Brixner 300 - Jänner 2015

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Fitness & Wellness

Jahrgang 26 · Jänner 2015

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Rückblick auf 25 Jahre „Brixner“

25 Jahre Stadtgeschichte PORTRAIT: Abdeslam Termassi, Imam von Brixen: „Sog i vergelt’s Gott!“ KULTUR: Wie entsteht eigentlich ein Stadtlerlåchn? Ein Blick hinter die Kulissen SPORT: Interview mit dem scheidenden Präsidenten des SSV Brixen, Ralf Dejaco HISTORIE: Wie Palmschoß vor 100 Jahren fast zum Luftkurort geworden wäre



Editorial

Politik & Gesellschaft 04 | RÜCKBLICK: 25 Jahre „Brixner“ 16 | Gemeinderatswahlen 2015: Vorwahl entscheidet

>>> 04

Menschen & Meinungen 22 | ABDESLAM TERMASSI: Imam von Brixen 29 | Pro & Contra: Verkürzung des ersten Semesters 30 | Umfrage: Angst vor Terror?

>>> 22

Kunst & Kultur 32 | STADTLERLÅCHN: Hinter den Kulissen 37 | Felix Klieser: Doppelt besonders

>>> 32

Veranstaltungen 41 | TIMER: Februar 2015

>>> 41

Ausgabe Nr. 300

Freizeit & Sport >>> 46 46 | RALF DEJACO: Scheidender Präsident des SSV Brixen Wirtschaft & Umwelt >>> 52 52 | PALMSCHOSS: Die nicht verwirklichten Pläne 58 | Landschaftsarchitektur: Arno Wachtler im Interview 60 | Betriebsportrait: Wie eine schützende Haut Extra 67 | Fitness & Wellness

>>> 67

Im „Brixner“ finden Sie folgende Icons, die auf multimediale Inhalte im „BrixnerPlus“ verweisen:

Videodatei

Bildergalerie

Verlinkung zu youtube

Link zu Homepage

Tondatei

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Da ist er nun, der 300. „Brixner“, und feiert seinen 25. Geburtstag. Recht selbstbewusst steht er da und blinzelt in die Wintersonne. Kindheit und Jugend hat er gut verbracht, nun ist er ... ja, erwachsen, würde ich sagen, auch wenn er sich hin und wieder so manche pubertäre Attitüde leistet, die ihm seine Leser dann meist großzügig verzeihen. Nun, den 100. „Brixner“ feierten wir im Mai 1998 mit einem Fest in der Kammerhube, dem damaligen Redaktionssitz in der Otto-von-Guggenberg-Straße. Für die Feier zum 250. „Brixner“ verwandelten wir im November 2010 den damals fast fertiggestellten Nordtunnel der Westumfahrung in eine Partymeile. Das heutige Jubiläum feiern wir im Kleinen, auch deshalb, weil es wohl schwierig wäre, unser Tunnelfest von 2010 zu toppen. Zwölf Seiten dieser Ausgabe widmen wir unserer eigenen Historie – in der Hoffnung, dass die Entstehungsgeschichte des „Brixner“ auch für unsere Leser interessant sei. Vor 25 Jahren, in der Ausgabe Nr. 1 des „Brixner“, haben wir eine Umfrage unter Passanten gestartet: „Was erwarten Sie sich vom ‚Brixner’?“ In dieser Ausgabe haben wir, eingestreut in den zwölf Seiten unserer Titelgeschichte, dieselben Personen gefragt, ob sich ihre Erwartungen von damals erfüllt hätten. Die Antworten haben uns, das darf ich jetzt schon vorwegnehmen, sehr gefreut: Der „Brixner“ sei, so sagte einer der Befragten, längst zur Institution geworden. Ich selbst empfinde zu diesem 25-Jahr-Jubiläum vor allem Dankbarkeit: Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern der Vergangenheit und der Gegenwart – wir hatten immer schon das beste Team der Welt. Dankbar bin ich aber auch den Inserenten, mit denen wir zum Teil seit 25 Jahren eine enge, geradezu freundschaftliche Beziehung pflegen. Der Dank gilt aber vor allem Ihnen, den Lesern des „Brixner“. Nur Leser geben einer Zeitschrift ihre Daseinsberechtigung.

Ihr Willy Vontavon

Der multimediale „BrixnerPlus“ ist als kostenlose App für Apple iOS und Android im jeweiligen App Store erhältlich – oder ganz einfach im Internet: www.brixner.info

Abo-Service Sie können ein Abonnement für die Zeitschrift „Brixner“ entweder über die Zusendung dieses Abschnittes oder per E-Mail vornehmen: abo@brixner.info

ABONNEMENTPREISE: z Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz-Schabs, Lüsen, Mühlbach, Rodeneck, Klausen: Der Preis des Jahresabonnements beträgt 1 Euro, zahlbar jeweils bis 31. März im Rahmen der jährlichen Abo-Aktion z Restliches Staatsgebiet: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 19 Euro, zahlbar im Voraus z Ausland: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 75 Euro, zahlbar in Vorauskasse ❏ Ich bin bereits Abonnent, aber meine Adresse hat sich geändert. Mein Abo-Code ______________________

❏ JA, ich möchte den „Brixner“ an folgende Adresse zugestellt bekommen: Vorname, Nachname _________________________________________ Adresse __________________________________________________

Außerdem in dieser Ausgabe Eine Beilage von

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Schneiden Sie diesen Bestellschein aus und senden ihn an: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, I-39042 Brixen

Abo-Aktion 2015


Politik & Gesellschaft

25 JAHRE „BRIXNER“ – EIN BLICK ZURÜCK

25 Jahre Stadtgeschichte Sicherlich erinnern sich die Leser noch an unsere 250. Ausgabe vom November 2010, mit der wir im Jubiläum einen Blick in die Zukunft von Brixen gewagt hatten – bis ins Jahr 2025. Mit dem nun vorliegenden 300. „Brixner“ blicken wir zurück – auf 25 Jahre Stadtgeschichte, die wir mit unserer Zeitschrift begleiten durften. Eine Retrospektive der besonderen Art.

W

ie schreibt man eine Retrospektive über die eigene Zeitschrift, ohne dabei in die überall herumstehenden Fallen der rührseligen Gefühlsduselei zu tappen? Das ist die Herausforderung, der ich mich nun zu stellen habe. 25 Jahre sind eine lange Zeit, und zurückblickend bleiben oft nur die schönsten Momente in der

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Erinnerung haften. Meine Strategie, um Sie als Leser bis zur letzten Zeile zu fesseln, ist also die folgende: Ich habe zunächst in den 299 bisher erschienenen Ausgaben geblättert, um dabei viele Erinnerungen aufzufrischen, viele Anekdoten, kleine Geheimnisse und Erlebnisse, die mit dem „Brixner“ zusammenhängen. Da wir auch junge Leser haben, die

1990 noch gar nicht geboren waren, als der „Brixner“ zum ersten Mal erschien, wollen wir auch die Entstehungsgeschichte noch einmal Revue passieren lassen.

Zum Schmunzeln und Nachdenken ... Manche Inhalte der

vergangenen Ausgaben sind aus heutiger Sicht ... interessant und regen vielfach zum Schmunzeln

an, andere Inhalte wieder machen ein bisschen traurig – zum Beispiel, wenn man beim Blättern auf Fotos von Menschen stößt, die es inzwischen schon seit Jahren nicht mehr gibt. Spannend ist auch zu beobachten, wie sich Projekte in Brixen im Laufe der Jahre entwickelt haben – der „Brixner“ war in sämtlichen Entwicklungsstadien dabei und hat


DAS „BRIXNER“-DREAMTEAM: Evelyn von Mörl, Salina Azim, Annamaria Mitterhofer, Veronika Kerschbaumer, Marlene Kranebitter, Hanni Bernardi, Oskar Zingerle, Irene Dejaco, Willy Vontavon, Sonja Messner, Evi Hilpold und Tini Schwazer

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Foto: Oskar Zingerle

die jeweiligen Momentaufnahmen und Ist-Situationen dem Leser nahegebracht. Zum Beispiel, als wir im April 1990 schrieben, dass das Parken in Brixen bald kostenpflichtig sein werde – und vor allem erklärte uns der damalige Bürgermeister Klaus Seebacher, wo das neue Parkhaus entstehen soll, nämlich an der Bahnhofstraße, am ehemaligen Parkplatz nördlich des Missionshauses. Zwei Ausgaben später erreichte uns ein Leserbrief von Roman Zanon, in dem er erläuterte, warum er gegen den Bau eines Parkhauses sei: „Das in Brixen nicht besonders gründlich geplante Parkhaus an der Bahnhofstraße wäre bequem, aber weil es hässlich und teuer ist, weiteren Verkehr anzieht und Vorteile nur auf dem Rücken anderer erzielt werden können, muss ich diesen Standort in Frage stellen.“ Alle Brixner wissen inzwischen, dass das Parkhaus Jahre später an der gegenüberliegenden Straßenseite errichtet wurde. In Brixen hat man daraufhin immer wieder gehört, dass der ursprünglich geplante Standort vielleicht doch der bessere gewesen wäre. Heute steht dort die Universität.

Vom Trio zum Septett. Die Idee,

eine Monatszeitschrift für Brixen herauszugeben, stammte übrigens von Markus Lobis: Er hatte 1989 mitverfolgt, wie in Sterzing und Bruneck mit dem „Erker“ und der „Pustertaler Zeitung“ ähnliche Produkte das Licht der Welt erblickt hatten – warum nicht auch in Brixen? Also suchte er nach Menschen, die die Idee mittrugen – und traf bald auf Zeno Kerschbaumer und den Autor dieser Zeilen, Willy Vontavon. Bei diesem Trio noch gut in Erinnerung ist ein Mittagessen auf der sonnigen Terrasse des Enzianwirts in Mellaun, bei dem bei herrlichem Herbstwetter einen halben Samstag Nachmittag lang erstmals am Konzept ordentlich gefeilt wurde: Wie soll eine Zeitschrift für Brixen aussehen? Welches Redaktionskonzept wollen wir einschlagen? Welche Investitionen sind nötig? Welche Rollen müssen noch besetzt werden? Können wir es riskieren, ein Unternehmen zu gründen? Denn: Geldgeber waren keine da, wir wollten auch keine, und dementsprechend mussten wir das finanzielle Risiko einer Firmengründung und des Erwerbs von notwendigen Maschinen gut einschätzen. Aus heutiger Sicht vielleicht interessant ist die Tat-

sache, dass wir damals keinen Augenblick daran gedacht hatten, irgendwelche Beiträge vom Land zu erbetteln, um das unternehmerische Risiko zu senken. Irgendwie könnte man auch sagen, dass die Südtiroler Gesellschaft damals noch mehr auf Eigenverantwortung gesetzt hatte als sie es heute tut, das Forderungsdenken war noch nicht so ausgeprägt. Unser hochgestecktes Ziel war jedenfalls, den „Brixner“ von der ersten Ausgabe an über den Verkauf von Werbeinseraten kostendeckend und ohne öffentliche Beiträge herzustellen – keine leichte Aufgabe. Aus heutiger Sicht darf man sagen: Es hat funktioniert. Der „Brixner“ bekommt auch heute

noch keinerlei Unterstützung von der öffentlichen Hand. Zeno Kerschbaumer erledigte sämtliche bürokratischen Formalitäten: Gesellschaftsvertrag, Wirtschaftsberater, der Bittgang zur Bank für einen kleinen Kredit, die ersten Kontakte zu den Druckereien und zur Post. Ich selbst hatte seit 1980 mit einigen Freunden in der Bahnhofstraße den Privatsender Radio S3 betrieben und sorgte nun durch meine Kontakte zu Werbekunden dafür, dass für den ersten „Brixner“ die ersten Inserate verkauft wurden. Gemeinsam mit Markus feilte ich auch an den redaktionellen Inhalten. Der vierte im Bunde war Elmar Albertini, damals schon

Mai 1998: Der „Brixner“ feiert in der Kammerhube die 100. Ausgabe

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bekannt für seine Leidenschaft für Technologie. Außerdem war er in der Journalistenkammer als Publizist eingetragen und konnte somit die presserechtliche Verantwortung übernehmen. Ulrike Seebacher, Tochter des damaligen Bürgermeisters Klaus Seebacher, war zuständig für die Buchhaltung und Fakturierung, Manuela Giacomuzzi, Tochter des ehemaligen Bürgermeisters Zeno Giacomuzzi, gestaltete die ersten Mode-Seiten, und der Wirtschaftsberater Rainer Schorn erledigte die steuerrechtlichen und buchhalterischen Angelegenheiten der zu gründenden Gesellschaft mit beschränkter Haftung „Brixmedia“. Aus dem anfänglichen Trio wurde also ein Septett – das schließlich am 13. November 1989 mit etwas Herzklopfen – und gleichzeitig spürbarer Aufbruchstimmung – die Büros von Notar Giancarlo Giatti in der Brixner Altenmarktgasse betrat und den Gesellschaftsvertrag unterzeichnete. Das Gesellschaftskapital betrug damals 20 Millionen Lire – in etwa 10.000 Euro.

Die ersten „Brixner“ entstanden in der Gaststube des „Goldenen Adler“; Hermann Mayr hatte uns, bevor er mit dem Umbau des geschichtsträchtigen Hauses in der Adlerbrückengasse begann, einige Monate kostenfrei die alte Gaststube zur Verfügung gestellt. Im April 1990 zog der „Brixner“ dann ins erste „richtige“ Büro: Am Großen Graben mietete die Brixmedia vom Milchhof Brixen ein Büro im Gebäude der alten Sennerei an, das heute nicht mehr existiert. Fünf Jahre später, im September 1995, zog der „Brixner“ in die Kammerhube in der Otto-vonGuggenberg-Straße, bis 2005 der Umzug ins heutige Brixmedia-Gebäude in der Brennerstraße 28 vollzogen wurde. Im Bild: Der erste Chefredakteur Elmar Albertini in der Gaststube des „Goldenen Adler“ (1990, Bild 1), die erste Mitarbeiterin für die Akquise, Manuela Vontavon, im Büro am Großen Graben (1990, Bild 2), Redaktionssitzung mit Silvano Pizzignacco, Thomas Oberrauch, Lukas Lobis, Armin Mutschlechner, Willy Vontavon, Doris Brunner, Lidia Erschbaumer und Günther Eheim (1998, Bild 3), Interviewtermin mit LH Luis Durnwalder, Ingo Dejaco, Doris Brunner, Marlene Kranebitter, Willy Vontavon und Thomas Oberrauch im neuen Redaktionssitz in der Brennerstraße 28 (2008, Bild 4). Foto: Oskar Zingerle

Alles begann im „Adler“. Das

war unser Startkapital. Angekauft werden musste ein Computer, ein Bildschirm, ein Drucker, Scanner, eine Fotokopiermaschine, Software, etwas Büromaterial. Das hört sich aus heutiger Sicht sehr undramatisch an, aber diese Geräte waren Ende der Achtziger Jahre noch sehr teuer. Einen 35 Millionen Lire teuren Apple MacIntosh – damals schon der Standard für Grafik – konnten wir uns nicht leisten. Wir beschränkten uns auf eine immerhin 8 Millionen Lire teure DOS-Maschine mit einer sagenhaften Festplatte zu 105 Megabyte (!). Der Schwarz-WeißLaser-Drucker Nec LC 890 hatte ebenfalls 8 Millionen Lire gekostet; wir mussten ihn zu zweit in

Klimxapehratue sE FÜR EIN WÄRMERES ZUHAUSE

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Politik & Gesellschaft

Die Redaktionssitze im Wandel der Zeiten

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Wir führen aus: Rohbauten, Umbau- und Sanierungsarbeiten, Unterböden und Verputzarbeiten, Wärme- und Schalldämmungen, Grenzmauern, Abbrucharbeiten, Betonarbeiten, Aushubarbeiten, schlüsselfertiges Bauvorhaben. Viums, St.-Magdalena-Str. 6 | 39040 Natz-Schabs T +39 335 6699114 | martin.oberhofer@dnet.it


1990/2015

Erwartungen erfüllt? KONRAD EICHBICHLER: „Ich bin nach wie vor vom ‚Brixner’ begeis-

tert. Ich schätze nicht nur das Engagement der Redaktion, sondern auch die Vielzahl an Themen, die Monat für Monat angesprochen wird. Natürlich interessieren mich ganz besonders die kulturellen Geschichten. Verbesserungsvorschläge könnte ich derzeit keine einbringen. Im Gegenteil: Ich wünsche mir, dass der ‚Brixner’ mit seiner Ausrichtung unverändert bleibt und auch künftig auf seine natürlich Art und Weise weitermacht – nochmals 25 Jahre!“

die alte Gaststube des Goldenen Adler tragen, weil die Maschine so schwer war. Ach ja – der Goldene Adler. Einige Jahre vorher hatte der Finsterwirt Hermann Mayr den Adler erworben, der Umbau war 1989 noch nicht einmal in Planung. Hermann überließ uns für die ersten Monate die alte – damals funktionslose – Gaststube kostenfrei und war damit ein wichtiger Geburtshelfer des „Brixner“. In einer Ecke der geschichtsträchtigen Stube baute Elmar unser erstes „Büro“ auf. Gearbeitet wurde mit der damals gängigen Software „Ventura Publisher“ – die übrigens auch nicht billig war: Sie hatte 3 Millionen Lire gekostet – in etwa das Doppelte eines durchschnittlichen Monatsgehalts. Der „Produktionsprozess“ der Vorstufe war gemessen am heutigen Standard extrem kompliziert: Die Texte wurden in das Programm gesetzt, die Integration von Bildern und Inseraten aber schaffte die Rechenleistung des Computers noch nicht – es ist davon auszugehen, dass heute jedes iPhone ein Vielfaches an Rechenleistung von unserem damaligen PC hat.

Erste Gehversuche. Elmar hat-

te gemeinsam mit Ernst Faltner, der bei der Erstellung des ersten Layouts mithalf und auch die Zeichnungen der ersten Ausgabe gefertigt hatte, in der alten Stube des Adler ganze Nächte verbracht: Nachdem der Text einer Seite für uns zufriedenstellend gestaltet war, sendete er die Seite zum Drucker, der geschlagene 20 Minuten brauchte, um diese eine Seite auszudrucken. Während dieser Zeit war der PC leider blockiert, und so waren bei 36 Seiten Heftumfang immer und immer wieder lange Wartezeiten angesagt, in denen man über die bereits ausgedruckten Seiten reflektieren konnte, was den Produktionsprozess durch ständige neue Änderungen noch verlangsamte und an unseren Nerven zehrte. Die ausgedruckten Seiten – die noch keine Bilder und Inserate enthielten – brachten wir zur Druckerei Athesiadruck, damals noch in der Brennerstraße beheimatet. Die Seiten und Fotos wurden fotografiert, daraus wurde ein Druckfilm hergestellt, auf den Sepp, der Monteur bei Athesia, die Filme der Inserate und der Bilder aufklebte. Jeder – einfar7


Politik & Gesellschaft

Der ”Brixner“ in den Medien Hin und wieder schaffte es der „Brixner“ in den vergangenen 25 Jahren sogar, als Nachricht in andere Printmedien zu gelangen – zum Beispiel, als die FF im Februar 2013 „aus sicherer Quelle“ erfahren haben wollte, dass Willy Vontavon neuer Chefredakteur der Pustertaler Zeitung werden sollte – was natürlich eine Ente war. Am nachhaltigsten hielt sich aber das Gerücht, dass Athesia vor der Jahrtausendwende Anteile am „Brixner“ und an der Brixmedia erworben hätte, was ebenfalls nicht stimmt – Athesia ist auch heute nicht am „Brixner“ oder an der Brixmedia beteiligt. Ansonsten war der tageszeitung auch der Wechsel der Chefredaktion von Elmar Albertini zu Vontavon eine Nachricht wert – sogar auf der Titelseite. Auch einige Aktionen des „Brixner“ waren in den Zeitungen vertreten – zum Beispiel die jeweiligen „Brixner des Jahres“ oder der Chat mit Luis Durnwalder.

bige(!) – Druckbogen entstand damals noch durch viel handwerkliches Können. Der Umschlag war bereits ab der ersten Ausgabe in Farbe – was eine zusätzliche Herausforderung bedeutete. Erst einige Jahre später konnten wir über damals riesige 88-Megabyte-Wechselplatten die Druckdateien direkt zum Belichter senden. Zum Vergleich: Heute hat jeder billige USB-Stick die vierzigfache Kapazität der damals recht sperrigen und teuren Datenträger. Es sollte sechs Jahre dauern, bis auch der Innenteil des „Brixner“ farbig wurde. Heute werden die Zeitschrift und auch die meisten Werbeinserate in unserer Grafikabteilung von Evelyn von Mörl, Salina Azim und Tini Schwazer komplett gestaltet, die fertige Druckdatei „wandert“ als hochauflösendes pdf dann über Internet nach Bozen zur Druckerei. Gern erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die freundliche Evi Prosch, unsere erste Grafikerin, die von 1994 bis 1999 den „Brixner“ gestaltet hatte,

aber auch an Marion Walcher und Vroni Oberleitner, die heute noch in unserer Tochterfirma Consisto beschäftigt sind, an Tanja Dalle Piatte, Yjoti Orlandi, Heidi Oberhauser, Gabriele Tauber und natürlich Verena Campestrini. Die Grafik war beim „Brixner“ immer in weiblicher Hand.

falsch verstanden. Der Schreck war erheblich und ließ erst nach, als der Chef der Raiffeisenkasse freundlich erklärte, dass das ja gar nicht so schlimm sei. Bis heute ist die Bank ein treuer Kunde des „Brixner“.

Ein „Muster“, das gar nicht gewollt war.

was unsicher steht er da und blinzelt in die Wintersonne“, hatte Chefredakteur Elmar Albertini in seinem ersten Editorial geschrieben, „einige haben sich offensichtlich nicht gerade gefreut über den Neuling“. In der Tat schlug der „Brixner“ einige Wellen in den Anfangswochen – nicht zuletzt durch Rubriken, die die Leserschaft irritierten und dem „Brixner“ Aufmerksamkeit verschafften. Klassisches Beispiel dafür ist der „Koschter“, eine anonyme Restaurantkritik. Wer heute die Zeilen im „Koschter“ liest, wird zur Erkenntnis kommen, dass fast nur gelobt wurde – aber eben nur fast. „Die Ravioli waren, anders

Anfang Februar 1990 traf sich das Kernteam des „Brixner“ in der Druckerei, um auf ihr erstes „Kind“ anzustoßen – und wir lernten sofort schmerzhaft eine der Tücken des Verlagswesens kennen: Fehler fallen erst auf, sobald es zu spät ist und man den Fehler nicht mehr korrigieren kann. Beim freudigen Durchblättern der ersten Ausgabe prangte auf Seite 8 in einem ganzseitigen Inserat der Raiffeisenkasse Eisacktal am Raiffeisen-Logo die Schrift „Muster“, die dort überhaupt nichts zu suchen hatte: Die Druckerei hatte eine unserer Anweisungen

Der „Koschter“ als Aufreger. „Noch et-

als die Paprikasauce, eher fad und sagten wenig“, schrieb der „Koschter“ in der ersten Ausgabe über ein Gericht im Restaurant Oswald. Gab es in einem feinen Restaurant lediglich Papierservietten, so stand dies ebenfalls im „Brixner“. Die Fans der jeweiligen Gastbetriebe liefen Sturm – und auch der HGV, der uns die Freundschaft aufkündigte. Nach elf Ausgaben gaben wir dem Druck nach und beendeten die Serie – aus heutiger Sicht eine Niederlage der Pressefreiheit, die wir vielleicht nicht zulassen hätten sollen. Ganz Brixen fragte sich damals übrigens, wer von unserem Team denn nun der „Koschter“ sei – es war ein von uns streng gehütetes Geheimnis. Heute dürfen wir verraten: Es waren zwei Journalisten, die für uns als „Koschter“ unterwegs waren – beide sind südtirolweit sehr bekannt, stammen nicht aus Brixen und waren dementsprechend für die Gastwirte nicht identifizierbar. Jedenfalls löste der „Koschter“ bald eine Flut an Leserbriefen aus. Der erste kam von Pepi Erler, der schrieb: „Hat der ‚Brixner’ etwas gegen den Oswald?“ Das Verfassen von Leserbriefen ist seither für unsere Leser eine beliebte Möglichkeit, ihre Meinung nicht nur der Redaktion, sondern auch den Lesern mitzuteilen. Sehr oft rügten uns die Leser, wiesen auf Fehler hin, aber hin und wieder bekamen (und bekommen) wir sogar Lob. Detail am Rande: Die meisten Leserbriefe erhielten wir für den „Brixner“ vom August 2014. Nicht weniger als 17 Leser wollten ihre Meinung kundtun zur Seilbahn-Volksabstimmung. Und noch eine Besonderheit darf bei dieser Gelegenheit angemerkt werden: Seit einiger Zeit veröffentlichen wir Leserbriefe nur noch, wenn der Autor bereit ist,

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sein Foto in Briefmarkengröße neben den Leserbrief veröffentlichen zu lassen. Das ist unsere Reaktion auf die inzwischen auf vielen Internet-Diskussionsforen grassierende Mode, in vollkommener Anonymität oft leider geradezu menschenverachtende Einträge zu veröffentlichen: Im „Brixner“ hingegen soll jeder, der seine Meinung in Form eines Leserbriefs äußert, auch die Schneid haben, sein Gesicht zu zeigen. Nur sehr selten zieht auf den entsprechenden Hinweis hin ein Leserbriefschreiber sein Werk zurück.

Objektiv gesehen, kann der „Brixner“ nur subjektiv sein.

Kann eine Zeitschrift objektiv sein? Nein, sagen wir, das geht auch gar nicht, weil hinter jeder Zeile ein Mensch steht, ein Subjekt, der per definitionem nicht „objektiv“, sondern „subjektiv“ sein muss. Das Ziel muss also sein, dass der Leser möglichst viele subjektive Meinungen aus möglichst vielen verschiedenen Medien aufnimmt und sich dann seine eigene – wiederum subjektive – Meinung bildet. Auch innerhalb unserer Redaktion gibt es

natürlich verschiedene Meinungen und Weltanschauungen, die sich dann entsprechend im „Brixner“ wiederfinden. Und trotzdem: Die Nähe zur Politik war von Anfang an ein Merkmal des „Brixner“, und nach einschlägigen Erfahrungen mit Doppelrollen behaupte ich mal provokativ, dass es für den Leser unterm Strich von Vorteil ist, wenn ein Redakteur nicht von Pressemitteilungen und „gefilterten“ Nachrichten der verschiedenen Politiker abhängig ist, sondern sich mitten im politischen Geschehen aufhält – sofern er seine eigenen Überzeugungen nicht im Interesse einer Partei oder einer Lobby verrät. Eine klassische Doppelrolle gab es übrigens auch 1990, als Markus Lobis wenige Monate nach dem ersten Erscheinen unserer Zeitschrift auf der Liste der SVP für den Gemeinderat kandidierte; er war damals persönlicher Referent von Bürgermeister Seebacher. Heute kritisiert er in Leserbriefen die Tatsache, dass der Schreiber dieser Zeilen seit 2010 im Gemeinderat sitzt. Die Nähe zur Politik hat die Redaktion allerdings – damals wie heute – nie davon abgehal-

1990/2015

Erwartungen erfüllt? DORIS LUTTERI: „Ja, der ‚Brixner’ hat meine Erwartungen erfüllt!

Trotzdem wünsche ich mir künftig vom ‚Brixner’, dass er auch weiterhin über Brixner Menschen und Themen berichtet. Allerdings kann er auch einen neuen Style bekommen, die Dinge gerne etwas kritischer sehen und sich politisch nicht zu einseitig zeigen. Mir gefallen am ‚Brixner’ die aktuellen Themen, die sozialen Begebenheiten von Menschen für Menschen.“

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Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

Wo alles begann ...

sten darf im Rückblick festgestellt werden, dass der Autor dieser Zeilen die im „Brixner“ in Vergangenheit geäußerten Meinungen der Redaktion auch heute noch unterschreiben würde – großteils jedenfalls.

Des einen Freud’, des anderen ...

Genau in jenem Raum, in dem vor 25 Jahren die ersten „Brixner“ grafisch das Licht der Welt erblickten, trafen sich kürzlich die Initiatoren, um bei einem guten Glas Sekt auf das Jubiläum anzustoßen: In der alten Gaststube des „Goldenen Adler“ in der Adlerbrückengasse hatte Eigentümer Hermann Mayr uns im Herbst 1989 erlaubt, das erste „Büro“ aufzubauen. Es bestand aus einem PC, einem vertikalen (!) Schwarz-Weiß-Monitor, einem Scanner, einem Drucker und einer Fotokopiermaschine. Hier entstand das erste Layout, und hier versuchte man mit aus heutiger Sicht sehr rudimentären Mitteln, eine Zeitschrift zu basteln, die dann erstmals im Februar 1990 erschien. Im Bild: die Wirte Christoph, Hermann und Maria Mayr, Lukas Lobis, Zeno Kerschbaumer, Willy Vontavon, Markus Lobis, Doris Brunner, Elmar Albertini und Ulrike Seebacher.

ten, ihre Meinung zu schreiben, auch wenn sie manchmal in etwa diametral entgegengesetzt jener der Stadtregierung war – wie man zum Beispiel aus dem Leserbrief erkennen kann, den Sie in dieser Ausgabe einige Seiten später finden werden. Aus heutiger Sicht darf selbstkritisch angemerkt werden: Nicht immer hatten wir recht, und nicht immer schrieb der „Brixner“ mit dem notwendigen Feingefühl. Im Durchblättern der ersten „Brixner“ finden sich hin und wieder ziemlich bissige Kommentare, die, verglichen mit der heute gepflegten Tonalität, eher grenzwertig erscheinen. Kann sich jemand

noch an die Aktionen von Armin Benedikter erinnern, der in den achtziger Jahren südtirolweit Kinoplakate mit leicht anstößigen Bildern überklebte oder beschmierte? „Was musst Du doch für ein bedauernswerter, verklemmter und engstirniger Sonderling sein, wenn du das, was du da schreibst, wirklich ernst meinst!“, schrieb der „Brixner“ über eine seiner Pressemitteilungen in der Rubrik „Nüsslbeißer“, einem Vorgänger des heutigen „Lammento“. Wie gesagt: grenzwertig eben. Heute würden wir Armin Benedikter auch arg in Frage stellen, aber vielleicht mit etwas mehr ... ja, Feingefühl eben. Aber anson-

Bürgermeister Klaus Seebacher erhielt bald sogar eine eigene Rubrik, in der er von der Bürgerschaft heftig diskutierte Themen den Lesern erklären konnte – genauso wie, seltener, sein Bürgermeisterkollege aus Vahrn. Unter dem Rubriktitel „Argumente“ erklärte Seebacher den Lesern zum Beispiel, warum es ein Parkhaus braucht, warum eine Kläranlage kein Luxus ist (!), er durfte sich beklagen über die Obstruktionspolitik der Opposition und erklären, wie die Stadtregierung die immer gravierendere Verkehrssituation in den Griff bekommen wollte. Der Opposition gefiel dieses „Schaufenster“, das der „Brixner“ dem Bürgermeister Monat für Monat schenkte, überhaupt nicht – und reagierte mit Dutzenden Leserbriefen. Vor allem Gregor Beikircher beehrte uns mit Richtigstellungen und kritisierte, dass die Opposition viel weniger Raum im „Brixner“ bekam, worauf Markus ihn auch mal rügte: „Die Qualität der Beikircherschen Stellungnahmen nimmt in dem Maß ab, wie der erkennbare Gregor-Frust zunimmt“, schrieb er im November 1995, „wenn andere Medien jeden Beikircher-Huster zur Sensation machen, ist das ihre Sache. Unsere engagierte und pluralistische Redaktion schaut sich das immer etwas näher an, und da bleibt halt nicht immer viel Berichtenswertes übrig.“ Fast 60 Ausgaben lang existierte die Bürgermeister-Rubrik – dann wurde sie eingestellt. Markus blieb übrigens bis 1996 im „Brixner“-Team.

Lukas Lobis im Büro am Großen Graben: Von 1996 bis 2000 sorgte er dafür, dass genügend Inserate verkauft wurden

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Ausgleichend darf gesagt werden, dass der „Brixner“ nicht nur die Opposition oft ärgert, sondern auch die Regierung. So hatten wir im November 2011 Landeshauptmann Luis Durnwalder mächtig beleidigt, als wir die ungerechte Behandlung von Brixen in der Gemeindenfinanzierung kritisierten. Durnwalder konterte zwei Monate später mit einem mehrere Seiten langen Leserbrief. Im Rückblick betrachtet, schienen uns kleine Tabubrüche immer schon einen gewissen Spaß zu bereiten. Zum Beispiel in der Ausgabe vom September 1990, als unser Reporter während des Altstadtfestes den damaligen Landeshauptmann Luis Durnwalder fotografisch dabei erwischte, wie er einer feschen Brixnerin gefährlich nahe kam. „Es war ein Fest der Nächstenliebe“, stand süffisant in der Bildunterschrift. Durnwalder nahm uns nicht übel, dass wir seinen Fauxpas öffentlich machten: Im Oktober 1991, er war gerade 50

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Närrische Wochen in Brixen 2

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Jahre alt geworden, gewährte er uns ein langes Interview, das wir fortan einmal im Jahr mit ihm führten. Bei der feschen Brixnerin, so wurde uns kolportiert, soll sich Durnwalder mit einem Blumenstrauß entschuldigt haben. Wir fragten ihn übrigens in diesem ersten Interview, wann Brixen endlich ein Kulturhaus bekommen würde – das Forum stand ja damals noch in den Sternen: „Die Landesregierung ist nicht schuld, wenn Brixen heute noch kein Kulturhaus hat“, sagte Durnwalder, „die Brixner müssen endlich wissen, was sie eigentlich wollen!“ Parallelen zu heutigen Situationen drängen sich förmlich auf. Brixen und die Brixner brauchen eben offenbar für größere Entscheidungen einen besonderen Anlass – zum Beispiel ein Stadtjubiläum: Die 1.100-JahrFeier von Brixen wollte man dann doch nicht im damaligen Kolpingsaal feiern, also gab sich die Stadtregierung einen Ruck und begann mit der konkreten Planung des späteren Forums Brixen. Ein erstes Vorprojekt stellte der „Brixner“ im Juni 1995 vor.

Schon das damalige Projekt stammte vom Brixner „Studio Arch“ – und sah allerdings die Planung des gesamten Komplexes samt Astra-Kino vor: Theater, Bibliothek und Kino sollten hier entstehen. Im Februar 1999 stellten wir das endgültige Projekt detailliert vor – auch damals bestand die Idee noch aus den genannten drei Baulosen. Das Theater wurde rechtzeitig zum Stadtjubiläum im September 2001 fertig gestellt; danach fiel Brixen entscheidungstechnisch wieder in den gewohnten Dornröschenschlaf. Über den Standort der neuen Bibliothek diskutiert man in Brixen im Grunde heute immer noch, und das Kino wurde zwar leicht saniert, damit es sich nicht von alleine verabschiedet und in sich zusammenfällt, aber die endgültige Zweckbestimmung steht auch heute noch nicht fest.

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Auch die Entstehungsgeschichte der Uni und der Acquarena kann in den alten Ausgaben des „Brixner“ detailliert nachvollzogen werden. So erklärte Bürgermeister Klaus

ALEXIA MITTERRUTZNER: „Die Zeitschrift erfüllt meine Erwartungen und informiert die Brixner Bürger über aktuelles Geschehen in der Stadt; somit wird sie ihrer Aufgabe gerecht. Ich schätze die Vielseitigkeit sowie die Berichte über die Mitmenschen. Eine kleine Anregung wäre eventuell, die Kinderseite von damals wieder einzuführen.“

Erwartungen erfüllt?

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Politik & Gesellschaft

Layout I bis V Fünf Mal hat der „Brixner“ sein Erscheinungsbild geändert, ein Mal sogar das Logo. Die Grafik für die erste Titelseite stammte von Friedl Raffeiner aus Bozen, das erste Layout entstand „inhouse“, was man den ersten „Brixner“-Ausgaben aus heutiger Sicht auch ansieht. Das zweite Layout kam bereits im September 1993, das dritte im Jänner 1996. Im Jänner 2001 erneuerten wir das Erscheinungsbild zum vierten Mal, bis wir im September 2006 das heutige Layout einführten. Seit einigen Monaten basteln wir an einem neuen Gesicht ... schaumer mal, wann es das Licht der Welt erblicken wird!

Seebacher im August 1991, dass man nun doch zur Erkenntnis gelangt sei, das Hallenbad nicht in der Sportzone am Fischzuchtweg zu bauen, sondern im Nahbereich des Freibades. Aus einigen Aussagen lässt sich klar die vernünftige politische Denkweise Seebachers erkennen: „Ich habe immer die Meinung vertreten, dass die finanzielle Planung

genauso wichtig ist wie die technische und dass wir uns sehr vorsichtig im Rahmen unseres Haushaltsplanes bewegen müssen.“ Heute wissen wir: Allein die „Auslagerung“ der Acquarena zu den gemeindeeigenen Stadtwerken und der Bau einer in der Planungsphase von vielen Brixnern als gigantomanisch bezeichneten Sauna waren gold-

richtige Entscheidungen des Bürgermeisters. Allerdings sollte es noch einige Jahre dauern, bis Brixen sein Hallenbad bekam: Die Acquarena wurde im November 2002 eröffnet.

Im Gespräch. Der „Brixner“ be-

heimatete auch eine ganze Reihe von Interviews mit interessanten Persönlichkeiten: Ob es nun Bürgermeister Seebacher oder sein Nachfolger Albert Pürgstaller war, die Landeshauptmän-

ner Luis Durnwalder und Arno Kompatscher, Brixens „cavallo pazzo“ Erwin Stricker, die gesamte Stadtregierung, Vahrns Bürgermeister Andreas Schatzer, Karlheinz Böhm, Toto-Gitarrist Steve Lukather, Hans Heiss, Sabina Kasslatter-Mur, Alessandro Marzola, Bischof Ivo Muser, Reinhold Messner, Philipp Burger oder Michl Laimer – alle nahmen sich die Zeit für ein oder mehrere Interviews. Diese Aufzählung ist allerdings lange nicht vollständig.

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Erwartungen erfüllt? JOSEF BARTH: „Mit seiner ausführlichen Recherche in den verschiedensten Bereichen punktet der ‚Brixner’ bei mir. Obwohl der Kulturteil immer noch mein Hauptinteresse weckt, lese ich den ‚Brixner’ doch von vorne bis hinten. Weniger begeistert hat mich die Seilbahn-Polemik, die meiner Ansicht nach objektiver hätte sein sollen. Generell bin ich mit der Zeitschrift sehr zufrieden und wünsche mir, dass das Redaktionsteam so weitermacht!“


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Erwartungen erfüllt? WOLFI UNTERLEITNER: „Der ‚Brixner’ hat meine Erwartungen er-

füllt: Durch sein politisches Engagement, das allerdings manchmal etwas einseitig ausfällt, finde ich, dass er die Brixner Bürger informiert und somit seine Aufgabe gut meistert. Berichte und Geschichten über die Sportvereine lese ich gerne und finde diese auch informativ – die Zeitschrift kann also gern auch künftig so weitermachen.“

Nicht immer waren unsere Gesprächspartner ehrlich zu uns. Der ehemalige Stadtrat Franz Stockner und auch Michl Laimer scheinen nach heutigen Erkenntnissen nicht alles in unser Mikrophon gesagt zu haben, was sie zur Zeit des Gesprächs wussten. Im April 2009 erklärte Stockner im „Brixner“, dass er sich „überhaupt nicht schuldig“ fühle; 2012 wurde er dann aber wegen Amtsmissbrauchs verurteilt und schloss mit einem Vergleich ab – was allerdings de facto juristisch nicht einem Schuldspruch entspricht. Auch Michl Laimer erklärte im Mai 2012, dass sein Rücktritt als Landesrat „kein Davonlaufen“ sei, sondern „ein Akt der politischen Korrektheit“. Und: „Am Ende wird die Wahrheit herauskommen“. Einige Monate später wurde nachgewiesen, dass in seinem Amt Ausschreibungsunterlagen ausgetauscht worden waren. Mit anderen Berichten konnten wir, so behaupten wir mal selbstbewusst, einige Wogen glätten, die in der Bevölkerung entstanden waren. So zum Beispiel, als wir im Mai 2011 über den damaligen Millander Pfarrer Christian Pallhuber berichteten, der durch seine unkonventionelle Art im Dorf viele Fans und einige Feinde hatte – was sogar dazu geführt hatte, dass eines Nachts sein Auto

beschädigt und Scheiben eingeschlagen wurden. Nach unserem Bericht kehrte langsam Ruhe ein. Auch die vermeintliche „Affäre“ der Boutique Maximilian löste sich in Luft auf, nachdem der „Brixner“ ein zweiseitiges Interview mit dem Eigentümer Hannes Profanter veröffentlicht hatte, in dem er einleuchtend erklären konnte, dass die Verleumdungen gegen sein Geschäft, die in Brixen die Runde machten, kein Fundament haben konnten. Das Interview war überzeugend und fand viele Leser.

Berührende Berichte. Manchmal waren

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unsere Berichte auch berührend im positivsten Sinn. Zum Beispiel, als wir im Juni 2003 über die damals 16 Jahre junge Autistin Barbara Villscheider schrieben. „Eine Denkerin, notgedrungen“ war ein bewegendes Portrait, mit dem unsere langjährige Mitarbeiterin Marlene Kranebitter viel Einfühlungsvermögen bewies – wie übrigens auch in vielen Dutzend anderen Portraits, die sie seit 1999 für uns geschrieben hat und auch heute immer noch schreibt. Doris Brunner bewegte viele Leser mit ihrem Portrait von Giusi ZanniDorfmann im August 2013. Ebenfalls in Erinnerung geblieben ist 13

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Politik & Gesellschaft

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November 2010: Der „Brixner“ feiert im Nordtunnel der Westumfahrung seine 250. Ausgabe

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Erwartungen erfüllt? Erwartungen erfüllt? ENRICO DE DOMINICIS: „25 Jahre lang hat das Magazin die Höhen

und Tiefen der Brixner Seele dokumentiert und mehr oder weniger markant kolportiert – mal Schwarz, mal Weiß, so wie die Brixner eben sind. Für die nächsten 25 Jahre wünsche ich dem ‚Brixner’ weiterhin gutes Gelingen!“

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der Bericht zum tragischen Tod des erst 17 Jahre jungen Julian von Unterrichter im Februar 2004 – er war auf der Plose von einer Lawine mitgerissen worden. Persönlich berührt hatte mich auch das Schicksal von Bürgermeister Klaus Seebacher im Jahr 2005, das im „Brixner“ natürlich auch thematisiert wurde.

Die Menschen an den Tastaturen. Der „Brixner“ durfte im Laufe

der vergangenen 25 Jahre auf Dutzende freie Mitarbeiter zählen; die Liste jener Menschen, die für die Leser ihre Kreativität und ihr Wissen eingesetzt haben, ist sehr lang. Viele blieben jahrelang beim „Brixner“, einige sind (fast) von Anfang an bis heute im Team. Das Redaktionskonzept sah immer schon eine gute Mischung vor von freien und festen Mitarbeitern; Teil des internen Teams ist Evi Hilpold und unser „Küken“ Veronika Kerschbaumer sowie, natürlich, Oskar Zingerle, der seit vielen Jahren den „Brixner“ durch seine wunderbaren Fotos aufwertet, für die wir sehr häufig positive Rückmeldungen erhalten. Bei den externen Redaktionsmitarbeitern zu erwähnen ist Marlene Kranebitter und Annamaria Mitterhofer, aber auch Anton Rainer, Andreas Raffeiner, Hanni Bernardi und vor allem Irene Dejaco, die ihre Leidenschaft für Kulturthemen im „Brixner“ auslebt, wovon unsere Leser letztendlich profitieren. Derzeit ist der „Brixner“ auf der Suche nach weiteren freien Mitarbeitern aus Brixen, Lüsen, Mühlbach, Natz-Schabs und Vahrn – bei Interesse bitte melden!

Der „Brixner“ im Internet und als App.

Wenn heute der „Brixner“ als die innovativste Bezirkszeitschrift Südtirols gilt, so liegt das vielleicht

daran, dass wir immer schon mit den Möglichkeiten des Internet kokettiert haben. Am 9. September 1999 ging unsere Homepage brixen.net online, und am 28. März 2000 organisierten wir für unsere Leser einen Chatroom mit Luis Durnwalder, für den er in unsere Redaktionsräume kam. „Das war meine erste Sprechstunde im Internet“, erklärte er nachher. Brixen.net wurde ständig erneuert, bis im Jahr 2010 ein Strategiewechsel stattfand: Die Homepage hieß fortan brixner. info; die Zeitschrift konnte man als Blättermagazin im Internet lesen, angereichert mit einigen multimedialen Inhalten. Es waren erste technische Gehversuche, die dann im Jänner 2012 in einer eigenen iOS- und Android-App mündeten. Die Zahl jener Leser, die den „Brixner“ im Internet, am iPad oder am Handy lesen, steigt ständig – letzthin sind es etwa 4.000 Leser pro Monat. „Und wer bezahlt das alles?“ – diese Frage wird oft gestellt, wobei es eigentlich beim Durchblättern klar sein dürfte: Der „Brixner“ hält sich mit dem Verkauf von Werbeinseraten über Wasser, ein kleiner Teil der Kosten wird auch von den freiwilligen Leser-Abonnements gedeckt. Die meisten der Werbekunden sind „Wiederholungstäter“, viele sind schon von Anfang an dabei. Im Bewusstsein, dass heutzutage ein Werbekunde nur in jenen Medien Geld investiert, von denen er sich einen „Return“ erwartet, sind wir trotzdem dankbar für jedes einzelne Inserat, das im „Brixner“ geschaltet wird. Jeder einzelne Kunde ermöglicht uns, unserer Leidenschaft weiter zu frönen. Um den Verkauf kümmerte sich übrigens anfangs Manuela Vontavon, danach Lukas Lobis, kurzzeitig Verena Hintner und – nun schon seit vielen Jahren – mit großer Hingabe und einer Sonder-


Foto: Oskar Zingerle

portion Talent und Freundlichkeit Sonja Messner und Evi Hilpold.

Versprochen ist versprochen ... Zum Schluss noch ein Blick in die Zukunft des „Brixner“: In Zeiten schwacher Wirtschaftslage und sich dramatisch verändernder Mediennutzung ist die Frage berechtigt, ob eine Zeitschrift wie der „Brixner“ langfristig Bestand haben kann. Mit Freude darf gesagt werden, dass unsere Zeitschrift derzeit wirtschaftlich sehr stabil ist – die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zukunft sind

also gegeben. Ob der „Brixner“ im Jahr 2040 sein 50-jähriges Bestehen feiern wird, hängt nicht zuletzt davon ab, ob wir es auch in Zukunft schaffen, uns ständig zu erneuern, unsere Leser zu bewegen und sie zu begeistern. Das Team des „Brixner“, und das ist ein Versprechen, wird auch in Zukunft sein Bestes geben, damit dies gelingt.

willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Erwartungen erfüllt? KARL-HEINZ BODNER: „Für die Zukunft erwarte ich mir vom ‚Brixner’ nicht viel; wenn man sich etwas erwartet, wird man eigentlich nur enttäuscht. Ich habe mir auch damals nicht viel erwartet, bin aber mit der bisherigen Entwicklung des ‚Brixner’ sehr zufrieden. Er ist sehr informativ, und ich finde es gut, dass nicht nur Themen aus Brixen behandelt werden. Durch die App ist der ‚Brixner’ zudem innovativ. Der ‚Brixner’ ist zu einer Institution geworden, finde ich.“

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Vorwahl entscheidet Während bei allen anderen derzeitigen Fraktionen im Brixner Gemeinderat noch große Unklarheit herrscht, wer am 10. Mai als Bürgermeister-Kandidat ins Rennen gehen wird, hat sich die SVP inzwischen auf zwei mögliche Kandidaten geeinigt. Wer die SVP-Liste für die Gemeinderatswahlen anführen wird, entscheiden am 8. Februar die 1.500 SVP-Mitglieder – und jene, die es bis dahin noch werden.

Z

ugegeben, die Suche nach einem SVP-Bürgermeisterkandidaten war kein leichtes Spiel: Der Koordinierungsausschuss hatte bereits im Dezember die elf Ortsobleute von Brixen beauftragt, nach interessierten Personen zu suchen und diese bis Anfang Jänner namhaft zu machen, aber bis auf die beiden Stadträte Paula Bacher und Peter Brunner, die sich schon vorher medial selbst ins Spiel gebracht hatten, war das Ergebnis der Kandidatensuche eher dürftig. Paul Profanter aus St. Andrä, der vor zehn Jahren Interesse für das Amt gezeigt hatte, war auch diesmal lange Zeit im Gespräch, aber am Ende sagte er dann doch ab. Rechtsanwalt Michael Gostner hatte auch zaghaftes Interesse bekundet, aber gemeinsam mit Brunner und Bacher in eine Vorwahl gehen wollte er dann doch nicht. So blieben am Ende die beiden Stadträte übrig; jetzt haben die 1.500 Brixner SVP-Mitglieder – und jene, die es noch werden wollen – das Wort .

SVP: Vorwahl am 8. Februar. Denn am Sonntag, 8. Februar, werden es die Mitglieder sein, die darüber entscheiden, wer nun endgültig der BürgermeisterKandidat der einzigen SVP-Liste sein wird. Das ist ein Novum in der Brixner SVP: Bisher war der Bürgermeisterkandidat vom Koordinierungsausschuss bestimmt worden – einem Gremium, das aus etwa 20 Mitgliedern besteht und in dem alle elf Ortsgruppen vertreten sind. „Nach den ausgezeichneten Erfahrungen mit der Vorwahl zum Landeshauptmannkandidat war es nach der Absage Albert Pürgstallers naheliegend, dass der Kandidat für dieses Amt auch wieder über eine Vorwahl bestimmt wird“, sagt Willy Vontavon, Ortsobmann von BrixenStadt, „und es ist auch richtig, dass nur SVP-Mitglieder sich an dieser Vorwahl beteiligen können, denn sie sollen klare Vorteile aus ihrer Mitgliedschaft haben.“ 16

Paula Bacher oder Peter Brunner? Die SVP-Mitglieder entscheiden am 8. Februar über die Bürgermeister-Kandidatur

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Inzwischen wurden auch die Wahlregeln definiert: Wahlberechtigt sind all jene Personen, die am 31. Dezember 2014 in einer der elf Ortsgruppen Mitglied waren. Wer noch nicht Mitglied ist und sich trotzdem an der Wahl beteiligen möchte, kann den Antrag auf Mitgliedschaft auch direkt im Wahllokal stellen, bevor er dann zur Wahl schreitet. Jede Ortsgruppe hat ein eigenes Wahllokal; in Brixen-Stadt teilen sich die drei Ortsgruppen Brixen, Rosslauf und Kranebitt ein Wahllokal, das in der neuen SVP-Bezirkskanzlei in der Kassianstraße 2 eingerichtet wird. „Allerdings muss aus organisatorischen Gründen der Antrag auf Mitgliedschaft in jener Ortsgruppe erfolgen, wo das Neumitglied seinen Wohnsitz hat“, sagt Patrick Silbernagl, „Chef“ des SVP-Koordinierungsausschusses. Man will damit offenbar vermeiden, dass jemand am Wahltag von einer Ortsgruppe in die nächste „springt“,

theoretisch mehrmals Mitglied werden und damit mehrmals wählen kann. Auch Jugendliche von 14 bis 18 Jahren können Mitglied werden; die Mitgliedschaft ist in diesem Fall kostenfrei, wie es das Parteistatut vorsieht. „Sowohl für die Einschreibung als auch für die Beteiligung an der Wahl muss ein gültiger Personalausweis oder ein Führerschein vorgelegt werden; das Wahlrecht muss ausschließlich persönlich ausgeübt werden“, betont Silbernagl.

Knapper Wahlausgang erwartet. Die Spannung steigt also,

und die meisten SVP-Funktionäre erwarten sich einen knappen Wahlausgang – so verschieden die beiden Kandidaten auch sind. Dem 43-jährigen Peter Brunner sagt man hinter vorgehaltener Hand aufgrund seiner juristischen Ausbildung in vielen Bereichen mehr Fachkompetenz zu, Paula Bacher hingegen, im Vorjahr

60 geworden, punktet mit ihrer sprichwörtlichen Bürgernähe und Herzlichkeit. Beide waren jetzt zehn Jahre lang Stadträte in Brixen, wobei Brunner in der Öffentlichkeit aufgrund seines Berufs, den er im Falle einer Wahl zum Bürgermeister auf Eis legen würde, weniger Präsenz zeigen konnte als die rührige pensionierte Lehrerin. Sie selbst sehen ihre eigenen Chancen ähnlich: „Derzeit klopfen mir viele Brixner auf die Schulter und gratulieren zu meiner Entscheidung, aber ich gehe davon aus, dass es knapp werden wird“, sagt Paula Bacher, und auch Peter Brunner gibt sich vorsichtig optimistisch: „Das wird ein enges Rennen, aber ich spüre großen Rückhalt in der Bevölkerung“. Brunner ist Wirtschaftsstadtrat, aber der erste Gedanke, den er auf unsere Anfrage hin äußert, gehört den Arbeitnehmern: „Brixen hat tolle Betriebe, aber


wir haben letzthin auch einige verloren. Damit unsere Stadt jungen und älteren Arbeitsuchenden eine Zukunftsperspektive bieten kann, müssen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten die Ansiedlung neuer Betriebe zulassen und bestehende stärken.“ So sei zum Beispiel eine Vernetzung der Bildungseinrichtungen mit der Wirtschaft zielführend: „Die Schulen müssen wissen, welche Kompetenzen bei den Unternehmen gefragt sind.“ Bacher ist Stadträtin für Soziales, aber auf unsere Anfrage hin nennt sie als primäres Ziel die „Stärkung der Unternehmen, denn wir können die Steuerschraube für die Familien nicht weiter nach oben drehen“. Beide wollen, sollten sie die Vorwahl gewinnen, gemeinsam mit den Ortsgruppen ein tolles Team für den Gemeinderat zusammenstellen, „dem die Bevölkerung vertraut und dem sie auch gute Entscheidungen zutraut“, sagt Brunner, denn übergeordnetes Ziel müsse sein, so Bacher, die Wahlen am 10. Mai zu gewinnen – „möglichst wieder mit der absoluten Mehrheit, damit Entscheidungen getroffen werden können und damit die SVP nicht

mehr von ihren eigenen Koalitionspartnern erpressbar ist“. Brunner bläst ins selbe Horn: „Vor zehn Jahren hat die SVP in Brixen die absolute Mehrheit verloren, und seit zehn Jahren behaupten einige Brixner, dass nichts weitergeht – da gibt es einen direkten Zusammenhang.“ Wobei – dass nichts weitergegangen sei, so Brunner, stimmt so nicht, aber „wir haben vielleicht den Fehler begangen, zu viele große Projekte begonnen zu haben, was in der Bevölkerung natürlich eine hohe Erwartungshaltung geweckt hat. Dann gab es mehr Schwierigkeiten als erwartet“. Jetzt, so Brunner, müsse konkretisiert werden, was in den vergangenen Jahren vorbereitet wurde. Am Abend des 8. Februar werden die Brixner wissen, wer für die SVP als Bürgermeisterkandidat antreten wird.

Hans Heiss kandidiert nicht. Ob er oder sie dann nach den Gemeinderatswahlen am 10. Mai aber auch Bürgermeister von Brixen sein wird, hängt davon ab, ob die SVP überhaupt die stärkste Fraktion sein wird – denn fest stehe das ja nicht, sagt Andreas Pichler, Fraktionssprecher der

Grünen Bürgerliste: „Diesmal ist alles offen, alles ist im Umbruch“. Seine Liste lässt sich allerdings noch Zeit mit der Nennung von Namen, aber in den Medien kursiert schon eine Weile jener von Elisabeth Thaler. „Nun“, sagt Pichler, „zunächst einmal haben wir ja derzeit eine Stadträtin, die als Bürgermeisterkandidatin prädestiniert wäre.“ Mit Thaler habe es einige Gespräche gegeben, aber über mögliche Kandidaturen sei noch nicht gesprochen worden; „wir haben keine Eile“, sagt Pichler. Er selbst stehe für eine Bürgermeister-Kandidatur jedenfalls nicht zur Verfügung, und Hans Heiss habe auch schon abgelehnt. Hartmuth Staffler hingegen wäre bereit, auf der Liste der Südtiroler Freiheit als Bürgermeisterkandidat anzutreten, aber „wir müssen zunächst einmal versuchen, eine vernünftige Liste zusammenzubringen, dann sehen wir weiter“. Der PD gibt sich auch noch zugeknöpft: „non abbiamo deciso niente, però sarà un candidato di madre lingua italiana“, sagt Remo De Paola auf die Frage, ob Horand Meier oder Renate Prader, beide PD-

Gemeinderäte, als Bürgermeister-Kandidaten zur Verfügung stehen würden. Alberto Conci von „Insieme per Bressanone“ sagt, er könnte sich auch gut ein Listenbündnis und einen gemeinsamen Bürgermeister-Kandidaten mit dem PD vorstellen, aber „per il momento ci sono troppi personalismi“. Im rechten Lager hingegen, bei Antonio Bova und Massimo Bessone, würde man am liebsten mit „Insieme“ kokettieren, aber Conci wiegelt ab: „Sono troppo distanti come programma, idee e contenuti.“ Keiner der Angesprochenen hat derzeit eine Idee, wer denn nun als Bürgermeisterkandidat für die jeweiligen Parteien fungieren würde.

Kommt Walter Blaas? Ob dies

auch für die Freiheitlichen gilt, ist bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe unklar: „Wir werden am 9. Februar im Rahmen einer Pressekonferenz unseren Kandidaten präsentieren“, sagt Walter Blaas. Ob er es selbst sein wird, will er weder dementieren noch bestätigen. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Sternentreffen z 26 Südsterne, so werden die Mitglieder des Netzwerkes für Südtiroler im Ausland genannt, hat es aus ihren neuen Heimatorten – unter anderem Perth, Pittsburgh, Kuala Lumpur und Tokio – zurück zu ihren Wurzeln nach Brixen gezogen. Zeno Kerschbaumer, der seine Zelte in Brixen abgebrochen hat und inzwischen Geschäftsführer von Volkswagen in Malaysia ist, und Philipp Frener haben Anfang Dezember zum ersten Treffen der insgesamt 130 Brixner Südsterne geladen. „Südstern trifft mitten

ins Herz – zumindest in meines!“, meinte Zeno Kerschbaumer einmal über das Netzwerk. Mitten ins Herz vielleicht deshalb, weil die 2003 von Christian Girardi, Armin Hilpold, Thomas Mur und Hubert Rienzner ins Leben gerufene Plattform „Südstern“ die Kommunikation und den Austausch der im Ausland lebenden Südtiroler untereinander fördert und den Kontakt mit der Heimat stärkt. Das Netzwerk umfasst weltweit 2.052 Mitglieder, von denen viele in bekannten Berufsfeldern wie in der

Finanzbranche, im Management, den Naturwissenschaften oder Consulting glänzen. Auch wahre Fachexperten, die Know-how in

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der Neurologie, im Clouding und in der Entwicklungshilfe besitzen, finden sich unter den SüdsternMitgliedern. vk

Politik & Gesellschaft BRIXEN

Vom Wölfling zum Rover

kurz

notiert

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z „Jeden Tag eine gute Tat“ – dieses Motto haben sich die Pfadfinder weltweit auf die Fahne geschrie-

ben. Doch auch gemeinsam Zeit verbringen, spielen, entdecken und erkunden steht bei den Pfadfindern auf dem Programm. Ab sieben Jahren kann man auch in Brixen dem internationalen, religiös und politisch unabhängigen Verein beitreten; man ist dann ein sogenannter Wölfling. Ab elf Jahren ist man ein Jungpfadfinder, bis 16 ein Pfadfinder – und danach wird man ein Rover, zu deutsch also ein Wanderer oder Vagabund. Im Brixner Pfadfinder-Stamm St. Michael, der 1976 gegründet wurde, tummeln sich zur Zeit etwa 60 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die

sich jedes Jahr an diversen Aktionen beteiligen. Neben vielen guten Taten, wie der Betlehemslichtaktion und Spendensammlungen für das Haus der Solidarität, das Südtiroler Kinderdorf und die Bröseljäger, stehen auch abenteuerliche Aktionen in der Natur regelmäßig an. Darunter fällt unter anderem auch das Zeltlager, bei dem gemeinsam ein Lager gebaut, gespielt, gesungen, gekocht und im Freien oder in Zelten übernachtet wird. Im Rahmen des größten internationalen Pfadfinder-Zeltlagers treffen sich heuer in Japan übrigens bis zu 40.000 Pfadfinder. vk

Die Apotheke Peer und die Fürstbischöfliche Hofapotheke in der Brixner Altstadt weiten ihren Service aus und sind ab sofort immer abwechselnd am Samstagnachmittag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Eine der fünf Apotheken im Raum Brixen leistet trotzdem wie bisher laut Turnuskalender den Notdienst rund um die Uhr.

Auch heuer vergibt das Land wieder Förderpreise für wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Thema Chancengleichheit auseinandersetzen. Diplomarbeiten, Dissertationen, Forschungsund Abschlussarbeiten zu diesem Thema können bis 2. März im Frauenbüro des Landes in Bozen eingereicht werden.

Die Gemeinde Brixen hat zu einer Veranstaltung gegen Gewalt und Terrorismus geladen. Vertreter der Pfarrei St. Michael sowie Abdeslam Termassi von der pakistanischen Vereinigung „Islamic Center Brixen“ und Cheema Mohammad Jamil vom Kulturzentrum „Al Amana“ haben für den Frieden das Wort ergriffen.


NACHGEFRAGT

„Pressefreiheit muss verteidigt werden“ S. ABBAS RAZA hat in den USA Computerwissenschaften und Philosophie studiert. Zum heimtückischen Angriff auf „Charlie Hebdo“ hat uns der Blogger, der in Brixen wohnhaft ist, seine eigenen Gedanken mitgeteilt. Herr Raza, Sie leben seit fünf Jahren in unserer kleinen Stadt, aber Sie sind über Ihren Blog weltweit vernetzt. Klären Sie uns auf... Vor zehn Jahren wurde mir klar, dass es ein Überangebot an hochqualitativen Onlinepräsenzen von englischsprachigen Zeitschriften gibt. Um den Nutzern in puncto Werteskala behilflich zu sein, gründete ich mit Freunden „3 Quarks Daily“ (http:/www.3quarksdaily.com), wo wir täglich die zehn besten Artikel des Tages posten, ohne Trennung der Bereiche Kunst und Literatur, Wissenschaft oder Politik.

Glauben Sie, dass die Pressefreiheit nach dem Anschlag in Paris in ernster Gefahr ist? Die Pressefreiheit in der westlichen Welt ist nicht erst seit Paris in Gefahr, denn Drohungen und Angriffe auf islamkritische Künstler gibt es, seit 1989 im Iran die Todesstrafe gegen den Schriftsteller Salman Rushdie verhängt wurde. Damit wurde der Diskurs rund um den Islam zum Schweigen gebracht, was besonders verhängnisvoll für die muslimischen Staaten ist. Dort findet der eigentliche Krieg statt, zwischen Gemäßigten und Fundamentalisten. Letztere werden von Staaten wie Saudi

Arabien reichlich mit Waffen und Geld ausgestattet. Zusammen mit den Gemäßigten müssen wir das Recht auf freie Meinungsäußerung scharf verteidigen. Das ist das Herzstück unserer politischen und künstlerischen Freiheit. Glauben Sie als Moslem an eine schleichende Islamisierung Europas? Nein, das ist nur ein Schreckensgespenst für Rechtsradikale. In Europa leben wenige, meist benachteiligte Muslime. Denen müssen wir ohne Angst und Vorurteile gegenübertreten. irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

Foto: Angerer Leonhard

BRIXEN

Mehr Kindergartenkinder

BRIXEN

Benimm ist in z Dass das Handy zumindest bei Tisch nicht immer „trendy“ ist, konnten die Schüler der 2. und 3. Berufsfachschule Service der Landesberufsschule Emma Hellenstainer im Zuge des Projekts „Benimm ist in“ erfahren. Die beiden Fachlehrerinnen Helena Leitner und Christine Tauber haben dieses Projekt ins Leben gerufen, da gerade die Schüler der Fachrichtung Service zu kleinen Experten im Umgang mit Menschen ausgebildet werden. Ob es nun darum geht, auf das äußere Erscheinungsbild zu achten, sich bei Tisch gut zu benehmen, beim Bewerbungsgespräch durch sicheres Auf-

treten Pluspunkte zu sammeln, andere Menschen angemessen zu begrüßen, bestimmte Speisen richtig zu essen, Gepflogenheiten anderer Länder zu berücksichtigen – oder eben den korrekten Umgang mit dem Handy zu kennen: Die Schüler haben gemeinsam einen Leitfaden ausgearbeitet und gaben anschließend ihr neu erlangtes Wissen in sieben Stationen anhand verschiedener Übungen und Rollenspiele an die ersten Klassen der anderen Fachrichtungen weiter. Die sieben Benimm-Mini-Module wurden so konzipiert, dass sie jederzeit von Schülern für Schüler angeboten werden können. vk

beschlossen werden müssen. Schließlich verändert das Gesetz die Aufnahme des befristeten und unbefristeten Lehrpersonals, was der heikelste Punkt im Gesetz ist, da dabei sehr unterschiedliche Interessen von verschiedenen

Gruppen von Lehrpersonen aufeinanderprallen. Kernanliegen dieser Änderung ist die langfristige Vereinfachung der Aufnahme durch eine neue und einheitliche Landesrangliste. wv

Foto: Oskar Zingerle

gärten von Brixen ist jedoch nur schwer zu prognostizieren, da neben der Geburtenrate auch die Zu- und Abwanderung eine wichtige Rolle spielt. Da in Zukunft im Stadtgebiet mehrere Wohnbauzonen realisiert werden – rund 180 Wohneinheiten innerhalb 2020, bis 2027 sind es sogar 245 – kann man auch mit ziemlicher Gewissheit von einem dementsprechenden Anstieg der Kindergartenkinder ausgehen. Laut Stadträtin Paula Bacher werde sich die Gemeinde deshalb in den nächsten Jahren die Errichtung einer zusätzlichen Sektion im Stadtgebiet – vorzugsweise im Norden der Stadt – überlegen vk müssen.

Foto: Oskar Zingerle

z 721 Kinder haben 2013/14 fast jeden Morgen ihre Jacken an einen Garderobenhaken in den insgesamt 15 Kindergärten, die im Gemeindegebiet von Brixen angesiedelt sind, gehängt. Im Vergleich zu 2005/06, wo noch 658 Kinder in Brixens Kindergärten eingeschrieben waren, ist die Zahl um gute zehn Prozent gestiegen, was auch auf die bis 2009 stetig wachsende Geburtenrate zurückzuführen ist. Ab 2016/17 ist laut den Gemeindeämtern jedoch mit einem leichten Rückgang der Kindergartenkinder zu rechnen, da 2011 in Brixen mit lediglich 187 Geburten ein Tiefpunkt erreicht wurde. Die Zahl der künftigen Einschreibungen in die Kinder-

SÜDTIROL

Bildungsomnibusgesetz vom Landtag genehmigt z Das von den drei Bildungslandesräten Philipp Achammer (im Bild), Christian Tommasini und Florian Mussner ausgearbeitete neue Bildungsgesetz wurde Mitte Jänner vom Südtiroler Landtag genehmigt. Trotz Kritik an der Eile haben die Einbringer unbeirrt an diesem Zeitplan festgehalten, damit die neuen Bestimmungen noch rechtzeitig im kommenden Schuljahr Anwendung finden können. Drei Schwerpunktthemen wurden mit diesem Omnibusgesetz neu geregelt: zum einen die Erhöhung der didaktischen Kontinuität, um die Anzahl jener Lehraufträge, die Jahr für 20

Jahr neu vergeben werden, zu verringern. Zum zweiten wurde die Anerkennung außerschulischer Tätigkeiten beschlossen. Dies ist ein Herzensanliegen von Landesrat Achammer, der darin die Erweiterung des Bildungsbegriffs sowie die Chance für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Schule und außerschulischen Bildungspartnern sieht. Auf Kritik zu möglichen Problemen in der praktischen Umsetzung und die Sorge vor mangelnder Qualität bei den außerschulischen Angeboten wie Sport reagierte der Landesrat mit der Festschreibung von Rahmenrichtlinien, die von der Landesregierung noch


MÜHLBACH

Gemeindeausschuss stellt sich nicht mehr der Wahl zung vieler Bürger enttäuscht zu sein: „Man erwartet sich keinen roten Teppich, aber ein Minimum an Respekt hätte ich mir schon gewünscht. Zum Teil hatte auch meine Familie darunter zu leiden.“ Nicht mehr der Wahl stellen sich auch die Referentinnen Marlene Kranebitter und Christina Fischnaller sowie das für die Belange der Ortschaft Spinges beigezogene Ratsmitglied Dietmar Lamprecht. Somit wird der nächsten Regierungsmannschaft wohl einiges an Erfahrung fehlen. Die Kandidatensuche gestaltet sich zudem schwierig: Da die Marktgemeinde Mühlbach bei der letzten offiziellen Volkzählung die 3.000-EinwohnerMarke noch nicht erreicht hatte (mittlerweile 3.069 Einwohner), muss der Ausschuss auf drei Referenten plus Bürgermeister reduziert werden. Es besteht die Möglichkeit, auf vier Referenten plus Bürgermeister zu erweitern, allerdings nur bei gleichbleibenden Gesamtkosten. oz

Freier Eintritt

Foto: Oskar Zingerle

z Der gesamte Gemeindeausschuss von Mühlbach wird bei der Gemeinderatswahl am 10. Mai nicht mehr zur Verfügung stehen. Bürgermeister Christoph Prugger erklärte auf Anfrage, dass seiner bereits im Dezember gereiften Entscheidung zur Nicht-mehr-Kandidatur rein private Gründe zugrunde lägen: „Es gibt keinen Zusammenhang mit der laufenden Polemik um den Verkauf des Maria-HilfPlatzes“, so Prugger. Berufliche Gründe führen Referent Franz Zingerle und Vizebürgermeisterin Kathrin Oberleitner für ihren Verzicht an: „Der zeitliche Aufwand eines solchen Amtes ist erheblich, und ich habe kleine Kinder, denen ich in Zukunft mehr Zeit widmen will“, erklärt Oberleitner. Es sei eine interessante Erfahrung gewesen, und sie schließe nicht aus, sich in einigen Jahren wieder der Wahl zu stellen, so die Vizebürgermeisterin, die aber auch keinen Hehl daraus macht, von der geringen Wertschät-

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Menschen & Meinungen „SOG I VERGELT’S GOTT!“: Abdeslam Termassi hatte das große Glück, immer guten Leuten zu begegnen

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Fotos: Oskar Zingerle

PORTRAIT

„Südtirol im Blut“

Steckbrief

Es sind keine leichten Tage für ABDESLAM TERMASSI, den Imam von Brixen. Diese Tage, in denen Europa durch Terroranschläge wie gelähmt scheint – und die Angst schnell zum Nährboden für Vorurteile werden kann.

D

ieser Tage fragt man ihn um seine Meinung, bittet um Statements, um Aufklärung, damit nicht blinder Hass die Überhand gewinnt. Abdeslam Termassi ist aus tiefstem Herzen friedfertig und achtet streng darauf, dass in seinem Gebetsraum in der alten Bibliothek neben der Freinademetzkirche in Milland nur Menschen mit guter Gesinnung beten. Der Glaube ist für ihn wie ein Fels in der Brandung. Und er sagt, dass er ein gutes, ein untrügliches Gespür dafür hat, welchen Menschen er (ver-)trauen kann.

Auf der Suche. Es kommen viele

in den Gebetsraum: Pakistani, Ägypter, Tunesier, Marokkaner, Menschen aus Algerien und Afghanistan und auch einige Südtiroler. In Würde beten zu können ist für Abdeslam Termassi sehr wichtig. Und wenn er predigt –

– war es für Abdeslam Termassi leichter, seine Aufgabe als Imam, als Vorbeter beim Ritualgebet, wahrzunehmen. Der Gebetsraum für die Frauen, der während der Woche leer steht, wird mittlerweile auch dafür genutzt, Sprachkurse in Deutsch und Italienisch anzubieten. Elisabeth Flöss, die Direktorin des Schulsprengels Milland, hat eine Tafel aufgetrieben – „sog i vergelt`s Gott“ –, sodass der Unterricht leichter abgewickelt werden kann. Der Dialekt, den Abdeslam Termassi spricht, ist herzerfrischend und auf berührende Weise authentisch, „mit dem Hochdeutschen geht es net a sou guit“.

Gute Menschen. Etwas zieht sich

wie ein roter Faden durch das Leben von Abdeslam Termassi: Er hat immer wieder gute Menschen getroffen, Menschen, die

gemacht hatte. Aus Angst wegen dieser Schulden ins Gefängnis zu kommen traute er sich lange Zeit nicht nach Marokko zurück. Liliana schickte ihn zu ihrer Schwester, die ihm ein Zimmer vermietete. 300.000 Lire kostete die Miete pro Monat, viel Geld für jemanden, der keine Arbeit hatte. Aber Liliana fand auch eine Arbeit für ihren Schützling, eine Arbeit als Zimmermann. Zehn Tage Probezeit waren die einzige Bedingung, „und de hon i geschofft“. Endlich gab es auch die Aufenthaltsgenehmigung, nachdem er einigen Kontrollen standgehalten hatte. Er hat den Bürgermeister umarmt und vor Freude „geplärrt und geplärrt und geplärrt“ und in Lilianas Bar eine Lokalrunde ausgegeben. Es war wie ein zweiter Geburtstag. Er war mit seinen gesamten Habseligkeiten in einem Koffer ins

„Mit dem Hochdeutschen geht es net a sou guit“_ Abdeslam Termassi, Imam von Brixen „oftamol muaß i a mauln“ – hält er seine Gläubigen an, „brav zu sein, gerade zu sein, lieb zu sein“. Die Suche nach einem Gebetsraum in der Umgebung von Brixen war schwierig, und es schien fast unmöglich zu sein, einen Ort zu finden, an dem man sich zum gemeinsamen Gebet treffen könnte. Alois Pitscheider, der frühere Pfarrer von Milland, – „sog i Donkschian zu ihm“ – bot dem couragierten und umtriebigen Imam schließlich an, jeden Freitag den Theatersaal nutzen zu können. Es war fast so, als ob die Pilgerreise nach Mekka, die seine Frau und er von ihren Kindern geschenkt bekommen hatten, Früchte getragen hätte. Als es dann über Pfarrer Christian Pallhuber auch noch möglich wurde, die alte Bibliothek zum Gebetsraum umzufunktionieren – „mir zohlen die Miete olm im Voraus“

sich nicht um seine Herkunft, seine Hautfarbe, seine Religion kümmerten, sondern in seine Seele blicken konnten. Da war Liliana, die beherzte Wirtin einer Bar in Leifers, wo er täglich auf eine Tasse Kaffee einkehrte. Sie sah die Hoffnungslosigkeit in seinen Augen, die Verzweiflung, die Angst. Und sie beschloss zu helfen. Zwei Monate hatte Abdeslam Termassi zu diesem Zeitpunkt bereits in seinem Auto geschlafen, von ein paar Ersparnissen gelebt. Ohne Wohnung gab es keine Aufenthaltsgenehmigung, ohne Aufenthaltsgenehmigung keine Arbeit – ein Teufelskreis, der sich nicht durchbrechen ließ, sein Visum für Europa war wertlos geworden. Er wollte Geld verdienen, seine Familie in Marokko unterstützen, und er wollte vor allem die Schulden begleichen, die er mit seinem Tischlereibetrieb

Gemeindeamt gegangen, weil er geglaubt hatte, dass man ihn zurückschicken würde. Irgendwann traf er dann Isidor Puntaier, den vor einigen Jahren verstorbenen Bürgermeister von Barbian, „und der wor wia an Bruder für mi“. Abdeslam Termassi war auf der Suche nach einer Wohnung, damit er endlich seine Familie zu sich holen konnte, seine Frau und seine Kinder, und diese Wohnung fand er schließlich in Barbian: „Die Barbianer Leit haben a gutes Herz“. 2003 kam seine Familie dann nach Südtirol, wenige Wochen, bevor seine älteste Tochter 18 Jahre alt wurde. Abdeslam Termassi ist ein sehr emotionaler Mensch, einer, der sich durchsetzen kann und mit seiner Art positiv auf die Menschen wirkt; einer, der sich darüber freut, wenn das Zusammenleben gelingt. Er zollt den Südtirolern

Abdeslam Termassi wurde am 1. Juli 1957 in Salé, Marokko, geboren. Seine Eltern hatten zehn Kinder, drei starben im Kindesalter. Der Vater arbeitete als Fahrer bei einer Holzfirma. Abdeslam erlernte den Beruf des Tischlers. Er gründete eine eigene Firma, hatte zeitweise 13 Angestellte. Als er nach der Abwicklung eines großen Auftrages nicht die vereinbarte Geldsumme bekam, geriet sein Betrieb in Schwierigkeiten, und er verließ seine Heimat. Von Spanien kam er über Frankreich nach Leifers. Er arbeitete zunächst als Zimmermann und später in Rovere della Luna als Tischler. Er lebte in Leifers, Neumarkt, Girlan und Barbian und fand schließlich eine Bleibe in Lüsen. Nach einem Autounfall, an dem er keine Schuld trug, konnte er seinen Beruf als Tischler nicht mehr ausüben. Er besorgte sich eine Lizenz als Marktstandbetreiber; später eröffnete er gemeinsam mit einem Sohn und einer Tochter in Milland ein kleines Lebensmittelgeschäft, das er dann aber wieder schließen musste. Die Schulden seines Tischlereibetriebes, den mittlerweile sein Bruder führt, hat er im Laufe der Jahre beglichen. Seine Frau und er haben sechs Kinder; die älteste Tochter wurde 1985 geboren und lebt mittlerweile mit ihrem Mann und zwei Kindern in Bergamo. Die beiden jüngsten Kinder von Abdeslam Termassi, ein Zwillingspärchen, kamen 2005 in Südtirol zur Welt. Seit 2008 ist Abdeslam Termassi der Imam von Brixen; er ist auch Präsident des arabischen Kulturzentrums „Al Amana“.

großen Respekt – „des sein super Leit“ – und er sagt, dass er Südtirol mittlerweile selbst im Blut habe.

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 23


Menschen & Meinungen

Foto: Florian Andergassen

IN EIGENER SACHE

Braut & Bräutigam z Ja, wir suchen sie wieder: Die schönsten Hochzeitsfotos der Brixner, die im letzten Jahr geheiratet haben. Wenn Sie zu den Glücklichen gehören, die sich kürzlich das Ja-Wort gaben, senden Sie uns ein Bild von Ihrem schönsten Tag im Leben. Nicht nur die Redaktion, sondern auch die „Brixner“-Leser würden sich über ein Hochzeitsfoto freuen. In der Februarausgabe werden

die Bilder der Brautpaare aus Brixen veröffentlicht. Unter den ausgewählten Einsendungen wird ein Candlelight-Dinner im vielfach ausgezeichneten Restaurant Finsterwirt verlost. Wer mitmachen möchte, sendet sein Bild per E-Mail an fotoaktion@ brixner.info (Dateigröße mind. 700 KB). Einsendeschluss ist am 13. Februar! eh

M&M Menschen & Meinungen BRIXEN

Treue Mitarbeiter

Der Spruch vom Much

Du, Charlie, heb do! I bin der Much, lei, dass es woasch.

kurz

notiert

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z Neun Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind seit 25 Jahren tätig, ebenfalls neun Mitarbeiter feiern heuer sogar ihr 35. Dienstjubiläum. Bürgermeister Albert Pürgstaller, Personalstadträtin Paula Bacher, Generalsekretär Josef Fischnaller und der gesamte Stadtrat bedankten sich anlässlich einer kleinen Feier bei den Geehrten für ihr Engagement, ihre kompetente Mitarbeit und die langjährige Treue. Die Feier bot ebenfalls den passenden Anlass für die Premiere eines gemeindeinternen Chors, der für seine Darbietung in Schwarz-Rot begeisterten Applaus erntete. Seit

Lukas Gatterer, Lisa Bernardi, Greta Canins und Simon Garbin – Oberschüler des Vinzentinums –­ haben es mit ihren Reportagen über Südtirol in die Frankfurter Allgemeine Zeitung geschafft. Im Rahmen des Projekts „Jugend schreibt“ haben sie eine Seite der Zeitung inhaltlich gestaltet.

mehr als 25 Jahren im Dienst der Gemeinde stehen Wilhelm Furlan (Feuerwehr), Giancarlo Bampi und Novella Faccioli (Stadtpolizei), Cinzia Callegarin (Bürgerschalter), Rossella Degli Esposti (Buchhaltung), Inge Hinteregger (Vermögen), Katia Brunialti (Kinderhort), Claudia Falcinelli (Stadtbibliothek) und Gabriel Plaickner (Bauhof). Ihr

35-jähriges Dienstjubiläum feierten Luciano Dalla Pietra (Bauhof), Mario Chiti (Demografische Dienste), Sandra Bonavida (Steuern), Martina Mayr (Personal), Alois Frener (Stadtbibliothek), Tiziana Giudici (Wirtschaftsamt), Peter Stedile und Elisabetta Santolini (Bürgerschalter) sowie Sandro Stenico (Wahlamt). vk

22 Sternsingergruppen und 80 Kinder und Jugendliche haben sich heuer an der Sternsingeraktion beteiligt. In der Pfarrei St. MichaelBrixen waren zwölf Sternsingergruppen unterwegs und sammelten an zwei Tagen 17.081,59 Euro. Verwendet wird das Spendengeld von der Katholischen Jungschar für weltweit rund 100 Projekte.

Josef Blasbichler und Helmut Zingerle sind beide seit 35 Jahren Imker im Bezirk Brixen. Die insgesamt 435 Mitglieder des Imkerbezirks Brixen kümmern sich derzeit um 4.420 Bienenvölker. Im Jahr 2000 zählte der Bezirk im Vergleich dazu 352 Mitglieder mit 4.047 Völkern.


O o op s

mein Hoppala

Markus Öhler, Brixner Kaufmann

Im hohen Bogen Renommierte Kundschaft aus dem Münchner Raum stattete eines Samstagmorgens meiner Boutique einen Besuch ab. Nach ihrem Bombeneinkauf bekundeten sie enorme Begeisterung für das Geschäft, die erworbene Ware und natürlich auch für die Bedienung – also für mich – und verließen dann glücklich und zufrieden den Laden. Rund eine halbe Stunde später begab ich mich vom Herrengeschäft in die Werkstätte am anderen Ende der Altstadt. Auf meinem Fahrrad raste ich freihändig, die Hände ganz lässig in die Hosentaschen gesteckt, durch die Großen Lauben. Auf der Höhe der Ex-Cherry-Bar – die Brixner erinnern sich – löste sich plötzlich die vordere Bremse vom Lenkbügel und verfing sich in den Speichen des Vorderrades. Im hohen Bogen flog ich übers Rad und landete genau vor den Füßen der Kunden, die kurz zuvor mein Geschäft verlassen hatten und nun dort ihren morgendlichen Cappuccino schlürften. Die Blamage war perfekt! Auf die Frage: „Haben Sie sich verletzt, Herr Öhler?“ antwortete ich so cool wie möglich: „Nein, alles ok! Nichts passiert und schönes Wochenende!“ Mein schmerzerfülltes Gesicht versuchte ich zu kaschieren, und ich machte mich so schnell wie möglich mit einem aufgesetzten Lächeln aus dem Staub. Traumhafter SPA-Bereich, vorzügliches Essen. Ihr Wellnesshotel in Sterzing. Deutschhausstraße 20 T 0472 765 132 www.zum-engel.it

Leser kochen für Leser

mmh!

Torte„Kirschenhütte“ > Zutaten 200 g Butter, 200 g Sauerrahm, 450 g Mehl, 1 Messerspitze Vanille, 1 Teelöffel Natron Für die Füllung und die Creme 500 g Kirschen (Amarena), 500 ml Sahne, 500 ml Sauerrahm, 150 g Puderzucker, 200 g geriebene Walnüsse

> Zubereitung Den Sauerrahm mit der weichen Butter vermischen. Ein paar Tropfen Essig auf das Natron geben und mit Vanille, Sauerrahm und Butter vermischen. Mit dem Mehl zu einem Teig kneten. Diesen in Folie wickeln, im Kühlschrank für drei Stunden ruhen lassen und dann in 15 Teile schneiden.

Jedes Teil zirka 2-2,5 mm dick und 8-9 cm breit ausrollen. Wichtig ist, dass die Teile gleich breit und lang sind. Die Kirschen abtropfen lassen, auf die Teigplatten aufteilen und diese dann so einrollen, dass keine Luft zwischen den Kirschen bleibt. Die Enden der Röhrchen zudrücken. Die Röhrchen etwa 10-15 Minuten bei 180°C backen, einmal wenden. Für die Creme die Sahne mit dem Puderzucker kräftig schlagen. Den Sauerrahm und die Walnüsse unterrühren. Die abgekühlten Röhrchen zu einer Pyramide stapeln (unten 5 Röhrchen, dann 4 und so weiter). Jede Schicht mit der Creme bestreichen. Die Torte mit den Walnüssen und den Schokoladespänen bestreuen und 24 Stunden an einem kühlen Ort rasten lassen.

Dieses interessante Rezept für eine etwas andere Torte hat uns Natalya Gamper aus Vahrn geschickt. Neben ihrem originellen Aussehen ist die Torte zudem lecker und eignet sich auch gut als fruchtig-frisches Dessert. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Voting

Ihre Meinung online

Ergebnis der Online-Umfrage:

„Wird 2015 besser als 2014?“ 13,04% Ja, die Wirtschaft wird endlich wieder anziehen 17,39% Ja, die Menschen werden optimistischer und entsprechend initiativer 21,74% Nein, denn Initiative wird derzeit durch schlechte Rahmenbedingungen bestraft 47,83% Nein, denn die politische und wirtschaftliche Situation von Italien wird noch schlimmer werden

Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:

„Welche Partei wird am 10. Mai in der Gemeinde Brixen die meisten Stimmen holen?“ > > > > >

SVP Grüne Bürgerliste Die Freiheitlichen PD Keine dieser Parteien

Stimmen Sie mit! www.brixner.info 25


Menschen & Meinungen

LAMMento

„Auch die Pressefreiheit hat ihre Grenzen“, sagt der Franz nachdenklich, während er an seinem Macchiato nippt, „unter dem Deckmantel des Rechts auf freie Meinungsäußerung wird heute viel zu viel Schindluder getrieben, von den Zeitungsleuten, aber auch in den asozialen Medien. Das Recht auf freie Meinungsäußerung endet dort, wo die persönliche Würde eines Menschen verletzt wird.“ Oha, sag ich zum Franz, also nix mit „Je suis Charlie“. Allah wird’s dir danken. „Aber das ist doch der Kardinalsfehler in dieser Geschichte“, sagt der Franz, „denn diese Terroristen haben die SatireZeichner umgebracht, um Allah zu rächen, den sie in unzähligen Zeichnungen gepflanzt hatten. Dabei kann man Götter gar nicht beleidigen. Oder hast du schon mal gehört, dass sich ein Gott darüber aufgeregt hätte, dass er von einer Zeitung gepflanzt wurde?“ Nein, sag ich, hab ich nicht, und ich hab auch noch nie gehört, dass ein Gott einen Journalisten auf Verleumdung geklagt hätte – im Gegensatz von Menschen, die das permanent tun, wenn sie ihre Persönlichkeitsrechte verletzt sehen. „Zu Recht tun sie das!“, sagt der Franz, „Menschen sind nicht Götter und brauchen deshalb mehr Schutz. Götter brauchen kein hirnverbranntes Bodenpersonal; wer im Namen Gottes tötet, beleidigt damit seinen eigenen Gott.“ „Darf ich dann die Politiker auch nicht mehr fertigmachen auf fetzbock?“, fragt die Frieda. „Nun“, sagt der Franz, „bis auf Gegenbeweis sind Politiker ja Menschen, auch wenn sie sich manchmal wie Götter benehmen.“

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Abschied von Wolfi z Der Brixner Wolfram Pramstraller ist am 15. Jänner im Alter von nur 53 Jahren nach einer schweren Krankheit verstorben; die Nachricht seines frühen Todes hat sich in Brixen wie ein Lauffeuer verbreitet. Wolfi, wie er von seinen Freunden genannt wurde, war mit Leib und Seele Musiklehrer an der Mittelschule „Michael Pacher“ und versuchte mit Erfolg, seine Leidenschaft für Musik auf die Schüler zu übertragen: Er war begeisterndes Vorbild und vermittelte ihnen auf natürliche Art die Freude zur Musik. Wolfi war aber auch auf der Bühne zuhause: Zwölf Jahre lang war er Gitarrist und Sänger der Gruppe „4you“, mit der er auf unzähligen Ballveranstaltungen die Gäste unterhalten hat. In

Erinnerung bleiben wird auch seine unnachahmliche Art, den STS-Hit „Großvater“ auf der akustischen Gitarre zu spielen. Lange Jahre führte er mit seinem Freund Pepi den Jazzkeller „Belize“. Unzählige Brixner kannten und schätzten Wolfi wegen seiner natürlichen, offenen und herzlichen Art, mit der er Jung und Alt begegnete: Ein origineller Spruch, ein freundlicher Gruß, ein herzliches Lachen kennzeichneten seine positive Lebenseinstellung. Wolfi wohnte mit seiner Frau Renate und seinen beiden geliebten „Gitschn“ Hannah und Katharina in Köstlan; auf seinen Wunsch hin wurde er aber in Lüsen, dem Heimatort seiner Frau, begraben: Zu Lüsen hatte er ein inniges Verhältnis. wv

BRIXEN

Franco Troi verstorben Foto: Martin Pezzei

Götter kann man nicht beleidigen

BRIXEN

z Der Brixner Priester Franco Troi ist am 21. Jänner in Hawaii nach kurzer Krankheit im Alter von 75 Jahren überraschend verstorben. Troi wurde 1940 in Belluno geboren und ist 1965 in Pieve di Livinallongo zum Priester geweiht worden. Zunächst arbeitete er bei den ComboniMissionaren im Sudan; 1972 wurde er dann Militärkaplan in Bozen und Sterzing, wo er bis 2002 wirkte. Wohnhaft war Franco Troi in Brixen, wo er

auch viele Verwandte hat. Während einer Urlaubsreise nach Hawaii vor mehr als zehn Jahren lernte der stets freundliche und gesellige Priester diese Insel schätzen und lieben; er fuhr daraufhin bis zu seinem Tod mit seiner Priestertätigkeit in einer dortigen Diözese fort, wo er hohes Ansehen genoss und besonders beliebt war. Franco Trois Wunsch war, dass seine Asche im Familiengrab in Brixen beerdigt werde. wv


Echo

Leser schreiben uns

Zum Bericht „Viele neue Gesichter“, „Brixner“ Nr. 299, S. 8

Albert Pürgstaller, Brixen

Im Bericht „Viele neue Gesichter“ macht Willy Vontavon, Chefredakteur und Gemeinderat, einige Aussagen, die ich nicht unwidersprochen stehen lassen möchte. Als Gemeinderat und SVP-Ortsobmann weiß der Chefredakteur genauso gut wie ich, dass Innen- und Außensicht divergieren; dies zu vermitteln, gelingt ihm allerdings nicht wirklich. Wenn er davon spricht, dass wir uns in der Auflistung unseres Leistungsprogramms mit fremden Federn schmücken, so wäre es auch angemessen, näher zu erläutern, was denn konkret damit gemeint sei. Dasselbe gilt für die Bemerkungen in Zusammenhang mit den offe-

nen Baustellen der Verwaltung: Der Chefredakteur kennt und benennt die Hintergründe – mehr oder weniger konkret, mehr oder weniger objektiv. An allem (oder fast allem) sei der Bürgermeister schuld, oder aber doch nicht? Die Analyse ist für mich nicht wirklich stimmig, zugegebenermaßen; einiges wird pauschalisiert – oder ist diese Wahrnehmung verfälscht? Auf jeden Fall bleibt beim Lesen des Berichts ein fahler Nachgeschmack angesichts linguistischer Verrenkungen à la „schwächelnde Sprungmuskulatur“. Dass wir die Schwächen unserer Regierungszeit nicht verstecken, sondern offen aufzeigen, weil wir dazu stehen, will nicht heißen, dass wir (und dazu gehören auch die künftigen Spitzenkandidaten) uns von Journalisten und eigenen SVP-Leuten all das madig reden lassen, was in diesen zehn Jahren erreicht wurde. Wir Brixner, und letzthin auch SVP-Führungspersönlichkeiten, schaffen es immer wieder, uns selbst und unsere Leistungen in Frage zu stellen, anstatt die Ärmel hochzukrempeln, zusammenzustehen und nach vorne zu gehen.

Das tut mir persönlich leid, und diese Haltung wird letztlich wenig dazu beitragen, Menschen zu motivieren, die Führung dieser Stadt zu übernehmen und an der Gestaltung ihrer Zukunft mitzuarbeiten. Anm. d. Red.: Wenn der Bürgermeister Veranstaltungen wie Stricker Sprint Plose, IMS oder den Brixen-Plose-Marathon zu seinen Erfolgen zählt, dann schmückt er sich damit effektiv mit fremden Federn: Die Initiative für diese Veranstaltungen ging ja jeweils von den Veranstaltern aus. Ansonsten bin auch ich der Meinung, dass es falsch wäre, Pürgstaller die alleinige Verantwortung für „offene Baustellen“ zuzuschieben, denn die Rahmenbedingungen, die er in den vergangenen fünf Jahren vorfand, waren alles andere als optimal, und ich glaube schon, als „Insider“ dies halbwegs realitätsnah bewerten zu können. Diese Wertschätzung für Pürgstaller wollte der „Brixner“ im Bericht auch zum Ausdruck bringen, aber zwischen den Zeilen hat unser Bürgermeister dann doch nur

die negativen Töne herausgelesen. Dass es heute schwierig ist, Menschen für Gemeindearbeit zu motivieren, stimmt leider, aber durch Schönreden von schwierigen Situationen wird die Sache auch nicht besser. Es bleibt die Hoffnung, dass sich viele motivierte und fähige Brixner für die Gemeindewahlen zur Verfügung stellen, damit die Gemeinde die bestehenden offenen Baustellen auch angehen kann – mit Entscheidungsfreude und positiver Grundeinstellung. Das derzeitige Problem ist nämlich, dass es nicht an Brixnern fehlt, die wüssten, was zu tun wäre – es mangelt viel mehr an Menschen, die effektiv bereit sind, zu „tun“.

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info

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Menschen & Meinungen

Gastkommentar: Renate Gebhard

Südtirols politische Schwerpunkte in Rom D ie Aufdeckung des römischen Mafiaskandals im Dezember hat ein politisches Erdbeben in der italienischen Hauptstadt ausgelöst. Die tagtäglich neuen Details und Enthüllungen haben die anstehenden Reformvorhaben zwischenzeitlich in den Hintergrund gerückt; abseits der Mafia stehen jedoch mit der Verfassungsreform und der Wahlrechtsreform richtungsentscheidende Themen auf der politischen Agenda des zweiten Jahres der Regierung Renzi. Instabile Regierungen, knappe Mehrheitsverhältnisse, harte und destruktive Opposition prägen die italienische Politik seit Jahrzehnten und sorgen auch in dieser Amtsperiode für Zündstoff im Parlament. Gesetze und Dekrete werden nach wie vor viel zu häufig an die Vertrauensfrage geknüpft und lassen keinen Spielraum für Änderungen und Verbesserungen. Allein die Regierung Renzi hat seit ihrem Amtsantritt Ende Februar bis Dezember in der Kammer bereits 17 Mal die Vertrauensfrage gestellt und führt damit die wenig demokratische Tradition seiner Vorgänger fort. Die Obstruktion der Opposition und die dringend an die aktuellen Parteienverhältnisse anzupassende Geschäftsordnung lassen der Regierungsparteien jedoch keine anderen Möglichkeiten, um etwas weiterzubringen. Höchste Zeit für Reformen. Durch die Verfassungsreform soll das schwerfällige perfekte italienische Zweikammersystem abgeschafft werden: Derzeit haben die Abgeordnetenkammer und der Senat dieselben Aufgaben und müssen jeden Gesetzestext in gleicher Fassung mehrheitlich genehmigen. Ziel der Reform ist es, dass das Parlament in Zukunft effizienter arbeiten und schneller gute Gesetze verabschieden kann. Die Anzahl der Senatoren soll laut dem vorliegenden Entwurf 28

von insgesamt 315 auf 95 (plus 5 Senatoren auf Lebenszeit) reduziert werden, wobei Südtirol in Zukunft mit vier von 100 gut vertreten sein wird. Das neue Gesetz hat bereits die erste Hürde im Senat genommen und steht derzeit in der Kammer zur Behandlung. Der Weg ist jedoch noch ein langer: Um die Verfassungsreform endgültig zu beschließen, sind – bestenfalls – noch mindestens zwei Lesungen im Senat und eine in der Kammer notwendig. Wird die Reform dann nicht mit einer Zweidrittel-Mehrheit verabschiedet, muss sie zudem einem Referendum unterworfen werden. Für uns ist wichtig, dass die zentralistisch ausgerichtete Reform für Südtirol keine Anwendung findet. Anpassungen am Autonomiestatut sollen, wie im Entwurf vorgesehen, nur im vorherigen Einvernehmen mit dem Land vorgenommen werden können. Die Reform der Verfassung ist eng an die Wahlrechtsreform geknüpft. Ein neues Wahlgesetz soll nicht nur für stabilere politische Verhältnisse in Italien sorgen, sondern ist auch deshalb notwendig, weil der Verfassungsgerichtshof vor etwa einem Jahr das bisher geltende System als verfassungswidrig erklärt hat. Doch angesichts von 40.000 Abänderungsanträgen im Senat, ein Großteil davon von der Lega Nord, scheint der Weg noch ein langer zu sein. Derzeit dreht sich die Diskussion um den Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen Wahlgesetzes sowie um das Thema der Vorzugsstimmen. Sofern der zwischen Ministerpräsident Matteo Renzi und dem Forza-Italia-Chef Silvio Berlusconi geschlossene „Patto di Nazareno“ hält, sieht der derzeitige Entwurf das Verhältniswahlrecht mit blockierten Listenführern in insgesamt 75 bis 100 Wahlkreisen vor. Um die Vertretung der deutschen und ladinischen Minderheit im Parlament zu gewährleisten, soll es für Vertreter in der Abgeordnetenkammer in der Region Trentino-Südtirol Ein-PersonenWahlkreise geben, durch die vier

Abgeordnete für die Provinz Bozen und vier für die Provinz Trient gewählt werden. Zudem besteht laut derzeit aktuellem Entwurf für Südtirol die Möglichkeit, weitere drei bis vier Vertreter über das gesamtstaatliche System zu entsenden. Mit der Verabschiedung der Arbeitsmarktreform Ende November 2014 hingegen hat die Regierung einen ersten Schritt zur Bekämpfung der prekären Arbeitsmarktssituation und für wirtschaftlichen Aufschwung gesetzt. Bei dem sogenannten „Jobs Act“ handelt es sich um ein Ermächtigungsgesetz, das der Regierung weitestgehende Gestaltungsmöglichkeiten in der Umsetzung lässt. Die Ausführungsdekrete sehen steuerliche Begünstigungen für unbefristete Neuanstellungen, die Reduzierung der Lohnnebenkosten und die Anpassung des Arbeitsmarktes an europäische Standards vor. Der „Jobs Act“ ist mit Sicherheit kein Allheilmittel für die derzeitige Krise am Arbeitsmarkt; das Maßnahmenpaket soll diesen jedoch positiv beeinflussen und die Beschäftigung fördern. Die Verabschiedung des Sta-

bilitätsgesetzes und des darin verankerten Finanzabkommens mit Südtirol kurz vor Weihnachten hat uns Südtiroler Parlamentariern einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, hartnäckig auf die Rechte unseres Landes zu pochen. Das ist unser primärer Auftrag, und dies ist angesichts der knappen finanziellen Mittel des Staates nicht immer einfach: Immer mehr Regionen sehen mit Argusaugen auf unsere Autonomie. Nicht zuletzt wird sich die römische Politik in den nächsten Wochen mit der Wahl des nächsten Staatspräsidenten beschäftigen. Der Kampf um die Nachfolge von Giorgio Napolitano wirft bereits seit mehr als einem Monat seine Schatten voraus, und in Rom werden schon die Messer gewetzt. Bis zum 1. Februar 2015 soll der neue Staatspräsident oder die neue Staatspräsidentin gewählt sein. Bleibt zu hoffen, dass diese/r so weise, klug und vor allem auch autonomiefreundlich wie Napolitano sein wird. Leserbrief an: echo@brixner.info

Zum Autor

Renate Gebhard ist am 2. Mai 1977 in Bozen geboren und wohnt in Latzfons/Klausen. Sie ist verheiratet und Mutter eines Sohnes. Die Rechtsanwältin mit Kanzlei in Brixen bringt sich seit 2005 in die Politik ein, zunächst auf Orts- und Gemeindeebene, dann im SVP-Bezirk Brixen und schließlich auch auf Landesebene. 2013 wurde die heute 37-jährige in die römische Abgeordnetenkammer gewählt, wo sie die Anliegen Südtirols unter anderem in der parlamentarischen Finanzkommission sowie in der Zwei-Kammern-Kommission für Föderalismus vorbringt. Seit 2014 ist Renate Gebhard SVP-Landesfrauenvorsitzende.


Pro& Contra Hat sich das Verkürzen des ersten Semesters in der Schule bewährt? Der Hintergrund:

Einige Brixner Oberschulen, zum Beispiel das Realgymnasiums J. Ph. Fallmerayer und die Landesberufsschule Chr. J. Tschuggmall, haben heuer erstmals das Ende des ersten Semesters um mehr als einen Monat vorverlegt. Damit endete das erste Semester bereits mit Beginn der Weihnachtsferien und nicht erst Mitte Februar. Über Sinn und Unsinn dieser Maßnahme wird nun unter Schülern und Lehrkräften heftig diskutiert.

MARTIN REDERLECHNER, Direktor der Landesberufschule Tschuggmall: „Von Schülern, Lehrkräften und Eltern durchwegs gut angenommen“

Ja Wir haben das Für und Wider im Kollegium diskutiert und abgewogen und beschlossen, eine bessere Semestereinteilung in diesem Schuljahr zu versuchen: Das erste Semester dauert bis Weihnachten, der längere Rest des Schuljahres bildet das zweite Semester. Dafür spricht, dass Schülerinnen und Schüler so bereits nach Weihnachten eine erste klare Rückmeldung über ihren Gesamt-Lernstand bekommen, also einen Monat früher als bisher. In kritischen Fällen erhalten sie also nun früher das Signal, dass verstärkte Anstrengungen nötig sind. Ein angenehmer Nebeneffekt ist auch, dass durch den früheren Semesterwechsel Weihnachtsferien endlich „echte“ Ferien sind und sich niemand unmittelbar nach den Ferien auf Prüfungsdruck einstellen muss. Das Sommersemester wurde bisher meist kürzer als das Herbstsemester „gefühlt“, da es im Frühling – bedingt durch Ferien, Betriebspraktika und Ausflüge – viele Ausfälle gibt, wodurch es häufig zu Engpässen kam. Eine längere Lernund Bewertungszeitspanne im Frühjahr kommt diesem Umstand entgegen. In Kauf genommene Nachteile dieser Einteilung sind – bezogen jedoch nur auf das Halbjahreszeugnis – bei der Bewertung der Kommunikations- und Sozialkompetenz, die auch im Zeugnis ausgewiesen werden, zu erwarten, da diese primär auf Beobachtungen gründen; zu kurze Beobachtungszeiträume erschweren diese wichtige Bewertung. Die erste Rückfrage Ende Jänner bei Schülern, Lehrkräften und Eltern ergibt das Bild, dass diese Neuerung durchwegs gut angenommen wurde und daher voraussichtlich wohl beibehalten wird. z

KRISTINA NIEDEREGGER, Professorin am Realgymnasium Fallmerayer: „Verschiebung der Semestergrenze bringt keinerlei Entlastung“

Nein Die Vorverlegung des Semesterendes auf den Beginn der Weihnachtsferien bewirkte bisher – anstatt der angestrebten Entlastung – lediglich eine Vorverlegung des üblichen Zeit- und Notendrucks am Ende eines Semesters auf die Vorweihnachtszeit, wodurch der Advent für viele Schüler und Lehrpersonen quasi jegliche Besinnlichkeit verloren hat, was ich persönlich sehr schade finde. Auch liegt das prinzipielle Problem meines Erachtens nach weniger am Zeitpunkt des Semesterendes als vielmehr darin, dass es vielen Lehrpersonen – so zuweilen auch mir – noch immer schwer fällt, das Schuljahr als Ganzes zu sehen, die Leistung einer Schülerin oder eines Schülers als Gesamtjahresleistung. Wir klammern uns an den von uns gesetzten Semestergrenzen fest, glauben, jeweils eine bestimmte Anzahl an (summativen) Einzelbeurteilungen zu benötigen, im Idealfall drei Tests und gegebenenfalls drei Schularbeiten sowie eine mündliche Prüfung pro Semester, um eben im Halbjahrestakt zu einer möglichst objektiven Semesterbewertung zu gelangen. Die Gesamtjahresleistung dient dabei allenfalls zum Auf- oder Abrunden der Zeugnisnote am Ende des zweiten Semesters. Solange es uns nicht gelingt, hierbei konsequent umzudenken und im Sinne eines kompetenzorientierten Unterrichts neben den besagten üblichen Arten der Leistungsüberprüfung auch die Bewertung verschiedener anderer Aktivitäten als gleichwertig anzusehen und einfließen zu lassen, wird auch die Verschiebung der Semestergrenze keinerlei Entlastung mit sich bringen, weder für die Schüler noch für die Lehrpersonen. z

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Menschen & Meinungen

UMFRAGE

Angst vor Terror?

Fotos: Oskar Zingerle

Der Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitung „Charlie Hebdo“ in Paris hat europaweit die Angst vor Terroranschlägen erhöht. Wir haben uns umgehört, wie die Brixner der Angst vor Terror begegnen.

„Ich glaube nicht, dass in Brixen etwas Ähnliches wie in Paris passieren könnte“, meint Mariagrazia Girardi. „Bei uns wird doch eher versucht, Migranten zu integrieren. Für die Angst von anderen Menschen habe ich aber schon Verständnis, weil weltweit einfach zu viel passiert; man hört zu viele schlimme Sachen. Aber im Großen und Ganzen finde ich, dass wir in Brixen schon sicher sind.“

„Io vengo dall’Iran e anche io ho paura per quello che sta succedendo“, gesteht Zohreh Abdy. „Questi terroristi dicono di essere musulmani, invece i musulmani non uccidono altre persone. Noi Sciiti dall’Iran abbiamo un altro motivo di aver paura perché i Sunniti estremisti vogliono uccidere anche la nostra gente. Chi uccide altre persone non ha letto abbastanza bene il corano e non sa che cosa dice l‘Islam perché il corano proibisce di uccidere.“ 30

Renate Neuwirth findet, „dass man in Brixen noch keine Angst vor Terroranschlägen haben muss, und das wird sich in Zukunft auch nicht ändern. Ich finde das ein bisschen übertrieben und aufgebauscht. Persönlich habe ich also keine Angst, dass so etwas auch bei uns passieren könnte. Ich fühl mich schon sicher.“

„Ich glaube nicht, dass wir uns in Brixen Sorgen machen müssen“, meint Elmar Unterweger. „Ein solcher Terroranschlag kann bei uns nicht passieren. Ich bin einbis zweimal die Woche in der Stadt, und soweit ich gesehen habe, kommen wir alle gut miteinander aus. Wir sollten uns einfach gegenseitig in Ruhe lassen. Wenn die Köpfe Platz haben, hat der Rest schließlich auch Platz.“

„In Brixen muss man keine Angst haben“, sagt Daniel Merler, „weil Brixen viel zu klein ist. Das, was in Paris passiert ist, ist sicher extrem. Mir würde das schon Angst machen, wenn ich dort wohnen würde. Auch Bozen ist ein anderes Kaliber als Brixen. Dort fließen mehrere Nationen zusammen, und da leben auch mehr Ausländer. Zu unterschätzen ist die Situation zwar nicht, aber ich denke, dass es in Brixen nicht gefährlich ist.“

„Non credo di aver paura di tutto ciò“, erzählt uns Arian Bosci. „Questo fatto specifico di Parigi ci fà pensare molto di più riguardo al mondo che ci troviamo di fronte, questo mispuglio di religioni, ma non credo che dovessimo aver paura. Questa sensazione strana che talvolta ho anch’io quando ci si incontra un gruppo di stranieri viene più dall’inconscio dell’opinione pubblica che del fatto stesso di vedere una persona diversa. Bisogna ragionare solo un’attimo per rendersi conto che non è il colore della pelle che fà la diversità.“

„Terror gibt es überall. Aber ich glaube, dass diejenigen, die die Anschläge verüben, keine richtigen Muslime sind. Die richtigen Muslime – ich kenne ja auch selbst einige – sind nicht so. Richtige Muslime machen keine Anschläge und sind friedfertige Leute, genauso wie wir“, ist Antonio Chiari überzeugt.

„Ich glaube, wir brauchen keine Angst zu haben, weil wir ein recht kleines Land sind und keine großen Persönlichkeiten bei uns haben“, sagt Josef Kirchler. „Als überzeugter Katholik überlege ich aber schon oft, ob nicht gewisse Kreise die Immigration von Muslimen zu locker sehen. Wenn noch mehr Migranten kommen, sehe ich ein Problem für unseren Glauben, weil wir nicht standhaft genug sind und die Muslime von ihrer Religion keinen Millimeter abrücken.“



Kunst & Kultur

WIE ENTSTEHT EIGENTLICH EIN STADTLERLÅCHN?

Hinter den Kulissen

Am 13. Februar, wenn das traditionelle Stadtlerlåchn 2015 Premiere feiern wird, werden den rund 120 hinter und vor dem Vorhang beteiligten Männern und Frauen aus den vergangenen Wochen viel Vorarbeit in den Knochen stecken. Wie aber entsteht ein Stadtlerlåchn? Der „Brixner“ war vorab hinter den Kulissen dabei.

W

echseln die rund 60 Sänger des Männergesangvereins Brixen 1862 (MGV) nun nach 153-jährigem Bestehen ihr Metier und steigen etwa um auf harte Rockmusik? Vielleicht wollen sie ja sogar dem in Brixen amtierenden Rock-Platzhirsch Frei.Wild das Revier streitig

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machen? Das Stadtlerlåchn 2015, das ganz nach dem HardcoreVorbild „Alpen Flair“ unter dem Motto „Alpen G’scher“ beworben wird, würde dies zumindest vermuten lassen. Einige Mitglieder des MGV können schließlich mit langen Bärten auftrumpfen, ein paar Männer haben sich auch

bestimmt unter die Nadel eines Tätowierers gewagt, und dem blonden Gerstensaft sind viele von ihnen sicherlich auch nicht abgeneigt. Ob es bei der Premiere des Stadtlerlåchns im Forum heuer nun wirklich zu einem „Outing“ des MGV kommen wird, wird sich erst zeigen. Der „Brixner“

war vorab backstage bei einem Probeabend dabei.

Ganz spontan. „Chi mi ha chia­

mato?“, schreit ein aufgeregter Carabiniere, heute ausnahmsweise in Zivilkleidung. „Genau, ‚chi mi ha chiamato’ ist das Stichwort für dich“, gibt Erich Meraner kurz


„ZU BEFEHL!“: Bei Christian Meraner, Enrico De Dominicis und Annelies Tschaffert kommt der Spaß auch bei den Proben für das Stadtlerlåchn nicht zu kurz

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Foto: Oskar Zingerle

eine Regieanweisung. „Und ich bin derweil hinten draußen und komm bei dem Stichwort auf die Bühne?“, fragt Annelies Tschaffert noch etwas unsicher. Okay, also nochmal alles auf Anfang. Diesmal sieht es so aus, als ob die drei Darsteller die Szene auch durchspielen könnten. Doch nein, nach einigen Sätzen kommen die drei durcheinander und brechen in schallendes Gelächter aus. Sie stecken kurz ihre Köpfe zusammen, bis – „genau so war es bei der letzten Probe!“ – sich alle wieder über den Ablauf des Sketches einig sind. „Deswegen sind wir ja hier“, meint Erich Meraner, der heuer zum zweiten Mal mit der Regie für das Stadtlerlåchn des MGV betraut wurde, und tippt auf seinem Laptop herum. „Das Herzstück einer jeden Stadtlerlåchn-Produktion ist der Computer“, erklärt Meraner, noch bevor die ersten Darsteller zur Probe kommen. Wir sitzen in den mit rotem Samt bezogenen Armstühlen in den prunkvoll mit Stuck und Malereien verzierten Proberäumlichkeiten des MGV in der Altenmarktgasse. „Da ich ein etwas anderer Regisseur bin,

ist mir wichtig, dass ich mit den Schauspielern gut zusammenarbeite. Nicht der Regisseur sagt allein, was zu tun ist, sondern wir schaffen hier gemeinsam etwas!“, erklärt Meraner stolz.

Impro-Theater als Arbeitsweise.

Und dass dies so ist, fällt auch während der Probe sofort auf. Erich Meraner sitzt nämlich nicht irgendwo abseits, schaut zu und begnügt sich in bester Hollywood-Regisseur-Art, mürrische Kommentare abzugeben; er ist mittendrin und feilt gemeinsam mit den Darstellern während der Proben am Text und an den einzelnen Auftritten. Schauspiel- und regietechnisch lehnt er sich dabei an das ihm vertraute Improvisationstheater an. Das Grundgerüst für das Stadtlerlåchn steht längst, die unterschiedlichen Szenen werden aber erst einzeln geprobt – jedes mal die insgesamt rund 80 bis 90 Darsteller zusammenzutrommeln wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Enrico De Dominicis, Annelies Tschaffert und Erichs Bruder Christian Meraner proben gerade eine Szene. Der Regisseur steht unweit

davon hinter dem Laptop und schaut gespannt zu. Wenn eine Szene durchgespielt ist – mit oder ohne Textpatzer – arbeiten alle gemeinsam an den Dialogen. „Ich spiele bei den Zwischenszenen mit“, erklärt Christian Meraner in einer kurzen Zwischenpause mit einem verschmitzten Lächeln, „und da ist momentan der ganze Text spontan und improvisiert. Erich hat nur gesagt, dass ich und Enrico jetzt einen Übergang von einer Szene in eine andere spielen sollen, und das Thema Wellness muss dabei herauskommen.“ Der Regisseur hat also keine Ahnung, was als Nächstes kommt? „Ich berate mich kurz mit meinem Spielpartner, und wenn wir auf der Bühne improvisiert haben, entscheiden wir alle zusammen, was wir in die Szene einbauen, was wir ändern oder verbessern können. So entwickelt sich die ganze Geschichte, und bis zum Schluss stehen die Szenen und ungefähr auch die Texte.“ So funktioniert das auch bei den Regieanweisungen. Aus der Situation selbst sieht Erich Meraner, wer zu welchem Zeitpunkt ungefähr wo zu stehen hat und

von welcher Richtung aus ein anderer Darsteller seinen Auftritt beginnen soll. Das Improvisieren ist für viele Mitwirkende auf der Bühne eine große Erleichterung. „Der Vorteil von diesem System ist, dass du im Grunde keinen Text lernen musst. Du kannst dann sehr spontan sein – auch wenn mal etwas anders läuft. Das ist schon cool“, ist Christian Meraner überzeugt.

Die Parodierten werden „studiert“. Wenn es darum geht, be-

kannte Persönlichkeiten, Politiker oder andere Stars und Sternchen zu parodieren, sind die Darsteller hingegen an Regieanweisungen und Textvorgaben gebunden. „Gustl, du musst aufpassen! Der Pahl Franz geht immer ganz bewusst und steht ganz gerade da. Der Text sitzt auch noch nicht richtig“, wird August Prader, der beim Stadtlerlåchn in die Rolle des Altmandatars schlüpft, freundlich zurechtgewiesen. Prader hat sich auch im Vorfeld schon mit der Rolle auseinandergesetzt: „Die Fernsehauftritte des Parodierten schau ich mir oft an und präge mir typische Gesten und Aus33


Kunst & Kultur

Foto: Oskar Zingerle

drucksweisen ein. Den Text habe ich für diese Rolle vorgegeben bekommen.“ In den Proben wird bei den Parodien viel an der Körperhaltung und dem Auftritt der Darsteller gefeilt, was sich dann auch wirklich lohnt. „Das höchste der Gefühle, das du als Schauspieler bei einer Parodie haben kannst, ist, wenn du auf die Bühne gehst und alle Leute sofort wissen, wen du darstellst“. Die Vorfreude auf dieses Gefühl ist August Prader heute schon anzumerken.

120 Akteure und Helferlein.

Üben, üben, üben! Bei den Lied-

texten und Gesangseinlagen wird ebenfalls nicht improvisiert. Die Texte schreiben Erich Meraner und Martin Ogriseg im Vorfeld und geben Melodievorschläge an den Chormeister des MGV weiter. Dieser versucht dann, die Lieder zu arrangieren – auch mehrstimmig –, in Notenform zu schreiben und wenn möglich zusätzlich auf eine CD zu singen. „Alle Sänger des MGV treffen sich zwei- oder dreimal die Woche zu einem Probenabend, und dort studieren wir die Lieder ein“, erklärt Alfred Ellecosta, Obmann des Männergesangvereins Brixen 1862. Eine

Erich Meraner: „Als Regisseur hat man schon eine große Verantwortung“

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Choreographin bringt den Sängern außerdem kleinere Tanzeinlagen und Bewegungsabläufe bei. Aber nicht immer können alle Sänger bei den Gesangs- und Choreographieproben für das Stadtlerlåchn dabei sein. Damit die Auftritte dann doch perfekt aufs Parkett gebracht werden, greift Erich Meraner auf modernste

Technik zurück. „Wenn wir mit dem Chor proben, nehme ich alles mit der Handykamera auf. Jeder bekommt dann von mir per WhatsApp das Video zugeschickt, und die Sänger können die Bewegungsabläufe, die sie mit der Choreographin einstudiert haben, daheim selber üben. So läuft das auch bei den Liedern“, erklärt Meraner – wie bei den E-Tutorials, die auf YouTube und Co. kursieren. Trockentraining sozusagen.

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„Der MGV gibt sich wirklich sehr große Mühe“, weiß Erich Meraner zu schätzen. „Das ganze Drumherum, das es braucht, um das Forum zu gestalten, die Liebe zum Detail, die Werbung, der Plakatentwurf ... alle Beteiligten sind ehrenamtlich dabei und stellen dann so etwas Großartiges auf die Bühne! Es wird wirklich auf sehr professionellem Niveau gearbeitet.“

sang und die witzigen Lieder sind es, die das Stadtlerlåchn ausmachen. „Mir ist es ein großer Wunsch, dass nach jedem Sketch ein Schlusslied kommt, es ist ja schließlich auch eine MGVVeranstaltung“, meint der Regisseur, und er fügt hinzu, dass eine Faschingsrevue auch viel Musik brauche. Derselben Meinung ist auch Christian Meraner: „Auf das Singen freue ich mich sehr, das wird sicher lustig. Schwierig wird’s bestimmt, wenn wir uns dazu auch noch bewegen müssen; das macht’s aber noch interessanter!“ Mit den Proben für das Stadtlerlåchn haben die Darsteller bereits im November angefangen, und jetzt wird abwechselnd jeden Tag geprobt. „Heute bin ich von 17.30 bis 22 Uhr da“, erklärt Erich Meraner; bis zur Premiere kommt er auf rund 60 Probeabende. Eine Woche vor Premiere geht es erst ins Forum, wo dann auch am Wochenende ganztägig geprobt wird. Schließlich müssen auch die Abläufe vom Aufbau der Bühne bis hin zum Umbau des Bühnenbilds sitzen. Und auch das Bühnenbild ist immer ein Kunstwerk für sich.

Um im Zweijahresrhythmus ein Großevent wie das Stadtlerlåchn auf die Beine zu stellen, braucht es viel Unterstützung. „Insgesamt wirken an die 120 Personen mit beim Stadtlerlåchn, sei es auf oder hinter der Bühne“, erklärt Alfred Ellecosta. „Jeder Sänger hat seine Aufgabe, und die Aufgabenbereiche werden nach Kenntnissen und Fähigkeiten aufgeteilt. Der eine spielt mit, der andere ist in der Foyerbar oder in der Garderobe. Auch die Frauen und Partnerinnen der Sänger helfen mit.“ Nicht für alle Aufgaben stehen „vereinsintern“ Leute zur Verfügung, einigen werden auch „von außen“ rekrutiert, wie zum Beispiel einige zusätzliche Schauspieler, die Choreographin und die Schminkerinnen. Ob Martin Ogriseg, Georg Kaser oder jetzt Erich Meraner – jeder Regisseur hat dem Stadtlerlåchn in den vergangenen Jahrzehnten seinen eigenen Stempel aufgedrückt. Kaser hat fünf Mal Regie geführt, bis Erich Meraner vor zwei Jahren das Zepter übernommen hat. Doch wie kommt das Stadtlerlåchn eigentlich zu Motto, Themen und Sketchen? „Das ist so, wie wenn man ein Kind bekommt. Ab dem Zeitpunkt, wo man weiß, dass man für das Stadtlerlåchn verantwortlich ist, hält man einfach die Augen offen“, meint Meraner – und lacht. Heuer ist auch eigens eine Kreativgruppe ins Leben gerufen worden, die dem Stadtlerlåchn das Motto „Alpen G’scher“ verpasst hat. Beeinflusst vom Frei.Wild’schen „Alpen Flair“ stellt der MGV also ein „wahnsinniges“ Konzertevent auf die Beine. „Wir haben in der Kreativgruppe die Grundidee geboren, und dann überlegen wir uns eben, was alles bei einem Rockkonzert passieren könnte“, beschreibt Erich Meraner den Entstehungsprozess. „Einer kommt dann beispielsweise auf das Thema Bürokratie, weil viele davon genervt sind. Also machen wir einen Sketch darüber und ziehen die Bürokratie-Diskussion durch den Kakao.“


Foto: Oskar Zingerle

Um auf Themen aufmerksam zu werden, erklärt Meraner, brauche man nur mit offenen Augen und Ohren durch die Stadt zu gehen. „Viele der Themen sind eventuell überbeansprucht, weil sie medial schon ausgetreten worden sind“, meint August Prader, „streifen muss man sie aber doch, wobei dann natürlich auch gern dem einen oder anderen ein kleiner Seitenhieb verpasst wird“, fügt er verschmitzt hinzu. So viel sei bereits verraten: Auch die in den vergangenen Monaten omnipräsente SeilbahnDiskussion wird heuer natürlich thematisiert werden. „Der Seilbahn-Sketch ist, finde ich, ganz nett geworden“, meint der Regisseur, „weil er zwar absurd ist, trotzdem aber die Realität zeigt.“ Gerade bei solchen stadtaktuellen Themen ist es wichtig, die Waage zu halten: „Als Regisseur hat man

Das Stadtlerlåchn wird auch heuer für ein volles Forum sorgen

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schon eine große Verantwortung, und man muss sehr feinfühlig sein. Ich will niemanden in die Pfanne hauen. Es gibt ja auch immer zwei Seiten, und die muss man dann eben beide gleich behandeln.“

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Ob das gelingt? Davon können sich alle Brixner selbst überzeugen. Premiere ist am 13. Februar im Forum Brixen; weitere Aufführungen finden am 14., 15., 16. und 17. Februar statt. Der Kartenvorverkauf ist bei Erschei-

nen dieser Ausgabe des „Brixner“ bereits angelaufen.

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MUSIK

Doppelt besonders Foto: Oskar Zingerle

Felix Klieser stammt aus Göttingen in Mitteldeutschland. Dass er ohne Arme geboren wurde, unterscheidet ihn schon auf den ersten Blick von anderen. Was ihn aber wirklich besonders macht, ist seine herausragende Fähigkeit, auf dem Horn zu musizieren – und sein offensichtliches Selbstverständnis, weder für Behinderung noch für Talent einen Sonderstatus einzufordern.

I

n Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Brixen Musik hat die Gemeindeverwaltung Brixen den 24-jährigen Musiker zu zwei Terminen ins Forum Brixen eingeladen. Am 19. Jänner stand Klieser vor ein paar hundert Schülern und beantwortete geduldig ihre Fragen, darunter „Wie putzen Sie sich eigentlich die Zähne?“, „Wie sperren Sie Türen auf?“, „Wie ziehen Sie sich an?“, „Wie kochen Sie?“. Im Grunde ist die Antwort immer dieselbe. Klieser meistert seinen Lebensalltag mit den Füßen, hilft sich mit dem Kinn oder anderen Körperteilen.

Begeistere Schüler lauschten im Forum dem außergewöhnlichen Hornisten Felix Klieser

Weitaus mühsamer als die Alltagsbewältigung scheinen für den Außenstehenden die vielen Fragen zu sein, die sich zum größten Teil auf Kliesers Behinderung beziehen und nicht auf seine musikalische Fähigkeit. Muss es nicht frustrierend sein, sich jahrelang unter schwierigen Voraussetzungen etwas erarbeitet zu haben und dann ständig auf sein Handicap angesprochen zu werden? Klieser macht keine Sekunde den Eindruck, als würde ihn die Fragerei nerven. Im Gegenteil: Locker und lässig flechtet er den einen oder anderen Scherz ein –

auch auf eigene Kosten –, ohne dabei jemals zynisch oder Mitleid fordernd zu wirken. „Hatten Sie einen besonderen Lehrer?“ – „Ja, einen Hornlehrer!“

„Zu Fuß“. Als Sechsjähriger fasste Klieser den Wunsch, Horn zu lernen. Warum es ausgerechnet dieses Instrument sein musste, daran kann er sich auch nicht mehr so genau erinnern. Jedenfalls wollte man ihn auch für Xylophon, Trompete oder andere Instrumente begeistern, was er aber ablehnte. Und so bahnte sich der junge Musiker seinen Weg

– „zu Fuß“ im wahrsten Sinne des Wortes. Heute ist er es gewohnt, mit seinem auf einem Stativ befestigten Instrument im Rampenlicht zu stehen, und die Leute klatschen nicht aus Mitleid, sondern vor Begeisterung. Der Applaus gilt der außergewöhnlichen musikalischen Leistung, aber es schmälert diese auch nicht, wenn eine gehörige Portion Respekt mitschwingt vor einer lebensbejahenden Haltung, mit der Klieser übers Musikalische hinaus auch menschlich ein Vorbild ist. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Foto: Gianni Giatti

MUSIK

Kunst & Kultur

Manzi-Style z Roberto „Bob“ Motta (Drums, Gesang) und Matteo „Teo“ Colonna (Bass, Keyboard, Rap) sind „The Manzi“. Vor einigen Tagen hat das neue Brixner Duo eine im besten Sinn außergewöhnliche CD mit dem Titel „Taste the Manzi“ veröffentlicht. Das Album enthält neun Lieder, die sich nur sehr schwer in eine GenreSchublade stecken lassen: Ein bisschen Hip Hop, Funk, Soul, Reggae, Rap und Rock bildet den ganz eigenen „Manzi-Style“. Die neun Stücke der CD sind

sauber und detailverliebt produziert, die Arrangements der Stimmen besticht. Roberto Motta ist in Brixen ein etablierter Rock-Schlagzeuger, der bereits in verschiedenen Formationen gespielt hat; für diese Produktion kam ihm wohl zugute, dass er die „School of Audio Enginee-

K&K

ring“ in München besucht hat, wo er gelernt hat, wie eine Musikproduktion entsteht. Colonna hingegen, gebürtiger Mailänder, ist ein ausgezeichneter Bassist; seine Leidenschaft für Jazz- und Rockmusik hat dem Album einen besonderen Stempel aufgedrückt. wv

Kunst & Kultur

KUNST

Das Kunstbuch in SW

z Er zeichnet und malt, er entwirft Einrichtungsgegenstände und formt Skulpturen aus Stahl. Hartwig Thaler ist mit seinen Werken in der internationalen

kurz

notiert

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Kunstwelt verankert, und in seiner Heimatstadt hat er sich mit der monumentalen Installation, die „Flügel der Versöhnung“, im Jahr 2009 verewigt. Aktueller denn je

Die Bücher, die sich an den monatlichen Leseabenden des Vereins Heimat Brixen angesammelt haben, haben eine neue Herberge gefunden. Die kleine Bibliothek in der Michaelsstube steht ab sofort allen Besuchern des Domcafès offen, zum Schmökern oder Ausleihen.

symbolisieren sie die Haltung des Künstlers im Sinne eines reziproken Respekts und der Achtung vor anderen Kulturen. Vor Kurzem hat Hartwig Thaler sein erstes Kunstbuch vorgestellt, numeriert, datiert mit beigelegter signierter Grafik. „Kohle“ nennt sich die edle Publikation und beinhaltet vier Serien von Kohlezeichnungen mit kurzen Begleittexten, entstanden im Zeitraum 2009 bis 2014. „Micha“ erzählt von der inspirierenden Begegnung mit einer seelenverwandten Dichterin, der Zyklus „Berlin“ entstand während eines längeren Aufenthalts am

pulsierenden Prenzlauer Berg. In der Abgeschiedenheit der Künstlerkolonie Hambidge entstand die Serie „Atlanta“, in der die überaus sinnliche, aber gleichzeitig bedrohlich wirkende Natur thematisiert wird. Den letzten Abschnitt des Kunstbuches bilden eigenwillige Schwarz-Weiß-Portraits von Freunden und Bekannten. Die Gesichter der Menschen, die im Augenblick der Portraitierung gänzlich auf sich selbst zurückgeworfen sind, liegen dem Künstler besonders am Herzen und sind deshalb als fortlaufendes Projekt konzipiert.

Der Filmclub Brixen startete sein Frühjahrsprogramm mit der Tragikomödie „Hin und weg“ mit Jürgen Vogel. Die Vorführungen des Filmclubs werden vom Stadtrat gefördert, indem Tickets vorab angekauft und kostenlos an der Abendkasse an Jugendliche, die nach dem 31. Dezember 1995 geboren wurden, abgegeben werden.

Ihr 35-jähriges Jubiläum feiert heuer die Gruppe Dekadenz. Offizieller Feierbeginn ist im Herbst zu Beginn der Wintersaison. Ein spannender Programmpunkt ist mit Sicherheit auch die Uraufführung des Stückes „Linea fusca“ von Doris Brunner, das Ende März Premiere feiern wird.

ird


NACHGEFRAGT

„Bewusstsein für Kultur schärfen“ Herr Bürgermeister, wie ist es um die Kulturlust der Brixner bestellt? Brixen hat ein breit gefächertes Kulturangebot: Zum einen gibt es eine lebendige Vereinsszene, die in der Bevölkerung verankert ist und entsprechend Zuspruch erfährt; zum anderen gibt es auch einen professionellen Kulturbetrieb mit hochwertigen Initiativen, die vielfach von außen stärker wahrgenommen und geschätzt werden als von der Brixner Bevölkerung selbst – Stichwort StadtGalerie, Forum Cultur oder auch das Angebot der Cusanus. Das Bewusstsein der Brixner für die Auseinander-

setzung mit Kultur darf durchaus noch geschärft werden – auch im Hinblick auf kritische Kultur. Gerade von unseren politischen und wirtschaftlichen Interessensvertretern würde ich mir oft mehr Interesse und Aufgeschlossenheit gegenüber der Kultur wünschen. Ist Brixen zu klein für so viel Kultur? Das Kulturangebot einer Stadt muss immer das gesamte Einzugsgebiet berücksichtigen. Brixen bietet Kultur auf vielen Ebenen. Mit der Reihe Forum Cultur ist uns zudem eine Vernetzung verschiedener Initiativen beider Sprachgruppen gelungen.

Eine noch bessere Abstimmung der Veranstaltungen ist dennoch wünschenswert; ebenso freue ich mich, wenn Brixen im ehemaligen Astra-Kino einen offenen Raum für junge Kultur erhält.

Foto: Oskar Zingerle

ALBERT PÜRGSTALLER, Bürgermeister von Brixen, der bei der Eröffnung des Ausstellungsjahrs der StadtGalerie die Brixnerinnen und Brixner zu einer aktiveren Teilhabe am Kulturleben der Stadt aufgerufen hat.

Wie sieht es mit der Kulturfinanzierung in Zeiten schrumpfender öffentlicher Haushalte aus? Als scheidender Kulturreferent wünsche ich mir, dass die Kultur bei der Haushaltserstellung weiterhin angemessen berücksichtigt wird. Kulturförderung ist eine Investition in die Entwicklung des Einzelnen und der Gesellschaft. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Verbotene Liebe z Das Rotierende Theater Vahrn feierte kürzlich Premiere im Kapuzinerkeller in Klausen, der neuen Heimstätte des Vereins. In „Immer lieben. Berlin 1943“ inszenieren Viktoria Obermarzoner (Regie) und Joachim Goller (Dramaturgie) die Geschichte der Lily Wust nach dem Buch von Erica Fischer „Aimée und Jaguar“. Es geht es um eine zweifach belastete Liebe. Eva, vierfache Mutter und Trägerin des bronzenen Mutterkreuzes, Gattin eines überzeugten Nationalsozialisten, trifft auf die Jüdin Lilou, die ihre bürgerliche Welt zum Einstürzen bringt. Die einfach gestrickte Eva verliebt sich in die dunkle Intellektuelle, Lilou, die mit ihren Freunden in ausgelassener Partystimmung gegen die Angst vor Entdeckung ankämpft. Wunderbare Klavierbegleitung (Anton Rainer) und Herzschmerz- Lieder der vierziger Jahre (Josefine Obermarzoner) umrahmen das kont-

roverse Liebesspiel, aus dem nur eine als Überlebende hervorgehen kann. Erfreulich, dass sich das Rotierende Theater immer wieder brisanten Themen widmet, wie hier der Homosexualität, auch wenn sie sich in diesem Stück nicht als explizite Neigung darstellt, sondern aus den ungewöhnlichen Umständen heraus gespeist wird. Eine kompakte Leistung der Truppe, und doch nimmt man den sehr jungen Darstellern die Rolle der ach so abgeklärten, desillusionierten Liebhaber nur mit Vorbehalt ab. ird

NEU IM REGAL Sehnsucht Serenissima Waltraud Mittich liebt Topographien. In „Abschied von der Serenissima“ finden gleich einem verzweigten Wegenetz mehrere Erzählstränge zusammen: autobiografische Erinnerungen an die Mutter und die Freundin Rosina. In einer spröden, schnörkellosen Sprache voller Intensität und fast vergessener dialektalen Wendungen begibt sich „Moia“, eigentlich Marie, auf Spurensuche nach einer greifbaren Mutterfigur, die „sich totgeschwiegen hat“, wie viele Mütter dieser Generation. Anhand einer alten Fotografie konstruiert die Tochter eine Waltraud Mittich: Abschied mehr oder minder fiktive Geschich- von der Serenissima, edition te um die Mutter, „deren Leben in laurin 2014 Alassio scharf abgebogen ist“. Als Eine, die dunkle wilde Rosina, bricht „Schwalbe“ im Dienste einer Gnädigen durfte sie den Duft der weiten auf ins Abenteuer, landet auf der Straße, tut sich mit einem „RomaWelt schnuppern, strandet jedoch als ledige Mutter über Umwege im Mann“ zusammen, den sie später ersticht. Die Andere, die introverHeimatdorf Toblach. Vom Sehnsuchtsort Süden träumen auch die tierte Moia, wird zur Bewahrerin der Freundinnen Moia und Rosina. Die Sprache und der Orte.


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Februar BILDUNG

Kopf auf – Bildung rein Seit Anfang des Jahres liegt in Brixen und Umgebung die neue Kursbroschüre der KVW Bildung auf.

z Im Bereich der beruflichen Weiterbildung starten im Frühjahr zwei bewährte Lehrgänge: Coaching und NLP Master. Die Trainerwerkstatt 2015 bietet Interessierten die Möglichkeit, zwei Koryphäen der Erwachsenenbildung in Brixen zu erleben: Iris Komarek und Hermann Will. In den Kursen „Seminarspiele“ und „Methode Workshop“ können sich alle in der Weiterbildung beschäftigten Personen Impulse für die eigene Arbeit holen. Kurse

zu den Themen Buchhaltung, EMail Knigge und Speed Reading runden das berufliche Weiterbildungsangebot ab. Im EDV-Bereich steht der bewährte „Computerkurs für AnfängerInnen“ sowie der „50+ EDV Grundkurs“ auf dem Programm. Die Kurzkurse Web 2.0 zeigen, wie Daten in der Cloud gespeichert oder Kalender online verwaltet werden können. Angebote zum Fairen Handel sowie zur Persönlichkeitsbildung sind in der Rubrik Mensch/Gesellschaft

zu finden. Dort stehen auch die Kurse „Starke Eltern – Starke Kinder®“ wieder auf dem Programm; heuer mit dem Thema „Pubertät: eine Phase, keine Krankheit!“. In Kooperation mit alpha beta piccadilly finden in Brixen die Sommercamps „Italiano & nuoto“ sowie „Englisch und Schwimmen“ statt. Auch zahlreiche Sprachund Bewegungskurse sind 2015 geplant. Die Kursbroschüre gibt’s ebenfalls online unter www.kvw. org/bildung.

Weiterbildung

KVW Bildung Brixen Qualifizierung / Beruf NLP Master Lehrgang 4. Auflage, ab Februar 2015 Im NLP-Master ergänzen und vertiefen Sie die Practitioner-Inhalte und verfeinern noch weiter Ihre Führungs-, Kommunikations- und Beziehungsfähigkeiten. Mit dem Master vollzieht sich die Verschiebung des Ausbildungsfokus von der Einzelperson hin zur Arbeit und zum Lernen mit und in der Gruppe. Coaching Lehrgang 3. Auflage, ab Februar 2015 Ausbildung in Zusammenarbeit mit TRIGON Entwicklungsberatung (Graz) Vertiefungskurs Buchhaltung ab Fr. 27.02., 5 Abende, jew. Fr., 19.00 – 21.00 Uhr mit Martin Winkler Methode Workshop Zielgruppe: SeminarleiterInnen, TrainerInnen, ReferentInnen, ModeratorInnen, LehrerInnen Fr. 27.03., 9.00 – 17.00 Uhr mit Hermann Will (D)

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10-Finger-Tippsystem in 6 Stunden ab Di. 24.02., 4 Treffen, jew. Di. und Do., 19.30 – 21.00 Uhr mit Markus Egger

Sprachen A1.1+ Spanisch für AnfängerInnen (2. Teil) ab Di. 24.02., 10 Treffen, jew. Di. und Do., 19.30 – 21.10 Uhr mit Abril Cristina Sanchez Castillo A1.1 Französisch für AnfängerInnen (1. Teil) ab Di. 24.02., 10 Treffen, jew. Di. und Do., 19.30 – 21.10 Uhr mit Severine Harter

Gesundheit Wohlbefinden Entgiften – Entschlacken mittels Ernährung und Tipps aus der TCM ab Do. 26.02., 2 Treffen, 26.02., 18.00 – 20.30 Uhr und 10.03., 18.00 – 19.30 Uhr mit Daniela Pfeifer (A) Hand- und Fußmassage ab Fr. 27.02., 2 Treffen, Fr. 27.02., 14.00 – 17.00 Uhr, Sa. 28.02., 9.30 – 17.00 Uhr mit Barbara Stocker Kurse in Kooperation mit Shiatsu-Yoga Vahrn: Yoga, Do In: Atem – Stretching – Beckenboden, Beckenbodentraining, Shaolin Qi Gong Infos und Anmeldung: Sieghard Gostner, 334 9788945

Zumba Fitness® Kurs I: ab Di. 24.02., 10 Abende, jew. Di. 18.00 – 19.15 Uhr mit Franca Zuin Kurs II: ab Do. 26.02., 10 Abende, jew. Do. 19.30 – 20.45 Uhr mit Franca Zuin Fit mit lateinamerikanischen und karibischen Tänzen ab Do. 26.02., 10 Abende, jew. Do. 18.00 – 19.15 Uhr mit Franca Zuin Beckenbodengymnastik für Frauen und Männer ab Mo. 23.02., 8 Treffen, jew. Mo. 13.00 – 14.00 Uhr mit Lara Pizzetti EFT-Klopftechnik ab Do. 05.03., 4 Abende, jew. Do. 19.30 – 21.00 Uhr mit Markus Plaikner

» Infos & Vormerkung:

KVW Bildung Brixen, Hofgasse 2, Tel. 0472 207 978 bildung.brixen@kvw.org 41


Sonntag, 1. Februar

Veranstaltungen

Komödie: Küss langsam

Rasante Actionkomödie mit Jennifer und Michael Ehnert („Tatort“, „Stubbe“).

» Fr 20. & Sa 21. Februar

Theater

17 Uhr

Zwei programmierte Schlitzohren Schwank von Kynass Wolfgang Saal der Dorfgemeinschaft, Albeins Mittwoch, 4. Februar

Kindertheater

15:30 Uhr

Allein Daheim Ein Familienstück mit dem Clownduo Herbert und Mimi Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Kindertheater mit den Clowns Herbert und Mimi

Jazz: HI5

» Mi 04. Februar

» Mi 25.Februar

Beginn um 15:30 Uhr, Eintritt 5 Euro

Musik-Comedy: Der große Kleinkunstschwindel

Absurde Geschichten und komische Lieder mit Friedemann Weise (Passauer Scharfrichterbeil)

» Fr 06. & Sa 07. Februar

Musikshow: Kay Ray

Trashig, cool, exzentrisch. Und möglicherweise erst ab 18 Jahren erlaubt.

» Fr 27. & Sa 28. Februar » Beginn: jew. 20:30 Uhr Einlass ab 20 Uhr

karten@dekadenz.it – Tel. 0472 836 393 (Di – Fr 17-19 Uhr, Sa ab 18 Uhr)

Musical

20 Uhr

Theater

20 Uhr

Singin‘ in the rain Musical von Nacio Herb Brown Forum Brixen

Zwei programmierte Schlitzohren Schwank von Kynass Wolfgang Saal der Dorfgemeinschaft, Albeins Freitag, 6. Februar

Theater 20 Uhr Zwei programmierte Schlitzohren Schwank von Kynass Wolfgang Saal der Dorfgemeinschaft, Albeins

VHS Brixen Sprachentreff Fr. 13.02. | 18-20 Uhr | 1 Treffen Brixen, Hotel Goldener Adler, Adlerbrückengasse 9, Pruckersalon Deutsch A1.1 – ohne Vorkenntnisse (Wochenend-Intensivkurs) Fr. 27.02. und 06.03., 18-21 Uhr | Sa. 28.02. und 07.03., 9-12 Uhr | 4 Treffen Conversazione e grammatica italiana Mo. 23.02. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen

Top organisierte Events und Konferenzen Fr. 06.03. | 14-17.30 Uhr

EDV & Multimedia

Grundkurs EDV Mo. 23.02. | 19-21.15 Uhr | 5 Treffen | Mo. und Mi. | Brixen, SOWI Gym. Josef Gasser, Ignaz-Mader-Straße 3 Fit am PC: USB-Sticks, Festplatten, Speicherkarten & Co. Di. 24.02. | 19.30-22 Uhr | 1 Treffen

Ladinisch Schnupperkurs Mo. 09.03. und Fr. 13.03. | 19-21 Uhr

iPad: Wie Sie Ihr Tablet bessser nutzen können 50+ Do. 05.03. | 17-19.30 Uhr | 1 Treffen

Ladin A1.1 – ohne Vorkenntnisse Mo. 23.02. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen

Gesundheit & Bewegung

Russkij A1.1 – ohne Vorkenntnisse Do. 26.02. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen Chinesische Sprache und Kultur Di. 24.02. | 17.30-19 Uhr | 5 Treffen

Beruf

Die ganze Welt ist eine Bühne Mo. 23.02. | 18-19.30 Uhr | 6 Treffen Richtig versichert in jeder Lebenslage Mo. 02.03. | 19.30-21.30 Uhr | 1 Treffen Brixen, Raiffeisenkasse Eisacktal, Großer Graben 12

Samstag, 7. Februar

Filmpremiere

20 Uhr

Sie liebt dich doch Zwölfminütiges Video „Sie liebt dich doch“ der Video­werkstatt Zoom TPZ Brixen

Myofasziale Entspannung durch Selbstmassage Schnuppertreffen: Fr. 13.02. | 18.1519.15 Uhr Kurs: Do. 26.02. | 20-21 Uhr | 5 Treffen Wohlfühlmassage mit ätherischen Ölen Mi. 25.02. | 19.30-20.30 Uhr | 5 Treffen Heilkräuter für das Wohlbefinden Mo. 02.03. | 19-22 Uhr | 1 Treffen Anti Aging mit Naturkosmetik Di. 03.03. | 19.30-21.30 Uhr | 1 Treffen Einführung in die chinesische Medizin Mo. 09.03. | 19-22 Uhr | 1 Treffen

Theater 20 Uhr Zwei programmierte Schlitzohren Schwank von Kynass Wolfgang Saal der Dorfgemeinschaft, Albeins

Theater 20 Uhr A aufglegter Schwindel Lustspiel in drei Akten von H. Haidacher Mehrzwecksaal, Grundschule Neustift

Musik-Comedy

20:30 Uhr

Der große Kleinkunstschwindel Friedmann Weise verbindet Lieder, Geschichten und Bilder zu einem skurrilen Gesamtkunstwerk Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Weiterbildung Richtiges Laufen kann man lernen Fr. 27.02. | 19-22.30 Uhr | 1 Treffen

Nähwerkstatt Mo. 23.02. | 19.00-21.30 Uhr | 4 Treffen

Stress lass nach Di. 10.03. | 20-21.30 Uhr | 1 Treffen

Filz-Werkstatt: Gürtel, Ketten und verschiedene Accessoires Di. 24.02. und Di. 03.03. | 19-22 Uhr | 2 Treffen Zielgruppe: Menschen mit und ohne Behinderung

Feldenkrais Methode® Mo. 23.02. | 16-17 Uhr | 6 Treffen Zielgruppe: Menschen mit und ohne Behinderung Qigong Do. 26.02. | 18-19.15 Uhr | 8 Treffen Qigong im Freien – Kraft und Beweglichkeit mit den Übungen des Yijinjing Di. 03.03. | 13-14.15 Uhr | 5 Treffen Brixen, Priesterseminar, Seminarplatz 4, Garten Pilates für Anfänger Do. 05.03. | 10.30-11.30 Uhr | 10 Treffen Konzentrierter, ruhiger, wacher und mutiger in der Schule Mi. 04.03. | 16.30-18 Uhr | 8 Treffen Zielgruppe: Kinder mit Lernschwierigkeiten, Konzentrationsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten

Hobby & Freizeit

Steirische Ziehharmonika Mi. 04.03. | 17-18 Uhr | 3 Treffen Zielgruppe: Menschen mit und ohne Behinderung Streifzug durch die traditionelle Südtiroler Küche Mo. 02.03. | 18-22 Uhr | 1 Treffen Vahrn, Haus Voitsberg, Voitsbergstraße 1

» Für alle Kurse und Veranstal-

tungen ist eine Anmeldung erforderlich. Das gesamte Kursprogramm ist auch auf unserer Homepage www.vhs.it ersichtlich. Unsere Öffnungszeiten: Mo-Do 9-13 und 14-17; Fr 9-13 Uhr

Mit Feng Shui entrümpeln Mo. 23.02. | 19.30-22 Uhr | 1 Treffen

Zweigstelle Brixen, Peter-Mayr-Str. 9, Tel. 0472 836 424, Fax 0472 971 140, brixen@vhs.it 42

20:30 Uhr

Vier Tiroler setzen auf „Minimal Jazz Chamber Music“.

Obere Schutzengelgasse 3a – Brixen/Stufels – www.dekadenz.it

Sprachen

Musik-Comedy

Der große Kleinkunstschwindel Friedmann Weise verbindet Lieder, Geschichten und Bilder zu einem skurrilen Gesamtkunstwerk Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller


Sonntag, 8. Februar

Freitag, 13. Februar

Theater 17 Uhr

Faschingsrevue

Montag, 16. Februar 20:30 Uhr

Diverses ab 14 Uhr

Dienstag, 10. Februar

Samstag, 14. Februar

Theater 20 Uhr

Diverses 20 Uhr

Faschingsrevue 20:30 Uhr

Theater

Theater

Zwei programmierte Schlitzohren Schwank von Kynass Wolfgang Saal der Dorfgemeinschaft, Albeins

A aufglegter Schwindel Lustspiel in drei Akten von H. Haidacher Mehrzwecksaal, Grundschule Neustift

Stadtlerlachn 2015 Faschingsrevue des MGV Brixen Forum Brixen

Vahrner Faschingsball Mit Musik und Kostüm zum Faschingsball nach Vahrn Haus Voitsberg, Vahrn

20 Uhr

A aufglegter Schwindel Lustspiel in drei Akten von Helmut Haidacher Mehrzwecksaal, Grundschule Neustift

Mittwoch, 11. Februar

Theater 20 Uhr

Faschingsrevue 20:30 Uhr

Donnerstag, 12. Februar

Sonntag, 15. Februar

Zwei programmierte Schlitzohren Schwank von Kynass Wolfgang Saal der Dorfgemeinschaft, Albeins

Stadtlerlachn 2015 Faschingsrevue des MGV Brixen Forum Brixen

11 Uhr

Faschingsrevue

Theater

20 Uhr

Theater 20 Uhr

A aufglegter Schwindel Lustspiel in drei Akten von H. Haidacher Mehrzwecksaal, Grundschule Neustift

Stadtlerlachn 2015 Faschingsrevue des MGV Brixen Forum Brixen

19 Uhr

A aufglegter Schwindel Lustspiel in drei Akten von H. Haidacher Mehrzwecksaal, Grundschule Neustift

20 Uhr

Non Stop Die bekanntesten Musicaldarsteller Südtirols zeigen Szenen aus Musicals, wie „Arielle“, „Mary Poppins“ und „Aladin“ Forum Brixen

Stadtlerlachn 2015 Faschingsrevue des MGV Brixen Forum Brixen Dienstag, 17. Februar

20 Uhr

A aufglegter Schwindel Lustspiel in drei Akten von H. Haidacher Mehrzwecksaal, Grundschule Neustift

Faschingsrevue 20:30 Uhr Stadtlerlachn 2015 Faschingsrevue des MGV Brixen Forum Brixen Mittwoch, 18. Februar

Diverses

Faschingsparty Faschingskrapfen für alle Verkleideten Jugendzentrum Kassianeum

Faschingsfeier für Brixner Familien Bunte Faschingsfeier unter dem Motto „Es leben die 60er ... Hippies“ Jakob-Steiner-Haus, Milland

Musicalgala

Film

20 Uhr

Trash Filmabend in italienischer Sprache Forum Brixen Donnerstag, 19. Februar

Diverses

Lan-Party Lan-Party mit Bed & Breakfast Jugendzentrum Kassianeum

19 Uhr

Freitag, 20. Februar

Film und Musik

ab 18 Uhr

Skinhead Attitude Filmvorführung „Skinhead Attitude“ und Lifekonzert mit Jokerface und Blue Beat Foundation Jugendzentrum Kassianeum

Theater

20 Uhr

Spiel-Zeit Die angehenden Fachberater/innen für Theaterpädagogik zeigen was sie gelernt haben TPZ Brixen

Theater 20 Uhr A aufglegter Schwindel Lustspiel in drei Akten von H. Haidacher Mehrzwecksaal, Grundschule Neustift

Zwei programmierte Schlitzohren Auch 2015 sorgt die Salbei-Bühne wieder dafür, dass sich die Lachmuskeln der Zuschauer keinen einzigen Moment ausruhen können. Für Aufregung und Gesprächsstoff ist mit dem Stück “Zwei programmierte Schlitzohren“ von Wolfgang Kynaß, unter der Regie von Heidi Saxl Wachtler, reichlich gesorgt. Der Schwank in drei Akten handelt vom schrulligen Dorftüftler Leonhard, der seit dem Tod seiner Frau das Leben nicht mehr recht genießen will und kann. Er schraubt gemeinsam mit dem Dorfpfarrer lieber den ganzen Tag an neuen Erfindungen herum. Als sich die beiden Tüftler irrtümlicherweise in das System der öffentlichen Verwaltung schalten, geraten so manche „Dinge“ durcheinander.

» Premiere am Freitag, 30. Jänner um 20 Uhr Sonntag, 1.2., 17 Uhr Mittwoch, 4.2., 20 Uhr Freitag, 6.2., 20 Uhr Samstag, 7.2., 20 Uhr Sonntag, 8.2., 17 Uhr Mittwoch, 11.2., 20 Uhr im Saal der Dorfgemeinschaft von Albeins

Theaterkarten sind unter der Nummer 333 5692618 erhältlich. Eintrittspreise: 8,00 Euro für Erwachsene und 4,00 Euro für Kinder

Skulpturen und Tonbilder von Martina Thaler Dem erdigen Element Ton Leben einzuhauchen, das fasziniert die Autodidaktin Martina Thaler. Die Künstlerin lässt sich bei ihren tönernen Werken ganz von ihrer Inspiration leiten: Augen, Mund und Ohren finden ganz von selbst ihren Platz und machen ihre Werke zu Fantasiegebilden oder Charakterköpfen, die keinem realen Abbild entsprechen.

» Freitag 13.02. bis 22.02.

Vernissage: Freitag, 13.02. um 18.00 Uhr Im „Alten Stall“ beim Griesserhof Vahrn

Griessweg 5 – Tel. 0472 834805 Öffnungszeiten für Buschenschank und Ausstellung: jeweils ab 12.00 Uhr, So ab 10.00 Uhr; Di Ruhetag

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Veranstaltungen

Komödie

20:30 Uhr

Küss langsam Ein ganz anderes Beziehungsdrama mit Jennifer und Michael Ehnert Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Theater 18 Uhr A aufglegter Schwindel Lustspiel in drei Akten von H. Haidacher Mehrzwecksaal, Grundschule Neustift Montag, 23. Februar

Kinderkino 16:30 Uhr Paddington Paddington der Bär auf Reisen Forum Brixen

Film

Samstag, 21. Februar

Theater 20 Uhr A aufglegter Schwindel Lustspiel in drei Akten von H. Haidacher Mehrzwecksaal, Grundschule Neustift

Komödie 20:30 Uhr Küss langsam Ein ganz anderes Beziehungsdrama mit Jennifer und Michael Ehnert Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Sonntag, 22. Februar

Musik

11 Uhr

Kammermusikmatinee Streicher-, Holz-, Schlag- und Blechbläserensembles des Jugendsinfonieorchesters Forum Brixen

20 Uhr

Diverses

ab 18 Uhr

Jazz

20:30 Uhr

Kulinarische Weltreise Amerikanisch kochen Jugendzentrum Kassianeum

Hi5 Attack Decay Sustain Release: Vier Tiroler setzen auf Jazz, sprich Minimal Jazz Chamber Music Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

A aufglegter Schwindel Ein Lustspiel in drei Akten von Helmut Haidacher Bearbeitung/Regie: Lukas Lobis

Ein Problem kommt selten allein – Bürgermeister und Großbauer Vitus Tschurtschenthaler kann ein Lied davon singen. Er muss den neuen Radlweg einweihen, Urschl, die Magd am Schmotzhof, will nach 22 Jahren Dienst endlich eine Gehaltsaufbesserung, der Jungknecht Rudi und seine Tochter Monika wollen heiraten, die Verwandtschaft braucht Geld und plötzlich steht ein Enkelkind im Kinderwagen vor seiner Kammer. Die Lösung seiner Probleme nimmt ausgerechnet Altknecht Peter in die Hand. Der aber spielt ein doppeltes Spiel …

Reservierungen Bibliothek Vahrn unter der Tel. 0472 976 923 Montag bis Samstag von 9.00 bis 12.00 Uhr www.theaterverein-neustift.it

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20:30

Kay Ray Show Scharf-charmantes Show-Spektakel mit dem frechsten Aphrodisiakum des Erdballs: Kay Ray Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Samstag, 28. Februar

Mittwoch, 25. Februar

Dienstag, 10. Februar 20.00 Uhr Unsinniger Donnerstag, 12. Februar 20.00 Uhr Samstag, 14. Februar 20.00 Uhr Sonntag, 15. Februar 15.00 und 20.00 Uhr Faschingsdienstag, 17. Februar 20.00 Uhr Freitag, 20. Februar 20.00 Uhr Samstag, 21. Februar 20.00 Uhr Sonntag, 22. Februar 18.00 Uhr Mehrzwecksaal der Grundschule Neustift

Show mit Musik

Show mit Musik

The imitation game Ein streng geheimes Leben – mit Keira Knightley und Benedict Cumberbatch Forum Brixen

» Premiere: Samstag, 7. Februar 20.00 Uhr

Freitag, 27. Februar

20:30

Kay Ray Show Scharf-charmante Show mit dem frechsten Aphrodisiakum des Erdballs Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Märkte Benefiz-Flohmarkt: Sa., 7.Februar, 9 bis 18 Uhr, Alter Kindergarten Vahrn Bauernmarkt: samstags, 8-13 Uhr, Hartmannsplatz

Ausstellungen StadtGalerie Brixen 16. Jänner bis 19. März Pablo Picasso Buffon Foyer West, Universität Brixen 20. Jänner bis 15. Februar Von Thomas Hanifle und Martin Hanni kuratierte Ausstellung zu Claus Gatterer (1924 -1984) Öffnungszeiten: 8 bis 20 Uhr „Alter Stall“ im Griesserhof, Vahrn 13. bis 22. Februar Skulpturen und Tonbilder von Martina Thaler Öffnungszeiten: ab 12 Uhr, So. ab 10 Uhr; Di. Ruhetag

Monatsmarkt: Di., 3. Februar, 8-13 Uhr, Schwesternau Wochenmarkt: montags, 8-13:30 Uhr, Priel-Gelände

Vahrner Faschingsball Mit Maske und Kostüm zum Faschingsball nach Vahrn Heuer ist es wieder soweit: am 14. Februar findet im Haus Voitsberg der Vahrner Faschingsball 2015 statt. Wer Lust hat, sich zu verkleiden und den Fasching ausgelassen unter vielen anderen Kostümierten zu feiern, ist beim Faschingsball genau richtig. Lustige Kostüme und kreative Verkleidungen in einem bunt geschmückten Ballsaal mit flotter Musik und bester Verpflegung, das sind die Markenzeichen des Vahrner Faschingsballes. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Musikalisch geht es mit der Gruppe durch den Ballabend

» Samstag, 14. Februar, 20 Uhr Haus Voitsberg Vahrn

Kartenvorverkauf und Tischreservierung: Bibliothek Vahrn, Tel. 0472 976 923, bibliothek@vahrn.eu; Eintritt: 10 Euro Vorverkauf, 13 Euro Abendkasse

Die Musikkapelle und die Feuerwehr Vahrn laden herzlich dazu ein.


Sie liebt dich doch Filmpremiere Mit ihrem zwölfminütigen Video „Sie liebt dich doch“ eröffnet die Videowerkstatt Zoom die Aufführungssaison im TPZ Brixen. Es geht um eine Liebesgeschichte mit unerwartetem Ende, die aus der Feder von Benedikt Troi stammt und auch unter seiner Regie gedreht wurde. In den Hauptrollen sind Sandra Günther, Laura Wimmer und Fabio Vitalba zu sehen.

» 7. Februar, 20 Uhr TPZ Brixen

Köstlanstraße 28. Der Eintritt ist frei, Vormerkungen unter 335 5359955 oder tpz-brixen@hotmail.com.

Spiel-Zeit

» 20. Februar, 20 Uhr TPZ Brixen

Zwei Jahre haben neun Theaterbegeisterte sich im Lehrgang „Schritte in die Theaterpädagogik“ des TPZ Brixen fortgebildet. An diesem Abend zeigen die angehenden Fachberater/ innen für Theaterpädagogik was sie gelernt haben. In „Spiel-Zeit“ dreht sich alles um das Thema Zeit und diese wird bei diesem unterhaltsamen Abend sicher nicht lang werden.

Köstlanstraße 28. Der Eintritt ist frei, Vormerkungen unter 335 5359955 oder tpz-brixen@hotmail.com.

Programm im Februar Veranstaltungen

» Do., 12.2. Faschingsparty – ab 11 Uhr gratis Faschingskrapfen für alle Verkleideten » Do., 19.2. LAN-Party mit Bed & Breakfast im JUZE – Kosten: 5 Euro * » Fr., 20.2. Filmvorführung „Skinhead Attitude“ +

Livekonzert mit „Jokerface“ und „Blue Beat Foundation“ (Ska, Reggae) – 18:00 bis 23:30 Uhr – Eintritt frei!

Ausflüge

» Fr., 6.2. Schwimmen in der Acquarena * Kurse & Workshops

» Sa., 17.2. „Mein Boshi selbst gehäkelt! – Kosten: 5 Euro * » Sa., 21.2. Photoshop – Fotomanipulation leicht gemacht * » Ab 23.2. Zumba 4 Teens – Kosten: 70 Euro für 10 Einheiten (immer montags) * » Fr., 27.2. „Wie funktioniert Facebook“ – Ein Workshop für

Weiterbildung

Cusanus Akademie „Nichts ist so beständig wie Veränderung“ Auftaktveranstaltung zum Jahresthema Do. 5.2., 20 Uhr

Im Rhythmus der Jahreszeiten: Gesund mit Schüßler-Salzen Fr. 6.3., 16 bis 21.30 Uhr mit Josef Holzer

Kultur im Spiel Do. 5.2., 9 bis 17 Uhr mit Karl Heinz Bittl

Vom Ich zum Text – Schreiben zwischen Erinnern und Erfinden Fr. 6.3. bis Sa. 7.3. mit Petra Nagelkögel

Die Kirche des Papst Franziskus Sa. 28.2., 9 bis 12.30 Uhr mit Paulo Renner Lampedusa – Vortrag Do. 12.3., 20 Uhr mit Prof. Gilles Reckinger Sport-Mentaltraining Do. 19.2. bis Sa. 21.2. mit Bernadette Wuelz Schreiben für das Internet Do. 26.2. bis Fr. 27.2. mit Claudia Frickel Ich schaff’s – Vortag Do. 26.02., 20 Uhr mit Heinrich Lanthaler Mit voller Kraft in den Tag: Gut geschlafen ist halb gewonnen Beginn: Sa. 28.02., 9 Uhr mit Doris Psenner Step – das Elterntraining Beginn: Mo. 02.03., 19 Uhr mit Veronika Kaser und Christine Ellemunter Mutter und Tochter Di. 3.3., 16 bis 21.30 Uhr mit Brigitte Hieronimus Neuer Sturm und Drang vor und im Ruhestand – Biografiearbeit Mi. 4.3., 16 bis 21.30 Uhr mit Brigitte Hieronimus Lebenswert bis du immer Do. 5.3., 18 bis 21 Uhr mit Annemarie Gumpold Tropho Training – Blitzentspannung Fr. 6.3. mit Annemarie Gumpold

Eltern *

* Anmeldung erforderlich – weitere Infos auf www.juze.it

» Ab 18.2. neue Öffnungszeiten NUR für Mittelschüler

» Infos und Anmeldungen:

Jugendzentrum „Kass“ Brunogasse 2 - 39042 Brixen - Tel. 0472 279902 - monika@jukas.net

Seminarplatz 2, Brixen Tel. 0472 83 22 03 info@cusanus.bz.it www.cusanus.bz.it

Immer mittwochs von 15:00 bis 17:30 Uhr

Kostenlose Kass Smartphone App auf www.juze.it downloaden!

Fasten Meditation Feldenkrais Mo. 9.3.bis So. 15.3. mit Amrei Pfeiffer Einübung in die Magie des spirituellen Singens mit „Klangdom der Engel“ Fr. 13.3. bis So. 15.3. mit Peter Jan Marthé Impro: Im Jetzt. Ändern! Fr. 13.3. bis Sa. 14.3. mit Erich Meraner Meine/n Partner/in besser verstehen. Fr. 13.3. bis Sa.14.3. mit Beatrix Margarete Raab

Lehrgänge Aromatherapie und Aromapflege 5 Teil mit Beginn: Mi. 02.03.2015 mit Michael Gimplinger und Claudia Arbeithuber Hypnosystemische Konzepte 5 Teile mit Beginn: Mo.9.3.2015 mit Reinhold Bartl / Martina Gross Führen und Leiten 4 Teile mit Beginn: Do. 19.3.2015 mit Susanna Schenk und Joachim Nagele Interkulturelle Handlungskompetenz 3 Teile mit Beginn: Mi. 29.04.2015 mit Karl Heinz Bittl und Martin Hoffmann Trainer/in für das WIR Projekt Beginn: Mo.24.8.2015 mit Karl Heinz Bittl Ethik in der Führung 5 Teile mit Beginn: Do. 15.10. mit Werner Sattlegger

Cusanus Akademie

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INTERVIEW MIT SSV-PRÄSIDENT RALF DEJACO

Freizeit & Sport

„Mein Kopf hat’s befohlen“

Seit 1996 ist Ralf Dejaco Präsident des SSV Brixen; im Mai wird er seinen Rücktritt erklären. Im Interview blickt er auf 18 Jahre Präsidentschaft zurück und freut sich, einen gut funktionierenden Verein übergeben zu können.

Herr Dejaco, wann haben Sie die Entscheidung gefällt, das Amt als SSV-Präsident niederzulegen? RALF DEJACO: Seit 1969, also seit 46 Jahren, bin ich im Vorstand des SSV Brixen, seit 18 Jahren Präsident – es ist jetzt meines Erachtens die Zeit gekommen,

es hängen und man hängt. Auch wenn ich ehrlich gesagt noch gar keine Lust habe zurückzutreten – ich muss es tun, denn mein Kopf hat es mir befohlen. Eigentlich wollte ich bereits vor zwei Jahren aufhören, eine halbe Periode habe ich noch angehängt – aber nun ist definitiv Schluss.

trolliert wie es läuft und bringt Vorschläge für neue Vorstandsmitglieder ein. Immer wieder werden Leute eingeladen – auch jene, die gar nicht für das Amt des Präsidenten in Frage kommen – die mitreden und auch Vorschläge einbringen. Durch dieses System sind wir schon fast fündig ge-

eine oder andere Projekt scheitert. Zwei Sektionen musste ich in meiner Laufbahn wieder aus dem Verein nehmen: Rollsport (Skateboard usw.) und eine weitere Sektion, die mir sehr am Herzen lag: Cricket. Letztere sollte vor allem auch Ausländer an den SSV Brixen binden. Das Problem die-

„Die Basis des Vereinswesens liegt im Ehrenamt; wenn ein Präsident nicht als gutes Vorbild vorangeht, wird künftig kein freiwilliger Helfer mehr zu finden sein“_ Ralf Dejaco, scheidender Präsident des SSV Brixen Platz zu machen. Ich finde es einfach richtig, dann zu gehen, wenn es noch gut läuft und die Leute es schade finden, dass man geht. Es gibt so viele prominente Beispiele von Menschen, die zu lange in einem Amt bleiben – diesen Fehler möchte ich nicht begehen. Ich möchte nicht an diesem Amt hängenbleiben, denn hängenbleiben heißt, man lässt

Suchen Sie selbst einen Nachfolger? Nein, das werde ich nicht tun. Ich habe, wie mir scheint, eine politisch intelligente Entscheidung getroffen und im November 2014 eine siebenköpfige Wahlkommission eingeführt. Der schwedische Handballverband hat eine solche Kommission permanent; sie kon-

info Sportlicher Lebenslauf des Ralf Dejaco 1969 -1971: Sektionsleiter Faustball im SSV Brixen 1971-1991: Sektionsleiter Handball im SSV Brixen 1991-1994: Präsident des italienischen Handballverbandes mit Sitz in Rom Seit 1996: Präsident SSV Brixen 1998: Präsident Organisationskomitee der Handball-Europameisterschaft Männer in Italien (Südtirol – Trentino) 1988 - 2000: Mitglied in IHF Entwicklungs- und Propagandakommission (IHF = Internationale Handball Föderation – Weltverband) 2001: Präsident der Handball-Weltmeisterschaft der Frauen in Italien (Südtirol – Trentino) 2000 - 2004: EHF Exekutivmitglied (Europäischer Handballverband) Seit 2004: EHF Schatzmeister (Europäische Handballföderation - Finanzchef) 46

worden, jedoch möchte ich noch keine Namen nennen, bis es nicht definitiv ist. Nachdem ich im Mai bei der Sitzung meinen Rücktritt erkläre, werden neue Leute in den Vorstand gewählt; innerhalb dieses Vorstandes wird dann im Juni der Präsident gewählt. Mit mir werden wahrscheinlich noch weitere Vorstandsmitglieder zurücktreten und Platz machen für junge, neue und motivierte Köpfe. Was sind die Aufgaben des Präsidenten? Dieser führt den Verein, beruft Sitzungen ein, trifft Entscheidungen. Die frei gewählten Vorstandsmitglieder helfen mir dabei und treffen auch Vorentscheidungen, die dann definitiv in der Vorstandssitzung mit den 22 Mitgliedern getroffen werden. Beispielsweise wird entschieden, ob eine neue Sektion aufgenommen wird; letzthin waren es drei: Basket, Slackline und Tanzen. Ich finde es toll, neue Sportarten aufzunehmen, auch wenn das

ser Sektionen lag darin, dass sie sich nicht an die Vereinsregeln hielten; sie nahmen weder an den Sitzungen teil noch lieferten sie Rechnungen ordnungsgemäß ab. In einem so großen Verein muss jede Sektion ordentlich geführt werden, ansonsten funktioniert das System nicht. Das sind somit die einzigen zwei Sektionen, die in den 18 Jahren in die Hose gegangen sind – mit dieser Bilanz kann ich gut leben. Aufgenommen werden generell nur Sportarten, die in keinster Weise mit dem Brixner Wintersportverein WSV in Konkurrenz stehen. Der WSV ist ein traditioneller, alteingesessener Verein in Brixen, der Sportarten wie Ski oder Eishockey unter seinen Fittichen hat. Wir haben uns somit auf die Sommersportarten konzentriert und der WSV auf den Wintersport. Was hat in den 18 Jahren am meisten Nerven gekostet? Ganz eindeutig die Führung des Vereins unter den steuerlichen


Foto: Oskar Zingerle

und fiskalischen Aspekten, die immer wieder geändert worden sind und auch immer schärfer wurden. Wir sind ein Onlus-Verein, arbeiten somit nicht gewinnorientiert; deshalb mussten wir, laut Rundschreiben vom Land, Rechnungen ohne Mehrwertsteuer ausstellen. Als wir vor drei Jahren eine Finanzkontrolle hatten, wurde aber genau dies bemängelt. Nach Interventionen und Beweisen, dass wir nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt hatten, wurde ich schlussendlich nicht unter Anklage gestellt. Das war allerdings eine sehr nervenaufreibende Geschichte. Die zweite große Herausforderung war, ein Vereinslokal für die SSV-Familie zu finden. Wir haben der Gemeinde viele Vorschläge unterbreitet, bis wir dann endlich vor rund sieben Jahren die Räume am Hartmannsplatz zur Verfügung gestellt bekamen. Das hat sich als Glück erwiesen, und seither hat der Verein einen ganz anderen Stil angenommen, und Sitzungen in der Sporthalle waren endgültig passé. Die dritte große Herausforderung war es, den Verein digital so einzustellen, dass er mit der Zeit auch online funktionieren kann. Wichtig ist es heutzutage, dass man Kurse auch online buchen kann und auf einem Blick sieht, welche Kurse beispielsweise am Mittwoch Nachmittag angeboten werden – das Ganze soll natürlich sektionsübergreifend passieren. Seit kurzem funktioniert dies – darauf bin ich sehr stolz. Wenn Sie mich jetzt auch nach meinen Schwachstellen befragen, muss ich gleich eingestehen, dass diese sicherlich die Präsenz meiner

RÜCKTRITT: Ralf Dejaco tritt im Mai definitiv von seinem Amt als Präsident des SSV Brixen zurück

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len Seiten unterstützt und können innerhalb des SSV schwimmen, tanzen sowie Fußball spielen – oder in der Fangruppe beim Handball mitwirken.

nehmen soll. Natürlich kann da oft der eine oder andere Unmut entstehen. Ich habe es immer als meine Aufgabe gesehen, die Sektionen befriedet in einem Verein unter den Hut zu bekommen, sodass eine gute Zusammenarbeit klappt und sie sich nicht als Gegner oder Konkurrenten sehen. Ich glaube, das ist recht gut gelungen; die Sektionen respektieren sich gegenseitig. Beson-

Auf wie viel Aufwand muss sich Ihr Nachfolger einstellen?

Foto: Oskar Zingerle

Freizeit & Sport

Person bei den verschiedenen Sportveranstaltungen war. Leider gelang es mir nicht oft, bei sportlichen Terminen des SSV anwesend zu sein, auch weil mein Engagement beim Europäischen Handballverband viel Zeit in Anspruch nimmt. Allerdings denke ich, dass ich die restlichen Aufgaben, die mein ehrenamtlicher Posten als Präsident abverlangte, nicht schlecht gemeistert habe.

Ralf Dejaco: „Ich habe es immer als meine Aufgabe gesehen, die Sektion befriedet unter einen Hut zu bekommen“

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Was war die größte Aufgabe des Präsidenten? Die 15 Sektionen haben alle ein relativ starkes autonomes Innenleben und auch ihre eigenen Interessen: Jede muss sich um die Hallen, die sie brauchen, selbst kümmern und die Jugend anwerben, die an den Kursen teil-

deren Wert habe ich immer darauf gelegt, die Behindertensportler in Zusammenarbeit mit mehreren Sektionen einzubringen. Dies ist dank der tollen Arbeit und dem unermüdlichen Einsatz der Sektionsleiterin Michaela Pichler auch gelungen. Diese wahnsinnig lieben, anhänglichen und tollen Menschen werden somit von vie-

Atemberaubende Kulisse auf 2.150 Meter inklusive!

Nun ja, wenn er es richtig machen will, dann ist diese Aufgabe natürlich zeitaufwändig und intensiv, aber auch lohnend und schön. Der neue Präsident bekommt einen Verein übergeben, der gut funktioniert, und er kann sich sofort in die Arbeit stürzen und natürlich neue Ideen einbringen. Ein absolutes Muss ist, dass auch mein Nachfolger unbezahlte Arbeit leistet. Wir haben in Südtirol ein stark geprägtes Vereinswesen, und die Basis darin liegt im Ehrenamt. Wenn ein Präsident nicht als gutes Vorbild vorangeht, wird künftig kein freiwilliger Helfer mehr zu finden sein. Somit ist es wichtig, dass der Neue nicht nur finanziell unabhängig ist, sondern vor allem sportinteressiert und der Sport generell in seinem Leben eine große Rolle spielt. Auch ein gutes Netzwerk politischer oder wirtschaftlicher Natur wäre von Vorteil; der SSV ist grundsätzlich zwar ein unabhängiger Verein, muss aber trotzdem mit Wirtschaft und Politik zusammenarbeiten und benötigt neben Mitgliedsbeiträgen auch unbedingt Finanzspritzen aus der Politik. Unabhängig ist der SSV übrigens auch im Sinne von Religion und Herkunft, denn jeder ist in unserem Verein willkommen.

Was muss der neue Präsident als erstes in Angriff nehmen? Ich halte mich da komplett raus und werde meinen Nachfolger nicht konditionieren. Mein Wille ist es, einen geordneten und gut organisierten Verein zu übergeben; dann soll und kann mein Nachfolger seine eigene Politik betreiben. Ich bin gespannt, wen wir im Juni als neuen Präsidenten begrüßen dürfen.

evi.hilpold@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info Die Sektionsleiter im SSV Brixen Claudio Corazza (Basketball) Bernhard Thomaser (Badminton) Michaela Kofler-Pichler (Behindertensport) Armin Theiner (Bogenschießen) Hansjörg Bergmeister (Fußball Herren) Ernst Demetz (Fußball Damen) Reinhold Engl (Handball Herren) Wally Ulpmer (Handball Damen) Ilse Babutzky-Ogriseg (Leichtathletik) Klaus Dabringer (Schwimmen) Gabi Mellauner (Turnen Mädchen) Patrick Taschler (Turnen Buben) Walther Unterleitner (Volleyball) Christiane Gruber Milesi (Yoseikan Budo) Carmen Niederkofler (Tanzen)

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Freizeit & Sport

BRIXEN

Neuer Vereinsbus für den WSV z Dank finanzieller Unterstützung konnte die Sektion Ski im Wintersportverein Brixen ihren Fuhrpark an Mannschaftsbussen um ein neues Fahrzeug vergrößern. Wie Sektionsleiter Fabian Rabl anlässlich der Einweihung am 16. Jänner erklärte, sei der Ankauf durch den Anstieg der Anzahl der Athleten notwendig geworden. Das neue Fahrzeug komme im Zuge der Trainings-

und Renntätigkeit insbesondere im Jugendbereich zum Einsatz, so Rabl. WSV-Präsident Helmuth Kerer bedankte sich für die großzügige Unterstützung durch die Stiftung Sparkasse. Dekan Albert Pixner segnete den neuen Vereinsbus und alle anwesenden Athleten. Im Bild von links: Alexander Schrott (Direktor der Südtiroler Sparkasse Brixen), Carlo Costa (Vizepräsident Stif-

tung Sparkasse), Helmuth Kerer (Präsident WSV Brixen), Dekan Albert Pixner, Sektionsleiter Fabian Rabl, die Vorstandsmitglieder Markus Villscheider, Günther

Blasbichler, Heidi Wegmann, Paul Rovara, Johanna Reifer, Andreas Zingerle (Sparkasse Brixen) und Vorstandsmitglied Martin Hofer.

hinunter und versuchten dabei, so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen. Die 16 schnellsten starteten tags darauf beim Finale. Die Matratze konnte dabei nach Belieben präpariert werden, allerdings durften keine harten Gegenstände wie Holz, Plastik oder

Ähnliches verwendet werden. Auch keine Skischuhe durften die Teilnehmer tragen, um sich so nicht gegenseitig zu verletzen. Die „Hetz“ war am Kreischberg Mitte Jänner garantiert, auch die zahlreichen blauen Flecken am ganzen Körper. eh

Der Brixen Dolomiten Marathon wurde von den Nutzern von www. marathon4you.de in der Gesamtwertung der Länder Schweiz, Deutschland und Österreich an die 32. Stelle der beliebtesten Marathons des Jahres 2014 gewählt. Der beliebteste Lauf ist der Rennsteiglauf in Deutschland.

Beim Auftaktrennen des Eisacktal Cups 2015 haben mehr als 200 Rennläufer teilgenommen. Triumphiert haben beim Skiuphill in Vals Roberto de Simone und Tatiana Kutlikova, beide sind für den ASV Gossensaß ins Rennen gegangen.

F&S

oz

Freizeit & Sport LUFTMATRATZEN-WM

Brixner Idee gewinnt z Der eine oder andere kann sich noch an die LuftmatratzenWeltmeisterschaft vor acht Jahren auf der Plose erinnern oder hat sich damals gar selbst mit dem aufblasbaren Gefährt die Piste hinunter gewagt. Die Luftmatratze im Schnee erlebt nun ein spannendes Revival: Für die „FIS Freesyle & Snowboard Weltmeisterschaft“ am Kreischberg ging der Radiosender Ö3 auf die Suche nach einem begeisternden Rahmenprogramm – der „Idee für’n Schnee“: Alexander „Ali“ Angerer, Initiator der Brixner Luftmatratzen-WM, hörte den Aufruf

kurz

notiert

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und stellte zusammen mit Lukas Cimadom ein Bewerbungsvideo zusammen, in dem Ausschnitte vom damaligen Event auf der Plose gezeigt werden. Das Video hat überzeugt, denn Ende Dezember kam der überraschende Anruf von Ö3, mit der Einladung nach Kreischberg zur Mitorganisation des Events sowie einem Fixstartplatz, mit dem der Brixner Moritz Neuwirth bis ins Viertelfinale rutschte. Die Regeln für das Rennen waren recht einfach: 70 Teilnehmer rasten auf ihren selbst mitgebrachten Luftmatratze einen Schnee-Parcours den Berg

Im F-Tech Snowpark im Skigebiet Gitschberg Jochtal treffen sich Ende Jänner Freestyler und Snowboarder zu einem besonderen Contest, bei dem spektakuläre Tricks geboten werden. Herzstück des Snowfun-Contests ist der Wettbewerb „Jump ’n Cash“, bei dem beste Styles und Sprünge stilsicher präsentiert werden.


NACHGEFRAGT

„Die Gefahr sieht man nicht“ TONI PREINDL, Landesleiter des Bergrettungsdienstes im Alpenverein Südtirol, über die Risiken und die Sucht des Skitourengehens – und über die unsichtbare Gefahr, der sich die Sportler aussetzen. Herr Preindl, warum setzen sich Skitourengeher wissentlich der Lawinengefahr aus? Das Risiko ist beim Skitourengehen nicht so groß, wenn man bedenkt, dass 10.000 Leute an schönen Wintertagen in den Südtiroler Bergen unterwegs sind. Problematisch wird es, wenn man sich etwas beweisen will: Wer hat mehr Pulverschnee, wer die schwierigere Tour und wer mehr Höhenmeter? Da verliert man das Wesentliche aus den Augen. Hinzu kommt, dass wir letztes Jahr einen lawinenarmen Winter hatten; die Leute gehen davon aus, dass das heuer auch so ist. Aber genau

die schneearmen Winter sind die gefährlichsten, da muss man auf flachere Touren ausweichen und darf sich nicht ins steile Gelände wagen.

und löst das Schneebrett aus. Ein Kletterer hat das Risiko immer im Blick, wenn er nach unten sieht – beim Tourengehen sieht man die Gefahr nicht, das macht mutig.

Informieren sich die Tourengeher vorher nicht über die Bedingungen? Jeder will etwas erleben; viele sehen den Berg als Sportgerät und setzen sich nicht mit den Gefahren auseinander. Oftmals wird einfach den Spuren nachgegangen, ohne dabei nachzudenken. Es gibt Tage, an denen 30 Tourengeher den Berg hinunterfahren, und nichts passiert. Der 31. fährt dann über den schwachen Punkt im Hang

Ab welcher Lawinenwarnstufe wird es gefährlich? Keine Lawinengefahr gibt es nicht, schon bei Stufe 1 können Lawinen abgehen. Spätestens aber bei Stufe 3 darf ich keinen Hang über 35 Grad Neigung mehr befahren. Ich lege jedem nahe, das Risiko nicht links liegen zu lassen, seinen Kopf einzuschalten und sich mit der Materie auseinanderzusetzen. evi.hilpold@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

KKKKKKKKKKKKKKKKKKK

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Wirtschaft & Umwelt

WIE PALMSCHOSS FAST ZUM LUFTKURORT GEWORDEN WÄRE

Gebirgsluft gegen Krankheiten

Die günstige Lage von Palmschoß in einer Mulde auf der Plose war vor 100 Jahren Impulsgeber für die Planung eines Sonnen- und Höhenkurortes. Jedoch war der Weg hin zu dem geplanten Luftkurort kriegsbedingt ein steiniger.

A

uf sonnigen, lichten Höhen, in klarer, reiner Gebirgsluft“ sollte auf Palmschoß bei Brixen ein ganzjährig betriebener Sonnen- und Höhenkurort entstehen, wie der Bezirkshauptmann Johann Niederwieser bei der am 28. Mai 1913 von allen Gesellschaftsschichten gut besuchten Versammlung im Hotel Tirol in Brixen forderte. Hierbei unterstützte ihn der Primar des neuen städtischen Krankenhauses, Dr. Anton Sigmund, der sodann auf die Heilwirkung der Sonnenstrahlen verwies, die in der höheren, reineren Gebirgsluft mehr Kräfte entfalten: Sie sind bakterientötend, fördern die Knochenneubildung und steigern die Zahl der roten und weißen Blutkörperchen, wie der Mediziner ausführte. Als Dritter im Bund stellte der k.k. Statthaltereirat und Landessanitätsreferent in Innsbruck, Dr. Adolf

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Kutschera, Ritter von Aichberg, der sich schon in Berlin und Wien vehement für den Standort Palmschoß eingesetzt hatte, nun auch den Brixnern die Vorzüge eines neuen Höhenkurortes auf der Plose gegenüber den Schweizer Kurorten Davos, Arosa und anderen deutlich vor Augen.

Bevorzugte Lage. Kutschera war

von der Gunstlage südlich des Brenners zutiefst überzeugt. Der warmen Welle, die von Italien kommt und bis zum Brenner reicht, verdankten ja unter anderem auch die Kurorte Meran, Gries und Arco ihren Besucherzustrom. In der Gegend von Brixen hat das südliche Klima die allzu große Hitze verloren, sodass sich hier die Eigenschaften des Hochgebirges mit der milden Wintertemperatur mischen. Der Referent hob auch die Vorzüge der topographischen

Gegebenheiten hervor: Der Plosekamm, der eine Meereshöhe von 2.600 Metern aufweist, erstreckt sich ungefähr 12 Kilometer in nordöstlicher Richtung von Brixen. Gegen Süden bildet er eine weite, sanft abfallende Mulde, die wie ein Hohlspiegel aussieht. An den Hängen dieses nach Süden hin offenen Kessels liegt Palmschoß auf 1.860 Metern Meereshöhe. Die landschaftliche Schönheit des Ortes wird durch die Nähe zur einzigartigen Dolomitenlandschaft erhöht. Aus der Hochgebirgsvegetation erheben sich der Peitlerkofel und die Geislerspitzen, und zwar die Aferer Geisler und weiter westlich die Villnösser Geisler mit Wasserkofel, Furchetta, Sassrigais und Fermedatürmen. Etwas höher oben, auf etwa 2.000 Metern, sieht man den Langkofel, den Schlern, dahinter die Brenta- und Adamellogruppe

und im Westen das Ortlermassiv. Neben der Schönheit der Landschaft hob Kutschera mit Hilfe von Tabellen und Gutachten besonders das angenehme Klima von Palmschoß hervor: Während es in Davos von November bis März (1912/13) 589 Sonnenstunden gab, wurden auf Palmschoß in der gleichen Zeit 798 gezählt, also um 209 mehr. Am größten war der Unterschied in den Monaten November und Dezember mit 295 Stunden gegenüber 183 in Davos. Selbst in der schlechtesten Winterzeit betrug die tägliche Sonnenscheindauer auf Palmschoß acht Stunden. Sodann verwies Kutschera auf die überaus günstigen Windverhältnisse, die weit besser seien als in den meisten Talstationen und in Brixen, da Palmschoß im Windschatten der Nord- und Nordwestwinde liege. Gemessen wurde die Windstärke


LUFTKURORT PALMSCHOSS: Geplant war, dass hier Lungenkranke Genesung von ihrem Leiden finden sollten. Das vor fast 100 Jahren entstandene Gebäude wird heute als Hotel genutzt

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mit einem Anemometer. Im Vergleich zur benachbarten Plose sei Palmschoß regelrecht windstill. Die Temperaturbeobachtungen hätten ergeben, dass die Wintertemperaturen auffällig mild waren, das Minimum lag im Februar bei minus 16°C. Im Übrigen lagen die Minimaltemperaturen bis Ende März stets unter 0°C, wodurch eine dauernde Schneedecke garantiert sei. Die mittleren Wintertemperaturen betrugen 4,6°C.

Planung einer Lungenheilstätte. Wegen der geschilderten klimatischen und landschaftlichen Vorzüge auf Palmschoß sollte in unmittelbarer Nähe von Brixen parallel zum neuen Krankenhaus (1912-1914) ein neuer Höhenkurort von überregionaler Bedeutung entstehen, wo arme Lungenkranke Genesung von ihrem Leiden finden sollten. Allein in Tirol starben zu Beginn des 20. Jahrhunderts jährlich über 3.000 Menschen an der Tuberkulose, jener Volkskrankheit, der Arme wie

Reiche zum Opfer fielen. Am 20. Dezember 1911 bildete sich unter dem damaligen Statthalter für Tirol und Vorarlberg, Markus Freiherr von Spiegelfeld, ein Aktionskomitee für die Schaffung einer Tiroler Tuberkuloseheilstätte. Am

Statthalter, der sich mit gleichem Engagement für die Bekämpfung der Tuberkulose einsetzte wie sein Vorgänger. Treibende Kraft dieses Projektes blieb der schon genannte Landessanitätsreferent Adolf von Kutschera.

nach einem geeigneten Standort in Tirol nämlich der Zanseralm im Talschluss von Villnöss zugewandt. Dort jedoch geht die Sonne im Winter erst gegen Mittag auf. Bereits am 18. Juni 1912 machte sich eine hochrangige

„Die Quellen haben ein überaus weiches Wasser, sind arm an organischen Substanzen und frei von Anzeigern chemisch nachweisbarer Verunreinigung“_ Brixener Chronik vom 15. Mai 1913 12. November 1912 hielt der aus dem Komitee hervorgegangene „Volksverein zur Bekämpfung der Tuberkulose in Tirol und Vorarlberg“, der seinen Sitz in Innsbruck hatte, seine Gründungsversammlung ab und trat dem Wiener „Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose in Österreich“ bei. Im Jahre 1913 folgte Friedrich Graf Toggenburg als neuer

Früher: Nur ein Bruchteil der geplanten Militärheilstätte war bei Kriegsende fertiggestellt

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Die glückliche Wahl der Platzfrage trafen die verdienten Brixner Bürger und besten Kenner des Plosegebietes, Sigismund Waitz, Weihbischof von Brixen, und Johann Goldiner, Gründer der Sektion Brixen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins und Hüttenwart der 1887 fertig gestellten Plosehütte. Zunächst hatte sich Kutschera bei der Suche

Abordnung unter der Führung des Statthalters Spiegelfeld und des Sanitätsreferenten Kutschera wegen der zu errichtenden Heilstätte auf Palmschoß nach Afers auf, doch die Tour musste wegen des schlechten Wetters bereits am nächsten Tag abgebrochen werden. Dieser Begehung hatte sich auch der junge Erzherzog Max von Österreich, ein Bruder von

So präsentiert sich das Gebäude heute

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Wirtschaft & Umwelt

Rast am „Zigeunerbründl“; im Hintergrund stehen Johann Goldiner und Weihbischof Siegmund Waitz

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Kaiser Karl, der sich mit seiner Mutter Maria Josefa gerade in der Kuranstalt des Bürgermeisters von Guggenberg in Brixen aufhielt, angeschlossen. Am 27. und 28. Mai 1913, also unmittelbar vor der genannten großen Versammlung in Brixen, fand laut Brixener Chronik vom 29. Mai 1913 auf Palmschoß mit Besichtigung und Begutachtung der Bauplätze ein weiterer Lokalaugenschein statt. Daran nahmen aus Innsbruck teil: der Chef der

k.k. Statthalterei-Bauabteilung Hofrat Krapf, der Landessanitätsreferent Kutschera, Oberforstrat Lutz, k.k. Oberingenieur Mitzka, k.k. Bezirksarzt Müller. Aus Brixen: k.k. Bezirkshauptmann Niederwieser, k.k. Agrar-Kommissär Klingler, Agrar-Inspektor Riedl, Msgr. Waitz, Reichstagsabgeordneter Schöpfer, Professor Meusburger, Magistratsrat Goldiner, k.k. Straßenbauleiter Ingenieur March, Bankdirektor Franz v. Guggenberg, Primarius

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Sigmund, Ing. Simmerding und Hofer. Als Vertreter des Reichsvereins erschien Dozent Teleky aus Wien. Dieser reservierte für das geplante Sanatorium des Wiener Zentralkomitees das Terrain hinter der „oberen Palmschoß“.

Geplant waren zwei Großprojekte. Die „Volksheilstätte“ des

Tiroler Volksvereins sollte auch Minderbemittelten zugänglich sein und somit einen sozialen Zweck erfüllen. Als zweites Vorhaben

wurde eine „Sonnenlicht-Heilstätte“ für Hauttuberkulose (Lupus) mit rund 80 bis 100 Betten, 60 davon für Kinder, vom Wiener Zentralkomitee unterstützt. Der geplante Lungenkurort fand in der ganzen österreichisch-ungarischen Monarchie rasch Unterstützung. Spontan traten dem Verein 145 Mitglieder bei, von denen manche ganz ansehnliche Beiträge stifteten, wie der regierende Fürst von Liechtenstein mit 10.000 Kronen. Außerdem gewährte die Arbeiterunfallversicherung für Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg in der Vorstandssitzung vom 9. Dezember 1912 ein Darlehen von 1.000.000 Kronen zu vier Prozent Zinsen unter der Bedingung, dass der Bau spätestens 1914 begonnen werde. Desgleichen boten schon 1912 zahlreiche Firmen aus der ganzen Monarchie bei der Statthalterei in Innsbruck ihre Offerte an, beispielsweise für Zentralheizung, Telefon oder Telegraphenanlage. Mit Beschluss vom 21. November 1912 wurden Sigmund Waitz und Johann Goldiner von Statthalter Spiegelfeld und Dr. Kutschera beauftragt, im Namen des Vereins die Liegenschaften auf Palmschoß

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Johann Goldiner – sein Lieblingsgebiet war die Plose

anzukaufen. Der Statthalter erwarb im darauf folgenden Jahr 1913 über 100 Hektar Grund mit dem dazugehörigen Wald und den Quellen für die Wasserversorgung – weit mehr, als für die Volksheilstätte und die SonnenlichtHeilstätte erforderlich waren. Man wollte rechtzeitig aufkommende Bauspekulationen verhindern. Die betreffenden Grundstücke gehörten zu den Höfen Perkölber (Pikelber) des Alois Prader und Pedaferer des Josef Kircher sowie Vorderzulechner der Rosa Tratter in der Gemeinde Afers. Das k.k. Ministerium in Wien steuerte 50.000 Kronen zum Kauf der Baugründe bei. Die Untersuchung des Wassers hatte laut Brixener Chronik vom 15. Mai 1913 ergeben, „dass die Quellen ein überaus weiches Wasser haben, arm an organischen Substanzen und frei von Anzeigern chemisch nachweisbarer Verunreinigung sind“. Wichtig für das neue Kurortprojekt war natürlich auch die Verkehrserschließung. Hier konnte mit Befriedigung festgestellt werden, dass die Straße von Brixen nach St. Andrä bereits vor der Planung der Heilstätte fertig gestellt und bis St. Georg in Afers in Ausbau war. Von dort bis Palmschoß waren es noch fünf Kilometer, wofür man sich von Seiten des Staates namhafte Beiträge erhoffte. Neuen Aufschwung erfuhr ein schon seit längerem geplantes Seilbahnprojekt (Schwebebahn) ausgehend von der näheren Umgebung des Brixner Bahnhofes über St. Andrä zum Ploseberg in unmittelbarer Nähe von Palmschoß, sodass der neue Kurort bei den günstigen Schnellzugverbindungen von Wien wie von Berlin in 15 Stunden erreicht werden könnte.

Baupläne. Im Sommer 1913 wur-

de vom Ingenieur Heinrich von Hartungen ein Bebauungsplan für

das Gesamtkonzept erstellt. Darauf wurde noch im selben Herbst unter Tirols und Vorarlbergs Architekten ein Wettbewerb für die Projekterstellung ausgeschrieben: Die eigentliche Volksheilstätte, ein zusätzlicher „Zahlstock“, das heißt ein Trakt für zahlende Kranke, Wirtschaftsgebäude, Liegehallen, ein eigenes Ärztehaus, Zentralheizung und Wäscherei mit Desinfektionseinrichtungen, die für beide Anstalten zur Verfügung gestanden hätten. Für die „Volksheilstätte“ wurden 13 Entwürfe eingereicht. Der erste Preis wurde nicht vergeben, der zweite Preis ging ex aequo an das Architektenteam Lukesch und Braun aus Bregenz, das damals gerade die Artilleriekaserne in Brixen – das heutige Schulgebäude in der Dantestraße – errichtete, sowie an den Baumeister Peter Delugan aus Meran, der neben Grandhotels in der Schweiz auch das Palasthotel in Meran erbaut hatte. Den dritten Platz erhielt Ferdinand Lindberg aus Meran, Platz vier das Meraner Baubüro Musch und Lun. Die Gebrüder Ludwig aus München, beide Schüler des bedeutenden Wiener Architekten Otto Wagner, die in Bozen das Hotel Laurin und das Stadthotel sowie in Gossensaß das Palasthotel erbauten, erhielten eine Spesenvergütung. Der Architekt Hans Jakober aus Nürnberg durfte sich nach einer persönlichen Absprache mit Kutschera als geborener Tiroler auch am Wettbewerb beteiligen; sein Projekt wurde aber nicht prämiert, da es nur aus Erd- und einem Obergeschoss bestand. Die genannten Projektanten waren mehr oder weniger alle dem Hotelbau verpflichtet, und dem entsprechend sahen auch ihre Projekte aus. Gleichzeitig ließ das Wiener Zentralkomitee für die „Höhenund Sonnenlicht-Heilstätte“ auf Palmschoß vom Wiener Stararchitekten Otto Wagner, der aus der alten Kaiserstadt Wien eine moderne Großstadt gemacht hatte, ein Projekt erstellen. Brixen stand damit nahe davor, zu einem internationalen Architektur-Schauplatz aufzusteigen. Das Konzept sah einen schlichten Baublock vor, in dem alle Zimmer nach Süden ausgerichtet waren, sodass die Kranken im Bett von der Sonne bestrahlt werden konnten und nicht mehr auf die Sonnenbalkone geschoben werden mussten. Dass Otto Wagners Plan den lokalen Architekten zum Bau der Volksheilstätte weit voraus war, braucht wohl nicht eigens erwähnt zu werden.

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Wirtschaft & Umwelt

Das 1914 entstandene Projekt für eine Höhen- und Sonnenheilstätte blieb unverwirklicht

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Militärheilstätte. Noch vor dem

Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg entschied der „Volksverein“ im März 1915, der Heeresleitung Baugründe auf Palmschoß zur Verfügung zu stellen, denn an die Ausführung der Friedensprojekte war vorerst nicht mehr zu denken. Auch die Arbeiterunfallversicherungsanstalt hatte ihr Darlehen gekündigt. Vom Innenministerium in Wien wurde darauf eine Subvention zur „Errichtung von Baracken für lungenkranke Krieger auf Palmschoß“ genehmigt. Dem Volksverein gelang es, mit Hilfe des in der Zwischenzeit zum Innenminister avancierten Friedrich Graf Toggenburg die Planung und Bauleitung in Händen zu behalten. K.k. Baurat Philipp Mitzka von der Statthalterei Innsbruck plante nun zwei Mannschaftsgebäude für leichtere Fälle und eines für schwerkranke Soldaten mit den erforderlichen Nebengebäuden. Aber erst im Frühjahr 1918 konnte mit dem Bau begonnen werden. Dazu wurden 100 italienische Gefangene aus dem Kriegsgefangenenlager Braunau am Inn nach Palmschoß abkom-

mandiert, die nach Möglichkeit Bauarbeiter und mit Rücksicht auf die „Hochgebirgslage“ aus Norditalien sein sollten. Die Bauleitung lag in den Händen von Ingenieur Heinrich von Hartungen. Trotz kriegsbedingter Sachzwänge war man bestrebt, die Militärheilstätte im Hinblick auf den späteren Kurort solide zu planen; jedenfalls schmiegte sich das „Kriegsprojekt“ von 1917 gut dem Gelände an. Kurz vor Kriegsende war ein einziger Pavillon der großzügig geplanten Militärheilstätte Palmschoß fertig gestellt. Unmittelbar vor der Kapitulation bemühte sich die Statthalterei in Innsbruck noch um den Zukauf weiterer Bauerngüter, um die Versorgung der Lungenheilstätte mit Frischmilch sicherzustellen. Jedenfalls erstreckte sich der Besitz von Palmschoß laut Grundbuch bei der Übertragung in das italienische Staatsgut 1926 auf über 200 Hektar, davon 100 Hektar Wald, 70 Hektar Weideland und etwa 30 Hektar Ackerland und Gärten. Mit der Besetzung Südtirols durch Italien löste sich auch der Baubetrieb auf Palmschoß auf, da

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sich der zum Großteil aus kriegsgefangenen Italienern bestehende Bauarbeitertrupp nach Süden absetzte. 1919 führte General Cattaneo von der italienischen Heeresleitung den Bau fort und ließ noch die umstrittene Materialseilbahn von Milland auf die Plose errichten. Der einzige zur Ausführung gelangte und heute noch bestehende Baukomplex ging nach dem Ersten Weltkrieg an den italienischen Staat über – mit der Verpflichtung, keine Zweckentfremdung vorzunehmen. Bis 1922 diente die Anlage als Erholungsort für Kriegsteilnehmer. Anschließend blieb sie für zehn Jahre ungenutzt. Von 1935 bis Mitte der 1980er Jahre wurde das große Gebäude als Jugendferienkolonie für Sommeraufenthalte dem Päpstlichen Hilfswerk von Bozen zur Verfügung gestellt.

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vor die Anlage Palmschoß 1955 an die Region überging, trafen sich am 19. Mai 1950 im Rathaus Brixen Vertreter des Landes und der Stadt, um über die weitere

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Zweckbestimmung zu befinden. Dabei warnte der Gemeindearzt Dr. Bonell, dass „die Errichtung eines Sanatoriums in Palmschoß den Wünschen der Bevölkerung zuwiderlaufe und dass damit der Fremdenverkehr gestört und gefährdet werde“. Dem widersprachen Hans und Markus von Guggenberg, indem sie wiederum auf die Erfahrungen in Davos verwiesen, wo die Bevölkerung durch derartige Sanatorien in keiner Weise gefährdet werde und der Fremdenverkehr sogar blühe. Auch Bürgermeister Natale Dander betonte, dass durch die Errichtung einer derartigen Heilstätte auf Palmschoß nicht nur den TBC-Kranken geholfen, sondern auch der internationale Fremdenverkehr in der Stadt Brixen gefördert werden könne. Doch diese Hoffnungen zerschlugen sich, und die Anlage verwahrloste immer weiter. 1974 ging der Besitz an die Autonome Provinz Bozen über. Laut der „Vorstudie für die Umgestaltung und Neubestimmung der Ex-Ferienkolonie in Palmschoß-Brixen“ von Ingenieur


Rast am Platzbon-Hof in St. Andrä mit Erzherzog Max und Bürgermeister von Guggenberg (mit Zigarre)

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Giorgio Keller sollten die alten Strukturen ganzjährig für „Kultur-, Bildungs- und Erholungsaufenthalte“ genutzt werden, wie es ursprünglich vorgesehen war. 2002 konnten Geschäftsleute aus Bozen das denkmalgeschützte Gebäude ersteigern. Seit 2010 wird das Bauwerk als Viersterne-Hotel genutzt und bietet Gästen aus aller Welt Erholung. Die Überlegungen geographischer, umweltbedingter und landschaftlicher Natur, die seinerzeit für die Auswahl

zur Errichtung eines Luftkurortes auf Palmschoß ausschlaggebend waren, gelten auch laut oben genannter Vorstudie heute noch: Das Gelände auf einer Höhe von 1.800 Metern am Südhang der Plose ist von einer dichten Waldlandschaft mit einem herrlichen Blick auf die Bergwelt umgeben, liegt im Kreuzpunkt schöner Wanderwege und zeichnet sich durch gute Luft in unberührter Natur aus. Mit der Lungenheilanstalt auf Palmschoß sollte Österreich, be-

ziehungsweise Brixen, endlich einen Kurort bekommen, der einzigartig und besser gewesen wäre als auswärtige. Fortschrittlich denkende Männer wie Bürgermeister Otto von Guggenberg und die Magistratsräte Waitz und Goldiner, die bereits wesentlich zur Modernisierung Brixens beigetragen hatten, förderten das Palmschoßprojekt auch aus wirtschaftlichem Interesse. So dachten sie schon damals, die Seilbahn für den Wintersport auf der Plose einzusetzen.

Ernst Delmonego Leserbrief an: echo@brixner.info Quellen: Elisabeth Dietrich: Palmschoß - Der Traum vom Zukunfts-Sanatorium (1993), Elisabeth Baumgartner: Eisenbahnlandschaft Alt-Tirol (1990), Hans Heiss, Tiroler Landesarchiv Innsbruck, Stadtarchiv Brixen

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Vor dem Bürgerausschuss hob Sigismund Waitz Anfang 1913 hervor, dass das Bauvorhaben auf Palmschoß von großer Bedeutung für die Geschäftswelt sei und eine ständige Reklame für Brixen bleiben werde. Ausdrücklich verwies er auf Davos und Leysin in der Schweiz. Wenn auch die Idee von einem „österreichischen Davos“ auf der Plose – kriegsbedingt – nicht verwirklicht werden konnte, zeigt das Vorhaben doch, wie Guggenberg, dem am 13. März 1913 die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Lüsen für seine Verdienste um den Straßenbau nach Lüsen verliehen wurde, Waitz und Goldiner bei der Verwirklichung neuer Vorhaben vorgingen. Sie achteten auf das Zusammenspiel von Gesundheit, Wirtschaft und Verkehr.

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Wirtschaft & Umwelt

„Landschaft bewusst erleben“ In seiner 137 Seiten umfassenden Masterarbeit mit dem Titel „Projekt am Kühberg“ beschäftigt sich der junge Brixner Arno Wachtler, Student für Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung, mit den „Kriterien und Möglichkeiten landschaftsarchitektonischer Gestaltung am Beispiel des Radlsees, Königsanger und Hundskopf“.

Landschaft integriert: Die Gestaltung ist eigenständig, dominiert jedoch nicht und lässt den Besucher diese Landschaft intensiver und bewusster wahrnehmen. Die Gestaltung tritt in Dialog mit der Landschaft und setzt diese schlicht und einfach in Szene. Welche Standorte des Projektes Radlsee, Königsanger und Hundskopf haben Sie ausgewählt? Aus meiner Analyse und Recherche des gesamten Projektgebietes des Kühberges entwickelten sich sofort drei spannende Standorte, die mit punktuellen Interventionen die vorhandene Qualität des Landschaftsraumes verstärken und erlebbarer machen können. Dabei wurden bereits vorhandene Gestaltungen integriert. Bei den Standorten handelt es sich um die Königsangerspitze, einen Standort direkt am Radlsee und einen weiteren an der Böschungskante des Hundskopfs. Und die Interventionen, die Sie dafür vorschlagen? Herr Wachtler, wie kamen Sie auf dieses gerade für Brixner reizvolle Thema Ihrer Abschlussarbeit? ARNO WACHTLER: Ich bin mit und in den Bergen aufgewachsen und ging bereits als kleiner Junge oft und gern mit meinen Eltern ins Hochgebirge, das mich immer schon fasziniert hat. Deshalb war für mich klar, dass meine Arbeit das Thema der Berge zum Inhalt haben musste. Als Brixner besitze ich einen sehr persönlichen Bezug zum Projektgebiet. Viele Brixner kennen den Radlsee, aber nur wenige den Hundskopf, der, nur wenige Gehminuten davon entfernt, einen atemberaubenden Blick auf Brixen bietet. 58

Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Masterarbeit? Ziel meiner Masterarbeit ist die Erarbeitung einer Entwurfsstrategie für zukünftige Gestaltungen und Interventionen im Hochgebirge und deren Überprüfung in der Praxis anhand eines Entwurfs. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Charakteristik der Landschaft. Vorhandene Raumqualitäten sollen verstärkt und erlebbar gemacht werden, ohne die Charakteristik zu zerstören. Weiters soll das Bewusstsein für die Bedeutung von ansprechenden zukünftigen Gestaltungen im Hochgebirge geschärft werden.

Sie haben in Ihrer Arbeit landschaftsarchitektonisch gelungene Projekte in Hochgebirgslandschaften gesucht … und gefunden. Wo? Gelungene Projekte findet man nicht nur in den Alpen wie zum Beispiel „Top of Tyrol“, eine Aussichtsplattform am Stubaier Gletscher, sondern auch in den Hochgebirgslandschaften von Island und Norwegen. Dabei sind vor allem einige Projekte der Norwegischen Touristenstraße zu erwähnen. Mit einfachen Gestaltungsmitteln werden die notwendigen Infrastrukturbauten wie Raststationen, WC-Anlagen und Aussichtspunkte gekonnt in die

Am Königsanger stehen derzeit die beiden Elemente Kreuz und Panoramatisch für sich. Ich schlage in meiner Arbeit dafür ein einfaches

Steckbrief Arno Wachtler studierte nach dem Abschluss der Geometerschule seit Herbst 2006 die Fächer Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung an der Universität für Bodenkultur in Wien. Im Mai des Vorjahres reichte er dort seine Masterarbeit ein. Neben seinem Studium erwarb er praktische Fertigkeiten in mehreren Wiener Büros für Landschaftsarchitektur.


Ihre Arbeit wurde von Ihrer Professorin für den „Archiprix 2015“ vorgeschlagen. Erklären Sie, was das ist! Ich habe das große Glück, meine Masterarbeit und dadurch speziell den Kühberg beim „Archiprix 2015“ vorstellen und somit

das Projekt und ein einzigartiges Stück Südtirol vor großem Publikum präsentieren zu dürfen. Der Archiprix ist eine internationale Biennale, bei der die weltweit besten Abschlussarbeiten in den Bereichen Architektur, Städtebau und Landschaftsarchitektur vorgestellt werden. Insgesamt haben 351 Universitäten aus 87 Ländern teilgenommen. Ziel ist es, internationale Beziehungen zu Kollegen aufzubauen und aktuelle Tendenzen weltweit darzulegen. Im Zuge dieses Events findet vom 29. April bis zum 7. Mai in Madrid ein Workshop mit allen Teilnehmern und die anschließende „Hunter Douglas Award Verleihung“ statt.

Foto: Oskar Zingerle

und einheitliches Verbindungselement in der Form eines aus lokal gewonnenem Steinmaterial bestehenden Rechteckkörpers mit schräger Sitzfläche vor. Die Idee zum Standort Radlsee ist, die Wahrnehmung der Natur, des Raumes und des Wassers zu intensivieren. Dafür sehe ich eine im See liegende Plattform vor, die aus zwei gegenläufigen Kreisen besteht, die sich in der Form des Sees und im ihn umgebenden Felshang wiederfinden. Am Hundskopf mit seinem herrlichen Blick auf Brixen und die Dolomiten soll ein als Abgrenzung dienendes reflektierendes Band den Dialog mit der Stadt herstellen. Zur bewussten und intensiven Wahrnehmung blenden zwei ausgehöhlte, äußerlich idente Steinkörper jeweils einen bestimmten Teilbereich des Gesamtblicks am Hundskopf ein.

Mit welchen Erwartungen werden Sie nach Madrid reisen? Ich freue mich auf diese spannende Woche und hoffe, internationale Kontakte knüpfen, Einblicke in verschiedene internationale Denk- und Arbeitsweisen gewinnen und dem einen oder anderen unser Land und unsere einzigartige Landschaft ans Herz legen zu können. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Arno Wachtler: „Meine vorgeschlagenen punktuellen Interventionen verstärken die Qualität des Landschaftsraumes und machen sie erlebbarer.“

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Wirtschaft & Umwelt

BETRIEBSPORTRAIT

Wie eine schützende Haut Begeisterung für die Realisierung intelligenter Fassaden und aktiver Gebäudehüllen – das könnte der Firmenname Askeen, der sich aus der Zusammensetzung von „active skin“ und „keen“ herleitet, übersetzt ausdrücken.

W

ährend sich der reine Fensterbau auf die Herstellung von Fenstern und eine Zimmerei auf die Realisierung von Holzkonstruktionen konzentriert, geht das neue Brixner Unternehmen Askeen einen großen Schritt weiter, indem die Gebäudehülle von Anfang an in ihrer Gesamtheit geplant wird. Moderne Architektur verbindet sich mit hochwertiger handwerklicher Arbeit; vor allem durch die Abstimmung aller Bestandteile der Gebäudehülle lässt sich eine hohe Energieeffizienz erreichen – ein wichtiges Argument bei der Realisierung von Passiv- und Klimahäusern.

Ästhetik und Funktionalität. „Wir entwickeln, planen und produzieren zum einen individuelle Fenster und Schiebetürsysteme aus Holz und Metall mit hochwertigem Glasanteil“, beschreibt der Geschäftsführer Helmut Moratelli die Produkt- und Dienstleistungspalette von Askeen. „Anspruchsvolle Fassadenkonstruktionen entwerfen wir nach Kundenwünschen; den Möglichkeiten sind hierbei kaum Grenzen gesetzt.“ Die von Askeen realisierten Fenster, Schiebetüren, Fassaden und Gebäudehüllen erfüllen in Punkto Funktionalität und Design die höchsten Anforderungen, die an eine anspruchsvolle Architektur gestellt werden. Auch deshalb wird stets nach der besten Lö-

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sung – sowohl aus ästhetischer, technologischer als auch aus ökologischer Sicht – gesucht, und viele Systeme, Lösungen und Technologien wurden im Hause entwickelt und sind patentiert. Im Bereich der integrierten Fassadensysteme kümmert sich Askeen um alles, was Außenabschlüsse anbelangt: vom Standardbau bis hin zur Luxusvilla und vom Neubau bis hin zur Sanierung. „Zurzeit haben wir Projekte in Südtirol, am Gardasee und in Florenz, demnächst auch in der Schweiz“, zieht Moratelli nach wenigen Monaten Betriebstätigkeit positiv Bilanz. Zu den Kunden zählen in erster Linie Architekten, die für ihre Auftraggeber anspruchsvolle Lösungen in Sachen Ästhetik, Funktion und Technik suchen. Bei Askeen finden sie einen Ansprechpartner, der den Blick für das Ganze wahrt und dabei selbst die speziellsten Wünsche erfüllt. Jedes Projekt wird neu entworfen und geplant, es gibt keine Standardlösungen – jedes Bauprojekt von Askeen ist ein Unikat.

Aktive Gebäudehüllen. „Bei

aktiven Gebäudehüllen handelt es sich um vorgefertigte intelligente Fassadensysteme – zumeist in Holzbauweise –, die bereits mit Fenstern und bei Bedarf mit Lüftungsgeräten und Wärmetauschern integriert als Fertigbauelemente zur Baustelle

geliefert werden“, erklärt Helmut Moratelli. „Die großen Vorteile dieser modularen Fertigteilbauweise liegt zum einen in der hohen Ausführungsqualität und Planungssicherheit, zum anderen in den sehr kurzen Montage- und Bauzeiten.“ Im Rahmen eines Innovationsprojektes der Provinz Bozen hat Askeen ein eigenes Fassadensystem entwickelt, mit dem sich die Abwicklungszeiten bei Sanierungen enorm reduzieren und dank dem ein Gebäude der Energieeffizienzklasse F problemlos den Klimahausstandard Gold erreichen kann: „Das modulare Wandsystem wird gänzlich ohne Baugerüst einfach per Kran am Gebäude montiert, die bestehende Struktur bleibt unberührt, und es sind nur mehr die Fenster auszutauschen.“ Auch bei Neubauten überzeugt das Fassadensystem von Askeen, da der Trend immer mehr in Richtung Skelettbau geht. Die Gebäudehülle wird hierbei erst in einem zweiten Moment angebracht und übt daher keine tragende Funktion aus. Für solche Bauweisen setzt sich daher zunehmend das integrierte Fassadensystem der aktiven Gebäudehülle durch. „Wenn ein Gebäude aus drei bis vier verschiedenen Gewerken zusammengestellt wird und es für jedes Gewerk einen anderen Ansprechpartner gibt, wird es schwierig, ein optimales Ganzes zu erreichen.“ Deshalb konzentriert sich Askeen vor allem auf die Planung seiner Lösungen und arbeitet eng mit ausgewählten Zimmereibetrieben, Tischlereien, Haustechnikinstallateuren und Fensterbauern zusammen. „Viele Handwerksbetriebe sind in Südtirol maschinell top ausgestattet, jedoch oft nicht ausgelastet. Indem wir einen Teil der Produktion auslagern, sparen wir die Anschaffung teurer Maschinen,

unsere Lieferanten erhöhen ihre maschinelle Auslastung, und jeder kann sich auf seine jeweilige Kernkompetenz konzentrieren“, so Moratelli.

Forschung und Entwicklung. Seine Leidenschaft für Ästhetik und die Perfektion von Technik und Design sind Helmut Moratelli Ansporn und Vision zugleich. Diese treiben ihn an und lassen ihn neue Wege beschreiten und neuen Herausforderungen begegnen, ob auf der Suche nach neuen Märkten oder bei der Entwicklung neuer Technologien. So hatte er vor kurzem an einer Unternehmerreise nach Miami teilgenommen, im Rahmen welcher der Wunsch an ihn herangetragen wurde, Hurrikan-resistente Fenster zu entwickeln, die qualitativ hochwertig und ästhetisch anmutig sein

Steckbrief Firmenname: Askeen GmbH

Firmensitz: Alfred-Amonn-Straße 16 39042 Brixen Tel. 0472 057120 www.askeen.it Geschäftsfelder: Fenster und Schiebetürensysteme Fassaden Aktive Gebäudehüllen Sonderkonstruktionen Geschäftsführung: Helmut Moratelli Anzahl Mitarbeiter: 11


Design und Funktion: Eine von Askeen geplante Privatvilla in Florenz mit vielen Sonderlösungen im Bereich der Fenster und Fassaden

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sollten. Askeen hat sich bereits an die Konzeption und Entwicklung derartiger Fenster gemacht. „Außerdem sind wir gerade dabei, ein Lüftungssystem mit integrierter Wärme- und Feuchterückgewinnung für Schulen zu entwickeln“, erklärt Moratelli. Das mit einem namhafen Architekten gemeinsam entwickelte und patentierte Lüftungssystem befindet sich derzeit in der Prüfphase und lässt sich nach erfolgreicher Abnahme optimal in die aktive Gebäudehülle integrieren. „Dies ist insbesondere bei Passivhäusern und Klimahäusern der Kategorien A und Gold wichtig, da diese aufgrund ihrer hohen Gebäudeluftdichtigkeit eine sehr trockene Luft haben“, so Helmut Moratelli. Auf der Suche nach neuen Lösungen unterstützt Moratelli viele Forschungs- und Entwicklungsinitiativen und pflegt enge Kontakte zu Universitäten und Forschungseinrichtungen im Inund Ausland. So arbeitet Askeen im Rahmen von wissenschaftlichen Studien zu Gebäudesanierungen eng mit der Polytechnischen Universität in Mailand zusammen und ist bei vielen Entwicklungen des Passivhausinstituts in Darmstadt involviert. Im Rahmen des jährlich ausgetragenen international

renommierten Wettbewerbs „Solar Decathlon“, an dem sich 20 Studententeams von Universitäten weltweit beteiligen, unterstützt Askeen in diesem Jahr ein Studententeam der West Virginia Universität sowie der römischen Universität Tor Vergata: Die vorgegebene Aufgabenstellung liegt in der Suche nach der optimalen Lösung für eine energetisch und ästhetisch anspruchsvolle Gebäudehülle.

Fragebogen an das Unternehmen Wodurch unterscheiden sich Ihre Fenster- und Fassadenlösungen? Vor allem durch die Ästhetik. Diese resultiert aus der perfekten Kombination von Design und Technik. Das ist auch der Grund, warum wir eigene Beschläge, eigene Schiebetürensysteme und integrierte Fassadenlösungen entwickelt haben.

Eingespieltes Team. Die Innova-

tionskraft und Lösungskompetenz bei Askeen führt Helmut Moratelli insbesondere auch auf sein eingespieltes Team zurück. „Mit vielen meiner Mitarbeiter arbeite ich bereits seit Jahren zusammen, sie sind mir in mein Unternehmen nachgefolgt – was für mich eine große Bestätigung ist, dass sie an mich und meine Vision glauben“, sagt Moratelli. „Uns verbindet die Leidenschaft für das, was wir tun, ein starker Zusammenhalt und ein sehr familiäres Miteinander.“ Das Team von Askeen setzt sich aus den unterschiedlichsten Spezialisten zusammen; darunter sind Architekten, Fachingenieure, Wissenschaftler, Zimmerer, Tischler und Spengler – wodurch der Blick auf das Ganze gewährleistet ist.

HELMUT MORATELLI, Geschäftsführer Herr Moratelli, was ist Ihr Erfolgskonzept? HELMUT MORATELLI: Wir entwickeln bis ins Detail durchdachte und genau nach Kundenanforderungen individualisierte Lösungen, egal ob Gebäudehülle oder Fenster. Gerade Architekten schätzen unsere Lösungskompetenz. Gemeinsam schauen wir uns das jeweilige Projekt an und bringen noch im Rahmen des Gesprächs die optimale Lösung als ersten Entwurf zu Papier.

Die Firma Askeen gibt es seit knapp einem halben Jahr. Wo soll es in Zukunft hingehen? Sicherlich ins Ausland. Zum einen mit ganz speziellen Produkten, so zum Beispiel mit hurrikan- oder kugelsicheren Fenstern und Schiebetüren. Schutz und Sicherheit werden in Zukunft weltweit an Bedeutung gewinnen. Außerdem wollen wir im privaten Wohnbau weiter Fuß fassen – sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen, indem wir leistbare Gebäudehüllen von 400 bis 3.000 Euro je Quadratmeter anbieten. In dieser Preisklasse können wir mithalten, da wir in diesem Produktsegment einen hohen Standardisierungsgrad haben und wenige, aber dafür sehr gute Lösungen führen. 61


Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

ST. ANDRÄ

Problemfall Grundschule z Im Rahmen einer Sitzung hat der Stadtrat über die Weiterführung der Arbeiten für den Bau der Grundschule in St. Andrä beraten. Das mit den Arbeiten betraute Unternehmen ZH GCC AG ging vor etwa einem Jahr in Konkurs, und seitdem steht die Baustelle still. Das Gericht soll die Baustelle nun jedoch in Kürze freigeben, und die Gemeinde kann den Auftrag an das in der

Ausschreibung nächstplatzierte Unternehmen weitergeben. Da die zweitplatzierte Firma nun ebenfalls Konkurs anmelden musste und die dritte Firma den Auftrag abgelehnt hat, möchte der Stadtrat nun mit der Baufirma MAK aus Lavis (Trentino) in Verhandlung treten. Bei den noch ausstehenden Arbeiten handelt es sich um den gesamten Innenausbau, die Fassaden und Fenster sowie

die Außengestaltung in einem Gesamtvolumen von rund drei Millionen Euro. Die Gemeindeverwaltung rechnet damit, dass der Bau auf jeden Fall bis zum Beginn des Schuljahres 2016/17 fertiggestellt sein wird. vk

W&U Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Highspeed-Surfen mit Citynet

z Seit drei Monaten können Brixner Privathaushalte und Betriebe bei den Stadtwerken einen Anschluss an den Breitband-Internetdienst „Citynet“ beantragen.

kurz

notiert

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Allen acht Südtiroler Badeseen, darunter auch der Vahrner See, wurden eine ausgezeichnete Wasserqualität attestiert. Während der Badesaison entnimmt das biologische Labor der Landesumwelt­ agentur Wasserproben. Die Wasserqualität wird dann basierend auf den Ergebnissen der letzten vier Jahre ermittelt.

Derzeit ist das Surfen in GlasfaserGeschwindigkeit in den Zonen Tschötsch/Pairdorf, Mozart Süd und Mitte West möglich. „Innerhalb März werden wir die Zonen Burgfrieden, Acquarena/Priel und Köstlan aktivieren, bis Ende des Jahres dann alle restlichen Zonen der Stadt“, kündigt Netzwerkmanager Massimo Santini an. Für Privatkunden stehen drei Produkte zur Auswahl: Citynet Home, Home+ und Home Super. Die Downloadgeschwindigkeiten betragen 15, 25 oder 35 MBit/

Sekunde, die Preise variieren zwischen 30 und 58 Euro pro Monat. Betriebe wählen zwischen den Produkten Citynet PRO, PRO+ und Super mit Geschwindigkeiten von 25, 35 oder 50 MBit/Sekunde im Download und 2,5, 3,5 oder 5 MBit/Sekunde im Upload. Die Pakete Citynet Business+ und Business Super bieten 5 oder 10 MBit/Sekunde im Up- und im Download. Für Betriebskunden starten die Tarife bei 80 Euro im Monat. Die Aktivierung des Dien­ stes ist kostenlos. oz

Da in der Tiefgarage am Millander Weg noch einige Stellplätze frei sind, hat die Gemeinde Brixen die Kriterien für die Konzession der Stellplätze abgeändert. Diese können nun auch für einen Monat, drei Monate und ein halbes Jahr angemietet werden.

Für rund 160.000 Euro wird das Amt für Wildbachverbauung im Rahmen einer BBT-Ausgleichsmaßnahme am Großen Schrüttensee im Schalderer Tal Abdichtungsmaßnahmen vornehmen. Da der See Wasser verliert, kommt es im Sommer zu Schwankungen des Wasser­ pegels von bis zu zwei Metern.


STADTGEHEIMNISSE Woran erinnert die Jahrtausend-Säule? Foto: Oskar Zingerle

Zwischen Hofburg und Domplatz befindet sich die marmorne Jahrtausendsäule, die an das 1000-jährige Bestehen der Stadt Brixen im Jahr 901 erinnert. Die Millenniumsfeier wurde im Oktober 1901 mit einem beeindruckenden Festumzug gefeiert, und man fasste den Beschluss, ein Denkmal zu errichten: Den Auftrag hierzu bekam der aus Kufstein stammende Künstler Norbert Pfretschner; die Millenniumssäule wurde jedoch erst am 25. Oktober 1909 vollendet. Auf der Säule thront ein vergoldetes Lamm, das Wappentier Brixens, und am unteren Ende der Statue befindet sich die Statue des Bischofs Zacharias, der die Stadt segnet. Zu seiner Rechten reicht ihm ein Engel die Urkunde über die Schenkung des Maierhofes „Prihsna“ von Ludwig dem Kind an Zacharias im Jahr 901. Auf dem Sockel sind in Bronzereliefs wichtige Ereignisse der Stadtgeschichte festgehalten. Die Jahrtausendsäule ist samt dem Wappentier 9,36 Meter hoch. Sie wurde aus Kalkstein aus dem Gebiet um Arco erbaut, während die Bischofsfigur und der Engel aus Laaser Marmor gehauen wurden. Anregungen: redaktion@brixner.info

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BRIXEN/PLOSE

Zukunftssorgen z Für einiges mediales Aufsehen hat vor zwei Wochen eine Ankündigung des Chefs der Plose Ski AG, Alessandro Marzola, gesorgt: Er werde drei Skilifte am Ploseberg veräußern, und zwar den Trametschlift und die beiden Lifte an der Pfannspitze. Marzola erklärte dazu, dass sich der Trametschlift nicht bewährt hätte und dementsprechend auch nicht erneuert werde; die beiden anderen Lifte hingegen würden, sofern möglich, durch eine Umlaufbahn ersetzt. Immer noch strittig ist, ob die Plose Ski AG einen Speichersee bauen darf; der Speichersee wäre aber für die Schneesicherheit von großer Bedeutung. Am Ploseberg sorgen sich indes die Betriebe um die Zukunft des Skigebiets Plose: Die derzeitigen Signale seien in Kombination mit der heurigen extrem schwierigen Saison alles andere

als ermutigend. Wie angekündigt, wird 2016 die 30-jährige Revision der Umlaufbahn St. Andrä-Plose fällig sein; Marzola hatte in der Vergangenheit angekündigt, dass die Plose Ski AG diese Revision angehen werde. 2018 wird dann aber entscheidend sein, denn in diesem Jahr ist die 20-jährige Revision des Vierer-Sessellifts Schönboden fällig, deren Investition der Betreiber wohl davon abhängen lassen wird, ob er noch eine Zukunft der Plose als Skigebiet sieht oder ob für ihn nur noch eine Perspektive als Wandergebiet realistisch ist. Sollte der Sessellift in drei Jahren auch verkauft werden, würde die Verbindung zu den Pisten der Pfannspitz und zur Plose-Spitze fehlen. Welche Folgen das Ende des Skigebiets Plose auf viele Bereiche in Brixen und im Eisacktal hätte, ist derzeit nicht absehbar. wv

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Maria-HilfPlatz verkauft z In der Polemik um den MariaHilf-Platz in Mühlbach (der „Brixner“ berichtete ausführlich in der Ausgabe Nr. 299) hat es eine entscheidende Wendung gegeben. Wie kürzlich bekannt wurde, hat die Gitschberg AG die Liegenschaft bereits Mitte Dezember per Vorvertrag um 500.000 Euro plus Mehrwertsteuer an die Besitzerin des an den Platz angrenzenden Hotels Leitner verkauft. Die Gemeindeverwaltung wäre bereit gewesen, dieselbe Summe zu zahlen; da der Schätzpreis aber nur 340.000 Euro betrug, musste dafür aber eine Möglichkeit gefunden werden, die Differenz auf legalem Weg bezahlen zu können, was offensichtlich nicht gelang. Insbesondere die Kaufleute von Mühlbach, angeführt von Obmann und Gemeinderat Wolfgang Pertinger, warfen Bürgermeister Christoph Prugger in dieser Sache Fahrlässigkeit vor. Bürgermeister Prugger weist

die Kritik aufs Schärfste zurück: „Natürlich wäre mir lieber gewesen, die Gemeinde hätte den Platz erworben, und dafür habe ich mich in den vergangenen Monaten verwendet“, sagt Prugger und erinnert daran, dass die nun eingetretene Situation einem mit großer Mehrheit gefassten Gemeinderatsbeschluss (es gab nur eine Enthaltung) aus dem Jahr 2009 entspricht. Die Enttäu-

schung über das Verhalten der Gitschberg AG, die jahrelang von der Gemeinde mit erheblichen Geldmitteln vor dem drohenden Konkurs bewahrt wurde, ist in Pruggers Worten zu spüren. Die Familie Leitner deeskaliert indes: „Wir werden den Platz jetzt nicht zusperren, sondern versuchen, eine gütliche Lösung für alle Beteiligten zu finden.“ Man wisse auch nicht, was die Zukunft brin-

ge angesichts der Diskussion um die Potenzierung der Seilbahn. Jedenfalls könne und wolle man den mit dem Areal verbundenen Raumordnungsvertrag nicht umsetzen, so die Familie Leitner. Das bedeutet, dass die Ausgangslage nun wieder identisch mit jener vor Abschluss des Raumordnungsvertrages 2009 ist – mit dem einzigen Unterschied, dass es eine neue Besitzerin gibt. oz

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Fernwärme für Kranebitt z In den nächsten Monaten werden die Stadtwerke in Kranebitt weitere Fernwärmerohre und andere Infrastrukturen verlegen. Das anstehende dritte Baulos betrifft die Zone nördlich vom Hotel Temlhof bis zum Haus Gatterer sowie den obersten Abschnitt des Ortnerwegs ab dem Haus Jaufner. Im Rahmen eines Informationsabends wurde den Anrainern das geplante Projekt sowie die Vorgehensweise detailliert erklärt. Ingenieur Alfred Rottonara von den Stadtwerken erläuterte auch die notwendige Verlegung der oberhalb des Temlhofes vorgesehenen Drucktrennstation: Aufgrund von archäologischen Funden muss die Station nun an einem anderen Standort errichtet werden, und

zwar unterhalb des Temlhofes. Geplant ist eine unterirdische Station inklusive Elektro-Kabine und Glasfaserknotenpunkt. „Mit der Inbetriebnahme der Pumpstation ist gegen Ende Mai 2015 zu rechnen“, so Rottonara. Anfang Juni wird mit dem Einziehen der Glasfaser in ganz Kranebitt begonnen. Von Mitte Juni bis Anfang August ist aufgrund der Arbeiten ein ampelgeregelter Einbahnverkehr vorgesehen, Linienbusse und Schwerverkehr werden nicht mehr passieren dürfen. Eine Citybus-Linie vom Hotel Grüner Baum bis zum Temlhof wird die Linienbusse in diesem Abschnitt ersetzen, ein provisorischer Fahrplan wurde bereits erarbeitet. oz

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„Durchaus sinnvoll“ MARTHA STOCKER, Landesrätin für Gesundheit, Sport, Soziales und Arbeit, über den jüngst von der Handelskammer Bozen eingebrachten Vorschlag einer Pflicht-Versicherung für Risikosportler. Frau Stocker, ist eine verpflichtende Unfallversicherung für Risikosportler sinnvoll? Es gibt Sportarten, bei denen das Unfall- und Todesrisiko nachweislich hoch ist. Daraus entstehen hohe Rettungs- und Behandlungskosten für die öffentliche Hand – auch und gerade im Sportland Südtirol. Es ist durchaus sinnvoll, eine Liste mit Risikosportarten zu erstellen und festzulegen, unter welchen Voraussetzungen eine Rettungsaktion oder eine kostspielige medizinische Behandlung nicht mehr zur Gänze von der öffentlichen Hand getragen werden sollte. Es gibt

Versicherungen, die die Kosten für Rettungseinsätze und ärztliche Behandlungen decken. Wie sieht es im Ländervergleich aus? Die Handelskammer führt als Beispiel die Kanarischen Inseln an. Dort sind Risikosportler seit 2013 verpflichtet, eine spezielle Versicherung abzuschließen, die die Rettungskosten abdeckt. In Ländern wie Deutschland und Österreich werden öffentliche Leistungen großteils über Krankenversicherungen abgedeckt; dort stellt sich das Kostenproblem nicht so wie bei uns, wo das öffentliche Gesundheitssystem

nahezu vollständig von der Allgemeinheit bezahlt wird. Wie sieht die Lage derzeit aus? Viele Südtiroler Sportler sind bereits versichert, beispielsweise über den AVS. Allerdings wurden die Versicherungsleistungen bisher nicht ausgeschöpft und sollen nun verstärkt eingefordert werden. Um geeignete Versicherungsangebote zu finden, müssen wir mit Verbänden, Banken und Versicherungen reden. Eine eigene Arbeitsgruppe befasst sich im Rahmen der laufenden Gesundheitsreform mit diesem Thema. veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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BESSER HÖREN

Hör-Kompetenz aus Südtirol Seit über 20 Jahren bringen die Hörgeräte von „Besser Hören“ all jenen mehr Lebensqualität, die unter einem verminderten Hörvermögen leiden.

Ein vermindertes Hörvermögen macht sich oft schleichend bemerkbar. Probleme beim Mitverfolgen von Gesprächen in der Gruppe oder bei einer Unterhaltung vor starker Hintergrundkulisse, zum Beispiel im Restaurant, sind mögliche erste Anzeichen einer Hörminderung. Aber auch das Verfolgen eines Vortrages in hallenden Räumlichkeiten kann schwerhörigen Menschen Schwierigkeiten bereiten. Betroffene nehmen manchmal die Worte ihres Gegenübers auch als „Genuschel“ wahr; schwerhörige Menschen er-

schöpft es, an einer Konversation teilzunehmen, die Anstrengung führt oft zu Kopfschmerzen. Einige Betroffene entwickeln zudem Schamgefühle, sie ziehen sich daher gesellschaftlich zurück.

Hörminderung kann jeden treffen. Hörprobleme sind keineswegs eine reine Alterserscheinung, sondern können zum Beispiel durch Lärm durchaus auch in jungen Jahren verursacht werden. Höreinschränkungen sollten daher grundsätzlich ernst genommen werden. Es empfiehlt

sich ein rechtzeitiger Gang zum Hörspezialisten, um das Gehör überprüfen zu lassen. Je früher Beeinträchtigungen des Gehörs behandelt werden, desto größer sind die Chancen, dass das komplette Spektrum des Hörens weitgehend erhalten bleibt. Die Hörgeräte-Akustiker von „Besser Hören“ sind wöchentlich im Eisacktal unterwegs. Zweimal pro Woche trifft man diese in Brixen an: Jeden Montag im Sanitätshaus Vita Plus, freitags in der Apotheke Am Rosslauf; außerdem stehen sie jeden ersten Freitag im

Monat in der Apotheke in Klausen, sowie jeden dritten Dienstag im Monat in der Apotheke Villnöss in St. Peter für Beratungen zur Verfügung. Wer es aus irgendeinem Grund nicht zu den Servicezentren schafft, zu dem kommen die Hörgeräteexperten von „Besser Hören“ gerne auch nach Hause – ein Anruf genügt.

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Fitness & Wellness

Die Zukunft des Trainings

KNACKIG

Extra

„Functional Training“ heißt der neue Fitnesstrend, der nicht nur einzelne Muskeln, sondern den gesamten Körper fordert. Im Gespräch mit Stefan Liebezeit, Functional-Training-Experte aus München, und Maria Rastner vom Frauenfitnessclub KNACKIG zum derzeit größten Trend in der Fitnessbranche.

Herr Liebezeit, worum handelt es sich beim Functional Training?

STEFAN LIEBEZEIT: Beim Functional Training handelt es sich um eine Trainingsform, die darauf abzielt, sich aktiv und ganzheitlich mit dem eigenen Körper zu beschäftigen und ein gesundes Körperbewusstsein zu entwickeln. Damit bietet das Functional Training unzählige Möglichkeiten, viele durch unseren Lebensstil verursachte Probleme zu lösen. Viele der Übungen finden frei statt, das heißt nicht geführt oder gestützt. Statt einzelne Muskeln isoliert zu trainieren werden ganze Muskelgruppen und komplexe Bewegungsabläufe gefordert. Dabei wird viel mehr und bewusster auf eine korrekte Bewegungsausführung geachtet. Beim Functional Training wird somit mehrdimensional trainiert, was dabei hilft, Verletzungen oder Fehlbelastungen langfristig zu vermeiden.

Stefan Liebezeit, diplomierter Sportlehrer, PREMIUM PERSONAL TRAINER© und Inhaber eines Personal-Training-Studios in München Der Frauenfitnessclub KNACKIG bietet seit kurzem auch Functional Training für Frauen. Wie sieht dieses Training dort konkret aus? MARIA RASTNER: Eine super Möglichkeit, um in der Gruppe Functional Training zu praktizieren und

zu erleben, bietet der eigens für Functional Training konzipierte Funs Trainings Tower. Dabei handelt es sich um einen TrainingsTurm, an dem mehrere Personen gleichzeitig frei trainieren können. Integriert sind neue Versionen von altbekannten und spielerischen Elementen wie Sprossenwänden, Sprungkästen und Trampoline. Es gibt unzählige Befestigungsmöglichkeiten für Seile, Gummibänder, Schlingentrainer und andere Trainingshilfen. In unserem Frauenfitnessclub haben wir seit etwa einem halben Jahr einen solchen „Funs Trainings Tower“ stehen, der schon fest in unser Zirkeltraining integriert ist. Wie auch bei unserem restlichen Training gilt bei dieser Trainingsstation: Große Wirkung bei kleinem Zeitaufwand und mit maximalem Spaßfaktor – ideal für alle Frauen, egal welchen Alters und Fitnessgrades! Also worauf warten – erlebe es selbst!

Maria Rastner, Fitnesstrainerin und Inhaberin Fitnessclub KNACKIG in Milland

„Functional Training“ am „Funs Trainings Tower“ im Fitnessclub KNACKIG 68


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Impressum letzten Monat nicht weniger als 593 Zeitungen und Zeitschriften ihr Erscheinen einstellen mußten.

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Annamaria Mitterhofer (amm) Johanna Bernardi (jb) Evi Hilpold (eh) Anton Rainer (ar) Irene Dejaco (ird) Carmen Plaseller (cp) Andrea Bodner (ab) Veronika Kerschbaumer (vk) Barbara Fuchs (bf) Tesi Zingerle (tz) Ernst Delmonego E-Mail: vorname.nachname@brixner.info

Todesfälle Sonntag, 3. Jänner 1915

Jänner 1915

Entschuldigungskarten Freitag, 1. Jänner 1915 Das Reinerträgnis der Neujahrsentschuldigungskarten der Stadt Brixen fließt heuer, wie sich jetzt herausstellt, laut Beschluß des Bürgerausschusses ausschließlich der Unterstützung von Witwen und Waisen und Familien von Eingerückten zu, die in Brixen ihren Wohnsitz haben. Die Verfügung über diese Sammlung ist dem Bürgerausschuß vorbehalten; der Antrag wurde von Theologieprofessor Dr. Hilber eingebracht.

leidet einen ziemlichen Schaden, da ihr fast die ganze Zimmereinrichtung zugrunde gegangen ist. Das Feuer ist dadurch entstanden, daß Bettwäsche nahe an den Ofen gestellt wurde.

Fleischsatzung Sonntag, 3. Jänner 1915 Fleischsatzung in der Stadt Brixen vom 1. Jänner bis zur nächsten Berechnung. Mastrindfleisch kostet per Kilogramm: Hinteres, mit Zuwage und Zustreich 1,94 K, ohne 2,02 K, Vorderes, mit Zuwage und Zustreich 1,84 K, ohne 1,92 K, für 1 Kilo Stier- oder Kuh-

In Brixen starb am 31. Dezember Herr Anton Gasser, Gastwirt in der Mahr, 46 Jahre alt. Ferner starb der Vogelzangerbauer Max Fontana, im 69. Lebensjahre. Er stand durch volle 39 Jahre als Schaffer in Diensten des Baron Unterrichter auf Schloß Campan in Sarns.

Fürs Vaterland gestorben Dienstag, 5. Jänner 1915 Der Patrouilleführer Hubert Achamer vom 2. Käiserjäger-Regiment, 20 Jahre alt, ist in Brixen an Typhus, den er auf dem Kriegsschauplatze sich zugezogen hatte, gestorben.

Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint Ende Februar 2015 Nächster Redaktionsschluss: 10. Februar 2015 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 70

Zimmerbrand Freitag, 1. Jänner 1915 In der Wohnung eines Angestellten des Brixener städt. Elektrizitätswerkes, im Sonnenheim, entstand dieser Tage ein Zimmerbrand. Das Feuer brach in Abwesenheit der Wohnungsbesitzer aus und wurde zum Glück so frühzeitig bemerkt, daß ein weiteres Umsichgreifen der Flammen verhindert werden konnte. Insbesondere war es das Militär aus der nahen Artilleriekaserne, das rasch zuhilfe eilte, die Wohnungstüre sprengte und im Vereine mit dem Wachmann Ploner und anderen Leuten – auch Feuerwehrkommandant Mallepell war erschienen – die nötigen Abwehrmaßregeln traf. Die gegen Feuer nicht versicherte Familie er-

fleisch mit Zuwage und Zustreich 1,75 K, ohne 1,83 K. Schoße und Lungenbraten sind von der Taxe ausgeschlossen.

Der Krieg und die Zeitungen Dienstag, 5. Jänner 1915 Das Publikum, das sich in Kriegszeiten um die Ausgabeschalter der Blätter drängt, glaubt gewöhnlich, daß die Kriegsaufregung ein goldenes Zeitalter für die Zeitungen bringt. Das gerade Gegenteil ist jedoch im allgemeinen infolge der Inserateinbuße und der außerordentlich erhöhten Telegrammauslagen der Fall. Das zeigt die zuletzt herausgekommene offizielle Postzeitungliste des Deutschen Reiches, nach der im

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.


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