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Anlage & Vorsorge
Jahrgang 22 · Januar 2011
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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Einzelnummer 0,10 Euro - Versand im Postabonnement - 45% - Artikel 1, Gesetz 46/2004 - Filiale Bozen - In caso di mancato recapito prego restituire a Bolzano CPO per la restituzione al mittente previo pagamento resi
EXTRA
Der Eisenbahnlärm ist lauter als das Gesetz erlaubt
Schlaflos im Eisacktal BRIXEN: Beratungsstelle und Frauenhaus seit fünf Jahren aktiv PORTRAIT: Stefan Hofer, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit KULTUR: Toto-Gitarrist Steve Lukather spielt am 19. Februar in Südtirol SPORT: Das Handballjugendzentrum Eisacktal betreut 160 Kinder und Jugendliche
Das kleine Wohnhaus ist fertig gebaut. Es gibt noch eine 2-Zimmer-Wohnug mit Terrasse, Privatgarten, Bad mit Fenster, Keller und Autogarage.
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Editorial
Politik & Gesellschaft
>>> 04
04 | Frauenhaus: „Ort der Veränderung“ 11 | Bürgerkarte: Eine Karte, viele Funktionen
Menschen & Meinungen
>>> 18
18 | Stefan hofer: Die Tage, die unbewusst vorübergehen 23 | Pro & Contra 29 | Umfrage: Alkoholverbot in der Öffentlichkeit
Kunst & Kultur
>>> 30
30 | Steve Lukather: „Ich freue mich auf Südtirol“
Freizeit & Sport
>>> 36
36 | THEMA: Brixner Handballschule
Wirtschaft & Umwelt
>>> 40
40 | Diskussionsveranstaltung: Schlaflos im Eisacktal
Extra 49 | Anlage & Vorsorge
>>> 49
Politisches Krisenmanagement Nach dem Tod des Seppl Lamprecht hätte Hanspeter Munter eigentlich in Sekundenschnelle erkennen müssen, dass sein Nachrücken in den Landtag gefährlich für das eigene, bereits vorher arg lädierte Image werden würde, denn schließlich hatte die Öffentlichkeit in den vergangenen Jahren zu den doppelt verdienenden Politikern ihre Meinung klar zum Ausdruck gebracht. Munter blieb stur, beharrte auf sein Recht, beide Positionen zu behalten und beide Gehälter zu kassieren. Das ganze Land war empört, sogar seine Parteikollegen. Dabei vermute ich, dass eine krasse Mehrheit der Empörten in seiner Lage gleich stur geblieben wäre, in unserer feinen Gesellschaft der Doppelmoral. Für mich ist eines klar: Munter hat die Imagekrise unterschätzt. Dabei ist jede Krise auch eine Chance, wenn man früh genug das Ruder herumreißt. Munter hätte erkennen müssen, dass das eigentliche Problem nicht im Nachrücken in den Landtag bestand, sondern im Kassieren des zweiten Gehalts. Aus meiner Sicht hätte er also früh genug erklären müssen, dass er auf den Sessel im Landtag nicht verzichten könne, weil er dies seinen Wählern schuldig sei, gleichzeitig aber hätte er erklären können, auf das Salär des Abgeordneten zu verzichten, solange er als Direktor im LVH bereits ein gutes Einkommen habe. Wenn wir einen Schritt weiter denken, hätte er sogar ein Plädoyer für eine radikale Reduzierung der Gehälter der Landtagsabgeordneten halten können und damit für eine Umwandlung des Parlaments in einen Volks-Landtag. Er hätte bei der Bevölkerung offene Türen eingerannt – und dabei auf wenig Geld verzichten müssen. Diese Chance hat er verpasst. Das Positive an der „Affäre Munter“ ist die endgültige Erkenntnis, dass der Bürger es nicht mehr akzeptiert, wenn Politik zum Selbstbedienungsladen degradiert wird. Es wird ein hartes Stück Arbeit werden, die Politik in diesem Sinn umzuformen.
Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
Fotos: Oskar Zingerle
5 JAHRE FRAUENHAUS UND BERATUNGSSTELLE
„Ort der Veränderung“ Die Beratungsstelle und das Frauenhaus Brixen bieten seit fünf Jahren Frauen in Gewaltsituationen und deren Kindern die Möglichkeit, sich eine selbstbestimmte Existenz aufzubauen. Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses und der Beratungsstelle im Gespräch über Gewalt an Frauen und ihre Erfahrungen im Frauenhaus sowie in der Beratungsstelle.
Wie finden die Frauen den Weg ins Frauenhaus? BARBARA WIELANDER: Die Frauen kommen über die verschiedensten Wege zu uns, sei es über unsere Beratungsstelle, durch Vermittlung der Polizei oder dem Krankenhaus oder über den Sozialen Dienst. Die Aufnahme ist sehr unbürokratisch, das Haus ist offen für Frauen und Kinder jeder kultureller 4
Herkunft – allerdings müssen die Frauen eine ordnungsgemäße Aufenthaltsgenehmigung haben, die sogenannten „clandestine“ können wir nicht aufnehmen. Zu welchem Zeitpunkt setzen Frauen diesen Schritt, sich von Gewaltsituationen loszulösen? ANNA MARIA SPELLBRING: Einige Frauen bleiben über eine lange
Zeit in der Gewaltsituation – unter anderem, weil sie sich dafür verantwortlich fühlen, nicht wissen, wohin sie sich wenden können oder was sie unternehmen könnten. Manche haben jahrelang das Flugblatt mit den Infos über das Frauenhaus in ihrer Handtasche und bringen dann eines Tages die Kraft und den Mut auf und kommen hierher. Manchmal sind es auch Ver-
wandte und Freunde, die sie zu uns bringen. Andere Frauen hingegen setzen bald einmal diesen Schritt und verlassen ihre Gewaltsituation. Barbara Wielander: Eine Sorge, die die Frauen haben, bevor sie zu uns kommen, liegt darin, dass sie kein Geld haben oder ihren Weggang nicht vorbereiten können – doch wir haben vorgesorgt:
KRAFT FÜR VERÄNDERUNGEN: Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses und der Beratungsstelle unterstützen und begleiten Frauen und deren Kinder auf dem Weg aus einer Gewaltsituation
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Jede Wohnung ist so eingerichtet, dass die Frau hier alles vorfindet, von Lebensmitteln bis hin zur Bettwäsche und Zahnbürste. Im Frauenhaus können sie kostenlos bleiben, wir bieten ihnen kurzfristig eine Existenzgrundlage. Zudem erhalten die Frauen eine finanzielle Unterstützung von der Sozialhilfe, unabhängig vom Einkommen des Mannes. Für viele ist dies ein erstes eigenes Geld, und sie lernen hier, sich selbst zu organisieren, zu haushalten und den Alltag selbstbestimmt zu bewältigen. Wie ist das Frauenhaus in Brixen aufgebaut, wie leben die Frauen dort? Barbara Wielander: Das Haus besitzt acht Wohneinheiten. Jede Frau hat also ihre eigene kleine Wohnung mit Küche, Schlafgelegenheit, Wohnraum und Badezimmer. Darüber hinaus gibt es eine Gemeinschaftsküche, einen Aufenthaltsraum und einen Spielraum für Kinder sowie einen gemeinsamen Garten. Die Frauen leben autonom, müssen sich ihre Wohnung und ihren Alltag selbst verwalten, sprich einkaufen, kochen, die Kinder betreuen und dergleichen. Sie erleben aber im Frauenhaus eine Hausgemeinschaft; einmal pro
Woche wird eine Versammlung abgehalten, bei der gemeinsame Themen, auch organisatorischer Natur, besprochen werden. RENATE SEEBER: Neben der Wohnmöglichkeit begleiten wir die Frauen im psychosozialen Bereich sowie in der Handhabung des Alltags. Wir schauen dabei auf die Stärken der Frauen und informieren sie über die Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen. Welche Schritte werden eingeleitet, wenn sich eine Frau an die Beratungsstelle oder an das Frauenhaus wendet? ANDREA FLECKINGER: Grundsätzlich wird keine Entscheidung über die Frau hinweg getroffen, sondern die Frau entscheidet selbständig, wie es weitergehen soll. Wir stellen zwei Angebote bereit: zum einen die Beratungsstelle, wo Frauen ambulant begleitet werden, und zum anderen das Frauenhaus, in dem die Frauen aufgenommen und begleitet werden. CHRISTINA HOFER: Die Frau bestimmt dabei aber stets selbst, was sie möchte. Dabei kann es auch sein, dass die Frau das Haus wieder verlässt, weil sie noch nicht bereit ist für diesen Schritt.
Wird der Aufenthalt im Frauenhaus von den Frauen im Vorfeld geplant, oder kommen sie zumeist spontan aus einer Notsituation heraus? Barbara Wielander: 2009 haben sich diese beiden Situationen die Waage gehalten. Die Hälfte der Frauen hat diesen Schritt seit langem geplant – und diese Frauen bleiben meist auch länger, kehren nicht so schnell wieder zum Partner zurück. Sie haben sich mit dem Thema auseinandergesetzt und sind so zu einer meist unverrückbaren Entscheidung gekommen. Christina Hofer: Statistisch gesehen kehrt aber eine Frau elf Mal zu ihrem Partner zurück, bevor sie einen definitiven Schnitt macht. Andrea Fleckinger: Die Loslösung ist ein schwieriger Prozess: Die Partner der Frauen haben ja nicht nur eine gewalttätige Seite, sondern auch ganz viele andere positive Eigenschaften, und man muss die Situation im Gesamten sehen. Zu Ihrer Arbeit gehört es also auch, jede Entscheidung der Frau zu unterstützen, selbst wenn sie wieder in die Gewaltsituation zurückkehrt?
Renate Seeber: Ja – es ist die Entscheidung, die die Frau in diesem Moment für sich selbst trifft und die für sie die beste sein mag. Christina Hofer: Und sie kann jederzeit ins Frauenhaus zurückkehren. Andrea Fleckinger: Da die Frau selbst bestimmt, erlöst sie sich damit auch aus ihrer Opferrolle: In der Beziehung konnte sie oft keine eigenen Entscheidungen treffen, bei uns soll sie dies tun können. Ansonsten wäre ja wieder jemand da, der über sie bestimmt, und dies entspricht nicht unserer Grundhaltung.
info Gesprächsteilnehmerinnen: Barbara Wielander (Leiterin des Frauenhauses Brixen) Renate Seeber Andrea Fleckinger Anna Maria Spellbring Christine Parschalk Christina Hofer (Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle bzw. des Frauenhauses Brixen) 5
Politik & Gesellschaft
Kehren die Frauen später auch wieder ins Frauenhaus zurück, oder ist die Hemmschwelle dann noch größer?
hält sie diesen wahrscheinlich auch nicht durch, und sie wird wahrscheinlich nicht lange im Frauenhaus bleiben.
Renate Seeber: Sie kommen wieder, und die Hemmschwelle sinkt sogar, weil sie hier erlebt haben, wie die Abläufe vor sich gehen und sie feststellen, dass wir sie in allen Fällen unterstützen, ihre Entscheidungen respektieren und sie nicht verurteilen.
Dieses Fortgehen und Zurückkehren der Frauen betrifft auch deren Kinder und bedeutet auch für diese eine belastende Situation. Wie werden sie unterstützt?
Barbara Wielander: Ich glaube, das zeichnet unseren Dienst auch aus: Die Frauen kommen aus Eigeninitiative, nehmen unser Angebot an und bestimmen selbst, was sie tun möchten. Wichtig ist dabei, dass die Frau aus freien
Christina Hofer: Viele Frauen bringen ihre Kinder mit, und für diese ist dies eine überraschende Situation. Daher müssen wir ihnen anfänglich die Situation erklären, das Tabu brechen und gemeinsam mit ihnen und den Müttern aufarbeiten, was in der Familie vorgefallen ist. Die Kinder geraten in ein völlig neues Umfeld, in eine
Barbara Wielander: „Es ist ein Klischee, dass nur arme, geprügelte Frauen zu uns in Frauenhaus kommen.“
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entlasten. Für die Mütter bieten wir Beratung in Erziehungsfragen und dergleichen an. Ganz egal, ob die
„Unseren Dienst zeichnet aus, dass die Frauen selbst entscheiden und wir diese Entscheidungen respektieren.“_ Barbara Wielander Stücken und nicht auf Drängen von irgendwem kommt: Wenn ihr Entschluss nicht gereift ist,
neue Schulklasse oder Kindergartengruppe. Wir begleiten daher auch die Kinder, versuchen, sie zu
Kinder selbst ebenso Gewalt erfahren haben oder nicht – sie sind auf alle Fälle beeinträchtigt, weil sie die Situationen miterlebt haben oder die Stimmungen, wie es der Mutter geht, deutlich spüren. Renate Seeber: Wenn die Frauen zu ihrem Partner zurückkehren, machen wir uns auch Gedanken, was nun mit den Kindern passiert und welche Interventionen von uns aus gesetzt werden müssen, wobei wir dabei mit anderen Diensten zusammenarbeiten – aber immer in Absprache mit der Frau. Barbara Wielander: Viele Frauen werden vom Mann eingeschüchtert. Ihnen wird erzählt, dass er ihr die Kinder nimmt oder dass sie ohne Geld und Arbeit eh keine Chance hätte. Wir erläutern ihnen dann die Möglichkeiten und Hilfen, die zur Verfügung stehen. Sie kann dann immer noch zum Mann zurückkehren, aber sie ist informiert, wohin sie sich wenden kann und welche Unterstützungen sie erhält. Wie lange bleiben die Frauen durchschnittlich im Frauenhaus? Barbara Wielander: Die Dauer ist sehr unterschiedlich. Gesetzlich vorgesehen ist eine Höchstgrenze von sechs Monaten. Dieser Zeitraum kann aber auch verlängert werden, darüber wird von Fall zu Fall entschieden. Durchschnittlich bleibt eine Frau etwa zwei bis drei Monate im Frauenhaus,
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Renate Seeber: „Die Frauen müssen sich einem neuen Umfeld anpassen und wir begleiten sie in ihrem Alltag.“
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wobei dies ein statistischer Wert ist. In der Realität gestaltet sich die Aufenthaltsdauer sehr variabel: Es gibt Frauen, die sehr bald das Frauenhaus verlassen und häufig zum Partner zurückkehren. Andere Frauen bleiben im Frauenhaus, bis sie eine Alternative für sich gefunden haben – und weil es nicht so einfach ist, eine neue Wohnung zu finden und sich den Alltag zu organisieren, dauert dies manchmal auch bis zu einem Jahr und darüber hinaus. Auf welche Schwierigkeiten stoßen die Frauen bei dem Versuch, sich ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen? Renate Seeber: Die Frauen mussten aus der gewohnten Umgebung gehen und sich dann einem völlig neuen Umfeld anpassen. Wir begleiten sie daher auch bei organisatorischen Sachen wie bei Schuleinschreibungen, der Arztwahl oder der rechtlichen Beratung. Sie benötigen auch in diesen Bereichen eine Unterstützung. Anna Maria Spellbring: Insbesondere für ausländische Frauen ist es sehr schwierig, eine Wohnung und auch Arbeit zu finden. Das ist für sie dann frustrierend: Sie wären bereit, ihr Leben neu zu starten, schaffen es dann aber nicht, weil sie weder Wohnung noch Arbeit finden oder weil sie alleinerziehend sind und somit Arbeit und Kinderbetreuung nur sehr schwer vereinbaren können. Barbara Wielander: Die Frauen haben ja nicht nur körperliche, sondern auch psychische Gewalt erlebt: Einige sind lange Zeit gar nicht mehr aus dem Haus gekommen, hatten kein Geld zur Verfügung und haben beispielsweise mit den Zutaten gekocht, die der Mann mit nach Hause brachte. Manche dieser Frauen können
sich dann im Alltag nicht orientieren, weder in den Geschäften noch beim Citybus, sie kennen den Umgang mit Geld nicht. Inwieweit verstärken diese Schwierigkeiten die Wahrscheinlichkeit, dass die Frau zurück in ihre „alte“ Situation kehrt? Barbara Wielander: Die Gefahr, dass die Frauen wieder zurück in die Familie und damit in die Gewaltsituation gehen, ist groß. Für viele Menschen mag dies unverständlich klingen: Da gibt es Frauen, die erfahren Gewalt und gehen dorthin zurück. Doch es ist für die Betroffenen sehr schwierig, sich eine eigene Existenz aufzubauen – und dies mag sicher einer der Gründe sein, warum sie wieder zu ihrem Partner zurückkehren. Anna Maria Spellbring: Viele Frauen hoffen zudem, dass sich die Situation mit ihrer Rückkehr verändert, oder dass die Männer die Versprechungen, die sie den Frauen geben, auch einhalten. Diese Beteuerungen und Versprechungen sind in einem Gewaltzyklus normal; emotionale Abhängigkeiten ebenso. Die Frau versucht sehr viel, um die Beziehung aufrecht zu erhalten – und sie hat auch das Recht zu denken, dass es besser werden könnte und dass es keine Gewalt mehr geben wird. Man darf die Frau also nicht dafür verantwortlich machen, dass sie zurückgeht und dort dann wiederum dieselbe Situation vorfindet. „Die hat doch schon vor fünf Jahren gewusst, dass sie einen Alkoholiker heiratet“, haben wir beispielsweise von Polizeibeamten gehört. Das ist immer leicht gesagt… aber sie hat doch auch das Recht, so einen Menschen zu lieben! Sie arbeiten alleinig mit und für die Frauen. Inwieweit werden die Männer in diese Arbeit mit einbezogen? Anna Maria Spellbring: Stimmt, wir arbeiten ausschließlich mit den Frauen. Wir fordern aber seit geraumer Zeit, dass auch Projekte für Männer angeboten werden; Anti-Gewalttrainings gibt es zwar, aber diese Initiativen werden sich sicher langsamer entwickeln als die Frauenhäuser. Wie sinnvoll ist es, wenn nur mit einem Teil der Beziehung, sprich der Frau, gearbeitet wird? Christina Hofer: Klar, wenn nur auf der Seite der Frau etwas passiert
und der Mann so weitermacht wie bisher, wird sich die Partnerschaft nicht sehr verändern. Wir hatten auch schon den Fall, dass die zweite Frau desselben Mannes zu uns in die Beratung kam. In Österreich gibt es beispielsweise die Verbindlichkeit, dass gewalttätige Männer verpflichtet werden, ein Training zu absolvieren – das ist bei uns noch nicht der Fall. Nun hält sich hartnäckig die Auffassung, dass nur bestimmte Frauentypen auf psychisch oder physisch gewalttätige Partner „reinfallen“… Renate Seeber: Frauen mit Gewalterfahrungen kommen aus allen Schichten und Nationalitäten, es kann wirklich jede Frau treffen, egal ob Einheimische oder Migrantinnen, Reiche oder Arme. Andrea Fleckinger: Wenn die Frauen zu uns kommen, weisen sie schon teilweise Merkmale wie einen niedrigen Selbstwert auf – aber das ist ja das Ergebnis der Gewalterfahrungen und nicht eine Charaktereigenschaft, die sie sozusagen in eine solche Partnerschaft getrieben hat. Anna Maria Spellbring: Die Frauen, die zu uns kommen, sind die Opfer, und sie können nicht beeinflussen, was mit ihnen passiert und ob ihr Partner gewalttätig ist oder nicht. In 99 Prozent der Fälle sind die Männer die Täter und somit die Verantwortlichen der Gewalt. Doch zumeist fühlen sich die Frauen dafür verantwortlich und haben Schuldgefühle. Diese müssen wir ihnen nehmen, da die Gewalttätigkeit ja nicht in ihren Händen liegt. Wie weit verbreitet ist Ihren Erfahrungen nach Gewalt an Frauen? Barbara Wielander: Es ist zu beachten, dass ins Frauenhaus nur eine kleine Gruppe von Frauen kommt, die Hilfe benötigt. Vielmehr können wir an der Beratungsstelle messen, wie sehr das Angebot angenommen wird. Oft ergibt sich der Eindruck, dass Gewalt an Frauen nur ausländische Frauen betrifft, die dann ins Frauenhaus gehen – aber dies stimmt so nicht. Einheimische Frauen verfügen über ein besseres soziales Netzwerk, an das sie sich wenden können. Andererseits scheuen einheimische Frauen sich auch, Hilfe zu holen. Wobei
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Politik & Gesellschaft
wir hinzufügen müssen, dass in punkto Gewalt an Frauen in den Medien oftmals eine verzerrte Darstellung zu finden ist: Nicht allein das blaue Auge ist Gewalt an Frauen. Es ist ein Klischee, dass nur arme, geprügelte Frauen zu uns ins Frauenhaus kommen. Ebenso spielt die psychische Gewalt wie ständige Demütigungen oder Isolation eine Rolle, ebenso wie ökonomische oder sexuelle Gewalt in einer Beziehung. Wie hoch schätzen Sie die Dunkelziffer ein? Barbara Wielander: Wir wissen aus Statistiken, dass jede fünfte Frau eine Form der Gewalt erlebt. Manchen Frauen passiert dies nur einmal, sie ziehen dann sofort die Konsequenz und setzen einen Schlussstrich. Andere Frauen verbleiben oft lange in der Gewaltsituation. Zirka drei Prozent der Frauen, die Gewalt erleben, melden sich bei der Beratungsstelle oder im Frauenhaus – die Dunkelziffer ist also sehr hoch, und auch die Hemmschwelle, Hilfe zu holen, ist hoch. In vielen Köpfen herrscht auch das Bild
vor, dass wir eine Art stationäre Therapieeinrichtung sind – und dies trifft nicht zu. Gab es Veränderungen hinsichtlich der Häufigkeit oder Formen der Gewalt an Frauen? Barbara Wielander: Bei uns wird die physische Gewalt mittlerweile häufig von der psychischen Gewalt abgelöst. Ein Mann weiß heutzutage, dass er gegenüber einer Frau nicht mit der Hand ausholen darf. Dafür nimmt die seelische Gewalt zu, wie Kränkungen, Beleidigungen, Demütigungen oder das Rauben des letzten bisschen Selbstwerts, das die Frauen dann noch haben. In der Öffentlichkeit wird das perfekte Paar gespielt, und zu Hause wird die Frau dann mit Sätzen wie „Was hast du denn da angehabt, wie hast du dich denn bewegt, mit wem hast du denn alles geredet“ bombardiert. Diese psychische Gewalt ist schwieriger zu verdauen als die körperliche: „Wenn er wenigstens handgreiflich werden würde – das wäre mir fast lieber als das, was er mir so antut“ ist ein Satz, den wir bei psychischer
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Andrea Fleckinger: „Gewisse Merkmale sind das Ergebnis der Gewalterfahrungen und nicht deren Voraussetzung.“
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Gewalt häufig hören. Und nicht zu vergessen ist die sexuelle Gewalt innerhalb von Partnerschaften, bei denen das Schamgefühl bei den Frauen noch sehr groß ist. Diese Formen der Gewalt rechtlich nachzuweisen ist dann sowieso noch ein Kapitel für sich. Spielen die kulturelle Herkunft und die verschiedenen Frauenbilder auch bei der Gewalt an Frauen eine Rolle? Barbara Wielander: Mehr als der kulturelle Hintergrund spielt die Sozialisation eine Rolle: Wenn eine Frau von klein auf gelernt hat, dass der Mann das Familienoberhaupt ist und dass man ihm gehorchen muss, so ist das ausschlaggebender als die jeweilige Kultur. Viele Frauen lernen von Beginn an, dass sie Gewalt eben über sich ergehen lassen müssen. Teilweise haben sie dies bereits bei ihren Müttern so erlebt und gelernt. Anna Maria Spellbring: In der Beratungsstelle sehe ich zwischen
Anna Maria Spellbring: „Die Frauen können nicht beeinflussen, ob ihr Partner gewalttätig wird oder nicht.“
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einheimischen und ausländischen Frauen keinen Unterschied. Ausländische Frauen haben aber meist einen höheren existenziellen Druck, weil sie hier kein soziales Netzwerk, keine Familie hinter sich haben und sich deswegen noch schwerer tun, sich ein neues Leben aufzubauen. Renate Seeber: Was ich noch anmerken möchte: Teilweise ist es auch sehr lustig im Frauenhaus. Sicher, es gibt oft schwierige Situationen, aber es wird auch viel gelacht, es leben viele verschiedene Kulturen zusammen. Die Frauen sind teilweise sehr stark, und dies ist das Schöne. Eines Abends haben die Frauen ihre Abendkleider, die sie zuhause nicht anziehen durften, aus dem Koffer gezogen und gemeinsam gefeiert – auch das gibt es im Frauenhaus.
doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info Die Beratungsstelle und das Frauenhaus für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder berät Frauen, die körperliche, psychische, sexuelle und/oder ökonomische Gewalt erlebt haben oder noch erleben, davon bedroht sind und sich davor schützen möchten. Kontakt: Bahnhofstraße 27, Brixen, Telefon 0472 270450 Kostenlose Notruflinie 0-24 Uhr: 800601330 E-Mail: frauenhaus.brixen@bzgeis.org Öffnungszeiten der Beratungsstelle: Montag: 8.30 bis 16.30 Uhr Dienstag: 13.30 bis 16.30 Uhr Mittwoch: 8.30 Uhr bis 12 Uhr Donnerstag: 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr Freitag: 8.30 bis 12 Uhr oder auf Terminvereinbarung unter Tel. 0472 270450
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DIVERSES
Eine Karte, viele Funktionen Für ein Ansuchen zum Amt gehen und Wartezeiten in Kauf nehmen – mit der neuen Bürgerkarte soll dies zukünftig nicht mehr notwendig sein.
D
ie Bürgerkarte bewegt Daten und nicht die Personen: Dieses Motto soll die Möglichkeiten aufzeigen, die Südtirols Bürger ab kommendem März mit der Einführung der Bürgerkarte offen stehen. Konkret geht es dabei um die blaue Gesundheitskarte, die bereits jeder besitzt und die in diesen Wochen durch eine neue Karte ersetzt wird. Die Karten werden vom Finanzministerium per Post den einzelnen Bürger zugesandt, allerdings sind Verzögerungen möglich. Die Zeitungen haben erst vor wenigen Tagen von einem Lieferungsstopp berichtet. Es lässt sich noch nicht sagen, wie lange dieser anhält und ob dieser Umstand dazu führen wird, dass das Projekt des Landesverwaltung später als geplant starten muss. Neben ihren bisherigen Funktionen als Gesundheitskarte, Europäische Versicherungskarte und Steuernummer erhält die Karte nun auch neue Aufgaben: Sie ist eine Bürgerkarte, mit der jeder von zu Hause aus über das Internet Behördengänge bei Landes- und Gemeindeämtern, zu einem späteren Zeitpunkt auch bei der Sanitätsverwaltung, erledigen kann. Damit können ab März beispielsweise Ansuchen um Leistungsstipendien eingereicht werden, später im Jahr
gibt es die gleichen Möglichkeiten für die normalen Ansuchen um Studienstipendien.
Digitaler Schlüssel für Ämter. Um sich den Weg zum Amt tatsächlich sparen zu können, muss man allerdings zuerst die Karte in der jeweiligen Wohnsitzgemeinde aktivieren. Dies wird ebenfalls ab März 2011 möglich sein. Dabei erhält man ein digitales Lesegerät – jeweils eines pro Familienhaushalt – und bald darauf per Post einen so genannten PIN- und PUK-Code, mit dem ein geschützter Zugang zum Online-Austausch mit der öffentlichen Verwaltung möglich wird. Das Verfahren ähnelt in gewisser Hinsicht den heute üblichen Vorgängen beim viel praktizierten Homebanking. Für den Einsatz der Bürgerkarte muss zu Hause das digitale Lesegerät an den PC angeschlossen und der PIN-Code eingegeben werden. Die Karte wird somit zum elektronischen Schlüssel, mit dem man das digitale Tor zur öffentlichen Verwaltung aufschließt. Jeder Bürger bekommt eine eigene Seite, einen „persönlichen Bereich“, über den er künftig mit den öffentlichen Stellen kommunizieren und seine Ansuchen und Gesuche einreichen kann. Ein
Ein digitales Lesegerät sowie persönliche Sicherheitscodes ermöglichen den Zugang zur öffentlichen Verwaltung
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eigens ausgearbeitetes Sicherheitssystem soll Missbrauch verhindern, beispielsweise durch einen integrierten Mikrochip in der Karte. Vor allem dieser gesicherte Zugang über den Mikrochip stellt den besonderen Unterschied zu den heute bereits bestehenden Möglichkeiten der Onlinebehördengänge dar, bei denen Ansuchen bis dato online mit Hilfe von Benutzername und Passwort erledigt werden konnten.
Informieren und Wege sparen. Der größte Vorteil der neuen Bürgerkarte liegt aber darin, dass man sich den Weg zum Amt und die dabei verbundenen Wartezeiten spart, Bürokratie abgebaut und Verwaltungsabläufe vereinfacht werden.
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Vorteilhafte Zusammenarbeit
PR-InFo
Die künftige Zusammenarbeit der Etschwerke und des Raiffeisen Energieverbands bringt Vorteile für Südtiroler Energieunternehmen. Der Raiffeisen Energieverband (REV) und die Etschwerke Trading GmbH – eine 100%-ige Tochter der Etschwerke AG – haben einen zukunftsweisenden Vertrag für eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Energieeinkauf und Energieverkauf unterzeichnet. Alle Südtiroler Energieunternehmen können diesen neuen Dienst demnach – zu überaus günstigen Bedingungen – zur Vermarktung von Überschussstrom und zum Erwerb von Integrationsstrom in Anspruch nehmen. Ein vorteilhaftes Angebot von landesweitem Interesse also – darin sind sich der Geschäftsführer des Raiffeisen Energieverbands, Rudi Rienzner, und der Präsident der Etschwerke Trading GmbH, Walter Stirner, einig. So sei der Raiffeisen Energieverband ein kompetenter und professioneller Partner, wenn es um die Vermarktung der in Südtirol produzierten Energie und der „Grünen Zertifikate“ geht, mit denen die umweltfreundliche und nachhaltige Produktion von Energie gefördert wird. Zahlreiche Südtiroler Energieunternehmen haben bereits angekündigt, dieses neue Dienstleistungsangebot nutzen zu wollen: Der Vertrag umfasst deshalb schon heute ein Energievolumen in der Höhe von zirka 140 Millionen kWh. Das entspricht einem Umsatz von etwa 10 Millionen Euro – eine Zahl, zu der weitere vier Millionen Euro addiert werden müssen, die in Südtirol mit dem Handel von „Grünen Zertifikaten“ erwirtschaftet werden. Der im Rahmen des Abkommens zwischen dem Raiffeisen Energieverband und der Etschwerke Trading GmbH verwaltete Energieumsatz dürfte noch weiter steigen: So können alle Südtiroler Energieunternehmen bis Ende 2011 in diesen Vertrag einsteigen.
Bester Preis und hochqualitative Dienste
Der Raiffeisen Energieverband hatte den Dienst ausgeschrieben. Die Etschwerke Trading GmbH ist unter mehreren Anbietern als Sieger hervorgegangen. Mit gutem Grund. So hat das Unternehmen nicht nur mit seiner Preisgestaltung, sondern auch
Rudi Rienzner, Geschäftsführer des REV (links im Bild) und Walter Stirner, Präsident der Etschwerke Trading GmbH, bei der Vertragsunterzeichnung am Sitz der Etschwerke in Bozen
mit der Qualität der Dienstleistungen, der Genauigkeit der Fakturierung, der Datenverwaltung und mit höchster Professionalität überzeugt, erklärt REV-Geschäftsführer Rudi Rienzner. Auch deshalb sind weitere Synergien zwischen den beiden Unternehmen im Gespräch.
Die Etschwerke-Gruppe ist mit einem Jahresumsatz von 450 Millionen Euro sowie 150.000 Strom- und 46.000 Erdgaskunden der größte Energiever-
sorger in Südtirol. Kerngeschäft der Etschwerke ist die Stromproduktion aus erneuerbaren Energieträgern wie Wasser, Wind, Biomasse und Fernwärme. „Dieser Vertrag zeigt, dass wir für Südtirol arbeiten und einheimische Energieproduzenten und Energieverteiler aktiv dabei unterstützen, ihren Strom auf einem schwierigen Markt zu besten Bedingungen zu verkaufen. Wenn es um die Umsetzung dieses Ziels geht, ist der Raiffeisen Energieverband der beste Partner“, sagt der Präsident der Etschwerke Trading GmbH, Walter Stirner.
Info: Raiffeisen Energieverband Dr. Karin Ladurner Tel. 0471 064400 E-Mail: karin.ladurner@rev.bz.it Raiffeisen Straße 2 39100 Bozen
Etschwerke Trading GmbH Dr. Diego Ganz Tel. 0471 225833 E-Mail: Ganz@eltrading.it Zwölfmalgreiener Straße 8 39100 Bozen
Größter Energielieferant Südtirols
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Fair schenkt Blumen z Blumen können uns viel erzählen: von den schwierigen Anbaubedingungen, den problematischen und gesundheitsgefährdenden Auswirkungen in den Herkunftsländern sowie von ihrer langen Reise vom Süden der Welt bis in Europas Blumenläden. Auch heuer organisiert die Organisation für Eine Welt (OEW) anlässlich des Valentintages am 14. Februar die Sensibilisierungskampagne „Fair
schenkt Blumen“. Mit dieser Aktion möchte die OEW die Menschen animieren, einen Beitrag für die soziale und gerechte Produktion von Blumen zu leisten. Gärtnereien und Blumenläden haben zudem fair gehandelte Blumen im Angebot. Ab Februar liegt die vollständige Liste der Betriebe, die die Aktion unterstützen, vor und kann unter www.oew.org abgerufen werden. Die Geschäfte,
die daran teilnehmen, erhalten eigene Plaketten und Schilder, die diese Blumen kennzeichnen. Im Rahmen der Kampagne, die von der Caritas, der Katholischen Frauen-, Männer- und Jugendbewegung, von den Weltläden und den Südtiroler Gärtnern und Floristen mitgetragen wird, nehmen zudem in der zweiten Februarwoche mehrere Schulklassen in einigen Ortschaften Südtirols für
P&G
„Fair schenkt Blumen“ an einem Sensibilisierungslauf teil; als Patin konnte die Leichtathletin Monika Niederstätter gewonnen werden. „Die OEW möchte mit dieser Kampagne den Kunden vermitteln, dass es an ihnen liegt, das ganze Jahr über ausdrücklich nach Blumen aus fairem und gerechtem Anbau zu verlangen“, erklärt Christina Lechner, Bildungskoordinatorin des OEW. jb
Politik & Gesellschaft BRIXEN
Jubiläen und Wechsel z In der Gemeinde Brixen gab es mit Ende des Jahres eine Vielzahl an Dienstjubiläen, Renteneintritten und Verabschiedungen aufgrund eines Arbeitsplatzwechsels. Auf rund 25 Jahre Berufstätigkeit zurückblicken konnte Egon Gitzl, der als Ansprechpartner für alle Sportvereine für die Nutzung von Sportstrukturen, Beiträgen oder sonstigen Anliegen arbeitet. Vincenzino Scalzo ist hingegen gleichlang als spezialisierter Arbeiter im Bereich der Straßenmarkierung und -beschilderung in der Gemeinde tätig, und Ingrid
kurz
notiert
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Vergadin bei den Finanzdiensten, wo sie für die Bezahlung der Rechnungen zuständig ist. Rosalba Vincenzi hat hingegen im Fürsorgeamt ihren Dienst angetreten und ist nun schon seit 25 Jahren bei der Stadtpolizei in der Verwaltung tätig. In den Ruhestand trat hingegen Rudolf Mayr, der als Tischler seinen Dienst verrichtete. Drei Mitarbeiter haben sich hingegen von der Gemeinde Brixen verabschiedet, um sich neuen Tätigkeitsbereichen zu widmen: Alfred Vitroler, der in den letzten Jahren als Führungskraft für die
Abteilung Finanzdienste der Gemeinde verantwortlich war, trat mit 2011 seinen Dienst als Gemeindesekretär in der Gemeinde Pfitsch an; bis zur Nachbesetzung seiner Stelle wird Joseph Pfattner ihn vertreten. Wilhelm Gasser, der EDV-Experte der Gemeinde, arbeitet nun beim Unternehmen
Ingenieurteam Bergmeister GmbH aus Vahrn. Und Martin Federspieler, führender Mitarbeiter in den Bereichen Schule und Kultur, wechselt mit Februar zur Gemeinde Villnöss, wo er als Gemeindesekretär arbeiten wird; er wird derzeit von Hermann Popodi vertreten. db
Anlässlich seines 10-Jahres-Jubiläums lädt das Therapiezentrum Bad Bachgart ab 8. Februar zu einer Vortragsreihe rund um das Thema „Seelische Gesundheit“. Die Vorträge finden einmal im Monat im Therapiezentrum statt und sollen auch dazu dienen, Ängste und Vorurteile abzubauen.
Der Landesverband Lebenshilfe sucht für den Sommer 2011 Begleiter für Urlaube von Menschen mit Beeinträchtigung. Für Infos und Anmeldungen steht der Verband an jedem Vormittag unter der Rufnummer 0471 062528, pedrotti@lebenshilfe.it, zur Verfügung.
Die Südtiroler Krebshilfe startet mit Februar wiederum ihre Infoabende zur Krebsprävention. Auf dem Programm stehen im Frühjahr drei Vorträge: über die Vorbeugung von Brustkrebs, die Möglichkeiten der Alternativmedizin sowie eine Vorstellung der klassischen Krebstherapien. Der Eintritt ist stets kostenlos.
NACHGEFRAGT
„Den Vandalenakten Herr werden“ Herr Stadtrat, in Zukunft ist es verboten, zwischen 21 und 6 Uhr früh auf allen öffentlich zugänglichen Flächen alkoholische Getränke in nicht versiegelten Behältern mit sich zu führen. Warum greift die Gemeinde zu dieser Maßnahme? Es gibt immer wieder Vandalenakte, die in den meisten Fällen auf unkontrollierten Alkoholkonsum zurückzuführen sind. Die Gemeindeverwaltung hat die Notwendigkeit gesehen, hier einzugreifen, weil es immer wieder vorkam, dass öffentliche Flächen durch Glasscherben und verschiedene Behälter beschmutzt
wurden und dass öffentliches und privates Eigentum beschädigt wurde. Glauben Sie, dass Sie damit das Problem lösen? Das typische Wochenendsaufen ist ganz sicher ein untrügliches Zeichen einer Unzufriedenheit in einer eigentlich wohlhabenden Gesellschaft, und es ist uns bewusst, dass wir mit dieser Maßnahme nur Symptome behandeln und nicht den Kern des Problems. Trotz intensiver Kontrollen der Wiederverkäufer und der Betreiber von Gaststätten ist es uns bisher aber nicht gelungen, des Problems Herr zu
werden. Jetzt versuchen wir es auf diesem Weg. Die Strafen gehen von 50 bis 300 Euro… Wir vermeiden damit möglicherweise, dass Jugendliche gröbere Straftaten begehen – und die Strafen führen vielleicht sogar dazu, dass der Dialog zwischen Eltern und Jugendliche wieder aufgenommen wird, da die Strafe an die Eltern ausgestellt wird. Dieser Dialog ist in vielen Familien nicht existent – einer der Gründe der auffallenden Verhaltensweisen der Jugendlichen.
Foto: Oskar Zingerle
GIANLORENZO PEDRON, Vize-Bürgermeister in Brixen, über eine Verordnung der Stadtregierung, mit der sie den unkontrollierten Alkoholkonsum außerhalb von Lokalen und die oft damit verbundenen Vandalenakte eindämmen will.
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Qualität aus Tradition Die Baufirma Günther Deltedesco & Söhne mit Sitz in der Handwerkerzone Förche II Raas in der Gemeinde Natz-Schabs feierte vor Kurzem ihr 30-JahrFirmenjubiläum. Der anfängliche Drei-Mann-Betrieb ist mittlerweile zu einem erfolgreichen Familienunternehmen gewachsen und zählt heute zur Vorzugsadresse, wenn es um Bauarbeiten im Großraum Brixen und Umgebung geht. Gut gerüstet in die Zukunft. Im Jahr 2010 erhielt der Familienbetrieb Günther Deltedesco & Söhne die Qualitäts-, Sicherheits- und Gesundheitsschutzzertifizierung entsprechend der UNI EN ISO 9001:2008 sowie die „CQOP SOA“-Zertifizierung, die den Anspruch auf fachgerechte Leistung auf internationalem Niveau garantieren und sämtliche Voraussetzungen für öffentliche und private Aufträge im Baugewerbe erfüllen. 2010 war aber noch in anderer Hinsicht ein ereignisreiches Jahr für das traditionsreiche Unternehmen, denn die Baufirma feierte in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Zum Firmenjubiläum hatte die Unternehmerfamilie die Belegschaft zu einem Tagesausflug nach Salzburg geladen. Der Tag begann mit einem Frühschoppen in einer urigen Brauereistube in Hallingen nahe bei Salzburg, im Rahmen dessen der Mitarbeiter Josef Oberhofer für seine 30-jährige Firmentreue geehrt wurde. Als Dank für seinen jahrelangen Einsatz und Fleiß überreichte ihm Firmengründer und Seniorchef Günther Deltedesco eine handgeschnitzte Holzfigur des Heiligen Josefs, dem Schutzpatron der Handwerker. Im Anschluss folgte eine beschauliche Erkundungstour durch Salzburg. Nach einem geselligen Mittagessen in der Altstadt ging es weiter zum Flughafen Salzburg
Abbildungen ähnlich; Angebot gültig, solange der Vorrat reicht.
Politik & Gesellschaft
PR-Info
in den Hangar 7 zur Besichtigung seltener Fahrzeuge und Flugzeuge. Bei einem Abendessen in Innsbruck fand der ereignisreiche Tag im gemütlichen Beisammensein schließlich einen würdigen Ausklang. Die Baufirma Günther Deltedesco & Söhne bietet ein umfassendes Leistungsspektrum von der Projektierung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe. Informationen zu unseren Leistungen und Referenzen finden Sie auf der Homepage www.deltedesco-baufirma.com. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne persönlich per E-Mail an info@deltedesco-baufirma.com oder telefonisch unter 0472 412291 zur Verfügung. Entscheiden Sie sich für Qualität und Know-how und bauen Sie mit uns!
Unternehmerfamilie Günther Deltedesco mit Belegschaft
Baufirma Günther Deltedesco & Söhne Handwerkerzone Förche II Nr. 48 39040 Natz-Schabs Tel. 0472 412291 – Fax 0472 410354 E-Mail: info@deltedesco-baufirma.com
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Offizielle Städtefreundschaft z Zwischen Brixen und Mantua besteht seit langer Zeit eine freundschaftliche Verbindung: So wurden beispielsweise die Vertreter aus Mantua beim Altstadtfest stets wie alle anderen Delegationen aus den Partnerstädten und befreundeten Städten empfangen, und die Gemeinde Mantua erhält seit Jahren ihren Christbaum für die Piazza Sordello von der Gemeinde Brixen. Diese „inoffizielle“ Verbundenheit – von der übrigens niemand aus den Gemeindestuben recht weiß, wie sie eigentlich entstanden ist – wurde nun offiziell besiegelt: Bürgermeister Albert
Pürgstaller und Stadtrat Claudio Del Piero fuhren Mitte Dezember nach Mantua, um gemeinsam mit dem dortigen Amtskollegen Nicola Sodano den Freundschaftsvertrag zu unterzeichnen. Darin wird vor allem auf die bereits bestehenden freundschaftlichen Beziehungen hingewiesen und eine künftige Zusammenarbeit im kulturellen, wirtschaftlichen und touristischen Bereich angestrebt. Außerdem soll die gegenseitige Kenntnis der Menschen, die in den beiden Städten leben, gefördert und verbessert werden. Neben Mantua sind Marquartstein, Hall in Tirol und Terracina offizielle Freundschaftsstädte von
Brixen, daneben gibt es noch die Brixner Partnerstädte Regensburg, Bled und Havlickuv Brod. Im Bild: Stadtrat Claudio Del Piero,
Bürgermeister Albert Pürgstaller, Stadtrat Vincenzo Chizzini und Bürgermeister Nicola Sodano aus Mantua. db
Foto: Oskar Zingerle
BRIXEN
100 Euro für ein vergessenes Häufchen z Während dieser „Brixner“ in Druck ist, diskutiert der Brixner Gemeinderat über die neue „Gemeindeverordnung über die Haltung und Führung von Tieren auf öffentlichen Flächen“. Die 14 Seiten starke Verordnung unterscheidet sich von der bisher gültigen in einigen Details, die vor allem Hundehalter betrifft. So müssen Hunde nun grundsätzlich auf allen öffentlichen oder öffentlich zugänglichen Flächen an der Leine geführt werden. Ausgenommen sind lediglich Flächen, die sich außerhalb der Wohngebiete befinden; hier muss der Hundehalter die Leine mitführen und den Hund, „wenn es notwendig erscheint“, festhalten, um die Sicherheit von anderen Personen oder Tieren zu gewährleisten. Einschränkend ist ebenfalls die neue Regelung, dass der Zutritt von Hunden „auf landwirtschaftlich genutzten Flächen“ grundsätzlich verboten ist. Die Eigentümer und Hundehalter müssen auch dafür sorgen, dass die Exkremente der Tiere sofort mit geeigneten Hilfsmitteln entfernt werden. Sie müssen zudem immer
„geeignete Geräte mit sich führen, die sie auf Verlangen der beauftragten Überwachungsorgane vorweisen“ müssen. Als „geeignete Geräte“ gelten eine kleine Schaufel oder ein verschließbares Säckchen. Neu ist auch, dass ab sofort ein „Ermittlungsbeamter“ der Stadtwerke befugt ist, Strafen auszustellen. Die Strafen für Zuwiderhandlung sind indes beträchtlich: Sollte ein Hundehalter „geeignetes Gerät“ nicht mitführen, muss er mit einer Strafe von 25 bis 500 Euro rechnen. Richtig teuer wird es, wenn der Hund an den entsprechenden Orten nicht an der Leine geführt wird, die Exkremente nicht entfernt oder der Hund in ein öffentliches Lokal geführt wird: Die Strafe beträgt in diesem Fall von 50 bis 500 Euro. Laut Gesetz wird das Doppelte der Mindeststrafe erhoben, also in diesem Fall 100 Euro. Die Gemeinde Brixen erhofft sich durch diese Regelung offenbar, dass die Hundehalter mehr Verantwortungsbewusstsein für eine saubere Stadt und für die Sicherheit der Mitbürger entwickeln. oz
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Politik & Gesellschaft
MILLAND
Das Weihnachtswunder einen Plan geschmiedet, denn in der Nacht zum Heiligen Abend schloss er sich in der Kirche ein und baute bis in die frühen Morgenstunden auf dem Boden direkt vor dem Altar eine Krippe auf. Mit Tüchern, Steinchen, Pflanzen und Blumen schuf er dabei eine Krippenlandschaft von beeindruckender Größe. Er benutzte dabei 54 handgeschnitzte, etwa 40 Zentimeter große Rovi-Figuren aus Gröden, die er zu seinem 34. Geburtstag von den ehemaligen Meraner Mitarbeitern geschenkt bekommen hatte. Eingerahmt wurde die Szenerie rund um den Altar mit unzähligen rot leuchtenden Weihnachtssternen und einem großen Christbaum – ein riesiges und prachtvolles Farbenspektakel. Die Millander staunten nicht schlecht über das, was sich ihnen am Heiligen Abend bot. Schnell hat sich das „Weihnachtswunder von Milland“ herumgesprochen, was in der Folge viele hundert Besucher aus der ganzen Umgebung anlockte. kr
Foto: Klaus Ramoser
z Seit September letzten Jahres hat Milland mit Christian Pallhuber einen neuen Pfarrer bekommen, und schon der Anblick des Pfarrheims hat sich seitdem durch die unübersehbare Blumenpracht spürbar verändert und erfreut die vielen Passanten, die über 500 Orchideen an den Fenstern des Pfarrers bewundern können. Auch sonst gab es einige Änderungen im kirchlichen Alltag, wie den Ankauf neuer Gebetsbücher und des Blumenschmucks in der Kirche. Eingeführt wurde auch eine neue Gehordnung während der Kommunion, die das sonst übliche Durcheinander verhindern hilft. An den Tagen vor Weihnachten zeigten sich allerdings noch einige Kirchenbesucher enttäuscht über den fehlenden Weihnachtsschmuck und vor allem wegen der fehlenden Krippe, die sonst immer schon zwei bis drei Wochen vor Weihnachten aufgestellt worden war. Lediglich ein Adventskranz schmückte die Kirche. Christian Pallhuber hatte aber längst schon
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der nach entsprechender Schulung und Einarbeitung selbstständig im Bereich der Baustofftechnologie tätig sein wird. Berufserfahrung im Bauwesen ist von Vorteil, EDV-Kenntnisse werden vorausgesetzt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: Institut Südtiroler Baustofftechnologie Handwerkerzone Nord, 39040 Vahrn Tel. +39 335 7253266, Fax +39 0472 847762 E-Mail: w.kusstatscher@beton-eisack.it 16
BRIXEN
Brixen begegnet Pakistan z Vom 11. bis zum 20. Februar läuft in Brixen das Projekt „Pakistan begegnen“, das von der Gemeinde Brixen in Zusammenarbeit mit zahlreichen Vereinen und Organisationen, so dem Amt für Ökumene und interreligiösen Dialog der Diözese Bozen/Brixen, dem Institut für Gerechtigkeit, dem Filmclub Brixen, dem KVW, dem Kulturverein Minhaj und der Pakistan Welfare Association Südtirol erarbeitet wurde. Das Programm beinhaltet zahlreiche Aktionen, so eine Ausstellung im Forum, eine Diskussion, die Verabreichung pakistanischer Speisen auf dem Bauernmarkt, Filmvorführungen, gemeinsame Theateraufführungen von pakistanischen und einheimischen Kindern und Erzählungen pakistanischer Märchen. Mit diesem Projekt soll den Brixner Bürgern das Land Pakistan näher gebracht werden – ein Staat mit einer Fläche, die mehr als doppelt so groß ist wie Italien, über 166 Millionen Einwohner hat und immer
wieder von Naturkatastrophen und Militäreinsätzen gebeutelt wird. In Brixen leben derzeit, laut Zählung vom 31. Dezember 2010, 272 Pakistani, davon 110 Frauen und 162 Männer. Sie stellen nach Albanern und Deutschen die drittgrößte Gruppe von Ausländern in Brixen dar. Das Projekt „Brixen Begegnung“ – so der offizielle Titel der Veranstaltung – geht auf eine Initiative der Stadträtin Magdalena Amhof zurück und wird seit der Stadtratbildung im Sommer 2010 von Elda Letrari Cimadom mit viel Einsatz erstmals umgesetzt. Die Auftaktveranstaltung findet am 11. Februar mit einer Eröffnungsfeier und anschließenden Diskussion im Forum Brixen statt, wobei H. Nasim Khawaja aus Wien und ein katholischer Priester aus Pakistan zum Thema „Die eigene Religion als Minderheit leben“ reden werden. Im nächsten Jahr soll das Projekt weitergeführt werden, wobei Brixen dann dem Land Albanien begegnen wird. jb
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ELVAS
Jubeljahr für die Feuerwehr Elvas z 2011 wird für die Feuerwehr Elvas ein ganz besonderes Jahr: Sie feiert heuer ihr 100-JahrJubiläum, und der Startschuss dazu fiel bereits am Silvestertag. Bei der Feuerwehrhalle Elvas versammelten sich an diesem Tag nämlich zahlreiche Florianijünger sowie ein Großteil der Bevölkerung, um der feier-
lichen Fahnenhissung anlässlich der Hundertjahrfeier beizuwohnen. Der Dorfchronist und Lehrer von Raas, Helmuth Michaeler, der derzeit die Chronik über die Geschichte der Feuerwehr sowie über verschiedene Ereignisse aus dem vergangenen und gegenwärtigen Dorfleben schreibt, erklärte in kurzen Worten den
Werdegang dieses viel versprechenden Buches. Albert Tauber, Kommandant der Jubelwehr, hieß samt Organisationskomitee die Bevölkerung herzlich willkommen und erläuterte den abwechslungsreichen Ablauf dieses Jubiläumsjahres. Im Anschluss an die Ansprache wurde die neue Fahne bei der Feuerwehrhalle unter Beifall aller Beteiligten in die Höhe gezogen und etwas später auch an vier verschiedenen Punkten im Dorf gehisst. Die Fahnen sollen bis Ende des Jubeljahres wehen – als sichtbares Zeichen,
dass 2011 im Dorf Elvas etwas Besonderes gefeiert wird. Bei dieser Feier durfte natürlich die Fahnenpatin der Wehr und das Elvaser Faktotum, Thea Huber, nicht fehlen. Die Feuerwehr Elvas ist mit seinen etwa 45 Männern samt Jugendfeuerwehr eine solide, schlagkräftige Truppe mit guter Standardausrüstung und außerdem geographisch gesehen der nördlichste Feuerwehrstützpunkt der Gemeinde Brixen. Den Höhepunkt der Festlichkeiten wird die Wehr im Juni feiern. wa
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Menschen & Meinungen
UNGEBROCHENE LEBENSFREUDE: Trotz eines Schicksalsschlages möchte Stefan Hofer heute mit niemanden tauschen und die schmerzhaften Jahre nicht vermissen
–––––––– PORTRAIT
Die Tage, die unbewusst vorübergehen STEFAN HOFER, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit sowie Unternehmensberater, über seinen Motorradunfall im Jahr 1994 und die Zeit danach, über Schicksal und Lebensfreude.
M 18
an kann nicht immer beeinflussen, was geschieht, aber man kann beeinflus-
sen, wie man darauf reagiert. Dieses Motto, das Stefan Hofer, Unternehmensberater und Präsident
des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, unter seinen Lebenslauf gesetzt hat, bekommt
eine andere, eine unter die Haut gehende Bedeutung, wenn man seine Lebensgeschichte erfährt.
Foto: Willy Vontavon
richtige Schule für mich, und außerdem wollte ich Geld verdienen, wollte so richtig leben.“ Kurz vor Mauls, kurz bevor sie zu Hause gewesen wären, kam den jungen Motorradfahrern an jenem verhängnisvollen Junitag ein LKW entgegen. Der Lastwagen schnitt die Kurve, der erste der Burschen schaffte es noch vorbeizukommen, der zweite wurde gestreift. Stefan Hofer war der dritte und prallte mit voller Wucht gegen den Giganten. Er
Junger Mensch mit alter Seele. Strom“, kommentierte der ProAls er dann endlich wieder zurück war im Leben, da hatte er das Gefühl, unendlich viel nachholen zu müssen. Er legte die Studienberechtigungsprüfung ab und „buckelte sich in 30 Monaten durchs Bautechnikerstudium.“ Das Studentenleben genoss er bis zum Exzess. Die unbeschreibliche Mischung von Nüchternheit, leiser Ironie und trockenem Humor, mit der Stefan Hofer seine
fessor dann lapidar. „Ich wäre mir unsympathisch, würde ich mir begegnen, so wie ich damals war.“ Leben lässt sich eben nicht nachholen, „da vergeudet man weitere Zeit.“ Die seelische Heilung dauerte sehr viel länger als die körperliche, und trotzdem würde er heute mit niemandem tauschen wollen. Er lebt heute „nahezu ohne Einschränkungen“, widmet zwei Tage pro Woche ehrenamtlichen Tätigkeiten und ist unsagbar stolz auf seine kleine Familie. Stefan Hofer möchte die intensiven Jahre voller schmerzhafter Erfahrungen nicht missen. Sie haben ihn zu dem gemacht, der er heute ist, ein „junger Mensch mit einer alten Seele.“
„Seitdem habe ich keine Angst mehr, vor dem Sterben nicht und nicht vor dem Tod“_ Stefan Hofer
700 Tage Krankenhaus, 44 Vollnarkosen. Hofer wurde mit dem
Verhängnisvoller Unfall mit 18 Jahren. Es gab einen Tag im Le-
ben von Stefan Hofer, der alles verändert hat. 18 Jahre war er damals alt, und er befand sich gemeinsam mit drei Freunden auf der Heimfahrt. Sie waren mit ihren Motorrädern zum Schwimmen an den Issinger Weiher gefahren, ohne Motorradkluft, einfach so. Sonne, Sommerwind und ein Gefühl von Freiheit. Motorräder waren schon immer seine Leidenschaft gewesen. Mit 16 hatte er sich eine Suzuki aus Japan importieren lassen, zwei Jahre später fuhr er eine Yamaha, jene Maschine, mit der er dann verunglücken sollte. Die Handelsschule hatte der lebenshungrige Bursche abgebrochen. „Das war nicht die
Hubschrauber in die Klinik nach Innsbruck gebracht. 86 Tage lang lag er dort im künstlichen Tiefschlaf. „Man träumt die ganze Zeit, befindet sich auf Polarexpedition und auf Kreuzfahrt.“ Eine Tante hat für ihn Tagebuch geschrieben, hat die Tage, die unbewusst an ihm vorübergingen, festgehalten. 700 Tage Krankenhaus, 27 Frakturen, 44 Vollnarkosen. Am schlimmsten war das Jahr 1996, wo Stefan Hofer vom 4. Jänner bis zum 16. Dezember ununterbrochen im Krankenhaus und in der Rehabilitation war. „So etwas hält man aus, weil man nicht weiß, dass es so lange dauern wird.“ In dieser endlos scheinenden Zeit hat er nach Dingen gesucht, die ihn durch den Schmerz tragen konnten. Philosophie, Psychologie, Spiritualität. „Ich begann, die Leute um mich herum genau zu beobachten.“ Er habe sich viel mit Schicksal, mit seinem Schicksal befasst. Vieles sei wohl vorbestimmt, und doch komme der Mensch immer wieder an Weggabelungen, die ihm eine Entscheidung abverlangen. Zielstrebig und harmoniebedürftig sei er schon immer gewesen, und es sei ihm immer leicht gefallen, sich positiv einzustellen. Deshalb hat das Schicksal seine Lebensfreude auch nicht brechen können.
Geschichte erzählt, ist herzerfrischend. Nach so mancher durchzechten Nacht musste er im Hörsaal die Batterie für seine computergesteuerte Beinprothese aufladen. „Der Hofer braucht
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Steckbrief Foto: Oskar Zingerle
lag am Boden und hat gespürt, wie es sich anfühlen muss, wenn man stirbt. „Mein ganzer Körper war in Schwingung. Seitdem habe ich keine Angst mehr, vor dem Sterben nicht und nicht vor dem Tod.“
Stefan Hofer wurde am 13. Jänner 1976 als zweites von drei Kindern in Sterzing geboren. Sein Vater war 25 Jahre lang Mesner in Trens, die Mutter Hausfrau. Stefan besuchte die Grundschule in Trens und die Mittelschule in Sterzing. Er ging dann zur Handelsschule, stellte aber bald fest, dass diese Entscheidung nicht die richtige gewesen war. Also begann er eine Verkäuferlehre in einer Eisenwarenhandlung in Sterzing. Nach seinem schweren Motorradunfall und einer langen Zeit der körperlichen Rehabilitation ließ er sich in München zum Bautechniker ausbilden, absolvierte dann ein Studium zum psychologischen Berater an der Akademie für Human Management der Wirtschaftskammer Österreich. Grundlagen in Gesundheitswissenschaften und Sozialepidemiologie erwarb er sich am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern; derzeit studiert er betriebliches
Gesundheitsmanagement an der Universität in Zürich. Er arbeitete als Produktmanager und Projektleiter, als Geschäftsführer einer Sozialgenossenschaft und als Unternehmensberater. Vor zwei Jahren hat er sich als Dienstleister und Berater beim Freienfelder Institut Brixen selbständig gemacht und begleitet Unternehmen, Genossenschaften und Organisationen bei wirtschaftlichen, technischen und psychologischen Herausforderungen. Er ist zudem Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit (ehemals Dachverband der Sozialverbände), Vizepräsident des Vereins und der Sozialgenossenschaft „Punkt“ zur Förderung von beruflichen und persönlichen Fähigkeiten von Randgruppen und Jugendlichen sowie Verwaltungsratsmitglied und Vizepräsident der Sozialgenossenschaft „HandiCar“. Stefan Hofer ist seit zwei Jahren mit seiner Seelenpartnerin Christine Sonja, einer gebürtigen Kölnerin und ehrenamtlichen Mitarbeiterin der Organisation Helfen ohne Grenzen, verheiratet und hat einen knapp ein Jahr alten Sohn namens Gabriel Hermann.
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Menschen & Meinungen
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Ihr schönstes Hochzeitbild z Sie haben geheiratet und möchten nun Ihr schönstes Hochzeitsbild mit unseren Lesern teilen – und dabei ein Abendessen für Zwei bei romantischem Kerzenschein gewinnen? Im nächsten „Brixner“, der um den 20. Februar erscheinen wird, gestalten wir wiederum unsere Extraseiten zum Thema „Braut & Bräutigam“. Dabei kommt Ihr Hochzeitsbild zum Zuge: Wir veröffentlichen gerne
Ihr Foto und verlosen unter den ausgewählten Einsendungen ein Candlelight-Dinner im Restaurant Finsterwirt in Brixen. Wer mitmachen möchte, sendet sein Bild auf dem Postweg an den „Brixner“, Brennerstraße 28 in Brixen, oder per E-Mail an redaktion@brixner. info (Dateigröße mind. 700 KB). Gerne können Sie das Bild auch persönlich in der Redaktion abgeben. Letzter Abgabetermin ist
der 10. Februar – wir freuen uns auf Ihre Aufnahmen! db
M&M BRIXEN
Präsidentenwechsel
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum der Hundepolizischt a als Oppositionspolitiker geeignet war. Er muaß hinter jedn Scheiß her sein...
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z In der Bezirksgemeinschaft Eisacktal (BZG) gab es einen Wechsel an der politischen Führungsspitze: Peter Gasser, Bürgermeister der Gemeinde NatzSchabs, löst den bisherigen Präsidenten Arthur Scheidle ab, der zehn Jahre lang der BZG vorstand. Ein Amtswechsel stand auch im Ausschuss auf der Tagesordnung: Johann Ferdinand Gasser, Franz Gruber und Wilhelm Überbacher, die jeweils für 15 Jahre im Ausschuss der BZG tätig gewesen waren, sowie Hans Huber und Vizepräsident Francesco Bertoldi schieden aus dem Gremium der
BZG. Der neue Präsident Peter Gasser würdigte in seiner Ansprache die Aufbauarbeit, die in den letzten zehn Jahren geleistet wurde, als vorbildhaft und bezeichnete die Bezirksgemeinschaft Eisacktal „als Vorzeigebetrieb und nicht mehr wegzudenkenden öffentlichen Dienstleister im Eisacktal, der die ihm übertragenen Dienste im Auftrag der Gemeinden und des Landes mit Effizienz und hoher Qualität umsetzt.“ Zudem wurde vor allem in den letzten fünf Jahren ein weiterer Schwerpunkt im Aufbau übergemeindlicher Dienste und der Umsetzung konkreter
Projekte und Vorhaben in der Regionalentwicklung gesetzt, um den Wirtschaftsstandort Eisacktal weiter zu stärken und qualifizierte Arbeitsplätze zu sichern sowie zu schaffen. Für ihn sei es nun „Auftrag und Verpflichtung, den Weg fortzusetzen und neue Herausforderungen zu meistern“. Gasser freute sich darüber, ein „so gut bestelltes Haus“ vorzufinden. db
Ferruccio Zucchermaglio, langjähriger Präsident der ANSI (Associazione Nationale Sottufficiali d’Italia) in Brixen, Gründer des Ciclo Club Brixen, wurde posthum von der Republik Italien mit dem Titel „Cavaliere Ordine al merito della Repubblica Italiana“ ausgezeichnet. Die Ehrung nahm seine Witwe Anna Maria Trentini entgegen.
Margareth Helfer, 36 Jahre aus Feldthurns, hat Ende November das Habilitationsverfahren an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck erfolgreich abgeschlossen und damit die Lehrbefugnis für „Italienisches Strafrecht und Strafprozessrecht sowie Strafrechtsvergleichung“ erhalten.
Renate Daporta ist die neue Präsidentin der Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen, Barbara Berti die Vizepräsidentin. Als weitere Mitglieder wurden Monika Leitner, Renate Prader, Elda Letrari, Barbara Senn, Chiara Turatto, Petra Libera sowie Alessandro Saggiorato und Pietro Perez ernannt.
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
O o op s
mein Hoppala
Klaus Ramoser, freier Redakteur im „Brixner“
Großvater über Nacht Beim ersten Meeting für das Stadtlerlåchn stellt sich die mir bisher unbekannte Lisi vor und meinte etwas schüchtern: „Hallo, ich bin die Freundin von Ingo“. Ich lächle und erstarre gleichzeitig in Gedanken und frage mich, warum unser Sohn Ingo Lisi noch nie erwähnt hatte. „Aha, die Freundin von Ingo?“ stammele ich fragend. „Ja! Wir sind zusammen – obwohl viele denken, wir wären verheiratet“, sagt sie und grinst spitzbübisch. Ich stehe da wie ein lebendes Fragezeichen und versuche während der gesamten Sitzung mir vorzustellen, wie diese Beziehung denn funktionieren soll und vor allem seit wann, wenn Ingo doch in Wien studiert. Und warum haben wir davon noch nie was bemerkt? Eine Weile später stelle ich Lisi zur Rede: „Du bist also die Freundin von Ingo?“ „Nun ja, Freundin, Partnerin, nenne es wie du willst, wir haben halt zusammen drei Kinder...“. Ooops! Ich bin dreifacher Großvater. „Du verarscht mich?“, sage ich, „reden wir hier wirklich von meinem Sohn Ingo?“ - „Oh Gott – nein!“, sagt Lisi, „wir reden von Ingo Dejaco – ihr schreibt doch beide für den ,Brixner’...!“
Leser kochen für Leser
mmh!
Gewürz-Punsch > Zutaten 1 Liter Wasser 1 Esslöffel Sternanis etwas Honig zum Süßen ½Liter Orangensaft 1 kleine Zimtstange ¼Liter Zitronensaft 4 Gewürznelken 4 Scheiben Ingwer 2 Esslöffel Rotbuschtee
> Zubereitung Teewasser mit den Gewürzen aufkochen, Rotbuschtee dazugeben, etwas ziehen lassen und mit Orangen- und Zitronensaft verfeinern.
Den Punsch abseihen und mit Honig je nach Wunsch süßen.
Willi Aricochi ist zwar kein Barman, aber dieses Getränkerezept kennt er laut eigenen Angaben „noch von früher“ und trinkt es heute noch gerne, um sich nach einem Skitag auf der Plose ordentlich aufzuwärmen. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
Der Verein Kolpinghaus Brixen wirkt als familienhafte, lebensbegleitende Bildungs- und Aktionsgemeinschaft und bietet in drei Häusern Unterkunft für Lehrlinge, Arbeiter, Schüler und Studenten. Für unsere Kolpinghäuser in Brixen suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n
Verwaltungsangestellte/n zur Geschäftsführung
Ihr Profil: • christlich soziale Gesinnung • Führungsqualitäten und guter Umgang mit jungen Menschen • gute EDV-Kenntnisse • Deutsch-, Italienisch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift • Ausbildung in Verwaltung und Buchhaltung Wenn Sie mit uns die Kolpinggemeinschaft Brixen aktiv mitgestalten möchten, senden Sie uns bitte Ihre schriftliche Bewerbung bis 07.02.2011. Verein Kolpinghaus Brixen Fallmerayerstraße 4 A 39042 Brixen
„Sollte Brixen zu Silvester wieder ein großes Feuerwerk organisieren?“ 26,19% Ich bin dafür, wenn die öffentliche Hand dafür nicht zur Kasse gebeten wird 8,33% Ich bin dafür – Silvester ohne Feuer werk kann ich mir nicht vorstellen 21,43% Ich bin aus ökologischen Gründen dagegen 44,05% Ich bin grundsätzlich gegen diese Knallerei
Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
„Was würden Sie von einer direkten Seilbahnverbindung Brixen-St. Andrä halten?“ > Ich bin dafür, weil diese Verbindung die Stadt und den Ploseberg in jeder Hinsicht näherbringt. > Ich bin dafür, weil es ein ökologisches Transportmittel ist, das noch dazu dem Tourismus wichtige Impulse geben kann > Ich bin dagegen, weil ich der Meinung bin, dass die dafür notwenigen Landesgelder besser genutzt werden könnten > Ich bin dagegen, weil ich fürchte, dass eine Seilbahn das Lanschaftsbild beeinträchtigen könnte Stimmen Sie mit! www.brixner.info 21
Menschen & Meinungen
LAMMento BERLIN / BRIXEN
Ein bisschen gaga? „Sind wir möglicherweise alle schon ein bisschen gaga?“, sagt der Franz, während er in der deutschen Hochkulturpostille „Bild“ eine dioxinverseuchte Schlagzeile liest. Zwegn prum? frage ich zurück, und allein diese Wortwahl könnte Franz eigentlich schon als Bestätigung seiner Frage deuten. „Schau mal“, sagt er, „ganz Deutschland ist im Dioxinfieber. Und was machen wir hier in Südtirol? Wir ignorieren die Schlagzeilen einfach, wollen sie gar nicht wahrhaben. Dabei hat Südtirol eine gewisse Tradition im Übernehmen von Weltuntergangsszenarien – man erinnere sich nur an das Waldsterben, an die Vögelgrippe, Feinstaub, Schweinegrippe, BSE, FPÖ. Und jetzt? Nix. Als wenn wir gar keine Eier hätten“. Während ich mich instinktiv zentral kratze, sage ich, dass dies doch eigentlich ein gutes Zeichen sei, wir hätten eben gelernt, nicht mehr alles nachzuplappern. „Oder das Dioxin hat schon unser aller Nervensystem angegriffen, und wir wissen es nur noch nicht“, sagt der Franz mit dramatischem Ton, und dabei öffnet er die Augen so weit, dass man fast glaubt, hinter seinen Augäpfeln die letzten verbliebenen Kubikzentimeter Hirnmasse erkennen zu können. „Vielleicht ist das kein deutsches oder südtirolerisches, sondern ein römisches Problem“, sagt Frieda, während sie uns hartgekochte Dioxineier in Capuccinotassen serviert, „vielleicht hat der Präsident zu viel verseuchtes Schweinefleisch verspeist – und jetzt: Bunga Bunga!“ Stimmt, sag ich, das wär die Erklärung mancher berlusconianer Attitüden.
In der Welt unterwegs, in Brixen daheim z Michael Siller, Jahrgang 1977, liebte es schon in seiner Schulzeit, vor Publikum aufzutreten – sei es als Kunstturner bei Wettkämpfen in Südtirol und Norditalien, sei es als Akteur des „Theaters im Regenbogen“, dessen damaliger Leiter Ernst Campidell große Stücke auf ihn hielt. Nach zwei Jahren Medizinstudium in Innsbruck stand für ihn fest: Schauspiel, Musik, Tanz und Akrobatik sind seine Welt! Er absolvierte eine vierjährige Musiktheaterausbildung am Konservatorium in Wien und übernahm gleichzeitig Rollen in der österreichischen Hauptstadt, aber auch in Klagenfurt und Bregenz. Die Wiener Volksoper nahm ihn für zwei Jahre als Solist unter Vertrag. Durch die Heirat mit einer jungen US-Diplomatin verschlug es ihn für eine Weile in die Vereinigten Staaten, zunächst nach New York, dann nach Washington, wo er in der Oper „Billy Budd“ und in einer Uraufführung beim Frindge Festival zu sehen war. Die nächste Station war Rom: Dort wurde er fixes Mitglied der Musical Company, unterrichtete Tanz und spielte Rollen am Teatro Sistina. Auch hatte er das Vergnügen, an der Seite von Michele Placido und Giorgio Albertazzi in
„Satiricon“ durch Italien zu touren. Zwischendurch trat Michael Siller auch in Südtirol auf, so zum Beispiel in „In 80 Tagen um die Welt“ und in der „West Side Story“ im Bozner Stadttheater. Nach einem weiteren USA-Aufenthalt lebt Michael Siller seit 2008 mit seiner Frau und den zwei Söhnen Philipp und Peter, sieben und vier Jahre alt, in Berlin. Im vergangenen Jahr wirkte er an zwei Spielfilmen und einer Webserie mit, im Frühjahr spielt er im Stadtbad Steglitz im Zweipersonenstück „Puff“ die Rolle eines beruflich sehr erfolgreichen, privat aber vereinsamten Werbemanagers. Auf die Frage, wo er daheim sei, antwortet er: „In Brixen!“, fügt aber verschmitzt hinzu: „aber gut leben kann man überall!“ jb
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Pro& Contra Hat der Stadtrat mit falschen Ausgangszahlen für 2011 überhöhte Abfalltarife beschlossen? Der Hintergrund:
Foto: Oskar Zingerle
Nachdem Gemeinderat Walter Blaas in der Tabelle der Tarife 2011 für Trinkwasser, Kläranlage und Umweltdienste falsche Vergleichsdaten entdeckt hatte, hat er am 27. Dezember Einspruch gegen den entsprechenden Beschluss des Stadtrats erhoben. Er vermutete, dass die Berechnungen anhand falscher Daten erfolgt seien. Die Gemeindeverwaltung konterte, dass die Vergleichszahlen zwar falsch, diese aber für die Tarifberechnung irrelevant seien.
Walter Blaas, Fraktionssprecher der Freiheitlichen: „Wahrscheinlich hat der Stadtrat den Vorschlag der Stadtwerke ungeprüft abgesegnet“ Ja Der Stadtrat hat im Dezember die Tarife für Trinkwasser, Kläranlage und Umweltdienste für 2011 verabschiedet. Medial verkündete die Stadtregierung eine Einsparung von etwa 20 Euro für Familien bei Gebühren und Tarifen. Was den Tarif für Umweltdienste betrifft, so sind die im Beschluss angegebenen Zahlen der Grundgebühren 2010 für Private allesamt falsch. Ebenso falsch sind die Vergleichsrechnungen für Private der Grundgebühren samt Entsorgung von 300 Liter Restmüll pro Person und Jahr für 2010. Demzufolge stimmen auch die Prozentangaben der Steigerungen und die angekündigte Ersparnis bei den Tarifen nicht. Ich unterstelle niemandem unlautere Absichten. Eigenartig ist aber, dass Fehler lediglich bei den Privatkunden auftreten, ansonsten die Zahlen so ausgelegt sind, dass sie trotz der Fehler untereinander stimmig sind. Deshalb habe ich mittels Einspruch den Stadtrat um den Widerruf der eigenen Maßnahme gebeten sowie die Neuberechnung und Richtigstellung anhand der berichtigten Ausgangszahlen gefordert. Daraufhin hat der Stadtrat heftig reagiert und falsche Vergleichsdaten eingeräumt. Stadtrat und Bürgermeister beharren aber auf die Korrektheit der Tarife für die Umweltdienste. Dies werte ich als Indiz, dass der Bürgermeister samt Stadtrat den Vorschlag mit den falschen Daten von den Stadtwerken übernommen und ungeprüft abgesegnet hat. Die solcherart „getäuschten“ Privathaushalte in Brixen, besonders jene, die den Müll mit Magnetkarte entsorgen, müssen nun mit einer Steigerung der Grundgebühr von 7,32 Prozent rechnen und 7 bis 10 Euro an Mehrkosten zahlen. Einsparungen sehen anders aus! z
Claudio Del Piero, Stadtrat für Finanzen: „Nur die Vergleichsbasis war nicht korrekt; diese hat aber auf die Tarif-Festsetzung keinen Einfluss“ Nein Die Zahlen für die Beschlussfassung wurden auf der Grundlage der in den Stadtwerken vorhandenen Daten geliefert. Ich lege Wert auf die Feststellung, dass keine „falschen Zahlen als Ausgangsgrundlage“ geliefert wurden. Der Fehler betrifft lediglich die Vergleichszahlen zu den vorhergehenden Jahren. Die Berechnungsgrundlage ist nach wie vor korrekt und damit auch die beschlossenen Tarife. Laut geltender Verordnung zur Berechnung des Tarifs für die Umweltdienste werden die Grundgebühren für die beiden Kategorien „Haushalt/haushaltsähnlich“ und „Nichthaushalt“ gesondert berechnet. Tatsächlich erfolgt die Bemessung der Grundgebühr für Haushalte auf der Basis der Haushaltgröße (pro Kopf), während jene für Nichthaushalte durch die Größe der benutzten Abfalltonne(n) berechnet wird. Da sich die beiden Parameter Einwohnerzahl und Volumen der Abfalltonnen unabhängig voneinander und nicht gleichmäßig ändern, ergeben sich unterschiedliche Tarifänderungen. Dabei ist die Verordnung so gestaltet, dass zwischen den beiden Bereichen keine Querfinanzierung erfolgt. Die Zahlen für die Tarifberechnung sind also korrekt – nicht korrekt war lediglich die Vergleichsbasis. Diese dient aber nur zur Berechnung der absoluten und prozentuellen Veränderung bei bereits berechnetem Tarif, hat also auf die Tariffestsetzung selbst keinen Einfluss. Die unterschiedliche Behandlung der einzelnen Zonen ist übrigens in der Verordnung zur Tarifberechnung vorgesehen und gründet sich auf den unterschiedlichen Leistungsumfang. So erfolgt die Abfallsammlung in der Zone 1 zwei Mal wöchentlich, in der Zone 2 und 3 einmal in der Woche. z
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Menschen & Meinungen
Gastkommentar: Helmuth Renzler
Die Pensionen der Onorevoli S ie sind nicht mehr Parlamentarier, beziehen aber weiterhin fabelhafte monatliche Bezüge. Es sind dies die Ex-Kammerabgeordneten, Senatoren und Regional- beziehungsweise Landtagsabgeordneten Italiens. Wir bezahlen sie fürstlich. Die öffentlichen Haushalte werden gekürzt, die Lohnerhöhungen der öffentlich Bediensteten eingefroren, und nun wurde auch noch der Zeitpunkt der Pensionierung für all jene Arbeitnehmer und Selbständigen, die schon die Rentenvoraussetzungen angereift haben, verschoben. Aber sie,
Senatoren ist, weit mehr aus: Im Jahr 2009 bezogen die ehemaligen Kammerabgeordneten 138,2 Millionen Euro. Von diesem Betrag wurden 96,7 Millionen für die direkten Leibrenten und 24,5 Millionen Euro für die Hinterbliebenenrenten ausgegeben. Dazu gesellen sich dann noch 1,2 Millionen Euro für die Rückerstattung der Fahrtkosten. Aber es gibt auch noch die Regionen und die Landtage. Die Region Latium und Sizilien sind dabei besonders großzügig. Die Regionalabgeordneten des Latiums erhalten am Ende ihres Mandates eine Abfertigung im Ausmaß von 10.000 Euro brutto für jedes Jahr,
„Dies ist der wahre Skandal in Zeiten, in denen der Angriff auf die Sozialleistungen immer brutaler und intensiver wird“_ Helmuth Renzler die Politiker, beziehen weiterhin Babypensionen. Sie haben Anspruch auf eine solche Leibrente schon nach Vollendung des 50. Lebensjahres, und niemand hat den Mut, diesen skandalösen Umstand abzuändern. Es sind in Italien beinahe 2.500 Begünstigte, die so im Monat zwischen 3.000 und 10.000 Euro verdienen. Zu diesen Leibrenten muss man aber auch noch die Hinterbliebenenrenten an die Angehörigen der verstorbenen Parlamentarier hinzuzählen. Aber dies ist noch nichts, denn wir bezahlen den ehemaligen Parlamentariern auch noch Fahrtspesen, und diese sind nicht etwa Kleinigkeiten. Allein der italienische Senat gibt pro Jahr 1.810.000 Euro für die Fahrtspesen an Ex-Senatoren aus. Für die Leibrenten der ehemaligen Senatoren bezahlt der Senat jährlich 81 Millionen Euro, und zwar 59,4 Millionen an direkte Leibrenten und 17,6 Millionen Euro an Hinterbliebenenrenten. Die Abgeordnetenkammer gibt aber logischerweise, da die Anzahl der Kammerabgeordneten weitaus höher als jener der 24
das sie im Regionalrat verbracht haben. Die Region Latium bezahlt den ehemaligen Regionalabgeordneten, die eine Legislatur im Regionalrat beendet haben, ab dem 55. Lebensjahr eine monatliche Rente von 3.200 Euro netto. Noch besser geht es jenen Regionalabgeordneten, die zwei Legislaturen im Regionalrat verbracht haben. Sie beziehen monatlich 5.100 Euro netto. Jenen Langzeitabgeordneten, die mindestens drei Legislaturperioden im Regionalrat des Latiums tätig waren, stehen monatlich 6.200 Euro netto zu. Dieser Betrag ist nur geringfügig kleiner als das Grundgehalt von 8.000 Euro monatlich eines aktiven Abgeordneten. Wenn dann die Ehemaligen während ihrer Amtszeit noch spezifische Funktionen ausgeübt haben, so erhalten sie weitere Bezüge, wie etwa die Präsidenten des Regionalrates oder der Region, die mit weiteren 2.311,43 Euro rechnen können. Aber auch für alle weiteren ausgeübten Funktionen werden noch weitere Zulagen ausbezahlt. Auch wenn das italienische Parlament vor etwa zehn Jahren das Mindestlebensalter für den Bezug einer Leibrente der
Parlamentarier erhöht hat, so gilt diese Erhöhung nicht immer auch für die Regionalabgeordneten. So kann man etwa in der Region Latium diese Leibrente schon mit fünf Jahren beziehen, wobei man nur eine jährliche Reduzierung von 5 Prozent bis zum Erreichen des 55. Lebensjahres in Kauf nehmen muss. Mit 55 Jahren bekommt man dann, wie schon oben angeführt, die gesamte Leibrente ausbezahlt. In Südtirol ist die Situation seit einigen Jahren etwas anders, und viele dieser Privilegien wurden bereits abgeschafft – aber im restlichen Italien bestehen in den verschiedenen Regionen weiterhin außergewöhnliche und ungerechtfertigte Privilegien. Die Leibrente steht einem Kammerabgeordneten theoretisch bei Erreichen eines Lebensalters von 65 Jahren und nach mindestens fünf Jahren Tätigkeit als Abgeordneter zu. Etwas andere Bestimmungen gelten für die ehemaligen Senatoren, aber die Musik ändert sich nicht. Wer
mehr Jahre als Parlamentarier angereift hat, erhält auch eine höhere Leibrente. Die Leibrenten betragen von mindestens 3.200 Euro netto im Monat bis zu 10.000 Euro. Die italienischen Kammern geben insgesamt zirka 220 Millionen Euro pro Jahr für die ehemaligen Parlamentarier und Senatoren aus. Dies ist der wahre Skandal in Zeiten, in denen der Angriff auf die Sozialleistungen immer brutaler und intensiver wird. Warum beginnt man nicht, bei den Privilegien der Parlamentarier und Senatoren sowie der Regional- beziehungsweise Landtagsabgeordneten mit den Einsparungsmaßnahmen und reduziert diese Vergütungen auf europäischen Durchschnitt? Dadurch könnte man maßgeblich zur Sanierung des öffentlichen Haushaltsdefizits beitragen. Helmuth Renzler Leserbrief an: echo@brixner.info
Zum Autor
Helmuth Renzler wurde am 21. März 1953 in Bozen geboren und wohnt in St. Jakob/Leifers. Nach dem Mittelschulabschluss besuchte er die Gewerbeoberschule, Fachrichtung Elektrotechnik, Matura im Juli 1973. Anschließend einige Semester Studium an der Universität Innsbruck in den Fächern Wirtschaft und Rechtswissenschaften, verschiedene Fort- und Ausbildungskurse in Management, Personalführung und NISF/INPS-interne Ausbildung zum Mitarbeiterausbilder. Nach dem Studium unterrichtete Renzler an verschiedenen Südtiroler Ober- und Mittelschulen. Seit dem 18. Jänner 1982 ist er als Bediensteter beim NISF/INPS Bozen tätig, ab Juli 1995 als Verwaltungsreferent, ab Jänner 1992 als Verwaltungsleiter und seit September 1999 als Verwaltungshauptleiter. Im April 2001 wurde er zum verantwortlichen Leiter der Abteilung Rentner und Versicherte des NISF/INPS Bozen ernannt, seit November 2010 ist Helmuth Renzler Direktor der internen Agentur des NISF/INPS Bozen. Seit 1994 betätigt er sich auch als freischaffender Publizist in den Sachbereichen Renten- und Sozialgesetzgebung für verschiedene Zeitungen und ist Autor von bisher 15 Fachbüchern sowie verschiedenen Broschüren und unzähligen Artikeln.
Zielgerichtet in den Beruf Im Rahmen der Oberstufenreform ergeben sich für Landesberufsschulen Neuerungen und neue Möglichkeiten. Zu den Neuheiten an der Landesberufsschule „Tschuggmall“ im Gespräch mit Direktor Martin Rederlechner. Seit Monaten ist die Oberstufenreform in aller Munde. Ist die Berufsschule ebenfalls betroffen?
Wird mit der neuen Berufsfachschule „Handel und Verwaltung“ eine künftige Bildungslücke geschlossen?
Die Bildungsangebote, insbesondere die bewährten Berufsfachschulen, werden alle weiter geführt, teilweise auch ausgebaut. Hier ist also Kontinuität gegeben. Die Berufsbildung ist in diesem Sinne Teil des Oberstufen-Reformkonzepts, da sie neben Fachoberschulen und Gymnasien eine der drei Bildungssäulen bildet. Und alle drei Säulen werden dem neuen Landes-Bildungsressort unterstellt. Davon können sich alle, also SchülerInnen und Eltern, schulübergreifend abgestimmte Rahmenbedingungen erwarten. Auch werden pädagogische Dienste für alle zugänglich sein oder Fördermöglichkeiten unabhängig vom Schultyp konzipiert und schulübergreifend angeboten.
Ja. Nachdem die Lehranstalten des Staates im Zuge der Oberstufenreform auslaufen, wurde damit ein zusätzliches berufsbildendes Angebot im Einzugsgebiet Brixen geschaffen, das sowohl direkt in den Beruf oder mit entsprechendem Einsatz zur staatlichen Abschlussprüfung (Matura) führen wird.
Welche Ausbildungsmöglichkeiten sind in der Landesberufsschule „Tschuggmall“ geplant? Die bisherigen bewährten Angebote werden weiter geführt: Es gibt also – neben den Ausbildungsmöglichkeiten der Lehre – die Berufsfachschulen für Holztechnik, Metalltechnik, Informatik und – neu konzipiert – die Berufsfachschule für Handel und Verwaltung. Im Bereich Schönheitspflege wird die erste Klasse geführt.
Stichwort Berufsmatura: Führen alle Berufsfachschulen auch zur Matura? Grundsätzlich sind Gymnasien und Fachoberschulen jene Bildungswege, die direkt als Abschlussziel die Matura haben. Das neue Landesgesetz Nr.11/2010, das die Oberstufe und auch die Errichtung der „berufsbildenden Säule“ regelt, sieht für Berufsfachschulen die Einführung eines fünften Jahres vor, das auf die Matura vorbereitet. Dieses Angebot wird es für die neu eingeschriebenen SchülerInnen geben. Neben Berufsdiplomen werden diese Jugendlichen – Interesse und Lernbereitschaft vorausgesetzt – auch die Möglichkeit zu einem allgemeinen Hochschulzugang bekommen. Für unsere Schule ist dies eine wichtige Neuerung; bisher konnten wir Interessenten nur über aufwändige Kooperationen mit Nordtiroler Schulen zur Matura bringen.
Für wen ist die Berufsschule die richtige Adresse nach der Mittelschule? Grundsätzlich für Jugendliche, die Freude am praktischen Tun haben, sich in einem konkreten, primär praktischen Beruf verwirklichen möchten und über konkretes Tun am besten und liebsten lernen – anstatt sich vorwiegend mit theoretisch-abstrakten Themen auseinander zu setzen. Aber - alle Berufe sind heute technisch anspruchsvoll und erfordern Begabungen beim Analysieren, beim Planen und Organisieren, im Umgang mit Menschen – dies alles neben den berufstypischen Fähigkeiten und Kenntnissen. Nachdem begabte SchülerInnen auch bis zur Matura weiterlernen können, ergeben sich jetzt neue Bildungswege über die Berufsfachschulen; diese sind in diesem Sinne keine „Sackgassen“ mehr.
Wie und wo kann man sich informieren? Am 12. Februar findet an allen Brixner Berufsbildungs- und Oberschulzentren ein Tag der offenen Tür statt. Interessierte können sich an unserer Schule jedoch auch unabhängig davon jederzeit zu einem persönlichen Informationsgespräch melden. Zudem findet vom 17. bis 20. Februar in Bozen die Bildungsmesse „Futurum“ statt, die im Zeichen der Oberstufenreform gestaltet sein wird.
PR-Info
Das umfassende Bildungsangebot in der Landesberufsschule „Chr. J. Tschuggmall“ in Brixen Staatliche Abschlussprüfung (Matura laut LG Nr. 11/2010 Art. 2)
Vorbereitungsjahr auf die Staatliche Abschlussprüfung Berufsdiplom
Berufsdiplom
Berufsdiplom
Berufsdiplom
Spezialisierung Maschinenbau
Spezialisierung Möbelbau
Spezialisierung Fachinformatik und Netzwerktechnik
Spezialisierung
Berufsbefähigungszeugnis
Berufsbefähigungszeugnis
Berufsbefähigungszeugnis
Berufsbefähigungszeugnis
3.
3.
3.
Berufsfachschule Metalltechnik
Berufsfachschule Holztechnik
2. 1.
Berufsfachschule Fachinformatik
2.
2.
1.
1.
Berufsdiplom
3. Berufsfachschule Handel und Verwaltung
Ber u f sf ac h sc hule - Ber ufsgr unds tufe
Berufsfachschule Schönheitspflege Bruneck / Meran
2. 1.
1. in Brixen
Orientierungsfelder: Metall - Holz - Informatik - Elektro - Handel - Verwaltung - Körperpflege - Friseur
Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie
Fischzuchtweg 18, 39042 Brixen www.tschuggmall.berufsschule.it Tel. 0472 273 900
Für das Schuljahr 2011/2012:
Anmeldung im März 2011
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Nr.
Beschreibung
Jahr
Stunden
kVA
Hz
Foto
10775
ATLAS QAX12
2005
1.640
10,5
50
x
10778
ATLAS QAS20
2005
1.018
15,4
50
10685
ATLAS QAS48
2004
3.587
45
50
10704
ATLAS QAS48
2004
45
50
10784
ATLAS QAS48
2005
4.800
45
50
10954
ATLAS QAS48
1998
2.315
45
50
10695
ATLAS QAS48 c. A.V.
2001
5.901
45
50
10781
ATLAS QAS48
2005
45
50
10772
ATLAS QAS48
2004
5.492
45
50
10960
ATLAS QAS78
1998
5.572
69
50
10686
ATLAS QAS78
2004
69
50
10690
ATLAS QAS78
2004
69
50
10786
ATLAS QAS78
2005
5.722
69
50
10791
ATLAS QAS108
2005
5.029
100
50
10582
ATLAS QAS138GD
2001
5.360
125
50
10676
ATLAS QAS138PDS
2004
5.329
125
50
10677
ATLAS QAS138PDS
2004
5.541
125
50
10795
ATLAS QAS150VD
2005
1.671
125
50
10675
ATLAS QAS168PDS
2000
150
50
10681
ATLAS QAS200
2004
8.538
200
50
10360
ATLAS QAS338GD
1998
10.231
300
50
10382
ATLAS QAS338
1999
15.192
300
50
10767
ATLAS QAS300
2005
2.810
300
50
x
ATLAS QAS 108
x
ATLAS QAS 138 PDS x
x
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Menschen & Meinungen
Echo
Leser schreiben uns
„Schade!“ Zur Vision von Peter Gasser, Bürgermeister von Natz-Schabs, im „Brixner“ Nr. 250, S. 67
Sieglinde SigmundFratucello, STOP BBT! Sterzing
Unerwidert kann ich den Beitrag im November-„Brixner“ nicht stehen lassen und möchte zwei Anmerkungen vorbringen: Ich wünsche dem Herrn Bürgermeister, dass sich in seiner Gemeinde und darüber hinaus mehr Bürger nicht „vergesslich“, sondern viel kritischer auseinandersetzen mit dem, was von oben herab als „einzige Alternative“ (LH Luis Durnwalder) für die Lösung der Transitbelastung durch den Lkw-Verkehr angepriesen und durchgesetzt wird. Auf Kosten der Gesundheit von Mensch und Umwelt bleiben Sofortmaßnahmen aus, das Wunderwerk wird – so sollen wir glauben – 2025 in Betrieb gehen. Herr Gasser selbst scheint sich kaum über Hintergründe und Mechanismen in Zusammenhang mit dem Brennerbasistunnel informiert zu haben. Schade. Die MEBO-Lösung: Wenn wir sie heute betrachten, so hat sie viel mehr Verkehrsaufkommen und damit Umweltbelastung mit sich gebracht als allen lieb ist. Die langsame, völlig veraltete Zugverbindung von Meran nach Bozen ist für heutige Ansprüche ineffizient und unattraktiv, um den Pendlern eine umweltfreundliche und wirtschaftlich interessante Alternative zu bieten. Ob neben dieser tollen MEBO zusätzlich in eine noch schönere Schnellbahn investiert werden kann, erscheint gegenwärtig wenig hoffnungsträchtig. Schade.
„Berechtigt oder nicht?“ Zum Berich „Visionen für den Hofburggarten“, „Brixner“ Nr. 251, S. 16
Markus Lobis, Brixen
Willy Vontavon hat im letzten „Brixner“ einen Artikel zum Projekt der Öffnung und Neu28
gestaltung des Hofburggartens geschrieben. Dabei ist er sehr verständnisvoll und wohlgesonnen auf die bisherige Vorgangsweise von Bürgermeister Albert Pürgstaller eingegangen. Ich gehe davon aus, dass in einem der nächsten „Brixner“ Teil zwei des Artikels folgen wird. Denn über dieses wichtige Brixner Vorhaben gibt es wesentlich mehr zu berichten, als dass der Bürgermeister sich durch lästige Bürger und den herausragenden Architektur- und Städtebaufachmann Andreas Hempel genervt fühlt. Da im Artikel kaum auf die Argumente eingegangen wird, kann der geneigte Leser leider nicht abwägen, ob der Gemütszustand des Bürgermeisters berechtigt ist oder nicht. Im zweiten Teil des Artikels werden dann wohl auch die Vorschläge von „Pro Pomarium“ zu lesen sein, die sehr konkret und berichtenswürdig kurz ausformuliert wurden und den Kern der im Koalitionsabkommen vorgesehenen sanften Realisierungsvariante darstellen. Diese Informationen sind auch dem „Brixner“ zugegangen und finden sich auf dem Internet-Auftritt von „Pro Pomarium“, den Willy Vontavon nach eigener Aussage oft besucht hat. Im Bericht ist leider keine Spur von seinen Besuchen zu erkennen. Auf dem InternetAuftritt können auch „Zehn Fragen an den Bürgermeister“ gelesen werden, um den Eindruck von Vontavons Artikel in gebotener Form abzurunden und um herauszufinden, wer in Sachen Hofburggarten für was die Verantwortung zu tragen hat.
bezahlen. Dies ist schlechte Verwaltung! Gute Verwaltung wäre nämlich, einen Kaufvorvertrag abzuschließen und die Miete erst ab Nutzung des Hofburggartens zu bezahlen. Welcher Private, Unternehmer oder Freiberufler würde oder könnte es sich leisten, für eine Immobilie für einige Jahre Miete zu bezahlen, ohne sie zu nutzen? Pürgstaller und sein Stadtrat haben zudem zirka 80.000 Euro für zwei Projektvorschläge an einen einzigen Freiberufler (Steiner aus der Schweiz) bezahlt, ohne einen öffentlichen Wettbewerb auszuschreiben und ohne dieses Projekt den von den Bürgern demokratisch gewählten Volksvertretern im Gemeinderat vorzustellen und zu diskutieren. Auf Initiative des sich – Gott sei dank – gebildeten Bürgerkomitees „Pro Pomarium“ hat jetzt auch Bürgermeister Pürgstaller verstanden, dass sich viele Brixner eine sanfte Erschließung des Hofburggartens wünschen und bei der Konzipierung mitreden wollen. Durch die Vorgangsweise von Pürgstaller ist viel unnötige Zeit verstrichen und noch dazu viel Steuergeld ausgegeben worden (insgesamt bis dato zirka 140.000 Euro). Dieses Geld hätte man sinnvoller einsetzen können.
„Schlechte Verwaltung!“
Schau an, schau an – der Bürgermeister hat einen neuen Haus- und Hofschreiberling. Wie praktisch, dass dieser auch gleich über eine eigene Zeitschrift verfügt, in der er unverblümt für den Bürgermeister Partei ergreifen und ihn vor so genannten „verbissenen“ und „lästernden Kritikern“ in Schutz nehmen kann. Willy Vontavons Schriftsatz über die „Visionen für den Hofburggarten“ war eine einzige Rechtfertigungs- und Verteidigungshymne auf den Bürgermeister, ein als redaktioneller Bericht getarnter vierseitiger, ziemlich emotionaler Leserbrief mit einseitigen, simplifizierten Argumenten, unfundierten Unterstellungen und abfälligen Urteilen über die Bürgerinitiative „Pro Pomarium“. Wie peinlich, wenn
Zum Bericht „Visionen für den Hofburggarten“, „Brixner“ Nr. 251, S. 16
Klauspeter Dissinger, unabhängiger Gemeinderat von Brixen
Es ist schon verständlich, dass der Chefredakteur der „unabhängigen“ Monatszeitschrift „Brixner“ seinen Parteifreund im Gemeinderat und Bürgermeister Albert Pürgstaller verteidigt. Fakt ist allerdings, dass die Steuerzahler bereits seit Oktober 2008 der Diözese BozenBrixen eine Jahresmiete von 25.000 Euro für eine ungenutzte Struktur
„Wie unpassend…“ Zum Bericht „Visionen für den Hofburggarten“, „Brixner“ Nr. 251, S. 16
Dagmar Gnieser, Brixen
derselbe Schreiberling ein paar Seiten zuvor im Editorial großspurig davon schreibt, wie er sich „Respekt vor der anderen Meinung“ vorstellt: nämlich „emotionsfrei, konstruktiv und ohne abfällig zu werden“. Dieser Definition wurde er meiner Auffassung nach in seinem Artikel nicht gerecht. Wie unpassend, wenn es sich bei dem Autor auch noch um den VizePräsidenten der Journalistenkammer Trentino-Südtirol handelt, denn mit verantwortungsvollem Journalismus, der sich zu Wahrheit und Objektivität sowie zur Achtung und Wahrung demokratischer Prinzipien und der Würde des Menschen verpflichtet sieht, hat eine solche Berichterstattung meiner Meinung nach nichts mehr zu tun. Anm. d. Red.: Liebe Dagmar, jeder darf seine Meinung haben und diese auch äußern, aber immer in Respekt vor der Meinung des anderen und ohne dessen Würde zu verletzen – das ist meine Vision für eine politische Kultur, die ich, auch wenn sich mit dem neuen Brixner Gemeinderat das Klima merklich verbessert hat, manchmal eben immer noch vermisse. Ich bitte dich mir zu erklären, wo du in meinem Bericht auch nur einen Passus findest, in dem ich diesen Grundsatz missachte. Ebenso bitte ich dich mir zu erklären, wo du einen Passus gefunden haben willst, der nicht der Wahrheit entspricht oder mit dem ich die Würde des Menschen verletze. Es wird dir nicht gelingen, weshalb ich leider zum Schluss kommen muss, dass dein Leserbrief – immer in Respekt vor deiner Meinung, die ich dir ja nicht nehmen will – einen leichten Hang zum Populismus hat und ein Versuch zu verhindern, dass ich meine Meinung veröffentliche, auch wenn sie zufällig einmal in den meisten Punkten mit jener des Bürgermeisters übereinstimmt. Gegen diesen Maulkorb verwehre ich mich, mit der Bitte um Verständnis. Willy Vontavon, Chefredakteur
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
Umfrage
Alkoholverbot in der Öffentlichkeit Fotos: Oskar Zingerle
Die Gemeinde Brixen erließ kürzlich eine Verordnung gegen die Verunstaltung des Stadtbildes und die Verschmutzung öffentlicher Flächen. Diese verbietet den Konsum und das Mit-sich-Führen von unversiegelten alkoholischen Getränken von 21 bis 6 Uhr an allen öffentlichen Flächen. Wir haben nachgefragt, was die Brixner von dieser neuen Verordnung halten.
„Ich finde diese Verordnung teilweise ganz gut, da damit das Betrinken der Jugendlichen in der Öffentlichkeit kontrolliert wird“, meint Alexander Tauber. „Im Supermarkt einkaufen und sich im Park betrinken ist ein bekanntes Phänomen; ob man das jedoch durch eine Verordnung in den Griff bekommt, ist fraglich. Getrunken wird dann zu Hause, und die Bars können irgendwann alle zusperren.“
„Ich denke nicht, dass durch diese Verordnung weniger Alkohol konsumiert wird, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Vandalenakte abnehmen und die öffentlichen Flächen weniger verschmutzt werden“, erklärt Martina Kaser. „Ob man damit verhindert, dass Jugendliche weniger trinken, bezweifle ich. Wichtig ist, dass die Polizei die Kontrollen durchführt, ansonsten wird nicht viel passieren.“
„Ich finde diese Verordnung mehr als richtig“, meint Ajeti Xhejlane, „viele Minderjährige trinken zuviel, und dafür habe ich wenig Verständnis. Mancherorts, besonders in Supermärkten, wird nicht nach dem Ausweis gefragt, und so kommt man an alkoholische Getränke. Aber auch die Eltern müssen darauf achten, was ihre Kinder machen. Besonders sonntagmorgens sieht man viele Scherben oder Flaschen herumliegen, und das sollte nicht sein.“
„Verordnung hin oder her – die Leute trinken trotzdem. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Polizei zu Fuß durch den Stadtpark oder durchs Lido spaziert, um Kontrollen durchzuführen“, meint Andreas Kahl. „Zu wenig wird meines Erachtens in Supermärkten kontrolliert, wo der Alkohol gekauft wird, der dann auf öffentlichen Flächen konsumiert wird.“
Markus Oberrauch kann sich kaum vorstellen, dass so ein Verbot greift: „Meines Wissens ist das Problem aufgrund der Vandalenakte und der Verschmutzung der öffentlichen Flächen aufgetaucht. Somit sind die Verursacher selbst Schuld, dass es zu so einem Verbot kommen musste. Wenn aber weniger Flaschen und Scherben auf öffentlichen Flächen herumliegen, hat die Verordnung ihren Zweck erfüllt.“
„Wenn Jugendliche trinken wollen, tun sie dies auch trotz Verbot. Die Verordnung müsste landesweit gelten und nicht nur im Brixner Gemeindegebiet“, erklärt Kathrin Fink. „Was die Verschmutzung öffentlicher Flächen angeht, so stören mich die Hundehäufen wesentlich mehr als herumliegende Flaschen, und das bekommt die Gemeinde trotz Verordnung nicht in den Griff.“
Asko Rienzner hat sich über herumliegende Flaschen und Vandalenakte schon einige Male geärgert: „Sich in der Öffentlichkeit so richtig zulaufen lassen finde ich nicht in Ordnung. Ich kann mir vorstellen, dass die Vandalenakte mit strengeren Kontrollen weniger werden. Einen Weg zum Trinken findet der Jugendliche aber allemal, egal ob in der Stadt oder nicht. Die hohe Strafe finde ich lächerlich.“
„Wenn man mit dieser Regelung verhindern kann, dass keine Flaschen und Glasscherben auf öffentlichen Flächen herumliegen, dann bin ich damit einverstanden. Wenn jemand aber nur ein Bier in der Öffentlichkeit trinkt, habe ich dagegen nichts einzuwenden. Generell ist der Alkoholkonsum ein gesellschaftliches Problem, das man leider nicht mit einer Verordnung lösen kann“, findet Markus Piok. 29
Kunst & Kultur
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info Steve Lukather
All’s well that ends well Tour 2011 Eric Valentine – drums Steve Weingart – keyboards, vocals Steve Lukather – guitars, vocals Renee Jones – bass, vocals 19. Februar 2011 20.30 Uhr Algund, Vereinshaus Peter Thalguter Tickets: Disco New, Bozen Athesia-Filialen www.rocknet.bz 30
Foto: Ash Newell
VORBILD ALLER ROCKMUSIKER: Toto-Gitarrist Steve Lukather kommt erstmals nach Südtirol
TOTO-GITARRIST STEVE LUKATHER IN SÜDTIROL
„Ich freu mich auf Südtirol“
STEVE LUKATHER, Gitarrist der weltbekannten Rockgruppe Toto, präsentiert am 19. Februar in Algund seine neue Solo-CD „All’s well that ends well“. Der „Brixner“ hat mit ihm telefoniert – über Toto, sein Leben und seine Leidenschaft.
Mr. Lukather, die Lieder Ihrer Band Toto werden auch nach 35 Jahren weltweit in den Radiosendern gespielt, als Studiomusiker sind Sie mit Ihrer Gitarre auf mehr als 1200 CDs zu hören, die zu den besten der Welt gehören. Auf Ihrer neuesten CD „All’s well that ends well“ klingen Sie trotz dieser Erfolge eher nachdenklich, dabei könnten Sie einfach nur dankbar und stolz sein auf eine sagenhafte Karriere. Das bin ich auch. Ich habe in den vergangenen 35 Jahren mit den größten Superstars der Welt spielen dürfen, Eric Clapton, George Harrison, Paul McCartney. Meine Gitarre ist auch auf dem weltweit erfolgreichsten Album zu hören, „Thriller“ von Michael Jackson. Das sind alles meine Helden! Ja, ich bin in der Tat dankbar für diese Erfahrungen. Sie haben Toto im Jahr 2008 aufgelöst, aber de facto gibt es die Gruppe auch heute noch – auch 2011 wird es im Sommer ein paar Konzerte geben. Toto als full-time-Job mit periodisch erscheinenden neuen CDs ist Vergangenheit. Mike Porcaro, unser Bassist, ist an ALS erkrankt. Diese Krankheit fesselt ihn ans Bett, und langsam verliert er die Fähigkeit zu atmen. Durch den Zusammenbruch der Plattenindustrie haben wir 70 Prozent unserer Einnahmen aus Tantiemen verloren, und die medizinische Betreuung ist sehr teuer. So haben wir beschlossen, 2010 einige Konzerte für Mike zu spielen. Im Grunde ist es die alte High-SchoolBand, die hier wieder zusammengefunden hat: Steve Porcaro,
David Paich, Joseph Williams und ich, dazu gesellten sich Nathan East am Bass und natürlich Simon Phillips am Schlagzeug. Ein paar Wochen mit den Freunden unterwegs sein hat unglaublich viel Spaß gemacht, und so war es irgendwie logisch, dies 2011 zu wiederholen. Wir haben jeden Abend vor 20.000 oder 30.000 Leuten gespielt. Mein Hauptaugenmerk liegt natürlich in der Entwicklung meiner Solokarriere, aber es macht Spaß, für ein paar Wochen mit Toto unterwegs zu sein. Wir haben Spaß, die Fans genießen die Konzerte, wir helfen Mike, finanziell über die Runden zu kommen – so why not? Sind Sie nach dem Split von Toto gerade dabei, sich selbst neu zu erfinden? Ja, das ist so. Ich habe mein Leben total umgestellt. Ich trinke
meine Musik. Tourneen planen, mit meinen Musikern proben, Konzerte spielen, neue Lieder schreiben, diese dann im Studio aufnehmen – das ist meine Arbeit und meine Leidenschaft. Ihr Konzert in Algund findet im Vereinshaus statt – also in einem sehr kleinen Saal. Lieben Sie Club-Konzerte? Ja. Meine letzte Tournee war total ausverkauft. Die neue CD läuft wirklich gut, in Deutschland kam sie von 0 auf 31 in den CD-Charts, in Japan ebenso. In Amerika erscheint sie im Februar, und so machen wir im Jänner einige große Fernsehshows. Diese Solo-CD ist meine bisher beste, und so wird auch die Tournee gut laufen. Und trotzdem: Ich bin realistisch, denn natürlich spielen hier nicht Toto, sondern eben Steve
in Form bin. In diesem Sinn bin ich wirklich zuversichtlich. Es ist spannend zu beobachten, dass im Publikum auch viele junge Leute sind, die mich gegoogelt haben und jetzt über Toto meine Musik entdecken. Sie sind überrascht darüber, dass ich neben den 17 Toto-CDs auch neun Solo-Alben veröffentlicht habe. Mein Traum als Solo-Künstler ist, für den Rest meines Lebens in kleinen Theatern zu spielen. Das ist das Größte. Was darf sich das Publikum in Algund erwarten? Mein Publikum wird sich überraschen lassen. Nun, ich habe 22 Jahre lang Solo-Alben veröffentlicht, davon wird natürlich einiges zu hören sein, aber wir haben auch einige Überraschungen eingebaut. Wir werden nicht „Rosanna“ oder „Africa“ spielen, aber vielleicht
„Mein Traum ist, für den Rest meines Lebens in kleinen Sälen zu spielen“_ Steve Lukather, Gitarrist von Toto keinen Alkohol mehr, habe das Rauchen aufgegeben, lebe möglichst gesund. Ich fühle mich wie neugeboren, singe jetzt auch viel besser. Die Prioritäten haben sich geändert. Ich bin zu einem neuen Menschen gewachsen. Trotzdem: Ihr Arbeitspensum ist unglaublich, wenn man den Tourneeplan für 2011 durchsieht. Sind Sie ein Workaholic? Yes, I am. Musik ist meine Leidenschaft. Ich glaube, ich würde meinen Verstand verlieren ohne
Lukather. Ich spiele viel lieber vor 800 Leuten in einem extrem überfüllten 500er-Saal als in einer Halle, in der eigentlich 2.500 Leute Platz hätten. Die Veranstalter gehen ein großes Risiko ein in Zeiten wie diesen: Es herrscht Krise, die Leute haben kein Geld für Konzerte. Dazu kommt ein großes Angebot an Konzerten, weil jeder Künstler unterwegs ist, weil der CD-Markt total zusammengebrochen ist und er auf diese Weise versucht, Geld zu verdienen. Mit diesen Konzerten beweise ich mir selbst, dass ich
gibt es einige Sachen von Toto, die nicht so bekannt sind. Sie haben in Vergangenheit immer wieder in Innsbruck gespielt; waren Sie schon mal in Bozen? Nein, dort war ich noch nie. Es wird also das erste Mal sein, dass ich in eurem Land bin. Ich freu mich sehr!
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 31
Foto: Oskar Zingerle
Manuelas neue CD z Der weltweit renommierte Cellist Julius Berger bringt es im Booklet der neuen CD der Brixnerin Manuela Kerer auf den Punkt: „Schon die erste Begegnung mit einer Partitur von Manuela Kerer stellte mich vor nie gekannte klangliche Fragen und Herausforderungen. Ob ein ‚Bogenschraubenglissando’ oder ein ‚Möwenflageolet’, Natur- und Klopfgeräusche mit dem Cello oder Traditionellem in völlig neuem Kontext – Manuela Kerer öffnet neue Klangräume. Dabei scheinen die Klänge stets
im Dienst einer Idee, eines ‚spiritus’ zu stehen. Nie drängen sich Effekte in den Vordergrund. Auch Kerer selbst drängt sich nie in den Vordergrund. Ihre Musik dringt auf ‚neuen Bahnen’ (Schumann) in uns, die Musik selbst scheint nicht bescheiden, sie entfaltet die Kraft, in uns zu wirken, sie will und soll ,erhört’ werden“. Den neuen Tonträger von Manuela Kerer hat der ORF vor kurzem in der Ö1Edition „Zeitton“ veröffentlicht: Es ist eine Porträt-CD, die das breite Schaffen von Kerer auf insgesamt
16 Tracks bannt – lauter Werke aus ihrer letzten Arbeitsperiode, wie „Dolce malinconia“ für Violoncelloquartett, „Aurimi“ für 69 Bläser und elf Perkussionisten oder „Solitudine vaga“ für drei
Zithern und Zuspielung. Die CD, deren Cover der österreichische Künstler Christoph Kiefhaber zur Komposition „15 mg“ von Kerer gestaltet hat, ist im ORF-Shop um 14,50 Euro erhältlich. db
Lobis, Dietmar Gamper, Enrico De Dominicis, Hartmuth Staffler, Arno Dejaco und Hans Peter Demetz – und wie durchsickerte, lassen die Autoren dabei den Berlusconi nach Brixen kommen, selbstverständlich mit Ruby & Co. im Schlepptau, wobei der italienische Politiker bei unserem Landesluis so manchen Rat erbitten wird. Die vier Aufführungen des Stadtlerlåchns 2011 finden im Forum Brixen statt, wobei am 4. und 5. März im Anschluss ein Ball veranstaltet wird, am 7. und 8. März steht die Faschingsrevue ohne Tanzvergnügen auf dem
Programm. Der Kartenvorverkauf beginnt am Samstag, 19. Februar, von 8 bis 12.30 Uhr im Walthersaal in der Altenmarktgasse; Restkarten
sind ab Montag, 21. Februar, im Forum Brixen von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr unter Telefon 0472 275520 erhältlich. db
Das Frauenarchiv Bozen plant eine Ausstellung zur Frauenbewegung der 70er und 80er Jahre in Südtirol. Hierfür werden Fotos, Briefe, Plakate, Zeitschriften aus dieser Zeit gesucht – aber auch Kleidungsstücke, Schuhe, Schmuck, die mit diesen Jahren verknüpft sind. Weitere Infos unter Tel. 0471 326905 oder info@frauenarchiv.bz.it.
„Herzklopfen“ nennt sich die Anthologie 2010 der edition leselust, in dem 34 Kurzgeschichten von Herzklopf-Begegnungen erzählen. Aufgenommen wurde darin auch die Erzählung „Die Verfolgung“ der Brixnerin Christine Mathá. Ihre Haikus finden sich hingegen in der aktuellen Anthologie des Haiku-Kreises der Deutsch-Japanischen Gesellschaft.
Erfolgreich ins neue Jahr gestartet ist Georg Kaser mit seiner aktuellen und ersten Koproduktion mit dem Theater an der Etsch: Der Brixner Schauspieler ist dabei mit Schauspieler Roland Selva in „Goethes Faust“ in einer Inszenierung des Regisseurs Marc Günther zu sehen – im März auch in der Dekadenz Brixen.
K&K Kunst & Kultur
FASCHINGSREVUE
Foto: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
MUSIK
Iatz wird’s earnscht! z Alle zwei Jahre lädt der Männergesangverein Brixen zum Stadtlerlåchn – und heuer ist es wieder soweit! Die Proben sind bereits im Gange, und rund 100 Personen wirken mit, um die Brixner in der Faschingszeit zum Lachen zu bringen. Das Stadtlerlåchn steht heuer unter dem Titel „Iatz wird’s earnscht“; die Regie liegt dabei wieder in den Händen von Georg Kaser, und Christian Unterhofer, der Chormeister des MGV, sorgt für die richtigen unterhaltsamen Töne und Gesangs-Arrangements. Die Texte stammen von Martin Ogriseg, Hans Heiss, Markus
kurz
notiert
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NACHGEFRAGT
„1.000 verschiedene Pflanzen“ ELISABETH FEHRENBACH-PEER, Kuratorin des Brixner Pharmaziemuseums, über die Restaurierung eines einzigartigen Herbariums in Buchform und über die Wiedereröffnung des Museums im Sommer. wurde es vom Apotheker Ignaz Peer (1837-1909), vorherige Besitzer des Werkes waren laut den Exlibris der Arzt Johann Baptist Angermann und Johann Georg Francke. Das Herbarium wird nun unter der Obhut der Bayerischen Staatsbibliothek restauriert; außerdem wurden sämtliche Pflanzen digital fotografiert. Wer trägt die Finanzierung dieser aufwändigen Restaurierung? Dieses Projekt fördern zwei Institutionen: Der Verein „Freunde Südtiroler Museen und Sammlungen“ übernahm mit 13.000 Euro den Großteil der veranschlagten Kosten, und die Stiftung
Südtiroler Sparkasse erklärte sich bereit, den ausstehenden Betrag zu begleichen.
Foto: Oskar Zingerle
Frau Peer, das Pharmaziemuseum Brixen ist im Besitz eines äußerst seltenen Herbariums. Was ist die Besonderheit daran? Das Herbarium in Buchform stammt aus dem Jahr 1653 und enthält annähernd 1.000 verschiedene getrocknete und gepresste Pflanzen. Diese wurden seinerzeit im berühmten Arzneigarten der Universität Padua angelegt. Beim Herbarium handelt es sich um ein einzigartiges Werk, das in seiner Vollständigkeit einen interessanten Vergleich mit den damals üblichen Arzneipflanzen und den heute verwendeten Heilkräutern ermöglicht. Erworben
Ab wann kann dieses Herbarium im Original besichtigt werden? Das Pharmaziemuseum in der Adlerbrückengasse ist derzeit wegen eines umfangreichen Umbaus geschlossen und wird im Sommer 2011 wieder eröffnet werden – und dann wird auch das frisch restaurierte Herbarium im Original in einer Sonderausstellung präsentiert, wobei die Besucher auch die digitalisierte Aufbereitung bestaunen können. willi.aricochi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Die Gemeindeverwaltung beabsichtigt, die Abgabe für folgendes Auswahlverfahren zu verlängern: Ausleseverfahren für einen befristeten (Amtszeit des amtierenden Bürgermeisters) Leitungsauftrag als Leitende/r Beamtin/er Termin für die Einreichung der Gesuche: 28.02.2011 Die Termine für das obgenannte Auswahlverfahren werden den Interessierten schriftlich mitgeteilt. Den vollständigen Text der Wettbewerbsausschreibung und die Gesuchsvorlage erhalten Sie im Bürgerschalter oder auf der Internetseite www.brixen.it. Nähere Auskünfte erteilt der Bürgerschalter (Tel. 0472/062000-70-72-76). Brixen, den 26.01.2011
Prot. Nr. 0001202/11
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Kunst & Kultur
THEATER
Die perfekte Welle z Das Südtiroler Kulturinstitut widmet sich im Monat Februar ganz dem Theaterschaffen der Stadt Wien und lädt zum „Wiener Theaterfrühling“. Dabei wird das Theater in der Josefstadt mit der Bühnenfassung von Daniel Glattauers Erfolgsroman „Alle sieben Wellen“ auch in Brixen zu Gast sein. Mit seinen E-Mail-Romanen „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“ hat der österreichische Autor Daniel Glattauer Bestseller gelandet, und die Umsetzungen auf der Bühne waren nicht weniger erfolgreich. So sind Emmi Rothner und Leo Leike zu einem der bekanntesten Liebespaare in Zeiten des Internets geworden, die sich kennen- und lieben gelernt haben, aber bislang nur per E-Mail. Und das ist vielleicht auch besser so, denn in „Alle sieben Wellen“ hat Emmi Mann und Kinder und Leo vor Kurzem eine Frau getroffen, die er heiraten will. Nach einer durch äußere Umstände erzwungenen Schreibpause von fast einem Jahr sind die beiden ihre Gefühle füreinander nicht losgeworden und schreiben sich wieder. Als Emmi von Leos neuer Liebe
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erfährt, schlägt sie ein Treffen von Angesicht zu Angesicht vor, „denn das einzig vernünftige Ende einer innigen NichtBegegnung ist die Begegnung“, meint sie. Ob das gut geht? Sechs Wellen schwappen ans Ufer, doch die siebte ist für eine Überraschung gut. Bei der Inszenierung des Theaters in der Josefstadt werden die beiden Figuren von Ruth Brauer-Kvam und Alexander Pschill – bekannt geworden unter anderem als Herrchen von Kommissar Rex – verkörpert. „Alle sieben Wellen“ ist am Mittwoch, 16.
Februar, um 20 Uhr im Forum Brixen zu sehen. Um 19.15 Uhr gibt es eine kostenlose Einführung in der Volksbank-Filiale in den Großen Lauben. Karten gibt es bei Athesia-Ticket oder online unter www.kulturinstitut.org.
Die Veranstaltung des Südtiroler Kulturinstituts wird von der Südtiroler Volksbank und von der Autonomen Provinz Südtirol, Abteilung Kultur, unterstützt. db
NEU IM REGAL Westöstliche Haiku Mit seinen „westöstlichen haiku“ legt der Brixner gontran peer sein zweites Haiku-Buch vor. Zeigte er bereits mit dem Titel seines ersten Bandes – „haiku zeitgemäß“ –, dass es ihm bei seinen Texten um die harmonische Verbindung von Tradition und Moderne geht, verweist die Überschrift des vorliegenden Buches in eine ähnliche Richtung. So verbindet er Erfahrungen aus seiner Südtiroler Heimat mit seiner Liebe zu Japan, indem er Bilder der verschiedenen Kulturkreise aufgreift. Konkrete Betrachtungen stehen im Zentrum seiner Haiku-Dichtung, wobei er flüchtige Augenblicke aufgreift, in Dreizeilern festhält und ihnen eine neue, poetische Dimension verleiht und dem Leser somit Raum für eigene Assoziationen eröffnet. Illustriert wurde das Buch von Mitsuyo Matsumoto, die seit 2003 als Künstlerin in München arbeitet; gontran peer ist Mitglied
gontran peer: westöstliche Haikus. Wiesenburg Verlag 2010, 9,80 Euro
der Deutschen Haiku Gesellschaft, der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Bayern und der Haiku-Gruppe in München. Weitere Haikus von ihm finden sich in der aktuellen Anthologie des Haiku-Kreises der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Bayern.
MUSIK
Dank an den Domchor
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z Sonntag für Sonntag, Festtag für Festtag treten die Sänger des Domchores an, um den Gottesdienst musikalisch zu umrahmen. Und einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder des Domchores, des Domorchesters, der Dombläser und des Domklerus, um gemeinsam zu feiern und zu danken – dieses Jahr am Dreikönigstag. Domdekan Ivo Muser sprach dabei dem Domchor einen ganz besonderen Dank aus für das große Bemühen, nicht nur die Feiertage, sondern auch die Gottesdienste an „normalen“ Sonntagen würdig zu gestalten. Der Domchor übernahm im vorigen Jahr über 50 musikalische Gestaltungen im Dom, hinzu kamen noch rund 60 Probentreffen. Besonderen Dank sprach Ivo Muser dem Domkapellmeister Heinrich Walder aus, der den Chor mit „viel Geschick, Hingabe und großer Sachkenntnis führt“, und überreichte ihm eine Statue der heiligen Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik. Heinrich Walder reichte den Dank an den Domorganisten Franz Comploi
weiter, der „seinen eigenen Stil des Orgelspiels in den Dom eingebracht hat“, und dessen Gattin Maria Comploi vor allem für das verlässliche Registrieren. Zudem wurden beim Treffen einige Sänger des Domchores geehrt: Sepp Gostner singt bereits seit 25 Jahren im Domchor, Martin Gruber und Paul Silbernagl seit 20 Jahren. Beinahe unglaublich klingt die Dauer der Mitgliedschaft von Werner Neuwirth: Er ist bereits seit 60 Jahren ein Teil des Brixner Domchores! Derzeit zählt der Domchor 51 Sängerinnen und Sänger, dazu kommen die 14 ständigen Mitglieder des Domorchesters. Ein besonderes Anliegen in diesem Jahr liegt darin, den Nachwuchs zu fördern, indem die Domsingschule weitergeführt wird, sowie die Stimmbildung mit Josef Oberwalder. Als besondere Veranstaltung verwies Ivo Muser auf die „Lange Nacht der Kathedrale Klang-Dom“ am Vorabend von Maria Himmelfahrt. Im Bild: die Obfrau des Domchores, Emanuela Pattis, Sepp Gostner, Paul Silbernagl, Martin Gruber, Werner Neuwirth, Stefan Huber, Domkapellmeister Heinrich Walder und Domdekan Ivo Muser. db
MUSIK
Erneuerung bei der MK St.Andrä z Ganz im Zeichen der Erneuerung steht die Musikkapelle St. Andrä. Sie hat nicht nur einen neuen Ausschuss gewählt, sondern nun auch einen neuen Kapellmeister an ihrer Seite: Andreas Reifer, der über viele Jahre hinweg als Kapellmeister der Pfeffersberger Musikkapelle tätig war, wird nun den Taktstock für die Musikanten von St. Andrä schwingen. „Wir freuen uns, dass Reifer nun mit der Musikkapelle St. Andrä musikalisch arbeitet und einiges aus seiner erfolgreichen Kapellmeistertätigkeit bei den ‚Pfefferern’ an uns weitergibt“, erklärt Obmann Josef Fischer. Auch im Ausschuss sind einige junge Gesichter zu sehen; er setzt sich nun aus Obmann Josef Fischer und Stellvertreterin Stephanie Pichler zusammen, weitere Mitglieder sind Angelika Forer, Pepi Profanter, Carolin Profanter, Helene Astner, Renate Prosch und Thomas Psaier. Als Beiräte wurden Alfred Niederrutzer und Benjamin Oberhauser
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gewählt. Hubert Sagmeister wird der Kapelle weiterhin als Stabführer zur Seite stehen und diese in Sachen Jugendarbeit unterstützen, Martin Jocher und Martin Psaier werden die Kapelle ebenso bei verschiedenen Belangen zur Seite stehen. Bei der Vollversammlung dankte der Obmann seinem langjährigen Stellvertreter Albuin Reifer sowie Stefan Pichler, der sich nach 41 Jahren nicht mehr der Neuwahl stellte. Bei der Rückschau zeigte Josef Fischer auf, dass die Musikkapelle im Vorjahr äußerst aktiv war: Sie verzeichnete 44 Auftritte zu den verschiedensten Anlässen. Als Höhepunkte bezeichnete Fischer das Osterkonzert, die Konzerte anlässlich der „Sommerabende im Blasmusikzauber“ sowie beim Heimatfernentreffen. Beim Benefizkonzert im Dezember konnte die Musikkapelle zudem rund 1.100 Euro an Spenden sammeln, die der Kinderkrebshilfe „Regenbogen“ überreicht wurden. db
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Freizeit & Sport
Brixner Handballschule
Foto: Oskar Zingerle
NACHWUCHSSCHMIEDE IM HANDBALLJUGENDZENTRUM
Seit einigen Jahren hat sich das Handballjugendzentrum Eisacktal zum Ziel gesetzt, den Handballsport durch verschiedene Projekte bei den Jugendlichen bekannt zu machen. Derzeit werden etwa 160 Kinder und Jugendliche in den verschiedenen Altersklassen betreut. Der Nachwuchs für den SSV Forst Brixen scheint gesichert zu sein.
V
or sechs Jahren war die Jugendabteilung des SSV Forst Brixen noch fest mit der ersten Mannschaft, die in der höchsten italienischen Liga spielt, verankert. Mit diesem Umstand waren die Jugendverantwortlichen aber nicht sehr glücklich. Um über die Runden zu kommen, beanspruchte die erste Mannschaft nämlich den Großteil der finanziellen Mittel – mit der Folge, dass die Jugend zumindest finanziell laufend zu kurz kam.
Die Gründung des Handballjugendzentrums. So brachten
im Jahr 2005 Roland Falk und Wolfgang Gitzl den Mut auf und wagten, die Handballjugend des SSV Brixen von der Kampfmannschaft abzutrennen und eine eigenständige Linie zu fahren: Das „Handballjugendzentrum Eisacktal“ wurde ins Leben gerufen. Der
zurückgezogen. Das Handballjugendzentrum wird seitdem von einer Doppelspitze betreut: Mitbegründer Roland Falk kümmert sich weiterhin um das finanzielle Fortbestehen, und der neu hinzugekommene Erich Federspieler ist laut eigenen Aussagen „für den Rest zuständig“.
Zusammenarbeit koordinieren. Die Tätigkeiten des Handballzentrums beschränken sich dabei nicht nur auf die eigenen Mannschaften und die Abwicklung von deren Trainingseinheiten und Meisterschaften. Vielmehr wird auch die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Schulen gepflegt. Vor zwei Jahren holte sich die Doppelspitze Falk & Federspieler zur Unterstützung Otto Forer, Sportlehrer und ehemaliger Trainer der Serie A, als Koordinator hinzu. Seine Aufgabe
„Wir sind stolz auf unser Trainerteam“_ Otto Forer, Handballjugendzentrum Eisacktal Name wurde eigens so gewählt, um nicht nur die Brixner, sondern alle Jugendlichen aus dem gesamten Bezirk anzusprechen. Dies war allerdings kein Novum, denn ein ähnliches Unterfangen hatte es bereits in den 90er Jahren gegeben. Spielte man in den ersten Jahren noch mit einigen wenigen Jugendklassen, so konnte die Anzahl der Mannschaften laufend gesteigert werden. In der Zwischenzeit hat sich Gitzl von seinem Engagement etwas 36
sieht Forer vor allem darin „die Voraussetzungen zu schaffen, dass im Bezirk Eisacktal die verschiedenen Trainer so gut wie möglich arbeiten können.“ Dabei will er vor allem „die Zettelwirtschaft abbauen“ und das „Zusammenarbeiten der Trainer untereinander koordinieren.“
Schulprojekte für Kinder und Jugendliche. Derzeit spielen et-
wa 160 Kinder und Jugendliche beim Handballzentrum, wobei verschiedene Alterskategorien von
der Ballspielgruppe für Sechs- bis Zehnjährige bis hinauf zur Under18-Mannschaft und der Serie B der Damen bestehen. Die jüngsten unter ihnen – die Ballspieler und die Under 10 – werden von Silvano Rigotti, Trainer der Brixner Damenmannschaft, und von Felix Sader, aktiver Spieler des SSV Brixen in der italienischen Eliteliga, betreut. Diese nach Buben und Mädchen gemischte Mannschaften sammeln vorwiegend motorische Erfahrung und beteiligen sich an den Turnieren des VSS. Die etwas älteren Alterskategorien der U12, U14, U16 und U18 nehmen bereits an den offiziellen Meisterschaften teil. Da das Handballjugendzentrum Eisacktal kein eigenständiger Verein ist, können diese Mannschaften allerdings nicht unter dem Namen des Handballzentrums auftreten. Aus diesem Grund lauten die offiziellen Bezeichnungen der Mannschaften entweder SSV Brixen oder ASV Klausen.
Spitzenplätze für alle Mannschaften. Stolz ist Otto Forer vor
allem auf sein Trainerteam, das aus Karl Mitterrutzner, Alexander Pezzei, Reka Kovacs, Norbert Vikoler, Silvano Rigotti, Roland Kerschbaumer, Konditionstrainer Bernhard Thaler und Torwarttrainer Aaron Mussner besteht. „Wir legen großen Wert auf die Kontinuität der Trainer und geben ihnen dadurch die Möglichkeit, in Ruhe und ohne Erfolgsdruck arbeiten zu können“, erläutert Erich Federspieler. Dass sich dies bezahlt macht, beweist die Tatsache, dass in der vergangenen Saison alle Mannschaften in der
jeweiligen Meisterschaft einen Spitzenplatz belegten. Einen wichtigen Teil des Handballjugendzentrums stellt auch die Serie-B-Damenmannschaft dar. Sie läuft unter dem Namen des ASV Klausen auf und wird von Walli Ulpmer und Hubertus Steiger trainiert. „Ein Ziel für das nächste Jahr ist unter anderem auch bei den Herren, eine zweite Mannschaft aufs Feld schicken zu können“, erzählt Otto Forer. Er ist sich aber auch bewusst, „dass dies noch ein weiter Weg ist, der Kontinuität und gutes Arbeiten voraussetzt.“
JUGEND AM BALL: Die etwas älteren Spieler des Handballjugendzentrums Eisacktal nehmen bereits an offiziellen Meisterschaften teil
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Projekte an den Schulen. Neben
den verschiedenen Mannschaften organisiert das Handballjugendzentrum auch einige Schulprojekte. Das bekannteste davon dürfte das bereits zur Tradition gewordene „Weihnachtsturnier der Eisacktaler Mittelschulen“ sein, das jährlich im Dezember stattfindet. Bei der letztjährigen Ausgabe nahmen 420 Kinder daran teil; ohne die Zusammenarbeit mit den Sportlehrern der verschiedenen Schulen wäre so eine Veranstaltung schier undenkbar. Zwei Mittelschulen haben zudem aufgrund der
Unterstützung der Schuldirektoren den Handballsport als Wahlfach in ihr Jahresprogramm eingebaut, wobei die Zusammenarbeit mit dem Handballjugendzentrum laut Otto Forer „hervorragend klappt.“ Auf großes Interesse stößt auch das Projekt mit den Grundschulen: Dort bietet das Handballzentrum unter der Koordination von Verena Wolf und ihrem Expertenteam den Schulkindern die Möglichkeit, in zehn Einheiten von je 1,5 Stunden den Handballsport kennenzulernen. Diese Aktion wird bereits seit
etwa zehn Jahren mit großem Erfolg organisiert; im heurigen Jahr beteiligten sich daran 14 Grundschulen. Auch das „Spaß- und Trainingscamp“, das seit vier Jahren in Lüsen abgehalten wird, stößt auf Gegenliebe. Zunächst war dieses Camp auf die Altersklassen der U14 und U16 begrenzt, heuer wird es erstmals auch auf die U12 ausgeweitet. Das Sommercamp dauert eine Woche lang, wobei neben dem Handballspiel auch andere Freizeit- und Sporttätigkeiten wie Klettern, Pilates, Aerobic, Konditionstraining, Schwimmen und
Orientierungslauf nicht zu kurz kommen. Beliebt ist dieses Camp unter anderem auch deshalb, weil in Zelten übernachtet wird und für die Verköstigung selbst mit einem eigenen Kochteam gesorgt wird. Für den Nachwuchs des SSV Forst Brixen ist also bestens gesorgt. Das wird Falk, Federspieler und Forer, aber in besonderem Maß auch die Verantwortlichen der ersten Mannschaft freuen.
thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 37
Freizeit & Sport
SCHWIMMEN
Zweifache Italienmeisterin z Die Schwimmerin Laura Letrari hat zum Abschluss der Saison im Dezember bei den KurzbahnItalienmeisterschaften in Riccione vier Medaillen geholt. Während sie am ersten Wettkampftag noch mit einer Hundertstel Sekunde Rückstand knapp die Bronzemedaille im Freistil verpasst hatte,
konnte sie die folgenden Tage voll auftrumpfen: In den zwei mit der Heeressportgruppe ausgetragenen Staffel-Wettkämpfen holte sich die 21-jährige Brixnerin je einmal die Bronze- und die Silbermedaille. In den folgenden Einzelrennen zeigte sie dann ihr großes Können und holte sich
über 100 Meter Lagen und 100 Meter Rücken jeweils Gold in der allgemeinen Klasse. Diese hervorragenden Leistungen sind umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass Letrari kurz zuvor die anstrengende EM in Eindhoven und die WM in Dubai bestritten hatte. to
F&S Freizeit & Sport
BIATHLON
Biathlon-EM in Ridnaun
kurz
notiert
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z In Ridnaun steht vom 20. bis zum 27. Februar ein sportliches Großereignis an: Im Wipptaler Tal werden die „IBU Offenen Europameisterschaften U26“ in Biathlon ausgetragen, eine der jährlichen Stationen des Europacups, der seit dem vorigen Jahr als IBU-Cup bezeichnet wird. Ridnaun kann dabei auf eine jahrelange Tradition im Biathlonsport zurückblicken: Bereits Anfang der 1970er Jahre trainierte die italienische Nationalmann-
schaft im hintersten Ridnauntal. In der Folgezeit verabsäumte man es allerdings, diesen Sport im Tal zu behalten. Erst Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre kehrte der Biathlonsport mit diversen Italienpokal- und Alpencuprennen nach Ridnaun zurück. Richtig in Schwung kam das Tal dann 1993: In Oberhof in Thüringen meinte es der Wettergott mit den Veranstaltern nicht gut, die Wettkämpfe konnten wegen Schneemangels nicht durchgeführt
werden – und die Weltcuprennen wurden ins schneereiche Ridnaun verlegt. Es folgten weitere Höhepunkte wie die Europameisterschaft 1996 und die Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft im Jahr 2002. Doch auch als Trainingsort etablierte sich das Tal: Bereits seit mehreren Jahren gastieren dort immer wieder Nationalmannschaften aus der ganzen Welt, um sich auf sportliche Wettkämpfe vorzubereiten. db
Der Schwimmclub Brixen veranstaltete in der Acquarena einen Wettkampf, an dem 120 Kinder aus ganz Südtirol teilnahmen. Die Schwimmer im Alter von 5 bis 10 Jahren kämpften auf der 25-m-Distanz in drei oder vier Disziplinen um Medaillenplätze, einzeln und als Staffeln.
Der Panathlon Club Brixen hat den Olympiasieger über 50 km Gehen, Alex Schwazer, eingeladen, der über die wichtigsten Etappen seiner Karriere berichtete und auf die Bedeutung des dopingfreien Sports hinwies. Erinnert wurde dabei auch an Erwin Stricker, wobei Spenden für die Südtiroler Krebshilfe gesammelt wurden.
Am Freitagabend ist auf der Plose auch in diesem Winter wiederum Action angesagt: Beim „Friday Night Fever“ bleibt die Seilbahn immer freitags bis 23 Uhr geöffnet. Skitourengeher können die Trametschpiste nutzen, während für die Rodler die Rodelbahn geöffnet bleibt.
NACHGEFRAGT
„Überraschung möglich“ ALEKSANDAR „ALEKS“ RADUKIC, serbischer Handballspieler beim SSV Brixen, über seine sportliche Tätigkeiten, das Leben in Brixen und über seine Zukunftspläne. Herr Radukic, Sie kennen die Handballszene in Italien sehr gut, da Sie seit nunmehr zehn Jahren bei verschiedenen Clubs gespielt und auch in verschiedenen Städten gelebt haben. Was empfinden Sie in Brixen anders? Die Mentalität hier in Brixen ist vollkommen anders, das heißt, die Art zu planen und zu organisieren unterscheidet sich von anderen Orten. Die Einstellung ist hier „deutsch“, das bedeutet für mich gründlich und vorhersehbar. Und man spricht hier mit Deutsch eine andere Sprache; ich bin sehr bemüht, diese zu erlernen. In
Brixen fühle ich mich sehr wohl – auch weil es mir hier möglich ist, meine Freundin in München öfters zu besuchen. Sie sind der Älteste im Team des SSV Brixen. Was bedeutet das für Sie? Ich bringe gewiss sehr viel Erfahrung mit und kann den Jüngeren Sicherheit geben – aber im Team verrichten alle ihre Arbeit, und die Ergebnisse der Hinrunde bestätigen dies. Ich finde die Mentalität der Trainer, noch mehr aus uns herausholen zu wollen, absolut richtig. Vielleicht gelingt uns in der Rückrunde noch die eine oder andere Überraschung!
DIVERSES
Neuer Vereinsbus z 20 Jahre lang hat der alte Bus des ASV Afers die Sportler des Vereins herumkutschiert, und die Verschleißerscheinungen am Fahrzeug waren seit langem schon nicht mehr zu übersehen. Nun kann die Fahrt der Sportler auf vier neuen Rädern fortgesetzt werden: Dank der tatkräftigen Unterstützung der Stiftung Südtiroler Sparkasse war es dem ASV Afers möglich, einen neuen Vereinsbus anzuschaffen. „Der neue Bus wird insbesondere für die umfangreiche Jugendarbeit des
Vereins eingesetzt werden und dort wertvolle Dienste leisten“, erläutert Hubert Jocher, Präsident des ASV Afers. Bei der Übergabe des neuen Busses unterstrichen Hans Krapf, Verwaltungsrat der Stiftung Südtiroler Sparkasse, sowie der ASV-Präsident die große gesellschaftliche Bedeutung der ehrenamtlichen Vereinsarbeit für Südtirol. Der ASV Afers besteht seit bereits drei Jahrzehnten und gliedert sich in die vier Sektionen Ski, Fußball, Kegeln und Freizeit. db
Mit 34 Jahren muss sich ein Profisportler auch über seine Zukunft Gedanken machen. Wie sehen Ihre Pläne für die nächsten Jahre aus? Wenn ich von Verletzungen verschont bleibe, möchte ich noch einige Jahre Handball spielen, und dann: Mal sehen! Ich bin derzeit an der Sport-Uni in Belgrad inskribiert und muss für meinen Abschluss noch mehrere Prüfungen ablegen. Zudem besuche ich an einer Spezialschule Vorlesungen, die mich zum Spielervermittler und Handballtrainer ausbilden. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
>> Heißhunger auf was Rundes?
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Wirtschaft & Umwelt
Foto: Oskar Zingerle
DISKUSSIONSVERANSTALTUNG ZUR LÄRMBELASTUNG
Schlaflos im Eisacktal
Die Gemeinde Klausen veranstaltete kürzlich im Dürersaal eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Verkehrsgeplagtes Eisacktal“. Die gesetzlichen Grenzwerte des Eisenbahnlärms werden nachts sowohl in Klausen als auch in Brixen eklatant überschritten. Die Bürgermeister loten nun die Möglichkeiten aus, die Betreiber zu verklagen.
E
U-Parlamentarier Herbert Dorfmann brachte es im bis auf den letzten Platz besetzten Dürersaal in Klausen auf den Punkt: „Durch das Eisacktal führt heute eine etwa 150 Jahre alte
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Schiene, auf der bis zu 50 Jahre alte Güterwaggons fahren. Dem gegenüber steht die Autobahn, die 40 Jahre jung ist und die von LKWs und PKWs befahren wird, die im Durchschnitt nur vier bis
sechs Jahre alt sind“. Dieser plakative Vergleich zwischen LKW- und Eisenbahntransit mache deutlich, sagte Dorfmann, in welche Bereiche in den vergangenen 50 Jahren verkehrspolitisch investiert
wurde: „Die Eisenbahn wurde sträflichst vernachlässigt“, kritisiert er, und dies führe heute zu Umweltproblemen, die „die gesamte Bevölkerung an den Bahntrassen an Haut und Haar spürt“.
EIN VOLLER SAAL ALS KLARES SIGNAL: Die Bevölkerung im Eisacktal will die Lärmbelästigung der Eisenbahn nicht mehr hinnehmen
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Auch er selbst. Dorfmann wohnt
in Klausen seit 42 Jahren „im Lärmpegel der Bahntrasse“. Es mutet schon masochistisch an, dass er vor zehn Jahren ein neues Heim an einer wiederum exponierten Stelle gebaut hat, wo er „jeden
„kommen Bürger zu mir und beschweren sich, dass sie vor allem nachts keine Ruhe mehr finden“. Während die akustische Belastung der Autobahn durch geeignete Maßnahmen in den vergangenen Jahren verbessert
Dass eine derartige „Nachtruhe“ nicht gesund sein könne, scheint augenscheinlich – was im offenen Diskussionsteil dann auch vom Klausner Hausarzt Edmund Mussner bestätigt wurde: „Lärm macht krank“, betonte er eindringlich,
„Wir dürfen die langfristige Lösung BBT auf keinen Fall als Ausrede verwenden, jetzt nichts zu tun!“_ EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann Zug hört, der vorbeirattert. Eine vernünftige Lebensqualität ist hier nicht zu erreichen“. Deshalb sei der Diskussionsabend zum Thema „Verkehrsgeplagtes Eisacktal“, den die Gemeinde Klausen im Rahmen eines Interreg-IV-Projektes Mitte Jänner organisiert hat, für ihn als Referent „kein rein politischer Abend“, sondern eine Thematik, die ihn und seine Familie persönlich und intensiv betreffe. „Immer öfter“, sagte Klausens Bürgermeisterin Maria Gasser Fink in ihren einleitenden Worten,
wurde, verspüren die Anrainer die Eisenbahn als immer größeres Problem: „Nachts fahren jede Stunde sechs bis acht Züge durch das Eisacktal“, sagt die engagierte Bürgermeisterin, „Messungen des Amtes für Luft und Lärm haben ergeben, dass Spitzenpegel von 94,4 Dezibel erreicht werden“. Dies sei entschieden zu viel – vor allem auch deshalb, weil der Lärm nicht durchgehend sei, sondern jeder Zug eine Lärmspitze verursache, die der Körper jedes Mal wahrnimmt – eben alle paar Minuten.
„es sind sofortige Maßnahmen notwendig, um die bestehenden viel zu hohen Dezibelwerte zu reduzieren“.
Grenzwerte werden deutlich überschritten. In der Tat entspre-
chen die von der Bürgermeisterin genannten 94,4 Dezibel auf den ersten Blick nicht im Entferntesten den gesetzlichen nächtlichen Grenzwerten von 60 Dezibel in der den Geleisen angrenzenden 100 Meter breiten „Bannzone A“. Allerdings müssen die Messwerte
zu einem äquivalenten Schallpegel gemittelt werden, also eine Art Durchschnittswert, der sich aus den unterschiedlich hohen Schallpegeln während eines bestimmten Zeitraumes ergibt. Marta Marini vom Amt für Luft und Lärm erklärt auf Anfrage des „Brixner“, dass das Amt genaue Messungen durchgeführt habe, die im Eisacktal einen äquivalenten Schallpegel von bis zu 73 Dezibel ergeben hätten. Die schlimmsten Werte hat Klausen, aber Brixen ist mit 68 Dezibel auch nicht viel besser dran. Wenn man vereinfacht dargestellt davon ausgehen kann, dass sich der wahrgenommene Lärm alle 3 Dezibel verdoppelt, ist der Abstand zum Grenzwert von 60 Dezibel beträchtlich. Die Wahrnehmung der Anrainer ist also kein Hirngespinst, keine Einbildung, sondern eine reale, geradezu katastrophale Belastung. Der Staat hat die italienweite Problematik schon vor Jahren erkannt und 2004 für das gesamte Staatsgebiet ein Sanierungsprogramm erstellt, das bis 2019 umgesetzt werden muss. Das Programm 41
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Wirtschaft & Umwelt Das Rollmaterial der Güterzüge ist zum größten Teil 50 Jahre alt
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für die ersten vier Jahre ist in der Umsetzungsphase, sieht aber für Südtirol lediglich eine Sanierung der Situation in Bozen vor. Dies hängt mit einer definierten Prioritätenliste zusammen, bei der die Bevölkerungsdichte eine maßgebliche Rolle spielt. Das Programm 2008-2012 wurde indes immer noch nicht von der italienischen Regierung genehmigt, was ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass sich die Regierung derzeit nur mit sich selbst beschäftigt und unfähig zu sein scheint, reale Probleme der Bevölkerung zu lösen. Das Sanierungsdekret von 2004 glänzt übrigens nicht durch Kreativität: Das einzige Mittel, um die Lärmbelastung zu reduzieren, sieht der Staat im Bau von Lärmschutzwänden. „In morpho-
logisch schwierigen Tälern wie dem Eisacktal sind die Wände aber nicht der Weisheit letzter Schluss“, sagt der Direktor im Amt für Luft und Lärm, Georg Pichler, dem „Brixner“.
Wo also liegt die Lösung? „Lang-
fristig müssen wir versuchen, die Schiene in den Berg zu verlegen“, sagt Dorfmann, und das ist auch der Grund, warum sich das Land so verbissen für den Brennerbasistunnel ausspricht. Aber: „Wir dürfen diese langfristige Lösung auf keinen Fall als Ausrede verwenden, jetzt nichts zu tun!“ Gerade das Eisacktal brauche nicht nur eine langfristige Vision, sondern auch Lösungen, die kurzund mittelfristig greifen. Für den Straßenverkehr seien auch durch
deutliche Regelungen der EU in den vergangenen Jahren wichtige Maßnahmen gesetzt worden, was die Schadstoff- und Lärmemission betrifft: „LKWs und PKWs sind durch entsprechende Technologie und durch Flüsterasphalt sowie Lärmschutzwände und Geschwindigkeitsbegrenzungen leiser geworden“, sagt Dorfmann, „die großen Sünder auf den Straßen sind lediglich noch die viel zu lauten Motorräder“. Auf der Schiene hingegen hinke man auch regeltechnisch auf europäischer Ebene hintennach. Die Bezirksgemeinschaft Eisacktal hat im November eine Studie veröffentlicht, die kapillar Maßnahmen vorschlägt. Dorfmann zitierte die Prose-Studie in mehreren Details: „Der Schienenaufbau muss verbessert werden – die Umrüstung von Holz- auf Betonschwellen war keine gute Entscheidung“, sagt Dorfmann. Zudem gebe es an 14 engen Kurven starke Schienenriffelungen, die geschliffen und geölt werden können. Im unmittelbaren Ortsbereich von Klausen könne man die Schienen einhausen. Der globale Königsweg sei aber die Umrüstung des Rollmaterials der Waggons – eine Maßnahme, die aber nur wirkt, wenn sie europaweit umgesetzt wird. „Man sagt, die Umrüstung der alten Waggons sei nicht machbar – ich bin anderer Meinung“, sagt der Europa-Parlamentarier resolut. So habe die EU bereits 2008 beschlossen, dass bis 2015 von den 600.000 in Europa kursierenden Güterwaggons 370.000 umgerüstet werden müssen. Diese 370.000 Waggons betreffen etwa 97 Prozent der gefahrenen Kilometer in Europa, weshalb diese Maßnahme sehr relevant sein dürfte. Allerdings: Mit der Umsetzung des Beschlusses hinken die einzelnen Staaten
noch hinterher, denn schließlich kostet die Sanierung jedes einzelnen Waggons etwa 17.000 Euro. „Deutschland hat begonnen, Italien hat noch gar nichts getan“, sagt Dorfmann. Derzeit fehle der wirtschaftliche Anreiz: „In der EU wird ein Bonus-Malus-System angedacht: Bahntransportbetreiber, die sanierte Waggons verwenden, müssen daraus Vorteile ziehen können – zum Beispiel, indem die Benutzung der Bahnstrecken für sie günstiger wird“. Der ehemalige EU-Parlamentarier Sepp Kusstatscher erklärte in seinem Vortrag die Entscheidungsprozesse im EU-Parlament: „Das Großkapital hat ein übergroßes Gewicht“, sagte er, und „die Nationalpolitik hat mehr Gewicht als die EU-Politik“. Das sei der Grund, warum es auf europäischer Ebene keinen fairen Markt gebe, weil die einzelnen Staaten verschiedene Standards im Bereich Soziales, im Rentensystem sowie im Umweltbereich hätten. „Folge davon ist, dass Waren sinnlos kreuz und quer transportiert werden“ – auch weil es im Verkehr keine Kostenwahrheit gebe. „Das Deutsche Umweltbundesamt hat errechnet“, sagt Kusstatscher, „dass der PKW-Verkehr fünf Mal so teuer sein müsste, wenn die Autofahrer auch die Kosten für Bau, Instandhaltung und Umwelt tragen müssten“.
Er plädiert für Reduktion: „Es soll
mir jemand einmal klarmachen, warum es ein Naturgesetz sei, dass der Verkehr zunehmen muss, wenn gleichzeitig die Bevölkerung in Deutschland, Österreich und Italien ständig schrumpft“. Und: „Es kann doch nicht sinnvoll sein, dass illegal arbeitende Sklaven aus Nordafrika in Südspanien billigst Gemüse anbauen und dieses Gemüse dann ebenso billig
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Fotos: Oskar Zingerle
durch ganz Europa transportiert wird“. Augenscheinlich wird die Dimension des Problems durch die Tatsache, dass allein am Brenner 30 Prozent des Warentransits Umwegverkehr sei: „Durch die sechs Mal höheren Mautgebühren in der Schweiz zahlt sich für die Transportfirmen der Umweg über den Brenner aus, um von Stuttgart nach Mailand zu gelangen. Die Belastung des Eisacktals durch den LKW-Transit ließe sich also durch die Angleichung der Maut an die Schweiz lösen, aber der Staat zögert mit einer solchen Maßnahme. „Damit könnte es dann eine Querfinanzierung geben: Durch die Mehrerlöse der Autobahn könnten Maßnahmen an der Eisenbahn finanziert werden“. Grundsätzlich würde Kusstatscher den Bürgermeistern des Eisacktals vorschlagen, „die Einhaltung der Grenzwerte einzufordern, denn schließlich geht es um die Gesundheit ihrer Bürger“. Die Bürgermeister sollten sich juristisch beraten lassen und dann einfach eine entsprechende Verordnung erlassen, die „dann nicht einmal vom Landeshauptmann außer Kraft gesetzt werden kann“. Damit werde die RFI als
Maria Gasser Fink: „Bürger beschweren sich immer öfters, dass sie vor allem nachts keine Ruhe finden.“
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Betreiber der Eisenbahntransporte zum Handeln gezwungen – „ein starkes Zeichen, das weit über Südtirol hinaus gehört würde“. Die Bürgermeister scheinen den Aufruf ernst zu nehmen: Letzte Woche behandelte die erweiterte Sitzung der Bezirksgemeinschaft die Problematik. Brixens Bürgermeister Albert Pürgstaller unterbreitete dabei den Vorschlag, die rechtlichen Möglichkeiten der
Sepp Kusstatscher: „Im Verkehr gibt es keine Kostenwahrheit, auch deshalb werden Waren sinnlos herumtransportiert.“
Herbert Dorfmann: „Langfristig muss die Schiene in den Berg verlegt werden.“
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Gemeinden möglichst rasch auszuloten. Landesrat Michl Laimer war nicht besonders von der Idee angetan, dass die Gemeinden des Eisacktals gemeinsam gegen die RFI vorgehen würden, denn schließlich sei die Beziehung des Landes zur RFI derzeit ausgezeichnet, was das im Vergleich zu anderen Provinzen intensive Engagement der RFI in Südtirol beweist.
Den Bürgern im Eisacktal nützt der Schmusekurs der Landesregierung aber wenig, solange die RFI nicht konkrete Maßnahmen setzt, die den Eisenbahnlärm eindämmen.
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Stickoxidwerte verringern z Anfang Dezember wurden die Ergebnisse einer von der Gemeinde Brixen und dem Amt für Luft und Lärm in Auftrag gegebenen Studie vorgestellt. Aufgrund der geltenden EU-Bestimmungen muss die Gemeinde Brixen wegen der häufigen Überschreitung der Grenzwerte für Stickoxide (NOx) einen Luftreinhalteplan zur Reduzierung der Schadstoffwerte bis 2015 ausarbeiten. Die
erhobenen Daten belegen, dass vor allem entlang der Autobahn die Stickoxidwerte deutlich überschritten werden; weitere Problembereiche sind aber auch die Vittorio-Veneto-Straße, die Danteund die Peter-Mayr-Straße. Nun hat sich auch die Landesregierung mit der Stickoxidbelastung befasst und anhand der von den Gemeinden Bozen und Brixen vorgelegten Maßnahmenkataloge
das Programm zur Reduzierung der Stickstoffdioxid-Belastung genehmigt. Um die Situation entlang der Autobahn zu verbessern, hat die Landesregierung beschlossen, ein offizielles Ansuchen an das
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Umweltministerium zu stellen, da weder das Land noch die Gemeinden Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffe auf der Autobahn ergreifen können. db
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Neues Führungsteam z Die Raiffeisenkasse Eisacktal hat seit Beginn diesen Jahres ein neues Führungsteam: Christof Mair als Vizedirektor und Marktbereichsleiter sowie Roman J. Clara als Leiter Gesamtbanksteuerung und Risikomanagement bilden gemeinsam mit Direktor Karl Leitner die neue Geschäftsleitung. Die bisherigen Mitglieder der Geschäftsleitung, Vizedirektor Raimund Pedratscher und Marktbereichsleiter Richard Cimadom, traten zum Jahresende 2010 nach jeweils mehr als 35 Jahren aktiver Berufslaufbahn in der Raiffeisenkasse in den wohlverdienten Ruhestand. „Als Richard
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Cimadom und Raimund Pedratscher in die Raiffeisenkasse eintraten, war sie noch eine Kleinstbank mit weniger als zehn Mitarbeitern. In mehr als drei Jahrzehnten haben sie die Raiffeisenkasse in ihrer Entwicklung wesentlich geprägt und mitgestaltet“, erläutert Direktor Karl Leitner. Der neue Vizedirektor Christof Mair wechselte bereits im August nach 20 Jahren Berufserfahrung in der Raiffeisenkasse Bruneck in die Raiffeisenkasse Eisacktal, um die Leitung des Marktbereiches zu übernehmen. Als Vertriebsleiter zeichnet er für die Bereiche Kundenbetreuung,
Service und Verkauf verantwortlich. Roman Jakob Clara, seit 2008 in der Raiffeisenkasse Eisacktal für Risiko- und Qualitätsmanagement zuständig, wurde im August 2010 in die Geschäftsleitung berufen.
In seinen Verantwortungsbereich fallen Gesamtbanksteuerung und Risikomanagement. Im Bild: Christof Mair, Richard Cimadom, Karl Leitner, Roman J. Clara und Raimund Pedratscher. db
Am 10. Jänner 1886 wurde die „Gewerbliche Spar- und Vorschusskasse” in Meran gegründet. Beinahe zeitgleich wurden in Brixen (1889) und Bozen (1902) „Spar- und Vorschusskassen“ gegründet. Am 1. August 1992 entstand daraus die Südtiroler Volksbank, die heuer ihr 125-JahrJubiläum feiert.
Das Hallenbad Alpinpool in Meransen lädt an den Wochenenden im Februar die Bürger der Gemeinde Mühlbach zu entspannten Stunden ein und befragt sie zudem zu ihrer Meinung, zu Anregungen und Wünschen. Ab 1. April bleibt das Hallenbad dann wegen Umbauarbeiten für zwei Monate geschlossen.
Mit der Stiftung „Banco Alimentare“ in Zusammenarbeit mit Vereinen, der BZG Eisacktal und der Gemeinde werden nun auch in Brixen Lebensmittel, die für den Verkauf nicht mehr geeignet, aber qualitativ einwandfrei sind, gesammelt. Diese werden dann an soziale Einrichtungen weitergeleitet und an Bedürftige verteilt.
STADTGEHEIMNISSE War tatsächlich einmal ein Brixner Papst? Ja! Ein Medaillon in der Vorhalle des Brixner Domes erinnert heute noch an den Papst aus Brixen: Im fernen Jahr 1039 nominierte entweder Kaiser Konrad II. (1024-1039) oder sein Nachfolger Heinrich III. den wohl bayerischen Adeligen Poppo zum Bischof von Brixen. Poppo war ein folgsamer Diener von Heinrich: Er begleitete ihn auf seinen Reisen und nahm am ersten Italienzug des Königs teil, bei dem drei Päpste abgesetzt wurden. Kaiser Heinrich III. designierte Bischof Poppo zum Papst, den Papst Damsus II. Dem abgesetzten Papst Benedikt IX. gelangt es jedoch, sich wieder des Papststuhles zu bemächtigen, und als Poppo in Rom einziehen wollte, wurde er von Bonifaz von Tuscien am Betreten der Stadt gehindert. Erst als der Kaiser drohte, selbst nach Rom zu kommen und nach dem Rechten zu sehen, wurde am 17. Juli 1048 Poppo schließlich als Papst Damasus II inthronisiert. Bald darauf begab er sich nach Palestrina, wo vermutlich schon am 9. August 1048 an Malaria starb. Manche Quellen sprechen allerdings auch davon, dass ihn ein Gifttrank Benedikts umgebracht hätte. Sein Sarkophag befindet sich in der Vorhalle von S. Lorenzo fuori le Mura in Rom, neben dem Grabdenkmal von Alcide De Gasperi. Anregungen: redaktion@brixner.info
BRIXEN
Diplomarbeit zum Bahnhofsareal z Matthias Profanter hat als Abschlussarbeit für sein Studium der Architektur an der Universität Innsbruck ein Konzept für die Neugestaltung des Brixner Bahnhofsareals erstellt. „Der Brixner Bahnhof hat – vor allem, was den Güterverkehr betrifft – seine frühere Bedeutung verloren. Die meisten Geleise rosten vor sich hin. Diese Flächen könnten frei gemacht werden, genauso wie andere nicht sinnvoll genutzte Betriebsgebäude auf dem weitläufigen Gelände, das eine Fläche von 45.000 Quadratmetern hat. Dadurch würde wertvolle Fläche für die Stadtentwicklung Brixens frei werden“, so Matthias Profanter. Das von ihm ausgearbeitete Projekt sieht vor, einen 350 Meter langen Streifen nördlich des gegenwärtigen Bahnhofsgebäudes abzutragen. Dadurch würde die Barriere zwischen den Wohnsiedlungen am Pfeffersberg und der Stadt beseitigt. Auf dieser
Strecke sollten die Gleise dann auf einem Viadukt verlaufen, während darunter eine 15.000 Quadratmeter große Grünfläche und der neue Busbahnhof entstehen könnten. Außerdem sollten auf der frei gewordenen Fläche auch die Empfangshalle des neuen Zugbahnhofs, Geschäfte, ein Kino und ein Büro- und Hotelkomplex entstehen. Der neue Bahnhof würde sich somit auf Stadtniveau befinden und läge 300 Meter näher am Stadtzentrum, während das 150 Jahre alte gegenwärtige Bahnhofsgebäude als Museum genutzt werden könnte. Die Gleise selbst wären über eine Stiege oder Rolltreppe zu erreichen; für die Bahn ins Pustertal wäre ein zusätzliches Stumpfgleis vorgesehen. Dieses Projekt hat Matthias Profanter vor kurzem dem Stadtrat vorgestellt, die Verwirklichung gilt allerdings als sehr unwahrscheinlich. db
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Auszeichnung für Brücke z Die neue Straßenbrücke beim Kloster Neustift ist Ende 2010 mit dem renommierten Architekturpreis der Stadt Oderzo in der Kategorie „Infrastrukturen und Landschaft“ ausgezeichnet worden. Das Brücken-Projekt stammt von Ingenieur Hansjörg Jocher vom Ingenieurteam Bergmeister, für die Gestaltung der filigranen Stahlgeländer zeichnet Architekt Klaus Ausserhofer vom Landesamt für Bau- und Kunstdenkmäler verantwortlich. Die Fachjury hat besonders die Qualität der Konstruktion, der Bezug zur danebenstehenden historischen Holzbrücke und die sensible Einfügung in die umliegende Landschaft und zur nahen Klosteranlage überzeugt. Wegen der Nähe zum bauund kunsthistorisch so bedeutenden Klosters Neustift kam es von Projektbeginn an zu
einer Zusammenarbeit zwischen Projektant, Amt für Straßenbau Nord-Ost und Landesamt für Bau- und Kunstdenkmäler. Dadurch wollte man das Projekt so optimieren, dass die neue Brücke einen würdevollen Zutritt zum Klosterbezirk gestattet und zugleich in einen architektonischen Dialog mit der historischen Holzbrücke tritt. Das Erscheinungsbild der neuen Brücke wird von der schlanken Tragstruktur aus Sichtbeton und vom filigranen Stahlgeländer geprägt. Die Geländer nehmen durch Gestaltung, Materialwahl und Farbgebung Bezug zur Holzbrücke. Von außen wirken sie wie die Holzbrücke geschlossen, von innen ermöglichen sie durch die gestellten horizontalen Stahllamellen einen Durchblick auf den darunter fließenden Eisack. amm
NACHGEFRAGT
„Populistische politische Spekulationen“ MANFRED GAMPER, Büroleiter des Bezirkssekretariats des SGB/CISL in Brixen, über den Vorwurf des freiheitlichen Gemeinderats Walter Blaas, die Gewerkschaften in Brixen seien untätig. ein Bild der Tätigkeiten der Gewerkschaftsorganisationen zu machen. Er unterstellt Ihnen Untätigkeit… Ihm dürfte entgangen sein, dass die Vorarbeiten bezüglich der Abschaffung und Reduzierung der Gemeindezusatzsteuer IRPEF von den Gewerkschaften ausgegangen ist und Blaas sich diesbezüglich lediglich als Trittbrettfahrer betätigt hat. Seit Jahren sind die Gewerkschaften in Kontakt mit Gemeinde und Assessoren, um die Tarife und Gebühren im Rahmen zu halten und Erhöhungen zu verhindern, wobei sichtbare Ergebnisse erreicht worden sind.
Dabei gibt es zwischen der Brixner Gemeindeverwaltung und den Gewerkschaften ein Einvernehmungsprotokoll… Das ist in der Tat so. Wir sind wirklich stolz auf die Unterzeichnung dieses Protokolls, zumal es im ganzen Land noch kein ähnliches Abkommen gibt. Wir laden Herrn Blaas herzlich ein, sich mit den Brixner Gewerkschaftsorganisationen zusammenzusetzen, um über jegliche sozialpolitischen Themen zu diskutieren, anstatt auf populistische Weise politische Spekulationen anzustellen.
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Herr Gamper, der Brixner Gemeinderat der Freiheitlichen, Walter Blaas, behauptet, die konföderierten Gewerkschaften in Brixen befänden sich derzeit im Tiefschlaf. Was sagen Sie dazu? Im Namen von AGB-CGIL, ASGB, SGB und UIL-SGK darf ich seine Unterstellungen entschieden zurückweisen. Wir bezeichnen es wirklich als eine Frechheit, wenn Gemeinderat Walter Blaas den Brixner Gewerkschaften unterstellt, sie würden sich lediglich auf die Abwicklung der Patronatstätigkeit beschränken. Blaas wäre gut beraten, sich vor Ort
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Jänner 1911
Ein Leserbrief Donnerstag, 19. Jänner 1911 Ein Arbeiter schreibt uns: „Kommt mir da eine Flugschrift in die Hand, die heißt ‚Der Jahresregent war der Hunger!’ Schon bevor ich zu lesen anfing, sah ich gleich, wo es hinaus geht. Sie kommt nämlich von den Sozialdemokraten, und es geht über die Christlichsozialen los; denn letztere sind schuld an der Teuerung, einfach weil sie die Zölle nicht aufheben und für die Ausgaben für Militär und Marine stimmen. Entweder wissen die Sozialdemokraten es nicht, oder sie wollen es nicht sagen, wo der Grund liegt, der die Teuerung verursacht. Ich bin nicht derjenige, der berufen wäre, auf die Sache näher einzugehen, aber das finde ich schon doch heraus, dass da wieder auf Gimpelfang ausgegangen wird, um die ‚Volkszeitung’ an den Mann zu bringen. Da ich Gelegenheit habe, selbe zu lesen, so möchte ich schon sagen, dass die ‚Volkszeitung’ unser größter Feind ist, denn sie will den Arbeiter (christlicher Arbeiter) nur unzufrieden machen, ihm die Religion aus dem Herzen reißen und so sein Glück begraben für Zeit und Ewigkeit. Das ist ihr Heilmittel, womit sie das Volk beglücken will, um bald ihren Zukunftsstaat errichten zu können; aber bis dahin ist noch Zeit, denn es werden schon die christlichen Gewerkschaften dafür sorgen, dass ihnen die Flügel nicht zu lang werden. Verbreitet nur fleißig Flugschriften, auch wir werden nicht zurückstehen und jederzeit für die gute Sache einstehen!“
Plauderstube in Sarns Dienstag, 24. Jänner 1911 Der Abgeordnete Bürgermeister von Guggenberg ist gebeten worden, nach Sarns zu kommen, um dort Aufklärung zu geben über den Plan der neuen Straße, die ab Brixen nach Lüsen bzw. nach Afers gehen und eine Verbindung nach
Sarns haben soll. Der Herr Abgeordnete kam dieser Bitte bereitwilligst nach, und dort zeigte es sich, dass eben jener Mann, der ums Kommen und um Aufklärung gebeten hatte, nicht erschienen und dass die Sarnser, wie es scheint, fast vollständig abkommandiert waren. Jeder vernünftig Denkende wird zweifeln, ob dies Gebaren noch das Prädikat anständig verdient. Trotzdem war der Besuch gut zu nennen, so waren Vertreter aus Milland, Teis, Albeins zugegen. […] Herr von Guggenberg legte mit Ruhe und vollendeter Sachlichkeit den ganzen Fall dar. Über 20 Jahre schon bestehe das Projekt. Er war überzeugt von der Notwendigkeit der Straße; denn soll der Bauer existieren können, so muss er gute Ab- und Zufahrtswege besitzen. Gerade Lüsen und Afers brauchen eine Straße, welche besonders dadurch wertvoller würde, weil mehrere Dörfer und Fraktionen an ihr zu liegen kämen. Große Schwierigkeiten entstanden dadurch, dass bei den Interessenten
das Verständnis für den Wert der Straße fehlte, dann, dass das nötige Geld ermangelte. Sodann müsse erst noch geprüft werden, welches die praktischste Strecke sei usw. Doch gelang es, eine Subvention von 78 Prozent zu erreichen. Da das erste Projekt unmöglich war, wurde ein zweites von Ingenieur Krapf durchgearbeitet. Freilich war damit die allgemeine Zufriedenheit nicht erreicht, Lüsener und Aferer hatten ihre Extrawünsche. […] Nun kam v. Guggenberg auf die speziellere Straße zu sprechen, auf die Verbindungsstraße nach Sarns. Und da haben es die Sarnser wirklich günstig, so günstig, dass jede andere Gemeinde um diese Umstände froh wäre. Herr Mac Nutt hat für die Verbindungsstraße außer 5.000 Kronen, Grund und
Boden noch das nötige Geld auf vier Jahre ohne Zinsen angeboten. Wir zweifeln nicht an dem gesunden Hausverstand der Sarnser, dass sie sich eine derartige Unterstützung nicht entgehen lassen. Wir glauben, daß die Bauern von Sarns im Herzen von dem Nutzen und der Notwendigkeit der Straße überzeugt sind und auch noch zur allgemeinen Zustimmung des Projektes kommen werden. Dafür sind die Bauern unserer Meinung nach viel zu vernünftig. Sie müssten ja geradezu sich selbst und ihre Kinder schädigen, ließen sie eine solch günstige Gelegenheit vorübergehen, eine derartig wichtige Straße mit so kleinen Auslagen zu bekommen.
Wohnungsmangel in Brixen Dienstag, 31. Jänner 1911 Wiederholt schon hört man von Wohnungssuchenden, dass sie keine Wohnung finden können. Durch die Vermehrung der Offiziere, durch Ausstellung neuer Ämter und nicht zuletzt durch Zuzug von Parteien von auswärts sind alle vorhandenen Wohnungen besetzt. Auch ein Zeichen für das Wachstum der Stadt, umso mehr, da in den letzten Jahren am Rande der Stadt, in Milland, St. Andrä, Natz und Vahrn Häuser entstanden sind, die von Brixener Familien bewohnt werden. Diese Bewohner sind anlässlich der Volkszählung nicht zu Brixen gezählt worden, obwohl sie zur Feststellung des Wachstums der Stadt berücksichtigt werden sollten.
Die Zeitungsartikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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