrauner, Johanna Prader, Helene Mayr, Albert Salcher, Hermann Kinigadner, Marianna Kinigadner, Angelika Doyle, Johanna Heinze, Franz Castlunger, Hermine Agreiter, Marlene Dalla Torre, Notburga Brida, Petra Sigmund, Helmut Pedratscher, Gerold Perathoner, Werner Dander, Josef Reier, Hildegard Antholzer, Monika Gebhard, Johanna Zauner Ostheimer, Margit Plaickner, Brigitte Brenninger, Gerda Putzer, Evelyn Innerkofler, Siglinde Schenk, Albert Prosch, Hermann Kirchler, Walburga Lerchegger, Mauro Dellantonio, Reinhard Siebenförcher, Rosa Micheler, Hermann Hartner, Klaus Borchert, Luise Anna Gruber, Otto Rubatscher, Werner Thaler, Rosemarie Pfann, Roswitha Steinmair, Ingrid Peer, First Invest Management AG, Martin Plunger, Emanuela Pattis, Ralf und Helga Dejaco, Hedwig Oberhauser Celentano, Herta Sellemond Kerschbaumer, Joachim Kauffmann, Arthur Rienzner, Peter Widmann, Stefano Brocco,

Florian Gottardi, Silvia Klotz, Josef Troi, Frieda Barbieri, Hermine Pedoth, Walter Gasser, Renato Pastore, Helmuth Dalla Brida, Johann Zingerle, Luise Hofer, Domenico De Paola, Josef Treyer, Elisabeth Puner, Josef und Emmy Kerschbaumer, Rosa Lageder, Alex Fiaschi, Daniela Kirchler, Bruno Mahlknecht, Georg Thaler, Rudolf Schanung, Raimund Ochsenreiter, Maria Anna Pichler, Roland Unterkircher, Johann Oberhofer, Edgar Leitner, Renate und Karl Jöchler, Josef Messner, Andreas Peintner, Franz Zöggeler, Zoe Franzelin, Hans Kahl, Maurizio Sabbadin, Alois Martin Unterfrauner, Claudia Vinco, Nicola Presente, Liliane Meneguzzo, Herz Jesu Missionshaus, Martha Forer, Walter Santifaller, Gebr. Ellecosta KG, Johann Hinteregger, Erika Auer, Johanna Klapfer, Heinrich Gasser, Anton Brugger, Renate Brugger, Rosa Maria Reifer, Werner Strobl, Josef Lamprecht, Josef Larcher, Luigi Minesso, Heinrich Walder, Friedl Amort, Hermann Kaneider, Carlo Urbano Legni, Stephan Beikircher, Robert Faller, Karl Ramoser, Heinrich Lusser, Elmar Molling, Josef Gebhard, Paul Zanon, Josef Kerschbaumer, Josef Höllrigl, Helmuth Kusstatscher, Eduard Chiusole, Peter Oberrauch, Helmut Arnold, Günther Rafreider, Maurizio Morocutti, Roman Priller, Paolo Zampieri, Martina Stanek, Josef Tratter, Alfred Hinteregger, Armin Burger, Stefan Schmidhammer, Waltraud Zöschg, Thomas Schraffl, Arthur Scherer, Maria Barbara Letrari, Friedrich Schäfer, Robert Kier, Walter Sonnerer, Max Satzinger, Josef Kusstatscher, David Daporta, Otto Schenk, Anna Maria Platter, Siegfried Huber, Martin Klapfer, Berta Rott, Leo Dariz, Helga Bacher, Flora Fink, Emma Schatzer, Josef Fischnaller, Michela Panella, Franz Kaser, Maria Überbacher, Josef Reifer, Leo Natter, Karl Hornof, Irmgard Pradi, Guido Martini, Paolo Novaresi, Fabio Covelli, Peter Stubenruss, Edith Tasser, Petra Mitterrutzner, Engelbert Gatterer, Anna Unterfrauner, Manfred Bacher, Luigia Ebner, Gertrud Thaler, Paul Schmidt, Karl Wolf, Salon Astrid,


Romana Klapfer Vallazza, Josef Gummerer, Annemarie Lanz, Josef Klammer, Elsa Kofler, Otmar Michaeler, Carmen Dubois, Pietro Speranza, Richard Plank, Peter Prader, Walter Weitscheck, Veronika Antenhofer, Elisabeth Mayrhofer, Georg Pallua, Hannes Egger, Konrad Gatterer, Maria Baumgartner, Johann Thaler, Christa Keck, Christl Thaler, Waltraud Thaler, Richard Bachmann, Paul Oberrauch, Luca Tassara, Michael Pirgstaller, Veronika Wachtler, Maria Anna Oberrauch, Anna Maria Rainer Saxl, Maria Gamper, Brigitte Senoner, Roland und Edith Achammer, Annalisa Cimino, Walter Amhof, Francesco Berretta, Maria Theresia Oberhollenzer, Adolf Lamprecht, Annemarie Tauber, Elda Letrari, Robert Tauber, Franz Grossrubatscher, Johann Essner, Alois Ebner, Johann Zingerle, Albin Mitterrutzner, Gianfranco De Blasi, Anna Elisabetta Kinigadner, Georg Waldner, Petra Trettau, Volker Lutz, Ingrid Carbonari, Alois Ties, Richard Moser, Marianna Winkler, Franco Rossi, Paolo Dalla Torre, Sonia Chisté, Evelyn Ragginer, Johannes Unterpertinger, Franz Gschnitzer, Mariarosa Beatrici, Karl Heinz Bodner, Karl Mahlknecht, Dagmar Peer, Artur Trentini, Herbert Peter Brenner, Johann Oberhofer, Michael Mondini, Patrick Sparber, Leo Gufler, Maria Anna Gasser, Klaus Wolf, Claudio Pippia, Peter Fill, Renate Pirgstaller, Oswald Mair, Herta Grünfelder, Gertraud Kammerer, Gasthof Klostersepp, Marlene

Maurer, Klemens Hitthaler, Irene Valentin, Walther Dietl, Alois Happacher, Reinhold Rogen, Christa Wenter, Herbert Baumgartner, Michaela Schwienbacher, Helene Goblet, Klaus Faller, Annemarie Leitgeb, Martin Baumgartner, Helga Barth, Dagmar Siller, Franz Kaser, Luis Unterweger, Verena Ploner, Iris Fischnaller, Kongregation der Tertiarschwestern, Günther Runggatscher, Erwin Pezzei, Anton Geier, Oswald Stolz, Paul Anton Silbernagl, Irmgard Holderied, Erich Mussner, Margarethe Hofer, Brunhilde Tasser, Gabriele Fuschini, Martha Gamper, Ida Pitscheider, Frieda Heidenberger, Franz Brunner, Heinrich Feichter, Paula Gasser, Erich Barth, Heinrich Zini, Doris Enderle, Martin Unterweger, Mirjam Complojer, Karin Brunner, Urban Seppi, Roslinde Ruggaber, Franz Profanter, Wolfgang und Marianne Klammer, Rita Brunner Pedratscher, Helga Malfertheiner, Anna Maria Foppa, Anton Gamper, Anton Mair, Theresia Brugger Stockner, Karl Stockner, Albert Stockner, Georg und Renate Praeg, Markus Überbacher, August und Maria Foppa Leiter, Johann und Johanna Töll, Thomas Bauer, Flora Lanz, Bruno Mannarino, Richard Ranigler, Anna Oberhollenzer, Zita Veronika Dorfmann, Johann Kollmann, Margaretha und Siegfried Pramstaller, Leo Munter, Martha Rieder Thaler, Barbara Lerchegger, Valentina Trocker, Elisabeth Engl, Anton Plattner, Aloisia Oberrauch, Marlene Steinmann, Irene Gross, Elisa-

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Josef Holzer, Hermann Bernardi, Agnes Taibon, AVS Landesleitung, Albert Rainer, Josef und Hildegard Villscheider, Ida Fink, Paul und Maria Gasser, Anna Eder Ferdigg, Otto Vontavon, Plose Ski AG, Marianne Ladinser Mühlögger, Romeo Lissandrini, Lucia Maria Prinoth, Simon Raffeiner, Herbert Fischnaller, Anna Auer, Christine Kustatscher, Brigitte Lechner, Ferdinand Rottensteiner, Josef Prader, Walter Gasser, Deporta Management & Controlling, Stephan Malfertheiner, Alfred und Edith Rieder, Regina Stockner, Carmen Kostner, Alois und Karoline Mitterer, Walter Mitterrutzner, Hilde und Ernst Seyr, Alexander Fusco

Diese Liste enthält alle Freunde und Gönner des „Brixner“, die ihren Beitrag bis 15. Februar 2011 überwiesen haben bzw. deren PostErlagscheinsquittung uns bis zu diesem Tag erreicht hat.

Sie wollen „Freund“ oder „Gönner“ unserer Zeitschrift werden? Südtiroler Volksbank:

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FOTOBAND ÜBER DIE BAUTEN VON OTHMAR BARTH

Kunst & Kultur

Wiedersehen mit Architektur

Für die Ausstellung „rivedere Barth wiedersehen“ und der gleichnamigen Publikation haben 13 Fotografen die Gebäude des Brixner Architekten Othmar Barth mit der Kamera eingefangen. Ein Erfahrungsbericht von Arno Dejaco.

W

enn ein Grafiker über die Kunst der Architektur mit Fotografen spricht und dann darüber schreibt, so ist diese verwobene Mediennutzung vielleicht genau im Sinne der Fotoausstellung und des Bildbandes „rivedere Barth wiedersehen.“ Ein modernes Wiedersehen mit einer modern gebliebenen Architektur, die den harten und natürlichen Kampf aller Dinge gegen die Zeit vorerst zu gewinnen scheint.

Aber der Reihe nach. Ich schrei-

be als ehemaliger Redakteur des „Brixner“, als vorzeitiger Architekturstudienabbrecher, als Architektensohn, als einer der Fotografen dieser Ausstellung und vor allem als ein langjähriger Barthgebäudenutzer. Und diese war die erste Erkenntnis, die sich mir im Laufe dieser spannenden Arbeit offenbarte. 15 ganze Jahre lebte ich darin. Im Barth-Kondominium in der

Kassianstraße lernte ich reden und gehen. Ich lernte das Schreiben und verlernte manchmal das Lachen in den Komplexen namens Volks- und Oberschule. Es ist kein Wunder, dass mir in den Gängen der Landwirtschaftsschule Salern beim Fotografieren die Kindheitserinnerungen hinterhertrappelten, obwohl „meine“ Barthschulen in Milland und

und wird irgendwie überall kaputt. Die Spuren des Lebens sind in jedem Fall spürbar.

Das Zusammenspiel von Mensch und Architektur. In der

Landwirtschaftsschule in Salern war früher beispielsweise nur ein kleines Zimmerchen für die Sekretärin und den Direktor vorgesehen. Heute ist ein großzügiger

„Architektur und Menschen sind untrennbar miteinander verbunden“_ Leonhard Angerer, Fotograf Brixen waren. Es war ein Gefühl der absoluten Vertrautheit, als ich dieses Gebäude zum ersten Mal betrat. Wie kann ein Mensch so viel Stilsicherheit besitzen, frage ich mich. Und siehe da, die Architekturfotografie wird unendlich spannend. Von den Machern der Ausstellung, den Architekten und

Landwirtschaftsschule in Salern – Foto: Arno Dejaco 28

Redakteuren der Zeitschrift „turris babel“, wurden keine Vorgaben gemacht. Sie wollten den Blick der 13 Südtiroler Fotografen im Jahr 2010 auf diese spezielle Architektur der 50er bis 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Denn eine Seite ist die Architektur am Papier, und eine andere Seite legt das kritische Auge des Alltags und vor allem die Geduld

–––––

der Zeit manchmal schonungslos daneben. Und wieder etwas, das mir beim genaueren Hinsehen auf die scheinbar „tote Masse“ klar geworden ist: Genutzte Architektur entwickelt sich ständig weiter, wird zu- und umgebaut, passt sich den neuen Bedürfnissen der Zeit an. Und ungenutzte Architektur zerfällt in Windeseile

Eingangsbereich den zwei neuen Verwaltungsräumen gewichen. Es wurde ein unsensibler Keil in die lichtdurchfluteten Innenräume getrieben. Aber so richtig sichtbar ist ein Zerfall erst, wenn das Gebäude nicht mehr bewohnt ist. Beeindruckende Atmosphären zeichnet der Brixner Architektur- und Landschaftsfotograf Leo Angerer. „Diese Verlassenheit in Pairdorf hat man natürlich beim Fotografieren gespürt. Ich kenne das Gebäude noch aus den Zeiten, als die Steyler Missionsschwestern es bewohnten. Da hatte alles eine Seele. Wenn ein Gebäude bewohnt ist, dann schlägt sich das eben auch in der Fotografie nieder. Architektur und Menschen sind untrennbar miteinander verbunden.“ Leo Angerer fotografiert grundsätzlich nur Bauten, die ihn persönlich interessieren. Und das war auch beim Gebäude der Firma Durst der Fall. „In diesen Räumen habe ich als junger Mann das fotografische Handwerk gelernt“, so Angerer. „Die Front mit diesen


Villa Durst in Brixen – Foto: Jürgen Eheim

verspielten Lamellen beispielsweise hat mich schon immer fasziniert. Und dieser möglichst neutrale Blickwinkel auf einen Bau ist für mich wichtig.“ Denselben Anspruch hat auch Jürgen Eheim, etablierter Architektur- und Werbefotograf aus Brixen: „Ich habe keine persönlichen künstlerischen Ambitionen. Mir geht es darum, den Bau in seinem Umfeld, in seiner Wirkung und in seiner Realität möglichst neutral zu zeigen.“

Wie soll das gehen, frage ich mich? Da bedarf es erstmal der

gewollten Witterung, Jahres- und Tageszeit. Es bedarf der Wahl einer interessanten Perspektive an einer der Seiten- oder Innen-

––

ansichten eines Baues. Dann muss die Optik gewählt werden. Die rohen importierten Pixel müssen vom Fotografen digital entwickelt, bearbeitet, beschnitten und exportiert werden. Jeder dieser Arbeitsschritte erfordert die lenkende Hand des Kreierenden. Jede der Entscheidungen muss getroffen werden. Also wird auch niemand dieselbe Entscheidung treffen. „Und trotzdem“, lacht Jürgen Eheim, „ist es mir wichtig, dass der Betrachter nicht von Effekten abgelenkt wird, sondern eine möglichst objektive und neutrale Abbildung der Architektur vor sich hat.“ Nicht alle Fotografen der Ausstellung verfolgen dieselben Ziele. Der in Bozen lebende Brixner

––

Ehemalige Lehranstalt in Pairdorf – Foto: Leonhard Angerer

Oscar Dariz geht sogar so weit, die Bilder kaleidoskopisch zu spiegeln und konstruiert somit abstrakte Bildwelten, die jedoch auf ihre Weise die Formensprache der Architektur vermitteln. Und hier geht meiner Meinung nach auch das Konzept der Ausstellung „rivedere Barth wiedersehen“ voll auf: 13 Fotografen haben einen unterschiedlichen Zugang und zeichnen in ihrer Unterschiedlichkeit ein interessantes Bild eines vielseitigen Architekten und seiner immer noch modernen Architektur. Und diese Aussage treffe ich jetzt ebenfalls rein subjektiv – als Grafiker, Fotograf und Besucher der Ausstellung. Denn dieser Eindruck ist mir von der Brixner Persönlichkeit Othmar

Barth und seinen bis zu 60 Jahre alten Bauten geblieben.

Arno Dejaco Leserbrief an: echo@brixner.info

info rivedere Barth wiedersehen 13 Fotografen betrachten 20 Bauten des über Südtirol hinaus bekannten Brixner Architekten Othmar Barth (1927-2010) neu, fangen ihren aktuellen Zustand ein und beschönigen dabei nichts. Entstanden sind nicht die üblichen Architekturaufnahmen, sondern Bilder der Nutzung von Architektur, Eindrücke gelebter Erhaltung, aber auch Anklagen angesichts eines beginnenden Verfalls. Die Bilder von Othmar Barths Bauten machen deutlich, wie als revolutionär gefeierte zeitgenössische Architektur bereits nach wenigen Jahrzehnten zerbrechlich wird. Gezeigt wurden die Bilder in einer Fotoausstellung im Museion in Bozen, zudem ist in der „turrisbabel edition“ der Stiftung der Kammer der Architekten die Publikation „rivedere Barth wiedersehen“ erschienen. Eine Ausstellung in Brixen und Innsbruck ist angedacht – Termine stehen jedoch noch nicht fest. 29


Kunst & Kultur

DIVERSES

Kulturbeirat der Gemeinde z Seit 2006 gibt es in Brixen eine Arbeitsgruppe für Kultur, die Anfang des Jahres neu besetzt wurde und nun aus folgenden Mitgliedern besteht: Waltraud Engl (Theater), Josef Gelmi (Museen), Alex Pergher (Kunst), Bruno Kaser (Bibliothek) sowie Gertraud Larcher Rizzi (Archäologie), Liliana Dozza und Mirella Biasi Valdemarin (beide für den Bereich Bildung und Geschichte). Bürgermeister

Albert Pürgstaller ist als Stadtrat für die deutsche Kultur, Vize-Bürgermeister Gianlorenzo Pedron als Stadtrat für die italienische Kultur und Hermann Popodi als Vertreter der Gemeindeverwaltung im Kulturbeirat. Die Arbeitsgruppe hat die Aufgabe, die kulturellen Aktivitäten in der Gemeinde Brixen zu koordinieren, die Erstellung des kulturellen Jahresprogramms fachlich zu begleiten, Beitragsge-

suche zu bearbeiten, Vorschläge auszuarbeiten und dem Stadtrat sowie dem Bürgermeister bei der Kulturarbeit in der Gemeinde Brixen beratend und mitgestaltend zur Seite zu stehen. db

K&K Kunst & Kultur

MUSIK

Nachwuchs für die Bürgerkapelle z Die Bürgerkapelle Brixen sucht auch heuer wieder motivierte Kinder und Jugendliche, die gerne ein Instrument erlernen und später bei der Musikkapelle mitspielen möchten. Um einen ersten Einblick zu erhalten, besuchen die Mitglieder der Jungbürgerkapelle daher im März die Klassen der Grundschule Vinzenz Goller. Dort werden sie vor den Schülern ein kurzes Konzert geben und die einzelnen Instrumente vorstellen – wobei jeder sich auch mal selbst an Klarinette, Trompete

kurz

notiert

30

oder Querflöte ausprobieren kann. Am Samstag, 19. März, öffnet die Bürgerkapelle Brixen hingegen um 15 Uhr die Tür zu ihrem Probelokal am Acquarena-Parkplatz. Die Musikanten, eingeteilt in mehreren kleinen Gruppen, werden dort konzertieren und die jungen sowie älteren Besuchern über ihre Aktivitäten informieren. Weiters können sich alle Kinder und Jugendliche, die gerne ein Instrument erlernen möchten, um später bei der Bürgerkapelle mitzuspielen,

Am 15. und 16. März findet im Jugendzentrum KASS ein Bandworkshop statt. Auf dem Programm stehen ein Einblick in die Bandarbeit, Interaktion, gegenseitiges Abstimmen der Musik und der Austausch mit bekannten Musikern aus Österreich und Los Angeles.

bei folgenden Personen melden: Christian Pfattner, Kapellmeister der Jungbürgerkapelle Brixen, unter der Rufnummer

333 1319297, bei Jugendleiterin Julia Kaser unter 328 2404038 oder bei Obmann Martin Rastner unter 349 2900125. db

Die Stadtgalerie Brixen hat ein neues Kuratorium, das sich aus folgenden Mitgliedern zusammensetzt: Albert Pürgstaller, Gianlorenzo Pedron, Alex Pergher, Lisa Trockner, Fiorenzo Degasperi, Sergio Sommavilla, Hans Kronbichler und Hermann Popodi. Auf dem Ausstellungsprogramm finden sich vorwiegend Südtiroler Künstler.

Wenn es um das Wohl des eigenen Kindes geht, können Eltern zu Hyänen werden. Dies ist jedenfalls in Lutz Hübners Theaterstück „Frau Müller muss weg“, das auf Einladung des Südtiroler Kulturinstituts in der Uraufführungsproduktion des Staatsschauspiels Dresden am 16. März in Forum zu sehen ist.


NACHGEFRAGT

„Es wird Ernst!“ GEORG KASER, Regisseur beim Stadtlerlåchn’11 des Männergesangvereins Brixen, über den Ernst der Lage und wer heuer beim Stadtlerlåchn seinem Ende entgegen sehen muss.

Wer kommt denn heuer alles so zum Handkuss, inhaltlich gesehen? Besonders ernst wird es wohl

für die Staats-, Landes- und Stadtpolitiker: Auf dem Plakat, gezeichnet von Hanspeter Demetz, schmoren jedenfalls schon mal die Köpfe von Berlusconi, Durnwalder und Pürgstaller im heißen Fegefeuer vor sich hin. Wie man so hört, soll der Berlusconi davor ja nach Brixen kommen, mit Ruby & Co. im Schlepptau, um sich im Kurhaus von Guggenberg zu erholen, oder so was ähnliches. Und unser Landeshauptmann ist ihm ein guter Ratgeber, sagt man. Außerdem spielt natürlich der Südtiroler Landtag eine Rolle, die Brixner kommen auch nicht zu kurz – aber mehr verrate ich jetzt nicht.

Und wenn man mehr wissen will,… …ja dann muss man halt ins Forum Brixen kommen. Die Sänger vom MGV haben wieder tolle musikalische Arrangements unter der Leitung von Christian Unterhofer einstudiert, weiters haben wir heuer 25 Spieler aus Brixen und Umgebung auf der Bühne, Texte von Martin Ogriseg, Hans Heiss, Markus Lobis, Dietmar Gamper, Enrico De Dominicis, Hartmuth Staffler, Arno Dejaco und Hans Peter Demetz, super Lichtdesign, Technik und Service, und – es zahlt sich auf alle Fälle aus!

Foto: Oskar Zingerle

„Iatz werd’s earnscht“ lautet das Motto des diesjährigen Stadtlerlåchns. Für wen wird es denn nun ernst? Glaubt man den Mayas, dann wird’s für uns alle ernst: Laut deren Kalender geht ja am 31. Dezember 2012 die Welt unter. Dann ist das Ende da, und es hat sich ausgewitzelt. Wobei – in manchen Fällen ist es wahrscheinlich gar nicht schlimm, wenn die Sache ein Ende nimmt.

doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Himmel oder Hölle? z Der Theaterverein Neustift hat sich auch heuer wieder vorgenommen, in der Faschingszeit die Lachmuskeln seines Publikums zu strapazieren. Ausgesucht haben sich die Theaterspieler dafür eine „himmlische Komödie mit teuflischer Spannung“ namens „Himmel oder Hölle?“. Das Lustspiel handelt von einem nicht ganz so tadellosen Bürgermeister, bei dem der Schutzengel im Himmel nicht so recht weiß, ob er ihn behalten oder in die Hölle schicken soll. Das Stück bearbeitet und mit

Anspielungen versehen hat Erich Meraner, der auch Regie führte. In die Rolle von Bürgermeister, Schutzengel, Amor & Co. schlüpfen 14 Schauspieler, die den Fans des Theatervereins Neustift sicher schon bekannt sind. Die Aufführungen der Komödie „Himmel oder Hölle?“ des Theatervereins Neustift finden vom 26. Februar bis zum 13. März im Mehrzwecksaal der Grundschule Neustift statt, Karten gibt es von Montag bis Freitag von 13 bis 17 Uhr unter der Rufnummer 0472 830695. db

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NEU IM REGAL Tragische Verstrickungen Es sind unglaublich erschütternde Geschichten. Geschichten, die man sonst nur im Fernsehen sieht und die man lieber nicht hinter der Fassade unserer nach außen hin so heilen Welt vermuten möchte. Artur Oberhofer hat in seinem jüngsten Buch „Die größten Kriminalfälle V“ einen Blick hinter die Kulissen gewagt und grausame Verstrickungen der menschlichen Seele offen gelegt. Die Eifersuchtsmorde in Bozen 1979, die Bluttat im Kinderdorf zwei Jahre später und der Mord an der jungen Brixnerin Monika Mor geben Einblick in eine Seite unserer Gesellschaft, vor der man gerne die Augen verschließt. Artur Oberhofers zusammengetragene Dokumentationen sind detailliert, manchmal etwas zu sehr, und die Kommentare hin und wieder eine Spur zu flapsig. 372 Seiten umfasst die Darstellung der drei Mordfälle; Zeitungsartikel und

Artur Oberhofer: Die großen Kriminalfälle V. edition AROB, 2010, 380 Seiten, 33 Euro

Fotos, die manchmal die Grenze zur Intimsphäre der Opfer und ihrer Familien überschreiten, untermauern die Tragik.


THEATER

THEATER

Selva & Kaser geben Faust

Im Halbfinale des ImproCups

z „Was die Welt im Innersten zusammenhält“ – mit nicht mehr und nicht weniger setzt sich das Hauptwerk von Johann Wolfgang von Goethe auseinander. Sein „Faust“ gilt als einer der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur, und viele Zitate daraus haben sich längst schon in unserem alltäglichen Sprachschatz eingenistet – von der Gretchenfrage bis hin zum Pudels Kern. Der Brixner Georg Kaser und der Unterlandler Schauspieler Roland Selva widmen sich nun in ihrer ersten Ko-Produktion ebendiesem Meisterwerk. Und sie schlüpfen dafür in alle Figuren des Faust: Selva im schwarz-grauen Anzug sowie

Kaser im roten Strickpullover liefern ein kurzweiliges Stelldichein der unterschiedlichsten Charaktere, vom grüblerischen Doktor Faustus zur Kupplerin Marthe, vom hechelnden Pudel zum zynischen Mephisto – also ein „Faust. Der Tragödie erster Teil“, der von der Wandelbarkeit der zwei Schauspieler lebt und für Kurzweil sorgt. Regie führte bei dieser Produktion Marc Günther, ehemaliger Intendant am Grazer sowie Kölner Schauspielhaus. Nach der erfolgreichen Premiere in Neumarkt sind Georg Kaser und Roland Selva mit Goethes Faust am 17., 18. und 19. März auch im Anreiterkeller der Gruppe Dekadenz zu sehen. db

z Viele kennen ihn vom Fernsehen, wenige von einem Besuch: den „Schlachthof“ in der Münchner Zenettistraße, Bühne und Wirtshaus zugleich, mit Platz für rund 300 Zusehern. Dorthin lädt der Kabarettist Ottfried Fischer seine Gäste ein. Erich Meraner, Brixner Pädagoge, Lehrer, Theaterspieler und Regisseur, hatte kürzlich das Vergnügen, dort aufzutreten. Er vertrat beim „ImproCup 2011“, dem „härtesten der Szene“, im Namen des Improtheaters Carambolage das Land Südtirol. Die Teilnehmer dieses erstmals 2004 ausgetragenen Wettbewerbs im Improvisieren stammen aus dem deutschsprachigen Raum, vor allem natürlich aus Deutschland und Österreich. Am Ende einer jeden Darbietung entscheiden Schiedsrichter, welche Künstler in die nächste Runde aufsteigen. Also ganz wie im Fußball: Qualifikation, Viertel- und Halbfinale – und schließlich das große Finale. Roland Drescher, Münchner Improvisationstheater-Schauspieler, leitete vor Jahren einen zweitägigen Workshop in Bozen, und er war es, der die Südtiroler Künstler, zu denen auch Peter Schorn und Susan La Dez zählen, einlud. Eine

erste Teilnahme erfolgte vor drei Jahren, und heuer hat es Erich Meraner gemeinsam mit der 23-jährigen Münchnerin Christl Sittenauer bis ins Halbfinale geschafft – eine echte Sensation, „über die ich mich wahnsinnig freue“, so Erich Meraner. Die Impro-Schlacht um den Einzug ins Finale erfolgt dabei am 28. Mai: „Wir haben bereits rund 60 Karten reserviert und werden einen Bus nach München organisieren, damit wir im Schlachthof dann auch Südtiroler Unterstützung haben“, erzählt Meraner. In der Zwischenzeit steht fleißiges Proben auf dem Plan, „wobei wir in den nächsten Monaten vor dem Publikum in Brixen oder Bozen üben möchten“, so Erich Meraner. jb

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Pfarrkirche erhält neue Büste z Am 31. Jänner hat Prälat Georg Untergaßmair in der Pfarrkirche von Schabs eine Büste des Hl. Josef Freinademetz gesegnet. Sie ist an der Südseite im Zubau der Kirche angebracht und ist eine Arbeit der Bildhauerin Carola Heine aus Lajen. Heine hatte den kleinen Künstlerwettbewerb, den der Pfarrgemeinderat von Schabs ausgeschrieben hat, für sich entschieden. Mit der Büste wollte der Pfarrgemeinderat dem einzigen Südtiroler Heiligen einen würdigen Platz einräumen. Die Kosten haben zur Gänze die Unternehmer Martin und Georg Zingerle übernommen. Die Büste besteht aus einem quadratischen Rahmen, der aus Beton gefertigt ist. Aus

der runden Öffnung schaut die Bronzefigur des heiligen Freinademetz. Die Künstlerin erklärte im Anschluss an die Segnung, dass sie das Leben des Heiligen studiert habe und von seinem Schicksal erschüttert gewesen sei. Diese Erschütterung habe sie in ihrer Arbeit zum Ausdruck bringen wollen. Wie schwer ein solches Ringen um die richtige Darstellung ist, veranschaulichte Carola Heine anhand einer Geschichte aus dem alten China: „Ein Kaiser gab einem Künstler den Auftrag, eine Taube möglichst lebensecht zu fertigen. Die Zeit verstrich, doch der Künstler präsentierte nie ein Ergebnis. Schließlich reiste der verärgerte Kaiser selbst zum Künstler; er forderte mit Nachdruck sein Werk. Der Künstler

Foto: Oskar Zingerle

SCHABS

setzte sich hin, malte die Taube und gab sie dem Kaiser. Sie war perfekt. Warum er denn so lange gewartet habe, fragte der Kaiser.

Da öffnete der Künstler seinen Schrank, und zahllose Blätter mit Zeichnungen von Tauben sanken auf den Boden.“ amm

Bühnenbild ebenso im Bereich Sprecherziehung tätig ist. Bei dem kurzweiligen Stück, bei dem Edi Braunhofer detailreiche stimmungsvolle Bilder auf die Bühne stellte, konnten die Spieler überzeugen: Der Gebrauch der Hochsprache ging ihnen flüssig

und zumeist ungekünstelt über die Lippen und beeinträchtigte so weder die Authentizität der Figuren noch den Spielfluss. Und so hätte man gerne noch etwas länger zugesehen, bei dieser Familienverstrickung mit mörderischem Ausgang. db

THEATER

Experimentierfreudige Bühne z Die Heimatbühne BrixenMilland gehört zu jenen Amateurbühnen im Lande, die immer wieder etwas Neues wagen und ausgelatschte Pfade verlassen, um sich weiterzuentwickeln. Für die aktuelle Aufführung setzten sich die Spieler somit wiederum ein Ziel: „Wir wollten das erste Mal ein Stück nicht im Dialekt, sondern in der deutschen Hochsprache aufführen“, erzählt Karl Jöchler, Obmann der Heimatbühne. Mit Paul Demetz hielten sie somit einen Workshop ab, um sich

vom sicheren Dialekt zum für den Südtiroler Schnabel ungewohnten „Hochdeutsch“ hinzubewegen. Paul Demetz ist seit 1961 auf den bedeutendsten Bühnen des Landes tätig, war über Jahre hinweg als Sprecher beim Rai Sender Bozen aktiv und ist seit 1991 auch als Referent für Sprechunterricht tätig. Um ihr neu erworbenes Können umzusetzen, wählte die Heimatbühne Brixen-Milland kein Lustspiel, sondern das Krimistück „Mord á la carte“ und als Regisseur den Brixner Edi Braunhofer, der neben Schauspiel, Regie und

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LÜSNER KUNSTBAHNRODLER SIND JUNIOREN- UND U23-WELTMEISTER

Freizeit & Sport

„Eingespieltes Team“

Der Weltklasse-Rodler Armin Zöggeler ist das große Vorbild von Ludwig Rieder aus Meransen und Patrick Rastner aus Lüsen. Durch ihren Sieg im Doppelsitzer bei der Junioren-WM der Kunstbahnrodler haben die zwei Nachwuchstalente bewiesen, dass sie durchaus in seine Fußstapfen treten können. Im Interview erzählen beide von ihrem sportlichen Leben. Vor kurzem haben Sie bei der Junioren-Weltmeisterschaft im Kunstbahnrodeln in Oberhof den Sieg im Doppelsitzer eingefahren und können sich nun Juniorenweltmeister nennen. Bereits im Vorfeld wurden Sie als große Anwärter auf den Titel gehandelt… LUDWIG RIEDER: Obwohl Patrick erst 17 und ich 19 Jahre alt sind, sind wir bereits die gesamte Saison über in der Seniorenkategorie mitgefahren. Da wir dort insgesamt vier Top-Ten-Ergebnisse erzielten, galten wir bei der Junioren-WM als die Favoriten. Am ersten Tag fuhren wir dann tatsächlich einen neuen Bahnrekord. Da die Bahn aufgrund des warmen Wetters aber nicht mehr so eisig war wie wir es bevorzugt gehabt hätten, hat sich dies Tag für Tag zu unserem Nachteil ausgewirkt. Zudem bin ich selbst vor dem entscheidenden Rennen erkrankt, wobei nun alles auf dem Spiel stand.

Wir konnten aber schlussendlich durch unseren Startrekord ein gutes Rennen liefern und diesen Vorsprung ins Ziel retten, denn auf der Bahn selbst waren wir wegen der Eisverhältnisse nicht so schnell. Schlussendlich haben wir das Beste herausgeholt, erzielten in beiden Läufen Bestzeit und verwiesen drei deutsche Doppelsitzer auf die Plätze. Aber auch im Teamwettbewerb lief alles rund… PATRICK RASTNER: Die Teamstaffel absolvierten wir zusammen mit Maria Messner und Dominik Fischnaller. Weder die Trainer noch wir selbst rechneten uns dabei große Chancen aus. Umso überraschender war dann, dass wir hinter den Deutschen und vor den Amerikanern die Silbermedaille holten.

GELENKT WIRD VORWIEGEND MIT DEN SCHULTERN: Die Lüsner Kunstbahnrodler Ludwig Rieder und Patrick Rastner

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Durch den WM-Titel sind Sie plötzlich ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt. Ist dies Ihr bisher größter Erfolg gewesen? Rastner: Von der Medienpräsenz her gesehen schon, da ein Junioren-Weltmeister große Beachtung findet. Aber für uns selbst ist der Gewinn der U23Weltmeisterschaft, die wir eine Woche vorher erzielt hatten, mehr wert. Sie sind also sowohl Juniorenals auch U23-Weltmeister. Welcher Unterschied besteht zwischen diesen beiden Kategorien? Rieder: Bei den Junioren fährt man nicht die gesamte Bahnstrecke, sondern der Start ist tiefer gelegt. Die Konkurrenz ist bei den Junioren weniger stark, da hier 16- bis 20-Jährige mitfahren.

An der U23 nehmen hingegen nur Athleten teil, die bereits bei den Senioren unter den besten Zehn mitfahren. Dem entsprechend schwieriger ist es, sich bei der U23 durchzusetzen. Unser Sieg bei dieser WM war für uns selbst die größte Überraschung. Wir hatten bereits die ganze Woche über gut trainiert und waren an den zwei Wettkampftagen in Superform. Dieser U23-Erfolg verlief aber eher im Schatten der Öffentlichkeit, davon haben nur wenige Leute etwas mitbekommen. Mittlerweile folgt Ihnen aber ein ansehnlicher Fanclub… Rastner: Wir haben natürlich große Freude mit unseren Fans; ein Fanclub gibt einem noch mehr Motivation und Auftrieb. In Oberhof waren bei der WM an die 50 Fans mitgereist und haben für tolle Stimmung gesorgt.


Welche Position nehmen Sie im Doppelsitzer ein? Rieder: Der Vordermann sollte immer größer und schwerer sein als der Hintermann, diese Position nehme ich ein. Patrick sollte als Hintermann hingegen von der Statur her klein, aber dafür umso kräftiger sein. Im Idealfall ist der Hintermann komplett verdeckt, damit so wenig wie möglich Luftwiderstand entsteht. Als Hintermann sieht man also nicht die zu fahrende Strecke? Rastner: Stimmt – die Strecke muss ich im Kopf haben. Man muss viel Gefühl entwickeln und wissen, wann genau die Kurve kommt und wie stark ich mit den Schultern und den Füßen mithelfen soll. Wie ist bei Ihnen die Leidenschaft zum Kunstbahnrodeln entstanden? Rastner: Das weiß ich selbst nicht so genau. Zuerst bin ich Naturbahnrodel gefahren und kam dann durch die Ex-Kunstbahnrodlerin

Hansjörg Raffl mir irgendwann den Vorschlag machte, ich solle mir einen Hintermann suchen und es mal im Doppelsitzer versuchen. Und da Patrick gerade angefangen hatte, probierten wir dies aus. Wie verlief die Umstellung vom Naturbahnrodeln zum Kunstbahnrodeln? Rastner: Der Unterschied zwischen diesen beiden Sportarten ist wie Tag und Nacht: Beim Naturbahnrodeln hält man sich am Band und kann viel mehr Kurven machen. Beim Kunstbahnrodeln lenkt man hingegen vorwiegend mit den Schultern und braucht viel mehr Gefühl. Zudem hat man keine Möglichkeit zum Bremsen. Es steht nicht gerade in jedem Dorf eine Kunstrodelbahn. Wo trainieren Sie? Rieder: In Meransen befindet sich eine Startbahn, und alle Südtiroler, die diesen Sport ausüben, haben dort ihre Karriere begonnen. Die nächste „richtige“ Bahn ist in Innsbruck; für uns ist dies ideal, da sie

Stürze sind also nichts Ungewöhnliches? Rastner: Nein, vor allem unser erstes Jahr war ein Wahnsinn, und wir sind effektiv bei keinem Rennen ins Ziel gekommen. Damals war ich absoluter Neuling, da ich nur ein Jahr vorher Rennen im Einsitzer bestritten hatte. Im Doppelsitzer war das für mich als Hintermann ganz komisch: Ich musste mich hinten draufsetzen und habe überhaupt nichts gesehen. Ich wusste nicht, was ich zu tun hatte: Lenke einfach ein wenig mit den Schultern mit, war meine Anweisung – aber das hat nicht wirklich funktioniert. Rieder: Von der kompletten Zerstörung der Rennausrüstung bis hin zu langen Krankenhausaufenthalten haben wir so ziemlich alles mitgemacht. Beim Doppelsitzer braucht es Zeit, bis sich die zwei Fahrer einspielen. Aber aus jedem Fehler haben wir gelernt, und normalerweise machen wir keinen Fehler zwei Mal. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team geworden: Mache ich als

„Von der kompletten Zerstörung der Rennausrüstung bis hin zu langen Krankenhausaufenthalten haben wir so ziemlich alles mitgemacht“_ Patrick Rastner und Ludwig Rieder, Kunstbahnrodler Stefanie Kaser zu dieser Sportart. Stefanie hatte mich gefragt, ob ich nicht einmal in Meransen auf der dortigen Startbahn probieren möchte. Und dann blieb es nicht bei diesem einen Trainingslauf. Bereits im selben Winter bin ich zum Landeskader gekommen; im Jahr darauf durfte ich dann schon bei den Junioren mitfahren. Rieder: Bei mir ist die Wahl zum Kunstbahnrodeln etwas seltsam verlaufen: Als Kind habe ich immer sehr viele Sportarten betrieben, wobei ich mich überall sehr leicht getan habe. Als Emil Lechner mich eines Tages fragte, ob ich mal mit zum Kunstbahnrodeln gehen wollte, sagte ich zu – denn es war eine Sportart, die ich überhaupt nicht kannte. Kunstbahnrodeln war etwas völlig Neues für mich und gab mir den Kick, den ich immer gesucht hatte. Es dauerte etwa vier bis fünf Jahre, bis ich das Kunstbahnrodeln halbwegs beherrschte. In den ersten Jahren fuhr ich immer im Einsitzer, bis

zum einem nicht sehr weit weg und zum anderen sehr einfach für Anfänger ist. Da die Bahn aber für Fortgeschrittene zu leicht ist, fahren wir immer im Herbst für zwei Wochen nach Norwegen zum Trainieren. Von dort aus sind wir dann weltweit unterwegs. An dem Ort, wo der Wettkampf stattfindet, wird die ganze Woche über trainiert – dies deshalb, weil man die jeweilige Bahn in- und auswendig kennen muss. Jede Bahn steht nämlich jedes Jahr etwas anders, auch wenn es nur wenige Zentimeter sind. Aber diese minimalen Abweichungen können Stürze auslösen, und auch das Material muss jeweils an die Wettergegebenheiten angepasst werden. Wie lange fahren Sie nun bereits im Doppel? Rieder: Dies ist unser viertes Jahr, wo wir im Doppelsitzer starten. Die erste Saison 2007/2008 waren unsere Lernjahre – wir schafften es kaum einmal ohne Sturz ins Ziel.

Vordermann eine falsche Bewegung, erkennt dies Patrick als Hintermann sofort und versucht zu korrigieren. Stürze gehören aber immer noch dazu: Selbst die

weltbesten Fahrer wie Zöggeler & Co. kommen ab und zu noch zu Sturz. Ist Armin Zöggeler ein Vorbild? Rastner: Ja! Es ist schon ein Wahnsinn, was er leistet. Zöggeler ist für uns ein großes Vorbild, obwohl er ja Einsitzer fährt. Rieder: Das kann ich nur bestätigen! Armin Zöggeler kann für jeden Sportler ein Vorbild sein, denn über zehn Jahre lang auf Weltklasseniveau zu fahren, muss man erst einmal schaffen. Von wem werden Sie trainiert? Rieder: Unser Trainer bei der Forstwache ist Hansjörg Raffl. Er hat uns zu dem gemacht, was wir jetzt sind. Welches sind Ihre nächsten Ziele? Rastner: Wir wollen uns laufend verbessern. Haben wir das Gefühl, dass uns ein guter und fehlerfreier Lauf gelungen ist, so ist die Platzierung nicht so wichtig. Rieder: Unser sportliches Ziel für die nächste Saison ist aber sicherlich, irgendwann einmal einen Podiumsplatz bei den Senioren zu erreichen. Heuer haben wir zwar dort schon durch mehrere Top-Ten-Platzierungen aufhorchen lassen, aber es steckt noch viel Arbeit vor uns.

thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info Ludwig Rieder im Portrait

Alter: 19 Geburtsort: Brixen Wohnort: Meransen Beruf: Student Hobbys: Karten spielen (Black Jack), Freizeit genießen Verein: Forstwache Vorbild: Armin Zöggeler

Patrick Rastner im Portrait

Alter: 17 Geburtsort: Brixen Wohnort: Lüsen Beruf: Maurer Hobbys: Karten spielen (Black Jack), Motorrad fahren Verein: ASV Lüsen Vorbild: Armin Zöggeler

Größte Erfolge im Doppel: U23-Weltmeister 2011 in Cesana (Italien) Junioren-Weltmeister 2011 in Oberhof (Deutschland) Vier Weltcupsiege bei den Junioren Saison 2009/2010 Vier Top-Ten-Plätze beim Senioren-Weltcup Saison 2010/2011 5. Platz Senioren-WM in Cesana (Italien) 2011 37


LEICHTATHLETIK

Freizeit & Sport

EM-Norm verpasst z Für Christian Obrist verlief der Auftakt der Hallensaison im französischen Lievin nicht nach Wunsch: Der Läufer aus Milland und EM-Siebte kam im B-Lauf über 800 Meter mit einer Zeit von 1:50.83 nicht über Rang sechs hinaus und verfehlte somit klar die Norm für die Hallen-Europameisterschaft in Paris. „Dieses Ergebnis kann ich mir eigentlich nicht erklären“, meint der 31-Jährige, „möglicherweise bin ich die erste Runde zu schnell angegangen,

da lief ich die 200 Meter in 24 Sekunden. Jedenfalls bin ich am Ende eingebrochen.“ Obrist hatte überwiegend im Verbandstrainingszentrum in San Vicenzo (LI) trainiert und fühlte sich sehr gut in Form. Beim darauf folgenden Hallenmeeting in Düsseldorf lief der Olympiafinalist im B-Lauf über 1500 Meter auf Rang Drei und verpasste mit 3:44:45 ebenso die EM-Norm. Nun stehen die Italienmeisterschaften auf dem Programm. db

F&S Freizeit & Sport

TANZ

Hochkarätiges Tanzturnier z Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble oder Jive – die lateinamerikanischen Tänze mit ihren mitreißenden Rhythmen begeistern immer mehr Menschen, nicht zuletzt wegen der populären Tanzshow-Fernsehformate wie „Dancing Stars“. Wahre Dancing Stars können alle Interessierten beim ersten „Brixen Grand Prix der lateinamerikanischen Tänze“ am 12. März in Brixen erleben: An diesem international besetzten Tanzturnier kämpfen 25 hochkarätige,

kurz

notiert

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weltweit sehr erfolgreiche Paare aus zwölf Nationen um das Preisgeld. „Es handelt sich somit um eine Veranstaltung des Paartanzsports auf höchstem Niveau und um die erste dieser Art in unserer Region“, erläutern Gaetano Andolina und Anny Gruber vom Tanzstudio „Gaetano & Anny“ in Klausen, die das Turnier organisieren. Neben dem Wettkampftanz erwarten den Zuschauer weitere Höhepunkte: Die Tanzgruppe „Swinguys“, viermalige Gewinner

der Swing-Meisterschaften, legt eine Swing-Show aufs Parkett, und zwei professionelle Tanzpaare, darunter die italienischen Meister sowie Finalisten der WM 2009, präsentieren eine Show der Standardtänze. Der „Brixen Grand Prix“ findet in der Turnhalle Gasser in Rosslauf statt, die dafür eigens umgestaltet wird. Einlass ist um 18.30 Uhr, die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Weitere Infos in unserem Veranstaltungskalender „timer“. db

Nach 37 Jahren hat die Turnhalle in der Sportzone Süd nun einen neuen Belag erhalten. Der alte Boden war durchgetreten und verhärtet gewesen, und damit bestand auch ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Anfang Februar fand im Rahmen eines Handballspiels die offizielle Einweihung statt.

Am 15. März findet in der Turnhalle Lüsen ein kostenloses Muay-ThaiTraining statt, bei dem die Grundlagen des Thaiboxens gezeigt werden. Das Training für alle Interessierten ab 14 Jahren beginnt um 19.15 Uhr, Anmeldungen unter kompfclub.meran@gmail.com oder 340 2569328; geleitet wird es von Franz M. Gluderer.

Der Wintersportverein Brixen, Sektion Eiskunstlauf, lädt am Sonntag, 20. März, zu einem Schaulauf. Die Eiskunstläufer zeigen dabei Vorführungen auf dem Eis, begleitet von Gastathleten. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr in der Eishalle Brixen, der Eintritt ist kostenlos.


NACHGEFRAGT

„Rechtzeitig in Hochform“ Frau Gietl, nach 2009 haben Sie nun auch bei der Weltmeisterschaft in Umhausen den Weltmeistertitel im Einsitzer und im Mannschaftsbewerb errungen. War der Sieg eine Überraschung? Ja, eigentlich schon. Am Anfang der Saison waren meine Zeiten nicht besonders gut, aber pünktlich zur Weltmeisterschaft bin ich in Hochform gekommen. Die erste Medaille haben wir im Teambewerb geholt, danach kam noch der Titel im Einzel. Können Sie sich erklären, warum die Südtiroler Rodler sowohl im Naturbahnrodeln als auch im Kunstbahnrodeln so

erfolgreich sind? Südtirol ist in der Tat eine Hochburg des Rodelsports. Rodeln ist eine typische Sportart des Alpenraums und hat hier viel Tradition. Die meisten Rodler stammen aus Rodelfamilien, und so wird das Talent von einer zur nächsten Generation übertragen. Auch haben wir in Südtirol gute Voraussetzungen. Ich trainiere zum Beispiel meist in Latzfons, wo wir die Möglichkeit haben, auch jeden Tag zu trainieren – sogar abends bei Flutlicht. Es gibt aber eine ganze Reihe von tollen Rodelbahnen im ganzen Land. Welche sportlichen Ziele kann man nach zwei Doppelwelt-

meistertiteln noch haben? Der Weltmeistertitel ist in der Tat das Maximum, was wir erreichen können. Gut – das große Ziel ist erreicht, aber ich habe bisher nur einmal den Gesamtweltcup gewonnen. Wie dem auch sei: Die Art zu trainieren hat sich bei mir im Laufe der Jahre verändert. Während man als junger Sportler eher zufällig zu einem großen Titelgewinn kommt, sind heutige Erfolge wirklich erarbeitet. Ich trainiere im physischen und mentalen Bereich konkret auf ein Ziel hin, und wenn es dann klappt, ist das Erfolgserlebnis umso größer.

Foto: Hermann Sobe

RENATE GIETL, Feldthurner Kindergärtnerin und zweifache Doppelweltmeisterin in Naturbahnrodeln, über die Wiederholung ihres Erfolges bei einer Weltmeisterschaft und ihre nächsten Ziele.

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Wirtschaft & Umwelt

EISACKTALER WEINE AUF ERFOLGSKURS

Wein im Hoch

Noch vor 20 Jahren hätte sich wohl niemand vorstellen können, dass das Eisacktal ein Weinbaugebiet von großem Renommee werden könnte. Mittlerweile können sich die Winzer aber über zahlreiche internationale Auszeichnungen freuen, und die Eisacktaler Weine boomen wie nie zuvor.

A

ls im letzten Herbst der Gambero Rosso in seinem Weinführer „Guida ai vini d’Italia“ die Liste der so genannten 3-Gläser-Weine veröffentlichte, da staunten Weininteressierte und Weinliebhaber nicht schlecht: Wie bereits in den Jahren zuvor schnitten Südtirols Weine hervorragend ab; dieses Mal erhielten mit 27 Weinen so viele Weine wie noch nie die begehrte Auszeichnung. Im Vergleich dazu nehmen sich die neun ausgezeichneten Weine des Trentino recht bescheiden aus. Beim genaueren Studieren der Liste fällt außerdem auf, dass mit sieben ausgezeichneten Weinen mehr als ein Viertel von Eisacktaler Weinbauern stammen. Dabei stellt das Eisacktal mit seinen fast 300 Hektar Weinflächen nur etwa fünf Prozent des gesamten Anbaugebietes in Südtirol.

Der Erfolgstrend der Eisacktaler Weine hält an. Neustift ist dabei

wohl eine Hochburg der Eisacktaler Weine, denn vier Neustifter Weine finden sich auf der Liste der

Damit setzt sich der Erfolgstrend der vergangenen Jahre fort: 2005 wurde beispielsweise Andreas Huber vom Pacherhof zum Aufsteiger des Jahres gekürt, Celestino Lucin von der Stiftskellerei Kloster Neustift wurde 2009 zum Kellermeister des Jahres ausgezeichnet, und Peter Pliger vom Kuenhof erhielt als erster den Sonderpreis für nachhaltigen Weinbau. Auch andere Führer wie die „Guida Vini d’Italia L’espresso“ haben fünf Eisacktaler Weine ausgezeichnet; dabei konnte Manfred Nössing vom Hoandlhof gleich zwei Nennungen auf sich vereinen. Warum also schaffen gerade die Eisacktaler Weine so hervorragende Platzierungen? Es sind gleich mehrere Faktoren, die positiv zusammenwirken: „Bis vor einigen Jahren waren wuchtige und opulente Weine sehr gefragt und wurden von den Führern hoch gelobt, und alle Welt hat entsprechend produziert“, erläutert Peter Pliger vom Kuenhof, „vor einiger Zeit

Ausgezeichnete Weine sorgen für Bekanntheit. Peter Pliger gilt

als Pionier des Qualitätsweines im Eisacktal. Der bescheidene Weinbauer im Süden Brixens hatte zunächst den Beruf des Tischlers erlernt und ist dann auf den Weinbau umgestiegen. Schon früh beobachtete er die Entwicklungen bei befreundeten Weinbauern und hat diese für sich selbst adaptiert. Seine Arbeit wurde im Laufe der Jahre immer wieder von großem Erfolg gekrönt, seine Weine wie der Veltliner und der Riesling Kaiton sind regelmäßig in den Weinführern zu finden. Für die Riege der jungen Winzer, die in den vergangenen 15 Jahren die Höfe von ihren Vätern übernommen und neu ausgerichtet haben, hat er eine Vorbildfunktion inne. Doch die vielen Weinführer, die untereinander in heftiger Konkurrenz stehen, beobachtet Peter Pliger mit leichter Kritik: „Man darf die Liste des Gambero nicht überbewerten“, meint er, „andererseits ist eben auch zu bedenken, dass der Eisacktaler Weinbau ohne diesen

„Wir wurden von den Weinführern weit nach oben gehoben, und nun müssen wir zeigen, dass wir uns weiterentwickeln können“_ Peter Pliger, Winzer Ausgezeichneten: Günther Kerschbaumer vom Köfererhof erhielt sowohl für seinen Pinot Grigio 2009 als auch für seinen „Sylvaner R“ 2009 die „tre bicchieri“, das Kloster Neustift für den Riesling Praepositus 2008, und der junge Weinbauer Hannes Baumgartner vom Strasserhof konnte sich für seinen Veltliner 2009 ebenfalls über die Auszeichnung freuen. Günther Kerschbaumer erhielt für seinen „Sylvaner R“ zudem den Sonderpreis „Weißwein des Jahres“. 40

kam dann die Umkehr, und heute sind intensive, frische, langlebige und fruchtige Weine gefragt.“ Das Klima des Eisacktals mit seinen kühlen Nächten, heißen Sommertagen und der frischen Prise, die oft durch das Tal fegt, sind hierfür ideal. Auch die Klimaveränderung kommt den Eisacktaler Weinbauern entgegen – sie trägt dazu bei, dass auf den Eisacktaler Böden, bestehend aus Sand, Kies und Klausit, Trauben von hoher Qualität heranreifen können.

Führer heute nicht diesen Stellenwert hätte, den er eben hat.“ Denn: Der Gambero ist der bekannteste Weinführer weltweit und erscheint nicht nur in Italienisch, sondern auch in deutscher und englischer Sprache. Die Eisacktaler Weinbauern sind sich einig, dass vor allem die Auszeichnungen dazu beigetragen haben, dass viele Konsumenten den Eisacktaler Weißwein überhaupt erst zur Kenntnis genommen haben und nun in den Restaurants oder Bars auch verlangen.

Getrunken wird dabei nicht immer derselbe Wein, sondern es wird ausprobiert und verkostet. Auf den Lorbeeren ausruhen kann sich aber niemand: „Wir wurden von den Weinführern weit nach oben gehoben, und nun müssen wir zeigen, dass wir dort bleiben können und dass auch eine Weiterentwicklung möglich ist.“

Die Eisacktaler Winzer schließen sich zusammen. „Dieser Quali-

tätssprung, den die Betriebe in den letzten zehn Jahren im Weinberg und in der Kellertechnik vollzogen haben, kann nicht mehr im selben Ausmaß weitergeführt werden“, meint auch Günther Kerschbaumer vom Köfererhof. Und Peter Wachtler vom Taschlerhof in der Mahr ergänzt, „dass es sicher nicht möglich sein wird, den Ertrag weiter zu senken, um noch bessere Qualität zu erzeugen.“ Die kleinen Flächen und die hohen Ansprüche hatten nämlich zur Folge, dass nur geringe Mengen an Wein produziert werden. Dies bringt dem Produzenten den Vorteil, dass nie eine Flasche übrig bleibt und die Preise deshalb auf einem angemessenen Niveau gehalten werden können. Auch gibt es damit so gut wie keine Konkurrenz zwischen den Weinbauern: Es


HOCHBURG DES WEINS: In diesem Jahr erhielten gleich vier Weine aus dem Weinanbaugebiet um Neustift eine Auszeichnung vom „Gambero Rosso“

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entstand vielmehr ein vertrauensvolles Klima der Kooperation, in dem man voneinander lernt und sich gegenseitig unterstützt. Um diese Zusammenarbeit zu verstärken, wurde der Verein „Eisacktal Wein“ gegründet, dem Peter Wachtler vorsteht. Das erste Ziel dieses Vereins lag darin, dass sich erstmal alle Eisacktaler Weinproduzenten kennenlernen. Nacheinander haben die Mitglieder jeden Betrieb besichtigt und sich über die Produktion ausgetauscht. Neben den freien Weinbauern sind auch die zwei großen Kellereien, die Eisacktaler Kellerei in Klausen und die Stiftskellerei des Klosters in Neustift, in diesem Verein vertreten.

Weinkellerei oder selbständiger Winzer sein? Bis Mitte der 90er

Jahre gab es eigentlich kaum einen Bauer, der seine Trauben selbst verarbeitet hat. Seither steigt die Anzahl jener Winzer kontinuierlich, die völlig selbständig die Trauben im eigenen Keller verarbeiten und Wein abfüllen. Und dabei auch großen Erfolg einfahren können, wie die Beispiele von Hannes Baumgartner vom Strasserhof in Neustift und Christian Kerschbaumer vom Garliderhof in Feldthurns zeigen: Die

beiden jungen Weinbauern verarbeiten erst seit wenigen Jahren ihre Trauben selbst und konnten sich im vergangenen November bereits über die „tre-bicchieri“ freuen. „Selbst einkellern oder nicht – dies muss jeder selbst für sich entscheiden, wobei es dabei nicht um bessere oder schlechtere Qualität geht“, meint Günther Kerschbaumer, „wer den Wein selbst herstellt, muss sich auch um alles selbst kümmern – von der Arbeit im Weinbau bis hin zum Vertrieb. Außerdem muss am Anfang viel Geld in die Kellertechnik investiert werden, und wer im Nebenerwerb noch einer Arbeit nachgeht, kann das zeitlich nicht schaffen.“ Der finanzielle Aspekt ist dabei nicht unbedingt Ausschlag gebend: „Wer auf einigen Hektar gute Trauben produziert, bekommt auch von den Kellereien in Klausen und in Neustift ein schönes Geld ausgezahlt“, erläutert Peter Wachtler. Denn auch diese zwei großen Kellereien haben in den vergangenen Jahrzehnten eine enorme Entwicklung vollzogen: Sie haben verschiedene Qualitätsrichtlinien eingeführt, die Keller und Verkaufsräume modernisiert und die Qualitätsanforderungen an ihre

Lieferanten nach oben geschraubt. Die jungen Weinbauern wissen dabei, dass sie vor allem in ihrer Anfangszeit auch von der italienweiten Bekanntheit der Stiftskellerei Neustift zehren konnten.

Wie ist die Zukunft des Eisacktaler Weinbaus? Angesichts so

vieler positiver Vorzeichen – könnte es da überhaupt negative Entwicklungen im Eisacktaler Weinbau geben? Die verschärfte Gesetzgebung für den Straßenverkehr hat natürlich Veränderungen bei den Trinkgewohnheiten mit sich gebracht, die sich auf die Absatzzahlen auswirken. In der Gastronomie wird weniger Wein getrunken, und heute werden viel mehr Weine als früher auch glasweise angeboten. Aber dafür kaufen heute mehr Privatpersonen auch mal sechs oder zwölf Flaschen Wein für den persönlichen Weinkeller. Um auch in Zukunft stark zu sein, will der Verein „Eisacktal Wein“ zukünftig noch mehr als Gruppe auftreten. Dazu planen die Weinbauern einen gemeinsamen Internetauftritt und eine Gebietskarte, in der alle Lagen und alle Höfe verzeichnet sind. Dies könnte auch ein kleiner Beitrag sein, um das touristische Potential vermehrt zum Leben zu

erwecken, das ohne Zweifel im Weinanbaugebiet Eisacktal steckt.

annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info Mitglieder der Vereinigung „Eisacktal Wein“ Santerhof Mühlbach Köfererhof Neustift Strasserhof Neustift Pacherhof Neustift Stiftskellerei Neustift Vonklausner Brixen Hoandlhof Brixen Villscheiderhof Brixen Taschlerhof Brixen Kuenhof Brixen Garlider Feldthurns Zöhlhof Feldthurns Radoar Feldthurns Röckhof Villanders Eisacktaler Kellerei Klausen Obermairl Klausen Gumphof Völs Bessererhof Völs Weingut Hemberg Atzwang 41


Wirtschaft & Umwelt

Betriebsportrait Terra Institute

Für die Zukunft handeln Nachhaltigkeit liegt im Trend und ist weitaus mehr als nur eine kurzfristige Modeerscheinung. Ein ökologisch orientiertes Leben und nachhaltiges Wirtschaften sind sinnvolle und vernünftige Schlüssel, um auch morgen noch bestehen zu können. Das Terra Institute in Brixen setzt Impulse für Zukunftsorientiertheit und systemisches Denken – sei es in Unternehmen wie im Alltag jedes Einzelnen.

G

eschäftsmodelle, die danach streben, die natürlichen Ökosysteme und die Lebensqualität für alle zu verbessern, sind eine notwendige Überlebensstrategie der globalisierten Welt. Unternehmen werden auch von ihrem Umfeld zunehmend daran gemessen werden, wie sie die Ziele einer langfristig orientierten Entwicklung verfolgen und in ihrem Unternehmen verankern“: Günther Reifer, langjähriger Marketingleiter einer international tätigen Firma und Uni-Dozent, sowie die Persönlichkeitsbildnerin und Kommunikationstrainerin Evelyn Oberleiter sind sich sicher, dass ein neues Wirtschaften gefordert und möglich ist, das sowohl dem Menschen als auch unserem Lebensumfeld, der Erde, zugute kommt. Die beiden Experten begleiten seit vielen Jahren schon Institutionen und Unternehmen in qualitativem Wachstum, indem sie an Strategie, Struktur, Kultur und neuen Formen der

Steckbrief Terra Institute OHG Institut für nachhaltiges Wirtschaften und persönliche Entwicklung Großer Graben 29, Brixen Tel. 0472 970 484 Das Seminarprogramm des Terra Instituts finden Sie unter www.terra-institute.eu, office@terra-institute.eu

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Produktentwicklung – Terra Design – ansetzen. „Eines Tages reifte in uns der Entschluss, Unternehmen nur mehr in jene Richtung zu führen, die für die Zukunft erfolgreich und sinnvoll ist – nämlich in Richtung verantwortungsbewusstes und qualitatives Wachstum.“ Mit dem Terra Institute in Brixen schufen sie ein Kompetenzzentrum für nachhaltiges Wirtschaften und persönliche Entwicklung, das über Beratungen, Coachings, Studien und Veranstaltungen neue Impulse setzt.

Zukunftsorientiert wirtschaften, ganzheitlich denken. Das Terra Institute unterstützt und begleitet Unternehmen darin, unternehmerische Zukunftsmodelle in die Wirklichkeit umzusetzen. Neue, sogenannte grüne oder blaue Business-Strategien erfordern ein ganzheitliches Menschenbild und systemisches Denken: Effiziente Organisation, ehrliche Vermarktung und ein laufender Reifeprozess der Mitarbeiter sind hierbei zentrale Themen. „Wir erarbeiten mit Unternehmen eine systemische Neuausrichtung ihrer Vision, wir adaptieren Strukturen, geben laufend Inputs für die Schaffung einer gesunden Unternehmenskultur und bieten Unterstützung bei einer ökologisch-nachhaltigen Produktentwicklung“, umreißt Günther Reifer das Tätigkeitsfeld der Terra Institutes. Für Führungskräfte und Manager bietet das Terra Institute auch Coachings, Supervisionen und Lehrgänge an, organisiert internationale Kongresse, bildet Netzwerke und ist Herausgeber von Fachliteratur. Der systemische Beratungsansatz des Terra Institutes fördert dabei Unternehmen und Organisationen

auf eine Art und Weise, die nur wenig mit einer klassischen Unternehmensberatung zu tun hat. Vielmehr ist die Beratung durch das Terra Institute ein ganzheitlicher Prozess, der alle Schichten des Unternehmens umfasst und sich über einen längeren Zeitraum erstreckt: Von heute auf morgen lässt sich eine beständige Neuorientierung nämlich nicht erwirken. Um ein neues Bewusstsein wirtschaftlich und sozial erfolgreich im Unternehmen zu verankern, muss dieses in sämtlichen Handlungsbereichen und damit allen Unternehmens-Prozessen umgesetzt werden.

Nicht nur reden, sondern tun:

Der Terra Eco Fashion Store öffnet am 16. März in Brixen. Ein zentrales Anliegen der beiden Gründer des Terra Institutes ist es, auch selbst sinnvolle unternehmerische Modelle zu initiieren und konkret umzusetzen. Ganz im Sinne der offenen Systemorientierung des Instituts, ist man auch beim „jüngsten“ Projekt Kooperationen eingegangen und hat ein Netzwerk geschaffen, das in der Summe sehr viel mehr kann als die einzelnen Teile: Im März eröffnet in Brixen der „Terra Eco Fashion Store“, eine Modeboutique, die ausschließlich nachhaltige, biologisch-organische und nach Fairtrade-Kriterien produzierte Mode für Damen, Herren und Kinder anbietet. Und sie haben sich mit Heiner Oberrauch einen der innovativsten und kreativsten Köpfe der Textilbranche in Südtirol ins Boot geholt: „Heiner Oberrauch hat die Idee des Eco Fashion Store sofort begeistert aufgenommen und daraufhin haben wir mit ihm eine Gesellschaft gegründet.“ Auf schickes Design und trendige

Schnitte braucht der Kunde bei den zertifizierten Modelabels nicht verzichten. Die „Green Fashion“ hat schon längst das Image unförmiger Sackkleider hinter sich gelassen und präsentiert sich heute selbstsicher, elegant und trendig auf den Laufstegen der großen Internationalen Fashion Weeks. „Um die passenden Labels für den Store zu finden, haben wir international recherchiert und die Besten der Branche herausgefiltert“, erzählen Evelyn Oberleiter und Günther Reifer. Neben modischer Bekleidung wird der Terra Eco Fashion Store auch Accessoires, Naturkosmetik und Bücher anbieten – und ist somit viel mehr als eine Boutique. Über eine innovatives Voucher-System wird der Store mit einer Reihe von lokalen Betrieben zusammenarbeiten, denen Bildung und Nachhaltigkeit ein Anliegen sind: Hotel Elefant, Buchladen Weger, Bildungshaus Kloster Neustift, Seibstock Delicatessen und der KVW – nur um einige Kooperationspartner des Rabatt-Vouchers zu nennen. Der Terra Eco Fashion Store will sich zudem als Treffpunkt etablieren, bei dem sich Menschen über Themen der sozialen und wirtschaftlichen Verantwortungen austauschen und informieren: So wird einmal monatlich eine themenorientierte Veranstaltung stattfinden, beispielsweise zum Tag der Menschenrechte oder zum Tag der Erde. „Nachhaltiges Wirtschaften erfordert nicht nur ein Umdenken der Unternehmen. Jeder Mensch ist als Konsument gefordert. Jeden Tag entscheidest du aufs Neue, was und wen du mit deinem Einkauf unterstützt“, erläutert Günther Reifer. Aus diesem Grund wird der bewusste Konsument neben Bioläden und


Foto: Oskar Zingerle

Günther Reifer und Evelyn Oberleiter, Terra Institute: „Unternehmen werden auch von ihrem Umfeld zunehmend daran gemessen werden, ob und wie sie nachhaltige Ziele umsetzen.“

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KlimaHaus nun auch in einem weiteren Bereich die Wahl haben, nachhaltige Entwicklungen zu unterstützen: mit der Wahl seiner Kleidung.

Neues Bewusstsein für alle, jeden Tag. Nachhaltigkeit leben,

und dies alle Tage – dieser Gedanke steckt hinter einem weiteren Projekt des Terra Institutes. Vom 19. bis 22. Mai 2011 organisiert das Institut in Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Kloster Neustift sowie den Universitäten von Bozen und Innsbruck die „Tage der Nachhaltigkeit“ in Brixen und Umgebung, den „Think more about. Summit 2011“. Es ist dies eine besonders vielschichtige Veranstaltung, welche die gesamte Bevölkerung mit einbezieht: vom Manager eines Unternehmens bis hin zum Grundschulkind. Hochkarätige Referenten wie beispielsweise der Träger des Alternativen Nobelpreises, Ibrahim Abouleish, werden beim eineinhalbtägigen Wirtschaftskongress Informationen und Know-how für ein neues, erfüllendes und verantwortungsvolles Wirtschaften bieten. Seminare für Jedermann werden signifikante Erfahrungen ermöglichen.

Ein reichhaltiges Rahmenprogramm wird über Filme, Kulinarik und Ausstellungen aufzeigen, wie jeder Einzelne eine nachhaltige Lebensweise in seinem persönlichen Alltag umsetzen kann.

Internationale Partnerschaften.

Das Ziel des Terra Institutes, qualitatives Wirtschaften und Leben zu fördern, verlangt nach internationaler Vernetzung. Diese pflegt das Terra Institute sowohl durch seine Veranstaltungen, beispielsweise dem Best Minds Meets (www.bestmindsmeet.com) in Kooperation mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wie durch seine Partnerschaften mit international anerkannten Vordenkern wie dem Berliner Genisis Institut, dem weltweit ersten Social-Business-Institut, das unter anderem mit dem Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus zusammenarbeitet, oder dem bio-dynamischen Modell-Unternehmen Sekem in Ägypten. Durch diese Kooperationen lebt das Terra Institut seine Vision vor: Erfahrungen zu sammeln, sich vernetzen, Wissen zu teilen, systemisch nachhaltig zu reifen und zu wachsen und Verantwortung zu übernehmen – für eine gesunde Zukunft.

info Terra Eco Fashion Store

Eröffnung: Mittwoch, 16. März um 18 Uhr und Samstag, 19. März, Trattengasse, Brixen Sie sind herzlich eingeladen! Modeboutique mit ausschließlich nachhaltiger und fair produzierter, hochwertiger Mode für Damen, Herren und Kinder; Accessoires, Naturkosmetik und Literatur. In Kooperation mit Heiner Oberrauch www.terra-institute.eu

Think more about. Summit 2011

Tage der Nachhaltigkeit vom 19. bis 22. Mai 2011 in Brixen Wirtschafts-Kongress, Seminare, Podiumsdiskussionen, Vorträge und Gesprächsrunden sowie ein reichhaltiges Rahmenprogramm mit Kinoabenden, Öko-Fashion-Modeschau, geführte Wanderungen, Ausstellung in Kooperation mit Greenpeace, Projekt „Klimabotschafter“ mit Grund- und Mittelschulklassen, Kulinarik am Domplatz. In Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Kloster Neustift, der Freien Universität Bozen und der Universität Innsbruck. Anmeldungen jetzt schon unter www.thinkmoreabout.com 43


Foto: Willy Vontavon

Ein kleines Dankeschön z Unter dem Motto „Saturday Night Fever“ feierte die Plose Ski AG und das Gauditeam Ende Jänner im Rahmen eines kleinen Festes im Bergrestaurant in Kreuztal eine inzwischen jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit und bedankte sich bei dieser Gelegenheit bei Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern. Das Gauditeam setzt sich aus den maßgeblichen Wirtschaftstreibenden rund um den Skiberg Plose

zusammen und engagiert sich für einen lebendigen und einladenden Berg. Für den „1. Partnerabend“ fuhr eigens die Umlaufbahn, mit der die zahlreichen Gäste nach Kreuztal gebracht wurden, wo sie sich vom Team des Bergrestaurants kulinarisch verwöhnen ließen. Wer wollte, konnte danach mit der Rodel nach St. Andrä zurückfahren – oder eben wieder mit der Bahn. Alessandro Marzola

bedankte sich in seiner Rede für die „ausgezeichnete Zusammenarbeit“, von der der gesamte Berg profitiere. wv

W&U Wirtschaft & Umwelt BRIXEN

Was geschieht mit dem Astra-Kino? z Diese Frage stellen sich nicht nur viele Bürger, die tagtäglich am Astra Kino in der Romstraße vorbeifahren, sondern nun auch – in offizieller Mission sozusagen – die beiden Gemeinderäte von „Insieme per Bressanone“, Alberto Conci und Dario Stablum, die vor einigen Tagen eine entsprechende Anfrage an den Brixner Bürgermeister Albert Pürgstaller gestellt haben. In der Tat vegetiert das 1933 errichtete Gebäude schon seit Jahren vor sich hin; derzeit wird es zwar noch als Kino genutzt,

kurz

notiert

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aber die technische Ausrüstung ist längst nicht mehr zeitgemäß, eine Aufrüstung nicht sinnvoll, vor allem aber befindet sich die Struktur in einem erbärmlichen Zustand. Eigentümer der Immobilie ist die Gemeinde Brixen, die diese an den Betreiber des Kinos vermietet hat. Der Vertrag wurde vor einigen Jahren gekündigt und wird seither von Jahr zu Jahr verlängert. Eigentlich hätte das Astra Kino im Rahmen des Neubaus des Forums Brixen Teil eines Gesamtkonzeptes werden sollen, in der Planungs-

Die Mobilitätskarte „Brixen Mobil+“ ist auch heuer wieder in Brixen, Vahrn und Lüsen erhältlich – und es ist nicht auszuschließen, dass die Karte heuer die magische Verkaufszahl von 5.000 überschreitet.

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

phase hat man aber auf dieses Gebäude verzichtet. Großartige – eigentlich dringend notwendige – Renovierungsarbeiten scheut die Gemeinde, weil ein Nutzungskonzept noch fehlt – vielleicht auch aufgrund der außergewöhnlichen Architektur, die nicht viel Spielraum zu lassen scheint für eine

zeitgemäße Nutzung. „La struttura è molto fatiscente e rappresenta un pessimo biglietto da visita per la nostra città”, schreiben Conci und Stablum, weshalb sie wissen wollen, welche Pläne die Stadtregierung hier verfolgt. Nicht nur sie sind gespannt auf die Antwort des Bürgermeisters. wv

Die Acquarena wurde mit einem mobilen Hebesystem für Menschen mit Behinderung ausgestattet. Dadurch erhalten die Betroffenen einen bequemen Zugang zu sämtliche Becken. Zudem wurden ein Duschrollstuhl, breitere Duschsitze und neue Haltevorrichtungen angeschafft.

Die dermatologische Ambulanz im Krankenhaus Brixen ist mit Ende Februar umgezogen: Sie befindet sich nun am unteren Ende des Haupteinganges, wo vorher die Apotheke angesiedelt war.


STADTGEHEIMNISSE Wurde am Pfeffersberg Pfeffer angebaut?

EISACKTAL

„Wir stehen daher derzeit mit diesem Pfeffer vor einem Rätsel“, befand schon Ignaz Mader im Jahr 1937 auf der Suche nach der Herkunft des Namens „Pfeffersberg“. Sein Versuch einer Erklärung des Namens „Pfeffersberg“ liegt in der Art des Zinses, den die dortigen Bauern dem Fürstbischof abzuliefern hatten – dem Pfefferfenchel, eine Gemüsesorte. Der Name soll auch auf die um 1173 im Gebiet „Pfefferlan“ unweit des heutigen Burgerhofes in Untereben erbaute „Pfeffersburg“ zurückgehen, einem Gerichtssitz, der um 1277 zerstört wurde. Der Pusterer Sprachwissenschaftler Egon Kühebacher versuchte über 50 Jahre später nochmals, der Herkunft des Namens auf die Spur zu kommen: Er leitet dabei den Namen von den „Pfaffen“ ab, wie die Geistlichen umgangssprachlich genannt werden, und erklärt den „Pfeffersberg“ damit, dass in dieser Brixner Fraktion früher viele Höfe dem Brixner Domkapitel gehört hatten. Vollständig ist die Namensherkunft also nicht geklärt – sicher ist aber, dass der Pfeffersberg sich aus den acht Streuweilern Tils, Gereuth, Pairdorf, Pinzagen, Tötschling, Tschötsch, Untereben und Mahr zusammensetzt. Anregungen: redaktion@brixner.info

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Feines aus der Region z Erdäpfelblattln mit Kraut, Knödel in allen Variationen und viele andere traditionelle Gerichte aus dem Eisacktal stehen bei der 39. Ausgabe der „Eisacktaler Kost“ vom 17. März bis zum 3. April auf der Speisekarte zahlreicher Restaurants. Mal nach überlieferten Rezepten gekocht, kreativ verfeinert und neu interpretiert – die „Gerichte mit Geschichte“ wissen immer noch jeden Feinschmecker zu begeistern. „Bereits bei der Gründung der Spezialitätenwoche im Jahr 1973 war es das oberste Ziel, die regionale Küche in den heimischen Gastbetrieben hochleben zu lassen. Und diese Idee verfolgen die teilnehmenden Gastbetriebe im Eisacktal bis heute“, erläutert Helmuth Fink, Koordinator der Spezialitätenwoche. Ebenfalls Tradition bei der ältesten Spezialitätenwoche Südtirols hat das Gewinnspiel, wobei heuer ein

Gourmetessen oder eine Doppelflasche Magnum gewonnen werden kann. Außerdem haben alle 19 teilnehmenden Restaurants und Hotels von Sterzing bis Villanders individuell ein Spezialpaket zur „Eisacktaler Kost“ geschnürt: Einige Betriebe bieten ein besonderes Gourmetmenü mit Aperitif und Digestif an, andere beispielsweise den Genuss der Gerichte in Kombination mit einer Übernachtung oder einigen entspannenden Stunden im Wellnessbereich. Eröffnet wird die heurige „Eisacktaler Kost“ am 16. März um 11 Uhr unter den Brixner Lauben: Die Gastwirte präsentieren dort jeweils einen Schautisch, und die Schüler der Landesberufsschule „Emma Hellenstainer“ beweisen ihr Können mit ihren kreativ gedeckten Tischen. Zudem haben Einheimische und Gäste die Möglichkeit, ein typisches Gericht zu verkosten. db

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„Alpinpool ist ein großer Pluspunkt“ Kathrin Oberleitner, Vizebürgermeisterin von Mühlbach, über die Wiederbelebung des Hallenbades Alpinpool in Meransen. Warum hat der Mühlbacher Gemeinderat die Weiterführung des bislang nur mäßig besuchten Alpinpools beschlossen? Die Gemeindeverwaltung stand vor der Entscheidung, den Alpinpool zu schließen oder selbst weiterzuführen. Eine neue Struktur zu schließen, die mit öffentlichen Mitteln gebaut wurde, wäre nicht tragbar gewesen. Außerdem bestand die Gefahr, dass man erhaltene Beiträge hätte zurückzahlen müssen. Daher haben wir uns dafür entschieden, einen Sonderbetrieb zu gründen und die Struktur neu zu beleben. Im Schulplan des Landes sind weiters Schwimmkurse ein fixer

Bestandteil, und in unserer Gemeinde gibt es vier Grundschulen und zwei Mittelschulen.

Februar konnten wir den Umsatz um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern.

Das Hallenbad wurde in den 70er Jahren konzipiert, in der Zwischenzeit haben die meisten Gastbetriebe ein eigenes Hallenbad erbaut. Ist die Idee Alpinpool überholt? Wir haben 600.000 Nächtigungen in unserer Gemeinde, davon fallen 50 % auf Betriebe ohne eigenes Schwimmbad, die sich auch in Zukunft keines leisten können. Daher ist die Idee Alpinpool keinesfalls überholt. Für die Destination Gitschberg Jochtal ist das Hallenbad ein großer Pluspunkt. Allein von Weihnachten bis Mitte

Mit welchen Kosten ist die Übernahme für die Gemeinde verbunden? Die Gemeinde gibt einen jährlichen Führungsbeitrag von 155.000 Euro, darüber hinaus einmalig 120.000 Euro für Investitionen und Marketing sowie 15.000 Euro als Gesellschaftskapital. Der Geldbetrag muss in Relation gesehen werden. Kaum eine vergleichbare öffentliche Struktur kann sich selbst tragen.

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

NACHGEFRAGT

oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

EISACKTAL

Alm des Jahres 2010 z Die Gampiel Alm der Familie Huber vom Jenneweinhof im Pfunderertal ist von der Almenregion Gitschberg Jochtal zur „Alm des Jahres 2010“ gekürt worden. „Nicht nur die besondere aussichtsreiche Lage der Alm, sondern auch die Ursprünglichkeit, die Freundlichkeit der Gastwirtfa-

milie und die traditionelle Bewirtschaftung verleihen der Alm den Status, etwas Besonderes zu sein“, schreibt Florian Mair, Geschäftsführer der Almenregion, in einer Aussendung. Mit viel Einsatz und Fleiß habe die junge Bergbauernfamilie in wenigen Jahren eine beachtliche Almwirtschaft aufgebaut. Die Gampiel Alm

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liegt am Pfunderer Höhenweg und ist auch in etwa eineinhalb Stunden leichter Wanderung vom hintersten Pfunderer Tal aus zu erreichen, ab dem Parkplatz Dun in knapp zwei Stunden. Qualitätssicherung, Service, Ambiente und Erreichbarkeit sind die wichtigsten Kriterien für den Titel „Alm des Jahres“. Hinter der Gampiel Alm belegten die

Gattererhütte (Fane Alm) und die Pranter Stadlhütte im Altfasstal punktegleich den zweiten Rang. Im Bild: der Vorstand des Tourismusvereins Gitschberg Jochtal, Bürgermeister Christoph Prugger, Familie Huber von der Gampiel Alm, Familie Unterkircher von der Pranter Stadlhütte und Martha Gatterer von der Gattererhütte. oz


BRIXEN

Leitfaden für die Eisacktaler Wirtschaft z Das Eisacktal brauche ein schärferes Profil, und nur sieben von 13 Eisacktaler Gemeinden haben ein Wirtschaftsleitbild: Vor diesem Hintergrund haben die Wirtschaftsverbände des Eisacktals auf Initiative des Landesverbandes der Handwerker (LVH) eine Studie ausarbeiten lassen, die „Leitlinien zur Stärkung der Wirtschaftskraft“ erhoben hat und praxisnahe Instrumente für Unternehmer und Gemeinden bietet. Für die Studie, die kürzlich am Sitz der Bezirksgemeinschaft Eisacktal vorgestellt wurde, haben die wissenschaftlichen Leiter, Christian Haberfellner und Professor Richard Hammer der Universität Salzburg, Interviews und Workshops mit Eisacktaler Unternehmern und Gemeindevertretern geführt. Im Zentrum stand zum einen die Fragestellung, welche Rolle die Gemeinden bei der Stärkung der Wirtschaft spielen, und zum zweiten, wie man durch die

Zusammenarbeit der einzelnen Sektoren Wettbewerbsvorteile für die Region erreichen kann. „Herausgekommen ist ein Leitfaden, der gut als Grundlage für die Ausarbeitung eines Wirtschaftsleitbildes hergenommen werden kann“, erklärt Haberfellner. Für die Gemeinden sind Leitlinien zu den Themen Gemeindeentwicklung, Wirtschaftsdenken, Kooperation, Gewerbezonen, Marketing und öffentliche Ausschreibungen enthalten. So ist laut Studie zum Beispiel wichtig, dass die Nahversorgung in den Gemeinden aufrecht bleibt und öffentliche Aufträge möglichst an ansässige Betriebe vergeben werden. Die Unternehmer erklärten hingegen, dass sie vor allem auf Marketing setzen wollen; zudem seien Verbesserungen bei der Verwaltung und Organisation der Betriebe notwendig. Die Studie hat unter anderem ergeben, dass sich die Unternehmen professionalisieren und über ihren Sektor hinaus zusammenarbeiten müssen. Weiters

beinhaltet der Leitfaden Instrumente und Vorlagen, mit denen Gemeinden und Unternehmer konkret arbeiten können, etwa ein Formular für Vorschläge an die Gemeinde oder ein Evaluierungsbogen, der Maßnahmen von Gemeinden auf ihre Auswirkungen auf die Unternehmen

hin prüft. Leitfaden und Studie wurden im Rahmen des EUEntwicklungsprogramms EFRE, dem Land Südtirol und dem italienischen Staat finanziert. Im Bild: Hanspeter Munter (LVH) und Peter Gasser (Bezirksgemeinschaft Eisacktal). db

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Alles Gute! Zahlreiche Brautpaare haben uns ihr ganz persönliches Hochzeitsbild für unsere Fotoaktion zugesendet, danke dafür!

Im Jahr 2010 gaben sich insgesamt 62 Paare in der Gemeinde Brixen das Jawort. Einige von ihnen sandten uns ihr Hochzeitsbild, auf dem verständlicherweise nur strahlende Gesichter zu sehen sind. Wir freuen uns, dass so viele jung verheiratete Ehepaare sich an unserer Fotoaktion beteiligt haben und wünschen allen einen glücklichen, gemeinsamen Lebensweg! Auf ein romantisches Abendessen im Restaurant Finsterwirt in Brixen dürfen sich Birgit Tschöll und Wilfried Heidenberger freuen, die im September 2010 in Tils geheiratet haben.

Extra

Braut & Bräutigam

FOTOAKTION

Birgit Tschöll und Wilfried Heidenberger mit Tochter Sarah, Tils

Simone und Arno Demanega, Brixen

Laura und Marco Biolcati, Vahrn

Sandra Hofer und Günther Prader, Afers Verena Gatterer und Werner Deiaco, Bruneck

Siliva Klotz und Florian Gottardi, Milland 48

Manuela Kerschbaumer und Hannes Torggler, Feldthurns

Monika und Felix

Judith Falk und Andreas Kofler, Mühlbach


Sonja Mitterrutzner und Martin Gostner, St. Leonhard

Suki und Rosy Kobilic, Brixen

Tamara und Daniel Gruber, Vahrn Julia Kaser und Bernhard Kaneider, Lüsen

Helga Hofer und Andreas Pfattner, Garn Yvonne Rigger und Alexander Gasser, Milland Brigitte und Michael Grandi, Tils

Anita und Paul Peintner mit Sara, Viums

Sonia Rabensteiner und Hans-Jörg Ellemund mit Tochter, Mellaun

Barbara und Dominik, Afers

Bettina Zils und Giovanni De Lorenzo, Vals

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Max und Lisi Profanter, Villnöss

Diana und Elmar Regele, Vahrn

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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Willi Aricochi (wa) Anton Rainer (ar) Anina Vontavon (av) Ingo Dejaco (id) Klaus Ramoser (kr) Annina Ramoser (ara) Johanna Bernardi (jb) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Titelfoto: Leonhard Angerer Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. März 2011 Nächster Redaktionsschluss: 6. März 2011 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 50

Februar 1911

Von Maikäfern & anderen Tieren Samstag, 11. Februar 1911 Gestern, 9. Februar, wurde in Brixen der erste Maikäfer in diesem Jahre gesehen. Der arme Kerl, der sich so früh aus der Erde gewagt hat, schien ganz lustig zu sein; es ist aber doch die Frage, ob er sich hätte durch das Leben schlagen können. Der Stand der Maulund Klauenseuche im Bezirke Brixen ist dermalen ein günstiger. Die ehemals verseuchten Gemeinden Brixen, Vahrn, Neustift, Schabs, Natz, Sterzing sind derzeit seuchenfrei, und von den vier Gemeinden, wo die Seuche noch vorhanden ist, werden Stilfes, Rodeneck und Vintl voraussichtlich kommende Woche als seuchenfrei erklärt werden können. Es liegt deshalb begründete Hoffnung vor, dass der nächste Vieh- und Krämermarkt in Brixen am 18. März voll abgehalten werden kann.

Faschingsabend des Männergesangvereins Brixen Dienstag, 21. Februar 1911 An dessen Ball am Samstag wurde vorher das komische Stück mit Gesang „Catilina in Rom“ aufgeführt. Es besteht aus drei Aufzügen und einem Nachspiel, ist sehr lustig und wurde von fünf Vereinsmitgliedern überaus erheiternd gespielt. Vor allem Dr. Woll in der Hauptrolle mit

seinen natürlichen und drastischen Bewegungen. Auch die Herren Oberkofler, Hruschka und H. Goldiner brachten ihre zum Teil schwierigen Partien zu voller Geltung; sehr drollig in der Maske war der Vorstand Herr Dr. Lutz. Es fehlte auch nicht an zeitgemäß eingestreuten Witzen. Die Kostüme im altrömischen Stil waren geradezu prächtig, das Sprechen deutlich, Gesänge gut klappend, die Tänze wohl einstudiert. Die

St. Andrä 1028 (939) +89 = 10% Lüsen 1076 (1032) +44 = 4,3% Milland-Sarns 588 (414)= +174 = 4,2% Natz 1036 (940) +940 = 10,2% Neustift 657 (545) +122 = 22% Pfeffersberg 704 (656) +48 = 7% Schabs-Aicha 425 (210) +5 = 1,2% Schalders 320 (311) +9 = 3% Vahrn /Zivil) 909 (767) +142 = 18,5% Brixen (Zivil allein 5648 (5019) +629; Brixen-Burgfrieden 301 (373) –72; Brixen Militär 596 (391) +205. Für die Brixener Zivilbevölkerung ergibt sich insgesamt ein Zuwachs von 557 = 10,3%, einschließlich des Militärs beträgt derselbe 762 Personen, wobei aber zu berücksichtigen ist, dass in den letzten Jahren Häuser hart an der Grenze des Stadtgebietes entstanden sind, die ihr Entstehen und ihren Wert der Stadt verdanken.

sehr sehenswerte Aufführung, welche samt Orchester-Zwischenspielen gut 1,5 Stunden dauert, wird zu populärem Preis, allgemein zugänglich, am Dienstag, 21. Februar im Sternsaal wiederholt.

Volkszählungsergebnisse Nunmehr sind die Ergebnisse aus den einzelnen Gemeinden des politischen Bezirkes vorliegend, die in ihrer Zusammenstellung und im Vergleich zu vorherigen Volkszählungsergebnissen interessant sind. Im Nachstehenden seien die Ziffern von 1910 und 1900, sowie der Bevölkerungszuwachs genannt. Afers 391 (380) +11 = 3% Albeins 320 (399) +11 = 3,5%

Die Zeitungs­artikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige ­Kuriositäten werden ohne ­Korrektur beibehalten.


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ESPACE VITAL SPACES FOR LIFE IL LUOGO

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ESPACE VI

MIRA

Die Wohnanlage “Mira“ wird im Norden von Brixen, in unmittelbarer Nähe des Stadtkerns, errichtet. Die Wohnanlage befindet sich vor der Kirche in Zinggen am rechten Ufer des Eisacks, direkt am Fahrrad- und Fußgängerweg. Das Stadtzentrum ist zu Fuß und mit dem Fahrrad in kürzester Zeit erreichbar. Bei der Realisierung der Wohnanlage Mira, wird auf die energiesparsame Wohnqualität, Sicherheit, Schallschutz und Nachhaltigkeit besonders Wert gelegt. Es sind nur noch vier Wohnungen im Verkauf, davon zwei mit tollem Garten.

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