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Heizung & Energie
Jahrgang 23 · Oktober 2012
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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EXTRA
Bischof Ivo Muser im Gespräch mit dem „Brixner“
„Es bleibt ein Ringen“ PORTRAIT: Armin Mitterer, Lehrer, Chorleiter und Organist, über seinen Weg zur Musik INITIATIVE MUSIK UND KIRCHE: Rückblick auf 25 erfolgreiche Jahre SSV BRIXEN HANDBALL: Brixen und der Handballsport – eine Liebesgeschichte RAAS: Zu Besuch bei der Obstbauernfamilie Delazer
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Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | Ivo Muser: „Glauben ist kein diffuses Gefühl“ 12 | Südtiroler Krebshilfe: Früherkennung rettet Leben 14 | Alexander Chiusole: „Mit Verboten ist es nicht getan“ Menschen & Meinungen 20 | ARMIN MITTERER: Hauptsache Musik! 25 | Pro & Contra 26 | Gastkommentar: Zeno Kerschbaumer 28 | Umfrage: Vertrauenskrise durch SEL-Skandal?
>>> 20
Kunst & Kultur 30 | MUSIK UND KIRCHE: Weg zur Spiritualität 33 | Musik: Die Kapelle ohne Namen 34 | Theater: Die Jahre des Affen 35 | Theater: Schmerzen unter der„haut“ 36 | Frei.Wild: „Aufgeben hat keinen Sinn“
>>> 30
Freizeit & Sport 44 | SSV BRIXEN HANDBALL: Die Handball-Familie 47 | Mountainbike: „Jå, mir sein mitn Radl do...“
>>> 44
Wirtschaft & Umwelt 52 | Raas: Mehr als ein Apfelbauer 55 | Event: Neues Heim für „Tauber & Partner“ 56 | IMU: Der Staat kassiert
>>> 52
Extra 63 | Heizung & Energie
>>> 63
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Nackt Ich möchte Sie vorwarnen: Mein Ziel ist es, Sie mit den folgenden Zeilen etwas zu irritieren. Ganz Südtirol ärgert sich über den SEL-Skandal, der die Glaubwürdigkeit der Landesregierung und der Südtiroler Volkspartei in erheblichem Ausmaß erschüttert. Auch ich habe mich gewundert und geärgert, aber wenn man die Vergangenheit ad acta legt und den Blickwinkel auf die Zukunft verschiebt, dann muss man im Grunde auch die Vorteile der Aufdeckung dieses Skandals erkennen. Nach der Ära Magnago hat meiner Meinung nach der Pragmatismus eines Luis Durnwalder dem Land sehr gut getan, jetzt aber ist wiederum höchste Zeit für einen extremen Paradigmenwechsel – einer dramatischen Änderung der Art, Politik zu betreiben. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Gemeint ist damit nicht unbedingt, dass eine andere Partei die Regierungsverantwortung übernehmen soll – auch die SVP könnte jetzt endlich die Kraft aufbringen, neue Denkweisen zuzulassen. Ohne einen ordentlichen Skandal wäre der Leidensdruck innerhalb der SVP viel zu klein gewesen, und der neue Landeshauptmann hätte ganz sicher irgendwie das Erbe von Durnwalder übernommen, ohne wirklich Änderungen zuzulassen. Der Konjunktiv ist allerdings bewusst gewählt, denn trotz allem scheint man in der Parteileitung den Ernst der Lage zu unterschätzen. Kritische Stimmen wie jene von Elmar PichlerRolle, Arnold Schuler oder Sepp Noggler werden von vielen Parteiexponenten nach wie vor gemaßregelt. Dabei haben sie sich im Grunde einfach nur getraut zu sagen, was sich ganz Südtirol denkt: Der Kaiser ist nackt.
Ihr Willy Vontavon
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Forum Cultur Brixen 2012-13 Musik & Theater Musik-Highlights im Forum 2012-13
Politik & Gesellschaft
BISCHOF IVO MUSER IM GESPRÄCH MIT DEM „BRIXNER“
„Glauben ist kein diffuses Gefühl“ Ein Jahr, nachdem Ivo Muser zum Bischof geweiht wurde, erklärt er im Gespräch mit dem „Brixner“, wie sein Arbeitsalltag ist, warum die Welt ohne Kirche ärmer und kälter wäre, wie er zu anderen Religionen steht – und warum Ideale und Normen den Menschen gut tun.
Herr Bischof, welche Aufgaben hat ein Bischof zu erfüllen, wofür steht er? BISCHOF IVO MUSER: Das Bischofsamt muss der einzelne Kandidat nicht erfinden, es hat mit dem Wesen der Kirche zu tun. Die Kirche ist in erster Linie Sakrament, Zeichen und Werkzeug, sie hat keinen Selbstzweck und ist in sich selbst nicht wichtig – und dies gilt auch für alle Dienste, die es in ihr gibt, wie eben das Bischofsamt. Bischof zu sein ist daher keine persönliche Auszeichnung; es gibt ihn nicht seinetwegen, sondern auch er ist Zeichen und Werkzeug. Dabei steht er für jemand Anderen, einen Größeren, für Christus – und wenn der Bischof dies vergessen würde, geht es schief. Für mich ist es die größte Entlastung zu wissen, dass es eben nicht um mich als Person geht – auch wenn selbstverständlich die Person immer wichtig ist. Die Hauptaufgabe des Bischofs ist es, Menschen auf Christus zu verweisen – mit allem, was wir tun, was wir sagen und was uns aufgetragen ist. Es braucht dazu auch Leitungsaufgaben: Der Bischof gibt der Ortskirche ein Gesicht, und sein Wort hat eine besondere Bedeutung. Im Grunde hilft ein Bischof mit, dass die Kirche ihren Auftrag erfüllen kann und Christus zur Sprache bringt, im Wort und im Sakrament. Wie sieht konkret Ihr Alltag aus? Normalerweise stehe ich um sechs Uhr morgens auf und tue 4
das, was alle anderen Menschen tun. Dann versuche ich, eine halbe Stunde für mich persönlich in der Stille und im Gebet in der Kapelle zu verbringen. Um sieben Uhr beginnen wir in der kleinen Hausgemeinschaft die Messe oder das Morgengebet; es folgt das Frühstück und das Lesen der Zeitungen. Ab neun Uhr bis zum Mittagessen sind Termine anberaumt, wo Leute zu mir kommen, oder es finden Teamsitzungen statt.
merke, was ein Wort des Bischofs beim Menschen auslösen kann. Dann spüre ich deutlich: Das ist viel mehr als meine Person. Es geht über Fähigkeiten oder der Ebene der Sympathie, die beim Menschen immer eine Rolle spielt, weit hinaus. Mir ist dabei schon bewusst, dass ich eingeladen werde, weil ich Bischof bin – und nicht als Privatperson oder weil die Leute mich sympathisch finden. Persönlich berührt mich dabei immer
wünschen könnte, wäre dies, dass die Menschen mich als gläubigen Menschen erleben. Ist dieses Anliegen, Begeisterung für den Glauben zu schaffen, eine Herkulesaufgabe – in einer Zeit, in der die Menschen sich von der katholischen Kirche immer mehr entfernen? Als Herkulesaufgabe sehe ich es nicht, aber es ist sehr wohl eine große Aufgabe, herausfordernd
„Selbstverständlich ist die Kirche nicht Gott, ich kann sie nicht mit Gott gleichsetzen – Gott ist größer.“_ Bischof Ivo Muser Nachmittags ab drei Uhr stehen ebenfalls Termine an, oder ich bin bei Besuchen auswärts oder bei Gottesdiensten – grad im ersten Jahr als Bischof war ich viel unterwegs und suchte die Begegnung. Die Abendstunden sind dann reserviert für die Vorbereitung der Termine am nächsten Tag und die Erledigung der Post. Empfinden Sie Ihr Amt heute, ein Jahr nach Ihrer Weihe, als Gnade oder als Belastung? Da bin ich ganz ehrlich: als Gnade. Dazu gehört auch die Last – im Sinne, dass mir vorkommt, das Bischofsamt übersteigt bei weitem das, was ich bin und kann. Ich stoße an Grenzen, aber das ist kein Widerspruch zur Gnade. Berührt und dankbar bin ich immer dann, wenn ich
wieder, wieviel Vertrauen mir entgegen gebracht wird – und es darf nicht passieren, dass ich dieses missbrauche. Gibt es auch persönliche Anliegen, die Sie in Ihrem Amt verwirklichen möchten? Mein bischöfliches Leitmotto ist „Tu es Christus – Du bist Christus!“, und dieses habe ich nicht unüberlegt gewählt, ich verbinde damit mein Selbstverständnis. Mir ist es ein Herzensanliegen, diesen Christus in der heutigen Zeit ins Wort und zu den Menschen zu bringen und damit mitzuhelfen, dass dieser Glaube in unserem Land lebendig bleibt. Glaube ist keine Tradition, keine Institution – er drückt sich in Beziehung aus, in der Beziehung zu Christus. Wenn ich mir etwas
und zugleich schön. Der christologische Hintergrund ist für mich dabei eine Entlastung: Es ist nicht allein meine Diözese oder meine Kirche, in der ich wirke. „Ihr seid nicht die Herren über den Glauben der anderen“, würde es Apostel Paulus formulieren. Wohl aber ist es unsere Aufgabe und Verantwortung, ob wir im Dienst des Menschen Diener der Freude waren, und dann liegt es an den Menschen und in ihrer Verantwortung, ob sie dieses Angebot annehmen. Klarerweise entsteht auch bestimmte Spannung und Leid, wenn ich entdecke, dass anderen Menschen das, was mir so viel bedeutet, nur wenig oder nichts bedeutet. Es wäre unnatürlich, wenn mir dies gleichgültig wäre: Dann nähme ich die Menschen nicht ernst, und mich selbst auch
Foto: Oskar Zingerle
nicht. Aber es geht mir nicht um Zwang, sondern um ein Angebot, von dem ich glaube, dass es den Menschen und der Gesellschaft gut tut. Es geht um wesentliche Werte, die menschliches Leben und Zusammenleben gelingen lässt, auch in schmerzlichen Momenten. Viele Menschen trennen für sich zwischen ihrem Glauben oder Spiritualität und der Institution Kirche, mit der sie weniger zu tun haben möchten. Kann ich auch ohne Kirche glauben? Selbstverständlich ist die Kirche nicht Gott, ich kann sie nicht mit Gott gleichsetzen – Gott ist größer. Die Kirche aber macht nur Sinn, wenn sie auf Gott bezogen ist: Er ist Ausgangspunkt und Ziel des Glaubens, die Kirche ist Hinweis und Werkzeug des Glaubens. Demnach glaube ich anders an Gott wie ich an die Kirche glaube – und diesbezüglich kann man schon eine Unterscheidung zwischen Glaube und Kirche treffen. Gleichzeitig sage ich aber auch dazu, dass christliches Leben immer mit Gemeinschaft zu tun hat und sich auch nur in Gemeinschaft ausdrücken kann: „Ein Christ ist kein Christ“, sagte die alte Kirche dazu. Insofern ist die Kirche für den christlichen Glauben sehr wichtig und notwendig.
„Religion ist etwas Gutes – auch wenn es Missbrauch und Zerrformen von Religion oder eine zu enge Verquickung von Gewalt und Politik mit Religion gibt“_ Bischof Ivo Muser
Man kann also nicht gläubig sein, ohne an Gott zu glauben? Man müsste jetzt definieren, was Glaube ist. Wir verwenden den Begriff in unterschiedlichen Schattierungen: Ich glaube auch an mich oder an andere Menschen, aber dies ist eine andere Kategorie von Glaube. Letztendlich hat der Glaube mit der personalen Beziehung zu Gott zu tun: Ich lasse mich ein auf diesen Weg, mit den Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Aus christlicher Sicht ist Glauben kein diffuses Gefühl. Die heutige Tendenz, dass jeder glauben kann, was er will und jeder nach seiner Fasson selig werden soll, ist eine große Herausforderung für die Kirche: Diese persönliche Beziehung zu Gott und dass ich mich auf ihn einlasse, ist eines der Prinzipien des christlichen Glaubens. Der Glaube an das Gute im Menschen oder die Kraft der Natur ersetzt also nicht den Glauben an Gott? 5
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft Bischof Ivo Muser: „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen stolzer darauf wären, ein Christ zu sein“
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Jeder trägt die Verantwortung für das, was er glaubt oder glauben möchte – zu dem stehe ich, das gehört zur Religions- und Gewissensfreiheit. Wenn Sie mich aber fragen, was es bedeutet, christlich zu glauben, so hinterfrage ich diese Ansicht. Der heute weit verbreiteten Meinung, im Grunde glaubt eh jeder an dasselbe, stehe ich kritisch gegenüber. Insofern ist es schon wichtig, das eigene Gottesbild zu klären und zu hinterfragen. Das Spezifische am christlichen Glauben ist, dass Gott der Unaussprechliche, Große, für uns Unerreichbare, den niemand gesehen hat und den wir letztlich uns nicht vorstellen können, uns sein menschliches Gesicht gezeigt hat und Mensch geworden ist. Mit diesem steht und fällt der christliche Glaube. Und gerade darin entsteht auch der fundamentale Unterschied zu anderen Religionen, beispielsweise dem Buddhismus. Eine hypothetische Annahme: Es stellt sich heraus, dass Jesus gar nicht gelebt hat oder verheiratet war. Wäre das Christentum dann am Ende? Da wird es keine neuen historischen Erkenntnisse geben, jetzt nach 2.000 Jahren. In der Aufklärung hat es die Ansicht gegeben, dass das Evangelium eine tolle Theorie mit brauchbaren moralischen Konzepten ist, und es würde demnach nichts ausmachen, ob es Jesus gegeben hat oder nicht. Ehrlich gesagt: 6
Wenn es Jesus – in dem Gott Mensch geworden ist – nicht gegeben hätte, dann fallen 80 bis 90 Prozent von dem, was ich als Glaube dargelegt habe, in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Der christliche Glaube wäre dann am Ende: Er fußt auf Geschichte, sonst wird es austauschbar. Das Christentum ist keine Idee oder Philosophie: Das eigentlich Entscheidende sind nicht die Werte wie Solidarität und Nächstenliebe, sondern ich lasse mich konkret ein auf die Person Jesu. Er ist
Betrachtet man Menschen anderen Glaubens, so fällt auf, dass diese häufig selbstbewusster zu ihrem Glauben stehen und diesen vertreten – im Positiven wie im Negativen. Sind Christen in ihrem Glauben zu wenig selbstbewusst? Ja, vor allem bei uns. Es fehlt uns an christlicher Identität. Da würde ich mir schon wünschen, dass die Menschen stolzer darauf wären, ein Christ zu sein. Verstehen Sie mich jetzt nicht
Details, beispielsweise an der Frage, ob im Klassenzimmer ein Kreuz hängen soll, oder ob es Gebetsräume für Muslime in Südtirol geben soll. Wo beginnt die Toleranz, wo hört sie Ihrer Meinung nach auf? Gerade im Umgang mit Symbolen wie dem Kreuz wird dies zu einer hochpolitischen Frage. Grundsätzlich sage ich: Das, was anderen heilig ist, darf ich nicht verletzen. Mit den MohammedKarikaturen beispielsweise bin ich absolut nicht einverstanden, und auch nicht mit den Exzessen, die es anschließend gegeben hat. Hier fehlt es an fundamentalem Respekt an dem, was Millionen anderen Menschen heilig ist; es ist ein Missbrauch der Meinungsfreiheit. Symbole haben eine große Kraft, sie berühren nicht nur den Verstand, sondern auch Gefühle. In diesem Raum beispielsweise hängt ein Kreuz, und wir wissen alle, dass es im Grunde ein Stück Holz ist. Aber wenn jemand dieses Kreuz anspuckt oder herunterreißt, tut mir dies in der Seele weh. Wenn man dieses Gespür für das Heilige im Eigenen und auch für das Heilige im Anderen nicht hat, so schmerzt dies. Grundsätzlich bin ich davon überzeugt, dass Religion etwas Gutes ist – auch wenn es Missbrauch und Zerrformen von Religion oder eine zu enge Verquickung von Gewalt und Politik mit Religion gibt.
„Die Missbrauchsfälle sind beschämend, sie verletzen – aber ich bin froh, dass diese Bombe geplatzt ist“_ Bischof Ivo Muser der Garant dafür, dass mein Weg nicht ins Leere geht. Zu meinen Studenten habe ich manchmal im Bezug auf das Osterfest gesagt: Wenn die ersten Zeugen unseres Glaubens sich getäuscht haben oder einer Trauerhysterie erlegen sind, dann poveri noi. Dann ist nicht nur chiuso per ferie, sondern chiuso per sempre. Unsere Verkündigung wäre dann leer und unser Glaube sinnlos – einem Bischof könnte nichts Schlimmeres passieren. Dann habe ich auf die falsche Karte gesetzt und eine völlig falsche Entscheidung getroffen. Wenn Gott nicht Mensch geworden und Jesus nicht auferstanden ist, dann sind wir Christen alle betrogene Betrüger.
falsch – ich meine damit, ein glücklicher und überzeugter Christ zu sein. Manchmal habe ich den Eindruck, dies ist ein europäisches Problem: Europäer schämen sich dafür, Europäer zu sein und können nicht mehr zu ihren Wurzeln stehen – zu dem, was Europa ausmacht und was Europa der Welt gegeben hat. Als eine wesentliche Säule der europäischen Identität sehe ich dabei auch das Christentum an. Mehr Identität würde uns sicher gut tun, auch im Dialog mit anderen: Wenn ich keine Identität habe, bekomme ich Angst, werde polemisch oder auch gewalttätig. Die Konflikte entzünden sich meistens an scheinbaren
Jede Religion hat aber auch das Recht, dass ihre Anhänger die Religion ausüben können. Deswegen braucht jede Religion ihre Kultorte, ihre Zeichen, ihre Symbole, ihre Riten und ihre Feste. Hier braucht es viel Feingefühl und auch Respekt. Und wenn aus falsch verstandener Toleranz das Eigene vergessen wird? Wir müssen nicht nur auf die Symbole der anderen, sondern auch auf unsere eigenen achten: Vor ein paar Jahren wurde in Milland eine „festa del dicembre“ organisiert, weil einige Moslemkinder in der Schulklasse waren und man daher der Meinung
Foto: Oskar Zingerle
Bischof Ivo Muser: „Glauben ist nicht Theorie, sondern Lebensführung“
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war, nicht Weihnachten feiern zu können. Das ist missverstandene Toleranz, die auch nicht das Zusammenleben fördert. Warum sollten wir denn nicht trotzdem Weihnachten, eines unserer größten Feste, feiern? Ich kann die muslimischen Kinder doch herzlich dazu einladen, wenn sie möchten. Aber doch nicht aus dem Weihnachtsfest eine „festa del dicembre“ machen! Hier fehlt es uns an Identität und an Mut – und es fehlt bei uns, nicht bei den anderen. An dieser Stelle könnte ein guter und konstruktiver Dialog beginnen, die Begegnung und das Kennenlernen in natürlicher Weise passieren. Aber das kann nur gelingen, wenn wir kein Sammelsurium machen, sondern unsere Identität bewahren. Die unterschiedlichen Religionen haben aber auch eine trennende Wirkung zwischen den Völkern. Das kann doch nicht im Sinne der Religionen sein ... Eine klare Identität in der eigenen Religion zu haben muss nicht automatisch zur Trennung, zur Abgrenzung von anderen Religionen führen. Was Religionen grundsätzlich miteinander verbindet, sind die großen Fragen des Menschseins: Warum gibt es überhaupt etwas? Was bleibt in aller Veränderung bestehen? Wohin führt das Leben? In den Antworten gehen die Religionen sehr weit auseinander, die Grundanliegen sind wohl dieselben. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sind wir als Kirche einen guten Weg gegangen: Es ist uns bewusst geworden, dass wir mit Menschen verschiedenster Religionen zusammenarbeiten können und müssen.
Ich habe einen tiefen Respekt für das Anderssein des Anderen, ohne dass ich seine Glaubensüberzeugen übernehmen oder auch gutheißen kann. Es scheint aber, dass die Kirche wenig mit der realen Alltagswelt zu tun hat – beispielsweise, was Sex vor der Ehe und den Zölibat angeht. Hinkt sie der Entwicklung der Gesellschaft meilenweit hinterher? Dies ist eine Tatsache, die sich vorwiegend in der Pastoral, in der Seelsorge, auswirkt und die uns auch zu schaffen macht. In diesem Bereich wird es konkret, und hier ist die Frage zu stellen, ob wir noch aneinander verstehen oder aneinander vorbeigehen. Wissen Sie, wie es mir manchmal geht? Ich lese das Evangelium, und dieses ist manchmal so radikal, dass ich mich gar nicht trauen würde, das zu sagen, was dort geschrieben steht. „Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat mit ihr im Herzen Ehebruch begangen“, steht beispielsweise in der Bergpredigt. Eine äußerst radikale Formulierung, und gleichzeitig brauchen wir nur unser Leben ansehen, es passiert permanent. Auch einem Bischof? Allen. Deswegen habe ich ein so extremes Beispiel hergenommen. Was ist dessen Aussage? Die Tat beginnt lange vor der Tat. Es ist wichtig, welche Gedankenspiele wir zulassen. Wir brauchen das Gespür, wie das Denken, Reden und Tun zusammenhängen. Es ist nicht gleich, wie wir denken. Unsere Sprache verfolgt uns immer. 7
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Politik & Gesellschaft
Was ist dann das Fazit für Sie? Ideale und Normen tun den Menschen sehr gut. Wir brauchen im Leben Ziele, worauf wir uns zubewegen können. Gleichzeitig muss man den Menschen dort abholen, wo er ist. Ich bin oft dankbar, dass das Evangelium uns nicht nach dem Mund redet. Jemand hat einmal gesagt: „Wer mit der Mode verheiratet ist, ist morgen Witwer.“ Es ist das Wesen der Mode, dass sie nichts Bleibendes schaffen kann. Deswegen ist es wichtig, sich vom Evangelium her in Frage stellen zu lassen. Die Spannung zwischen Ideal und Wirklichkeit bleibt, die können wir nicht in die eine oder andere Richtung auflösen. Aber es darf auch kein Zweifel bestehen, dass die Kirche immer bei den Menschen sein muss, die in ihrem Leben gestolpert sind – ohne die große Norm dafür zu verändern. Die Aufhebung des Zölibats für Priester wird also nicht kommen? Ich habe für mich eine Begründung für die Sinnhaftigkeit des Zölibats – und ich muss ihn schließlich halten. Es ist die Lebensweise Jesu, und damit ist er für mich als Christ nicht sinnlos. Letztlich ist es eine Lebensweise, die mich und uns alle über diese Welt hinaus verweist – mit so etwas Großem wie Ehe, Frau, Kinder, Sexualität, die aber nicht die letzte Bestimmung und Erfüllung des Menschen sind. Dafür braucht es eine so radikale Lebensweise wie den Zölibat. Damit will ich nicht sagen, dass es nicht auch anders sein könnte. Für die Kirche aber steht dies nicht zur Disposition – nicht, weil sie nicht könnte, sondern weil es zutiefst im Evangelium so drinnen steht. Mir wäre es wichtig, dass man den Wert des Zölibats anerkennt: Ich bin persönlich davon überzeugt, dass ein gut gelebter Zölibat den Verheirateten gut tut, und für uns zölibatär Lebende ist die beste Ermutigung eine gut geführte Ehe. Letztlich ist die Grundform dieselbe. Lädt die Kirche mit ihren Idealen den Menschen nicht auch permanent eine Schuld auf, weil sie de facto die Vorschriften des Christentums ständig brechen? Das Christentum ist nicht in erster Linie Moral. Wir müssen als Kirche aufpassen, dass wir nicht
zu sehr moralisieren. Die Kirche ist nicht dazu da, schlechtes Gewissen zu machen. Da haben wir oft gesündigt, wir haben kirchliche Ethik früher auch einseitig auf Sexualmoral reduziert. Häufig kommt nur die Moral rüber, oder eine Stufe drunter das Moralin – und das tut mir dann oft selbst leid. Das erste, was ich verkünden möchte, sind nicht Moralvorschriften, sondern, dass Glaube etwas Schönes ist. An dieser Stelle kann ich nur persönlich werden, ob man mir das abkauft oder nicht, kann ich nicht beeinflussen: Wenn ich mit Jesus in einer personalen Beziehung eintrete, mit dieser Person, die mit meinem Leben, mit dem Sinn der Welt, mit der Zeit etwas zu tun hat, dann gibt es keine Situation in meinem Leben, und sei sie noch so traurig, in welcher der Eine nicht mit mir geht. Und diese Hoffnung kann ich jedem Menschen geben, in jeder Situation. Ihren Aussagen zufolge gibt es für die Kirche also keinen Handlungsbedarf – sie muss sich gar nicht ständig in Frage stellen und schon gar nicht reformieren. Doch, sie muss sich weiterentwickeln, und hat sich auch entwickelt. Die Kirche reformiert sich, aber nicht am Evangelium vorbei. Es bleibt ein Ringen. Das Verhältnis zwischen Kirche und Gläubigen könnte man bildlich gesprochen so darstellen: Wenn ich mein Kind mag, dann gehe ich davon aus, diesem nicht alles durchgehen zu lassen. Was es dabei nicht geben darf, ist Liebesentzug – aber ich werde aus Liebe manchmal Nein sagen müssen. Auch das Spiel, „wenn du mich magst, mag ich dich auch“, dürfen wir nicht auf Gott übertragen. Es klingt jetzt vielleicht etwas arrogant, aber ich möchte darauf hinweisen, dass die Kirche weltweit häufig dort zu finden ist, wo sich andere zurückziehen. Die Welt wäre wohl ärmer und kälter ohne sie. Wer ist Ihnen lieber: der Christ, der jeden Sonntag in die Kirche geht, im Alltag aber ein unchristliches oder unmoralisches Leben führt, oder der Atheist, der im Alltag nach christlichen Grundsätzen lebt? Die Kluft zwischen Ideal und Wirklichkeit wird immer gegeben sein: Die Qualität eines religiösen, ethisch gelebten Lebens
Beim Weltjugendtag haben Sie gesagt, dass es im Zeitalter von Lady Gaga schwierig sei, Jugendliche zu erreichen. Tut sich die Kirche schwer, mit ihren Gläubigen in Kontakt zu treten? Wo wir uns manchmal tatsächlich schwer tun, ist in der Wahl der Mittel. Wir leben in einer wahnsinnig schnelllebigen Zeit, eine Nachricht jagt die andere – aber wird man damit dem Menschen gerecht? Es geht auch darum, sich auf die Welt einzulassen, keine Angst vor ihr zu haben, auch keine Angst vor kritischen Fragen zu haben. Eine große Gefahr wäre dann gegeben, wenn sich die Kirche in ein Ghetto zurückzieht, die paar Fromme kultiviert und
die böse Welt außen vor lässt. Das ist zwar eine große Versuchung, aber dann würde die Kirche ihre Sendung verraten. Kirche will verkündigen, will gewinnen, will in Dialog treten. Wir sind ja nicht für uns da, sondern für die Welt und die anderen. Nicht, weil wir so gut sind, sondern weil wir etwas zu geben haben – davon bin ich überzeugt, denn Christus ist konkurrenzlos.
Foto: Diözese Bozen-Brixen
liegt darin, dass diese Spannung nicht zu einem Abgrund wird. Wenn es soweit auseinanderklafft, dass es in einer Doppelmoral endet, so wird dies äußerst problematisch. Von Außen ist eine Beurteilung aber nicht einfach. Für einen geistlichen Weg oder einen verantworteten Lebensweg ist es wichtig, dass sich das Innen und Außen annähern, dass das Innen das Außen beeinflusst und umgekehrt. Wenn ich versuche, als Christ zu leben und mich nach dem Evangelium ausrichte, gibt es im Leben keinen Bereich, der davon ausgespart bleibt. Es gibt nicht hier eine fromme Ecke und dort das richtige Leben. Mit meinem Christsein muss alles zu tun haben: der Umgang mit dem Geld, die Politik, der Umgang mit den Menschen und, und, und. In diesem Sinne ist Glauben und Leben fast deckungsgleich – ohne das Leben glaube ich nicht. Glauben ist nicht Theorie, sondern Lebensführung. Da kann ich nichts herausschneiden.
Wie schafft man diesen Kontakt zu den Gläubigen rein organisatorisch, in Zeiten des akuten Priestermangels? Das äußere und gewohnte Gesicht der Kirche, wie wir es kennen und wahrgenommen haben, wird sich stark ändern, sei es in struktureller wie in personeller Hinsicht. Ich habe aber nicht Angst vor der Zukunft, wenn die Authentizität, Glaubwürdigkeit und Identität der Kirche gleichzeitig zunimmt. Wir müssen uns auf Veränderungen einstellen, aber die Kirche und das, wofür sie steht, wird nicht unterzukriegen sein. Manchmal können Krisenzeiten auch Zeiten sein, wo man Grundlegendes und Zentrales wiederentdeckt und die Kirche wieder an Ausstrahlung gewinnt. Es gibt nicht überall nur Abbrüche: Wir haben nicht mehr die große Masse an Jugendlichen, aber wir haben auch überzeugte junge Menschen mit viel Einsatz im karitativen Bereich. Was wir heute als Kirche brauchen, ist diese klare Identität – nicht gegen jemand, sondern für jemanden, einen freimütigen und offenen Dialog. Eine der schönsten Begegnungen ist für mich immer wieder, wenn ich Menschen begegne, wo es dann irgendwann mal Klick macht und sie
Bischof Ivo Muser: „Die Kirche ist nicht dazu da, schlechtes Gewissen zu machen“
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finden, „des isch gor net amol so latschat“. Jeder Mensch wird irgendwann mal mit den wichtigen Fragen des Lebens in Berührung kommen – sei es in Momenten
der Freude oder der Trauer, der Krankheit und des Todes. Dann kann jemand entdecken, welche Kraft und Hoffnung im Glauben stecken. Christlicher Glaube wird
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Foto: Oskar Zingerle
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Bischof Ivo Muser: „Grundsätzlich sage ich: Das, was anderen heilig ist, darf ich nicht verletzen“
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letztlich nicht durch Theorien oder gescheite Reden weitergegeben, sondern durch Personen. Mit welchen konkreten Veränderungen ist zu rechnen?
Künstler oder r, e y ra p S t is b Du htest deine Maler und möc der Stadt für Kunstwerke in achen? Komm alle sichtbar m en Ausweis und hol dir dein los! Die Farben f u ra d y ra sp d un Rechnung! re se n u f u a n e geh ch unter: Meld dich einfa info@juze.it den Jugendlichen Das Projekt „Jugendkunst Brixen“ möchte twerke in der Stadt die Chance geben ihr Können und ihre Kuns sind die Förderung sichtbar machen. Die Ziele des Projektes tlerischen Tätigkeit und Anregung der Kreativität und der küns Stadt Brixen und der Jugendlichen, die Verschönerung der zu bringen. Jugendliche in einem positiven Kontext
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Die personellen Ressourcen sind begrenzt, wir können unsere Priester nicht überlasten – das sind objektive und klare Grenzen. Auswirkungen wird es auch auf die kirchlichen Strukturen geben: Wir sind reich an Einrichtungen, werden aber nicht alle halten können. Veränderungen gibt es aber auch im unmittelbarsten Bereich der Kirche, dem gelebten Glauben in den Familien: Ich will nicht alles am sonntäglichen Gottesdienst festmachen, aber er sagt schon viel aus, wie ich zur Kirche stehe. Ich kann nur hoffen, dass die Menschen wieder die Kraft des christlichen Glaubens entdecken. Befindet sich die Kirche in einer Krise? Doch, ja – es gibt schon Krisen in ihrer ursprünglichen Bedeutung des Wortes: Es ist Scheidung, Unterscheidung, Entscheidung in Gange und gefragt. Um heute christlich zu leben, braucht es ein Stück mehr Entscheidung als vor dreißig, vierzig Jahren. Die Fragen, die gesellschaftlich in Europa aufgebrochen sind, haben selbstverständlich Einfluss auf die Kirche und haben viele Fragen ausgelöst. Eine der stärksten Krisen hat die Kirche durch die in den letzten Jahrzehnten bekannt gewordenen Missbrauchsfällen erlebt, oder?
Ja, da gibt es nichts zu beschönigen, zu vertuschen oder zu verheimlichen. Es ist beschämend, es verletzt – aber ich bin froh, dass diese Bombe geplatzt ist. Diese Krise ermöglicht uns nun, hinzuschauen und Prävention zu betreiben, so weit wie möglich. Manchmal vermisse ich in diesem Zusammenhang aber auch die Diskussion um den Missbrauch in unserer Gesellschaft: Bitte verstehen Sie mich richtig, ich will keinesfalls von den Vorfällen in der Kirche ablenken. Aber wir müssen auch dort hinsehen, wo 70 Prozent aller Missbräuche passieren, nämlich in der Familie. Das mindert jetzt nicht die Tatsache, dass Missbrauch im kirchlichen Bereich besonders schlimm ist, weil er im eklatanten Widerspruch zu dem steht, wofür wir eintreten. Wie geht die Kirche in Südtirol heute mit den Missbrauchsopfern um? Zuerst gilt die Solidarität mit den Opfern, dass man einen Raum schafft, wo sie angstfrei darüber reden und das Tabu brechen können. Wir haben eine unabhängige Ombudsstelle eingerichtet, wo die Opfer einen geschützten Raum finden, in dem man ihnen zuhört und sie ernst nimmt. Wir bieten zudem professionelle externe Hilfen durch Psychologen an. Allerdings: Ein Missbrauch kann auch so einschneidend sein, dass für immer Wunden bleiben. Im besten Fall kommt es zur Versöhnung, auch mit der eigenen leidvollen Geschichte. Als Kirche sehen wir zudem auch den Täter, wer immer er war: Auch er bleibt Mensch, wir sollten
ihn nicht als Monster ausschließen, sondern auch ihm Hilfe zukommen lassen. Nur so können wir miteinander versuchen, Prävention zu betreiben, hellhöriger zu sein und angstfreier und offener mit dieser Wunde umzugehen. Eine Vermutung liegt nahe: Hatte der Zölibat einen Einfluss auf den Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen oder durch Priester? Die Statistik sagt etwas anderes: Der Zölibat kann gelingen oder auch nicht gelingen. Um ihn zu leben, muss meine Sexualität – und jeder von uns ist ein sexuelles Wesen – integriert in etwas Größerem sein. Tatsächlich besteht, wie man mir bestätigt hat, kein ursprünglicher Zusammenhang zwischen Zölibat und Missbrauchsfällen: Mehr als 80 Prozent der Täter in Missbrauchsfällen leben nicht zölibatär – damit will ich nichts verdrängen, beschönigen oder relativieren. Aber Missbrauch hat eher etwas mit einer krankhaften und deformierten Sexualität zu tun. Als Kirche müssen wir uns in diesem Zusammenhang auch die Frage stellen, wie wir mit Macht und Autorität umgehen. Grundsätzlich begegnen uns die Menschen mit Vertrauen – und ein Missbrauch ist damit auch ein Missbrauch des Vertrauens, zumeist mit Machtgefälle zwischen Erwachsenen und Kindern.
Lehrmeister der Exerzitien, hat den schönen Satz gesagt, „Die Meinung des Anderen retten“ – also das, was am Anderen positiv ist, anzuerkennen. Das heißt nicht, alles teilen zu können – aber auch in der Kritik und in anderen Meinungen liegt Wahrheit oder Richtiges. Davor habe ich Respekt, und dies hilft mir, dass ich nie Angst vor einer Diskussion habe. Eine Diskussion ist nicht nur sinnvoll, wenn ich jemanden herumkriegen, wenn man sich gegenseitig bekehren will oder jemand nachgeben muss: In der Spannung liegt Kraft: „Im Notwendigen Einheit, im Zweifel Freiheit, in allem aber die Liebe“, diese Worte des heiligen Augustus sind
für mich fundamental. Respekt und Liebe darf ich niemandem verweigern.
Die Frage zum Abschluss: Wann kommt der Papst das nächste Mal nach Brixen?
Kann man mit Ihnen dann nicht streiten?
Das weiß ich nicht; ich weiß auch nicht, ob er überhaupt noch einmal nach Brixen kommen wird.
Doch, streiten kann ich schon. Manchmal kommt mir vor, dass ich eigentlich ganz froh bin über meine Meinung, und nach Diskussionen bin auch froh, dass ich das gesagt habe, was ich sagen wollte. Was ich nicht möchte, ist hart und ideologisch zu werden, oder Angst zu haben und mich zu verschließen. Dann wird man unangreifbar, polemisch oder gedanklich gewalttätig – da bemühe ich mich wirklich.
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Werden wir erleben, dass irgendwann mal eine Päpstin nach Brixen kommt? Ich glaube nicht.
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Wir haben vorhin vom Spannungsfeld zwischen Kirche und Welt geredet. Gibt es diese Spannung auch innerhalb der Kirche? Ja, es gibt auch ein innerkirchliches Spannungsfeld, es gibt unterschiedliche Positionen. Dies ist nichts Schlechtes – was aber nicht gut wäre, ist, wenn sich die unterschiedlichen Positionen innerhalb der Kirche auseinanderdividieren; dann kommt es zum Bruch. Dies geht an die menschliche Substanz, und die Kirche verliert an Glaubwürdigkeit. Mit Spannung verbinde ich aber nicht nur Negatives: Manchmal kann ich in der Position eines Anderen durchaus etwas anderes kennenlernen.
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Sie haben großen Respekt vor Andersdenkenden? Ja, den habe ich – nicht aus Opportunismus, sondern von Innen heraus. Ignatius von Loyola, der Gründer der Jesuiten und
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Früherkennung rettet Leben Ein Brustmodell zum Begehen machte im Krankenhaus Brixen auf die Selbstuntersuchung der weiblichen Brust aufmerksam. Warum diese so wichtig ist, erläutern eine Betroffene, die Südtiroler Krebshilfe und das Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran.
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Jahre jung war Rita Ploner, als sie im Februar 2010 den Knoten in ihrer Brust spürte. „Durch Zufall habe ich ihn bemerkt“, erzählt sie. Eine erste Ahnung beschlich sie, „das Gefühl, dass dies nichts Gutes zu bedeuten hat.“ Eine tiefe Angst ließ sie noch eineinhalb Monate zuwarten, bis sie im April zum Arzt ging. Die Diagnose: Brustkrebs.
Ein Brustmodell zum Begehen und Verstehen. Rita Ploner ist
eine der rund 300 Frauen, die in Südtirol jährlich an Brustkrebs erkranken. Oder anders ausgedrückt: Jede achte Frau erhält dieselbe Schreckensmitteilung wie Rita Ploner. Wird die Erkrankung entdeckt, solange der Tumor noch klein und örtlich begrenzt ist, besteht eine Chance von über 90 Prozent auf dauerhafte Heilung. Die Südtiroler Krebshilfe und das Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran hat dies heuer dazu bewogen, auf ungewöhnliche Weise auf die Wichtigkeit der Selbstuntersuchung hinzuweisen: Sie ist ein einfaches, aber wirksames Mittel der Früherkennung, das Leben retten kann. Eine Woche lang stand Anfang Oktober ein begehbares Modell einer weiblichen Brust im Foyer vor der Gynäkologischen Abteilung im Krankenhaus Brixen. Es ist das erste Mal, dass in Südtirol diese Form eines Organmodells zu sehen war. „Das Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran kümmert sich um die Brustgesundheit der Frau, und daher wollen wir den Frauen auch ein Werkzeug in die Hand geben, das sie zu Expertinnen werden lässt“, erläutert Primar Arthur Scherer. „Die Selbstuntersuchung sollte jede Frau durchführen. Es gibt dabei kein Richtig oder Falsch, sondern es geht haupt12
In einem im Krankenhaus Brixen ausgestellten begehbaren Modell konnten sich Frauen ein genaues Bild über das Innenleben ihrer Brust machen
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sächlich auch darum, auf sich zu achten und Veränderungen wahrzunehmen.“ Zahlreiche Schulklassen und genauso viele erwachsene Frauen nutzten das Angebot, sich von den „Brust Care Nurses“ (Brustpflegeschwestern) über Sinn und Zweck der Selbstvorsorge aufklären zu lassen und das Modell eingehend unter die Lupe zu nehmen. „Zumeist zeigten sich die Frauen auch erstaunt darüber, wie komplex die Brust aufgebaut ist“, erzählt Renate Daporta Jöchler, Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe und Ideengeberin dieser Aktion. „In einem etwas hinkenden Vergleich möchte ich die Sensibilisierungsarbeit mit jener der Zahnprophylaxe vergleichen, die für uns heute völlig selbstver-
ständlich ist. Dasselbe sollte für die Brustvorsorge gelten“, sagt Daporta, „jede Frau sollte ihr Schicksal bewusst selbst in die Hand nehmen und jeden Monat ein paar Minuten für die Selbstuntersuchung aufwenden – so viel an Zeit und Aufmerksamkeit sollten wir uns wert sein!“
Interdisziplinäre Betreuung im Brustgesundheitszentrum. Kurz nach der Diagnose, im Mai 2010, wurde Rita Ploner operiert; es folgte die Bestrahlung und Chemotherapie. Bis November befand sie sich im Getriebe des Therapiealltags. „Im Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran habe ich mich gut aufgehoben gefühlt und wusste, dass ich dort in kompetenten Händen bin“,
erzählt sie. Das Ärzteteam des Zentrums bespricht wöchentlich in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Innsbruck die jeweiligen Fallgeschichten per Videokonferenz. Zudem bietet es eine interdisziplinäre Betreuung, bei der beispielsweise auch die Radiologen oder plastischen Chirurgen mit im Team sind. Jede betroffene Frau hat jedoch einen „Hauptbehandler“, sodass sie nicht bei jeder Visite auf einen anderen Arzt als Kontakt- und Vertrauensperson stößt. Gestützt hat Rita Ploner aber nicht nur das Gefühl, medizinisch gut betreut zu sein, sondern auch ihr Glaube, „der starke Glaube in mir, dass da jemand mit mir ist, der mich führt und trägt.“ Ihrer Krankheit ist sie von Anfang
an mutig und offen begegnet, glaubte stets an ihre Genesung. Sie machte nie ein Geheimnis aus ihrer Krebserkrankung, was auch den Mitmenschen half, ihr während dieser Zeit beizustehen. Momente der Verzweiflung gab es klarerweise dennoch: „Frühmorgens, völlig kahl, mit nur einer einzigen Wimper, die Brust mit einem dicken Filzstift markiert für die Therapie – da konnte ich mich im Spiegel nicht ansehen“, so Rita Ploner. Nackt und schutzlos sei sie sich vorgekommen. „Und ich habe mich gefreut, als ich das erste Mal wieder eine Wimperntusche benutzen konnte.“
Die Wunden bleiben. Eine
Jahre jung, hätten ihr erst jetzt erzählt, wie viel Angst sie damals um die Mutter gehabt hätten.
Den Kopf in den Sand stecken bringt nichts. „Heute möchte
ich jede Frau auffordern, sich mit der Selbstuntersuchung auseinander zu setzen“, bestätigt Rita Ploner, „wir haben nämlich nur dieses eine Leben.“ Auch Renate Daporta Jöchler wird weiterhin daran arbeiten, Frauen zu sensibilisieren, ihnen die Workshops zur Selbstuntersuchung im Krankenhaus Brixen ans Herz zu legen und als Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe am Thema dranzubleiben. Sie weiß darum, wie viel Überwindung es frau zunächst kostet, die eigene Brust abzutasten – nicht nur, weil dies ungewöhnlich ist, sondern auch, weil eine unbewusste Angst dahintersteckt, vielleicht etwas zu finden. „Hier möchte ich die Worte der Gynäkologin am Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran, Sonia Prader, wiederholen: Auch wenn man Angst vor dem Auffinden eines möglichen Tumors hat – der Tumor wäre bei einer
Krebserkrankung so und anders da. Überwinde ich mich, und er wird rechtzeitig gefunden, so sind die Heilungschancen um ein Vielfaches größer.“ doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info Sich selbst fühlen – Selbstuntersuchung der Brust Workshops in Kleingruppen Anmeldung: Brustgesundheitszentrum BrixenMeran im Krankenhaus Brixen Tel. 0472 812595 Weiters ist ein Folder zur Selbstuntersuchung der Brust u.a. bei der Südtiroler Krebshilfe oder der Gynäkologischen Abteilung in Brixen erhältlich.
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Krebserkrankung zieht nicht nur den Körper in Mitleidenschaft, sondern auch die Seele. „Die Wunden bleiben. Wie es im Inneren aussieht, weiß keiner“, so Rita Ploner. Im Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran hat man darauf reagiert: Den Frauen wird eine Psychoonkologin zur Seite gestellt, die die Betroffenen durch die Therapie begleitet. „Bei der
Diagnose reagieren die Frauen auf unterschiedlichste Weise“, weiß auch Renate Daporta Jöchler, „manche verfallen in eine reaktionslose Starre, bei anderen überwiegt die totale Verzweiflung, wieder andere durchforsten das Internet und recherchieren jedes Detail – wobei die Infos dort mit Vorsicht zu genießen sind.“ Das Erstgespräch wird in Brixen mittlerweile nicht mit den Frauen alleine durchgeführt, sondern im Beisein von Vertrauenspersonen, die die Betroffenen danach auffangen können. „Im ersten Moment stürmt so viel auf die Frauen ein, dass sie manchmal nicht in der Lage sind, die Informationen aufzugreifen“, so Renate Daporta. Auch Rita Ploner hat die psychologischen Hilfen während der Therapie in Anspruch genommen. „Nachdem diese jedoch abgeschlossen war, bin auch ich in ein tiefes Loch gefallen“, erzählt sie und wünscht sich, dass auch in der Nachsorgezeit die psychologische Betreuung konkret miteingeplant wird. Ihre zwei Töchter, zum Zeitpunkt ihrer Erkrankung elf und zwölf
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Politik & Gesellschaft
„Mit Verboten ist es nicht getan“ Welche Gefahren lauern auf Jugendliche im Internet, und wie können Eltern sie darauf vorbereiten und davor schützen? Ein Gespräch mit Alexander Chiusole, der an der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ die Arbeitsgruppe „Digitale Medien“ leitet und maßgeblich an der Einführung des fächerübergreifenden Unterrichts „Kommunikations- und Informationstechnologie“ (KIT) mitgewirkt hat. Herr Chiusole, als Vater zweier Mittelschulkinder haben Sie Ihre Erfahrungen in Bezug auf den Gebrauch der Jugendlichen von Computerspielen, des Internets und der sozialen Plattformen im Netz sicherlich gemacht: Welche Ratschläge können Sie anderen Eltern geben? ALEXANDER CHIUSOLE: In erster Linie ist das Vorbild der Erwachsenen ausschlaggebend. Weiters ist es wichtig, dass Eltern sich Zeit nehmen und mit den Kindern gemeinsame Sache machen.
Ich spiele zum Beispiel öfter mit meinem elfjährigen Sohn zuhause Computerspiele. Eltern dürfen sich nicht heraushalten, und mit Verboten ist es erst recht nicht getan! Fragen stellen, Interesse zeigen und Kinder in die Verantwortung nehmen – darauf kommt es an. Weiters würde ich den PC nicht ins Kinderzimmer, sondern ins Wohnzimmer stellen, damit ich am Tun meiner Kinder teilnehmen und es beobachten kann. Es muss klar sein, dass die Verantwortung schlussendlich bei den Eltern liegt. Es macht meiner
Meinung nach durchaus Sinn, zum Schutz der Kinder gewisse Seiten und Begriffe mit Filtern zu sperren. Das ist wie beim Radfahren: Das Tragen des Helms ist nicht unbedingt cool, aber es trägt zu meiner Sicherheit bei. Sollten Eltern die Zeit einschränken, an denen Kinder und Jugendliche am PC sitzen dürfen? Eine zeitliche Einschränkung ist wohl nicht das Allheilmittel. Wenn Kinder in ihrer Freizeit im Freien herumtollen, Sport betreiben oder Musik machen, haben sie eh nicht so viel Zeit für den Computer – und das ist gut. Schlimm ist es, wenn Kinder ganze Nachmittage allein zu Hause sind, Langeweile haben oder sich ganz zurückziehen. Dann würde ich wachsam sein. Welches sind die Gefahren im Netz? Können Kinder und Jugendliche diese richtig einschätzen?
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Eine Gefahr liegt darin, dass ich zum Beispiel über Facebook Bilder von mir ins Netz stelle und damit mein Privatleben offenlege. Das kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, denn das Netz lässt sich nicht kontrollieren. Im Unterricht habe ich dazu ein Experiment gemacht: Der Auftrag an die Schüler lautete, eigene Fotos mitzubringen und sie auf der Rückseite mit dem Namen und einem Kurztext zu versehen. Ich forderte sie dann auf, diese Bilder an die anderen Klassen zu verteilen – aber davon wollten sie nichts wissen. Da erst wurde ihnen bewusst, dass sie mit dem Veröffentlichen ihrer Fotos im Internet noch wesentlich weiter gehen. Mein Fazit daraus: Vielfach sind sich die Jugendlichen der Folgen und Gefahren nicht bewusst. Bei Elternabenden bringt die Postpolizei konkrete Südtiroler Beispiele von Missbrauch im Internet, wie beispielsweise Ange-
bote pornografischer Art: Es gibt Menschen, die zum Beispiel unter falscher Identität den Kindern 10 Euro anbieten, wenn sie von sich selbst Nacktfotos schicken. Kinder sind sich oft nicht bewusst, dass hinter einem vermeintlichen „Chatfreund“ sich auch ein Krimineller verbergen kann. Auch passiert es immer häufiger, dass nicht existierende Firmen etwas anbieten und Geld dafür verlangen. Eine schlimme Sache ist auch, wenn Beleidigungen und Unwahrheiten über Schüler von Einzelnen oder Gruppen ins Netz gestellt werden; auch diese Inhalte können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Was sollte man bei solchen Missbräuchen unternehmen? Wenn ein Kind oder Jugendlicher im Internet etwas Unliebsames erlebt oder auch nur einen Verdacht hat, dann ist es ganz wichtig, dass er darüber mit einem vertrauten Erwachsenen reden kann; dies können die Eltern oder auch die Lehrpersonen sein. Der Austausch mit einem Gleichaltrigen ist da wenig hilfreich. Bei Missbrauch kann und soll man sich auf alle Fälle – am besten mit einem Ausdruck der Internetseite oder einem anderen schriftlichen Beleg – an die Postpolizei wenden. Sie haben an der Einführung des fächerübergreifenden Unterrichts „Kommunikations- und Informationstechnologie“ (KIT) an der Mittelschule mitgewirkt. Welche Ziele verfolgen die Lehrer damit? Vorrangiges Ziel ist zum einen der Erwerb und die Entwicklung der Medienkompetenz aller Schüler, der Erstklässler genauso wie der Drittklässler. Diese sollte nicht nur in jenen Klassen geschult werden, in denen eine technisch versierte Lehrperson unterrichtet, die sich mit diesem Thema beschäftigt.
Foto: Oskar Zingerle
Deshalb haben wir eigens eine Stunde KIT pro Woche in allen Klassen eingeführt. Je zwei Lehrer unterrichten die Klasse: Es sind Fachlehrer, die ansonsten Religion, Mathematik oder sonst ein Fach unterrichten, gerne mit digitalen Medien arbeiten und das nötige Know-how mitbringen, oder sich von der Arbeitsgruppe „Digitale Medien“ unterstützen lassen. Uns ist dabei wichtig, dass die erworbenen technischen Fertigkeiten dann im Sachunterricht erprobt und angewendet werden. Sind Jugendliche nicht bereits sehr versiert im Umgang mit dem Internet und den digitalen Medien? Man möchte meinen, dass alle Elfjährigen sich auskennen würden, da sie täglich mit den digitalen Medien Umgang pflegen. Das ist aber nicht der Fall, weder in der technischen Anwendung noch, was die Gefahren der Nutzung angeht. Ein zweites, genauso wichtiges Ziel des KIT ist es daher, über die Risiken und Gefahren einer allzu sorglosen und unsachgemäßen Nutzung der digitalen Medien aufzuklären. Was lernen die Schüler nun konkret im Unterricht? Es werden für jede Klassenstufe Schwerpunkte gesetzt: So lernen die Erstklässler vor allem den Umgang mit Office-Programmen wie Word und Power-Point sowie die Internet-Recherche. In der zweiten Klasse lernen sie die Möglichkeiten der Bildbearbeitung kennen und das Verschicken von Dateien und Fotos. Die Drittklässler erlernen und üben hingegen den Umgang mit Excel-Tabellen und werden mit den rechtlichen Aspekten der digitalen Medien, des Internets und der Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook vertraut gemacht. Wenn Schüler schon fortgeschritten sind, können sie selbstverständlich individuell die erweiterten Kompetenzen einsetzen. Worin besteht die Erziehungs- und Aufklärungsarbeit an der Schule? Die Aufklärung vollzieht sich vor allem über Gespräche, die bewusst machen, was es zum Beispiel bedeutet, wenn ich mein Profil ins Netz stellen möchte. Worauf muss ich dabei achten? Es ist wichtig, den Jugendlichen klarzumachen, dass sie in diesen Portalen öffentlich etwas von sich preisgeben. Und es ist auch zu hin-
Alexander Chiusole: „Kinder sind sich oft nicht bewusst, dass hinter einem vermeintlichen ‚Chatfreund’ sich auch ein Krimineller verbergen kann“
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terfragen, was Facebook-Freunde sind, wer wirkliche Freunde sind, und welchen Sinn es macht, hunderte von Facebook-Freunden zu haben, von denen man vielleicht 20 auch real kennt. Wer steckt hinter den vermeintlichen Freunden? In diesem Zusammenhang ist es wichtig, nicht mit erhobenem Zeigefinder Verbote und Verwünschungen auszusprechen, sondern Beispiele zu zeigen, die Eindruck machen und unter die Haut gehen. Kürzlich habe ich beispielsweise einen kurzen Film vorgeführt, in dem ein 15-jähriges Mädchen sich im Chat mit einem vermeintlich gleichaltrigen Jungen getroffen hat, hinter dem in Wirklichkeit ein ganz anderer steckte, der sämtliche Daten und die Adresse herausgefunden hat und das Mädchen dann verfolgte, bis die Polizei einschritt. Das hat berührt und betroffen gemacht. Wie werden die Eltern mit einbezogen? Die Schule hat in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit der
Postpolizei Elternabende angeboten, die aber leider nicht sonderlich gut besucht waren. Auch heuer gibt es eine solche Veranstaltung. Und worauf ist das geringe Interesse der Eltern Ihrer Meinung nach zurückzuführen?
jüngere, die mit den digitalen Medien vertraut sind, und diese nutzen das Angebot. Andere Eltern blieben fern, weil sie sich selbst in dieser Thematik nicht auskennen – dabei käme es gerade auf diese Personen an. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Ehrlich gesagt ist mir dies nicht ganz klar. Es gibt Eltern, meist
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Politik & Gesellschaft
IN EIGENER SACHE
Fotogener Blondschopf z Alex Misura hat die Jury der Kinderfoto-Aktion im „Brixner“ verzaubert, und zwar mit seinem verschmitzten Lächeln, während der junge Tschötscher mit seiner Gießkanne hantierte. Sein Foto wurde zum Siegerfoto gekürt, und als Geschenk wurde dem kleinen Alex und seinen Eltern eine nagelneue Digitalkamera von Elektro Reichhalter zur Verfügung gestellt. Freuen kann sich darüber
besonders seine Mutter Beata, die als Hobbyfotografin des Öfteren ihre Kinder ablichtet. „Auch wenn sich meine beiden Söhne oft vehement gegen das Fotografieren wehren – wahrscheinlich habe ich damit schon übertrieben“, lacht die Mutter des fotogenen Blondschopfs. Das Brixner-Team bedankt sich wiederum für die vielen tollen Einsendungen und hofft auch im nächsten Jahr
wieder auf rege Teilnahme. Im „BrixnerPlus“ sind übrigens auch jene Bilder zu finden, für die wir in der Papierausgabe zu wenig
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Platz hatten – zu sehen auf unserer Homepage www.brixner.info oder am iPad und iPhone in der „Brixner“-App. eh
Politik & Gesellschaft BRIXEN
Zweifach gefeiert z Die Cusanus Akademie hat ihr 50-Jahr-Jubiläum umfassend gefeiert: Wörtlich, musikalisch, szenisch und kulinarisch wurde das Jubiläum bei einem Festakt mit zahlreichen Ehrengäste in Szene gesetzt, wobei sich das Bildungshaus auch von seiner innovativen Seite zeigte. Eine szenische Kurzreise in die belehrte Unwissenheit – verfasst von Doris Brunner und gespielt von Peter Schorn – entführte die Besucher in die Gedankenwelt von Kardinal Nikolaus Cusanus und spannte den Bogen des reformfreudigen Universalgenies
kurz
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hin zur Gegenwart. Clemens Sedlak, der Leiter des Zentrums für Ethik und Armutsforschung an der Universität Salzburg, ging anschließend in einem lebendigen Vortrag auf das Thema „Bildung als Lebensmittel“ ein. Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung vom MGV Brixen und dem Saxophonensemble „Saxquadruplus“. Zwei Wochen später lud die Cusanus Akademie alle Interessierten zum kostenlosen Weiterbildungstag „Cusanus Kompakt“ ein, der trotz strahlenden Herbsthimmels auf reges Interesse stieß: Ein vielfältiger Reigen aus
Vorträgen und Kurzseminaren zu je einer Stunde gaben einen interessanten und kurzweiligen Einblick in die Bildungsschwerpunkte der Cusanus Akademie. Jeder konnte frei von einem Vortrag zum nächsten wechseln, im Speisesaal sorgte ein Buffet für die körperliche Stärkung. Abgerundet
wurde „Cusanus Kompakt“ mit dem Forumtheater „Mez per sort“ von Hans-Karl Peterlini, bei dem die Teilnehmer angeregt wurden, selbst Lösungsvorschläge in einem familiären und gesellschaftlichen Konflikt zwischen den Sprachgruppen in Südtirol einzubringen. wv
Am 5. und 6. Dezember kommt der Nikolaus des KFS-Brixen/ Milland in die Familien. Der Reinerlös der Spenden geht dabei an eine Familie in Pfitsch, die durch das Unwetter alles verloren hat. Die Anmeldung für den Nikolausbesuch erfolgt vom 26. November bis zum 1. Dezember unter 348 7154251.
„Helfen ohne Grenzen“ hilft mit seiner Weihnachtskartenaktion den burmesischen Flüchtlingskindern. Die Karten mit Motiven Südtiroler Künstler sind auf www.helfenohnegrenzen.org ersichtlich; jede Karte kostet 1,10 Euro – damit können in Burma vier Mahlzeiten finanziert werden.
Am 10. November findet an der Grundschule Montessori Brixen-Milland ein Tag der Offenen Tür statt. Von 9 bis 12 Uhr können sich Interessierte bei Vorträgen und Präsentationen über das Lernen und den Schulalltag in der Grundschule Montessori informieren.
NACHGEFRAGT
„Ich schäme mich“ RICHARD THEINER, Obmann der Südtiroler Volkspartei, zum SEL-Skandal und den Auswirkungen auf Südtirols Politik. Herr Theiner, die SVP befindet sich nach dem SEL-Skandal in einer tiefen Glaubwürdigkeitskrise. Welche Schritte sind jetzt notwendig? Ich schäme mich und entschuldige mich dafür bei der gesamten Bevölkerung unseres Landes, besonders aber bei den ehrenamtlichen Funktionären und Mitgliedern unserer Partei. Der Austausch von Wettbewerbsunterlagen ist beschämend und durch nichts zu rechtfertigen. Es darf nichts beschönigt werden, die Vorfälle sind vorbehaltslos aufzuklären. Eine Neuorientierung der Strompolitik ist ohne Zweifel nötig.
2013 ist mit den Parlamentsund Landtagswahlen ein „SuperWahljahr“. Steht die SVP vor einem Super-Gau? Sicher sind die Vorkommnisse rund um die SEL belastend für die SVP. Dennoch glaube ich, dass auch die Bevölkerung sehr gut erkennt, was bisher gut gemacht wurde. Wir stellen uns im kommenden Jahr mit einer guten Leistungsbilanz den Wählern. Wahlen bewerten jedoch nicht nur die Vergangenheit, sondern es geht dabei um Zukunftskonzepte. Keine andere Partei in Südtirol ist so breit aufgestellt wie die Südtiroler Volkspartei. Gerade in Krisenzeiten sind Partikular-
parteien, die nur ein Thema in den Mittelpunkt stellen, bei den Menschen nicht mehr gefragt. Die Partei scheint auch ideologisch innerlich zerrissen zu sein. Ist das das Ende des „Systems Sammelpartei“? Das Konzept Sammelpartei ist gültiger denn je, vor allem in Krisenzeiten. Aufgrund des engen und regelmäßigen Austausches mit unseren Ortsgruppen wird deutlich, dass die SVP nach wie vor eine lebendige Sammelpartei ist und sich für den Ausgleich der Interessen einsetzt. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Politik & Gesellschaft
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Früh begonnen, halb gewonnen! z Anfang Oktober trafen sich die Verantwortlichen der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal und des Betriebs für Sozialdienste Bozen mit Peter Weber, dem Geschäftsführer von „Impuls – Frühe Bildung in der Familie“ aus Deutschland, um Erfahrungen über erprobte Spielund Lernprogramme für Kinder im Vorschulalter und deren Eltern auszutauschen. Seit fünf Jahren läuft im Brixner Raum das Projekt „Hippy“ (Home Instruction for Parents of Preschool Youngsters). Es ist ein Hausbesuchsprogramm für sozial benachteiligte Familien mit Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren – und vor allem für Migrantenfamilien konzipiert. „Nach Absprache mit den Direktionen stellen wir das Programm in den einzelnen Kindergärten vor. Wenn Familien sich melden, führen wir mit ihnen Gespräche und vereinbaren Besuchstermine“, erläutert Koordinatorin Chiara Furnari, „geschulte Hausbesucherinnen aus
dem kulturellen und sprachlichen Umfeld der Familien kommen wöchentlich ins Haus, stellen deutschsprachige Kinderbücher, Bewegungs-, Denk- und Wortspiele zur Verfügung und üben mit den Müttern, wie diese ihre Kinder fördern können. Zudem finden alle 14 Tage zweistündige Gruppentreffen zum Austausch von Informationen und Erfahrungen statt. Auch Sprachkurse werden angeboten.“ Vier Jahre lang wurde die Durchführung
mit Landesgeldern finanziert, seit vorigem Jahr kommt die Bezirksgemeinschaft für die Kosten von rund 80.000 Euro auf. „Hippy“ wird ab dem heurigen Schuljahr im Bezirk Brixen durch „Hippy 3“ ergänzt und bezieht auch Kinder mit drei Jahren ein. Bruno Marcato, Direktor des Sozialbetriebs Bozen, präsentierte bei dem Partnertreffen die ersten Erfahrungen mit „Opstapje ITALY – Schritt für Schritt“. Dieses präventive Förderprogramm für Kinder ab 18
Monaten setzt in einer Entwicklungsphase ein, in der die Beziehung der Eltern zu ihrem Kind besonders eng ist, vorhandene Verhaltensmuster noch nicht gefestigt und deshalb unterstützende Maßnahmen von außen besonders förderlich sind. Im Bild das HippyTeam (vorne von links): Hausbesucherinnen Hasna Chbani, Entela Velco, Bushra Sarfraz, Silvia Ragasova, Regionalkoordinatorin Ulla Limberger, (hinten): HippyKoordinatorin Chiara Furnari. hb
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„Haus der Volkshochschule“ vorgestellt z Seit einiger Zeit sind die Büro- und Seminarräume der Volkshochschule (VHS) Brixen, die früher auf drei Standorte in der Stadt verteilt waren, in einem „Haus der Volkshochschule“ in der Peter-MayrStraße untergebracht. Kürzlich fand die Einweihungsfeier des neuen Sitzes statt, der neben Büros auch über vier Seminarräume und einem Bewegungsraum verfügt. „Wir sind bestrebt, den Teilnehmern eine optimale Kursatmosphäre zu bieten. Gleichzeitig wollen wir damit den steigenden Qualitätsanforderungen in der Kurstätigkeit gerecht werden“, betonte dabei Oswald Rogger,
Präsident des Verbandes der VHS. Nachdem Dekan Albert Pixner die Räumlichkeiten gesegnet hatte, gratulierte Bürgermeister Albert Pürgstaller der VHS Brixen zu diesem Schritt und nahm die Gelegenheit wahr, auf die Notwendigkeit der Weiterbildung vor Ort hinzuweisen. Allein im ersten Halbjahr nahmen über 500 Teilnehmer an 70 Veranstaltungen der Volkshochschule Brixen teil: „Wir freuen uns, dass unser Angebot in den neuen Räumlichkeiten bereits jetzt so gut angenommen wird. Reges Interesse haben wir vor allem von Teilnehmern aus der naheliegenden Wohngegend Rosslauf wahrgenommen“, so Christina Mader Magagna, Orts-
stellenleiterin in Brixen. Genauso zuversichtlich startet die VHS nun in das Herbstsemester. Erste Seminare wie etwa Sprachkurse oder Musikwerkstätten der Integrierten Volkshochschule sind bereits gestartet.
Im Bild: Bürgermeister Albert Pürgstaller, Caroline Pranter (Leiterin VHS Brixen), Oswald Rogger (Präsident VHS), Barbara Pixner (Direktorin VHS) und Hauseigentümer Gregor Wierer. db
getauscht oder mit nach Hause genommen werden. Zudem erhält jedes Kind einen Aufkleber, der mit einer Freundin oder
einem Freund getauscht werden kann. Die Aktion findet ab 15 Uhr am Maria-Hueber-Platz statt. db
BRIXEN
Aktion zum Tag der Kinderrechte z Laut Artikel 2 der UN-Kinderrechtskonvention haben alle Kinder dieselben Rechte. Unter diesem Motto startet die Kinderund Jugendanwaltschaft in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Kinder- und Jugendrechte einen besonderen Aktionstag: Am 19. November, dem Tag der Kinderrechte, treffen sich Kinder und Jugendliche auch in Brixen zur gemeinsamen Initiative „Alle Kinder sind gleich – und jedes Kind ist besonders.“
Neben Spielen ist dabei auch eine Malaktion vorgesehen: Auf weißen Blättern werden Gesichtsvorlagen gedruckt, die auf einer Schnur aufgehängt werden und den Beteiligten die Botschaft „Wir sind alle gleich“ vermitteln. Die Kinder und Jugendlichen haben dann die Möglichkeit, eine weiße Maske von der Leine zu nehmen und sie individuell zu gestalten – womit jede Maske passend zum Motto zu etwas Besonderem wird. Die Bastelarbeit kann verschenkt,
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Fotos: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen VERBANDSCHORLEITER ARMIN MITTERER: „Wenn mich jemand braucht, dann schaue ich, dass ich da sein kann“
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PORTRAIT
Hauptsache Musik! ARMIN MITTERER, Lehrer, Chorleiter und Organist, über seinen Weg zur Musik und seine Lust zu reisen.
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ein Lieblingskomponist ist Johann Sebastian Bach, sein Lieblingsinstrument ist die Orgel, und er wollte immer schon „irgendwas in Richtung Musik machen.“ Mit sechs Jahren hat Armin Mitterer begonnen, Klavier zu spielen, mit vierzehn Jahren nahm er Orgelunterricht. Als er nicht mehr weitermachen wollte, ließen ihn seine Eltern gewähren, übten keinen Druck aus. „Sie hatten die Geduld, solange zu warten, bis ich selber wieder die Lust verspürte, Musik zu machen – bis die Leidenschaft wieder zu brennen begann.“ Die Freude an der Musik wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt, und wenn man es genau nimmt, dann ist Armin Mitterer als Lehrer, Chorleiter und Organist in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Es gab Zeiten, da arbeitete der unkomplizierte Kirchenmusiker zeitgleich mit fünf Chören. Seine ersten Erfahrungen als Chorleiter sammelte er mit den Jugendchören von Schalders und Milland. Obwohl er eine wunderschöne Bass-Stimme hat,
Die Orgel ist Armin Mitterers Lieblingsinstrument
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kam ein Gesangsstudium nie in Frage. „Mich hat immer das Dirigieren fasziniert.“
Mit Blick auf das einheimische Liedgut. Als Chorleiter des Süd-
tiroler Chorverbandes sieht er seine Aufgabe gemeinsam mit dem Musikrat vor allem darin, Visionen zu entwickeln und neue Wege vorzubereiten. „Wir möchten den Fokus sanft auf bestimmte Dinge lenken und die Lust wecken, Neues auszuprobieren, ohne das Altbewährte zu vergessen.“ Zeitgenössisches Liedgut und Südtiroler Komponisten sind ihm ein Anliegen „und wir wollen auch das Volkslied aufwerten.“ Armin Mitterer
Mai und ein Konzert im Dezember, das der Volksmusik gewidmet ist, sind die Meilensteine im Jubiläumsjahr. Außerdem haben die Sängerinnen und Sänger eine CD aufgenommen, „mit Liedern, die man fast nur in Schalders kennt.“ Dazu gehören das Wolfgangslied, das von Vinzenz Goller komponiert wurde, nachdem die Kirche in Schalders dem heiligen Wolfgang geweiht ist, und ein Tantum Ergo, komponiert von Armin Mitterers Vater Albuin.
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Steckbrief
Halt in schwierigen Zeiten. Die
Liebe zur Musik hat ihn und seine Familie so manches Mal auch durch schwere Zeiten getragen, damals, als bei seiner Schwester
„Wenn mich jemand braucht, dann schaue ich, dass ich da sein kann“_ Armin Mitterer sieht sich in seiner Funktion als Verbandschorleiter vor allem als Dienstleister, der hinhören und unterstützen möchte. „Wenn mich jemand braucht, dann schaue ich, dass ich da sein kann.“ Was die Termine angeht, „so dürften es ruhig ein paar mehr sein, die Leute können sich schon getrauen, bei mir anzuklopfen.“ Nein sagen, das könne er nur, wenn der Terminkalender wirklich voll ist. Als Bezirkschorleiter möchte er „näher bei den Menschen sein“ und mit Aktionen die Gemeinschaft unter den Chören fördern. Im nächsten Jahr feiert der Kirchenchor Schalders sein 125-jähriges Bestehen. Schaut man sich das Festprogramm an, so trägt es unverkennbar die Handschrift des begeisterten Chorleiters: bunt und voller Abwechslung und stets darauf bedacht, die eigenen Wurzeln nicht zu vergessen. Ein Neujahrskonzert mit Liedern von Strauß, Sinatra und Udo Jürgens, das Passionskonzert am Palmsonntag, ein großes Sängerfest im
immer vor, weiter zu studieren, nicht stehen zu bleiben, „solange es irgendwie geht.“
Astrid ein Gehirntumor festgestellt wurde, an dem sie mit 18 Jahren verstarb, und als sein Vater nach einem Herzinfarkt mit 58 Jahren fünf Jahre lang im Wachkoma lag und zu Hause gepflegt wurde, ehe er im Jahr 2000 starb. Vielleicht hat er sich in diesen prägenden Jahren jene innere Gelassenheit angeeignet, die ihn zu dem umsichtigen Menschen gemacht hat, der er heute ist. Armin Mitterer reist leidenschaftlich gern: „Wenn ich irgendwohin fahren oder fliegen kann, bin ich der glücklichste Mensch.“ Im vergangenen Sommer war er in Köln, Aachen, Speyer, Worms und Heidelberg und in New York, „und in den Semesterferien steht vielleicht London auf dem Programm.“ Es gibt im Grunde wenig, was er nicht gern macht. Dazu gehören kleine Bastelarbeiten, „hier habe ich nicht die nötige Geduld.“ Irgendwann hat er auch vor, sein Informatikstudium wieder aufzunehmen. „Ich werde wohl von vorne anfangen müssen.“ Er hatte
Armin Mitterer wurde am 11. April 1976 als ältester von drei Geschwistern in Brixen geboren. Er wuchs in Schalders auf und ging dort zur Grundschule. Nach der Mittelschule am Vinzentinum in Brixen, er sang dort beim Vinzentiner Knabenchor, besuchte er das Realgymnasium „J. Ph. Fallmerayer“ und legte im Jahre 1997 die Maturaprüfung ab. Er studierte dann am Mozarteum in Salzburg Kirchenmusik. 2002 begann er ein Informatikstudium, um einen Brotberuf zu haben. Das Studium setzte er dann in Innsbruck fort, schloss es aber nicht ab. Während der Studienzeit unterrichtete er im Bereich Informatik; derzeit ist er Lehrer an der Technischen Fachoberschule in Brixen. Seit 1989 singt er beim Kirchenchor von Schalders, seit mehreren Jahren leitet er den Chor auch. Er war zudem Chorleiter von novAntiqua Brixen. Von 2003 bis 2006 war er Bezirkschorleiter im Südtiroler Sängerbund, der 2010 in Südtiroler Chorverband umbenannt wurde. Von 2006 bis 2009 war er Verbandschorleiterstellvertreter, und seit 2009 ist Armin Mitterer Verbandschorleiter. Dem Bezirk Eisacktal/Wipptal blieb er in dieser Zeit stets treu. Seit dem 18. Juli 2009 ist er mit seiner Jugendliebe Daniela Eisenstecken aus Mühlbach verheiratet. 21
Menschen & Meinungen
BRIXEN
Ämterübergabe z „Kindern eine Brücke in die Zukunft bauen“ lautet das Motto des neuen Präsidenten des Kiwanis Club Brixen, Thomas Klapfer, für das anlaufende Vereinsjahr. Die Ämterübergabe fand Ende September statt; neben der scheidenden Präsidentin Bettina Kerer arbeiten Bea Mitterhofer als Kassierin und Alexander Wagner als Sekretär im Vorstand weiter. Neu sind Franz Sparber, der gewählte Präsident für das nächste Vereinsjahr, sowie
Norbert Verginer als Direktor und Martin Ogriseg als PR-Referent. Der Kiwanis Club hat sich die finanzielle Unterstützung von bedürftigen Familien aus Brixen und Umgebung zum Ziel gesetzt. Im vergangenen Jahr konnte in fünf Fällen dadurch geholfen werden, dass der Club die Kosten für Kindergarten und Schulausspeisung für die betroffenen Familien übernommen hat. Im Bild (v.l.n.r.): Alexander Wagner, Martin Ogriseg,
Bettina Kerer, Thomas Klapfer, Norbert Verginer, Bea Mitterhofer und Franz Sparber. db
M&M Menschen & Meinungen BRIXEN
Erfolgreiche Architekten
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum dr Esl an Esl isch. Er tuat sel, wås man ihm sågg ...
kurz
notiert
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z „Südtirol ist ein sehr interessantes Labor für die Architektur“, sagt Luca Zevi, Kurator des italienischen Pavillons der 13. Internationalen Architekturbiennale von Venedig, die noch bis zum 25. November geöffnet bleibt. Landauf landab hat er Architekturprojekte, die zum heurigen Thema der Biennale passen, angeschaut, untersucht und begutachtet, um die besten zur weltweit wichtigsten Schau für zeitgenössische Architektur einzuladen. Für den Bereich Produktions- und Verwaltungsbauten
hat Zevi gleich drei Projekte von Südtiroler Architekten zur Biennale eingeladen – von denen wiederum zwei aus Brixen stammen. Das Architekturbüro „Modus“ von Matteo Scagnol und Sandy Attia ist mit dem Projekt für den Betriebssitz von Damiani vertreten, das
Büro bergmeisterwolf von Gerd Bergmeister und Michaela Wolf (im Bild) mit jenem der Kellerei Schreckbichl. Der „Ritterschlag“ kommt nicht von ungefähr: „Es sind wunderbare Beispiele kreativer und nachhaltiger Architektur“, sagt Zevi. wv
Thomas Heiss von der Konditorei „Heiss Parkcafe“ in Brixen erlangte bei der 23. Internationalen Kocholympiade in Erfurt den ausgezeichneten 2. und 3. Platz. Köchinnen, Köche und Patissiers aus 54 Nationen trafen sich Anfang Oktober zu dieser größten Kochkunstshow der Welt.
Maria Duregger ist mit 105 Jahren die älteste Brixnerin. Sie wurde am 30. September 1907 in St. Peter im Ahrntal geboren, überlebte beide Weltkriege und wohnt heute im Hartmannsheim, wo sie gerne einen Kaffee in netter Gesellschaft trinkt, die Zeitung liest oder in Südtiroler Bildbänden blättert.
Im Friedhof Milland wurde eine Gedenkstätte für Maria Veronika Rubatscher errichtet. Die Schriftstellerin, die 1900 in Hall geboren wurde, verbrachte ihre letzten Lebensjahre im Bürgerheim Brixen, wo sie 1987 verstarb.
O o op s
Leser kochen für Leser
mmh!
Schwarzplentene Kasknödel
mein Hoppala
Johanna Bernardi, Lehrerin in Pension und Redakteurin des „Brixner“
Das doppelte Lottchen Es ist 20 Jahre her – oder 30? Wir waren jung, modebewusst, ja eitel, und Arbeitskolleginnen an der Mittelschule. Mit „wir“ meine ich Irmgard und mich. Wir waren Mütter von jeweils zwei Kindern, strickten um die Wette und redeten viel übers Einkaufen und Anziehen. Wir sahen uns mindestens einmal am Tag, beispielsweise beim Stundenwechsel in der Schule, wenn die eine die Klasse verließ und die andere, vor der Tür aufs Pause-Läuten wartend, ihre Arbeit mit den Schülern anfangen wollte. So stand ich eines Vormittags vor der Tür meiner Klasse 3B und ging in Gedanken nochmals den Lehrstoff durch. Die Glocke läutete, die Tür öffnete sich, und vor mir stand Irmgard, meine „Zwillingsschwester“: in einer grell rot glänzenden Bluse, mit Punkten, langen Ärmeln und einem hübschen Krägelchen. Entgeistert sah sie mich an: Hoppala! Ich trug dieselbe Bluse, grell rot, mit Punkten, langen Ärmeln und einem hübschen Krägelchen. Ich sah sie an, sie sah mich an, und dann brachen wir in schallendes Gelächter aus. Dass auch unsere Schüler sich das Lachen nicht verkneifen konnten, ist wohl selbstverständlich.
Ihr Typ?
Foto: Shutterstock
> Zutaten für 4 Personen 1 Semmel 4 Tassen Buchweizenmehl 1 Tasse Weizenmehl 1 Tasse Milch 1 Tasse gehackte Zwiebel 1 Tasse feingeschnittener Lauch 1 Ei 1 Stück Käse (Edamer) Salz Pfeffer
> Zubereitung Die Semmel in Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Mit etwas Milch anfeuchten und für ein paar Minuten ziehen lassen. Dann das Buchweizenmehl, den Lauch, die Zwiebel
und das Ei dazugeben. Anschließend pfeffern, salzen und je nach Bedarf Milch darüber gießen und alles gut zusammenmengen. Zum Schluss eine Tasse Weizenmehl beimengen. Danach die Knödel formen, mit einem Stück Käse füllen und für 25 Minuten im Salzwasser kochen. Mit Milch oder Weißkraut servieren.
Johanna Peintner vom Föhrenhof in Schabs kocht liebend gerne für ihre Groß-Familie – bei herbstlichen Temperaturen auch gern traditionelle Gerichte! Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
„Wer hat Ihrer Meinung nach die besten Chancen, zum neuen Landeshauptmann gewählt zu werden?“ 11,29% Siegfried Brugger 19,35% Herbert Dorfmann 30,65% Arno Kompatscher 16,13% Richard Theiner 22,58% Keiner von diesen
Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“.
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Die aktuelle Frage des Monats:
„Empfinden Sie die IMU als gerechtfertigt?“ > Ja, der Staat braucht für seine Sanierung radikale Schritte. > Ja, die Steuer ist gerecht. > Nein, damit wird die Wirtschaft zu sehr gedrosselt. > Nein, die IMU übersteigt die Grenze zum Erträglichen. ®
Stimmen Sie mit! www.brixner.info 23
Menschen & Meinungen
LAMMento DIVERSES
Abenteuer mit Zottel
Zum Weinen „Augentropfen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren“, sagt der Franz, während er nachdenklich seinen jährlichen Sonderfonds für Friedas Capuccino abrechnet, wie er es am Ende jedes Monats immer tut. Augentropfen? „Schau“, sagt der Franz, „trotz der aus dem Sonderfonds bezahlten Augentropfen hat der Luis nicht gesehen, dass der Michl bei den Ausschreibungen gemauschelt hatte. Die Augentropfen sind schuld!“. Aha, sag ich. Das ist es also. Da ist es auch logisch, dass er die Verantwortung für das Schlamassel nicht selbst übernimmt, denn wenn die Augentropfen versagen, kann er nichts sehen. Das ist doch logisch, dass er dann nichts sieht, wenn die Augentropfen ihr Geld nicht wert sind. Frieda serviert inzwischen einen Klaren, und ich denk mir, dass sie das nur deshalb tut, damit zumindest wir klar sehen, auch ohne Augentropfen. „Also könnte der Apotheker verantwortlich sein für das Schlamassel“, sagt die Frieda, „oder die Sekretärin vom Luis, die ja die Augentropfen gekauft hatte, oder der Hersteller der Augentropfen, oder der Hausmeister im Landhaus, der die Heizung falsch eingestellt hat, auf dass die Luft zu trocken wurde, weshalb der Tränenfilm versagte, worauf der Luis Augentropfen benötigte“. Wer auch immer, sag ich, auf jeden Fall nicht der Luis, denn der hat ja nichts gesehen, trotz Augentropfen. Also kann er nicht verantwortlich gemacht werden für das Schlamassel. Es ist zum Weinen. Was wiederum gut für den Tränenfilm ist. Dann braucht es auch keine Augentropfen mehr.
z Das Bibliotheksteam NatzSchabs veranstaltete Anfang Oktober das erste Zottel-Abenteuerfest mit vielfältigen Spielen und Überraschungen für Kinder aller Altersgruppen. Mehrere hundert Kinder und Eltern ließen sich diese Begegnung mit dem Spielzeugmonster Zottel nicht entgegen. Anlass für das Fest war das soeben erschienene Kinderbuch „Zottel macht Urlaub“, geschrieben von Claudia Burger und illustriert von Evi Gasser. Es ist dies nun der zweite „Zottel-Band“; der erste ist vor zwei Jahren erschienen und begeisterte viele Kinder: „In diesen zwei Jahren war ich mit dem sympathischen Zottelmonster bei über 80 Gruppen
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in Kindergärten, Bibliotheken und Grundschulen in ganz Südtirol zu Besuch“, erzählt Claudia Burger, „viele Kinder haben Zottel Briefe und Zeichnungen geschickt, oder seine Höhle im Wald in Schabs gesucht.“ Im aktuellen Kinderbuch erzählt Claudia Burger nun davon, wie Zottel und sein Freund Floh in Urlaub fahren, welches Ferienziel sie dafür aussuchen und welche Abenteuer beide dabei erleben. Das Buch „Zottel macht Urlaub“ ist im Verlag A. Weger erschienen und ab sofort im Buchhandel erhältlich. Im Bild: Illustratorin Evi Gasser und Autorin Claudia Burger mit ihrem neuen Kinderbuch. db
Pro&
Contra
Sollte der Citybus aus der Altenmarktgasse verbannt werden? Der Hintergrund:
Der Brixner Citybus ist ein Erfolgsmodell – und trotzdem gibt es kontroverse Diskussionen über die Sinnhaftigkeit, die Busse durch die enge Altenmarktgasse fahren zu lassen. Dem Vorteil einer äußerst zentralen Haltestelle am Maria-Hueber-Platz stehen Störungen der Fußgänger und Radfahrer entgegen.
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MARTIN PUPP, Konditor: „Den ganzen Tag eine zusätzliche Belastung, die leicht zu vermeiden wäre“ Ja Ich möchte vorausschicken, dass der Citybus ganz sicher eine der herausragenden Leistungen der Gemeinde Brixen der vergangenen Jahre war; er hat die Lebensqualität der Brixner ohne Zweifel maßgeblich verbessert. Der einzige Kritikpunkt ist für mich das Anfahren von engen Gassen, die gleichzeitig Einkaufsstraßen sind – wie eben die Altenmarktgasse, die Stadelgasse oder auch der Große Graben. Hier den Bus durchzuschleusen war von Anfang an eine schlechte Idee, weil die Gassen belebt sind und einfach zu wenig Raum vorhanden ist. Besonders schlimm ist es am Morgen bis 10 Uhr, weil die Gasse zu dieser Zeit auch von Warenzulieferern und Müllabfuhr befahren wird – da ist das Einkaufsvergnügen arg in Frage gestellt, weil der Fußgänger ständig den Autos ausweichen muss. Außerdem stellt der Verkehr auch eine große Gefahr dar, und es ist aus meiner Sicht nur noch eine Frage der Zeit, bis hier ein Unfall passiert. Der in beide Richtungen fahrende Citybus stellt aber den ganzen Tag eine zusätzliche Belastung dar, die eigentlich leicht zu vermeiden wäre, denn es würde ausreichen, wenn eine Haltestelle an der Trattengasse und eine weitere am Hartmannsplatz eingerichtet würden. Ich schlage vor, dass der Citybus in Hinkunft über die Trattengasse in die Weißlahnstraße, von dort über die Peter-Mayr- und Dantestraße in die Romstraße einbiegt und am Hartmannsplatz wiederum Halt macht. Davon würden alle profitieren: Die Gassen würden ruhiger, das Einkaufserlebnis gemütlicher. Im Grunde ist dies europaweiter Standard: In Fußgängerzonen fahren normalerweise keine Busse. z
Kuno Pizzinini, Buskonzessionär: „Zentrale Haltestellen äußerst beliebt“
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Nein Der Citybus von Brixen ist ein Erfolgsmodell seit seiner Einführung! Alles in allem verbindet der Citybus aller drei Linien die Orte Neustift und Albeins, Vahrn und Milland sowie Kranebitt im Takt mit der Stadt Brixen. Die Linie 2 hat dabei die zentrale Hauptaufgabe, durch Einsatz der kleinen gelben Busse die Achse der Innenstadt zu erschließen. Bei der Bevölkerung erwirkte dies in kürzester Zeit äußerste Beliebtheit, und die Haltestellen Säbener Tor, MariaHueber-Platz und Acquarena wurden schon bald als die Besten gekürt. In wenigen Schritten wird der Bürgerschalter, der Arzt oder das Schwimmbad erreicht. Einkaufstaschen müssen nicht weit geschleppt werden, man denke dabei an Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung. Kinder brauchen keine befahrenen Straßen zu überqueren. Der gelbe Citybus erfreut sich als gern gesehenes Fahrzeug, entspricht den Bedürfnissen der Bürger und ist Grundlage für die Verkehrsberuhigung in der Stadt. Viele Anregungen vonseiten der Fahrgäste geben dieser Tatsache recht. In diesem Sinne plädiere ich vehement für die Beibehaltung der aktuellen Streckenführung; ich bin gegen eine Verbannung aus dem Zentrum. Für Millionen von Nutzern, groß und klein, wäre dies fatal. Viel mehr rege ich dazu an, dem „Wildwuchs“ an Frächtern, die kreuz und quer alles blockieren, endlich eine geordnete und dem Stadtbild Brixen angemessene und saubere Regelung zu geben. Das Citybussystem Brixen ist ein Vorbild im öffentlichen Nahverkehr von Südtirol, und dieses Erfolgsmodell muss es, im Sinne der zahlreichen Fahrgäste, auch weiterhin bleiben. z 25
Menschen & Meinungen
Gastkommentar: Zeno Kerschbaumer
Eine starke Marke Brixen zieht die Plose – und nicht umgekehrt I n den letzten Jahren habe ich die Diskussion – mit notwendiger Distanz, aber auch mit punktueller Tiefe – über die strategische Ausrichtung von Brixen in Zusammenhang mit der Plose interessiert verfolgt. Im Endstadium der Diskussion stelle ich fest, dass diese sich – um es auf den Punkt zu bringen – lediglich auf eine (nochmalige) Investition in eine Seilbahn reduziert hat. Wie schon bei der Werbeausrichtung „Brixen-Plose – das doppelte Erlebnis“ (oder frei nach mir: „Bezahle 1, bekomme 2“) erschließt sich für mich die Rolle Brixens im Zusammenhang mit der Seilbahn-Strategie nicht. Zwei Aspekte, die ich im Folgenden ausführen möchte, erscheinen mir dabei von Bedeutung. Der erste Aspekt betrifft das USP der Vermarktung der neuen Seilbahn. Als USP (unique selling proposition) bezeichnet man jene Eigenschaft eines Produktes oder einer Dienstleistung, die diese unverwechselbar gegenüber konkurrierenden Produkten oder Dienstleistungen macht. Skigebiete gibt es zuhauf, in Südtirol, im Alpenraum, zunehmend in Ländern wie Russland, Türkei oder Kasachstan, die die Allgemeinheit heute noch gar nicht auf der Reiselandkarte hat. Das dazugehörende Unterhaltungsangebot und die einfache Erreichbarkeit ist für jegliches Skigebiet inzwischen ein Muss. Auch darüber hinaus hat man Schwierigkeiten, der Plose als Skigebiet überragende, einzigartige Eigenschaften abzugewinnen. Daraus folgt, dass aufgrund der neuen Seilbahn die Anbindung an das öffentliche Verkehrsmittel Eisenbahn zum USP der Vermarktung von Brixen-Plose wird. „Plose – öffentlich zum Skigebiet“ wäre damit der naheliegende Werbeslogan, um eine breitere Kundschaft von diesem touristischen beziehungsweise Freizeit-Angebot zu überzeugen.
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Ich enthalte mich hier meiner Aussage zur emotionalen Stärke dieser Botschaft, zumal in einem sich zunehmend verschärfenden Wettbewerb der Skigebiete und zumal die steigende Erderwärmung über kurz oder lang den Wintersport nur mehr ab einer gewissen Meereshöhe ermöglichen wird. Über die Positionierung der Plose als „über öffentliche Verkehrsmittel erreichbar“ – und ich vermeide bewusst das Thema ‚ökologisch erreichbar’, denn auch ein Zug und eine Seilbahn
die Plose hat ihre touristische Erschließung vor knapp 60 Jahren erfahren. Für mich sind touristische Angebote Marken wie sonstige Produkte und Dienstleistungen. Laut Bilanzierung des Tourismusvereins Brixen werden jährlich etwa 500.000 Euro (25 Euro pro Brixner – einfachheitshalber habe ich 20.000 Bürger unterstellt) für die Vermarktung der Stadt Brixen samt Umgebung ausgegeben. Dem gegenüber steht eine Investition von 32 Millionen Euro (1.600 Euro pro Brixner) in die Infrastruktur Seilbahn, mit
Daher: Eine über gezielte Marketing-Investitionen gestärkte Marke Brixen zieht auch das Plosegebiet als ganzjähriges Naherholungsgebiet – aber nicht umgekehrt. Die Stadt Brixen hat – wie gesagt – eine 1.100-jährige Geschichte, und zudem eine im mitteleuropäischen Raum einmalige und klar definierte Geschichte. Das Zurückbesinnen auf die Stärken der Marke Brixen über die gelebten Jahrhunderte hinweg und das behutsame Erneuern und Übersetzen in die
„Das Thema „Kirche“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte von Brixen und hat der Stadt immer wieder zu neuen Höhen verholfen“_ Zeno Kerschbaumer glänzen nicht durch niedrige CO2-Emissionen – wird de facto die Stadt Brixen von der strategischen Ausrichtung ausgeschlossen. Die Seilbahn dient einzig und allein der Plose. Alle jene, die sich vom Angebot „Plose – öffentlich zum Skigebiet“ überzeugen lassen, sind an Brixen nicht interessiert. Beispiele hierzu finden sich in der gelebten Praxis: Ich war zweimal in den „Swarovski-Welten“ in Schwaz – aber ich hatte nie in Erwägung gezogen, der Stadt Schwaz einen Besuch abzustatten. Freunde von mir waren bereits mehrmals in der „Volkswagen Autostadt“, aber sie haben nicht einmal nach dem Weg in die Stadt Wolfsburg gefragt, die in fünf Minuten Fußweg von der „Autostadt“ zu erreichen ist. Daher: Die angedachte Seilbahn ist ein reines Plose-Thema und kein Brixen-Thema. Jegliche Darstellung der strategischen Neuausrichtung von Brixen über eine neue Seilbahn gehört in den Bereich des Wunschdenkens. Dies bringt mich zu meinem zweiten Aspekt. Die Stadt Brixen wurde 901 n.C. gegründet und ist damit über 1.100 Jahre alt;
jährlichen Betriebskosten von 1,4 Millionen Euro (70 Euro/Jahr pro Brixner). Mit der angedachten Seilbahn auf die Plose würde somit die ganze Kraft (im Sinne von finanziellen Mitteln, aber nicht nur) der nächsten zehn bis 20 Jahre auf jene Marke gesetzt, die relativ jung ist – und nicht auf die starke Marke Brixen. Zieht man zudem in Betracht, dass man aufgrund zunehmender Erderwärmung und weiterer Verteuerung der Freizeitunterhaltung Skifahren davon ausgehen muss, dass Randskigebiete (wie eben die Plose) keiner rosigen Zukunft entgegensteuern, wird das Dilemma und die Nachhaltigkeit der aktuellen Diskussion um das Thema Seilbahn mehr als deutlich. Das wäre in etwa so, als würde der Aufsichtsrat der Coca-Cola-Gruppe entscheiden, 95 Prozent der zukünftigen Sachund Marketinginvestitionen in die Marke „aquarius“ zu setzen, um damit eine Umsatzsteigerung für die Hauptmarke Coca Cola zu erzielen. Oder wenn die Stadt Innsbruck auf den Patscherkofel setzt, um damit für die Stadt Innsbruck neue Tourismus-Zielgruppen zu gewinnen.
heutige Zeit der Werte Brixens ist aus meiner Sicht von extremer Bedeutung für die zukünftige Gestaltung Brixens – nicht nur für die weitere sanfte touristische Erschließung, aber insbesondere auch für die Brixner selbst. Ein Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Stadt Brixen und hat dieser immer wieder zu neuen Höhen verholfen: das Thema „Kirche“. Nicht Skitourismus, nicht Unterhaltungshochburg, nicht Freizeitund Einkaufszentrum für die Südtiroler – seit der Gründung Brixens als ein Geschenk des Karolingerkönigs Ludwig das Kind an Zacharias, den Bischof von Säben, ist diese Stadt ununterbrochen und unwiderruflich mit dem Begriff „Kirche“ verbunden. Kirche mag zwar vom Begriff her nicht besonders sexy klingen, Kirche ist jedoch unbestritten der glaubwürdige Kern der Marke Brixen. Die Neuinterpretation und ständige Weiterentwicklung dieses Markenkerns sehe ich als große Chance für Brixen. Die „Initiative Musik und Kirche“ ist dafür ein leuchtendes Beispiel. Von Brixner Bürgern ins Leben
gerufen, trifft sie exakt den Kern der Marke Brixen und erfreut sich immer größeren Anhangs bei den Brixnern wie auch bei Menschen aus Nah und Fern. Mit Phantasie und Kreativität lassen sich unzählige mögliche Interpretationen des Themas Kirche im modernen Sinne in Form von Kultur, Gesundheit, Bildung, Kulinarik, Sport, Kunst und Kongressen erarbeiten. Und plötzlich ist nicht mehr die Seilbahn das Thema – sondern Investitionen in Ideen, Programme, Veranstaltungen, die den Markenkern und die strategische Ausrichtung unterstützen, sowie Investitionen in die Vermarktung des touristischen Angebots. Angenommen, man würde 20 Prozent der voranschlagten Investition in die Seilbahn (also 6,4 Millionen Euro) verteilt über zehn Jahre sowie die angedachten laufenden Seilbahn-Betriebskosten in die Vermarktung der Stadt Brixen investieren, würde dies einer Verfünffachung des aktuellen Marketingbudgets des Touris-
musvereins Brixen gleichkommen. Eine durch diese Maßnahme zunehmend attraktivere Stadt Brixen zieht nicht nur ein gesteigertes touristisches Interesse nach sich, sondern auch das Investitionsinteresse der Tourismusunternehmer. Als Brixner würde ich es begrüßen, dass diese wunderbare Kleinstadt mit ihrer tausendjährigen Geschichte nicht dem kurzfristig angelegten Aktionismus und dem „metoo-Syndrom“ verfällt, sondern dass aus dem Markenkern heraus die Nische, das Unvergleichliche, das Einzigartige erarbeitet wird, mit dem sich die Brixner Bürger identifizieren und darüber die nachhaltigen Weichen gestellt werden für eine lebenswerte und touristisch attraktive Stadt samt Brixner Einzugsbebiet, inklusive Plose. Leserbrief an: echo@brixner.info
Zum Autor
Das Rundum-Programm für jedes Ziel Wer sich im Herbst und Winter fit halten möchte, holt sich bei Mrs.Sporty jetzt den nötigen Motivationsschub. Mit nur 3-mal 30 Minuten Zirkeltraining in der Woche passt das Fitnessprogramm in jeden noch so vollen Terminkalender, gleichzeitig tut man sich und seinem Körper viel Gutes. „Bald kommt wieder die Zeit der Kälte und Nässe und der dadurch bedingten chronischen Schmerzen, welche sich vor allem bei Wetterumschwüngen bemerkbar machen. Um solchen Beschwerden vorzubeugen, empfehle ich das Trainingsprogramm von Mrs.Sporty zur Stärkung von Muskulatur, Kreislaufund Immunsystem.“ Lilli Unterkircher, Physiotherapeutin, mit neu eröffneter Praxis in Milland, Plosestraße13/6 „Kälte und Stress können unserer Gesundheit weniger schaden, wenn wir uns rundum fit und wohlfühlen. Mrs.Sporty bietet hierzu den perfekten Ausgleich für Körper und Seele.“ Maria Rastner, Mrs.Sporty Brixen
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Menschen & Meinungen
Umfrage
Vertrauenskrise durch SEL-Skandal? Inwieweit hat der SEL-Skandal das Vertrauen in die Politik beeinflusst? Wird er Auswirkungen auf die nächsten Landtagswahlen haben?
„Der SEL-Skandal hat mich überhaupt nicht beeinflusst – aus dem einfachen Grund, weil ich vorher auch schon kein Vertrauen in unsere Politiker gehabt habe“, sagt Hermann Simmerle. „Bevor die SVP jetzt anfängt, etwas Neues aufzubauen, muss erst mal aufgeräumt werden – denn sonst ist kein Platz für Neues.“
Rosalinde Burger hat der Skandal nicht so sehr beeinflusst: „Ob SVP oder eine andere Partei – wahrscheinlich wäre trotzdem so eine Geschichte früher oder später an die Oberfläche gekommen. Natürlich muss die SVP jetzt das Vertrauen wieder herstellen. Ob sie das in dieser kurzen Zeit schaffen wird, ist fraglich. Schwierig wird es auf jeden Fall.“
„Wichtig ist, dass jeder auf sich schaut, sich eine eigene Meinung bildet und nicht einfach mit dem Strom mitschwimmt. Interessant wird es dann bei den Wahlen, ich bin schon gespannt, wie sich diese Affäre auswirken wird. Die SVP muss sich jetzt auf jeden Fall auf die Hinterfüße stellen und versuchen zu retten, was noch zu retten ist. Meine Meinung hat der SEL-Skandal nicht beeinflusst, ich glaube trotzdem noch an die Politik“, sagt Francesco Poliziani.
„Wenn ich mir die Interviews zum SEL-Skandal anhöre, ärgere ich mich jedes Mal“, sagt Marlies Überbacher. „Es wird immer nur um den Brei herum geredet. Geld regiert die Welt – sobald man die Macht ergreift, wird so viel mitgenommen wie nur möglich. Der Skandal hat die Bevölkerung beeinflusst, und diese Geschichte bleibt auch bis zu den nächsten Wahlen in den Köpfen der Menschen drinnen, davon bin ich überzeugt.“
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„Alles darf einen nicht beeinflussen, ansonsten darf man an die Politik nicht mehr glauben. Ob SVP oder eine andere Partei – passiert wäre dieser Skandal ohnehin, denn jeder, der an der Macht ist, nutzt diese aus“, so Evi Prantner. „Natürlich fängt man nach so einer Sache an umzudenken und zu zweifeln. Vielleicht würde ein frischer Wind mit jungen Leuten der Südtiroler Politik ganz gut tun.“
„Im Prinzip hat mich der Skandal nicht so beeinflusst: Es kam nun das zu Tage, was man eigentlich schon vermutet hatte. Auch wenn die Opposition bei unserem sozialen Gehege lange genug an der Macht gewesen wäre, wäre das gleiche passiert. Man hört jetzt schon viele kritische Töne, und das wird sich auch bei den Wahlen bemerkbar machen“, sagt Achim Herms.
Paul Straub glaubt nicht mehr an die Politik: „Die Politik ist undurchsichtig, genau wie der SELSkandal. Die Glaubwürdigkeit ist einfach verlorengegangen, und diese Geschichte werden die Südtiroler nicht so schnell vergessen. Wie es bei den nächsten Wahlen ausgehen wird, kann ich noch nicht sagen, aber negativ behaftet bleibt die Politik auf jeden Fall.“
Paul Oberhofer wünscht sich, dass die Politik glaubwürdiger wird: „Das Vertrauen ist natürlich gesunken, und bei den nächsten Wahlen wird sich zeigen, wie sich das auswirkt. Die Politiker müssen umdenken und die Bevölkerung mehr informieren, durchsichtiger werden und Einblicke gewähren. Bei solchen Skandalen lernt man die Politiker erst richtig kennen, denn die Macht zeigt erst das wahre Gesicht und den wirklichen Charakter eines Menschen“.
Echo
Leser schreiben uns
Zur Diskussion über die Plose-Seilbahn, „Brixner“ Nr. 272, S. 48
Klauspeter Dissinger, unabhängiger Gemeinderat
Es steht außer Zweifel, dass die Plose sowohl für Einheimische als auch Touristen ein wichtiges Naherholungsgebiet ist und besonders im Winter für unsere Jugend eine soziale Funktion innehat. Eine attraktive Seilbahnverbindung nach St. Andrä zur Förderung der Plose-Attraktivität ist daher absolut wünschenswert, auch wenn das ohne die geplanten Hotelstrukturen in St. Andrä in Seilbahnnähe nicht reichen wird. Die Grüne Bürgerliste will nun mittels Volksentscheid lediglich über den grundsätzlichen Bau der Seilbahn am Bahnhof Brixen abstimmen lassen, obwohl sie laut ihrem Koalitionsprogramm ausdrücklich zwei oder drei verschiedene Konzepte diskutieren und dann der Bevölkerung durch Volksabstimmung zur Entscheidung vorlegen wollte. Wo sind denn diese zwei bis drei Konzepte? Die Kommission, die über den Seilbahnstandort in Brixen befand, war auf politischer Seite sehr einseitig mit SVP-Vertretern besetzt, und der Verkehrsplaner der Stadt Brixen, Helmut Köll, war gar nicht vertreten. Die erste Wahl der Kommission fiel auf den Standort Bahnhof, trotz einiger
gewichtiger Nachteile, wie den Stadtüberflug, den hohen Ständer am Rondell zur Mozartallee, mehr Verkehr auf der Staats- und Bahnhofstraße, geringere Auslastung der Westumfahrung, höhere Kosten, Millionenbeträge für die Anrainerentschädigung und keine Haltestelle in St. Andrä. Alternativen wurden der Bevölkerung nur in stark verkürzter Form und dem Gemeinderat überhaupt nicht vorgestellt. Warum? Braucht Landesrat Thomas Widmann vielleicht die definitive Entscheidung unbedingt noch vor der Landtagswahl? Oder gibt es vielleicht Immobilienspekulationen? Fest steht, die PloseSeilbahn ist ein Brixner Projekt, das vorwiegend mit Steuergeldern (20 Millionen Euro vom Land und 5 Millionen von der Gemeinde) finanziert wird. Daher sollte es so gebaut werden, dass es von der Brixner Bevölkerung mitgetragen werden kann. Der Volksentscheid darf also nicht die Grundsatzfrage (entweder Seilbahn am Bahnhof oder gar keine Bahn) behandeln, sondern er muss die Standortfrage zur Wahl stellen.
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
BRIXEN
Zum Professor für Medizintechnik ernannt z Der aus St. Andrä stammende Elektrotechniker Hubert Egger wurde zum Professor für Medizintechnik an der Fachhochschule Oberösterreich in Linz berufen und tritt damit die erste österreichische ProthetikProfessur an. Hubert Egger entwickelte gemeinsam mit seinem Team eine Armprothese, die durch die Gedanken des Patienten gesteuert werden kann. Dieses faszinierende Forschungsthema will Egger nun am Department für Medizintechnik der FH Oberösterreich weiter vorantreiben. Im Mittelpunkt seines Interesses sieht der 48-Jährige Menschen mit fehlenden Gliedmaßen, deren Lebensqualität er durch intelligente Arm- und Beinprothesen verbessern möchte: „Während meiner Tätigkeit in der Industrie hat es sich gezeigt, wie wichtig der Kontakt zu akademischen Institutionen für den Erfolg der Forschung ist. Besonders die Medizintechnik stellt die Industrie nicht zuletzt wegen ihrer Interdisziplinarität vor große Herausforderungen“, resümiert der studierte Elektrotechniker seinen Wechsel von der Wirtschaft in die Wissenschaft. Für seine künftigen Projekte will Hubert Egger regionale wie internationale Partner ins Boot holen. Dabei hat Egger nicht nur Großunternehmen
im Visier, auch kleinen und mittelständischen Unternehmen gibt er große Erfolgschancen auf dem Medizintechnikmarkt. Als Südtiroler möchte der künftige Professor zudem Kontakte mit seiner Heimat pflegen und Kooperationen mit inzwischen dort renommierten Institutionen in Angriff nehmen. Auch in der Lehre wird er einen entscheidenden Beitrag leisten: „Wichtig für die Medizintechnik-Studierenden ist nicht nur das Wissen um die technischen Zusammenhänge einer Prothese und ihrer Interaktion mit den Menschen, sondern auch das Verständnis für ihren Anwender und für seine konkrete Lebenssituation“, so Hubert Egger. db Foto: Oskar Zingerle
„Standort zur Wahl stellen“
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25 JAHRE INITIATIVE MUSIK UND KIRCHE
Kunst & Kultur
Weg zur Spiritualität
Seit einem Vierteljahrhundert greift die Brixner Initiative Musik und Kirche Verbindung von Kunst und Religion in aktuellen Formen auf und bietet dabei kulturelle Veranstaltungen auf hohem künstlerischen Niveau. Ein Rückblick.
E
inige Jubiläen galt es im zu Ende gehenden Jahr in Brixen zu begehen. Neben dem Männergesangverein Brixen 1862, der sein 150-jähriges Wirken feierte, und der Cusanus-Akademie, die auf 50 Jahre Bestehen zurückblicken konnte, beging die vergleichsweise noch junge Initiative Musik und Kirche ihr 25. Gründungsjubiläum. Sie tat dies in gewohnter Weise mit erlesener Musik, etwa Haydns Oratorium „Die Schöpfung“, einem feierlichen Festakt mit Streichquartetten von Mozart und Schubert in der Brixner Hofburg, einer sorgfältig gestalteten Festschrift (Verlag Weger) und zum Ausklang des Jubiläumsjahres mit einem Herbstsymposion, das mit seinem Thema „Sehnsucht nach Gott. Eine mystisch-musikalische Reise zu Religionen“ exemplarisch zusammenführte, was der Initiative
seit ihrer Gründung am Herzen liegt: den heutigen Menschen bei ihrer Suche nach Heil, oder besser Heilung und damit auch nach dem Heiligen ein Stück weit zu begleiten. Und wie könnte das besser gelingen als durch Musik? Es gibt wohl keine vergleichbare Institution, die im Laufe eines Vierteljahrhunderts in dem Maße Akzente gesetzt, Diskussionen am Laufen gehalten und musikalische Qualität garantiert hat wie die Initiative Musik und Kirche. Das zu Ende gehende Jubeljahr bot Anlass zu Rückschau und Bilanz des Geleisteten, aber gleichermaßen zu neuen Visionen und Problemstellungen. Viele Brixner und wohl ebenso viele Interessierte von auswärts erleben das in regelmäßigen Jahreszyklen präsentierte Programm als Kontinuum vielfältiger Auseinandersetzungen mit den letzten Fragen, die weit
über katholische oder kirchlichdogmatische Themen hinausführen. Die Konzerte sind stets gut besucht, vor allem, wenn sie ungewöhnliche Klangerlebnisse versprechen.
Der Sehnsucht nach Gott Aufmerksamkeit schenken. Als Josef
Lanz zusammen mit Domkapellmeister Josef Knapp, Heinrich Psaier, Kathi Trojer, Otto Rubatscher und Konrad Eichbichler den Verein gründete, konnte sich kaum jemand vorstellen, welch vielfältiges thematisches Terrain im Laufe der Jahre betreten würde. Der Blick auf die Tätigkeit der vergangenen Jahre zeigt neben einer schier unüberschaubaren Fülle an Konzerten klassischer Kirchenmusik im Brixner Dom, an zeitgenössischen Uraufführungen an ungewöhnlichen Orten, auch überraschende, aber äußerst
Konrad Eichbichler, Josef Lanz, Heinrich Psaier, KathiTrojer, Josef Knapp und Otto Rubatscher gründeten 1987 die Brixner Initiative Musik und Kirche
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fruchtbare Kontakte zu anderen Kulturkreisen, Erfahrungen mit internationalen Spezialisten, intellektuell anregende Auseinandersetzungen mit wissenschaftlichen Thesen, exzellente Bild-, Filmund Tondokumente, kontrovers geführte Diskussionen, bedeutsame Diskurse über die Kunst an sich und ihre immer wieder neu zu definierende Wirkung auf den Menschen. Josef Lanz betont immer wieder in seiner zurückhaltenden Bescheidenheit, dass es ihm so vorkomme, als hätte nicht er die Themen bewusst ausgesucht, sondern die Themen ihn. Dank dieses sicheren Gespürs für relevante Themen schaffte es die Initiative Musik und Kirche immer wieder, den unterschwellig rumorenden Seufzern, den fragenden Zweifeln, den resignierten Klagen Aufmerksamkeit zu schenken und die Menschen in ihren Sehnsüchten zu erreichen. Im Rückblick stellt sich eine weitere Besonderheit heraus: Beinahe alle der in den letzten 25 Jahren behandelten Themen lassen sich drei zentralen Bereichen zuordnen, dich sich geradezu zwingend ihren Weg in die Herzen und Köpfe der Menschen gebahnt haben.
UNGEWÖHNLICHE KLANGERLEBNISSE: Manuela Kerers Werk für Gesangsquintett, Perkussionsensemble und Violoncello setzte sich mit dem Doppelcharakter des Lichts als Teilchen und Welle auseinander
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Kult – Mysterium – Symbole. und kunsttheoretischer AuseiBereits im zweiten Jahr ihres Bestehens entdeckte die Initiative Musik und Kirche die Sakralmusik als „Quelle der Selbsterfahrung“ (Josef Lanz im Programmheft zum Symposion 1989) und stellte unter dem Titel „Kult – Mythen – Symbole“ die Frage, welche Rolle der Musik im Kult heute zukomme. Dabei wurden nicht nur die Grenzen der Religionen überschritten, sondern man fragte nach dem mythischen Charakter der Musik an sich und welche Musik „Mythen und Symbole unserer abendländischen Kultur wieder wirksam werden lasse“ (Josef Lanz ebda.), damit Musik nicht zu einem ästhetischen Vergnügen, zur Zerstreuung oder zur Geräuschkulisse verkomme. Auch spätere Konzerte und Symposien suchten immer wieder neue Zugänge zu dieser Frage, so 1993 unter dem Thema „Musik und Liturgie“, 1997 in „Mystik und Ekstase“, 2008 in „sacrum & profanum“, 2009 in „Musik und Religion als Heimat“, zuletzt 2010, als „Die Messe als Quelle des Lebens, Höhepunkt des Glaubens“ auf den Prüfstand theologischer, psychologischer
nandersetzung gehoben wurde. Dass die Sehnsucht des Menschen nach dem „Leben im Hochgefühl“ (Bernhard Grom im Festvortrag zur Symposionseröffnung 1997) eine über die
Auch das Eröffnungsreferat des diesjährigen Symposions lenkte wieder einmal den Blick auf diesen „Fixstern der Philosophischen Theologie des 15. Jahrhunderts“, der von der Überzeugung getragen war, dass „Gott, der überall
westlichen römischen und der östlichen orthodoxen Kirche, mit denen sich bereits wenige Jahre nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs das Herbstsymposion 1994 unter dem Titel „Spiritualität Osteuropas“ beschäftigte. Dabei
„Es kommen Zuhörer aus allen Landesteilen zu den Konzerten, aber verstärkt auch aus dem Ausland, die oft ihren Urlaub nach dem Kulturangebot planen“_ Konrad Eichbichler, Vize-Präsident der Initiative Musik und Kirche Jahrhunderte zu beobachtende Konstante geblieben ist, davon zeugen die Betrachtungen des Philosophen Nikolaus Cusanus, der für seine Idee der „coincidentia oppositorum“ den Kreisel, der erst in seiner maximalen Bewegung zum Stillstand kommt, als Symbol verwendete. Mit dem philosophischen Werk von Nikolaus Cusanus setzte sich der überaus vielseitige Komponist Peter Michael Hamel im Auftrag der Initiative mit seinem Werk „De visione Dei“ auseinander, das 1997 im Dom zu Brixen uraufgeführt wurde.
ist, nicht verfehlt werden könne, wenn er nur richtig gesucht werde.“
Überwindung historischer und kultureller Gegensätze. Neben
der Wiederentdeckung des Kultischen und dessen Bedeutung für den Menschen hat sich die Initiative einem anderen, nicht weniger wichtigen Schwerpunkt zugewandt, der zu einer Überlebensfrage der katholischen Kirche werden könnte. Er ergibt sich aus den historisch, politisch und geographisch begründeten Unterschieden zwischen der
wurde der Frage nachgegangen, welche Impulse der eher „an ethischen, sozialen und juridischen Bezügen interessierte Westen von dem an metaphysischen, mystischen und liturgischen Bezügen interessierten Osten“ aufnehmen könnte (Josef Lanz, Programmheft 1994). Heute, beinahe 20 Jahre später, haben neue politische und gesellschaftliche Entwicklungen die Notwendigkeit zur Überwindung kultureller Gegensätze noch deutlicher gemacht. Das in diesem Jahr aus Krankheitsgründen abgesagte Referat von Peter Pannke über die religiöse Musik 31
Kunst & Kultur
Das byzantinische Ensemble Byzantion beeindruckte mit seiner Darbietung in der Johanneskirche
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in der islamischen Welt bleibt ein Versprechen, das vielleicht schon in einem der nächsten Symposien eingelöst wird.
Förderung Neuer Musik. Ging
es in den Symposien der ersten Jahre vor allem um die historischen, theologischen und psychologischen Quellen, aus denen sich die religiöse Musik speist, so drängte sich im Laufe der Zeit immer wieder die Frage nach dem religiösen Ausdruck zeit-
genössischer Komponisten auf. Bereits 1999 wurde im Symposion „Musica Sacra im 20. Jahrhundert“ das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln erörtert. Betrachtet man die Fülle der im 20. Jahrhundert entstandenen geistlichen Musik, so kann man feststellen, dass sich mit der Säkularisation im Zuge der Aufklärung seit dem 18. Jahrhundert die Musik von ihrer „Dienerrolle in der Kirche“ (Josef Lanz, Programmheft 2005) zwar verabschiedet, aber keines-
wegs von der Religion an sich Abschied genommen hat. Zum Jubiläum der Initiative gab es in der Millander Kirche zwei bestens besuchte Uraufführungen von Auftragswerken des Südtiroler Künstlerbundes. Während Hubert Stuppner Gilgameschs Totenklage aus dem 5.000 Jahre alten babylonischen Gilgamesch-Epos vertont hat, setzte sich Manuela Kerers Werk für Gesangsquintett, Perkussionsensemble und Violoncello mit dem Doppelcharakter
des Lichts als Teilchen und Welle auseinander. Zwei einheimische Gruppen, „Pinzimonio vocale“ und „conTakt Percussion Group“, erfüllten zunächst die Kirche in Milland mit archaisch rhythmisiertem Sprechgesang, tief anrührenden Kantilenen des Cellos (Elke Hager/Nathan Chizzali) und ekstatisch hämmernder Perkussion. Manuela Kerer hingegen regte mit ihrem Gesamtkunstwerk aus Licht, Bewegung und Sprache durchaus neue Zugänge zu zeitlos gültigen Fragen an: „Das Licht scheint in die Finsternis – und die Finsternis hat es nicht überwältigen können.“ Auch im vielstimmigen Geflecht wissenschaftlicher Definitionen blieb diese wohl nur mystisch erfahrbare Gewissheit deutlich hörbar. Die Initiative Musik und Kirche wird ihre mystisch-musikalische Reise fortführen, und dafür sollte man ihr danken, möglichst durch regen Besuch der Konzerte und durch aufgeschlossene Beteiligung am kulturellen und religiösen Diskurs, den sie in so vielfältiger Weise anregt.
Barbara Fuchs Leserbrief an: echo@brixner.info
Interview
„Das Thema ‚Musik und Kirche’ ist unerschöpflich“ Konrad Eichbichler, Vize-Präsident und Gründungsmitglied der Initiative Musik und Kirche, zu den Gründen, warum die Grundidee des Vereins zeitlos ist. sehr breites Interesse, spezielle Programme ziehen eher Liebhaber an. Es kommen Zuhörer aus allen Landesteilen zu den Konzerten, aber verstärkt auch aus dem Ausland, die oft ihren Urlaub nach dem Kulturangebot planen. Herr Eichbichler, die Brixner Initiative Musik und Kirche macht den Zusammenhang von Religion und Kunst zum Thema, und dies in unterschiedlichsten Formen. Wie hat sich die Aufmerksamkeit für diesen Themenkreis in den letzten Jahren entwickelt? Wer interessiert sich vorwiegend für die Veranstaltungen? KONRAD EICHBICHLER: Die Aufmerksamkeit für unsere Veranstaltungen hat sich durchaus positiv entwickelt. Große Aufführungen mit bekannten Werken finden 32
Wie ist der Verein strukturiert, wir wird das breite Jahresprogramm abgewickelt? Wir haben eine sehr schlanke Struktur. Dem Verein steht Präsident Paul Gasser vor, weitere Mitglieder sind Josef Lanz als künstlerischer Leiter, Barbara Fuchs und Domkapellmeister Heinrich Walder, ich selbst bin Vizepräsident. Die Tätigkeit wird zum größten Teil ehrenamtlich abgewickelt, wir nehmen aber auch die Hilfe von Fachleuten beispielsweise bei steuerund sozialrechtlichen Fragen oder für Übersetzungen in Anspruch.
Welches waren für Sie ganz besondere Höhepunkte im Laufe Ihrer Vereinstätigkeit?
Was könnte beispielsweise im Jahr 2025 im Programmheft stehen?
Wir haben in den 25 Jahren einiges bewegt und über die Konzerte und Symposien hinaus auch Forschungsarbeit betrieben, sechs Jahre lang eine Akademie für Alte Musik veranstaltet, Kompositionsaufträge vergeben und CDs und Bücher herausgegeben. Beeindruckend waren für mich persönlich oft Aufführungen in der Kirche des Priesterseminars mit kleinster Besetzung und ganz ungewöhnlichen Programmen, aber auch einige Vokalensembles. Junge Leute musizieren meist ganz mitreißend. Letztes Jahr war das byzantinische Ensemble Byzantion in der Johanneskirche ein tief beeindruckendes Erlebnis.
Wir bilden ein sehr gutes Team und blicken immer aufmerksam und neugierig in die Zukunft, und dasselbe gilt wohl auch für unser Publikum. Ich bin nicht für die künstlerische Planung verantwortlich, staune aber immer wieder selbst über die Vielfalt und Attraktivität der Programme. Auch in Zukunft werden große Werke aufgeführt, nicht minder aber wird ein Forum für junge Musiker und zeitgenössische Musik geboten werden. Das Thema „Musik und Kirche“ ist unerschöpflich.
Ist für die Zukunft auch die Aufnahme von neuen Schwerpunkten geplant?
doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
MUSIK
Die Kapelle ohne Namen Wie aus dem Nichts tauchte in diesem Sommer eine Jugendkapelle mit 30 Musikern aus Lüsen und St. Andrä auf und begeisterte das Publikum – ein Glanzstück ehrenamtlicher Tätigkeit im Jugendbereich, bei dem drei beherzte Frauen auszogen, junge Musikbegeisterte ins Boot zu holen und mit ihnen auf eine musikalische Reise zu gehen.
D
as muss ihnen tatsächlich erst einmal jemand nachmachen: Drei junge Frauen beschließen, auf die Suche nach Jugendlichen zu gehen, die ein Instrument spielen, und mit ihnen eine Musikkapelle aufzubauen. Das Faszinierende daran: Es gelingt ihnen in kürzester Zeit und mit einer Qualität, die sie selbst nicht für möglich gehalten hätten.
Die Anfänge. Die Rede ist von Ca-
rolin Profanter und Helene Astner, beide Jugendleiterinnen bei der Musikkapelle St. Andrä, sowie ihrer Kollegin von der Musikkapelle Lüsen, Lisa Fischnaller. Sie kennen die Situation der Musikkapellen nur zu gut, denn obwohl es im Bezirk Brixen zurzeit 1.254 aktive Musikanten und Musikantinnen in 26 Musikkapellen gibt, sind die Sorgen um den Nachwuchs bei vielen Kapellen groß. St. Andrä verfügte bis vor einigen Jahren noch über eine eigene Jugendkapelle. Aber auch Jugendkapellen haben ihren Lebenszyklus: „Jugendarbeit verläuft oft in Wellen; es gibt Jahre, in denen sie viel Zuspruch erfährt und die Jugendlichen motiviert sind mitzumachen. Dann kommen oft auch wieder magere Jahre, in denen es sehr schwer ist, das Interesse der Jugendlichen zu gewinnen“, berichtet Carolin Profanter. Fischnaller wollte die musizierenden Jugendlichen in Lüsen näher zueinander bringen. „Oft wissen die Jugendlichen einfach nicht, wer in ihrem Umfeld ein Instrument spielt, und fühlen sich mit ihrer Situation allein gelassen. Diesen Umstand wollte ich ändern.“
Wenig Holz, viel Blech. Die Zeit
für eine neue Initiative schien den Jugendleiterinnen also reif zu sein. „Wir waren beim Holz schwach besetzt, während wir vom Blech genug hatten“, erklärt Lisa Fischnaller, und meint damit natürlich die für hiesige Musikkapellen typischen Holzund Blechblasinstrumente. „In
St. Andrä hingegen waren nur wenige nachrückende Blechbläser in Aussicht“, fährt Profanter fort. Also haben die Frauen aus einer gemeinsamen Not ein für alle Beteiligten gewinnbringendes Projekt geschmiedet. Die eigenen Musikkapellen waren rasch überzeugt und signalisierten vollste Unterstützung. „Tatsächlich übernehmen die Musikkapellen neben den Musikschulen einen wichtigen Part in der Musikerziehung“, ist Josef Fischer, Obmann der Musikkapelle St. Andrä, überzeugt. „Wir stellen nicht nur die Instrumente zur Verfügung, sondern bilden eine enorm wichtige und starke Struktur, die durch den ehrenamtlichen Charakter vieler unserer Aktionen leicht vergessen wird.“
Positive Resonanz. Aber der
Reihe nach. Im Frühjahr wurden Kinder und Jugendliche aus Lüsen und St. Andrä, die die Musikschule besuchen, eingeladen, bei der geplanten Jugendkapelle mitzumachen. 30 angehende Musikanten meldeten sich, darunter sechs Anfänger, die ihr Instrument gar erst seit einem Jahr spielen. Der Jüngste war neun Jahre alt, der älteste 23. „Unsere Einladung ging vor allem an jene Jugendlichen, die noch in keiner Kapelle spielen, die also auf sich allein gestellt sind“, sagt Profanter, und erinnert sich dabei an die eigenen positiven Erlebnisse im Rahmen der Jungbläserwochen.
Vorbereitung auf das erste Konzert. Da sich die Suche nach einem
geeigneten musikalischen Leiter schwierig gestaltete, entschieden sich Profanter, Fischnaller und Astner, neben der organisatorischen Abwicklung auch die musikalische Leitung zu übernehmen. Einzelne Musiklehrer wie zum Beispiel Sepp Fischnaller, Michael Daporta, Burkhard Ploner und Marion Kaneider, unterstützten das Projekt mit Teilproben, und die Musikkapellen leisteten ihren Beitrag wo immer möglich.
Bei einem Hüttenlager bereitete sich die Jugendkapelle auf ihr erstes Konzert vor Mitte Juni trafen sich die zehn Jungmusikanten aus St. Andrä und die zwanzig Teilnehmer aus Lüsen zum ersten Mal; Ende Juni fand die erste Probe statt. Ab jetzt wurde zweimal wöchentlich geübt. Ende Juli brach die Gruppe schließlich zum mehrtägigen Hüttenlager auf, das als intensive Vorbereitung auf das erste Konzert dienen sollte. Bis zu sechs Stunden zwischen Teil- und Vollproben standen genauso auf dem Programm wie Marschierproben mit Hubert Sagmeister und jede Menge Spiel und Spaß – und das bei begrenzter Stromverfügbarkeit, fehlendem warmen Wasser und einfachem Essen. Die vier Tage standen ganz im Zeichen der Musik, von der die Teilnehmer nicht genug bekommen konnten. Der Ausflug stand aber auch im Zeichen des Ehrenamtes, denn ohne die ehrenamtliche Unterstützung von Seiten zahlreicher Fachleute und Freiwilliger wäre das gesamte Projekt nicht zustande gekommen.
Erste Erfolge. Hoch motiviert fuhr
die Jugendkapelle direkt von der Alm ins Probelokal nach St. Andrä, wo genau ein Monat nach der ersten Probe, am 28. Juli, der erste
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Auftritt im Rahmen des Sommerkonzerts der Musikkapelle geplant war. Die Jugendlichen durften den Abend eröffnen und gaben über eine Stunde lang mit Stücken wie „Fluch der Karibik“ oder „Smoke on the Water“ ihr Bestes. Am Ende wurde Musikanten wie Leiterinnen mit einem tosenden Applaus gratuliert. Eine erlösende Begeisterung und spürbarer Enthusiasmus machten sich breit und prägten den Konzertabend. Ein höchst positives Echo erhielt die Jugendkapelle auch bei ihrem zweiten Auftritt in Lüsen und beim dritten Konzert anlässlich des Bauernfeschtls in St. Andrä. Es dauerte nicht lange, und die Jugendlichen bedrängten ihre Leiterinnen, doch auch den Winter über regelmäßig Proben abzuhalten. Derzeit sind, vor allem aus organisatorischen Gründen, jedoch nur sporadische Aktionen wie zum Beispiel in der Advents- und in der Faschingszeit geplant. Erst nächsten Sommer wollen die Organisatorinnen gemeinsam wieder voll durchstarten – vielleicht haben sie bis dahin auch einen Namen für ihre Jugendkapelle gefunden. andrea.bodner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 33
THEATER
Der Brixner Schauspieler Georg Kaser probt derzeit für die Uraufführung von „Die Jahre des Affen“ – zwei Einakter der Südtiroler Autorinnen Selma Mahlknecht und Maria C. Hilber über das Altern.
D
er Mann im Anzug streichelt seinen Bauch und spricht mit ihm im neckischen Plauderton. Nein, wir sind nicht mitten in einer Szene von Stargate, es sind die Proben für Georg Kasers „Blue Moon“ von Selma Mahlknecht. Der Symbiont im Bauch von Georg Kaser bringt nicht immerwährende Gesundheit, sondern die vollkommene Selbstauflösung, den Tod. Das neue Medikament erhält er von der Pharmareferentin – eine kühle Verena Dariz – aus (woher wohl) dem Paradies der Sterbehilfe, der Schweiz. Damit will sich Herr K. nach einer ausweglosen ärztlichen Diagnose um Siechtum und langes Sterben drücken. Den blauen Wurm
Foto: Focus/Arnold Ritter
Kunst & Kultur
Die Jahre des Affen
Georg Kaser und Verena Dariz proben derzeit für die Uraufführung des Stücks „Die Jahre des Affen“
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nennt er zärtlich Jakob, nach seinem Sohn, der sich längst „vertschüsst“ hat.
Unterschiedliche Annäherung in zwei Einaktern. Es beginnt
ein irritierendes Spiel mit allen Protagonisten in seinem Leben. Bravourös jongliert Kaser zwischen der Rolle der senilen Mutter (Zuckerfrau), Sohn Jakob und der Ehefrau, die ihn ebenso verlassen hat. Dem Zuschauer stellt sich die Frage, ob sein Sterben nicht schon Jahre zuvor begonnen hat. Regisseur Marc Günther aus Frankfurt ist konzentriert bei der Sache; immer wieder verlangt er Wiederholungen, bis der Tonfall, die Gestik sitzt: „Achtung, du musst aus der Schwäche heraus weiterreden!“ Der zweite Einakter „Der alte Affe Liebe“ von Maria C. Hilber führt uns in ein Hospiz. Ein blondes, junges Flittchen pflegt Gerda, oder vielleicht Otto – wer weiß das schon bei alten
Ehepaaren, deren Persönlichkeiten im Laufe der Jahre miteinander verschmelzen. Das blonde „Erdbeerflittchen“ ist Verena Dariz, Georg Kaser ist Otto, bei dem die Pflegerin ein letztes sexuelles Aufflackern entfacht, aber auch Gerda, die eifersüchtig die Jugend beargwöhnt. Hass bis zum letzten Atemzug? Vielleicht auch nicht, denn nur Eheleute lieben sich auch, wenn sie sich hassen.
Subtile Betrachtungen übers Altsein und Sterben. 2012 ist das
Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen – eine Inspiration nicht nur für Theakos, zu diesem Thema einen Beitrag zu leisten. Michael Haneke hat in Cannes die Goldene Palme für seinen Film „Amour“ erhalten, eine sensible Geschichte um das Altwerden und eine Liebe „bis der Tod uns scheidet“. Für Theakos haben die jungen Südtiroler Autorinnen Selma Mahlknecht und Maria C.
Hilber gänzlich unterschiedliche, subtil durchdachte Positionen um das Thema Altsein und Sterben erarbeitet. Das Konzept basiert auf dem Grimm’schen Märchen „Die Lebenszeit“, wo sich der Mensch in seiner Maßlosigkeit vom Schöpfer die „Jahre des Affen“ erbettelt hatte. Der Affe hatte freiwillig auf Lebenszeit verzichtet, um das Gespött der anderen nicht zu lange ertragen zu müssen. So also muss sich der gierige Mensch nun damit abfinden, im Alter äffisch und würdelos zu werden. Das Einfühlungsvermögen und das Gespür für leise, aber auch humorvolle Momente des Regisseurs Marc Günther wird ein Übriges tun, dass „Die Jahre des Affen“ Alt und Jung berühren werden. Premiere ist im Anreiterkeller der Gruppe Dekadenz am 7. November; weitere Aufführungen finden am 9. und 10. November statt. irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
THEATER
Schmerzen unter der„haut“
Die Welt der Jugendlichen. Mit
dem synchronen Öffnen der Cola-Dosen offenbart sich auch dem Zuschauer ohne Umschweife die krude Welt der Jugendlichen, die außer Chillen und Abhängen nichts am Hut haben. Peer (Raphael Kohlhaupt), Fantast und Träumer bei Ibsen, Altrocker bei
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Irina Brook in Salzburg, ist bei Goller ein Angeber und Lügner, ein Draufgänger und Schulschwänzer. Er ist die hyperaktive Nervensäge, der Außenseiter, der sich mit jedem anlegt. Er knutscht mit der antriebslosen Ingrid (Theresa Velicogna), die Freundin vom gutmütigen Mads (Thomas Jöchler), obwohl er in Solvejg (Sabrina Pfattner) verliebt ist, in der er eine Seelenverwandte vermutet. Der Macho Aslak (Manuel Saxl) zankt sich mit Nora (Andrea Rabensteiner). Statt Sex möchte die aufmüpfige junge Frau lieber reden oder Eis essen; genau wie Ibsens Nora fordert sie in einem griffigen Monolog ihre Rechte als Frau ein, die „keine Puppe im Leben eines Anderen“ sein will. Peer lässt seine verarmte Mutter Aase (Maria Parmeggiani) zurück, eine aufgewühlte Solvejg, und stürzt sich ins Abenteuer: „Es geht immer um die Hülle, die Haut. Was innen los ist, sieht keiner“. Auf der Suche nach sich selbst begegnet der „nordische Faust“ leichten Mädchen, Anitra (Vanessa Braito) und Grün (Luisa Sophie Stubenrauch), denen er in seiner Halt- und Ziellosigkeit nicht gewachsen ist. Wenn Grün als Knopfgießer droht, den wertlosen Peer umzugießen, kriegt der Loser es mit der Angst zu tun.
Das „Junge Theater Eisacktal“ hat den nostalgischen Bau des ehemaligen Astra-Kinos für seine Inszenierung entdeckt
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Jetzt erst erkennt er sich selbst in der berühmten „Zwiebelszene“ von Ibsen: „Die Zwiebel hat nur Schichten, sie hat keinen Kern“. Groß ist der Kummer von Mette (Lisi Kiebacher), als sie feststellt, dass ihre Tochter Solvejg wohl Peer hinterhergefahren ist. Dessen Irrweg findet ein glückliches Ende durch die wahre Liebe von Solvejg, die ihm all die Jahre die Treue hält und seinen wahren Kern entdeckt.
Mitten ins Herz der Jugendlichen. Spätestens seit Helene
Hegemanns „Axolotl Roadkill“ ist der Fickundkotz-Jargon salonfähig, und Newcomer Goller macht ausgiebig Gebrauch davon. Für ein erwachsenes Publikum etwas gewöhnungsbedürftig, trifft er
mitten ins Herz der jugendlichen Befindlichkeit. Dass sie abseits der Cliquendynamik fähig sind zu echten Gefühlen und sensiblen Gedanken, beweist jeder einzelne Akteur in seinem anrührenden Monolog. Besonders ausgeklügelt sind die Musikeinspielungen („Where do I begin“ oder „Skin“), die die Regisseure Joachim Goller und Viktoria Obermarzoner im Text genau auf die jeweilige Szene abgestimmt haben. Vielleicht wirken einige der Spieler ein bisschen angespannt, und manchmal wird auch die eine oder andere Silbe verschluckt, aber wen kümmert’s? Das Stück „haut“ rein! Bis zum nächsten Stelldichein! irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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D
ie Cineasten unter uns dürfen endlich wieder AstraKino-Mief schnuppern – das „Junge Eisacktaler Theater“ (JET) hat den nostalgischen Bau als Spielwiese für seine neue Inszenierung entdeckt. Clever nutzt Johanna Kiebacher die schiefe Ebene als Bühne, die Zuschauer sitzen gegenüber unter der ehemaligen Leinwand auf bunt zusammengewürfelten Stühlen. Stühle haben in der heurigen Theatersaison Hochkonjunktur: Sissa Micheli (Vereinigte Bühnen Bozen) und Paul Thuile (Südtiroler Kulturinstitut) durften in den großen Spielstätten ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Bei JET bemüht die junge Bühnenbildnerin Kiebacher kurzerhand die Theaterfreunde um eine sympathische „Stuhl-Performance“. Jeder Sessel trägt ein Etikett mit Angabe des Besitzers und des ersten Besuchs im Astra. Ich sitz auf dem Korbsessel von Anton Rainer, den „Das große Krabbeln“ erstmals ins Kino gelockt hat.
Foto: Ingo Dejaco
Unbekümmert nimmt er von Altmeister Henrik Ibsen eine Portion Peer Gynt, eine Prise Nora – und schon mixt Joachim Goller daraus ein Jugendstück, das unter die Haut geht.
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Kunst & Kultur
„Aufgeben hat keinen Sinn“
Foto: Oskar Zingerle
BRIXEN
Die Brixner Rockband Frei.Wild hat mit ihrer neuen CD „Feinde deiner Feinde“ um ein Haar den 1. Platz in den deutschen CD-Verklaufscharts verpasst. Beim Besuch in der Redaktion des „Brixner“ erzählen sie, welche Botschaften die neuen Lieder beinhalten.
Unglaublich: Die Single „Feinde deiner Feinde“ kam auf Platz 17 der Media-Control-Charts, und die gleichnamige CD kam sogar auf Platz 2 der CD-Charts ...
und Tourneen, und die Leute schreien regelrecht nach der entsprechenden Videoaufnahme. Dieser Nachfrage kommen wir eben nach.
PHILIPP BURGER: Der 17. Platz bei den Singles ist wirklich außergewöhnlich; ich glaube, es hat in Deutschland bisher keine Band geschafft, in die Top 20 zu kommen, ohne dass die Single im Radio beworben worden wäre. Wir stützen uns ja bekanntlich nicht auf die üblichen Vermarktungsstrategien und machen gemeinsam mit unserem Management alles selbst. Bisher hatten wir maximal den 55. Platz erreicht – deshalb war der Erfolg der Single ein gutes Omen für die CD. Auf Platz 17 befanden wir uns plötzlich mitten in einer Liste voller typischer Mainstream-Hits, die bei Ö3 dauernd gespielt werden – das war schon ein komisches Gefühl. Viele Radiostationen haben uns zum ersten Mal gespielt. Der 2. Platz bei den CDs war dann das Sahnehäubchen.
Die neue CD heißt „Feinde deiner Feinde“. Dieser Titel scheint eine gewisse Aggressivität auszudrücken ...
In Deutschland läuft es also wie geschmiert. Und Österreich? JOCHEN GARGITTER: Österreich ist ein viel kleinerer Markt, deshalb sind die Zahlen natürlich entsprechend geringer. Vor einigen Wochen haben wir dort aber auch vor 3.000 Leuten gespielt – das ist für Österreich ein Riesenerfolg. Frei-Wild sind, diesen Eindruck habe ich jedenfalls, äußerst aktiv, was die Veröffentlichung von Tonträgern oder DVDs betrifft ... Philipp Burger: Der Eindruck täuscht vielleicht. Seit unserem letzten Album „Gegengift“ sind mehr als zwei Jahre vergangen. Anders verhält es sich bei den DVDs: Wir hatten in den vergangenen Jahren eine Reihe ungemein erfolgreicher Auftritte 36
Philipp Burger: Ganz im Gegenteil. Mit „Feinde deiner Feinde“ sind nicht Menschen gemeint, sondern Tugenden. Diese Lieder sind aus dem Leben gegriffen. Liebe, Fleiß, Übermut, Trauer, Hoffnung – Worte, mit denen man das ganze Leben lang zu
Wie lange braucht man heutzutage, eine neue CD einzuspielen? JONAS NOTDURFTER: Das ist ein langer Prozess, der bei uns an die zwei Jahre gedauert hat. Man schreibt die ersten Lieder, nimmt sie probeweise im Studio auf, versucht noch, daran herumzuarbeiten. Man macht eine zweite und auch noch eine dritte Aufnahmesession. Irgendwann kommt die Entscheidung, wann die CD auf den Markt kommen soll – und da nehmen wir uns dann natürlich noch die Zeit für den letzten Feinschliff. Ja, diesmal waren es effektiv etwa zwei Jahre, so lange haben wir noch nie gebraucht.
„Mit ‚Feinde deiner Feinde’ sind nicht Menschen gemeint, sondern Tugenden“_ Philipp Burger, Sänger von Frei.Wild tun hat und die stellenweise Gutes bewirken können, aber auch Schlechtes. Mut ist positiv, kann aber in Übermut ausarten. Darum geht es im Grunde: Das Wortspiel „Feinde deiner Feinde“ ist auf den ersten Blick vielleicht nicht erkennbar, aber das ist im Grunde auch die Freiheit, die wir uns als Band nehmen: mit Worten auch etwas künstlerischer umzugehen als dies zum Beispiel eine Zeitung tut. Das heißt, die Tugenden sind die „Feinde deiner Feinde“ ... Philipp Burger: Ja, genau. Es geht darum, herauszufinden, wie man mit seinen Tugenden umgeht. Alle Lieder auf der neuen CD sind – wieder einmal – zu hundert Prozent positiv. Das ist vielleicht eines unserer Geheimrezepte: Die Leute wollen Lieder mit positiven und aufbauenden Grundaussagen hören.
Ich bin der Meinung, dass dies dem Album gut getan hat: Man hört, dass wir uns viel Zeit dafür genommen haben. Philipp Burger: Aber wir hatten auch noch nie so viele Lieder: Auf der CD sind 16 Songs, auf der „extended version“ sogar 21. Ihr habt in Brixen ein eigenes Aufnahmestudio – das nimmt natürlich den Zeitdruck, weil ihr jederzeit arbeiten könnt. Philipp Burger: Die ersten zwei CDs haben wir seinerzeit noch mit „Haifisch“ Werner Heidegger aufgenommen, der Südtiroler Bass-Ikone schlechthin. Das war recht rudimentär, mit einer alten knarzenden Bandmaschine, die in unserem Proberaum aufgestellt wurde. Die Bänder selbst sind zehn- oder 15-mal überspielt worden, weil sie eben sehr teuer sind. Alle Lieder wurden live eingespielt.
Jochen Gargitter: Zwei Kanäle waren defekt, komischerweise nicht immer dieselben. Im Rückblick war das einfach ein Riesenspaß. Philipp Burger: Die nächsten Alben nahmen wir dann im tiefsten Osten Deutschlands auf. Wir wollten einfach einmal eine „ordentliche“ Aufnahme machen, wie es sich eine Rockband eben vorstellt: Großes Studio, großer Aufenthaltsraum, tätowierter Tontechniker. Den haben wir gefunden, aber das Studio befand sich in einem alten Haus in einem kleinen Weiler mit sechs Häusern, von denen aber nur zwei bewohnt waren. In diesem Weiler ist früher ein Mord passiert, was mich auch nicht wundert, denn das Wetter war winterlich deprimierend, weit und breit war keine Zivilisation zu sehen, und die nächste Stadt ist 25 Minuten entfernt. Wir waren einen Monat lang in diesem Haus „eingesperrt“, und diese depressive Stimmung hört man auf dem vorigen Album auch irgendwie. Danach hatten wir wirklich die Schnauze voll und haben entschieden, unser eigenes Studio zu bauen.
Frei.Wild in der Redaktion des „Brixner“: Philipp Burger (Gesang, Gitarre), Jonas Notdurfter (Gitarre), Jochen Gargitter (Bass) und Christian Forer (Schlagzeug)
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Welche Botschaften enthält das neue Album? Philipp Burger: Eine der Säulen von Frei-Wild ist das Lebensbejahende. Fast alle Lieder sind dem entsprechend aufbauend, motivierend. Andere Bands versuchen dem Fan immer wieder zu vermitteln, dass er im Grunde ein Verlierertyp in der heutigen Gesellschaft ist – wir hingegen bestärken ihn darin, dass „Aufgeben“ keinen Sinn hat. Es gibt Lieder über Schizophrenie, Paranoia, tiefe Freundschaften, Tod, Krankheiten, Vatergefühle – viele untypische Facetten verleihen dem Album eine ganz besondere Note, immer aber mit positivem Grundton. Jonas Notdurfter: Auch musikalisch ist das Album extrem abwechslungsreich; wir haben neben unserer „Grundausstattung“ auch Bläser, Trompeten, Orchester, Streicher. Es gibt Ska-Einflüsse, sogar ein Disco-Beat. Es wird also nicht langweilig. Manche Bands verunsichern ihre Fangemeinde in ihrem Drang an
neuen Sounds. Hat man es bei der Vielfalt an Stilrichtungen und Instrumentierungen geschafft, den ureigenen Stil von Frei-Wild beizubehalten? Jonas Notdurfter: Natürlich, FreiWild bleibt unverkennbar – spätestens dann, wenn Philipp zu singen beginnt. Es ist also kein Jazz-Album geworden (lacht), dazu reichen unsere musikalischen Fähigkeiten auch nicht aus. Muss man eigentlich ein guter Musiker sein, um Erfolg zu haben? Philipp Burger: Gegenfrage: Was ist eigentlich ein „guter Musiker“? Für mich ist ein guter Musiker jemand, der es mit seinen Fähigkeiten schafft, Menschen zu unterhalten. Etwas anderes ist der gute Techniker, also jemand, der sein Instrument perfekt beherrscht. Das ist aber nicht unbedingt die erste Instanz zum Erfolg. Gerade im Pop-Bereich und wohl auch im Rock sind die wirklich großen Hits auf einer einfachen Gitarre mit drei oder vier Akkorden entstanden. Die meisten guten
Komponisten sind keine Virtuosen. Ein guter Musiker transportiert zuallererst den guten Song, und dieser Song ist die Basis zum Erfolg. Auch der beste Musiker kann aus einem schlechten Song keinen Erfolg machen. Es ist in diesem Sinn eine Hilfe, wenn man ein gewisses musikalisches Know-How besitzt, weil es die Arbeit erleichtert, aber es kann im Grunde auch ein Hindernis sein, ein Knoten, den viele gute Musiker nicht mehr zu lösen imstande sind. Wer schreibt eure Lieder, wie entstehen sie? Jonas Notdurfter: Alle Lieder stammen von Philipp, Text und Musik. Philipp Burger: Ich suche sechs oder sieben Akkorde, versuche, diese so aneinanderzureihen, dass sie zu einer dazu gepfiffenen Melodie stimmig sind. Daraufhin kommt der Text, als Letztes der Refrain. Erst dann spiele ich es der Band vor. Ich schreibe eine Vielzahl von Liedern, von denen es allerdings nur die besten auf die CD schaffen.
Wenn heute ein Fan an Frei-Wild denkt – denkt er dann vor allem an Philipps Stimme? Jochen Gargitter: Ja, sicher, aber nicht ausschließlich. Sie ist unverkennbar, eine Marke. Die Musikrichtung verlangt auch, dass die Stimme vorne steht. Dazu kommen aber auch die Texte, und vor allem auch die Einheit in der Band. Wir sind seit elf Jahren zusammen, und die Fans schätzen dies. Ist es schwierig, auf so lange Zeit zusammen zu bleiben? CHRISTIAN FORER: Es stimmt schon, wir sitzen im Nightliner stundenlang beieinander. Irgendwann geht uns der Gesprächsstoff aus, und wir sprechen nur noch über H-Milch oder das Modell der jeweiligen Waschmaschine. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem wir spüren, dass es wieder einmal Zeit ist, einen Tag getrennt zu verbringen. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
Wie ein WachsChristkindl entsteht z Im Kloster der Tertiarschwestern in der Runggadgasse in Brixen fertigt die Kunsthandwerkerin Doris Insam täuschend echte Christkindln aus Wachs an. Es ist dies die einzige Christkindl-Werkstatt in Südtirol; in vielen anderen Klöstern wurde diese Tradition bereits aufgegeben. Welche Kunstfertigkeit es braucht, um die Figuren im Ausmaß von zwei bis 55 Zentimetern
Foto: Oskar Zingerle
DIVERSES
herzustellen, lässt sich am Tag der Offenen Tür am 17. November von 10 bis 17 Uhr beobachten: Die Christkindl-Werkstatt bietet dann allen die Möglichkeit, die einzelnen Arbeitsschritte live mitzuerleben – vom Gießen der Formen bis hin zum Einkleiden. Weiters sind verschiedene unterschiedliche Figuren ausgestellt, die in Ruhe begutachtet werden können. db
K&K Kunst & Kultur
KABARETT
Tag der Abrechnung z Die viel bejammerte Krise führt offensichtlich auch zu kreativen Höchstleistungen, jedenfalls beim Brixner Schauspieler Peter Schorn und dem aus Lana stammenden Dietmar Gamper. Die beiden nehmen den Untergang zum Anlass für „Das letzte Kabarett“ – das zugleich ihr erstes gemeinsames Kabarettprogramm ist. Zwar stehen beide bereits seit Jahren auf der Bühne beziehungsweise sitzen hinter Computer und Schreibmaschine fürs Texten, aber ein
kurz
notiert
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gemeinsam geschriebenes und gespieltes Kabarett ist Premiere. Bitterbös und tiefschwarz soll es werden, das letzte Kabarett vor dem Untergang der Welt, klug, politisch und verrückt. Und bei den beiden im besten Sinne eigenwilligen Künstlern darf dies durchaus wörtlich genommen werden. Das letzte Kabarett tourt ab November durch Südtirol und ist am 2. und 3. November auch im Anreiterkeller der Gruppe Dekadenz zu sehen, ebenso im Januar – sofern nicht im Dezember,
Am 22. November wird im UniGebäude die Ausstellung „Ich lasse mich nicht länger für einen Narren halten“ eröffnet. Sie zeigt anhand von Fallbeispielen die Geschichte der Psychiatrie in Tirol, in Südtirol und im Trentino auf und ist frei zugänglich.
wie von den Mayas prognostiziert, die Welt untergeht. db
Unter dem Motto „Mut in Mir“ präsentiert die oew das 9. Filmfestival für Berufs- und Oberschüler zum Thema Zivilcourage. Der Gewinnerfilm wird am 9. November um 20 Uhr im Forum Brixen gezeigt.
Es sind die leisen, faszinierenden Ruhemonate der Natur, die der Brixner Naturfotograf Hugo Wassermann in außergewöhnlichen Bildern gestaltet. Am 30. November um 20 Uhr zeigt er im Forum Brixen seine eindrucksvollen Fotografien, musikalisch untermalt von der conTakt Percussion Group.
NACHGEFRAGT
„Kunst kann neues Leben einhauchen“ INGRID MAIR ZISCHG, Künstlerin aus Brixen, über ihr Kunstprojekt für die Erdbebenopfer in Modena.
Wie entstand das Hilfsprojekt für die Erdbebenopfer in Modena?
Ich hatte spontan das Gefühl, dass man nicht tatenlos zusehen konnte, wie das Leben eines Menschen auf einer Müllhalde endet. Unter dem Verein „L’arte non trema“ wurden Fragmente aller Art wie Bauschutt, Papier, Erinnerungsstücke gesammelt und zusammen mit den Überbleibseln meiner Tonkunst in einer Rahmenbox an Künstler in Südtirol und in Oberitalien verschickt. Mehr als 200 bekannte Künstler beteiligen sich unentgeltlich an der Initiative, die direkt aus der Zerstörung heraus neues Leben in Form eines dauerhaften Kunstwerkes schaffen will. Der Erlös kommt
Bildungsstätten und kulturellen Einrichtungen zugute.
Foto: Irene Dejaco
Frau Zischg, Sie leben seit Jahren in Bomporto bei Modena. Inwieweit waren Sie selbst vom Erdbeben betroffen? In jenen dramatischen Tagen im Mai war ich gerade in Brixen wegen der Kunstausstellung „Der lange Weg des Elefanten“. Die Schalen und Stoßzähne aus Keramik, die ich dafür bereitgestellt hatte, entgingen somit knapp der Katastrophe – all meine restlichen Arbeiten fand ich aber leider in einem Scherbenhaufen vor.
Warum haben Sie Brixen als erste Station der Ausstellung gewählt? Das hat vor allem emotionale Gründe. Brixen ist meine Geburtsstadt, mit der mich schöne Erinnerungen verbinden. Ich besuche auch regelmäßig meine Freunde in der Kunstszene. Die Ausstellung wird am 9. November in der Galerie Hofburg eröffnet und wandert ab 25. November in andere Städte in Südtirol und Oberitalien ab. irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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AUSSTELLUNG
„Rock the Queen“
Siehst du was, was ich nicht sehe?
z Spektakuläre Tanzeinlagen, stimmgewaltige Sänger, einzigartige Schauspieler und eine Kulisse, die es in sich hat – genau das verspricht das Musical des Brixner Tanzsportvereins City Rock „We rock the Queen“. Das umgestaltete Queen-Musical „We will rock you“ wird von 16. bis 24. November täglich um 20 Uhr im Forum Brixen aufgeführt. Als Hauptdarsteller stehen der aus der Castingshow „Starmania“ bekannte Bozner Martin Perkmann, die Brixner MusicalDarstellerin Julia Hinteregger sowie Giorgia Bracchi auf der Bühne. Umgeben sind sie von aus dem Brixner Raum stammenden Ausnahmesängern wie Bruno Festini, Angelika Profanter, Emanuele Colombi, Andi Capaldo
und Giulio Viale. Die Besetzung spricht eigentlich für sich – wäre da nicht noch die Band, die unter anderem aus Sandro Giudici, Klaus und Ingo Ramoser besteht. Regie für das Musical führt Renzo Romanelli, musikalisch geleitet wird das Ganze von Andreas Setilli sowie Heather Padua, ehemalige Profitänzerin, die für die Choreographie zuständig ist. Die Geschichte spielt in der Zukunft und handelt von zwei musikbesessenen rebellischen Jugendlichen, die sich gegen die herrschende „Killer Queen“ durchsetzen wollen. Bei Liedern der Band „Queen“ wie „Radio Ga Ga“, „I want to break free“ oder „Don’t stop me now“ wird es schwierig werden, auf den Stühlen sitzen zu bleiben – aber keine Sorge: Mittanzen ist erlaubt. Die Zuschauer können also gespannt sein, denn es erwartet sie ein lautes musikalisches Highlight, das zum Mitsingen verführt. Weitere Informationen findet man unter www.cityrock.it oder im Veranstaltungskalender „timer“. eh
NEU IM REGAL Voll im Bild Welche Flugrouten ziehen am Himmel über das Land Südtirol hinweg? Was kommt alles aus dem Euter der Südtiroler Kühe? Und wie sieht der Fußabdruck eines Steinbockes im Schnee aus? Diese und viele weitere Fakten sind im Buch „Total alles über Südtirol“ anhand von einfallsreichen Grafiken und Schaubildern dargestellt. Aus gut recherchierten, komplexen Daten zauberten die Autoren und Illustratoren ein ganz besonderes Bilder-Buch über Südtirol, das hintergründiges Wissen ungewöhnlich darstellt. Augenzwinkernd werden darin überraschende Zusammenhänge verdeutlicht, und so manches Schmunzeln ist beim Lesen und Betrachten unumgänglich! Ein 40
Hermann Gummerer, Franziska Hack: Total alles über Südtirol. Mit Infografiken von no.parking. Folio Verlag 2012.
Bilder-Buch, das erstens schön, zweitens informativ und drittens auch noch witzig-schräg ist.
z Das beliebte Ratespiel, das man mit Kindern im Auto während der langen Urlaubsfahrt spielt, diente als Inspiration für Kuratorin Gabriele Mackert, sechs befreundete Künstler in einer Ausstellung in der StadtGalerie zusammenzuführen. Die Aufmerksamkeit, die im Kinderreim verlangt wird, beanspruchen die Künstler auch für ihre Werke, die dem Betrachter die Frage stellen „Siehst du was, was ich nicht sehe?“. Mit ihren unterschiedlichen Medien stellen sie ihre Kunst nicht nur zur „Schau“, sondern auch zur Diskussion. Sie wollen nicht nur Teil einer räumlichen Situation sein, sondern im philosophischen Sinne zur kritischen Reflexion auffordern. Die scheinbar logische Assoziation „Koffer – Matratze – Gitarre“ wird von Wolfgang Wohlfahrt umgestoßen, denn er schickt Töne aus Karin Schwitters Klangwerkstatt auf die Reise. Bei Paul Feichters „Bildschirmrauschen“ denkt der Betrachter an ein technisches Gebrechen, aber das Flimmern
ist ein geologisches Phänomen, die Teilchenbewegung im Granit. Andreas Zingerles „Baukasten“ (im Bild) verführt zum Angreifen; auf den zweiten Blick verliert sich jegliche Spielerei, und ein beklemmendes Begreifen über die Verfügbarkeit von Körpern setzt ein. Robert Bosisio stellt unseren Sehsinn auf die Probe, indem wir je nach Blickwinkel eine konkave und eine konvexe Form in seinem monochromen Bild ausmachen sollen. Thomas Sterna weist mit seinem Installationsmodell „Rolling home“ auf das prekäre Künstlerdasein hin, mit der daraus resultierenden Aussichtslosigkeit auf ein geordnetes Leben. Hans Knapp legt seine künstlerischen Positionen langfristig an wie sein Telos- Projekt und analoge Fotografien. Seine zeichnerischen Notationen erhalten zu einem späteren Zeitpunkt ihre Ordnung, wie jene von 1975 bis 1980 im Zuge der Ausstellung „Nicht alles, was aus dem Auge ist, ist aus dem ird Sinn“. Foto: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
TANZSPORT
Foto: Rixa Rottonara
THEATER
Liebesg’schichten und Heiratssachen z Ob Castingshow, Super-Nanny oder Partnerbörse: Die Mutation des Mediums Fernsehen zum universellen ProblemlösungsKompetenzzentrum ist der Hintergrund der von Joachim Goller und Viktoria Obermarzoner inszenierten Persiflage auf die beliebte Fernsehserie „Liebesg’schichtn und Heiratssachen“, aufgeführt vom jungen Rotierenden Theater. Grundlage der mehr als 40 Monologe, die auf der Bühne als Minidramen für jeweils einen Spieler daherkommen, sind jene oft Mitleid erweckenden, hemmungslos selbstentblößenden Auftritte Paarungswilliger, die auf diesem Weg das große Glück suchen. Die Sendung hat Elisabeth Spira
zur Quotenkönigin des ORF und zur Kupplerin der Nation gemacht. Kann man diese Monologe textlich unverändert auf die Bühne bringen und dennoch dramatische Spannung erzeugen? Das Geheimnis der gelungenen Inszenierung beruht nicht nur auf den subtil ausgearbeiteten Charakteren zwischen introvertiertem Romantiker und vor Narzissmus strotzendem Macho, zwischen Muttersöhnchen und anspruchsvoller Esoterikerin, zwischen liebeshungriger Witwe und geschmacklich wählerischem Homosexuellen, sondern vor allem auf der Idee, auf gleicher Ebene ein oder mehrere ParallelGeschehen ablaufen zu lassen. Pantomimisch, choreographisch, musikalisch und sogar kulinarisch
Der Duft des Herbstes
wird das Bühnengeschehen begleitet, kommentiert, gedeutet und somit für den Zuschauer ironisch gebrochen. In wechselnden Rollen sind zu sehen Verena Dariz, Manuela Manfredi, Lukas Oberbacher, Josefine Obermarzoner, Lara Sigmund, Julia Unterhofer und Anton Rainer. Letzterer liefert mit seinen Gitarre-Akkorden
den passenden Sound zu den teils mehrstimmig gesungenen Schlagern aus der Klischeekiste romantischer Liebesschnulzen. So erhält das Stück den Charme eines erfrischend komischen Werkstatttheaters, das Appetit macht auf die nächste bereits in Planung befindliche Produktion. bf
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Die Vielfalt des Herbstes stellt sich auch in den verschiedensten Düften dar. Düfte in Form von wärmendem Tee, herrlichen Gewürzen oder auch ätherischen Ölen. Sich etwas Gutes tun und eine Pause machen - dafür steht die Tasse Tee; die Gewürze verfeinern das leckere Essen und die ätherischen Öle können wir bei der Entspannung genießen. Im Bio-Fachgeschäft Pro Natura in Brixen finden Sie eine große Auswahl an verschiedenen Teesorten, Gewürzen und ätherischen Ölen.
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LITERATUR
z „Mutter der sieben Schmerzen“ nennt Anna Maria Leitgeb ihren neuen Roman (Edition Raetia), in dem das Schmerzensbildnis der Mutter Gottes in zweifacher Hinsicht zur Symbolfigur wird. An sie wendet sich der Hilfeschrei der Hauptfigur Hanna als Frau, gewaltsam unterdrückt im patriarchalischen Gefüge der bigott religiösen Bergdörfler im fiktiven Stallbach. Sie ist aber auch Sinnbild für den Leidensdruck von Hanna als Mutter, die am tragischen Schicksal ihrer Kinder beinahe zerbricht. Hanna sitzt im Zug und lässt ihre Erinnerungen wie Landschaften vorbeiziehen.
Hart und kantig wie Leitgebs kongeniale Sprache sind auch „die Bruchstücke aus der Geröllhalde des Erinnerten“. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges bringt einschneidende Veränderungen für die ganze Familie, der Vater Jakob wird eingezogen, und Hanna bringt sich und die drei Kinder Martha, Kurt und das behinderte Nannele mit Aushilfsarbeiten und Möbelmalerei über die Runden. Argwöhnisch beäugt von den Obrigkeiten des Dorfes wird sie endgültig zur Ausgestoßenen durch die Geburt eines unehelichen Kindes. Als der versoffene, lungenkranke Heimkehrer Jakob ein Jahr nach Kriegsende stirbt, hinterlässt er keine besonders große Lücke. „Die Leute
bejammern uns, weil wir keinen Vater haben. Aber ich sage, Väter sind viel weniger wichtig als man uns glauben macht“, lautet Marthas lapidares Urteil. Nichtsdestotrotz verwirkt Hanna das Recht auf ihre Kinder. Besonders berührend sind die Passagen in Ich-Form der jeweiligen Protagonisten, die in starken Bildern über ihre traumatischen Erfahrungen und innere Pein erzählen. Mit wenigen kargen, aber ungemein aussagekräftigen Strichen umreißt Anna Maria Leitgeb historische Hintergründe. Der Roman der in den USA lebenden Autorin ist eine schnörkellose Abrechnung
mit einem Stück unrühmlicher Vergangenheit und gerade deshalb ein wertvoller Beitrag zur Erinnerungskultur unseres Landes. ird
rekorde zu brechen: Die Veranstalter haben bereits die Vormerkungen von 2.000 Schülern, die das Festival an den Vormittagen besuchen wollen. Daher wurde das Festival noch weiter ausgedehnt. Es dauert fünf Tage und bietet in 63 Auftritten Kindern ab fünf Jahren, Erwachsenen, Familien und Singles, Jugendlichen und Senioren Erzählkunst vom
Feinsten – gestaltet von 27 Erzählenden und Musizierenden aus vier Ländern. Rechtzeitig zum Festival ist der Märchenkalender 2013 im Franz-KettVerlag erschienen. Er ist unter der Federführung von Leni Leitgeb entstanden, wurde von Isolde Moser und Barbara Natter illustriert und kann im Jukas erworben werden. db
der Kunstschaffenden entgegenkommt. Weißleim und Faden sind auch die Basis für ihre filigranen
Skulpturen zum Leitthema ihres künstlerischen Œvres „Mensch und Beziehungen“. ird
DIVERSES
Die Kunst des freien Erzählens z Erzählen ist eine uralte Kunstform, die in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt hat: Inzwischen ist es zwar modern geworden, von „Storytelling“ zu sprechen, aber welchen Begriff man auch verwendet, es geht immer um das freie mündliche Erzählen ohne Vorlage. Der Erzähler spielt nicht Szenen und lernt keinen Text auswendig, er formuliert seine Worte im Moment des Auftrittes und gestaltet daher seine Geschichte von Mal zu Mal ein wenig anders. Dabei gehören neben der Sprache auch weitere persönliche Ausdrucksmittel wie Gestik, Mimik und die Stimme zum
Handwerkszeug eines Erzählers. Die Kunst des Erzählens lässt sich vom 21. bis 25. November im Jugendhaus Kassianeum besonders gut erleben: Dann findet nämlich die vierte Ausgabe des internationalen Erzählkunstfestivals statt. Ins Leben gerufen wurde das Festival vor sechs Jahren; seitdem findet es alle zwei Jahre mit wachsendem Publikumsinteresse statt. Waren bei der ersten Ausgabe im Jahr 2006 rund 1.200 Märchenfreunde ins Haus geströmt, nahmen vor zwei Jahren bereits 2.600 Menschen an den verschiedenen Veranstaltungen teil. Heuer verspricht das Festival erneut, alle Zahlen-
AUSSTELLUNG
Foto: Irene Dejaco
Kunst & Kultur
Mater dolorosa
Fragiles Menschsein z Die Engelsburg in Neustift beherbergte im Oktober die erste Einzelausstellung der jungen Grödner Künstlerin Sara Stuflesser. Als wäre es seit jeher ihr angestammter Platz, gingen die Bilder mit den rostfarbenen Erdtönen eine perfekte Symbiose mit dem alten Gemäuer ein. Wie echte Kunst sein sollte, sind auch Stuflessers Werke untrennbar mit ihrer Persönlichkeit verbunden und Ausdruck ihrer 42
eigenen Befindlichkeit. Ephemere Gestalten evozieren eine nicht fassbare Welt hinter dem Sein; dann wiederum lassen eindeutige, Raum einnehmende Formen die starke Verankerung mit der Realität erkennen. Als Malgrund für ihre Mischtechnik verwendet Stuflesser Bühnenbildpapier, das mit Weißleim grundiert wird. Die farbabweisende Oberfläche ermöglicht vielfältige Varianten in Farbgebung und Komposition, was der Experimentierfreude
THEATER
Die Angst vor dem Fremden z Fremdenangst ist nicht zuletzt seit dem Brandanschlag auf das Flüchtlingswohnheim in Vintl auch in Südtirol ein Thema. Die Theaterwerkstatt Orange des Theaterpädagogischen Zentrums Brixen (TPZ) nahm den Vorfall zum Anlass, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und fand in der Geschichte von „Xenia und Phoebe“ eine Möglichkeit, das Thema Xenophobie szenisch umzusetzen. Das Jugendtheaterstück, geschrieben und inszeniert von Heidi Troi und mit Choreographien von Elfi Troi, erzählt die Geschichte vom Gutmenschen Phoebe, die sozial engagiert, weltoffen und ihrer Meinung nach ohne Vorurteile Fremden gegenübersteht. Bis sie auf Xenia trifft, die anders und damit fremd ist. Und plötzlich ist Phoebe mit etwas konfrontiert, das sie an sich noch nicht gekannt
hat: der Angst vor dem Unbekannten. Im TPZ Brixen wird der Austausch mit anderen Kulturen seit jeher großgeschrieben. Die verschiedenen Ensembles nehmen gern Einladungen zu Festivals im In- und Ausland an und laden umgekehrt Gruppen aus der ganzen Welt zu den Kinder- und Jugendtheaterfestivals „Hollawind“ und „Sapperlot“ nach Brixen ein.
Die Theaterwerkstatt Orange ist dabei das Ensemble des TPZ, das wohl am meisten von diesem Schwerpunkt profitiert hat: Zweimal schon nahm die Gruppe am „International Children’s Festival of Performing Arts“ in Delhi teil und knüpfte dort viele Freundschaften mit Menschen aus allen Teilen der Erde. Die Spieler lernten dort andere Tanz- und Theaterstile
kennen und versuchen nun, diese Erfahrungen in das Stück „Xenia und Phoebe“ einfließen zu lassen. Das Stück wird außer in Brixen auch in verschiedenen Jugendzentren und für Schulen aufgeführt. Zu diesem Zweck arbeitet das Theaterpädagogische Zentrum Brixen mit dem Religionsinspektorat für die deutsche Schule zusammen. db
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Foto: Reinhold Eheim
Freizeit & Sport
Neues Reglement: Nur mehr ein Ausländer darf mitspielen; Brixen setzt dabei auf den Slowenen Mirko Nikolic Kajic, der laut Experten zu einen der besten Ausländern in der höchsten italienischen Liga zählt
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SSV Brixen Handball startet in die neue Saison
Die HandballFamilie
Brixen und der Handballsport – eine Liebesgeschichte, die vor mehr als 40 Jahren begann und mittlerweile zu einer stabilen Beziehung herangewachsen ist. Ein traditionsreicher Sport, der in vielen Brixner Familien eine kleine oder große Rolle spielt – denn Handball ist nicht nur Sport, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis.
M
ehr als vierzig Jahre ist es her, dass der Handballsport in Brixen unter Ralf Dejaco seine Anfänge fand. Damals liebäugelte Brixen noch mit anderen Sportarten, aber schon bald konnte dieser Mannschaftssport das Herz vieler Brixner erobern. Immer mehr Jugendliche waren dem Sport verfallen und bauten die Handballtradition auf. Dabei ging es nicht nur um den Sport, sondern auch um das Gesellschaftliche Drumherum. Aus den Handballspielern und deren Familien, Fans, Freunden und Verwandten wuchs Stück für Stück eine Handballfamilie heran, die bis heute dieser Sport vereint und auch vereinnahmt.
etwas sanierungsbedürftig ist: Die Kombination aus Halle und Bar ist besonders zuschauerfreundlich und macht den Handball-Abend zu einem gesellschaftlichen Ereignis,
Handball ist Tradition. Reinhold
gibt es besonders in dieser neuen Saison doch einiges: Nicht nur der neue Trainer Riccardo Trillini, sondern auch das neue Reglement der Meisterschaft sorgen für Gesprächsstoff. Neu ist, dass die Serie A1 und die Eliteliga zu einer einzigen Liga verschmelzt wurden und pro Mannschaft nur mehr ein Ausländer spielen darf. Die Meisterschaft wurde zudem in die drei Kreise Nord, Mitte und Süd zu je zehn Mannschaften eingeteilt, um auf diese Weise die teuren Fahrten zu den Auswärtsspielen zu reduzieren. Ziel dieser Änderungen, die die italienische Handball-Föderation angeordnet hat, ist vor allem, die Kosten der Vereine zu senken. „Es gibt aber auch zwei wesentliche Nachteile dieser Sparmaßnahme“, sagt Reinhold Engl, „zum einen wird die Qualität des italienischen Handballs unter der Zusammenlegung von Eliteliga und Serie A1 leiden – immerhin spielen nun nicht mehr nur zwölf
Engl, Sektionsleiter der HandballHerren, gehört selbst schon seit Jahrzehnten zur Handball-Familie und ist besonders stolz darauf: „Brixen und Handball gehören irgendwie zusammen. Wir spielen seit den Anfängen in den 70er Jahren fast permanent in der ersten Liga, haben treue Fans und können auf viele Generationen zurückblicken – das ist sicher ein Grund für den Erfolg dieses Sports in Brixen.“ In den vergangenen Jahrzehnten sind entweder Vater oder Mutter, Sohn oder Tochter, Onkel oder Tante, Freunde und Nachbarn eines jeden Brixners mit dem Handballsport in Brixen in Kontakt gekommen, und deshalb ist diese gewisse Verbundenheit in vielen Brixner Familien vorhanden. Dazu beigetragen haben laut Engl natürlich die Menschen, aber auch die Handball-Halle, die er als eine der besten Italiens bezeichnet. Auch wenn der Raum mittlerweile
Mannschaften wie im Vorjahr um den Titel, sondern ganze dreißig. Es kann so auch vorkommen, dass ein Spiel mit mehr als zwanzig Toren Unterschied gewonnen wird.
hingegen mit unseren Spielern das Bestmögliche herausholen“, so Engl. Die Brixner Mannschaft ist überzeugt, dass sie auch ohne Hilfe von auswärtigen Spielern
„Ich würde die Halle gerne voll sehen – das spornt die Spieler noch mehr an und bringt sie zu Höchstleistungen“_ Riccardo Trillini, Trainer bei dem nach dem Spiel noch über Fouls, Tore und SchiedsrichterEntscheidungen diskutiert werden kann.
Neues Reglement. Zu diskutieren
Zum anderen hat der Norden die stärksten Mannschaften, und somit fallen bereits in der Vorrunde einige gute Mannschaften durchs Raster.“ Der SSV Brixen muss also kämpfen, denn nur acht Mannschaften werden es in die PlayOff schaffen – die zwei besten aus jedem Kreis und die zwei besten Drittplatzierten aus allen drei Kreisen. Brixen müsste somit bestenfalls den zweiten Rang im Kreis Nord ergattern; den ersten Platz hat die Mannschaft aus Bozen heuer schon fast sicher in der Tasche, wie man in Handballkreisen munkelt. „Die Bozner sind derzeit außer Konkurrenz und haben die besten Spieler Italiens“, ist Reinhold Engl überzeugt.
Jung und einheimisch. Wäh-
rend die Bozner Mannschaft den Großteil der Spieler aus ganz Italien „zugekauft“ hat, setzten die Brixner auf Spieler aus ihrer eigenen Jugend. „Wir pflegen mit Bozen gute Kontakte, aber sie haben mittlerweile eine ganz andere Strategie: Sie wollen auf Biegen und Brechen gewinnen und haben auch die finanziellen Mittel, die besten Spieler zu kaufen. Wir wollen
ganz vorne mitspielen kann. Zudem macht es laut Engl einen großen Unterschied, ob man mit auswärtigen Spielern oder mit seinen eigenen Leuten gewinnt: „Die Emotionen sind anders, und die Fans wollen unsere Leute sehen“.
info Die Mannschaft Rückraum: Manuel Dejakum, Filiberto Kukuca, Mirko Nikolic Kajic, Felix Sader, Andreas Salcher, Markus Wieland Rechter Flügel: Roland Giuliani, Martin Sonnerer Torwart: Benno Pfattner, Felix Grömminger, Michael Ploner Pivot: Andreas Kammerer, Benni Mairvongrasspeinten, Ivan Stuffer Linker Flügel: Holger Kovacs, Michael Ranalter Links Außen: Alex Penn Trainer: Riccardo Trillini Co-Trainer: Aaron Mussner Masseur: Matteo Bernardi Mannschaftsarzt: Walther Dietl 45
Freizeit & Sport
27. Oktober 2012 Forst Brixen – Estense (Ferrara) 10. November 2012 Bozen – Forst Brixen 17. November 2012 Forst Brixen – Rovereto 01. Dezember 2012 Mezzocorona – Forst Brixen 08. Dezember 2012 Forst Brixen – Meran
Spielplan Rückrunde
15. Dezember 2012 Forst Brixen – Ermeti Group 19. Januar 2013 Triest – Forst Brixen 26. Januar 2013 Cassano Magnago – Forst Brixen 09. Februar 2013 Forst Brixen – Pressano 23. Februar 2013 Estense (Ferrara) – Forst Brixen 02. März 2013 Forst Brixen – Bozen 09. März 2013 Rovereto – Forst Brixen 23. März 2013 Forst Brixen – Mezzocorona 30. März 2013 Meran – Forst Brixen
Die Sektion Handball setzt auf die eigene Jugend und fördert die jungen Spieler, um immer wieder junge Talente auch in die erste Mannschaft zu heben. Rund 170 Jugendliche spielen derzeit in zehn verschiedenen Alterskategorien beim Verein. Auf die eigene Jugend zu setzen, ist auch dem neuen Trainer Riccardo Trillini wichtig: „Die Spieler sind sozusagen zusammen aufgewachsen und sind auch außerhalb vom Spielfeld Freunde – das ist die Grundlage für einen guten Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft“.
Das Tor – ein sauberer Kasten. Als Co-Trainer wird Trillini der ehemalige Tormann Aaron Mussner zur Seite stehen. Er wird vor allem dem neuen Tormann Ben-
Foto: Reinhold Eheim
Spielplan Hinrunde
Spieler dafür noch einen langen Weg vor sich haben. Bereits die nächsten Spiele sind laut Trillini entscheidend: Darauf bereitet sich die Mannschaft nun mit sieben Trainingseinheiten pro Woche, jeweils mittags und abends, vor. Das Zeitmanagement ist dabei das Um und Auf, da der Großteil der Spieler auch einem Beruf nachgeht. Trillini möchte trotzdem auf die vielen Einheiten beharren, denn nur so schafft man es auch, sich zu verbessern und weiterzuentwickeln. „Im italienischen Handball ist es eigentlich unüblich, als Halb-Profis zu arbeiten. Natürlich ist das auch ein kleiner Nachteil, aber durch den unbändig starken Willen der Spieler werden wir das trotzdem schaffen“, ist Trillini überzeugt. Besonders stolz ist der Neue auf die Motivation, den Einsatz und die Begeisterung der Brixner Spieler, die sich bei jedem Training und Spiel aufs Neue bestätigt. „Handball-krank“ nennt er seine Schützlinge liebevoll, die einen äußerst starken SiegesWillen haben, der besonders vor heimischem Publikum ins Unermessliche steigt. Etwas mehr Zuschauer würde sich Trillini in der Brixner Handball-Halle noch wünschen: „Ich würde die Halle gerne voll sehen – das spornt die Spieler noch mehr an und bringt sie zu Höchstleistungen“. Wer es doch nicht schafft, die Spiele live mitzuerleben, kann sich am Liveticker auf www.lipam.it orientieren und den Spielstand dort immer aktuell abrufen.
Trainer Riccardo Trillini und Sektionsleiter Reinhold Engl: „Brixen und Handball gehören zusammen“
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no Pfattner den Rücken stärken. Pfattner spielte bisher bei Meran und folgt auf Armin Michaeler, der seine Handball-Schuhe vorerst an den Nagel gehängt hat. „Benno hat es derzeit nicht leicht“, sagt Sektionsleiter Engl, „er wird immer wieder mit Michaeler verglichen und trägt somit einen enormen Druck auf seinen Schultern“. Der junge Brixner schafft es dennoch gut, sich weiterzuentwickeln, und trainiert hart, um den Erwartungen gerecht zu werden. „Auch eine Rückkehr von Michaeler ist nicht ganz ausgeschlossen“, erklärt Engl, „wir hoffen, dass er noch einige Zeit an seine aktive Karriere anhängen wird, um somit auch Pfattner die Möglichkeit zu geben, sich ohne großen Druck zu perfektionieren“. Die Brixner können auf viele gute Spieler zurückgreifen; somit wäre auch in eventuellen verletzungsbedingten Engpässen eine vollständige Mannschaft garantiert.
Unterstützung zu 100 Prozent. Damit die Brixner Handball-Familie ihren Schützlingen noch besser den Rücken stärken kann, wur-
Der Neue. Riccardo Trillini, der
aus der Gegend von Ancona stammt, ist erst seit zwei Monaten in Brixen und hat sich bereits sehr gut eingelebt. „Die Spieler sind toll, und wir respektieren uns gegenseitig. Die Strategie, auf einheimische Spieler zu setzen, hat es mir angetan“, sagt der ehemalige Trainer von Conversano. Bereits seit 27 Jahren übt der erfahrene Coach diesen Beruf aus. Nach verschiedenen Stationen in ganz Italien ist er nun in Brixen gelandet – und hat viel Arbeit vor sich. Das Ziel der heurigen Saison ist es natürlich, in die Play-Offs zu kommen, auch wenn Trainer und 46
de kürzlich der Fanclub des SSV Brixen gegründet. Nicht nur auf der Homepage www.brixenhandball.com, sondern auch auf der eigenen Facebook-Seite werden die Grün-Weißen unterstützt. Neuigkeiten und Informationen über die Brixner Handballer sind dort zu finden. Besonders freut sich der Fanclub über Teilnehmer an den Auswärtsfahrten. Hierfür wird eigens ein Bus zu den Spielen organisiert, um die Spieler auch dort zu hundertprozentiger Leistung anzuspornen. Selbst Fanclub-TShirts, Handball-Stammtische und Fan-Treffen werden vom rührigen Fanclub geboten. Kein Wunder also, dass die Handball-Familie weiterhin stetig wächst, wenn man sich so liebevoll darum kümmert. Nun bleibt zu hoffen, dass auch die Spieler und der neue Trainer ihr Können unter Beweis stellen und ihr Ziel, in die Play-Offs zu kommen, auch erreichen.
evi.hilpold@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Foto: Ingo Dejaco
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Brixen verfügt über einen gut aufgestellten Mannschaftskader
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MOUNTAINBIKE
„Jå, mir sein mitn Radl do...“ Schönes Wetter, tolle Landschaft, Berg und Tal – das sind optimale Rahmenbedingungen für Mountainbiker. Das „Mountainbike Testival“ und das Downhill-Rennen „CaiDom“ locken immer mehr Bike-Freunde aus ganz Südtirol, Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Brixen.
N
ach Brixen wird gepilgert – allerdings nicht im religiösen Sinn, sondern im sportlichen: Anfang Oktober besuchten rund 400 Mountainbiker die Bischofsstadt, genauer gesagt die Sportzone Süd, und radelten in der Stadt und auf die Plose rauf, runter und rundherum. Brixen galt in dieser Woche als Mekka des Radsports.
Alles fürs Bikerherz. Grund
für das Pilgerverhalten war das „Mountainbike Testival“, eine Radmesse, bei der die Teilnehmer das Material der nächsten Saison testen, ansehen und ausleihen können. Organisiert wurde die Veranstaltung von „MoutainBike“, einer der größten MountainbikeZeitschriften Deutschlands, gemeinsam mit dem Tourismusverein Brixen und der Gemeinde. Anwesend waren bei der Messe die renommiertesten RadsportFirmen: Rund 40 Aussteller zeigten der Mountainbike-Szene, was sie so zu bieten haben – und das sind neben Radzubehör auch Fahrräder, deren Wert sich im hohen vierstelligen Bereich befindet. Für die Aussteller ist das Dabeisein beim „Testival“ ein absolutes Muss: „Brixen mausert sich zur Bike-Region und bietet alles, was das Bikerherz begehrt“, sagt Jens Vögele, Chefredakteur von „MountainBike“. Bereits zum zweiten Mal wurde das Testival in Brixen organisiert, die Jahre zuvor hatten die Firmen ihre Zelte in Latsch im Vinschgau aufgebaut. Aus Platzgründen haben sie sich nun ins Zentrum des Eisacktals verlagert und mit Brixen und der Plose den perfekten Standort für ihr Vorhaben gefunden. „Die Gäste verbinden ihren Urlaub mit dem Testival und müssten theoretisch gar nicht ihr eigenes Fahrrad mitbringen, sondern können sich von A bis Z alles bei den Ausstellern für einen kleinen
Kostenbeitrag ausleihen“, freut sich die Chefin des „Testival“Organisationskomitees, Sabrina Weiss. Fast eine Woche lang machten die Aussteller in Brixen Halt und boten Gästen und Einheimischen neben verschiedenen Tests und zahlreiche Workshops auch ein prallgefülltes Rahmenprogramm: geführte HalbtagesTouren mit Promis aus der Mountainbike-Szene, Promi-Talks, Freeride- oder Lady-Touren, Biker-Treffs, Törggelen oder Fahrtechniktraining – den Eindruck einer langweiligen Stadt werden die Gäste von Brixen sicher nicht mit nach Hause nehmen.
Aus zwei mach eins. Und was
könnte man sich als krönenden Abschluss einer Fahrradmesse Besseres vorstellen, als eines der härtesten Mountainbike-Rennen? Bereits zum achten Mal fand das CaiDom-Rennen statt; erstmals jedoch in Zusammenarbeit mit dem „Testival“. 300 „Verrückte“ rasten von der CAI-Hütte auf der Plose in die Stadt. Ziel des spektakulären Rennens war dieses Jahr erstmals die Sportzone Süd – und nicht wie bisher der Domplatz. Am Tag zuvor wurde die Plose auf umgekehrtem Weg bezwungen: 90 Teilnehmer nahmen am „DomCai“ teil, wobei von der Sportzone Süd auf die Plosehütte getreten wurde. Die Hochzeit der beiden Veranstaltungen CaiDom und Testival hat sich bereits nach dem ersten Mal bewährt. „Die Teilnehmer sind zufrieden, Brixen ist zufrieden – und wir Organisatoren sind auch zufrieden“, sagt Stefano Rossi, Vorstandsmitglied des neu gegründeten Vereins ASV CaiDom, „einzig das Wetter hätte noch ein bisschen besser sein können, aber ansonsten war auch diese achte Ausgabe ein voller Erfolg.“ Er freut sich zudem über die vorher anvisierte Teilnehmerzahl von 300, die heuer erstmals geknackt
Das CaiDom-Rennen war idealer Abschluss der Fahrradmesse „Mountainbike Testival“
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wurde: „Mehr als 300 Biker wären ein organisatorisches Problem, deswegen haben wir unser Limit erreicht und freuen uns, dass das Rennen, das als Lausbuben-Experiment begann, einen so großen Anklang findet“. Der neu gegründete Verein organisiert nicht nur dieses Mountainbike-Rennen, sondern setzt sich generell für den Freeride-Sport ein – „unter einer Bedingung“, sagt Rossi, „dass die Natur dabei respektiert wird“. Interessierte, die bei Touren und Ausflügen dabei sein möchten, können sich auf der Homepage www.caidom.it informieren.
King und Queen of Plose. Auf
die Plose hinauf und am nächsten Tag wieder herunter: Sowohl CaiDom als auch DomCai zu bestreiten ist nur was für richtig harte Burschen oder Mädchen. In einer sensationellen Zeit von 1:45 Stunden schaffte es die Nordtiroler Weltcupfahrerin Elisabeth Osl auf die Plose hinauf – und war dabei schneller als alle Männer. Auf den dritten Platz schaffte es
bei dieser Wertung die Brixner Lokalmatadorin Sabine Gandini. Schnellster Mann in der Kombination aus beiden Rennen war Gustav Wildhaber aus der Schweiz, während die beste Frau Katrin Leumann heißt und ebenfalls aus der Schweiz stammt. Sie können sich stolz als „King“ und „Queen of Plose 2012“ bezeichnen und besteigen somit den Thron der Plose-Eroberer. Das DownhillRennen gewann der Franzose Nicolas Lau, der die 13 Kilometer und 2.000 Höhenmeter in knapp 25 Minuten zurücklegte. Auf eine erfolgreiche Radl-Woche kann Brixen also zurückblicken und hoffen, dass auch im nächsten Jahr wieder so reges Interesse besteht. Die etwa 2.500 Nächtigungen sprechen für sich und lassen auch Bürgermeister und Tourismusverein aufhorchen: Brixen mausert sich immer mehr zur Biker-Region – die Worte von Chefredakteur der „MountainBike“, Jens Vögele, scheinen der Wahrheit zu entsprechen. evi.hilpold@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 47
Freizeit & Sport
DIVERSES
Brixen bewegt sich z Sporteln, Spaß haben und dabei die Geschichte der Stadt erkunden – dies zu vereinen schaffte der Orientierungslauf durch Brixen, den die Gemeinde Brixen, der Tourismusverein, der VKE-Spielbus und der Bozner Verein „Orienteering“ gemeinsam organisierte. 580 Brixner beteiligten sich am Sportfest unter dem Motto „Brixen bewegt sich“. Die rund 500 Grundschüler und 80 Erwachsenen spürten 20 Stationen zwischen der Zone Priel und der
Mozartallee auf und holten sich je Station einen Stempel. Der gesamte Parcours war so aufgebaut, dass es bei jeder Station etwas über die Geschichte und besonderen Plätze der Stadt zu erfahren gab. Besonders Familien- und Sport-Stadträtin Paula Bacher ist stolz auf die sportliche Veranstaltung, bei der nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Freude an der Bewegung, das Allgemeinwissen und der Bürgersinn im Vordergrund standen.
Verköstigt wurden Teilnehmer und Zuschauer vom Freizeitverein Don Bosco, dem Eltern-KindZentrum und dem Katholischen Familienverband. eh
F&S Freizeit & Sport
HANDBALL
Brixnerin gewinnt australische Meisterschaft z Es kommt meist ganz anders als man denkt: Eigentlich zog die Brixnerin Kerstin Kovacs nach Australien, um dort als Au-PairMädchen zu arbeiten. Zurück kehrt die Tochter der ehemaligen Handballerin Dagmar Gitzl und der verstorbenen Trainerlegende Miki Kovacs nun als Gewinnerin der australischen Handball-Meisterschaft. Um ihrer Liebe zum Handballsport auch in Australien
kurz
notiert
48
nachzukommen, spielte die 21-Jährige in ihrer Freizeit nämlich beim Handballclub Victoria. Ihr Können blieb dabei nicht unerkannt und Kerstin Kovacs wurde kurzerhand ins Aufgebot für die Finalspiele um die australische Meisterschat einberufen. Nach den Siegen gegen Mannschaften wie New South Wales, South Australia und Western Australia bestritt die Handballmannschaft
das Finale gegen Queensland, das sie knapp mit nur drei Toren gewann. Für Kerstin, die sich mit einigen Toren am Sieg beteiligte, ging damit ein Traum in Erfüllung. Im November reist die frischgebackene Meisterin wieder in Richtung Heimat; vorher legt sie jedoch noch einen Zwischenstopp in Indonesien ein. eh
Der Verein „Bressanone Basket Brixen“ hat über die StreetballChallenge, die im Sommer am Domplatz stattfand, einen Kurzfilm zusammengestellt. Zu sehen ist das Video auf www.youtube.com unter „BX Streetball Challenge 2012“ – und im BrixnerPlus!
Die Brixnerin Andrea Ebner nahm an der Jugendweltmeisterschaft im Sportklettern in Singapur teil. Dabei erreichte sie den ausgezeichneten fünften Rang in der Disziplin Vorstiegsklettern.
Der SSV Brixen Fußball Herren hat mit Unterstützung der Südtiroler Sporthilfe und der Stiftung Südtiroler Sparkasse einen neuen Vereinsbus angekauft. Der Neunsitzer wird vor allem für den Transport der Jugendspieler genutzt werden.
NACHGEFRAGT
„Alle ziehen an einem Strang“ MATTHIAS REGELE, Spielertrainer des ASC Plose, über den Saisonstart in der Oberliga, die Ziele und die Stimmung in seiner Fußballmannschaft. Herr Regele, der ASC Plose hat einen tollen Saisonauftakt hingelegt und hält derzeit mit den besten Mannschaften der Oberliga mit. Was ist in dieser Saison anders? Im Großen und Ganzen hat sich nicht viel geändert: Wir blicken bereits auf ein Jahr Oberliga zurück und haben schon einige Erfahrungen gesammelt. Die Spieler versuchen, alles aus sich herauszuholen, um sich dem Niveau anzupassen. Ihre Mannschaft wurde als Abstiegskandidat gehandelt: Wollen Sie den Kritikern das Gegenteil beweisen?
Es ist kein Geheimnis, dass wir mit einigen anderen Mannschaften zum engeren Kreis der Abstiegskandidaten zählen. Wir sind ein kleiner Dorfverein mit Spielern aus der Umgebung und haben im letzten Jahr bewiesen, dass wir in der Lage sind, uns in der höchsten regionalen Spielklasse zu halten. Genau das wollen wir heuer wieder schaffen, auch wenn es noch ein langer Weg ist. Was ist das Ziel der heurigen Saison? Wir haben derzeit 13 Punkte nach sieben Spielen. Damit sind wir natürlich zufrieden, wissen aber auch, dass heuer fünf Mannschaf-
ten absteigen könnten. Jeder Punkt bringt uns unserem Ziel, die Liga zu halten, ein kleines Stückchen näher. In der Mannschaft steckt Potential – vor allem, weil sie aus Charakterköpfen besteht, die nicht sofort den Kopf hängen lassen, wenn es mal nicht läuft. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut, und das ist mit ein Grund, warum wir in den letzten Jahren viel erreicht haben. Fußball ist ein Mannschaftssport, der nur funktioniert, wenn alle an einem Strang ziehen. Jeder ist auf seine Art wichtig und mitverantwortlich, was diese erreicht – im Positiven wie auch im Negativen. evi.hilpold@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Freizeit & Sport
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Sportliche Prüfung bestanden z Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Abzeichen für bestimmte sportliche Leistungen, das vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verliehen wird. Die für den Erwerb zu bringenden sportlichen Leistungen sind dabei nach Altersstufen gestaffelt. Kürzlich haben sich in Brixen 25 norditalienische „militari” dieser Prüfung unterzogen, wobei 20 von ihnen die Urkunde vom Deutschen Olympischen Sportbund überreicht wurde. Sie stellten in den fünf Disziplinen Schwimmen, Sprung, Kurzstrecken-Lauf, Kugelstoßen und MittelstreckenLauf ihr Können unter Beweis. Die sportlichen Wettkämpfe fanden in der Sportzone Süd und in der Acquarena statt. Seit 2003 wird das Abzeichen mit
italienischen Streitkräften durchgeführt. Organisiert wurde die Abnahme in Brixen vom DOSBPrüfer Lorenzo Sutti und dem Beauftragten für das Deutsche Sportabzeichen in Italien, Frank
Schnappenberger, sowie von Stephan Waldner, Verantwortlicher für das Deutsche Sportabzeichen in Südtirol. Das Deutsche Sportabzeichen kann von jedem bei der Abnahmestelle in Brixen ein-
mal im Kalenderjahr erworben werden, und das Jahr für Jahr bis ins hohe Alter. Interessierte können sich bei Erich Barth unter der Telefonnummer 0472 830071 melden. eh
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DIVERSES
Platz! Sitz! Hier! Fuß! z Bereits vor 20 Jahren trafen sich Hundefreunde auf einem Grundstück in Vahrn, um Erfahrungen auszutauschen und mit ihren Tieren zu trainieren. Im Februar 1997 entstand daraus der Hundesportverein Vahrner See S.V. Ihm gehören derzeit zwei Dutzend aktive Hundesportler an. Hinzu kommen viele Freunde, die in Kursen den richtigen Umgang mit ihren Welpen und Haushunden lernen. Nach zweimaligem Umzug pachtete der Verein einen Platz in der Nähe des Vahrner Sees, schloss ihn an das Trinkwassernetz an, richtete fixe Toiletten ein und bepflanzte ihn mit einem Schutzzaun aus Zypressenbäumchen. Ein Container dient als Vereinssitz und Treffpunkt für geselliges Beisammensein. Zum zwölften Mal organisierte
der siebenköpfige Vorstand am letzten Septemberwochenende das Turnier um die „Vahrner See Wandertrophäe“, das wegen der guten Organisation und des Einsatzes renommierter Fährtenleger, Schutzdiensthelfer und Leistungsrichter einen guten Ruf erlangt hat – nicht zuletzt wegen des Rahmenprogramms und der Köstlichkeiten im aufgebauten Zelt. 31 Hundeführer, darunter neun Hundeführerinnen, aus Südtirol, dem restlichen Italien und Österreich schickten ihre deutschen und belgischen Schäferhunde zu den „Rennen“: Schutz- und Unterordnungsprüfungen mit und ohne Leine, Fährtenarbeit, Springund Bringaufgaben. Stolze Gewinner der Wandertrophäe 2012 sind Manni Passler, Judith Seeber und Elmar Oberjakober vom veranstaltenden Verein. Rundum
DIVERSES
Bewegungsschule mit Spaßfaktor B
LE ME IE MUOVIAMOCI INS
EWEG U BEWEGUNGSCHULE UNGSCH
z Eine lobenswerte Initiative startete Anfang Oktober der ASV Milland. Mit dem neuen Projekt „Bewegungsschule“ bietet er Kindern und Jugendlichen von sechs bis 14 Jahren die Möglichkeit, sich zwischen Oktober und Mai nächsten Jahres sportlich zu betätigen. Dabei soll neben gezieltem Training wie beispielsweise Klettern, Slackline, Skifahren oder Eislaufen auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen. Wie Experten beobachten, weisen Jugendliche heute oft körperliche Defizite auf, die durch falsche Ernährung und mangelnde Bewegung verursacht werden. Dieser vor allem in den letzten Jahren aufgetretenen physischen Veränderung will man entgegentreten und
den Kindern die elementaren Bewegungsabläufe mit neuen Ansätzen näherbringen. Das Training wird dabei von den diplomierten Sportlehrern Much Weissteiner, Walter Zingerle, Fabian Kinigadner und Christian Meraner geleitet. Die Bewegungsschule findet in vier Trainingsblöcken zu jeweils zwei Monaten statt, wobei die einzelnen Einheiten immer Mittwochnachmittag und Samstagvormittag abgehalten werden. Für bereits eingeschriebene Aktive des ASV Milland/Fußball ist das Angebot am Mittwoch verpflichtend. Der Samstag ist fakultativ. Alle anderen Interessierten können sich für alle vier Blöcke oder auch nur für einzelne Blöcke einschreiben. Der erste Block hat bereits begonnen und beinhaltet spielerisches Springen, Rollen, Drehen und Klettern. Weitere Informationen sind unter Telefon 328 5358183 oder auf der Homepage www.asvmilland.it erhältlich. to
zufrieden äußert sich Vereinspräsident Markus Prader: „Die große Anzahl der Teilnehmer hat uns fast überrumpelt, und wir mussten kurzfristig einen zusätzlichen Richter aus Mailand anfordern. Trotz des zeitweiligen Regens waren auch die Zuschauer
zahlreich. Klar, dass der Pokal einen Ehrenplatz bekommt!“ Nähere Infos unter www.hundesportverein-vahrn.com oder der Rufnummer 339 5633876. Im Bild die Sieger des Turniers: Manni Passler, Judith Seeber, Elmar Oberjakober. hb
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Wirtschaft & Umwelt
ZU BESUCH BEIM APFELBAUER DELAZER IN RAAS
Mehr als ein Apfelbauer Familie Delazer vom Häuslerhof in Raas ist eine Obstbauernfamilie, wie es sie in Südtirol zu hunderten gibt – und doch ist sie etwas anders. Der „Brixner“ hat sie besucht und einen Blick in das Leben und Arbeiten der Familie geworfen.
E
s ist ein verregneter Oktobernachmittag. Die Nebel hängen tief über dem Natzner Hochplateau. Waren die Straßen noch wenige Wochen zuvor geprägt vom geschäftigen Treiben der mit Apfelkisten beladenen Traktoren, so findet man sie jetzt nur noch vereinzelt. „In der vergangenen Woche haben wir die letzten Früchte gepflückt“, erzählt Konrad Delazer und kippt eine Kiste mit Äpfeln in ein Wasserbad, „jetzt sind wir mitten in der Verarbeitung der Äpfel dritter Klasse.“ Die schönsten Äpfel hatte Delazer bereits an die Obstgenossenschaft geliefert; jene, die den Anforderungen nicht entsprechen, verarbeitet er selbst.
Zusatzverdienste notwendig. Konrad Delazer hat im Alter von 21 Jahren die Bewirtschaftung des Häuslerhofes übernommen und
führt diesen seit einem Vierteljahrhundert gemeinsam mit seiner Frau Karin. Neben den zweieinhalb Hektar Apfelwiesen umfasst der Hof auch einige Obstbäume und 0,3 Hektar Weinreben. „Mit zweieinhalb Hektar Apfelwiesen allein sind die Einkünfte für eine vierköpfige Familie bescheiden“, erklärt der Bauer, „weshalb wir seit zehn Jahren Urlaub auf dem Bauernhof anbieten und seit 2005 einen eigenen kleinen Hofladen führen.“ Die drei Ferienwohnungen liegen so wie der Hofladen im Aufgabenbereich seiner Frau. In dem kleinen Raum im Erdgeschoss des Hofes haben sie einen Laden eingerichtet. Auf den gezimmerten Holzregalen stehen Gläser mit selbst eingemachten Fruchtaufstrichen von Zwetschgen, Äpfeln, Johannesbeeren, Marillen und Mirabellen
bis hin zu Himbeeren. „Früher kochten wir das Obst in der eigenen Küche ein; mittlerweile haben wir einen eigenen Verarbeitungsraum“, erzählt sie. Auch die zwei Kinder helfen bei der Verarbeitung mit, wenn sie auch mit der Entkernung der Zwetschgen mitunter keine große Freude haben. Am Boden stehen Kisten mit verschiedenen Apfelsorten, auf einem Regal darüber Flaschen mit hauseigenem Weiß- und Rotwein. Am Regal gegenüber reihen sich Flaschen mit Sirup aneinander, die von Johannes- und Holundersirup bis hin zu Apfel-JohannisbeerSirup reichen. „Das am besten verkaufte Produkt aber ist der Apfelsaft“, sagt die junge Bäuerin und deutet auf die Einliterflaschen sowie die Kartone mit fünf und zehn Litern des frisch gepressten Saftes.
Eigene Verarbeitung. Zu klei-
Im so genannten Betriebsheft muss Bauer Delazer Buch über die ausgebrachten Dünge- und Spritzmittel führen 52
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ne, krumme, druckstellenaufweisende oder durch Hagelschlag beschädigte Äpfel werden erst gewaschen und dann in einem eigenen Häcksler zerkleinert. Die so gewonnene Maische kommt anschließend in eine Presse, wo der naturtrübe Apfelsaft gewonnen wird. Damit sich die Trübstoffe absetzen, wird der Saft einen Tag lang in Edelstahlfässern gelagert und dann für wenige Sekunden auf 80 Grad Celsius erhitzt. Anschließend wird der Direktsaft abgefüllt und gekühlt. „Wir benötigen rund drei Wochen, bis wir die rund 25 Tonnen Äpfel zu 15.000 Liter Saft verarbeitet haben“, erklärt Delazer, während er die Maische mit einer Schaufel in die Saftpresse füllt.
Vom Ast in die Flasche. Bis die
Apfelstücke in dieser Presse landen, haben sie einen langen Weg und ein Ausleseverfahren hinter sich. Im Dezember beginnen die Bauern, die Obstbäume in ihren Anlagen zu schneiden und sorgen somit für mehr Licht und Sonne. Kleinere Ausbesserungen bis hin zu Neubepflanzungen werden in den Monaten bis März vorgenommen. „Die abgeschnittenen Äste werden gemulcht und bleiben zerkleinert in der Anlage“, erklärt Delazer. „So bilden die Obst- und Weinanlagen ein geschlossenes Ökosystem. Das einzige, das entnommen wird, sind die Früchte,
HAUSGEMACHT: Im kleinen Bauernladen verkauft Familie Delazer Produkte aus Eigenherstellung ab Hof
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weshalb Mineraldünger ausgebracht wird.“ Das Düngen und Spritzen ist dabei eine eigene Philosophie. Eine wichtige Hilfestellung bietet der Beratungsring Brixen. Er gibt aufgrund von Messungen vor, wann welche Mittel in den Anlagen ausgebracht werden dürfen. Die einzelnen Ausbringungsmengen und -tage müssen die Landwirte in einem gesonderten Buch, dem so genannten Betriebsheft, vermerken. „Die Buchführung wird streng kontrolliert; ebenso können Stichproben von Boden und Laub genommen werden“, erzählt Delazer und blättert etwas
gedankenversunken im vollen Ringordner vor ihm auf dem Tisch. Mit der weißen Schürze, den Bergschuhen und der Schildmütze erweckt er nicht Anschein eines Buchführers. „Diese Schreibarbeit
Südtirol glänzt golden. Denn die Südtiroler Äpfel sind europaweit für ihre Qualität bekannt. Delazers 7.000 Apfelbäume tragen bis auf einige wenige die Sorte „Golden Delicious“. Der „Golden“ ist vor allem im Vinschgau und im
ein Drittel der Anbaufläche und gut 40 Prozent der Apfelernte. Sie ist damit marktbestimmend und trägt wesentlich dazu bei, dass jeder zehnte Apfel auf dem europäischen Markt aus Südtirol stammt.
„Wir haben ein Gefühl der Unabhängigkeit – und das entschädigt für vieles“_ Konrad und Karin Delazer beansprucht viel Zeit, doch ist sie im Interesse des Verbrauchers und bürgt für die Qualität unseres Anbaus.“
Brixner Raum mit über 60 Prozent Anteil am Gesamtsortiment die beliebteste Anbausorte. Südtirolweit stellt sie mit knapp 7.000 Hektar
„Auf die Qualität der Äpfel ist bereits in der Blütezeit zu achten“, präzisiert der Obstbauer und zieht seine Schildmütze zurecht. Die 53
Wirtschaft & Umwelt
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Blüten müssten ausgedünnt werden, ebenso die kleineren Äpfel. „Pro Ast sollten nicht mehr als drei bis vier Früchte hängen, damit diese die gesamten Nähr- und Vitalstoffe des Baumes erhalten und so zu schönen und großen Früchten reifen.“ Diese Arbeit erfordert ebenso wie die Ernte viel Zeit und Aufwand, weshalb die Familie regelmäßig Erntehelfer einstellt. Die Ernte selbst müsse dann in dem von der Obstgenossenschaft Melix vorgegebenen Zeitfenster erfolgen, „da sonst Abzüge drohen oder bei Überschreitung der Toleranzgrenze die Äpfel nur mehr als Industrieware bezahlt werden“, so der Bauer. Sieht man sich die Anlieferungsmengen der Obstgenossenschaft an, so wird das Zeitmanagement verständlich. Im Jahr 2011 wurden insgesamt 32 Millionen Kilogramm Äpfel angeliefert, wobei der Golden Delicious mit rund 22,5 Millionen Kilogramm knapp 70 Prozent der angelieferten Ware stellte. „Wir liefern nur die schönsten und den Maßen entsprechenden Äpfel“, sagt Delazer und formt mit den zwei Daumen und Zeigefingern einen Kreis. „Die Früchte müssen einen Durchmesser von 65 Millimeter haben.“ Die anderen, in der Qualität aber nicht minderen Früchte, werden in einem zweiten Moment eingesammelt. Sie sind es, die in den Flaschen landen.
Arbeit, das ganze Jahr. In der
Landwirtschaft zu arbeiten bedeutet nicht nur eine gewisse Abhängigkeit vom Wetter, sondern auch, über das ganze Jahr am Hof und in den Gütern und Feldern beschäftigt zu sein. Dies bestätigt die Bäuerin: „Die Landwirtschaft, verbunden mit dem Urlaub auf dem Bauernhof und dem hofeigenen Bauernladen, bindet die gesamte Familie über das ganze Jahr ein. Doch gibt es uns auch eine gewisse Freiheit.“ Neben den Äpfeln wimmt der Bauer Reben der Sorten Müller Thurgau und Portugieser. Diese keltert er selbst ein und verkauft den Weiß- und Rotwein. Ebenso ist die Familie mit dem Pflücken und Einmachen von Beeren und Obst der Reife entsprechend eingebunden. Und doch sieht Karin Delazer auch die Vorteile eines Bauernlebens. Sie sei nicht an fixe Arbeitszeiten gebunden, könne sich die Arbeit selbst einteilen und sei ihr eigener Chef. „Wir haben ein Gefühl der Unabhängigkeit – und das entschädigt für vieles.“
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Matthias Karl, Alexander Tauber und Silvan Bernardi eröffnen ihre neuen Büroräumlichkeiten feierlich
EVENT
Neues Heim für „Tauber & Partner“ Die Kanzlei „Tauber & Partner“ hat ihre neuen Büroräumlichkeiten in der Elvaser Straße in Brixen feierlich eingeweiht. z Die Sozietät „Tauber & Partner“ wurde im Jahr 2009 von den Steuerberatern Alexander Tauber, Silvan Bernardi und Matthias Karl gegründet und ist bereits seit mehreren Jahren erfolgreich im Bereich Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung tätig. Gemeinsam bilden die drei Wirtschaftsprüfer und Steuerberater den Kern eines jungen, engagierten und mittlerweile zehnköpfigen Teams.
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Matthias Karl, Michaela Ladstätter, Rüdiger Weinstrauch
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Die neuen Büroräumlichkeiten in der Wohnanlage „Stufels“ präsentieren sich modern, elegant und hell. Davon konnten sich Kunden und Freunde im Rahmen einer Eröffnungsfeier selbst überzeugen. Ganz individuell, vertraut und überschaubar wurden diese eingerichtet – ganz im Sinne des Kanzleikonzeptes, das nicht nur Kompetenz und Qualität, sondern auch die persönliche Beziehung zu den Mandanten beinhaltet. Die
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Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Der Staat kassiert Erstaunlich einig waren sich kürzlich Opposition und Regierungskoalition im Brixner Gemeinderat in Sachen IMU: Die neuen Steuersätze und Freibeträge auf Gebäude- und Baugrundeigentum wurden einstimmig genehmigt. Die zweite Rate ist am 17. Dezember fällig.
M
inisterpräsident Mario Monti versucht mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, den maroden Staatshaushalt zu sanieren. Kritiker behaupten, bisher sei dies allein durch dramatische Anhebung der Steuern und Gebühren geschehen, was zwar kurzfristig Geld in die Staatskassen spült, gleichzeitig aber den Konsum drosselt, was wiederum die Wirtschaft gewaltig einbremst. Dies bedeutet steigende Arbeitslosenzahlen und durch die Reduktion des Konsums weniger Rentabilität bei den Unternehmen und damit wiederum weniger Steuereinnahmen – ein Teufelskreis. Wie dem auch sei – „griechische Verhältnisse“ seien auf jeden Fall zu vermeiden, sagt
Stadtrat Claudio Del Piero, Bürgermeister Albert Pürgstaller und Steueramtsleiter Siro Dalla Ricca: „Um in den Genuss von Vergünstigungen zu kommen, müssen die Bürger unbedingt die entsprechenden Dokumente einreichen“
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Monti, und versucht damit zu argumentieren, warum er dem
Bürger in erheblichem Ausmaß in seine Geldbörse steigt. Dies geschieht durch Anhebung der Mehrwertsteuer, durch Einführung einer Luxussteuer auf teure Autos und Boote sowie durch die Wiedereinführung der Immobiliensteuer ICI auf das erste Eigenheim, die erst 2008 von Berlusconi gestrichen worden war. Die Steuer bekam einen neuen Namen: IMU (Imposta Municipale Propria).
IMU ersetzt ICI. Dabei war die
IMU genau genommen eigentlich bereits von Silvio Berlusconi eingeführt worden: Seine Regierung hatte am 14. März 2011 ein entsprechendes Dekret verabschiedet, das sich allerdings auf Immobilien beschränken sollte, die unvermietet leer stehen. Zudem hätte die IMU eigentlich erst 2014 zum ersten Mal bezahlt werden müssen. Mario Monti weitete die Bestimmungen auf alle Immobilien aus und ersetzte de facto damit die bisherige ICI. Die IMU wurde „versuchsweise“ eingeführt, wie er es im Dekret „Salva Italia“ vom 6. Dezember 2011 beschreibt, wobei wohl nicht davon ausgegangen werden kann, dass der Staat in Hinkunft darauf verzichten wird können. Besonders deprimierend ist ein Blick auf die konkreten Zahlen: Insgesamt werden durch die IMU italienweit etwa 21,8 Milliarden 56
Euro erlöst, wovon etwa 9 Milliarden an den Staat gehen. Allein für die Zinsen für seine Schulden bezahlt der Staat derzeit etwa 86 Milliarden – mit den Mehrerlösen der IMU kann der Staat also lediglich einen kleinen Teil der jährlichen Zinsbelastung abdecken, von einer Kapitalrückzahlung ganz zu schweigen.
An die Gemeinden delegiert. Das Eintreiben der IMU hat Monti elegant an die Gemeinden delegiert, wobei er den jeweiligen Stadtregierungen freie Hand lässt, ob und welche Begünstigungen sie den Bürgern gewähren wollen – Hauptsache, der Staat bekommt seinen Obulus, der von Rom genau definiert wurde. Die konkreten Zahlen im Beispiel von Brixen zeigen die dramatischen Ausmaße der Steuer: Betrug die ICI auf Gemeindegebiet bisher insgesamt etwa 3,8 Millionen Euro, ist die Gemeinde für 2012 gezwungen, insgesamt 8,5 Millionen Euro einzunehmen – also um 4,7 Millionen Euro mehr als bisher. Diese zusätzlichen 4,7 Millionen gehen direkt nach Rom; der Gemeinde bleiben die bereits vorgesehenen 3,8 Millionen. Im Durchschnitt bezahlt jeder der 20.000 Einwohner in Brixen – Babys und Senioren mitgezählt – damit etwa 425 Euro. Da nur ein Teil der Bürger Immobilieneigentümer ist, darf man die durch
die IMU entstehende Steuerbelastung zu Recht als erheblich bezeichnen. Betroffen sind alle privaten Hauseigentümer, die bisher von der ICI befreit waren, aber vor allem auch Unternehmen, die durch die IMU eine erhebliche Mehrbelastung auf sich nehmen müssen. Ohne pauschalieren zu wollen, weil die IMU natürlich von der Größe und Art der Immobilie abhängt, darf sich ein kleiner Handwerksbetrieb im Durchschnitt auf etwa 5.000 Euro Mehrkosten „freuen“ – bei einem Industriebetrieb können die Mehrkosten auch einen sechsstelligen Eurobetrag ausmachen. Auch Landwirte werden erstmals zur Kasse gebeten – wenn auch in einem sehr bescheidenen Ausmaß.
Linie kostenfrei eine Wohnung zur Verfügung haben – bezahlt der Eigentümer 7 Promille. Dasselbe gilt für angrenzende Wohnungen, die vom gleichen Haushalt der Hauptwohnung benützt werden. Leer stehende Wohnungen hingegen erfahren eine erhebliche Steigerung: Sie werden mit 10,6 Promille besteuert.
Dokumentation vorlegen!
Um in den Genuss der Begünstigungen zu kommen, müssen die Steuerpflichtigen allerdings unbedingt die entsprechende Dokumentation, die Ersatzerklärungen oder die Mietverträge im Steueramt der Gemeinde abgeben. Die Gemeinde Brixen hat zu
diesem Zweck beschlossen, die Öffnungszeiten des Steueramtes im 3. Stock des Gemeindegebäudes am Maria-Hueber-Platz bis zum 17. Dezember auszuweiten – und zwar von Montag bis Freitag, 8.30 bis 12 Uhr, sowie von Montag bis Donnerstag auch am Nachmittag von 14 bis 16 Uhr. „Dadurch sollen Wartezeiten und unangenehme Warteschlangen wesentlich reduziert werden“, sagt Siro Dalla Ricca, der Leiter des Dienstbereichs Steuern in der Gemeinde Brixen. Die Steuerpflichtigen werden gebeten, diese Möglichkeiten sofort zu nutzen und nicht die letzten Tage für eventuelle Abklärungen und für die Abgabe
der Dokumentation abzuwarten. Wie für die Akontozahlung, werden die Steuerpflichtigen auch für die Saldozahlung der IMU das ausgefüllte Modell F24 per Post zugeschickt bekommen. „Falls sich die Situation einer Immobilie in der Zwischenzeit nicht verändert hat und der Eigentümer kein Anrecht auf eine eventuelle Begünstigung hat, braucht er also nur den Erhalt der IMU-Berechnung gegen Ende November abwarten“, sagt Dalla Ricca. Das Büro kann auch telefonisch unter 0472 062040 oder über E-Mail (siro.dallaricca@ brixen.it) kontaktiert werden. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Wenig Spielraum zur Entlastung. Die Brixner Gemeinde-
verwaltung versuchte in den vergangenen Monaten zu eruieren, welchen Spielraum zur Entlastung der Bürger sie hat. Im Haushalt 2012 waren schließlich 3,8 Millionen Euro ICI vorgesehen – hier konnte man also ohne entsprechende dramatische Reduzierungen der Ausgaben den Hebel nicht ansetzen. „Der Spielraum war sehr begrenzt“, sagt Bürgermeister Albert Pürgstaller, „und trotzdem haben wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Belastung einigermaßen erträglich zu halten“. Brixen geht hier einen eigenen Weg: „Andere Orte nahmen die IMU zum Anlass, auch die eigenen Einnahmen zu erhöhen“, sagt Finanzstadtrat Claudio Del Piero. So ist es kein Wunder, dass der Vorschlag der Regierungskoalition auch bei der Opposition breite Zustimmung erhielt – der entsprechende Gemeinderatsbeschluss am 27. September ist einstimmig gutgeheißen worden. Grundsätzlich gilt ab 2012 ein Steuersatz auf Wohnungen von 7,6 Promille – mit den folgenden Erleichterungen: Für die Hauptwohnung samt Zubehör werden 4 Promille eingehoben – mit einem von 200 auf 270 Euro erhöhten Freibetrag, wobei für jedes Kind weitere 50 Euro Freibetrag dazukommen. Für vermietete Wohnungen muss der Eigentümer nun 7,2 Promille bezahlen, sofern der Mieter in diesen den Wohnsitz und den ständigen Aufenthalt hat. Für landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude werden 2 Promille eingehoben. Für Wohnungen in Nutzungsleihe – also in Fällen, wo Verwandte in gerader
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In Zusammenarbeit mit dem BBT Infopoint
BBT-Trassen im Bau Der Bau des Brennerbasistunnels schreitet voran. Welche Arbeiten gerade im Gange sind, wie es mit dem Bau der Zulaufstrecken aussieht und ob der BBT auch dem Personenverkehr nützt.
A
m 26. November ist es soweit: Nach zehn Jahren Bauzeit wird die Unterinntal-Trasse in Betrieb genommen, die von Radfeld in der Nähe von Wörgl nach Baumkirchen nahe Innsbruck führt. Es ist dies ein Teil der nördlichen Zulaufstrecke zum BBT, auf der sich der Eisenbahnverkehr der Richtung Nord-Süd mit dem Ost-Westverkehr überlagerte. Die bestehende zweigleisige Bahnstrecke wurde daher in einem 42 Kilometer langen Abschnitt mit einer modern angelegten, zweigleisigen Hochleistungstrasse ergänzt.
Mischverkehr von Gütern und Personen funktioniert.
Was dies mit dem BBT zu tun hat? Nun, neben der notwendigen Kapazitätsausweitung bietet diese Neubautrasse auch die Möglichkeit zur Entflechtung der verschiedenen Bahnverkehre, wie sie auch beim BBT vorgesehen ist: „Bisher ist dort der gesamte Güter- und Personenverkehr auf der bestehenden zweigleisigen Strecke im Unterinntal gefahren: Die Güter- und Schnellzüge werden nun unterirdisch geführt, während die Regional- und Eurocityzüge auf der alten Strecke fahren“, erläutert Martin Ausserdorfer, Direktor der BBT-Beobachtungsstelle, „Dies zeigt uns, dass die Möglichkeit des Mischverkehrs zwischen Güter- und Personenverkehr funktioniert.“ Wichtig ist dies deshalb, weil auch der BBT zu 80 Prozent dem Personenverkehr und zu 20 Prozent dem Güterverkehr dienen soll.
In 15 Minuten von Innsbruck nach Franzensfeste.
Für Bahnreisende senkt sich mit dem BBT die Fahrzeit von Innsbruck nach Franzensfeste wesentlich: Derzeit sitzt man für diese Strecke noch 1:20 Stunden im Zug, mit dem Brenner Basistunnel reduziert sich diese auf
15 Minuten. Die 55 Kilometer werden dann in einer Geschwindigkeit von bis zu 250 Stundenkilometern zurückgelegt. Aktuelle Simulationen ergeben eine zusätzliche Kapazität von 300 Zügen pro Tag: Dies bedeutet, dass im Basistunnel neben den Güterzügen problemlos auch Personenzüge fahren können. Der BBT ist jedoch mehr als nur diese Verbindung zwischen Innsbruck und Franzensfeste: Als großes Konzept dahinter steht die Verbindung München - Verona.
Baufortschritte im Norden und Süden.
Der erste Zufahrtstunnel im österreichischen Ahrental wurde Anfang Oktober fertiggestellt. Dreihundert Meter unterhalb von Patsch trifft nun der Zufahrtstunnel Ahrental auf den Erkundungsstollen, womit dieser zum ersten Mal auf die Verbindung mit dem Zufahrtstunnel trifft. Auch im Ortsgebiet Wolf bei Steinach am Brenner, in der Sillschlucht, in Ampass bei Innsbruck sowie auf südlicher Seite in Mauls gehen die Arbeiten planmäßig voran. „Somit sind alle Baustellen im Bau, im Jahr 2013 wird zudem die Unterquerung des Eisacks bei Franzensfeste ausgeschrieben. Das Reingraben in den Berg bei den Fensterstollen, also die schwierigste Arbeit, ist dabei bereits bewältigt“, erläutert Martin Ausserdorfer, „Bei den Bauarbeiten achten wir darauf, dass diese so wenig Belastung wie möglich für die Bewohner erzeugt.“ Ausständig sind nun noch die Portalbereiche bei den Bahnhöfen von Innsbruck und Franzensfeste sowie die Zulaufstrecken.
Von Mauls aus in alle Richtungen.
Knotenpunkt aller Arbeiten in Südtirol ist die Baustelle in Mauls. Hier liegt das stra-
tegische Zentrum der Bauarbeiten, von hier aus werden alle Bauarbeiten ausgeführt. Mehrere Tunnelbohrmaschinen treiben den Tunnelbau von Mauls aus in Richtung Franzensfeste und in Richtung Innsbruck voran. Eine große Herausforderung liegt in der Abwicklung der Logistik: Auf der Südtiroler Seite herrschen bessere geologische Verhältnisse, was bedeutet, dass hier mehr wiederverwendbares Gestein vorhanden ist. Ein Drittel davon – was zirka fünf Millionen Kubikmeter Material entspricht – wird im Berg selbst für Spritzbeton oder Fertigbauteile verbaut. Ein weiteres Drittel des anfallenden Materials wird von Mauls aus nicht mit LKWs, sondern mit Förderbändern ins Riggertal transportiert und dort deponiert, womit das Tal zirka sechs Meter aufgefüllt wird. Und ein weiteres Drittel wird an die lokale Wirtschaft verkauft, „womit die lokalen Schottergruben geschont werden“, so Martin Ausserdorfer.
Planung der Zulaufstrecken.
Der Brenner Basistunnel allein ist noch nicht ausreichend. Nur durch die gleichzeitige Realisierung der Zulaufstrecken im Norden und im Süden wird das Konzept des Brennerkorridors von München nach Verona funktionieren – ohne Zulaufstrecken macht der BBT keinen Sinn. Derzeit beschäftigt man sich mit der Weichenstellung für die Planung dieser Strecken. So sollen die Züge des BBT bei Franzensfeste aus dem Tunnel fahren und direkt in die unterirdische Zulaufstrecke Franzensfeste – Waidbruck einmünden. Im Bereich der Villnösser Haltestelle wird das Tal mit einer Brücke gequert, unter Gufidaun wird die Trasse wiederum in den Berg reingeleitet. „In Waidbruck hingegen muss die bestmögliche Anbindung an den
Mittels Sprengvortrieb werden derzeit täglich mehrere Meter der Hauptröhren und des Erkundungsstollens in Mauls gebaut.
Schlerntunnel angestrebt werden, wobei wir ein besonderes Augenmerk auf das Lärmund Vibrationsproblem sowie die Ästhetik legen“, erklärt Martin Ausserdorfer, „Die Möglichkeit, dort einen Bypass zu bauen, fällt allerdings ins Wasser: Durch dessen Bau müsste die bestehende Strecke unter anderem für bis zu zwei Jahren stillgelegt werden, was ein Ding der Unmöglichkeit
ist. Zudem möchten wir schonend mit der Landschaftsfläche umgehen.“
Der Bau der Zulaufstrecken.
Knotenpunkt für die Arbeiten an den Zulaufstrecken in Richtung Franzensfeste beziehungsweise Waidbruck wird die Zone Forch in Vahrn sein, da es hier keine Anrainer gibt. „Zudem wird es kleinere Baustellen
bei der Villnösser Haltestelle, in Albeins und im Bereich Klausen-Lajen geben, wo ein Fensterstollen geplant ist. Die genaue Positionierung und Ausrichtung wird in den kommenden zwei Jahren in der gemeinsamen Planung mit den Gemeinden diskutiert.“ Die Fertigstellung der Zulaufstrecken ist für das Jahr 2025 anberaumt, gleichzeitig mit jener des BBT – „auch wenn es wünschenswert wäre, wenn die Zulaufstrecken früher in Betrieb gingen“, sagt Martin Ausserdorfer.
Finanzierung des BBT.
Die Beobachtungsstelle mit Direktor Martin Ausserdorfer und Präsident Walter Huber vertritt die Interessen der Gemeinden bei der Planung der Zulaufstrecke.
Und wie sieht es mit der Finanzierung der Eisenbahntrassen aus, gerade in Zeiten der Krise? „Fakt ist, dass sich am 18. April 2011 die Staaten Italien, Österreich und Deutschland verpflichtet haben, die notwendigen Geldmittel für den BBT und Zulaufstrecken bereitzustellen“, so Martin Ausserdorfer. Die EU zahlte bislang 27 Prozent für den Bau des Haupttunnels und die Hälfte der Kosten für die notwendigen Studien und den Bau des Erkundungstunnels. „Für die Jahre 2014 bis 2020, was dem Zeitraum der Siebenjahresplanung der EU entspricht, ist hingegen eine Kostenübernahme von vierzig Prozent für den Bau des Haupttunnels in Aussicht – die EU ist schließlich der Motor Nummer Eins für den Bau des BBT.“
KlimaHaus-Award z Das neu sanierte Gebäude der Familie Ingrid Huber und Artur Lechner am Hartmannweg wurde mit dem KlimaHaus Award 2012 ausgezeichnet. Prämiert werden dabei Projekte mit Vorbildcharakter, die von einer fachkundigen Jury ausgewählt werden. Beim Mehrgenerationenhaus in Brixen wurde besonders die architektonische und funktionelle Neuinterpretation hervorgehoben. Das Haus aus den 60er Jahren wurde erweitert und in ein modernes Wohn-
haus der KlimaHaus-Klasse A umgewandelt: Alle Bereiche der Gebäudehülle wurden mit Dämmstärken zwischen 16 und 22 Zentimetern isoliert. Besonderen Wert legte man dabei auch auf die Nutzung von erneuerbaren Energien, die durch die Installation einer Photovoltaikanlage erreicht wurde. Für Komfort sorgt in dem von Architekt Stephan Dellago geplantem Haus zudem eine mechanische Wohnraumlüftung. Der Preis für die gelungene Sanierung wurde den
Hausherren von Energielandesrat Florian Mussner und dem Direktor der KlimaHaus-Agentur Ulrich Santa übergeben. eh
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Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
BRIXEN
Die gute Seele im Lido z Vor 21 Jahren hat der ehemalige Stadtgärtner Willi Niederstätter im Brixner Lido ein Gehege für verschiedenste Tiere errichtet. „Die Gemeinde habe ich damals nicht lange gefragt, sondern hab’s einfach gemacht“, berichtet der rüstige Pensionist, der die Anlage heute mit liebevollem Einsatz tagtäglich hegt und pflegt. „Die Tiere habe ich selbst gekauft oder geschenkt bekommen, das Futter bezahlt die Gemeinde, die Brixner Bäcker spendieren das Brot.“ Besonders stolz ist er auf ein erst zwei Monate altes
kurz
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Zwergziegen-Geschwisterpaar, aber auch über die Wellensittiche, Nymphsittiche, Halsbandsittiche, die Unzertrennlichen und Zebrafinken im Vogelkäfig erzählt Willy Niederstätter nicht minder stolz: „Im Grunde mache ich das für die Kinder, die oft zu Besuch kommen, die Tiere streicheln und füttern.“ Neben den Papageien, Ziegen, Meerschweinchen und Hasen wohnen auch Zuchthühner, Brautenten, Mandarinenten, Pfaue und andere Tiere in Niederstätters Gehege. „Schon vor einiger Zeit habe ich Kanadische
Eichhörnchen bestellt, die noch nie eingetroffen sind“, berichtet der Tierfreund ungeduldig. Ein
gemütliches Gehege hat er dem erwarteten Neuzugang jedenfalls schon eingerichtet. oz
Die italienische Abgeordnetenkammer hat das Verkehrsprotokoll im Rahmen der Alpenschutzkonvention ratifiziert. Dieser Schritt beinhaltet die Verpflichtung, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern und keine weiteren alpenquerenden Straßen zu bauen.
Der hds startet im Bezirk Eisacktal/Wipptal die Aktion „Einkaufen im Ort – Lebensqualität im Dorf“. Über 50 Lebensmittelgeschäfte verteilen 7.000 InfoBlätter an die Kunden, auf dem die Vorteile der Nahversorgung und des Einkaufens im Ort aufgelistet werden.
Richtig heizen will gelernt sein. Aus diesem Grund sind Informationen zum richtigen Verbrennen in Holzöfen in der Broschüre „Der Herd ist kein Allesfresser“ gesammelt, die beim Bürgerschalter der Gemeinde aufliegt oder auf www.brixen.it zum Download zur Verfügung steht.
STADTGEHEIMNISSE
Versicherung zum Anfassen z Vergangenes Wochenende machte die Versicherungsgesellschaft Itas mit ihrer Roadshow Halt am Maria-Hueber-Platz in Brixen; in den nächsten Tagen ist sie noch in Sterzing und Bruneck zu Gast. „Itas in Tour“ bietet den Bürgern die Möglichkeit, Anliegen zu den Themen Versicherung und Vorsorge zu deponieren und entsprechende Antworten zu erhalten. Im „Recruiting“-Bereich
können sich potenzielle Mitarbeiter melden. Außerdem wird im Rahmen der Roadshow eine große Auswahl an heimischen Produkten von Südtiroler Bäuerinnen sowie ein Spielbereich für Kinder geboten. Der Versicherungsverein ITAS entstand 1821 und ist damit der älteste in ganz Italien. Von den über 600.000 versicherten Mitgliedern leben mehr als 63.000 in Südtirol. oz
Foto: Oskar Zingerle
Was bedeutet das Stadtwappen von Brixen?
BRIXEN
Das Stadtwappen von Brixen zeigt ein nach rechts schreitendes Lamm, das auf dem Vorderlauf eine Fahne mit rotem Kreuz trägt und nach rückwärts blickt. Das weiße Lamm stellt dabei das Agnus Dei, das Osterlamm dar. Das Brixner Stadtwappen entstand mit der Stadtwerdung Brixens um 1300, und, wie in vielen anderen Städten auch, übernahm Brixen dabei das Siegelbild des bischöflichen Stadtherrn. Erstmalig erscheint das Lamm als Hoheitszeichen auf einem Siegel an zwei Urkunden des Jahres 1297 von Bischof Landolf; als Siegel der Stadt Brixen im Jahr 1315. In Farbe ist das Wappen um 1340 im Wappenbuch der „St. Christophorus Bruderschaft am Arlberg“ festgehalten. Mit königlichem Dekret wurde das Wappen im Jahr 1928 abgeändert und schließlich 1966 wiederum in die traditionelle Form zurückgeführt. Das Stadtwappen ist eines der ältesten von Tirol. Anregungen: redaktion@brixner.info
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Wirtschaft & Umwelt
NACHGEFRAGT
„Ernst zu nehmende Gefahr“ LUCA VERDI, Amtsdirektor des Labors für physikalische Chemie, über erhöhte Stickstoffdioxidwerte in unmittelbarer Autobahnnähe. Herr Verdi, durch eine Reihe von Maßnahmen hat die Politik in den letzten Jahren die Feinstaubbelastung einigermaßen in den Griff bekommen. Jetzt gibt es ein neues Problem? Während wir in den vergangenen sechs Jahren kaum mehr überhöhte Feinstaubwerte registriert haben, sind die Stickstoffdioxidwerte nach wie vor kritisch und eine genauso ernst zu nehmende Gefahr. Stickstoffdioxid ist ein reizendes Gas, das sich auf die Schleimhäute in den Atmungsorganen und den Augen auswirkt und bei längerfristiger Belastung zu Erkrankungen der Atemwege führen kann.
Wo und wann tritt eine erhöhte Stickstoffdioxidbelastung hauptsächlich auf? Im Gegensatz zum Feinstaub, der sich eher gleichmäßig auf die Ballungsräume und den Talkessel verteilt, konzentriert sich das Stickstoffdioxid in erster Linie auf das direkte Umfeld der Brennerautobahn und der wichtigen Verkehrsachsen. Die höchsten Stickstoffdioxidwerte findet man innerhalb eines Bereichs von 50 Metern zur Autobahn. Die Belastung ist in den Wintermonaten besonders ausgeprägt. Stickstoffdioxid wird in erster Linie von LKWs ausgestoßen. Die Schadstoffklassen Euro 0 bis
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Euro 5 bringen keine wesentliche Reduzierung der Stickstoffdioxidemissionen mit sich. Eine bemerkbare Verbesserung lässt sich erst ab der Euro-6-Norm feststellen. Wie kann man das Problem lösen? Die Lösung ist nicht an einer einzigen Maßnahme festzumachen. Eine langfristige Reduzierung der Stickstoffdioxidwerte ist nur durch die Verminderung des Verkehrsaufkommens und die technische Verbesserung der Motoren zu erzielen. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Solaranlagen nach wie vor „in“ Die klassische Solaranlage hat längst nicht ausgedient – im Gegenteil: Heute sprechen mehr denn je zahlreiche Argumente für eine Solaranlage. Die Kosten für das Warmwasser sind ein wesentlicher Faktor in einem Haushaltsbudget, und hierfür bringt die Solarthermie deutliche Einsparmöglichkeiten. Denn Warmwasser für Bad und Küche sowie für die Heizung machen beachtliche 80 bis 90 Prozent des Energieverbrauchs eines Haushaltes aus.
Wichtig ist die Vernetzung. Der
Photovoltaikanlagen überzeugen Solaranlagen neben ihrer optimalen Integration in die Haustechnik außerdem durch geringere Anfangsinvestitionskosten, steuerfreie Einsparungen, einem höheren Wirkungsgrad der Flachkollektoren sowie eine wartungsarme Technik.
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allemal. Es lohnt sich, diesbezüglich mit einem Fachinstallateur zu sprechen. Die gesamte Solartechnik vom Kollektor über Speicher bis hin zu den Regelungen der führenden Hersteller Citrin Solar und Austria Email findet man beim Fachgroßhändler „Innerhofer – Bad und Haustechnik“.
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Schlüssel zur effizienten Nutzung der Sonnenenergie liegt in der Optimierung des gesamten Heizsystems. Um die Solarenergie optimal auszuschöpfen, müssen Solaranlagen passgenau auf die jeweiligen baulichen Möglichkeiten
und auf die Bedürfnisse der Benutzer abgestimmt werden. Die Technik wie Regelung, Verteilung und Speicherung muss perfekt zusammenspielen. Denn bei Solaranlagen schaltet ein Solarregler über eine Temperaturdifferenz die Umwälzpumpe, indem Kollektor- und Speichertemperatur miteinander verglichen werden. Und sollte die Sonnenenergie einmal nicht ausreichen, wird die konventionelle Nachheizung automatisch zugeschaltet. Damit bleibt die gewünschte Wassertemperatur im oberen Bereich des Speichers erhalten; die ständige Verfügbarkeit von Warmwasser ist gewährleistet. Im Vergleich zu
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Tradition, Qualität und Innovation: Die Kombination dieser drei Attribute haben Pertinger zum führenden Hersteller von holzbefeuerten Heiz- und Kochgeräten in Europa werden lassen – führend in Sicherheit, Effizienz und Umweltschutz. Die innovativen Holzherde von Pertinger erfüllen bereits heute die strengsten Anforderungen der Emissionsgrenzwerte, die europaweit erst 2015 in Kraft treten. „Der Österreichische Hafnerverband und das internationale Zertifizierungsinstitut „IMQ Primacontrol“ bescheinigen uns nach eingehender Prüfung die Unterschreitung dieser Werte“, freut sich Othmar Pertinger mit seinem Entwicklungsteam.
Auf Sicherheit achten. Pertinger empfiehlt, beim Kauf von Küchenherden auf Zertifizierungen und deren Nummer sowie Emissionsangaben genau zu achten. Alle Pertinger-Herde haben serienmäßig zertifizierte Brandschutzeinheiten zur Kühlung der Seiten-
wände, die es erlauben, jeden Herd in die Einbauküche mit minimalem Abstand zu integrieren. In die Entwicklung der Herde wurden unzählige Arbeitsstunden sowie über 700.000 Euro in den letzten drei Jahren investiert.
Neue Märkte. Die Firma Pertinger
erhält aufgrund der hohen Qualität, Funktionalität und ansprechenden Ästhetik ihrer Produkte vermehrt Anfragen von neuen Märkten. Beispielsweise wurden Partner für Frankreich, der Schweiz, Schweden und sogar den USA und Kanada gefunden. Dies wird auch von den Zahlen belegt: Der Exportanteil ist 2012 auf über 60 Prozent angestiegen und auch die Verkaufszahlen in den bisherigen Märkten steigen
stetig an. Unter den Partnern im Ausland befinden sich einige renommierte Kunden, wie das Schachenhaus (die Sommerresidenz von König Ludwig II.), der Deutsche Alpenverein, das Aus- und Fortbildungszentrum der deutschen Kaminkehrer sowie der Verein Genussregion Murtaler Steirerkäs. Die Herausforderung liegt jetzt darin, sich für die steigenden Anfragen organisatorisch
zu rüsten und die Kapazitäten zu erweitern. Der Bau einer neuen, viel größeren Betriebshalle ist geplant, um der steigenden Nachfrage nachkommen zu können. Dabei erhofft sich die Firma Pertinger die Unterstützung seitens der Gemeinde Mühlbach für die Ausweisung einer geeigneten Gewerbezone – auch um ihren 45 Mitarbeitern ein besseres und geräumigeres Arbeitsumfeld zur Verfügung stellen zu können. Ein Teil des PertingerTeams: Emmerich Grumer, Erich Winkler, Isabel Schatzer, Gerhard Erlacher, Othmar Pertinger
Das Highlight in jeder Küche Wenn Sie eine Küche planen, denken Sie in die Zukunft. Die Kücheneinrichtung muss viele Jahre, oft Jahrzehnte, gute Dienste leisten und dabei den steigenden Qualitätsanforderungen standhalten. Mit einem Herd von Pertinger sind Sie da genau richtig beraten.
HOCHWERTIG UND MODERN Ob als Maßherd für Ihre Küche individuell angefertigt oder als Standardherd in seinen unzähligen Ausführungen – der Pertinger Herd ist ein Qualitätsprodukt für jedes Küchendesign. Er spendet eine behagliche Wärme, und man fühlt sich in seiner Nähe besonders wohl.
EINZIGARTIGES KÜCHENGERÄT Auch beim Kochen verleiht der Holzherd von Pertinger jedem Gericht die besondere Note. Ob auf der Stahl-, der Ceranherdplatte oder im Backrohr – Sie zaubern geschmackvolle Speisen im Handumdrehen auf den Tisch. Unsere Kunden werden es Ihnen bestätigen: Der Holzherd von Pertinger ist das Highlight in jeder Küche! Pertinger GmbH
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Autarke Lösungen Warum sich trotz schrumpfender Fördermittel für Photovoltaikanlagen dennoch eine Investition lohnen kann, insbesondere in Verbindung mit intelligenten Speicherlösungen, erklärt Alfred Faller von Electro Faller GmbH. Mit Inkrafttreten des neuen Fördersystems für Photovoltaikanlagen, dem so genannten „Conto Energia V“, war das Fördervolumen nach vorzeitigem Erreichen der zur Verfügung gestellten Mittel nochmals um weitere 700 Millionen Euro aufgestockt worden. Mit der neuen Regelung wurden die Förderschwerpunkte nunmehr zugunsten kleinerer Anlagen gesetzt, indem für größere Anlagen eine Registerpflicht eingeführt wurde. Von der Registrierung befreit sind Anlagen bis zu 12 Kilowatt, Anlagen zwischen 12 und 20 Kilowatt – sofern freiwillig auf 20 Prozent der Förderung verzichtet wird –, sowie bis 50 Kilowatt, sofern das Dach komplett asbestsaniert wurde. Ausgenommen
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sind außerdem Anlagen der öffentlichen Hand und Anlagen mit innovativer Technologie, die ein maximales Fördervolumen von 50 Millionen Euro nicht übersteigen. „Gerade registrierungsfreie Anlagen kommen aufgrund des einfacheren und schnelleren Zuganges zur Förderung um einiges sicherer in den Genuss der begrenzten Fördermittel“, erklärt Alfred Faller von Electro Faller GmbH.
PV-Strom für den Eigenverbrauch. Neu ist auch die Be-
rechnung, nach der nun die eingespeiste Energie mit einem „allumfassenden Tarif“ je nach Größe, Typ und Technologie der Anlage vergütet wird, während
für den Strom-Eigenverbrauch ein kleiner „Prämientarif“ gutgeschrieben wird. „Aufgrund der zum Teil bis zu 40 Prozent gesunkenen Fördertarife sowie angesichts der in diesem Jahr bis zu 30 Prozent gestiegenen und weiterhin steigenden Energiepreise liegt für Anlagenbetreiber das größte Potenzial künftig vor allem in der Selbstversorgung, also weniger in den Einnahmen aus dem eingespeisten PV-Strom als vielmehr in der Ersparnis nicht zugekaufter Energie“, so Alfred Faller weiter. „Da Photovoltaikanlagen den Strom tagsüber produzieren, können davon insbesondere Betriebe mit intensiver Energienutzung profitieren, da diese den direkt erzeugten Strom unmittelbar für
ihre Tätigkeit nutzen können. Für private Haushalte oder Kondominien lohnt es sich dagegen, Möglichkeiten der Zwischenspeicherung in Betracht zu ziehen, beispielsweise in Form von elektrischen Speicherlösungen. Der selbstproduzierte und zwischengespeicherte Strom kann damit tageszeitenunabhängig zur eigenen Energieversorgung dienen, ein eventueller Stromüberschuss kann eingespeist, ein eventueller Mehrbedarf zugekauft werden.“ Electro Faller GmbH in Brixen realisiert Photovoltaikanlagen nach genauen Rentabilitätsberechnungen und bietet auf Wunsch passgenaue Speichersysteme für intelligente Gesamtlösungen.
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Julius-Durst-Str. 72/B, 39042 Brixen Tel. 0472 835 650 info@electrofaller.com www.electrofaller.com
E L E K T R O I N S T A L L A T I O N E N - P H O T O V O LT A I K - B E L E U C H T U N G - K L I M A A N L A G E N 66
Purismus trifft Eleganz
HARTL HAUS
Die Häuser aus dem aktuellen Aktionsprogramm „Trend“ von Hartl Haus überzeugen nicht nur durch bewährte Hartl-Haus-Qualität und ein optimales PreisLeistungs-Verhältnis, sondern auch durch große Flexibilität bei der Gestaltung. So bietet beispielsweise die Villa „Trend 146“ von Hartl Haus mit zahlreichen Grundriss- und Gestaltungsmöglichkeiten sowie diverse Ausbaustufen für jeden Geschmack die Verwirklichung der persönlichen Wohnträume. Das Haus setzt neue Maßstäbe in der Villenarchitektur und besticht optisch durch einen besonderen Materialmix aus Metall, Holz und Glas. Eine edle Plattenoptik im Obergeschoss vollendet die Architektur des Hauses.
und offen gestaltete Wohnbereich sowie die geräumige Küche mit Speisekammer das Herzstück des Familienlebens, ein großzügiger Dielenbereich und ein Tages-WC runden das Komfortangebot ab.
Ein zusätzliches Zimmer im Erdgeschoss bietet die Möglichkeit eines Büros oder Wirtschaftsraumes. Im Wohnbereich sorgt ein Erker mit großflächiger Verglasung für eine helle Wohnatmosphäre.
Familiengerechte Gestaltung.
Großzügige Raumaufteilung. Die optimale Grundrissgestaltung des Basismodells, aufgeteilt auf 146 Quadratmetern, verspricht ausreichend Entfaltungsfreiheit und ein angenehmes Wohnklima. Im Erdgeschoss bilden der große
Im Dachgeschoss befinden sich ein Elternschlafzimmer, zwei Kinderzimmer, ein geräumiges Badezimmer sowie ein separates WC. Der Balkon ist von zwei Zimmern aus zugänglich.
In Südtirol entstand bereits die erste Trend-Villa – individuell geplant, schlüsselfertig ausgeführt
Es ist ein Hauskonzept, das den Anforderungen einer Familie mit zwei bis drei Kindern in optimaler Weise gerecht wird. Um für jeden Geschmack den richtigen Grundriss zu finden, bietet Hartl Haus neben der Basisversion zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten an. Die neue Trend-Villa ist der beste Beweis, dass Hartl Haus selbst bei Aktionshäusern nicht an optischen und architektonisch interessanten Elementen spart!
Sie haben eine ViSion, WIE IHR HAUS AUSSEHEn SOLL?
IntellIgente QualItät VOn HARTL HAUS Wir setzen Ihre Vision mit intelligenter Qualität nach Ihren individuellen Vorstellungen um. Gerne mit dem Architekten Ihrer Wahl und einheimischen Handwerkern vor Ort. Genießen Sie den Vorteil der absoluten Kostensicherheit in kürzester Bauzeit. Bauen Sie auf die unübertreffliche Qualität von HARTL HAUS mit zukunftsweisender Energie- & Umwelt-Kompetenz. Vertrauen Sie auf über 115 Jahre Erfahrung und 97,1% Kunden-Zufriedenheit.
HARTL HAUS Italien GmbH Carlo-Abarth-Straße 18, 39012 Meran (BZ), 0473 491 413, info@hartlhaus.it, www.hartlhaus.it
Das besondere Bad
SANIKAL
Die Firma Sanikal bietet alles, was man für ein Badezimmer braucht – von der Badplanung und Einrichtung bis hin zum Design. Nun erweitert das Unternehmen seine Produktpalette um Solarwärmesysteme und Bodenheizungen, um so dem Kunden eine Komplettlösung für das perfekte Bad zu bieten. Ein besonderes Bad erfordert besondere Lösungen: Genau diese bietet das Traditionsunternehmen Sanikal. Von der Planung bis hin zur Realisierung bleibt kein Kundenwunsch unerfüllt. Nun setzen die Badprofis noch eines drauf und bieten ab sofort Solarwärmesysteme sowie Bodenheizungen für den perfekten Wohlfühleffekt.
So funktioniert ein Solarwärmesystem. Ein Solarsystem bringt
die Sonne in das Warmwasser, somit auch in die Raumheizung, und erfüllt das Badezimmer mit einer angenehmen Temperatur. Um dies zu ermöglichen, benötigt es eine solarthermische Anlage, die üblicherweise aus dem Solarkollektor auf dem Dach, einer Regeleinheit mit Pumpe und einem gut gedämmten Wasserspeicher im Heizraum oder Keller besteht. Im Kollektor sammeln beschichtete Kupfer- und Aluminiumbleche die von der Sonne abgestrahlte Energie. Sobald die Flüssigkeit im Solarkollektor wärmer ist als im Trinkwasserspeicher, schaltet der Regler die Umwälzpumpe ein. Die Wärme wird sodann an das Trinkwasser im Speicher abgegeben. Die abgekühlte Wärmeträgerflüssigkeit wird dem Kollektor zur Wärme-
aufnahme erneut zugeführt. So läuft der Kreislauf ununterbrochen weiter: Der Kunde erhält Warmwasser und angenehme Temperaturen und spart dabei Brennstoff, Energie und reduziert die Umweltbelastung.
Eine Bodenheizung hat viele Vorteile. Mit einer Bodenheizung
von Sanikal erlebt man ein ganz neues Wohngefühl – das gesunde Raumklima ohne trockene Heizungsluft oder Staubaufwirbelungen ist nur einer der vielen Vorteile. Durch die optimale Wärmeverteilung einer Fußbodenheizung kann sich der Nutzer über dauerhaft angenehme Temperaturen und Energieeinsparungen freuen – denn schon niedrige Heiztemperaturen bringen hohe Behaglichkeit. Die intelligenten Regelsysteme von Sanikal kontrollieren zudem die Flächenheizung individuell und effizient auch in einzelnen Räumen; somit entsteht eine Einsparung der Heizkosten bis zu 12 Prozent. Moderne Heizsysteme arbeiten effizient und ökologisch, da sie sich mit Solaranlagen verbinden lassen. Auch der Einbau der Heizungen ist einfach zu bewerkstelligen: Ob Sanierung oder Neubau, Holz- Fliesen- oder Laminatboden:
Qualifizierte Mitarbeiter verhelfen zum perfekten Badezimmer mit Wohlfühleffekt
Wer die Wahl hat, hat die Qual: Bei Sanikal findet man Produkte der führenden europäischen Bad-Artikel-Hersteller Die Bodenheizung lässt sich unkompliziert einbauen und ist mit jedem Bodenbelag kompatibel. Zudem kann man sich im Badezimmer über mehr Raum freuen, da die Platzeinsparungen durch eine Bodenheizung enorm sind. Die sanfte Abstrahlung der Wärme über die gesamte Bodenfläche verursacht keine Luftumwälzung und verringert die Staubbelastung – somit ist dies auch die ideale Lösung für Allergiker.
das Traum-Badezimmer eine individuelle und perfekte Lösung zu finden.
Kein Wunsch bleibt offen.
Die Komplettlösungen der Firma Sanikal für das angenehme Badezimmer sind besonders für den Bauherrn eine enorme Erleichterung. Das Einrichten wird somit zum Genuss, denn kein Wunsch bleibt unerfüllt – und das Bad wird genau so, wie man es sich vorstellt. Immerhin ist bei der breiten Auswahl von Produkten von führenden europäischen Bad-Artikel-Herstellern für jeden Bad-Typ etwas dabei. Innovative, qualitativ hochwertige, moderne oder traditionelle Wünsche werden bei Sanikal erfüllt. Die qualifizierten Mitarbeiter des Unternehmens helfen dem Kunden, für sich und
Der Solarkollektor sammelt die Wärme und garantiert somit angenehme Temperaturen im Bad 69
Impressum
Besuch aus China Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
Donnerstag, 24. Oktober 1912
Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Ingo Dejaco (id) Klaus Ramoser (kr) Annika Jöchler (aj) Johanna Bernardi (jb) Evi Hilpold (eh) Anton Rainer (ar) Irene Dejaco (ird) Carmen Plaseller (cp) Andrea Bodner (ab) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. November 2012 Nächster Redaktionsschluss: 6. November 2012 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 70
Oktober 2012
Nicht normales Frauenzimmer Donnerstag, 10. Oktober 1912 Ein tolles Frauenzimmer, namens Putzer, treibt bereits seit längerer Zeit in der Stadt ihren schon gewohnten Unfug. Während verschiedener Anlässe, so kürzlich bei einem Empfang am Bahnhof, machte sich dieses Frauenzimmer unangenehm bemerkbar. Dienstag früh ging sie ohne jede Veranlassung kurzerhand in die Volksschule und wollte einen Schulknaben bei den Ohren aus
dem Gebäude ziehen. Solche und ähnliche Vorkommnisse zeigen doch, daß das Frauenzimmer nicht normal ist. Es wäre angezeigt, das Weib auf ihren Geisteszustand zu untersuchen.
Spiels noch viermal einen Goal erzielte und somit mit 7:1 den Sieg auf seine Seite brachte. Das Wettspiel bot für die zahlreichen Zuschauer eine reiche Abwechslung spannender Momente. Beide Parteien wurden vom Publikum lebhaft applaudiert.
Auszeichnung Dienstag, 8. Oktober 1912 Frau Josefine Zach in Brixen, Trattengasse, erhielt bei der Gewerbeausstellung in Braunau a. J. ein Diplom und die silberne Medaille
für chemisch geputzte Kleider, was wieder als ein gutes Zeugnis dafür gilt, wie gut in Brixen Gewerbe gepflegt werden und wie erprobt Frau Zach in ihrem Fache ist.
FußballWettspiel
Infolge einer Unvorsichtigkeit schwer verletzt
Dienstag, 1. Oktober 1912
Dienstag, 22. Oktober 1912
Bei lebhaftem Interesse kam am gestrigen Sonntag das Wettspiel der Fußballmanschaften Innsbruck II und Brixen auf dem Sportplatze des Jugendhorts zum Austrag. Schon bei Beginn des Spieles zeigte sich die Brixener Mannschaft, welche in letzter Zeit gute Kräfte in ihre Reihen bekam, in guter Form. Durch geschickte Kombination drang Brixen bis Ende der ersten Halbzeit dreimal durch das Tor der Innsbrucker. Nach der Pause schoß Innsbruck, das sich nunmehr sichtlich an die Verteidigung seines Tores begab, einen Ball durch das Brixener Tor, während Brixen im Verlaufe des
Der in Tschötsch beschäftigte Bauernbursche Ludwig Libera hat am Freitag abends mit einem Revolver so unvorsichtig hantiert, daß er schwere Verletzungen an der linken Hand davontrug. Man brachte den Burschen fast ohnmächtig in das Mahrwirtshaus. Dortselbst kam zufällig ein Gendarm des Weges. Dieser legte dem Verletzten einen Notverband an und fuhr mit ihm noch spät am Abend in das Spital nach Bozen. Dem erst sechzehnjährigen Burschen wurde die eine Hand fast zerschmettert, während er an der anderen Hand und im Gesicht leichte Brandwunden erlitt.
Eine chinesische Familie weilte von Sonntag auf Montag in Brixen. Die Gäste aus dem Reiche der Mitte bestanden in einer sechsköpfigen Gesellschaft, drei Erwachsene und drei Kinder. Die Verständigung mit den Leuten war äußerst schwierig, da sie anscheinend nur in ihrer Muttersprache, nämlich chinesisch, verstanden. Während der Nacht wurde ihnen Unterkunft bei der Polizei vermittelt. Die exotischen Gäste, die bei ihrem Gang durch die Stadt allseitig angestaunt wurden, reisten Montag mittags in der Richtung gegen den Brenner weiter.
Lustiger Abend Donnerstag, 24. Oktober 1912 Ein lustiger Abend des Brixener Volkstheatervereins findet am 27. Oktober, kommenden Sonntag, im Saale des Gasthofes „Gold. Stern“ statt. Der Verein bietet, soviel wir hören, ein außerordentlich reichhaltiges Programm, worin ungetrübte Fröhlichkeit Triumphe feiern und das Publikum vom Anfang bis zum Ende nicht aus dem Lachen kommen soll; dazu wird in erster Linie das Repertoire des Herrn Heber-Holtei, eines erstklassigen Komikers, wesentlich beitragen. An Stelle der sonst üblichen Theatervorstellungen wird gewiß jedermann zur Abwechslung gerne einmal einem „lustigen Abend“ beiwohnen, insbesondere bei den üblichen billigen Preisen.
Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige K uriositäten werden ohne K orrektur beibehalten.
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