Brixner 275 - Dezember 2012

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EXTRA

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Trends & Wirtschaft

Jahrgang 23 · Dezember 2012

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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Reinhold Messner im Gespräch

„Ich liebe die Konfrontation!“ PORTRAIT: Marion Piffer, Publizistin und Kuratorin für zeitgenössische Kunst KULTUR: Der außergewöhnliche Sammelband „Die Zeit und das Holz“ SPORT: Der 18-jährige Brixner Lukas Huber ist Slackline-Weltmeister WIRTSCHAFT: Die imminente Verlegung der Hochspannungsleitungen


Frohes Christfest und ein gesegnetes Neues Jahr 2013 w端nscht in Verbundenheit DOMUS.CC


Editorial

Politik & Gesellschaft

>>> 04

04 | REINHOLD MESSNER: „Die wahre Kastastrophe“ 12 | Eisacktal: Wir sind Krippe 14 | Brixen: 40 Jahre Psychiatrie in Brixen Menschen & Meinungen

Auf ein Gutes! >>> 20

20 | MARION PIFFER: „Man muss sich darauf einlassen“ 25 | Pro & Contra 27 | Umfrage: Was wird aus dem „Canale Grande“? Kunst & Kultur

>>> 28

28 | ZIMMERMANN JOSEF TAUBER: Die Gesichter des Holzes 31 | Kunsthandwerk: Symbiose von Kunst und Handwerk Freizeit & Sport

>>> 40

40 | LUKAS HUBER: „Unerwartet gewonnen“ Wirtschaft & Umwelt

>>> 46

46 | HOCHSPANNUNG: Trassenverlegung im Jahr 2015? Extra

>>> 52

52 | Trends & Wirtschaft

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Und wieder geht ein Jahr zu Ende, und jedes Jahr habe ich den Eindruck, dass es schneller vorüber ging als das vorhergehende. 2012 war für uns vom „Brixner“ ein positives, spannendes Jahr, aber die Signale von außen sind geprägt von großen Unsicherheiten in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt. Kürzlich hat ein befreundeter Unternehmer auf ein Stellenangebot nicht weniger als 200 Bewerbungen bekommen – eine solche Situation, die im restlichen Staatsgebiet seit Jahren zur Normalität gehört, ist für die selige Insel Südtirol abnorm. Diese Entwicklung verheißt nichts Gutes: Schulabsolventen werden in Zukunft Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu finden, der ihren Vorstellungen und ihren Leidenschaften entspricht. Eine Arbeitsstelle zu haben ist leider nicht mehr selbstverständlich. Wenn man sogar aus dieser eigentlich dramatischen Entwicklung etwas Positives herausziehen möchte, darf man im privaten Sektor beobachten, dass der Arbeitsplatz wieder etwas „wert“ ist – das steigert die Motivation und die Wertschätzung für den Unternehmer. Dasselbe gilt leider nicht für öffentlich Bedienstete: In schwierigen Zeiten muss es auch legitim sein, die in guten Zeiten beschlossenen Privilegien wieder in Frage zu stellen und sie in Relation zu setzen mit anderen Realitäten. Die Politik ist angehalten, Initiativen in die Wege zu leiten, die Arbeitsplätze sichern oder neue schaffen. Und trotzdem: Wir gehen mit großer Zuversicht in das neue Jahr, denn Südtirol hat beste Voraussetzungen, jede Krise zu überwinden – wenn jeder von uns mithilft. Dabei darf die eine oder andere heilige Kuh ruhig auch mal geschlachtet werden. Ich wünsche Ihnen gemeinsam mit meinem gesamten Team ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und für das Neue Jahr viel Gesundheit und Glück.

Ihr Willy Vontavon

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Politik & Gesellschaft

Fotos: Oskar Zingerle

„Ich bin ein grün-liberaler Denker, aber ein Pragmatiker, ein Praktiker“ _ Reinhold Messner

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REINHOLD MESSNER IM GESPRÄCH MIT DEM „BRIXNER“

„Die wahre Kastastrophe“ REINHOLD MESSNER, Extrembergsteiger, Buchautor und ehemaliger Europaparlamentarier, bringt es im Gespräch mit dem „Brixner“ auf den Punkt: Die jahrzehntelangen Machtspiele zwischen Medienhaus und Partei tun Südtirol nicht gut.

Herr Messner, Sie sind nicht nur ein weltbekannter Bergsteiger, sondern vor allem auch ein politisch interessierter Mensch. Wie schätzen Sie die derzeitige politische Situation ein in unserem Land? REINHOLD MESSNER: Es kommt jetzt heraus, was uns seit vielen Jahren nur oberflächlich bewusst war: In diesem Land gibt es seit dem zweiten Weltkrieg zwei konkurrierende Machtblöcke, die sich gegenseitig beäugt haben und gegenseitig auch versucht haben, sich die Macht streitig zu machen. Jetzt hat eindeutig die Medienmacht die Oberhoheit und tut alles, um die politischen Entscheidungen bei der nächsten Wahl wesentlich mehr zu beeinflussen als bisher. Seit Luis Durnwalder unmissverständlich erklärt hat, dass er nicht mehr kandidieren wird, ist eine Demontage im Gange, die dem Land nicht gut tut. Der Partei tut das übrigens auch nicht gut, was mir aber eigentlich egal ist. Was mich stört, ist, dass dies alles am Ende zu keiner guten Situation für Südtirol führen wird. Die Machtspiele zwischen Medien und SVP hat es aber doch immer schon gegeben... Ja, das hatte ich auch gesagt. Seit 1946 gibt es diese Machtspiele. Die Zeitung hat von Anfang an versucht, die Politik zu gängeln und zu beeinflussen. Die damaligen Entscheidungsträger in der Zeitung haben seinerzeit eindeutig versucht, mit Silvius Magnago eine Art Machtgleichheit herzustellen. Die Zeitung hat auch einige Male

versucht, die Landeshauptmannschaft zu erobern – das hat man inzwischen schon vergessen. Die Söhne haben dies in radikalerer Weise auch wieder versucht, mit der Mutter im Hintergrund, die eigentlich ihren Mann und später ihren Sohn als Landeshauptmann sehen wollte. Das wird wohl nicht gelingen, aber es wird gelingen, dass sie einen Hampelmann zum Landeshauptmann machen, und mit dem tun sie dann, was sie wollen. Ich möchte auf die von Ihnen zitierte Demontage des Landeshauptmannes zurückkommen: Es wäre doch auch nicht richtig, wenn eine Zeitung die Ermittlungen gegen einen Landeshauptmann totschweigen würde. Wenn eine Zeitung tadellos über einen solchen Fall berichten würde, müsste sie sich auch fragen, wie die Akten zum Staatsanwalt gekommen sind und wer die

seinerzeit Magnago zugestanden ist. Ein Politiker braucht diese Mittel, und wie er sie genau ausgibt, geht im Grunde niemanden etwas an. Wenn er das Geld einstecken und für sich selbst verwenden würde, dann wäre dies etwas anderes – aber beim Durnwalder kann ich mir das nicht vorstellen. Und der SEL-Skandal? Der SEL-Skandal ist für mich undurchschaubar. Ich finde es schade, dass es nicht gelungen ist, eine Kooperation mit TIWAG in Nordtirol zu erreichen. Ich finde, dass es vernünftig wäre, wenn der Strom in Südtirol in einer Hand wäre – möglichst in öffentlicher Hand, wie in Nordtirol. Dafür könnten die Südtiroler dann zu etwas günstigerer Energie kommen als vielleicht andere – auch die Industrie, damit sie wettbewerbsfähiger wird. In 20 Jahren könnte die Energie wesentlich dafür gebraucht werden,

„Wenn Südtirol wie Bozen wird, dann verlasse ich das Land!“_ Reinhold Messner Anzeige gemacht hat. Der Sonderfonds, den Durnwalder zur Verfügung hat, um seine Regierungsarbeit schneller zu gestalten, ist in ihrer Dimension eigentlich überhaupt keine Zeile wert. Hier geht es nicht um irgendein Verbrechen oder um verschleuderte öffentliche Gelder, sondern um einen Fonds, der dem Landeshauptmann zusteht – genauso wie er

damit wir prosperieren wie heute; das Land könnte sich damit einen hohen Lebensstandard sichern. Man kann die Gewinne aus der Stromproduktion natürlich auch den Gemeinden lassen, aber es wäre völlig ungerecht, nur jenen Gemeinden, die zufällig einen Bach haben, zu Wohlstand zu verhelfen und gleichzeitig jene Gemeinden, die keinen Bach

haben, verhungern zu lassen. Ich sehe hier das ganze Land im Recht und auch in der Verpflichtung. Dass dies alles nicht gelungen ist, ist eine tragische Geschichte. Jetzt gibt es das Gerichtsverfahren, und ich habe keine Ahnung, wie hier eine Lösung aussehen kann. Der Glaubwürdigkeit Südtirols hat die SEL-Affäre aber auf jeden Fall geschadet. Die wirklichen Hintergründe, so glaube ich, kennen nur drei Leute. Ich kenne die Hintergründe nicht, aber ich vermute, dass viel mehr dahintersteckt. Ist es glaubhaft, wenn Landeshauptmann Luis Durnwalder behauptet, er sei nicht informiert gewesen über die Machenschaften seines Landesrats und des Direktors der SEL? Der Landeshauptmann hatte den Wunsch, die Energie nach Südtirol zu bringen. Dass Michl Laimer die Akten vertauscht hat, um vor dem Landeshauptmann gut dazustehen, schließe ich nicht aus. Durnwalder selbst hat aber sicher nichts getan, das ist nicht sein Bier. Dass er vielleicht gesagt hat: Brav, Buben, alles gut gegangen, schließe ich nicht aus, aber er selbst hat sicher nichts organisiert. Ich sehe es so, dass hier zwei Männer, die sich selbst als sehr tüchtig ansahen, die Besten der Klassen sein wollten und dann eben zu weit gegangen sind. Aber das wird das Gericht herausfinden. Die Bewertung der politischen Denkweise und Vorgehensweise von Durnwalder in seiner Amtszeit ist derzeit ein breit diskutiertes Thema. 5


Politik & Gesellschaft

Reinhold Messner: „Wie Durnwalder derzeit demontiert wird, ist ungerecht und falsch“

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Dazu drei Denkanstöße: Erstens werden wir erst in fünf oder zehn Jahren erkennen, wie gut der Durnwalder war. Ich bin davon überzeugt, dass eine Mehrheit der Südtiroler aller drei Sprachgruppen dem Landeshauptmann mehr nachweinen werden als sie dem Magnago nachgeweint haben. Zweitens: Überall dort, wo lange eine Gruppierung oder sogar ein Ministerpräsident an der Macht war, sind die Erfolge größer als dort, wo man alle zwei Jahre umstellt oder neu wählt – siehe Rom. Fast alle Länder mit dauerndem Machtwechsel sind in den Ruin geführt worden. Das ist auch nachvollziehbar: Wenn die Art der Politik ständig wechselt, wird ein Staat wirtschaftlich gesehen an die Wand getrieben. Man muss eines zugestehen: Silvius Magnago hatte nichts anderes im Sinn als den Südtirolern die Autonomie zu schenken – und es ist ihm auch gelungen. Später hat er sich sehr darum bemüht, diese seine Autonomie ja nicht antasten zu lassen. Dann kam Durnwalder, und er hat die politische Errungenschaft

Autonomie mit praktischen, wirtschaftlichen und pragmatischen Inhalten gefüllt. Beide Landeshauptleute waren im richtigen Moment an der Macht. Durnwalder hätte die Leistungen Magnagos nicht geschafft, und Magnago hätte die Leistungen Durnwalders ebenfalls nicht geschafft. Südtirol hatte also ein Riesenglück, im richtigen Zeitpunkt die richtigen Männer an der

aus den Medien. Es geht nicht an, dass die Medien außerhalb ihrer Kontroll- und Informationspflicht, die sie haben, sich auch herausnehmen, dass sie mindestens die Hälfte der politischen Macht haben wollen. Überall dort, wo die politische Macht und die Medienmacht parallel geschaltet werden, haben wir ein System, das nicht mehr Demokratie heißt. Die

„Wir werden erst in fünf oder zehn Jahren erkennen, wie gut der Durnwalder war“_ Reinhold Messner richtigen Stelle zu haben. Sie hatten das Amt auch fast gleich lang inne. Beide waren sie übrigens am besten, wenn sie der Zeitung die Stirn geboten haben. Immer dann, wenn sie nachgegeben haben, wenn sie unsicher waren, dann hat die Katastrophe begonnen. Die wahre Katastrophe in diesem Land ist also nicht die Regierung, sondern die Schattenregierung

Probleme liegen also hier – und nicht beim Landeshauptmann. Aber es hat niemand die Kraft, dieser Medienmacht die Stirn zu bieten. Das ist auch gar nicht möglich, weil niemand die Kanzeln für diese Predigten bekommt. Der jetzige Bischof spielt dieses Spiel übrigens eindeutig mit: Die Kirche und die Medienmacht sagen, was in Südtirol zu laufen hat,

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bestimmen, wer abzuschmettern ist, wer hinauszuschmeißen ist, wer da oder dort Direktor wird. Das haben sie immer schon getan, aber derzeit wird das mit einer Radikalität vorangetrieben, die unglaublich ist. Ich habe schon vor sechs Jahren ein Buch geschrieben: „Gebrauchsanweisung für Südtirol“, da gibt es ein eigenes Kapitel mit dem Titel „Macht und Medien“. Führende Südtiroler Politiker haben mir daraufhin bestätigt, dass ich mit meinen Aussagen hundertprozentig Recht habe. Es wird in diesem Land keiner Landesrat ohne den Segen der Zeitung. Es wird künftig keiner Landeshauptmann ohne den Segen der Zeitung. Durnwalder hat sich allein durchgeboxt und hat es dann auch zu spüren gekriegt. Gut, aber im Vergleich zu den Siebzigern, in denen es de facto nur Dolomiten, Sender Bozen, Alto Adige und vielleicht das Sonntagsblatt gegeben hat, haben wir ja nun in Südtirol eine große Medienvielfalt, die die Situation doch maßgeblich verbessert haben dürfte. Schauen Sie, wenn die Zeitung auf jemanden reinschlagen will, dann drucken sie sogar, ohne um Erlaubnis zu fragen, die Leitartikel anderer Medien ab, die böser sind als die eigenen, weil sie ganz genau wissen, dass die FF von viel weniger Leuten gelesen wird. Das gute oder schlechte Wetter macht die Zeitung, und das wissen sie ganz genau. Ich bin ein ganz normaler Südtiroler Bürger, und wenn ich in Südtirol nach wie vor als persona non grata gelte, verdanke ich dies ausschließlich der Zeitung. Als ich 1978 als völlig unbedeutenden politischen Gag öffentlich sagte, ich sei nicht für Südtirol auf den Everest gestiegen


und „mein Taschentuch ist meine Fahne“, hat die Zeitung einen Krieg angefangen, der unter die Gürtellinie ging. Ich wurde in der Zeitung zum Nestbeschmutzer, zum Heimatverräter. Ich habe darauf reagiert und sagte, wenn ihr so radikal seid, will ich die Rechte auf meine Bücher zurück. Man hat mir daraufhin freundlich erklärt, dass man mich so kaputt machen würde, dass ich nie mehr auf die Beine kommen würde. Nun, das war eine andere Zeit und das waren andere Personen... Das geht ja weiter bis zu diesem Museum, in dem wir uns gerade befinden. Diese meine Idee hat die Zeitung bekämpft bis zum Letzten. Mehr Sorgen mache ich mir derzeit eigentlich um die Medienvielfalt in diesem Land, um die kleinen Verlage, die teilweise durch die wirtschaftliche Situation und teilweise durch die sich verändernde Art der Mediennutzung ins Schlingern geraten, weil ihre Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren. Das könnte zur Folge haben, dass irgendwann alle Medien einem einzigen Haus gehören. Ja, das ist ein großes Problem. Der Rundfunk gehört maßgeblich bereits ihnen, es gibt ein paar Gemeindeblätter, die einigermaßen selbstständig sind. Die FF wird überleben, und wenn sie nicht überlebt, ist sie selber schuld, weil sie nicht mehr die Qualität hat, die sie zu Zeiten Hans Karl Peterlinis hatte. Die nächste Frage ist, ob die kleine tageszeitung überleben wird, wenn die Subventionen aus Rom ausbleiben, weil diese Subventionen überlebensnotwendig sind. Wirtschaftlich gesehen kann man das große Südtiroler Medienhaus nicht kritisieren – ich habe nichts gegen wirtschaftlichen Erfolg. Aber ich habe etwas dagegen, wenn jemand sich mit der Medienmacht auch die politische Macht nehmen will – mit einer unheimlichen Radikalität und Chuzpe. Im Grunde sind wir Bürger schuld; das Volk darf dies nicht akzeptieren. Ist aber derzeit nicht ein gewisses Umdenken gerade bei der Bevölkerung spürbar – oder zumindest mehr spürbar als noch vor einigen Jahren? Wenn ich im Rahmen einer Veranstaltung des International Mountain Summit die Zeitung

kritisiert habe, haben vor allem die Südtiroler geklatscht, denn die anwesenden Ausländer kennen ja die Situation nicht – die haben sich eher gefragt: Was ist denn da los in diesem Land? Mich haben am nächsten Tag mindestens zehn Leute darauf hingewiesen, dass es gut sei, wenn jemand sich traut, zu sagen, was ich eben gesagt habe. Jeder zweite sagt dann allerdings auch: Ich dürfte eine solche Aussage nicht machen, weil ich dann meinen Job verliere. Die Leute haben Angst, dass sie ihren Job verlieren, wenn sie die Zeitung kritisieren – ja wo sind wir denn? Wenn wir einen schwachen Landeshauptmann bekommen, dann werden sämtliche Werbegelder des Landes in ein einziges Medienhaus fließen. Da sprechen Sie ein Thema an, das uns als kleines Verlagshaus natürlich sehr bewegt: Es gibt in Südtirol kein transparentes Medienförderungsgesetz, das im Grunde notwendig wäre, damit auch kleine Medien in Würde arbeiten können. Derzeit hängt es ja vom Wohlwollen eines Amtsdirektors oder eines Landesrats ab, ob ein Medium Werbegelder vom Land bekommt. Schauen Sie, sollte das Land ein Inserat im „Brixner“ schalten, dann kommt ein Telefonat nach ganz oben, dass dies zu unterlassen sei, das können Sie mir glauben. Das Problem in Südtirol seit dem zweiten Weltkrieg ist diese Zeitung. Man merkt aus Ihren Aussagen, dass Sie ein Durnwalder-Fan sind. Hat er aus Ihrer Sicht aber in seiner Zeit gar nichts falsch gemacht? Zumindest darf man ihm doch vorwerfen, dass er sehr viel Macht auf seine Person konzentriert hat. Ja, das ist völlig richtig. Durnwalder hat sich mehr und mehr Macht genommen. Aber gleichzeitig darf ich mich fragen: Warum haben die Landesräte und die Bürgermeister die Macht hergegeben? Magnago hatte vollkommen anders regiert: Er hatte außenpolitische Verantwortung, wenn man die Beziehungen Südtirols zu Rom so nennen darf, und die Landesräte haben in ihren jeweiligen Bereichen völlig autonom Entscheidungen treffen können. Magnago hat nur die Beziehung Rom-Bozen interessiert. Die Landesräte hatten viel Bedeutung und Macht, die Bürgermeister hatten ebenfalls bestimmte Möglichkeiten. Durnwalder hingegen

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wusste einfach immer mehr als alle Bürgermeister und Landesräte. Er hatte ein Gedächtnis wie eine Maschine. Ich war lange Zeit Gegner vom Durnwalder, und ich erinnere mich noch gut an seine Anfangszeit: Wer, glauben Sie, hat mir zum ersten Mal gesagt, dass Durnwalder gute Arbeit leisten würde? Es war Alexander Langer. Das glaubt mir niemand, aber es war so. Dass Durnwalder die Leute in der Früh empfängt – nun, das kann man kritisieren, aber ich empfinde das auch als soziale Arbeit, weil er den Leuten, die einfach nicht weiterkommen, auch hin und wieder Geld zusteckt. Aber damit füttert er auch sein Gehirn: Wenn ein Bürger mit einem Problem zu ihm kommt, dann weiß er ab diesem Augenblick darüber Bescheid. Dieses allumfassende Wissen war sein großer Vorteil.

auch. Diese Leistung wird ihm jetzt vorenthalten, und das macht ihn wütend. Er wird ungerecht behandelt – das sagen fast alle Südtiroler, die ich treffe. Wie man jetzt mit ihm umgeht, hat er sich nicht verdient. Dass auch ihm Fehler passiert sind, gebe ich gern zu; dass er vielleicht ein anderes Konstrukt im Stromgeschäft hätte bauen können, ist auch richtig. Ob aber die Gemeinden den Strom haben oder das Land, das ist doch eigentlich irrelevant. Nun, ein bisschen Lokalpatriotismus darf ich jetzt einbringen, denn Brixen ist im großen Geschäft des Stroms ja einer der großen Leidtragenden... Ja, das Kraftwerk hat man Brixen weggenommen, seinerzeit.

Aber Herr Messner, so verhielten sich doch früher die Landesfürsten...

Es gibt Gemeinden wie Taufers oder Passeier, aber auch Bozen und Meran, die schwimmen im Vergleich zu Brixen im Geld ...

Nein, die Fürsten hatten keine Ahnung von ihren Bürgern, das ist eine Beleidigung für Durnwalder. Der Luis hat vielleicht

Wenn ich regiert hätte, hätte ich alles getan, den Strom in Landeshand zu bringen und die Erlöse zu sozialisieren – in einer Hand

„Es wird in diesem Land keiner Landesrat ohne den Segen der Zeitung“_ Reinhold Messner regiert wie ein Fürst, aber ist das so schlecht in der heutigen Zeit, wo in den Demokratien nichts mehr weitergeht, wo in diesen sophysticated Regierungen gar nichts passiert? Schauen wir uns die Stadtregierung von Bozen an: Wenn Südtirol wie Bozen wird, dann verlasse ich das Land! Dann geh ich. Dies würde bedeuten, dass der nächste Landeshauptmann wie der heutige sein müsste, um die derzeitige Situation aufrecht zu erhalten, oder? Nein, das darf er nicht, und das wird er nicht. Das war die Durnwalder-Methode, die wir zu Beginn alle für gut befunden haben und die jetzt von einigen kritisiert wird. Durnwalder weiß, dass er immer noch der Beste ist, und es ist leider wahr! Und: Durnwalder hat nur das Land im Kopf, nicht seine eigenen Vorteile. Er möchte in diesem Land als Landeshauptmann verabschiedet werden mit einer Leistung, und die hat er

organisiert. Die Erlöse müssen dann dem gesamten Volk zugute kommen. Alle sollten an diesem großen Stromerfolg beteiligt sein. Der Rohstoff Wasser ist unser großes gemeinsames Kapital, solange die Gletscher einigermaßen funktionieren. In zehn oder zwanzig Jahren wird das sehr wichtig sein. Durnwalder hat in diesem Sinn den Fehler begangen, dass er den Bürgern nicht von Anfang an Zugang zu günstigerem Strom gegeben hat – wie es zum Beispiel in Innsbruck der Fall ist, wo Strom ja maßgeblich günstiger ist. Er hätte müssen den Menschen in Südtirol zeigen, dass wir diese Ressource nun haben und auch verteilen. Das war doch auch das Ziel Durnwalders. Ja, er wollte das Geld bei sich haben und dann selbst entscheiden, wie es zu verteilen wäre. Na ja, dieses System hat eine Zeitlang gut funktioniert, würde jetzt aber nicht mehr funktionieren. Der


alle zu betteln, um irgendwelche politischen Entscheidungen oder um ein paar Euro. Dass da die Landesräte auch sauer wurden, verstehe ich – aber das war eben seine Methode. Ist die Demokratie immer noch die beste Gesellschaftsform? Darüber diskutieren nicht nur Leute wie ich, sondern weltweit ganz andere Kaliber. Wenn man sieht, wie erfolgreich China ohne Demokratie ist, dann muss man einfach daran zweifeln, ob unsere Methode unbedingt die beste ist.

Reinhold Messner: „Wenn ich in Südtirol nach wie vor als persona non grata gelte, verdanke ich dies ausschließlich der Zeitung“

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nächste Landeshauptmann wird ganz anders regieren. Ich weiß nicht, wer der neue Landeshauptmann sein wird; wir müssen aber hoffen, dass wir eindeutige Mehrheiten bei den Wahlen bekommen. Damit bleiben wir entscheidungsfähig – ein großer Vorteil Durnwalders war ja, dass er in der Lage war, Entscheidungen zu treffen. Südtirol braucht schnelle Entscheidungen – vor allem die

Unternehmen. Wenn die Politik für Entscheidungen zu lange braucht, dann verliert die Idee eines Unternehmers an Kraft – und sie wird eben nicht mehr realisiert. Der neue Landeshauptmann wird auch nicht mehr in der Früh die Leute empfangen – das war Durnwalders Methode, sein Horchen in das Volk. Er hat damit Unternehmer getroffen, Politiker, viele Bürger – die kamen ja

Sie haben ja politisch eine interessante Historie – zuerst als Durnwalder-Gegner, dann als Europa-Parlamentarier für die Grünen, dann mutierten Sie zum Durnwalder-Freund, und letzthin haben Sie sich für den Ausbau des Flughafens München ausgesprochen, was ja absolut inkompatibel ist mit der Denkweise der Grünen. Das ist die Frage: Welche Schicht der Grünen denkt wie? Die Grünen in Deutschland sind völlig zerstritten. Die Wähler der Grünen

wollen keine Windenergie, aber Jürgen Trittin glaubt immer noch, dass er mit der erneuerbaren Energie das Rad erfunden hat. Inzwischen fällt dies den Deutschen auf den Kopf – die zahlen irre Strompreise. Wo fühlen Sie sich heute politisch zuhause? Ich bin ein grün-liberaler Denker, aber ein Pragmatiker, ein Praktiker. Habe ich lieber, dass in München jedes zweite Flugzeug im Stau in der Luft kreisen muss, oder baue ich lieber eine dritte Startbahn? Die Anrainer werden unter dieser Startbahn leiden, das gebe ich zu. Ich war ja auch immer für den Ausbau unseres Flughafens in Bozen. Wie soll ein Gast, der in Amerika lebt und unbedingt in den Dolomiten seinen Urlaub verbringen will, nach Südtirol kommen? Er muss heute nach Frankfurt fliegen, mit dem Zug nach Innsbruck fahren – danach haben wir eh keine ordentliche Zugverbindung mehr –, und dann muss er mit einem Leihauto nach Südtirol fahren. Das ist ihm viel zu aufwändig! Wir brauchen einen Flughafen

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Es war doch im Nachhinein ein Fehler, dass man beim Flughafen Bozen nicht schon vor zehn Jahren eine schnelle und klare Entscheidung getroffen hat.

Reinhold Messner: „Der Landeshauptmann hat nicht die erste Macht in diesem Land, glauben Sie mir das?“

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für Charterflieger aus London, Frankfurt, eventuell Prag oder Hamburg. Der Hotelier holt die Touristen dann am Flughafen ab und bringt sie direkt ins Hotel. Wir erreichen damit eine Verkehrsberuhigung, und wir verschmutzen die Umwelt weniger als wenn sie mit den eigenen Autos kommen würden. Eine

volle Chartermaschine ist nach der Bahn das sauberste Verkehrsmittel. Schaut euch Innsbruck an; die haben natürlich kein Interesse daran, dass Bozen ausbaut. Am Wochenende ist es in Innsbruck so lebendig wie in Frankfurt. Wir leben vom Tourismus, und wir werden auch in 20 Jahren noch vom Tourismus leben.

Ich glaube, Durnwalder hatte nicht die Macht, dies zu tun. Er hat nicht die erste Macht in diesem Land, glauben Sie mir das? Wie Durnwalder derzeit demontiert wird, ist ungerecht und falsch, weil die Bürger in zehn Jahren draufkommen werden, dass es nach ihm nur schlimmer geworden ist. Nein, schon in drei Jahren: Wer auch immer Landeshauptmann werden wird, es wird schlimmer als unter Durnwalder. Herr Messner, Sie mögen die Konfrontation, oder? Ich liebe die Konfrontation! Aber natürlich, wenn sie dich versuchen zu killen, dann wird es schwierig. Ich habe ja null Macht, habe keine Gruppe oder Partei hinter mir – ich bin ein Solitär. Meine Begeisterung für

Durnwalder kommt auch daher, weil er gerade in der für mich schwierigen Zeit rund um die Errichtung des Messner Mountain Museums in Sigmundskron zu leiden hatte, weil er diese Idee unterstützten wollte – und diese Idee hat er an mich herangetragen, und ich hab gesagt, ich traue mich, das zu machen. Durch die Gassen wurde dann nicht nur ich getrieben, sondern auch er. Aber jetzt habe ich genügend Kämpfe ausgefochten in meinem Leben. Wird man dadurch müde eines Tages? Nein, es ist einfach nur verlorene Energie. Ich kann mit dieser Energie ja auch etwas Gescheites machen. Es geht ja nicht nur mir so, sondern vielen anderen auch.

willy.vontavon@brixner.info doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Richtigstellung im Sinne des Pressegesetzes Sehr geehrte Damen und Herren, in Ihrer Ausgabe vom November 2012 führen Sie ein Interview mit Landeshauptmann Luis Durnwalder, in dem von Seiten des Landeshauptmanns eine Reihe von Aussagen getroffen werden, die nicht wahr sind: 1) Der Landeshauptmann behauptet (S. 5), beim Kraftwerksprojekt St. Anton (Bozen) seien die zuständigen Ämter der Meinung gewesen, „dass das Angebot der SEL besser sei“ (als jenes der Eisackwerk GmbH). Dies entspricht nicht den Tatsachen: Dem Abschlussbericht der zuständigen Abteilung Energie des Landes ist eindeutig zu entnehmen, dass dem Projekt der Eisackwerk GmbH aufgrund der wesentlich umfangreicheren Umweltausgaben und der besseren Ressourcennutzung (Energieproduktion) der Vorzug gegeben wurde. Heute wissen wir außerdem, dass die SEL versucht hat, die Landesbehörden in die Irre zu führen: Im Umweltplan wurde eine weitaus höhere Restwassermenge angegeben als im technischen Projekt. Damit sollten hohe „ökologische“ Punkte und zugleich hohe „energetische“ Punkte erstritten werden. Heute wissen wir zudem, dass diese Nachbesserungen der Umweltpläne in krimineller Weise nach dem Einreichtermin erfolgt sind. Es verwundert uns, dass der Landeshauptmann

angesichts dieser von der Staatsanwaltschaft festgestellten Tatsachen immer noch behauptet, das SEL-Projekt für St. Anton sei „besser“ gewesen als jenes der Eisackwerk GmbH. 2) Der Landeshauptmann behauptet auf S. 7, er bzw. die Landesregierung hätten die Gemeinden Rodeneck und Vintl an den Umweltmaßnahmen des Kraftwerks Mühlbach „beteiligt“: Es wird bewusst unterstellt, dies sei gegen den Willen der Eisackwerk Mühlbach geschehen. Der Landeshauptmann verwechselt wohl Umweltmaßnahmen mit Konzessionsgebühren bzw. Uferzinsen: Wahr ist, dass die Landesregierung bei der Aufteilung der Konzessionsgebühren zunächst die Ufergemeinden des Kraftwerks Mühlbach in rechtswidriger Weise übergehen wollte. Nach dem berechtigten Protest dieser Gemeinden entschied die Landesregierung dann, sie gleich wie alle anderen Ufergemeinden Südtirols an den Erlösen aus den Konzessionsgebühren, die von der Eisackwerk Mühlbach GmbH ja an das Land bezahlt werden, zu beteiligen – so wie es das Gesetz vorschreibt. Auch hier wird also bewusst und in polemischer Absicht etwas unterstellt, was nicht den Tatsachen entspricht. 3) Auf Seite 8 erklärt der Landeshauptmann, dass – wenn ein Richter

entscheiden sollte, dass die SELKonzessionen annulliert werden sollen – dies auch die Konzession der Eisackwerk Mühlbach GmbH betreffen müsste. Es handelt sich, nach der groß angekündigten aber mittlerweile archivierten Treuhandaffäre, um die zweite Ankündigung eines Konzessionswiderrufs zum Nachteil der Eisackwerk Mühlbach GmbH in wenigen Monaten. Doch auch diesmal liegt der Landeshauptmann falsch und offenbart ein eigentümliches Rechtsverständnis: Es ist weder der Staatsanwaltschaft noch uns bekannt, dass die SEL beim Konzessionsansuchen für das Kraftwerk in Mühlbach ihre Unterlagen ausgetauscht und „nachfrisiert“ hätte. Als einzige hatte die Eisackwerk Mühlbach GmbH nämlich ein Kavernenkraftwerk und die Verlegung der Druckleitungen aus dem Ortskern angeboten. Eine „Nachbesserung“ aller technischen Unterlagen der SEL hätte eine völlige Neuplanung erfordert, was heimlich nicht möglich gewesen wäre, da externe Techniker die technischen Projekte der SEL bearbeitet hatten. Eine Entscheidung des Landes gegen die Eisackwerk GmbH hätte zudem bedeutet, dass die Bevölkerung Mühlbachs noch weitere 30 Jahre mit dem Damoklesschwert zweier oberirdischer Hochdruckleitungen mitten im Ortskern hätte leben müssen. Die Entscheidung der

Landesregierung für die Eisackwerk GmbH in Mühlbach war somit richtig und die einzig mögliche. Also hat die SEL im Fall Mühlbach – wegen Aussichtslosigkeit – offenbar darauf verzichtet, den Umweltplan heimlich nachzubessern. Auf alle Fälle ist es bemerkenswert, wenn der höchste Funktionär des Landes meint, dass neben den Konzessionen einer Partei, die massiv geschwindelt hat, auch jene einer anderen Partei annulliert werden müsste, die sich korrekt verhalten hat. Auch bei einem Skirennen wird nicht das gesamte Rennen annulliert, wenn ein Rennläufer gedopt war. Und erst recht nicht wird – wenn man der Logik im kritisierten Interview folgen will – ein Skirennen im Gadertal annulliert, wenn bei einem Rennen in Gröden ein Läufer gedopt war. Genau das stellt der Landeshauptmann in den Raum, wenn er sagt, bei einer Annullierung der SEL-Konzessionen müsste auch jene der Eisackwerk Mühlbach annulliert werden. Wir können darüber nur unser tiefstes Befremden ausdrücken. Karl Pichler, Eisackwerk Mühlbach GmbH

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Wir sind Krippe Die Hofers* sind auf den ersten Blick eine Familie wie viele andere auch. Und doch sind sie etwas anders. Denn seit einigen Monaten haben sie ein fremdes Kind in Pflege. Eine Reportage über eine nicht alltägliche Familie – und eine Familie auf Zeit.

A

nja* hält die Malstifte geschickt in der Hand, zeichnet Striche und Kreise auf ein Blatt Papier, das sie vor sich auf dem Stubentisch liegen hat. „Blau“, antwortet die knapp Dreijährige auf die Frage nach der Farbe des Stiftes, „und rot“ – und deutet mit ihrem kleinen Zeigefinger auf den entsprechenden Buntstift. Auf dem Tisch steht ein Adventkranz, das Feuer im Ofen knistert. Die Kleine hält es mit den Farben nicht lange aus und wirbelt durch die vertraute Stube. Nichts deutet darauf hin, dass sie erst seit wenigen Monaten hier lebt – als ein spezieller Gast der Familie Hofer.

Schwierige Zeit überbrücken. „Anja ist eines von insgesamt 291 Pflegekindern“, erklärt Sabine Krismer vom Amt für Familie, Frau und Jugend. Auf Südtirol

info Die familiäre Anvertrauung ist eine besondere Hilfe auf Zeit für Minderjährige und deren Familien. Pflegefamilien nehmen die Pflegekinder für eine bestimmte Zeit in Voll- oder Teilzeit bei sich auf und erhalten neben einer Betreuung durch die Sozialdienste auch eine monatliche finanzielle Vergütung. Melden können sich Ehepaare, aber auch Einzelpersonen mit und ohne eigene Kinder, die diese „Hilfe auf Zeit“ anbieten möchten. Nähere Informationen erteilen: Sozialsprengel Brixen und Umgebung oder Sozialsprengel Klausen und Umgebung Tel. 0472 270411 (Brixen) oder 0472 847494 (Klausen) dirsoz.klausen@bzgeis.org Amt für Familie, Frau und Jugend Kanonikus-Michael-GamperStraße 1, Bozen Tel 0471 418230 familie.frau-jugend@provinz.bz.it 12

umgelegt bedeutet dies, dass in jeder Gemeinde durchschnittlich zwei Pflegekinder leben. Die Kinder stammen aus Familien, in denen die Eltern an den Rand ihrer Möglichkeiten gelangen und ihren Betreuungs- und Erziehungspflichten nicht mehr nachkommen können. Die Gründe dafür sind so unterschiedlich wie die Gesellschaft selbst und reichen von mehrfachen Überforderungen, gewaltbelasteten Paarbeziehungen bis hin zu Krankheiten. „In solchen Notlagen ist ein angemessenes, kindgerechtes und familiäres Umfeld oft nicht mehr gegeben“, schildert Krismer, „und hier helfen die Pflegefamilien, diese schwierige Zeit zu überbrücken.“ So ist es auch bei Anja. Ihre leibliche Mutter mit Migrationshintergrund lebt in einem Frauenhaus und war mit der eigenen Situation völlig überfordert: keine Ausbildung, keine Arbeit, vor dem Kindesvater geflohen und kein stabiles soziales und gesellschaftliches Netzwerk, das sie hätte auffangen können. Um das Kind zu schützen und der jungen Mutter die Möglichkeit zu eröffnen, ihr eigenes Leben ohne die Erziehungsverantwortung in den Griff zu bekommen, erklärte sie sich schließlich dazu bereit, das Kind in die Obhut einer Pflegefamilie zu geben. „Das Einverständnis der Herkunftsfamilien ist dabei leider nicht immer gegeben“, weiß Sabine Krimser, „dann kommt es zu gerichtlichen Verfügungen, die vor allem für die Herkunftsfamilien anfangs sehr schwierig sein können.“ In der heutigen Gesellschaft wird es nämlich als selbstverständlich angesehen, dass Kinder bei ihren leiblichen Eltern und gemeinsam mit den Geschwistern aufwachsen. Das war aber bei weitem nicht immer so. Kinder, die von ganzen Familiengemeinschaften oder bei Zieheltern aufwuchsen, hat es immer schon gegeben.

Kein einfacher Beginn. Auch bei Sabine Hofer, der Pflegemutter, war es so ähnlich. Sie entstammt einer Großfamilie, in der auch „andere“

Foto: Amt für Familie, Frau und Jugend

Politik & Gesellschaft

EISACKTAL

Hinter dem sperrigen Begriff der „familiären Anvertrauung“ steht ein Ort der Wärme, ein Nest, ein Rückzugspunkt, ein Anker, eine Quelle von Liebe und Geborgenheit, kurzum: eine Familie

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Kinder immer wieder eine zeitlang mit und in der Familie lebten. „Deshalb war es für mich nichts Außergewöhnliches, ein Pflegekind aufzunehmen“, erklärt sie und nimmt Anja, die ihr die Arme entgegenstreckt, in den Schoß. Die zwei haben einen sehr vertrauten, liebevollen Umgang. Die Harmonie stimmt, doch war dem nicht immer so: „Vor allem am Anfang war es für mich sehr schwierig, einen Zugang zur Kleinen zu finden. Sie war auf meine jüngste Tochter fixiert und ignorierte mich. Das trieb mich manchmal an den Rand der Verzweiflung“, erinnert sich die Pflegemutter und streicht dem Kind liebevoll über die dunklen Haare. Dabei wurde die Dreijährige langsam an die neue Situation und Umgebung gewöhnt. Den anfänglichen vereinzelten Treffen zwischen zukünftigen Pflegeeltern und dem Kind mit seiner leiblichen Mutter folgten Besuche im zukünftigen Zuhause. Jetzt wohnt Anja in Vollzeit bei ihrer Pflegefamilie, sieht die leibliche Mutter aber regelmäßig. „Es ist wichtig, dass der Kontakt zur Herkunftsfamilie möglichst aufrecht bleibt,

da die Kinder nach einer gewissen Zeit ja wieder in ihre Ursprungsfamilien zurückkehren“, weist Krismer auf die Bedeutung der Eltern-Kind-Beziehung hin. „So dauert die familiäre Anvertrauung laut gesetzlicher Regelung maximal zwei Jahre, kann aber vom Jugendgericht in Ausnahmefällen verlängert werden.“

Voraussetzungen für die Pflegefamilie. Hinter dem sperrigen Be-

griff der „familiären Anvertrauung“ steht ein Ort der Wärme, ein Nest, ein Rückzugspunkt, ein Anker, eine Quelle von Liebe und Geborgenheit, kurzum: eine Familie. „Kinder wie Anja kommen als eigenständige Persönlichkeiten in die neue Familie, sie haben eine familienfremde, meist unbekannte Geschichte“, erklärt Ingrid Hofer, „sie sind oft traumatisiert und fordern deshalb viel Liebe, Offenheit, Geduld und Aufmerksamkeit.“ Das Paar hat eigene Kinder im Teenageralter, die sich ebenfalls um ihre „kleine Schwester“ kümmern. Denn die Entscheidung, ob ein Pflegekind aufgenommen werden soll oder nicht, traf die


gesamte Familie gemeinsam. „Das ist eine der Voraussetzungen, die Pflegefamilien mitbringen müssen“, erklärt Krismer. Neben der Zustimmung aller Familienmitglieder zur Aufnahme eines Pflegekindes sind Einfühlungsvermögen, Geduld, erzieherische Fähigkeiten, die Bereitschaft, mit der Familie des Pflegekindes gute Beziehungen zu pflegen, einer guten Eingliederung in die Gesellschaft, eine angemessene Wohnsituation und wirtschaftlich stabile Verhältnisse notwendig. „Bei Interesse informieren die Sozialdienste potentielle Pflegefamilien umfassend“, weist Krismer auf die Bedeutung der Dienste hin, „sie schätzen die Familien ein und vermitteln ihnen geeignete Pflegekinder. Es liegt aber immer in der Entscheidung der Familie, ob sie ein Pflegekind aufnehmen möchte oder nicht.“ Dabei komme dem regelmäßigen Austausch mit geschulten Sozialassistenten und der Betreuung durch dieselben große Bedeutung zu.

Die Rolle der Sozialdienste. Wie

wichtig diese Betreuung und der Austausch zwischen den Pflegeeltern sind, wissen auch Sabine und Franz Hofer. Denn der neue „Familienzuwachs“ bringt neben der eigenen Geschichte und speziellen Bedürfnissen auch eine geänderte Familiensituation und -konstellation mit sich. Und darauf gilt es, sich einzustellen. Das bestätigt Franz Hofer, wenn er sagt, „dass sich bei uns das familiäre Leben verändert hat.“ Eine professionelle Begleitung und Betreuung nehme viele Ängste und sei eine wichtige Hilfestellung, um das Wesentliche, nämlich das Pflegekind und das Wohl der gesamten Familie, nicht aus den Augen zu verlieren. Die Hofers haben sich gemeinsam der neuen Herausforderung gestellt und sind so stärker zusammengewachsen. Die eigenen Teenager, die sich nach und nach in ihr Reich innerhalb des Hauses zurückgezogen hatten, hielten sich jetzt, bedingt durch Anja, wieder mehr in Stube und Küche auf und bringen sich wieder zusehends in das familiäre Leben ein.

Die Pflegekinder. Dieser verbin-

dende, bestärkende Charakter ist dem kleinen Mädchen mit den großen Rehaugen nicht abzusprechen. Der schelmische Blick und das verschmitzte Lächeln einer Dreijährigen lassen das Eis schnell schmelzen. Mit ihrem zarten Alter zählt sie zu den jüngsten Pflegekindern in Südtirol. Rund fünf Prozent aller Pflegekinder sind

Fünf Fragen an die Pflegefamilie

„Auch wieder loslassen können“ Wie ist die Beziehung mit der Herkunftsfamilie? Gibt es ein „Konkurrenzdenken“?

Nein, denn wir geben Anja immer wieder zu verstehen, dass sie derzeit zwei Mütter und Väter, zwei Mamis und Papas hat. Uns ist wichtig, dass sie eine positive Beziehung zu ihren leiblichen Eltern aufrechterhält und aufbaut. Mit der Mutter haben wir ein sehr gutes Verhältnis, mit dem Vater muss dieses erst gefunden werden. Hier unterstützt und arbeitet der Sozialdienst stark mit.

Wie hat Ihr Umfeld auf das Pflegekind reagiert? Die Reaktionen waren durchwegs positiv, zumal wir wussten, in welch schwieriger Situation Anjas Mutter derzeit ist. Wir erhalten nicht nur große Wertschätzung, sondern auch ganz praktische Hilfe. Anja brachte nur eine kleine Einkaufstüte mit Kleidung mit, weshalb wir Kinderkleidung, ein Bettchen, eine Sandkiste

gleich alt oder noch jünger. Die altersmäßig am häufigsten in Pflegefamilien untergebrachten Kinder sind zwischen sechs und 14 Jahre jung – zwei von drei Kindern fallen in diese Altersklasse. Dabei fällt auf, dass Kinder bis zum zehnten Lebensjahr überwiegend in Teilzeit betreut werden, also tagsüber oder für einige Stunden in der Pflegefamilie sind und abends in die Herkunftsfamilien zurückkehren. Kinder mit elf und mehr Jahren hingegen leben vorwiegend Vollzeit in den Pflegefamilien. Dabei endet die familiäre Anvertrauung mit dem Erreichen der Volljährigkeit; manchmal kann sie auch bis zum 21. Lebensjahr verlängert werden.

Die Pflegeeltern. Die Hofers sind

dabei eine klassische Pflegefamilie – insofern, als dass rund zwei Drittel der Südtiroler Pflegeeltern aus Paaren mit Kindern bestehen. Sowohl verheiratete oder zusammenlebende Paare, aber auch Einzelpersonen, ob mit oder ohne eigene Kinder, können eine Pflegefamilie werden. Zu den derzeit 106 Pflegefamilien zählen so auch Einzelpersonen, die rund ein Viertel dieser speziellen Gastfamilien stellen. „Sie leisten unbezahlbare Dienste, und wir suchen wieder vermehrt Pflegeeltern“, so die Koordinatorin der

und Spielzeug aus dem Freundeskreis geschenkt bekommen haben. Das Mädchen hat eine sehr gewinnende Art – ihr fliegen die Herzen sprichwörtlich zu. Was raten Sie Familien, die sich vorstellen könnten, ein Pflegekind aufzunehmen? Die Familie sollte sich von Anfang an bewusst sein, dass das Pflegekind nur für eine begrenzte Zeit aufgenommen werden kann. Es heißt also auch, loslassen können und das Kind in seine eigene Familie möglichst behutsam rückführen helfen. Es benötigt viel Geduld und Gespür und ist nicht immer einfach. Das Pflegekind ist aber auch eine große Bereicherung und eine schöne Erfahrung für die gesamte Familie. Worauf sollte eine Pflegefamilie besonders achten? Alle Familienmitglieder, egal welchen Alters, sollten die Entscheidung für die Aufnahme eines Pflegekindes voll

familiären Anvertrauung, „denn es gibt mehr Kinder und Eltern, die Hilfe brauchen, als man meinen möchte.“ Die kleine Anja hat diese Hilfe gefunden – und mittlerweile auch den Startknopf der Stereoanlage. Kinderlieder prägen die Geräuschkulisse des Wohnraums. Sie sitzt im weißen Sitzkissen, die Beine keck übereinander geschlagen. Einige Töne singt sie nach, andere summt sie mit. „Das Mädchen ist sehr intelligent“, staunt Franz, „es ist schon fast unheimlich, wie schnell und leicht sie lernt.“ Vor wenigen Monaten, als sie in die Pflegefamilie kam, konnte sie noch

mittragen. Das Kind muss in die Familie passen, und es sollte sich auch als vollwertiges Mitglied fühlen dürfen. Uns ist zudem sehr wichtig, dass das Familienleben nicht unter der neuen Situation leidet. Denn nur, wenn es der Pflegefamilie gut geht, kann es auch dem Pflegekind gut gehen. Werden Sie finanziell unterstützt? Wir erhalten neben einer fachkundigen Beratung und Begleitung durch Sozialassistentinnen auch eine monatliche Pauschale, deren Höhe vom Ausmaß der Anvertrauung abhängt. Diese Vergütung ist nicht an das steuerliche Einkommen geknüpft und dient in erster Linie dazu, die Ausgaben rund um Erziehung, Bildung und den normalen Unterhalt des Kindes zu bestreiten. Bei außerordentlichen Ausgaben ist eine Unterstützung durch die Sozialdienste cpl möglich.

kein Wort in Dialekt sprechen. Jetzt sprudeln die Worte und Melodien aus ihr heraus. „Kinder zu haben und aufwachsen zu sehen ist etwas Schönes“, ergänzt Sabine und lässt den Blick über die an der Wand hängenden Familienporträts zu Anja schweifen, „sie sind ein Geschenk. Vor allem an Weihnachten sind sie etwas ganz Besonderes – und dieses Jahr dürfen wir selbst Krippe sein.“ * Die Namen wurden zum Schutz des Kindes und der Pflegefamilie redaktionell geändert. carmen.plaseller@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

40 Jahre Psychiatrie in Brixen Das Zentrum für Psychische Gesundheit Brixen (ZPG) organisierte am 28. November anlässlich seines 40-jährigen Bestehens eine Tagung mit Referaten von Experten, mit Vorträgen über die Geschichte der Einrichtung und über zukünftige Aufgaben sowie einem „Tag der offenen Tür“ in den neuen Räumlichkeiten.

J

osef Schwitzer, Primar des Psychiatrischen Dienstes, begrüßte die Ehrengäste und verwies in seiner Eröffnungsrede auf die symbolische Bedeutung des Tagungsortes im Forum, denn gerade dort, im ehemaligen GILGebäude, wurde vor 40 Jahren die erste Station für Psychiatrie in Brixen eröffnet. Seitdem hat sich vieles verändert: die Gebäude, die Psychiatrie als solche, die Einstellung zu den Erkrankten, die Bedürfnisse. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird zum Beispiel die Depression im Jahre 2020 die häufigste Erkrankung sein. In Deutschland ist sie es bereits, noch vor der Volkskrankheit Diabetes, und 40 Prozent der frühzeitig Pensionierten gehen infolge von Depression in Rente.

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Der Vormittag stand

ganz im Zeichen der ExpertenAusführungen zu den „bipolaren affektiven Störungen“. Professor Giulio Perugi von der Universität Pisa, ein anerkannter Fachmann und wichtiger Berater des Zentrums für psychatrische Gesundheit (ZPG), nannte seinen Vortrag „Bipolare Störung. Genie und Wahnsinn“. In seiner Präsentation zeigte er viele Beispiele von Künstlern und Politikern, in deren Leben sich Phasen der Manie und der Depression abwechselten. Das herausragendste Beispiel ist wohl Vincent van Gogh, der im Sommer 1890 seinem Leben selbst ein Ende setzte. Allerdings hob Professor Perugi hervor, dass nicht alle Manisch-Depressiven so kreativ und aktiv seien wie etwa Tolstoi und Faulkner, Roosevelt und Churchill. Auch dauere es derzeit noch zu lange, bis die richtige Diagnose gestellt werde, im Durchschnitt zwischen zehn und 15 Jahren. An bipolaren Störungen Erkrankte versterben in der Regel 14

Das Team des Psychiatrischen Dienstes besteht aus Ettore Favaretto, Inge Schifferle,Ingo Stermann, Christina Mahlknecht, Sigrid Lun, Christian Wieser und Primar Josef Schwitzer

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fünf bis zehn Jahre früher, und zwar an anderen physischen Krankheiten und sekundären Komplikationen. Die Erkrankten seien besonders anfällig für einen erhöhten Missbrauch von Nikotin, Alkohol und anderen Drogen. Dazu komme die Neigung zu Spiel-, Sex- und Fresssucht sowie zu unbändigem selbstzerstörerischen Schaffensrausch. Mit dem Missbrauch werde sehr früh begonnen. Geld- und Beziehungsprobleme, Anpassungsschwierigkeiten und Kontrollverlust seien oft die Folgen. In den Phasen der Depression seien eine tiefe Melancholie, ein großer Pessimismus, ein geringes Selbstbewusstsein, Schuldgefühle, Verzweiflung und

ein starkes, oft vergebliches Ringen um Anerkennung typische Kennzeichen. Als Ursache gilt zum einen die genetische Veranlagung, zum anderen führen ungünstige Umweltfaktoren zum Ausbruch der Erkrankung. Die Heilungschancen sind gut: Auch wenn die Disposition nicht ausgemerzt werden könne, gelinge es, durch Stimmungsstabilisatoren das Auftreten zu unterdrücken.

Mens sana in corpore sano. Wie

wir selbst auf unser Zentralnervensystem einwirken können, also, was wir selber tun können, um unser Gehirn gesund zu erhalten, darauf ging Professor Andreas

Erfurt, Primar der Psychiatrie am Otto-Wagner-Spital in Wien, in seinem Referat „Doktor! Was ist mit mir los? Psycho-Edukation für Patienten mit bipolarer Störung“ ein. Schädlich fürs Gehirn sind hoher Blutdruck, Glukose-Mangel infolge von Essstörungen, Schlafmangel und der Konsum von Zellgiften wie Nikotin, Alkohol und Drogen sowie körperliche Trägheit. Körperliche Aktivitäten recyceln nicht mehr funktionstüchtige Organellen, Membranteile und andere Strukturen des Gehirns. Er kommt zum Schluss, dass die Römer mit ihrer Forderung, Körper und Geist gleichermaßen zu trainieren, völlig richtig lagen. Und für die Ärzte


Ein Werk von vielen wird gefeiert. Der Nachmittag war dann

ganz dem Rückblick und Ausblick gewidmet. Und zwar war es kein Geringerer als Universitätsprofessor Hartmann Hinterhuber – er gilt als „Vater der modernen Psychiatrie“ –, der in seiner Festrede die 40 Jahre Psychiatrie in Brixen und in Südtirol Revue passieren ließ. Er erinnerte an die Anfangsphase seines Schaffens, in der psychiatrische Einrichtungen allgemein als geschlossene Anstalten geführt wurden, da die Selbstgefährdung der Patienten als zu groß eingeschätzt wurde. Er hat 1972, auf Drängen der damaligen Landesrätin Waltraud Gebert Deeg, in Brixen und im selben Jahr in Bruneck die erste „nervenärztliche Beratungsstelle“ aufgebaut und betreut. Im damaligen GIL-Gebäude in Brixen war das Ambulatorium für Tuberkulosekranke eingerichtet worden, und dort führte er an jedem zweiten Samstag zunächst nur nachmittags, dann bald ganztags die ersten Untersuchungen durch. Der Bedarf an psychiatrischer Hilfe war groß, auch die Akzeptanz. Die Einsatzbereitschaft und der Idealismus des wenigen Personals war in diesen Jahren des Aufbruchs enorm. Und diesen Mitarbeiterinnen, von denen vier ihre Erfahrungen im Buch „Knoten im Taschentuch“ aufgeschrieben haben, gebühre ganz besonderer Dank. Es gelang sogar, nach der Option in Baden-Württemberg „vergessene“ Patienten ausfindig zu machen und heimzuholen. Es ging Anfang der siebziger Jahre vor allem auch darum, neue Konzepte für die psychiatrische Betreuung der Erkrankten zu erarbeiten. Professor Hinterhuber wirkte in der mit Experten aus dem Inund Ausland besetzten Kommission mit, die die Grundlage für die psychiatrische Betreuung in eigenen Abteilungen in den Krankenhäusern schuf.

„Meglio l’ambulatorio che il manicomio“. Einer der Experten, der

inzwischen 90-jährige Jurist und Professor Giuseppe Pantozzi, erinnerte an die Zeiten der Nervenheilanstalten in Pergine und Hall und an deren Ende, an die Zeiten, als es in Südtirol keinerlei Einrichtungen und Dienste, keine Fachärzte und Fach-Krankenpfleger

und keinerlei Erfahrungen gab. Nach der Verabschiedung des Gesetzes Nr. 180 vor 34 Jahren wurde sein Rat gesucht. Und er half gerne. Als im Jahr 1985 Professor Hinterhuber die Leitung der Psychiatrie an der Universitätsklinik in Innsbruck übernahm, rückte Josef Schwitzer in die erste Reihe vor. Die Leitung als Primar übernahm er erst 1997, als die offene – darauf legt er großen Wert – Abteilung im Krankenhaus Brixen eingerichtet worden war. Sie hat derzeit 16 Betten und ist im „Franz-Joseph-Spital“, dem ehemaligen Sanatorium, untergebracht.

Stolz auf das Erreichte. Im April

konnte das neue Zentrum für Psychische Gesundheit in der Romstraße 5 bezogen werden, nachdem es seit 1972 mehrere Umzüge gegeben hatte: vom GIL-Gebäude in die ParterreRäume der heutigen Stadtbibliothek, vom Parterre in den ersten Stock, von dort in die Romstraße Nr. 7, und dann schlussendlich in das neu errichtete Gebäude in der Romstraße. Zu den erfreulichen Ergebnissen zählt auch die fruchtbare Zusammenarbeit mit den Unikliniken Innsbruck und Pisa. Erst dadurch sei die Möglichkeit für die Errichtung einer Spezialambulanz für bipolare Störungen in Brixen geschaffen worden. Dieses Projekt wurde den Seminarteilnehmern von Ettore Favaretto vorgestellt. Weiters führt der Brixner Primar den vorbildlichen Arzt-PatientenSchlüssel, um den man uns in Tirol beneide, die fortgeschrittene Integration der Psychiatrie in die allgemeinen medizinischen Versorgungssysteme und die gestiegene Akzeptanz von psychisch Erkrankten in der Gesellschaft an.

Theiner, der vor einem Jahr das Versprechen gegeben hatte, dass am Bereich der Psychiatrie nicht geknabbert werde. Bis jetzt sei es gehalten worden. „An Tagen wie diesen“ – mit diesem freudigen Schlager wollten die Sänger und Musiker des „Not perfect“-Chores vom Bartgeishof den Nachmittag eigentlich beenden, aber dem allgemeinen Zuruf nach einer Zugabe konnten sie nicht widerstehen. Zahlreiche Tagungsteilnehmer, aber auch interessierte Brixnerinnen und Brixner nutzten noch die Gelegenheit, die neuen Räumlichkeiten des ZPG, also Räume für Untersuchungen und ambulant durchgeführte Therapien wie Ergotherapie, zu besichtigen und sich bei Fachleuten Informationen zu holen, die die psychische Gesundheit betreffen. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Foto: Oskar Zingerle

und Psychiater gilt es, „früh und nachhaltig“ zu handeln und zu behandeln.

Seit 1997 ist Josef Schwitzer Primar der offenen Psychiatrieabteilung im Krankenhaus Brixen

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Positiv in die Zukunft schauen. Freilich gibt es auch noch einige Aufgaben zu erfüllen, so die Errichtung einer eigenen Kinderund Jugendpsychiatrie. Derzeit besteht nur die Möglichkeit der ambulanten Betreuung. Das bedeutet, dass erkrankte Kinder und Jugendliche entweder in der pädiatrischen Abteilung oder notdürftig anderswo untergebracht werden müssen. Auch für chronisch erkrankte Erwachsene müsse noch nach Lösungen gesucht werden. Was eine möglicherweise anstehende Kürzung finanzieller Mittel angehe, so habe Schwitzer großes Vertrauen in Landesrat Richard

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Waldorfpädagogik im Bühlerhof z Der Bühlerhof in Sarns wird zum neuen Standort der Freien Waldorfschule und des Waldorfkindergartens Brixen. Nach einem langwierigen Weg hat der Verein für Waldorfpädagogik nun den Kauf des Bühlerhofes notariell abgeschlossen. Die ehemalige Hauswirtschaftsschule in Sarns, die derzeit unbenützt ist, wird somit wieder zu einem Ort des Lernens und der Bildung. Möglich

wurde der Kauf des historischen Ansitzes unter anderem durch die Förderung durch die Autonome Provinz Bozen; zudem beteiligten sich auch die Mitglieder des Vereins für Waldorfpädagogik finanziell dort, „wo ihre Werte gelebt werden und nicht dort, wo die höchsten Renditen locken“, so der Verein in einer Presseaussendung. Am neuen Standort will die Waldorfpädagogik ihre Ziele rund

um ein lebenspraktisches Lernen in idealer Weise verwirklichen. Derzeit ist die Freie Waldorfschule und -kindergarten in der

P&G

ehemaligen Druckerei Athesia in der Brixner Brennerstraße untergebracht. db

Politik & Gesellschaft Brixen

Foto: Willy Vontavon

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Neuer Busbahnhof z Nach nur drei Monaten Bauzeit wurde vor einigen Tagen der Busbahnhof Brixen in Betrieb genommen. Anstatt einzelner, fix zugeordneter Busbuchten gibt es nun nur mehr zwei lange, dynamische Buchten für den Ein- und Ausstieg der Fahrgäste. Diese Einteilung erhöht die Sicherheit der Fahrwege innerhalb des Bahnhofs; der Busverkehr kann künftig in beide Richtungen (Nord und Süd) weitgehend ungehindert erfolgen. Zudem können die zur Verfügung stehenden Stellplätze besser genutzt

kurz

notiert

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werden. Auch für die Nutzer birgt die neue Einteilung Vorteile: Je nach Fahrtrichtung der Buslinie erfolgt der Einstieg auf der einen oder anderen Seite; zwei große Informationstafeln informieren die

Fahrgäste über die richtige Abfahrtsbucht der einzelnen Linien. Der Umbau hat 770.000 Euro gekostet; die Finanzierung erfolgte über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. „An Wochentagen

zählen wir hier rund 7.000 Fahrgäste“, sagte Landesrat Thomas Widmann bei der Vorstellung. Die neue Gestaltung sei notwendig geworden, weil die Nutzerzahlen der Busse ständig steigen. wv

Wie üblich, steht zur Halbzeit die Neuwahl des Präsidenten und Vizepräsidenten des Gemeinderats an. Bestätigt wurde dabei Thomas Schraffl bei 22 Ja-Stimmen und vier Enthaltungen sowie Alberto Ghedina bei 16 Ja-Stimmen als Vizepräsident.

Die Stadtwerke Brixen rechnen für das Jahr 2013 mit einem ausgeglichenen Geschäftsergebnis und einem Gewinn von etwa 62.000 Euro. Es sind Investionen in der Höhe von 10,5 Millionen Euro geplant, unter anderem Sanierungen des Verwaltungsgebäudes, des Stromnetzes, der Wasserleitungen und der Ausbau des Fernwärmenetzes.

Der Gemeinderat Brixen genehmigte den Durchführungsplan für die Wohnbauzone C2-Landwirt 4. Angenommen wurde ein Abänderungsantrag zur Verschmälerung der Zufahrtsstraße auf einem Teilabschnitt mit dem Ziel, schnelles Fahren in der Zone zu verhindern.


NACHGEFRAGT

„Glücksspiel soll eingedämmt werden“ PETER BRUNNER, Stadtrat in Brixen, zur neuen Regelung, die das Aufstellen von Spielautomaten in Gastbetrieben, die sich in sensiblen Zonen befinden, verhindern soll. Herr Brunner, der Brixner Stadtrat hat jene Zonen festgelegt, in denen fortan keine Spielautomaten in Gastbetrieben mehr aufgestellt werden dürfen. Wieviele Bars sind betroffen? In den festgelegten sensiblen Zonen befinden sich 162 der 202 Gastbetriebe auf dem Gemeindegebiet von Brixen. Aufgrund eines Lokalaugenscheines der Stadtpolizei Brixen handelt es sich voraussichtlich um zwölf Gastbetriebe, die aufgefordert wurden, innerhalb 15. Dezember 2012 die aufgestellten Spielautomaten zu entfernen.

Die Regelung betrifft aber nur Barbetriebe; welche Lösung hat man für die Verhinderung von Spielsalons in den sensiblen Zonen? Richtig, im Moment ist es der Gemeinde Brixen nur möglich, diese Spielgeräte in Bars entfernen zu lassen. In Zukunft wird es aber auch so sein, dass in diesen sensiblen Zonen keine Spielsaalund Wettlizenzen mehr erteilt werden können. Jene Lizenzen, die auslaufen, können die Betriebe dann ebenso nicht mehr erneuern lassen. Welche Motivation steckt hinter der Maßnahme?

Mit dieser Maßnahme soll das Glücksspiel eingedämmt werden. Zudem sollen vor allem Jugendliche und „kranke“ oder labile Personen vor den Gefahren der Spielsucht geschützt werden. Auch deshalb gelten als sensible Zonen jene Bereiche, die sich im Umkreis von 300 Metern von schulischen Einrichtungen jedweden Grades, Jugendzentren oder sonstigen vorwiegend von Jugendlichen besuchten Einrichtungen oder stationären oder teilstationären Einrichtungen des Gesundheits- oder Sozialbereiches befinden. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

BRIXEN

Ungewisse Zukunft

Ball in Tracht

z Vor zehn Jahren haben die Comboni-Missionare das 1955/56 errichtete vierstöckige Gebäude im Vintlerweg in Milland zur Verfügung gestellt: das Haus der Solidarität. Es dient Menschen in schwierigen Lebenssituationen, Männern und Frauen jeden Alters, als vorübergehende Bleibe. Derzeit sind 49 Personen dort untergebracht: zwölf Südtiroler, drei Italiener aus den übrigen Provinzen und 34 Migranten aus 20 verschiedenen Staaten. Daneben beherbergt das etwas in die Jahre gekommene Haus drei sozial-ökologisch engagierte Organisationen: die Organisation für Eine solidarische Welt (oew), die Stoffart und den Oikocredit. Seit nunmehr sechs Jahren planen die Missionare an einem Wohnprojekt mit mehreren Einfamilienhäusern. Das bedeutet die Räumung und den Abriss des alten Gebäudes, damit die riesige Kubatur verschoben

werden kann. Aber wohin mit den Bewohnern? Wohin mit den Organisationen? Diese Frage zieht immer wieder wie eine Gewitterwolke über das Haus der Solidarität und macht längerfristige Planungen nahezu unmöglich. Anlässlich der 10-Jahres-Feier im April dieses Jahres versprach Landeshauptmann Luis Durnwalder seine volle Unterstützung, ebenso der Brixner Bürgermeister Albert Pürgstaller. Die Wolke verzog sich, um sich dann einige Monate später wieder zusammenzubrauen: Man war sich in der Frage, wie die Lasten zwischen Gemeinde und Land aufzuteilen wären, uneins. Inzwischen waren die Mitglieder des Stadtrates samt Bürgermeister bei Landeshauptmann Luis Durnwalder und bei Landesrat Florian Mussner. Eine positive Lösung ist in Sichtweite. Es scheint, die düstere Wolke würde sich wieder verziehen. jb

z Die Bürgerkapelle Brixen organisiert am 19. Januar zum zweiten Mal den „Südtiroler Trachtenball der Musik“. Die Idee dazu entstand, da der einstige Bezirksmusikball bereits seit einigen Jahren nicht mehr stattgefunden hatte, worauf die Bürgerkapelle Brixen im vorigen Jahr den ersten Trachtenball der Musik ins Leben rief. Wie der Name schon aussagt, stehen vor allem zwei Dinge im Vordergrund: Ein vielfältiges musikalisches Programm sowie möglichst viele Ballgäste, die vorzugsweise in traditioneller Tracht- oder Festkleidung erscheinen mögen. Der Ball findet im Forum Brixen statt, wobei beide Stockwerke des Gebäudes als Ballsaal umfunktioniert werden. Gleich drei Musikensembles sorgen dafür, dass das Tanzbein geschwungen werden kann: die bekannten Hattinger Buam aus Tirol, die Gruppe Knopfloch

aus dem Eisacktal sowie die Europameister der böhmischen Blasmusik, die „Don Bosco Musikanten“ aus Bamberg. Auch kulinarisch verspricht die Bürgerkapelle Qualität: Neben einem Begrüßungsaperitif bereiten erstklassige Köche kulinarische Besonderheiten für die Ballgäste zu. Den Ehrenschutz für den Ball hat der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann übernommen, Landesrätin Sabina Kasslatter Mur wurde zur Ballkönigin erwählt, und auch die restliche Ehrengästeliste wartet mit zahlreichen Vertretern der MusikkapellenSzene und der Politik auf. Kartenvorverkauf und Tischreservierung können unter der Rufnummer 0472 275588 oder info@forum-brixen.com sowie bei allen Mitgliedern der Bürgerkapelle Brixen getätigt werden. Weitere Infos sind auf der Homepage www.bk-brixen.it zu lesen. db

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Foto: Dekadenz

Brixen

Für die Ärmsten gebettelt z Im Oktober führte die Gruppe Dekadenz im Anreiterkeller die „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht auf – ein Werk, das der Autor selbst als Bettler-Oper bezeichnete und welches unter anderem die Welt der Bedürftigen jener der Wohlhabenden gegenüberstellt. Das Regiekonzept sah dabei vor, dass die Schauspieler in ihren Rollen als Bettler, Huren und Ganoven vor Vorstellungsbeginn das Publikum anbetteln und somit die Jahrmarktstimmung vom Londoner Stadtteil Soho, wo das Stück zeitweise spielt, im Anreiterkeller aufleben lassen. Den eintrudelnden Zuschauern wurde dabei im Eingangsbereich sowie an den Tischen recht hartnäckig so mancher Euro aus der Brieftasche geluchst, ohne dass diese wussten wofür – und schlussendlich erbettelten die Spieler an den 16 erfolgreichen Aufführungstagen rund 665 Euro. Dieses vom

Publikum gespendete Geld wurde nun von der Gruppe Dekadenz an Richard Peer von der Brixner Vinzenz-Konferenz St. Michael übergeben, die es bei ihrer karitativen Tätigkeiten für Bedürftige einsetzen wird. Die Vinzenz-Konferenz unterhält in Brixen unter anderem ein Lebensmittellager, eine Kleiderkammer und gibt in Notfällen auch finanzielle Unterstützungen, beispielsweise durch

die Begleichung von Heizkostenoder Stromrechnungen. „Wir sind uns sicher, dass die Spende nun ganz im Sinne unserer Zuschauer bei jenen Menschen ankommt, die dieses kleine Zeichen der Unterstützung dringend benötigen“, so Doris Brunner, Präsidentin der Gruppe Dekadenz. Richard Peer bedankte sich herzlich für den überreichten Scheck und betonte, dass die Vinzenz-

Konferenz gerade zu Jahresende das Geld gezielt einsetzen kann, so sei beispielsweise bei der Verteilung von Lebensmitteln ein Anstieg an Menschen zu verzeichnen, die diese Möglichkeit in Anspruch nehmen müssen. Im Bild: Die Gruppe Dekadenz überreicht Richard Peer von der Vinzenz- Konferenz (Mitte) den Scheck über die Publikumsspenden. wv

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Frohe Weihnachten.

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Foto: Oskar Zingerle

Menschen & Meinungen EINBLICKE IN DIE WIRKLICHKEIT: Als freie Ausstellungskuratorin arbeitet Marion Piffer immer wieder mit Menschen, die die verborgene Sprache der Realität ins Rampenlicht stellen

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„Man muss sich darauf einlassen“ MARION PIFFER, Kuratorin für zeitgenössische Kunst, Publizistin und Präsidentin der Stiftung Museion, über Begegnungen mit der zeitgenössischen Kunst.

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s ist eine Lehrstunde der besonderen Art, ein spontanes Eintauchen in eine hin und wieder etwas verborgene Welt.

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Zeitgenössische Kunst in Südtirol im Zeitraffer, mit Akzenten, die zum Innehalten auffordern. Marion Piffer, Kunsthistorikerin

und Autorin, erzählt von ihrer Arbeit, zu Beginn etwas vorsichtig, dann aber mit zunehmender Begeisterung, die einen durch

und durch feinsinnigen Menschen erkennen lässt. Als freiberufliche Kuratorin für zeitgenössische Kunst stellt


sie die persönliche Beziehung zu den Künstlern, die behutsame Begleitung und „viele Dialoge“ in

einfach darauf einlassen.“ Es gelte auch, immer wieder Produktionsanlässe zu schaffen, „auf

Art mit den Kunstwerken und den Menschen, die dahinter stehen, auseinandersetzt. Zu

„Die Beschäftigung mit der zeitgenössischen Kunst schärft unsere Sinne für die Welt, in der wir leben“_ Marion Piffer den Mittelpunkt ihres Schaffens. Die oft sehr unkonventionelle und gleichzeitig tiefgründige Auseinandersetzung mit der Beschaffenheit unserer Gesellschaft, eine unmittelbare und unverblümte Art, den Zeitgeist zu erfassen, eine grenzenlose Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten, die keinen Platz für Trends lässt – dies alles mache zeitgenössische Kunst aus. Zeitgenössische Kunst sei international und lebe vom regen Austausch, „und sie öffnet so viele Türen, dass es nie langweilig wird.“

Begegnung mit der zeitgenössischen Kunst. Die geballte Kraft

der Fotografien einer urbanisierten alpinen Landschaft von Walter Niedermayr, „Bilder, die wortwörtlich den Horizont erweitern“, das verwirrende und gleichzeitig beeindruckend klare Spiel mit den Farben von Manfred Alois Mayr, die Ausblicke in die Natur im Zubau des Brixner Kranhauses von Martina Steckholzer: Marion Piffers Herzblut steckt in allen Worten, mit denen sie die Begegnungen mit Künstlern und ihren Werken erfasst. „Man spürt ganz einfach, wenn eine Arbeit gelungen ist, wenn die Kunst ihren Raum gefunden hat.“ Als sie 1989 die Leitung der Ar/ge Kunst Galerie Museum, der ersten mit öffentlichem Geld subventionierten Galerie, übernahm, wusste sie um die Bedeutung eines überregionalen Netzwerkes: „Für das Wachsen einer spezifischen Kunstlandschaft ist der Vergleich mit anderen Wirklichkeiten sehr wichtig.“ Die zeitgenössische Kunst habe sich in Südtirol seit Mitte der 80er Jahre rasant entwickelt. Die eigenwillige Konfrontation mit unterschiedlichen Realitäten habe so manche Hemmschwelle überwinden können. Mit Neugier und einer Portion Unbedarftheit ließen sich viele Türen öffnen. „Die Beschäftigung mit der zeitgenössischen Kunst schärft unsere Sinne für die Welt, in der wir leben. Man muss sich

dass die Begegnung mit zeitgenössischer Kunst immer mehr zu etwas Selbstverständlichem wird“. „Fest Kunst“ mit dem Verein gokart sei so ein Anlass gewesen: Das Altstadtfest 2002 wurde um eine außergewöhnliche Facette reicher – „wir wollten das Fest gegen den Strich bürsten.“ Mit einem Lachraum, einer fantastischen Konfettikanone, Bildern an den Wänden des Domplatzwohnzimmers, einem Müllhäuschen und einem Eisack-Unterwasserkino haben Künstlerinnen und Künstler die Festkultur unter die Lupe genommen, sich mit dem Leben in der Stadt auseinandergesetzt.

ihren jüngsten Publikationen gehören die Dokumentation „Arbeiten“, in der die Kunst-

Bunter Arbeitsalltag. So bunt

Marion Piffer wurde am 15. September 1963 als Älteste von vier Geschwistern in Brixen geboren und besuchte dort die Grund- und Mittelschule. Nach der Maturaprüfung am Realgymnasium „J. Ph. Fallmerayer“ studierte sie Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität von Innsbruck. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit der Geschichte des österreichischen Pavillons und lebte deswegen auch eine Zeit lang in Venedig. Marion Piffer ist Präsidentin der Stiftung Museion – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen, Mitglied des Kulturbeirates des Landes Südtirol, Mitglied des Kultur-

wie das Spektrum der zeitgenössischen Kunst ist auch der Arbeitsalltag von Marion Piffer. Als Präsidentin der Stiftung Museion ist sie vor allem „für die strategische Ausrichtung des Hauses“ verantwortlich, als freie Ausstellungskuratorin arbeitet sie in Projekten immer wieder mit Menschen, die die verborgene Sprache der Realität ins Rampenlicht stellen. „Zeitgenössische Kunst beschreibt, wie wir unsere Wirklichkeit gestalten, und sie uns.“ Besonders fasziniert ist Marion Piffer von immaterialistischen Ausdrucksformen „wie den zart-kräftigen Windhauch im Eingangsbereich zu einer Ausstellung bei der dOKUMENTA in Kassel.“ Eine Bestandsaufnahme der „Bildenden Kunst in Südtirol seit 1945“ verfasste Marion Piffer für das zweibändige und 1.600 Seiten umfassende Überblickswerk „Kunst in Tirol“. Werke von Künstlern mit Südtiroler Wurzeln, die „hier und dort, hier und anderswo“ ihrer Kreativität Ausdruck verleihen, sind in einem Text eingebunden, der auf bewegende Weise die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in Südtirol in einem größeren Rahmen aufzeigt. Sie ist eine enthusiastische Autorin, jemand, der sich auf eine beeindruckende

ankäufe der Abteilung deutsche Kultur einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden, und ein höchst interessanter Artikel in der neuesten Ausgabe der Kulturzeitschrift Arunda 83 mit dem Titel „Wahlverwandtschaften zwischen Kunst und Keller. Zeitgenössische Kunst an der Weinstraße“.

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Steckbrief beirates der Tiroler Landesregierung und Autorin zahlreicher Texte und Publikationen zur zeitgenössischen Kunst, vor allem mit dem Schwerpunkt Südtirol. Von 1989 bis 2000 leitete sie die Ar/ge Kunst Galerie Museum; von 2002 bis 2005 hatte sie einen Lehrauftrag an der Freien Universität Bozen, Fakultät für Design und Künste. Seit dem Jahr 2000 arbeitet Marion Piffer als freiberufliche Kuratorin und Publizistin und ist Mitglied zahlreicher Fachjurys, darunter der Fachjury für Bildende Kunst, Architektur, Design und Mode der Kulturabteilung der Autonomen Provinz Bozen, der Jury für den Hilde-Goldschmidt-Preis für zeitgenössische Kunst in Österreich und der Jury für die Ankäufe zeitgenössischer Kunst des Landes Südtirol. Zudem ist sie Vorstandsmitglied der benno barth stiftung und Gründungsmitglied des Bozner Kunstvereins gokart. Seit 1995 ist Marion Piffer mit dem Unternehmer Markus Damiani verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder, 15 und 13 Jahre alt, und lebt in einem vom Architektenteam Pauhof aus Wien entworfenen Gebäude in Neustift.

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Menschen & Meinungen

LÜSEN

Eine besondere Ehrung z Bei der diesjährigen Cäcilienfeier von Pfarrchor und Musikkapelle Lüsen konnte der Verbandsobmann der Südtiroler Musikkapellen, Pepi Fauster, eine besondere Ehrung vornehmen: Pepi Ploner, seit 39 Jahren Posaunist in der Kapelle, bekleidet seit über zehn Jahren das Amt des Bezirksobmanns von Brixen und steht der Musikkapelle Lüsen seit 20 Jahren

als Obmann vor. „Peppe hat vom Verband im Jahr 2011 das Verdienstzeichen in Gold erhalten“, so Fauster, „heuer stünde ihm dasselbe Abzeichen für die langjährige Obmannschaft in Lüsen zu.“ Für diese zusätzlichen Verdienste führte der Verband eine eigene Ehrenurkunde ein, die Josef Ploner, allseits als Peppe bekannt, als einer der ersten

Funktionäre vom Verband der Südtiroler Musikkapellen verliehen bekam. cpl

M&M Menschen & Meinungen NATZ-SCHABS

Neuer VizeBürgermeister

Der Spruch vom Much

I woaß schun, prum die SVP in Håns und die Helga Rom oidn schickn welln. Sie steaht für Erneuerung ;-)

kurz

notiert

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z Wie zu Beginn der Gemeinderatsperiode 2010-2015 vereinbart, hat mit Anfang Dezember Alexander Überbacher aus Raas das Amt des Vizebürgermeisters der Gemeinde Natz-Schabs von Maria Ausserhofer Oberhauser übernommen. An den zugeteilten Aufgabenbereichen gibt es dabei keine Änderungen: Überbacher ist für die Bereiche Wasser- und Abwasserversorgung (Bau, Instandhaltung und Gebührenregelung), Arbeitssicherheit, Energie (Strom- und Gasversorgung),

Zu einer Feier ins Astra-Kino hat die Gemeinde Brixen vor kurzem alle Jungbürger eingeladen, die heuer ihr 18. Lebensjahr vollenden. Rund ein Dutzend Jugendliche folgten der Einladung und diskutierten mit Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäten über die Gemeindepolitik.

Abfallbewirtschaftung, Umweltschutz, Ordentliche Instandhaltung der öffentlichen Gebäude und Strukturen, Führung der öffentlichen Gebäude in der Fraktion Raas und Belange von Raas sowie für die Bereiche Sport/ Freizeit und Vereine/Verbände der

Ansprechpartner in der Gemeinde. Bei der Gemeindeausschusssitzung bedankte sich Bürgermeister Peter Gasser bei Maria Ausserhofer Oberhauser für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und wünschte dem neuen Stellvertreter alles Gute. db

Monica Oberrauch ist die neue Gemeindeärztin von Lüsen, nachdem Johann Busetti in Pension ging. Das Arztambulatorium im Gemeindehaus Lüsen ist dienstags von 9 bis 12 Uhr, donnerstags von 15 bis 18 Uhr sowie freitags nach Terminvereinbarung offen. In Brixen übernimmt Michele Nardelli die Praxis in Milland.

Die Bozner Pharmazeutin Anna Avi ist die neue Direktorin des Pharmazeutischen Dienstes im Gesundheitsbezirk Brixen und hat im November ihren Dienst in der Krankenhausapotheke aufgenommen. Sie folgt damit auf Pio Sottara, der in den Ruhestand getreten ist.


mein Hoppala

Arnold Schuler, SVP-Landtagsabgeordneter

„Bitte lächeln!“ Ich bin ein leidenschaftlicher Hobbyfotograph, und dies blieb im Laufe der Zeit den Plausern natürlich nicht verborgen. So fragte mich einmal ein Freund, ob ich am frühen Morgen ein Gruppenfoto machen würde von ihrem Jahrgangstreffen. Gesagt – getan! In einiger Eile zog ich mich an und ging zum vereinbarten Treffpunkt, wo man mich bereits erwartete. Während ich den Fotoapparat auf die Gruppe richtete, fiel mir auf, dass alle bester Laune waren – ein in solchen Fällen übliches „Bitte freundlich lächeln!“ des Fotographen war also gar nicht notwendig, denn man bog sich bereits förmlich vor Lachen – was mich dann doch einigermaßen stutzig machte und wunderte. Man hatte aber bald ein Einsehen und klärte mich auf: Die Gruppe lachte über meine Turnschuhe, die vollkommen verschiedene Farben hatten. In der Eile des Gefechts hatte ich zwei verschiedene Schuhe angezogen.

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Kakaotraum

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O o op s

Leser kochen für Leser

> Zutaten für 5-8 Becher 100 Gramm Vollmilchschokolade 5 Esslöffel Backkakao 5 Päckchen Vanillezucker ¼ Teelöffel gemahlener Zimt 1 Messerspitze gemahlener Kardamom

> Zubereitung Die Vollmilchschokolade fein reiben und mit den anderen Zutaten vermischen. Die Zutaten aber nicht mit den Händen vermischen, da die Schokolade sonst schmelzen kann. Schon ist das eigene Kakaopulver fertig! Einfach in heiße Milch einrühren; damit ist ein ganz besonderes Kakaogetränk hergestellt.

Ruth Daporta zaubert nicht nur für den Weihnachtlichen Benefizmarkt der Südtiroler Krebshilfe so manche kulinarische Köstlichkeit, sondern weiß auch die kalte Winterzeit mit einem leckeren Getränk zu versüßen. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Voting

Ihre Meinung online

Ergebnis der Online-Umfrage:

„Sollten auch Senioren für die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel bezahlen?“ 25,00% Ja, denn jeder Nutzer sollte die entsprechenden Kosten mittragen. 47,23% Ja, aber nur in einem geringen Ausmaß. 19,44% Nein, weil die Senioren damit viel mobiler sind. 8,33% Nein, denn sie verursachen im Grunde keine Mehrkosten.

Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:

„Finden Sie es richtig, dass die Eintrittsgebühr von 5 Euro für die Silvesterfeier am Domplatz gestrichen wurde?“ > Ja, denn ein solches Fest sollte frei zugänglich sein > Ja, denn 5 Euro waren entschieden zu viel > Nein, weil die Gegenleistung – Musik, Ambiente, Feuerwerk – war angemessen > Nein, denn dadurch verliert das Fest an Niveau Stimmen Sie mit! www.brixner.info 23


Menschen & Meinungen

EISACKTAL

LAMMento

Treffen der Eisacktaler Chronisten

8.40 Uhr? 14.30 Uhr?? „Das passt mir jetzt aber gar nicht“, sagt der Franz, „ausgerechnet Freitag!“ Vier Tage vorher ist die zweite Rate der IMU fällig, sagt die Frieda, während sie für uns einen letzten Weltuntergangspunch brüht, da hat der Staat sicher schon gewusst, dass eine Überweisung von Brixen nach Rom ein paar Tage braucht, und Monti will die IMU noch auf dem Konto haben, bevor die Welt untergeht, am 21. Und der „Brixner“ hat den Veranstaltungskalender „timer“ eingestellt, sage ich, denn wozu braucht es denn noch Veranstaltungshinweise, wenn eh die Welt untergeht. So ist es. „Freitag ist mein Sauna-Abend“, sagt der Franz nachdenklich. „Wie spät geht die Welt eigentlich genau unter? 8.40 Uhr? 14.30 Uhr?? 20.50 Uhr???“ Ich würde am Donnerstag mittags mal in Neuseeland anrufen, sage ich, denn dort beginnt der 21. bereits zwölf Stunden früher. Wenn jemand antwortet, kann man sich schon einen halben Tag vorher ein Bild davon machen, wie das dann eigentlich sein wird, wenn auch bei uns die Welt untergeht. „Stell dir vor, ich bin in der Bio-Sauna, nackt, und bekomme gar nicht mit, dass inzwischen draußen die Welt untergegangen ist“, sagt die Frieda, worauf ich mir jetzt lieber nicht ausmalen möchte, wie die Frieda nackt aussieht, während die Welt untergeht. „Ich geh dann lieber doch skifahren, am 21.“, sagt der Franz, und Frieda macht ein pikiertes Gesicht, weil sie denkt, dass er das nur tut, damit er nicht den Weltuntergang gemeinsam mit ihr erleben muss, nackt, in der Bio-Sauna.

z 15 Chronisten des Eisacktals, Landeschronist Robert Kaserer und Bezirkschronist Emil Kerschbaumer aus Milland trafen sich im November zum Chronistentreffen des Bezirks Eisacktal in Gufidaun. Dabei betonte Kaserer, „dass es wichtig ist, dass Ortschronisten mit den Vereinen gut zusammenarbeiten und Berichte der Vereine in die Chronik einfließen lassen.“ Weil Chronisten im Alleingang überfordert seien, müssten sie im Team arbeiten und die Aufgaben nach Text, Zeitung und Foto aufteilen. Auch das Lesen von alten Schriften müsse immer wieder geübt werden. Wichtig sei zudem das Verfassen von Lebensgeschichten, denn mit dem Tod eines älteren Menschen gehe eine Menge an Chronik verloren. Bezirkschronist Emil Kerschbaumer dankte

den Chronisten des Bezirkes und berichtete, dass für die Gemeinden Vahrn und Mühlbach noch keine Freiwilligen gefunden werden konnten, die diese aufwändige, aber wichtige Arbeit übernehmen würden. In der abschließenden Diskussion wurde über Fotoarchivierung und Arbeiten mit dem Computer gesprochen. Es wurde der Wunsch geäußert, bei einem Treffen verschiedene Chronikarbeiten zu vergleichen, den Erfahrungsaustausch zu pflegen und mehr Wert auf Öffentlichkeitsarbeit zu legen. Im Bild: Chronisten des Bezirkes Eisacktal in Gufidaun mit Landeschronist Robert Kaserer (4. v. rechts), Bürgermeisterin von Klausen Maria Gasser Fink (5. v. rechts) und Bezirkschronist Emil Kerschbaumer (6. v. rechts). db

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Pro& Contra Soll die Gemeinde Brixen über einen Raumordnungsvertrag das Gefängnis erwerben? Der Hintergrund:

Über eine Immobilientransaktion zwischen Land, Staat und dem Bauunternehmen Baumgartner sowie einem entsprechenden Urbanistikvertrag soll die Gemeinde Brixen in das Eigentum des Gefängnisgebäudes in der Brunogasse kommen. Damit wäre der Weg zum Bau der Bibliothek frei.

Albert Pürgstaller, Bürgermeister von Brixen: „Dies war der einzig gangbare Weg“ Ja Seit Jahren wartet die Stadtbibliothek auf eine Unterbringung, die ihrer Rolle als Mittelpunktbibliothek gerecht wird. Vor einigen Jahren wurden die Weichen gestellt, um der Bibliothek eine neue, angemessene Heimstätte am Prielgelände zu verschaffen. Plötzlich aber forderten verschiedene Gruppierungen mit Nachdruck, die Bibliothek müsse im Herzen der Stadt bleiben, denn sie mache den Domplatz zu einem lebendigen Ort des sozialen und kulturellen Austausches. Ein Ideenwettbewerb wurde ausgeschrieben, ein Siegerprojekt gekürt und vom Gemeinderat gutgeheißen. Für die Gemeinde begann nun ein Spießrutenlauf: Wir unternahmen mehrere Anläufe, um die Staatsimmobilie am Domplatz zu bekommen. Allerdings überträgt der Staat seine Immobilien nur dem Land, und dies ausschließlich im Tauschwege. Die Lage schien eher aussichtslos, als sich eine neue Option ergab: Nachdem der Staat in mehreren Gebäuden des Unternehmens Baumgartner in Miete ist, wurden entsprechende Gespräche aufgenommen. Es entstand der Vorschlag, dass der Staat, der im Gegenzug die Immobilien von Baumgartner erhält, das ehemalige Gefängnis dem Land überträgt, und das Land dieses weitergibt an Baumgartner. Baumgartner überlässt das Gebäude der Gemeinde und erhält hierfür im Rahmen der Vertragsurbanistik eine Wohnkubatur am Prielgelände. Dies war der einzig gangbare Weg, um an die Staatsimmobilie am Domplatz zu kommen. Vor diesem Hintergrund ist die Operation für mich voll gerechtfertigt. Schließlich gelingt es uns nun, am Domplatz endlich die neue Stadtbibliothek zu bauen. z

MULTIMEDIAL

GENIAL

Walter Blaas, Gemeinderat der Freiheitlichen: „Warum ein Geschäft um drei Ecken?“ Nein Laut Vorgaben der Landesraumordnung müssen Raumordnungsverträge hauptsächlich mit berechtigtem öffentlichem Interesse begründet und zum Vorteil für die Gemeindeverwaltung abgeschlossen werden. Mehrere „schwindlige“ Raumordnungsverträge aus der Vergangenheit, in denen häufig Privatinteressen berücksichtigt wurden, haben uns Brixner Freiheitlichen hierfür argwöhnisch gemacht. Der angedachte Raumordnungsvertrag betrifft das Bezirksgefängnis am Domplatz und ist derzeit in Staatsbesitz. Dieses baufällige Gebäude soll gegen die Carabinieristationen von Klausen und Steinhaus des Immobilienmaklers Baumgartner getauscht werden. Im Gegenzug würde Herr Baumgartner das alte Bezirksgefängnis, das die Gemeinde für die Stadtbibliothek benötigt, gegen ein etwa 1.330 Quadratmeter großes Areal mit einer Baudichte von 3 m³/m² in der Zone Priel tauschen. Es drängt sich folgende Frage auf: Warum verhandelt die Gemeindeverwaltung nicht direkt mit dem Staat, da auch die Gemeinde Brixen „appetitliche“ Objekte wie die Carabinierikaserne vorzuweisen hätte? Ein Tausch unter öffentlichen Körperschaften sollte doch mit tatkräftiger Unterstützung des Landes möglich sein. Der Geschäftsmann Baumgartner vertritt dabei seine durchaus legitimen Interessen. Die Brixner Freiheitlichen haben sich stets für den Neubau der Stadtbibliothek am Prielgelände ausgesprochen, da dieser etwa 600.000 Euro günstiger und sofort realisierbar wäre. Der komplizierte Umbau unterschiedlicher Gebäude am Domplatz mit verschiedenen Eigentümern schleppt sich schon zu lange hin. z

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Menschen & Meinungen

Echo

Leser schreiben uns

„Wieso?“ Zum Verkehrskonzept Achse Romstraße-Kleiner Graben-Kassianstraße

Klauspeter Dissinger, unabhängiger Gemeinderat

Endlich scheint sich die Stadtverwaltung in der Verkehrsplanung zu dem Schritt durchzuringen, den ich schon in zwei Beschlussanträgen vorgeschlagen hatte: die Verkehrsberuhigung am Kleinen Graben, die sich zwangsläufig auch auf Rom- und Kassianstraße ausdehnen wird, weil diese Trasse dann als Schleichweg nach Milland entfällt. Für Anrainer und Kaufleute wird sich diese Maßnahme als deutliche Aufwertung ihrer Zone erweisen, davon bin ich überzeugt. Aber wie werden die Anrainer der Staatsstraße reagieren, wenn in Zukunft der gesamte Durchzugsverkehr nach Milland an ihren Häusern vorbeirauschen wird? Die tagtägliche

Verkehrsbelastung ist mit etwa 20.000 Fahrzeugen pro Tag ist eh schon hoch, und die so sehnsüchtig erwartete Westumfahrung hat enttäuschend wenig Entlastung (ca. 6.000 Autos pro Tag weniger) gebracht. Hier gilt es nun, konsequent die Politik der Verlagerung des gesamten Durchzugsverkehrs nach außen weiterzuführen: Dazu muss man die Staatsstraße im gesamten Verlauf zurückbauen, mit mehr Fußgängerüberquerungen und reduzierter Fahrgeschwindigkeit, so dass sie nur noch von denjenigen Autofahrern benutzt wird, die tatsächlich in die Stadt wollen. Für den Durchzugsverkehr muss die Staatsstraße so unattraktiv gestaltet werden, dass sie sich freiwillig für die Westumfahrung entscheiden, um schneller an ihr Ziel zu kommen. Die Stadtverwaltung verfügt über die nötigen Verkehrszählungen und über Gemeindetechniker, die ein solches Verkehrskonzept meiner Meinung nach problemlos ausarbeiten und dann der Bevölkerung, den verschiedenen Interessengruppen sowie dem Gemeinderat

vorstellen könnten. Wieso muss man dafür wieder eine Schweizer Firma beauftragen, die 39.000 Euro für einen Vorschlag kassiert?

„Besser leben“ Ein Leserbrief zum Handel.

Mauro Stoffella, Leiter des Bereichs Kommunikation im Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds)

„Besser leben“: So hat sich vor kurzem ein bekannter deutscher Handelsriese umbenannt. Mit diesem neuen Claim will der Riese die Wahrnehmung bei den Kunden verbessern – trotz eines bereits hohen Bekanntheitsgrads von 97 Prozent. Wieso also diese Umbenennung? Die Verantwortlichen erklären das so: Der Kundennutzen soll in den Vordergrund rücken – zum Beispiel die Nähe zum Kunden, der direkte Kontakt im Geschäft. Was hat das jetzt mit Südtirol zu tun? Die vielen Geschäfte und Nahversorger in

Südtirols Dörfern brauchen ihren Namen nicht zu ändern. Südtirols Gemeinden verfügen über eine noch großteils intakte Nahversorgung. Sie ermöglicht den Einkauf vor Ort und schafft Arbeitsplätze (16.000 in ganz Südtirol) in den Orten. Auch in kleineren Gemeinden können sich die Kunden direkt vor Ort mit dem Notwendigsten versorgen. Südtirols flächendeckende Handelsstruktur ermöglicht zudem ein ökologisches Einkaufsverhalten: Über 60 Prozent der Südtiroler kaufen täglich in der Nähe der eigenen Wohnung ein. Das ist europaweit einzigartig und ein unschätzbarer Wert, den es zu erhalten und weiterzuentwickeln gilt.

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner­ straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info

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Umfrage

Was wird aus dem „Canale Grande“? Der Wassergraben im Großen Graben ist im Sommer ein Plantschparadies für Kinder, aber auch ein gefährliches Hindernis für Fußgänger. Die Gemeindeverwaltung muss nun entscheiden, ob dieser im Rahmen einer Umgestaltung des Großen Grabens beibehalten wird oder abgedeckt beziehungsweise ganz entfernt werden soll. Die Brixner haben uns erzählt, was sie vom „Canale Grande“ halten.

„Dal mio punto di vista non sta male – ma come in tutte le cose c’è anche qui un pro e un contra“, sagt Pierantonio Zucchelli. „D’inverno magari si potrebbe anche coprirlo visto che non è un granchè, ma d’estate è bello – soprattutto vedere i bambini che diventano matti per l’acqua che scorre dentro. Ma certamente è difficile accontentare tutti.“

„Für mich ist der Wassergraben kein Hindernis; mein Enkelkind ist aber schon des Öfteren hineingefallen“, sagt Klara Kerschbaumer. „Ich finde ihn generell im Sommer nett, wenn die Kinder darin plantschen, aber im Winter ist er nicht besonders schön und schaut etwas verwahrlost und vernachlässigt aus. Wenn ich entscheiden könnte, würde ich ihn entfernen“.

„È una barriera vera e propria, e se aggiungi tutte le biciclette e la sporcizia, non è proprio una cosa bella per i Bastioni“, sagt Enrico Torresin. „Il problema è che non viene ottentuto e nemmeno apprezzato dalla gente. I cani fanno i loro bisogni, e i bambini ci giocano dentro. Poi vengono messe tutte le bibliclette in modo che la gente non riesce piú a passare – e così diventa un confine. Per noi commercianti è un ostacolo che sarebbe da togliere.“

„Dieser Graben ist das Ungeschickteste, was in der Stadt je gemacht wurde“, so Martina Duml. „Ich sehe immer wieder Leute, die darin stolpern oder denen das Handy reinfällt. Außerdem wäre mehr Platz für die Fahrräder, wenn der Wassergraben nicht mehr wäre. So macht das ja kein Bild, wenn von oben bis unten nur die Räder ganz unbedacht abgestellt werden – zudem kommt man dann nicht mehr zu den Geschäften durch.“

Raimund Schrott wäre absolut dafür, dass der Wassergraben wegkommen soll: „Ich halte gar nichts von diesem Wassergraben. Die Kinder gehen nur rein zum Plantschen, und für die Fußgänger ist es gefährlich. Im Winter ist er nutzlos und trostlos zugleich, und deshalb wäre es meines Erachtens das Beste, diesen Graben zu entfernen.“

Werner Allgäuer ist selbst schon mal reingefallen: „Das war aber in dem größeren Becken mit meinem Hund und nicht direkt im Wassergraben. Ich finde diese Rinne nicht so schlimm, und es ist nett, wenn die Kinder darin plantschen. Wenn man den Großen Graben kinderfreundlich lassen will, dann muss man auch den Graben lassen. Aber auch hier gibt es Pro und Contra – wie bei der Seilbahn. Die Fahrräder finde ich auch nicht so schlimm; ist doch besser, wenn die Brixner mit dem Rad in die Stadt fahren“.

Für Maria Schrott ist der Wassergraben ein störender Faktor „und zudem gefährlich. Ich wäre absolut dafür, diesen zu entfernen. Auch die Geschäfte auf der Seite des Grabens werden so abgegrenzt. Vielleicht könnte man den Graben ja auch einfach nur zudecken und die Fahrräder etwas ordentlicher hinstellen, damit die ganze Straße harmonischer und nicht so chaotisch wirkt.“

„Der Graben sollte bleiben“, sagt Maria Fischnaller. „Ich sehe darin kein Hindernis, weder im Sommer noch im Winter. Toll ist es, wenn die Kinder darin spielen, das ist wirklich nett anzuschauen. Unter dem Aspekt betrachtet, dass sich jemand verletzten kann oder die Leute über den Graben stolpern, ist es wieder etwas anderes. Aber wenn der Wassergraben ein Hindernis ist, dann müssten die Pflastersteine auch neu verlegt werden.“ 27


Fotos: Georg Hofer

Kunst & Kultur MÜHLENDOKTOR: Josef Tauber ist mehr als „nur“ Zimmerer. Zu seinem Werkstoff Holz hegt er eine besondere Beziehung

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ZIMMERMANN JOSEF TAUBER UND DAS HOLZ

Die Gesichter des Holzes

„Die Zeit und das Holz“ – so heißt ein Sammelband, der über das traditionelle Handwerk des Zimmermanns Josef Tauber aus Viums berichtet. Der Band will eine Brücke schlagen zwischen traditioneller Handwerkskunst und modernem Bauen – eine Hommage an das Holz, seinen Handwerker und das Wissen um die rechte Zeit.

M

anchmal verengt er seine Augen zu schmalen Schlitzen wie eine Wildkatze kurz vor dem Sprung. Josef Tauber, oder einfach „der Sepp“, sieht dann vielleicht vor seinem inneren Auge einen Baum, ein Stück Holz, das er genau in den Blick nehmen muss. Womöglich einen Lärchenstamm mit 90-GradKurve oder ein buxiges Holz für ein Wetterkreuz. Denn: „Ein Holz hat viele Gesichter, für jedes gibt es eine Antwort.“ Er ist kein Mann der vielen Worte, und dennoch freut sich Sepp Tauber sichtlich an jenem Freitagabend in der Cusanus Akademie über die Vorstellung des Buches, das seine beiden Töchter, der Ethnologin Elisabeth und der Architektin Gertrud, über ihn, seine Arbeit und darüber hinaus über den Baustoff Holz herausgegeben haben.

Beispiel der Tiroler Zimmermanns-Tradition. Der Tauber

Sepp sei ein würdiger „Mühlendoktor“, befindet der Volkskundler und Gründer des Dietenheimer Museums, Hans Grießmair. Tauber sei ein lebendes Dokument einer Tiroler Zimmermanns-Tradition, die wohl nur mehr von wenigen so gelebt und gewürdigt wird. Der 1937 in Natz geborene Tauber begann im Alter von 16 Jahren seine Zimmermannslehre, besuchte die Bauhandwerkerschule in Bozen und bekam 1961 den Meisterbrief für Zimmerer in Innsbruck. Seit Ende der 1970er Jahre beschäftigt er sich intensiv mit der Restaurierung von Bauund Kunstdenkmälern und alten Handwerkstechniken. Mittlerweile kann der drahtige Zimmerer auf

eine umfangreiche Liste an gelungenen Projekten verweisen wie die Sanierung von Dachstühlen von Kirchen und Kapellen (so am Brixner Kreuzgang, St. Cyril in Tils, Kloster Neustift), von gotischen Stuben und Decken (beim Oberkofl-Hof in Deutschnofen), die Herstellung von Lärchenschindeln, die Restaurierung von Mühlen und Mühlrädern (Kornmühle

er in der Sägeruine fand, rekonstruierte in Handarbeit in seiner Werkstatt in Viums die Einzelteile. Bei anderen Bauten beobachtet er lange das Gebäude, hält sich lange im Keller auf, um zu erkunden, warum ein Dielenboden in Schieflage geraten ist, behandelt eine alte gotische Holzdecke, die komplett mit Kalk übertüncht wurde, mit größter Vorsicht, um

„Ein Holz hat viele Gesichter, für jedes gibt es eine Antwort“_ Josef Tauber Spiluck, Tschiderer-Mühle Vahrn), von denkmalgeschützten Höfen und Weinkellern (Köfererhof Neustift, Kuenhof Brixen) und die Errichtung von Wetterkreuzen (so am Hasendachl in Kranebitt) und Gipfelkreuzen (auf dem Kleinen Peitler Kofl).

Respektvolle Restaurierungen. In dem Band sind einige dieser Projekte sorgfältig und ausführlich dokumentiert, versehen mit Zeichnungen und Notizen des Zimmerers sowie großformatigen Fotos, die zeigen, wie anspruchsvoll und kompliziert die Restaurierung von alten Mühlen oder Sägen ist. So hatte Tauber etwa bei der Instandsetzung der „Lahner Säge“ im Ultental nur ein Foto aus den 1930er Jahren als Vorlage. Die Hartnäckigkeit und Ausdauer, mit der sich Tauber solchen Sanierungen widmet, sind mehr als beeindruckend: Er sammelte die Reste an Eisen und Holz, die

die alten Holzstrukturen aus dem 15. Jahrhundert nicht zu zerstören. „Hast du jemals gezweifelt oder mit einem Projekt auch gehadert, ob es auch klappen wird?“, das fragen ihn seine Töchter Elisabeth und Gertrud, die ihn monatelang begleitet haben, um seine Arbeit zu dokumentieren. „Wenn sich bei der Arbeit etwas wehrt, sich sträubt, dann musst du alles liegen lassen und weit weg gehen. Reden musst du mit dir selber oder mit den Teilen, mit denen du arbeitest.“ Der erste Gang eines Zimmerers führt immer in den Wald, und Tauber geht grundsätzlich auch mit Bauherrn, Auftraggebern und Architekten – wenn sie mitmachen – zuallererst in den Wald: „Es gibt keinen Baum, den man nicht gebrauchen kann.“ Entscheidend ist zu erkennen, welches Holz für welche Verwendung das richtige ist; dazu der Zeitpunkt der Schlägerung, die Lagerung und das Akklimatisieren.

Der Wandel des ZimmermannHandwerks. Obgleich Tirol als

waldreiches Gebiet auf eine jahrhundertelange Zimmerer-Tradition zurückblicken kann, hat auch hier dieses Handwerk in den letzten 150 Jahren zunehmend an Bedeutung verloren. Universitär ausgebildete Berufsgruppen wie Architekten und Ingenieure haben die früheren Positionen der Zimmerleute übernommen. Es muss wesentlich schneller gehen und nach Zeitplänen, die auf dem Reißbrett entworfen, geplant und dann gebaut werden. „Bei den neuen Häusern muss man aufpassen, dass man bei der Einweihung nicht unterkommt“, so kommentiert Tauber diese Entwicklung, die freilich auch zu einer stärker werdenden Gegenbewegung führt. Stararchitekten wie der Schweizer Peter Zumthor oder Wang Shu aus China, dessen Bauten Gertrud Tauber einen eigenen Essay widmet, stützen sich auf alte Handwerkstraditionen und nutzen zunehmend Holz als Baustoff und das alte Wissen, um damit neue architektonische Wege zu gehen. Auch in Südtirol hat das Zimmermannshandwerk durch die großen technischen Umbrüche, vor allem die moderne Abbundtechnik, einen neuen Platz zugewiesen bekommen. Trotzdem gibt es viele kleine Zimmermannsbetriebe, die krisenfest sind. Das ist in dem Interview mit Erwin Ausserhofer, Unternehmer und langjähriger Präsident des Vereins der Südtiroler Zimmerleute (VSZ), nachzulesen, das die Herausgeberinnen mit dem Pustertaler wenige Wochen vor dessen tödlichem Unfall im Sommer geführt 29


Kunst & Kultur

Qualität bewährt sich. Der

Die Restaurierung von Mühlen und Mühlrädern ist eine von Sepp Taubers Spezialitäten

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haben. Doch Ausserhofer merkte auch kritisch an: „Wir wohnen in einem Holzparadies, aber unsere Wälder sind überreif. Es gibt überreifes Holz in Hülle und Fülle. Wenn aber nicht geerntet wird, verkommt das Holz vom Wertstoff zum Brennholz. Die Politik unterstützt den Holzabbau nicht besonders, der Wertstoff Holz und der Holzbau haben keine politische Lobby.“

Der Werkstoff Holz im regionalen Kreislauf. Dabei hätte ge-

rade dieser Wertstoff das Zeug dazu, die regionalen Wirtschaftskreisläufe im Land, über die klassischen Erwerbszweige hinaus, zu beleben, wie der Bildungswissenschaftler Armin Bernhard und der Architekt Jürgen Wallnöfer am Beispiel Vinschgau beschreiben. Hier gehört der Großteil des Waldes (87%) den Gemeinden und Fraktionen, ist also Gemeingut und kann, sinnvoll genutzt, die regionalen Wirtschaftstreibenden und Handwerker unterstützen. So geschehen etwa bei einem

Gasthaus in Mals: „Die gesamte Einrichtung und die Böden dieses Gasthausumbaus wurden von einem ortsansässigen Tischler in heimischer Ulme hergestellt, die einige Jahre zuvor oberhalb von Mals geschlagen wurde. Der Zeitpunkt des Holzschlägerns, die Trocknung, kurze Transportwege, die Einbindung lokaler Handwerksbetriebe und die Beachtung der verschiedenen Qualitäten des Holzes für den Innen- und Außenbereich sind nur einige Aspekte eines sich verstärkenden Bewusstseins für den Wertstoff Holz und die Wichtigkeit der regionalen Kreisläufe.“

Die Auswirkungen von Holz auf Menschen. Zudem bestäti-

gen neuere medizinische Untersuchungen das, was jemandem wie Sepp Tauber mit seinem umfassenden Wissen, Können und nach jahrzehntelangem Beobachten von Wald und Holz so neu nicht ist: Holz hat eine eindeutig positive Wirkung auf Herz, Kreislauf und die Psyche der Menschen. Mit den

TIERPENSION

Worten Taubers: „Im Vergleich zu Holzhäusern wird in Betonbauten viel mehr gestritten, und die Kinder brauchen mehr Antibiotika.“ Das bestätigen nun auch wissenschaftliche Studien aus Graz. So haben die Mediziner Maximilian Moser und Vincent Grote nachgewiesen, dass Schulklassen in Unterrichtsräumen aus Massivholz am Ende des Schuljahres deutlich gesünder waren als Kinder, die in Standardräumen ohne Holz unterrichtet wurden. Derselbe Effekt ließ sich bei Probanden nachweisen, die über einige Wochen anstatt in ihrem eigenen Bett aus Holzdekor in einem Zirbenbett schliefen: „Im Schlaf zeigte sich eine deutlich bessere Schlafqualität sowie eine bis in den späten Vormittag gehende Verringerung der Herzfrequenz.“ Auch die Versuchspersonen berichteten über ein besseres Allgemeinbefinden, einen erholsameren Schlaf und eine – wissenschaftlich diskret umschriebene – höhere „soziale Extrovertiertheit“ in ihren Zirbenräumen.

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Haupteinwand gegen althergebrachte Tischler- und Holzarbeit sind meist die Faktoren Zeit und Geld: Ein Haus- und Wohnungsbau muss schnell gehen und darf nicht viel kosten. Dem hält der 75-jährige Mühlendoktor aus Viums entgegen, dass sich nur Qualität auf Dauer bewährt, eigentlich eine Binsenweisheit. Lässt man sich beispielsweise von jemandem wie ihm einen Holzboden machen, wird das Holz nach dem Mondkalender geschlägert, gelagert, getrocknet und bekommt die Zeit, sich in dem Raum, in dem es verlegt wird, einzugewöhnen. Tauber lässt die Bretter liegen, testet regelmäßig den Klang des Holzes. „Wenn sie schön klingen, also hell, dann sind die Bretter trocken, und man kann sie verlegen. Am besten im abnehmenden Mond, bei Steinbock, weil es ein hartes Zeichen ist.“ Bald zwanzig Jahre später bestätigt eine Bauherrin: „Wir haben das Holz für den Boden an jenem Tag gefällt, so wie Sie uns gesagt haben, Herr Tauber. Und der Boden ist wie am Tag, wo er verlegt wurde. Er hat sich bis heute nicht bewegt. Das mit dem Mond scheint zu stimmen.“ Der für Laien wie Fachleute gleichermaßen lesenswerte Band mit Fotos von Georg Hofer ist als Arunda-Band Nummer 82 in Kooperation mit dem österreichischen Verlag „Bibliothek der Provinz“ erschienen mit weiteren Texten von Walther Dorfmann, Chrysostomus Giner, Florian Kronbichler und Elisabeth Vogel. Er kostet 29,90 Euro.

Stephanie Risse Leserbrief an: echo@brixner.info


KUNSTHANDWERK

Symbiose von Kunst und Handwerk Markus Damini widmet sich einer der ältesten Kunstformen – der Verarbeitung von Leder. Ein Besuch in seinem Galerieatelier in Stufels.

Taschen und Gürtel mit Bildfragmenten. Aber der hand-

werkliche Aspekt im Umgang mit dieser Materie ließ Markus Damini doch nicht ganz los. Vor nicht allzu langer Zeit geschah es dann: Bei der Betrachtung seiner alten Lederbilder erwog er, was eine Zweckentfremdung wohl bringen würde, und so fing er an, ein paar seiner alten Bilder in Streifen zu zerschneiden. Lauter Fragmente lagen jetzt vor ihm und verlangten geradezu nach einer neuen Zuordnung. Die neue Ordnung, die sich aus dem Chaos bilden muss, inspirierte ihn: Immer neue Kombinationen ergaben sich aus dem zerschnittenen Material,

Foto: Oskar Zingerle

I

m Dezember 2010 eröffnete der Brixner Künstler Markus Damini seine Galerie und Kunstwerkstatt in Stufels und bereichert damit das älteste Stadtviertel um einen Neuzugang ganz besonderer Art. Schon in den 70er Jahren hatte Damini sich der künstlerischen Lederverarbeitung gewidmet und seine malerische Kreativität in das Kunsthandwerk einfließen lassen. Praktische Gegenstände wie Gürtel, Portemonnaies und verschiedene Modelle von Hand- und Aktentaschen wurden von ihm geprägt – was als punzieren bezeichnet wird –, genietet und eingefärbt, denn die Bearbeitung gegerbter Tierhaut faszinierte ihn vom ersten Augenblick an. Die Langlebigkeit des Materials, die natürliche Herkunft und die gewisse Sprödigkeit, die es der handwerklichen Verarbeitung entgegensetzt – all das reizte den Künstler, sich mehr und mehr mit dem Leder zu befassen. In den 90er Jahren begann er schließlich, motiviert von einer Malerfreundin, seine Lederbilder zu schaffen. Damit konzentrierte er sich völlig auf die Kunst und ließ das Handwerk für längere Zeit ruhen, gewissermaßen im Sinne des Sprichwortes „Impara l’arte e mettila da parte“.

Markus Damini schuf durch das Zerschneiden seiner Lederbilder Taschen und Gürtel – tragbare Kunstunikate

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und der Künstler war vom Resultat seiner Verarbeitungen des Öfteren selbst überrascht. Wenn er aus den Fragmenten der Bilder Taschen und Gürtel zauberte und damit neue Unikate schuf, tat sich ihm auch eine andere Sichtweise auf, die Kunst und Handwerk wieder zusammenführten: Denn aus der Kunst dringt hier das Bildhafte ins Handwerk und verleiht ihm den ganz besonderen Wert.

Eine der ältesten Kunstformen. Damini graviert seine zeichnerischen Motive mit einem speziellen Punzier-Eisen ein, und die effektvoll eingestanzten Metallnieten verleihen den Gürteln eine Originalität, die sie zu Kunstobjekten macht. Auch teures Stierleder aus der Toskana kommt zum Einsatz, weil es sich durch besondere Stärke und Langlebigkeit auszeichnet, und zum Teil werden die Gürtel mit versilberten Schnallen veredelt. Der Künstler selbst sagt, dass die Punziertech-

nik auf Leder zu den ältesten Kunstformen gehört, die schon die Menschen aus der Urzeit anwandten, um sich mit den Göttern oder den Sternen zu verbinden. Er selbst kommt der in der Luft liegenden Frage zuvor: Aber warum gerade Gürtel? Und seine Antwort ist sehr einfach: „Leder kann zu kleinen, tragbaren Kunstwerken verarbeitet werden, die für jedermann finanziell erschwinglich sind“, so Markus Damini. Und durch das Tragen erreicht das kleine Kunstwerk eine bestimmte Art von Verbundenheit, es wird vom Träger nicht nur praktisch, sondern auch ästhetisch wie eine zweite Haut gesehen. Die Handtaschen, die zum Teil aus zerschnittenen Bildern bestehen, haben bereits große Bewunderung hervorgerufen. Auch die Farben und Lasuren, mit denen Damini das Leder einfärbt, werden vom Künstler eigens zusammengestellt. Dabei achtet er darauf, dass es sich um lichtechte

Pigmente handelt, weil sich nicht alle Farben für die Pigmentierung des Leders eignen.

Gerne im Gespräch. Markus Da-

mini legt großen Wert auf einen regen Austausch mit den Besuchern und hat festgestellt, dass sich die Betrachter seiner kleinen Unikate leichter auf einen Dialog einlassen, weil man kein Kunstexperte sein muss, um die Qualität und Originalität seiner Kreationen zu beurteilen. In seiner Galerie gibt es natürlich auch seine Bilder auf Leder und anderen Bildträgern zu betrachten, und diese harmonische Mischung von Kunsthandwerk und Kunst macht einen Besuch in seinem Galerieatelier zu einem ästhetischen Genuss, bei dem man zugleich in enge Berührung mit dem selten gewordenen schöpferischen Handwerk kommt. Christine Matha Leserbrief an: echo@brixner.info 31


Kunst & Kultur

MUSIK

Musikalischer Neujahrsgruß z Es ist ein Debüt: 14 Musiker aus Südtirol treten beim Neujahrskonzert im Forum Brixen erstmals als „Salonorchester Südtirol“ auf. Dabei können sie auf prominente Begleitung zählen – auf den Primgeiger der Wiener Philharmoniker, Martin Zalodek, und der international gefeierten Sopranistin Celine Byrne aus Irland (im Bild), bekannt unter anderem dank ihrer zahlreichen

Auftritte mit Größen wie José Carreras, Roberto Alagna oder Joseph Calleja. Gemeinsam präsentieren sie Werke der Strauß-Dynastie, von Julius Fucik, Franz Lehar und Robert Stolz. Moderiert wird das Konzert von Karl T. Kogler, der derzeit das Archiv des Meraner Kurorchesters bearbeitet und das Notenmaterial für dieses Konzert zur Verfügung gestellt hat. Das Neujahrskonzert, organisiert vom

Kulturverein Brixen Musik in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Brixen, findet am 5. Jänner um 20 Uhr im Forum Brixen statt; Karten

K&K

sind im Forum Brixen erhältlich. Im Anschluss ans Konzert wird das neue Jahr bei einem Umtrunk gefeiert. db

Kunst & Kultur

AUSSTELLUNG

Das Flüstern der Bäume z Ida Harm, gebürtige Venezianerin mit deutschen Wurzeln, stellte Anfang Dezember ihre Arbeiten in der Galerie AdlerArt aus. Die junge Künstlerin beschäftigt sich seit dem Jahr 2000 eingehend mit Kunst, geprägt von Aufenthalten in Irland, Marokko und Südspanien. Die Bäume, ob inmitten von saftigen Weiden oder öder Wüstenei, hinterließen einen bleibenden Eindruck bei der Suchenden, die nunmehr den Baum zu ihrem

kurz

notiert

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liebsten Sujet wählte. Im Jahr der Wälder 2011 nahm die bekannte Galerie Questarte die „BaumFängerin“ unter ihre Fittiche, und es entstanden zahlreiche Baumbilder. Im Mittelpunkt der Werke mit postimpressionistischem Touch und zarten Textstellen steht immer der Baum als Symbol des Lebens, kraftvoll, tief verwurzelt und doch verletzlich und verwundbar, einzigartig und ebenso Teil eines Ganzen wie der Mensch selbst. ird

Zum Jahresende erscheint die achte Ausgabe des archäologischen Kalenders „Flash“ des Vereins Arche/Arca. Die Abbildungen der seltenen Artefakte aus Notgrabungen im ganzen Land sind kulturgeschichtliche Streiflichter von der Kupferzeit bis ins Jahr 1000 n. Chr.

„Der lange Weg des Elefanten Soliman“ ist noch nicht zu Ende. Das multimediale Projekt des Kulturvereins ZERO zur Rettung der Dickhäuter, gestartet im MarzariGarten des Hotel Elephant, macht nun bis zum 15. Januar Halt im Naturhistorischen Museum in Mailand.

Die Metall-Schalen von Laurenz Stockner sind ein Balanceakt zwischen Kunst und Handwerk. In ihrer Schlichtheit und Klarheit verbergen und offenbaren sie die dem Material innewohnenden Geheimnisse. Stockners MetallSchalen sind in einer Ausstellung im „circolo“ St. Ulrich bis zum 30. Dezember zu sehen.


NACHGEFRAGT

„Das Leben mit seinen Facetten“ Frau Gietl, welche Personen oder Ereignisse haben Sie in Ihrer Liebe zur Kunst bestärkt? Mein Vater, der Künstler Arnold Gietl, war Vorbild und Mentor zugleich. Er hat mir die Augen geöffnet für die Vielfalt in der Kunst auf unzähligen Ausstellungsbesuchen in Galerien und Museen auf der ganzen Welt. Bis ins Innerste berührt haben mich die Werke von Alberto Giacometti oder die Begegnung mit Max Weiler, der mir eine persönliche Widmung in den Ausstellungskatalog schrieb. Wie verlief Ihre Ausbildung? An der damals neu eröffneten

Oberschule für Werbegrafik konnte ich die diversen Zeichentechniken erlernen und meine Kreativität ausleben. Seit dem Abschluss der Werbedesignakademie in Innsbruck bin ich als Werbegrafikerin tätig. Auch das Unterrichten an meiner ehemaligen Schule war eine tolle Erfahrung; es ist schön zu sehen, welche Fähigkeiten aus Kindern und Erwachsenen herauszuholen sind, wenn man sie durch Lob motiviert. Kunst bedeutet für Sie? Kunst ist Spaß, Neugier, Experimentieren, aber auch das Beschreiten eines Weges, an dessen

Ende man vielleicht niemals ankommt. Kunst ist ein Miteinander; sie soll Menschen einladen, nicht verschrecken. Meine Themen sind das Leben mit all seinen Facetten. Bei meiner derzeitige Ausstellung „Let’s play“ steht die Lust am Spiel mit gestalterischen Techniken im Vordergrund; man kann ironisieren, aber auch provozieren. Ich kombiniere in meinen Collagen und Illustrationen alte Handwerkskunst mit grafischen Techniken. In Zukunft möchte ich ein Bilderbuch und ein Werk über Actionpainting verwirklichen.

Foto: Irene Dejaco

ALEXIA GIETL über ihre Ausstellung „Let’s play“ in der Galerie AdlerArt, bei der Street Art auf handcraft trifft, und was sie mit ihrer Kunst erreichen möchte.

irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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AUSSTELLUNG

Das Geheimnis der Figur z Handwerk und Fertigkeit im Umgang mit Holz fußt in der Grödner Tradition und führt in der neuen Generation zugleich darüber hinaus. Diesen Weg der Befreiung geht auch Walter Moroder, dessen Skulpturen bis Jahresende in der StadtGalerie zu sehen sind. Es sind nur wenige Figuren im Raum, aber die nötigen dem Betrachter all seine Aufmerksamkeit ab. Es sind Frauengestalten von androgyner Zartheit, stehend oder sitzend mit ausgestreckten Beinen. Wie fast alle der Moroder-Figuren ist die Haltung eine abwehrende, die Arme leicht rückwärts angelegt oder über der Brust gekreuzt und doch den Blicken der Besucher schutzlos ausgesetzt. Die Faszination der Figuren besteht in diesem Widerspruch zwischen voyeuristischer Anziehungskraft und innerer Unnahbarkeit. Es sind reale, greifbare Skulpturen, aber sie

KVW Bildung Bezirk Brixen Qualifizierung / Beruf ESF – Neustart in die Arbeitswelt in Bruneck Januar bis Oktober 2013 Dieser Lehrgang unterstützt Menschen, die wieder in das Berufsleben einsteigen möchten. Gemeinsam mit dem/r Teilnehmer/in wird die persönliche Situation analysiert und konkrete Pläne für den Wiedereinstig erarbeitet. Jede/r Teilnehmer/in erhält eine individuelle Begleitung. Systemische Kommunikation – Lehrgang 8. Auflage zum NLP-Practitioner Fr 18.01. bis Sa 23.11. NLP der dritten Generation. Systemisch denken, wirkungsvoll sprechen, nachhaltig entwickeln, besser leben. In diesem Lehrgang werden Menschen dazu angeleitet, ihre Kommunikationskompetenzen zu erweitern, ihre Denk- und Handlungsmuster zu hinterfragen und ihre Fähigkeiten zur Selbstentfaltung auszubauen. Die Ausbildung erfolgt nach den Richtlinien der INLPTA mit dem international anerkannten NLP-Practitioner Zertifikat. Business Knigge Fr 01.02. Zeitgemäße Umgangsformen als Schlüssel zum Erfolg mit Alexia Wojnar EDV

scheinen nicht von dieser Welt. Selbst die aufwändige Bemalung wirkt wie eine Schutzhülle, das geheime Innere bleibt verborgen. Ergänzt wird die Schau mit den „Schalenskulpturen“ aus Gips und Lehm und einem Video-Still über den dem Untergang geweihten Raschötzer Sessellift. ird

NEU IM REGAL Das Kräuterwissen Südtirols Der Brunecker Pharmazeut Arnold Achmüller hat mit der vorliegenden Publikation ein äußerst interessantes Kräuterbuch geschaffen, in dem es um weit mehr als die Verwendung und Wirksamkeit von Kräutern geht. Der junge Autor liefert einen Einblick in die Heilkunde der keltischen Druiden mit ihren Ritualen, deren Ausläufer bis in den heutigen Placebo-Effekt hineinreichen. Bei den Germanen hingegen war die Heilkunst ausschließlich in weiblicher Hand: Die „weise Frau“ (Hagazussa) besaß heilkundiges Wissen, das von der Mutter an die Tochter weitergegeben wurde. Achmüller stellt der akribischen Kräuteranwendung seine Recherche über die „Bauerndoktoren“ voran, jene Autodidakten, die mit ihrem tradierten Wissen Mensch und Tier beistanden. Die medizinische Versorgung wurde in einigen Familien auffallend intensiv gepflegt, wie bei den „Ragginern“ aus Lüsen, deren Aufzeichnungen vom 17. bis

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Kunst & Kultur

THEATER

Ein Problembezirk macht Theater z Schon lange bevor Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky mit seinem Buch „Neukölln ist überall“ die deutschen Bestsellerlisten eroberte, galt der Berliner Stadtteil Neukölln als Sinnbild für soziale Missstände: hohe Arbeitslosigkeit, hoher Ausländeranteil, hohe Gewaltbereitschaft. Aber es gibt auch Hoffnungsvolles aus dem Problembezirk zu berichten. Dazu gehört der „Heimathafen Neukölln“, der seit 2007 unter dem Motto „Wir sind Volkstheater“ eine intelligente Alternative zum Klagelied der Medien bietet: Theater! Mit einem bunten Programm

z „Wer tagsüber Mozart spielt, wirft nachts keine Fensterscheiben ein“ – unter diesem Motto hat der Musikwissenschaftler, Komponist und Dirigent Luis Szarán im Jahr 2002 in Paraguay das soziale Musikprojekt „Sonidos de la tierra“ gegründet, gemeinsam mit der Jesuitenmission. Die Kinder und Jugendlichen dieses Netzwerkes von Musikschulen, Orchestern und Seminaren stammen nicht nur aus der Mittelschicht, sondern kommen auch von der Straße, leben in abgelegenen Dörfern oder gehören indianischen Gemeinschaften an. Szarán organisierte Instrumente für die Kinder und gründete eine Musikschule, dessen Bau die Eltern managten. Endlich hatten die Kinder nun eine Aufgabe und ein Ziel vor Augen; durch das gemeinsame Musizieren werden zudem Disziplin, Ausdauer, Zielstrebigkeit

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aus Schauspielproduktionen, Musiktheater, Konzerten, Lesungen und neuen Show-Formaten gibt der Heimathafen dem Bezirk Neukölln eine Stimme – geprägt von vielfältigen Stilen, Genres und Kulturen. Und das in einem überraschend prunkvollen Gebäude. „Alle Welt redet von Integration – der Heimathafen Neukölln in Berlin lebt sie, ohne große Worte“, schrieb die Zeitschrift „Theater der Zeit“. Auf Einladung des Südtiroler Kulturinstituts präsentiert sich der Heimathafen Neukölln erstmals in Südtirol und zeigt am Montag, 21. Jänner, um 20 Uhr im Forum Brixen eine seiner erfolgreichsten

Inszenierungen. Zu sehen ist die Bühnenadaption eines Romans der türkisch-deutschen Autorin Güner Yasemin Balci: „ArabQueen oder Das andere Leben“. Erzählt wird die Geschichte der jungen Mariam, die vor einer schweren Entscheidung steht: Soll sie den Mann heiraten, den die Familie

für sie ausgesucht hat – oder soll sie mit Religion und Familie brechen? Beim Theaterfestival „Radikal Jung 2011“ wurde die Inszenierung mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Restkarten für den Abend in Brixen sind bei Athesia-Ticket erhältlich. db

MUSIK

DIVERSES

Klänge der Erde

Würdevolle Sternsinger

und Gemeinsinn eingeübt. Heute lernen mehr als 5.000 Schüler bei Sonidos: „Ziel ist es, eine Kultur der Verantwortung und des Respekts aufzubauen und den Menschen eine Chance zu geben, den erbärmlichen Umständen zu entkommen“, so Luis Szarán, der selbst aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Den Kindern und Jugendlichen wird die Freude an der Musik vermittelt sowie das reiche musikalische Erbe Paraguays nahegebracht. Zu hören ist dieses bei einem Konzert des Kinder- und Jugendorchesters aus Lateinamerika am Donnerstag, 31. Jänner, um 20 Uhr im Forum Brixen, das vom Kulturverein Brixen Musik gemeinsam mit der Jesuitenmission Deutschlands, Österreichs und der Schweiz organisiert wurde. Karten sind im Forum Brixen erhältlich. db

z Jedes zweite Jahr überbringen die Sänger des Männerchores Neustift als Sternsinger die Botschaft von der Geburt Jesu – und so werden sie zwischen dem 3. und 6. Jänner 2013 wiederum die Neustifter Familien besuchen. Die Gruppe besteht aus neun Personen, da jeder König zwei Diener im Gefolge hat. Bezeichnend für die Neustifter Sternsinger sind ihre kostbaren Gewänder orientalischer Prägung, ihr würdevolles und feierliches Auftreten sowie das tiefe Schweigen vor ihrem Auftritt. Die vorgetragenen Lieder stammen größtenteils von Josef Gasser, der 1922 das Amt des Stiftskapellmeisters übernommen hatte. Er nahm die Tradition des Sternsingens in Neustift auf und komponierte eine Reihe von Liedern für dreistimmigen Oberchor und Bassstimme, die er als Begleiter der Gruppe selber sang. 1924 zogen die Sternsinger, damals Schüler der klösterlichen Singschule, erstmals wieder aus. Auch Buben des Dorfes durften am Gesangsunterricht

in der Singschule des Klosters Neustift und somit auch am Sternsingen teilnehmen. Anfang der 50er Jahre führten diese, inzwischen in die Unterstimme gekommen, das Sternsingen weiter. Josef Gasser, mittlerweile fast 80-jährig, freute sich über diese Weiterführung der Tradition und komponierte dafür eigene Lieder für vierstimmigen Männerchor. Als Gasser am 10. Jänner 1957 verstarb, beschlossen die damaligen Schüler der klösterlichen Singschule diesen Brauch in seinem Sinne weiterzuführen: Sie gründeten 1959 den Männerchor Neustift mit dem Ziel, das Erbe des Lehrmeisters lebendig zu halten. Am Sonntag, 6. Jänner, um 14 Uhr, gestaltet der Neustifter Männerchor gemeinsam mit den Neustifter Sternsingern zudem traditionellerweise die Vesper in der Stiftskirche mit. db


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Verbalakrobat und Drama-Queen z Der vielfach preisgekrönte Kabarettist Holger Paetz ist ein berufsmäßiger Grantler im besten Sinne, der zwischen schwarzem Humor und lyrischen Wortspielereien pendelt: In seinem neuen Programm „Gott hatte Zeit genug“, das am 18. und 19. Jänner im Anreiterkeller der Gruppe Dekadenz zu sehen sein wird, hadert er kunstvoll mit Gott und der Welt. Die vielen Versprechungen hat er nämlich satt, und dies teilt er bösartig-komisch dem Publikum auch mit. Holger Paetz, der bereits mehrmals im Brixner Kleinkunstkeller zu Gast war, war zudem als Hauptautor des alljährlichen Singspiels auf dem Münchner Nockherberg tätig und war immer wieder Gast bei den TV-Sendungen „Scheibenwischer“ oder „Otti’s Schlacht-

hof“. Völlig anders präsentiert sich hingegen der deutsch-niederländische Chansonnier und Entertainer Sven Ratzke: Die Drama-Queen ist nicht nur unglaublich musikalisch, sondern auch verrucht und unverkrampft. Mit seiner Musik-Show „NachtSpiele“ ist Ratzke erstmals in Südtirol zu Gast – normalerweise tritt er unter anderem in der „Bar Jeder Vernunft“ in Berlin auf, hat eigene Late-Night-Shows, tourt durch ganz Europa oder gestaltet große Galas für renommierte Unternehmen. Der schräge Sänger rockt am 23. Jänner den Anreiterkeller, und zwar in Begleitung des Pianisten und Jazzers Charly Zastra. Musikalisch wird’s auch beim Jazzkonzert mit dem „Waves Orchestra“ am 30. Jänner, das Kompositionen des italienischen Komponisten und Musikers Franco Santarnecchi

spielt, der unter anderem in der Band von Jovanotti als Pianist mitwirkte und ebenso im Keller zu hören sein wird. Am letzten Tag des Monats Januar sind dann

erneut Peter Schorn und Peter Gamper mit ihrem „Das letzte Kabarett“ zu Gast, bei dem die beiden gegen den Untergang der Welt ankämpfen. db

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Kunst & Kultur

KABARETT/JAZZ


Foto: Oskar Zingerle

AUSSTELLUNG

Geschichte der Psychiatrie z Seit Ende November beherbergt die Freie Universität Bozen in Brixen eine Ausstellung zur Geschichte der Psychiatrie in Tirol, Südtirol und Trentino. Unter dem Ausstellungstitel „Ich lasse mich nicht länger für einen Narren halten“ wird das Schicksal von 31 Personen erzählt, die zwischen den 1830er und 1970er Jahren psychiatrisch behandelt wurden. Verarbeitet in sorgfältig recherchierte anonymisierte Fallgeschichten, werden die Schicksale in einzelnen Stationen in Büchern erlesen. Grundlagen für die Fallgeschichten bilden die Krankenakten, die die psychiatrische Praxis mit all ihren unterschiedlichen Facetten wie beispielsweise Therapiemaß-

nahmen enthalten. Manchmal findet man in den Akten auch Briefe, Tagebücher und Zeichnungen der Patienten und Patientinnen. Erarbeitet wurde die Ausstellung als eines von fünf zweisprachigen Projekten im Rahmen des Interreg-IV-Projektes Italien-Österreich „Psychiatrische Landschaften. Die Psychiatrie und ihre Patientinnen und Patienten im historischen Raum Tirol – Südtirol von 1830 bis zur Gegenwart“ zwischen der Universität Innsbruck, dem Südtiroler Landesarchiv und der Arbeitsgruppe Geschichte und Region. Besucht werden kann die Ausstellung noch bis zum 19. Jänner, montags bis freitags von 9 bis 18 und samstags von 9 bis 13 Uhr. aj

MUSIK

Harmonischer Vierklang z Karin Auer, Lisi Stürz, Edmund Senoner und Stefan Gasser haben sich im Brixner Chor novAntiqua kennengelernt, und vor rund zwei Jahren wagten die vier Sänger den Schritt vom Chorgesang hin zum Vokalquartett. Seitdem singen sie als Ensemble „KLES“ a-cappella-Stücke für Sopran, Alt, Tenor und Bass, quer durch alle Jahrhunderte und Stile. „Die besondere Herausforderung hierbei liegt darin, dass wir Vier gleichermaßen für den Wohlklang verantwortlich sind und man sich nicht wie beim Chorgesang hinter einem sicheren Sänger des eigenen Stimmregisters verstecken kann“, so Lisi Stürz. Sich stimmlich zu verstecken hat KLES aber auch gar nicht nötig: Das Vokalquartett begeisterte bislang die Zuhörer mit seinem musikalischen Können. In den ersten

zwei Jahren seines Bestehens hat KLES demnach bereits eine Vielzahl von Auftritten hingelegt, wobei sich die vier Sänger neben der musikalischen Untermalung von Festlichkeiten gerne auch auf besondere Auftritte einlassen – beispielsweise bei den „Text- und Tonklaubereien“ in der Festung Franzensfeste im Rahmen der Ausstellung „50x50x50 artSüdtirol“ oder bei der Literaturprozession zu Orten des Hinhörens am Vahrner See im Mai diesen Jahres (im Bild). Am 4. Jänner 2013 um 20 Uhr in der Brixner Kapuzinerkirche geben KLES nun ihr erstes eigenes, „großes“ Konzert unter dem Motto „Zwischen den Feiertagen“. Auf dem Programm stehen weihnachtliche, besinnliche sowie heitere Lieder – vom traditionellen Hirtenlied über Spirituals hin zu Songs von Simon & Garfunkel. Veronika Krapf liest dazu Texte, passend zu den Feiertagen. db

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Kurse und Seminare an der VHS Brixen Sprachentreff 11.01., 18-20 Uhr Brixen, Hotel Goldener Adler, Adlerbrückengasse 9, Pruckersalon Italiano A1.2 - geringe Vorkenntnisse Brixen, VHS Zweigstelle, Peter-Mayr-Straße 9 entfällt am 11.02. und 13.02.

Mo 14.01., 19.30-21 Uhr 20 Treffen jeweils Mo und Mi

Italienisch für die ZweisprachigkeitsMo 28.01., 17.30-19.30 Uhr prüfung – Laufbahn A und B 12 Treffen, jeweils Mo, Di und Mi Brixen, VHS Zweigstelle, Peter-Mayr-Straße 9; entfällt 11.02. - 13.02. Deutsch A1.2 - geringe Vorkenntnisse Di 15.01., 18-19.30 Uhr Brixen, VHS Zweigstelle, Peter-Mayr-Straße 9 20 Treffen entfällt am 07.02., 12.02., 14.02., 26.03. und 28.03. jeweils Di und Do Englisch fürs Büro Brixen, VHS Zweigstelle, Peter-Mayr-Straße 9

Di 22.01., 18-20 Uhr 5 Treffen, jeweils Di und Do

Français A2.1 Brixen, VHS Zweigstelle, Peter-Mayr-Straße 9 entfällt am 12.02. und 02.04.

Di 29.01., 19.30-21 Uhr, 10 Treffen, jeweils Di

Meditation und Selbsttherapie Brixen, VHS Zweigstelle, Peter-Mayr-Straße 9 entfällt am 23.01.

Mi 16.01., 19.30-21 Uhr 5 Treffen, jeweils Mi

Pilates Grundkurs Brixen, VHS Zweigstelle, Peter-Mayr-Straße 9 entfällt am 12.02.

Di 22.01., 18.15-19.15 Uhr 10 Treffen, jeweils Di,

Pilates Fortgeschrittene Brixen, VHS Zweigstelle, Peter-Mayr-Straße 9 entfällt am 12.02.

Di 22.01., 19.30-20.30 Uhr 10 Treffen, jeweils Di

Pilates – Die sanfte Trainingsmethode Di 15.01., 18.30-19.30 Uhr Brixen, Vinzentinum, Brennerstraße 37, Turnhalle 5 Treffen, jeweils Di entfällt am 12.02. Fit durch den Winter Do 17.01., 18.30-19.30 Uhr Brixen, Vinzentinum, Brennerstraße 37, Turnhalle 5 Treffen, jeweils Do entfällt am 07.02 und 14.02. Zumba am Vormittag Do 31.01., 09.30-10.30 Uhr Brixen, Jakob-Steiner-Haus, Milland, 10 Treffen, jeweils Do Vintlerweg 34, Bewegungsraum; entfällt am 07.02. und 28.03. Unsere neue Broschüre für das Frühjahrssemester ist ab sofort erhältlich. Für alle Veranstaltungen und Kurse ist eine Anmeldung erforderlich. Informationen zum vollständigen Frühjahrsprogramm erhalten Sie in unserem Büro oder durch eine E-Mail an brixen@vhs.it. Weiters können Sie das gesamte Kursprogramm im Internet unter www.vhs.it einsehen. Unsere Öffnungszeiten: Mo-Do 9-13 und 14-17; Fr 9-13 Uhr

Verband der Volkshochschulen Südtirols Zweigstelle Brixen, Peter-Mayr-Straße 9 Tel. 0472 836 424, Fax 0472 971 140

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Erfolgreich: Der Brixner Lukas Huber ist derzeit der erfolgreichste Slackliner der Welt

Foto: Poletti Ivan

Freizeit & Sport

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SLACKLINE-WELTMEISTER LUKAS HUBER

„Unerwartet gewonnen“

Vor etwa einem Monat gewann der Brixner Lukas Huber den WM-Titel der noch sehr jungen Sportart Slackline. Sogar Popstar Madonna wurde auf den 18-Jährigen aufmerksam und wollte ihn für ihre Welttournee engagieren. Der junge Weltmeister im Gespräch mit dem „Brixner“.

Herr Huber, herzliche Gratulation zum soeben erworbenen Titel „Slackline World Champion 2012“. Wie fühlt sich das an? LUKAS HUBER: Es war ein super Erlebnis! Die Weltmeisterschaft fand im November in Boston/ USA statt. Den Titel hatte ich mir nicht erwartet, zur WM waren nämlich die derzeit weltbesten acht Slackliner eingeladen worden. In der Gruppenphase trat jeder gegen jeden an, und in einer zweiten Phase fanden die Ausscheidungswettkämpfe statt. Ich war in guter Verfassung und schaffte es, jeden Wettkampf zu gewinnen, einschließlich des großen Finales. Die Gegner waren sehr stark, wobei mit Athleten aus Brasilien, Deutschland, USA, Japan und Italien fünf Nationen vertreten waren. Und das Publikum war echt super! War der Titel das Ergebnis harter Arbeit, oder steckt auch viel Glück dahinter? Ich hatte mich schon ziemlich gut vorbereitet. Ich war bereits einige Tage vor der WM in Boston und habe dies ausgenützt, um sehr intensiv zu trainieren und noch ein bis zwei neue Tricks einzustudieren. Es gibt auch eine aktuelle Weltrangliste, auf der Sie derzeit an zweiter Stelle aufscheinen... Ja, das stimmt. Für die Erstellung der Weltrangliste werden jeweils die Ergebnisse der letzten sieben Contests gezählt und nach einem Punktesystem ausgewertet. Sechs dieser Contests sind mir sehr gut

gelungen. Dadurch konnte ich in der Tabelle weit nach oben rücken. Slacklinen ist nicht allen Leuten ein Begriff. Wie würden Sie die Sportart definieren? Eine gebräuchliche Übersetzung dieser Sportart gibt es nicht, am ehesten könnte man sie mit „Sprünge und Tricks auf dem Spanngurt“ umschreiben. Ab und zu hört man auch den Begriff „Seiltänzer“... Das hat gar nichts mit unserer Sportart zu tun. Das, was wir tun,

und versucht, dort ohne herunterzufallen so weit wie möglich zu gehen. Der derzeitige Weltrekord liegt etwa bei 300 Metern. Und schlussendlich gibt es noch das Waterlinen; dabei wird die Slackline über Wasser gespannt. Sie sind unter anderem der Erfinder des Tricks „Superman Butt Flip“. Was hat es damit auf sich? Da der Sport relativ neu ist, werden immer wieder neue Tricks erfunden und verbreitet. Beim „Superman Butt Flip“ handelt es sich um einen Sprung, bei dem man mit dem Hintern abspringt,

dem Jahr 2007. Wieviele es derzeit weltweit betreiben, kann ich leider nicht abschätzen, aber es werden täglich mehr. Die Slackline-Hersteller wie Gibbon machen nämlich immense Werbung und treten auch als Hauptsponsoren der Events auf. Die ersten Gibbon-Wettkämpfe fanden aber erst 2010 statt. Die beiden ersten Weltmeisterschaften im Jahr 2010 und 2011 wurden in Brixen abgehalten – wie kam es dazu? Die erste WM erfolgte im Rahmen des IMS in der Handballhalle in Brixen. Ein Jahr später wurde

„Slackline fördert den Gleichgewichtssinn, die Konzentration und das Durchhaltevermögen“_ Lukas Huber, Slackline-Weltmeister ist nicht ein Tanz, sondern wir zeigen Tricks mit möglichst hohen Schwierigkeitsgraden. Wie in anderen Sportarten, gibt es auch im Slacklinen verschiedene Disziplinen. Welche? Beim Tricklinen, das ich derzeit vorwiegend mache, werden auf einer 13 bis 20 Meter langen und 1 bis 1,20 Meter hoch gespannten Slackline Tricks, wie zum Beispiel Backflips oder Frontflips, gezeigt. Beim Highlinen hingegen handelt es sich um Slacklinen in großer Höhe, zum Beispiel zwischen zwei Bergspitzen, wobei man aber abgesichert ist. Dann gibt es noch das Longlinen, wo man eine möglichst lange Slackline spannt

einen Vorwärtssalto schlägt, dabei mit Kopf und gestreckten Händen eine Superman-Bewegung imitiert und auf dem Hintern wieder auf der Slackline landet. Das Schwierige daran ist die korrekte Landung, ohne von der Slackline zu fallen. Diesen Sprung zeigte ich das erste Mal bei der heurigen WM, wobei dieser mir sicherlich auch zum WM-Titel verholfen hat. Seit wann wird dieser Sport praktiziert? Das Slacklinen im eigentlichen Sinne gibt es bereits seit den 1970er Jahren: Kletterer versuchten auf der Slackline, ihr Trockentraining zu absolvieren. Das Tricklinen, das wir jetzt machen, gibt es erst seit

Steckbrief Name: Lukas Huber Wohnort: Brixen Geburtsdatum: 22.07.1994 Sportart: Slacklinen Verein: SSV Brixen, Sektion Slacklinen Nickname: Lucky, The Boss Beruf: Student Größte Erfolge: Slackline World Champion 2012 3. Platz World Cup München, Juli 2012 1. Outdoor-Open Friedrichshafen, Juli 2012 1. Platz OR Gibbon Games, Salt Lake City, August 2012 41


Foto: Oskar Zingerle

Freizeit & Sport

bereits eine Woche nach diesem Telefonat in New York sein müssen, um das Casting zu bestreiten und wäre mit großer Wahrscheinlichkeit danach für ein Jahr nicht mehr nach Hause gekommen. Es wäre mit Sicherheit eine strenge und monotone Arbeit gewesen, bei der ich aber sicherlich große Erfahrungen hätte sammeln können. Es war für mich eine schwierige Entscheidung, denn solche Möglichkeiten wird es in meinem Leben wahrscheinlich nicht mehr viele geben. Aber ich glaube, ich habe richtig entschieden, da derzeit meine Schulausbildung an der Handelsoberschule in Brixen Vorrang hat.

In den Rappanlagen soll im Frühjahr ein Slackline-Park entstehen. Ich hoffe, dass die Sportart dadurch mehr Aufmerksamkeit erhält

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die WM abermals als Rahmenprogramm des IMS in Brixen ausgetragen, dieses Mal jedoch auf dem Domplatz vor einer beeindruckenden Zuschauermenge. Ich selbst nahm auch daran teil

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und schied im Viertelfinale aus. Die Weltmeisterschaften wurden meines Wissens nach aber nicht nur wegen des IMS in Brixen abgehalten, sondern auch, weil der Hauptsponsor „Gibbon“ aus Deutschland stammt und das Slacklinen in Europa bekannt machen will. Und in Italien hat Brixen wohl die größte SlacklineSzene, obwohl das Slacklinen vorwiegend in Amerika bekannt und beliebt ist. Wie waren Ihre Anfänge als Slackliner? Gesehen hatte ich das Slacklinen zum ersten Mal bei einigen Freunden im Brixner Schwimmbad. Diese hatten es bei der Freizeitmesse in Bozen entdeckt. Natürlich probierte auch ich es, aber ich muss zugeben, dass die ersten Gehversuche total fehlgeschlagen sind. Erst nach einiger Zeit fand ich den Reiz daran und kann seitdem nicht mehr davon lassen. Wie sind die Slackliner in Brixen organisiert? Gibt es eigene Infrastrukturen? In Brixen trainieren wir vorwiegend im Lido und in den Rappanlagen. Wir binden die Slackline an zwei Bäumen fest – und los geht’s. Die Sportart macht neugierig: Erfahrungsgemäß bleiben von 50 Spaziergängern etwa 35 für kurze Zeit stehen und schauen uns zu. Seit kurzem sind wir als eigene Sektion ein Teil des SSV Brixen. Dadurch bekommen wir mehrere Möglichkeiten;

beispielsweise können wir im Winter wahrscheinlich in einer Halle trainieren. Einen großen Schritt näher gekommen sind wir auch dem Slackline-Park, der in den Rappanlagen geplant ist. Die Gemeinde Brixen hat uns bereits zugesichert, dass im nächsten Frühling mit der Errichtung gestartet werden darf. Ich hoffe sehr, dass dadurch unsere Sportart mehr Aufmerksamkeit erhält. Hat Slacklinen das Potential, sich aus einer reinen Randsportart zu einer Massensportart zu entwickeln? Das Potential wäre sicherlich gegeben. Jeder kann diese Sportart ausüben; sie ist verhältnismäßig günstig und fördert den Gleichgewichtssinn, die Konzentration und das Durchhaltevermögen. Bereits Kinder mit vier bis fünf Jahren probieren sich daran. Ich habe aber auch Leute gesehen, die es mit 80 Jahren noch wissen wollten. Sie hätten mit Popstar Madonna auf Tournee gehen können. Wie kam es dazu? Anfang 2012 hat mich ein Mitarbeiter des Slackline-Herstellers Gibbon kontaktiert und mir erzählt, dass Madonna auf ihrer angehenden Welttournee gerne Slackliner bei den Konzerten dabei hätte. Ich musste allerdings absagen, da diese Welttournee ein ganzes Jahr gedauert hätte und ich dadurch zwei Schuljahre verloren hätte. Zudem hätte ich

Sie nehmen derzeit an vielen Wettkämpfen, Events und Contests teil und sind viel in der Welt unterwegs. Leidet die Schule darunter? Während des Schuljahrs bin ich nicht so viel unterwegs, die meisten Veranstaltungen finden glücklicherweise im Sommer statt. Ich mache lediglich zwei große Reisen, und dafür stellt mich die Direktion frei. Nächstes Jahr werde ich aller Voraussicht nach ein Universitätsstudium aufnehmen und erhoffe mir dadurch, mehr Zeit zu haben, da dort ja nicht immer Anwesenheitspflicht herrscht. Welche Kriterien zählen bei einem Wettkampf? Ist auch die Show ein Teil des Ganzen? Der sportliche Erfolg hängt auch ein klein wenig von der gebotenen Show ab. Die Punkte werden beim Wettkampf allerdings so vergeben, dass die meisten Punkte an die Schwierigkeiten und die gesprungene Höhe des Tricks gekoppelt sind. Es zählt auch die Kreativität, und ob Abwechslung geboten wird. Schlussendlich wird auch die Performance bewertet, also die Art, wie man auftritt und wie man mit dem Publikum spielt. Was sind Ihre Ziele für das Jahr 2013? Zuerst einmal werde ich meinen Weltmeistertitel zu verteidigen versuchen, der in Colorado vergeben wird. Dann will ich auch die Schule abschließen und den Führerschein machen. Und beim Slacklinen einfach dabeibleiben.

thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


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Die schönsten Familienausflugsziele im Winter!

Gampenalm

2.062 m ü.d.M. · Villnöss · Fam. Messner, Tel. 348 2721587 www.gampenalm.com info@gampenalm.com

In der Weihnachtszeit täglich geöffnet, ab 7.1. jeden Montag und Dienstag Ruhetag. Auf Anfrage können auch Hüttenabende im Winter veranstaltet werden. Schmackhafte Hausspezialitäten mit Naturprodukten aus eigener Produktion. Rodelverleih auf Vorbestellung. RODELTIPP: Extralange Rodelabfahrt bis nach Ranui: Ab St. Magdalena/Ranui mit dem Shuttlebus bis nach Zans, von wo Sie zu Fuß weiterwandern können. Die Rodelabfahrt ist bis Ranui zurück möglich – Rodellänge: 8,5 km.

Dusleralm

RODELTIPP: Naturrodelbahn Winterweg – Dusleralm, Rodelbahnlänge: 4-6 km, Ausgangspunkt St. Magdalena/Ranui oder Parkplatz Zans, Gehzeit: 1-1,5 Stunden, 6 Kilometer lange Rodelbahn bis nach St. Magdalena - der Shuttlebus bringt die Rodler dann wieder zurück auf den Parkplatz Zans.

Zanser Schwaige

RODELTIPPS: Familienrodelbahn Tschantschenon Rodelbahnlänge: 1,5 km, Aufstieg: 20 Minuten, Höhenunterschied: 82 m, Schwierigkeitsgrad: einfach · Rodelbahn Gampenalm Rodelbahnlänge: 3,4 km, Aufstieg: ca. 1 Stunde, Höhenunterschied: 377 m, Möglichkeit zum Weiterrodeln bis Ranuimüllerhof, Schwierigkeitsgrad: mittel

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Geöffnet vom 25.12. bis Mitte März und von Mai bis Oktober, während der Ferien täglich geöffnet, ansonsten Donnerstag Ruhetag. Gemütliche Einkehrhütte mit herrlichem Ausblick auf die Geislerspitzen; Wir bewirten Sie gerne mit einheimischen Gerichten und hausgemachten Süßspeisen. Kein Rodelverleih. Erreichbar zu Fuß übers „Waldwegele“ ab der Zanseralm in rund 30 Minuten, über die leicht begehbare Forststraße in rund 1 Stunde oder ab St. Magdalena/Ranui in rund 1,5 Stunden.

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Geöffnet: Weihnachten bis Mitte März (ab 8.1. jeden Dienstag und Mittwoch Ruhetag) sowie zum Mondscheinrodeln. Direkt am Naturlehrpfad und in unmittelbarer Nähe zu den Rodelbahnen Zans Gampen und Zans Tschantschenon gelegen, idealer Ausgangspunkt für Schneeschuhwanderungen; Gemütlicher Einkehrtipp, auf Vorbestellung Hüttenabende, Familienfeiern oder Betriebsessen.

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Während der Ferien durchgängig geöffnet, außerdem jeden Donnerstagabend und an den Wochnenenden bis Ende Februar, sowie jederzeit nach Voranmeldung für Gruppen.

RODELTIPPS: Rodelzentrum mit Rennrodelbahn und zwei präparierten, abgesicherten Familienrodelbahnen; Jeden Donnerstagabend Nachtrodeln auf beleuchteter Familienbahn und Rennbahn; auf Voranmeldung Möglichkeit zur Austragung kleinerer Gruppenrennen sowie Vereins- und Firmenrennen auf Familienrodelbahn mit Zeitmessung. Idealer Ausgangspunkt auch für Skitouren und Schneeschuhwanderungen, jeden Donnerstagabend geführte Skitouren oder Schneeschuhwanderungen mit Stirnlampen;


Freizeit & Sport

MARATHON

Familienlauf durch München z Die Brüder Hannes, Wolfgang, Christian und Erich Meraner haben sich ein gemeinsames Ziel gesteckt: die Ziellinie des München-Marathons zu überqueren. Und genau dies haben sie auch geschafft, denn am 14. Oktober legten die vier Brixner die 42,195 Kilometer durch München zurück und beendeten den Lauf erfolgreich. Keine vier Stunden benötigten die Brüder, die sich

mit ihrer Zeit zufrieden zeigten. Entstanden ist die Idee des gemeinsamen Laufens zum 40. Geburtstag von Wolfgang Meraner. „Wir haben ihm gemeinsam mit zwei Freunden den Startplatz beim Marathon zum Geburtstag geschenkt – und uns dann entschlossen, als Brüder gemeinsam an den Start zu gehen“, so Erich Meraner. Die Vorbereitungen verliefen aus Zeitgründen relativ

unterschiedlich und autonom. Nun sind die Brüder auf den Geschmack gekommen und haben sich fest vorgenommen, jedes Jahr

F&S

einen Marathon zu laufen – der Start in Wien im nächsten Jahr ist als weiterer Familienlauf bereits fix eingeplant. eh

Freizeit & Sport

LEICHTATHLETIK

Andreatta verpasst Wiederwahl z Seit 1982 hatte der Brixner Stefano Andreatta laufend ein Amt als Leichtathletik-Funktionär inne: Zuerst im Vorstand des Regionalkomitees Trentino-Südtirol, dann in Rom als Vorstandsmitglied des nationalen Leichtathletikverbandes. Nach Abspaltung des Landesverbandes übernahm er 1992 für zwölf Jahre die Präsidentschaft; er war Südtirols ranghöchster Leichtathletikfunktionär. Unter anderem organisierte er die Jugend-WM „Südtirol 2009“ in Brixen. Bei der Wiederwahl des

kurz

notiert

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neuen Vorstandes des nationalen Leichtathletikverbandes Fidal verpasste der 49-jährige Brixner allerdings nun knapp die Wiederwahl: Im Kampf um den neuen Fidal-Präsidenten unterstützte Andreatta den bisherigen Vizepräsidenten Alberto Morini; zum Neuen an der Spitze des höchsten Leichtathletik-Gremiums Italiens wurde allerdings Alfio Giomi aus Grosseto gewählt, der es schaffte, seine komplette Mannschaft in den Vorstand wählen zu lassen. Andreatta wäre als einziger der

bisherigen Vorstandsmitglieder dennoch beinahe wiedergewählt worden, verpasste das Ziel als achter von 15 Kandidaten nur knapp als erster Nichtgewählter. „Es tut mir persönlich sehr leid für Stefano, und für Südtirol wäre es wichtig gewesen, einen Vertreter in Rom zu haben“, äußert sich der neue Südtiroler Landespräsident Bruno Cappello aus Brixen zum Vorfall und hofft trotzdem auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Präsidenten. eh

Die Fußballerinnen des SSV Brixen feierten einen sensationellen Derby-Sieg gegen die Mannschaft des CF Südtirol. In der 93. Minute sicherten sich die Eisacktalerinnen den für nicht möglich gehaltenen Sieg gegen die spielstarken Gastgeberinnen.

Armin Michaeler stellt sich in dieser Saison definitiv nicht mehr ins Tor des SSV Forst Brixen. Immer wieder war mit einem Comeback des Handball-Torhüters spekuliert worden. Enttäuscht zeigen sich Präsident Reinhold Engl und Trainer Riccardo Trillini; die Hoffnung auf eine Rückkehr wollen sie jedoch nicht aufgeben.

Die Fußball-Elf des SSV Brixen hat im Bozner Drusus-Stadion das Südtiroler Pokalfinale der Ober- und Landesliga gegen Obermais gewonnen. Im regionalen Pokalfinale unterlagen die Brixner im Elfmeterschießen der Mannschaft Comano Fiavè.


NACHGEFRAGT

„lch wäre dazu bereit“ MICHL NIEDERWIESER, Ex-Nationaltorhüter im Handball, über seine neue Aufgabe als Co-Trainer der italienischen Damen-Nationalmannschaft und über das überraschende Angebot, Nationaltrainer zu werden. Herr Niederwieser, bei den WM-Qualifikationsspielen der italienischen Frauen-Nationalmannschaft saßen Sie als Co-Trainer auf der Bank. Wie ist es gelaufen? Es war eine riesengroße Erfahrung für mich, zusammen mit dem Haupttrainer Wolfgang Pollany auf der Trainerbank zu sitzen. Pollany ist weltweit in Handballkreisen als Fachmann anerkannt, und ich konnte viel von ihm lernen. Die Qualifikationsspiele konnten wir auf dem dritten Platz beenden. Für eine WM-Teilnahme reichte dies aber nicht, im Ranking konnten wir jedoch wertvolle Punkte gutmachen.

Wie sind Sie zu diesem „Job“ gekommen? Von Job kann man wahrlich nicht reden, denn finanziell schaut nicht viel heraus. Zudem musste ich für die dreiwöchigen Qualifikationsspiele meinen Urlaub hernehmen. Dazu gekommen bin ich nur durch Zufall: Ich habe letztes Jahr meine Tochter Anika in Rom besucht, wo sie bei der Verbandsmannschaft „Futura“ spielt. Dort fragte man mich, ob ich nicht für drei Tage die Mannschaft trainieren könne, was ich gerne tat. Da die Mannschaft fast identisch mit der Nationalmannschaft ist und ich von den Spielerinnen sehr akzeptiert wurde, war es ein

naheliegender Schritt, auch bei der Nationalmannschaft mitzuhelfen. Der Verband sucht nun nach einem neuen Nationalcoach ... Im Juni/Juli 2013 stehen die Mittelmeerspiele in der Türkei auf dem Programm. Man ist an mich mit der Bitte herangetreten, die Mannschaft dorthin zu führen. Dies wäre natürlich eine große Herausforderung, der ich mich gerne stellen würde – ich wäre dazu bereit. Bevor ich zusage, muss ich dies allerdings noch mit meiner Familie und meinem Arbeitgeber abklären. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

SKISPORT

Skifahren in professioneller Begleitung

z Skitourengeher oder Skifahrer können in diesem Winter auf geschulte Begleitung zählen: Bei einer geführten Skitour, die jeden Donnerstag abgehalten wird, begleitet ein geprüfter Bergführer Skitourengeher hin zu den schönsten Zielen im Eisacktal. Voraussetzung für die Teilnahme am geführten Skitourentag sind genügend Kondition für eine Aufstiegszeit von drei bis vier Stunden und zirka 800 Höhenmetern sowie die Fähigkeit, auf einer roten Piste im Parallelschwung runterkurven zu können. Interessierte können sich jeweils bis Dienstag bei der Skischule Gossensass (Tel. 0472 632673) oder für Skitouren in der Umgebung von Brixen und Klausen bei der Skischule Jochtal (Tel. 0472 547210) an-

melden; die Teilnahme in der Kleingruppe kostet 70 Euro, wobei die Verpflegung selbst mitgebracht werden sollte. Wer das Skifahren auf einer präparierten Piste bevorzugt, aber seine Fahrtechnik ganz exklusiv verbessern und auch sonst umsorgt werden möchte, kann heuer erstmals seinen persönlichen Skiguide buchen: Dieser begleitet Einzelpersonen oder eine Gruppe einen ganzen Tag lang, organisiert auch den Transfer in diverse Skigebiete im Eisacktal und Umgebung, berät beim Ausleihen der geeigneten Skier, gibt fachspezifische Tipps zum Fahrstil und sorgt auch ansonsten für so manche Annehmlichkeit. Der persönliche Skiguide – nicht zu verwechseln mit einem privaten Skikurs – ist den ganzen Winter über, außer in den Weihnachts- und Faschingsferien, in den Skischulen Plose, Jochtal, Gitschberg, Ratschings, Gossensass und Sterzing buchbar. db 45


Wirtschaft & Umwelt

Foto: Oskar Zingerle

WERTSTEIGERUNG: Nach Verlegung der Hochspannungsleitungen werden die heute in ihrer unmittelbaren Nähe liegenden Immobilien einen Wertzuwachs erfahren

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VERLEGUNG DER HOCHSPANNUNGSLEITUNGEN

Trassenverlegung im Jahr 2015? Noch im Jahr 2012 stehen die ersten Umweltgelder zur Verfügung, die für die Verlegung der Hochspannungsleitungen im Umkreis Brixen zweckbestimmt werden. Das ist gleichzeitig der Startschuss für die letzte Planungsphase, mit der die neuen Trassen tatsächlich konkretisiert werden.

S

eit Jahren bemüht sich die Gemeindeverwaltung von Brixen um die Verlegung der beiden Hochspannungsleitungen, die im Bogen von Elvas über Brixen/Milland bis nach Albeins durch bewohnte Gebiete verlaufen und dem entsprechend auf den Unmut der Anrainer stoßen. Nun scheint man dem Ziel ziemlich nah: Der Bau der neuen Trassen ist so greifbar wie nie zuvor.

Erste Umweltgelder werden noch heuer ausbezahlt. Die bal-

dige Verlegung der Hochspannungsleitungen rückt näher, da noch heuer erstmals der jährliche Anteil der so genannten Umweltgelder für die Stromkonzession in der Hachl ausbezahlt werden: Der Karftwerksbetreiber SEL, der die Konzession für das E-Werk Hachl erhalten hat, ist nämlich verpflichtet, einen Teil seines Gewinns den umliegenden Gemeinden sowie dem Land für Umweltmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Für das E-Werk Hachl belaufen sich diese Umweltgelder jährlich auf 2.136.000 Euro; Davon gehen 33,3 Prozent, also 712.000 Euro, an die Autonome Provinz Bozen. Diese hat beschlossen, diese Gelder für zehn Jahre zur Gänze in die Verlegung der Hochspannungsleitungen fließen zu lassen. Von den übrigen 1,4 Millionen Euro an Umweltgeldern, die die SEL jährlich entrichten muss, erhält zudem die Gemeinde Brixen ihren Anteil, und zwar im Ausmaß von 37,6 Prozent, also 535.000 Euro. Auch die Gemeinde hat sich dazu entschlossen, diesen Beitrag für Umweltmaßnahmen derzeit ausschließlich für die Verlegung der Hochspannungsleitungen zu

verwenden. Mit dem Landesbeitrag stehen der Gemeinde Brixen somit jährlich 1.247.000 Euro für dieses Projekt zur Verfügung – und dies für einen Zeitraum von zehn Jahren.

Baubeginn 2014/15? „In den

vergangenen Jahren sind für die beiden bestehenden Trassen, eine normale Hochspannungsleitung und eine Hochspannungsleitung der italienischen Eisenbahn, Alternativrouten gesucht worden“, erläutert Bürgermeister Albert Pürgstaller. „Mit der Terna, dem zentralen italienischen Netzbetreiber für Hochspannungsleitungen, konnte

und des Landes, die ebenfalls mindestens sechs Monate beanspruchen wird. Da die Terna den Bau selbst durchführt, ist keine europaweite Ausschreibung der Arbeiten notwendig – was bedeutet, dass die Bauarbeiten 2014 oder spätestens 2015 in Angriff genommen werden könnten.

Gesamtkosten von 14 bis 15 Millionen Euro. Während die Pla-

nungsarbeiten laufen, kümmert sich die Gemeinde Brixen um die weitere Finanzierung in Form eines Darlehens. Der letzte Kostenvoranschlag für die Verlegung der Trassen aus dem Jahr 2011

überschritten werden. Trotzdem läuft die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen mittlerweile recht gut, bestätigt der Bürgermeister: „Die Terna hat erkannt, dass sie durch die Verlegung der Leitungen und mit geringen Wartungsarbeiten auch eine Verbesserung des Stromnetzes erreicht. Außerdem plant der Netzwerkbetreiber mit dem Bau der neuen Trasse, auch das Umspannwerk in der Hachl zu erneuern – und dies bringt der Terna zudem mehr Stabilität und Sicherheit für den Stromtransport.“ Von der Verlegung der Hochspannungsleitungen profitieren aber auch jene Immobilieneigen-

„Die Terna hat erkannt, dass sie durch die Verlegung der Leitungen auch eine Verbesserung des Stromnetzes erreicht“_ BM Albert Pürgstaller das Einverständnis über den Trassenverlauf und dem ungefähren Standort der neuen Masten erzielt werden. Diese neuen Trassen sind daraufhin im Bauleitplan eingetragen worden und haben bereits die dafür notwendigen Genehmigungsphasen durchlaufen.“ Nun steht das Ausführungsprojekt an, das von der Terna erarbeitet werden soll. „Ich gehe davon aus, dass die Landesregierung den dafür notwendigen Beschluss noch innerhalb 2012 fassen wird“, sagt Pürgstaller weiter. Die Terna rechnet damit, dass sie für die Erstellung des Ausführungsprojektes zirka sechs Monate benötigen wird. Anschließend folgt die Genehmigungsphase in den jeweiligen Behörden des Staates

beläuft sich auf 10,78 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer und umfasst sowohl die Kosten für die Projektierung als auch jene für den Bau durch die Terna. In diesen 10,78 Millionen Euro sind jedoch die Kosten für die Dienstbarkeiten nicht enthalten, weshalb Albert Pürgstaller Gesamtkosten von 14 bis 15 Millionen Euro für realistisch hält. Die Terna selbst zeigt sich dabei nicht besonders spendierfreudig: Sie wird nur etwa 1,5 Millionen Euro beisteuern, um die Hochspannungsleitungen zu verlegen. Und eine gesetzliche Handhabe, die den Netzbetreiber zur Verlegung der Leitungen zwingt, gibt es nicht, da die gesetzlichen Grenzwerte der Strahlung nicht

tümer, deren Grundstücke von den Stromleitungen und Strommasten befreit werden. Dies lässt den Wert der Immobilien steigen – wobei derzeit noch unklar ist, ob und in welchem Ausmaß die Immobilieneigentümer Ausgleichszahlungen für diesen Wertzuwachs erbringen sollen. Darüber wird die Gemeinde wohl erst dann konkret nachdenken, wenn die neuen Leitungen stehen, die alten Masten abgebaut sind und die ersten Eigentümer daran gehen, die auf ihren Grundstücken lastenden Servitute zu löschen.

annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 47


Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Siegerprojekt für Hofburggarten z Eine Südtiroler Bietergemeinschaft hat den Planungswettbewerb für die Neugestaltung des Hofburggartens gewonnen. Die Jury hat vor wenigen Tagen das Projekt des Meraner Landschaftsarchitekturbüros „Freilich Landschaftsarchitektur“ von Karin Elzenbaumer, Veronika Rainer und Sebastian Gretzer gemeinsam mit den Architekten Höller

& Klotzner, ebenfalls aus Meran, zum Sieger gekürt. Auf Rang zwei landeten ex aequo Projektanten aus Berlin und Treviso. 87 Planungsteams hatten sich im Sommer für den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb beworben; zehn davon wurden von der Jury zu einem Kolloquium eingeladen und haben in den vergangenen zwei Monaten kon-

krete Projektvorschläge ausgearbeitet. Das Siegerprojekt besticht laut Jury durch seine einfache und gleichsam ausdrucksvolle Formensprache. Auch der auf Kosteneffizienz ausgerichtete Lösungsvorschlag für die Führung

W&U

der Anlage überzeugte die Jury. Das Siegerprojekt und die anderen Projektvorschläge werden am 28. Dezember vorgestellt und können anschließend für einige Zeit im Foyer des Forum Brixen besichtigt werden. wv

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Besondere Produkte mit Geschichte z Die Sozialgenossenschaft Renovas hat vor kurzem ihr erstes „social shopping“-Projekt in Brixen eröffnet. Es handelt sich dabei um den „Fundus“, eine Gebrauchtwaren-Boutique der besonderen Art, der früher in der Bahnhofstraße untergebracht war. Das Geschäft dient dabei vor allem als Arbeits- und Ausbildungsplatz für Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt nur sehr schlechte Chancen haben. In den gewölbeüberzogenen Räumen in der Runggadgasse 10 herrscht eine ganz besondere Stimmung: Alles, was hier zum Verkauf angeboten

kurz

notiert

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wird, hat schon einiges erlebt und könnte Geschichten erzählen. Die an die Sozialgenossenschaft über Spenden vermittelten Kleidungsstücke, Bücher, Kleinmöbel und andere Raritäten tragen ein Stück Leben in sich. Teilweise sind diese Geschichten auch von kleinen Zettelchen an den zu verkaufenden Stücken ersichtlich. So wird aus einem alten Ledermantel plötzlich ein interessantes Objekt, erfährt man doch, dass dieser vor mehr als 20 Jahren bereits gebraucht auf einem Wiener Flohmarkt mit den letzten Groschen eines Studenten ergattert wurde.

Auch altes Geschirr aus Gasthäusern oder Bücher, die irgendwo vergessen wurden, finden sich im Geschäft. Man will sich dabei aber ganz klar von überfüllten Second-Hand-Läden mit Kleiderkammercharakter differenzieren. Mit der liebevollen Gestaltung einer Boutique werden die Produkte präsentiert und laden zum Stöbern und Finden ein. Sinn und Philosophie des Ganzen sind relativ kurz erklärt: nicht wegschmeißen, sondern wiederverwenden - ein Gedanke, der heute weniger von Bedürftigen als von ganzheitlich denkenden Menschen geteilt wird.

Im Geschäft nebenan betreibt Renovas auch einen Kostümverleih für Theaterproduktionen und für die närrische Zeit. Im Geschäft werden auch gerne Gegenstände als Spenden angenommen. db

An der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe „Emma Hellenstainer“ haben im vergangenen Schuljahr rund 180 Lehrlinge und Berufsfachschüler aus den Bereichen Service, Küche, Metzgerei, Bäckerei und Konditorei ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und somit ihr Diplom erhalten.

Barbieri electronic, Hersteller von Farbmessgeräten aus Brixen, gewann den prestigeträchtigen „iF product design award 2013“ für das neueste Produkt, das SpectroPad. Dieses Gerät wurde gemeinsam mit den Unternehmen MM design und 3CI aus Bozen entwickelt.

Die Geschäfte in Brixen dürfen lediglich an sieben Sonntagen im Jahr geöffnet halten. Sobald die dem entsprechenden Richtlinien in Kraft sind, wird die Gemeinde auf deren Umsetzung achten. Bislang ist dies aufgrund Landesregelungen noch nicht möglich.


STADTGEHEIMNISSE Foto: Oskar Zingerle

Über wieviele Stadttore verfügte Brixen?

BRIXEN

Brixner Berufsfotografen siegreich Heute sind in Brixen noch vier Stadttore erhalten: das Kreuztor (auch St. Erhards-, Sonnen- oder Gotthardtor genannt) im Westen, das Säbener Tor (Stadttor, später auch Bräuhaustor), das St. Michaels- oder Weißenturmtor (früher auch das „finstere am Pfarrturm“, Platztor oder Voitsberger bzw. Garnsteiner Tor genannt) sowie das Kreuzgang- oder Münstertor beim Zugang zum Kreuzgang von der Albuingasse aus. Früher hatte Brixen noch drei weitere Tore: Das Altenmarkttor (Kasselmaurer Tor, Griestor oder Schwarze Tor) wurde im Jahr 1779 abgetragen; es befand sich an der Mündung der Weißenturmgasse in den Großen Graben. Weiters gab es im Süden der Stadt, beim Kloster der Tertiarschwestern, das Runggadner Tor, das ebenfalls entfernt wurde, sowie das Neutor als Zugang zur heutigen Brunogasse von der Hartwig- beziehungsweise Runggadgasse aus. In Stufels gab es drei weitere Tore: Das Schlipftor, das 1907 bei einem Brand niedergelegt wurde, das Pustertaler Tor sowie das Lüsner beziehungsweise Unterdritteltor beim Ansitz Neidheim. Während das Michaelstor und das Kreuzgangtor älteren Ursprungs sind, entstanden das Kreuztor und das Säbener Tor Anfang des 13. Jahrhunderts. Anregungen: redaktion@brixner.info

z 17 Mitglieder zählt die Vereinigung der Südtiroler Berufsfotografen, die 2006 gegründet worden ist. Der Großteil von ihnen hat an einem Wettbewerb teilgenommen, den die Organisatoren der Bozner Herbstmesse anlässlich ihres 65-jährigen Bestehens ausgeschrieben hatten. Besonders erfolgreich waren die drei Brixner Teilnehmer: Der erste Preis ging an Ingrid Heiss, die nach dem Besuch der Grafikerschule in Brixen ihre Ausbildung an der Akademie für Fotodesign fortgesetzt hat und im Fischzuchtweg ein eigenes Studio betreibt. Ihr Siegerbild ist ein Panaromafoto des Eingangsbereichs der Bozner Messe. Besonders die Umrahmung sorgte in der Jury – die aus der Unternehmerin Maria Niederstätter, der Präsidentin des Südtiroler Künstlerbundes Helga von Aufschnaiter, der Kulturkoordinatorin Sabine Gamper, dem Messedirektor Reinhold Marsoner und dem offiziellen Messefotografen

Marco Parisi zusammengesetzt war – einerseits für heftige Diskussionen, stieß andererseits auf großes Gefallen. Zweiter wurde Jürgen Eheim, ebenfalls Brixner mit Studio in der Julius-DurstStraße. Er machte seine Lehre in Bozen und besuchte die Berufsschule in Hall in Tirol. Sein Bild zeigt den Messeplatz während der Ankunft der Aussteller zu Veranstaltungsbeginn. Anerkennende Erwähnung fand auch der dritte Brixner Teilnehmer Arnold Ritter, der ein Foto mit den „blauen Schafen“ eingereicht hatte. Für den Bayern, der die Ausbildung an der Bayrischen Lehranstalt für Photographie in München absolviert hatte, ist die Bischofsstadt längst zur Heimat geworden; sein Fotostudio liegt in der Köstlaner Straße. Alle eingereichten Arbeiten wurden dem Publikum der Herbstmesse in einer Ausstellung präsentiert. Den Siegern wurde bei der Preisverleihung eine Geldprämie überreicht. jb

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Wirtschaft & Umwelt

NACHGEFRAGT

„Gesunden Ausgleich finden“ PETRA UNTERMARZONER, Leiterin des Freizeit- und Kulturbereichs der Stadtwerke Brixen AG, über ihre neuen Aufgaben bei der acquarena und im Forum Brixen. Frau Untermarzoner, womit haben Sie bei dem Wettbewerb der Stadtwerke für die Stelle gepunktet? Zum einen punktete ich wohl mit meinem aussagekräftigen Lebenslauf: Studium im Tourismusmanagement mit Schwerpunkt Marketing, berufsbegleitendes Studium im Bereich Controlling und Unternehmenssteuerung, Auslandserfahrung in Los Angeles und zahlreiche Fort- und Weiterbildungskurse. Ausschlag gebend war sicherlich meine fünfjährige Berufserfahrung im Projektmanagement. Zum anderen wird in Führungspositionen

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sehr auf Auftreten, Schlagfertigkeit und Sozialkompetenz geachtet. Von meinem Elternhaus habe ich Selbständigkeit und Bodenständigkeit mitbekommen. Ist der Beruf sehr zeitintensiv? Als Leiterin der acquarena und des Forums ist es mir sehr wichtig, in beiden Strukturen präsent zu sein. Mein Hauptbüro liegt im Forum, wohin ich mich für strategische, analytische Aufgaben zurückziehe. Zeitweise verlege ich mein Büro auch in die acquarena. Der tägliche Austausch mit den Mitarbeitern ist fundamental, um beide Betriebe in die richtige Richtung zu steuern.

Haben Sie in den fünf Monaten die Sonnen- und Schattenseiten Ihrer Arbeit bereits kennengelernt? In erster Linie fühle ich mich bei meiner neuen Arbeit sehr wohl. Ich habe ein tolles Team, und es macht mir Spaß, gemeinsam Ideen umzusetzen. Etwas irritierend ist für mich der politische Einfluss bei deren Führung. Eine meiner Hauptaufgaben ist es sicherlich, einen gesunden Ausgleich zwischen wirtschaftlicher und gemeinnütziger Führung zu finden. Die vielen Interessengruppen erschweren manchmal die Umsetzung einer gut geglaubten Idee. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


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Angelina Massaro ist vor kurzem mit ihrer Therapiepraxis von Vahrn nach Brixen übersiedelt. Nach über 23-jähriger Berufserfahrung, zuletzt in der Rehabilitation im Krankenhaus Brixen, hatte sie sich im Frühjahr selbständig gemacht und sich auf Behandlungen aus dem klassischen, alternativen und energetischen Bereich der Physiound Massagetherapie sowie der Traditionellen Chinesischen Medizin spezialisiert.

Veröffentlichung von Neustarts auf Anfrage: starthilfe@brixner.info

BRIXEN

Architektur und Gewerbebauten

Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen, wünschen Ihnen eine Frohe Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

derzeit ein Kataster erstellt wird, in dem alle Leerstände verzeichnet werden. Nötig sei auch eine Reform der Baulandzuweisung, eine Raumordnungsplanung mit neuen Gesetzen und Instrumenten sowie ein übergemeindlicher Standortentwicklungsplan, über den sich Gemeinden zusammenschließen, um die sinnvollsten Bauplätze zu finden und den voraussichtlichen Bedarf festzulegen. Vermehrt wurde in der Diskussion auch das Vermeiden monofunktionaler Zonen gefordert – eine Durchmischung von Wohnen und Arbeiten sei anzustreben. Ein Annähern zwischen Wirtschaft und Kultur wäre ebenso wünschenswert; kulturelle Veranstaltungen, die in Betriebsgebäuden stattfinden, stellen eine Möglichkeit der Begegnung dar. Virna Bussadori, Gabriele Crepaz, Gert Lanz, Peter Paul Kainrath, Arno Kompatscher, Ulrich Stofner, Nikolaus Tribus und Michaela Wolf hatten als geladene Gäste zu Beginn ihre Meinungen und Kenntnisse eingebracht; es folgte eine sehr ausgewogene Diskussion, an der sich das Publikum rege beteiligte. aj Foto: Oskar Zingerle

z Initiiert von der Architekturstiftung Südtirol, sollen die „Dorfgespräche“ eine offene Diskussionsplattform schaffen, in der Architektur erklärt werden kann, die Bevölkerung zu Wort kommt und somit Berührungsängste abgebaut werden und ein besseres Verständnis gefördert wird. Das letzte Dorfgespräch 2012 fand in der Produktionshalle der Firma Damiani-Holz&Ko in Brixen statt: Unter dem Titel „Zeitgenössische Architektur und Gewerbebauten“ stand die Diskussion ganz im Sinne der Gewerbegebiete Südtirols, die nicht immer als architektonisches Schmuckstück zu bezeichnen sind. Da sich Südtirol als begehrter Lebensraum positionieren will, ist hier ein Umdenken erforderlich. Es gilt, die Ansprüche der Landschaft und der Unternehmen zu verteidigen, auch wenn diese sehr oft konträr sind. Bereits bei der Raumplanung muss daher zukunftsorientiert und allumfassend gedacht werden. Als wichtige Änderungsvorschläge wurden zum Beispiel die Bestandsnutzung vor Neuausweisung genannt, wobei

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15 Systemadministratoren ausgebildet Vor kurzem erhielten die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ESFLehrgangs „Network System Engineer®“, organisiert und durchgeführt von der Martin Wieland GmbH aus Brixen, ihr Abschlussdiplom. Der Lehrgang „Network System Engineer®“ ist eine Ausbildung auf hohem Niveau, die sowohl internationale Standards wie die lokalen Bedürfnisse der Unternehmen hinsichtlich Systemadministration berücksichtigt. Zusätzlich werden die Hauptkompetenzen eines Datenbank-Administrators vermittelt. Somit werden im Lehrgang IT-Fachkräfte herangebildet, die in der Lage sind, allen Anforderungen im Bereich der Administration, der Installation, der Security, der Datenbankverwaltung und des Consultings nachzukommen. „Dieser ESF-Lehrgang hat sich in seiner nunmehr fast 10-jährigen Geschichte zu einem Referenzprojekt der Informations- und

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MARTIN WIELAND GMBH

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KommunikationstechnologieBranche Südtirols entwickelt“, erläutert Martin Wieland, Konzeptbegründer und Projektleiter. „Die Ausbildung berücksichtigt genau die Entwicklung auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt: Über 90 Prozent der über 100 Absolventen fanden im Anschluss eine kohärente Beschäftigung. Somit konnte eine Standardisierung der Kenntnisse und Kompetenzen in der Systemadministration in Südtirol erzielt werden. Das Bildungsprojekt wurde beim Ministerium für Wirtschaftliche Entwicklung als Marke geschützt; darauf sind wir schon etwas stolz.“

Erst Lehrgang, dann Arbeitsstelle. Die Qualität eines ESFLehrgangs zeigt sich wohl auch erst dann so richtig, wenn die Teilnehmer im Anschluss auch eine Beschäftigung finden. Der

ESF-Lehrgang „Network System Engineer®“ der Martin Wieland GmbH kann diesbezüglich als äußerst erfolgreich gewertet werden: „Die Unternehmen rennen uns die Türen ein, um die Absolventen als Arbeitskräfte gewinnen zu können“, erläutert Martin Wieland. „Seit unserem Beginn ist die Nachfrage nach IT-Fachkräften um über tausend Prozent gestiegen. Gleichzeitig stehen wir vor der Herausforderung, junge Menschen für MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) begeistern zu können, die auf dem Arbeitsmarkt stark nachgefragt werden, wo aber Fachkräftemangel herrscht.“ Absolut von Vorteil für die Teilnehmer sind dabei die Ablegung von internationalen Zertifizierungen, gute Italienischkenntnisse, Belastbarkeit und Kommunikationsstärke.

Informationen zum Lehrgang: Martin Wieland, Projektleiter Handy +39 347 1103029 info@martinwieland.it www.martinwieland.it

Martin Wieland GmbH Goethestr. 29, 39042 Brixen Tel. 0472 833 587 www.martinwieland.it

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Das Kursprogramm 2012/2013 findet man unter www.martinwieland.it

Martin Wieland

Infos zum 11. Lehrgang. Derzeit

läuft in Brixen der 10. ESF-Lehrgang „Network System Engineer®“; die 11. Auflage ist in Planung und startet voraussichtlich im Herbst 2013. Die Martin Wieland GmbH arbeitet dabei seit Jahren mit den vier großen EDVKompetenzzentren in Südtirol zusammen. Den Lehrgang können 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchen; Interessierte können bereits jetzt mit Martin Wieland Kontakt aufnehmen, in den derzeitigen Lehrgang hineinschnuppern und so einen Einblick in Ausbildung und Berufsbild erlangen.


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„Empfehlenswert!“ Stefan Niederstätter aus Villanders (Mitarbeiter bei Kerer Joachim, Brixen), Georg Sotsas aus Mühlbach (Mitarbeiter bei Raiffeisen OnLine) und Philipp Andreas Wieser aus Schlanders, (hs informatica AG, Schweiz) über ihre Erfahrungen als Teilnehmer des ESF-Lehrgangs „Network System Engineer®“ – und als IT-Techniker im Berufsleben. Gerade in den technischen Berufen herrscht derzeit ein Fachkräftemangel. Was faszinierte Sie an einer Ausbildung im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)?

hing dann ein Flyer mit der Ausschreibung dieses Lehrgangs an der Pinnwand.

GEORG SOTSAS: Mir gefällt die große Vielfalt dieses Bereichs. Zum Beispiel ist das Internet als Netzwerk heute nicht mehr wegzudenken. Besonders spannend ist es dabei für mich, hinter die Kulissen dieses Netzwerkes sehen zu können – dort lernt man erst die richtig interessanten Aspekte kennen.

Georg Sotsas: Der Lehrgang ist interessant und lehrreich. Sehr wertvoll ist der Erfahrungsaustausch mit den Referenten, die direkt aus der Arbeitswelt kommen.

STEFAN NIEDERSTÄTTER: Am IKTBereich interessiert mich besonders die Weiterentwicklung der Technologie, da sich ständig neue, interessante Dinge entdecken lassen. Dafür ist ständige Weiterbildung gefragt – und man hat viele Möglichkeiten, selbst zu tüfteln; dies macht mir am meisten Spaß. PHILIPP ANDREAS WIESER: Ich finde auch diese ständige Weiterentwicklung und die speziellen Fachkenntnisse, die man sich aneignen kann, besonders spannend. Sie haben sich für den ESFLehrgang „Network System Engineer®“ der Martin Wieland GmbH entschieden. Wie kamen Sie dazu? Stefan Niederstätter: Das Arbeitsamt hatte mir diesen Lehrgang empfohlen, und da ich dadurch gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt für mich sah, habe ich mich um die Aufnahme beworben. Georg Sotsas: Mir wurde dieser Kurs mündlich empfohlen, und da ich mich im Bereich der Administration und Programmierung schon seit längerem weiterbilden wollte, nahm ich an diesem Lehrgang teil. Philipp Andreas Wieser: Während der Maturaklasse entschied ich mich definitiv, in die IT-Branche einzusteigen – und in der Schule

Welche Erfahrungen haben Sie im Lehrgang gemacht?

Stefan Niederstätter: Da der Lehrgang sich großteils aus praktischen Lern- und Übungsmethoden zusammensetzte, konnte ich sehr viel mitnehmen. Durch die praktischen Übungen ist der Unterricht weder langweilig noch trocken, wie man es vielleicht aus den theoretischen Fächern in der Schule kennt. Auch beim Unterrichtsstoff gibt es viel Abwechslung, von Linux bis Microsoft Windows 7 und Serverbetriebssystemen. Philipp Andreas Wieser: Ich hab wirklich viel gelernt und traf auf einige interessante Personen. Wem würden Sie den Lehrgang empfehlen? Philipp Andreas Wieser: Der Lehrgang bietet jedem Interessierten eine stabile Basis, um in die IT-Welt einzusteigen und sich in diesem Bereich zu spezialisieren. Stefan Niederstätter: Ja, er ist für ziemlich jeden empfehlenswert, der sich gerne mit Computern beschäftigt, sich für Netzwerktechnik oder Administration für Unternehmen interessiert. Auch für Schulabgänger, sie sich weiter spezialisieren möchten, ist er sicher geeignet. Georg Sotsas: Ich empfehle den Lehrgang jedem, der sich der Administration von Windows widmen oder im Bereich Kundendienst arbeiten will. Mit dem Lehrgang hat man auch ohne Absolvierung von irgendwelchen Zertifikaten fundierte Kenntnisse vorzuweisen.

V.l.n.r.: Georg Sotsas, Philipp Andreas Wieser und Stefan Niederstätter Während des Lehrgangs ist auch ein mehrwöchiges Praktikum vorgesehen. Was hat Ihnen dieses gebracht? Georg Sotsas: Dort sammelte ich nicht nur praktische Erfahrungen, sondern lernte auch, wie ich mich in einem Unternehmen den Arbeitskollegen gegenüber zu verhalten habe. Stefan Niederstätter: Ich konnte das im Lehrgang Erlernte dort in die Praxis umsetzen und erhielt erste Einblicke in meinen späteren Beruf. Eventuell erhält man durch das Praktikum auch die Chance, später im Unternehmen angestellt zu werden. Heute sind Sie in diesem Berufsfeld tätig. Welche Arbeitsaufgaben haben Sie dort zu bewältigen? Georg Sotsas: Ich bin bei Raiffeisen OnLine in der Abteilung „Systeme & Anwendungen“ tätig. Dort erledige ich Programmierarbeiten und administriere Server. Stefan Niederstätter: Meine Arbeitsstelle befindet sich bei der Firma Kerer Joachim in Brixen, die ich hervorragend finde. Dort wickle ich den Kundensupport am Telefon ab, fahre zu Kunden, um vor Ort EDV-Probleme zu lösen oder um neue Computer und Server zu liefern und zu konfigurieren. Philipp Andreas Wieser: Als Vinschger bin ich bei der hs informatica in der Schweiz gelandet und bin dort als IT-Techniker im Support beschäftigt. Ab und zu wickle ich dort auch eigene Projekte ab.

Was soll ein Systemadministrator neben der Fachkompetenz noch an Fähigkeiten mitbringen? Philipp Andreas Wieser: Man sollte den Umgang mit Menschen mögen und sich auf Kunden einlassen können. Außerdem sollte man belastbar sein, da es bei einem Notfall wichtig ist, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Georg Sotsas: Zwischenmenschliche Kompetenzen sind auf jeden Fall ebenso wichtig wie Fachkompetenz! Stefan Niederstätter: Dem kann ich mich anschließen: Teamfähigkeit, gute Umgangsformen, Freundlichkeit und Kontaktfreudigkeit sind notwendig. Natürlich ist auch eine Portion Belastbarkeit von Vorteil, da die Erledigung von Arbeiten manchmal auch schnell gehen muss. Wie schätzen Sie die Chancen auf dem lokalen Arbeitsmarkt ein? Georg Sotsas: Ich habe erfahren, dass im lokalen Arbeitsmarkt verstärkt Mitarbeiter im IKT-Bereich gesucht werden. Dieser Bereich hat nicht viel von der Wirtschaftskrise zu spüren bekommen. Und mit ensprechdem Interesse wird es mithilfe dieses Lehrgangs auch nicht schwierig, eine gewünschte Arbeitsstelle zu erhalten. Philipp Andreas Wieser: In der IT werden mehr Leute als je zuvor gesucht, daher ist es nicht schwer, in dieser Branche eine Stelle zu finden. 53


Das Unternehmen Totmoser Walter vereint seit kurzem sowohl hydraulische als auch elektrische Kompetenz unter einem Dach und bietet seinen Kunden dadurch erhebliche Vorteile. Ob Heizungs-, Sanitär-, Solar-, Beregnungs-, Staubsaugeranlage oder Fernwärmeanschluss – beim Familienunternehmen Totmoser Walter ist man sowohl für alle diesbezüglichen hydraulischen Arbeiten als auch für Elektroinstallationen in guten Händen. Denn seit drei Söhne von Walter im Betrieb mitarbeiten und verschiedene handwerkliche Fertigkeiten ins Unternehmen einbringen, begeistert die Firma Totmoser mit einem noch umfassenderen Leistungsspektrum im Eisacktal, Wipptal und Pustertal. Während die Söhne Roland und Daniel, beide ausgebildete Hydrauliker, alle entsprechenden Installationsarbeiten auf den Baustellen ausführen, übernimmt Sohn Florian als gelernter Elektrotechniker alle anfallenden Elektroinstallationen.

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Vielseitiger Familienbetrieb

TOTMOSER WALTER

Walter Totmoser, Firma Totmoser

Es ist uns ein Anliegen, Bauherren bei ihren Bauvorhaben optimal zu unterstützen – mit umfassender Leistung und günstigen Preisen. In diesem Sinne wünschen wir künftigen Bauherren ein angenehmes Bauen und unseren zahlreichen Kunden ein gutes neues Jahr und ein herzliches Dankeschön!

Überzeugende Vorteile. Durch

Walter Totmoser mit seinen Söhnen Roland, Daniel und Florian am Verwaltungssitz mit Magazin in Sarns Mit seiner starken Mannschaft auf den Baustellen bleibt Seniorchef Walter endlich mehr Zeit für die

Die Firma Totmoser hat in eine bestehende Gebäudetechnik nachträglich einen Fernwärmeanschluss sowie eine Staubsaugeranlage installiert und dabei alle anfallenden Arbeiten übernommen: von den hydraulischen Installationen, der thermischen Isolierung bis hin zu allen Elektroarbeiten

Kundenberatung, Angebotslegung, Planung, Abrechnung und sonstige administrative Aufgaben.

Gesamte Gebäudeinstallationen aus einer Hand: von der Verlegung der Rohre für die Staubsaugeranlage, der Elektroleitungen bis hin zu den hydraulischen Leitungen

die gebündelte Kompetenz ist der Familienbetrieb Totmoser in der Lage, sämtliche bei Neubau, Umbau oder bei Sanierung anfallenden hydraulischen und elektrischen Installationen selbst zu übernehmen, woraus sich für Bauherren eine Vielzahl von Vorteilen ergeben: Mit nur einem Ansprechpartner für alle Gebäudeinstallationen reduziert sich der Koordinationsaufwand enorm. Die verschiedenen Arbeitsabläufe können optimal aufeinander abgestimmt werden, die gesamte Abwicklung durch ein einziges Unternehmen bringt erhebliche Kosten- und Zeitvorteile. Von der Realisierung diverser Heizungssysteme, kontrollierter Raumlüftungssysteme über sanitäre Anlagen samt Badaustattung und -einrichtung bis hin zur Installation von Solaranlagen, Staubsaugeranlagen, Fernwärmeanschlüssen und automatischen Beregnungsanlagen wird das Unternehmen Totmoser damit für viele Bauherren zum bevorzugten Ansprechpartner für Gebäudeinstallationen und Wartungsaufgaben in allen Größenordnungen.

Wir wünschen allen frohe Festtage und ein gutes neues Jahr! Heizungs-, Sanitär-, Beregnungs-, Solaranlagen und Elektroinstallationen Brixen, Sarns 20-2, Tel. 0472 833 748, walter.totmoser@rolmail.net

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MAGNUS COMPUTERLÖSUNGEN

Mein Büro: immer und überall! Schon gehört? Die Wolke kommt. Cloud-Computing, übersetzt Datenwolke, ist im Anmarsch. Der Trend geht schon seit einiger Zeit unaufhaltsam in diese Richtung. Was bedeutet das genau, und welche Vorteile hat man davon? Das Ziel von Cloud-Computing ist die Auslagerung von Daten und beliebigen Anwendungen auf einen zentralen Rechner eines Serviceanbieters, um von überall aus darauf Zugriff zu haben. Es reicht dann ein Endgerät wie Computer, Smartphone, Notebook oder Tablet aus, um auf die gespeicherten Informationen zugreifen zu können.

kann dieses Prinzip auch auf seine digitalen Dokumente übertragen. Denn wer kennt das nicht: Wieder einmal fehlen bei einer Besprechung oder vor Ort beim Kunden die notwendigen Unterlagen. Mit Hilfe der Cloud kein Problem: Eine beliebige Internetverbindung reicht aus, um vollen Zugriff auf die firmeneigene Buchhaltung, auf Textdokumente und sonstige Unterlagen zu haben.

Überall Zugriff. Fotos, Videos,

Daten sichern. Aufwändige Back-

Musik und Mails immer dabei haben, auf dem Handy, Smartphone oder iPod – das ist schon zur Normalität geworden. Wer einen Schritt weiter gehen möchte,

ups können durch Cloud-Computing entfallen. Der Service-Provider übernimmt die Datensicherung und deren Kontrolle. Da die Daten außerhalb des Unternehmens

gelagert werden, können sie bei Einbruch oder sonstigen Gefahren, wie zum Beispiel bei Brand, nicht vernichtet werden. Selbstverständlich hat man auf die Daten auch ohne Internetverbindung Zugriff: Eine automatisch synchronisierte Offlinekopie steht jederzeit zur Verfügung.

Anwendungen in der Cloud. Nicht nur Daten, sondern auch die gewohnten Anwendungen, wie zum Beispiel Fakturierungssoftware, Outlook, Word, Excel usw., lassen sich in der Cloud nutzen. Der Benutzer kann die Programme starten und nutzen, ohne dass diese auf dem lokalen

Rechner installiert sein müssen. Die Datenleitung verbindet sich mit einem Hostrechner und stellt die Programme zur Verfügung. Dabei kann jeder Rechner mit einem beliebigen Internetbrowser verwendet werden – ideal, wenn man nach der Arbeit abends von zu Hause aus doch noch einmal etwas erledigen möchte. Magnus Computerlösungen in Mühlbach bietet verschiedene Cloud-Dienste an, vom einfachen Onlinedatenzugriff bis zum mobilen Büro, und schneidert auf Wunsch individuelle Lösungen. Einen Einblick gewährt das Unternehmen über ihren DemoZugang unter: demo.magnus.it

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Der neue Golf 7, ein Glückstreffer Die Zahl 7 wird vielfach als Glückszahl gesehen, und ganz in diesem Sinne wird auch der neue Golf 7 von vielen Probefahrern als Glückstreffer gewertet – so auch von Sonja Messner, Anzeigenberaterin beim „Brixner“. An einem regnerischen Novembertag nehme ich bei Auto Brenner die Schlüssel für den nagelneuen 7er in Empfang und frage vorsichtshalber gleich noch nach, welche technischen Neuheiten mich erwarten würden. Denn so wie viele Frauen, ziehe auch ich eine einfache Bedienung einer multifunktionalen, dafür meist nur mit Handbuch erschließbaren Anwendung jederzeit vor. „Keine Sorge“, wird mir versichert, „neu ist vor allem die elektronische Handbremse, und die löst sich automatisch mit der Betätigung von Kupplung und Gaspedal.“ Aha, denke ich, der werde ich besondere Aufmerksamkeit schenken. Per Knopfdruck öffnet sich nicht nur die Verriegelung, sondern fahren auch die Außenspiegel aus. Praktisch, entscheide ich, denn eingefahrene Außenspiegel bedeuten zugleich auch eine geringere Angriffsfläche für Schäden im geparkten Zustand. Vom großen Platzangebot im Innenraum bin ich sofort angetan. Die ergonomisch geformten Sitze bieten hohen Sitzkomfort, der durch die verstellbare Armlehne noch gesteigert wird. Übersichtlich präsentieren sich die Anzeigen- und Bedienelemente. Nachdem ich den Sitz passgerecht eingestellt habe, fahre ich los und wähle als erste Teststrecke die Straße nach Feldthurns, die kurvenreich und mit einigen Höhenmetern ein erstes Fahrgefühl vermitteln soll.

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AUTO BRENNER

Gute Noten für Benutzerfreundlichkeit. Angenehm überrascht

bin ich vom kaum hörbaren Motorengeräusch, der einfachen Manövrierfähigkeit und der guten Straßenlage. Als dann noch die Meldung „Vorsicht Glätte“ auf der Anzeigetafel erscheint, bin ich hin und weg, denn gerade mit glatten Fahrbahnen verbinde ich weniger erfreuliche Erlebnisse. Und genauso stelle ich mir ein benutzerfreundliches Auto vor: 56

Sonja Messner mit dem neuen VW Golf 7 auf Probefahrt als intelligentes Fahrzeug, das den Fahrer rechtzeitig vor Gefahren warnt – und im Optimalfall sogar sämtliche Wartungserfordernisse meldet, von der auszutauschenden Lampe bis hin zum Reifenwechsel. Die separate Temperaturregelung für Fahrer und Beifahrer fällt mir ebenfalls gleich auf. Sehr partnerschaftlich, meine ich, denn so kann jeder für sich seine individuelle Wunschtemperatur einstellen – ein potenzieller Streitpunkt weniger unter Pärchen. In Feldthurns angekommen, nehme ich die Abzweigung nach Klausen. Bequem und einfach lässt sich das Display des Infotainment-Centers während der Fahrt bedienen, per Knopfdruck wird zwischen Mediasystem, Navigationssystem und Car-Info gewechselt. Auf halber Strecke biege ich nach Schrambach ab und verfolge auf dem Display mit, wie das Navi die Straßennamen selbst kleinster Abzweigungen korrekt wiedergibt. Auf der Brennerstraße angelangt, biege ich wieder Richtung Brixen und habe sogleich Gelegenheit, die

Bremsen zu testen: Auf der langen Geraden, gleich nach Rudis Restaurant, bremst aus unersichtlichem Grund ein Wagen vor mir abrupt ab, und auch ich trete voll aufs Bremspedal. Für den Golf 7 selbst auf nasser Fahrbahn kein Problem – kein Schlingern, kein Rutschen, souveräner Stillstand.

Treibstoffsparende Unterstützung. Irgendwann bemerke ich

die Gangwechselempfehlung, die auf der Anzeigetafel erscheint, wann immer ein Gangwechsel angeraten ist. Genial, behaupte ich, dadurch unterstützt das Auto den optimierten Treibstoffverbrauch. Und auch die serienmäßige 6-Gang-Schaltung mit dem sechsten Gang als treibstoffsparendem Schongang schlägt sich positiv zu Buche. In einer Parkgarage teste ich den Parkassistenten, der sich beim Erkennen von nahen Hindernissen automatisch aktiviert und das Einparken zum Kinderspiel werden lässt – ein Komfort, den ich in Zeiten knapp bemessener Parkflächen nicht mehr missen möchte.

Die Handbremse betätige ich mühelos über den entsprechenden Schalter in der Mittelkonsole. Später werde ich noch das eingebaute Sicherheitssystem der Handbremse entdecken, die sich nur im angeschnallten Zustand über die Pedale lösen lässt – nicht angeschnallt benötigt es ein zusätzliches Betätigen des Schalters. Beim Öffnen der Tür geht am Außenspiegel ein Seitenlicht an – das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn man beim Aussteigen noch nach den Schlüsseln kramen will, um diese auf dem Fußweg griffbereit zu haben. Ein Blick in den Kofferraum bestätigt, dass auch dieser geräumig ist, zwar vielleicht nicht ganz kinderwagentauglich, aber auf jeden Fall sehr alltagsgerecht. Mein Fazit zu 24 Stunden mit dem neuen VW Golf 7: ein Auto mit überzeugender Sicherheits- und Komfortausstattung und damit ein ideales Fahrzeug für Frauen – worauf ich gleich einen Einspruch meines Arbeitskollegen ernte: Nicht nur für Frauen!


WEISSES KREUZ

Keine Rettungskosten im Ausland Alle Jahre wieder kann die Jahresmitgliedschaft beim Landesrettungsverein erneuert oder neu gemacht werden. Heuer wirbt das Weiße Kreuz erstmals mit einem besonders attraktiven Teilangebot: Es übernimmt die gesamten Rettungskosten im Ausland. Das Weiße Kreuz übernimmt für seine Mitglieder die gesamten Kosten für Rettungsaktionen und Verlegungen eines Patienten im Ausland sowie die Kosten für Suche und Bergung bei Unfall, Berg- und Seenot im Ausland bis zu 40.000 Euro. Dabei spielt es keine Rolle, welches Rettungsmittel zum Einsatz kommt: Rettungswagen, Hubschrauber oder Rettungsboot – jedes für die Rettung der Mitglieder notwendige Mittel ist im Paket inbegriffen. Die Mitgliedschaft „Weltweit“ ist besonders für reisende, sportlich aktive oder oft im Ausland verweilende Südtirolerinnen

und Südtiroler ein sehr attraktives Angebot, das bisher hierzulande noch nicht in dieser Form angeboten werden konnte. Die Jahresmitglieder „Weltweit“ genießen zudem alle Vorteile des bisher angebotenen weltweiten Rückholdienstes, mit dem sie bei schwerem Unfall oder Krankheit schnell, professionell und kostenlos nach Hause begleitet werden.

Viele Vorteile, die eine Mitgliedschaft lohnen. Das Paket beinhal-

tet auch die kostenlosen Vorteile der Standard-Mitgliedschaft „Südtirol“: Sechs Krankentransporte

zu Gesundheitsstrukturen und Altenheimen in Südtirol, die die öffentliche Hand nicht übernimmt, Rabatte auf weitere Transporte, das Ticket für Flugrettungseinsätze, einen Erste-Hilfe-Grundkurs, die Anschlussgebühren des neuen Mobil- oder Hausnotrufs und das Stimmrecht bei den Vollversammlungen des Weißen Kreuzes. Die weltweite Jahresmitgliedschaft mit dem neuen Rettungsangebot kostet 60 Euro für Einzelpersonen und 98 Euro für die Familienmitgliedschaft, während die Mitgliedschaft „Südtirol“ 25 Euro beziehungsweise 45 Euro

für die ganze Familie kostet. Weitere Informationen erhält man auf der Homepage www.wk-cb.bz.it, über 0471 444310/313 oder im nächsten Sektionssitz des Weißen Kreuzes.

! s s a l r e V t s i f u a r a D

„Ich bin Mitglied beim Weißen Kreuz, weil ich weiß, dass es eine gute Sache ist und mir zahlreiche Vorteile bringt.“ Werde auch du Mitglied 2013. Danke.

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Kein Kunde ist wie der andere, kein Bad wie das andere. Auf diese simple Formel hat duka eine ebenso simple wie beeindruckende Antwort: multi-S 4000 mit Falt-Pendel-System. Bei der duka multi-S 4000 handelt es sich um eine Duschabtrennung mit ausgeklügeltem System, die höchsten Duschkomfort in edlem Design bietet. Werden die Türelemente nicht gebraucht, können sie vollständig zusammengefaltet an der Wand „geparkt“ werden. Dadurch gewinnen das Bad an Raum und der Badnutzer an Bewegungsfreiheit.

Extra

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Akrobatin im Bad

Duka AG

Die duka multi-S 4000 mit Falt-Pendel-System

Ein weiterer Vorteil liegt im komfortablen Zugang: Durch das Falt-Pendel-System wird der Einstieg auf der gesamten Breite der Dusche ermöglicht. Damit empfiehlt sich die multi-S 4000 gleichzeitig als perfekte Lösung für Bäder, in denen ein barrierefreier Zugang in die Dusche erreicht werden soll. Denn die Türen lassen sich sowohl

nach innen als auch nach außen vollständig öffnen und wieder schließen.

Formschön und pflegeleicht. Neben ihren akrobatischen Talenten punktet die Alleskönnerin von duka mit einem harmonischen Design aus formschönen Profilen und hervorragender Pflegeleichtigkeit. Die im Glas

Die Falttüren lassen sich sowohl nach innen als auch nach außen zur Gänze öffnen

versenkten Scharniere lassen innen eine durchgehend ebene Oberfläche entstehen, die einfach sauber zu halten ist. Die wandseitigen Scharniere wurden in die Profile integriert und verfügen über einen Hebesenkmechanismus, der die Tür beim Öffnen leicht anhebt und beim Schließen auf den letzten Zentimetern durch ein „autoclose“-System sanft in die „Zu“Position zieht. Egal ob eine Ecklösung bevorzugt wird, das Bad über eine Nische verfügt oder eine Faltwand die bestehende Badewanne erweitern soll – die multi-S 4000 beherrscht alle Spielarten und wird bei Bedarf individuell nach den Wünschen des Kunden gefertigt.

multi-S 4000 - Erlebnis Duschen Klares Design, Individualität und höchste Funktionalität sind die Markenzeichen des Raumwunders von duka. Machen Sie ihren Weg frei in das neue Duschvergnügen. www.duka.it

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MILCHHOF BRIXEN

„Chance nutzen“ Für die Brimi geht ein ereignisreiches Geschäftsjahr dem Ende zu. Im Gespräch mit Geschäftsführer Willi Tauber. Herr Tauber, das Jahr 2012 wird vielen als ein Jahr der Unsicherheiten in Erinnerung bleiben. Wie ist das Geschäftsjahr für den Milchhof Brixen verlaufen? WILLI TAUBER: Trotz des sich verschlechterten wirtschaftlichen Umfeldes konnten wir uns im abgelaufenem Jahr gut behaupten. So haben wir einige Produktneuheiten, wie etwa Bio Butter und Bio Ricotta, erfolgreich auf dem Markt lanciert, im internationalen Produktwettbewerb zwei Goldund drei Silbermedaillen gewonnen und das Preis-Leistungsverhältnis unserer Markenprodukte weiter verbessert. Derzeit rechnen wir mit einem Jahresumsatz von knapp 78 Millionen Euro – ein leichtes Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr. Damit konnten wir auch heuer wieder einen zufrieden stellenden Milchpreis für unsere 1.000 Mitglieder erwirtschaften. Wo liegen die größten Herausforderungen? Wir sehen uns derzeit mit stagnierenden oder leicht rückläufigen Milchmengen konfrontiert – eine Entwicklung, die wir auch in den benachbarten Regionen beobachten können. Schwierig ist die Situation für die Milchbauern, die mit stark gestiegenen Kosten zu kämpfen haben. Leider sind die Produktionskosten der Milchbauern in Südtirol seit Jahren kaum mehr gedeckt. Eine große Zahl von Milchbetrieben hat die Milchproduktion aufgegeben oder steht vor der Notwendigkeit dieses Schrittes. In Folge dessen gewinnt auch das Thema der Rohstoffsicherung zunehmend an Bedeutung. Mit welchen Maßnahmen kann man diesem Trend gegensteuern? Es bedarf dringend einer Neugestaltung der Rahmenbedingungen, um das genossenschaftliche

Das Geheimnis für Geschmack liegt in der Natur. Willi Tauber, Geschäftsführer beim Milchhof Brixen Gefüge der Milchwirtschaft in Südtirol mit mehr Flexibilität für die Zukunft zu rüsten. Von politischer Seite zu überdenken wäre auch, ob zur Sicherung der Lebensfähigkeit der Milchbauern weiterhin eine Beitragsförderung für Neuinvestitionen im Vordergrund stehen soll oder nicht doch vielleicht eine stärkere Unterstützung angebracht wäre, beispielsweise durch vernünftige Ausgleichszahlungen, wie sie in benachbarten Regionen den Milchbauern gewährt werden, um eine kostendeckende Milchproduktion in strukturschwachen Gebieten zu gewährleisten.

NEU

Wie sind Ihre Einschätzungen für 2013? Auch wir sind stark abhängig von externen Wirtschaftsfaktoren. Die verschiedenen Prognosen verheißen nichts Gutes. Wir sind dabei, eine nachhaltigere Marketingstrategie zu definieren. Weitere Prioritäten liegen in einem konsequenten Kostenmanagement und einer angemessenen Innovationskraft, nicht nur auf Produktebene, sondern auch, was Prozesse und Dienstleistungen anbelangt. Durch diese kombinierten Maßnahmen möchten wir einen überdurchschnittlichen Milchpreis erwirtschaften und die Existenz unserer über 1.000 Genossenschaftsmitglieder sichern und auch die über 155 Arbeitsplätze erhalten.

NEU

Milchhof Brixen Gen. u. landw. Ges. 39040 Vahrn, www.brimi.it

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REHA ACTIVE

Trends & Wirtschaft

„Bewegen – aber richtig“

Extra

Im Studio „Reha active“ im Syncom in Brixen bietet der ausgebildete Sportwissenschaftler Armin Harrasser das neuartige Schweizer Bewegungskonzept der Spiraldynamik „intelligent movement“ an. Er hilft dabei Menschen, ihre natürliche Bewegungsintelligenz zurückzugewinnen. Herr Harrasser, was kann man sich unter dem Begriff „Spiraldynamik“ vorstellen?

ARMIN HARRASSER: Die Spiraldynamik ist ein innovatives Konzept, das sich mit menschlicher Bewegungskoordination befasst. Die spiralige Verschraubung ist in der Natur das maßgebliche Bewegungs- und Strukturprinzip. Spiralförmige Bewegung finden wir im Element Luft als Wirbelwind, im Element Wasser als Wasserstrudel wieder. Als Strukturprinzip zeigt sich die Spirale im Makrokosmos als Spiralnebel, in der Natur als Kletterpflanze oder Muschel und im Mikrokosmos als DNS. Und was hat das mit menschlicher Bewegung zu tun? Basierend auf Forschungsarbeiten von Medizinern, Physiotherapeuten, Sport- und Tanzwissenschaftlern hat man herausgefunden, dass diese Prinzipien auch für den Menschen gelten, da seine gesamte Bewegung spiralförmig organisiert ist. Wozu braucht es Spiraldynamik? Durch die heutige technisierte Welt und den damit verbundenen

Bewegungsmangel verliert der Mensch seine natürliche Bewegungsintelligenz, die über Millionen von Jahren menschlicher Evolution entstanden ist. Was bedeutet „intelligent movement“? Spiraldynamik ist ein leicht erlernbares Konzept der anatomisch richtigen Bewegung. Ziel ist es, den eigenen Körper im Alltag und im Sport ökonomisch und effizient einzusetzen, Kompensations-Mechanismen zu vermeiden und die Strukturen des Bewegungsapparates ein Leben lang zu erhalten. Wie funktioniert das Bewegungslernen bei diesem Konzept? Am Anfang ist es wichtig, Schlüsselstellen in der Bewegungskette zu finden, diese isoliert zu bearbeiten, später in eine komplexere Bewegung überzuzgehen und sie dann sinnvoll in den Alltag zu integrieren. Bewegung lernen ist ein Prozess: Man muss die Idee verstehen, umsetzen, wahrnehmen, was passiert, korrigieren und erneut probieren. Ähnlich wie beim Schreiben lernen braucht es einen strukturierten Aufbau, fleißiges Üben und Zeit.

Für wen ist Spiraldynamik interessant? Richtig bewegen sollte sich generell jeder, um Schmerzen und körperlichen Problemen vorzubeugen. Insbesondere ist die Spiraldynamik für Menschen interessant, die verstehen wollen, wie ihr Körper funktioniert und lernen möchten, wie sie ihn am besten einsetzen können. Menschen mit Haltungsproblemen oder Fehlstellungen wie zum Beispiel Hohlkreuz oder Rundrücken, Knickfüße, oder X-Beine können durch den Einsatz der Spiraldynamik einen schnellen und kontinuierlichen Erfolg verzeichnen, schmerzfrei werden und auch bleiben. Warum arbeiten Sie in einem Fitness-Studio mit so spezifischen Techniken? Im Studio „reha active“ steht individuelles Training im Mittelpunkt. Es ist ganz einfach: Menschen mit einem spezifischen Problem am Bewegungsapparat müssen spezifisch trainieren. Es muss ein individuell angepasstes Training zusammengestellt werden. Als Basis dafür dient die

Armin Harrasser wendet die Spiraldynamik bei Menschen mit Haltungsproblemen oder Fehlstellungen an, damit sie ihre natürliche Bewegungsintelligenz zurückgewinnen Diagnose eines Arztes oder die Funktionsuntersuchung eines Physiotherapeuten. Diese Zusammenarbeit macht den Unterschied zu einem klassischen Fitnessstudio aus.

Was wir zusätzlich anbieten:

des Armin Harrasser

Syncom, Julius-Durst-Straße 44 Brixen, Tel. 328 00 48 287 hasso31@hotmail.com

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• Funktionelles Training (Sling Exercise Training) • Spezifisches Muskelaufbautraining (in Zusammenarbeit mit der Physiotherapie) • Sensomotorisches Training (Koordination und Gleichgewicht) • Aufbau der rumpf - und gelenksstabilisierenden Muskulatur


RehaStudio

Stopp den Tröpfchen Das RehaStudio in Brixen sagt der Beckenbodenschwäche mit strukturiertem Beckenbodentraining den Kampf an: zur Prävention für Frauen jeglichen Alters – oder für Frauen, die nach Schwangerschaft und Geburt an Inkontinenz leiden. Herr Cappello, Sie widmen sich in Ihrer Physiotherapie-Praxis „RehaStudio“ nicht nur muskulären oder Gelenkschmerzen, sondern auch der BeckenbodenGymnastik für Frauen. Diese Kurse werden von der Physiotherapeutin Stefanie Baldessari betreut, die sich in diesem Bereich spezialisiert hat. Wie kam es dazu?

MATTEO CAPPELLO: Das Thema Beckenbodenschwäche ist meist ein Tabuthema – obwohl den Frauen mit spezifischer Gymnastik geholfen werden kann. Wir wurden letzthin des Öfteren mit dem Thema konfrontiert und haben uns nun entschlossen, eine spezifische Beckenboden-Gymnastik anzubieten, um den Frauen so ihre Lebensqualität zurückzugeben. Das Training besteht aus zehn Einheiten und kann einmal pro Woche in einer Gruppe von maximal fünf Frauen oder auf Wunsch auch als Einzeltraining stattfinden. Frau Baldessari, für wen kommt die Therapie in Frage?

Mit gezielter BeckenbodenGymnastik können Frauen Beckenbodenprobleme beheben

STEFANIE BALDESSARI: Das Training der Beckenbodenmuskulatur ist sowohl präventiv als auch als Therapie empfehlenswert. Frauen jeden Alters können diese in Anspruch nehmen, insbesondere nach einer Geburt, bei Beckenbodenproblemen oder Inkontinenz. Bei der Belastungsinkontinenz, der häufigsten Form, kommt durch Husten, Niesen oder schweres Heben eine Druckveränderung im Bauch zustande, wobei es ungewollt zum Abgang von Urin kommen kann. Die Gymnastik hilft, diese Beschwerden zu lindern und die Funktion der Beckenbodenmuskulatur wieder herzustellen. Dabei ist das Training für jede

Frau durchführbar; es bedarf nur bequemer Kleidung und guten Willens. Was genau wird trainiert? Stefanie Baldessari: Das Training gilt explizit dem Beckenboden. Dieser besteht aus drei Muskelschichten, dem Bindegewebe, Blutgefäßen und Nerven. Er ist für die Abdeckung der Öffnungen des Beckens sowie für die Abschließung des Bauchraumes nach unten hin zuständig und festigt somit die Beckenorgane Darm, Blase, Gebärmutter und Vagina. Durch gezielte Übungen kann man diese Muskulatur stärken und somit leichte Inkontinenzformen beheben. Im Training werden zudem die Bewältigung von speziellen Alltagssituationen sowie die Schonung des Beckenbodens erlernt. Wie kommt es zur Inkontinenz? Stefanie Baldessari: Wenn der Beckenboden seine Aufgaben nicht mehr richtig wahrnimmt, kann es ungewollt zum Abgang von Urin kommen. Diese Situation stellt für viele Frauen ein Problem in ihren sozialen Aktivitäten dar; es ist für sie peinlich – und dies kann zur Isolation führen. Bereits 15 Prozent der 30- bis 40-jährigen Frauen und rund 25 Prozent der 40- bis 50-jährigen leiden an Inkontinenz. Mit dem Beckenbodentraining können

Was wir machen:

des Matteo Cappello

Syncom, Julius-Durst-Straße 44, Brixen Tel. 0472 050 101, Mobil 349 78 22 212 www.rehastudio.it, info@rehastudio.it

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• Manuelle Therapie (Maitland Konzept) • Lymphdrainage • Narbenbehandlung • Sportphysiotherapie • Sportmassage

Der Physiotherapeut Matteo Cappello vom RehaStudio und die auf BeckenbodenGymnastik spezialisierte Physiotherapeutin Stefanie Baldessari Ihr Kontakt für die Beckenboden-Gymnastik im RehaStudio:

Stefanie Baldessari Julius-Durst-Straße 44, Syncom 39042 Brixen, Tel. 0472 050 101 info@rehastudio.it Kurszeiten: Dienstag- und Donnerstagvormittag Montag- und Mittwochabend Kursdauer: 10 Einheiten, einmal wöchentlich Während des Kurses besteht für Mütter die Möglichkeit, ihr Kind im Kindergarten „Coccinella“ im Syncom abzugeben.

bei Harn- und Stuhlinkontinenz bereits nach kurzer Zeit erste Erfolge erzielt werden.

• Elektrotheraphie (Ultraschall, Tiefenwärme, Elektrosimulation, Tens) • Kinesiotape • Funktionelle Verbände

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FLUGHAFEN INNSBRUCK

Ich schau mir Europa an!

Foto: Flughafen Innsbruck, Andreas Fischer

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Besonders erwähnenswert sind die neuen Liniendestinationen Kopenhagen mit Austrian Airlines und NIKI, Manchester mit Monarch Airlines und Stockholm mit NIKI und SAS. EasyJet fliegt wie gewohnt im Winter nach Bristol, Liverpool und London. Auch British Airways hat wieder London im Programm, und so gibt es bis zu vier tägliche Flüge von Innsbruck in die britische Hauptstadt. Transavia bedient gleich wie im Vorjahr Amsterdam, Eindhoven, Groningen und Rotterdam. Erwähnenswert ist die neue enge Zusammenarbeit zwischen Transavia und KLM, durch die nun auch weltweite Verbindungen über Amsterdam bequem ab Innsbruck gebucht werden können.

Mal kurz nach Berlin, Wien oder Moskau. Berlin, Düsseldorf und

www.innsbruck-airport.com

Hamburg werden von Airberlin angeflogen. Berlin kann übrigens seit dem 15. Dezember auch mit Lufthansa drei Mal pro Woche erreicht werden. Und auch das Drehkreuz Frankfurt ist mit vier täglichen Anflügen ein wichtiger

Bestandteil im Programm von Lufthansa. Wien wird von Austrian Airlines ab dem Winterflugplan bis zu sechsmal täglich zu sehr attraktiven Zeiten angesteuert. Wen es noch weiter Richtung Osten zieht, wird sich über das Flugziel Moskau mit Aeroflot, Austrian Airlines und Sibir Airlines freuen. Und schließlich ist auch Kiew mit Austrian Airlines jeweils samstags erreichbar.

Von Innsbruck aus in die Welt. Paris, New York, Bangkok, Nairobi oder Abu Dhabi – von Innsbruck aus kann die ganze Welt entdeckt werden. Internationale Anschlüsse über Amsterdam, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt oder Wien ermöglichen gute Verbindungen in die schönsten Ferndestinationen. Genaue Informationen rund um den Flugplan und den Flughafen Innsbruck findet man jederzeit topaktuell unter www.innsbruck-airport.com. Für italienischsprachige Passagiere ist die Homepage seit August auch auf Italienisch zugänglich.

Foto: Flughafen Innsbruck, Andreas Fischer

LinienfLüGe Winter 2012/13

FlughaFen Innsbruck

17 Linien- und 15 Charterdestinationen sind in diesem Winter nonstop ab Innsbruck erreichbar. Insgesamt 32 Destinationen versprechen ein tolles Winterprogramm sowohl für Touristen, die ihren Winterurlaub in den Bergen verbringen, als auch für all jene, die sich einen Städtetrip gönnen möchten.

Stand: 30.11.12. Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten.


KONZEPT GMBH

Wenn der PC streikt Private Anwender wissen oft nicht, an wen sie sich bei Computerproblemen wenden können. Mit einem praktischen PC-Service steht das IT-Unternehmen Konzept GmbH an seinen drei Standorten auch Privatkunden zur Seite. Ohne geht es oftmals nicht, doch manchmal geht es auch mit Computer nicht: Wer mit dem PC arbeitet, hat mit großer Wahrscheinlichkeit auch schon mit dessen Tücken zu kämpfen gehabt. Mal lässt er sich nicht starten, mal hängt er sich mittendrin auf und reagiert nicht mehr, oder er wird von Mal zu Mal langsamer. Insbesondere private Anwender wissen in solchen Fällen häufig nicht, an wen sie sich wenden können.

PC-Hilfe auch in Brixen. Bei Pro-

blemen rund um den Computer bietet Konzept GmbH einen komfortablen PC-Service, der die Problemdiagnose, Fehlerbehebung oder Reparatur umfasst. Für private Anwender gestaltet

Konzept den Service dabei so einfach wie möglich: Sie können ihren Computer oder Laptop einfach zum nächsten KonzeptStandort bringen, wo versierte EDV-Techniker dem Problem auf den Grund gehen und es innerhalb kürzester Zeit erfolgreich beheben. Die Konzept GmbH mit Sitz in Sterzing und Niederlassungen in Brixen und Innsbruck betreut vorwiegend Klein- und Mittelbetriebe mit professionellen ITLösungen. Darüber hinaus berät sie auch Privatkunden in allen PC-Fragen – von der Beratung und Auswahl des geeigneten Gerätes, dem Verkauf auf Bestellung, der bedürfnisgerechten Installation bis hin zur Wartung und Fehlerbehebung. Service

steht dabei stets im Vordergrund: So genießt das Unternehmen seit der Gründung vor rund zehn Jahren bei seinen zahlreichen

Geschäfts- und Privatkunden einen hervorragenden Ruf als zuverlässiger IT-Partner.

Bei Fragen rund um den Computer kann man sich an die Konzept-Niederlassung in der Weißlahnstraße in Brixen wenden

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TIROLER SPARKASSE

Trends & Wirtschaft

Sicher anlegen

Extra

Geldanlagen bei österreichischen Banken sind besonders sicher. Dafür sorgen spezielle rechtliche Rahmenbedingungen in Österreich. „Die in Österreich geltende gesetzliche Einlagensicherung und Anlegerentschädigung sowie die für Banken mit Sitz in Österreich verpflichtende Mitgliedschaft an einer Sicherungseinrichtung sorgen dafür, dass Geldeinlagen in Österreich sicher sind“, erklärt Roberto Simoni, Leiter des Vertriebs Italien der Tiroler Sparkasse.

Gesetzliche Einlagensicherung. Seit Anfang 2011 gilt in Österreich eine gesetzliche Einlagensicherung, mit der die Auszahlung des bei einer österreichischen Bank einliegenden Geldes von natürlichen Personen bis zu einem Gesamtbetrag von 100.000 Euro garantiert wird. Damit sind Kapital und Zinsen auf Girokonto, Sparbuch, Profitkonto und Bausparkonto je Bank und natürliche Person bis zu einem Gesamtbetrag von 100.000 Euro geschützt. Auch Einlagen nichtnatürlicher Personen sind pro Einleger und pro Bank mit einem Höchstbetrag von 100.000 Euro gesichert.

Gesetzliche Anlegerentschädigung. Die gesetzliche Anlegerentschädigung sichert Forderungen von Kunden gegenüber einer Bank ab, die sich aus Dienstleistungen in Bezug auf Wertpapiere ergeben können. Dies umfasst jene Fälle, in denen die Bank Gelder aus Wertpapiertransaktionen wie zum Beispiel Dividendenzahlungen auf unverzinste Konten gutschreibt und nicht mehr auszahlen kann, oder Wertpapiere nicht mehr zurückgegeben werden können. Natürliche Personen erhalten auf diesbezügliche Forderungen Entschädigungen bis maximal 20.000 Euro, juristische Personen oder Personengesellschaften hingegen 90 Prozent ihrer Forderung, höchstens jedoch 20.000 Euro. Der Schutz der gesetzlichen Anlegerentschädigung steht dem Kunden zusätzlich zur Einlagensicherung zu. „Die in Österreich geltende 64

Roberto Simoni, Leiter Vertrieb Italien der Tiroler Sparkasse in Innsbruck

„Viele Südtiroler nützen die Vorteile der sicheren Geldanlage in Österreich und wissen ihr Geld bei der Tiroler Sparkasse in guten Händen.

Einlagensicherung und Anlegerentschädigung schützen Kunden in jenen Fällen, in denen sie ihr Vermögen von der Bank nicht mehr ausbezahlt bekommen, weil über das Kreditinstitut der Konkurs eröffnet, die Geschäftsaufsicht verhängt oder eine behördliche Zahlungseinstellung verfügt wurde“, erläutert Roberto Simoni.

Zusätzliche Sicherheit durch Haftungsverbund. Österreichi-

sche Kreditinstitute sind darüber hinaus gesetzlich verpflichtet, einer Sicherungseinrichtung anzugehören. Für Erste Bank und die österreichischen Sparkassen ist dies die Sparkassen-Haftungs-Aktiengesellschaft. „Um Kunden bessere Finanzleistungen und besseren Schutz bieten zu können, haben die Erste Bank und die Sparkassen einen Haftungsverbund gegründet“, so Simoni, „dieser bildet in Krisenzeiten ein zusätzliches Sicherheitsnetz. Die Sparkassen im Haftungsverbund haften wechselseitig für die Auszahlung von Kundeneinlagen bis zu 100 Prozent. Der Haftungsverbund sichert dabei währungsunabhängig sowohl Einlagen als auch Wertpapiere.“


MRS.SPORTY

Schritt für Schritt zum Fitnessziel Mrs.Sporty macht aus guten Vorsätzen eine gute Figur. Runter von der Couch, hinein in ein gesünderes und fitteres Leben: Viele haben die guten Vorsätze – Mrs.Sporty Brixen hat das wirksame Fitnessprogramm dazu, denn mit dem 30-minütigen Zirkeltraining rücken die eigenen Ziele in greifbare Nähe. „Wir laden alle Frauen herzlich in unseren

Abwechslungsreiches Zirkeltraining

Club ein und beweisen mit einem abwechslungsreichen Programm, dass in jeder eine sportliche Frau steckt!“, versprechen Maria Rastner und Markus Blasbichler, die Clubinhaber von Mrs.Sporty Brixen.

So gelingen die guten Vorsätze. „Wir alle kennen es: Zum neuen

Jahr hin machen wir uns eine lange Liste mit guten Vorsätzen. Wir wollen abnehmen, uns gesünder ernähren und etwas Gutes für unsere Gesundheit tun“, sagt Maria Rastner. „Doch die gesteckten Ziele erreichen die wenigsten von uns – oft scheitert es schon am ersten Schritt.“ Mit dem motivierenden Mrs.Sporty-Konzept kann 2013 endlich zu dem Jahr werden, in dem die guten Vorsätze gelingen: „Wir stehen unseren Mitgliedern zur Seite, wenn es darum geht, dem inneren Schweinehund die Stirn zu bieten. Und wer erst einmal die Couch verlassen hat, merkt schnell, wie leicht sich die persönlichen Ziele mit nur 30 Minuten regelmäßigen Trainings erreichen lassen.“

Training mit großem Spaßfaktor. Mrs.Sporty bietet die Mög-

lichkeit, in persönlicher Atmosphäre neue Energie für den Alltag zu tanken und gesundheitlich vorzubeugen. „Das abwechslungsreiche Training macht großen Spaß, die 30 Minuten sind leicht in den Alltag einzubauen. Die familiäre Atmosphäre und die Gruppe gleichgesinnter Frauen sorgen dafür, dass man bald nicht mehr auf sein regelmäßiges Training verzichten möchte“, erklärt Maria Rastner. Eine begleitende individuelle Betreuung durch ausgebildete Mrs.Sporty-Trainer sichert zudem das Erreichen persönlicher Erfolge.

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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Dank.

Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Ingo Dejaco (id) Klaus Ramoser (kr) Annika Jöchler (aj) Johanna Bernardi (jb) Evi Hilpold (eh) Elisabeth Stürz (es) Irene Dejaco (ird) Carmen Plaseller (cp) Andrea Bodner (ab) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. Januar 2013 Nächster Redaktionsschluss: 6. Januar 2013 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 66

Donnerstag, 19. Dezember 1912

Dezember 1912

Firstfeier im Neubau des Krankenhauses. Donnerstag, 5. Dezember 1912 Der Bau des Krankenhauses ist so weit vorgeschritten, daß die Fertigstellung des Dachstuhles in wenigen Tagen vollzogen sein wird. Die Firstfeier wird Donnerstag, 5. Dezember, halb 4 Uhr nachmittags abgehalten.

Vortrag im Stern. Donnerstag, 5. Dezember 1912 Ein hochinteressanter Abend findet am Freitag, 6. Dezember, im Saale des Gasthofes zum „goldenen Stern“ statt, wo der österreichische Waffenfabriks-Inspektor Ritter von Lauffer einen Vortrag über unsere k. u. k. Kriegsmarine, illustriert mit 180 Lichtbildern, halten wird. Der Vortrag, in dem auch die Ereignisse zur See im russisch-japanischen Krieg besprochen werden, beansprucht gerade in diesen für unser Vaterland gefahrdrohenden Tagen doppeltes Interesse. Übrigens ist es für jeden Österreicher von Interesse, über die Wehrkraft seines Vaterlandes zur See gut unterrichtet zu sein, zumal der Name und die Stellung des Vortragenden für eine gediegene Erörterung des Themas volle Gewähr bieten.

Ein treuer Dienstbote gestorben. Samstag, 7. Dezember 1912 Am 5. Dezember starb hier nach halbjähriger Krankheit im Alter von 80 Jahren Fräulein Anna Taxer. Die gute Anna trat mit 26 Jahren bei der Familie der Ritter von Angeli-Forstemann in Stenico in Dienst und diente treu und redlich durch volle fünfzig Jahre. Vor vier Jahren wurde in der Familie das 50jährige Dienstjubiläum begangen, und bald darauf zog sich

Frl. Anna, die durch Verleihung der Ehrenmedaille für 40jährige, treue Dienste ausgezeichnet wurde, in die wohlverdiente Ruhe zurück, blieb jedoch bis zum Tode ein „Mitglied der Ritterfamilie“, welche der treuen Anna ein ehrendes Andenken bewahrt. Begräbnis Samstag, nachm. 4 Uhr, von der Leichenkapelle aus.

Audienzen beim Fürstbischof. Dienstag, 17. Dezember 1912 Am gestrigen Sonntag vormittags empfing der hochwürdigste Fürstbischof Franziskus den Bürgerausschuß mit Herrn Bürger-

meister an der Spitze und die Vertreter der städtischen Beamtenschaft in längerer Audienz. Der hochwürdigste Fürstbischof dankte in seiner Antwortansprache an den Bürgermeister herzlich für die Aufwartung, versicherte die Stadtvertretung seines vollsten Wohlwollens und betonte sein besonderes Interesse für das neue Krankenhaus, welches Unternehmen er auch materiell unterstützen werde. Der Oberhirte ließ sich sämtliche Herren vorstellen und zeichnete jeden mit einem kurzen Gespräch aus. Vor dem Bürgerausschuß, von dem fast alle Herren erschienen waren, machte die Vertretung aller männlichen Kongregationen der Stadt dem Oberhirten ihre Aufwartung.

Der Volkstheaterverein hat von der neuerlichen Wohltätigkeitsvorstellung als Reinerträgnis zugunsten des Leo-Waisenhauses den Betrag von Kr. 85 54 Heller abgeliefert, wofür dem Verein hiermit der wärmste Dank ausgesprochen wird.

Seltsame Naturerscheinungen. Donnerstag, 19. Dezember 1912 Dieser Tage überbrachte uns ein Herr als abnormale Kinder der Natur zwei Zweige prächtig entwickelter Palmkätzchen, die im Köstlaner Walde gefunden wurden. – Im Garten einer Villa auf Millander Boden fand der Besitzer, aus Schnee und Eiskrusten hervorguckend, blühende Primeln. Trotz Sonnenscheins und schönen Wetters mußten sie ihr Leben lassen, denn die kalten Nächte vernichten die zarten Wesen.

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige K ­ uriositäten werden ohne K ­ orrektur beibehalten.


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