Brixner 262 - November 2011

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Essen & Trinken

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Jahrgang 22 November 2011

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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Frei.Wild erobern die deutschen Charts

Die Brixner Rockstars BRIXEN: Gibt es keine Handhabe gegen Spielautomaten? PORTRAIT: Leo Ploner, Musiker, Schauspieler, Sänger und Regisseur aus Lüsen KULTUR: Die Veröffentlichung der Tagebücher von Claus Gatterer FLUSSRAUM-FORUM: Handlungsbedarf zur Sicherung der Altstadt vor Hochwasser


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Editorial

Politik & Gesellschaft 04 | THEMA: Gefahr Spielsucht 06 | Brixen: Neue Wohnmodelle für Senioren 08 | Event: Ehrenbürger Papst Benedikt XVI 11 | Brixen: Neue Friedhofsgebühren

>>> 04

Menschen & Meinungen 18 | Leo Ploner: Rattenfänger von Lüsen 23 | Pro & Contra 24 | Gastkommentar: Hans Tappeiner 30 | Umfrage: „Leitner ist kein Held“

>>> 18

Kunst & Kultur 32 | Claus Gatterer: Ein Dachs vielleicht 34 | Interview Philipp Burger: „Ich war da drin“ 40 | Theater: Schuld und Sühne

>>> 32

Freizeit & Sport >>> 48 48 | SCHACHKLUB BRIxEN-MILLAND: Schach Matt 50 | Brixen: Bergwärts mit Superstars Wirtschaft & Umwelt >>> 54 54 | HOCHwASSERSCHUTZ: Gefahrenzone Altstadt 60 | Interview Richard Piock: „Die Zukunft immer im Blick“ 67 | Brixen: Gemeinsamer Wein 69 | Event Raiffeisenkasse: Strahlende Kinderaugen Extra 76 | Essen & Trinken

>>> 76

Arschkarte Brixen ist im Vergleich zu Meran, Bruneck und Bozen bisher extrem ungerecht behandelt worden. Das Land verteilt jedes Jahr fast 500 Millionen Euro an die 116 Gemeinden – die Höhe der jeweiligen Beträge richtete sich bisher nach der Anzahl der Einwohner und der Fläche. Das neue Finanzierungsmodell, das vom Gemeindenverband erarbeitet wurde, ist im Prinzip um einiges gerechter – vor allem deshalb, weil die Eigenfinanzkraft der Gemeinden, zum Beispiel die Einnahmen aus Stromproduktion, berücksichtigt werden. Am vergangenen Freitag hat der Rat der Gemeinden zwei Varianten beschlossen – jetzt muss die Landesregierung nur noch entscheiden, ob sie 15 Millionen mehr an die Gemeinden zahlt oder nicht. Die neuen Kriterien richten sich nach dem effektiven Bedarf und sind eine komplizierte und transparente Kalkulation. Brixen würde dem entsprechend eigentlich 1,4 Millionen Euro pro Jahr mehr zustehen – derzeit bekommen wir etwa 10 Millionen Euro. Allerdings würde dies bedeuten, dass einige Städte eklatante Mindereinnahmen hätten – also hat man am System noch etwas gefeilt, zum Beispiel mit einer fünfjährigen Einschleifregelung. Damit hat man im Prinzip Brixen wieder die Arschkarte zugeschanzt, die sie seit vielen Jahren eh schon hatte. Schlimmstenfalls erhöhen sich die Einnahmen von Brixen in den nächsten fünf Jahren mit dem neuen Modell um lediglich 130.000 Euro. Zum Vergleich: Meran hat auch aufgrund seiner Beteiligung bei den Etschwerken jedes Jahr einen Wirtschaftsüberschuss von 11 Millionen Euro – de fakto könnte Meran alle zwei Jahre eine Acquarena bauen und cash zahlen. Das ist aber nicht notwendig, weil das Land eh die Thermen und auch Trauttmansdorff zu 90 Prozent finanziert hat, während Brixen seine Strukturen brav selbst abstottert. Das Problem dabei ist, dass man Brixen – vor allem der Stadt, weniger den Fraktionen – seine Geldnot inzwischen ansieht. Wie lange wird es dauern, bis wir Brixner endlich ordentlich auf den Tisch hauen?

Ihr Willy Vontavon

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Politik & Gesellschaft

KEINE HANDHABE GEGEN SPIELAUTOMATEN?

Gefahr Spielsucht Die Brixner Gemeindeverwaltung ist echauffiert über die Vorgehensweise von Landeshauptmann Luis Durnwalder, der kürzlich eine Lizenz für Glücksspielbetrieb in Milland und die Verlegung einer Spielhallen-Lizenz in die Bahnhofstraße genehmigt hat – entgegen zweier klar negativer Gutachten der Gemeinde.

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in Skandal!“ – so reagierte der Brixner Gemeinderat kürzlich, als bekannt wurde, dass Landeshauptmann Luis Durnwalder trotz negativen Gutachtens der Gemeinde Brixen die Lizenz für einen Glücksspielbetrieb in Milland ausgestellt hatte. Das war ausgerechnet an jenem 27. Oktober 2011, als der Gemeinderat „Maßnahmen zum Schutz der Bürger vor den Gefahren des Glücksspiels und der Spielsucht“ verabschiedet hatte – ein nettes Maßnahmenpaket, ohne jedwede Auswirkungen. Die Lizenz in Milland lautet auf Zhu Jian Bo, Pächter eines 98 Quadratmeter großen Lokals in der Plosestraße, das früher das renommierte Restaurant Plose beheimatete. Millands SVPOrtsobmann Günther Oberhuber reagiert verschnupft und schrieb

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kürzlich eine Mail an den SVPSekretär Philipp Achammer: „Es kann doch nicht sein, dass mitten im Dorf, unmittelbar in der Nähe von Dorfplatz, Schule und allen sozialen Einrichtungen, ein Glücksspiellokal betrieben werden darf“. Durch diese „unsensible Entscheidung“, schreibt Oberhuber, „hat uns die Landesregierung gesellschafts- und parteipolitisch groben Schaden zugefügt“.

Keinerlei Gestaltungsspielraum? Dabei hatte Durnwalder keine andere Wahl – glaubt man einer Stellungnahme des zuständigen Aufsichtsamtes in der Autonomen Provinz. Denn: Spielsaal ist laut Gesetz nicht gleich Spielsaal. Im Falle von Milland handelt es sich „laut Art. 88 des Königlichen Dekrets Nr. 773/1931“ scheinbar um eine „sala

dedicata“, schreibt Durnwalder. Dies sei ein durch das Dekret der Monopolverwaltung vom 22. Februar 2010 „neu eingeführter Glücksspielbetrieb, in dem nur so genannte VLT-Spielgeräte aufgestellt werden können und denen Minderjährigen der Zugang per Gesetz verboten ist“. Dabei hatte die Landesregierung bekanntlich Mitte Dezember 2010 ein Gesetz verabschiedet, das klare Regeln definiert, wo Lizenzen für Spielhallen genehmigt werden können. In diesem Gesetz steht zum Beispiel, dass sich im Umkreis von 300 Metern „keine schulischen Einrichtungen, Jugendzentren oder sonstige vorwiegend von Jugendlichen besuchten Einrichtungen oder Einrichtungen des Gesundheitsoder Sozialbereiches“ befinden dürfen. Die Regierung in Rom

hatte gegen dieses Gesetz rekurriert, aber das Verfassungsgericht gab vor einigen Wochen dem Land Recht. Aber: Das Gesetz gilt scheinbar nur für Spielhallen und nicht für die „sale dedicate“ mit den so genannten „Video Lottery Terminals“: „Die Beschränkungen des Landesgesetzes können hier keine Anwendung finden“, schreibt Durnwalder, weil Minderjährigen der Zugang eh verboten ist. Für diese Betriebe würden staatliche Konzessionen vergeben, und das Land habe „bei Vorliegen der urbanistischen Voraussetzungen der Räumlichkeiten keine andere Wahl, als die Bewilligung zu erlassen“. Wie dem auch sei – in Milland wundert man sich zu Recht, warum es dann überhaupt eine Bewilligung des Landes braucht,


BESONDERS LUKRATIV – VOR ALLEM FÜR DEN BETREIBER: Spielautomaten haben das höchste Gefährdungspotenzial für Spieler

––

wenn „keinerlei Gestaltungsspielraum“ besteht. Was außerdem verwundert, ist der Fakt, dass das Königliche Dekret aus dem Jahr 1931 lediglich „la licenza per l’utilizzo delle scommesse“ behandelt – von Videoterminals oder von „sale dedicate“ ist darin nicht die Rede. Auch das Dekret der Monopolverwaltung von 2010 nimmt keinerlei Bezug auf das 80 Jahre alte Dekret von König Vittorio Emanuele III. Der „Brixner“ wollte die Amtsdirektorin Marion Markart dazu befragen – sie war aber für uns nicht erreichbar.

Peter Brunner: „Bin sehr enttäuscht“. Das Fass den Boden schlug allerdings die Nachricht aus, dass Durnwalder inzwischen auch der Verlegung einer Spielhallen-Lizenz vom Juke-Box im Fischzuchtweg ins Cafè Zentral

„Ich trau mich zu sagen, dass wir Brixner unsere Stadt besser kennen als der Landeshauptmann“, ärgert sich auch Stadtrat Peter Brunner, „es ist extrem enttäuschend, dass das Land ein negatives Gutachten der Gemeinde einfach ignoriert“. Die Gemeinde hatte argumentiert, dass sich das Cafè Zentral direkt am Weg zwischen den sensiblen Schulzonen und den Mobilitätszentralen Zugund Busbahnhof befindet – „da ist es einfach gefährlich, dass Schüler die Wartezeit mit einem Spielchen überbrücken“. Lizenzeigner Klaus Unterkofler ist sich der Problematik bewusst: „Spielhallen sind nichts Schönes – Leute kommen in Schwierigkeiten mit der Spielsucht, das ist ein Fakt“. Nichtsdestotrotz hat er, nachdem er die negative Einstellung der Brixner SVP-Fraktion

Heute gehört auch diese Lizenz einem Chinesen: „Wir haben zunächst in der Bahnhofstraße ein kleines Lokal angemietet und den Betriebszweig Spielsaal offiziell dorthin verlegt“, sagt Unterkofler. Danach habe er den Betriebszweig an den Chinesen verkauft, denn „eine Lizenz darf man ja nicht verkaufen, gell?“ Ethische Bedenken hat er keine: „Wenn ich diese Lizenz nicht verlegt hätte, hätte der Chinese eben selbst angesucht“. Es hätte zwar vielleicht ein bisschen länger gedauert, aber am Ergebnis hätte sich nichts verändert – behauptet er. Peter Brunner ist anderer Ansicht.

Das ist erste der Anfang. In

Brixen gibt es heute drei solcher Lizenzen: die eine beim „Tonon“, die zweite in der Pizzeria Harpf und die dritte nun eben im Cafè

„Das war eine unsensible Entscheidung“_ Günther Oberhuber, SVP-Ortsobmann von Milland in der Bahnhofstraße zugestimmt hatte – wieder entgegen einem Gutachten der Gemeinde Brixen. In diesem Fall ist die Argumentation anders: Die Lizenz bestand bereits, und hätte der Eigentümer Klaus Unterkofler sie im Fischzuchtweg aktiviert, wäre dies „viel schlimmer als es in der Bahnhofstraße jemals sein könnte“.

erfahren hatte, „ein Promemoria zusammengestellt“. Damit sei er dann „einfach zum Landeshauptmann gefahren“ – das System Nikoluis, wie es leibt und lebt. Durnwalder hat – ohne Rücksprache zu halten mit den Brixner Parteikollegen – „die Lizenz verlegt, weil unsere Argumente ihm offensichtlich einleuchteten“, sagt Unterkofler.

Zentral. Aber: „Da kommt noch einiges auf uns zu“, sagt Peter Brunner. Auch Unterkofler will von fünf weiteren Lizenzanfragen gehört haben – unter anderem auch in der Peter-Mayr-Straße, wo sich die Bozner Firma „Adria Gaming Bolzano“ interessiert zeigt, ein großes Lokal anzumieten. Dieses Unternehmen ist laut Firmenhomepage „seit 2009 darum

bemüht, Admiralclubs vor allem im norditalienischen Bereich zu eröffnen. Standortsuche, Vertragsabschlüsse, Planung und Ausführung der Arbeiten bis hin zur Inbetriebnahme der Säle stehen täglich auf der Tagesordnung“. Aus dieser Perspektive erscheint die Aussage des Landeshauptmanns Ende Oktober, als die Landesregierung den Finanzgesetzentwurf vorstellte, wohl manchen scheinheilig: „Wir haben beschlossen“, verkündete er mit stolz geschwellter Brust medienwirksam, „dass ein Teil der Einnahmen Südtirols aus den Steuern auf das Glücksspiel der Bekämpfung der Spielsucht dienen soll“. 1,5 Prozent von 21 Millionen Euro. Durnwalder bleiben dann für seinen Landeshaushalt immer noch 20.685.000 Euro. Er hat sich wahrscheinlich noch nie die Frage gestellt, von wem dieser Betrag jedes Jahr de facto bezahlt wird: von Leuten, die dem Spieldrang nicht widerstehen können und durch falsche Erfolgsversprechen zu pathologischen Spielern werden. Um die Wege der Bürokratie zu verkürzen, hätte Durnwalder die gesamten Einnahmen auch gleich den Sozialdiensten und Bad Bachgart zusprechen können.

willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 5


Neue Wohnmodelle für Senioren Vertreter aus Politik, Kirche und dem Verbandswesen sowie Experten und Führungskräfte aus dem Pflegebereich, der Altersforschung und der Architektur diskutierten kürzlich in Brixen über neue Lebens- und Wohnformen für die Senioren von morgen. Foto: Hanni Bernardi

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Über neue Senioren-Betreuungsformen diskutierten Experten in der Cusanus Akademie

–––––––––

Z

um Symposion in der Cusanus Akademie hatte Helmut Pranter, Leiter des Öffentlichen Betriebs für Pflege- und Betreuungsdienste (ÖBPB) und sein Team eingeladen. Bereits in den Grußworten wurde angesichts der steigenden Lebenserwartung auf die notwendige Entwicklung neuer Betreuungsformen und auf die Beteiligung aller verwiesen, vom Planer über Gemeinde und Land bis hin zu den Mitarbeitern der Seniorenbetreuung. Albert Pürgstaller forderte die Verantwortlichen auf, „heute auf die Fragen von morgen Antworten zu finden“, denn pflegen und verwalten

alleine genüge nicht. Generalvikar Josef Matzneller, der den Bischof vertrat, wies auf die Notwendigkeit hin, alten Menschen die Angst vor dem Abgeschobenwerden und dem Alleinsein zu nehmen, und dankte den vielen Freiwilligen für die wertvolle Arbeit an alten Menschen. Oswald Mair, Direktor des Verbandes Südtiroler Seniorenwohnheime, gestand ein, dass die Vernetzung zwischen allen Dienstleistungsträgern noch verbesserungsbedürftig sei.

Selbständigkeit, Freiheit und Würde im Alter. Helmut Pranter, zuständig für vier Senioren-

einrichtungen in Brixen und Klausen, zeigte in seinem Referat am Bild des in Bewegung gesetzten Kreisels auf, dass in der Vergangenheit schon vieles geschehen sei – beispielsweise der Bau und Umbau der Seniorenheime, in der Betriebsorganisation, in der Entwicklung neuer Konzepte und Strukturen, gerade auch durch die Umwandlung von der Stiftung zum öffentlichen Betrieb. Es gelte aber, in Zukunft neuen Werten wie Selbständigkeit, Freiheit und Würde im Alter mehr Augenmerk zu schenken. Jasmin Gobin, Studentin der Pädagogik, Psychologie und Gerontologie in Erlangen, zeigte die

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Entwicklung des staatlichen Altenwohnbaus in Deutschland nach 1945 auf: Ging es in den ersten Modellen vor allem ums Verwahren und Behandeln der Senioren, so rückte ab den Achtziger Jahren doch das Aktivieren und das Fragen nach Bedürfnissen alter Menschen in den Vordergrund. Somit vollzog sich der Wandel vom Anstalts- zum Stationskonzept, vom Wohnbereichs- zum Hausgemeinschaftskonzept.

Was wünschen alte Menschen?

Welche Vorstellungen von der Unterbringung im Alter haben sie? Diese Fragen waren im Vorfeld


an Passanten am Brixner Domplatz gestellt worden, und ein kurzes Video zeigte die Antworten: barrierefreie oder barrierearme Wohnungen, Privatheit und Selbständigkeit einerseits, aber auch Teilhabe am öffentlichen Leben, Pflege und hauswirtschaftliche Leistungen, wenn nötig. Wie das zukünftige viel gelobte Konzept der Hausgemeinschaften in mittlerweile sieben seiner neu errichteten Pflegeheime konsequent umgesetzt wird, zeigte Klaus Müller auf: Er steht der Stiftung Liebenau vor, die in Deutschland, der Schweiz, in Österreich und Bulgarien Träger zahlreicher Pflegeeinrichtungen ist. Auch bei bestehenden Einrichtungen für Senioren wurden einzelne Elemente des Konzeptes mit Erfolg realisiert: „Es wird in den maximal 15 Personen zählenden Hausgemeinschaften darauf geachtet, alten Menschen in einer familiären Atmosphäre des Wohlwollens normale und sinnvolle Tätigkeiten anzubieten“, erläuterte er, „die Angehörigen werden ermuntert, sich zu integrieren.“ Unter den Angestellten soll die Rangordnung aufgelöst werden; die Kompetenzen pflegeferner Mitarbeiter werden aufgewertet. Damit alles reibungslos läuft, wird das Berufsbild der „Alltagsmanagerin oder Alltagsbegleiterin“ geschaffen, die Seele der Hausgemeinschaft. Selbstverständlich braucht es für die Umsetzung dieses neuen Modells, dessen Vorbilder aus Skandinavien und Norddeutschland kommen, neue Strukturen und eine größere Flexibilität von Seiten der Mitarbeiter – aber die Erfahrungen sind sehr positiv. Die kritischen Fragen bezüglich Kostensteigerungen wurden weitgehend verneint. Auf zweifelnde Anmerkungen bezüglich

Brandschutz und Auflagen zur Lebensmittelversorgung gab Klaus Müller noch Erklärungsbedarf zu.

Umsichtige Planung notwendig. In der anschließenden Po-

diumsdiskussion, die von Evi Keifl moderiert wurde, wurden viele Fragen zur Umsetzung des Konzepts „Hausgemeinschaft“ an Klaus Müller gerichtet. Zeno Giacomuzzi, Präsident des ÖBPB, äußerte angesichts der anstehenden notwendigen Sanierung des Bürgerheimes seine Sorge über die Finanzierung von Neubauten beziehungsweise die Umstrukturierung älterer Gebäude. Luca Critelli, Direktor des Landesamtes für Senioren und Sozialsprengel, antwortete darauf, dass letzthin mehr Gelder für Umbauten als für Neubauten eingesetzt worden seien, und forderte gerade in Zeiten knapper werdender finanzieller Mittel eine umsichtige Planung, die Ausschreibung von Wettbewerben und die bestmögliche Entwicklung neuer Formen der Altenbetreuung. Was Brixen angeht, so machte Pflegedienstleiter Harald Frena den Vorschlag, kleinere Einheiten unter einer gemeinsamen Führung zu schaffen und diese im Stadtgebiet an verschiedenen Stellen zu errichten. In seiner Abschlussrede bedankte sich Helmut Pranter beim zahlreichen Fachpublikum aus dem Pflege- und Sozialbereich – darunter viele Referenten Südtiroler Gemeinden – für das lebhafte Interesse an der Veranstaltung und drückte die Hoffnung aus, dass Impulse und Anregungen für die Gestaltung neuer und den Ausbau bereits bestehender Strukturen mitgenommen werden konnten. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

Bürgermeister Peter Gasser überreiche Papst Benedikt XVI die Ehrenbürgerurkunde der Gemeinde Natz-Schabs

EVENT

Ehrenbürger Papst Benedikt XVI Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Papst Benedikt XVI stand im Mittelpunkt von zwei Feierlichkeiten der Gemeinde Natz-Schabs. z In Raas befindet sich der Töllhof, das Geburtshaus von Elisabeth Maria Tauber, der Urgroßmutter, und von Maria Tauber, der Großmutter des Papstes. Nach einem feierlichen Empfang der Ehrengäste, zu denen Bischof Ivo Muser und Abt Maximilian Heim gehörten, fand in der Pfarrkirche von Raas ein feierlicher Wortgottesdienst mit der Festpredigt von Maximilian Heim statt. Im Anschluss gab es unweit des Töllhofes einen weltlichen Festakt, der mit der Enthüllung einer Gedenktafel am Töllhof endete.

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Am 8. November machten sich dann 200 Personen aus der gesamten Gemeinde auf nach Rom, um dort am nächsten Tag an der Generalaudienz des Papstes auf dem Petersdom teilzunehmen. „Man hat für unsere ganze Gruppe Plätze im vordersten Bereich reserviert“, erzählt Bürgermeister Peter Gasser. Im Anschluss fand in kleinerem Rahmen die Übergabe der Ehrenbürgerurkunde an den Papst statt, wobei etwa 30 Personen mitsamt dem Bürgermeister, dem Gemeindeausschuss, den Pfarrern Arthur Schmitt und Thomas Huber sowie

Generalvikar Josef Matzneller teilgenommen haben. Der Pilgergruppe wurde zusätzlich das Privileg gewährt, an diesem Tag um 17 Uhr im vorderen Bereich des Petersdomes die Hauptmesse zu feiern. Das war nicht zuletzt für die Musikanten der Musikkapellen Natz und Schabs, die als gemeinsame Formation aufspielten, ein besonderes Erlebnis. Kapellmeister Stephan Obexer zeigte sich von der Akustik und der einzigartigen Atmosphäre des Petersdomes tief beeindruckt. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info



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BRIXEN

Neue Friedhofsgebühren Die Gemeinde Brixen sieht sich gezwungen, die Eigenfinanzierung der Bürger bei den Friedhofsgebühren zu erhöhen.

Erhöhung in drei Schritten. Die Tariferhöhungen werden in drei Schritten vollzogen, um dem Bürger entgegenzukommen: Die

Foto: Oskar Zingerle

D

ie Tarife für den Stadtfriedhof waren seit 2001 nur unwesentlich verändert worden; die der Gemeinde entstehenden Kosten für Instandhaltung und Graböffnungen hingegen sind in der Zwischenzeit erheblich gestiegen. So entstehen bei einer Einäscherung insgesamt Kosten von etwa 1.200 Euro, von denen der Bürger bisher nur etwa 280 Euro bezahlt hatte. Noch größer ist die Differenz bei Graböffnungen: Die Gemeinde steuert hier jeweils 1.072 Euro bei. „Nachdem wir hier Handlungsbedarf erkannt haben, wollten wir zunächst genau analysieren, ob wir durch Einsparungen im Friedhofsbereich eine Tariferhöhung vermeiden können“, sagt die zuständige Stadträtin Paula Bacher Marcenich. Diese Einsparungen wären aber zu Lasten des Friedhofs gegangen: „Die Toten verdienen sich einen aufgeräumten und gepflegten Friedhof, und die durchschnittlich 800 täglichen Besucher ebenfalls“. Der Brixner Stadtfriedhof sei zentral gelegen und für jeden Bürger gut erreichbar, die Öffnungszeiten von 7 bis 20 Uhr besucherfreundlich.

Die Gebühren für den Brixner Stadtfriedhof werden in den nächsten drei Jahren sukzessive erhöht

––––––––––––

erste Erhöhung tritt am 1. Jänner 2012, die zweite 2013 und die dritte 2014 in Kraft. Ab 2012 verrechnet die Gemeinde für eine Einäscherung 350 Euro (bisher: 281,96 Euro; 2013: 450 Euro; 2014: 550 Euro). Eine Graböffnung kostet im neuen Jahr 400 Euro (bisher: 269,97 Euro; 2013: 550 Euro; 2014: 700 Euro). Die jeweils für 15 Jahre geltenden Konzessionen werden ebenfalls angepasst: Eine Urnennische kostet nun – je nach Standort – zwischen 450 und 750 Euro (bisher: 430,74 Euro). Die Nutzung

der Einzelgräber im alten Teil des Friedhofs kostet, ebenfalls für 15 Jahre, 1.250 Euro (bisher: 718,37 Euro), die einteiligen Grabstätten in den Arkaden 2.500 Euro. Die neuen Tarife der Konzessionen werden auf bestehende Konzessionen nicht angewandt; die Erhöhung tritt also erst in Kraft, sobald eine Konzession verfällt. Die Konzessionsgebühren können auch in drei Raten bezahlt werden. Auch gilt nach wie vor die Regelung, dass bedürftige Personen und Familien den Dienst unentgeltlich in Anspruch nehmen können.

Die Tarife gelten nur für den Stadtfriedhof. Die Friedhöfe in

den Fraktionen und in Milland werden von den jeweiligen Pfarreien geführt, die für die Dienste eigene Tarife berechnen. Mit den neuen Friedhofstarifen erreicht die Gemeinde noch keine Kostendeckung; das heißt, dass ein erheblicher Teil der Kosten nach wie vor von der Gemeinde getragen werden muss. Die neuen Tarife sind zudem in etwa vergleichbar mit jenen, die andere Städte einheben. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Wiedergründung einer SBJ-Ortsgruppe z Junge Brixner Landwirte sind bestrebt, eine Ortsgruppe der Südtiroler Bauernjugend (SBJ) zu gründen. „Es soll ein Neustart werden, bei dem der Einsatz eines jeden zählt“, betont Christine Tschurtschenthaler, Landesleiterin der Südtiroler Bauernjugend, „in der Ortsgruppe sollen die Mitglieder für die Belange der Landwirtschaft

und der Jugend arbeiten.“ Gerade in einer Stadt wie Brixen, wo die jungen Bürger verstreut auf mehre Stadtteile und dem Umland leben und arbeiten, sei ein Jugendverein von großer Bedeutung, meint Hannes Dosser, Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend. Kultur und Brauchtum bewahren, aktiv die Gegenwart und Zukunft

mitgestalten, Verantwortung übernehmen, in Wirtschaft und Politik mitreden, die bäuerlichen Betriebe und unsere Kulturlandschaft erhalten sowie sich weiterzubilden sind einige der Grundpfeiler der Südtiroler Bauernjugend. Geplant ist die Wiedergründung der Brixner Ortsgruppe für Anfang Dezember. db

P&G

Politik & Gesellschaft BRIXEN

Wasserzins: Brixen benachteiligt z Brixen wird nicht nur mit der neuen Gemeindenfinanzierung nach wie vor ungerecht behandelt (siehe Editorial, S. 3), sondern auch in der Aufteilung des Wasserzinses. Bekanntlich hatte der Gemeindenverband erreicht, dass das Land aus den Wasserzinsgeldern, also aus den Gebühren für die Wasserkonzessionen, jährlich 11 Millionen Euro an die Standortgemeinden der Kraftwerke ausbezahlt – sozusagen als Ausgleich für die Nachteile, die den Gemeinden aufgrund ihrer Nähe zu den Kraftwerken entsteht. 25 Prozent davon erhalten alle Stand-

kurz

notiert

12

ortgemeinden zu gleichen Teilen; die restlichen 75 Prozent werden den einzelnen Kraftwerken zugewiesen. Dem Kraftwerk Brixen in der Hachl stehen 658.626,64 Euro zu, die unter den Gemeinden Brixen, Rodeneck, Lüsen, Mühlbach, Franzensfeste, Vahrn und Natz-Schabs nach einem Schlüssel aufgeteilt werden, der von den sieben Gemeinden selbst bestimmt werden konnte. Nach langen Verhandlungen um die Gewichtung kam man auf Kriterien, die aus Sicht von Brixen diskutabel sind: 40,3 Prozent wird „in Funktion der den Gemeinden

entgangenen Stromproduktion“ berechnet, 30 Prozent richten sich nach der Uferlänge, 15 Prozent nach der anteiligen Fläche am Franzensfester und Mühlbacher Stausee und nur 14,7 Prozent nach der Bevölkerungsanzahl. „Mehr war nicht drin“, sagt Bürgermeister Albert Pürgstaller, für den die Anzahl der in der Gemeinde ansässigen Bürger viel höher bewertet werden müsste, „das Problem ist, dass in den Abstimmungen in diesen Gremien nicht nach Gemeindegröße gewichtet wird – jeder Bürgermeister hat eine Stimme“. Dem entsprechend

Vom 16. bis zum 20. November fand im Jugendhaus Kassianeum das 3. Jukas Klein Kunst Festival statt – und die Besucheranzahl übertraf alle Erwartungen: 3.350 Kinder, Erwachsene und Senioren nahmen an den 34 Veranstaltungen teil.

Der Nightliner-Dienst im Bereich Eisacktal-Pustertal wird für ein weiteres Jahr fortgeführt. Bei durchschnittlich 550 Nutzern pro Nacht ist man mit der Auslastung sehr zufrieden. Ab Mitte Dezember werden einige Fahrplanänderungen vorgenommen; neu ist beispielsweise die Anbindung von Schalders.

erhält Brixen 167.000 Euro – fast genauso viel wie Natz-Schabs (163.000 Euro) und Rodeneck (151.000 Euro). Auch Vahrn (123.000 Euro), Franzensfeste (107.000 Euro), Mühlbach (99.000 Euro) und Lüsen (58.000 Euro) werden in Relation zur Einwohnerzahl besser bedient. wv

Die Caritas sucht ehrenamtliche Mitarbeiter zur Begleitung von Menschen mit Demenz im Raum Klausen und Wipptal. Eine kostenlose 35-stündige Ausbildung dazu wird ab Februar 2012 angeboten. Nähere Infos im Büro der Caritas Hospizbewegung in Brixen, Telefon 0472 268418.


NACHGEFRAGT

„Zweite Heimatstadt“ JANA FISCHEROVA, ehemalige Bürgermeisterin der Partnerstadt Havlícˇku˚v Brod und seit 2010 Abgeordnete des Prager Parlaments, über ihr politisches Engagement und ihre Beziehung zu Brixen. Frau Fischerova, zu Allerheiligen sollten Sie auf dem Soldatenfriedhof in Vahrn die Gedenkrede halten. Daraus ist nichts geworden. Warum? Es tut mir wirklich sehr leid, aber wir Abgeordnete der ODS (Bürgerdemokratische Partei) mussten angesichts der angespannten Lage in Europa über wichtige Reformen sprechen und abstimmen. Wir bilden mit zwei anderen Parteien eine Koalition und tragen Regierungsverantwortung. Unser größtes Anliegen derzeit ist die Sicherung der Finanzierung und die Stabilisierung unserer Republik.

Als Bürgermeisterin führten Sie fünf Jahre lang die Geschicke Ihrer Heimatstadt. Worauf sind Sie stolz, was blieb unerledigt? Für mich war es wichtig, mit den Bürgern offen zu diskutieren, und ich habe viele Anregungen bekommen. Es ist mir gelungen, für die Umsetzung von Bauprojekten wie der Renovierung des Marktplatzes EU-Gelder zu erhalten. Auf den Freundschaftspakt mit Brixen, geschlossen 2007, bin ich besonders stolz. Leider hat meine Regierung es nicht geschafft, den Bau einer Umfahrungsstraße umzusetzen, denn der Staat hat die Finanzierung nicht gewährt.

Was verbindet Sie mit der Stadt Brixen und ihren Menschen? Ich komme oft und gern mit meinem Mann nach Brixen, es ist sozusagen meine zweite Heimatstadt. Ich treffe viele Freunde, und das ist sehr schön. Bei uns ist Brixen sehr bekannt, auch viele junge Leute waren schon dort. Es sind umgekehrt auch schon Schüler aus Brixen nach Havlícˇku˚v Brod gekommen. Und dass unsere Folklore-Gruppe Kalamajka zum Altstadtfest eingeladen wird und dort böhmische Kunst zeigen kann, freut uns sehr. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Bürgerstammtische in Schabs z Bürgerbeteiligung, mitreden, mitdenken, mitentscheiden – das sind oft gehörte Schlagwörter. Die SVP Schabs versucht in einem Projekt, genau dieses umzusetzen und hat alle Schabser eingeladen, sich an drei Workshops zur Dorfentwicklung zu beteiligen. Den Auftakt zu dem Projekt bildete ein Abendvortrag der Vorarlbergerin Kriemhild Büchel Kapeller. Anhand von zahlreichen Beispielen verdeutlichte sie, dass ein aktives Miteinander zu einem hohen Sozialkapital der Gemeinschaft führe. Das würde wiederum zu mehr Lebensqualität in allen Bereichen führen. „Damit Sozialkapital wachsen kann, braucht es Netzwerke

und Kooperation“, erläuterte die Referentin. Genau eine solche Kooperation soll mit Hilfe der Stammtische erarbeitet werden, die an drei Wochenenden im November stattfinden. Bürger des Ortes denken über Verkehrsprobleme im Ort, über die Gestaltung eines Gemeinschaftslebens im Ortsteil Raut, über das Zusammenwachsen des Ortskerns mit der Zone Raut und über die Gestaltung der Verkehrsflüsse, des Schulweges und der überörtlichen Verkehrsströme nach. In Kleingruppen wird die Situation analysiert und diskutiert; es werden Lösungsvorschläge angedacht. Mitarbeiter des Ingenieurteams Bergmeister, die das

Projekt gemeinsam mit dem Regionalentwickler Helmut Pinggera begleiten, erarbeiten zwischen den einzelnen Terminen Skizzen und Pläne, sammeln Daten und Informationen, die Basis für

weitere Diskussionen bilden. Wahrscheinlich wird bereits während des Winters die eine oder andere diskutierte Maßnahme zumindest versuchsweise umgesetzt. amm

gab es zum Schulschluss: den „Oma- und Opatag“: Kindergartenkinder überraschten die Senioren mit Gedichten und Liedern und schenkten allen eine Geranie. Der Höhepunkt des Jahres aber war wohl das Grillen im Sommer

beim Kalkofen. Neben Köstlichkeiten vom Grill konnten sich die Teilnehmer bei Sommerspielen und einem „Watter“ unterhalten oder zu den Ziehorgelklängen ein Tänzchen wagen. cp

LÜSEN

Foto: Carmen Plaseller

Politik & Gesellschaft

NATZ-SCHABS

Kunterbunt und kein bisschen alt z Die Senioren des Katholischen Vereins der Werktätigen (KVW) können auf ein sehr reges Jahr zurückblicken und wählten am 13. Oktober ihre neue Führung. Das Herbstprogramm begann mit einem gemütlichen Törggelen am Villscheiderhof in Untereben bei Brixen, im Rahmen dessen der Ausschuss neu gewählt wurde. Dabei erhielt Magdalena Zwerger Adami mit 32 von 38 abgegebenen Stimmen den größten Zuspruch, gefolgt von Luise Oberhauser Hinteregger, Oskar Adami, Alois Oberhauser (Strummer), Josef

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Hinteregger (Kofläusl), Maria Grünfelder Wwe. Nagler (Jager Moidl) und Evi Bonell Mitterrutzner. Die rege organisatorische Tätigkeit des Ausschusses schlug sich dabei auf das Stimmenergebnis nieder – denn die Arbeitsgruppe verfolgte den Anspruch, den Senioren zweimal im Monat ein attraktives Angebot zu bieten. So reichte die Palette von Tanz und Bewegung über Film und Fasching bis hin zu Religiösem. Aber auch der Geschichte, Kultur und Gesundheit widmeten sich die rüstigen Rentner. Ein besonderes Treffen der Generationen

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BRIXEN

100 Jahre Rathaus Brixen Gemeindeverwaltung zu erwerben – und dies auch noch zu einem günstigen Preis. Genau hundert Jahre sind also seit dem Kauf des heutigen Rathauses durch die Gemeindeverwaltung vergangen. Die Gemeinde nimmt dies zum Anlass, die Bevölkerung am 17. Dezember zu einem Tag der Offenen Tür einzuladen. Alle Räumlichkeiten des Rathauses stehen ab 9.30 Uhr für die Besucher offen; passend zur Weihnachtszeit werden Tee und Kekse angeboten. Bei einer Feierstunde im Gemeinderatssaal um 10.30 Uhr wird Stadtarchivar Hubert Mock die Geschichte des Hauses Revue passieren lassen, und Landeskonservator Leo Andergassen beleuchtet das Rathaus aus denkmalpflegerischer Sicht. Für Interessierte gibt es bereits um 9.30 Uhr eine Führung durch das Gebäude, mit Treffpunkt auf dem Domplatz, bei der man allerhand Interessantes und Kurioses über die Geschichte des Rathauses erfährt. db Foto: Oskar Zingerle

z Vor etwas mehr als hundert Jahren stand an der Stelle des heutigen Brixner Rathauses noch ein schlichtes Bürgerhaus: die Mehl- und Viktualienhandlung von Joseph Oberhaidacher. Erst als das Haus in einer Zeit des Aufbruchs um 1895 an den k.k. Hofrat Ferdinand Kaltenegger verkauft wurde, erhielt der Bau sein mittelalterliches Erscheinungsbild, etwa den Turm und die Zinnenbrüstung oder die reiche Wand- und Deckentäfelung sowie die Balkendecke, die vor allem der Vorhalle des zweiten Stockes eine leicht düstere Atmosphäre verleiht. Seinem neuen Wohnsitz verlieh der Hofrat den phantasievollen Namen „Schloss Taurenstein“. Als Kaltenegger 1911 starb, bot seine Tochter das Haus sogleich der Stadt zum Kauf an. Für diese kam das Angebot gerade zum rechten Zeitpunkt, denn endlich ergab sich damit die Gelegenheit, eine herrschaftliche Residenz als großzügigen, würdevollen Sitz für die

Mo - Sa 16-20 h -1 10 3 /

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Hilfe für Claudia und Ana z Claudia ist 8 Jahre alt und hat vier akute Augenkrankheiten – sie hatte sich bei einem Brand schwerste Augenverletzungen zugezogen. Ohne Hilfe würde sie kurzfristig erblinden. Nun wird sie bei uns untersucht; mit Einsatz einer Spezialbrille hofft man, ihre Sehkraft erhalten zu können. Ana Gradinaru hingegen ist 32 Jahre alt und im Jahre 2010 bei einem Zugunglück schwerstens verletzt worden. Sie war damals schwanger, und trotz des Risikos brachte sie ein gesundes Mädchen zur Welt. Seit diesem Unfall sitzt sie allerdings im Rollstuhl und kann ihre vier Kinder nicht versorgen. Ohne angemessene urologische Untersuchung steht ihr ein Leben voller Schmerzen und ständigen Infekten bevor.

Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch den Lions Club Brenner-Europabrücke und Gruppen wie „Aktiv Hilfe für Kinder“ von Peter Lanthaler, der Kinderhilfe Riffian sowie der Arbeitsgemeinschaft für Behinderte unter Vorsitz von Stefan Hofer gelang es nun, Claudia Efros aus Moldawien und Ana Gradinaru aus Rumänien nach Südtirol zu holen, um die lebenswichtigen medizinischen Untersuchungen vor Ort durchzuführen. Claudia und Ana waren bei einer Pressekonferenz über diese Aktion im Vinzentinum anwesend und erzählten ihre beeindruckenden Geschichten. Peter Lanthaler, Stefan Hofer sowie einige Mitglieder des Lions Clubs, der Unternehmer Helmut Wolf und Stadträtin

Paula Bacher Marcenich wohnten der Pressekonferenz ebenfalls bei. wa

BRIXEN

Foto: Willi Aricochi

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

In Gedenken an die Gefallenen z Alljährlich findet am ersten Sonntag im November die Gedenkfeier für die Gefallenen am österreichisch-deutschen Soldatenfriedhof in Vahrn/ Brixen statt. Ein unübersehbares Blumenmeer mit Kerzen schmückten auch heuer die Grabstätten des Friedhofs; die Abordnungen der Kriegs- und Frontkämpferverbände, die Schützen aus Brixen, Vahrn und Neustift, die Stadtpolizei und eine Ehrenformation des Alpini-Regiments nahmen rund

um den Altar Aufstellung. Die Messe wurde vom Stadtdekan Albert Pixner abgehalten und traditionell vom Männergesangverein Brixen sowie einer Bläsergruppe feierlich umrahmt. In seiner Ansprache zur Kranzniederlegung hob der Vahrner Bürgermeister Andreas Schatzer hervor, wie wichtig gerade in unserer Zeit die Bedeutung des Friedens sei. Die Jugend von heute sollte nie wieder einen Krieg erleben müssen. Bei den Feierlichkeiten waren außer den Behördenvertretern

auch der Vertreter des „Schwarzen Kreuzes“ zugegen – einer Organisation, die sich um die Erhaltung der Soldatenfriedhöfe in Europa

kümmert. In Brixen kümmert sich ein Verein unter Präsident Robert Recla zur Erhaltung des Soldatenfriedhofs. wa

Mühlbach, Katharina-Lanz-Straße

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PR-Info

Wie aus einem

Weihnachtstraum Seit kurzem steht ein ganz besonderer Weihnachtsbaum im Salon Alexander in Milland, der den Friseursalon für die Dauer der Weihnachtszeit in ein funkelndes Kristalllicht taucht und nicht nur die Augen des Betrachters zum Strahlen bringt. Herr Trenkwalder, derzeit schmückt ein ganz besonderer Weihnachtsbaum Ihren Salon, und zwar ein über zwei Meter großer Kristallleuchter von Faustig, dem international renommierten Kristallleuchtenhersteller mit Sitz in Vahrn. Wie sind Sie zu diesem einzigartigen Weihnachtsbaum gekommen? Alexander Trenkwalder: Als Hairstylist bin ich stets auf der Suche nach kreativen Inspirationen und halte ständig Ausschau nach dem Besonderen. Der funkelnde Kristallleuchter von Faustig, der für kurze Zeit den Eingangsbereich des Unternehmens in Vahrn geziert hatte, war mir beim Vorbeifahren sofort aufgefallen. Kurz entschlossen suchte ich das Gespräch mit der Geschäftsführung, und wir konnten uns bald einigen. Nun erfreue ich mich Tag für Tag am Anblick des wunderschönen Kristallleuchters, der meinen Salon für die Dauer der Weihnachtszeit in ganz besonderem Licht erstrahlen lässt – genauso wie unsere Kunden, die sich am funkelnden Weihnachtsbaum kaum sattsehen können. Mit solchen und vielen anderen Aktionen machen Sie immer wieder von sich reden – wie zum Beispiel, als Sie vor kurzem auf den 68. Internationalen Filmfestspielen in Venedig im Einsatz waren. Als langjähriger Partner der weltweit führenden Stylingmarke L‘Oréal Professionnel bekomme ich regelmäßig Anfragen für Star-Stylings und sehe es als besondere Ehre, auf internationalen Fashion-Shows und -Events mitwirken zu dürfen; so auch Anfang September bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig, als ich unter anderem Bar Refaeli, eines der gefragtesten Models

der Welt, sowie Abbie Cornish, eine der Hauptdarstellerinnen in Madonnas Regie-Debüt „W.E.“, für ihre großen Starauftritte stylen durfte. Was ist das Ziel all dieser Aktionen? Ich bin bestrebt, den Kunden ein rundum unvergleichliches Schönheitserlebnis zu bieten – mit typgerechter Beratung, professioneller Fertigkeit und einem Ambiente, in dem man sich wohlfühlt und sich fachlich in besten Händen weiß. Und deshalb lege ich größten Wert auf erstklassige Weiterbildung, Styling-Einsätze bei internationalen Fashion-Events

Der einzigartige Kristallleuchter von Faustig stimmt den Salon Alexander derzeit besonders weihnachtlich. V.l.n.r.: Giovanna, Alexander, Ulrike und Vanessa

und eine geschmackvolle Einrichtung – oder, wie eben in diesem Fall, einem eleganten Weihnachtsbaum von außergewöhnlicher Schönheit.

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Menschen & Meinungen MULTITALENT: Ob als Regisseur, Musiker, Sänger oder Schauspieler – Leo Ploner ist auf der Bühne zuhause, spielt mit den Südtiroler Stars wie Clara Sattler (im Bild) und vielen anderen bekannten Namen der Szene

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PORTRAIT

Rattenfänger von Lüsen LEO PLONER, Vollblutmusiker, Regisseur, Sänger und Schauspieler, über sein Ziel, anspruchsvolle Musik einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen.

I

n unseren Breitenkreisen sollte niemand sterben, ohne einmal Beethoven gehört zu haben“, meint Leo Ploner im Brustton der Überzeugung. Dieser Wunsch ist beim engagierten Musiker keineswegs nur eine Floskel – er glaubt fest daran, dass es auch hierzulande möglich ist, alle Menschen – oder fast alle – mit einem klassischen Repertoire zu erreichen.

Die Gründung der Südtiroler Operettenspiele. Die Begeis-

terung sprüht aus allen Poren, wenn Ploner von seiner Vision spricht. Der ganze Körper gerät in Aufruhr, Gesten und Mimik verraten den Schauspieler. Mit allen Mitteln, die ihm zu Gebote stehen, will er verführen, in den Bann ziehen. Mit seiner jüngsten Idee, den Südtiroler Operettenspielen, die er vor vier Jahren ins Leben gerufen hat, ist der Traum des „Rattenfängers von

der 800-Jahr-Feier in Klausen im Jahr 2008, wo Leo Ploner einen Solopart in der Carmina Burana innehatte, traf er auf die PR-Fachfrau Beatrix Unterhofer, die sofort Feuer und Flamme für das Projekt „Südtiroler Operettenspiele“ war. Ihre Kompetenz und die richtigen Kontakte ebneten den Weg zur Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, und schon im Spätherbst desselben Jahres konnte auf der Bühne die Kurfürstin dem Vogelhändler Adam „Rosen in Tirol schenken“.

Kluge Schachzüge. Damals wie

heute sangen bekannte Südtiroler Stars die Hauptrollen – auch das ein kluger Schachzug des promovierten Dramaturgen. Er weiß sehr wohl, dass große Namen ins Konzerthaus locken. Die Leute wollen „ihre Clara Sattler“ oder „ihren Georg Hasler“ hören. Nach kurzem Zögern hat er heuer die Regie an Toni Taschler

„Den Sturkopf habe ich von meiner Mutter“_ Leo Ploner Lüsen“ wohl schon zum Großteil in Erfüllung gegangen. Nach „Vogelhändler“, „Bettelstudent“ und „Fledermaus“ feierte das Ensemble kürzlich Premiere mit „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár, der damit zu Beginn des 20. Jahrhunderts das „Silberne Wiener Operetten-Zeitalter“ eingeläutet hatte. Der überwältigende Erfolg überraschte anfangs sogar ihn, den Initiator der Spiele, und bestärkte ihn selbstredend darin, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. „Das verdanke ich meinem Sturkopf“, behauptet der Allroundkünstler, und fügt augenzwinkernd hinzu, „den hab’ ich von meiner Mutter“. Bei

abgegeben und bestreitet „nur“ den Gesangspart des „Danilo“, alternierend mit Toni Klotzner. „Solche Opfer müssen um der Kunst willen erbracht werden“, ist sich Ploner sicher, „es braucht immer wieder neue Impulse, damit es lebendig und vielfarbig bleibt“. So steht außer Frage, dass die laufende Inszenierung genauso erfolgreich wie die vorigen sein wird, und zumindest in Brixen werden selbst die ehemaligen Skeptiker von „Lüsen Berg“ eintrudeln, um „ihrem Leo“ zu applaudieren.

Arien in der Mittelschule. Da

oben auf dem Berg, auf 1.618 Metern, hat alles begonnen. Dorthin

hatte es den Sechsjährigen verschlagen, als seine Mutter den Gschlorer-Hof übernahm. Auch sie eine starke Persönlichkeit, die 55-jährig noch den Führerschein erwarb, weil der Seilbahnbetrieb auf den Berg eingestellt wurde. Der Pioniergeist der Familie und das Musiker-Gen der ladinischen Wurzeln machten sich bald bemerkbar: Zweistimmig sang der Kleine mit der Oma beim Knäueln der Schafwolle. Trotz denkbar schwieriger Bedingungen meldete sich der junge Leo bei den Ministranten und spielte als Trompeter bei der Musikkappelle, wo er mit 24 Jahren schon Kapellmeister war. In der Grundschule blieb sein Gesangstalent weitgehend unentdeckt. In der Mittelschule öffnete sich eine neue Welt, denn seine Musiklehrerin Agnes Sellemond brachte ihn erstmals mit den betörenden Melodien seines heißgeliebten Johann Strauß in Berührung. Daheim nahm er „Die Fledermaus“ auf Tonband auf und sang alle Soli rauf und runter, bis zum Abwinken, auswendig natürlich.

seither mit viel Gespür für die passenden Rollenbesetzungen einen Coup nach dem anderen; vor allem seine Nestroy-Stücke in Feldthurns und St. Andrä fanden großen Anklang. 2001 gründete der Tausendsassa die „Komödie Brixen“ mit dem Ziel, Boulevard- und Musiktheater mit einheimischen Interpreten zu bieten, was ihm mit den Operettenspielen bestens gelungen ist. Der geborene Entertainer liebt aber auch ganz besonders seine Soloprogramme, wie „Tannhäuser und die Sänger auf der Wartburg“, wo er von Sopran bis Bass alle Rollen selber singt.

irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Steckbrief

In der Handelsschule blieb er ein Unverstandener: Sein Fai-

ble für Mozart und Wagner war einfach „uncool“. Allen Widerständen zum Trotz studierte er Gesang am Konservatorium und vollendete die Ausbildung in Wien, gekoppelt mit Dramaturgie und Theatermanagement. Auftritte bei großen Produktionen wie „Die schöne Boznerin“, „Goggolori“ und viele mehr waren für seine Bühnenerfahrung ungemein wertvoll. Sein Auftrag als Musiklehrer erlaubte ihm, ohne Druck verschiedene Projekte in Angriff zu nehmen. So gelang ihm mit der Theatergruppe Lüsen mit „Pension Schöller“ der Durchbruch als Regisseur. In ebendieser Funktion landete er

Leo Ploner, Jahrgang 1965, wächst auf einem Bergbauerhof in Lüsen mit Vater Josef und seiner durchsetzungsfreudigen Mutter Anna auf. Er hat drei Brüder, Hubert, Herbert und Erhard, ebenfalls Musiker, und eine Schwester namens Maria. Nach seiner Ausbildung in Gesang und Dramaturgie unterrichtet er heute an der Mittelschule Klausen und lebt in Brixen. Verheiratet ist er mit der Kunst, und seine 40 Produktionen sind seine Kinder. Besonderes Kennzeichen: Rollkrempenmütze. 19


Foto: Arnold Ritter

Menschen & Meinungen

BRIXEN

Ein Weihnachtsengel namens Sabrina z Zum Brixner Weihnachtsmarkt gehören nicht nur die vielen Stände, die weihnachtliche Musik und Glühwein, sondern auch der „Brixner Weihnachtsengel“. Diese Symbolfigur im Engelskostüm repräsentiert für zwei Jahre während der Adventszeit den Brixner Weihnachtsmarkt und mischt sich jeden Samstag unter die Besucher des Marktes, um die Kinder mit

kleinen Geschenken zu überraschen. Sabrina Pernthaler ist 18 Jahre jung, wohnt in Tötschling und darf diese ehrenvolle Aufgabe für die nächsten zwei Jahre übernehmen. Bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes am 24. November feierte die Schülerin im Engelskostüm ihr Debüt. 2007 wurde der Brixner Weihnachtsengel erstmals gewählt. eh

M&M Menschen & Meinungen BRIXEN

Abenteuer Frauentausch

Der Spruch vom Much

I woaß schun, prum der Max o’ghaut isch. Der Pfårrer werd’ zu ihm g’sågg hobn: „Geh mit Gott!“ – und er håt’s hålt fålsch verståndn ...

kurz

notiert

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z Die 43-jährige Millanderin Elisabeth Zocchi stürzte sich kürzlich in ein aufregendes TV-Abenteuer: Raus aus ihrem Alltag und rein in den Alltag einer anderen. In der Fernsehsendung „Frauentausch“, die wöchentlich auf RTL2 ausgestrahlt wird, tauschen zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, eine Woche lang ihr Leben. Elisabeth lebt in einer glücklichen Ehe, hat zwei Söhne, arbeitet mit ihrem Mann in einer Eventagentur – und schlüpfte für eine Woche in das

Zeno Giacomuzzi, ehemaliger Brixner Bürgermeister, wurde mit dem Städtepartnerschaftspreis der Stadt Regensburg ausgezeichnet. Regensburg würdigte ihn damit als Gründungsvater der historischen Städtepartnerschaft, die auf das Jahr 1969 zurückgeht.

Leben der 46-jährigen Brigitte aus dem Rheinland. Ein NeunPersonen-Haushalt ohne jeglichen Putzdrang, Zigaretten en masse in Anwesenheit von Babys, Tiefkühlpizza und Frischluftentzug erwartete die Tauschmama Elisabeth. Der Versuch, die Meute zum Aufräumen zu bewegen, erwies sich als besonders schwierig: Auch wenn Elisabeth es schlussendlich dann doch schaffte, gemeinsam mit den Kindern einen Teil der Wohnung vor dem Verdrecken zu bewahren. Claudio Zocchi und seine Söhne Ivo und Theo warteten indes sehnlichst auf die Rückkehr ihrer biologisch angehauchten Elisabeth und schafften es wie durch ein Wunder, die Woche mit der stangenrauchenden Brigitte zu überleben. Der in

der Sendung als ungewohnt ernst dargestellte Claudio erteilte der Tauschmama Brigitte im Brixner Dom einige Lebens-Tipps; diese fanden wenigstens anfänglich Anklang. Über zwei Millionen Zuschauer verfolgten die Sendung „Frauentausch“, „die ohne Drehbuch, ganz aus dem Stegreif aufgenommen wurde“, versichert Elisabeth, die sich bereits vor drei Jahren zu diesem Projekt angemeldet hatte. „Nach der Ausstrahlung der Sendung haben wir viel positives Feedback erhalten – und unser Sohn Ivo bereits Unmengen an Facebook-Anfragen“. eh

Andreas Leitner aus Milland und Dennis Roilo aus Vahrn gehören zu den sechs besten Jungverkäufern des Wettbewerbs „Junior Sales Champion International“ in Salzburg. In Verkaufsgesprächen mit Testkunden mussten 24 Kandidaten Fachwissen, Redegewandtheit, Einfühlungsvermögen und Flexibilität beweisen.

Josef Kronbichler ist am 12. November an einem Herzinfarkt verstorben. Kronbichler war in Brixen als Religionslehrer tätig, im Jahr 1991 wurde er für vier Jahre Pfarrer in Tschötsch und Sarns, anschließend bis zum Jahr 2001 in Tschötsch und Tils. Zuletzt wirkte Kronbichler als Pfarrer in Girlan.


O o op s

Leser kochen für Leser

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Ingwersirup

mein Hoppala

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Benjamin Profanter, Bäckerinnungsmeister

„Wia jeder andere ...“ Es ist schon einige Jahre her, als unser Maturaball stattfand – und ganz anders ablief als geplant. Als Mitglied des Organisationskomitees war ich auch für den reibungslosen Ablauf und die Betreuung der Ehrengäste zuständig. Der unerwartet große Andrang überforderte insbesondere die Schüler in der Garderobe maßlos. Um die Wartezeit bei der Abgabe der Mäntel zu verringern, half ich aus. Im größten Stress reichte mir ein Herr, der sich offensichtlich nicht in der langen Schlange angestellt hatte, seinen Mantel. Daraufhin erwiderte ich ihm sehr bestimmt, aber freundlich: „Sie werden’s woll a wia jeder andere derwårtn“ und bediente zunächst die Leute vor ihm. Einige Mäntel später fragte mich eine Dame, ob ich denn wisse, dass der wartende Herr der Landtagspräsident sei. In meiner Hektik hatte ich den Landtagspräsidenten, der sogar die Schirmherrschaft über unseren Maturaball übernommen hatte, nicht erkannt. Sofort eilte ich zu ihm, nahm ihm seinen Mantel ab und entschuldigte mich für den Fauxpas.

4 Liter Wasser 3 kg Zucker 4 gepresste Zitronen 50 Dekagramm Zitronensäure ½ Liter Ingwersaft

> Zubereitung Das Wasser mit dem Zucker aufkochen, die Zitronensäure, die gepressten Zitronen und den Ingwersaft dazugeben und mit heißem Wasser aufgießen. Fertig! Der Ingwersirup schmeckt allein oder zusammen mit heißem Orangensaft ganz köstlich.

Mit diesem „sauguatn” und sehr einfachen Ingwersirup wärmt sich Tamara Bartoletta an kalten Wintertagen auf und kann diese gesunde Köstlichkeit jedem, der Ingwer mag, nur wärmstens weiterempfehlen. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Voting B e un i qu e . . .

Ihre Meinung online

Ergebnis der Online-Umfrage:

„Sollten die Geschäfte sonntags geöffnet werden?“ 19,52% Ja, ich bin für eine durchgehende Öffnung der Geschäfte, das ganze Jahr über 14,29% Ja, die Geschäfte sollten zur Weihnachtszeit auch sonntags geöffnet bleiben 44,44% Nein, ich bin dafür, dass die Geschäfte auch zur Weihnachtszeit sonntags geschlossen bleiben 31,75% Nein, aber dafür sollten die Läden das ganze Jahr werktags mittags durchgehend geöffnet bleiben

Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“.

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Die aktuelle Frage des Monats:

„Wird sich der SEL-Skandal negativ auf das Image der Südtiroler Volkspartei auswirken?“ IM ADVE NT AU CH

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> Ja, nachhaltig > Ja, aber nur kurzzeitig > Nein – unter der Voraussetzung, dass jetzt in der Partei ein globales Umdenken erfolgt > Nein, dieser Skandal hat mit der SVP nichts zu tun Stimmen Sie mit! www.brixner.info 21


Menschen & Meinungen

LAMMento

BRIXEN

Millander Kinodebüt

Max mal zwei „Der eine flieht, der andere fliegt“, sagt der Franz enigmatisch, und irgendwie ahne ich, wen er damit meint, weil er heute irgendwie wirkt, als sei er unter Strom, der Franz. Dass gleich zwei Maxe innerhalb weniger Tage irgendwie für Schlagzeilen sorgen, ist schon skurril, sage ich, und irgendwie wirkt der Franz enttäuscht, dass ich diesmal sein Enigma so scheinbar mühelos enträtselt hab. „Skurril ist aber auch dieser Kult, der um den Ausbrecherkönig entstanden ist“, sagt Frieda, „denn so heilig scheint mir der Max ja nicht gewesen zu sein. Jedenfalls scheint er die Weisheit mit einem Schaumlöffel gefressen zu haben, denn wer wird denn fünf Mal kurz vor der Freiheit ausbrechen?“ Na ja, sag ich, kurz ist relativ, wie auch die Sichtweise vom zweiten Max. „Der konnte doch nicht wirklich glauben, dass auf lange Sicht niemand die Frage stellen würde, warum er Geld scheffelt, während seine Landesgesellschaft das Geschäft abgelehnt hatte“, sagt der Franz. „Alle Menschen sind klug, erwidert Frieda, die einen vorher, die anderen nachher.“ Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier, zitiere ich Mahatma, weil’s eben so schön passt. „Bleibt nur zu hoffen“, sagt Frieda, „dass er nicht irgendwann die Fähigkeiten des ersten Max erlernen muss“. Ich hingegen stelle mir eine ganz andere Frage: Hat der Luis etwas gewusst? „Diese Frage ist zu gut, um sie mit einer Antwort zu verderben“, sagt Frieda, worauf Franz denkt, „wenn er weniger wüsste, könnte er mehr erzählen“. Irgendwie.

z Der 34-jährige Millander Michael Siller studierte Musik, Tanz, Schauspiel und Akrobatik in Wien. Nach Aufenthalten in den USA und Rom lebt er seit drei Jahren mit seiner Familie in Berlin. Ende Oktober war er Gast bei den 45. Internationalen Hofer Filmtagen, einem jährlich stattfindenden Filmfestival in Hof in Bayern. Dort wurden insgesamt 130 Filme aus Deutschland und anderen vorwiegend nordischen Ländern Europas sowie aus den USA, Neuseeland und Australien gezeigt, die von einer Jury aus rund 2.000 Filmen ausgewählt

worden waren. Unter ihnen war der Kinofilm „Masks“: Er handelt von der ehrgeizigen, aber nicht sonderlich begabten Schauspielschülerin Stella, die sich schnell zum Gespött der anderen macht und nur schwer Freundschaft schließt. An der Schule waren fragwürdige Methoden des Lehrens entwickelt worden, die in der Vergangenheit mehrere Schüler das Leben kostete und verboten wurden. Wieder verschwindet eine Schülerin, und vermehrt dringen seltsame Geräusche aus dem geschlossenen, baufälligen Gebäude der Schule. Michael Siller spielt bei seinem Kinodebüt die Rolle Florians, Stellas Freund, der durch seine Kritik an den Lehrmethoden von ihr abgewiesen wird und in eine Affäre flüchtet. Er merkt aber, wie sehr er Stella liebt und dass er sie unbedingt vor der Gehirnwäsche der Schauspielschule retten muss. „Der Saal während der Vorführung des Films war voll besetzt, und dies mit Beginn um 23 Uhr“, schildert Siller, „die Spannung war immens, auch der anschließende Applaus und die Feier waren super!“ Der Film läuft derzeit auf verschiedenen internationalen Festivals wie in Ravenna, San Sebastian/Spanien, Leeds/GB, Wien und Mexiko. Zur Zeit hält sich der Jungschauspieler zu Proben von „Carmen“ in Rom auf. Von dort geht es Anfang Dezember nach Maskat/Oman zu den Aufführungen. jb

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Pro& Contra Sind die Verträge der SEL mit ENEL und Edison ein gutes Geschäft für Südtirol? Der Hintergrund:

Die Landesenergiegesellschaft SEL AG hat am 11. April 2008 mit dem Energiekoloss Edison ein Abkommen unterzeichnet, mit dem sieben Edison-Großkraftwerke in die neu gegründete Gesellschaft Hydros übergehen. Am 20. Oktober 2009 vereinbarten SEL und ENEL eine Zusammenarbeit in Bezug auf die zwölf Sütiroler Großkraftwerke sowie acht Kleinwasserkraftwerke der ENEL.

Jedes Mal ein MICHL LAIMER (SVP), Landersrat für Raumordnung, Umwelt und Energie: „Große lokale Wertschöpfung“ Ja Die Energieverträge der SEL mit der Edison und der ENEL sind mehr als nur ein gutes Geschäft für Südtirol: Sie zählen zu den ganz großen Errungenschafen der letzten Jahrzehnte. Diese Verträge sind ein Meilenstein in der Energiewirtschaft unseres Landes. Die Heimholung der Wasserkraft bringt zahlreiche positive Auswirkungen: Zum einen werden in den nächsten 30 Jahren jährlich 13 Millionen Euro an Umweltmaßnahmen realisiert, zum anderen kommt es generell zu einer großen lokalen Wertschöpfung: Die Steuern werden in Südtirol bezahlt, die Dividenden fließen in die Gemeindekassen und in den Landeshaushalt und ermöglichen damit die Finanzierung vieler Vorhaben. Bestimmte Kategorien erhalten Preisnachlässe beim Strom, und nicht zuletzt kann nun auch das Stromnetz entsprechend modernisiert werden – allein in dieses Projekt werden in den nächsten Jahren an die 20 Millionen Euro pro Jahr investiert. Aus der historischen Sicht ist Wasserkraft mehr als nur Strom. Da geht es um erlebte Geschichte: Für all jene Menschen, die den Bau der Kraftwerke erlebt haben, ist die Heimholung derselben ein ganz tief gespürtes emotionales Thema. Diese Verträge, die nach zähen Verhandlungen unterzeichnet wurden, bringen satte Gewinne, sie sind von großer energiewirtschaftlicher Dimension und ganz besonders aus der ökologischen Betrachtung ein Gewinn für Südtirol. Nicht zuletzt sichern sie unserem Land sichere und saubere Energie – dies werden wir aber erst dann wirklich begreifen, wenn uns die nächste große Energiekrise erfasst. Aber dann ist Südtirol vorbereitet – auch dank dieser Energieverträge. z

Riccardo Dello Sbarba (Grüne), Landtagsabgeordneter: „Zweitklassige wirtschaftliche Ergebnisse“ Nein Die „Heimholung“ der Großkraftwerke in Südtiroler Hände war ein politischer Erfolg, ihre wirtschaftlichen, demokratie- und energiepolitischen Ergebnisse sind aber nur zweitklassig. Denn die Verträge der Landesgesellschaft SEL mit Edison und ENEL sind ein Kniefall vor den beiden Multis: SEL ist zwar in der Gesellschaft Hydros mit 60 Prozent Mehrheitsaktionär, dagegen fließt der Strom aus sieben Großkraftwerken bis 2015 zu annähernd 60 Prozent dem vormaligen Alleineigentümer Edison zu, obwohl er nur 40 Prozent an Hydros hält. Für den Deal hat SEL an Edison 177 Millionen Euro bezahlt und sich zudem noch um 200 Millionen Euro in den Edison-Konzern selbst eingekauft. Erschwerend kommt hinzu: Die Riesenmenge Strom, die Hydros produziert (1 Mrd. kWh), übernimmt Edison und vermarktet sie eigenständig. Ein gutes Geschäft? Auf jeden Fall für Edison; für SEL und Südtirol erst auf lange Sicht. Auch die Verträge um die zwölf ENEL-Großkraftwerke mit über 2,2 Mrd. kWh sind kein Ruhmesblatt der Stromautonomie. SEL und ENEL haben sich 2008/9 in der Gesellschaft Hydropower verbündet, um die Ende 2010 verfallenen, bis dahin von ENEL geführten Kraftwerke zu übernehmen. Beim Wettbewerb Ende 2010 hat Hydropower (SEL-ENEL) zwar fast auf der ganzen Linie gesiegt und mit Ausnahme von Mühlbach zehn Kraftwerke übernommen. SEL hat durch das Bündnis mit ENEL zwar die Gefahr von Rekursen abgewendet, behält ENEL aber noch 30 Jahre lang mit an Bord. 40 Prozent von Hydropower bleiben in Hand von ENEL, ein wesentlicher Teil der Vermarktung des Stromes, der Gewinne und Steuern fließen außer Landes. z

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Menschen & Meinungen

Gastkommentar: Hans Tappeiner

Der verlorene Wirtschaftskrieg: Deutschland und die Schuldenkrise N ie wieder Krieg von deutschem Boden aus! So lautete ein Wahlspruch der Nachkriegszeit. Jeder von Deutschland mitgetragene oder angezettelte Krieg hatte für Deutschland verheerende Folgen. Die heutige Finanz- und Schuldenkrise mutet wieder sehr nach Krieg an. Wir befinden uns in der Endzeit eines Krieges. Sicher ist es ein wenig verwegen, heute die Idee von Krieg einzubringen. Was sich aber nun mit der Finanz- und Schuldenkrise abzeichnet, mutet sehr nach Krieg an. Ein Krieg, der zumindest in Europa von deutschem Boden ausgegangen ist. Vor allem ist es ein Krieg, der mit demselben

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sehr fragwürdigen „Wir-sindim-Recht-Gefühl“ geführt wird wie bereits andere. Es ist zwar kein Krieg, wo andere Staaten mit militärischer Überlegenheit eingenommen werden, aber es ist ein Krieg, mit dem die Länder über die wirtschaftliche Schlagkraft erobert wurden. Nun stehen wir vor dem Scherbenhaufen, und Deutschland versucht den „Rückzug“. Wie wir feststellen können, kann man Staaten durchaus auch über die Wirtschaftsoffensive vernichten. Das Fatale an den Kriegen, die Deutschland, wenn nicht selbst, dann zumindest mit angezettelt hat, ist aber, dass es bis zum Schluss selbst am meisten daran zu leiden hatte. Diese Gefahr besteht auch heute.

Aber der Reihe nach: Deutschland ist, wenn wir alleine die Zahlen von 2010 hernehmen, mit einem Exportüberschuss von 201 Mrd. Dollar (Quelle: WTO) Exportüberschussweltmeister, und das schon seit Jahren. 60 Prozent des deutschen Exportes geht angeblich in EU-Länder, das sind dann 121 Mrd. Dollar allein für das Jahr 2010. Die Staaten, die jetzt wegen ihrer Verschuldung unter deutscher Anleitung unter EU-Druck kommen, hatten 2010 allesamt Exportdefizite: Italien -36 Mrd. Dollar, Griechenland -29, Spanien -67, Portugal -26 Mrd. Dollar. Nun kann man hier unschwer erkennen, dass zwischen Deutschland und den hier genannten Exportdefizitländern, zu denen

wir auch Frankreich mit Minus 85 Milliarden Dollar dazunehmen müssen, eine so genannte Wettbewerbslücke klafft. Ein Großteil der Importe, die dieses Defizit verursacht hat, stammt rein rechnerisch aus Deutschland. Die Defizitländer haben über Jahre Schulden angehäuft und Deutschland die Forderungen. Diese Forderungen wurden, wie es Michael Kemmer vom Bundesverband deutscher Banken (BdB) bei der ZDF-Talkshow „Maybritt Illner“ herausrutschte, mit innovativen Bankprodukten (Wirtschaftskriegsanleihen?) besichert. Vielleicht meinte er auch die so genannten Target-Kredite damit. Jedenfalls sind ein Teil der Handelssalden, Schulden/Guthaben aus Export-/Importgeschäften, in


seit dal

Zum Autor

1930

Hans Tappeiner, Jahrgang 1948, wohnt auf seinem denkmalgeschützten Bauernhof mitten in Latsch. Er ist ausgebildeter Maschinenbauer, verheiratet mit einer Krankenschwester und hat zwei Kinder, die beide nach dem Studium im Ausland blieben. Tappeiner arbeitete fast 30 Jahre, davon 28 als Geschäftsführer, in einem Zulieferbetrieb für den allgemeinen Maschinenbau. Dort erlebte er hautnah alle Zusammenhänge und auch alle Umbrüche in der weltweiten Wirtschaft der vergangenen Jahrzehnte. Das frühzeitige Erkennen von sich abzeichnenden Verwerfungen war oft die Rettung für den Betrieb, brachte ihm aber auch den Ruf eines Querdenkers ein. Diesen Ruf nutzt er heute, indem er für die Südtiroler Wirtschaftszeitung Quergedacht-Artikel verfasst. Mit Fünfzig verließ er den Betrieb, machte ein Studium zum Weiterbildner und ist heute freiberuflicher Management- und Bildungsberater.

den Finanzmarkt verlagert worden und treiben dort ihr Unwesen. Wir können uns gut vorstellen, wie es den Haltern dieser Finanzprodukte geht. Deutschland haftet zurzeit für etwa 114 Mrd. Euro für solche Target-Kredite (Quelle: Hans Werner Sinn, deutscher Ökonom). Dass hier Nervosität herrscht, ist verständlich. Hört man bei den Politkern und Fachleuten genau hin, dann scheint es, dass die einzige Lösung darin besteht, Köpfe zu kühlen. Es werden Pillen verteilt, um die Finanzmärkte zu beruhigen, aber über die Krankheit selber spricht man nur am Rande und durch die Blume. Was Deutschland zurzeit mit der Finanzierung der Rettungsschirme tut, ist nichts anderes als eine Exportförderung und damit Wirtschaftsförderung im Nachhinein. Es geht um die Sicherung der Guthaben aus einer total nicht durchdachten Wirtschaftspolitik. Das Dilemma ist groß und die Ratlosigkeit noch größer. Aber es würde allein genügen, die Daten der Südtiroler Wirtschaftszeitung vom 28. Oktober 2011 ein wenig auf die Reihe zu bringen. Deutschland hat 100 Milliarden Euro mehr an Staatschulden als Italien, ist da auf Seite 13 zu lesen, und gleichzeitig liegt der Umsatzgewinn der deutschen Unternehmen bei nur 1,6 Prozent – nur das deflationäre Japan hat hier schlechtere Werte. Italiens Unternehmen sind mit 4 Prozent (Diagramm S. 15) etwas besser dran.

Deutschland konnte diesen Wirtschaftskrieg nur deshalb führen, weil es massiv Sozialdumping betrieben hat. Dies sagt kein geringerer als Heiner Flassbeck, Chef der UNCTAD, der UNO-Behörde für Handel und Entwicklung und einst Staatssekretär im deutschen Finanzministerium in Berlin. Seit zehn Jahren, so sagt er, sei in Deutschland die Binnennachfrage konstant (Quelle: ORF Ö1). Sieht man sich diese Behauptung näher an, dann ergibt sich: Deutschland hat nicht, wie im EU-Vertrag festgelegt, auf ein Gesamt-Inflationsziel von 2 Prozent hin gewirtschaftet. Es hat zwar über Jahre Lohnabschlüsse um die 2 Prozent getätigt, hat aber auf anderen Seiten Kaufkraft reduziert. Die Gemeinden und Länder sind ausgehungert, Sozialleistungen wurden massiv gekürzt. Das wäre alles nicht so schlimm, wenn nicht die Produktivität massiv – in der Industrie um bis zu 20 Prozent – gestiegen wäre. Rechnet man alles zusammen, dann hat Deutschland Deflationspolitik betrieben. Laut Spiegel sind in Italien im Zeitraum zwischen 1995 und 2008 die Preise um 41 Prozent (= 3,15%/Jahr) gestiegen, in Deutschland um nur 9 Prozent (=0,69%/Jahr). Diese Tatsache wird heute von den Deutschen noch dazu als Schelte angebracht. In Wahrheit wird damit Deutschland entlarvt.

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Menschen & Meinungen

Damit hat sich Deutschland für die deutsche Exportwirtschaft einen Kostenvorteil erkämpft. Die Wirtschaft der Defizitländer wurde durch diese „unlautere

Wechselkursanpassungen wie früher sind heute nicht mehr möglich, und nun scheint Deutschland von der Panik erfasst zu werden und verordnet das Dümmste,

zu verkaufen, ist jedes Spiel zu Ende – siehe Griechenland. Und ich weiß nicht, was die Politik den deutschen Bürgern erklären will, wenn sich Deutschland selbst in

„Wir befinden uns in der Endzeit eines Krieges, bei dem die Länder nicht militärisch, sondern über die wirtschaftliche Schlagkraft erobert werden“_ Hans Tappeiner Staats-Konkurrenz“ schleichend geschwächt, und der deutsche Export dorthin war nur möglich, weil diese Länder neben bereits vorhandenen Zinslasten Inflationspolitik betrieben. Wäre die Kaufkraft in den Importländern gleich heruntergefahren gewesen wie in Deutschland, dann wäre die deutsche Wirtschaft heute anderswo. Wären wir gleich stark wie Deutschland, dann würden sich zu beiden Seiten der Grenzen unverkäufliche Warenberge auftürmen. So aber haben wir nun massive Leistungsunterschiede.

was einer Wirtschaft passieren kann: Sparen! Da Wirtschaft vom Geldausgeben lebt, ist der Wirtschaftsprimus Deutschland dabei, diesen von ihm angezettelten Wirtschaftskrieg gleich zweimal zu verlieren. Denn es stellen sich zwei einfache Fragen: Wie schnell rutscht ein Unternehmensgewinn mit nur 1,6 Prozent des Umsatzes in die Verlustzone, wenn sich Deutschland selber die Märkte wegbricht? Was ist, wenn sich große Zahlungsausfälle noch dazugesellen? Spätestens dann, wenn der Gläubiger seinen Schuldner zwingt, sein Saatgut

der Schuldenfalle wiederfinden sollte. Ganz sicher werden dann alle anderen schuld sein. Stimmt auch, denn sie waren so dumm, die Überschüsse vom Nachbarn zu kaufen anstatt die Waren selber zu produzieren, zum Beispiel Italien Autos. Was hätte Italien aber tun sollen? Die Grenzen dicht machen? Zölle auf deutsche Produkte einheben? – Man stelle sich vor, wer sich wohl dagegen gewehrt hätte. Global wird fieberhaft nach einer Lösung gesucht, und sie lautet: Wir brauchen Wirtschaftsregeln! Das ist schon einmal gut! Für Europa, das Leistungsdifferenzen nicht mehr über die Wechselkurse regulieren kann, schlägt Flassbeck Lohnabschlüsse vor, die einmal das Inflationsziel und zusätzlich den Produktivitätszuwachs abdecken. Wenn dann zum Beispiel Italien wieder keinen Produktivitätszuwachs hat oder gar einen Rückgang, dann gibt es eben NullLohnrunden. Damit bliebe aber, im Gegensatz zum Sparen, die Binnennachfrage erhalten. Die Binnennachfrage bliebe aber auch den Leistungsverhältnissen der einzelnen Staaten angepasst, und wir hätten ein Regulativ, das die Wettbewerbslücken schließt. Das hätte natürlich

Folgen für Deutschland, denn deutsche Waren, zum Beispiel Autos, würden für die weniger produktiven Länder nach und nach teurer. Fiat und Co. und ihre Mitarbeiter würden sich riesig freuen – und mit ihnen alle Italiener, und die Deutschen müssten eben einmal darüber nachdenken, ob sie mit ihrer derart stark auf das Automobil ausgerichteten Wirtschaft nicht schon lange an den Folgen eines typischen Monokulturphänomens leiden: unfähig zu denken, dass es auch etwas anderes geben könnte. Aber wie gesagt: Es gäbe einen Ausweg, nur führt der nicht über ein arrogantes Fingerschnipsen aus Deutschland. Globale und pauschale Kundenbeschimpfungen á la Spiegel („Jahrzehntelang hat Frankreich geprasst und seinen Konsum auf Pump finanziert“, Nr.43/11, S.78) sind vor dem Hintergrund dieser deutschen Wirtschaftskriegslogik eine nicht zu überbietende Dummheit. Wir sollten anfangen, weniger über das Sparen zu reden, sondern über Leistung. Bis wir das hinkriegen wäre es sinnvoll, die finanzielle Hilfe jenen zukommen zu lassen, von denen wir sicher sind, dass sie das Geld auch ausgeben: die Bedürftigen. Das kann mitunter die bessere Wirtschaftsförderung sein als Betriebe zu unterstützen, die am Markt vorbeiproduzieren und gezwungen sind, andere zu animieren, „auf Pump zu prassen“. Völlig unsinnig ist es, das Geld jenen zuzuschieben, die damit nichts anderes tun als die Finanzmärkte weiter anheizen und uns die Panikattacken um unser Erspartes bringen. Leserbrief an: echo@brixner.info

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Menschen & Meinungen

Echo

Leser schreiben uns

„Frommer Wunsch“ Zum Bericht über die Diskussionsveranstaltung über den BBT, „Brixner“ Nr. 261, S. 50

Sepp Kusstatscher, Villanders

Bei der Versammlung in Klausen am 6. Oktober dankte BBT-Vorstand Konrad Bergmeister den Kritikern. Landesrat Thomas Widmann begründete die Nützlichkeit des Brenner-Basistunnels mit dem Hinweis, „da ich an das Projekt glaube“. Das wurde im „Brixner“ richtig wiedergegeben. Als alter Kritiker und Theologe muss ich dazu zumindest eine kurze Anmerkung schreiben: Vor 20 Jahren habe ich zunächst auch an dieses Großprojekt „geglaubt“. Ich habe aber den Glauben daran immer mehr verloren, je mehr ich mich damit

auseinandergesetzt habe. Es ist und bleibt eine verantwortungslose Baumaßnahme im Interesse der unersättlichen Bauwirtschaft, keine verkehrspolitische Lösung. Es ist die größte Geldverschleuderung von Italien und Österreich, denen das Geld zur Finanzierung der elementarsten Dinge unseres Gemeinwesens hinten und vorne fehlt. Der BrennerBasistunnel ist eine irrationale Antwort auf das irrige Dogma ewigen Wachstums. Die Bevölkerung in Europa wächst nicht mehr, sie schrumpft. Es werden heute schon Überschüsse produziert, überzogener Konsum wird gefördert, und unverantwortlich viel Zeug wird weggeworfen. Die Fortschreibung dieser verschwenderischen Logik ergibt keine verantwortbare Zukunft. Der Hauptirrtum besteht darin, dass mit dem BBT die Verkehrsprobleme gelöst würden. Das Versprechen zum Beispiel, dass nach dem Bau des BBT die Bevölkerung an der

Brennerlinie weniger lärmgeplagt sein wird, kann leider nicht eingehalten werden – mit Sicherheit nicht! Auf den modernen Hochgeschwindigkeitsbahnen dürfen nämlich keine normalen Güterzüge fahren, vor allem nicht solche mit gefährlichen, brennbaren oder giftigen Stoffen. Eine Frage wurde weder von Konrad Bergmeister noch von Thomas Widmann beantwortet: Der Flaschenhals der derzeitigen Eisenbahn liegt nicht am Brenner, sondern im Schlerntunnel südlich von Waidbruck. Wann wird dort die Zulaufstrecke zum BBT gebaut werden? Dort ist noch nicht einmal entschieden, ob die neue Bahntrasse rechts oder links vom Eisack verlaufen wird. Sollte der BBT wirklich einmal gebaut werden, was passiert dann mit all den geplanten Zügen auf der südlichen Zulaufstrecke? Die österreichische Verkehrsministerin Doris Bures hat anlässlich des Spatenstichs für den Probestollen bei

Innsbruck (wohlgemerkt nicht für den BBT selbst!) im April 2011 angekündigt, dass erst 2016 definitiv entschieden werde, ob und wann der BBT gebaut wird. Die Behauptung im „Brixner“, „Der BBT wird gebaut“, ist derzeit noch ein frommer Wunsch von Bauwütigen.

„Zum Schmunzeln“ Zum Bericht über die Diskussionsveranstaltung über den BBT, „Brixner“ Nr. 261, S. 50

Markus Lobis, Brixen

Professor Konrad Bergmeister ist ein ehrlicher Mensch, wie mir scheint. So soll er laut dem Bericht des „Brixner“ bei der BBT-Informationsveranstaltung in Klausen unter anderem gesagt haben, dass die Kosten bei Großprojekten auch deshalb so stark steigen, weil man sie am

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Anfang bewusst niedrig ansetzt, um die erforderlichen Genehmigungen zu erhalten. Ich bin sicher, Bergmeister hat sogar für diese Aussage Applaus bekommen. Man braucht es uns Steuerzahlern nur nett zu sagen, dann schlucken wir jeden Schwachsinn runter und zahlen eifrig. Das ist nur ein kleines Detail in der riesigen Betrugsmaschine BBT. Ein verkehrsplanerisch nicht begründbares Projekt, das uns viele Nachteile bringen und keines der Südtiroler Verkehrs- und Umweltprobleme lösen wird, wird uns vor die Nase gehalten, wie die Karotte dem Esel. Aber offenkundig wollen es die Menschen in Südtirol so, und dann wird man es wohl akzeptieren müssen. Mir ist mittlerweile in Sachen BBT mehr zum Schmunzeln zumute als zum Ärgern. Ich wette meinen Kopf, dass wir von den Tunnelfreunden in ein paar Jahren zu hören bekommen werden, auch sie seien eigentlich immer gegen den Tunnel gewesen, hätten sich aber fest ins Zeug gelegt, um größeren Schaden von Südtirol fernzuhalten. Wir werden ihnen dafür Verdienstorden umhängen. Wie gesagt, das Ganze wäre eigentlich zum Schmunzeln, wenn uns das Geld für die Tunnelträume und die späteren Betriebsdefizite nicht bei Schulen, Gesundheitswesen und in anderen wirklich wichtigen Bereichen fehlen würde.

„Unsichere Zusicherungen“ Zum Bericht über die Diskussionsveranstaltung über den BBT, „Brixner“ Nr. 261, S. 50

Klauspeter Dissinger, Brixen

Professor Konrad Bergmeister sicherte kürzlich die Realisierung des Brenner-Basistunnels und der Zulaufstrecke zwischen Franzensfeste und Waidbruck für 2025 zu, obwohl die Finanzierung letzterer erst zu einem Teil gesichert ist. Noch vor fünf Jahren wurde deren Fertigstellung für das Jahr 2015 festgesetzt, und die Vermutung liegt nahe, dass dies höchstwahrscheinlich nicht die letzte Terminverschiebung gewesen sein wird. Inzwischen

werden die leidgeplagten Anrainer von Autobahn und Bahnstrecke weiterhin vertröstet, statt dass endlich kurzund mittelfristige Maßnahmen zur Behebung der Missstände entlang der lauten und schadstoffreichen Eisacktaler Verkehrsadern ergriffen werden: Nachtfahrverbot und Mauterhöhung für LKWs, um den Umwegverkehr – der immerhin 30 Prozent des gesamten LKWVerkehrs ausmacht – zu vermeiden, Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 Stundenkilometer für lärmintensive Güterzüge in den Nachtstunden und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Autobahn bei erhöhter Stickstoffbelastung. Am meisten besorgt müssen wir Eisacktaler aber sein, dass es nach wie vor keine Zugeständnisse gibt, wieviel des momentan auf der Brennerstrecke verkehrenden Gütertransports effektiv in den BBT und deren Zulaufstrecken verlagert werden wird. Zum Vergleich: In der Schweiz gab man die Zusicherung, dass der gesamte alpenquerende Verkehr die jeweiligen Tunnels benutzen muss. Weiters ist es fraglich, ob bei den maroden Staatskassen die Zulaufstrecke zwischen Franzensfeste und Waidbruck vom italienischen Staat finanziert werden kann, um zeitgleich mit dem BBT in Betrieb zu gehen. Sinnvoller wäre es, die von der Autobahngesellschaft zu Lasten der Anrainer erwirtschafteten und bis jetzt für den BBT reservierten Gewinne von einer halben Milliarde Euro für Einhausungen oder Untertunnelungen in den Städten Bozen, Klausen und Brixen zu verwenden, um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern.

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Menschen & Meinungen

Umfrage

„Leitner ist kein Held“ Der erneute Ausbruch von Max Leitner spaltet die Meinungen der Südtiroler: Bei einigen erweckt der Ausbrecherkönig Sympathien und wird sogar als Held gefeiert; die anderen hingegen verurteilen den Ausbruch und die Verbrechen. Wir haben uns in Brixen zu diesem Thema umgehört.

„Ein Held? Nein, der Leitner ist für mich definitiv kein Held“, sagt Hannes Kleon, „aber Kinderschänder müssen oft weniger lang im Gefängnis sitzen, und das steht dann in keinem Verhältnis zu einem Bankraub – das rechtfertigt aber dennoch nicht die Taten, die er begangen hat. Im Endeffekt ist er ja selbst schuld: Wäre er nicht ständig ausgebrochen, wäre er längst wieder in Freiheit.“

„Was er getan hat, ist absolut nicht in Ordnung, und auch, dass er verehrt wird, sehe ich als unpassend“, sagt Hermann Popodi. „Wenn er effektiv gesundheitliche Probleme hat, dann kann ich ihn sogar irgendwie verstehen – ohne ihn aber damit zu verherrlichen. Denn die Verhältnisse in den italienischen Gefängnissen sind für einen Kranken ganz sicher nicht geeignet.“ 30

Roland Braido ist der Meinung, dass Leitner „für die Straftaten, die er begangen hat, mit einer zu langen Haftstrafe belangt wurde. Natürlich wurde das Strafmaß durch die Fluchten erhöht, und doch wird manch ein schrecklicheres Verbrechen linder bestraft. Ich wünsche mir für Max, dass er nicht mehr gefunden wird. Ob er ein Held ist? Das soll jeder selbst interpretieren“.

Thomas Tschenett sieht in Max Leitner auch keinen Helden: „Aber irgendwie hat er schon verstanden: Mehr als nochmals einsperren können sie ihn im Endeffekt eh nicht. Die Taten, die er begangen hat, sind nicht okay, und deshalb sollen sie ihn, wenn sie ihn wieder finden, auch einsperren – aber dann doch etwas besser auf seine Gesundheit achten.“

„Gerechtfertigt ist seine Tat in keinster Weise“, meint Andreas Demetz, der findet, dass die Regeln respektiert werden müssen. „Wo soll das sonst hinführen, wenn jeder tut, was er will? Natürlich gibt es Leute, die unzufrieden sind mit dem System in Italien – genau solche Menschen suchen dann einen Helden in jemandem wie Leitner, um zu rebellieren. Für mich sieht ein Held aber ganz anders aus.“

„Anscheinend hat er bei einem Bankraub auch einem Kind die Waffe an den Kopf gehalten, das macht das Verbrechen dann doch um einiges schrecklicher“, meint Matthias Pizzinini. „Immerhin ist er etwas schlauer als andere Gefängnisinsassen und hat es geschafft, fünf Mal auszubrechen – Held ist er für mich dennoch keiner. Ich denke, das Wort Artist trifft es etwas besser.“

Marlen Noflatscher sieht Leitner ebenfalls „absolut nicht als Held, auch wenn seine Strafe doch härter ist als von anderen, die Schrecklicheres angestellt haben. Der Facebook-Gruppe ‚Freiheit für Max Leitner’ stehe ich in diesem Sinn sehr kritisch gegenüber – ich finde es übertrieben, einen Verbrecher zu verherrlichen.“

Auch Annemarie Eppacher sieht in Leitner keinen Helden. „Er ist ein Verbrecher und sollte dort sein, wo er hingehört, auch wenn ich verstehen kann, dass er nicht im Gefängnis sitzen will. Mir kommt das fast so vor, als seien diese Ausbrüche geplant: Irgendwie hat er immer jemanden, der ihn unterstützt. Generell aber habe ich keine Sympathien für Menschen, die unehrlich durchs Leben gehen – jeder soll sein Geld auf ehrliche Weise verdienen.“


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VERÖFFENTLICHUNG DER TAGEBÜCHER VON CLAUS GATTERER

Kunst & Kultur

Ein Dachs vielleicht

Claus Gatterer, 1924 in Sexten geboren, Publizist und Historiker, galt Zeit seines Lebens als kritischer Geist und Kämpfer für jene, „die auf der Schattenseite der Sonnentäler leben“.

W

as Norbert C. Kaser über Franz Tumler sagte – „Ich habe zwar etwas gegen Betitelungen, aber er ist der Vater unserer Literatur und unseres Erkennens“ – trifft im ähnlichen Sinne auch auf Claus Gatterer als Vater der neuen Geschichtsschreibung in Südtirol zu. In seinem Buch „Im Kampf gegen Rom“ legte er 1968 ein bis heute gültiges Standardwerk zu den Themen Minderheiten und Regionalismus vor, indem er einen Bogen spannt von der Nationalitätenproblematik des Habsburger

Vielvölkerstaates, die Jahre der faschistischen Diktatur bis herauf zur Entwicklungsgeschichte der fünf Regionen mit Sonderstatut 1946.

Aufstieg zu einem der angesehensten Journalisten Österreichs. Das eminente Interesse für

die Geschichte und das politische Zeitgeschehen hat dem jungen Gatterer schon sein geschätzter Vater mit auf den Weg gegeben. Nach der Volksschule besuchte das „Watschinger Niggele“, ältester von neun Geschwistern, das

info Neuerscheinung: Die Tagebücher des Claus Gatterer In seinen Tagebuchaufzeichnungen analysiert der bekannte Journalist und Zeitgeschichtler Claus Gatterer ab 1974 pointiert die Weltpolitik Anfang der Achtziger Jahre, die er am Rande des Atomkrieges wähnt, sowie die Nabelschau seiner Südtiroler Landsleute. Dann ein Bruch. Als er Ende der Siebziger Jahre mit dem Schreiben wieder beginnt, ist seine Frau aus seinem Leben verschwunden, aber nicht aus seinen Gedanken, die er zu Papier bringt. Das quälende Warum ihres zu frühen Todes lässt den gebürtigen Sextner nicht mehr los. Ebenso nicht sein beruflich schwerer Stand innerhalb der Intrigenwelt des ORF. Die Tagebuchaufzeichnungen sind Teil einer geplanten dreibändigen Edition aus dem Nachlass von Claus Gatterer. Thomas Hanifle (Hrsg): Claus Gatterer. Ein Einzelgänger, ein Dachs vielleicht. Tagebücher 1974-1984. Edition Raetia 2011. 32

Gymnasium am Vinzentinum in Brixen, neben dem heute aufgelassenen Johanneum in Dorf Tirol die einzige deutschsprachige Schule in Südtirol nach 1923. Er studierte Geschichte und Philosophie in Padova mit dem

Schöne Welt, böse Leut. Gat-

terers ausgeprägte Menschenkenntnis, sein psychologisches Einfühlungsvermögen und seine Sprachgewandtheit zeigt sich besonders in seinem autobiographisch-historischen Roman

„Das Fernsehen verlöre seinen Sinn, wenn es von Ängstlichen für Ängstliche gemacht würde“_ Claus Gatterer erklärten Ziel, Historiker oder Journalist zu werden. Nach einer kurzen Mitarbeit in der Redaktion des „Volksboten“ und der „Dolomiten“ verließ er Südtirol, um über den Weg InnsbruckSalzburg-Wien zu einem der angesehensten Journalisten Österreichs aufzusteigen. Sein Ansatz in der Geschichtsforschung war nie ein ideologischer, sondern immer ein humanistischer: Für ihn war es unumgänglich, die historische Darstellung nicht nur auf die hohe Ebene der Politik zu beschränken. Vielmehr müsse die Wahrnehmung und das Leiden der einfachen Menschen miteinbezogen werden. Gatterers Herkunft aus Sexten im Schnittpunkt zwischen dem deutschen, ladinischen, italienischen und slowenischen Kulturraum machte ihn früh hellhörig für die komplexen Probleme des Zusammenlebens. Sein Engagement für alle Minderheiten speiste sich aus einem grundsätzlichen Misstrauen gegenüber jeglicher Obrigkeit und aus seiner persönlichen und familiären Lebensgeschichte her.

„Schöne Welt, böse Leut“, der 2008 im Folio Verlag neu aufgelegt wurde. Humorvoll und kritisch beschreibt er die „schöne Welt“ Südtirol, die 1919 „infolge einer Schlamperei der Weltgeschichte zu Italien gekommen war“. Es gilt, den tagtäglichen Kampf um die Bewahrung der menschlichen und kulturellen Eigenständigkeiten durchzufechten in einer Zeit, wo man „Lehrpersonen anvertraut war, denen bei uns alles fremd war, vom Herrgott bis zum Namen“. Die Gestalten, die uns begegnen, vom kaisertreuen Großvater bis zum stolzen Maresciallo, sind „keine bösen Leut“, sondern nur Protagonisten im Auf und Ab einer verworrenen Zeit, die der „Dableiber“ zuzeiten der Option hautnah miterlebte. Seine Heimat hat Claus Gatterer über alles geliebt; diese Liebe hat ihn aber nie blind gemacht für die wirklichen Probleme des Landes, für die notwendige Versöhnung, für das Zusammenleben der Sprachgruppen. Die Anfeindungen des offiziellen Südtirol – für bestimmte Kreise war er ein Landesverräter – haben


Foto: Archiv Gatterer

ihn tief gekränkt. Darüber konnte ihn auch nicht der Pressepreis des Landes Südtirol im Jahr 1980 hinwegtrösten.

Veröffentlichung seiner Tagebücher. Mit seinem aufkläre-

rischen Engagement als Leiter der ORF-Sendung „teleobjektiv“ (1974-1984) war er den Machtzentren von Wirtschaft und Politik und schließlich auch der ORFSpitze ein Dorn im Auge, und so sagte Gatterer einmal: „Ich bin wahrscheinlich in der österreichischen journalistischen Landschaft ein bisschen ein Einzelgänger, ein Dachs vielleicht“. Als er 1984 nach langer Krebserkrankung stirbt, wird es still um ihn. Die „Michael-Gaismair-Gesellschaft“ hat sich seines immensen Nachlasses angenommen und 1991 die Erinnerung an den Historiker mit einem Aufsatzband wach gerufen. 2005 hat der junge Meraner Politikwissenschaftler Thomas Hanifle eine Gatterer-Biographie im StudienVerlag herausgegeben. „Im Zweifel auf Seiten der Schwachen“ beleuchtet Gatterers lebenslangen Einsatz für die Ohnmächtigen, die Ausgestoßenen der Gesellschaft. Hanifle hat nun vor kurzem im Hotel Elephant, wo Gatterer bei seinen Brixen-Besuchen stets Halt machte, das Buch „Claus Gatterer, Tagebücher 1974-1984“, erschienen im Raetia Verlag, vorgestellt. Bei der Lesung anwesend war dabei auch Gatterers Schwester Nandl, die in Brixen lebt. In seinen Tagebüchern gewährt Gatterer einen tiefen Einblick in die Intrigenwelt des österreichischen Rundfunks, der Gatterer kämpferisch sein Credo entgegenhielt: „Das Fernsehen verlöre seinen Sinn, wenn es von Ängstlichen für Ängstliche gemacht würde“. Die Einträge bringen aber auch die einsame Seite von Claus Gatterer zum Vorschein, den Einzelgänger, der nach dem tragischen Selbstmord seiner geliebten Frau Margit zurückgezogen in einem Wiener Hochhaus lebte und das Tagebuch zu seinem Intimus wird. Es ist an der Zeit, dass Gatterer neben Tumler und Kaser die Anerkennung erhält, die ihm zusteht und zur Pflichtlektüre für Jugendliche wird – weil er zeigt, dass man den Mut aufbringen soll, seine Überzeugungen vehement und kompromisslos zu vertreten.

irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

ETHNISCHES FEINGESPÜR: Gatterers Heimatort Sexten im Schnittpunkt zwischen dem deutschen, italienischen und ladinischen Kulturraum machte ihn früh hellhörig für die komplexen Probleme des Zusammenlebens

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MUSIK

Kunst & Kultur

„Ich war da drin“ PHILIPP BURGER, Leadsänger der Brixner Rockband Frei.Wild, über seine unglaublichen Charterfolge in Deutschland, seine Vergangenheit als Skinhead – und warum er und seine Bandkollegen mit 30 bereits eine Biographie verfasst haben.

Philipp, das soeben erschienene Album „Händemeer“ ist in den DVD-Charts in Deutschland auf Platz 1, in den Album-Charts auf Platz 4. Ist dieses Ergebnis noch zu toppen? PHILIPP BURGER: Ja, natürlich. Die Nr. 1 in den Album-Charts haben wir noch nicht geschafft. Was uns aber besonders stolz macht, ist der Fakt, dass der Verkaufsanteil der DVD im Vergleich zur CD so enorm ist. Normalerweise gilt die Faustformel 10 zu 1, also auf zehn verkaufte Alben errechnet sich der Markt eine verkaufte DVD. Bei Frei.Wild liegt dieser Anteil erheblich höher und erreichte bereits in der ersten Woche die

10-zu-4-Formel. Allein das zeigt, dass sich Fans stark mit einer Band identifizieren. Ihr wart schon mit dem vorletzten Album auf Platz 2 der Charts. Was bedeutet das heutzutage in Verkaufszahlen? Die Charts werden heute anders ermittelt als früher, wo lediglich die Anzahl der verkauften Tonträger gemessen wurde. Media Control, die offizielle Ermittlungsagentur, nimmt heute den Faktor Umsatz dazu: Wenn Alben in mehreren Editionen erscheinen, zählt nicht allein die Anzahl der verkauften Exemplare, sondern der Gesamtumsatz. Grundsätzlich

Sternstunden für Genießer

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Restaurant

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kann man aber sagen, dass bei durchschnittlichem Chartniveau eine Band in der ersten Woche zwischen 25.000 und 40.000 CDs verkaufen muss, um in den Top 3 zu landen. Die DVD „Händemeer“ erscheint auch als Extra-Package mit zwei DVDs, einer CD – und zwei Büchern. Das alles ist um 30 Euro im Laden zu haben. Wie rechnet sich das? Na ja, die Herstellungskosten einer DVD sind überdurchschnittlich hoch, weshalb die Wirtschaftlichkeit einer solchen Veröffentlichung in der Tat nicht einfach ist. Der Textautor der Bücher, die Videoaufnahmen, der Schnitt,

vier Bandmitglieder. Das ist doch etwas außergewöhnlich, dass man mit 30 seine eigene Lebensgeschichte veröffentlicht ... Ja, eigentlich schon. Aber andererseits kann man den immer wiederkehrenden Fragen und dem unendlichen Wissensdurst von Fans und Pressevertretern mit einer solchen Biografie entgegensteuern. Papier ist geduldiger als wir es sind. Zu euren Konzerten in Deutschland kommen durchschnittlich 7.000 bis 9.000 Personen ... Das stimmt nicht ganz. Manchmal sind die Hallenkapazitäten auch kleiner, dafür aber auch immer

„Unser Schiff war mehrmals am Kentern, und trotzdem ist uns der Optimismus nie ausgegangen“_ Philipp Burger, Frei.Wild Audioaufnahmen, Marketing, Grafiker, Gema, GVL – alles Posten, die Unmengen an Geld verschlingen. Hier werden sehr schnell sechsstellige Summen erreicht. Bei 5.000 verkauften Exemplaren würde sich das natürlich nicht rechnen. Aber: Eine DVD ist auch ein sehr langlebiges Produkt, das sich auch in ein paar Jahren noch verkaufen wird. Im Grunde ist die Rentabilität des Produktes in unserem Fall fast zweitrangig, denn schließlich handelt es sich vor allem bei den Büchern um so etwas wie ein Lebenswerk. Frei. Wild gibt es jetzt seit zehn Jahren, und das ist für uns ein Zeitabschnitt, von dem wir heute nicht wissen, ob er sich wiederholen lässt. Wer kann schon sagen, ob es Frei.Wild in zehn Jahren immer noch geben wird? Die Bücher beinhalten sehr detailliert die Bandgeschichte, aber auch eine Art Biographie der

schnell ausverkauft. Mittlerweile fassen die von uns gebuchten Hallen bei Headliner-Shows zwischen 5.000 und 12.000 Leuten – eine Menge, die dir schon mal den Atem raubt. Was ist das Besondere an Frei. Wild, das die Massen in Deutschland derart bewegt? So ganz genau kann man das nicht sagen. Da spielen mehrere Faktoren ein Rolle: Allen voran die Authentizität. Dazu kommt der Exotenstatus, weil man sich in Deutschland den Südtiroler normalerweise etwas anders vorstellt. Die Texte und der Mut, Dinge beim Namen zu nennen, Themen aufzugreifen, die anderen Bands förmlich zu heiß sind. Die Stimme, der Fleiß, die Kreativität für Aktionen – all das spielt mit rein. In erster Linie sind es aber zu 100 Prozent die Songs, die den Leuten gefallen müssen. Du


Foto: Oskar Zingerle

„Ich ziehe heute mehr Leute aus dem rechten Scheißdreck heraus als jeder Möchtegernlinksautonomer Streetworker im Kassianeum“ _ Philipp Burger

kannst heutzutage alles Glück der Welt haben, ein Virtuose auf deinem Instrument sein und alles Geld dieser Welt in Promotion stecken – wenn die Songs schlecht sind, wirst du sie nicht verkaufen und schon gar nicht zehn Jahre als Band überstehen. Zumindest nicht in dieser unseren Form. Unser Schiff ist sturmerprobt und war bereits mehrmals am Kentern, und trotzdem ist uns der Optimismus nie ausgegangen. Dieser Blick nach vorne und gleichzeitig eisern im Gegenstrom stehen zu bleiben und nach vorn kommen zu wollen – ich glaube, darin identifizieren sich viele Leute. An welche Themen traut ihr euch denn ran? Wir erheben den Mittelfinger gegen dieses Gutmenschengehabe. Auch Heimatliebe ist leider noch immer ein heißes Terrain. Dass das auch heute noch ein Tabuthema im gesamten deutschsprachigen Raum ist, zeugt von der Verbissenheit der Unzufriedenen und Möchtegernmoralisten, sich ewig in der Opferrolle zu behaupten. Deutschland hat seit dem Krieg ein wahres Problem mit dem Begriff Heimatliebe. Heimatliebe ein Tabuthema? Na ja, das kann man doch nicht

behaupten, denn schließlich lebt die volkstümliche Szene ja nur von diesem Thema ... Genau das ist das Paradoxe. Man misst hier mit verschiedenen Maßen. Derselbe Inhalt in Kombination mit einer verzerrten E-Gitarre scheint nach wie vor ein „No Go“ zu sein. Kranke Welt, armer Geist.

bleiben, darin liegt der Unterschied. Viel eher gibt es Parallelen zu Rammstein: Auch diese Band wird den Stempel, eine rechtslastige Band zu sein, nicht los. Uns geht es hier leider genauso, weil auch wir aus der deutschsprachigen „härteren“ Musikrichtung kommen, keine von der Linken und der SPD organisierten

Integrationskonzerte spielen und zudem diese in unseren Augen völlig normale Sache „Heimatliebe“ thematisieren – übrigens nur in drei von über 150 Songs. Man muss diese Vorurteile leider hinnehmen; akzeptieren werden wir sie dennoch nicht und auch weiterhin dagegensteuern. Aber mal ganz ehrlich: Wenn sich

Kann man euch bezeichnen als Kastelruther Spatzen für Rocker? Die Botschaften und Liedtexte sind ähnlich heimatverbunden. Es sind Texte, die nicht willkürlich sind, sondern unter die Haut gehen. Die Themen machen sich in jedem Kopf breit. Es stimmt – es gibt einige Parallelen zu den Spatzen, vielleicht sogar zur Schlagerszene. Auch bei uns geht es um Text mit Sinn und um Melodien, die berühren. Ein gutes Lied braucht beides. Die Rhythmik allein reicht nicht. Profitieren Frei.Wild von einem ... sagen wir mal: ZillertalerSchürzenjäger-Effekt? Das war ja auch eigentlich eine Rockband, die deutsch gesungen hat – und aus Tirol kam ... Die Schürzenjäger werden trotz ihrer Rocklastigkeit immer dem Genre Volksmusik zugeordnet

Andernorts Fenster ins Draußen

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Kunst & Kultur

Massenphänomen Frei.Wild: In Deutschland strömen Tausende zu den Konzerten der Brixner Deutschrocker

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jemand das Verdienstkreuz des Landes Tirol verdienen würde, dann wohl wir. Denn wer bitte ist mehr Werbeträger als die Spatzen und Frei.Wild für dieses Land? Ich kenne keinen, der es schafft, beim Festival in Wacken über 80.000 Leute dazu zu animieren, beim Lied „Südtirol, du bist das schönste Land der Welt“ mitzusingen. Nun, dass Frei.Wild nach wie vor das Image einer rechtslastigen Band hat, liegt doch wohl auch an deiner Vergangenheit als Skinhead. Gerade damit gehst du in deiner Biographie sehr offen um, geradezu schonungslos ehrlich, würde ich sagen. Natürlich werden wir uns in unserer eigenen Biografie nicht selbst belügen. Aber genau durch diese Offenheit und Selbstkritik ziehe ich heute mehr Leute aus dem rechten Scheißdreck heraus als jeder Möchtegern-linksautonomer Streetworker im Kassianeum. Wenn du den jungen Leuten sagen kannst: „Ich war da drin, habe die Szene mit aufgebaut, gekannt

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und geliebt, aber auch hassen und verachten gelernt“, wirst du viele Leute davor bewahren. Ich sehe mich ganz bestimmt nicht als Messias, aber ich glaube schon, dass viele Leute aus dem rechten Lager durch meine Aussagen ihre Denkweise verändert haben und überdenken werden. Wir bekommen fast täglich Briefe, Videos und Mails, in denen es genau um dieses Thema geht. Von Fans? Von unterschiedlichen Leuten – Fans, Eltern, Geschwistern, ganz unterschiedlich. Fakt ist, dass sich viele Menschen unserer Musik wegen völlig neu orientiert haben und die Dinge plötzlich mit anderen Augen sehen. Wir bekommen Mails suizidgefährdeter Leute, die durch unsere Lieder neue Hoffnung und neue Kraft schöpfen konnten. Wir bekommen zehnseitige Briefe von Eltern, die sich bei uns bedanken, weil wir ihren Sohn aus dem rechten Sumpf gezogen haben. Das ist eine sehr schöne Sache und Bestä-

tigung, dass unsere Texte andere Menschen berühren, Hoffnung schenken und Kraft geben. Wenn du heute deine eigene Lebensgeschichte im Alter von 14 bis 20 analysierst – was ist da schiefgelaufen? Na ja, ich muss mir eigentlich nicht viel vorwerfen, das möchte ich schon sagen. Bis auf ein paar Schlägereien und Vandalismus, für die ich aber teuer bezahlt habe,

war ich durch meine Arbeit als Zimmermannlehrling die ganze Woche auf Montage. Dann kommt das langersehnte Wochenende, man feiert das Wiedersehen mit Kumpels, geht ins Max, trinkt zu viel, provoziert, prügelt sich – Blaulicht. Meine Freizeit war damals zu 100 Prozent bestimmt von der Skinhead-Szene. Irgendwann kann man sich ein Leben ohne diese Szene gar nicht mehr vorstellen. Je älter ich wurde, desto öfter habe ich aber mein Leben hinterfragt.

„Wir haben wieder Lust, vor weniger Leuten zu spielen“_ Philipp Burger, Frei.Wild war da nichts weiter. Es war eine eigentlich normale Entwicklung, nur in die falsche Richtung eben: In der Mittelschule kommt man erstmals mit älteren Dörflern in Kontakt, die aus Sicht eines pubertierenden Jungen ziemlich eindrucksvoll erscheinen: Repetenten, größer, stärker, freche Schnauze, getunte Vespa, Teenieschnurrbart, Zigarette im Mund, Bier in der Hand – Tscheggl nennt man das wohl. Dass das auf einen 12-Jährigen Eindruck macht, ist verständlich und aus heutiger Sicht unbegreiflich zugleich. In der Pubertät stellt man sich stellenweise gerne selbst in die Außenseiterrolle. Außenseiter zu sein, zu provozieren, optisch wie verbal, drückt dich blitzschnell in diese „Everybody’s Arschloch“-Rolle, in der man sich mit einer Hand voll Hartgesottener schnell wohlfühlt. Dann kommt die Musik dazu, eine Szene, die all das legitimiert, falsche Vorbilder, Alkohol – und die Kacke beginnt zu dampfen. Wenige Zeit später

Du beginnst nachzudenken, wenn du mit 17 die saublöden Sprüche eines 13-Jährigen hörst, die du selbst noch vor wenigen Jahren ebenfalls von dir gelassen hattest. Du beginnst zu überlegen, wie du aus dieser Szene wieder herauskommen kannst. Dieser Sprung ist dann schwierig, in meinem Fall damals fast schon ein Ding der Unmöglichkeit. Man fällt in ein tiefes Loch. Weil man sich als Verräter fühlt? Vor allem als Verräter von sich selbst. Man war ja vorher felsenfest davon überzeugt, die richtige Weltanschauung zu besitzen. Es dauert Jahre, bis man zur Erkenntnis kommt, dass man in den schönsten Jugendjahren lediglich versucht hat, den Kopf gegen eine Betonwand zu stemmen. Man schließt sich Türen, versaut sich Beziehungen und ruiniert sich den Ruf. Im nachhinein eine zwar unterhaltsame Zeit, aber


offen und ehrlich betrachtet eine reine Zeitverschwendung. Trotzdem kann ich nicht akzeptieren, mittlerweile über zehn Jahre nach dem Ausstieg immer noch als „rechter Buhmann“ dargestellt zu werden.

öffneten sich Horizonte: andere Geschichten, andere Menschen, neue Freundschaften, der erste Schritt in Richtung Vernunft eben. Diese Offenheit gegenüber anderen Kulturen brachte schlussendlich den Crash.

Die große Wende in deinem Leben brachte ein Konzert in Brixen im Februar 2001?

Wie kann man die Situation damals, 2001, beschreiben, als du dich als einer der „Leader of the gang“ von der Szene verabschiedet hast?

Das war schon vorher. Das war in jener Zeit, als wir vermehrt in der Bozner Bar „Sauguat“ verkehrten – eine stinknormale Rockerkneipe, aber mit Stil. Das waren die ersten Gehversuche in Richtung Vernunft. Die Skinhead-Szene in Brixen bestand damals aus 50 oder 60 Leuten. Es war eine kompakte Szene – ohne irgendwelche Kontakte zu anderen Jugendgruppen. In Bozen kamen wir dann plötzlich in Kontakt mit Motorradfahrern, Punks, Rockabillys aus Trient, Sarner Bauern, Italienern, Ausländern – eine bunte Mischung. Man merkt schnell, dass das Leben mehr zu bieten hat als sich zu verkriechen und immer wieder über dieselben Dinge zu sprechen. Plötzlich

Anfangs gab es noch Aktionen diverser Trotzköpfe, die Szene aufrecht zu halten. Sie scheiterten kläglich. Dann kamen die „Werwölfe“, die Geier, gierig, machtgeil, unorganisiert und schlussendlich unfähig. Und so hat sich die Szene binnen weniger Monate step by step in Luft aufgelöst. Wir wohnen mittlerweile in München, aber aus meiner Sicht gibt es so gut wie keine rechte Szene mehr in Brixen. Und das ist auch gut so. Wer die Biographie liest, könnte den Eindruck bekommen, dass du in der Zeit von 14 bis 20 jedes Wochenende besoffen und in Raufereien verwickelt warst.

Stimmt der Eindruck, oder wird hier ein Mythos ins Leben gerufen? Nein, der Eindruck stimmt, leider. Es ist traurig, aber wahr. Schau, mit 14 gehst du zur Lehre und sitzt nach der Arbeit in dem beschissenen Lieferwagen – es wird eingekehrt, die Gesellen machen es vor, man trinkt mit, denn man will ja nicht der einzige sein, der nichts trinkt. Aus einem Feierabendbier werden drei, dann fünf, und am nächsten Tag merkt man, dass man mithalten konnte - eine Glanzleistung! Kein Jugendlicher „erfindet“ das Saufen. Es wird ihm von den Erwachsenen vorgelebt. Welche Rolle spielt Alkohol heute in deinem Leben? Überhaupt keine. Ich will das Konzert klar und mit vollem Geist erleben. Außerdem können wir es uns nicht leisten, besoffen auf die Bühne zu gehen; die Leute wollen für ihren Eintritt Höchstleistung. Auch sehe ich es in meiner Rolle als Vater als Verantwortung, genau wie mein Vater selbst, auch in Sachen Alkohol ein Vorbild zu sein.

info Die Brixner Band „Frei.Wild“ wurde im September 2001 von Philipp Burger (Gesang, Gitarre) und Jonas Notdurfter (Gitarre) gegründet. Bald darauf stießen Christian Forer (Schlagzeug) und Jochen Gargitter (Bass) hinzu. Seit 2009 ist die Band mit jeder Veröffentlichung auch in den deutschen Charts: „Hart am Wind“ kam auf Platz 15 und „Gegengift“ auf Platz 2. Vor einigen Wochen ist das Album „Händemeer“ als DVD und CD erschienen und kam prompt auf Platz 4 der Album-Charts sowie Platz 1 der DVD-Charts. In Deutschland bespielen Frei.Wild inzwischen große Konzerthallen mit 7.000 bis 12.000 Personen.

Also nichts mit sex & drugs & Rock’n Roll ... Sex? Immer (lacht), aber nur zu Hause. Drogen? Schau, keiner von uns hat jemals Drogen genommen. Das ist vielleicht selten in dieser Szene, aber es ist so.

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Kunst & Kultur

vor den Landtagswahlen 2008 die Schlagzeilen in Verbindung mit den Freiheitlichen auftauchten. Da waren wir in Deutschland längst bekannt und haben regelmäßig vor 3.000 und mehr Leuten gespielt. Danach waren plötzlich auch in Deutschland manche Türen verschlossen. Welche Beziehung hast du zur Politik? Natürlich habe ich eine politische Einstellung, aber ich mache seit 2008 einen ganz großen Bogen um jede Partei, egal welche. Ich habe dazugelernt ...

Das vor einigen Wochen erschienene Album „Händemeer“ erklomm in Deutschland prompt Platz 4 der Album-Charts und auf Platz 1 der DVD-Charts

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Frei.Wild hadert seit Jahren mit dem Image, eine rechte Band zu sein, aber wenn wir uns ehrlich sind, wäre das Phänomen Frei. Wild ausgeblieben ohne die rechte Vergangenheit des Bandleaders ...

Nein, das Gegenteil ist der Fall. Immer wieder standen wir aufgrund von unserem Image vor einer verschlossenen Tür. In Deutschland wurde meine Vergangenheit erst zum Thema, als

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Welche Meinung hast du von Brixen? Brixen? Brixen ist wunderbar, ehrlich! Wir kommen wirklich gerne wieder zurück nach Hause. Ich bin in Brixen aufgewachsen, ich kenne hier viele Leute, hab viele Freunde und meine komplette Verwandtschaft. Dahoam isch dahoam. Nun, das passt eigentlich nicht zum Text deines Liedes „Brixen“, in dem es unter anderem heißt: „Will die Stadt in neuem Glanz, will ein neues Brixen sehn ...“ Das Lied ist fünf Jahre alt. Ich gebe zu, dass ich damals noch eine etwas andere Meinung hatte.

Bozen am besten: Dieses Festival war ein Vorzeigemodell, aber im Grunde hat jeder nur darauf gewartet, dass es von den Medien kaputtgemacht wird. So ist es dann auch geschehen. Bei allen Jugendveranstaltungen sucht man danach verzweifelt einen Grund, um sie schlechtzureden. Alkohol, Drogen, Rechte, Vandalen ... immer dieselbe Leier. Warum ist das so? Ich glaube, das ist eine Art Spießbürgertum, das in Südtirol ausgeprägter ist als anderswo. Aber eigentlich stimmt auch das nicht wirklich: Ich habe inzwischen gelernt, dass es anderswo nicht besser ist. Wie würdest du euer Publikum bezeichnen? Kann man es gesellschaftlich einordnen? Die Leute sind zwischen 15 und 45 Jahre alt, die meisten zwischen 18 und 25. Die meisten sind Arbeiter, wenige Akademiker. Es sind Menschen, die auf handgemachte Musik stehen. Die allermeisten interessieren sich überhaupt nicht für Politik und hassen es auch, darüber zu diskutieren. Auch bin ich mir sicher, dass es unter unseren Fans keinen einzigen Nazi gibt. Ich weiß das aus meiner Vergangenheit: Man würde sich in dieser Szene hüten, eine Band zu horchen, die dieser Szene den

alm l d a t S r e I n d e r wa s lo s! „Kein Jugendlicher ‚erfindet’ i st i m m Rodelspaß für die ganze Familie im Winter Beliebtes Wanderziel im Sommer

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das Saufen. Es wird ihm von den Erwachsenen vorgelebt“_ Philipp Burger, Frei.Wild Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich sehr wohl Kritik übe an der Jugendpolitik. Heute drehen sich alle Jugendangebote um den Sport, die Jugendkultur bleibt auf der Strecke. Warum gibt es in Brixen keinen würdigen Auftrittsort, an dem eine junge Band ein Konzert spielen kann? Warum gibt es in Milland ein Probelokal, in dem sich zwei oder drei Bands einen Raum teilen müssen? Hier besteht Handlungsbedarf. Es ist aber in ganz Südtirol so, die moderne Jugendkultur wird nur wenig berücksichtigt. Dafür tut man nichts anderes als auf die Jugend dreschen. Willy, du selbst weißt das doch als Mitveranstalter des School’s Out Festivals in

ausgestreckten Mittelfinger entgegenzeigt. Auch in den Texten selbst wird hier kein politisch „Übermotivierter“ fündig. Welche Visionen hast du für die nächsten fünf Jahre? Ich hoffe, dass wir vier noch ein paar Jahre zusammenbleiben. Nach den riesigen Konzerten möchten wir jetzt wieder zurück in kleine Hallen. Es kommt vermehrt Lust auf, wieder vor wenigen Leuten zu spielen. Back to the roots eben. Im nächsten Jahr sind wir in Chile gebucht – auch da wird das Publikum natürlich nur in begrenzter Anzahl anwesend sein. Das ist aber egal – es macht uns


Kann man sagen, dass für Frei. Wild Südtirol zu klein geworden ist und man deshalb versucht hat, in Deutschland Fuß zu fassen – und dass jetzt Deutschland zu klein geworden ist? Nein. Wir sehen bei den Downloads genau, in welchen Ländern wie viele Leute unsere Musik hören wollen. In Skandinavien zum Beispiel haben wir sehr viele Downloads, und dem entsprechend ist es nur logisch, dass unsere Band irgendwann in ein Flugzeug steigt und schaut, welche Rahmenbedingungen für Konzerte in Oslo herrschen. In Deutschland haben wir vom Garagenbunker bis hin zum ganz großen Festival mit 80.000 Leuten oder der Fanmeile vor über 500.000 Menschen alles bespielt, und so ist der Gang ins Ausland eine neue Aufgabe, für uns und die gesamte Crew.

Foto: Oskar Zingerle

Spaß und ist eine neue Herausforderung für uns! Vielleicht gelingt es uns langsam, auch außerhalb des deutschen Sprachraumes Fuß zu fassen. Erste Kontakte zu Portugal und Spanien stehen.

Es fällt auf, dass du in eurer DVD die gesamte Mannschaft hochleben lässt, die euch bei den Konzerten begleitet. Natürlich! Wir vier singen, spielen und schreiben die Lieder, aber es ist uns auch wichtig, den Leuten da draußen zu zeigen, dass es um uns herum eine ganze Reihe an Menschen gibt, die für uns arbeiten. Die Maschine Frei.Wild dreht sich nicht durch uns alleine. Diese Menschen sind ungemein wichtig – es sind unsere Säulen. Wenn sie fallen, fallen auch wir. Es gibt Leute, die seit zehn Jahren bei jedem Konzert mithelfen, aufbauen, T-Shirts verkaufen – jahrelang auf Freiwilligenbasis, mittlerweile aber angestellt. Die Frei.Wild-Gbr beschäftigt mittlerweile knapp 30 Mitarbeiter. Sind Frei.Wild heute „braver“ als noch vor fünf Jahren? Jeder entwickelt sich weiter. Man sieht einige Dinge inzwischen mit einer gewissen Gelassenheit. Das klingt, als ob der Erfolg euch domestiziert hätte ...

Philipp Burger: „Im Endeffekt war meine Phase als Skinhead reine Zeitverschwendung“

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Ach was. Wir sind aber nicht mehr 20. Unser Leben ist teilweise sehr anstrengend. Erst kürzlich haben wir auf der NachhauseFahrt nach zwei Konzertabenden darüber gewitzelt: Heute könnten selbst AC/DC am Brixner Domplatz spielen, und wir würden nicht hingehen – zu müde, zu bequem, zu groß die Vorfreude auf Familie und Couch. Es gibt inzwischen Momente, in denen du derart gerädert bist, dass du gern mal einen Abend zuhause

auf der Terrasse verbringst – mit Frau und Kindern. Ich gebe zu, diesbezüglich sind wir eine sehr untypische Rockband. Trotzdem: AC/DC am Domplatz – das hätte was, oder? Ja, das wär nicht schlecht. Aber vorstellen könnte ich es mir nicht. Da wär nicht einmal genug Platz für die Boxenwände. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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THEATER

Das Gebäude Nr. 37 in der Festung Franzensfeste beherbergte kürzlich die Spielgemeinschaft Vintl/Weitental mit einer gelungenen Inszenierung von „Der Tod und das Mädchen“.

R

egisseur Gerd Weigel wünscht im Handzettel dem Publikum „bei diesem spannenden Thriller einen entspannten Theaterabend“. Ein frommer Wunsch, denn von Entspannung kann nicht die Rede sein beim beklemmenden Drama über Macht und sexuelle Gewalt von Ariel Dorfman. Der chilenische Autor musste nach dem Putsch im Jahr 1973 durch Augusto Pinochet das Land verlassen. Erst 1992 ermöglichte ihm eine demokratische Regierung die Rückkehr nach Lateinamerika. Seitdem hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an die Schrecken der Militärdiktatur wach zu halten. „Der Tod und das Mädchen“ wurde nach Schuberts dramatischem Streichquartett benannt und von Roman Polanski 1994 mit Sigourney Weaver und Ben Kingsley verfilmt.

Zum Inhalt. Das Stück spielt in

einem südamerikanischen Land, in der trügerisch angenehmen Atmosphäre eines Strandhauses. Der Anwalt Gerardo Escobar (Oskar Huber) wurde soeben in die Kommission zur Aufklärung von Menschenrechtsverletzungen berufen. Ausgerechnet Paulina, Escobars Frau (eine eindrücklich zerrissene Elsa Lamprecht), leidet noch heute,

15 Jahre später, an den Folgen der Misshandlung und Vergewaltigung während ihrer Inhaftierung. Als der Arzt Roberto Miranda (Siegi Winkler) durch Zufall in ihr Haus kommt, ist Paulina überzeugt, ihren damaligen Peiniger an der Stimme wiedererkannt zu haben. Sie fesselt ihn, bedroht ihn mit einer Pistole und ruft auf erschütternde Weise die Folterszenen in Erinnerung, damals wie heute mit Schuberts Musik im Hintergrund. Paulina entlarvt durch eine Finte ihren Schänder, verzichtet aber auf Rache: Sie will trotz unheilbarer Verletzung wieder leben. Gerd Weigel holt das Spiel um Leben und Tod mit einem Kunstgriff in die häusliche Gewalt hier und heute. Die reife Paulina Salas (Annemie Fiedler) als vierter Eckpfeiler im Quartett liest während der Szenenwechsel Textzeilen aus ihrer eigenen Publikation vor. Es sind wahre Erlebnisberichte von unterdrückten Insassinnen des Frauenhauses.

Foto: Hermann Maria Gasser

Kunst & Kultur

Schuld und Sühne

irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Elsa Lamprecht entlarvt in „Der Tod und das Mädchen“ als misshandelte und vergewaltigte Anwaltsgattin Paolina ihren Peiniger

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Ganz in Rot z Gewohnt spritzig, in feurigem Rot und inhaltlich breit gefächert präsentiert sich der Frauenkalender „Alchemilla“ 2012. Der rote Faden – und heuer nicht nur im übertragenen Sinn – sind einmal mehr die zwölf Monatsthemen: Sie reichen von weiblicher Genitalverstümmelung über Gewalt an Frauen bis hin zur identitätsstiftenden Funktion eines geliebten Berufs. Der 19. Frauenkalender berichtet über Fraueninitiativen in Südtirol, macht das vielfältige Engagement von Frauen für Frauen

sichtbar. „Der Kalender drückt unser Verständnis von authentischer frauenpolitischer Arbeit aus“, betonen Präsidentin Martha Stecher und Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, Alchemilla-Frau der ersten Stunde. Besonders stolz auf die „rote Kalenda“, in der sich passenderweise auch ein Porträt der „roten Landa“ Hirlanda Micheler findet, ist das Redaktionsteam, allen voran Koordinatorin Martina Kirchler sowie die Redaktionsfrauen Judith Gögele, Heidi Hintner und Claudia Messner. Die kostenlose Ausgabe

des Alchemilla-Frauenkalenders gibt es in allen Südtiroler Sparkassen, beim Bürgerschalter der

Gemeinde Brixen, in der Stadtbibliothek Brixen oder direkt bei den Alchemilla-Vereinsfrauen. db

Eigenproduktion „Emma in Love“ mit Margot Mayrhofer und Marion Freundorfer unter der Regie von Ingrid Porzner vor – eine Realsatire über die Wirtschaftswelt, geschrieben vom britischen Shootingstar unter den Theaterautoren, Mike Bartlett. Premiere feiert das Stück am 8. Dezember,

„und im Anschluss werden wir im Detail definieren, welche Ziele wir uns setzen und wie wir diese erreichen können“, so Doris Brunner. Im Bild v.l.n.r.: Der neue Dekadenz-Vorstand mit Walter Richter, Doris Brunner, Norbert Dalsass, Andreas Zingerle und Werner Lanz. wv

Der bekannte aus dem Vinschgau stammende Maler, Grafiker und Bildhauer Robert Scherer stellt vom 2. bis 31. Dezember seinen Gemälde-Zyklus „Kindertotenlieder“, in Anlehnung an Gustav Mahlers gleichnamigem Liederzyklus nach den Texten von Friedrich Rückert, in der StadtGalerie Brixen aus.

Der Kiwanis Club Brixen lädt am 10. Dezember zu einem Benefizabend ins Forum Brixen. Der Ziehharmonika-Virtuose Herbert Pixner und seine Band spielen dabei in gewohnt unkonventioneller Weise unter anderem Weihnachtslieder, Charly Rabanser liest nachdenkliche und witzige Texte.

K&K Kunst & Kultur

KLEINKUNST

Neuer Dekadenz-Vorstand z Die Mitglieder der Gruppe Dekadenz haben ihren Vorstand neu bestimmt, womit sich auch gleich ein Präsidentenwechsel vollzog: Seit einem Monat ist nun Doris Brunner die einstimmig gewählte Präsidentin des Vereins; als Vorstandsmitglieder wurden der musikalische Leiter Norbert Dalsass, Werner Lanz, Walter Richter und Andreas Zingerle gewählt. Alle Mitglieder des Gremiums sind bereits seit Jahren im Verein aktiv und stammen beruflich aus den unterschiedlichsten Bereichen, „so dass wir im Ganzen eine vielfältig kompetente Mischung

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notiert

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ergeben“, so Doris Brunner. Der bisherige Präsident der Gruppe, Robert Peintner, hatte sich nach jahrelanger Amtsausübung nicht mehr der Wahl gestellt; ebenso das langjährige Vorstandsmitglied und vormalige Präsident Franz Wunderer. „Beide haben in den letzten Jahren den Verein auf ein solides finanzielles Fundament gestellt, und wir freuen uns, dass sie uns als Revisoren weiterhin beratend zur Seite stehen“, so der neue Vorstand. Dieser stürzte sich auch sogleich mit viel Elan in die Arbeit, denn derzeit bereitet die Gruppe Dekadenz ihre nächste

Der Coro Plose hat dem Haus der Solidarität (HdS) ein musikalisches Geschenk bereitet und ein Benefizkonzert für die Gäste und Freunde des Hauses abgehalten. Auf Einladung des HdS waren dabei auch jene Flüchtlinge anwesend, die derzeit in Vintl untergebracht sind.


NACHGEFRAGT

„Die Darm-Flora ist schuld“ DER HAUSMEISTER, der am 19. Dezember im Forum Brixen sein Kabarett-Programm „Hell werd sein“ präsentieren wird, über die Gründe, warum Thomas Hochkofler schuld an seiner Entscheidung ist, sich auf die Bühne zu wagen. Herr Hausmeister, darf ich ein Interview mit Ihnen führen? Ein Interview? Muss das sein?? Ich hab nicht gewusst, dass man Interviews geben muss, wenn man Theater spielt. Heute hab ich schon zwei Interviews geben müssen, das wird doch reichen, oder? Ich versteh das nicht, was die Leute an einem Hausmeister interessant finden können ... Was zieht einen Hausmeister auf die Bühne? Sind Sie bühnengeil? Ach was, bühnengeil. Der Hochkofler ist schuld! Ich hab ihm ein paar Mal zugeschaut, bei seinen Kabarettprogrammen,

und dann hab ich mir gedacht: Was der Hochkofler kann, kann ich schon lange. Aufnacht zwei Stundn a bissl blöd tun und damit auch noch Geld verdienen. Und die Darm-Flora. Die ist auch daran schuld. Und die Liebe. Ja, die Liebe und die Darm-Flora. Kennen Sie meine Darm-Flora? Hm, eigentlich nicht. Aber: Was hat die Darm-Flora mit der Liebe zu tun? Die Darm-Flora IST meine Liebe. Die Darm-Flora ist die Tochter des Metzgers in meinem Dorf, und das halbe Dorf nennt sie so, weil sie immer die Fockn-Darm waschen muss.

Haben Sie schon alles vorbereitet für Ihre Aufführung in Brixen? Der blaue Mantel ist gebügelt, die Werkzeugkiste eingeräumt, und mehr braucht ein Hausmeister nicht. Ist ein Hausmeister grundsätzlich lustig? Was fällt Ihnen ein?? Es ist doch nicht die Aufgabe eines Hausmeisters, lustig zu sein. Er muss nur schauen, dass kein Puff ist im Kondominium und dass alle ihre Radln in die Radlständer hineintun. Das ist die Aufgabe des Hausmeisters. willy.vontavon@brixner.info Kartenreservierungen: www.rocknet.bz

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z „Die Bühne“ ist eine Theatergruppe, die mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit und ohne Beeinträchtigung aus dem Raum Eisacktal Theater macht. Gegründet wurde die Gruppe 2007; neben Theaterproduktionen organisiert sie auch Theater-Sommerwochen, Workshops und weitere Aktionen. Im Dezember steht nun die neue Eigenproduktion des Theaterensembles an: Die Spieler zeigen das Stück „... und dann war Weihnachten“: 18 junge Spieler zeigen dabei auf, was passiert, wenn ein Engel auf die Erde geschickt wird, um darauf zu achten, dass die Geburt vom „Sohn des Chefs“ reibungslos

verläuft – und ein kleiner Teufel grad dies verhindern will. Eine nicht unwesentliche Rolle spielen ausgebuchte Herbergen, Apfelglühmix oder ein Stern, der nicht leuchten will. Text und Regie stammen von Renate Heissl, Anita Deporta und Benedikt Egger, die musikalische Begleitung von Chiara Weiß und Davide Puddu. Das Stück für Kinder und Erwachsene wird am 10., 11., 16., 17. und 18. Dezember jeweils um 18 Uhr im Pfarrheim Milland hinter der Freinadematz-Kirche aufgeführt; Karten sind unter der Rufnummer 340 9971902 oder info@die-buehne.it erhältlich. db

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Konrad Fissneider aus Brixen hat 40 Jahre lang geraucht und nach vielen Versuchen schlussendlich das Rauchen aufgegeben. Seinen Weg zum Nichtraucher hat er nun im Buch „Mit Genuss zum Nichtraucher“ beschrieben. „Über die Gefahren der Zigarettensucht und dessen Folgen wurde schon viel geschrieben. Soll dieses Buch eine Chance haben, muss sein Inhalt anders sein als jener der herkömmlichen Bücher“, so Konrad Fissneider im Vorwort. Er hat deshalb einen persönlichen Erfahrungsbericht verfasst und schildert darin auch sein „neues“ Leben als Nichtraucher. Angereichert ist das Buch mit Informationen rund um das Thema Rauchen und dessen Folgen sowie der Angabe von Beratungsstellen und unterstützenden Maßnahmen

Fissneider, Konrad: Mit Genuss zum Nichtraucher. Spectrum – Verlagsanstalt Athesia AG, Bozen, 2011

und Ansprechpartnern für alle, die sich keinen Zigarette mehr anzünden möchten.


Foto: Oskar Zingerle

AUSSTELLUNG

Blind Watten z Im Monat November fungiert die StadtGalerie Brixen als Spielwiese für die Installationen, sprich mathematischphilosophischen Denkaufgaben des bekannten Brixner Künstlers Hans Knapp. Im Zentrum der Ausstellung steht das „Möbiusband“, ein mathematischer Sonderfall: ein Band, das durch die Drehung um 180 Grad vor dem Zusammenkleben nur mehr eine sichtbare Seite hat. Man kann auf dem Band laufen, ohne je eine Grenze zu überschreiten, und man findet sich am Ausgangspunkt wieder, diesmal mit dem Kopf nach unten. Es ist für Hans Knapp eine Metapher für das flexible Denken des Menschen: Wer sich gedanklich nur in eine Richtung bewegt, endet möglicherweise beim Gegenteil dessen, was er beim Start gedacht hat. Um sich im Handeln zu orientieren, braucht es sowohl Ratio als

auch Gefühle und Wünsche. Bei dem offenen Möbius-Baldachin ist ein freier und kritischer Gedankenaustausch möglich; hinter dem schwarzen Vorhang wird das Paktieren unter Machthabern, wie so oft brandaktuell, im geheimen Kämmerlein angedeutet. Das Werk „Principle of Charity“ steht für das philosophische Prinzip der wohlmeinenden Interpretation nach Donald Davidson, eine Grundvoraussetzung für Verständigung. Das Blind-Watten wird anhand der MöbiusbandWattkarten ad absurdum geführt: Ohne Vorderseite ist der Spieler im wahrsten Sinn des Wortes „blind“. Eine kleine Möbiusschleife widmet Knapp dem Denker und Philosophen Nikolaus von Kues, aufgrund dessen Begriffs „De coincidentia oppositorum“ sich eine geistige Nähe einstellt. Auch in der Collage aus winzigen Skizzen ist das Band des August Möbius in all seinen Facetten das Objekt der Begierde. Im kleinen

„Seitenschiff“ gemahnt das Relikt einer früheren Arbeit an den inneren Kampf des Künstlers mit

religiösen Symbolen. Geläutert beschreitet er nun den Weg „ins Freie“. ird

MUSIK

Singen für den Papst z Die Audi Jugendchorakademie, ein Nachwuchsprojekt des Automobilherstellers Audi, bietet jungen Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit, unter professioneller Anleitung Gesangs- und Chorerfahrung zu sammeln. Wer mitmachen will, muss zuvor ein Casting bestehen. Marie Theres Zingerle aus Mühlbach und Martin Mayrl aus Seis, beide Mitglieder des Südtiroler Landesjugendchores, haben im vergangenen Februar dieses Casting erfolgreich durchlaufen und dürfen seitdem unter der Führung von Chorleiter Martin Steidler neben einer gediegenen individuellen Förderung auch eine Reihe von musikalischen Glanzpunkten erleben und mitgestalten – darunter zwei Konzerte in Ingolstadt und München im vergangenen Juli und ein Benefizkonzert für Japan gemeinsam mit dem Georgischen Kammerorchester Ende September im Festsaal von Ingolstadt. Am 22. Oktober gaben 93 Sänger

der Audi Jugendchorakademie schließlich gemeinsam mit dem Bayrischen Staatsorchester unter der Leitung von Kent Nagano im Vatikan ein Konzert. Prominentester Zuhörer war Papst Benedikt XVI, der in der Aula Paolo VI. lobende Worte für die Darbietung von Bruckners „Te Deum“ fand und sich für das besondere Geschenk bedankte. mk

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Foto: Birgit Hupfeld

Frisch zerstritten z Eine Hochzeitsgesellschaft, eine gute Stube, die Mutter serviert Knödel, Pudding und Kekse, der Vater langweilige Anekdoten. Doch die Feier gerät völlig aus den Fugen. Was mit einem gesitteten Festmahl beginnt, endet in einem Besäufnis und der totalen Zerstörung. So wie das schlecht verleimte Mobiliar der Wohnung Stück für Stück zerbricht, bröckelt auch die von den Feiernden mühsam aufrecht erhaltene Fassade eines gelingenden Lebens in Einklang mit Moral und Gesetz. Die Braut ist schwanger, der Bräutigam ein Nichtsnutz. Die Gäste sind derb, missgünstig und schadenfroh. Im Alter von 21 Jahren schuf Bertolt Brecht im Jahr 1919 das Schauspiel „Die Kleinbürgerhochzeit“, einen unterhaltsamen Einakter voller Ironie. Mit diesem Werk kündigte Brecht bereits einen Schwerpunkt seines Schaffens an: die messerscharfe

Zerlegung von Konventionen und Riten, um die Abgründe der bürgerlichen Gesellschaft freizulegen. Auf Einladung des Südtiroler Kulturinstituts zeigt das Theater Dortmund das Stück in einer Inszenierung von Charlotte Zilm am 2. Dezember um 20 Uhr im Forum Brixen; Dramaturg Alexan-

lee 14 Regensburger AlBrixen 204 39 m Atriu 0 Tel. 0472 200 40 .it ka ok .m w w w 20 Uhr MO–FR von 8– r SA von 9–17 Uh

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der Kerlin gibt um 19.30 Uhr eine Einführung. Das Restaurant des Hotels Elephant lädt im Anschluss alle interessierten Zuschauer zum passenden „Hochzeits-Dinner“. Dieses „Nach-Theater-Essen“ findet nach jedem Gastspiel des Südtiroler Kulturinstituts in Brixen statt, wobei das Menü stets dem

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THEATER

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Theaterstück angepasst wird. Anmeldungen für das Theater-Menü nimmt das Hotel Elephant unter der Rufnummer 0472 832750 entgegen; die Kosten dafür betragen 25 Euro, Getränke exklusive. Die Karten für die Theateraufführung sind hingegen bei Athesia-Ticket erhältlich. db


MUSIK

Neue Pauken für den Domchor z Für jeden Musiker ist der Patronziniumstag der Heiligen Cäcilia etwas Besonderes. So auch für den Domchor Brixen, dem Domorchester und für alle musikalisch Mitwirkenden im sakralen Jahreslauf. Bei der Messfeier Ende November verlieh der Domchor Brixen der Messfeier eine eigene Note, indem er die Große Messe in C-Dur von J. G. Rheinberger für Soli, Chor, Orgel und Pauke sang; einen

weiteren festlichen Akzent setzte der Psalm 150 von César Franck. Domdekan Ulrich Fistill wies in anschaulichen und wertschätzenden Worten auf die große Bedeutung, die inhaltliche Tragkraft und den unterstützenden Wert der chorischen Leistung hin und bedankte sich herzlich bei den Sängern, dem Domkapellmeister Heinrich Walder, dem Domorganisten Franz Comploj und den Instrumentalisten. Im Anschluss

fand im Kapitelsaal eine Feier statt, bei der dem Domchor zwei neue Pauken übergeben wurden, die zum Großteil von der Südtiroler Volksbank finanziert worden waren. Neu sind aber nicht nur diese Instrumente, sondern auch der Ausschuss des Domchores: In den nächsten drei Jahren besteht dieser aus Obfrau Emanuela Pattis, Domkapellmeister Heinrich

Walder, Domorganist Franz Comploj und den Mitgliedern Magdalena Beikircher, Georg Terleth, Markus Liensberger und Paul Silbernagl. Im Bild v.l.n.r.: Emanuela Pattis, Matthias Unterhofer, Norbert Künig, Georg Terleth, Heinrich Walder, Ulrich Fistill, Paul Silbernagl, Magdalena Beikircher und Markus Liensberger. db

MUSIK

Konzerte im Advent und im Neuen Jahr modernen Musikern zusammen und wurde im Jahr 2008 gegründet. Veranstaltet wird das Konzert von der Brixner Initiative Musik und Kirche und Kulturverein Brixen Musik. Karten sind beim Tourismusverein Brixen erhältlich. Auch die Karten für das kommende Neujahrskonzert am 5. Jänner 2012 sind bereits erhältlich – und zwar im Forum Brixen, wo das Konzert auch stattfinden wird. Orchester und Ballettgruppe des Sorbischen Nationalensembles mit zwei Gesangssolisten und einem Balalaika-Solisten musizieren und tanzen dabei auf dem Podium des Saales Prihsna und begrüßen mit dem Publikum heiter und beschwingt das Neue Jahr. db Foto: Konrad Eichbichler

z Die Hohe Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach zählt zu den größten musikalischen Werken und ist reich besetzt mit fünf Solisten, achtstimmigem Chor und einem Orchester mit Trompeten, Pauken, Corno da caccia, Traversflöten, Oboen, Oboi d’amore, Fagotten und Streichern. Zur Aufführung bringen diese Messe das Chor und Orchester „Musica Saeculorum“ und Spitzensolisten unter der Leitung von Philipp von Steinaecker am Samstag, 17. Dezember, um 17 Uhr in der Freinademetzkirche in Milland. Das internationale Barockorchester „Musica Saeculorum“ stammt aus Südtirol und setzt sich aus Spezialisten für alte Musik und namhaften

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Fotos: Oskar Zingerle

Freizeit & Sport

KÖNIGLICHES SPIEL: In der Regel dauert ein Schachspiel nach Turniermodus vier bis fünf Stunden

––––––––––– SCHACHKLUB BRIXEN-MILLAND MIT LANGER TRADITION

Schach Matt

Südtirolweit gibt es derzeit an die 370 gemeldete Schachspieler. Etwa 30 davon sind im Schachklub Brixen-Milland eingeschrieben. Sie messen sich bereits seit vielen Jahren und können auch den einen oder anderen Erfolg feiern.

D

er Legende nach wurde die Urform des Schachspiels im dritten Jahrhundert in Indien erfunden. Der damalige Herrscher Shihram tyrannisierte seine Untertanen und versetzte sein Volk in Not und Elend. Um die Aufmerksamkeit des Königs auf seine eigenen Fehler zu lenken, schuf der weise Sissa ibn Dahir ein eigenes Spiel. In diesem Brettspiel ist die wichtigste Figur, der König, auf die Hilfe der anderen Figuren und Bauern angewiesen und kann ohne diese nichts ausrichten. Das Spiel machte den

komplex, sondern enthält auch zu viele Elemente aus verschiedenen Kulturen und Zeiten. Das Schachspiel in seiner heutigen Form dürfte indes das Ergebnis der schöpferischen Kraft vieler Völker sein. Tatsache ist, dass sich die Spielregeln im 15. Jahrhundert stark verändert haben, sodass seitdem vom „modernen Schach“, wie es heute gespielt wird, gesprochen werden kann. Auch in Brixen hat das Schachspielen eine lange Tradition und wurde ursprünglich in mehreren

wurde 2002 eine Vereinigung mit dem Schachklub Bruneck eingegangen. In der Folge konnte die Spielgemeinschaft Brixen/Bruneck tatsächlich mehrmals den Titel der Südtiroler Mannschaftsmeisterschaft gewinnen. Die Vereinigung wurde im Jahr 2008 aber wieder aufgelöst.

30 Mitglieder im Club. Seitdem nehmen die Spieler des Brixner Talkessels wieder unter dem Namen des Schachklubs Brixen-Milland an Turnieren teil. Der Verein zählt derzeit an die 30 Mitglieder,

„Etwa zwei Drittel unserer aktiven Spieler sind unter 20 Jahre alt“_ Oswald Kofler, Präsident des Schachklubs Brixen-Milland Herrscher einsichtig und hinterließ auf ihn einen starken Eindruck. Er wurde milder und ließ das Schachspiel verbreiten, damit alle davon Kenntnis nahmen.

Soweit zur Legende. Aber es ist

sehr unwahrscheinlich, dass das Schachspiel von einer einzigen Person erfunden wurde. Das Spiel ist dafür nämlich nicht nur zu 48

Gasthäusern, Vereinigungen und Klubs ausgeübt. Heute existiert nur mehr der Schachklub BrixenMilland, der 1995 aus einem Zusammenschluss zwischen dem Schachklub Brixen und dem Schachklub Milland hervorging. Um die Vorherrschaft des bei der Südtiroler Mannschaftsmeisterschaft damals dominierenden Schachklubs Gröden zu brechen,

wovon 24 beim Südtiroler Schachbund eingetragen sind. Während die Nachwuchsspieler in der Mannschaftsmeisterschaft in der C-Liga um den Sieg kämpfen, nimmt die erste Mannschaft an Südtirols höchster Liga, der A-Liga, teil. Bei diesen Mannschaftswettbewerben treten jeweils sechs Spieler pro Mannschaft gegeneinander an. Dabei wird meist

„Blitzschach“ gespielt. Dies ist eine Form des Schachspiels, bei der jedem Spieler für die gesamte Partie eine Bedenkzeit von insgesamt fünf Minuten zur Verfügung steht. Überschreitet ein Spieler die Bedenkzeit, verliert er die Partie. Auch bei den Einzelmeisterschaften wird oft im Blitzschach gespielt. Hier kommt aber auch vermehrt die Form der Halbblitzmeisterschaft zur Anwendung, bei der jeder Spieler anstelle der fünf Minuten insgesamt 20 Minuten zur Verfügung hat. Wird Schach nach dem eigentlichen Turniermodus gespielt, so kann ein einziges Spiel auch viele Stunden dauern. „In der Regel“, so Oswald Kofler, seit etwa zehn Jahren Präsident des Schachklubs Brixen-Milland, „dauert ein Schachspiel nach Turniermodus an die vier bis fünf Stunden.“ Hierbei ist verständlich, dass ein Spieler pro Tag nur ein Spiel absolvieren kann. Dem entsprechend lange dauern diese Turniere dann auch an.

„Unsere größten Erfolge“, so

Oswald Kofler weiter, „waren die mehrmaligen MannschaftsLandesmeistertitel in der A-Liga mit der Spielgemeinschaft Brixen/


Bruneck“. Bei den Einzeltiteln ist der 3. Platz von Daniel Brenninger bei der Europameisterschaft der Amateure im Jahr 2010 zu erwähnen. Mit Michael Sader und Lukas Wisthaler hat der Verein zudem zwei offizielle Schachmeister in seinen Reihen. Italienweit spielen Brixens, aber auch Südtirols Schachspieler jedoch eine untergeordnete Rolle und nehmen auch kaum an den Italienmeisterschaften teil. Stärkster und aktivster Spieler des Brixner Klubs ist seit vielen Jahren Michael Sader. Er weist derzeit 2.276 Elo-Punkte auf und ist somit an zwölfter Stelle in Südtirols Rangliste. Die Elo-Punktezahl stellt eine internationale Wertung dar, die die Stärke des Spielers weltweit vergleichbar macht. Ab 2.500 Punkten würde man bereits zu den Großmeistern im internationalen Schach gehören. Der ehemalige Schachweltmeister Garri Kasparow erreichte beispielsweise die bisher unübertroffene Elo-Zahl von 2.851 Punkten. Der derzeit beste Schachspieler der Welt, der

Thomas Kofler: „Italiens bester Schachspieler ist gerade einmal 18 Jahre alt“

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20-jährige Magnus Carlsen aus Norwegen, kommt auf 2.826 EloPunkten. „Es fällt auf“, so Thomas Kofler, Präsident des Südtiroler Schachbundes und Sohn von Oswald Kofler, „dass nicht nur der derzeit weltbeste Schachspieler, sondern viele internationale Spitzenspieler extrem jung sind.“ Italiens bester Schachspieler ist gerade mal 18 Jahre alt geworden.

Starke Jugend. Die Jugend stellt,

entgegen den Erwartungen, auch beim Schachklub Brixen-Milland den größten Anteil: „Etwa zwei Drittel unserer aktiven Spieler“, so Oswald Kofler, „sind unter 20 Jahre alt.“ Jährlich nehmen diese an der Jugend-Landesmeisterschaft und an fünf Jugendturnieren teil. In der Geschichte des Schachspiels haben jugendliche Spieler oft eine große Rolle gespielt. So auch beispielsweise bei der in Fachkreisen bekannten „Partie des Jahrhunderts“ zwischen den beiden US-Amerikanern Donald Byrne und Robert James „Bobby“

Oswald Kofler: „Der Puls der Spieler kann bis zu 180 Schläge pro Minute erreichen“

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Fischer, die am 17. Oktober 1956 in der 8. Runde des RosenwaldMemorial-Turniers in New York gespielt wurde. Der Sieger dieser Partie, der 13-jährige Bobby Fischer, war zu dieser Zeit ein noch kaum bekanntes Nachwuchstalent – sein Gegner ein anerkannter Meister. Die Partie machte wegen ihres spektakulären Verlaufs die Runde durch die Schachpresse der ganzen Welt. „Das Schachspielen zählt nicht zufällig zu den Sportarten“, versucht Oswald Kofler die Philosophie des Schachsports zu erklären: „Der Puls kann bei einem aufregenden Spiel bis zu 180 ansteigen und ist ähnlich hoch wie jener eines Spitzensportlers. Zudem können Profi-Schachspieler bei einem Spiel an die fünf bis sechs Kilo Körpergewicht verlieren.“

Geübt wird beim Club-Abend. Die Heimstätte des Schachklub Brixen/Milland befindet sich im Jakob-Steiner-Haus in Milland, wo auch die Meisterschaftsturniere ausgetragen werden. „Geübt wird“, so Thomas und Oswald Kofler unisono, „beim so genannten Clubabend, wobei wir aber auch mal gerne das Brett beiseite schieben und einfach einen Watter machen.“ Hat aber die Erfindung des Computers das Weltbild der Schachspieler verändert? „Es gibt schon seit vielen Jahren die Möglichkeit, im Schach gegen einen Computer anzutreten“, sagt Kofler. Dies werde aber kaum von den geübten Schachspielern genutzt. Verwendung finden vielmehr spezielle Computerprogramme, um Spiele zu analysieren und mathematisch auszuwerten. Die Erfindung des Schachspiels von Sissa ibn Dahir im dritten

Jahrhundert hatte nicht nur den Sinn, den damaligen indischen Herrscher milde zu stimmen, sondern war der Legende nach auch ein anschauliches mathematisches Lehrbeispiel. Um sich nämlich für die Lehre von Lebensweisheit und zugleich für die Unterhaltung zu bedanken, gewährte der Herrscher Shihram dem Erfinder einen freien Wunsch. Dieser wünschte sich Weizenkörner: Auf das erste Feld des Schachbretts sollte ein Korn, auf das zweite Feld die doppelte Menge, also zwei, auf das dritte wiederum doppelt so viele, also vier und so weiter. Der Herrscher lachte und war gleichzeitig erleichtert über die vermeintliche Bescheidenheit des Erfinders. Als sich Herrscher Shihram einige Tage später allerdings erkundigte, ob Sissa seine Belohnung in Empfang genommen habe, musste er hören, dass seine Rechenmeister die Menge der Weizenkörner nicht berechnen konnten. Nach mehreren Tagen ununterbrochener Arbeit meldete der Vorsteher der Kornkammer schließlich, dass er die geforderte Menge Getreidekörner im ganzen Reich nicht aufbringen könne.

thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info Der Schachklub Brixen-Milland bietet Schachkurse für alle Altersklassen an. Informationen dazu erteilt Oswald Kofler, Tel. 0472 834174. 49


Bergwärts mit Superstars Mit dem tschechischen Spitzenkletterer Alex Ondra und der bayerischen Kletterlegende Alexander Huber beim IMS-Walk auf die Villanderer Alm – eine Reportage.

S

trahlendes Spätherbstwetter. Kurz vor acht Uhr sind schon mindestens drei Dutzend begeisterte Wanderer im Foyer des Forum Brixen eingetroffen. Die einen schlüpfen zur Anprobe in ausgestellte Windjacken oder Wanderschuhe, andere trinken noch einen Kaffee an der Bar. Pünktlich auf die Minute betritt Adam Ondra, 18 Jahre jung, „tschechisches Wunderkind“ und ehrgeiziger Kletterer, mit seinem Vater den Raum. Lang und hager sieht er aus, mit Lockenkopf und wachen Augen. Er spricht nicht viel, er sieht sich um, es entgeht

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Fotos: Johanna Bernardi

Freizeit & Sport

BRIXEN

Über 50 Wanderfreunde nahmen am IMS-Walk auf die Villanderer Alm teil ihm nichts. „Kein Wunder, bei der Größe!“, denke ich mir. Dann hat IMS-Organisator Alexander Ploner seinen Auftritt: Er begrüßt die Gruppe und entschuldigt die Verspätung von Alexander Huber, dem zweiten Kletter-Stargast aus Bayern. Am Brenner sei er mittlerweile, viel Verkehr und so. Und es dauert nicht lange, dann steht der bayerische Kletterer an der Eingangstür, im kurzärmeligen Berghemd, breit grinsend, und mit der Frage, wo er denn das Auto abstellen könne. Er verschwindet und kommt wieder, mit Lebensgefährtin und Töchterchen Anna, grade mal 14 Monate alt, gut verpackt, im Tragerucksack auf dem Rücken.

„Italienisch lernt man nebenbei.“ Verteilt auf drei Kleinbusse Wir planen – organisieren – konstruieren.

50

und auf einzelne Pkws geht es in Richtung Gasserhütte auf die Villanderer Alm. Die Gruppe ist mittlerweile auf über 50 Teilnehmer angestiegen und bunt

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gemischt: Jung und Alt, Frauen und Männer, Hiesige und Auswärtige. Sie schart sich vor der Schautafel am Beginn des Aufstiegs um die beiden Berg- und Wanderführer Siegi Schwingshackl und Pauli Trenkwalder, beide Sterzinger. Da wird nochmals durchgezählt. Wir sind vollzählig: 55 Personen. Wichtig, wegen der Bestellung des Mittagessens in der Mair-in-Plun-Hütte. Einige legen mächtig los, andere bleiben ein wenig zurück, ich mittendrin, mit offenen Augen und Ohren. Vor mir ein Kamerateam, das die ganze Tour begleitet, hinter mir höre ich ein Gespräch auf Italienisch. Es sind Alexander Huber, mit der schlafenden Anna auf dem Buckel, und der Vertreter einer Schuhfirma, ein Belluneser. Nicht völlig akzent- und fehlerfrei, aber fließend und wortgewandt erzählt der Profibergsteiger, Bergund Skiführer und zudem diplomierte Physiker Huber von seinen

Freunden und Touren in Ligurien und den waghalsigen Klettereien in den Dolomiten. Als ich ihn später auf seine Italienisch-Kenntnisse anspreche, meint er: „Ja, das lernt man so nebenbei!“ Aha, wenn das für alle so einfach wäre!

Ein Autogramm als Trophäe. Nach elf Uhr haben wir das Totenkirchlein erreicht. Erste Verschnauf-, Trink- und Essenspause, auch Wickelpause für Anna. Ein wunderbarer Ausblick in 2.200 Metern Meereshöhe: die leicht herbstlich gebräunten Wiesen und die leeren, sich duckenden Almhütten unter uns, die verschneiten Hänge links von uns, die Dolomiten auf der einen, die Gipfel der Sarntaler Alpen auf der anderen Seite. Ganz Sachkundige machen noch den einen oder anderen Dreitausender in der Ferne aus. Nun folgt ein weiterer kurzer Anstieg zum Totensee. Finster sieht er aus, im Schatten des


Erfolgen und schmerzhaften Niederlagen ein und lässt sich fotografieren.

Unter den Teilnehmern des IMS-Walk fanden sich prominente Gesichter aus der Kletterszene: der Tscheche Adam Ondra und Alexander Huber aus Bayern

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Villanderer Bergs, mit einer hauchdünnen Eisschicht und kleinen Löchern drin. Und da höre ich, dass einige Wanderer, Brixner Bergfreunde zudem, den See bisher noch nie gesehen hatten, da sie der Meinung gewesen waren, die „Lacke“ unterm Kirchlein sei der viel genannte See. Wir wandern nun auf einem schmalen und verschneiten Weg weiter, zumeist bergab. Viele haben dafür ihre Wanderstöcke ausgepackt, damit es nicht so „in die Knie geht“. Vor mir höre ich zwei junge Burschen im Sarner Dialekt sprechen. Auf meine Frage, was sie denn hierher verschlagen

habe, sagten sie, sie hätten bei einem Radioquiz die richtige Antwort gewusst und seien dafür mit dieser Tour belohnt worden. Die beiden sind es dann auch, die beim Mittagessen Alexander Huber ihren Kletterhelm hinhalten und um ein Autogramm bitten. Stolz zeigen sie die Trophäe. Nach einem weiteren kurzen Anstieg folgt eine zweite Verschnaufpause am Bildstöckl nahe dem Gasteiger Sattel. Immer wieder scharen sich Leute um Alexander Huber. In breitem Bayrisch geht er auf alle Fragen zu seinen Plänen und zukünftigen Abenteuern, zu seinen großen

Im Sprachengewirr. Nun geht’s nur mehr bergab. Um ein Uhr werden wir bei der Hütte des Mairin-Plun erwartet. Wir nehmen Platz im Freien, denn die Sonne scheint warm vom nahezu wolkenlosen Himmel. Der Essensbon, den wir am Morgen ausgehändigt bekamen, erlaubt uns freie Wahl auf der Menükarte: verschiedene Suppen und Nudelgerichte sowieso, aber auch Zwiebelrostbraten und Schnitzel. Und es wird gefachsimpelt und geratscht. Ein Sprachengewirr: Tschechisch und Russisch – zwei Touristiker aus Moskau sitzen am Nebentisch; Italienisch und Englisch – Ondra und Huber verständigen sich in dieser Sprache, sowie Ladinisch und Deutsch in allen Variationen. Da der tschechische Weltkletterer sich noch kurz auf seinen Vortrag „Klettern – wie die Luft zum Atmen“ vorbereiten möchte, verschwindet er mit Vater und Bergführer Pauli sofort nach dem Essen. Dabei schnappe ich folgende Geschichte über den jungen Mann aus Brünn auf: Als

Kind habe er immer geglaubt, alle Eltern würden mit ihren Kindern und alle Kinder würden mit ihren Eltern immerzu auf die Berge gehen. Erst später habe er erfahren, dass dem nicht so sei. Für andere reicht die Zeit noch für einen Kaffee oder ein Schnäpschen. Kurz nach vier sind alle erneut in den Bussen verstaut. Auch eine für kurze Zeit als vermisst geltende weibliche Person ist wieder aufgetaucht. Zufrieden lehnen wir uns zurück und genießen auf der Rückfahrt nochmals die herrliche Aussicht auf Plose, Peitler, Geislerspitzen, Lang- und Plattkofel und Schlern. Weiter unten ist es die bunte Blätterpracht der Weinberge, Lärchen und Laubbäume, die uns in ihren Bann zieht. Um halb fünf heißt es wieder aussteigen. Die einen begeben sich sofort auf den Heimweg, andere gehen ins Forum zum Talk mit Adam Ondra, wieder andere rüsten sich für einen langen Abend im Forum, denn dort drückt Alexander Huber, mit 42 Jahren der Jüngere der „Huberbuam“, in seinem Talk „Die fünfte Dimension“ nochmals auf die Tube. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Neuer Vorstand z Basketball hatte in Brixen schon früher eine großen Stellenwert, spielten doch in den Sechziger und Siebziger Jahren verschiedene Mannschaften um diverse Meistertitel. Das Interesse flaute im Laufe der Zeit etwas ab, und 1996 kam es zur Wiedergeburt. 15 Jahre lang stand dem Verein Massimo Lucarelli vor; 2011 wollte man frischen Wind in die Vereinsstrukturen bringen und erneuerte

die Vereinsführung: Bei den Neuwahlen wurde Claudio Corazza zum Präsidenten gewählt. Als Vize-Präsident fungiert Martin Mayr; den weiteren Ausschuss bilden

Christian Palmas, Enrico Finke, Massimo Lucarelli und Giuliano Fabian. Basket Brixen betreut über 150 Athleten und spielt mit drei Teams, davon zwei Jugend- und

eine erste Mannschaft, letztere in der regionalen Serie D-Meisterschaft. Die Heimspiele bestreiten die „Brixner Korbballer“ in der Turnhalle Rosslauf. wa

und drängten auf den Führungstreffer, aber der Ball wollte einfach nicht ins Netz. Als in der 87. Minute der Abwehr des ASC Plose ein Fehler unterlief, nutzte dies Brixens Stürmer Davide Lorenzi aus – und erzielte den Führungstreffer. Die verbliebenen Minuten reichten für den Ausgleichstreffer der Heimmannschaft nicht mehr

aus; somit endete dieses erste Oberliga-Derby zwischen dem ASC Plose und dem SSV Brixen mit 0:1 für Brixen. Im Mai des nächsten Jahres wird es zum Rückspiel kommen. Mal schauen, ob die Brixner den Sieg wiederholen können, oder ob den „Berglern“ die Revanche gegen den „Stadtlern“ gelingen wird. to

Der Wahlbrixner Hermann Achmüller, einer der besten Langstreckenläufer Südtirols, nahm Anfang November am berühmten New-York-Marathon teil. Mit einer Zeit von 2:27:06 Stunden überquerte der 40-jährige die Ziellinie und belegte bei insgesamt 47.107 Teilnehmern den ausgezeichneten 26. Gesamtrang.

Beim 15. internationalen Bozner Schwimm-Meeting bot Laura Letrari zwei Superleistungen: Bei den 100 m Lagen belegte sie hinter der dreifachen Olympiasiegerin Nathalie Coughlin den zweiten Platz; im 50 m Rücken konnte sie die gesamte italienische Konkurrenz abschütteln und holte sich den Sieg.

F&S Freizeit & Sport FUSSBALL

Foto: Horst Oberrauch

Freizeit & Sport

BASKETBALL

Berg gegen Stadt z Die Autokolonnen zwischen 14 und 14.30 Uhr von Brixen zum Fußballplatz nach St. Andrä ließen darauf schließen, dass das Spiel auf großes Interesse stoßen würde: Am Samstag, 19. November, trat nämlich in der Oberliga der Neuling ASC Plose gegen den Dauer-Oberligisten SSV Brixen an. Es war das erste Derby zwischen diesen beiden Mannschaften seit elf Jahren, und es versprach ein spannendes Match zu werden. Die Zuschauertribüne war bereits vor dem Spiel zum Bersten voll; das Stadion von St. Andrä hatte seit seinem Bestehen wohl noch

kurz

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nie so viele Zuschauer gesehen – selbst in der vorigen Saison nicht, als der ASC Plose um den Aufstieg gekämpft hatte. Die Musik der Hardrockband AC/DC dröhnte aus den Lautsprechern, bis schließlich das Spiel angepfiffen wurde. Mit Ausnahme von zwei sehenswerten Großchancen, je eine pro Mannschaft, war in der ersten Halbzeit aber alles andere als ein Spitzenspiel zu sehen. Die Spieler beider Mannschaften schienen sichtlich nervös, wobei stets die Brixner etwas die Oberhand behielten. In der zweiten Halbzeit taten die Ploseler plötzlich mehr fürs Spiel

Am Donnerstag, 22. Dezember, mit Beginn um 17.30 Uhr findet in der Eishalle Brixen der Weihnachtsschaulauf des WSV Brixen, Sektion Eiskunstlauf statt. Die Eiskunstläufer des Vereins zeigen dabei, welche Sprünge sie bereits beherrschen und freuen sich auf viele Zuschauer.


NACHGEFRAGT

„Die jüngsten Reiter sind Regionalmeister“ KURT ÜBEREGGER, Reitlehrer und Präsident des Eisacktaler Reitclubs, über den Erfolg der jüngsten Athleten seines Vereins bei der Regionalmeisterschaft für Ponyreiten. Mittewald und Federica Ress aus Brixen Regionalmeister im Ponyreiten nennen. Darauf sind wir schon stolz! Wie viele Reiter zählt der Eisacktaler Reitclub, und wo wird trainiert? Eingeschrieben sind bei uns etwas mehr als hundert Personen, wobei 50 den Reitsport aktiv ausüben. Bei den Wettkämpfen nehmen 20 bis 30 Reiter teil. Unsere Neueinsteiger üben im Reitstall in Sarns, und jene Reiter, die an Wettkämpfen teilnehmen, trainieren im Reitstall von Mittewald. Den Winter über haben wir die Gelegenheit, die Reithalle in

Sterzing zu benutzen. Insgesamt werden die Athleten von vier Reitlehrern betreut.

Foto: Oskar Zingerle

Herr Überegger, vor kurzem hat in Meran die Regionalmeisterschaft für Springreiten und Ponyreiten stattgefunden. Welche Erfolge konnte der Eisacktaler Reitclub verbuchen? Beim Springreiten für Pferde kamen wir auf den undankbaren vierten Rang. Umso schöner war daher der Erfolg unserer jüngsten Reiter, die beim Mannschaftsbewerb des Ponyreitens mitmachten und sich gegen ein Feld von zehn Mannschaften aus Südtirol und dem Trentino durchsetzten. Somit können sich seit diesem Bewerb Sophie Dorfmann aus Gufidaun, Lisa Überegger aus

Was sind die Aufgaben und Ziele des Reitclubs? Unsere Reitschule ist auf die olympische Disziplin ausgerichtet: Sinn ist es, an Wettbewerben teilzunehmen und dort so gut wie möglich abzuschneiden. Dabei nehmen wir an provinzialen, regionalen und nationalen Meisterschaften teil. Auch bei internationalen Wettkämpfen sind wir bereits einige Male angetreten. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

HANDBALL

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Stuffer kürzlich beim Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz, das die Italiener knapp verloren. Beim Rückspiel erzielte das 1,94 Meter große Kraftpaket seinen ersten Treffer, auch wenn dieses Tor für den Sieg nicht ausreichte. Nationaltrainer Franco Chionchio schätzt die Defensivqualitäten seines Schützlings, seine Begeisterung und Freude zum Sport, aber auch seine Härte, für die er beim Gegner gefürchtet ist. eh

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bis Weihnachten

Foto: Oskar Zingerle

z Der 25-jährige Brixner Ivan Stuffer wurde in die italienische Handball-Nationalmannschaft berufen. Stuffer hat erst vor fünf Jahren mit dem Handballspielen begonnen und ist seither in der Mannschaft des SSV Brixen. Die Ernennung in die Nationalmannschaft kam für den Defensivspezialisten unerwartet – dafür ist die Freude umso größer, denn schließlich gehört er mit der Einberufung zu den besten Handballspielern Italiens. Sein Debüt feierte Ivan

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Wirtschaft & Umwelt NEURALGISCHE ZONE: Im Altstadtbereich stellt der Eisack eine große potentielle Gefahrenquelle dar

–––––––––––––– MASSNAHMENKATALOG FÜR HOCHWASSERSCHUTZ STEHT

Gefahrenzone Altstadt

Brixen ist die hochwassergefährdetste Stadt in Südtirol, und es herrscht sehr hoher Handlungsbedarf zur Vermeidung einer Hochwasserkatastrophe, die vor allem im Altstadtbereich 240 Millionen Euro Schaden verursachen könnte. Dieses mehrfach bestätigte Ergebnis brachte die abschließende Veranstaltung des Flussraum-Forums zutage.

B

rixen war in Vergangenheit immer wieder Opfer von Wasserkatastrophen, wie eine Studie zur „Rekonstruktion historischer Überschwemmungsereignisse im Brixner Talbecken“ aus dem Jahr 2005 beweist. Die schwersten davon fanden vor der Eisackregulierung im Jahr 1882 statt; vorher traf die Rienz nahezu rechtwinkelig auf den Eisack, was bei hohen Wassermengen am Zusammenfluss natürlich zu einem Überborden der

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beiden Gewässer führte. Danach verbesserte sich die Situation – bis zum Hochwasser im November 1927, als man erkennen musste, dass die Gefahr trotz Regulierung nicht vollkommen gebannt war. Nach den großen Überschwemmungskatastrophen der 1990er Jahre in vielen europäischen Ländern wollte die Europäische Union durch die Finanzierung von entsprechenden Studien die Staaten und

Länder animieren, ihre eigene Gefahrensituation zu analysieren und entsprechende Hochwasserschutzprogramme auf den Weg zu bringen. Die Abteilung für Wasserschutzbauten der Autonomen Provinz initiierte in Folge unter anderem das Projekt „Flussraum Mittleres Eisacktal“ – mit der Hochwassersicherheit als primäres Ziel. Gleichzeitig wollte man sinnvolle Maßnahmen „im Bereich Ökologie und Freizeit-Naherholung“ definieren.

„Stadt-Land-Fluss“ abgeschlossen. Zwei Jahre lang arbeiteten

mehrere technische Institutionen und Firmen an der Analyse der Ist-Situation, die nun vorliegt. Der entsprechende „Maßnahmenkatalog“, der kürzlich beim siebten „Flussraum-Forum“ priorisiert vorgestellt wurde, beinhaltet einige interessante Vorschläge im Bereich Ökologie und Flussraumnutzung. Letztere Maßnahmen werden allerdings in den Hintergrund gedrängt durch die erschreckende


Foto: Oskar Zingerle

Analyse des Gefahrenpotentials von Brixen, vor allem in Bezug auf Hochwasserphänomene, die den Bereich Altstadt gefährden könnten. Ein Maximalkatalog an möglichen Maßnahmen, teils gespickt mit allerhand visionären Ideen, war bereits im August präsentiert und sehr ausführlich debattiert

vonseiten der Teilnehmer aufgegriffen und geprüft wurden. Im Blickfeld dieser Ausgangslage war die inhaltliche Präsentation des Forums denn auch wenig überraschend. Der bedeutendste Teil der Maßnahmen fokussiert sich – verständlicherweise – auf den Hochwasserschutz; alle geplanten Maßnahmen in diesem

jene, ein 100-jähriges Hochwasser (HQ100) schadlos abzuführen, ohne dabei die Fluss-Unterläufe zusätzlicher Gefährdung auszusetzen. Für Brixen, so die Meinung der Fachleute, sei dies besonders wichtig, denn die Stadt zählt in dieser Frage „zu den sensibelsten Gebieten des Landes überhaupt“. Bereits bei einem statistisch

„Die Schwachstellen liegen vorwiegend im Eisackabschnitt zwischen der Brücke Schönruh und dem Zusammenfluss mit der Rienz, die große Überflutungsflächen im Stadtgebiet von Brixen verursachen“_ Rudolf Pollinger, Abteilungsdirektor der Abteilung Wasserschutzbauten worden (vgl. „Brixner“ 259, S. 62). Damals standen die einzelnen Vorschläge und Ideen aber noch weitgehend eigenständig zur Diskussion. Bis Spätherbst, so die damaligen Aussagen, würde man die Sachlage vertiefen und ein Gesamtpaket schnüren. Darin sollten die einzelnen Maßnahmen nicht mehr unabhängig, sondern als effizientes Bündel geschnürt und in Abstimmung zueinander gebracht werden – samt aller Anregungen und Hinweise, die

Bereich wurden technisch weitgehend analysiert und auf ihren Kosten-Nutzen hin bewertet. Für Ökologie und Naherholung hat man ebenfalls sehr konkrete Ideen; wie zu erwarten, blieben aber jene Vorschläge zur Gestaltung von neuen Zonen zur Naherholung außen vor, die einen sehr visionären Charakter haben.

Priorität Hochwasserschutz. Die Zielsetzung für den Bereich des Hochwasserschutzes ist

alle 30 Jahre wiederkehrenden Hochwasserereignis (HQ30) entstünde laut Schätzungen der Fachleute ein Schaden von bis zu 180 Millionen Euro, bei HQ100 läge das Schadenspotential bereits bei 240 Millionen Euro – große Teile von Brixen wären überflutet. Für eine Vermeidung des Super-Gau sei die „optimalste und wirtschaftlichste Kombination aus baulichen und organisatorischen Maßnahmen“ anzustreben. Die Techniker haben dem

entsprechend technisch-bauliche Maßnahmen im Stadtbereich vorgesehen, aber auch die Schaffung von Retentionsräumen südlich von Brixen, in denen sich das Wasser ausbreiten kann, und zusätzliche Großmaßnahmen für Extremereignisse oberhalb von Brixen, Zivilschutz-Maßnahmen sowie Sicherung des Flussraums im Süden vor weiterer Verbauung – eine für die Grundeigentümer nachhaltige Entscheidung.

Stadtbereich am meisten gefährdet. Die größte Gefahr und

entsprechend den größten Handlungsbedarf sehen die Techniker ausgerechnet im Altstadtbereich: „Aus den durchgeführten hydraulischen Simulationen geht hervor, dass die Schwachstellen vorwiegend im Eisackabschnitt zwischen der Brücke Schönruh und dem Zusammenfluss mit der Rienz liegen, die große Überflutungsflächen im Stadtgebiet von Brixen verursachen“. Die einzelnen notwendigen Maßnahmen wurden aufgelistet und priorisiert. So sollten kurzfristig die Ufermauern des Eisacks saniert und teilweise erhöht werden. Vordringlich notwendig sei dies am orografisch linken Ufer der Rienz im gesamten Stadtgebiet und am orografisch linken Bereich des Eisacks vom „Bombenbrückele“ zur Adlerbrücke. 55


Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

Kurzfristig sollten die Ufermauern saniert und teilweise erhöht werden

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Breiteres Eisackbett? Kosten-

intensiver dürfte die Verbreiterung des Eisackbettes sein, die südlich der Acquarena bis zum Zusammenfluss als notwendig erachtet wird, um die Wassermassen eines HQ100-Ereignisses abfließen zu lassen: Die bestehende linke Uferseite sollte dafür etwa drei Meter nach außen verschoben werden. Laut Planunterlagen der Stadtwerke liegen in diesem Bereich aber sämtliche Leitungen,

die verlegt werden müssten; aufgrund dieser Problematik wurde im Bereich südlich der Adlerbrücke eine Auskragung angedacht: Das Flussbett könnte auf beiden Seiten um etwa 1,5 Meter verbreitert werden, wobei die Gehsteige nachträglich oberhalb des Flussbettes angebracht werden könnten – eine aufwändige Variante, die aber das Stadtbild nicht maßgeblich verändern würde. „Dies ist aber

nur ein angedachter Vorschlag“, sagt Alexander Pramstraller vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung, „in den nächsten zwei Jahren werden wir zu diesem Vorhaben einen europaweiten Wettbewerb ausschreiben“. Ebenfalls sinnvoll sei die Erhöhung der Ufermauern: Dort, wo die Ufermauern weniger als einen Meter hoch sind, sollte man auf dieses Maß erhöhen. Kritischer gesehen wurde eine Anpassung

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der Adlerbrücke: Um zu vermeiden, dass die Brücke bei großen Wassermassen ein Hindernis darstellt, wird der Umbau zu einer Hubbrücke vorgeschlagen. Zusammenfassend werden die Kosten für die Instandhaltung und Erhöhung der Ufermauern, die Verbreiterung des Eisackbettes, die Adaptierung der Adlerbrücke und Maßnahmen beim Schaldererbach auf etwa 16 Millionen Euro geschätzt; ihre Umsetzung ist laut Experten unabdingbar, wenngleich die Eingriffe auch das Stadtbild in Mitleidenschaft ziehen könnten. Etwas weniger, rund 12 Millionen Euro, werden die Kosten für Maßnahmen im Bereich der Retentionsräume geschätzt. Von den 50 Hektar an bisher vorhandenen Überflutungsflächen in der Millander Au, der Schrambacher Au und nördlich des Klammwirts werden etwa acht Hektar für technische Maßnahmen gebraucht. Das bedeutet, dass die Flussbette an diesen drei Stellen erweitert und, um einen Synergieeffekt zu erzielen, zu kleinen Naherholungszonen ausgebaut werden sollten. Die landwirtschaftliche Nutzung wäre

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es sein, so die Überlegung eines Besuchers im Flussraum-Forum, dass man anstatt dessen nicht alle Energie in die Adaptierung des Stausees in Franzensfeste stecke, wo durch eine Entfernung des im Laufe der Jahre angesammelten Schwemm-Materials 2,2 Millionen Kubikmeter potentielles Volumen zusätzlich zur Verfügung stünden. Im Verhältnis dazu „sind die 100.000 Kubikmeter im Riggertal ein Klacks“.

Rückhaltevolumen im Norden muss erweitert werden. Auch

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demnach nur mehr in den restlichen 42 Hektar möglich. Die Ausweisung als Retentionsraum wird zudem wahrscheinlich ein striktes Bauverbot nach sich ziehen. Als Alternative dazu bestünde die Möglichkeit der generellen Absenkung der entsprechenden Flächen, wodurch diese zwar weiterhin landwirtschaftlich nutzbar, die Überflutungshäufigkeit aber markant ansteigen würde und der Synergieeffekt mit dem Bereich Naherholung abhanden käme.

Bogenmauer im Riggertal? Wä-

re es aber nicht einfacher, das Wasser im Norden von der Stadt fernzuhalten, indem man in den beiden Stauseen in Mühlbach und Franzensfeste genügend Stauvolumen für ein HQ100-Ereignis vorsieht? „Nein“, sagt der Direktor der Abteilung Wasserschutzbauten im Land, Rudolf Pollinger, auf Anfrage. „Die Maßnahmen in der Stadt sind auf jeden Fall notwendig, vor allem die Beseitigung des Nadelöhrs Adlerbrücke. Alle Maßnahmen nördlich von Brixen gelten als zusätzliche Optionen“. Gemeint sind damit Großmaßnahmen zum Hochwasserrückhalt, die durch „bauliche und betriebliche Anpassungen der Talsperren Franzensfeste und Mühlbach“ geschaffen werden. Zusätzlich ist im Riggertal, auf der Höhe der Brücke zum Vorderriggerhof, eine zehn Meter hohe Bogenmauer angedacht, die im Extremfall als Talsperre rund 100.000 Kubikmeter Wassermassen zurückhalten könnte. Diese Maßnahme ist nicht unumstritten in Anbetracht des landschaftlichen Eingriffs und der derzeit grob geschätzten Kosten von rund sieben Millionen Euro. Wie kann

Matthias Platzer vom technischen Büro ARE hält fest, dass dies keine Entweder-oder-Fragestellung sei, die Maßnahmen vielmehr immer in Ergänzung zueinander stünden. Der Stausee von Mühlbach böte ein signifikantes Rückhaltepotential, das es auch auszuschöpfen gilt. In Franzensfeste aber steht man vor dem Problem, dass der Stausee zwar ein gewisses Volumenpotential hat, aber andere wichtige Voraussetzungen als HochwasserRückstaubecken fehlen. So ist der aktuelle Grundablass für die präventive Entleerung des Beckens etwa deutlich zu niedrig. Eine entsprechende Adaptierung würde sehr weitreichende Eingriffe mit derzeit schwer kalkulierbaren Kosten zur Folge haben, weshalb dies lediglich als „langfristig realisierbare Option“ zu betrachten sei. Flussraum-Experte Klaus Michor betont, dass die Erweiterung des „Rückhaltevolumens im Norden von Brixen in jedem Fall sehr sehr wichtig ist“, weshalb man die Möglichkeiten Riggertal und Stauseen nochmal sehr genau analysieren werde. Dies hoffen auch zahlreiche Lokalpolitiker wie der Vahrner Bürgermeister Andreas Schatzer, der die Bogensperre im Riggertal „der Sicherheit wegen“ in letzter Konsequenz akzeptieren könnte, aber sich „über den massiven landschaftlichen Eingriff“ alles andere als begeistert zeigte.

Folgen für urbanistische Entscheidungen. Indirekt wird das

Flussraum-Forum auch Folgen auf die Stadtentwicklung haben: So wurden, wie bereits im „Brixner“ 259 erläutert, im Stadtgebiet rote, blaue und gelbe Gefahrenzonen definiert. Die Gemeindeverwaltung wird sich zum Beispiel schwer tun, in einer dieser Zonen den Bau eines neuen Gebäudes zu genehmigen – wenn der Bauherr nicht vorher durch geeignete Maßnahmen die Zone sozusagen „aufbessert“. Was auf den ersten

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Rudolf Pollinger: „Brixen ist die am meisten gefährdete Stadt Südtirol“

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Blick als bürokratische Schikane gesehen werden könnte, geschieht in erster Linie im Interesse des Bauherrn: Er wird „zwangsverpflichtet“, für die Sicherheit seines eigenen Gebäudes zu sorgen. Allerdings sind die Gefahrenzonen mit jeder abgeschlossenen Maßnahme neu zu definieren: Was sich heute noch in einer roten Zone

befindet, kann nach geeigneten Maßnahmen morgen bereits als gefahrenlos eingestuft werden. Weit weniger kontrovers als der Bereich Sicherheit wurden beim Flussraumforum die Maßnahmen für die Bereiche Ökologie und Naherholung diskutiert. Wer kann sich schon gegen eine Renaturierung der Flüsse und Bäche und gegen neue Zonen für die Naherholung aussprechen, möchte man spontan meinen? Aber natürlich gibt es auch hier signifikante Interessenskonflikte, vorab mit der Energiewirtschaft und den Grundbesitzern. So wird aus ökologischer Sicht seit langem schon auf die so genannte Schwall-Sunk-Problematik verwiesen: Die Strom-Produktion verursacht täglich extreme, künstliche Wasserstandsschwankungen. Dies liegt daran, dass Strom bevorzugt zu Tageszeiten produziert wird, an denen die Nachfrage und folglich die Strompreise am höchsten sind. Wenn mehr Strom produziert wird – zum Beispiel zur Mittagszeit – fließt mehr Wasser durch die Turbinen in Eisack und Rienz. Umgekehrt produzieren die Kraftwerke bei

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geringerer Nachfrage nur wenig Strom und halten das Wasser in den Stauseen zurück. Dadurch sinkt der Wasserpegel beträchtlich. Diese unterschiedlich intensive Wasserführung verursacht große ökologische Probleme in den Flussläufen. Entsprechend notwendige Maßnahmen können nur und müssen in Zusammenarbeit mit der Energiewirtschaft gesetzt werden. In beiden Flussläufen wurden weiters als wichtige Maßnahmen strukturelle Verbesserungen der Flussbette genannt, in der Rienz auch der Eintrag von Substrat aus dem Stausee von Mühlbach. Weitere Einzelmaßnahmen betreffen die Umgestaltung der Sohlrampe bei der Acquarena, die Aufweitung des Flussbettes in Milland, bei Schrambach und nördlich des Klammwirts, ferner die Renaturierung des Feldererbaches sowie die Neugestaltung diverser Zubringermündungen. Letztlich wurde empfohlen, die gesamte Rienzschlucht unter Naturschutz zu stellen, da sie einen für unsere Zone einmalig naturbelassenen Flussabschnitt darstelle.

Flussbereiche als Naherholungszonen. Dass die Flüsse

und Bäche als Orte und Oasen der Naherholung geradezu einen Boom erfahren, wurde im Rahmen des Projekts vielfach betont und anhand zahlreicher Beispiele aus dem In- und Ausland illustriert. Vier Kernbereiche umfasst der Themenkomplex der Naherholung im entsprechenden Maßnahmenbündel: die Schaffung von Wassererlebnisbereichen nördlich wie südlich von Brixen, die Errichtung von Informationstafeln und Plattformen als Schnittstelle zwischen Erholung und Wissen, ferner die Realisierung von Einzelmaßnahmen wie zum Beispiel eine „stehende Welle“ bei der Unterdrittelbrücke und letztlich die Aufforderung, das Thema Flussraum bei der Planung der Zonen Priel, Rappanlagen, Fischzucht sowie Hofburggarten als integrativen Bestandteil mitzudenken. Für all diese Vorschläge konnten zum Kostenrahmen noch keinerlei gesicherte Information gegeben werden – zu sehr hängen diese von Form und Umfang der jeweiligen Projekte ab. Aber, so der Grundgedanken des Flussraumforums, ökologische sowie Maßnahmen zur Naherholung sollten immer im Sinne von Synergien mitgedacht, mitgeplant und folglich auch mitrealisiert werden.

Ein hehres Ziel und eine gute Strategie, und die Projektverantwortlichen wurden nicht müde zu betonen, dass die Prioritäten aller Bereiche untereinander abgestimmt und gemeinsam projektiert werden sollen. „Die Basisfinanzierung der Maßnahmen soll über den Rahmen bestehender Gesetze gedeckt werden“, so Direktor Rudolf Pollinger. Dies wären vordergründig das Gesetz zum Hochwasser- und zum Zivilschutz.

Finanzierung über Sonderschienen? Ohne zusätzliche Sonder-

schienen bei der Finanzierung indes ist die Realisierung des gesamten Maßnahmenbündels kaum denkbar. Dazu zählen diverse Programme auf nationaler Ebene wie auch auf Ebene der Regionalentwicklung der Europäischen Union. Pramstraller sagt, dass man auf jeden Fall versuchen werde, EU-Gelder für dieses Projekt zu bekommen – angedacht seien insgesamt etwa 40 Millionen Euro. Was aber bleibt vom Gesamtpaket, wenn die vollständige Finanzierung nicht gesichert werden kann? Es ist in der Tat kaum vorstellbar, dass Wassererlebnisbereiche oder ähnliche Ideen realisiert werden, bevor nicht die zentralen sicherheitstechnischen Maßnahmen unter Dach und Fach sind. Dass hierin die allerhöchste Priorität liegt, zumal für die Sicherheit der Brixner Altstadt, wurde im Laufe des Projekts fortwährend betont. So versuchten Pollinger und sein Ressortkollege Pramstraller sowie Brixens Bürgermeister Albert Pürgstaller vor kurzem auch, Landeshauptmann Luis Durnwalder von der dringenden Notwendigkeit dieser Maßnahmen zu überzeugen – mit dem vorläufigen Ergebnis, dass man rund eine Million Euro an Mittel der Wildbachverbauung für erste Sofortmaßnahmen und die ersten weiterführenden Planungen verwenden wird. Ein erster Schritt, aber auch nicht mehr. Bürgermeister Albert Pürgstaller rechnet mit einer Realisierungszeit von mindestens zehn Jahren für das gesamte Maßnahmenpaket – vorausgesetzt, die Mittel dafür lassen sich finden. Neben den vorläufigen Unsicherheiten finanzieller Natur müssen laut Pollinger aber auch andere Details geklärt werden. Mehrere zentrale Aufgabenstellungen sieht er für eine erfolgreiche Weiterführung des Vorhabens. Neben der Gesamtkoordination, die bisher


von der Projektsteuerungsgruppe erledigt wurde, muss auch eine zentrale Stabstelle für die Organisation installiert werden. Letztere könnte laut Pollinger vorübergehend für drei Jahre die Abteilung Wasserschutzbauten übernehmen. Letztlich und für eine breite Akzeptanz der Vorhaben nicht zu unterschätzen sind die Fortführung intensiver Informations- und Kommunikationsmaßnahmen zwischen Land, Gemeinden und Bevölkerung. Obgleich das EU-Projekt formal bereits abgeschlossen ist, laufen schon die Vorbereitungen für das kommende Treffen aller Projektbeteiligten, das Mitte Dezember stattfinden wird. Mit diesem will man nun endgültig Phase zwei einläuten: die Planung und Umsetzung der prioritären Maßnahmen – damit Studien nicht nur Studien bleiben und die Hochwassersicherheit entscheidend verbessert wird.

ingo.dejaco@brixner.info willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info Maßnahmen im Bereich Hochwasserschutz Städtebauliche Maßnahmen: - Sanierung Ufermauern - Erhöhung Ufermauern - Verbreiterung des Eisackflussbettes - Adaptierung Adlerbrücke - Hochwasserschutz Schaldererbach Kosten: ca. 16 Mio. Euro

Maßnahmen im Zivilschutz: - Notfallplan Hochwasser - Bauberatungen und Öffentlichkeitsarbeit - Schlauchsysteme, Sandsackabfüllmaschine, Schmutzwasserpumpen Kosten: ca. 500.000 Euro

Kompensationsmaßnahmen – Retention: Insgesamt sind heute ca. 50 Hektar Überflutungsflächen südlich von Brixen vorhanden - Aufweitung Millander Au - Aufweitung Schrambacher Au - Aufweitung nördlich Klammwirt Kosten: ca. 12 Mio Euro (für direkte Maßnahmen auf ca. 8 Hektar)

Raumsicherung Hochwasserschutz: - Sicherung noch nicht bebauter Retentionsräume - Natürlicher Hochwasserrückhalt

Zusätzliche Großmaßnahmen für Extremereignisse: - Hochwasserrückhalt Riggertal - Adaptierung Stausee Mühlbach - Adaptierung Stausee Franzensfeste Kosten (nur Riggertal): ca. 7 Mio. Euro

Maßnahmen im Bereich Naherholung: - Gestaltung Wassererlebnisbereiche - Infopoints - Stadtentwicklung - Stehende Welle - Entfernen von Gefahrenstellen im Fluss - Biotopvernetzung - Erhaltung Trittsteinbiotop - Monitoring der ökologischen Entwicklung

Maßnahmen im Bereich Ökologie: - Umgestaltung der Sohlschwelle - Strukturverbesserung - Gestaltung Zubringermündungen - Anpassung Schwall/Sunk & Restwassermenge - Renaturierung Felderer Bach - Substrateintrag Rienz - Unterschutzstellung Rienzschlucht/ Lasankenbach Zivilschutzmaßnahmen: - Frühwarnsystem / Hochwasservorhersage - Schlauchsysteme / Sandsackabfüllanlage / mobile Schmutzwasserpumpen - Wasserentnahme Feuerwehr - Information der Öffentlichkeit, Bauberatung - Öffentlichkeitsarbeit (Übungen, Messe für Artikel)

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Interview

Wirtschaft & Umwelt

„Die Zukunft immer im Blick“ RICHARD PIOCK, seit 27 Jahren Generaldirektor des Brixner Traditionsunternehmens Durst, erzählt anlässlich des 75-Jahr-Firmenjubiläums im Interview mit dem „Brixner“ von Höhen und Tiefen der Firmengeschichte, spannenden Zukunftsaussichten – und warum die Südtiroler Wirtschaftspolitik versagt hat. Herr Piock, im Zuge der Recherche für dieses Interview bin ich auf dem Videoportal youtube auf ein Interview mit Ihnen gestoßen, in dem Sie in Zusammenhang mit der Firma Durst den Begriff Demut gebrauchen. Ist die Durst ein demütiges Unternehmen? RICHARD PIOCK: Wir versuchen zumindest, demütig zu sein, weil man als Produzent einen Dienst am Kunden erweist und eine Dienstleistung in Form eines Produktes erstellt. Damit ist man

immer auf das Wohlwollen des Kunden angewiesen. Ich sage unseren Mitarbeitern immer wieder, dass ihre Gehälter nicht vom Lohnbüro oder von mir bezahlt werden, sondern vom Kunden. Insofern sind die Mitarbeiter angehalten, immer einen Mehrwert für den zufriedenen Kunden zu erbringen. Zudem steckt im Wort Demut auch das Wort Mut. Im Gegensatz zu anderen inzwischen teilweise nicht mehr existenten Weltfirmen, die im Bereich Fotografie gearbeitet haben, ist

Durst heute lebendiger denn je. Wie haben Sie das geschafft? Ich glaube, dass wir es geschafft haben, indem wir die Entwicklung vorausgesehen und uns nicht auf bereits Errungenem ausgeruht haben. In den Krisenjahren Anfang bis Mitte der Achtziger hat man sich darauf berufen, der Weltmarktführer im Bereich der Vergrößerungsgeräte zu sein, und man hat gemeint, deshalb könne der Durst eh nichts passieren. Dieser Irrglaube hat das Unternehmen in eine bedrohliche Schieflage

gebracht, aber wohl gleichzeitig auch schockartig zur Erkenntnis verholfen, dass man immer wachsam sein muss, welche neuen Trends sich ergeben, denen man dann folgen muss. Wir haben den Bereich Fotografie inzwischen schon lange verlassen, sind über den grafischen Druck mittlerweile im industriellen Druck angelangt, beschäftigen uns bereits mit dem nächsten spannenden Thema der Oberflächenfunktionalisierung. Wir wissen: Print wird immer weniger werden, es wird immer mehr Bildschirme geben. Man

mediengestalter gesucht! m/w Diese interessante und äußerst kreative Tätigkeit setzt gute Kenntnisse am mac voraus und Sicherheit in den gängigen Graphik- bzw. DTP-Programmen wie Photoshop, Illustrator und InDesign. In enger Zusammenarbeit mit unseren werbeberatern entwickeln Sie unter anderem Layouts für Zeitschriften, Broschüren, Anzeigen und werbemittel. wenn Sie über Flexibilität, Teamgeist und Eigeninitiative verfügen, ist Ihre Bewerbung bei uns an der richtigen Stelle. Lust auf neue Herausforderungen? Tel. 0472 060 200 · Brixmedia GmbH · Brennerstraße 28, Brixen · office@brixmedia.it willkommen im team!

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Foto: Oskar Zingerle

„Das Leben wird in Zukunft sehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein mit einer Menge Alternativtechnologien im Bereich Energie“ _ Richard Piock

wird immer weniger auf Plakaten werben, sondern stattdessen wird das Produkt samt Verpackung selbst zum Werbeträger. Das Meistern der angesprochenen Krise war aus heutiger Sicher eine große Leistung. Wo liegt das Erfolgsgeheimnis? Wenn man einen Vergleich zur Medizin macht, war die Durst zur damaligen Zeit ein akut lebensbedrohter Intensivpatient und musste in einer Notoperation gerettet werden. Man hatte damals zu wenig beachtet, dass Fotografie

dass beispielsweise bisher im Amateurbereich verlustbringende Geräte gepusht worden sind – ganz nach dem Motto: Die Menge macht’s. Ich habe dann ab 1986 vom Amateur- in den Fachbereich umgestellt, wo man zwar kleinere Stückzahlen produziert, aber dafür mehr Gewinn generiert. Sind Sie ein Rechner? Nein. Ich glaube, was der Aktionär an mir schätzt, ist, dass ich ein sehr detailliert planender Stratege bin. Wenn Sie planen und strategisch denken, müssen Sie sich

Nein, eigentlich war es anders. Die Firma Durst Fabbrica Macchine Fotografiche wurde von Luis und Heinrich Oberrauch gegründet. Die Gebrüder Durst waren lediglich in der Entwicklung tätig und hatten einen Provisionsvertrag auf den Verkauf ihrer Geräte. Erstaunlich, dass die Familie Oberrauch trotzdem den Namen Durst für ihr Unternehmen auswählte ... Das ist darauf zurückzuführen, dass sich der Name als Marke bereits etabliert hatte. Julius und Gilbert hatten schon einige Jahre zuvor mit

„Nur das Wissen seiner Mitarbeiter bringt ein Unternehmen wirklich weiter“_ Richard Piock von anderen Freizeitbeschäftigungen Konkurrenz bekommen hatte. Sport im Freien hat das Alchemistentum in der Dunkelkammer abgelöst, Farbfotografie die Schwarz-Weiß-Fotografie. Aber jede Krise beinhaltet auch eine Chance, und daher habe ich damals beispielsweise ein Kostenrechnungssystem etabliert, um verlässliche Entscheidungsgrundlagen zu bekommen. Wir konnten dadurch feststellen, in welchen Bereichen tatsächlich Gewinne gemacht wurden und

selbst gut kennen. Sie müssen gut rechnen können, und sie müssen den Markt, gut kennen. Ich setze mich intensiv mit der Zukunft auseinander und rechne mir dann aus, mit welchen Maßnahmen man gute Chancen zur Bewältigung der Zukunft hat. Die Firma Durst ist 75 Jahre alt. Erlauben Sie mir in diesem Zusammenhang einen Blick zurück: 1936 wurde das Unternehmen von Julius und Gilbert Durst gegründet ...

dem Tüfteln begonnen und stellten ihre Geräte in der Herdfabrik Kapferer her. Es gibt Briefe, in denen sich die Gebrüder über die groben Menschen beklagen, die diese feinmechanischen Teile herstellen, über den Schmutz in der Fabrik. Jedenfalls wurden die Kameras und vor allem Druckmaschinen für Postkarten von Helmuth Lutteri italienweit vertrieben. Es gab also bereits einen bestimmten Bekanntheitsgrad, weshalb der Name Durst wohl auch weiterverwendet worden war.

Warum haben die Gebrüder Oberrauch die Firma Durst seinerzeit eigentlich nicht in Bozen gegründet? Das lag wohl daran, dass die Gebrüder Durst hier in Brixen bereits ausgebildete Leute hatten. Als sie dann in Bozen bei den Unternehmern Oberrauch mit ihren Ideen Anklang gefunden hatten, lag es nahe, die Produktionsstätte in Brixen anzusiedeln. Wie kann man sich das heute vorstellen? Der eine ist Optiker, der andere Ingenieur; beide sehr innovative Tüftler mit einer gewissen neugierigen modernen Denkweise – und das alles in einer absolut klerikal geprägten Kleinstadt. Beide sind ja weitgehend nicht hier aufgewachsen, Gilbert beispielsweise in Innsbruck. Er hatte dort Kontakt zu liberalen Künstlern. Julius war in Konstanz ebenfalls in einem eher liberalen Bereich tätig. Ihr Vater war akademischer Maler, und von ihm haben sie wohl auch diesen künstlerischen Touch mitbekommen und die Experimentierfreude. Sie haben alles Mögliche ausprobiert: vom Raketenbob bis hin zu Küchenmaschinen für die Mutter. In der 30er Jahren produzierte die Durst Kopiermaschinen für 61


Wirtschaft & Umwelt

Das ist sehr bemerkenswert: Die Belichtungsautomatik wurde also in Brixen erfunden ...?

Im Sommer 2010 eröffnete Durst im architektonisch imposanten Bergkristall in Lienz ein neues Forschungszentrum

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Ansichtskarten, aber schon bald kam dann Gil ... Gil war die erste Kamera – abgeleitet vom Namen Gilbert. Die Kamera wurde in fünf Serien zu je 10.000 Stück hergestellt. Sie hatte zwar damals nicht den Namen einer Leica oder Pentacon, war aber qualitativ gleich gut und fand relativ schnell starken Absatz.

Das Nachfolgemodell DuCa hatte eine interessante Form – klein und handlich, fast wie eine Geheimdienstkamera. Auch vom Design her war diese Kamera weit ihrer Zeit voraus; es gab sie in unterschiedlichen Farben mit einem eigenen Etui mit Reißverschluss. Die Denkweise der Durst-Brüder war in diesem Sinn eigentlich vergleichbar mit der heutigen Denkweise

bei Apple: Nicht nur die Funktion ist wichtig, sondern auch das Design. 1966 kam die 6x6-Kamera „66“ mit relativ wenig Bedeutung; dann aber die „Automatica“ mit dem Patent der automatischen Belichtungssteuerung, das später an Agfa für seine Voigtländer-Marke verkauft worden ist. Anschließend hat Agfa das Patent noch einmal für Polaroid lizensiert.

Richtig. Aber noch bemerkenswerter ist ein 1949 eingereichter Patentantrag. Julius Durst hatte die Idee, Bilder zu digitalisieren und per Telefon zu übertragen – im Prinzip ein Vorläufer des Telefax oder des heutigen Internet. Das Ganze wurde über einen Patentanwalt in Genua eingereicht. Dieser schrieb zurück, dass das Patentbüro den Antrag ablehne, weil undenkbare Dinge nicht patentiert würden. Er riet Julius, sich nach Amerika zu wenden, wo die Telekommunikation schon weiter fortgeschritten war. Diese Prozedur hätte allerdings rund 80.000 Lire gekostet. Auf dem Schreiben findet sich ein handschriftlicher Vermerk von Luis Oberrauch: „Viel zu teuer!“. Deshalb wurde der Antrag nicht eingereicht. Nur wenige Jahre später, 1955, taten dies Bell Laboratories mit fast demselben Wortlaut. Eine vertane Chance? Ja, das würde ich meinen. Die Firma wäre wahrscheinlich sehr schnell gewachsen und hätte das

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Schicksal vieler ähnlicher Firmen erlitten, dass sie aufgekauft worden wäre. Mit dem Bau von Vergrößerungsgeräten eroberte Durst dann doch die Position des Weltmarktführers. Die Kameraproduktion hat man 1962 eingestellt: Man hatte vorausgesehen, dass die Japaner den Weltmarkt erobern würden. Also ist die Durst auf Schwarz-WeißVergrößerungsgeräte umgestiegen – und hat auch im Fachbereich sehr große Geräte hergestellt. 1979 hat die Durst mit 111.000 hergestellten Geräten etwa ein Drittel des Gesamtweltmarktes bedient. Um 1976 erfand Durst unter anderem den dichroitischen Filter, was dem Unternehmen den Weg öffnete, um die wahrscheinlich weltweit besten Vergrößerungsgeräte herstellen zu können. In den Kriegszeiten hat man auch für das Militär gearbeitet ... Durst wurde zwangsverpflichtet, für die Messerschmitt-Werke zu arbeiten. Wahrscheinlich hatte damals Gauleiter Hofer gemeldet,

Firma Apple. Auch dort wird man sehen, dass die revolutionären Änderungen ohne den großen Visionär ausbleiben werden. Daraus ergibt sich eigentlich eine entscheidende Frage: Durst hat es auch ohne Julius geschafft, immer wieder neue Visionen zu entwickeln und in vollkommen neue Bereiche vorzudringen. Sind Sie ein Visionär, Herr Piock? Ich glaube, dass ein Stratege ohne Visionen nicht existieren kann. Aber kann es sein, dass ein Stratege die Ideen für technische Innovationen entwickelt? Im Detail nicht, aber ein Stratege, der sich mit Zukunftsszenarien auseinandersetzt, erkennt Problemkreise und sucht dafür Lösungen. Er beschreibt die Problemlösungen, ohne die genauen technischen Details zu definieren, was letztendlich die Aufgabe der Techniker ist. Ich stelle mir immer vor, was in Zukunft toll wäre. Das versuche ich dann meinen Technikern als Idee, als Ziel vorzugeben und bei ihnen einen gewissen Fanatismus zu entwickeln. Zum

Gilbert und Julius Durst waren zwar nicht die Firmengründer, aber neben den Namensgebern auch die Innovatoren und Visionäre des Brixner Weltformat-Unternehmens

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Danach muss man allerdings sehen, ob das Produkt auch wirtschaftlich sinnvoll ist und einen Markt findet ... Das Problem ist, dass eine solche Innovation weder beim Lebensmittelhersteller noch beim Handel Begeisterung hervorrufen wird. Der Hersteller sagt: Je mehr Lebensmittel ich wegwerfe, desto mehr kann ich produzieren. Dem Handel ist es egal, weil die Kosten

„Anfang der Achziger Jahre war die Durst in der Situation eines akut lebensbedrohten Intensivpatienten und musste in einer Notoperation gerettet werden“_ Richard Piock dass das Tätigkeitsfeld der Durst von militärischem Nutzen sein könnte, und so hat man das Unternehmen gezwungen, beispielsweise Luftbildkameras herzustellen, aber auch einfache Bolzen und anderes mehr. Insgesamt war dies insofern positiv, weil rund 80 bis 100 Brixner dadurch nicht einrücken mussten. Damit sind sie dem Kriegsdienst und auch dem möglichen Tod entronnen. Dann ein erster großer Tiefschlag: Julius Durst, der Kreative, starb 1964 bei einem Autounfall in Wörgl. Der Tod von Julius hat die Entwicklung der Durst gehemmt, kein Zweifel. Man hat die Produkte weiter verbessert, aber es hat keine innovativ-revolutionären Änderungen mehr gegeben. Julius hatte die Firma Durst geprägt, vielleicht ähnlich wie Steve Jobs die

Beispiel ärgert es mich unendlich, dass heute tagtäglich so viele Lebensmittel weggeworfen werden, dass die Stadt Graz davon leben könnte – nur weil ein festes Verfallsdatum auf der Packung steht, obwohl das Nahrungsmittel meist noch vollkommen unbedenklich ist. Wir träumen als Vision ein dynamisches Verfallsdatum. Zum Beispiel könnten in die Verpackung integrierte Biosensoren das Vorkommen bestimmter Gase messen und so ein Verfallsdatum anzeigen, das möglicherweise sechs Wochen länger als das fixe ist. Damit haben wir die Chance, Lebensmittel noch zu konsumieren anstatt sie wegzuwerfen, während anderswo jeden Tag tausende Kinder an Hunger sterben müssen. Mit solchen Problemstellungen gehen wir zu unseren Technikern und beauftragen sie, mit der Unterstützung von Biochemikern und Molekularbiologen nach Lösungen zu forschen.

im Preis ohnehin eingerechnet sind. Nur die Gesellschaft als Ganzes hätte also ein Interesse an so einer Innovation. Also muss der Gesetzgeber regulierend eingreifen. Ist die Vision einer Eigenverantwortung der Unternehmen eine naive Vorstellung? Ja, bei den großen Konzernen können Sie den Begriff Eigenverantwortung glatt vergessen. Wie weit ist der Entwicklungsstand beim dynamischen Verfallsdatum? Wir sind dabei, über sich verfärbende Biosensoren Schimmelpilze zu detektieren. Dadurch kann man beispielsweise verhindern, dass der Konsument Produkte kauft, die bereits bedenklich sind. Andererseits kann man das Verfallsdatum bei guter

Lagerung auch über die bisher übliche Haltbarkeit verlängern. Das Problem besteht derzeit noch in der Haltbarkeit der Biosensoren. Es werden sieben verschiedene Enzyme übereinander geschichtet. Diese haben allerdings eine Lebensdauer von lediglich drei Wochen – und selbst das nur bei 23 Grad Celsius. Jetzt müssen wir versuchen, diese Probleme zu beheben, die Idee zu perfektionieren.

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75 Jahre Durst Das Unternehmen Durst wurde 1936 als „Durst Fabbrica Macchine Fotografici“ von den Brüdern Luis und Heinrich Oberrauch gegründet. Die beiden „Masterminds“ Julius und Gilbert Durst waren nie an der Durst beteiligt, sondern hatten einen Vertrag der Entwicklung und einen Provisionsvertrag auf die verkauften Geräte. Seit 75 Jahren bietet Durst innovativste Systemlösungen für die Reproduktion von Bildern an – weltweit. Hoch spezialisierte Individual-Lösungen für die digitale Bildbearbeitung im professionellen Foto- und Printbereich sowie optimale Komplett-Systeme für Fachlabors und Amateuranwender aus dem Hause Durst brachten der Fotografie die Innovationen, die heute Alltäglichkeit sind – zum Beispiel die Lichtblendenautomatik oder den Autofokus. Derzeit verkauft Durst mit großem Erfolg Großflächendruckmaschinen, aber auch Geräte für Textil-, Holz- und Keramikdruck. Derzeit forscht Durst intensiv an der Funktionalisierung von Oberflächen – zum Beispiel „intelligente“ Verpackungen von Lebensmitteln. Generaldirektor Richard Piock wurde 1984, in einer schweren Krise, als Sanierer zu Durst geholt und übernahm zwei Jahre später die Geschäftsführung. Er führt das Unternehmen seit nunmehr 27 Jahren.

Ist das nicht ein völlig fremder Bereich im Vergleich zur bisherigen Tätigkeit der Durst? Nein, nicht wirklich. Wir bauen ja heute schon Maschinen für den Druck von Etiketten und Verpackungen. Die Verpackung soll lediglich intelligent gemacht werden. Immer mehr Dinge werden in Zukunft eine Funktion übernehmen – heute sind es bereits

verschiedene Kleidungsstücke, morgen sagt uns vielleicht die Tapete, wann der Raum gelüftet werden soll. Unsere Vision ist es, alles, was gedruckt wird, mit einer Funktion zu verknüpfen, Oberflächen zu funktionalisieren. Lassen Sie uns also einen Blick in die Zukunft werfen. Wie stellen Sie sich das Leben im Jahr 2025 vor?

Das Leben wird sehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein mit einer Menge Alternativtechnologien im Bereich Energie. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass die Firmen nicht mehr einen großen Fuhrpark haben, sondern vielleicht nur zwei große Autos mit Chauffeur, und die restlichen kleinen Firmenautos sind elektrobetrieben und fast ausschließlich für die Reise zwischen Wohnort und Arbeitsplatz bestimmt. Dort können sie auch aufgeladen werden, denn die Firma erzeugt eigene Energie aus Fassaden- oder Dachpaneelen. Man isst sehr viel bewusster, Lokales und Regionales. Es wird leider Gottes weniger Kinder geben. Die Leute werden immer älter, brauchen immer mehr Ersatzteile, so dass beispielsweise Knochen, Knorpel oder Organe künstlich erzeugt werden. Man wird versuchen, das Leben immer gesünder zu gestalten, beispielsweise über intelligente Kleidung. Weil immer mehr gefälscht wird, spielt Sicherheitstechnik eine ganz große Rolle. Und in all diese Bereiche muss sich Durst als Oberflächenfunktionalisierer begeben.

Das Durst-Forschungszentrum befindet sich in Lienz. Es war eine der größten Sünden der Brixner Gemeindepolitik, dass sie damals nicht die Rahmenbedingungen geschaffen hat, diese Struktur in Brixen zu halten. Ich glaube nicht, dass primär die Gemeinde Brixen versagt hat, sondern eher das Land Südtirol. Die Landesregierung hat mit Forschung und Entwicklung nichts am Hut. In Bozen kommen zuerst Landwirtschaft und Tourismus, dann kommt lange lange nichts. Dann kommt vielleicht das Handwerk, und erst dann die Industrie mit Forschung und Entwicklung. Ich glaube, dass die Politiker immer noch traumatisiert sind von der italienischen Industrieansiedlung in Bozen, ansonsten wäre diese Haltung gegenüber der Industrie nicht zu verstehen. In Brixen ist mit Microtec, Barbieri und Viptronic ein optoelektronischer Cluster aus der Firma Durst heraus entstanden. Die Landesregierung versteht nicht, was Innovationspolitik ist. Das erkennt man beispielsweise auch an den Ausschreibungen

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Foto: Oskar Zingerle

mit sehr kurzen Abgabefristen. Ein Unternehmen hat aber nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt Bedarf nach Innovation, sondern konstant über das ganze Jahr. Die Projekte sind mit 350.000 bis einer Million Euro fixiert. Mit einer Million Euro fängt bei uns ein Innovationsprojekt erst an, und es kostet dann bis zu sieben Millionen Euro. Das Land verlangt überdies, die für das Forschungsprojekt zu tätigenden Einkäufe mit Kostenangeboten und dergleichen zu belegen. Wenn ich ein Projekt beginne, weiß ich aber noch gar nicht, was ich brauche, wann und wie lange ich es brauche, wo ich es kaufen werde und so weiter. Es läuft diesbezüglich also alles in die falsche Richtung, aber die Landespolitiker werden es nie verstehen. Ich habe fünf Jahre versucht, bildend einzuwirken – und es schlussendlich aufgegeben. Also sind wir nach Österreich gegangen, wo Innovation durch die Forschungsförderungsgesellschaft massiv gefördert wird. Man muss auch hier Projekte einreichen, die international von Universitätsprofessoren bewertet werden. Innerhalb eines Monats bekommen Sie dann bereits Bescheid, ob der Antrag angenommen oder abgelehnt worden ist. Man bekommt relativ schnell Fördergeld, kann zwischen verschiedenen Finanzierungsmodellen auswählen und kombinieren. Auch das Vermarkten wird zum Teil noch

zur Verwirklichung dieser Vision schaffen? Die Politik müsste das Studium von Naturwissenschaften stärker fördern. 80 Prozent der Südtiroler studieren leider Wirtschaft, Jus, Germanistik, Soziologie, Psychologie und andere Geisteswissenschaften, aber nur ganz wenige Maschinenbau, Physik, Chemie, Biologie und dergleichen. Wenn jemand so ein Fach studiert, hat er überdies keine Möglichkeiten, im Land zu arbeiten. Also bleibt er häufig in dem Gebiet, wo er studiert hat. Was man mit der EURAC versucht zu machen, ist viel zu theoretisch und viel zu wenig auf praktische Probleme orientiert. Man sollte versuchen, sehr eng mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und der Fraunhofer Gesellschaft zu kooperieren. Man könnte ein Labor, Institut oder Ähnliches hervorbringen, in dem Südtiroler und externe Wissenschaftler im Bereich visuelle Kommunikation oder digitale Bildverarbeitung forschen. Federico Giudiceandrea von der Firma Microtec hat mir kürzlich erklärt, dass das größte Problem der Industriebetriebe in Südtirol im Mangel an Fachkräften bestehe. Wenn man den Spruch „Mitarbeiter und Menschen sind das Kapital einer Firma“ ernst nimmt, dann muss man sich die Frage stellen:

Richard Piock: „Im Gegensatz zu Österreich hat die Südtiroler Landesregierung noch nicht begriffen, was Innovationsförderung eigentlich bedeutet“

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auch von zahlreichen Südtirolern besucht wird, weil die Gewerbeoberschulen in Südtirol viel zu sehr verschult sind. Mit denen kann man nichts anfangen – die Absolventen kommen dann auf die Universität und scheitern.

„Unsere Vision ist ein dynamisches Verfallsdatum, um dadurch die Menge weggeworfener Lebensmittel zu reduzieren“_ Richard Piock berücksichtigt, weil Innovation ja nicht mit der Erfindung eines Produktes aufhört, sondern mit dem „In-den-Markt-bringen“. Das Land Südtirol hätte die Möglichkeit, über das TIS etwas Ähnliches zu kreieren ... Ja, aber es versteift sich auf Bürokratietürme wie den Technologiepark, der ein totaler Nonsens ist, eine Geldverschwendung, die sicher nicht Innovation fördern wird. Es könnte eine Vision sein, Brixen zu DER Forschungs- und Entwicklungszentrale in Südtirol zu machen. Welche Rahmenbedingungen müsste die Politik

Was tun wir eigentlich für unser Kapital? Nur das Wissen seiner Mitarbeiter bringt ein Unternehmen wirklich weiter, und das ist auch einer der Gründe, warum wir nach Lienz gegangen sind. Dort haben wir ein Potenzial an HTL-Absolventen, die selbst in den Werkshallen arbeiten und Geräte assemblieren. Bei uns hat ein Produkt eine Lebensdauer von acht bis neun Monaten. Dieses schnelle Umstellen setzt das Vorhandensein intelligenter Menschen voraus, die selbständig Zusammenhänge erkennen. Diese Kraft haben wir bei uns nur begrenzt zur Verfügung. Servicetechniker beziehen wir fast ausschließlich aus der HTL Anichstraße in Innsbruck, die

Wir hatten fünf oder sechs Absolventen der Chemie-Gewerbeoberschule in Bruneck, die waren leider nicht zu gebrauchen. Dafür ist die Landesregierung verantwortlich. Brixen ist der Durst unendlich dankbar, dass sie am Standort Brixen festhält ... Na ja, von der Dankbarkeit der Stadt haben wir in den letzten Jahrzehnten wenig bemerkt. Die geplante Errichtung eines Fotomuseums zum Beispiel hat die Stadtverwaltung durch den Bau eines sinnlosen Kreisverkehrs versenkt. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Gemeinsamer Wein Die Mitglieder der Weinbaugenossenschaft liefern dem Kloster Neustift ihre Trauben zur Weiterverarbeitung – und dies seit nunmehr 50 Jahren.

Die Entstehung der Weinbaugenossenschaft. Obmann Johann

Baumgartner, Strasser in Neustift, nennt die Gründe, die vor nunmehr 50 Jahren die Bauern zusammengeführt haben: „Im Brixner Raum hatten viele Bauern Rebflächen. Teilweise wurde die Menge selbst verarbeitet, andere haben jährlich einen Abnehmer suchen müssen. Dabei war es schwierig, einen guten Preis zu erzielen.“ Im Etschtal gab es bereits einige Genossenschaften, und so strebte man nach diesem Vorbild eine gemeinsame Genossenschaft aller Eisacktaler Weinbauern an. Einen geeigneten Standort im Bereich der Mahr hatte man bereits ausgemacht, aber dann gründeten Bauern aus Klausen und Umgebung die Eisacktaler Kellerei, ohne die Bauern um Brixen miteinzubeziehen. Also musste man im nördlichen Eisacktal einen neuen Plan entwickeln. Das Kloster Neustift nahm schon zu jener Zeit jährlich von einer Gruppe Bauern die Trauben ab und hatte sich auf dem Weinmarkt einen bekannten Namen für seine Weißweine erarbeitet. Tatsächlich gelang es im Gespräch mit dem damaligen Verwalter, Chorherr Konrad Lechner, eine Zusammenarbeit zwischen den Weinbauern aus Brixen und Umgebung zu beginnen. Das Kloster setzte ein zusätzliches Zeichen

des gegenseitigen Vertrauens und wurde selbst Mitglied der Weinbaugenossenschaft. Man einigte sich auf einen zehnjährigen Liefervertrag, der seither immer erneuert wurde.

Foto: Oskar Zingerle

V

or einiger Zeit feierte die Weinbaugenossenschaft ihr 50-jähriges Bestehen: Es handelt sich dabei um einen Zusammenschluss von Bauern aus Neustift, Vahrn, Raas, Kranebitt, Tils, Gummer und anderer kleiner Fraktionen von Brixen, die ihre Trauben alljährlich an das Kloster Neustift liefern. Die Weinbaugenossenschaft ist eine Genossenschaft der besonderen Art: Sie verfügt über keine eigene Infrastruktur, hat keine Abfüllanlage und keinen Keller, denn all das ist Eigentum des Klosters Neustift. Dieses nimmt die Trauben ab, die von Kellermeister Celestino Lucin zu Wein verarbeitet werden.

Wachsende Anbaufläche. Die

Preise für die angelieferten Trauben werden jährlich zwischen der Genossenschaft und dem Kloster neu verhandelt. Derzeit hat die Genossenschaft 51 Mitglieder, deren Anbaufläche etwa 60 Hektar beträgt. Es werden nur weiße Sorten wie Kerner, dessen Menge in den letzten Jahren stark angewachsen ist, sowie Sylvaner, Gewürztraminer, Riesling, Müller Thurgau und Veltliner angebaut. Die Genossenschaftsmitglieder sind verpflichtet, ihre gesamte Menge an das Kloster zu liefern. Sie dürfen nur eine geringe Menge für den Eigenverbrauch behalten oder zu Hause selbst zu Wein weiterverarbeiten, falls sie einen Buschenschank betreiben. Obwohl seit Anfang der 1990er Jahre mehrere Mitglieder aus der Genossenschaft ausgetreten sind und ihre Trauben selbst zu Wein machen, ist die Anbaufläche der Weinbaugenossenschaft gewachsen. Die vorhandenen Kapazitäten im Kloster Neustift sind mittlerweile völlig ausgeschöpft. „Heuer sind dort wirklich alle Keller bis zum Rand voll“, weiß Obmann Johann Baumgartner.

Johann Baumgartner: „Die Kooperation mit dem Kloster Neustift in der Weinbaugenossenschaft ist eine sehr fruchtbare“ Tatsache: Beim Vergleich der durchschnittlichen Auszahlungspreise aller Genossenschaften im Land kann das Kloster seit Jahren

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eine Position unter den ersten Drei einnehmen. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Die Anforderungen wachsen stetig. Das Kloster Neustift hat

nicht zuletzt durch die gute Arbeit seines Kellermeisters Celestino Lucin seine Position auf dem Weinmarkt gut behaupten und ausbauen können. Damit das so bleibt, ist eine sorgfältige Arbeit auf dem Weinberg unumgänglich. „Die Qualitätsanforderungen an die Weinbauern wachsen ständig“, erklärt Baumgartner. Der Wandel spiegelt sich in allen Bereichen wider: in der Standort- und Sortenwahl, im Pflanzenschutz, in der Dokumentation und vor allem in der Mengenregulierung. Dass der eingeschlagene Weg ein guter ist, zeigt sich nicht zuletzt an einer

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Herbert und Mimi mit ihrem Stück „Trbegeisterten äumeland“

Beim Malen konnte man sich zwischendurch ein wenig entspannen

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Strahlende Kinderaugen Sumsi freute sich schon auf ihre Gäste

Die Raiffeisenkasse Eisacktal hat zum siebten Mal das Fest des beliebten Raiffeisen-Maskottchens „Sumsi“ veranstaltet und dazu die jungen Fans ins Forum Brixen geladen. z Am Samstag, 12. November, lud die Raiffeisenkasse Eisacktal zum siebten Mal in Folge zum großen Fest für junge Sparer ein, das sie jährlich im Rahmen ihres vielfältigen Engagements für Kinder und Jugendliche organisiert. Das Fest

des beliebten Raiffeisen-Maskottchens konnte auch in diesem Jahr wieder über 700 Kinder, Eltern und Freunde ins Forum Brixen locken. Es wurde gebastelt, gemalt, Märchen erzählt und Kindertänze veranstaltet: Ganz

Zuerst holte man sich das neueste Sumsi-T-Shirt ...

... dann ging es zu den Visagistinnen ...

Kurz vor Showbeginn auf der Bühne: Sumsi-Fans mit ihrem Maskottchen

Gebannt lauschten die Kinder der Märchenerzählerin Helene

Auch Bilderbuch-Märchen wurden erzählt

Der Kastanienkönig Manni mit Sumsi und ihren Fans

besonders ließen sich die kleinen Fans in diesem Jahr vom Duo Herbert und Mimi mit ihrem Theaterstück „Träumeland“ begeistern. Zum Abschluss des Nachmittags verköstigte Manni die Kinder mit gebratenen Kastanien.

... und auch die Fingernägel wurden hübsch bemalt!

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Info-Abend zur Seilbahn z Wie bereits mehrfach angekündigt, wird der für Mobilität zuständige Landesrat Thomas Widmann Mitte Jänner die Studie zur Entscheidungshilfe des Standortes der Talstation für die angedachte Seilbahn Brixen-St. Andrä in Brixen präsentieren. Bekanntlich hat eine Arbeitsgruppe in einem aufwändigen Verfahren die sieben Standorte analysiert und bewertet; aus dieser

Analyse gingen zwei knapp beieinander liegende Favoriten und eine zusätzliche Alternativlösung hervor. Nun wollen Landesrat und Gemeindeverwaltung die Meinung der Bevölkerung zu diesem für Brixen bahnbrechenden Projekt erfahren, denn „diese Vision lässt sich nur realisieren, wenn wir spüren, dass die Bevölkerung dafür Begeisterung entwickelt“, sagt Bürgermeister

Albert Pürgstaller. Ziel der Veranstaltung ist demnach einerseits die Information zum aktuellen Stand der Dinge und andererseits

W&U

das Aufsaugen der Stimmung im Publikum. Die Informationsveranstaltung ist für den Abend des 11. Jänner geplant. wv

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Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

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Neue Parkplätze für die Talstation Plose z Derzeit laufen die Arbeiten für den Bau von 350 Parkplätzen an der Talstation der Kabinenbahn Plose in St. Andrä auf Hochtouren. Bis Weihnachten sollen auf einer etwa ein Hektar großen Fläche oberhalb des Restaurants Plosestodl die neuen kostenlosen Parkterrassen entstehen. „Dieser Schritt bedeutet eine BeinaheVerdoppelung der bereits vorhandenen Parkmöglichkeiten. Wir schaffen somit zuverlässige Abstellplätze, die bei jeder Witterung genutzt werden können“,

kurz

notiert

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so Alessandro Marzola, Geschäftsführer der Plose Ski AG und Betreiber der neuen Parkplätze. Bisher standen den Besuchern rund 400 reguläre Parkplätze zur Verfügung. Die 150 Parkplätze in der Wiese vor der Talstation entfallen in Zukunft, dafür verkehrt an Spitzentagen ein Shuttle-Bus Richtung Afers zum Parkplatz Lafoa. Wurde die Lafoa-Wiese in der letzten Wintersaison noch an 15 Tagen in Anspruch genommen, so geht Marzola davon aus, dass dies in der kommenden Saison

Das Unternehmen Frener & Reifer öffnete bei der Herbstveranstaltung des Bezirks Eisack- und Wipptal im Unternehmerverband Südtirol seine Tore: Georg Frener und Michael Reifer berichteten über die Arbeit als Unternehmer. Weiters stand eine Führung durch die Werkshalle auf dem Programm.

nur noch an einzelnen Tagen erforderlich sein wird. Neben dem erhöhten Parkplatzangebot bleibt im kommenden Winter das Angebot des kostenlosen Skibusses

von Brixen, Vahrn, Natz-Schabs und Lüsen bis zur Talstation der Kabinenbahn Plose weiterhin in gewohnter Weise bestehen. ab

Die Gemeindepolizei Brixen hat Fahrräder, die seit langer Zeit verlassen dastehen, entfernt. Die brauchbaren Fahrräder werden für ein Jahr im Magazin der Gemeindepolizei aufbewahrt; sollte sich kein Eigentümer melden, werden die Räder bei der alljährlichen Versteigerung veräußert.

Das Südtiroler Kinderdorf bietet wieder Weihnachtskarten mit Motiven von Südtiroler Künstlern an. Die Karten können direkt beim Kinderdorf (www.kinderdorf.it) bestellt werden; Bestellformulare sind auch in den Filialen der Raiffeisenkassen erhältlich.


STADTGEHEIMNISSE Was befand sich früher im Schulkomplex in der Dantestraße?

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Adventsmarkt in Stufels Dort, wo sich heute die Schüler der Grundschule „Vinzenz Goller“ und der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ tummeln, befand sich die „Kaiser-Karl-Artilleriekaserne“. Der Kasernenkomplex bestand aus 16 Gebäuden und wurde in den Jahren 1912 und 1913 errichtet – eines der größten Bauvorhaben in der Geschichte der Stadt, das rund zwei Jahre andauerte. Zeitgleich mit der Errichtung der Kaserne wurde das neue Gebirgsartillerie-Regiment unter dem Kommando von Oberstleutnant Franz Dobner von Dobenau aufgestellt; es blieb aber nur knapp ein Jahr in dieser Kaserne untergebracht, da es im Sommer 1914 an die serbische Front ausrückte. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm das italienische Militär die Kaserne. Im Jahr 1952 wurden die beiden Hauptgebäude der Kaserne in der heutigen Dantestraße als Schule umgebaut, die restlichen Gebäude des einstigen Kasernenkomplexes wurden abgerissen. Quelle: Geschichtsparcours Brixen-Vahrn-Franzensfeste Anregungen: redaktion@brixner.info

z Stufels ist im Stadtbild von Brixen ein historisches Kleinod, befindet sich aber seit Jahren im Dornröschenschlaf – aus dem es nun langsam erwacht. Die Stadtverwaltung hat Assessorin Elda Letrari Cimadom den Auftrag erteilt, einen Plan zur Aufwertung von Stufels auszuarbeiten. Einige Stufler haben diese Idee sofort aufgegriffen und das Komitee „Dandelion – Ideen und Kultur in Stufels“ gegründet. Deren Mitglieder machten sich Gedanken, welche Initiativen in Stufels sinnvoll und machbar wären. „Stufels braucht eine eigene Identität, die einerseits an Brixen optisch und organisatorisch angegliedert wird, aber trotzdem seine Originalität und Einzigartigkeit bewahrt“, so Evelyn Harrasser vom Komitee Dandelion. Der Stadtteil solle zwar belebt werden, aber auf eine für

Stufels charakteristische Weise und mit Rücksicht auf die darin lebenden Menschen. Eine erste Initiative in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Brixen ist nun die Abhaltung eines kleinen Adventmarktes, der in der Stufler Gasse, der Unteren Schutzengelgasse bis zum Ende der Unterdrittelgasse abgehalten wird. Kunsthandwerker aus Brixen und Umgebung sowie Produzenten von heimischen Produkten werden hierbei ihre Werke und Waren anbieten, ebenso beteiligen sich verschiedene soziale und kulturelle Vereine aus Brixen wie beispielsweise die Südtiroler Krebshilfe oder der neu gegründete Verein „StoffArt“. Der Stufler Adventmarkt findet an den Wochenenden und Feiertagen im Dezember statt, also am 3., 4., 8., 9., 10., 17. und 18. Dezember jeweils von 10 bis 17 Uhr. db

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Aus für Gratisparkplatz z Seit Februar 2008 war das Parken auf dem AcquarenaParkplatz in der Zone Priel samstags von 8.30 bis 18.30 Uhr kostenfrei – nun hat der Stadtrat diesen Beschluss revidiert. Das freie Parken am Samstag war vor vier Jahren vehement von den Brixner Kaufleuten gefordert worden, die damit einen Anreiz schaffen wollten, die Stadt zu besuchen. Die Folge war allerdings, dass der Parkplatz meist schon um 9 Uhr früh vollbesetzt war und viele Besucher der Stadt gar keinen Parkplatz mehr fanden. „Es war in der Tat das reinste Chaos“, sagt Gernot Wieland, Vize-Kommandant der Brixner Stadtpolizei. Laut Beschluss Nr. 482 vom 26. Oktober 2011 wird dem entsprechend „die Gebührenpflicht wieder eingeführt“ – und zwar ab 3. Dezember 2011. In der SVP-Fraktion wird seit Monaten diskutiert, ob die Gemeinde beschließen soll, dass die ersten 30 Minuten oder gar

die erste Stunde kostenfrei geparkt werden kann – ein sympathischer kleiner Willkommensgruß für alle Besucher der Altstadt. Eine Entscheidung darüber ist allerdings noch nicht gefallen: „Uns fehlen noch die Berechnungen, wie hoch die Mindereinnahmen in einem

solchen Fall wären“, sagt Bürgermeister Albert Pürgstaller. Durch den „freien Samstag“ sind der Stadt jährlich etwa 100.000 Euro entgangen. Viel wichtiger wäre allerdings, das Parkgebührensystem wieder umzustellen: Derzeit ist die Gemeinde durch einen Rechtsstreit gezwungen, den Parkplatz als Kurzparkzone zu führen. wv

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Vor dem Vergessen bewahren

Wer kennt alte Inschriften in Brixen?

z Wer kennt sie noch, die alten, über Jahrhunderte entstandenen Flurnamen? Jeder Wiese, jedem Graben, jedem Hain und jedem Wald wurden früher Bezeichnungen gegeben, um sie eindeutig zuordnen zu können. Einzig: Diese Namen geraten zusehends in Vergessenheit. Sind die Hofnamen noch eher geläufig, so wissen nur noch wenige, wo das „Langackerle“, die „große Trate“ oder die „saure Wiese“ sind. Um diese alten Bezeichnungen festzuhalten und ins Gedächtnis zu rufen, organisierte der Bildungsausschuss Lüsen Mitte November ein Treffen zwischen Johannes Ortner vom Südtiroler Landesarchiv, dem Dorfchronisten Paul Detomaso und einigen Jägern und Ortskundigen. Sie studierten die topografischen Karten und wiesen die ihnen bekannten Bezeichnungen 72

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Foto: Oskar Zingerle

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zu. „Das Südtiroler Landesarchiv erfasst im Rahmen eines eigenen Projektes die alten Flurnamen. Vieles konnte erhoben und eingezeichnet werden, doch gar einiges ging mittlerweile auch schon verloren“, erklärt Ortner, der zuständige Projektleiter. „Zudem ist die Herkunft der Namen vielfach überhaupt nicht mehr oder nicht mehr mit Sicherheit rekonstruierbar“, ergänzt Paul Detomaso. Nichtsdestotrotz konnten in dem dreistündigen Treffen gar einige alte Namen neu in die Karte eingetragen werden. cp

z Miriam Trojer und Andreas Oberhofer vom Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der LeopoldFranzens-Universität Innsbruck sind zurzeit in Brixen unterwegs, um Inschriften – vorwiegend aus dem Zeitraum zwischen dem beginnenden Frühmittelalter und dem Jahr 1665 – an alten Gebäuden und Wohnhäusern zu sammeln und zu fotografieren. Da sich zahlreiche dieser Inschriften in privaten Gebäuden und Räumen befinden, sind die zwei Forscher auf die Mithilfe der Einwohner der Gemeinde Brixen angewiesen: Sie bitten alle Brixner Bewohner von Wohnräumen und Geschäften, in alten Bauernhäusern oder Ansitzen darauf zu achten, ob sich darin Graffiti, Ritzzeichen, Jahres-

zahlen, Bau- oder Segensinschriften, Beischriften auf Fresken oder Ähnliches befinden. Die Palette reicht dabei vom fünf Millimeter hohen Namenskürzel an einer Haustür bis zur halbmeterhohen Jahreszahl an einer Fassade oder Inschriften an Marterln oder Bildstöcken in Brixen – und dies in allen möglichen Formen, Farben, Größen und Sprachen. Wer solche Inschriften kennt, sollte diese Information an Miriam Trojer, E-Mail Miriam.Trojer@uibk.ac.at, Telefon +43 (0) 512 507-4376 weiterleiten. Ziel des Forschungsprojektes ist es, erstmals eine möglichst vollständige Sammlung aller epigraphischen Denkmäler in Brixen zu erstellen, die für die Wissenschaft eine wertvolle Zusammenschau darstellt. db


NACHGEFRAGT

„Halten am Projekt Bühlerhof fest“ MICHAEL KLAPFER, Präsident des Vereins für Waldorfpädagogik, über den aktuellen Stand und die Aussichten für die Realisierung des Projektes „Bühlerhof“. Anfängliche Schätzungen sind von rund 2,5 Millionen Euro Kosten ausgegangen. Jetzt sind sie mehr als doppelt so hoch ... Anfangs wollten wir lediglich den historischen Teil des Hauses in Sarns erwerben, diesen leicht sanieren und dann einziehen. Das hätte allerdings nicht den strengen Schulbau- und Sicherheitsrichtlinien entsprochen, und wir hätten keine Landesbeiträge für dieses Projekt beziehen können – geschweige denn eine Gleichstellung als Schule erhalten. Nach Berücksichtigung sämtlicher Vorgaben ist die Summe der Kosten für den Bau natürlich beträchtlich angestiegen.

Wie will der Verein die beträchtliche Restsumme finanzieren? Wir haben bereits 75.000 Euro an Spendengeldern gesammelt, die wir zum Teil für Anzahlungen, zum Teil für Planungen und Machbarkeitsstudien verwendet haben. Wir starten jetzt zur Weihnachtszeit eine Lotterie, wo wir unter anderem ein Auto verlosen, einen Jahresbeitrag für einen Schüler in unserer Schule sowie einen iPod und ein iPhone. Wir erhoffen uns dadurch weitere Einnahmen, um die inzwischen angefallenen Kosten zu decken.

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Herr Klapfer, das Vorhaben Ihres Vereins zur Sanierung des Bühlerhofs scheint ins Stocken geraten zu sein. Ist eine Umsetzung überhaupt noch geplant? Für uns ist das Projekt nach wie vor aktuell, und wir arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung, wie wohl wir finanzielle Schwierigkeiten haben. Keine der lokalen Banken hat uns Darlehen und Vorfinanzierungen gewährt. Ein Landesbeitrag über knapp zwei Drittel der Gesamtkosten von 6,5 Millionen Euro steht aber nach wie vor bereit – unter der Voraussetzung, dass der Bau bis 2015 abgeschlossen werden kann.

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SAISONKARTEN EISACKTAL 2011/12 (Plose-Gitschberg/Jochtal-Villnöss-Feldthurns-Lüsen) € 380,00 ERWACHSENE VORVERKAUF BIS 23.12.2011 Einheimische Provinz Bozen € 330,00 Senioren, geboren vor dem 26.11.1946 (ab 65 Jahren) € 280,00 Supersenioren ab 70 Jahren, geb. vor dem 26.11.1941 € 220,00 Jungbürger, geb. zwischen 26.11.1986 und 26.11.1995 € 150,00

Jugendliche von 12 – 16 Jahren, geb. zwischen 26.11.1995 und 25.11.2000

€ 100,00 Kinder bis 11 Jahre, geb. nach dem 26.11.2000

Ab 24.12.2011 Normaler Preis Einheimische Erwachsene € 450,00 ab 24.12.2011 € 400,00 Senioren, geboren vor dem 26.11.1946 (ab 65 Jahren) € 340,00 Supersenioren ab 70 Jahren, geb. vor dem 26.11.1941 € 260,00 Jungbürger, geb. zwischen 26.11.1986 und 26.11.1995 € 180,00

Jugendliche von 12 – 16 Jahren, geb. zwischen 26.11.1995 und 25.11.2000

€ 120,00 Kinder bis 11 Jahre, geb. nach dem 26.11.2000

FAMILIEN-SAISONSKIPASS € 380,00 Saisonskipass für Einheimische (Provinz Bozen) + € 100,00 Volksschule/Kindergarten geb. nach dem 26.11.2000 – € 100,00 Preisnachlass = € 380,00 Preis für 1 Elternteil + 1 Kind (Volksschule/Kindergarten)

SKIPASSBÜROS: Brixen Infopoint Mobile Kreuzgasse 10 Ab 25.11. bis 23.12.2011 Skipassverkauf von Mo – Fr: 14.00 – 18.00 Uhr Sa: 8.00 – 13.00 Uhr St. Andrä Talstation Tel. 0472 200 433 Mo – Fr: 8.00 – 12.00 Uhr und 13.00 – 17.00 Uhr Ab Saisonbeginn täglich von 8.30 – 16.30 Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen Meransen Talstation Bergbahn Tel. 0472 520 322 Täglich von 8.00 – 17.00 Uhr Jochtal/Vals Talstation Tel. 0472 547 113 Täglich von 8.00 – 17.00 Uhr

ACHTUNG! Für den Kauf der Saisonkarte ist unbedingt ein Ausweis erforderlich. Als Einheimische gelten alle Personen mit Hauptwohnsitz in der Provinz Bozen. Es besteht die Möglichkeit, beim Kauf der Saisonkarte Eisacktal gleichzeitig 3 Tage Dolomiti Superski zum Preis von € 34,00 pro Tag für Erwachsene und Senioren und € 29,00 für Jugendliche bis 16 Jahre dazuzukaufen; diese 3 Tage Dolomiti Superski können nur gleichzeitig beim Ankauf auf die Saisonkarte Eisacktal aufgebucht werden, auf keinen Fall aber zu einem späteren Zeitpunkt. Die 3 Tage Superski kosten für Erwachsene und Senioren € 102,00 und für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre € 87,00. Der HÖCHSTPREIS PRO FAMILIE BETRÄGT € 800,00 (einschließlich Familienmitglieder unter 18 Jahren geboren nach dem 26.11.1993). Die Familienermäßigung ist mit keiner anderen Ermäßigung kumulierbar und nur für die oben angeführten Preiskategorien anwendbar. DER FAMILIENBOGEN MUSS VORGELEGT WERDEN.

€ 380,00 Saisonskipass für Einheimische (Provinz Bozen) + € 150,00 Mittelschule geb. zwischen 26.11.1995 und 25.11.2000 € 100,00 Preisnachlass = € 430,00 Preis für 1 Elternteil + 1 Kind (Mittelschule) € 380,00 Saisonskipass für Einheimische (Provinz Bozen) + € 220,00 Jungbürger, geb. zwischen 26.11.1986 und 26.11.1995 € 100,00 Preisnachlass = € 500,00 Preis für 1 Elternteil + 1 Kind (Jungbürger) Die Vorjahres-Saisonkarten sind wieder aufladbar.

WEITERE INFORMATIONEN BEI Seilbahnverband Eisacktal St. Andrä | Talstation Tel. 0472 200 433 | info@plose.org


Plose Winter 2011/12 vom 3.12. bis 09.04.

Highlights 24.12. 28.12. 07.01. 21.02.

Opening Funpark Skishow Fire&Snow Geisler Junior Jam Faschingsdienstag Bahnbetrieb bis 23 Uhr 09.03. Skishow Fire&Snow 25.03. Kleon Trophy 2012 30.03.–01.04. Stricker Sprint … und natürlich das Friday Night Fever. Ab 6. Jänner jeden Freitag bis Mitte März durchgehender Bahnbetrieb bis 23 Uhr. Mehr Informationen auf www. plose.org oder unter info@plose.org

Nikolauskurse Die Ski- und Snowboardschule Plose organisiert in Zusammenarbeit mit der Plose Ski AG auch in diesem Winter wieder Ski- und Snowboardkurse für Kinder und Jugendliche.

Kursprogramm Sonntag, 04.12. von 12.30 Uhr bis 15.30 Uhr Donnerstag, 08.12. von 12.30 Uhr bis 15.30 Uhr Sonntag, 11.12. von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr Sonntag, 18.12. von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr

Preise Kurs mit Mittagessen: € 95,00 Kurs, Mittagessen und Skipass: € 115,00 Kurs, Mittagessen, Skipass und Skiverleih: € 135,00

Fortsetzung der Kurse

Mit 350 neuen Parkplätzen an der Talstation. Aktuelle Infos unter www.plose.org

an der Berg- und Talstation

Von Samstag, 7. Jänner bis Samstga 10. März jeden Samstag jeweils von 14.00-16.00 Uhr: € 150,00

Info und Anmeldung Tourismusverein Brixen Tel. +39 0472 836401 I www.brixen.org ab 1. Dezember auch bei der Ski- und Snowboardschule Plose Tel. +39 0472 850 040 | www.ploseskischule.it Die Kurse gelten für Ski und Snowboard.


WIPPmedia

Essen & Trinken

Einhornmenü in der Gourmetstube

Extra

Auftaktgrüße Vegetarischer Drink : Granny Smith mit Karotteneiswürfel Thunfischcono - „gebackenes Huhn“ - Buchweizencracker „Mozzarella Tomaten“ „Berg und Fluss“ Winterwanderung & Jägertreff Eisenkraut - Preiselbeer-Kirschgelee - gelierte Ziegenmilch das Beste vom Hirschfilet Parmesanschaumsuppe mit schwarzem Trüffel Hirtenravioli Wiesenchampignonpüree - Erbsenschaum - Almkas Weihnachtsgans mit Glühweingremolata Camembert mit Mascarpone gefüllt, dazu Dattelbrioche Panettone-Soufflé mit Lebkuchenschaum und Blattgold Süßer Ausklang Passionsfruchttiramisù „am Stiel“ Schwarzwälder Kirsch „neu“ Milchschnitte Pralinen aus der Kiste 4 Gänge - 65,00 € 5 Gänge - 75,00 € 6 Gänge - 82,00 €

Weihnachtsmenü in der Hans-Stafler-Stube

Variation von Seesaibling, Gemüse und Kartoffelsalat Cremesüppchen von Biokürbis mit Apfel- Blutwurstknödel

ROMANTIK-RESTAURANT STAFLER

Mehrfach ausgezeichnet Das Romantik-Restaurant „Stafler“ bietet eine mehrfach preisgekrönte Küche für Gourmets, Schlemmer und Zwischenstopper. Peter Girtler hat es erneut geschafft, Feinschmecker und Gourmetkritiker mit raffinierten Genüssen zu begeistern: Vor zwei Jahren hatte der Küchenchef im Romantik-Hotel „Stafler“ in Mauls Wipptals ersten Michelin-Stern vom Gastronomiehimmel geholt. Nun lobt ihn der deutsche Restaurant-Guide „Schlemmeratlas 2012“ mit vier Bestecken für seine finessreiche, handwerklich präzise zubereiteten Speisen. „Gault Millau“ verleiht Stafler ebenfalls drei Hauben für die hervorragende Küche.

Geschenke zum Verwöhnen. Mit echtem Geschmack trifft man nicht nur bei Genießern voll ins Schwarze. Mit einem Geschenkgutschein des Hotel-Restaurants „Stafler“ für einen romantischen Abend oder auch für entspannende Stunden in der hoteleigenen Wellnessoase schenkt man zu jedem Anlass das Passende – und immer einen Hauch vom Paradies.

Feinschmeckergenüsse in jeder Preisklasse. „Das Produkt

ist der Star, nicht der Koch“: Nach diesem Credo interpretiert Girtler kulinarische Traditionen neu, ambitioniert und fantasievoll und verwendet dabei fast ausschließlich regionale Produkte. Stafler zählt inzwischen zu den besten Restaurants in Südtirol. Vor einem Jahr ist aus der „Altdeutschen Stube“ – einem Teil des Restaurants – die „Gourmetstube Einhorn“ entstanden. In diesem kleinen Feinschmecker-Refugium kreiert der Küchenchef drei Menüs, variierend nach Jahreszeiten. In der „Hans-Stafler-Stube“ gibt es gutbürgerliche Menüs zum fairen Preis – ein beliebtes Angebot für Familienfeste, Firmungen, Hochzeiten, Jahresversammlungen, Weihnachts- oder Firmenfeiern bis zu 40 Personen, aber auch für das Mittag- oder Abendessen.

Romantik Hotel Stafler **** Familie Stafler Mauls/Freienfeld Tel. 0472 771136 Fax 0472 771094 E-Mail: romantikhotel@stafler.com www.stafler.com Öffnungszeiten des Restaurants: täglich von 12 bis 14 Uhr sowie von 19 bis 21 Uhr, Mittwoch Ruhetag Tischreservierungen erwünscht

Rotweinnudeln mit Kaninchenragout Brüstchen von der Weihnachtsente und karamellisierter Ingwer Blaukraut und Kartoffelblini Sorbet aus Orangenpunch Kastanienschneeball Gerne stellen wir für Sie Weihnachtsmenüs ab 3 Gänge zum Preis ab 35 € pro Person zusammen. 76

Das Romantikrestaurant Stafler überzeugt mit international ausgezeichneter Küche zu leistbaren Preisen


VIROPA IMPORT KG

Südtirols beliebter Tee Dass in Südtirol immer mehr Menschen die Vorzüge des Teetrinkens entdecken, liegt auch an den bekömmlich-herzhaften Spitzentees von Viropa, dem einzigen Südtiroler Teeproduzenten mit Hauptsitz in Brixen.

Wurde Tee ursprünglich vor allem als Allheilmittel gegen eine Vielzahl von Beschwerden getrunken, so hat sich das Aufgussgetränk in den letzten Jahrzehnten zu einem echten Lifestyle-Drink gewandelt: Tee enthält zahlreiche positive Wirkstoffe und garantiert einen vielseitigen, je nach Wahl belebenden

oder entspannenden Trinkgenuss mit nahezu null Kalorien.

Südtirols einziger Teeproduzent. Viropa, Südtirols erster und

einziger Teeproduzent, bietet seit mittlerweile fast 35 Jahren mit besonders schmackhaften Tees einen unvergleichlichen Teegenuss. Seit 1977 importiert, veredelt und verarbeitet das Unternehmen mit Stammsitz in Brixen und Zweitwerk in Andrian hochwertige Tees – überwiegend in praktischen Teebeuteln, die zu 100 Prozent aus Naturmaterialien gefertigt und somit zur Gänze biologisch abbaubar sind. Erhältlich sind die Tees als Teemarke „Viropa“ in Fachgeschäften, Reformhäusern und Apotheken sowie als exklusive Gastronomie-Linie „Golden Bridge Tea“. Beide Teemarken umfassen mittlerweile ein Sortiment von über 100 Teesorten, die Menschen aller Bevölkerungsschichten und Nationen zu begeisterten Teetrinkern werden lassen.

Wer hinter Viropa steht. Der

Im umfangreichen Sortiment der Südtiroler Teemarke „Viropa“ findet jeder seinen Lieblingstee

Name Viropa steht jedoch nicht nur für vorzüglichen Teegenuss, sondern auch für die Firmengründer: Viropa setzt sich nämlich aus den Initialen der Vornamen der Gebrüder Campestrini zusammen, die das Unternehmen aufbauten – Viktor, Robert und Paul. Viktor, der älteste der Brüder, brachte die entsprechende kaufmännische Erfahrung mit: Seinem Verhandlungsgeschick und seiner fundierten Marktkenntnis sind die großen Verkaufserfolge in Italien, Österreich, Deutschland, Kroatien, in den Baltischen Republiken und in Russland anzurechnen. Robert, der Zweitälteste, ist als geborener Tüftler und Techniker für die Produktion und Wartung der Anlagen zuständig. Er war es auch, der die firmeneigenen Teemaschinen zum Teil umgebaut und den betrieblichen Erfordernissen angepasst hatte.

Die Firmengründer und -inhaber von Viropa: v.l.n.r. Viktor, Robert und Paul Campestrini Damit trug er wesentlich zur Entwicklung des größeren Teebeutelformats der Gastronomie-Linie bei, der mit mehr Volumen größere Teebestandteile mit optimalem Entfaltungsraum ermöglicht. Paul, der jüngste der Campestrini-Brüder, übernahm neben der Verwaltung insbesondere den Einkauf der Rohmaterialien. Sein sicheres Gespür für beste Rohstoffqualität führte ihn mitunter in die abgelegensten Teeanbaugebiete der Welt und bescherte ihm einige abenteuerliche Erfahrungen: „Als ich beispielsweise vor Jahren auf der Suche nach neuen DarjeelingTeelieferanten in der nördlichsten Gebirgsregion von Indien zu einer klein strukturierten Landwirtschaft gelangte, wurde ich mit großer Neugier empfangen, da die Teeanbauer selten einen Ausländer zu Gast gehabt hatten“, erzählt er schmunzelnd, „auf mein Anliegen hin wurde ich in einen kleinen Raum geführt und aufgefordert, an die 20 bis 30 Tees zu kosten und sie nach ihrer Qualität anzuordnen. Als ich den Test zu ihrer Überraschung fehlerfrei bestand, hatte ich nicht nur ihren Respekt gewonnen, sondern auch eine gute Basis für eine langjährige Geschäftsbeziehung geschaffen.“

Kompromisslose Qualität. Die

Auswahl der Rohmaterialien erfolgt nach höchsten Ansprüchen, denn mit Zweitklassigem gibt sich Viropa nicht zufrieden. „Nur gute Rohstoffe machen einen guten Tee. Daher verwenden wir für unsere Tees nur das Beste der Pflanzen, also ausschließlich Früchte, Blüten oder Blätter, die

reich an Inhaltsstoffen und Aromen sind“, erklärt Paul Campestrini. Ernteproben werden dazu sorgfältig geprüft und analysiert, ebenso wie die Qualität der Bestelllieferung: „Wenn eine Ernte unseren Ansprüchen nicht genügt oder die Ausbeute nur gering ausfällt, dann gibt es den entsprechenden Tee zwischenzeitlich eben nicht oder nur in begrenzter Menge.“ Die zahlreichen Kräuter-, Früchte- und Spezialmischungen werden von Viropa selbst kreiert und zusammengestellt. „Die Entwicklung einer neuen Teesorte bis hin zur marktreifen Mischung dauert durchschnittlich sechs Monate“, erklärt Viktor Campestrini, „die große Kunst liegt darin, eine Teesorte zu erzeugen, die den Geschmack vieler Menschen trifft.“

Neuer Südtiroler Bio-Kräutertee mit dem Südtiroler Qualitätszeichen. Ganz nach dem Ge-

schmack vieler Teegenießer ist der neue Bio-Kräutertee „Almduft“ von Viropa, der ausschließlich aus heimischen Bio-Kräutern besteht. „Für die Kreation dieses Kräutertees haben wir uns auf Südtiroler Almen begeben und in Zusammenarbeit mit einem führenden Südtiroler Kräuterfachmann eine feine Kräuterteemischung aus zehn verschiedenen Kräutern erstellt“, erklärt Paul Campestrini. „Almduft“ reiht sich damit als weiteres Spitzenprodukt in das große und vielfältige Teesortiment von Viropa ein. Der Bio-Tee punktet jedoch auch als regionales Produkt, da erstmals alle Teebestandteile in Südtirol angebaut und verarbeitet werden. 77


COOP KONSUM

Essen & Trinken

Qualität zu Top-Preisen

Extra

Das innovative Lebensmittelgeschäft Coop Konsum in Vahrn überzeugt mit einer Riesen-Auswahl und fairen Preisen.

Obmann Josef Unterrainer

Kathi und Miriam Unterleitner, das freundliche Team sowie Josef Unterrainer, Obmann der Genossenschaft, eröffneten vor kurzem das Lebensmittelgeschäft Coop Konsum in Vahrn Erst vor einigen Wochen hat ein ganz besonderes Lebensmittelgeschäft im Gebäude der ehemaligen Pizzeria Tirol in

NaveS Dorfstraße 17 Vahrn Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 7.30 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 18.30 Uhr Samstag von 7.30 bis 12.30 Uhr

Vahrn seine Tore geöffnet. Die Besonderheit des Geschäfts liegt nicht nur im exzellenten Service und der Freundlichkeit des Verkäufer-Teams, sondern auch im hervorragenden Preis-LeistungsVerhältnis. Neben regionalen Südtiroler-Produkten, frischem Obst und Gemüse führt das Geschäft auch Coop-Produkte, die nur von Genossenschaften vertrieben werden dürfen.

Faire Bedingungen, faire Preise. Coop-Produkte werden von Unternehmen hergestellt, die kontinuierlichen Qualitäts-

Neben Produkten aus Südtirol findet man in den Regalen auch eine große Auswahl an Coop-Produkten zu Top-Preisen 78

kontrollen unterzogen werden und den Produktions-Kriterien der Coop entsprechen. Besonders wichtig ist, dass die Produkte von der Produktion bis hin zur Verpackung unter fairen Bedingungen und stetigen Kontrollen hergestellt werden. „Dem Kunden wird ausgezeichnete Qualität zu fairen Preisen geboten“, erklärt Miriam Unterleitner, Geschäftsführerin der Nahversorgungsgenossenschaft NaveS, der das Geschäft angehört. „Kunden, denen bewusster Konsum, Gesundheit und Respekt gegenüber anderen Menschen und der

„Ob Frischeprodukte, Tiefkühlkost, Bio-Lebensmittel, Produkte für die bewusste Ernährung oder hochkarätige Gourmet-Lebensmittel: In unserem Supermarkt finden Sie alles, was das Herz begehrt, und das zu fairen Preisen.“

Umwelt am Herzen liegen, ohne deshalb auf Qualität verzichten zu müssen, liegen beim Kauf von Coop-Produkten genau richtig“, so Unterleitner. Das neue Lebensmittelgeschäft ist eine Genossenschaft und zählt bereits zahlreiche Mitglieder. Die Mitgliedschaft birgt besondere Kundenvorteile, wie preisreduzierteres Einkaufen und einen monatlichen Skonto von zehn Prozent auf den gesamten Einkauf. Mitglied der Genossenschaft kann jeder Konsument werden; das Verkaufsteam ist gerne behilflich.

In der Obst- und Gemüsetheke findet der Kunde täglich frische Ware und eine umfangreiche Auswahl


HOTEL ELEPHANT****S

Festliches Ambiente

Historie. Ambiente. Genuss.

Gerade zur Weihnachtszeit bietet das traditionsreiche Hotel Elephant in Brixen mit seiner einzigartigen Kombination aus Historie, Ambiente und Genuss den passenden Rahmen für Feierlichkeiten. Am 31. Dezember wird auch heuer wieder ein besonderer Silvesterabend veranstaltet, um stilvoll ins neue Jahr zu rutschen. Der Zauber des Elephanten.

Die gehobene Gastlichkeit im Hotel Elephant hat jahrhundertelange Tradition Ob es das Fest mit der Firma oder das Weihnachtsessen mit Familien und Freunden ist: Das Hotel Elephant und sein ausgezeichnetes Gourmetrestaurant bieten das besondere Ambiente für ein gelungenes Fest. Viel geboten wird auch zu Silvester: Ein einzigartiges Festmenü, ein breites Angebot an Weinen mit speziellen Schaumweinen sowie erfrischende Livemusik warten auf Genießer der gepflegten Unterhaltung.

365 Tage im Jahr geöffnet. Die

wahre Begebenheit von der Reise des Dickhäuters, von dem das Hotel seinen Namen hat, sowie die Eigentümerfamilie, Nachfahren der legendären Tourismuspionierin Emma Hellenstainer, und das traditionsreiche Haus mit seiner über 450-jährigen Geschichte machen das Hotel Elephant zum Kult nicht nur in Südtirol, sondern weit darüber hinaus. Das Hotel hat für seine Gäste täglich geöffnet, 365 Tage im Jahr.

Dem Zauber von der „Reise des Elefanten“ ist wohl auch der Literaturnobelpreisträger José Saramago erlegen, als er im Hotel Elephant in Brixen zu Gast war und dem abenteuerlichen Leben des Dickhäuters daraufhin ein eigenes Buch gewidmet hat. Historisch belegt ist, dass das Tier um den Jahreswechsel 1551/1552 mit großem Gefolge in Brixen Halt machte und 14 Tage lang in diesem Haus bewirtet wurde. Der Elefant war ein Geschenk des portugiesischen Königs Johann III. an seinen Neffen, Erzherzog Maximilian von Österreich, und befand sich auf der langen Reise von Indien nach Wien. In der damaligen Zeit wurde das eigenartige Tier als Sensation erlebt: In Trient applaudierten ihm Bischöfe und Kardinäle, in Bozen wurde er im Triumph empfangen. Auch in Brixen standen die Städter Spalier. So ist es nicht verwunderlich, dass der Dickhäuter dort bleibenden Eindruck hinterließ – wie es das Hotel Elephant auch heute noch bei seinen Gästen tut.

Stilvoll Silvester feiern. Wir laden Sie herzlich ein, Silvester in unserem traditionsreichen Haus zu feiern! Es erwarten Sie kulinarische Hochgenüsse, prickelnde Schaumweine und eine erfrischende musikalische Unterhaltung. Drei gemütliche Gaststuben und unser eleganter Speisesaal bieten Ihnen die passenden Räumlichkeiten. Reservieren Sie Ihren besonderen Silvesterabend. Ihre Familie Heiss Falk

Führende Gastlichkeit. 450 Jah-

re Geschichte und Auszeichnungen wie „Historischer Südtiroler Gastbetrieb“ und „Gault Millau Service Award“ stehen für die führende Gastlichkeit des edlen Hauses. Heute bürgen mit Elisabeth Heiss und ihrem Sohn Michael Falk die siebte und achte Generation für gepflegte Gastlichkeit in einem wunderbar stilvollen Ambiente mit modernem Komfort, umgeben von wertvollen Kunstwerken. Hier wurden schon immer illustre Gäste wie Kaiser, Könige und Fürsten, Künstler und Literaten beherbergt.

Hotel Elephant ****S | Weißlahnstr. 4, Brixen | T 0472 832750 www.hotelelephant.com

365 Tage im Jahr geöffnet.


Essen & Trinken

Urlaub vor der Haustür

ROSSALM

Ein Tag auf der Rossalm ist erholsam wie eine Urlaubswoche: Die herrliche Bergwelt der Dolomiten lässt den Alltag vergessen, und die Küche sorgt für kulinarische Genüsse.

Extra

Die Rossalm hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Highlight im Skigebiet Brixen Plose entwickelt, und viele Besucher wissen die Besonderheit des Almgasthauses zu schätzen. Erreichbar ist die Rossalm per Ski, zu Fuß oder mit dem Pferdeschlitten. Vor Ort verwöhnen Peter Hinteregger und sein stets freundliches Team die Gäste mit Tiroler Bauernkost und italienischen Köstlichkeiten. Für Begeisterung sorgen ebenso das angenehme persönliche Ambiente und die schönste Kulisse weit und breit, die Dolomiten. Der Rossalm-Wirt sorgt dabei immer wieder für kleinere und größere Highlights und bietet seinen Gästen eine Atmosphäre der Extraklasse. Ob winterliche

Es ist an der Zeit

Danke

Schneeschuhwanderungen, der märchenhafte Winterwanderweg, der sich durch den Schnee schlängelt, oder die mit kuscheligem Schaf-Fell überzogenen ZirmholzLiegen und der spannende Kinderspielplatz – auf der Rossalm fühlen sich die Kleinen und die Großen so richtig wohl.

Außergewöhnlicher Ort für Feiern jeglicher Art. Die Rossalm erweist sich zudem als außergewöhnliche Location für extravagante Feiern wie einem romantischen Weihnachtsfest, eine unvergessliche Silvesterfeier, eine unterhaltsame Firmenfeier, eine Fackelwanderung durch den Neuschnee oder anlässlich der legendären „Friday-Night“.

zu sagen …

Schenken Sie sich und Ihren Mitarbeitern eine

Weihnachtsfeier der besonderen Art!

Spaziergang mit Fackeln zum Almgasthof | herrliche Gaumenfreuden | Heimfahrt ganz bequem auf der Rodel

Tel. 0472 521 326 80

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info@rossalm.com

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PIZZERIA HARPF

Grenzenloser Pizzagenuss Die Pizzeria Harpf bietet eine Vielfalt von Pizzas: neben den traditionellen Arten auch Pizzas aus Vollkorn- und Kamutmehl sowie glutenfreie Pizzavarianten.

Die Pizzeria Harpf im Süden von Brixen ist ein beliebter Einkehrtreff zu jeder Tageszeit. Dazu tragen nicht nur die ideale Lage an der Hauptstraße sowie die einladende Sonnenterrasse bei, sondern vor allem eine reichhaltige Pizzakarte, die neben traditionellen auch Pizzas aus Vollkorn- und Kamutmehl sowie glutenfreie Pizzas führt.

Kamut – ein wertvoller Energiespender. Kamut ist eine

in Ägypten entdeckte Urform des Hartweizens, die wie alle Weizenarten Gluten enthält.

Dennoch kann Kamut von einigen Menschen mit Glutenunverträglichkeit gegessen werden. Der jahrtausendealte naturbelassene Urweizen wird ausschließlich biologisch angebaut und überzeugt neben seinen hypo-allergenen Eigenschaften durch seine guten ernährungsphysiologischen Qualitäten und durch einen hervorragenden Geschmack. Kamut hat einen sehr hohen Nährwert: Es enthält mehr Proteine und ungesättigte Fettsäuren als moderne Weizensorten, mehr Mineralstoffe und Spurenelemente als andere

Vollkornarten und ist reich an wertvollen Vitaminen. Mit seiner milden, leicht nussigen Note ist Kamut ein schmackhaftes Naturprodukt für Teigwaren und geradezu ideal auch für Pizzas.

Glutenfreier „DS Pizza Point“. Die Pizzeria Harpf ist der einzige „DS Pizza Point“ in Brixen und Umgebung. Als Mitglied der glutenfreien Pizzeria- und Restaurant-Kette von Dr. Schär werden glutenfreie Pizzas aus den Produkten des Südtiroler Herstellers für eine moderne

glutenfreie Ernährung geboten, die mit eigens dafür vorgesehenen Geräten und Produkten verarbeitet werden. Mit reichhaltiger Pizzakarte und vielen Spezialpizzas ist die Pizzeria Harpf damit eine sichere Anlaufstelle für alle, die einen unbeschwerten Pizzaabend ohne Einschränkungen genießen möchten. Ein anschließender Besuch im hauseigenen Pub mit Raucherbereich sowie Billard- und Spielsaal sorgt darüber hinaus für einen gelungenen Ausklang eines schönen Abends.

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· Mittagsmenü · Große Auswahl an Pizzas · Pizza mit Vollkornteig · Glutenfreie Pizza

Feiern Sie Ihre großen und kleinen Feste bei uns!

Spiel- und Billardsaal, Pub mit Raucherraum Restaurant Pizzeria HARPF · Brixen · Mahr 107 · Tel. 0472 851047 81


Die Weihnachtszeit ist eine Zeit des Miteinanders, in der man sich Zeit füreinander nimmt und zusammentrifft, um Danke zu sagen und gemeinsam zu feiern. Für solche und viele weitere festliche Anlässe lädt das Restaurant Grüner Baum zu einem kulinarischen Erlebnis der besonderen Art. Viele nehmen das sich zu Ende neigende Jahr zum Anlass, um innezuhalten und sich bei Familie, Freunden und Bekannten für ihre Unterstützung, ihre Freundschaft

Extra

Essen & Trinken

Zeit zum Feiern und ihr Dasein zu bedanken. Auch in Unternehmen hat sich die Tradition etabliert, sich bei Mitarbeitern und guten Geschäftspartnern für die gemeinsamen Anstrengungen

Die große Vielfalt an geschichtsträchtigen Stuben im Restaurant Grüner Baum bietet Raum für jeden Anlass

Die günstige Lage, das hervorragende Angebot der Vielfalt und der stets aufmerksame Service des traditionsreichen Familienbetriebes sind für Gäste aus nah und fern,

und die gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Weihnachtsessen erkenntlich zu zeigen.

Individuelle Beratung und exzellente Küche. Eine bevorzugte

Adresse für Weihnachtsfeiern und festliche Anlässe in großem und kleinem Kreis ist das Restaurant Grüner Baum in Brixen: Es überzeugt durch seine kulinarische Vielfalt, einem gut bestückten und exzellenten Weinsortiment, gepflegter Tischkultur und zuvorkommenden Service. Das Team berät gerne und stellt das passende Festmenü nach den individuellen Vorstellungen und

GRÜNER BAUM

Familie Stremitzer

„Genießen Sie die herzliche Gastfreundschaft, das gediegene Ambiente und ein umfangreiches kulinarisches Angebot in unserem Haus – wir heißen Sie zu jedem Anlass herzlich willkommen!“

Budgets zusammen. Die Vielzahl an gemütlichen Stuben und Sälen in allen Größenordnungen bieten viel Platz für Privatatmosphäre und ungezwungener Feierlaune. Ideal gelegen, mit hervorragender Verkehrsanbindung und Parkgelegenheit in der hauseigenen Tiefgarage, ist das Restaurant Grüner Baum stets ein beliebter Treffpunkt für Mittag- und Abendessen und gestaltet zudem jeden Anlass zu einem unvergesslichen Festerlebnis.

Das Restaurant GRÜNER BAUM – das richtige Ambiente für jede Gelegenheit

• für Familienfeiern • für Weihnachtsfeiern • für besondere Anlässe ein immer wieder gerne besuchter Treffpunkt. In den festlichen Sälen, in den gemütlichen Stuben und im eleganten Wintergarten wird Ihre Feier zum gelungenen Fest. Tradition und Qualität zeichnen das Restaurant HOTEL GRÜNER BAUM in besonderer Weise aus. Reservieren Sie schon jetzt für die bevorstehenden Feiern!

Wellness & Pflege im Beautycenter GRÜNER BAUM Eine einzigartige Erholungswelt zur Revitalisierung von Körper, Geist und Seele! Schenken Sie sich und Ihren Lieben entspannende Wohlfühlstunden:

Mit Beautygutscheinen erhalten Sie jetzt 10% Ermäßigung auf alle Anwendungen! Wir freuen uns auf Ihren Anruf, auf Ihr E-mail oder Fax und beraten Sie gerne. Hotel-Restaurant und Beautycenter ab 25.11.2011 wieder geöffnet.

Stufels 11, 39042 Brixen, Südtirol, Italien |Telefon +39 0472 274 100, Fax: +39 0472 274 101 | E-Mail: info@gruenerbaum.it | www.gruenerbaum.it


RESTAURANT ANSITZ STEINBOCK

Kulinarischer Hochgenuss Einzigartigkeit, Tradition und Kulinarik werden im Restaurant Ansitz Steinbock in Villanders groß geschrieben. Ob Weihnachts-, Familienoder Silvesterfeiern – der kulturhistorische Ansitz in Villanders bietet das passende Ambiente und Gaumenfreuden der Extraklasse.

Das Restaurant Ansitz Steinbock in Villanders blickt auf eine 250-jährige Wirtshaustradition zurück und bietet einen einzigartigen Panoramablick Besonders für stimmungsvolle Weihnachtsfeste sucht man den perfekten Ort für außergewöhnliche Anlässe. Das Restaurant Ansitz Steinbock in Villanders bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Dolomiten, eine Gourmetküche zum Verwöhnen und edelste Tropfen - die goldrichtige Adresse für Familien-, Firmenund Silvester-Feiern.

Gerichte aus der Gourmetküche eine wichtige Rolle.

Tradition und Moderne. Die

breite Palette an Speisen wird mit regionalen und saisonalen Produkten zubereitet. Ob Rezepte aus Großmutters Zeiten, die von Generation zu Generation weitergereicht wurden, oder moderne Gourmet-Spezialitäten – jeder

Gast kommt geschmacklich auf seine Kosten. Abgerundet werden die Gerichte mit erlesenen Weinen aus Südtirol und der ganzen Welt, die das junge qualifizierte Team passend zu den Speisen empfiehlt. Der wunderschöne, hauseigene Weinkeller bietet zudem einen extravaganten Rahmen für Aperitifs und Weinverkostungen.

Elisabeth Rabensteiner

„Sie suchen den idealen Ort für ihre Firmen-, Familien- oder Silvesterfeiern? Dann sind Sie bei uns genau richtig. Bis zu 90 Gäste finden in unseren Gaststuben Platz und können sich von uns kuinarisch verwöhnen lassen.“

Die Gerichte aus der GourmetKüche werden ausschließlich mit regionalen und saisonalen Produkten zubereitet Fernab von Stress und Hektik können bis zu 90 Personen in den Gaststuben des Restaurant Ansitz Steinbock besondere Momente und kulinarische Hochgenüsse genießen. Reservierungen werden unter Telefon 0472 843111 entgegengenommen.

Ausgezeichneter Gastbetrieb. Der einzigartige kulturhistorische Ansitz mit seinen historischen Gemäuern und 250-jähriger Wirtshaustradition läuft unter der Führung von Elisabeth Rabensteiner und einem jungen Team zu Hochform auf und heimste bereits zwei wichtige Auszeichnungen ein: Im Jahre 2009 wurde das Restaurant zum historischen Gastbetrieb und 2011 zum Restaurant des Jahres gewählt; dabei spielten die verführerischen

Die rustikalen romantischen Stuben verleihen dem Ansitz Steinbock ein einzigartiges Flair

Hotel Restaurant Ansitz zum Steinbock F.-v.-Defregger-Gasse 14 39040 Villanders Tel. 0472 843111 Fax 0472 843468 info@zumsteinbock.com www.zumsteinbock.com 83


Köstliche Gerichte im historischen Flair Das Restaurant „Lilie“ in Sterzing besticht durch einzigartiges Ambiente des denkmalgeschützten Altstadthauses – genauso einzigartig sind auch die köstlichen Gerichte und Mehlspeisen aus der hauseigenen Konditorei. Ein echtes Genusserlebnis für Feinschmecker. Die Gaststube, das Foyer, der stilvolle Liliensaal und die elegant getäfelte Bürgerstube mit den schön gedeckten Tischen sind einladend und versetzen die Gäste in gute Stimmung. Ob liebevoll dekorierte Details, Weihnachtsschmuck, frische Blumen oder die personalisierten Wein- und Menükarten: Der Gast fühlt sich in diesem Ambiente einfach wohl. Die Speisenkarte steht im Einklang mit der Jahreszeit und inspiriert sich an der lokalen Küche sowie an der gesunden mediterranen Esskultur. Die delikaten

Extra

Essen & Trinken

Restaurant Lilie

Vorspeisen werden mit extravaganten Kräutern aromatisiert und bieten zusammen mit erstklassigen Fleisch- und Fischgerichten, genussvoll zubereitetem Saisongemüse und abrundenden Desserts eine Gaumenfreude.

Qualität ist das A und O. Chris-

tian und Ilse Tatz, Inhaber des Restaurants Lilie, legen bereits bei der Auswahl der Zutaten ihr Hauptaugenmerk auf ausgezeichnete Qualität. „Wir vertrauen auf die Erzeugnisse heimischer Bauern und beziehen die Frisch-

produkte soweit möglich aus unserer nächsten Umgebung“, erklärt Herr Tatz. Abgerundet werden die wohlschmeckenden Gerichte nicht nur mit einem der vielen QualitätsWeine, sondern auch mit dem passenden Dessert aus der hauseigenen Konditorei. Schokoladenkuchen, Obstrolladen, Florentinerherz oder Weihnachtsgebäck – aus der Kuchenvitrine kann man sich auch für zu Hause die eine oder andere Leckerei mitnehmen. Bei köstlichen Gerichten und entspannendem Flair wird auch das

Das gemütliche Ambiente lädt zum Verweilen ein Weihnachts- oder Neujahrsessen im Restaurant „Lilie“ ein Genuss. Vormerkungen werden unter Telefon 0472 760063 entgegengenommen.

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��������� IHR FESTLICHES WEIHNACHTSESSEN Im Hotel Lilie finden Sie für Ihre Familie, Freunde, Unternehmen und Vereine ein schönes Ambiente mit erstklassiger Küche für ein geselliges WEIHNACHTSESSEN. Gerne stellen wir auf Anfrage auch Individuelle Festmenüs zusammen. WEIHNACHTS-GEBÄCK UND TORTEN aus unserer eigenen Konditorei, köstlich und zum Mitnehmen für Sie zubereitet! Weitere Infos: www.hotellilie.it

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STERZING, Neustadt 49 Tel. 0472 760 063 www.hotellilie.it


Bio-Siegel für Qualität

PRO NATURA

Das Bio-Fachgeschäft Pro Natura führt als neuer Demeter-Vertriebspartner künftig ein noch größeres Angebot an Produkten mit dem Bio-Siegel „Demeter“, das für eine ganzheitliche bio-dynamische Wirtschaftsweise steht. Bestand das Bio-Angebot in den Anfängen noch vorwiegend aus einzelnen Grundnahrungsmitteln, präsentiert sich das Bio-Sortiment heute so vielfältig wie nie zuvor. Nahezu jeder Lebensmittelbereich wird mittlerweile mit einem entsprechenden Bio-Pendant abgedeckt, angefangen von Obst und Gemüse, Milch- und Getreideprodukten über Süßwaren bis hin zu Fertiggerichten und Tiefkühlkost. Zuletzt hinzugekommen ist eine Vielzahl an gluten- und laktosefreien Bio-Produkten – dies vor allem angesichts der steigenden Zahl von Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten.

Kontrollierte Bio-Qualität. Ein

Bio-Gütesiegel auf den Produkten garantiert, dass Bio auch wirk-

lich Bio ist. Dazu wird der Weg vom Rohstoff über die Weiterverarbeitung bis hin zum fertigen Produkt nach strengen Auflagen kontrolliert und überwacht. BioFachgeschäfte unterliegen zudem weiteren Kontrollen, mit denen sichergestellt wird, dass in diesen ausschließlich Bio angeboten wird.

Pro Natura wird Demeter-Vertragspartner. Mit seiner rund

20-jährigen Erfahrung zählt Pro Natura zu den Pionieren der Südtiroler Bio-Fachgeschäfte. Im Geschäft in der Stadelgasse findet man auf 280 Quadratmetern eine große Auswahl an Lebens- und Genussmitteln aus kontrolliert biologischem Anbau sowie viele andere Dinge für den täglichen Gebrauch, so zum Beispiel Natur-

kosmetik, Babybekleidung, Unterwäsche, Bettwäsche und vieles mehr. Im ersten Stock werden außerdem Kosmetikbehandlungen für Gesicht, Hände und Füße mit der Dr.-Hauschka-Naturkosmetik angeboten. Um die Kunden bestmöglich zu bedienen, geht Pro Natura nun einen Schritt weiter und wird als eines der ersten Bio-Geschäfte in ganz Italien zu einem DemeterVertragspartner. Mit weit strengeren Bio-Richtlinien als die geltende EU-Bio-Verordnung zielt der weltweite Öko-Kontrollverband auf einen biologisch-dynamischen und ökologischen Landbau nach anthroposophischen Prinzipien, der sowohl der Qualität der Lebensmittel als auch der Umwelt zugute kommt. Viele Konsu-

teht s n e t h c a n h i e W vor der Tür... Tees und schöne Accessoires

menten entscheiden sich tagtäglich bewusst für Demeter und wählen Bio-Produkte mit dem gleichnamigen Gütesiegel. „Für uns bedeutet die neue Vertragspartnerschaft, dass wir uns noch mehr Beratungskompetenz aneignen und unseren Kunden künftig eine noch größere Auswahl an Demeter-Produkten bieten werden“, so die Unternehmerfamilie Theiner von Pro Natura.

www.pronatura-bioshop.com

Spiele

Bei uns finden Sie viele schöne und nützliche Geschenke als Dankeschön an Ihre Lieben, Freunde und Bekannten Schmuck und Halbedelsteine

Naturkosmetik

Ätherische Öle und Duftlampen

www.zeller.it · fotolia-cs-photo

Weihnachtskekse

Weihnachtslotterie Concorso Natalizio 2011

Im Dezember Samstag Nachmittag geöffnet 15–18 Uhr

Im Dezember: slotterie exklusiv Große Weihnacht den für Pro Natura-Kun

Lammfelle und Tragetücher

Kerzen

Neu: Dr. Hauschka Kosmetikbehandlungen

Geschenkkörbe und Gutscheine

MUTTER & KIND ∙ BEKLEIDUNG ∙ NATURBETTEN ∙ GESCHENKARTIKEL · BIOLEBENSMITTEL ∙ WEINE ∙ NAHRUNGSERGÄNZER ∙ NATURKOSMETIK BRIXEN · STADELGASSE 6B ∙ TEL. 0472 837 314 | Mo – Fr 8.30 – 12.30 · 15.00 – 19.00 Uhr; Sa 8.30 – 12.30 Uhr 85


Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Willi Aricochi (wa) Anton Rainer (ar) Anina Vontavon (av) Ingo Dejaco (id) Klaus Ramoser (kr) Annina Ramoser (ara) Johanna Bernardi (jb) Evi Hilpold (eh) Elisabeth Stürz (es) Irene Dejaco (ird) Carmen Plaseller (cp) Andrea Bodner (ab) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. Dezember 2011 Nächster Redaktionsschluss: 6. Dezember 2011 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 86

November 1911

Hausverkauf Samstag, 4. November 1911 Die Gebäude der Landwirtschaftlichen Genossenschaft in Brixen, Kreuzgasse, sind um den Preis von 45.000 Kronen in den Besitz des bekannten Brixener WeinGroßhändlers Herrn Peter Reiserer übergegangen. Herrn Reiserer, der es durch unermüdlichen Eifer und strenge Reellität zu einem der getuchtesten und bedeutendsten Weinhändler in Brixen brachte, ist nun mit der Erwerbung dieser Baulichkeiten Gelegenheit geboten, sich entsprechend der Entwicklung seines Geschäftes ziemlich ausgedehnte Lagerräume zu schaffen, die ihrerseits wieder auf den Absatz von günstigstem Einfluß sein werden.

Seltenes Kino Das Stern-Kino erfreute sich in letzter Zeit großer Sympathien: das Bildmaterial ist von hervorragendem Interesse und für eine Stadt wie Brixen sehr selten. „Vom Guten das Beste“ mag als Devise dieses Unternehmens gelten.

Diebstahl aus dem Opferstock Dienstag, 7. November 1911 In der vorigen Woche wurde in Aicha bei Franzensfeste der Opferstock erbrochen und seines jedenfalls nicht bedeutenden Inhaltes beraubt. In der neben dem Opferstock befindlichen Totenkapelle stahl der Dieb auch ein dort stehen gebliebenes Fahrrad. Von dem Täter hat man bis jetzt noch keine Spur.

Ein origineller Kleiderdieb Donnerstag, 9. November 1911 Vor kurzem stahl „Einer“ aus dem Pustertale dem Kaufmann Senoner vier Kleidungsstücke im Werte von zirka Kr. 40 und zog damit von dannen. Vom Bestohlenen eingeholt und zur Verantwortung gezogen, rechtfertigte sich der Dieb dahin, er habe bei Senoner schon vieles gekauft, weswegen

hatten. In der Trattengasse gab es Mittwoch abends aus der gleichen Ursache eine kleine Panik. In einem Hause war das Bügeleisen nicht ausgeschaltet worden. Der Arbeitstisch war bereits durchgebrannt und die Vorhänge fingen schon an zu verkohlen. Die Hausleute wurden zum Glück um halb 10 Uhr abends durch den Brandgeruch aufmerksam und es gelang noch, größeres Unheil zu verhüten.

Unglückliche Kuh Dienstag, 14. November 1911 Ein unfreiwilliges Bad nahm am Sonntag eine Kuh in der Wiese hinter dem Klarissenkloster. Sie wurde nämlich von einer vierbeinigen Kollegin in das Wasser gestoßen. Vergebens waren die Anstrengungen des Hirten, die Kuh aus dem Wasser zu holen. In seiner Besorgnis suchte der Hirte Hilfe, die ihm alsbald von Anwesenden auf dem Spielplatze des Lehrlingsheims in ausreichendem Maße zuteil wurde. Einige Turner hatten das Tier bald aus der mißlichen Situation befreit. Triefend vor Nässe und frierend wurde die „Unglückliche“ wieder zu ihrer Gesellschaft gebracht.

er nun die Kleider fortnahm. Der Kaufmann meinte, es werde schon wahr sein, dass er von ihm vieles gekauft habe, jedoch könne er ihm diese Kleider, die er fortnahm, doch nicht schenken. Die Geschichte nahm ein schnelles Ende. Der Kaufmann bekam die gestohlenen Kleider und der Dieb den Arrest. Der Bestohlene war damit zufrieden, aber noch zufriedener war der Dieb, da derselbe mit 24 Stunden Polizeiarrest davonkam.

Vorsicht bei elektrischen Bügeleisen Samstag, 11. November 1911 Wie anderwärts, ist es auch in Brixen schon wiederholt vorgekommen, dass elektrische Bügeleisen nach dem Gebrauch nicht ausgeschaltet wurden und dann ein Brandunglück zur Folge

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige K ­ uriositäten werden ohne K ­ orrektur beibehalten.



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