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Trends & Wirtschaft
www.brixner.info
Jahrgang 22 · Dezember 2011
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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100 Jahre Rathaus Brixen
Von der Viktualienhandlung zum Rathaus BRIXEN: Stadtratsbeschluss zum Kinderhort provoziert Bürgeraktion PORTRAIT: Chorleiter und Organist Ernst Überbacher im Dienst der Kirchenmusik SPORT: Tipps und Informationen zum sicheren Rodeln BRIXEN: Die Ursprünge und Wege des Brixner Wassers
Frohes Christfest und ein gesegnetes Neues Jahr 2012 wünscht in Verbundenheit
FRIEDRICH ÜBERBACHER
BRESSANONE
PIAZZA DUOMO 20
T 0472 834 100
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Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | Kinderhort: Bleibt alles beim Alten? 06 | Brixen: Wachstum entsteht durch Anstrengung Menschen & Meinungen 14 | ERNST ÜBERBACHER: Spitzname „Mozart“ 19 | Pro & Contra 20 | Gastkommentar: Helmuth Renzler 22 | Umfrage: Mit oder ohne Feuerwerk?
>>> 14
Kunst & Kultur 24 | BRIXEN: Rathaus feiert Jubiläum 28 | Event: 100 Jahre Rathaus Brixen 31 | Theater: Eigenproduktion Gruppe Dekadenz 33 | Musik: Cäcilienkonzert begeistert
>>> 24
Freizeit & Sport 40 | TIPPS UND INFOS: Sicheres Rodeln
>>> 40
Wirtschaft & Umwelt 46 | BRIXNER WASSER: Quelle des Lebens 54 | Brixen: Sturm im Wasserglas
>>> 46
Extra 63 | Trends & Wirtschaft
>>> 63
Nikoluise Dezember! Also ist schon wieder Weihnachten. Komisch – die typische vanillegipfelgetränkte Weihnachtsstimmung lässt heuer auf sich warten. Liegt es daran, dass wir noch Ende November richtiges Törggele-Wetter hatten? Liegt es an der allgegenwärtigen Krise, die keinen Freiraum mehr lässt für andere Gedanken? Ich kann das Wort Krise bald nicht mehr hören, denn es lähmt uns alle in unseren Entscheidungen, was in der Folge die Krise nur noch schlimmer macht, und es bremst die Jugend ein in ihrem natürlichen Drang zur Initiative. Wir Erwachsenen müssen trotz Krise unseren Jugendlichen vermitteln, dass die Welt nur darauf wartet, von ihnen erobert zu werden. Und wir alle müssen grundsätzlich umdenken, einen Paradigmenwechsel einleiten, denn allzu leichtfertig schieben wir andauernd die Verantwortung über katastrophal verwaltete Staatsfinanzen den Politikern in die Schuhe. Dabei haben wir in den vergangenen 25 Jahren andauernd die Wahlzuckerlen der Politik wohlwollend angenommen – Babypensionen, ICI-Befreiungen. Wir erleben derzeit nicht nur eine Finanzkrise, sondern eine Krise der Demokratie als Gesellschaftsform. Politiker haben gelernt, dass es für sie opportun ist, immer nur in Fünf-Jahres-Zeiträumen zu denken und zu entscheiden. Wir Bürger haben die vielen Nikoluise andauernd unter Druck gesetzt, und diese haben – auf das nächste Wahlergebnis schielend – dem Druck nicht standgehalten. Wer kann es ihnen verdenken, gibt es doch hinter jeder Ecke einen Schreier, wenn Politiker den Mut haben, auch einmal eine für den Bürger unbequeme, aber für das Allgemeinwohl notwendige Entscheidung zu treffen. So wünsche ich Ihnen jetzt, am Ende des Jahres, für 2012 alles erdenklich Gute und viel Gesundheit. Uns allen wünsche ich selbstlose und mutige Politiker, die bei ihren eigenen Kosten sparen und unserem Druck standhalten.
Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
STADTRATSBESCHLUSS PROVOZIERT BÜRGERAKTION
Bleibt alles beim Alten? Die Aufforderung zur Verlegung von 15 Kindern vom privaten Kinderhort „Coccinella“ zum gemeindeeigenen „Pinocchio“ provozierte kürzlich eine Protestaktion betroffener Eltern. Nach Evaluierung der Problematik rudert die Gemeinde Brixen nun mit großer Wahrscheinlichkeit wieder zurück.
E
in Bürgerprotest der besonderen Art formierte sich Mitte November am Brixner Domplatz – gerade zu jenem Zeitpunkt, als sich der Stadtrat zu einer Sitzung treffen wollte: Dutzende Eltern protestierten gegen die Entscheidung der Gemeindeverwaltung, mitten im Jahr die finanzielle Unterstützung von Kleinkinderbetreuungen im privat geführten Kinderhort „Coccinella“ abzubrechen – oder die Kinder in den gemeindeeigenen Hort „Pinocchio“ zu übersiedeln. Der Beweggrund für diese Entscheidung war auf den ersten Blick
„Liliput“ für die Sprösslinge der Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes. In Brixen herrscht eine rege Nachfrage nach diesen Strukturen, und die Gemeinde hat sich in den vergangenen Jahren schwer getan, alle Kinder im eigenen „Pinocchio“ unterzubringen. Deshalb vereinbarte die Gemeinde seinerzeit eine Kooperation mit „Coccinella“: 20 Plätze waren dort für Kinder aus der Gemeinde Brixen reserviert. Von den Kosten würden Gemeinde und Land pro Kind jeweils 250 Euro im Monat übernehmen. Ausbezahlt wurde aber nur dann, wenn die Plätze auch genutzt wurden.
Kurzfristig geplant, schlecht informiert. „Schuld“ an den vielen
Abmeldungen war indirekt der für die italienischen Kindergärten zuständige Landesrat Christian Tommasini: Er hatte kurzfristig verfügt, dass im italienischen Kindergarten in Brixen ein Pilotprojekt gestartet würde – die Kinderhort-Sektion „Primavera“. „Es war für viele auch eine Preisfrage“, sagt einer der betroffenen Väter, „während eine Familie für den Kinderhort 300 Euro im Monat hinblättern muss, kostet der Platz im ‚Primavera’ die Familie nur 70 Euro – weil das Land für das Pilotprojekt einfach
„Wir hätten wohl besser zuerst das Gespräch mit den Eltern suchen sollen“_ Stadträtin Magdalena Amhof nicht nachvollziehbar, weshalb sich die halbe Opposition im Gemeinderat und auch viele Vertreter der Mehrheit lautstark dagegen aussprachen.
Drei Kinderhorte in Brixen. Kin-
derhorte sind Betreuungsstätten für Kleinkinder zwischen drei Monaten und drei Jahren – zum Unterschied von Kindergärten, die Kinder ab drei Jahre bis zum Schuleinstieg betreuen. In Brixen gibt es zwei Kinderhorte: Im gemeindeeigenen Hort „Pinocchio“ in der Goethestraße werden 49 Kleinkinder betreut, im von einer privaten Sozialgenossenschaft geführten „Coccinella“ im Industriegebiet hingegen an die 30 Kinder. Weiters besteht im Krankenhaus ein eigener Kinderhort namens 4
So verging ein Jahr nach dem anderen: Die Sozialgenossenschaft „Coccinella“ profitierte von dieser Abmachung, indem sie eine höhere Auslastung hatte, und die Gemeinde profitierte vom Umstand, auf eine Warteliste für den Kinderhort verzichten zu können. Auch für 2011/12 versprachen die Zahlen der bereits im April abgeschlossenen Einschreibungen eine gute Auslastung in beiden Strukturen: „Wir hatten 48 eingeschriebene Kinder im ‚Pinocchio’ und 16 im ‚Coccinella’“, sagt die zuständige Stadträtin Magdalena Amhof. Ende August trudelten im „Pinocchio“ dann allerdings „eine Flut an Abmeldungen ein“, wie Amhof es bezeichnet, „wir konnten uns anfangs gar nicht erklären, wo die Gründe dafür lagen“.
die Kindergartentarife übernommen hatte“. Brixens Bürgermeister Albert Pürgstaller fiel aus allen Wolken: „Wir hätten uns zumindest erwartet, dass der Landesrat die Gemeinde Brixen über dieses zusätzliche Angebot frühzeitig informiert“. Denn: Der Preis für das „Abgeben“ der Sprösslinge ist bei vielen Familien ein relevantes Entscheidungskriterium. 800 Euro kostet es zum Beispiel laut Amhof, sein Kind einen Monat lang im Kinderhort „Coccinella“ abzugeben. Trotz der vorhin erwähnten Beiträge von Land und Gemeinde bleiben den Eltern immer noch monatliche Kosten von 300 Euro. Auch „Pinocchio“ verursacht ähnliche Kosten: „Wir haben errechnet, dass die Betreuung für
jedes Kind im Monat 858 Euro kostet“, sagt Amhof. Auch hier müssen die Eltern bis zu 300 Euro bezahlen, der Rest wird wiederum jeweils zur Hälfte von der Gemeinde und vom Land übernommen.
Plötzliche Abmeldung von 15 Kindern. Nachdem 15 Kinder im
„Pinocchio“ abgemeldet wurden, stand die Gemeinde vor einem paradoxen Problem: „Einerseits war unser eigener Kinderhort ‚Pinocchio’ nicht ausgelastet, andererseits zahlten wir an ‚Coccinella’ monatlich erhebliche Summen.“ Im Stadtrat reagierte man panisch: „Einige Stadträte fürchteten, dass der Rechnungshof diese Situation missbilligen würde“, sagt Amhof. Einem negativen Urteil des Rechnungshofs und einer eventuellen Schadenersatzforderung an die Stadträte wollte man vorgreifen. Also schrieb Amhof auf Anweisung des Stadtrats einen Brief an die Sozialgenossenschaft und an die Eltern, dass sie sich innerhalb 30. November 2011 entscheiden müssten, ob ihr Kind vom „Coccinella“ ins „Pinocchio“ übersiedeln solle – ansonsten sehe man sich außerstande, den monatlichen Beitrag von 500 Euro fortzuführen. „Diese Maßnahme war etwas
Foto: Oskar Zingerle
PRIVATER KINDERHORT „COCCINELLA“: Auf die 20 von der Gemeinde Brixen überwiesenen Kinder angewiesen
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übereilt“, gibt Amhof heute zu, „wir hätten besser zuerst das Gespräch mit den Eltern suchen sollen“. Dies wurde versäumt, und so übertrug sich die Panik der Gemeindeverwalter eins zu eins auf die Eltern: „Es ist so schon schwierig genug, ein Kleinkind an die neue Umgebung zu gewöhnen“, sagt ein Betroffener, „wenn dieses Kind wenige Monate später wieder in einen neuen Hort kommt, beginnt der Prozess von vorn.“ Dazu kommt, dass die Sozialgenossenschaft, die sich eh schon in unruhigen finanziellen Gewässern befinden soll, den Brixner Kinderhort mit dem „Verlust“ von 15 Kindern nicht mehr weiterführen könnte – wovon wiederum auch die restlichen im „Coccinella“ untergebrachten Kinder und entsprechend auch ihre Eltern leiden würden, weil sie plötzlich ohne Kinderbetreuung dastehen würden.
Mehr Flexibilität im„Coccinella“. Zusätzlich zu dieser Problematik darf angemerkt werden, dass „Coccinella“ im Vergleich zum von der Gemeinde geführten Kinderhort „Pinocchio“ viel flexibler ist: „Im ‚Coccinella’ kann unser Kind von 7 bis 18 Uhr jederzeit abgegeben oder abgeholt werden“,
sagt ein „Coccinella“-Kunde, „im ‚Pinocchio’ hingegen müsste ich mein Kind zwischen 7 und 9 Uhr abgeben und maximal um 17.30 Uhr wieder abholen“. Im Sommer ist der private Hort durchgehend geöffnet, während „Pinocchio“ drei Wochen lang zusperrt – was die Urlaubsplanung der betroffenen Familien entsprechend erschwert. „Es stimmt“, gibt Amhof zu, „private Anbieter haben wirklich die Möglichkeit, in diesem Bereich flexibler zu sein, weil wir als öffentlicher Betrieb rigidere Arbeitsverträge anwenden müssen“. Dieser Wettbewerbsnachteil wäre nur durch zusätzliches Personal wettzumachen – was den derzeit sehr guten Deckungsgrad von etwa 60 Prozent zunichte machen würde. Die verzweifelten Eltern gingen auf die Barrikaden. Amhof versuchte ebenso verzweifelt, die Gründe für die Entscheidung darzulegen – ohne merkbaren Erfolg. Nach einer koalitionsinternen Diskussion verzögerte der Stadtrat die Entscheidungsfrist auf 20. Dezember, die Stadträtin suchte inzwischen nach einer Lösung – die sich einige Tage vor Drucklegung dieser Ausgabe auch abzeichnete: „Im Grunde entstehen der Gemeindeverwaltung und auch dem
Land unabhängig davon, ob ein Kind den privaten oder den gemeindeeigenen Kinderhort nutzt, annähernd dieselben Kosten“, sagt Amhof, „diesen Umstand hat der Stadtrat seinerzeit überhaupt nicht thematisiert“. So gesehen wird der Rechnungshof keinen Schaden an der Öffentlichkeit feststellen können – auch wenn im „Pinocchio“ ein paar Plätze freibleiben würden. Bis zu einem gewissen Grad ist die Argumentation stimmig, weil die Personalkosten in der Kalkulation einen erheblichen Raum einnehmen – je weniger Kinder betreut werden müssen, desto weniger Betreuerinnen werden gebraucht. Der derzeit günstige Deckungsgrad ist allerdings trotzdem nur erreichbar, wenn die maximale Kapazität von 49 Kindern ausgenutzt wird. Es kann also durchaus sein, dass die Gemeinde für die nächsten Jahre trotzdem darauf beharren wird, zuerst die eigenen Plätze zu füllen, bevor Unterstützungen an private Strukturen genehmigt werden.
„Primavera“ wird nicht fortgeführt. „Primavera“, das Pilotprojekt im italienischen Kindergarten, wird indes im neuen Jahr nicht fortgeführt – auch diese Nachricht aus dem italienischen Landesamt
macht es der Gemeinde Brixen leichter, zumindest 2011/12 bei der alten Regelung zu bleiben. „Zudem haben wir für das neue Jahr einige zusätzliche Anmeldungen im ‚Pinocchio’ – wir haben also wieder Vollauslastung“, sagt Magdalena Amhof. Während dieser „Brixner“ in Druck ist, diskutiert der Stadtrat die Problematik noch einmal – und wird die Entscheidung vom Oktober wohl revidieren. Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack und die Frage, ob ein Zusammenführen der italienischen und deutschen Kindergärten in Südtirol nicht endlich sinnvoll wäre – allein aus synergetischen Gründen und vor allem auch aufgrund der Tatsache, dass sehr viele deutschsprachigen Eltern es bevorzugen, ihre Kinder in den italienischen Kindergarten zu schicken – und umgekehrt. Zumindest wüsste dann aber die linke Hand, was die rechte tut. Auch die Sinnhaftigkeit der Vermischung privater und öffentlicher Anbieter von Kinderhorten sollte vielleicht politisch thematisiert werden.
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 5
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Wachstum entsteht durch Anstrengung Eine Vortragsreihe der Gemeinde Brixen in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen-Brixen greift pädagogische Fragen auf. Ein Rückblick auf den Vortragsabend mit Professor Albert Wunsch zum Thema Freiheit und Grenzen, Respekt und Liebe.
A
uch im Schuljahr 2011-2012 wird die Vortragsreihe der Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Freien Universität Bozen/Brixen fortgeführt. Im Zeitraum von September bis Mai halten renommierte Pädagogen, Universitätsdozenten und Erziehungswissenschaftler in den Räumen der Uni Brixen insgesamt neun Vorträge zu erzieherischen Themen, wie Stärkung der Kinder, Konzepte für gesunde Kinder, besondere Bedürfnisse von Buben und den Schwierigkeiten im Umgang mit Pubertierenden.
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In Zusammenarbeit mit Universität und Landesverwaltung hat die Gemeinde Brixen vor fünf Jahren eine Familien-Vortragsreihe angestoßen, die sich heuer mit Erziehungsfragen beschäftigt
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Foto: Johanna Bernardi
Der Pädagoge Albert Wunsch fordert vehement einen kritischen Blick auf die „Spaß-Erziehung“
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Der schwere Schritt ins Unigebäude. Seit ihrer Ernennung
zur Stadträtin nach den Gemeinderatswahlen 2005 betreut Paula Bacher Marcenich neben anderen Bereichen auch das Ressort Familie. Sie war es, die mit Wassilios Fthenakis, dem damaligen Professor für Entwicklungspsychologie und Anthropologie an der Uni Brixen, die Familien-Vortragsreihe angestoßen hat. Diese geht heuer ins fünfte Jahr und wird neben der Gemeinde auch vom Land und der Universität unterstützt und finanziert. Hinweise auf bevorstehende Vorträge und Unterlagen zur Familien-Vortragsreihe sind auf der Homepage der Gemeinde unter „Familienportal“ zu finden. Hermann Popodi, verantwortlicher Beamter im Sozial- und Familienressort der Gemeinde, lobt die gute Zusammenarbeit mit den Eltern und die große Bereitschaft der Universitätsprofessoren an der gemeinsamen Planung, bedauert es aber, dass viele Brixner noch gewisse Hemmungen haben, das Gebäude in der Regensburger Allee zu betreten. Die Besucherzahlen seien schwankend, in der Regel seien es 20 bis 80, darunter hauptsächlich junge Mütter und Väter, aber auch bei Erziehungsverantwortlichen und Unterrichtenden stoßen die Vorträge auf Interesse.
Was brauchen Kinder von den Eltern? So waren es in der
Novemberveranstaltung rund 60 Personen, die den Ausführungen zum Thema „Freiheit und Grenzen, Liebe und Respekt. Was Kinder von uns brauchen, und wie Eltern dies einbringen können“ folgten. Referent war Albert Wunsch. Er ist Psychologe, Buchautor, Hochschullehrer und Konfliktcoach in Neuss/ Nordrhein-Westfalen. Sein Artikel „Droge und Verwöhnung“, der vor
etlichen Jahren in der Wochenzeitung „Zeit“ publiziert worden war, stieß damals auf großes Interesse – Zustimmung und Ablehnung gleichermaßen. Darin plädierte er für eine „andere“ Erziehung: weg von der Maßlosigkeit bei Geschenken, weg von der sofortigen Erfüllung aller Kinderwünsche, weg von dauernder Verhätschelung und der Inkonsequenz. Das war in weiten Teilen auch Thema seines Vortrags in Brixen. Auf die Anfangsfrage „Was soll durch Erziehung erreicht werden?“ antwortete er selbst: „Ziel sollte es sein, dass unser Nachwuchs mit 20 bis 25 Jahren auf eigenen Beinen steht, und zwar in emotionaler, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht.“ Wie Eltern die Selbständigkeit und Eigenständigkeit ihrer Kinder fördern können, zeigte er an folgendem Beispiel auf: Ein Kind muss von A (daheim) nach B (Schule oder Sporthalle) kommen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Die Eltern bringen es dorthin und machen es abhängig, oder die Eltern motivieren und ermuntern es und zeigen ihm, wie es selbst dorthin gelangt.
Kritischer Blick auf die Spaß-Erziehung. Kinder müssen gestärkt
werden, Kindern müssen Werte vermittelt werden: Zielstrebigkeit, Mut, Kraft, Ausdauer, Verantwortungsbewusstsein, Kreativität. Es reicht nicht, den Nachwuchs ständig zu fragen: „Hat’s Spaß gemacht?“. Der Pädagoge fordert vehement einen kritischen Blick auf die „Spaß-Erziehung“ und dafür mehr Konsequenz in der Erziehung – Konsequenz mit Wohlwollen und vorgelebten Beispielen. Professor Wunsch unterscheidet genau zwischen Zuwendung und Verwöhnung: Zuwendung orientiert sich am Anderen, ist ermutigend und auf Eigenverantwortlichkeit gerichtet. Verwöhnung hingegen orientiert sich an den Bedürfnissen des „Verwöhners“ und erzeugt Hilfsbedürftigkeit und Abhängigkeit. Die Meinung vieler Erziehungsberechtigter, man täte dem Nachwuchs nur Gutes, wenn man alle Hindernisse aus dem Weg räumen und alle Konfliktsituationen von vornherein vermeiden würde, sei völlig falsch. Kinder brauchen Hürden und Konflikte, freilich auch das Rüstzeug dazu, sie selbst zu lösen und zu beseitigen. Das ist zweifelsfrei mühevoll und anstrengend, aber dadurch können sie sich entwickeln und wachsen. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 7
Foto: Oskar Zingerle
Gemeinde bittet um Mitarbeit z Während über 70 Prozent der Brixner Bevölkerung bereits die Fragebögen der 15. Allgemeinen Volkszählung ausgefüllt haben, fehlen noch rund 40 Prozent der Sprachgruppenzugehörigkeitserklärungen. Daher ersucht die Gemeinde Brixen alle Bürger, die ihre Erklärung noch nicht abgegeben haben, sich sobald wie möglich mit den zuständigen
Erhebungsbeamten in Verbindung zu setzen. Diese haben mittlerweile in allen Haushalten der Stadt ein Informationskärtchen mit ihren Kontaktdaten hinterlassen. Die Sprachgruppenerklärungen müssen händisch ausgefüllt und persönlich dem Erhebungsbeamten überreicht werden. Die Nichtteilnahme an der Volkszählung bringt finanzielle Konsequenzen
mit sich: Das staatliche Institut für Statistik ahndet diese mit einer Verwaltungsstrafe in Höhe von 400 Euro. db
P&G
Politik & Gesellschaft Foto: Barbara Plank
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
VAHRN
Blickwinkel Vahrn z „Knorrige Kastanienbäume – zwischen den wuchtigen Stämmen hindurch der Blick auf die Ruine Salern“ – dieses Szenario hat Barbara Plank mit ihrer Fotokamera festgehalten und beim Fotowettbewerb der Gemeinde Vahrn eingereicht. Weil das Bild das Vahrner Wahrzeichen gekonnt und außergewöhnlich in Szene setzt, kürte eine vierköpfige Jury um Andreas Schatzer, Evi Gasser, Ingo Dejaco und Oskar Zingerle das Foto zum Siegerbild des Wettbewerbs. Rang zwei belegte
kurz
notiert
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Gerhard Clara mit seinem Bild von der alten Putzer Säge am Schalderer Bach, und über den dritten Platz darf sich Evelyn Kostner Schlechtleitner für ihre Aufnahme der Hoch-unserFrauen-Prozession in Schalders freuen. Im Rahmen einer kleinen Feier überreichte die Gemeinde Vahrn den Gewinnern kürzlich je einen Sachpreis. Alle Einsendungen des Wettbewerbs sind im Rahmen der Ausstellung „Blickwinkel Vahrn“ in der Bibliothek Vahrn zu sehen. vw
Am 12. Jänner findet um 17 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Musikzug der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ statt. Im Medienraum 1 werden die Besonderheiten des Zuges vorgestellt sowie Informationen zum Eignungstest gegeben, für den die Anmeldefrist am 18. Jänner abläuft.
Unter dem Motto „Besondere Produkte von besonderen Menschen“ fand heuer wiederum der Weihnachtsmarkt der Sozialdienste im Innenhof des Lachmüllerhauses statt. An den Wochenenden wurden Verkostungen von hauseigenen Tees angeboten.
Der zwischen Land und der Stadt Brixen ausverhandelte Kompromiss sieht vor, dass Brixen das Jakob-Steiner-Haus zur Miete übernimmt und dem Haus der Solidarität zur Verfügung stellt. Die Miete soll abgegolten werden, indem Brixen dem Land eine Fläche am Krankenhaus überschreibt.
NACHGEFRAGT
„Wir träumen heimlich von einem Ladele“ GAIA MUREDA, erste Vorsitzende von „StoffArt“, über die Gründung des Vereins und dessen Ziele. Frau Mureda, wie ist es zur Gründung des Vereins „StoffArt“ gekommen? Vor mehreren Jahren hat meine Mutter Alba Di Maggio das Interkulturelle Frauencafé im Kassianeum eingerichtet. Aus vielen Gesprächen entstand das Bedürfnis, für und mit Frauen in unterschiedlichen Lebenslagen etwas Handfestes auf die Beine zu stellen: Durch das Zusammenwirken von einheimischen und ausländischen Frauen sollte mit Näharbeiten eine Einnahmequelle geschaffen werden. Meine Mutter betreute das Projekt, für das im Haus der Solidarität (HdS) in Milland eine
Nähstube eingerichtet wurde, bis zu ihrem Tod in diesem Sommer. Ich möchte die Arbeit in ihrem Sinne weiterführen. Welche Ziele hat sich der Verein gesteckt? Es geht einerseits um das Knüpfen und Vertiefen von sozialen Kontakten. Andererseits geht es aber auch darum, durch das Nähen von Kissen, Schürzen, Taschen und dergleichen sowie durch Änderungs- und Reparaturarbeiten eine Einnahmequelle für ausgegrenzte und arbeitslose Frauen zu schaffen. Zudem ist es uns wichtig, aus nicht mehr gebrauchten Stoffen und Kleidern Neues zu schaffen.
Und die Anfangsschwierigkeiten? Davon gibt es viele, unter anderem finanzielle Sorgen: Wir haben zwar die Nähmaschinen geschenkt bekommen, doch müssen viele andere Dinge angeschafft werden, und dabei sind wir auf Spenden angewiesen. Uns plagt die Frage, wo die Nähstube hin soll, wenn das HdS übersiedeln muss. Heimlich träumen wir von einem „Ladele“ und einer Schneiderei in der Stadt. Manchmal gibt es auch Probleme mit der sprachlichen Kommunikation, aber da kommen wir immer besser zurecht. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Wir wünschen unseren Kunden ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein frohes Neues Jahr 2012 Auguriamo ai nostri clienti buon natale ed un prospero anno nuovo 2012
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Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr! 9
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Erweiterte Schule z Vor über 30 Jahren war die Grundschule „Msgr. J. Tschurtschenthaler“ errichtet worden; damals war Kathi Trojer Stadträtin für Schule und Kultur. Als am 2. Dezember das mit sieben Klassen und einem Leseraum erweiterte Gebäude feierlich eingeweiht wurde, war sie wieder dabei. Sie schenkte den Schulkindern der Montessori-Klassen des Schulsprengels Brixen-Milland und der Grundschule „Goller“, die beide im Gebäude untergebracht sind, ein prächtiges Buch über Südtiroler Krippen. Es soll Platz finden im neuen und gut ausgestatteten Leseraum, der nun beiden Schulen zur Verfügung steht. Unter den zahlreichen Gästen waren neben den Lehrpersonen, den 350
Kindern und deren Eltern Schulführungskräfte anderer Brixner Schulen und Vertretungen von Gemeindeverwaltung und -politik anwesend. Im Mittelpunkt standen aber die Kinder. Sie gaben den Ton an: Sie trommelten, klatschten, stampften, sangen, riefen, spielten Sketche und moderierten pfiffig und wortreich. Auffallend knapp, denn so hatten es sich die Schüler gewünscht, fielen die Ansprachen der Politiker aus. Nach einer kurzen Erklärung der Baugeschichte durch Stadträtin Magdalena Amhof wurde die Bedeutung von Räumen als „Erzieherinnen und Erzieher“ hervorgehoben. Deshalb schaue Brixen auf seine Schulen, sagte der Bürgermeister und forderte die Kinder auf: „Seid rhythmisch, lebhaft und kreativ – und gebt euer Bestes!“ Die Kosten
für die Erweiterung belaufen sich auf 2.097.000 Euro und werden zu drei Vierteln vom Land getragen. Hervorgehoben wurde die Tatsache, dass die Bauarbeiten im Sommer erfolgt seien, so dass der Schulbetrieb nahezu ungestört gewesen sei und die neuen Räume zu Schulbeginn bezogen werden konnten. Die beiden Direktorin-
nen Elisabeth Flöss (Sprengel Brixen-Milland) und Marianne Fischnaller (Sprengel Brixen) drückten ihre Freude über die schöne Schule aus, die nun über ausreichend helle Räume verfüge, nahezu ohne Lärmbelästigung am Eisackdamm mit seinen Fahrradwegen liege und ein besonderes Flair besitze. jp
zusätzlich zum Rechnen, Schreiben und Lesen auch geschnitzt, getöpfert, gebastelt, genäht und gekocht. Gemeinsame Feste und Basare, Theateraufführungen und Zirkusvorstellungen sowie ein guter Kontakt zu den Eltern sind zudem Teil des pädagogischen Konzepts, das die Schule nicht
nur als Lernstätte, sondern auch als Lebensort ansieht. Einblicke in den Schulalltag erhalten alle Interessierten beim Tag der Offenen Tür am Mittwoch, 11. Januar, von 14 bis 16.30 Uhr oder unter der Rufnummer 348 4788643 beziehungsweise cornelie.sammann@gmx.de. db
BRIXEN
Tag der Offenen Tür im SoWoll z Brixen ist seit Beginn des Schuljahres 2011/12 um ein Schulangebot reicher: Im Südtiroler Kinderdorf hat die von Eltern ins Leben gerufene private Schulinitiative „SoWoLL – Initiative für Soziales, Wohlbefinden und Lebenslanges Lernen“ ihr Zuhause gefunden. Derzeit ist die Initiative noch beim Verein KidZ (Kinderzentrum) angesiedelt. Ein Team von erfahrenen Lehrern unterrichtet hier Kinder von der 1. bis zur 5. Klasse Grundschule und der 1. bis zur
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3. Klasse Mittelschule in kleinen, jahrgangsübergreifenden Gruppen. Die Schule ist reformpädagogisch ausgerichtet und orientiert sich in ihren Lernzielen an den Südtiroler Rahmenrichtlinien für Grund- und Mittelschulen. „Selbstverständlich bereiten wir die Kinder auf alle vom Land geforderten Tests und Prüfungen gut vor“, versichert das Kollegium, wobei auch soziale Inhalte und vor allem das Handwerklich-Künstlerische einen besonderen Schwerpunkt der Schule bilden. So wird täglich
LÜSEN
Auf Herbergssuche z Die Katholische Frauenbewegung von Lüsen organisierte das vierte Jahr in Folge einen Krippenbaukurs. Die dabei gefertigten Krippen wurden am Wochenende des 4. Dezember im Gemeindesaal von Lüsen ausgestellt. „Wesentlich beim Bau einer Krippe ist, die Proportionen der Gebäude an die Größe der Figuren anzupassen“, erklärt der Krippenbauleiter Heinz Erardi. Von September bis November bastelte er gemeinsam mit rund zehn Interessierten jeden Samstag an den Krippen. „Es braucht keine besonderen Voraussetzungen für den Krippenbau“, verrät Erardi, „wichtig sind etwas Phantasie, Geduld und Zeit.“ So entstanden in etwa 60 Stunden kleinere und größere Kunstwerke. Dabei kamen verschiedenste Materialien von Holzspanplatten über Styropor bis hin zu Wurzeln, Sträuchern und Moosen zum Einsatz. In Technik und Ausführung
sind der Phantasie des Krippenbauers keine Grenzen gesetzt. „Die heimatlichen Krippen sind nach wie vor sehr beliebt“, weiß der Krippenbauer, „doch auch die orientalischen Krippen finden vermehrt Liebhaber.“ So zeigen die Tiroler Krippen die klassischen
Bauernhäuser mit Wohngebäude und Stall. Vor der Krippe ist Platz für die Hirten und Schafe, abgeschlossen wird die Krippe mit einem Holzzaun. Die orientalischen Krippen hingegen zeigen Türme und Stadtmauern sowie enge Gassen und Treppen, die
den Charakter einer südländischen Stadt nachbilden. „Unabhängig von Größe und Stil – die Krippen sollen das Weihnachtsgeschehen bildhaft darstellen“, erklärt Erardi, „mit einer selbst gebauten Krippe erhält Weihnachten eine ganz persönliche Note.“ cp
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BRIXEN
Bezirksgericht Brixen erweitern? z Das römische Sparpaket sieht auf Staatsebene die Schließung von Außenstellen der Landesgerichte vor – so auch jene von Meran, Bruneck, Schlanders und Brixen. In einer Aussendung des SVP-Bezirks Brixen betont Obmann Herbert Dorfmann die Wichtigkeit des Bezirksgerichts Brixen und schlägt vor, dass die südlichen Gemeinden des Eisacktales wie Klausen, Villnöss, Lajen, Feldthurns und Villanders zum Einzugsgebiet des Bezirksgerichtes Brixen kommen sollten. Durch die Neustrukturierung würde der Bezirk auf ein Einzugsgebiet
von 71.000 Einwohnern erweitert und die Zone Eisacktal dem entsprechend aufgewertet. Dorfmann unterstrich, dass eine funktionierende und logistisch gut erreichbare Gerichtsbarkeit einen wichtigen Service am Bürger darstelle und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Tal sei. Es müsse mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln versucht werden, die peripheren Gerichte zu erhalten. In Zusammenhang mit der Gemeindeverwaltung von Brixen und der Bezirksgemeinschaft Eisacktal soll der Vorschlag nun diskutiert und anschließend dem zuständigen Ministerium unterbreitet werden. wa
BRIXEN
Wegbegleiter für Jugendliche z Die „Aufsuchende Jugendarbeit Steps“, ein Kooperationsprojekt der Bezirksgemeinschaft Eisacktal und des Vereins Jugendhaus Kassianeum, ist heute ein unverzichtbarer und wirkungsvoller Baustein der Jugendarbeit im Bezirk Eisacktal. Angesichts des Erfolges haben die Kooperationspartner eine Vereinbarung zur Weiterführung dieses Projektes auch in den nächsten drei Jahren unterzeichnet. Die Leistung von „Steps“ besteht in der Unter-
stützung der Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit einerseits und in der Interessensvertretung der Jugendlichen anderseits. Dieses Ziel wird erreicht durch die Kontakt- und Beziehungsarbeit
zu den Kindern und Jugendlichen unter Einbezug ihrer Ressourcen und Potentiale. Eine Werkstatt im Norden von Brixen ermöglicht eine niederschwellige Form von Kontakt und Kommunikation mit den Jugendlichen. Gleichzeitig erhalten die Jugendlichen dort
eine Fülle von Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten zu erproben. „Der hohe Wirkungsgrad des Angebotes besteht in der Begleitung der Jugendlichen durch qualifiziertes und engagiertes Fachpersonal“, unterstreichen die Verantwortlichen beider Projektpartner. db
Geschehen aktiv teilzunehmen. Die Wolki, eine der wenigen Südtiroler Mittelschulen, die eine fixe wöchentliche Unterrichtsstunde im Fach Kommunikations- und Informationstechnologien (KIT) anbietet, hat den Blog mit den
Schülern in diesen Unterrichtsstunden erstellt. Und die neue Form der Kommunikation gefällt, was die monatlichen Zugriffszahlen beweisen. Im Bild: Die Schülerredaktion mit den Lehrkräften. db
BRIXEN
Schüler-Blog an der„Wolki“ z Seit diesem Schuljahr hat die Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ in Brixen ihre eigene Blog-Redaktion: 13 Schüler betätigen sich als rasende Reporter und berichten in Internet-Tagebuchform unter www.oswaldvonwolkenstein. blogspot.com kontinuierlich, was in der Mittelschule so abläuft. Die Schülerredaktion trifft sich wöchentlich und greift die Aktivitäten der „Wolki“ redaktionell auf. Langweilig wird es ihnen dabei nicht, denn schließlich passiert an der mit fast 600 12
Schülern größten Mittelschule des Landes einiges. Gedacht ist der Blog einerseits für die Mittelschüler selbst, die damit ihre Arbeiten und Aktivitäten auch einem größeren Publikum präsentieren können. Mit vielen Fotos, der Online-Ausgabe der Schulzeitung „Oswald“, der eigenen PodcastSeite und regelmäßigen Berichten erhalten zudem die Eltern und Interessierte einen wesentlich umfassenderen Einblick in das bunte Schulleben. Die Blog-Besucher haben die Möglichkeit, Kommentare abzugeben und so am
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Menschen & Meinungen
Foto: Oskar Zingerle
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TASTENVIRTUOSE: Ernst Überbacher ist als Organist in Milland, Neustift und im Dom zu Brixen tätig
––––––––––––––––––
PORTRAIT
Spitzname„Mozart“ ERNST ÜBERBACHER, Chorleiter, Organist und Familienmensch, widmet sich Zeit seines Lebens der Kirchenmusik und dem Dienst in der Dorfgemeinschaft.
A
lljährlich am 4. Dezember geht’s hoch her im schmucken Heim der Familie Überbacher: Vater Ernst hat Geburtstag, und gleich zwei der Töchter feiern Namenstag mit ihrer Schutzheiligen Barbara, ein Zufall im Leben der Patchwork-Familie. Heuer blieben die jungen Frauen wohl etwas im Hintergrund, denn ihr Vater wurde 70, und die Großfamilie dankte ihm für seine unerschütterliche Zuneigung und seinen Frohmut mit einem rauschenden Fest. Zahlreiche Gratulanten aus seinem vielfältigen Betätigungsfeld statteten dem jugendlich wirkenden Energiebündel einen
Seit Ernst Überbacher in Pension ist, hat er mehr Zeit zum Lesen, Wandern und natürlich für Fortbildungen in Sachen Kirchenmusik. Bis heute macht er Führungen für Kinder und Jugendliche im Kloster Neustift.
Seit jeher der Musik verbunden. Mit dem Augustiner Chorherrenstift war der Stoanerhof in Raas, wo Ernst als drittes von elf Kindern aufwuchs, seit jeher in besonderer Weise verbunden. Regelmäßig waren die Chorherren zu Gast, und man unterhielt bis heute bestehende Kontakte zu den Domherren, den Klarissen und den Kapuzinerpatres. Durch
an, wodurch er zweifellos einen Sonderstatus genoss. „Ich hatte als Student immer Geld in der Tasche: Die Pfarrer entlohnten mich großzügig, und die Nonnen servierten mir das Essen auf Vorund Hauptspeisenteller und mit Silberbesteck“, schmunzelt er verschmitzt.
Ein erfülltes Leben. Von edlem
Gedeck konnte der Junglehrer wenig später nur mehr träumen: In Untertall bei Schenna aß er mit den Bauersleuten aus einer gemeinsamen Schüssel, der Löffel wurde anschließend abgeschleckt und in die vorgesehene Halterung an der Wand
„Ich arbeite hart daran, die Zügel auch einmal locker zu lassen“_ Ernst Überbacher Überraschungsbesuch ab. Selbstverständlich wurde er nach dem Sonntagsgottesdienst in Milland auch von „seinem“ Chor gebührend gewürdigt.
Ohne Lieder keine Liturgie. Seit
17 Jahren leitet er den JosefFreinademetz-Kirchenchor mit Kompetenz und Feingefühl, sucht passende Stücke für das Patroziniumskonzert aus, übt Volksgesänge ein, schreibt Partituren und die vielgerühmten, penibel „sauberen“ Notenblätter. Er erstellt den wöchentlichen Liederplan und ist last but not least als Organist tätig – in Milland, in Neustift und im Dom zu Brixen. Die festliche Gestaltung des Gottesdienstes liegt dem Musiker besonders am Herzen. Mit feierlichem Orgelspiel und schönem Gesang will er die Kirchenbesucher berühren. „Wir singen zur Erbauung der Gläubigen, nicht zu deren Ärgernis“, lautet sein Credo. Mit großem Einsatz motiviert er das Volk zum Mitsingen, denn ohne Lieder gibt es für ihn keine Liturgie.
den Vater Johann Überbacher und die Mutter Maria Fundneider (Kofler) wurden dem kleinen Ernst die Liebe zu Gott und zur Musik schon in die Wiege gelegt. Anpacken auf dem Feld, in der Küche und im Stall war selbstverständlich, ebenso das tägliche Gebet und der Besuch des Gottesdienstes. Die Stoanerkinder halfen dem Vater bei allen Verrichtungen als Mesner – er war auch Chorleiter und Bürgermeister –, sie waren eifrige Ministranten und entwickelten früh Eigenständigkeit und Verantwortungsbewusstsein. In Neustift lernte der zehnjährige Ernst das Klavierspielen bei Josef Gasser und übte sich im Chorgesang. In der Lehrerbildungsanstalt in Meran baute er seine musikalischen Fähigkeiten bei Professor Peter Hölzl weiter aus. Bald ließ der Begabte keine Gelegenheit aus, einfache Kompositionen zum Besten zu geben, was ihm den Spitznamen „Mozart“ einbrachte. An den Kirchen und in den Schülerheimen Redifianum und Philippinum bot er sich als Organist
gesteckt. Sein Klavier transportierte er mit der Materialseilbahn über die Masulschlucht. In den folgenden ereignisreichen Jahren legte der beliebte Lehrer den Grundstein für seine Zukunft, er gründete eine Familie, baute ein Haus, erwarb das Diplom in Kirchenmusik und Chorleitung am Konservatorium und war in vielen Verbänden und Kommissionen die treibende Kraft. Er war Chorleiter in Natz und Sarns, half beim Choraufbau in Spinges mit und ließ in den Kirchen von Lappach, Natz und Raas eine Orgel errichten. Mit dem damaligen Domkapellmeister Josef Knapp wertete er die Kassianprozession wieder auf, unterrichtete in den Musikschulen, übernahm den Vinzentiner Knabenchor und war ab 1980 Direktor in Vahrn, Mühlbach und Kiens. Alle Menschen, mit denen er zu tun hat, ob Schüler, Kollegen oder Mitstreiter in Gremien, schwärmen von seiner kraftvollen Präsenz, der Spontaneität, dem Witz, aber auch von seinem Organisationstalent und seiner Verlässlichkeit.
Seine hohen Ansprüche an sich selbst überträgt er allzu oft auf andere: „Meine Stärke ist auch meine Schwäche; ich arbeite hart daran, die Zügel auch einmal locker zu lassen“, gibt der Pünktlichkeitsfanatiker zu. 1984 ereilt ihn ein furchtbarer Schicksalsschlag: Seine Frau stirbt bei einem Verkehrsunfall, und nur mit Hilfe seiner Kinder Gabriele, Michael und Barbara kann er wieder zuversichtlich in die Zukunft schauen. Drei Jahre später ist ihm das Glück erneut hold, er heiratet Bernadette, sie bringt die „kleine“ Barbara mit, und 1989 machen die Zwillinge Simon und Benjamin das halbe Dutzend voll. „Wenn alle zusammenkommen, sitzen 18 Köpfe am Stubentisch“, freut sich der stolze Ehemann und Vater, „da geht’s manchmal rund, aber ich bin dankbar und zufrieden, denn die Familie ist mein Zufluchtsort, mein Ruhepol“.
irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Steckbrief
Ernst Überbacher, Jahrgang 1941, wuchs mit zehn Geschwistern auf dem Stoanerhof in Raas auf. Nach der Pflichtschule strebte er erfolgreich eine Karriere als Lehrer, Direktor und Chorleiter an. Er lebt mit Ehefrau Bernadette in Raas und hat sechs erwachsene Kinder und vier Enkel. 15
Menschen & Meinungen
BRIXEN
„Danke, Helmut!“ z Helmut Pedratscher begann seine Tätigkeit am 1. Juni 1978 im so genannten „Protokoll-, Archiv- und Vervielfältigungsamt“ der Gemeinde Brixen und blieb bis zu seinem letzten Arbeitstag ein freundlicher und kompetenter Ansprechpartner im Vertrags- und Rechtsamt. In über 33 Jahren versüßte er seinen Kollegen den Tag gerne mit einem freundlichen Wort, mit Schokolade und anderen süßen „Gutelen“. Helmut Pedratscher war auch maßgeblich
am Aufbau des gemeindeeigenen Freizeitrings beteiligt, innerhalb dessen er seine Qualitäten als Kassier und Chef-Organisator von Ausflügen, Feiern und Veranstaltungen unter Beweis stellt. Nun ist er in den Ruhestand getreten; bei der letzten Stadtratsitzung im November nutzten Bürgermeister Albert Pürgstaller, die Stadträte und Generalsekretär Josef Fischnaller die Gelegenheit, dem Neo-Pensionisten für seinen Einsatz zu danken und
ihm für die Zukunft alles Gute und viel Gesundheit zu wünschen. Im Bild: Der Stadtrat mit Helmut Pedratscher (Bildmitte) db
M&M Menschen & Meinungen BRIXEN
Domkapellmeister und Domorganist
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum der Michl net zruggtretet. Er isch vielleicht afn Sessl ungilaimt ...
kurz
notiert
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z Er konnte sich gegen 23 Bewerber aus dem gesamten deutschen Sprachraum durchsetzen: Der 32-jährige Tobias Chizzali aus Brixen ist der neue Domkapellmeister und Domorganist der Dompfarrkirche Bozen. Die sechs Bestqualifizierten wurden zu einer Anhörung eingeladen, wobei sie vor den Verantwortlichen der Dompfarre und Vertretern des Domchores sowie einer vierköpfigen Fachkommission, bestehend aus Heinrich Walder, Felix Resch, Christoph Klemm und
Pater Urban Stillhard, ihr Können durch ein Orgelvorspiel und ein Chordirigat unter Beweis stellen mussten. Am meisten zu überzeugen vermochten dabei Gregor Knop aus Bensheim sowie Tobias Chizzali: Sie wurden ex aequo an erste Stelle gereiht, die Wahl fiel schließlich auf Chizzali. Dieser erhielt seinen ersten Musikunterricht von seinem Vater, Klavierunterricht von Margot Federspieler und später Orgelunterricht beim Brixner Domkapellmeister Heinrich Walder. Heute arbeitet der
Claudio Pasetto wurde für weitere drei Jahre als Rechnungsprüfer der Gemeinde Brixen und zugleich Präsident des dreiköpfigen Revisorenkollegiums bestätigt; ihm zur Seite stehen Karin Runggaldier und Manfred Psaier. Siegfried Putzer schied nach vielen Jahren als Revisor aus.
Claudio Calderan erhielt für das Projekt der deutschen Grundschule Sterzing den Südtiroler Architekturpreis. Platz zwei belegten Christian Schwienbacher und bergmeisterwolf für das Hotel Pupp. Im Bereich „Interior“ erhielt Schwienbacher zudem den ersten Preis für die Gestaltung einer Privatwohnung.
ausgebildete Kirchenmusiker und Magister der Künste als Referent für Kirchenmusik in der Diözese Linz, ist Lehrer für Chorleitung im Musikschulwerk Oberösterreich sowie Leiter des Chores „E medio cantus“ und der Chorgemeinschaft Herz-Jesu in Linz. Tobias Chizzali wird aus familiären Gründen seinen Dienst als Domkapellmeister und Domorganist in Bozen am 1. Juni 2013 antreten. db
Elena Poletta ist die neu gewählte Elternvertreterin im Führungsausschuss des Kinderhortes Pinocchio; als Vertreterin der Mitarbeiter wurde Anni Unterkircher gewählt.
O o op s
mein Hoppala
Leser kochen für Leser
mmh!
Gerste-Risotto mit Zucchini und Riesengarnelen > Zutaten für vier Personen
Thomas Oberegger, Vizepräsident des Vespaclub Neustift
Ganz in Rosa ... Wie jedes Jahr wird beim Vespatreffen mit den kultigen, bunten Fahrzeugen durch die Umgebung gedüst. Heuer sollte auch meine Freundin bei dieser Runde mit ihrer neuen rosafarbenen Vespa bei diesem Treffen dabei sein, und wir trafen dafür die Vorbereitungen. Da es üblich ist, dass Helm und Vespa farblich zueinander passen, ließ ich zu diesem Anlass ihren alten, grauen Helm in der Farbe der Vespa umspritzen – also ganz in Rosa. Am Tag des Vespatreffens machten wir uns dann startklar, polierten unsere Fahrzeuge und legten unsere Kleidung zurecht. Als ich dann aber meinen grauen Helm aufsetzen wollte, passte mein Kopf nicht hinein. Der Helm war mir um einiges zu klein! Mit mulmigem Gefühl griff ich zum Helm meiner Freundin – und dieser passte wie angegossen. Ich hatte den falschen Helm umspritzen lassen! Wohl oder übel musste ich also mit dem rosaroten Kopfschutz die Vespatour antreten, und meine Freundin war nicht die Einzige, die sich einen lästernden Kommentar nicht verkneifen konnte...
Echo
Leser schreiben uns
„Streetwork im Kassianeum“ Zum Interview des Frei. Wild-Sängers Philipp Burger, „Brixner“ 262, S. 34
Gleichfalls sind es Werte wie Lebenswelt- und Bedürfnisorientierung, Partizipation und Freiwilligkeit, durch die die Jugendarbeit geprägt ist.
1 Knoblauchzehe 2-3 kleine Zucchini 400 Gramm Garnelen 320-400 Gramm Perlgerste, einige Stunden vorher eingeweicht 1 Handvoll Petersilie ¾ Liter Brühe 1 Karotte, 1 Selleriestange, 1 gelbe Zwiebel für die Brühe
> Zubereitung Für die Brühe die Garnelen schälen und die Schalen waschen. Einen Topf mit Wasser füllen, die Garnelenschalen,
eine Karotte, eine Selleriestange, eine gelbe, nicht geschälte Zwiebel hinzufügen und alles zum Kochen bringen. Den Knoblauch in Öl anrösten, die Gerste dazugeben, nach Geschmack würzen und nach und nach mit Brühe aufgießen, bis die Gerste bissfest gekocht ist. 10 Minuten vor Abschluss die Zucchini und die Garnelen hinzugeben, das Gericht mit Salz abschmecken und vor dem Servieren die Petersilie unterrühren.
Der Gerste-Risotto bringt nicht nur Abwechslung auf den Esstisch, sondern schmeckt auch besonders lecker. Monika Cicuttini aus Brixen wünscht viel Spaß beim Nachkochen und Experimentieren! Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
„Wird sich der SEL-Skandal negativ auf das Image der Südtiroler Volkspartei auswirken?“ 52,38% Ja, nachhaltig 21,43% Ja, aber nur kurzzeitig 7,14% Nein – unter der Voraussetzung, dass jetzt in der Partei ein globales Umdenken erfolgt 19,05% Nein, dieser Skandal hat mit der SVP nichts zu tun
Peter Liensberger, Geschäftsleiter Verein Jugendhaus Kassianeum
Die Jugendarbeit in Südtirol ist ein bedeutendes Standbein des Bildungssystems mit eigener Prägung, wo ideologiefrei nachgedacht, gefragt und gesucht wird. Jugendarbeit begleitet und unterstützt Jugendliche in ihrer Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. Jugendarbeit ist sich dabei ihrer Vorbildfunktion bewusst und geht damit verantwortungsvoll um.
Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats: Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
„Wie finden Sie die Maßnahmen von Ministerpräsident Mario Monti?“ > Ich akzeptiere die Maßnahmen, weil ansonsten der Staatsbankrott nicht abgewendet werden kann > Ich akzeptiere die Maßnahmen, weil nun endlich auch die Bauern zur Kasse gebeten werden > Ich finde, dass die Erhöhung der Benzinpreise eine zu große Belastung darstellen – für Bürger und Unternehmen > Ich finde, dass die geplante Mehrwertsteuererhöhung nicht verkraftbar ist Stimmen Sie mit! www.brixner.info 17
LAMMento
Schüler unterstützen Südtiroler Krebshilfe
Image-Harakiri „Ich finde ihn irgendwie in Ordnung“, sagte der Franz, während er Ordnung in seine Brieftasche zu bringen versuchte, was irgendwie nicht schwierig war, weil außer zwei 20-Euro-Scheinen nichts mehr da war, was irgendwie nach Ordnung schrie, und Ordnung in zwei 20-Euro-Scheine zu bringen – dafür braucht es wahrlich keinen Doktortitel. „Super Mario meine ich“, sagt der Franz, „den Monti natürlich! Ganz Italien schrie förmlich nach ...“ – Ordnung? – „ja, auch, vor allem aber nach einem Politiker, der Niveau hat, Stil, Ruhe in seiner Argumentation, Glaubwürdigkeit. Ein Politiker, der sogar als Vorbild geeignet wäre. Mein Gott, hab ich das alles vermisst in den vergangenen Jahren.“ Das ist das Problem, sag ich, Leute, die halbwegs einen Verstand haben, werden ganz sicher nicht in die Politik gehen. Dieses Image-Harakiri können sich nur Dödel antun – und dem entsprechend niveaulos geht es eben zu in der Politik. „Der traut sich sogar, die Bauern zu besteuern!“, schreit Frieda vom Tresen herüber, „allein deshalb liebe ich ihn!“ Oha – ob Super Mario von dieser platonischen Liebe weiß? „Wie dem auch sei“, sagt der Franz, „Super Mario ist ein Lichtblick im dunklen Keller der politischen Niveaulosigkeit, ein Schimmer der Hoffnung im düsteren Nebel der prügelnden Parlamentarier, eine fruchtige Oase in der sandigen Wüste der Bürgerorientierung“. Wir müssen nach Rom, sag ich, um ihm unsere Reverenz zu erweisen. Schade, dass wir dafür nur noch zwei 20-Euro-Scheine besitzen. Der Rest löst sich gerade in Luft auf, damit wir die Schulden abzahlen können, die andere verursacht haben.
z Bei der Eröffnung des BenefizWeihnachtsmarkts der Südtiroler Krebshilfe spielten 26 Schüler der 1. Klasse Berufsfachschule Bäckerei/Konditorei der Landesberufsschule „Emma Hellenstainer“ eine wichtige Rolle: Auf Initiative ihres Fachlehrers für Konditorei, Artur Widmann, hatten die Schüler sich für die Durchführung eines sozialen Projektes zur Unterstützung einer karitativen Organisation entschieden. „Als ich mit der Projektidee, die Südtiroler Krebshilfe zu unterstützen, an die Schüler herantrat, waren sie begeistert und gerne bereit mitzuarbeiten. Jeder der Jugendlichen kennt Menschen, die an Krebs erkrankt sind, und sie wollten einen persönlichen, kleinen Beitrag leisten“, erläutert Widmann. Rund sechs Wochen lang fertigten die Schüler im Praxisunterricht verschiedene Weihnachtsbäckereien wie Kekse, Zelten, Stollen und Lebkuchenhäuser an, die der
Krebshilfe für den Verkauf am Benefiz-Weihnachtsmarkt zur Verfügung gestellt wurden. Außerdem beschäftigten sie sich im Deutschunterricht mit der Thematik und verfassten berührende Texte zu Themen wie Kranksein, Leben, Hilfe und Gesundheit, die in den Räumlichkeiten der Krebshilfe zu lesen waren. Bei der offiziellen Eröffnung übernahmen die Schüler zudem verschiedene Aufgaben an Garderobe und Buffet, und sie gestalteten die Feier, indem sie Texte vorlasen und musizierten. „Wir freuten uns sehr über dieses Engagement der Jugendlichen, auch weil es uns zeigt, dass unsere Anliegen von jüngeren Menschen mitgetragen werden“, so Renate Daporta Jöchler, die Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe, „die Schüler haben unserem Benefiz-Weihnachtsmarkt nochmals eine ganz besondere Note verliehen. Dafür danken wir ihnen von Herzen.“ db
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BRIXEN
Pro& Contra Ist es sinnvoll, dass alle Schulen in Südtirol die Fünf-Tage-Woche einführen? Der Hintergrund:
Seit Monaten gibt es kontroverse Diskussionen über die Möglichkeit, den Schulkalender zu vereinheitlichen. Der Südtiroler Landtag hat vor einigen Tagen die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen, dass die Landesregierung darüber entscheiden kann. Landesrätin Sabina Kasslatter Mur erarbeitet nun einen Vorschlag; eine endgültige Entscheidung wird Ende Jänner gefällt.
Sabina Kasslatter Mur, Landesrätin für deutsche Schule: „Nicht davon hängt der Bildungserfolg ab“ Ja Kein Modell ist besser als das andere – deshalb ist es sinnvoll, den Schulkalender zu vereinheitlichen, egal, ob für fünf oder sechs Tage pro Woche. Nicht davon hängt der Bildungserfolg unserer Kinder ab, sondern von ihrer Lernbereitschaft, von den Erziehungsbemühungen der Eltern und vom Engagement der Lehrpersonen! 65.000 Kinder und Jugendliche erleben das Kindergarten- und Schuljahr heuer in verschiedenen Modellen: Die einen beginnen am 5. oder 7., die anderen am 12. September, die einen sind samstags zuhause, die anderen nicht. 28.600 Kinder haben eine Fünftagewoche, 20.800 eine Sechstagewoche, 8.450 eine alternierende Schulwoche und 7.150 eine Sechstagewoche mit mehr oder weniger freien Samstagen. Viele Familien wünschen mehr Klarheit; letzten Winter hat auch der Landtag die Regierung dazu aufgefordert. Diesen Auftrag nehme ich ernst und diskutiere seit sechs Monaten mit Betroffenen und Beteiligten. Ein absolutes Einvernehmen gibt es nicht, die meiste Zustimmung hat aber eine Fünftagewoche mit Verlängerung des Unterrichtsjahres von 34 auf 36 Wochen: Damit kürzen wir die Sommerferien, beschränken die Nachmittage auf zwei und ermöglichen außerschulische Tätigkeiten. Für die Oberschule soll es Ausnahmen geben, die Unterstufe hat vom Kindergarten bis zur Mittelschule einheitlich am Samstag frei. Die Jahresstundenkontingente bleiben dieselben wie heute. Die Landesregierung legt Beginn, Ende, Ferien und Fünftagewoche mit Ausnahmen fest. Die Stundenpläne, die Anzahl der Schulnachmittage, die Länge der Unterrichtseinheiten und die Verteilung der Fächer bestimmt jede einzelne Schule eigenständig. z
Carmen Troi, Lehrerin an der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“: Schülergerechte Bildungsvermittlung Nein Frau Kasslatter Mur scheint auf einem Kreuzzug zu sein. Sie stülpt den Schulen Südtirols auf Biegen und Brechen die Fünftagewoche über, und ich habe noch nicht wirklich verstanden, warum sie dies mit so viel Vehemenz macht. Familienfreundlichkeit? Sparmaßnahmen? Vereinheitlichung? Aber: Die Hauptaufgabe, die die Schule zu erfüllen hat, ist schülergerechte Bildungsvermittlung. Trotzdem habe ich seit Jahren den Eindruck, dass Schulen sich nicht mehr auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Von außen herangetragene Wünsche gewinnen zunehmend an Wichtigkeit, und die vielen Reformen der letzten Jahre brachten keine wirkliche Qualitätsverbesserung. Auch jetzt sind die Stimmen, die gegen die Fünftagewoche laut werden, sicher nicht grundsätzlich gegen eine Änderung. Sie muss aber durchdacht sein, die didaktischen und logistischen Rahmenbedingungen müssen passen, und jede Schule muss innerhalb ihrer Schulautonomie entscheiden können, ob sie die Fünftagewoche einführt – und nicht, wie sie es macht. Zuerst die Fünftagewoche einführen und dann schauen, wie Schulen das organisieren, bedeutet das Pferd von hinten aufzuzäumen. Jeder Schultyp, jede Schulstufe hat eigene Bedürfnisse – auch ob sich die Schule in der Stadt oder auf dem Land befindet, macht einen Unterschied. Die Vereinheitlichung des Schulkalenders wird diesem wichtigen Umstand nicht gerecht. Die Entscheidung scheint ja bereits getroffen zu sein. Nun bin ich neugierig, wie die Schulen die FünfTage-Woche umsetzen werden. Sicher wird es die verschiedensten Modelle geben – und dann hat es sich wieder mit der Vereinheitlichung! z
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Gastkommentar: Helmuth Renzler
In Rente mit 67 oder 70 Jahren – sind wir darauf vorbereitet? A rbeiten bis 67 oder noch länger – wer soll das schaffen? Schon spätestens im Jahr 2018 wird dies das Mindestlebensalter sein, um mit einer Altersrente in Pension gehen zu können, wobei die Renteneinstiegsfenster schon mitberücksichtigt wurden. Die von der Regierung Monti beschlossenen Maßnahmen sind in der Tat einschneidend: Ab sofort schrittweise Erhöhung des für den Bezug einer Altersrente notwendigen Lebensalters. Abschaffung der 40 Rentenversicherungsjahre
Personen, für die Arbeitnehmer, die sich am 31. Oktober 2011 in Möbilität befanden oder die aufgrund von einschlägigen gesetzlichen und vertraglichen Bedingungen abgebaut werden müssen (wie etwa Bankangestellte oder Angestellte von Versicherungen usw.), auch wenn sie die Rentenvoraussetzungen erst nach dem 31. Dezember 2011 anreifen. Weiters sind von den neuen Bestimmungen alle jene Versicherten nicht mehr betroffen, die innerhalb 31. Oktober 2011 zur freiwilligen Beitragsweiterzahlung ermächtigt worden sind.
mit einem Lebensalter von 65, 67 oder 70 Jahren weiterhin angemessen zu beschäftigen, wird die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte darstellen. Andere Länder, in denen die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre schon seit Längerem geplant und festgeschrieben wurde, bereiten sich nun schon seit einiger Zeit mehr schlecht als recht auf diesen Umstand vor. Die Bevölkerung Italiens und somit auch Südtirols wird immer älter und muss dabei fit bleiben, denn sonst ist die von der Regierung geplante Rente mit
„Auch Durchschnittsverdiener kommen daher im Alter schnell in die Nähe der Armutsgrenze, wenn sie nicht zusätzlich vorgesorgt haben“_ Helmuth Renzler für den Bezug einer Dienstaltersrente. Beitragsbezogenes Berechnungssystem für alle. Ab 1. Jänner 2012 ist für den Bezug einer Altersrente ein Lebensalter von 62 Jahren für Frauen in der Privatwirtschaft und 65 Jahren für die Frauen im Öffentlichen Dienst vorgesehen sowie 63 Jahre und 6 Monate für die Selbständigen. Flexibles Rentenalter bis zu 70 Jahren. Renteneinstiegsfenster wurden abgeschafft. Anpassungen der Renten und Pensionen an die jährliche Lebenshaltungskostensteigerung wurde für monatliche Bruttorenten ab 936 Euro (oder eventuell 1.404 Euro) abgeschafft. Eingliederung der Rentenversicherungsanstalt der öffentlich Bediensteten INPDAP ins NISF/INPS. Dasselbe gilt auch für die ENPALS. Wer ist von den neuen Maßnahmen nicht betroffen? Die neuen Bestimmungen werden nicht für jene Personen angewandt, die innerhalb 31. Dezember 2011 die Rentenvoraussetzungen angereift haben sowie, im Ausmaß von 50.000 20
Dies sind einige der Maßnahmen, die die italienische Regierung neu eingeführt hat, um den Forderungen der Europäischen Union nach einer Stabilisierung des Staatshaushaltes entgegenzukommen. Da man in Zukunft länger leben wird, ist es notwendig, später in Rente zu gehen. Dies ist die Philosophie, die diesen Überlegungen zugrunde liegt. Mit den Sparpaketen 2010 und 2011 und den neuen von der Regierung Monti erlassenen Maßnahmen wurde nämlich beschlossen, dass all jene Rentenleistungen, deren Auszahlung direkt an ein bestimmtes Lebensalter gekoppelt sind wie etwa die Altersrente oder die Dienstaltersrente, in Zukunft nur mehr unter Berücksichtigung der zu erwartenden durchschnittlichen Lebenserwartungserhöhung ausbezahlt werden können. Dies führt dazu, dass man ab dem Jahr 2026 ein Lebensalter von 67 und mehr Jahren haben muss, um eine Rente beziehen zu können. Wie das italienische Wirtschaftssystem in der Lage sein wird, lohnabhängige Arbeitnehmer, aber auch Selbständige
67 Jahren nur eine leere Maßnahme, die ausschließlich dazu dient, die Rentenausgaben zu senken. Wer sich erst in zehn Jahren mit dem demografischen Wandel beschäftigt, verschläft nicht nur die Zukunft, sondern wird auch nicht unbeträchtliche Wettbewerbsnachteile erdulden müssen. Durch die Erhöhung des Renteneinstiegsalters und die Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung sowie des dramatischen Geburtenrückganges werden in Zukunft immer mehr ältere und weniger jüngere Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Haben somit all jene mehr oder weniger okkulten Kreise Recht, die die Erhöhung des Lebensalters für den Bezug einer Rente auf 67 oder mehr Jahre fordern? Oder ist dies eine reine Maßnahme, um zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung anderer Gesellschaftsschichten neue Finanzmittel zur Verfügung zu stellen? Täuscht sich die Allgemeinheit der Südtiroler Bevölkerung, wenn sie ihren Unmut, ja oft sogar ihre Wut laut über diese Entwicklung kundtut? Dieser Unmut
ist zum Teil aber auch irrational und sehr gefühlsbetont, wobei sich über die neuen Rentenbestimmungen meist die heutigen, von den vorgeschlagenen Maßnahmen eigentlich gar nicht mehr betroffenen 70-Jährigen mehr ärgern als die 30-Jährigen. Dabei sind die „Alten“ von dem ab 1. Jänner 2012 voll in Kraft tretenden Gesetz der Lebensalterserhöhung gar nicht mehr betroffen – aber sie müssen zum Teil große Einbußen bei den jährlichen Rentenangleichungen verkraften. Die Umfragen und Demonstrationen zeigen aber auch, dass Menschen aus allen Altersgruppen unzufrieden sind. Laut Umfragen findet ein sehr hoher Prozentsatz der arbeitenden Bevölkerung die Anhebung der Altersgrenze auf 67 oder mehr Jahre als falsch und vor allem ungerecht. Bei kaum einem anderen Thema sind Bevölkerung und Politik so weit voneinander entfernt. Durch die Rente ab 67 wird kein Fließband langsamer, keine Verwaltungsarbeit weniger hektisch und stressfreier. Die von der italienischen Regierung in den letzten Jahren erlassenen Gesetze zur Bekämpfung des Arbeitsstresses in den Betrieben haben in der Praxis sicherlich nicht dazu beigetragen, den Arbeitsstress der heutigen Mitarbeiter abzubauen – eher das Gegenteil ist der Fall: Durch diese aufgezwungenen neuen Maßnahmen hat sich der Arbeitsstress für Belegschaft und Arbeitgeber erhöht – und den Rest besorgt der Zeitgeist. Durch die neuen Telekommunikationsformen erhöht sich der Arbeitsstress vor allem im Verwaltungs- und Dienstleistungsbereich immer mehr, denn die Arbeit wird immer hektischer, und der Arbeitnehmer muss, weil immer erreichbar, jederzeit zur Verfügung stehen. Zwei Drittel der Arbeiter glauben, aus gesundheitlichen Gründen nicht bis 67 durchhalten zu können – und dies nicht nur in der Privatwirtschaft, sondern auch im öffentlichen Dienst. Man denke dabei nur an die Altenpflegerinnen, die mit 55 Jahren schon
Gutes aus unserer Bergbauernmilch sehr große physische Verschleißerscheinungen aufweisen, oder an die Stützlehrer sowie andere ähnliche Berufe. Erhitzt wird die Diskussion um die Rente auch, weil es für viele Menschen gar nicht darum geht, ein oder zwei Jahre länger zu arbeiten. Sie haben vor allem Angst, im Alter zu verarmen, denn schließlich haben die seit 1992 durchgeführten Rentenreformen in Italien die Aussichten für Geringverdiener merklich verschlechtert. Das Rentenniveau wird in den kommenden 20 Jahren auf etwa 43 Prozent der Bruttolöhne sinken – und dafür wird eine Rentenversicherungszeit von 40 und mehr Beitragsjahren vorausgesetzt. 1996 lag das Rentenniveau noch bei 80 Prozent. Wer arbeitslos ist oder eine Teilzeitstelle hat, erhält noch
weniger – und eben jeder, der früher ausscheidet und eventuell mögliche Abzüge bei der Rente hinnehmen muss. Auch Durchschnittsverdiener kommen daher im Alter schnell in die Nähe der Armutsgrenze, wenn sie nicht zusätzlich vorgesorgt haben. Und so wird vielen ganz normalen Beschäftigten angst und bange beim Gedanken an das Alter. Die Zahl derer, die im Alter eine bezahlte Arbeit wollen und vor allem brauchen, wird zunehmen. Das heißt: Millionen Arbeitsplätze in Italien und somit auch in Südtirol müssen verändert werden. Es ist eine riesige Aufgabe, die Staat und Land nicht allein erledigen können. Das müssen die Unternehmen tun.
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Leserbrief an: echo@brixner.infoCM
Zum Autor
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Helmuth Renzler wurde am 21. März 1953 in Bozen geboren und wohnt in St. Jakob/Leifers. Nach dem Mittelschulabschluss besuchte er die Gewerbeoberschule, Fachrichtung Elektrotechnik, Matura im Juli 1973. Anschließend einige Semester Studium an der Universität Innsbruck in den Fächern Wirtschaft und Rechtswissenschaften, verschiedene Fort- und Ausbildungskurse in Management, Personalführung und NISF/INPS-interne Ausbildung zum Mitarbeiterausbilder. Nach dem Studium unterrichtete Renzler an verschiedenen Südtiroler Ober- und Mittelschulen. Seit dem 18. Jänner 1982 ist er als Bediensteter beim NISF/INPS Bozen tätig, ab Juli 1995 als Verwaltungsreferent, ab Jänner 1992 als Verwaltungsleiter und seit September 1999 als Verwaltungshauptleiter. Im April 2001 wurde er zum verantwortlichen Leiter der Abteilung Rentner und Versicherte des NISF/INPS Bozen ernannt, seit November 2010 ist Helmuth Renzler Direktor der internen Agentur des NISF/INPS Bozen. Seit 1994 betätigt er sich auch als freischaffender Publizist in den Sachbereichen Renten- und Sozialgesetzgebung für verschiedene Zeitungen und ist Autor von bisher 15 Fachbüchern sowie verschiedenen Broschüren und unzähligen Artikeln.
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Umfrage
Mit oder ohne Feuerwerk? Das Silvester-Feuerwerk am Domplatz in Brixen sorgt auch heuer wieder für Diskussionen: Für die einen ist es reine Geldverschwendung, für die anderen ein absolutes Muss zu Silvester.
Leo Dariz ist ein Gegner des Silvester-Feuerwerks: „Das Geld ist derzeit knapp – da finde ich es unangemessen, dass wir es einfach in den Himmel schießen und dabei auch noch die Umwelt verpesten. Wenn die Zeiten wieder besser sind, dann kann das Feuerwerk in kleinerem Ausmaß wieder gemacht werden. Aber derzeit können wir das Geld sinnvoller investieren und dabei auch noch die Umwelt schonen.“
Für Alan Geier ist das Feuerwerk eine reine Geldverschwendung: „Ich interessiere mich nicht für solche Attraktionen und bin der Meinung, dass es vielen anderen auch nicht besonders zusagt. Das Geld hierfür zu verwenden ist somit einfach schade. Ich sehe keine Notwendigkeit, ein Feuerwerk zu veranstalten.“ 22
„Das Silvester-Feuerwerk gehört zum 31. Dezember einfach dazu“, findet Erna Stoffner. „Ich würde es sehr schade finden, wenn kein Feuerwerk gemacht würde, das ist dann kein richtiges Silvester. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass es viel Geld kostet, sollte diese Attraktion dennoch beibehalten werden.“
Irmgard Huber ist eine Befürworterin des Feuerwerks: „Die Jugend freut es besonders; es ist das A und O einer Silvester-Party. Wenn das Feuerwerk nicht mehr gemacht wird, fehlt der Feier das i-Tüpfelchen. Die Jugendlichen fahren dann weiter weg und feiern irgendwo anders – und das kann auch nicht Sinn der Sache sein“.
„Das Brixner Silvester-Feuerwerk ist besonders schön und kommt hier in der Stadt gut zur Geltung. Ich bin der Meinung, diese Ausgaben soll sich der Tourismusverein einmal im Jahr leisten“, meint Florian Gasser. „Ein Feuerwerk gehört zum Abschluss eines jeden Jahres dazu. Es wäre schade, wenn keine Feuerwerkskörper mehr in die Luft geschossen würden.“
Hannes Klammer gefällt das alljährliche Feuerwerk: „Man muss ja nicht übertreiben und kann ein Feuerwerk veranstalten, das sich in einem angemessenen finanziellen Rahmen bewegt. Aber ein kleines Feuerwerk gehört einfach zu Silvester dazu – insbesondere am Domplatz, wo viele Menschen gesellig dem neuen Jahr entgegenfiebern.“
„Das Feuerwerk gefällt nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Jugendlichen und den Gästen“, meint Sandra Obwexer. „Die Feier am Domplatz wird damit aufgewertet. Deshalb würde ich mir wünschen, dass das Feuerwerk auch heuer wieder gemacht wird, auch wenn es natürlich viel Geld kostet – es gehört zu Silvester einfach dazu.“
„Wenn kein Feuerwerk stattfindet, dann feiere ich auch nicht auf dem Domplatz“, meint Marys Schladebach. „Ohne Feuerwerk ist es kein richtiges Silvester! Für mich ist das Feuerwerk um Mitternacht ein absolutes Muss, um richtig schön ins neue Jahr zu rutschen. Auch wenn es viel Geld kostet: Es muss trotzdem veranstaltet werden, das war immer so und soll auch weiterhin so bleiben.“
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100 JAHRE RATHAUS BRIXEN
Kunst & Kultur
Rathaus feiert Jubiläum
Hundert Jahre sind seit dem Kauf des heutigen Brixner Rathauses durch die Gemeindeverwaltung vergangen; bei einem Tag der offenen Tür wurde dieses Jubiläum am 17. Dezember gefeiert. Ein Streifzug durch die Geschichte des Rathauses, verfasst vom Brixner Stadtarchivar Hubert Mock und von Hans Heiss.
M
Zentrum der Stadt seit Jahrhunderten als Rathaus gedient haben muss. Ein Gang durch das Haus lässt freilich stutzen: Die gemalte Scheinarchitektur im Treppenhaus ist neueren Datums und die Wandfresken in den Räumen des zweiten Stockes entstammen eindeutig der Zeit um 1900 – offenbar hat also ein Bauherr vor nicht allzu langer Zeit dem mittelalterlichen Erscheinungsbild des Hauses bewusst und energisch nachgeholfen.
des heutigen Rathauses ein schlichtes Bürgerhaus: die Mehlund Viktualienhandlung Joseph Oberhaidacher. Die äußere Gestalt des Hauses entsprach den bescheidenen Dimensionen des
Zunächst ein schlichtes Bürgerhaus. Ein kurzer Blick in
damaligen Brixen: Das Haus hatte nur zwei Stockwerke, Fassadengestalt und Innenräume waren einfach ausgestattet – bis kurz vor der Jahrhundertwende. Mit dem
die Hausgeschichte bestätigt die Vermutung: Noch vor 100 Jahren befand sich an der Stelle
Foto: Arnold Ritter
itten im Stadtzentrum, an der Nahtstelle zwischen der bürgerlichen und der geistlichen Stadt, liegt das Rathaus der Gemeinde Brixen. Seine Nordseite mündet in die belebte Geschäftsstraße der Großen Lauben, während seine Südfront zu den beherrschenden Bauten rings um den Domplatz zählt. Von dort fällt der Blick auf die stattliche Renaissancefassade des Hauses, auf seinen Turm und sein zinnenbewehrtes Dach, die der Formensprache des Spätmittelalters verpflichtet sind. Ganz selbstverständlich erscheint daher auch die Vorstellung, dass dieser offenbar geschichtsträchtige Bau mitten im
um 1890 allmählich anlaufenden Aufschwung Brixens begann zugleich eine Phase intensiver Bautätigkeit, die das Stadtbild wesentlich veränderte. Brixen begann sich auszudehnen, und
„Für Brixen war der Kauf von Schloss Taurenstein ein Glücksgriff_ Hubert Mock, Stadtarchivar mit dem Bau neuer Stadtviertel setzte auch eine Umgestaltung des Stadtkerns ein: Eine wachsende Zahl von Hausbesitzern unterzog in den 20 Jahren bis zum Ersten Weltkrieg ihre oft seit Jahrzehnten kaum renovierten Häuser einer gründlichen Erneuerung.
Die Umgestaltung beginnt. In
Der Rittersaal von Schloss Taurenstein versprach seinerzeit dem Bürgerausschuss von Brixen, einen würdigen Rahmen für die künftigen Ratssitzungen abzugeben 24
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dieser Aufbruchzeit der Stadtgeschichte verkaufte die Familie Oberhaidacher 1895 ihr Haus an den k.k. Hofrat Ferdinand Kaltenegger. Der Käufer war ein bemerkenswerter Mann: 1843 in Wien geboren, hatte sich Kaltenegger aus gesundheitlichen Gründen Brixen seit den Siebziger Jahren zum Dauerdomizil erwählt. Von der kleinen Bischofsstadt aus entfaltete der Wahlbrixner Kaltenegger eine äußerst erfolgreiche wissenschaftliche und unternehmerische Tätigkeit. Als Professor an der landwirtschaftlichen Akademie in Ungarisch-Altenburg und als Konsulent für Agrarfragen von Bosnien-Herzegowina zählte Kaltenegger zu den hervorragenden Landwirtschaftsexperten der Donaumonarchie. Zugleich wirkte
Foto: Arnold Ritter
er als Pionier der Alpenbahnen und des Fremdenverkehrs in Kärnten und fand trotz seiner weit gespannten Aktivitäten noch genügend Zeit, um sich im Bürgerausschuss von Brixen tatkräftig für seine Wahlheimat einzusetzen. Gleich nach dem Ankauf des Oberhaidacher-Hauses ging Kaltenegger daran, seinen neuen Wohnsitz im Stil des späten Historismus umzugestalten. Das Gebäude wurde um einen Stock erhöht und setzte sich damit von den niedrigeren und schmäleren Häusern der Nordflanke des Domplatzes deutlich ab. Das Dachgeschoss wurde mit einem Turm gekrönt, der durch einen leichten Mauervorschub in der Hausfassade zum beherrschenden Stilelement der Südfront erhoben wurde. An die Stelle des schmucklosen Dachgiebels kam eine Zinnenbrüstung; eine Zinnenmauer auf der Dachterrasse unterstrich zusätzlich den wehrhaften Charakter des Neubaues. Die verschnörkelte Initiale „K“ an der höchsten Zinne der Dachbrüstung erinnert bis heute an den geschichtsbewussten Bauherrn.
SCHEINARCHITEKTUR: Das südliche Treppenhaus gewann um die Jahrhundertwende dank der Bemalung das romantische Flair eines Burghofes
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Anspruchsvolle Inneneinrichtung. Auch im Hausinneren er-
folgte ein entschiedener Rückgriff auf mittelalterliche Formelemente. Das südliche Treppenhaus gewann dank der Bemalung mit Ritterfresken und einer Scheinarchitektur mit efeuumranktem Mauerwerk das romantische Flair eines Burghofes, während der halsbrecherisch steile Anstieg der Nordtreppe den verwinkelten und altertümelnden Gesamteindruck des Hauses in effektvoller Weise verstärkte. Die meisten Räume des Hauses erhielten eine reiche Wand- und Deckentäfelung. Vor allem die Vorhalle des zweiten Stockes gewann durch eine Balkendecke eine leicht düstere Atmosphäre. Sorgfältig achtete Kaltenegger auch auf die Ausführung der Türen, die er bis in die Beschläge und Türgriffe an spätgotische Vorbilder angleichen ließ. Die anspruchsvolle Inneneinrichtung wurde ausnahmslos von städtischen Handwerksbetrieben angefertigt.
Schloss Taurenstein. Seinem
neuen Wohnsitz verlieh der Hofrat den phantasievollen Namen „Schloss Taurenstein“. Mit dieser Bezeichnung betonte Kaltenegger seine enge Verbindung zu Kärnten, wo er in den Tauern bereits ein Schloss besaß. 25
Foto: Arnold Ritter
Kunst & Kultur Die Vorhalle des zweiten Stocks gewann durch eine Balkendecke eine leicht düstere Atmosphäre
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Als Kaltenegger am 13. Mai 1911 starb, blieb das Haus nicht mehr lange in Familienbesitz. Schon im November 1911 bot die Tochter Johanna Pejicic, die Gattin eines bosnischen Gutsbesitzers, das Haus der Stadt zum Kauf an. Für die Stadtverwaltung kam dieses Angebot gerade zum rechten Zeitpunkt.
Im Besitz der Stadtverwaltung. Seit dem 16. Jahrhundert hatte der Stadt Brixen das Laubenhaus mit der heutigen Nummer 14 als Rathaus gedient: Hier befanden sich der schöne Ratssaal (heute Adrian-Egger-Saal), die zwei Räume, mit denen die kommunale Administration noch um 1890
ihr Auslangen finden musste, die Wohnung des Polizeidieners, ein paar Arrest-Zellen, eine weitere Wohnung sowie Keller- und Depotlokale. Wegen dieser überaus beengten Raumverhältnisse, die gar nicht zur Aufbruchstimmung passten, die seit 1890 in Brixen spürbar war, hatten die Ämter kurz nach der Jahrhundertwende provisorisch in das zwar deutlich größere, aber nicht sehr repräsentative Eichamtsgebäude am PeterMayr-Platz (heute Maria-HueberPlatz) an der Ost-Seite des Großen Grabens umziehen müssen; die Bürgerausschuss-Sitzungen fanden
jedoch weiterhin im alten Ratssaal unter den Großen Lauben statt. Die Aussicht, eine herrschaftliche Residenz als großzügigen Sitz der Stadtverwaltung erwerben zu können, war für den Bürgerausschuss deshalb sehr attraktiv; er erkannte sofort den Wert der Immobilie für seine Zwecke und beschloss nach kurzer Preisverhandlung, die günstige Offerte für „Schloss Taurenstein“ anzunehmen. Für Brixen war dieser Kauf ein Glücksgriff: Das stattliche Gebäude in prominenter Lage am Übergang zwischen der geistlichen Stadt im Süden und der bürgerlichen Foto: Archiv Gemeinde Brixen
Schon nach wenigen Jahren erfuhr das Haus einen weiteren Schub der Historisierung. Gleich nach der Brixner Jahrtausendfeier (1901) ließ Kaltenegger die Wände des zweiten Stockes mit bedeutsamen Szenen aus der Brixner Stadtgeschichte schmücken, für die dem Innsbrucker Maler Rafael Thaler die historischen Gruppen des Festzuges als anschauliche Vorlage zur Verfügung standen. Auf einer dieser Fresken ist der Hausherr selbst abgebildet: Kaltenegger hatte am Festzug im Kostüm eines Kreuzritters teilgenommen und ließ sich in markiger Pose im Südwestzimmer des zweiten Stockes, heute das Amtszimmer des Bürgermeisters, verewigen.
Bis zur Umgestaltung durch Hofrat Ferdinand Kaltenegger war das heutige Rathaus Mehl- und Viktualienhandlung der Familie Joseph Oberhaidacher
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Foto: Archiv Gemeinde Brixen
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Bürgermeister Natale Dander im heutigen Gemeinderatssaal anlässlich der 1.050-Jahr-Feierlichkeiten der Stadt Brixen am 28. Oktober 1951
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im Norden verfügte mit seinen knapp 600 Quadratmetern Fläche über ein üppiges Raumangebot in neuwertigem Zustand. Die prächtigen Fresken an den Wänden im zweiten Stock mit Darstellungen aus der Stadtgeschichte nach Vorbildern des Festumzuges von 1901 inszenierten zudem wirkungsvoll die eigene Historie. Schließlich versprach der „Rittersaal“ von „Schloss Taurenstein“ mit den auf umlaufender Holztäfelung gemalten Wappen der österreichischen Kronländer sowie den Porträts von Persönlichkeiten des damaligen öffentlichen Lebens, den würdigen Rahmen für die künftigen Ratssitzungen abzugeben.
Erste Bürgerausschuss-Sitzung am neuen Standort. Am 29. No-
vember 1911 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet, der neben dem Gebäude auch Möbel, Gemälde, Öfen, den Altar in der Kapelle sowie weitere Einrichtungs- und Dekorationsgegenstände umfasste. Nach Durchführung diverser Adaptierungsarbeiten – unter anderem wurden das elektrische Licht und das Telefon installiert sowie das Haus „kanalisiert“ – erfolgte im Februar 1912 der Umzug der Magistratskanzlei, des Kammeramtes und des städtischen Bauamtes an die neue Adresse. Eine besondere Schwierigkeit bereitete dabei die Übersiedlung der eisernen Kassa: Von der Treppe des neuen Rathauses musste das Geländer abgenommen werden, um das 2.500 Kilogramm schwere Teil mit Hilfe eine Flaschenzuges in den ersten Stock befördern zu können; von dort aus wurde die Kassa über die Treppe in den zweiten Stock gezogen und erreichte nach drei Tagen endlich ihren neuen Standort. Am 27. Februar 1912 leitete Bürgermeister Otto von Guggenberg die erste Bürgerausschuss-Sitzung im „Schloss Taurenstein“.
Die städtischen Ämter beanspruchten zunächst nicht das gesamte Gebäude: Ein Teil der Räumlichkeiten wurde weiter als Wohnung verwendet, im Erdgeschoss waren die Mehlhandlung Pupp und ein Schanklokal des Gasthofes „Zur Rose“ untergebracht – Reserven für künftigen Raumbedarf waren also zur Genüge vorhanden. Die Kanzlei des Elektrizitätswerkes blieb vorläufig am Peter-Mayr-Platz, wo in die frei gewordenen Lokale das ArtillerieBrigadekommando einzog. Die Stadtväter und die Bürgerschaft freuten sich indes über den neuen Sitz der Verwaltung, und mit Genugtuung schrieb die Brixener Chronik, dass „sich wenige Städte rühmen können, ein solches [Rathaus] zu haben.“
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Das Rathaus wird zu klein. Seit-
her sind hundert Jahre vergangen, in denen am Gebäude mehrmals bauliche Adaptierungen vorgenommen wurden wie etwa die Neugestaltung des Ratssaales im Jahr 1962 oder der Einbau eines Aufzuges im Jahr 1995. Aber trotz planvoller Ausnutzung der Innenräume gelangte die Kapazität von „Schloss Taurenstein“ als Sitz der Gemeindeverwaltung allmählich an ihre Grenzen; im Jahr 2006 sind einige Dienststellen in die so genannte „Alte Post“ umgezogen, wo die kommunalen Ämter schon einmal untergebracht gewesen waren. Das Rathaus gehört jedoch weiterhin zu den Gebäuden, die den Domplatz, Brixens „gute Stube“, maßgeblich prägen, und wird auch in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil des Stadtbildes bleiben. (Quelle: „Das Rathaus der Stadt Brixen“ – Broschüre der Stadtgemeinde Brixen, 2011)
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Kunst & Kultur
Albert Pürgstaller, Zeno Giacomuzzi
Der Brixner Gemeinderat und Stadtrat sowie einige Führungskräfte im Gruppenbild
EVENT
100 Jahre Rathaus Brixen Mit einem Festakt im historischen Ratssaal feierte die Brixner Gemeindeverwaltung am 17. Dezember das 100-jährige Jubiläum des Ankaufs des Rathauses durch die Stadt. z Die Gemeindeverwaltung von Brixen, die 1911 in Amt und Würden war, bewies durch den Ankauf der „Burg Taurenstein“, wie sie vom damaligen Besitzer Ferdinand Kaltenegger getauft worden war, Weitblick: Brixen leistete sich damit eine herrschaftliche Residenz, einen großzügigen und würdevollen Sitz für die Gemeindeverwaltung. Am 29. November 1911 wurde der Kaufvertrag unterschrieben. 100 Jahre später feiert die jetzige Gemeindeverwaltung dieses denkwürdige Jubiläum. Bürgermeister Albert Pürgstaller konnte zahlreiche ehemalige Stadtverwalter, allen voran Ehrenbürger und Altbürgermeister Zeno Giacomuzzi sowie die Frau seines verstorbenen Vorgängers Klaus Seebacher, Ingrid Seebacher, begrüßen. Wie kein anderes Haus in der Stadt sei das Rathaus ein Ort der Begegnung und des Dialogs, sagte Pürgstaller. Hier wurden in 100 Jahren Schlüsselentscheidungen
Albert Pürgstaller, Ingrid Seebacher 28
getroffen, harte Diskussionen geführt, aber auch viele Freundschaften geschlossen. Kaum eine Gemeinde könne sich über einen so repräsentativen Sitz freuen, betonte der Bürgermeister, der aber auch darauf hinwies, dass das Haus im Laufe der Jahrzehnte immer wieder an seine räumlichen Grenzen gestoßen sei, weshalb in den letzten Jahren einige Dienste in andere Gebäude umgesiedelt sind. In den kommenden Jahren werde es Adaptierungsarbeiten für den Ratssaal und auch für die derzeit ungenutzte wunderschöne Dachterrasse geben, von der aus man einen herrlichen Blick auf die Stadt genießt. Stadtarchivar Hubert Mock ging auf die Geschichte des Hauses ein. Es sei faszinierend, so Mock, dass die Stadtverwaltung vor 100 Jahren ein Haus an der Nahtstelle zwischen dem bürgerlichen und geistlichen Brixen erwerben konnte, in dem der vorhergehende Hausherr Ferdinand Kaltenegger die Stadtgeschichte bereits auf eindrückliche Weise inszeniert hatte. Landeskonservator
Bläsergruppe der Bürgerkapelle Brixen
Leo Andergassen beleuchtete das Rathaus aus künstlerischer und architektonischer Sicht. Zahlreiche Brixner waren der Einladung der Verwaltung gefolgt und nutzten die Gelegenheit, einen Blick in die verschiedenen Räumlichkeiten des Hauses zu werfen. Passend zur Weihnachts-
zeit wurden an verschiedenen Stellen im Haus Tee und Kekse angeboten.
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THEATER
Liebe nach Vorschrift Ein paar Monate nach „wohnen. unter glas“ von Ewald Palmetshofer kommt in der Dekadenz wieder ein Stück eines jungen Dramatikers zur Aufführung. Der 31-jährige Star am britischen Drama-Himmel, Mike Bartlett, schreibt wie Palmetshofer oder Klaus Händl in einer knappen, verzahnten Sprache über all das, was die Dreißig- bis Vierzigjährigen betrifft oder betroffen macht: Beziehungsfehden, Arbeitssituationen und Umweltkatastrophen.
Foto: Arnold Ritter
Die neue Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz, „Emma in Love“, wirft einen schaurig beklemmenden Blick in einen pseudo-realistischen Firmenalltag.
Grau(sam)er Büroalltag. In „Em-
ma in Love“ (im Original “contractions”) agieren zwei Alphatierchen im messerscharfen Wortduell: die Managerin der Firma und die Marketing-Leiterin Emma. Im Büro der Vorgesetzten ist das Interieur in strahlendem Weiß gehalten, zwei sündteure futuristische Kunststoffsessel, ein rundes Tischchen lassen ein florierendes Spitzenunternehmen erahnen. Das angedeutete Fenster zeigt ein gesichtsloses Allerweltspanorama, das wohl in nächster Nähe, aber auch in Abu Dhabi sein könnte (das Bühnenbild ist ein gelungenes Debüt von Petra Richter). Statt des üblichen aggressiven Business Look in Schwarzweiß sind die Top Dogs heimtückisch getarnt im biederen Grau (Kostümberatung: Sieglinde Michaeler). Dezente rote Accessoires lassen denkbar winzige Farbtupfer in diesem grau(sam)en Büroalltag zu. Die Managerin (Marion Freundorfer), eine maskulin wirkende Namen- und Gefühllose, bittet Emma (Margot Mayrhofer) zum Gespräch. Emma ist cool, sie weiß, wie gut ihre Verkaufszahlen sind und lässt sich auf den scheinbar harmlosen Small-Talk entspannt und völlig gelassen ein. Die erste leichte Irritation zuckt über Emmas Gesicht, wenn sie wie eine Schülerin, die von der Lehrerin ermahnt wird, das Firmenreglement laut vorlesen muss: „Kein Angestellter der Firma, Vorgesetzter oder Geschäftsführer darf sich mit einem anderen Angestellten, Vorgesetzten oder Geschäftsführer der Firma auf eine Beziehung, Tätigkeit oder
Alles andere als harmloser Smalltalk: Die Mitarbeitergespräche zwischen Emma (Margot Mayrhofer) und der Managerin (Marion Freundorfer) als beklemmender Einblick in die schöne neue Arbeitswelt
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Tat einlassen, die in ihrer Natur ganz, überwiegend oder teilweise als sexuell oder romantisch bezeichnet werden kann, ohne die Firma über die besagte Beziehung, Tätigkeit oder Tat zu unterrichten.“ Emma bestreitet jegliche firmeninterne Beziehung mit nonchalanter Selbstsicherheit; sie stuft ihr Verhältnis zu Darren, einem Kollegen, weder als sexuell noch als romantisch ein. Sexuelle Handlungen habe es beim stattgefundenen Date nicht gegeben, und von Romantik könne keine Rede sein, denn die Firmendefinition darüber lautet „Romantisch: Alle Gesten, Hinweise, Kommunikationsformen, Aufmachungen, Nachrichten, Vereinbarungen oder organisierte Treffen oder Ereignisse, welche in der Absicht, die Beziehung in Richtung Liebe voranzutreiben, verübt werden.“ Emma aber will Darren einfach nur ins Bett kriegen. Eine Woche später bekennt sich Emma zu ihrer Liebe und kommt infolge des Vertragsbruchs unter die Räder des grotesk „menschlichen“ Firmenregelwerks. Müde vom Kampf gegen die Windmühlen beugt sie sich schlussendlich den Statuten unter äußersten Opfern. Die unbarmherzige Endlosschleife startet neu mit einer Emma, die ihre Seele dem „Teufel“ verkauft hat.
Glaubwürdige und eindrückliche Schauspielerinnen. Die
Münchner Schauspielerin und Synchronsprecherin Marion Freundorfer ist eine beunruhigend glaubwürdige Vorgesetzte, antrainiert freundlich verliert sie niemals die Contenance. Regisseurin Ingrid Porzner erlaubt ihr keine menschliche Regung: Sie bleibt bis zuletzt kühl, neutral, unbeteiligt. Präzise setzt sie Bartletts bevorzugtes rethorisches Stilmittel ein, die „Praeteritio“ operiert mit expliziten Auslassungen, die erst recht offenkundig machen: „Ich sage nichts. Ich denke nichts. Ich frage nur.“ Die Wahlbrixnerin Margot Mayrhofer spielt eindrücklich die junge, anfangs forsche Aufsteigerin Emma. Ihr unbeschwertes Draufgängertum weicht nach gnadenloser Sezierung ihres Privatlebens einer Körper krümmenden Resignation. Aufwühlend spielt sie die machtlos Erschöpfte, die sich der absurden Firmenethik unterwirft und nur mit psychologischer Hilfe überlebt. Die Szenenwechsel überbrückt Porzner mit Videoeinspielungen von Emmas Welt draußen. Werner Lanz setzt die Idee kongenial um: Er verfremdet dazu Live-Aufnahmen, die mit Verzögerungseffekt und in reduzierter Strichmännchen-Optik an Julian Opies „walking“-Serie erinnern.
Eine sinnige Wahl sind die zwei musikalischen Einblendungen, „Why“, gecovert von Erika Stucky, und Chris Isaaks legendärer Song „Wicked Games“, performed von Les Reines Prochaines.
Sehenswertes Spiel. Trotz manch
flüchtigen Anflugs eines britischen schwarzen Humors lässt einem Bartletts Horror-Szenario den Atem stocken. Der Krake „Schöne neue Welt“, wie sie Aldous Huxley schon 1932 in seinem Fantasy-Roman beschreibt, hakt seine Tentakel in sämtliche Bereiche unseres Lebens. Gefühle sind bei Strafe verboten, sie gefährden die Stabilität, bei Huxley die der Weltregierung, bei Bartlett die der Firma. Dort kontrollieren gezüchtete AlphaPlus-Individuen das System, hier perfekt indoktrinierte Manager. Bartlett will mit seinen Stücken nicht unterhalten, sondern erschüttern bis zur Empörung. Eine solche Welt sollen wir nicht wollen. Ein sehenswertes Spiel, nicht nur für „Indignados“! Weitere Aufführungen von „Emma in Love“ finden am 25., 26., 27. und 28. Januar 2012 um 20.30 Uhr im Anreiterkeller/Dekadenz statt. irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 31
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MUSIK
Cäcilienkonzert begeistert Der MGV Brixen und die Bürgerkapelle Brixen luden Ende November zum Cäcilienkonzert – eine von den Akteuren und vom Publikum gleichermaßen geliebte Tradition.
A
uf die Einladung zum alljährlich stattfindenden Cäcilienkonzert kann man sich in Brixen wie in vielen anderen Orten Südtirols verlassen. Auch darauf, dass die beiden Veranstalter, der Männergesangverein Brixen 1862 und die Bürgerkapelle, für ihre Fans aus der Stadt und den umliegenden Gemeinden einen bunten Strauß vor allem unterhaltsamer Musikstücke vorbereiten, die sie wie immer in bester Laune präsentieren.
Musikalisches und gesellschaftliches Ereignis. Der große Saal
im Forum füllte sich am 26. November bis auf den letzten Platz, und das musikalische Ereignis, das vor allem ein gesellschaftliches ist, schaffte die wohltuende Gewissheit, dass trotz vieler Dinge, die sich in der Welt verändern, auf manches eben doch Verlass zu sein scheint. So gewiss wie sich die Modulationen von Mendelssohns Festgesang „An die Künstler“ zum großen „Strom der Harmonien“ vereinen, so gewiss fanden die martialischen Klänge des Soldatenchores aus Charles Gounods „Margerita“ Eingang in die Ohren des hoch gestimmten Publikums. Beinahe zu wuchtig spielte sich das tiefe Blech in den Vordergrund und verdeckte gelegentlich die gut intonierten Chorstimmen. Im „Waldlied“ aus dem weltlichen Oratorium „Der Rose Pilgerfahrt“ von Robert Schumann konnte man dank eines verkleinerten Begleitensembles auch feinere Nuancen der Vokalstimmen genießen.
MGV: Beweglich und voluminös. Der etwa 60 Mitglieder zählende Chor unter der Leitung von Christian Unterhofer zeigte sich zugleich beweglich in der Artikulation und voluminös im Klang. Die Tenöre strahlten zu den Jagdhornmotiven um die Wette, und die Bässe gaben stimmgewaltig das harmonische Fundament. Die ausgedehnten Kantilenen in
Die Bürgerkapelle Brixen und der Männergesangverein Brixen 1862 feierten bei ihrem Cäcilienkonzert im Forum Brixen die Patronin der Musik
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Richard Wagners „Pilgerchor“ aus der Oper „Tannhäuser“ bestachen durch dynamische Differenzierung. Giuseppe Verdis Trinklied „Erhebet das Glas“ hätte man in italienischer Sprache vielleicht noch besser gefunden. Dafür wurde das Publikum mit dem Schlusschor aus der 9. Symphonie von Beethoven, der „Ode an die Freude“, in die Pause entlassen. Die europäische Hymne als Anregung für Pausengespräche? Bei der derzeitigen Finanzkrise wohl unwahrscheinlich. Damit solche Gedanken gar nicht erst aufkamen, widmete sich der zweite Teil des Konzerts der leichten Muse mit Trinkliedern wie „Ein Bier!“ von Wolfgang Lüderitz, „Zecherweisheit“ von Erich Widl, „I trink hiaz kan Schnaps mehr“ von Gretl Komposch und dem operettenhaften Schlager „Warum bist du gekommen?“ aus Leoncavallos „Der Bajazzo“.
Bürgerkapelle: Ensemble von hoher Professionalität. Auch die
Bürgerkapelle unter der Leitung von Hans Pircher strahlte beim Cäcilienkonzert als Ensemble von hoher
Professionalität, die auf sorgfältige Vorbereitung schließen lässt. Ob es sich nun um den synkopierten Einstieg des Poeme Blue von Fritz Neuböck handelt oder dessen langsamen und solistisch geführten Mittelteil, ob nostalgische Assoziationen zur Wiener Operette mit Robert Stolz’ „Gruß aus Wien“ geweckt werden oder Thomas Doss’ „Romanian Overture“ folkloristische Bilder einer nicht mehr existierenden slawischen Kultur entstehen
lässt: Das Zusammenspiel wirkte natürlich, die einzelnen Register agierten souverän und dennoch immer abgestimmt auf den Gesamtklang. Besondere Effekte erzeugte zuverlässig das gut besetzte Schlagzeugregister. Musikalische Unterhaltung im Zeichen der Patronin der Musik – das Publikum bedankte sich dafür mit tosendem Applaus. Barbara Fuchs Leserbrief an: echo@brixner.info
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LITERATUR
Kunst & Kultur
Gedanken für die Seele z Alexander Raich, einstiger Pfarrer der Gemeinde Mühlbach und nun Dekan in Tisens, hat vor kurzem ein neues Buch mit dem Titel „Dem glückenden Leben auf der Spur. Gedanken für die Seele“ veröffentlicht. „Worte und Gedanken beschäftigen den Menschen jeden Tag. Besondere Worte werden in den Evangelien von Jesus Christus überliefert, er hat sehr viele wichtige und wertvolle
Gedanken ausgesprochen. Dieses Buch wählt einige Gedanken Jesu aus und möchte durch Wort und Bild einladen, über das Leben nachzudenken“, erläutert Alexander Raich, „die Worte Jesu helfen, dass menschliches Leben glückt!“. Gewidmet hat er das Buch dem Bischof Ivo Muser, der das Werk als „biblisch, einfach, persönlich und auch anregend“ empfindet. Erschienen sind die Gedanken für
die Seele im A. Weger Verlag in Brixen; es ist in allen Buchhandlungen erhältlich. db
K&K Kunst & Kultur
Foto: Gerhard Leber
MUSIK
MGV gastierte in Berlin z Der Männergesangverein Brixen (MGV) gab kürzlich im WillyBrandt-Haus in Berlin ein Konzert – und dazu gekommen war es auf recht ungewöhnliche Weise. Eine kleine Sängergruppe des MGV war bei einer Wanderung in Ridnaun auf Kulturlandesrätin Sabina Kaslatter Mur getroffen – und zwar in Begleitung des Fraktionschefs der Sozialdemokraten im Deutschen Bundestag, Franz Walter Steinmeier, der in Südtirol einige Urlaubstage verbrachte. Kurzerhand wurde dort von ihm die Einladung ausgesprochen, dass der MGV doch in Berlin ein Konzert geben
kurz
notiert
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könnte – und somit flogen kürzlich 47 Sänger nach Berlin! Beim Konzert begeisterte der Chor mit Madrigalen, ausgewählten Liedern von Mendelssohn und Schubert sowie Volksliedern. Am Ende sang das Publikum sogar das Bozner Bergsteigerlied mit. Anschließend ging es natürlich ab ins Berliner Nachtleben. Und da sich Sabina Kasslatter Mur, die eigens nach Berlin gereist war, sich zu später Stunde ein Ständchen auf dem Berliner Gendarmenmarkt wünschte, kamen die Sänger des MGV diesem Anliegen selbstverständlich nach. Auch am nächsten Tag, der der
Besichtigung der Stadt gewidmet war, konnten es die MGV-ler nicht lassen und sangen, dieses Mal unaufgefordert, vor dem Schloss Cäcilienhof in Potsdam sowie in
einem Szenelokal in Berlin Kreuzberg ein spontanes Ständchen – unter anderem zu Ehren einiger britischen Damen, von denen eine gerade ihren Ausstand feierte. db
Am 5. Jänner um 20 Uhr laden der Kulturverein Musik und die Gemeinde Brixen wiederum zum Neujahrskonzert ins Forum Brixen. Zu hören und zu sehen sind das Orchester und Ballett des Sorbischen National-Ensembles, zwei Gesangssolisten und eine Balalaika unter der Leitung von Dieter Kempe.
Die StadtGalerie beginnt ihr Ausstellungsprogramm 2012 mit Werken des Südtiroler Künstlers Peter Fellin. Es folgen in den Monaten Februar bis Juli Ausstellungen der Werke von Gianni Pellegrini, Carlo Speranza, Martin Tschöll, des Südtiroler Künstlerbundes, von Manfred Schluderbacher und Pierluigi Mattiuzzi.
Die in Aicha wohnhafte Schauspielerin Ingrid Maria Lechner präsentiert am 19. und 21. Jänner in der Dekadenz in Brixen ihr Comedy-Stück „Und täglich grüßt die Nachbarin“, das sie gemeinsam mit Monica Costabiei erarbeitet hat. Thema des Programms ist die Alltagshölle der modernen Frau.
NACHGEFRAGT
„Wahrhaft eine große Ehre für uns!“ MAURIZIO BROCCO, seit einem Jahr Vorsitzender des Coro Plose, über den Auftritt im Abgeordnetenhaus im Palazzo Montecitorio am 19. Dezember. Herr Brocco, Sie bestreiten im Dezember mit Ihrem Chor nicht weniger als fünf Auftritte, unter denen das Weihnachtskonzert vor den römischen Parlamentariern herausragt. Wie kam es dazu? Es waren der ehemalige Brixner Cai-Präsident Vittorio Pacati und der Ex-Präsident des Cai Nazionale und jetziger Vorsitzende des Trentino Filmfestivals, Roberto De Martin, die uns diese einmalige Gelegenheit beschert haben. Wir sind natürlich nur ein Chor neben zehn anderen, aber wenn man bedenkt, dass es in Italien über 2.500 Chöre gibt, ist dieser
Auftritt dennoch eine besondere Ehre. Die Freude, unsere Heimatstadt in Rom vertreten zu dürfen, ist groß. Wie bereiten Sie sich vor? Seit Anfang November treffen wir 30 Sänger uns zweimal wöchentlich zu den Proben. Alle sind mit großer Begeisterung dabei und werden von ihren Familien unterstützt. Sowohl die SatellitenDirektübertragung als auch die Übertragung des Konzerts auf Rai 3 am Christtag um 8.30 Uhr wird sich keiner entgehen lassen. Wie sieht das Konzertprogramm aus?
Begleitet werden wir von den höchsten Vertretern der Gemeinde Brixen. Nach unserer Anreise am 17. Dezember geben wir am nächsten Tag mit dem sardischen Chor „Bachis Sulis“ ein Konzert in der Basilika San Lorenzo. Am Montag folgt dann ab 17 Uhr der Auftritt im Palazzo Montecitorio. Zu Beginn singen alle Chöre gemeinsam die Nationalhymne. Dann gibt der Coro Plose die Lieder „La Marmolada“ und „La strada ferrata“ zum Besten. Und zum Abschluss wird gemeinsam der Klassiker „La Montanara“ gesungen. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
TANZ
Rhythm of the dance z Im Jänner steppt die irische Dance-Sensation „Rhythm of the Dance“, aufgeführt von der „National Dance Company of Ireland“, mit atemberaubendem Tempo über Südtirols Bühnen hinweg – und macht auch im Forum Brixen Halt. Mit neuem Show- und Musikprogramm und nach ausgedehnten Tourneen quer durch Europa, Russland und China wird die Erfolgsgeschichte von „Rhythm of the Dance“ damit fortgesetzt. Die zweistündige Show ist ein Live-Erlebnis für Jung und Alt, das nicht nur die Herzen aller Stepdance- und Irland-Fans höher schlagen lässt. Die Show vereint die Ekstase von Irish und Modern Dance mit wunderschönen romantischen Tanzszenen, mystischen Klängen mit irischen Rhythmen und tänzerischer Präzision mit sportlicher Höchstleistung. In Kombination
mit der anmutigen Lichtshow und den phantasievollen Kostümen ist „Rhythm of the Dance“ ein unvergessliches Ereignis, das unter die Haut und in die Beine geht. Mit hämmernden Rhythmen sowohl klassischer als auch moderner Musik und wunderschönen TanzChoreographien, die meisterhaft
von Choreograph Mark C. Tynan umgesetzt werden, nehmen 35 der besten irischen Tänzerinnen und Tänzer das Publikum mit auf eine historische Reise zu den Ursprüngen des irischen Volkes. Seit mittlerweile zwölf Jahren schafft „Rhythm of the Dance“ eine gelungene Symbiose aus Stepptanz,
irischer Musik und phantasievoll gestalteten Kostümen, was die Show zu einem Top-DanceErlebnis der besonderen Art macht. „Rhythm oft the dance“ gastiert am Samstag, 28. Jänner, um 20.30 Uhr im Forum Brixen. Informationen unter Telefon 0473 270256. wv
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Wir bedanken uns bei unseren Kunden für das erwiesene Vertrauen und wünschen allen frohe Weihnachten und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2012!
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Kritisch oder traditionsbeflissen, humorvoll und ironisch, wehmütig und feinsinnig: Die Gedichte, Erzählungen und Kurzgeschichten der Südtiroler Autoren in der Anthologie „Wenn wieder Winter weard“ sind vielfältig, auch wenn sie alle um das Thema Winter und Weihnachten kreisen. Nicht minder facettenreich sind auch die Mundarten, in denen sie verfasst wurden, stammen die 41 Autoren doch aus allen Landesteilen Südtirols – beispielsweise Zita Schrott und Anna Plaikner aus Brixen sowie Antonia Kinigadner-Mitterer aus Schalders. Martin Achmüller, der Herausgeber der Anthologie, hat die Autoren zudem persönlich besucht und sie beim Lesen ihrer eigenen Gedichte aufgenommen. Die daraus entstandenen zwei CDs liegen dem Buch bei. Aufgelockert werden die Textaufnahmen durch die Musik der „heaven sisters“. Die Anthologie
Martin Achmüller (Hrsg): Wenn wieder Winter weard. Literatur in Südtiroler Mundarten. SkarabaeusVerlag, 2011.
lädt ein zum Schmökern und zum Zuhören, insbesondere während der kalten Wintertage.
MUSIK
Partnerschaftlicher Austausch z Marquartstein im oberbayerischen Landkreis Traunstein ist die Partnergemeinde von St. Andrä, und auch dort findet alljährlich ein Weihnachtsmarkt statt. An dessen Eröffnungsfeier beteiligten sich heuer die Weisenbläser aus St. Andrä, die dazu vom Lions Club Marquartstein und der dortigen Musikkapelle eingeladen worden waren. Die adventlichen Weisen des Bläserquintetts fanden großen Anklang bei der Bevölkerung; der Brixner Stadtrat Werner Prosch
überbrachte zudem die Grüße und Weihnachtswünsche der Gemeinde Brixen. Die Stände des Marquartsteiner Weihnachtsmarktes werden zum Großteil von Vereinen geführt, die selbst hergestellte Köstlichkeiten und Geschenkartikel anbieten. Ein Teil der Erlöse kommt alljährlich wohltätigen Zwecken zugute. Bei einem gemeinsamen Abendessen mit Vertretern der Gemeinde von Marquartstein und einem anschließenden Besuch im Probe-
ARCHÄOLOGIE
Flash z Seit 15 Jahren steht Gertraud Larcher Rizzi dem Verein Arche/Arca als Präsidentin vor. Das erklärte Ziel des Vereins ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für Kulturgüter und für die Geschichte unseres Landes. Neben Lesungen, Seminaren, Kunstkursen, Lehrfahrten und archäologischen Schnupperstunden für Schulkinder gestaltet
lokal der Musikkapelle wurden weitere gemeinsame Aktivitäten angesprochen: Geplant ist beispielsweise, dass die gesamte Musikkapelle von St. Andrä in zwei Jahren am großen Jubiläum der
Marquartsteiner Musikkapelle und der Gemeinde mitwirkt. Im Bild: Marktverantwortlicher Michael Oberressl und Stadtrat Werner Prosch mit den Weisenbläsern aus St. Andrä. db
der rührige Verein seit Jahren einen archäologischen Kalender. „Flash“ zeigte bis dato Artefakte aus archäologischen Grabungen vom Brixner Talkessel, Zufallsfunde von Sondengängern, Tiroler Festtagsteller, aber auch unbekannte Wandmalereien. Auch die siebte Ausgabe 2012 entstand in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Gesellschaft Brixen und dem Amt für Bodendenkmäler in der Person von Amtsdirektorin Catrin Marzoli, die zum Teil un-
veröffentlichtes Bildmaterial zur Verfügung stellte. Monat für Monat gewährt „Flash“ mittels wertvoller Funde aus Notgrabungen einen Blick in längst vergangene Zeiten. 4.000 Jahre alte Silexdolche, vergoldete Bügelfibeln aus dem 5. Jahrhundert n. Chr., kunstvolle Gewandspangen mit Emaileinlagen, ein Münzschatz aus dem Mittelalter und viele Kleinode mehr liefern beeindruckende Zeugnisse von der Kultur unserer Vorfahren. ird
MUSIK
Musik auf 51 Saiten z Isabel Goller aus Mellaun hat sich als äußerst talentierte Harfenistin bereits einen sehr guten Namen erspielt. Zahlreiche Konzerte im In- und Ausland belegen den Erfolg der jungen Musikerin, die zurzeit
in Salzburg studiert. Zusammen mit ihrer Studienkollegin Larissa Cidlinsky gastiert Goller am Donnerstag, 29. Dezember, um 20 Uhr als „Duo Splendido“ im Augustinisaal im Kloster Neustift und bereitet so dem Jahr 2011
einen glanzvollen Ausklang. Ein weit gespannter musikalischer Rahmen mit Werken von Bochsa bis Piazzola kommt zur Aufführung. Eintritt ist frei. kr
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Kunst & Kultur
KUNST
BUCH
Schräger Kunstcomic
Serienmörder im Visier
z Am 11. Mai 2003 rückte ein Kunstobjekt des Kunsthistorischen Museums in Wien ungewollt in die Schlagzeilen: Die kostbare Saliera des Florentiner Bildhauers Benvenuto Cellini aus dem 16. Jahrhundert wurde aus ihrer Vitrine gestohlen – einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle der Geschichte und spätere Vorlage des Films „Wie klaut man eine Million?“ mit Audrey Hepburn und Peter O’Toole. Als Täter konnte schlussendlich Robert Mang ausfindig gemacht werden, der Chef eine Alarmanlagenfirma in Wien. Diese an sich schon schräge Geschichte, geprägt von zwei skurrilen Personen, wurde nun vom Künstler Josef Rainer in
einen humorvollen Kunstcomic verpackt. „Beim Erstellen dieses Heftes war mir ein Gegenüberstellen der beiden Protagonisten Cellini und Mang wichtig“, erläutert Josef Rainer. Die mit Aquarellfarben kolorierten Zeichnungen und der in Blockschrift gemalte Text verknüpfen humorvoll das Leben der beiden außergewöhnlichen Menschen: Für die Beschreibung von Cellinis Leben diente dabei dessen Autobiografie – die erste Kunstbiografie der Kunstgeschichte, von Johann Wolfang von Goethe ins Deutsche übersetzt – als Grundlage; für das Portrait des Kunstdiebes Mang verwendete Rainer hingegen diverse Zeitungsberichte und Interviews. Dabei kristalliert sich heraus: Beide waren höchst professionell zu Werke gegangen – der eine im Schaffen von Kunstwerken, der andere im Diebstahl derselben. Ein schräger Kunstcomic, der mehr als einmal zum Schmunzeln anregt. Josef Rainer: Das Leben des Benvenuto Cellini und der Diebstahl der Saliera. Folio Verlag 2011. db
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z Der Fall Marco Bergamo war einer der aufregendsten Kriminalfälle in Südtirol: Fünf Frauen soll der damals 26-jährige Bergamo in einem Zeitraum von sieben Jahren umgebracht haben. Der Journalist und Buchautor Artur Oberhofer entwirft im sechsten Buch seiner Reihe „Die großen Kriminalfälle in Südtirol“ ein Charakterbild des Serienmörders. „Es entsteht dabei das Bild eines jungen Mannes, der ein zwiespältiges Frauenbild entwickelt hat: Er trennt zwischen dem Typus gute Mutter, das wäre seine geliebte Mama, die er als schützend, nährend und liebend empfindet, und
Frauen und Mädchen, vor denen er sich fürchtete, weil sie ihm schier überlegen sind“, so Artur Oberhofer. Auf der Grundlage von bislang unveröffentlichten Ermittlungs- und Gerichtsakten rekonstruierte er den Kriminalfall und stellte dem Täterportrait auch die Schicksale der fünf ermordeten Frauen – Marcella Casagrande, Anna Maria Cipoletti, Renate Rauch, Renate Troger und Marika Zorzi – gegenüber. Marco Bergamo wurde schlussendlich wegen fünffachen Mordes verurteilt. Im Buch wirft Oberhofer die Frage auf, ob Marco Bergamo tatsächlich alle fünf Frauen getötet hat – oder ob zwei der fünf Morde auf das Konto eines Anderen gehen. Artur Oberhofer: Die großen Kriminalfälle. Der Serienmörder Marco Bergamo. Edition Arob, 2011. db
Alles unter Dach und Fach. Frohe Festtage! Bruno Gostner und sein Team bedanken sich bei allen Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen und wünschen viel Glück und Gesundheit im Neuen Jahr!
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MUSEUM
Wiedereröffnung des Pharmaziemuseums z Ein Jahr lang waren das Pharmaziemuseum und die Stadtapotheke Peer in der Adlerbrückengasse wegen umfangreicher Bauarbeiten geschlossen, Ende November konnte die Familie Peer und der Museumsverein „recipe!“ nun die Wiedereröffnung beider Einrichtungen feiern. Das Pharmaziemuseum im Obergeschoss des Stadthauses erhielt durch die Umbauarbeiten einen neu geschaffenen Bereich für die Sonderausstellungen, der auch gleich zur Präsentation der Ausstellung „Glas – ein faszinierender Werkstoff“ in Beschlag genommen wurde. Zudem ist in der Museums-
bibliothek das frisch restaurierte Herbarium von 1653 für kurze Zeit im Original zu sehen: Die handwerklich anspruchsvollen und langwierigen Restaurierungsarbeiten wurden unter Obhut der Bayerischen Staatsbibliothek durchgeführt. Ein Jahr lang wurden dabei die im Herbarium enthaltenen 947 Arzneipflanzen entstaubt, fixiert und vor Käferfraß geschützt, die einzelnen Seiten gereinigt und die Buchbindung erneuert. Zugleich wurden alle Pflanzen digital fotografiert, sodass diese virtuelle Bearbeitung von nun an stets im Museum einsehbar ist. Das Pharmaziemuseum kann dienstags und mittwochs von 14 bis 18 Uhr sowie
samstags von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden; außerhalb dieser Öffnungszeiten sind auf Anfrage
auch weitere Führungen oder museumspädagogische Angebote möglich. db
Mitglieder beim Mittagessen nach dem Cäcilienkonzert, bei dem die Musikkapelle Afers den Gottesdienst in der Aferer Pfarrkirche festlich umrahmt hatte. Im Bild
(v. l. n. r.): Bezirkskapellmeister Erwin Fischnaller, Annemarie Prader, Albert Prader, Irmgard Prader, Pius Prader, Obmann Martin Prader. db
MUSIK
Verdienstabzeichen für Musikanten z Die Musikkapelle Afers zeichnete ihre langjährigen Mitglieder mit dem Verdienstabzeichen aus. Bezirkskapellmeister Erwin Fischnaller überreichte diese Anerkennung an Annemarie Prader, die seit 15 Jahren die Klarinette spielt, sowie an Irmgard Prader, ebenso an der Klarinette, und Pius Prader an der Posaune für ihre 25 Jahre aktive Mitgliedschaft. Albert Prader am Flügelhorn erhielt die Urkunde für 50 Jahre
Mitgliedschaft, in denen er den Verein nicht nur musikalisch bereicherte, sondern auch viele Jahre im Ausschuss tätig war: Er war 20 Jahre als Kassier und weiters noch einige Jahre als Schriftführer und Vizeobmann aktiv. Obmann Martin Prader sprach den treuen Musikanten seinen ganz besonderen Dank aus und betonte, dass er auch weiterhin auf deren regen Einsatz und deren Begeisterung zur Musik hoffe. Geehrt wurden die
Wir wünschen frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr.
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TIPPS UND INFOS FÜR FREIZEITRODLER
Freizeit & Sport
Sicheres Rodeln Der neu gegründete Verein „Sicher Rodeln“ will das Schlittenfahren insbesondere für Freizeitsportler ungefährlicher machen. Ausgebildete Rodelexperten geben dabei Tipps für eine sichere Fahrt auf zwei Kufen.
D
as Freizeitrodeln erlebt seit einigen Jahren einen wahrlichen Boom. Kürzlich wurde der Verein „Sicher Rodeln – Slittino Sicuro“ gegründet, der sich zum Ziel setzt, Sicherheit und Spaß beim Rodeln zu vermitteln. Im Vordergrund der Vereinsaktivitäten stehen aber nicht Vorschriften und Verbote, sondern die Hauptaufgabe liegt in der Beratung: Wie fahre ich auf einer Rodel am besten die Kurven? Wie bremse ich richtig? Welche Ausrüstung ist notwendig? Wie scharf darf eine Kurve sein? Auf all diese Fragen geben die ausgebildeten Rodelexperten des Vereins eine Antwort. Sie unterstützen aber nicht nur die Freizeitsportler selbst, sondern geben auch Tipps zum Bau und zur Optimierung von Rodelbahnen.
Die Schwerpunkte des Vereins. Die Initiative zum sicheren
Rodeln geht auf das Jahr 2009 zurück; offiziell gegründet wurde der südtirolweit tätige Verein
Vorstand und fünf Bezirksleiter, wobei Michael Grünfelder aus Lüsen dem „Mittleren Eisacktal“ als Bezirksleiter vorsteht. Unterstützt wird der Verein auch vom ehemaligen Rodelweltmeister und Weltcupsieger Reinhard Gruber aus Verdings und vom amtierenden Rodelweltmeister Patrick Pigneter, die in einer eigens angefertigten Broschüre Tipps für das sichere Rodeln erteilen. Diese Broschüre kann unter www.sicheresrodeln. com heruntergeladen werden. Die Tätigkeiten des Vereins „Sicher Rodeln“ gliedern sich in die vier Bereiche Sport, Ausrüstung und Material, Bahnbau und Instandhaltung sowie Kommunikation. Für die Haupttätigkeit des Rodelsports zeichnen Martin Psenner, Petra Untermarzoner und Evi Mitterstieler verantwortlich: Sie kümmern sich um die Abhaltung von Kursen und um die Ausbildung von Rodelexperten. Den Teilbereich „Ausrüstung“ hat Anna Gerti Schieder über. Es ist dabei unbestritten, dass zur
mit Gamaschen. Die Rodel selbst sollte lenkbar und der Größe des Fahrers angepasst sein.
Tipps zum sicheren Rodeln. Um
die Kommunikation kümmert sich hingegen Uta Radakovich: Neben der Medienbetreuung ist es ihr Ziel, dass Verhaltensregeln und Tipps zum sicheren Rodeln ein breites Publikum erreichen. Schilder an den Rodelbahnen und bei den Aufstiegsanlagen, Plakate in Hotels, Hütten, Ski- und Rodelverleihen und Tourismusvereinen sowie eigene Flyer informieren die Freizeitrodler. Die ersten Beschilderungen mit den zehn wichtigsten Verhaltensregeln wurden bereits an sechs Rodelbahnen ausgeliefert. Zu entnehmen ist diesen „Zehn goldenen Regeln“ zum Beispiel, dass „für Kinder bis zu 14 Jahre die Helmpflicht gesetzlich vorgeschrieben ist“ oder dass „das Rodeln auf Skipisten verboten ist.“ All diese Infos sind nicht nur an Eltern, Kinder und Schüler gerichtet, sondern auch an Touristen und an jene, die
„Während scharfe Kurven im steilen Gelände bei Wettkämpfen als Herausforderung gelten, sind diese bei Freizeitbahnen zu vermeiden“_Martin Gruber, Vize-Weltmeister im Rodeln schlussendlich vor etwa einem Monat. Der Vereinssitz befindet sich in Brixen; Präsident ist der Sterzinger Walter Volgger, der in der Rodelszene als Speaker bei den verschiedenen Rodelwettbewerben bestens bekannt sein dürfte. Ihm zur Seite steht ein 40
sicheren Ausübung des Sports die richtige Schutzausrüstung verwendet werden soll. Besonders gefragt sind neben warmer wasserfester Kleidung und guten Handschuhen ein festes, knöchelhohes Schuhwerk mit gutem Sohlenprofil, eventuell versehen
auf der Rodel nicht nur den Hang hinunterrutschen, sondern auch die Technik beherrschen möchten.
Beratung für Pistenbetreiber. Unterstützung will der Verein auch den Pistenbetreibern bieten, indem er fachmännische
Beratung bei der Errichtung von Rodelbahnen bietet beziehungsweise bestehende Bahnen zu optimieren versucht. Angestrebt wird hierbei die Vergabe eines eigenen Qualitätssiegels an Rodelbahnen. Leiter dieser Fachgruppe ist der Vize-Rodelweltmeister Martin Gruber, der Bruder des Unterstützers und Weltmeisters Reinhard Gruber: „Mein Ziel ist es, einfachere und bessere Bahnen zu schaffen. Es gilt, Löcher und vereisten Untergrund zu vermeiden. Während scharfe Kurven im steilem Gelände bei Wettkämpfen als Herausforderung gelten, sind diese bei Freizeitbahnen zu vermeiden.“
Rodellehrer als eigenes Berufsbild? „Bislang haben wir auch einige Rodelkurse abgehalten“, erläutert Martin Gruber. Für die laufende Wintersaison sind weitere Rodelkurse in Pfelders, Reinswald, am Rosskopf, am Kronplatz und auf der Plose geplant. Abgehalten werden diese Kurse von eigenen Rodelexperten. Von Rodellehrern kann in diesem
Foto: Reinhard Gruber
SpaSS und Sicherheit vermitteln: Der Verein „Sicher Rodeln“ will dafür sorgen, dass große und kleine Freizeitrodler ihre Fahrt ins Tal sicher genießen können
–––––
Zusammenhang allerdings nicht gesprochen werden, da hierzu ein eigenes Berufsbild benötigt wird. Dazu wird Landeshauptmann Luis Durnwalder wie folgt zitiert: „Ich glaube nicht, dass es sinnvoll wäre, derzeit den Beruf des Rodellehrers einzuführen. Ich bin aber sehr wohl der Meinung, dass man Schritte setzen muss, um das Rodeln sicherer zu machen.“ „Nur wenn Rodelkurse ausreichend nachgefragt werden, könnte das Berufsbild des Rodellehrers, ähnlich jenem des Skilehrers, entstehen und salonfähig gemacht werden“, so Martin Gruber. Erste Gespräche wurden auch mit Claudio Zorzi, dem Präsidenten der Südtiroler Skischulen, geführt. Dieser könnte sich „eine Zusammenarbeit unter einem Dach vorstellen.“
Rodeln auf der Plose. Auch das
Skigebiet Plose hat mittlerweile den Trend zum Rodeln erkannt und bietet mit dem Familien-Rodelweg von der Rossalm nach Kreuztal vorwiegend Familien
mit kleinen Kindern eine breite und nicht steile Rodelbahn. Wer hingegen auf dem Ploseberg das herausfordernde Rodelvergnügen sucht, wird in der vor einigen Jahren errichteten Rodelbahn „RudiRun“ fündig: Auf über zehn Kilometern Länge bietet diese
von Kreuztal bis zur Talstation der Kabinenbahn eine teils anspruchsvolle und vielfältige Streckenführung. Zwischen den Verantwortlichen besagter Rodelbahn und dem Verein „Sicher Rodeln“ hat es bereits einen Erfahrungsaustausch
gegeben, wobei es demnächst aller Voraussicht nach zum ersten Rodelkurs kommen wird.
thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info Tipps zum sicheren Rodeln Aufstieg und Abfahrt: Wandern Sie am Rande der Rodelbahn und auf der Innenseite der Bahn. Als abfahrender Rodler warnen Sie die aufsteigenden Personen mit einem Ruf. Rodeln auf der Skipiste ist verboten! Halten Sie den Sicherheitsabstand von mindestens 8 Metern. Rodeln Sie nicht mit dem Kopf voraus. Bei Nachtrodeln zählen Sie die Mitglieder der Gruppe. Aufwärmen vor der Abfahrt kann Verletzungen vorbeugen. Alkohol möglichst vermeiden!
Bekleidung: Warme und wasserabweisende Bekleidung (Hosen, Windjacke, Handschuhe), Schutzbrillen, gutes Schuhwerk mit Profil. Wir empfehlen das Tragen eines Helmes!
Gerades Fahren: Zentriert sitzen, beide Hände halten den Riemen, durch Ziehen des Riemens an der Innenkurve und Druck des Beines auf der Außenkufe kann die Richtung leicht korrigiert werden.
Bremsen: Beim Bremsen kommen beide Schuhsohlen (Aufsätze mit Spikes!) flach auf dem Schnee zum Einsatz. Das Anheben der Rodelhörner verstärkt den Bremseffekt.
Kurven: Den Lenkriemen an der Innenkufe ziehen. Ein Bein drückt an der Außenkufe, das Innenbein bleibt in der Luft. Gewichtsverlagerung nach innen.
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Freizeit & Sport
FUSSBALL
In memoriam Toti & Toni z Am 26. Dezember wird in der Brixner Sportzone Süd von 9 bis 20 Uhr die sechste Ausgabe des Hallen-Kleinfeldfußballturniers in memoriam „Toti & Toni“ ausgetragen. Das Turnier findet alljährlich in Erinnerung an die zwei Brüder Salvatore und Antonio Carlino statt, die innerhalb eines Jahres
im Alter von 18 beziehungsweise 20 Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückt sind. Der Wettkampf wird stets von ihren Freunden organisiert, wobei die Familie Carlino die Trophäe zur Verfügung stellt. Die bisherigen Gewinnermannschaften sind die Mannschaften FC Innsbruck,
Oltrisarco Allstars, I Boombers, Sondhosn und im letzten Jahr gewannen wiederum die Boombers.
F&S
Geehrt werden die besten Mannschaften der Kategorien Herren, Frauen, Kinder und Over 30. to
Freizeit & Sport LEICHTATHLETIK
Brixner Läuferin bricht Rekord z Der legendäre „Wildsau-Dirtrun“ ist ein dreckiger, schlammiger und schwieriger Geländelauf in Hellsklamm, einem Waldstück in der Nähe von Wien. Er vereint Extremsport und Spaß – und als „Wildsau“ kann man sich dann bezeichnen, wenn man den anspruchsvollen, zehn Kilometer langen Querfeldeinlauf überwunden hat. Nicht nur, weil man einer ultimativen Herausforderung gerecht wurde, sondern weil man auch dem entsprechend aussieht. Die Brixnerin Gabi Winck hat diesen extremen Lauf nicht nur einmal, sondern sogar zweimal am Stück
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bewältigt: Bisher hatte es noch keine Frau je geschafft, diese Distanz in der vorgegebenen Zeit zu überwinden. Bergauf durch höllische Gräben und bergab durch steilsten Wald legte die Läuferin „die 20 härtesten Kilometer meines Lebens“ zurück. Der Querfeldeinlauf verlangt den Teilnehmern aber auch einiges ab: Schlammlöcher durchrobben, meterhohe Kletterund Krabbelhindernisse meistern, eine Slackline queren, Wände aus Holz und Autoreifen überwinden oder Elektroschocks im Irrgarten entgehen. „Ein Kampf nicht nur gegen die Zeit, sondern auch
Bei der Kurzbahn-Europameisterschaft in Polen erzielte die Schwimmerin Laura Letrari im Einzelwettkampf den fünften Platz in 100 m Lagen. Mit der italienischen Freistil-Staffel schaffte sie mit neuem Italienrekord den dritten Rang und somit die Bronzemedaille.
gegen den inneren Schweinehund“, so Gabi Winck. eh
Die 16-jährige Arianna Letrari verbesserte vor kurzem den elf Jahre alten Landesrekord von Sara Parise im 400 m Freistil und gewann den London-Cup in der Meranarena mit einer Zeit von 4.18,80 Minuten.
Beim „Santa Claus Cup“ in Budapest zeigte kürzlich die 12-jährige Lisa Barbieri aus Brixen eine fehlerfreie Kür im Eiskunstlauf und konnte sich damit in der Kategorie Jugend U13 vor 24 Konkurrentinnen durchsetzen und den Sieg erringen.
NACHGEFRAGT
„Tennis Brixen Bressanone“ Herr Dejaco, kürzlich haben sich der deutsche Tennisverein und der italienische Tennis Club nach 30 Jahren getrennter Führung zusammengeschlossen. Wie kam es dazu? Als ich vor sieben Jahren Präsident des Tennisvereins wurde, habe ich unter anderem stets das Ziel verfolgt, die zwei Vereine zu vereinen. Richtig konkret wurde diese Idee vor etwa zwei Jahren, als Fabio Filippi die Präsidentschaft des Tennis Clubs übernommen hat. Nach vielen Gesprächen und Diskussionen war es nun Mitte Dezember dazu gekommen: Zuerst gaben die Mitglieder des Tennisvereins
ihr Einverständnis, anschließend stimmten nach einem zweiten Anlauf auch die Mitglieder des Tennis Clubs dem Zusammenschluss zu.
Statuts vor. Der Name steht schon fest: „Tennis Brixen Bressanone“. Voraussichtlich wird eine Neuwahl des Präsidenten und des Ausschusses stattfinden.
Wie läuft der Zusammenschluss organisatorisch ab? Unter welchem Namen wird nun gespielt? Es handelt sich um eine Einverleibung durch Auflösung. Der erste Schritt, die Auflösung des Tennis Clubs Bressanone, ist bereits passiert. Als zweiten Schritt werden alle bestehenden Mitglieder des Tennis Clubs beim Tennisverein eingeschrieben. Der dritte Schritt sieht die Ausarbeitung eines neuen
Was geschieht mit den zwei vorhandenen Strukturen? Die Anzahl der Tennisplätze und die zwei Ballons werden vorerst so belassen. Die derzeitige italienische Bar wird zu Weihnachten geschlossen werden. Der Bau eines neuen Vereinshauses wird dann unser Ziel sein. Alle Einzelheiten müssen aber erst noch geklärt werden.
Foto: Oskar Zingerle
CHRISTOF DEJACO, Präsident des Tennisvereins Brixen, über den kürzlich erfolgten Zusammenschluss mit dem Tennis Club Bressanone – und über die weitere Vorgehensweise.
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Freizeit & Sport
KLETTERN
Namenssuche für die Kletterhalle z Im kommenden Mai wird die neue Kletterhalle am AcquarenaAreal eröffnet werden – und jetzt schon sucht die Gemeinde einen Namen für diese neue Struktur. Die zuständige Stadträtin Paula Bacher Marcenich will die Bevölkerung in die Entscheidung über den Namen einbinden – und hat zu diesem Zweck eine Postkartenaktion gestartet. Bereits im Vorfeld hat eine Arbeitsgruppe, der neben dem AVS und dem
CAI auch der Tourismusverband Eisacktal angehörte, vier Namensvorschläge definiert: „Prielarena“, „Vertikale Brixen“, „Gekko“ und „Kletterzentrum Brixen“. Jeder kann aber auch einen eigenen Vorschlag abgeben. Eine Kommission wird die Vorschläge evaluieren und eine Auswahl treffen. Jeder, der eine entsprechende Postkarte, die auch diesem „Brixner“ beiliegt, absendet, nimmt an einem Gewinnspiel für Einkaufs-
gutscheine und Saisonkarten für Acquarena und Kletterhalle teil. Einsendeschluss ist am 5. Jänner 2012! Die Aktion wird unterstützt
von den acht Brixner Sportgeschäften, von der Raiffeisenkasse Eisacktal und der Südtiroler wv Volksbank.
Black Eagles Rugby Club zudem offizielles Mitglied des Consorzio Adigarda – einer Gemeinschaft, die den großen Teil der Clubs der Provinzen Verona, Trient und Bozen vereint. Weitere Informationen zum Verein finden sich auf der vereinseigenen Homepage www.blackeaglesrugby.com.
Kürzlich war der Club zu Gast beim Brixner Panathlon Club zu Gast. Im Bild: Manuel Dallan, ehemaliger Rugbyspieler der Nationalmannschaft, Leonardo Ravera, Veronika Lindinger, Panathlon-Präsident Franco Morocutti, Mauro Martelli und Guido Rebesco. to
RUGBY
Black Eagles Rugby Club gegründet z Brixen hat nun seinen eigenen Rugby-Verein: Am 1. Juni 2011 wurde der „Brixen Rugby - Black Eagles Rugby Club“ gegründet. Er zählt 30 Mitglieder, die aus dem Eisacktal und Pustertal stammen; zum Präsidenten wurde Leonardo Ravera gewählt. Bisher hatte es südtirolweit nur in Bozen einen Rugby-Verein gegeben, mit dem Brixner Black Eagles Rugby Club erhält dieser nun Verstärkung. Da die Sportart hierzulande keine große Tradition aufweist, hat sich der Brixner Verein zum Ziel gesetzt, Rugby in Südtirol bekannt und zugänglich zu machen. Zudem sollen Jugendliche für diese
Sportart gewonnen werden, um somit eine breite Basis an Interessierten aufbauen zu können. In der Saison 2011/2012 nehmen die Mitglieder der Black Eagles noch an keiner Meisterschaft teil, „da wir uns in diesem ersten Jahr noch auf die Trainingseinheiten und auf einige Testspiele konzentrieren wollen“, erläutert Leonardo Ravera. Nichtsdestotrotz hat die Mannschaft bereits bei einem internationalen Turnier in Regensburg erste Erfahrungen gesammelt. Auch ein Sieg ist ihr bereits bei einem Testspiel gegen die Mannschaft aus Riva del Garda geglückt. Seit Oktober ist der
DIVERSES
30 erfolgreiche Sportler z Die Gemeinde Brixen hat auch heuer verschiedene Brixner Sportler für besondere Leistungen bei Bewerben auf staatlicher, europäischer und internationaler Ebene gewürdigt. Die Vereine sind dafür dem Aufruf der Verwaltung gefolgt und haben eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet. Und so empfingen Bürgermeister Albert Pürgstaller und der Stadtrat Ende November rund 30 Sportler aus Brixen, die das Sportjahr 2011 mit einem Italienmeistertitel oder der Teilnahme an 44
internationalen Wettbewerben gekrönt hatten. Die geehrten Athleten sind der Leichtathlet Alex Ebner, die Schwimmer der Sektion Behindertensport Kathrin Oberhauser und Marco Scardoni, die Damen-Handballmannschaft Master Stars Brixen, die Kletterer Andrea Ebner und Moritz Sigmund, der Kunstflieger Hannes Schenk, der Schifahrer im Bereich Menschen mit Behinderung Rodrigo Scaggiante, die Paragleiter Kurt Eder und Mauro Pianaro, die Yoseikan Budokas Jan Mair und Giulia Barbera, die Badmin-
ton-Spieler Alexander Kantioler, Klaudia Grünfelder, Christine Peer, Elmar Dejaco, Renate Griesbauer sowie Helmuth Sigmund und die Schwimmerinnen Arianna Letrari und Laura Letrari. to
Wirtschaft & Umwelt
URSPRÜNGE UND WEGE DES BRIXNER WASSERS
Quelle des Lebens
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Es sollte nicht nur in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, sondern auch rein und gesund sein. Wir nehmen Sie deshalb nun mit auf eine kleine Tour rund um das Brixner Wasser und wollen herausfinden, wie gut es tatsächlich ist, woher es stammt und wie es verteilt wird.
D
ie ersten zentralistischen Zivilisationen in Mesopotamien, Ägypten, China und Indien sowie später auch im alten Griechenland verfügten bereits über ein festgeschriebenes Grundrecht, das jedem Bewohner
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des Landes die Trinkwasserversorgung zusicherte. Die Römer trieben es zur Perfektion und verlegten im großen Stil lange Wasserversorgungsleitungen und bauten aufwändige Viadukte, um die Siedlungen und Städte im
Kaiserreich mit dem lebensnotwendigen Nass aus weit entfernten Quellen zu versorgen. Bei uns kommt das Wasser ganz einfach aus dem Wasserhahn, wann immer wir es brauchen, ohne dass wir uns konkret
Gedanken über Herkunft, Qualität und den erforderlichen Infrastrukturen machen müssen. Ein Leben ohne diesen Komfort wäre für uns gar nicht vorstellbar, wenngleich es immer noch Gegenden auf dieser Welt gibt, wo Wasser
Fotos: Klaus Ramoser
METERDICKE SCHICHT AUS MARMORKIES: Das sehr weiche und leicht saure Schalderer Wasser lässt man in mehrere große Becken einlaufen, um es zur Entsäuerung durch den Marmorkies durchsickern zu lassen
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Mangelware ist oder aufwändig per Lastwagen, Esel oder gar auf den Schultern der Menschen transportiert werden muss. Wasser ist aber nicht gleich Wasser, wie vielleicht jeder schon mal bemerkt hat, der sich ganz bewusst einen Schluck davon in einer anderen Stadt oder einem anderen
oder Ruhr. Und vielleicht haben Sie auch schon einmal einen Teil Ihrer Ferien, des Wassers wegen, vorwiegend auf dem Klo Ihres Urlaubshotels verbracht ... Wenn man aber, wie wir, in einer Stadt lebt, wo es Wasser anscheinend in Überfluss gibt, wo es an den Wasserhähnen und
Ein Treffen mit dem Abtei- gibt. Schon während unseres kurlungsleiter der Stadtwerke. zen Vorgespräches klingelt immer Um dies zu klären, treffe ich an einem sonnigen Herbstnachmittag oberhalb von Milland, unweit der Maria-am-Sand-Kirche, Andreas Schroffenegger, ein sympathischer Mitarbeiter der Stadtwerke Brixen. Er ist dort Abteilungsleiter
„5,4 Millionen Liter Wasser werden jeden Tag über die Leitungen der Stadtwerke verteilt“_ Andreas Schroffenegger, Stadtwerke Brixen Land gegönnt hat. Mal schmeckt es salzig, mal etwas bitter, dann wieder nach Chlor, oder es hat einen leicht abgestandenen und faden Geschmack, und sehr häufig hinterlässt es hässliche Kalkspuren auf Wasserhähnen, an Haushaltsgeräten und verursacht den Infarkt bei Rohrleitungen. Nicht selten ist es in Entwicklungsländern mit Bakterien oder Viren verseucht und birgt zum Teil lebensbedrohliche Krankheiten wie Cholera
Duschköpfen nicht die geringste Spur einer Kalkablagerung gibt, wo das Trinkwasser schmeckt wie reinstes Quellwasser und wo es zudem auch noch einen renommierten Abfüllbetrieb für Marken-Mineralwasser gibt, dessen Qualität in Fachkreisen europaweit als einzigartig gilt, fragt man sich zurecht, was denn wohl genau aus unserem Wasserhahn zuhause heraus kommt, woher es stammt und wie es verteilt wird.
und zuständig für die gesamte Wasserversorgung und -entsorgung Brixens und Umgebung. Ein nervenzehrender Job, der einige Qualitäten abverlangt, wie großes technisches Wissen, einen guten Gesamtüberblick sämtlicher Infrastrukturen der Stadt, planerische Fähigkeiten, Menschenführung – und jederzeit die Bereitschaft, auch mal Feuerwehr zu spielen und kräftig mit anzupacken, wenn es irgendwo im Netz ein Problem
wieder kurz sein Handy oder er bekommt Mitteilungen von seinen Leuten zugesandt, die er mit einem kurzen Blick auf das Display zur Kenntnis nimmt. Er ist also stets am Laufenden und weiß ganz genau, was seine Abteilung gerade tut, welche Probleme des heutigen Tages bereits gelöst sind und wo es noch klemmt. Andreas Schroffenegger wirkt dennoch ruhig und gelassen und erklärt mir mit großer Freude, dass sein jüngstes Baby, der neue Trinkwasserspeicher Milland, nun seit zwei Wochen in Betrieb sei. Aha, ich verstehe, dies war also
info Eine genaue Auflistung aller Südtiroler Wässer mit allen Laborwerten sind bei der Landesagentur für Umwelt unter http://www.provinz.bz.it/ wasser-energie/ einzusehen. 47
Wirtschaft & Umwelt
Der Ursprung des Brixner Trinkwassers: Im Schalderer Berg fließt frisches Quellwasser in einen 100 Meter langen Tunnel - 85 Liter pro Sekunde
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Der Weg in die Unterwelt: Am Schulhof der Grundschule Tschurtschenthaler befindet sich ein unterirdischer Betriebsraum
wohl der Grund gewesen, weswegen wir uns ausgerechnet hier oben verabredet haben.
kennt sich bestens aus in seinem Metier und ist hier im wahrsten Sinne mit allen Wassern gewaschen.
Im Trinkwasserspeicher. Von
Hoher Wasserverbrauch. Enorm,
dem neuen Bauwerk ist aber vorerst nichts oder zumindest nicht viel zu sehen – mit Ausnahme von zwei dicken Edelstahlrohren, die unvermittelt aus der Wiese herausragen und vermutlich für die Belüftung der darunter liegenden verborgenen Welt zuständig sind. Ich bin schon sehr gespannt und fühle mich ein wenig wie in einem James-Bond-Film, wo sich plötzlich ein Vulkankrater öffnet, der eine darunter befindliche Abschussrampe für Atomraketen freigibt. Ganz so spektakulär ist es dann doch nicht, aber etwas versteckt in einer dem Berg zugewandten Nische befindet sich tatsächlich eine Stahltür. Hinter dieser öffnet sich dann ein hell gefliester Betriebsraum. Das ist schon mal sehr beeindruckend, denn wir befinden uns jetzt einige Meter unter der Erde, und von hier aus kann man auch schon in zwei senkrechte Schächte tief nach unten schauen und sieht dann das, was vermutlich kurze Zeit später bei Ihnen zuhause aus dem Wasserhahn fließen wird. Wir steigen von hier aus über eine Wendeltreppe noch sehr viel weiter hinunter, bis zur Sohle des unterirdischen Gebäudes, und stehen nun direkt vor zwei enormen Behältern aus Stahlbeton, aus denen riesige Rohrleitungen aus Edelstahl herauskommen, bestückt mit überdimensionalen Absperrventilen und Verzweigungen. „Wir müssen bereits bei der Planung alle künftigen Eventualitäten berücksichtigen und verfügen deshalb auch über ausgeklügelte Havariekonzepte mit Redundanzleitungen und Bypässen, damit wir unsere Anlagen jederzeit ohne Gefahr warten können und damit uns auch niemals das Wasser ausgeht“, sagt Schroffenegger selbstsicher. Er 48
die Ausmaße der beiden Trinkwasserbehälter, die hier im Erdreich errichtet wurden: „Zwei mal 800 Kubikmeter Wasser stehen hier für den Bereich Milland zur Verfügung. Das ist viermal mehr als wir bisher hier speichern konnten“, sagt Schroffenegger freudestrahlend. „Wir sprechen hier wohlgemerkt von zusammen 1,6 Millionen Liter Wasser, und das reicht in diesem Netzabschnitt gerade mal für einen Tag“, fügt er noch hinzu. Die Stadtwerke verfügen über insgesamt 15 solcher Wasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von zusammen 5.400 Kubikmeter. Diese Behälter sind mehr oder weniger ringförmig oberhalb der Stadt angeordnet und versorgen so mit dem nötigen Wasserdruck gleichmäßig das etwa 15 Quadratkilometer große Wasserversorgungsnetz der Stadtwerke Brixen. Ich bin überrascht und gleichzeitig auch ein wenig schockiert über den enormen Wasserverbrauch, denn diese Wassermenge reicht, wie schon gesagt, gerade mal für einen Tag. So will es nämlich das Gesetz, dass der Wasservorrat sich an den jeweiligen Verbrauch orientieren muss, damit stets frisches Wasser aus unserem Wasserhahn fließt. Damit wäre bereits eine meiner wichtigen Fragen, jene nach der Frische des Wassers, beantwortet. Der tägliche Wasserverbrauch in Brixen übersteigt bei Weitem meine bisherige Vermutung, wenngleich letzthin insgesamt ein leichter, aber stetiger Rückgang zu verzeichnen ist. „Viele Haushalte haben inzwischen eine Regenwasserzisterne auf ihrem Grundstück und nutzen das gesammelte Wasser zum Gießen des Gartens, zum Spülen der Toilette oder gar als
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Waschmaschinenwasser“, erklärt dazu Andreas Schroffenegger, „die Menschen gehen zudem inzwischen etwas schonender mit den Wasserressourcen um. Wasch- und Geschirrspülmaschinen begnügen sich heutzutage außerdem mit spürbar weniger Wasser als noch vor ein paar Jahren“.
Das Wasserversorgungsnetz – die Arterien der Stadt. Brixen
verfügt genau genommen über drei große Versorgungsabschnitte, die die Stadt mitsamt der Peripherie mit Wasser versorgen. Darüber hinaus gibt es noch kleinere Versorgungsinseln wie zum Beispiel Schalders, Neustift, Kreuztal oder Sarns. Die meist unter den Straßen verlegten Hauptleitungen verfügen über unzählige Abzweigungen und versorgen so sehr feinmaschig alle Kunden über die entsprechenden Zuleitungen, die wiederum jeweils mit Absperrventilen und Wasserzählern bestückt sind – ein sehr großer materieller und arbeitsintensiver Aufwand, der hier betrieben wird. Alleine das verlegte Rohrmaterial kommt auf eine Gesamtlänge von über 170 Kilometer, und hier wird ständig neu investiert und erneuert, damit die Qualität stets stimmt.
Der größte und zugleich wichtigste Netzabschnitt befindet sich westlich des Eisacks und erstreckt sich von Vahrn über den Stadtbereich Brixens bis hinunter zum südlichen Ende der Industriezone. Dieser Abschnitt wird als „Stadtwasser“ bezeichnet. Das hier verteilte Wasser stammt weitestgehend von den Gruberwiesen- und Nockbachquellen im hintersten Schalderertal. Der zweite Abschnitt Neustift, Elvas, Kranebitt und Stufels wird zwar auch zumeist durch das Stadtwasser gespeist, gilt aber, bedingt durch die natürliche Abgrenzung durch Eisack und Rienz, rein logistisch als eine eigene Zone. Und als dritte große Zone wird der Bereich östlich davon betrachtet, also Köstlan, Josefsiedlung und Milland, die nun hauptsächlich über den neuen Wasserspeicher Milland versorgt werden. Dieses Wasser stammt von den Koflerwiesen- und Pfarrwaldquellen, die sich in einem weitestgehend unberührten und schwer zugänglichen Gebiet auf der Plose weit oberhalb von St. Andrä befinden. Auf dem Weg von der Plose nach Milland wird zuerst der Trinkwasserbehälter in St. Andrä mit Trinkwasser versorgt, die überschüssigen 16 Liter pro Sekunde donnern hingegen mit über 44 bar Druck herunter nach Milland, werden hier dann lautstark abgebremst und auf die beiden großen Reservoirs, vor denen wir gerade stehen, verteilt.
Der Ursprung des Brixner Trinkwassers. Bevor wir uns nun von
hier aus auf den Weg nach Schalders machen, um den eigentlichen Ursprung des Brixner Trinkwassers zu erforschen, legen wir noch einen kleinen Zwischenstopp bei der Tschurtschenthaler Schule ein. Hier beim Spielplatz, zwischen
Hier laufen alle Daten zusammen: Die zentrale Leitstelle der Stadtwerke Brixen, der technische Direktor Alfred Rottonara
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Schule und Sportzone „Klaus Seebacher“, befindet sich nämlich eine mysteriöse Tür, hinter der sich offenbar eine nach unten führende Treppe befindet. Andreas Schroffenegger hat natürlich auch hierfür einen Schlüssel und bringt mich in einen eigentlich geheimen unterirdischen Raum, direkt unterhalb des Spielplatzes. Ich kann es mir nicht verkneifen, assoziiere wieder mit Hollywood und sehe uns schon in Harry Potters Winkelgasse abtauchen. „Hier gibt es keine Zauberstäbe zu kaufen“, meint Andreas, mit dem ich mich inzwischen duze, „aber dafür befindet sich hier unter der Erde unser wichtigster Wasserknoten. Hier können wir bei Bedarf, und dies tatsächlich wie mit einem Zauberstab, aus der Ferne das Stadtwasser mit dem Millander Wasser zusammenschließen. Zudem gibt es hier im Boden einen Tiefbrunnen, aus dem wir weitere 25 Liter pro Sekunde Grundwasser in die Netze einspeisen können. Somit geht uns das Wasser niemals aus“, meint er mit einem beruhigenden Lächeln. „Besonders Milland musste in der Vergangenheit von hier aus immer wieder mit Stadtoder Grundwasser unterstützt werden, da der alte Speicher in Milland zu wenig Fassungsvermögen hatte“. Die Tiefbrunnen der Stadtwerke sind im Laufe der Jahrzehnte entstanden, um stets ausreichende Reserven an frischem Trinkwasser garantieren zu können. Beispielsweise mitten in der Stadt, im dortigen Postpark, können bei Bedarf aus 50 Metern Tiefe bis zu 30 Liter Wasser pro Sekunde aus dem Boden gezogen werden, wie auch weitere 40 l/sec aus zwei weiteren Brunnen, die versteckt im kleinen Bannwald in der Industriezone gebohrt wurden.
Der 100 Meter lange Tunnel im Schalderer Berg: Das Wasser fließt unterhalb des schmalen Stegs aus dem Stollen heraus
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Die Hauptquelle in Schalders. hat Andreas noch vor unserem Inzwischen befinden wir uns weit oberhalb von Schalders und fahren, ausgestattet mit amtlicher Durchfahrtsgenehmigung, auf einer Forststraße durch unberührte Natur und durch Wälder in Richtung der auf 1378 Meter Meereshöhe gelegenen Gruberwiesenquelle. Von hier stammen immerhin an die 70 Prozent des durch die Stadtwerke verteilten Trinkwassers. Der Rest kommt von den bereits erwähnten Koflerwiesen- und Pfarrwaldquellen auf der Plose und von etwa einem weiteren Dutzend ganz kleiner Nebenquellen. „Nimm dir eine warme Windjacke mit“,
Treffen am Telefon geraten, „weil do drinnen isch’s frisch und a bissl feicht“. Und schon verstehe ich, was er gemeint hatte: Hinter einer Kurve offenbart sich uns plötzlich eine mit Granitsteinen eingefasste grüne Stahltüre. Hier, mitten im Wald, wartet dann auch schon Josef Steinmann auf uns. Er ist die rechte Hand von Andreas Schroffenegger und für den Außendienst in Sachen Wasser zuständig – somit erster Ansprechpartner vor Ort bei den Infrastrukturen, an Baustellen und bei Serviceeinsätzen. Die Gruberwiesenquelle ist nicht, wie ich zuerst in meinem
„jugendlichen“ Leichtsinn dachte, ein harmloses Rinnsal, das halt zufällig in ein Rohr der Stadtwerke fließt, sondern ein beeindruckendes unterirdisches Bauwerk, das hier im steilen Gelände errichtet wurde. Wir stehen hier vor einem mit Granitblöcken säuberlich ausgekleideten Tunnel, der zwischen den Jahren 1897 und 1899 mit kaiserlichem Segen durch k.u.k.-Ingenieure fast hundert Meter waagrecht in den Berg hinein getrieben wurde.
Expedition in den Stollen. Um
diese Stollenquelle begehen zu können, hat man etwa 20
! n e z t u n ll o v n in s ie rg En e
39040 Vahrn - Vahrner-See-Weg 17 - Tel. 0472 83 15 03 - Fax 0472 83 21 17 E-Mail: info@herman-heiztechnik.it
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Wirtschaft & Umwelt
Das Brixner Talbecken verfügt über drei große Versorgungsbereiche: Brixen mit Vahrn und Industriezone, Milland mit Köstlan und Elvas sowie Neustift
Zone 2
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Zone 1
Zone 3
Plo s
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Zentimeter über dem eigentlichen Boden einen schmalen Steg aus Betonpatten eingebaut, unter dem das Wasser heraus fließen kann. Josef Steinmann hält für uns blaue Überzieher bereit, in die wir mitsamt unseren Schuhen hineinschlüpfen, „damit drinnen alles sauber und rein bleibt“, wie er noch hinzufügt. Dann starten wir, mit Taschenlampen bewaffnet, um den engen Tunnel und den Ursprung des Brixner Stadtwassers zu erkunden. Am Anfang herrscht noch ein ohrenbetäubender Lärm, weil sich hier, gleich hinter dem Eingang, ein zirka vier Meter tiefer Schacht befindet, in den an die 85 Liter frisches, schäumendes und kaltes Quellwasser pro Sekunde hinunter stürzen, um auch sogleich in einem dicken Wasserrohr in Richtung Brixen zu verschwinden. 50
Mit dieser Menge könnte man eine Badewanne in nur zwei Sekunden randvoll füllen.
Picobello sauber. Je weiter man
in den engen Tunnel hinein geht, umso leiser wird es. Indiana Jones lässt grüßen. Ein beruhigendes Plätschern macht sich plötzlich breit, denn aus vielen eigens frei gelassenen Spalten und Ritzen zwischen den Granitsteinen, mit denen die Tunnelwand ausgekleidet ist, fließt rechts und links von uns reines Quellwasser vom umgebenden Erdreich in den Tunnel herein. Der Tunnel verhält sich also im Grunde wie ein großes Rohr mit vielen kleinen Löchern, das tief ins Erdreich gesteckt wurde, um so das Wasser vom Berginneren einzusammeln und es dann abzutransportieren. Obwohl hier seit über 120 Jahren
tagein tagaus ständig Wasser fließt, finde ich dennoch keine geringste Spur von irgendwelchen Algen, Moosen oder Schimmel, auch kein Modergeruch ist vorhanden. Alles ist picobello sauber, und am liebsten würde ich mich hinknien, um einen Mund voll zu mir zu nehmen, denn man entwickelt hier so etwas wie eine gewisse Ehrfurcht vor diesem frisch geborenen reinen Wasser, was auf mich wie eine ganz besondere Medizin wirkt. Im Übrigen läuft hier alles hinter verschlossenen Stahltüren ab – keine Chance also, dass unter normalen Umständen irgendwelche Fremdsubstanzen ins Wasser gelangen könnten.
Entsäuerungsbehandlung fürs Wasser. Der Weg ins Tal erfolgt
dann für das Wasser in einer 30 Zentimeter dicken Wasser-
leitung, die unlängst erneuert und unter der Straße verlegt wurde. Bald danach kommen von den benachbarten Nockbachquellen noch weitere 20 Liter pro Sekunde hinzu, und dann rauscht das ganze Wasser mit Hochdruck in Richtung Vahrn und Brixen. Auf halbem Weg wird aber eine kurze Pause eingelegt, denn zweimal wird in kleinen Kraftwerken Strom erzeugt. Und dann folgt eine etwas längere Pause, denn man lässt es, wiederum komplett unter Tage, in mehreren großen Becken zur so genannten „Aufhärtung“ ganz langsam durch eine meterdicke Schicht aus Marmorsplitt durchsickern, um es dabei mit Mineralien anzureichern. Das leicht „saure“ und sehr weiche Schalderer Wasser hat zwar einen optimalen pH-Wert von 6,8 und entspricht somit punktgenau den internationalen Empfehlungen für bestes und ausgewogenstes Trinkwasser, doch leider wirkt sich diese positive Eigenschaft etwas ungünstig auf das Rohrleitungssystem aus – es kommt nämlich zu einer unerwünschten Reaktion, was langfristig gesehen Schäden und Korrosion verursachen kann. Aus diesem Grunde spricht man auch von einem leicht „aggressiven“ Wasser. Diese Entsäuerungsbehandlung wirkt nebenbei auch wie eine Filterung, bevor das Wasser dann endgültig als Stadtwasser verteilt und konsumiert wird. Eine weitere, jedoch kleinere Aufhärtungsanlage – der Fachmann spricht wie bereits erwähnt von „Entsäuerung“ – befindet sich außerdem in St. Andrä.
Wem gehört das Brixner Wasser aus Schalders? Schalders und das
gesamte Gebiet um die Trinkwasserquellen herum gehört zweifelsfrei zur Gemeinde Vahrn. Die Quellen selbst und die dazugehörenden Grundstücke wurden aber seinerzeit bei deren Erschließung durch die Gemeinde Brixen angekauft. Mit Vahrn besteht deshalb ein entsprechendes Abkommen, das die Vahrner Wasserversorgung mit dem Brixner Stadtwasser aus Schalders sicherstellt.
Die Wasserschutzgebiete. Das
Brixner Wasser unterliegt in erster Linie den europaweit geltenden gesetzlichen Vorschriften für Trinkwasser, ergänzt durch nationale und provinziale Auflagen. Hierzulande wird fast ausschließlich Grund- und Quellwasser verwendet, also Wasser, das lange
Andreas Schroffenegger an Brixens wichtigstem Wasserhahn: Würde man diesen schließen, könnte man die Stadt fast trocken legen
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im Untergrund verweilt und so von allen Verunreinigungen befreit ist. Dazu wird je Quelle ein Wasserschutzgebiet definiert, das in drei Zonen unterteilt ist. Die unmittelbare Zone an der Quelle umfasst zirka 100 bis 1.000 Quadratmeter und ist absolute Tabuzone für alles, was dem Wasser schaden könnte. Deshalb ist dieser Bereich auch in aller Regel eingezäunt, um Mensch und Tier von hier fernzuhalten. Zone 2 ist der eigentliche weiträumige Sammelbereich des Wassers und ist so dimensioniert, dass das Wasser nach einem Niederschlag von der Zonengrenze bis zur Quelle rund 50 Tage unterwegs ist. Um dies zu ermitteln, gibt es spezielle Mess- und Prüfverfahren. Zone 3 ist dann schließlich ein bis zu hundert Hektar großes Einzugsgebiet, das zwar keinen unmittelbaren Einfluss auf die Wasserqualität hat, aber dennoch gewissen behördlichen Auflagen unterliegt, sofern hier großräumige Veränderungen geplant wären.
man von reinstem Mineralwasser, was da bei uns aus dem Wasserhahn kommt. Dazu eines vorweg: Laut Werbung wird uns mit dem Begriff „Mineralwasser“ eine besondere Eigenschaft suggeriert. Fakt ist, dass Mineralien, die wir in organischer und anorganischer Form mit unserer Nahrung aufnehmen, für unseren Körper sicherlich lebenswichtig sind. Im Mineralwasser befinden sich aber nur gelöste Mineralien in anorganischer Form. Diese kann unser Organismus gar nicht oder nur bedingt aufnehmen, weshalb sie unverrichteter Dinge wieder ausgeschieden werden. Die Zufuhr der für den Menschen nötigen Mineralien erfolgt deshalb hauptsächlich in organischer, verwertbarer Form, also über unsere feste Nahrung. Zudem ist mineralstoffbeladenes Wasser für die Entschlackung des Körpers eher ungeeignet. In diesem Fall punktet das Brixner Wasser, denn es ist als mineralarm einzustufen.
Wie gut ist unser Trinkwasser?
Die Qualitätsmerkmale für Trinkwasser. Aber es gibt ja noch
Von der Quelle bis zum Wasserhahn vergehen dann in der Regel nur noch wenige Stunden. Dadurch bleiben die natürlichen Eigenschaften und vor allem die kühle Temperatur weitestgehend erhalten. Aha, jetzt verstehe ich auch, warum sich das alles stets unter Erde abspielt – hier ist es nämlich immer kühl – auch im Sommer. Trinkwasser muss hierzulande in den allermeisten Fällen nicht weiter aufbereitet werden. So wie es an der Quelle entspringt, gelangt es in die Haushalte, ohne Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel. Es ist somit ein reines Naturprodukt. Brixen verfügt, im Landesvergleich, sogar über ein ganz besonderes Wasser, und gerne spricht
andere wichtige Merkmale, die Wasser haben muss, um es als gutes und bekömmliches Trinkwasser kennzeichnen zu können. Es muss zum Beispiel frei von Schwebstoffen, also farblos, geschmacklos und geruchlos sein, zudem chemisch rein, also frei von giftigen Stoffen in schädlichen Mengen für den Körper. Und es muss bakteriologisch rein sein, also frei von krank machenden Keimen. Alle diese Merkmale treffen beim Brixner Wasser definitiv zu. Dazu werden von amtlicher Seite durch die Sanitätseinheit wöchentliche Proben entnommen, die dann in den Labors der Landesagentur für Umwelt analysiert werden. Die chemische Analyse
Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen, wünschen Ihnen eine Frohe Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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Großen Graben, am Bahnhof und einige weitere mehr, die von den vielen Passanten als willkommene Durstlöscher genutzt werden. Außerdem tragen sie, meist als Kunstobjekte ausgeführt, zur Verschönerung des Stadtbildes bei. In Wahrheit dienen sie aber dem kontinuierlichen Durchfluss und sorgen so für stets frisches Wasser und saubere Rohrleitungen. Auch die Abflussrohre profitieren davon und werden dadurch stets sauber gehalten.
Unbemannte Kontrolle. Wer
Blick von oben in einen der zwei neuen Trinkwasserbehälter in Milland
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erfolgt dabei im Labor für Wasseranalysen in Bozen, jene für die mikrobiologische Analyse im Biologischen Labor in Leifers. Neben der Erfüllung amtlicher Auflagen hat das Brixner Wasser aber tatsächlich etwas Besonderes zu bieten. Während in einigen Teilen des Landes das Wasser häufig kalkhaltig und deshalb als „hart“ zu bezeichnen ist, ist in Brixen genau das Gegenteil der Fall: Das Brixner Wasser ist ausgesprochen weich und wird, wie schon erwähnt, auf ganz natürliche Weise sogar etwas aufgehärtet. Diese Eigenheit des Wassers ist dem Brixner Quarzphyllit zuzuschreiben, der uns hier umgibt. Sowohl der ganze Pfeffersberg mit dem dahinter liegenden Schalderertal als auch der Ploseberg bestehen aus diesem Gestein, das aus hauchdünnen Schieferblättchen zusammengesetzt ist.
Beste Voraussetzungen also, dass hier von beiden Seiten des Tales hervorragend gefiltertes und weiches Wasser geschöpft werden kann.
Vorbeugende Maßnahme. Doch ist das Wasser auch das ganze Jahr hindurch gleichermaßen sauber und rein? Andreas Schroffenegger ergänzt dazu noch ein paar Details: „Durch die Aufhärtung in Schalders und St. Andrä wird das Wasser als Nebeneffekt auch gleichzeitig gefiltert, so dass Schwebestoffe oder kleine Fremdpartikel, sofern sie denn überhaupt vorhanden wären, spätestens hier im Marmorkies hängen bleiben“. Ein Aspekt ist allerdings der Wintertourismus auf der Plose und die im Frühjahr oft rasch einsetzende Schneeschmelze. „Da die Plose ja auch ein Wasserschutz-
Rangierbahnhof für das Brixner Wasser: Am Wasserknoten kann bei Bedarf das Stadtwasser aus Schalders mit dem Millanderwasser von der Plose zusammengeschaltet werden
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gebiet darstellt und wir nicht genau wissen, welche Substanzen durch den Tourismus in das Erdreich gelangen können, gehen wir auf Nummer sicher und bestrahlen deshalb zu bestimmten Zeiten das Wasser in St. Andrä im Vorbeifließen rein präventiv mit UV-Licht. Durch diese Methode werden eventuell vorhandene Keime zuverlässig unschädlich gemacht, auf die Wasserqualität hat dies aber absolut keinen Einfluss“, so Schroffenegger. Damit das Wasser auch innerhalb des weit verzweigten Rohrnetzes in der Stadt stets frisch bleibt, zum Beispiel während der Nachtstunden, gibt es einen Trick: Die Brunnen der Stadt spielen dabei eine gewichtige Rolle, beispielsweise der Brunnen am Domplatz, unter den Lauben, beim Hotel Elephant, in der Albuin- oder Adlerbrückengasse, am
Einer von 4 Tiefbrunnen: unter der Edelstahlhaube geht es 30 Meter senkrecht nach unten bis zum Grundwasser
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kontrolliert und überwacht denn nun dieses riesige Gebilde an Behältern, Rohren, Pumpen, Wasserständen und -drücken, Temperaturen? Es fällt auf, dass die gesamte Trinkwasserinfrastruktur so aufgebaut ist, dass sie weitestgehend unbemannt funktioniert; die Wartung reduziert sich auf periodische Kontrollgänge. Dank unzähliger Sensoren an Zugangstüren, Wasserbehältern, Pumpen, Ventilen oder Stellmotoren wird das Personal am zentralen Leitstand der Stadtwerke Brixen über alle Zustände des gesamten Versorgungsnetzes stets in Echtzeit informiert und kann von hier aus per Mausklick sofort eingreifen. Zudem werden, je nach Schweregrad, rund um die Uhr automatisch Handyanrufe ausgelöst oder SMS an die Bereitschaftstechniker versendet. Diese können dann sogar außerhalb der regulären Dienstzeiten selbst von zuhause aus per Laptop sofort in das Geschehen eingreifen, um keine wertvolle Zeit zu verlieren. Da ist also modernste digitale Steuerungstechnik im Einsatz mit ausgeklügelter Sensorik und Automation.
„Verdursten muss bei uns keiner.“ Eine letzte Frage brennt mir
noch unter den Fingernägeln: „Wenn jemand seine Stromrechnung nicht bezahlt, so wird irgendwann der Strom abgeschaltet. Wie ist das beim Wasser?“ Andreas schmunzelt und meint: „So wie bereits in der Antike ein Grundrecht die Wasserversorgung für die Menschen zusicherte, so hat sich diesbezüglich bis heute nichts geändert. Jedem Bewohner stehen auch hier pro Tag zehn Liter Wasser gesetzlich zu, auch wenn er das nicht bezahlen kann. Verdursten muss also bei uns keiner“.
klaus.ramoser@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Sturm im Wasserglas Der Brixner Stadtrat will die zu hohen Stickstoffoxid-Werte im Stadtgebiet reduzieren und sperrt zu Stoßzeiten die Stadt – für Fahrzeuge der Klassen Euro 0 und Euro 1. Die Maßnahme hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst – zu Unrecht?
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rixen hat trotz aller in den vergangenen Jahren getätigten Anstrengungen nach wie vor ein Problem mit der Luftqualität. Dieser Eindruck entsteht beim Lesen einer Verordnung des Brixner Stadtrats von Anfang Oktober: Fortan gelten in Brixen aufgrund zu hoher Stickstoffdioxidwerte Verkehrseinschränkungen für Euro-0- und Euro-1-Fahrzeuge. Diese Verordnung hat ein kleines politisches Erdbeben ausgelöst. Am lautesten argumentierte wieder einmal Brixens Freiheitlicher Gemeinderat Walter Blaas, zum Beispiel im sozialen Netzwerk facebook: „Schlichtweg ein Skandal! Da zahlt man Autosteuer, hat ein fahrtüchtiges kollaudiertes
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BRIXEN
Schadstoffarm? Nun, ob Euro-
0-Fahrzeuge, die bis 1995 ausgeliefert wurden und damit mindestens 15 Jahre alt sind, als „schadstoffarm“ bezeichnet werden können, wie Walter Blaas schreibt, darf grundsätzlich bezweifelt werden. Die Maßnahme wurde aber auch SVP-intern heiß diskutiert, obwohl der Verkehr schon in der Vergangenheit einmal in den Wintermonaten eingeschränkt worden war, damals allerdings lediglich am Großen Graben und in der Romstraße – eine offensichtliche reine Alibi-Aktion. Diesmal hingegen geht die Maßnahme zur Eindämmung der Stickstoffoxide weiter: Die Einschränkungen gelten das ganze Jahr lang, von Montag bis Freitag von 7 bis 10 und von 16 bis 19 Uhr – Feiertage ausgeschlossen. Vor allem kritisiert wurde die Tatsache, dass praktisch das gesamte Stadtgebiet für die „Dreckschleudern“ gesperrt wurde: Im Norden ab der Vinzenz-Gasser-Straße, im Westen ab der Feldthurner-Straße, im Osten ab dem Hotel Senoner, im Süden ab der Kreuzung mit der Westumfahrung stadteinwärts. Lüsner Euro-1-Fahrer waren plötzlich ausgesperrt – sie mussten ihr Auto praktisch am Stadtrand parken und zu Fuß weitergehen. Pendler, die mit dem Oldtimer zum Beispiel zum Bahnhof fahren wollten, sind ebenfalls ausgesperrt. Wer trotzdem fährt und erwischt wird, zahlt Strafe. Es dürfte für die Stadtpolizei keine besonders große Anstrengung bedeuten, die alten Fahrzeuge im Getummel zu erkennen.
Autoverkehr Hauptverursacher. Ist die Luft aber wirklich
so schlecht, dass die Gemeinde eine derartige Maßnahme rechtfertigen kann, die „vor allem die
Nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über dürfen Autos der Klassen Euro 0 und Euro 1 zu Stoßzeiten nicht mehr durchs Brixner Stadtgebiet fahren
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Armen trifft, die seit 15 Jahren dasselbe Auto haben“? „Ja“, sagt Luigi Minach, Abteilungsdirektor der Landesagentur für Umwelt, „Brixen hat vor allem durch das fast flächendeckende Fernwärmenetz praktisch in jedem Bereich inzwischen gute Werte – nur bei den Stickstoffoxiden eben nicht“. Hauptverursacher ist der Autoverkehr – vor allem der Schwerverkehr. Die Landesagentur hat in den vergangenen Jahren für Bozen
und Brixen einen Emissionskataster erstellt, der anhand komplizierter Messungen und Simulationen ersichtlich macht, in welchen Stadtbereichen die Grenzwerte überschritten werden. In Brixen ist dies – verständlicherweise – ein etwa 300 Meter breiter Streifen entlang der Autobahn, aber auch der Bereich Bahnhofstraße sowie Dantestraße beim Time out. „Dafür kann man nicht mehr die Autobahn verantwortlich machen“, sagt Minach, „Hauptverursacher
Verpflichtende Reduzierungsprogramme. „Die Gemeinde
war gezwungen, eine geeignete Maßnahme zu treffen“, sagt Minach. Denn: Mit dem Inkrafttreten der Europäischen Richtlinie zur Luftreinhaltung 2008/50/EC müssen für Gebiete, in denen ein Grenzwert überschritten wird, „Reduzierungsprogramme erstellt werden“. Eine Alibi-Aktion reicht diesmal nicht, denn die Gemeinde muss beweisen, dass sich mit der Maßnahme die Werte verbessern, ansonsten ist sie gezwungen, schwerere Geschütze aufzufahren. „Die EU verlangt, dass bis 2015 die Grenzwerte eingehalten werden – ansonsten wird es teuer“. Eine kurze Recherche im Internet beweist: Eine ganze Reihe von Orten in halb Europa fürchtet die EU-Richtlinie wie der Teufel das Weihwasser. Die EU sieht nämlich hohe Strafen vor – deren Quantifizierung von einigen Faktoren abhängt. Die „Strafzettel“ werden an den jeweiligen Staat verhängt, der sich den Obulus vom jeweiligen Verantwortlichen holen wird. Im Fall der Autobahn ist dies das Transportministerium, im Fall des Brixner Stadtgebiets aber der Bürgermeister.
Foto: Oskar Zingerle
im Stadtgebiet ist ohne Zweifel der innerstädtische Verkehr“. Messwerte und von der EU haargenau definierte Simulationen beruhen auf die Wintersaison 2009/10. Hat aber die inzwischen erfolgte Öffnung der Westumfahrung die Werte verbessert? „Das haben wir gehofft“, sagt Minach, „vergeblich“. Auch wenn der Jahresmittelwert zählt und dieser erst im April zur Verfügung steht, darf man aus den bisherigen Werten bereits herauslesen, dass der Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten werden wird.
„Riesige Chance für Brixen“ „Da
wir zweifelsfrei wissen, dass im Stadtgebiet der Autoverkehr die schlechten Werte verursacht, war die Gemeinde gezwungen, hier einzugreifen“, sagt Minach. Er sieht die Angelegenheit als riesige Chance für Brixen und Bozen, die Umweltbelastung durch die Autobahn erheblich zu senken: „Wir sind italienweit die ersten, die es geschafft haben, den Emissionskataster zu erstellen und im Bereich des innerstädtischen Verkehrs auch Maßnahmen einzuleiten. Durch diese Beweisführung wird das Transportministerium zur Verantwortung gezogen: Es muss jetzt im Bereich der Autobahn ebenfalls geeignete Maßnahmen ergreifen.“ Denn: Die EU-Kommission wird für Italien eine Infraktionsprozedur einleiten, „und der Staat wird dann nachschauen, wer seine Hausaufgaben erledigt hat. Das Transportministerium wird durch unsere Maßnahmen sehr unter Druck gesetzt.“ Und hat überraschenderweise auch schon reagiert: „Der Ministerrat muss sich mit der Thematik beschäftigen.“ In Bozen will man nun gemeinsam mit den Römer Kollegen ein Maßnahmenpaket ausarbeiten „und dann dem Ministerrat unterbreiten“. Wie immer auch diese Maßnahmen aussehen werden: Bis spätestens 2015 müssen sich dadurch die Luftwerte entlang der Autobahn verbessern – „ein Qualitätssprung, von dem alle profitieren würden“.
Bringt die Maßnahme etwas? So
gesehen macht die vom Brixner Stadtrat getroffene Maßnahme plötzlich Sinn – sofern sie auch wirklich etwas bringen würde. Denn: „Es zirkulieren nur noch sehr wenige Fahrzeuge der Klassen Euro 0 und Euro 1“, sagt SVP-Gemeinderat Hanspeter
Über mehrere Messstationen wird in Brixen ständig die Luftqualität gemessen
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Federer – ein erklärter Gegner der Maßnahme und stolzer Besitzer eines Oldtimers. „Die Maßnahme wird nix bringen“, behauptet er, „gleichzeitig verärgern wir aber die vielen Autofahrer, die sich plötzlich ein neues Auto kaufen müssen“. Auch Luigi Minach zweifelt an einer Reduzierung der Werte, und die ersten Messungen bestätigen seine Skepsis. Aber: „In ganz Europa wird zunächst ganz unten angesetzt – bei den ältesten Modellen eben, die hohe Emissionen haben, von denen aber nur noch wenige unterwegs sind“. Wenn dies nicht zum erhofften Erfolg führt, geht es „ratenweise nach oben“: Als nächstes wird das Verbot – möglicherweise bereits ab November 2012 – auch auf Motorräder mit Zweitaktmotor ausgeweitet und, wenn dies auch nicht hilft, ab November 2013 auch auf Dieselfahrzeuge der Klasse Euro 2. Jetzt den Rückwärtsgang einzulegen kann sich Bürgermeister Albert Pürgstaller also
verständlicherweise nicht leisten: „Es wäre unverantwortlich zu riskieren, dass die Stadt in ein paar Jahren eine hohe Strafe zahlen muss“. Trotzdem erwägt man, die Verkehrseinschränkung etwas abzumildern – zum Beispiel könnte man den gesamten Ostteil der Stadt, der keine schlechten NO2-Werte aufweist, vom Verbot ausschließen. Minach kann sich damit auch nicht anfreunden: „Das wäre eine Einladung an die Autobesitzer, ihre Dreckschleuder weiterhin zu benutzen“. Ziel muss hingegen sein, dass diese Autos – zumindest zu den Stoßzeiten – aus dem Verkehr gezogen werden. Man darf gespannt sein, ob der Stadtrat dem Druck der Bevölkerung, der schwer zu quantifizieren ist, stattgeben wird. Norditalienische Städte scheinen mutiger zu sein: Dort gibt es bereits vielfach eine Totalsperre für Autos der Klassen Euro 0 und Euro 1. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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BRIXEN
Top Ten z Der renommierte amerikanische Fernsehsender CNN wählte heuer zum 21. Mal die schönsten Weihnachtsmärkte in der ganzen Welt aus – und der Brixner Weihnachtsmarkt kam in diesem Ranking heuer auf Platz neun. Eine unabhängige Jury hat die Christkindlmärkte bewertet, wobei den Spitzenplatz dieses Jahr jener der Stadt Weimar belegt, gefolgt von Straßburg, Edinburgh, Chicago, Karuizawa in Japan, Salzburg, dem britischen Rochester, Helsinki, Brixen und dem Schlusslicht
Melbourne. CNN hebt in seiner Bewertung vor allem die „atemberaubend romantische“ Atmosphäre der Bischofsstadt hervor und bezeichnet Brixen als „eine der
schönsten Städte Italiens“. Weiters verweist CNN auf das Krippenmuseum im Diözesanmuseum und auf die lange Rodelbahn auf der Plose. „Auf diese Wertung können
W&U
wir stolz sein“, meinen Helmuth Kerer, Chef des Organisationskomitees des Weihnachtsmarkts, und Markus Huber, Präsident des Tourismusvereins Brixen. db
Wirtschaft & Umwelt BRIXEN
Brixner Solarkataster online verfügbar z Alle Brixner, die mit dem Gedanken spielen, auf dem eigenen Haus eine Photovoltaik-Anlage zu installieren, können nun im Internet schnell, einfach und kostenlos prüfen, ob sich das Hausdach überhaupt dafür eignet. Gleichzeitig erfahren sie, wie viel Strom durch eine Solaranlage auf diesem Dach gewonnen werden könnte. Der Solarkataster ist im Internet unter www.solarstadt.it abrufbar: Mit wenigen Klicks gelangt man dabei über einen virtuellen Stadtplan zu seinem
kurz
notiert
56
Haus. Ein weiterer Klick aufs Hausdach verrät, ob sich dieses zur Produktion von Solarstrom eignen würde: Abzulesen sind die gesamte Dachfläche in Quadratmetern, der Prozentsatz der geeigneten Fläche für die Installation von Solarmodulen und der mögliche jährliche Stromertrag in Kilowattstunden. Je nach Dacheigenschaft steht außerdem eine Modultypenempfehlung für die Solaranlage bereit. Das EURACInstitut für Erneuerbare Energie hat anhand vielfältiger Daten ein
geografisches Modell ausgearbeitet, das das Energiepotential der Stadt Brixen veranschaulicht. Aufgrund der Menge an Sonnenlicht, das im Laufe eines Jahres auf die einzelnen Flächen scheint, haben die Energie-Experten die Dächer in vier Eignungskategorien – von sehr gut bis nicht geeignet – unterteilt. Den möglichen jährlichen Stromertrag haben sie für vier auf dem Markt gängige
Photovoltaik-Technologien berechnet. Der Solarkataster ist das Ergebnis eines Gemeinschaftsprojekts der EURAC-Institute für Erneuerbare Energie und Angewandte Fernerkundung und der Gemeinde Brixen. Das Projekt „Solarstadt Brixen“ wurde von der Autonomen Provinz BozenSüdtirol durch den Europäischen Fonds für Regionalentwicklung finanziert. db
Vertreter des Bezirksausschusses des Eisacktaler Wirtschaftsringes informierten sich kürzlich um die zukünftige Nutzung des NATO-Areals in Natz-Schabs. Sie betonten, dass eine sinnvolle Nutzung des Geländes den Bezirk aufwerte und auch Wertschöpfung generiere.
Das Europäisches Parlament beschloss eine Finanzhilfe für die Südtiroler und Trentiner Baubranche: Konkret heißt dies, dass 4 Millionen Euro für entlassene Arbeitnehmer im Bausektor bereitgestellt werden, die unter anderem für Weiterbildungsmaßnahmen verwendet werden.
Die Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde Brixen für das Haushaltsjahr 2012 betragen etwa 49 Millionen Euro. Die Hauptinvestitionen finden im Kindergarten- und Schulbereich statt (insgesamt 9,2 Millionen Euro).
STADTGEHEIMNISSE Woher stammt der Brauch der Neujahrs-Entschuldigungskarten?
EISACKTAL
Wegetipps von Gastwirten In den Jahren vor 1820 begann man in österreichischen Bürgerund Adelskreisen anstatt der Pflichtbesuche zur Weihnachtszeit, verbunden mit Spenden für die Armen, so genannte „NeujahrsEntschuldigungskarten“ auszustellen. Mit der Veröffentlichung der Spenden wurden die Adeligen von der Pflicht von Neujahrsbesuchen enthoben. Auch die Gemeinden übernahmen den Verkauf dieser Karten, der Reinertrag kam dem lokalen Armenfonds zugute. In Brixen wurden von der Stadtverwaltung bis zum Ersten Weltkrieg „Neujahrs-Entschuldigungskarten“ mit seltenen Motiven in Umlauf gebracht; sie zählen heute zu den Sammler-Raritäten. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Karten zunächst zweisprachig, unter dem Faschismus nur in italienischer Sprache aufgelegt; bald nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihre Herausgabe eingestellt. Im Jahr 2002 griff das Komitee für den Brixner Weihnachtsmarkt diesen Brauch wieder auf, und zwar mit Motiven zeitgenössischer Künstler: Diese Karten sind am Infostand am Weihnachtsmarkt erhältlich. Zudem hat heuer die Südtiroler Bäckerinnung im hds die „Beckn-Entschuldigungskarte“ ins Leben gerufen. Diese ist in den Bäckereien erhältlich, der Erlös kommt der Aktion „Südtirol hilft“ zugute. Anregungen: redaktion@brixner.info
z Vor einem Jahr stellte der Tourismusverband Eisacktal gemeinsam mit der Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG) die Profilierung des Eisacktals als „Tal der Wege“ vor sowie Möglichkeiten, wie dieses Profil umgesetzt werden sollte. Ziel ist es, die Ferienregion Eisacktal zu stärken – und dafür ist es notwendig, das Thema Wege auf allen Ebenen mitzutragen. Somit entstanden in den letzten Monaten zahlreiche Rundwege, Erlebniswege und Premiumwege sowie auf das Thema Wege zugeschnittene Angebote. Nun wird mit den gastgewerblichen Betrieben das Projekt „Mein Weg“ gestartet: Dafür geben die Gastwirte ihre persönlichen Wander- und Wege-Empfehlungen auf einer digitalen Südtirolkarte ein, die das gesamte Tourenangebot des Eisacktals enthält. Die Karte wird dann ohne großen Aufwand in die jeweilige Webseite der Tourismusbetriebe eingebunden, womit der Gast die GPS-Daten
und Toureninfos der gesamten Region kostenlos nutzen kann. „Niemand ist so nah am Gast wie der Hotelier oder der Wirt. Täglich geben sie ihre persönlichen Wander- und Wege-Empfehlungen an ihre Gäste weiter. Und ebendiese persönlichen Tipps bilden den Kern für das Projekt“, so Thomas Plank, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Eisacktal, „außerdem ist die Positionierung einer Destination immer nur dann erfolgreich, wenn die Tourismusbetriebe vor Ort das Profil mittragen.“ Für den Erhalt der Karte sind die Tourismusbetriebe des Eisacktals gebeten, sich beim Tourismusverband Eisacktal zu melden. Mit der Umsetzung der Profilierungsmaßnahme wurde sentres.com beauftragt, die bereits Technologiepartner des Tourismusverbandes Eisacktal sind und das Projekt „Mein Weg“ mit einer innovativen Lösung im Bereich Kartografie unterstützen. db
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MERANSEN
Verbesserung der Rodelbahn z Ein vom Tourismusverein Gitschberg Jochtal vorgelegtes Projekt für den Ausbau der Naturrodelbahn in Meransen wurde von der Landschaftsschutzkommission mit einer Einschränkung gutgeheißen. Wegen Finanzierungsschwierigkeiten wird allerdings zunächst nur ein kleinerer Teil des Maximalprojektes umgesetzt. Die Rodelbahn erhält einen neuen Startbereich bei der Mittelstation der Umlaufbahn. Im unteren Bereich wurde der Verlauf der Bahn auf einem Abschnitt von rund 300 Metern abgeändert. Die geplante Beschneiungsanlage ist vorerst nicht finanzierbar; der Tourismusverein müsste zusätzlich zu einem Landesbeitrag etwa 200.000 Euro aus Eigenmitteln aufbringen. „Für den heurigen Winter werden wir daher Schnee von den Kanonen der Skipisten-
beschneiungsanlage einführen“, erklärt Florian Mair, Geschäftsführer des Tourismusvereins. Die Landschaftsschutzkommission lehnte ihrerseits die Installation
einer Beleuchtungsanlage ab, weil die Lichtverschmutzung in geschlossenem Waldgebiet gemäß Landesgesetz nicht zulässig ist. „Rodelbahnen sind für jede
Winterdestination ein wichtiger Bestandteil des Angebots“, so Mair, und man müsse daher die Nachfrage auch hier „bestmöglich befriedigen“. oz
NATZ-SCHABS
Neue Linie aufs Hochplateau Der Bus fährt nämlich ins Dorf und hält nicht mehr an der Bushaltestelle in der Kreuzung zwischen Elvas und Raas. Im Dorf Elvas muss der Bus wenden und fährt dann weiter nach Raas, Natz, Viums, Schabs, Aicha und Franzensfeste. Dieser Endpunkt ist die zweite große Neuerung, denn damit erhält die Gemeinde eine Anbindung an Franzensfeste und Zugang zu den Zügen der Brenner-Eisenbahn. „Die ersten Busse starten von Schabs bereits um 6.30 Uhr, 6.53 Uhr und
7.53 nach Franzensfeste und haben dort eine sehr rasche Verbindung zu den Zügen nach Bozen“, sagt Dellago. Der erste Bus Richtung Brixen erreicht das Hochplateau gegen 7 Uhr. Die dritte große Neuerung ist der Sonntagsbetrieb im ZweiStunden-Takt. Es handelt sich hier um einen zirka viermonatigen Probebetrieb. Danach soll anhand der Rückmeldungen und der Nutzerzahlen entschieden werden, ob man die Linie so weiterbetreiben wird. amm
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z Mit dem neuen Winterfahrplan gibt es einschneidende Änderungen am Busfahrplan für die Gemeinde Natz-Schabs. Bisher waren die Fraktionen Natz, Raas und Viums über eine Ringlinie versorgt worden, deren Ausgangs- und Endpunkt jeweils Brixen war. Aicha war über die Buslinie BrixenSterzing angefahren worden. Im neuen Fahrplan entfällt diese Anbindung für Aicha; nur an den Schultagen wird der Bus von Sterzing kommend weiterhin kurz nach 7 Uhr Aicha anfahren, damit die Schüler rechtzeitig zum Unterricht in Brixen sind. Ebenso ist dieser Schülertransport nach Mittag und am Nachmittag garantiert. „Wir haben für die Gemeinde Natz-Schabs eine neue Linie eingeführt, die im Stundentakt auf den Hin- und Rückfahrten dieselbe Strecke abfährt“, erklärt Heinz Dellago vom Amt für Mobilität. Die Linie beginnt ihre Fahrt in Brixen, fährt über Kranebitt nach Elvas. Dort gibt es die erste wichtige Neuerung:
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BRIXEN/VAHRN
Handwerkerinnen informieren sich
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z „Es ist wichtig, dass Frauen ihre Rechte und Pflichten als Teilhaberinnen oder als selbständig Beschäftigte kennen“, unterstreicht Marlies Dabringer, die LVH-Frauenvorsitzende des Landesverbandes der Handwerker (LVH) des Bezirks Brixen. Aus diesem Grund wurde von den vier Bezirksgruppen Brixen, Klausen, Gröden und Wipptal der LVH-Frauen im LVH-Bezirksbüro Brixen in Vahrn ein Informationsabend organisiert, an dem rund 50 Unternehmerinnen und mitarbeitende Frauen im Handwerk teilnahmen. Referentin des Abends war die Juristin und Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Ulrike Oberhammer.
BRIXEN
Selbst zur Schneeschaufel greifen
z Die Klage, dass Brixens Gehwege und Straßen nicht einwandfrei von Schnee und Eis befreit werden, kommt jedes Jahr so sicher wie das Christkind. Die Gemeindepolizei Brixen hat daher in weiser Voraussicht, noch bevor der erste Schnee im Tal gefallen war, einen Hinweis an die Brixner Bürger verfasst: Sie macht darauf aufmerksam, dass Eigentümer und Mieter von Gebäuden und 60
Sie gab einen Überblick über Vor- und Nachteile der verschiedenen Gesellschaftsformen, die ein Unternehmen annehmen kann, und nannte die Rechte und Pflichten für die beteiligten Frauen. So gebe es neben der klassischen Personen (OHG)- und Kapitalgesellschaft (GmbH) auch die Rechtsform des Familienunternehmens, die wenig bekannt sei, aber in vielen Fällen eine geeignete Gesellschaftsform darstelle. Außerdem wies Oberhammer auf betriebliche Vorgänge wie beispielsweise der Bürgschaftsleistungen hin, bei denen die ausreichende Information für die beteiligten Frauen wichtig sei. db
Grundstücken dazu verpflichtet sind, Schnee und Eis „entlang der Front ihres Gebäudes bis zum Bordstein des davor liegenden Gehsteiges selbst wegzuräumen“, wie es der Artikel 17 der geltenden Stadtpolizeiordnung vorsieht. Sollte kein Gehsteig vorhanden sein, so muss der Schnee bis auf anderthalb Meter von der Mauer weggeräumt werden. Auch die Schneeräumung von Dächern sowie der Durchgänge vor Geschäften müssen von den Besitzern und Mietern selbst vorgenommen werden. „Bitte nehmen Sie die Räumungspflicht nicht auf die leichte Schulter“, erläutert Pietro De Zolt, Kommandant der Gemeindepolizei, „bei Verstoß wird eine Geldstrafe verhängt, und der Sturz eines Fußgängers kann zivilrechtliche Folgen für den Verantwortlichen des betreffenden Gehwegabschnittes haben.“ db
NACHGEFRAGT
„Zollamt in neues Gebäude übersiedelt“ Herr Covi, viele Brixner wissen gar nicht, dass es in Brixen noch ein Zollamt gibt ... Das liegt an der Öffnung der Grenzen für den Warenverkehr im Jahr 1995; viele glauben, dass seitdem ein Zollamt obsolet ist. Das Zollamt Franzensfeste hatte bis dahin als Grenzzollamt eine sehr umfangreiche Tätigkeit. Dann öffneten sich die Grenzen, der Warenverkehr innerhalb der EU wurde liberalisiert. Trotzdem wurde das Zollamt natürlich nicht aufgelassen ... Waren müssen nach wie vor verzollt werden, die in Länder außerhalb der EU exportiert
oder von entsprechenden Ländern importiert werden. 2005 ist das Zollamt Franzensfeste nach Brixen gezogen und hat sich im Gebäude angesiedelt, wo sich auch die Agentur der Einnahmen befindet. Vor einigen Tagen ist das Zollamt nun in ein neues Gebäude in die Plosestraße übersiedelt. Was bedeutet dies? Für den Kunden gibt es dadurch keine besonderen Änderungen, weil die verschiedenen Dokumente längst telematisch übermittelt werden. Alle Zollämter in der EU sind telematisch miteinander verbunden. Trotzdem ist es aber wichtig, dass das Zollamt hier
bestehen bleibt: Brixen hat eine sehr erfolgreiche und aktive Industriezone, die vor allem in den vergangenen Jahren ihr Tätigkeitsfeld in beeindruckender Weise erweitert hat. Für diese Betriebe ist die logistische Nähe des Zollamtes ein großer Vorteil. Die EU schreibt vor, dass eine Ausfuhrverzollung im lokalen Zollamt durchgeführt werden muss; wenn ein Industriebetrieb Ware exportiert, kann die Kontrolle also direkt im Betrieb erfolgen, bevor die Verpackung abgeschlossen wird. Damit vermeidet man eine nachträgliche Öffnung der Pakete.
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MARTIN COVI, Zollspediteur, über die Vorteile, die sich durch den Standort Brixen des Zollamtes für die Betriebe ergeben.
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z Bislang war die Volkshochschule (VHS) Brixen auf drei Standorte in Brixen aufgeteilt: das Büro befand sich in der Altenmarktgasse, die Seminarräume in der Hofburggasse sowie in der Kammerhube in der Otto-von-Guggenberg-Straße. Ins neue Jahr startet die VHS nun mit einem einzigen Sitz: Die Weiterbildungseinrichtung
z Im Rahmen der Messe „Cheese of the Year“ in Cremona wurden Mitte November zwei Brimi-Produkte aus hunderten von Käsen unter die Top 3 gewählt. In der Kategorie Mozzarella wurden gleich zwei Brimi-Produkte ausgezeichnet: An die Brimi „Bocconcini 200 Gramm in der Schale“ vergab die Experten-Jury den zweiten Preis, während die Brimi
siedelt um und bezieht ihre neuen Räumlichkeiten in der PeterMayr-Straße 9. Dort verfügt die Brixner Zweigstelle des Verbandes der Volkshochschulen über vier Seminarräume, einem Bewegungsraum und Büros. „Ziel ist es, den Teilnehmern hier eine optimale Kursatmosphäre zu bieten und somit auch den steigenden Qualitätsanforderungen in der
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Aus Drei wird Eins
Kurstätigkeit gerecht zu werden“, so die Leiterin Caroline Prantner. Die Zweigstelle Brixen betreut die gesamte Kurstätigkeit der Volkshochschulen im Eisacktal und Pustertal. Neu dazu kommen wird ab 2012 auch das Angebot im Wipptal. Das VHS-Büro verlängert zudem seine Öffnungszeiten und ist im kommenden Jahr von Montag bis Donnerstag, jeweils von 9 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr, sowie am Freitag von 9 bis 13 Uhr geöffnet. db
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Ausgezeichnete Brimi-Mozzarella
Der Herd ist kein Allesfresser
„Bocconcini 125 Gramm Kugel“ auf dem dritten Platz landete. Der Lokalmatador Brimi schlug somit die internationale Konkurrenz. Dass die Brimi-Produkte mit den internationalen Qualitätsprodukten mithalten können, freut Willi Tauber, den Geschäftsführer der Brimi, ganz besonders: „Wir arbeiten täglich daran, unsere Produkte zu verbessern und die Mozzarella geschmacklich zu verfeinern. Um so mehr ehrt uns diese Auszeichnung, die uns in unserer täglichen Arbeit bestätigt und uns beweist, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Die Käse-Weltmeisterschaft hat sich in den letzten Jahren nicht nur auf dem nationalen, sondern auch auf dem internationalen Markt einen Namen gemacht. Dies beweist auch die hohe Anzahl der Besucher, die jedes Jahr wieder zur Messe strömen, um die besten Käse der Welt zu verkosten. eh
z Bei einer Pressekonferenz informierte die Gemeinde Brixen über die (un)sachgemäße Benutzung von Holzöfen: Die Kaminkehrer Michael Baur, Moritz Kostner und Evelyn Schaller, der Leiter des Umweltamtes der Gemeinde Brixen, Tobias Prosch, und der Kommandant der Stadtpolizei Brixen, Pietro De Zolt, erläuterten dabei unterschiedliche Aspekte der Holzfeuerung. So berichteten die Kaminkehrer aus ihrer Praxis und zeigten die häufigsten Fehler bei der Befeuerung von Holzöfen auf. Das Verbrennen von ungeeignetem Brenngut wie beispielsweise beschichtetes Holz, plastifiziertes Papier, Zeitschriften oder Tetrapack bläst nicht nur stinkenden Rauch, sondern auch giftige Abgase in die Luft – und zwar nicht nur in den Himmel, sondern auch in die Innenräume der eigenen Wohnung. Zudem schädigen die aggressiven Gase und Säuren
die Heizanlagen selbst. Auch ungenügend getrocknetes Holz, das noch Feuchtigkeit enthält, ist kein guter Wärmespender: Der Heizwert des Holzes hängt nämlich von dessen Trockengrad ab. Daher sollte das Holz mindestens zwei bis drei Jahre gelagert worden sei, bevor es im Ofen landet. Wesentlich für eine gute Verbrennung ist zudem die Verwendung von geeigneten Öfen und Herden sowie eine passende Kamingröße. Pietro De Zolt berichtete über die Kontrollfunktion der Stadtpolizei und wies darauf hin, dass bei Nichtbeachtung der Vorschriften Strafen verhängt werden. Weitere Infos erhält man aus einer Broschüre, herausgegeben von der Umweltagentur, die im Bürgerschalter der Gemeinde aufliegt oder unter www.provinz.bz.it/umweltagentur herunter geladen werden kann. db Foto: Shutterstock
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Wirtschaftlich bauen mit Betonfertigteilen Das Bauen mit industriell vorgefertigten Betonfertigteilen erweist sich als innovative und zukunftsfähige Technologie, da sie sich besonders für eine effiziente, schnelle und massive Bauweise eignet.
info
Genau diese effiziente, schnelle und massive Bauweise war beim kürzlich realisierten Projekt der Obstgenossenschaft Melix in Vahrn gefragt. Die neu errichtete Lagerhalle musste in nur zwei Monaten fertig gestellt werden, um die Einlagerung der frisch geernteten Äpfel zu garantieren.
Projektdaten: Gesamtfläche: 2.700 m² Gesamtvolumen: 33.500 m³ Eingesetzte PROGRESS Produkte: Doppelwand, vorgespannte Hohldielendecke, Stützen, Träger und Treppen aus Betonfertigteilen
Reibungsloser Ablauf. Progress
konnte bei diesem Bau mit ihrer innovativen Technologie punkten. Durch den Einsatz der Progress Doppelwand konnte eine reibungslose und besonders schnelle Durchführung der Arbeiten garantiert werden. Zudem konnte durch die hohe Oberflächenqualität und die massive Bauweise ein optisch einwandfreies Erscheinungsbild kreiert werden. Zum Einsatz kamen Doppelwandelemente von elf Metern Höhe sowie vorgespannte Hohldielendecken mit einer Spannweite von über zehn Metern; dadurch wurden im Innenraum der Halle sämtliche logistische Anforderungen des Kunden erfüllt.
Vorteil: Vorfertigung. Der Einsatz
von Betonfertigteilen bringt einen entscheidenden Vorteil mit sich:
Durch das Einsetzen der „Progress Doppelwand“ werden die Bauzeiten entscheidend verkürzt Durch die kontrollierte industrielle Vorfertigung im Werk sind die Fertigteile keinen Umwelteinflüssen auf der Baustelle ausgesetzt; somit lassen sich Abläufe besser strukturieren und die Bauzeiten entscheidend verkürzen. Das Projekt Melix-Lagerhalle wurde durch die professionelle Zusammenarbeit zwischen Progress, BetonMix, dem Ingenieurbüro Siegfried Pohl, dem Unternehmen Wipptaler Bau und der Firma Gasser Paul zur vollen Zufriedenheit des Kunden termingerecht fertig gestellt.
Vielfältige Unternehmensgruppe. Progress ist regionaler Markt-
führer in der Produktion von Betonfertigteilen sowie in der Errichtung von Objekten in Betonbauweise und gehört der Unternehmensgruppe Progress an. Diese ist außerdem noch im Geschäftsbereich Transportbeton (BetonMix), Baustoffe (TopHaus) sowie im internationalen Maschinen- und Anlagenbau (progress Maschinen & Automation, EBAWE sowie tecnocom) tätig.
Auftraggeber: Obstgenossenschaft Melix, Brixen www.vog.it/genossenschaften/ og-melix-brixen.html Aushubarbeiten:
Wipptaler Bau AG – Sterzing www.wipptalerbau.com Bauunternehmen:
Gasser Paul GmbH – St. Lorenzen www.gasserpaul.it Transportbeton:
BetonMix – Brixen www.betonmix.it Betonfertigteile:
Für die Lagerhalle der Obstgenossenschaft Melix wurde die „Progress Doppelwand“ eingesetzt; der Bau konnte in nur zwei Monaten fertig gestellt werden
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TIROLER SPARKASSE
Trends & Wirtschaft
Sichere Geldanlage
Extra
In Zeiten unruhiger Finanz- und Aktienmärkte sind Kapitalinvestitionen bei österreichischen Banken besonders sicher. „Immer mehr Südtiroler entscheiden sich, ihr Geld bei der Tiroler Sparkasse anzulegen“, erklärt Roberto Simoni, Leiter des Vertriebs Italien der Tiroler Sparkasse. „Die in Österreich geltende gesetzliche Einlagensicherung und Anlegerentschädigung sowie die für Banken mit Sitz in Österreich verpflichtende Mitgliedschaft an einer Sicherungseinrichtung sorgen dafür, dass Geldeinlagen in Österreich besonders sicher sind.“
Gesetzliche Einlagensicherung. Seit Jänner vergangenen Jahres gilt in Österreich eine gesetzliche Einlagensicherung, mit der die Auszahlung des bei einer österreichischen Bank einliegenden Geldes von natürlichen Personen bis zu einem Gesamtbetrag von 100.000 Euro garantiert wird. Damit sind Kapital und Zinsen auf Girokonto, Sparbuch, Profitkonto und Bausparkonto je Bank und natürliche Person bis zu einem Gesamtbetrag von 100.000 Euro geschützt. Auch Einlagen nichtnatürlicher Personen sind pro Einleger und pro Bank mit einem Höchstbetrag von 100.000 Euro gesichert.
Gesetzliche Anlegerentschädigung. Die gesetzliche Anlegerent-
schädigung sichert Forderungen von Kunden gegenüber einer Bank ab, die sich aus Dienstleistungen in Bezug auf Wertpapiere ergeben können. Dies umfasst jene Fälle, in denen die Bank Gelder aus Wertpapiertransaktionen wie zum Beispiel Dividendenzahlungen auf unverzinste Konten gutschreibt und nicht mehr auszahlen kann, oder Wertpapiere nicht mehr zurückgegeben werden können. Natürliche Personen erhalten auf diesbezügliche Forderungen Entschädigungen bis maximal 20.000 Euro, juristische Personen oder Personengesellschaften hingegen 90 Prozent ihrer Forderung, höchstens jedoch 20.000 Euro. 64
Roberto Simoni, Leiter Vertrieb Italien der Tiroler Sparkasse in Innsbruck Der Schutz der gesetzlichen Anlegerentschädigung steht dem Kunden zusätzlich zur Einlagensicherung zu. „Einlagensicherung und Anlegerentschädigung schützen Kunden in jenen Fällen, in denen sie ihr Vermögen von der Bank nicht mehr ausbezahlt bekommen, weil über das Kreditinstitut der Konkurs eröffnet, die Geschäftsaufsicht verhängt oder eine behördliche Zahlungseinstellung verfügt wurde“, erläutert Roberto Simoni.
Sicherheit durch Haftungsverbund. Österreichische Kreditins-
titute sind gesetzlich verpflichtet, einer Sicherungseinrichtung anzugehören. Für Erste Bank und die österreichischen Sparkassen ist dies die Sparkassen-HaftungsAktiengesellschaft. „Um Kunden bessere Finanzleistungen und besseren Schutz bieten zu können, haben die Erste Bank und die Sparkassen einen Haftungsverbund gegründet“, so Simoni, „dieser bildet in Krisenzeiten ein zusätzliches Sicherheitsnetz. Die Sparkassen im Haftungsverbund haften wechselseitig für die Auszahlung von Kundeneinlagen bis zu 100 Prozent. Der Haftungsverbund sichert dabei währungsunabhängig sowohl Einlagen als auch Wertpapiere.“
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MRS. SPORTY
Frauen, die es nicht bei guten Vorsätzen belassen möchten, sondern gleich aktiv ins neue Jahr starten wollen, bietet Mrs. Sporty hervorragende Aussichten auf mehr Lebensqualität. Markus und Maria von Mrs. Sporty Brixen
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, die Weihnachtsfeiertage mit opulentem Essen und Zeiten der Müßigkeit gehören bald der Vergangenheit an. Die eine oder andere Frau hat nun das Bedürfnis, Bilanz zu ziehen: Kneift die Hose am Bund oder am Bein? Fühlt sie sich schlapp und ohne Energie? Wenn dem so ist, ist die Zeit reif für Mrs. Sporty. Denn nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Der Fitnessclub in Brixen freut sich, das Leben Hunderter Frauen positiv beeinflusst zu haben. Fast täglich berichten Mitglieder, wie sehr sich ihr Leben durch Mrs. Sporty verändert hat.
Hunderte glücklicher Mitglieder. „Schade, dass es Mrs. Sporty
nicht schon vor 20 Jahren gegeben hat. Mein Leben wäre völlig anders verlaufen“, erzählt ein Mitglied. „All der Verzicht und die vielen nutzlosen Diäten hätte ich mir sparen können. Außerdem dieses ständig schlechte Gewissen: Eigentlich sollte ich Sport treiben, habe aber keine Lust und auch nicht wirklich die Zeit dafür. Dank Mrs. Sporty ist jetzt alles anders. Das Training macht riesigen Spaß und nimmt überhaupt nicht viel Zeit in Anspruch. Es geht mir großartig, und ich freue mich auf jedes einzelne Training!“
Das Mrs. Sporty-Erfolgskonzept. Mrs. Sporty bietet ein sorgfältig durchdachtes Trainings- und Ernährungskonzept, zeiteffizient und alltagstauglich. So einfach war genussvoll leben, Spaß haben – und dabei schlank und fit bleiben – noch nie! Mrs. Sporty hat die Erfolgsformel für Frauen jeden Alters neu definiert: Zweibis dreimal pro Woche werden in nur 30 Minuten zahlreiche Muskeln stimuliert und trainiert. Kondition und Balance werden verbessert, es wird viel Gutes für Rücken und Beckenboden getan. Der intensive Kontakt mit den persönlichen Trainern unterstützt
„Wer sich auf den Weg zu einem aktiveren Leben macht, ist bei Mrs. Sporty genau richtig. Reservieren Sie sich am besten gleich einen Termin für ein kostenloses Schnuppertraining. Wir freuen uns auf Sie!“
die Mitglieder, ihre persönlichen Ziele zu verwirklichen: Regelmäßige Check-ups sagen, wo man steht. Eine fachkundige Ernährungsberatung hilft, Ernährungsgewohnheiten zu finden, die gesund sind und schlank machen.
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* Bis zum 29.02.2012 können Sie in allen teilnehmenden Mrs.Sporty Clubs für den halben Monatsbeitrag im ersten Monat bei Abschluss einer Jahresmitgliedschaft trainieren. Informationen zu den dabei anfallenden Kosten, zum Startpaket, zur Verwaltungsgebühr sowie zu unseren attraktiven Konditionen finden Sie unter www.mrssporty.com.
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RABENSTEINER GMBH
Trends & Wirtschaft
Erfolgreiche Kooperation
Extra
Ende Oktober fand in der russischen Stadt Kursk in Anwesenheit des Gouverneurs und Vizepräsidenten der Regionalregierung, Alexander Zubarev, die feierliche Unterzeichnung eines Partnerschaftsabkommens zwischen den Gewächshausherstellern ZAO Kurskpromteplitsa und Rabensteiner GmbH aus Brixen statt.
Nahe der geschichtsträchtigen Stadt Kursk im Südwesten Russlands entsteht derzeit der größte Gewächshauskomplex Russlands. Auf einem knapp 20 Hektar großen Gelände wurde damit begonnen, die aus Brixen stammenden Konstruktionsteile für den ersten Gewächshausblock zu montieren. In diesem Gewächshaus sollen mit Hilfe modernster Technologien ab Anfang nächsten Jahres Gurken und Tomaten für den russischen Markt gezüchtet werden. Im Endausbau soll der Komplex etwa zehn Hektar Gewächshausfläche umfassen, 250 Mitarbeiter beschäftigen und als Pilotanlage für zahlreiche weitere Gewächshausprojekte in ganz Russland dienen. Aus diesem Grund entsteht auf demselben Gelände eine Fertigungshalle für die Produktion von Stahlteilen und Komponenten von Gewächshäusern.
Großes Potenzial. „Der russische
Markt befindet sich in einer starken Wachstumsphase“, erklärt Markus Kröss, technischer Leiter der Firma Rabensteiner, „die stetig steigende Nachfrage an Gemüse wird zum größten Teil durch Importe
v.l.n.r.: Alexander Zubarev und Andrej Medvedev von der Regionalregierung, Klaus Wierer, Geschäftsführer der Rabensteiner GmbH, Vlada Belikova, Development Director Kurskpromteplitsa, und Markus Kröss, technischer Leiter der Rabensteiner GmbH gedeckt. Qualität und Preis leiden unter den langen Transportwegen zum Verbraucher. Deshalb sehen wir hier ein großes Potenzial.“ Die Firma Rabensteiner ist zusammen mit ihren Tochterfirmen in Deutschland und der Ukraine Marktführer in der Herstellung von Gartencentern zum Verkauf von Pflanzen und möchte dieses
Know-how auf den gesamten GUSMarkt ausdehnen. Der zunehmende, von den Ballungszentren ausgehende Wohlstand wird die Nachfrage an Blumen und Zimmerpflanzen in Zukunft erheblich ankurbeln. „Aus unserer Sicht ist es nur mit einem starken Partner vor Ort möglich, einen Markt wie den russischen zu bedienen,
Rabensteiner GmbH Julius-Durst-Straße 88 I-39042 Brixen Tel. +39 0472 272900 Gottlob-Bauknecht-Straße 10 D-73614 Schorndorf Tel. +49 (0) 7181 6080 info@rabensteiner.eu www.rabensteiner.eu 66
Der Hauptsitz der Rabensteiner GmbH in Brixen
deshalb freuen wir uns auf diese strategische Partnerschaft“, betont Klaus Wierer, der Geschäftsführer der Rabensteiner GmbH.
info Seit über 30 Jahren plant, produziert und konstruiert das Brixner Unternehmen Rabensteiner GmbH Verkaufsanlagen, Gartencenter und Produktionsgewächshäuser. Das Unternehmen steht für Kompetenz, termingerechte Ausführung, hohen Qualitätsstandard und innovative Lösungen. In der eigenen Planungsabteilung mit Architekten und Bauingenieuren kann das gesamte Leistungspaket für ein Projekt jeder Größe effizient abgewickelt werden. Heute zählt das Unternehmen mit seinen Standorten in Brixen, im deutschen Schorndorf und im ukrainischen Starokonstantinov zu den Marktführern auf europäischer Ebene und zur Spitze am italienischen Markt.
KONZEPT GMBH
Der Computer-Doktor Wer kennt es nicht, das Problem, dass der Computer streikt oder einfach nicht das macht, was man will? Das IT-Unternehmen Konzept GmbH mit Zweigstelle in Brixen steht auch den Privatkunden mit Hilfe, Tipps und vor allem schnellen Lösungen zur Seite. Ohne geht es oftmals nicht, doch manchmal geht es auch mit Computer nicht: Wer mit dem PC arbeitet, hat mit großer Wahrscheinlichkeit auch schon mit dessen Tücken zu kämpfen gehabt. Mal lässt er sich nicht starten, mal hängt er sich mittendrin auf und reagiert nicht mehr, oder er wird von Mal zu Mal langsamer. Insbesondere private Anwender wissen in solchen Fällen häufig nicht, an wen sie sich wenden können.
PC-Hilfe auch in Brixen. Bei Pro-
blemen rund um den Computer bietet Konzept GmbH einen komfortablen PC-Service, der die Problemdiagnose, Fehlerbehebung oder Reparatur umfasst. Für
private Anwender gestaltet Konzept den Service dabei so einfach wie möglich: Sie können ihren Computer oder Laptop einfach zum nächsten Konzept-Standort bringen, wo versierte EDV-Techniker dem Problem auf den Grund gehen und es innerhalb kürzester Zeit erfolgreich beheben. Die Konzept GmbH mit Sitz in Sterzing und Niederlassungen in Brixen und Innsbruck betreut vorwiegend Klein- und Mittelbetriebe mit professionellen ITLösungen. Darüber hinaus berät das Unternehmen auch Privatkunden in allen PC-Fragen – von der Beratung und Auswahl des geeigneten Gerätes, dem Verkauf auf Bestellung, der bedürfnisgerechten Installation bis hin zur
Wartung und Fehlerbehebung. Service steht dabei stets im Vordergrund: So genießt das Unternehmen seit der Gründung vor
rund zehn Jahren bei seinen zahlreichen Geschäfts- und Privatkunden einen hervorragenden Ruf als zuverlässiger IT-Partner.
Bei Fragen rund um den Computer kann man sich an die Konzept-Niederlassung in der Weißlahnstraße in Brixen wenden
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Brixen, Weißlahnstraße 17 · Tel. +39 0472 801770 Sterzing, Pfitscherstraße 54 · Tel. +39 0472 765656 Innsbruck, Andechsstraße 44 · Tel. +43 (0)512 279259
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Altersvorsorge wird immer wichtiger Um den gewohnten Lebensstandard auch im Alter beizubehalten, muss man sich bereits jetzt Gedanken zur Altersvorsorge machen. Die Südtiroler Sparkasse informierte kürzlich Kunden und Interessierte zu diesem brisanten Thema. Dass das Thema Altersvorsorge von großem Interesse ist, bewiesen die zahlreichen Kunden, die an der Informationsveranstaltung zur Altersvorsorge der Sparkasse Brixen und Klausen teilnahmen. Alexander Schrott, Direktor der
Extra
Trends & Wirtschaft
SÜDTIROLER SPARKASSE
Sparkasse Eisacktal, und Marcello Cobelli, Fachberater zur Altersvorsorge, informierten über den aktuellen Stand im italienischen Rentensystem und boten Lösungen an, mit denen man den gewohnten Lebensstandard auch im Pensionsalter sichern kann.
Selbst vorsorgen. „Auf die staat-
Werbemitteilung. Vor Zeichnung Informationsprospekt lesen, insbesondere den Abschnitt zu den Risikofaktoren, der von der Consob am 09.06.2011 genehmigt wurde. Vertragliche und wirtschaftliche Bedingungen hinsichtlich der Erbringung der Wertpapierdienstleistungen finden Sie in den Verträgen und in der vorvertraglichen Information. Für die vertraglichen Bedingungen in Bezug auf die Depot- und Verwaltungsdienstleistungen verweisen wir auf das Informationsblatt. Der Informationsprospekt und das Informationsblatt sind in den Filialen und auf www.sparkasse.it verfügbar.
Bei der Informationsveranstaltung wurden Lösungen für eine sorglose Zukunft präsentiert
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liche Rente allein kann man sich nicht mehr verlassen“, so Alexander Schrott, „jeder Einzelne muss sich bereits früh Gedanken machen und einiges an Geld auf die Seite legen. Mit der Hälfte des Gehalts, das man vielleicht in den
Rentenjahren noch ausbezahlt bekommt, ist der Lebensstandard nicht gesichert.“ Durch die massive Überschuldung des italienischen Staates und die immer älter werdenden Menschen kann die staatliche Rente nicht mehr gesichert werden: „Selbst vorsorgen heißt die Devise“, um auch im Rentenalter sorglos durchs Leben zu gehen.
Individuelles Beratungsgespräch. Das „Drei-Säulen-Modell“,
das Marcello Cobelli für die Interessierten aufzeigte, präsentiert die Lösung zur Schließung der Rentenlücke. „Durch einen Pensions-
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fonds sorgt man selbst vor und wird dabei noch von der öffentliche Hand unterstützt, indem man mehr als 5.000 Euro pro Jahr einsparen kann“, erklärt der Fachmann. Wer dazu noch weitere Tipps und Informationen einholen möchte, kann sich an die Fachleute der Südtiroler Sparkasse wenden und ein individuelles Beratungsgespräch vereinbaren. „Um für jeden Einzelnen die passende Form der Vorsorge zu finden, ist ein Beratungsgespräch unumgänglich. Das schafft die Basis für eine sorglose Zukunft“, erläutert Alexander Schrott.
Thomas Cook Reisebüro
Reisetrends 2012 Besonders beliebt sind auch 2012 die Klassiker unter den Urlaubszielen wie Türkei und Mallorca. Aber auch das krisengeschüttelte Griechenland wird mit einer großen Nachfrage rechnen dürfen. Große Reiseveranstalter wie Thomas Cook und TUI bieten daher auf den griechischen Inseln wie Korfu, Rhodos oder Kos viele neue Hotels an. Die Reiselust der Südtiroler bleibt auch 2012 erhalten. Jahr für Jahr reisen dabei immer mehr Familien aus Südtirol nach Mallorca und erfreuen sich hierbei der Direktflüge ab Innsbruck, die dank der hohen Frequenz von vier Abflügen pro Woche auch eine flexible Reisedauer von zum Beispiel neun oder elf Tagen ermöglichen. Die Wünsche der Urlauber und gerade auch der Familien haben sich in den letzten Jahren geändert. Viele möchten ihren Urlaub nicht mehr in einem Hotel verbringen, sondern suchen nach alternativen Unterkünften. In Kooperation mit ausgewählten Spezialisten bietet das Reisebüro Thomas Cook daher eine Vielzahl von attraktiven Angeboten für traditionelle Fincas oder komfortable Ferienhäuser, und das nicht nur in Spanien. Gerade auch in Übersee, wie zum Beispiel in Florida, werden immer häufiger luxuriöse Ferienhäuser gebucht, zumal die Preise hier deutlich günstiger liegen als in Europa.
Neue Öffnungszeiten 2012: Mo-Fr 9-12.30 und 14-18.30 Uhr Mi Nachmittag geschlossen Sa 9-12.30 Uhr Mittwochnachmittag & außerhalb der Öffnungszeiten: persönliche Termine nach Voranmeldung möglich.
Marius Gebhard
Das Team des Reisebüros Thomas Cook in Brixen, v.l.n.r.: Marion Auckenthaler, Katrin Achenbach, Marius Gebhard und Renate Ungerer Auch die skandinavischen Länder wie Schweden und Norwegen steigen in der Rangliste der beliebtesten Urlaubsziele immer weiter nach oben – nicht zuletzt dank der attraktiven Kreuzfahrtangebote durch die Ostsee oder entlang der norwegischen Fjordküste, mit modernen Schiffen von Aida, MSC oder Costa. Wie schon in den vergangenen Jahren, liegen bei den Fernzielen Asien mit Thailand sowie Indonesien und die USA an vorderster Stelle. Aber auch die Nachfrage nach Kultur- und Erlebnisreisen, wie beispielsweise Offroad-Abenteuer durch
Namibia und den Oman – individuell oder in der Gruppe –, ist stetig gewachsen.
Laufend attraktive Angebote und persönliche Beratung. Aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit mit führenden Reiseveranstaltern wie Thomas Cook, Neckermann, Tui, Airtours, Meiers, FTI, Studiosus und vielen mehr bietet das Reisebüro Thomas Cook in Brixen eine umfangreiche Angebotsvielfalt, um jeden noch so individuellen Kundenwunsch zu erfüllen. Professioneller Service und hohe Beratungsqualität sind dabei selbstverständlich. Ob persönlich
„Buchen Sie bis 31. Jänner Ihren Sommerurlaub und Sie parken gratis: Bei Buchung Ihrer Urlaubsreise innerhalb Jänner 2012 und im Wert von über 1.500 Euro aus dem Programm Neckermann Reisen erhalten Sie einen kostenfreien Pkw-Parkplatz am Flughafen München, Innsbruck oder Salzburg!“
im modern ausgestatteten Reisebüro, per E-Mail oder telefonisch: Die Urlaubs- und die Reiseplanung erfolgt stets zuverlässig und kundenorientiert. Das Reisebüro verfügt selbstverständlich auch über eine umfassende Website, auf der man sich informieren, Angebote vergleichen und seinen Urlaub sofort online buchen kann. Dass der persönliche Kontakt und die menschliche Kompetenz aber immer noch die beste Vertrauensbasis sind, zeigt die Tatsache, dass das Reisebüro nicht nur für Kunden in ganz Südtirol, sondern auch über dessen Grenzen hinaus Urlaubswünsche erfüllt.
Einfach ein gutes Gefühl die richtige Entscheidung getroffen zu haben!
Thomas Cook Reisebüro Plosestrasse 40/1 • 39042 Brixen Telefon 0472 200051 info@thomascook-reisebuero.it www.reisebuero24.it
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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info
Dezember 1911
Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Titelfoto: Arnold Ritter Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Willi Aricochi (wa) Anton Rainer (ar) Anina Vontavon (av) Ingo Dejaco (id) Klaus Ramoser (kr) Annina Ramoser (ara) Johanna Bernardi (jb) Evi Hilpold (eh) Elisabeth Stürz (es) Irene Dejaco (ird) Carmen Plaseller (cp) Andrea Bodner (ab) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info
Hochaktuelle Neuerscheinung
Teure Fütterung
Samstag, 2. Dezember 1911
Aus Rodeneck meldet man: Hier passierte jüngst der Löwenwirtin etwas Unangenehmes. Sie hatte 180 Gulden ins Kopftuch gewickelt. Als sie die Kühe fütterte, verlor sie das Tuch, und das Geld – fraß die Kuh.
Unter dem Titel „Italiens Mittelmeerpolitik“ ist vor kurzem eine Artikelserie in der „Brixener Chronik“ erschienen, die überall berechtigtes Aufsehen erregt hat und eine lebhafte Nachfrage nach dem Verfasser auslöste, der mit soviel Geschick die oft geheimnisvollen Wege in der Weltpolitik zu beleuchten verstand. Nun hat die Buchhandlung der Verlagsanstalt „Tyrolia“ in Brixen die Aufsätze in einer Broschüre „Italiens Mittelmeer-Politik und der Dreibund“ herausgegeben. Das Werkchen ist modern ausgestattet und ist um den billigen Preis von nur 50 Hellern bei den Tyrolia-
Dienstag, 5. Dezember 1911
Überraschung für die Gesellen Donnerstag, 7. Dezember 1911 Eine angenehme Überraschung erlebten die Insassen des Gesellenhospizes. Als sich die Gesellenvereinsmitglieder am Dienstag zum Abendtisch begaben, stand
Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7 I-39100 Bozen, www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. Januar 2012 Nächster Redaktionsschluss: 6. Januar 2012 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 70
Buchhandlungen zu haben. Heute, wo das unheimliche Kriegsgespenst an allen Ecken und Enden lauert, muß jeder, der an den dunklen Wolkenzügen der Weltpolitik nicht teilnahmslos vorübergehen will, diese Broschüre gelesen haben.
Einen Zahn eingeschlagen Der städtische Arbeiter Braun wurde Donnerstag von einem anderen Arbeiter namens Mayr ohne besondere Veranlassung geschlagen. Mayr wollte sich über Braun lustig machen, weshalb er von letzterem zur Rede gestellt wurde. Daraufhin gab ihm Mayr einen Schlag ins Gesicht, wobei Braun ein Zahn eingeschlagen wurde. Es wurde die Anzeige bei der Polizei erstattet.
mußte, und wurde deshalb eine Begehung der Strecke sowohl von der Zentrale aus als auch von hier gegen die Zentrale hin angeordnet. Zunächst sollten jedoch in der Station in Zinggen Kabel und Freileitung auf etwaige Isolationsfehler untersucht werden. Der erste Anblick ergab schon das Resultat, daß der Fehler in dieser Station selbst liegen mußte, da die drei Leitungen, die zum Brixener Kabel führten, vollständig ausgebrannt waren. Der Fehler wurde auch als Kurzschluß in dem betreffenden Kabelkopf gefunden, sofort beseitigt und die Station wieder in betriebsfähigen Zustand gebracht. Die Arbeiten waren kurz nach 10 Uhr beendet, und bald darauf konnte die Zentrale wieder den vollen Betrieb aufnehmen. – Unsere Studentenwelt benützte die hereingebrochene Finsternis sogleich zu einem Fackelzug. Mehr als ihrer zwanzig durchzogen mit brennenden Lichtern und munterem Gesang die Stadt. Der gelungen Ulk erregte natürlich überall lebhafte Heiterkeit. Als wieder das Licht eintraf, gab es vielerorts eine ungewollte Illumination. So erstrahlten mehrere öffentliche Gebäude in hellem Lichterglanz.
im Speisezimmer eine fast lebensgroße Nikolofigur, die mit Gaben aller Art, Rauchutensilien, Äpfeln und Nüssen, reich beladen war. Frau Baumeisterswitwe Huber, eine große Gönnerin des Gesellenvereins, hat mit diesem Arrangement den Gesellen einen heiteren Abend bereitet.
Brixen ohne Licht Samstag, 23. Dezember 1911 Am vergangenen Mittwoch, kurz nach 6 Uhr abends, versagte plötzlich das elektrische Licht in der ganzen Stadt. Eine sofort telephonisch von der Zentrale erhaltene Aufklärung ergab, daß die Fehlerquelle im Netz liegen
Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige K uriositäten werden ohne K orrektur beibehalten.
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