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Immobilien & Finanzen
Jahrgang 26 · Juli 2015
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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50x50x50 in der Festung Franzensfeste
„LOST“ in the fortress BRIXEN: Die „Lebenshilfe Mobil Brixen“ und ihre wichtige soziale Aufgabe PORTRAIT: Die gebürtige Portugiesin Sandra Costa alias „Marieta“ SPORT: Frauenlauf, Dolomiten Marathon und „Börz-Plose Bike Day“ WIRTSCHAFT: Wichtige Entscheidung zur Wiederbelebung des Brixner Lidos
Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | LEBENSHILFE MOBIL BRIXEN: Hilfe auf vier Rädern Menschen & Meinungen >>> 08 08 | PORTRAIT: Sandra Costa 15 | Pro & Contra: Soll der Schrüttensee saniert werden? 17 | Umfrage: Warten auf den Schlussverkauf? Kunst & Kultur 18 | 50x50x50: Zeitgenössische Kunst aus Südtirol 21 | „Mein Brixen“: Stadtführung mit Harald Kastlunger 22 | Männergesangverein Brixen: „Singvögel gesucht“ 24 | Buchvorstellung: Das Alpenkorps 1915 in Tirol
>>> 18
Veranstaltungen 31 | TIMER: August 2015
>>> 31
Freizeit & Sport >>> 36 36 | SPORTLICHES BRIXEN: Frauenlauf, Marathon und Radtag Wirtschaft & Umwelt 44 | LIDO BRIXEN: Leuchtturm-Idee 48 | Betriebsportrait: Dialogwerkstatt
>>> 44
Extra 56 | Immobilien & Finanzen
>>> 56
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Kirchtürme Wie jeder von uns, habe auch ich in den vergangenen Wochen die Entwicklungen der Schuldenkrise Griechenlands verfolgt. Mein subjektives Fazit: Die radikalpolitische Regierung in Athen tut so, als ob es vollkommen egal wäre, wenn ein Staat viel mehr Geld ausgibt als er einnimmt. Jean-Claude Juncker aber tut so, als ob allein die Griechen schuld an der Verschuldung wären, aber: Einen Teil der Mitverantwortung hat die EU, weil sie 2001 die Voraussetzungen Griechenlands zum Eintritt in die Euro-Zone besser hätte kontrollieren müssen – erst die Einführung des Euro ermöglichte den Griechen den Zugang zu Milliardenkrediten. Einen Teil der Verantwortung müssen aber auch die Banken übernehmen, die fahrlässig im Vergeben der Kredite waren – ahnend, dass sie am Ende eh von der Politik als „systemrelevant“ eingestuft werden würden – das Risiko der Banken war also überschaubar. Ebenso pervers ist die Regel, dass hoch verschuldete Staaten höhere Zinsen zahlen müssen als jene, die ihre Verschuldung halbwegs im Griff haben: Damit versetzt man einem Land, das eh schon am Boden liegt, den Todesstoß; vorher zwingt man die jeweiligen Regierungen, mit absurden Steuersätzen die Bevölkerung leerzusaugen. Überhaupt tut man so, als wären Staaten Unternehmen, die von den Banken „bestraft“ werden können, wenn sie schlechte Ergebnisse bringen; Staaten sind aber keine Unternehmen, und dass sich Staaten Geld bei privaten Banken holen, die mit der Verschuldung der Länder noch Geld verdienen, ist aus meiner Sicht ein Fehler im System. Die Griechenland-Krise hat die „Konstruktionsfehler“ der Europäischen „Gemeinschaft“ klar zum Vorschein gebracht, und ich bin gespannt, ob die Staaten die Kraft haben werden, diese Fehler zu korrigieren. Vor allem aber geht es um einen psychologischen Aspekt: Wir alle fühlen uns keineswegs als Europäer, dazu sind unsere Kirchtürme noch viel zu hoch. Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
WENN DER HAUSHALT ZUR BELASTUNG WIRD
Hilfe auf vier Rädern Seit über 20 Jahren bietet die „Lebenshilfe Mobil Brixen“ Unterstützung, wenn der Haushalt aus eigenen Stücken nicht mehr zu bewältigen ist. Oft geht es gerade älteren Menschen aber auch nur um den sozialen Kontakt und um Gespräche.
P
aula Nössing ließ sich mit über 70 Jahren trotz ihrer Parkinson- und SkolioseErkrankung auf ein Abenteuer ein: „Ich hatte zwei Pflegerinnen – ‚Badante’ sagt man ja jetzt dazu. Die erste hat nichts geredet. Wir sind oft eine Stunde lang spazieren gegangen, und kein Wort hat sie gesagt! Da wird man mit der Zeit depressiv. Mit der zweiten hat es mir auch nicht wirklich gepasst.“ Als die damalige Pflegerin für ein paar Tage auf Urlaub gefahren ist, kam die „Lebenshilfe Mobil Brixen“ als Betreuungsalternative das erste Mal ins Spiel. Die wenigen Tage mit der Lebenshilfe-Betreuerin haben Paula Nössing gut getan, „und wir haben es fortan ohne Badante versucht“.
Jeder Mensch ist anders. „Mir
gefällt, dass man unterschiedliche Menschen betreut. Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Jung und Alt“, beschreibt Franziska Graf, die seit vier Jahren Betreuerin bei der „Lebenshilfe Mobil Brixen“ ist, ihre Aufgabe. Die Betreuerinnen der Lebenshilfe übernehmen einfache Haushaltsarbeiten wie Kochen, Putzen, Einkaufen oder Bügeln – alles Dienste um die Person herum. Oft ist es auch der Spaziergang, der fehlt, das Gespräch oder der zwischenmenschliche Kontakt. Die gebürtige Thailänderin Nut Chaisena, die seit nunmehr 21 Jahren in Brixen lebt, ist seit 2008 Betreuerin bei der Lebenshilfe. Für sie ist es die Menschlichkeit, die den Dienst ausmacht: „Wir haben hier die Zeit, uns mit den Menschen zu beschäftigen und mit 4
ihnen zu reden. Manchmal sind es auch die alltäglichen Dinge, bei denen die Klienten einfach Begleitung brauchen.“ Eine spezielle Ausbildung wird von den Betreuerinnen nicht vorausgesetzt, da die Lebenshilfe nur Unterstützung im
zu tun haben. Oft ergibt sich aber eine unvorhergesehene Situation, und wir müssen schnell reagieren“, weiß Nut Chaisena. Für den Dienst der Lebenshilfe Mobil ebnet erst das Vertrauen den Weg zur Arbeit, denn immer-
es gerade für Frauen schwierig ist, Aufgaben im Haushalt an jemand anderen abzugeben“, so Brunner. „Wir sind immer froh, wenn jemand zu uns kommt, bevor bei der zu betreuenden Person gar nichts mehr geht. So kann die Person frei entscheiden, was gemacht werden soll und so auch den Dienst kennenlernen. Auf diese Weise lernt der Mensch langsam spüren, dass es ganz angenehm ist, wenn jemand hilft, den Boden zu wischen, oder wenn jemand auch mal den Müll hinunterträgt.“
Puzzlespiel. Nach jeder Anfrage
beginnt für die Koordinatorin Maria Brunner das Puzzlespiel: Für jeden neuen Klienten muss die passende Betreuerin gefunden werden. „Die eine ist einfühlsamer, die andere belastbarer oder im Haushalt besser drauf“, so Brunner. Wenn die passende Betreuerin gefunden ist, geht es zum ersten „Kennenlerngespräch“: „Ich gehe mit der Betreuerin zum Klienten nach Hause, und wir unterhalten uns über die Wünsche und Anforderungen, die an die Betreuung gestellt werden. Falls
„Manchmal sind es auch die alltäglichen Dinge, bei denen die Klienten einfach Begleitung brauchen“_ Nut Chaisena, Betreuerin häuslichen Bereich anbietet und kein Pflegedienst ist. Die praktischen Kenntnisse rund um den Haushalt und ein offenes Ohr sind eher gefragt – „und das kann man in keiner Schule lernen“. Jeder
hin dringen die Betreuerinnen in die vier Wände der Klienten ein. „Wenn das Vertrauen fehlen würde, könnten uns die Personen auch gar nicht hineinlassen“, erklärt Maria Brunner,
Zweifel gehegt werden, ob der Dienst überhaupt gebraucht wird, können wir darauf auch in diesem Gespräch gezielt eingehen“, erklärt Maria Brunner. Als Koordinatorin nimmt sie eine zentrale Rolle bei der „Lebenshilfe Mobil Brixen“ ein: Sie plant die Einsatzzeiten der Betreuerinnen und sorgt dafür, dass alles geregelt abläuft. Bei ihr laufen sozusagen alle Fäden zusammen. „Wenn etwas nicht passt, ist es wichtig, dass man sich im Büro melden kann, wo dann alles geregelt wird“, so Brunner.
Bis zum Schluss. Das Vertrauen,
Das Team der „Lebenshilfe Mobil Brixen“ ist zur Stelle, wenn der Haushalt zur Herausforderung wird
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Mensch ist anders und hat auch andere Bedürfnisse, deshalb lässt sich der Ablauf der Betreuungszeit nur schwer planen. „Wir wissen im Vorhinein ungefähr, was wir
Koordinatorin der „Lebenshilfe Mobill Brixen“. Deshalb ist gerade der Anfang, der gemacht werden muss, ein steiniges Stück Weg. „Wir bemerken oft, dass
der Dank, der oft nur in den Augen liegt und gar nicht ausgesprochen werden muss, das sind für Nut Chaisena die schönen Momente. Oft heißt es aber auch Abschied nehmen. „Wenn man jemanden jahrelang betreut hat, ist es schon schwer, sich von dieser Person zu verabschieden“, weiß sie. „Gerade wenn man die Menschen leiden sieht, denkt man sich, dass der Tod schon
Foto: Oskar Zingerle
eine Erlösung ist. Trotzdem fällt der Abschied nicht leicht. Aber immerhin hat man alles gegeben, dass es dem Menschen gut gegangen ist.“ Um mit dem Tod oder mit anderen schwer verdaulichen Situationen umgehen zu können, ist es wichtig, Rückhalt im Team zu finden. Deshalb treffen sich alle Betreuerinnen zusammen mit Koordinatorin Maria Brunner einmal im Monat zur Teambesprechung. Für Franziska Graf ist der Austausch mit dem Team wichtig: „Wir sind ja immer alleine unterwegs. Es tut dann einfach gut, wenn man sich hinsetzen und mit jemandem reden kann. So kannst du die in dir gesammelten Probleme auch irgendwo deponieren.“
Nicht gewinnorientiert. Wenn
eine Person bei der Bezirksgemeinschaft um Hilfe ansucht, klärt erst der Hauspflegedienst ab, in welcher Form Unterstützung gefragt ist. „Wir als Hauspflegedienst Brixen übernehmen verschiedene Dienstleistungen am Bürger wie beispielsweise die Körperpflege“, erklärt Thomas Hellrigl, Leiter des Sozialsprengels Brixen, „Entlastungsbetreuung oder Haushaltshilfe delegieren wir hingegen an die Lebenshilfe Mobil weiter.“ Die Lebenshilfe Mobil ist Teil der Onlus-Organisation Lebenshilfe. In Brixen gibt es sie bereits seit über 20 Jahren; derzeit kümmern sich 24 Betreuerinnen um rund 110 Klienten. Wird eine Betreuungsanfrage nicht über die Bezirksgemeinschaft, sondern direkt an die Lebenshilfe Mobil herangetragen, muss der volle Stundentarif von 23,39 Euro bezahlt werden. Über die Bezirksgemeinschaft zahlt der Klient weniger, da ein individueller Tarif berechnet wird, der sich nach dem Einkommen des Klienten richtet; den Restbetrag, der auf den Stundentarif der Lebenshilfe Mobil fehlt, übernimmt die Bezirksgemeinschaft. „Als Onlus-Organisation arbeiten wir kostendeckend und sind nicht gewinnorientiert. In dem Stundentarif sind die Personalkosten und sonstige Unkosten wie Benzingeld, Versicherung, Urlaub und Krankenstand enthalten.“ Zu ihrem Dienst fahren die Betreuerinnen mit dem Privatauto, denn Firmenfahrzeuge wären nicht finanzierbar.
veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info „Lebenshilfe Mobil Brixen“ ist eine Teilorganisation des Onlus-Vereins „Lebenshilfe“. Die Fürsorge- und Betreuungsinitiative hat ihren Sitz in der Plosestraße 40, Tel. 0472 834306, E-Mail lh.brixen@ lebenshilfe.it; Koordinatorin der derzeit 24 Betreuerinnen ist Maria Brunner. 5
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Reinigungsnotstand ...
z Unverschuldet geriet die Gemeinde Brixen im Juli für einen Monat in einen „Reinigungsnotstand“: Der Sieger der Ausschrei-
bung für den Putzdienst der öffentlichen Gemeindestrukturen, die römische Firma Unilabor, hatte den Auftrag an einen Subunternehmer weitergegeben, der offenbar die Sozialabgaben nicht ordnungsgemäß geleistet hatte – was erst am Tag des geplanten Vertragsabschlusses durch das DURC-Dokument zum Vorschein kam. Die Gemeinde ist bei Drucklegung dieser Ausgabe gerade dabei, das in der Ausschreibung nächstgereihte Unternehmen für die nächsten drei Jahre zu be-
auftragen – die Genossenschaft Coopservice aus Bozen. Wenn alles klappt, dürfte mit Anfang August in den Gemeindestrukturen wieder gereinigt werden. Die Auftragssumme beläuft sich auf insgesamt etwa 1,125 Million Euro. Zwischenzeitlich hatte die Gemeinde auch überlegt, den Dienst an die Stadtwerke zu übertragen, aber eine Direktbeauftragung für Reinigungsdienste ohne Ausschreibung steht auch im Falle einer Inhouse-Gesellschaft rechtlich auf wackeligen Beinen. wv
P&G
Politik & Gesellschaft Foto: Oskar Zingerle
BRIXEN
Berufsmatura-Pioniere z Was für Oberschulen seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit ist, wurde im heurigen Schuljahr auch für die Landesberufsschulen Wirklichkeit: die Matura. In der Landesberufsschule „Christian J. Tschuggmall“ nutzten 15 Schüler, darunter zwei junge Frauen, diese Chance und traten am 17. Juni zur Matura an. Diese wurde zur Hälfte von eigenen Lehrkräften, zur Hälfte von Lehrkräften und einer Präsidentin von Oberschulen des Landes abgenommen. Der einjährige Lehrgang zur staatlichen Abschlussprüfung, wie die offizielle Bezeichnung
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notiert
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dieser 5. Klasse lautet, begann für die Absolventen der vierjährigen Berufsfachschule bereits im Mai des Vorjahres in Form einer schriftlichen Aufnahmeprüfung in den Fächern Deutsch und Mathematik. Während des Schuljahres standen dann Fächer aus Allgemeinbildung stark im Vordergrund und machten rund 80 Prozent der Unterrichtszeit aus. Zudem erarbeiteten die Matura-Pioniere in Zusammenarbeit mit Betrieben Projekte zu diversen betrieblichen Problemstellungen; damit war auch der berufliche Zusammenhang weiterhin gesichert. Alle 15
Im Stadtfriedhof haben die Arbeiten für die Errichtung von insgesamt 240 neuen Urnengräbern begonnen. Die Arbeiten werden voraussichtlich drei bis vier Monate dauern. Der Eingang zum neuen Teil des Stadtfriedhofs bleibt für diese Dauer geschlossen, der Zugang erfolgt über den alten Teil.
Aspiranten haben die Prüfung bestanden, ein Drittel erreichte oder übertraf die 80-Punkte-Marke. Einige wenige der Neo-Maturanten werden studieren, die meisten haben bereits feste Zusagen von Betrieben in der Tasche. vk
Im September verlieren alle orangefarbenen Parkausweise für Invaliden ihre Gültigkeit. Danach sind nur noch die neuen, blauen Europäischen Parkscheine gültig. Diese können in der Ansässigkeitsgemeinde beantragt werden.
Der Frauenhausdienst Brixen sucht eine Zivildienerin für ein Jahr ab September 2015. Wer möchte sich zu Frauenthemen engagieren? Geboten werden interessante Erfahrungen und spannende Tätigkeiten in der Arbeit mit Frauen und Kindern. Mehr Information unter Tel. 0472 820587 oder www.bzgeisacktal.it.
NACHGEFRAGT
„Ich mach da nicht mehr mit“ Herr Lobis, warum verabschieden Sie sich von Facebook? Ich verabschiede mich nicht komplett von Facebook. Ich werde diese Plattform auch weiterhin für Veröffentlichungen im Zusammenhang mit meinen beruflichen Aktivitäten nutzen und ab und zu mal reinschauen. Letzthin habe ich mich auf Facebook zu häufig auf Diskussionen eingelassen und erkannt, dass man damit vielfach nur seine Zeit verschwendet. Und die kann man besser nutzen, zum Beispiel mit der Familie oder mit Freunden. Im richtigen Leben und beim persönlichen Gespräch.
Wo liegen aus Ihrer Sicht die Gründe für die katastrophale Diskussionskultur im Internet? Jeder fühlt sich bemüßigt, seinen Kommentar abzugeben, unabhängig davon, ob er mit der betreffenden Materie überhaupt vertraut ist. Man beteiligt sich an „Gesprächen“, ohne jemandem in die Augen zu schauen. Gestik, Mimik, Lautstärke, Intonierung und Körperhaltung sind wesentliche Elemente von Kommunikation, spielen im Netz aber keine Rolle. Ein weiterer Grund für die fehlende Diskussionskultur ist sicherlich der Zustand der Gesellschaft. Bildungspolitische Versäumnisse und die jahrzehntelange mediale
Verblödungskultur einer „Geiz ist geil“-Generation, die nahtlos in eine „Neid ist geiler“-Gesellschaft übergegangen ist, haben viele immun für gegenseitigen Respekt, Menschlichkeit und Empathie gemacht.
Foto: Oskar Zingerle
LUKAS LOBIS, Brixner Schauspieler und Kabarettist, hat vor einigen Tagen nach einer heftigen Diskussion mit anderen Usern auf Facebook erklärt, dass er die Plattform privat nicht mehr nutzen werde.
Verändern ihrer Meinung nach Social Networks wie Facebook die Gesellschaft? Ein Kommentar auf mein Ausstiegsposting war: „Facebook ist das, was man daraus macht.“ Das stimmt zu 100 Prozent. Aber es lauern sehr große Gefahren darin. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Menschen & Meinungen KREATIV UND AUSGEFALLEN: In der Frauenwerkstatt „Mariet@“ in Mühlbach zaubert Sandra Costa zusammen mit Frauen aus der ganzen Welt fantasievollen Kreationen
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Foto: Oskar Zingerle
PORTRAIT
Die Marieta Hinter dem rosaroten Marienkäfer-Logo der Mühlbacher Frauenwerkstatt „Mariet@“ steckt die quirlige Portugiesin SANDRA COSTA, die als Kind ihr geliebtes Meer gegen die Berge tauschen musste.
S
ie ist der kreative Kopf der interkulturellen Frauenwerkstatt „Mariet@“ in Mühlbach. Ohne ihre übersprudelnde Art, ohne ihr unglaubliches Tempo, wenn es darum geht, etwas durchzusetzen, ohne ihr bedingungsloses Engagement gäbe es die Werkstatt vielleicht nicht mehr; den Ort, an dem sich Frauen aus der ganzen Welt zwanglos treffen, miteinander reden und vor allem miteinander kreativ sein können.
Unerschöpflicher Ideenreichtum. „Früher war ich einmal eine
richtige Shoppingqueen; ich habe gekauft und gekauft“, erzählt Sandra Costa. Das will man ihr heute 8
aber nicht so recht glauben, vor allem nicht, wenn man sieht, wie herrlich bunt und vor allem wie außergewöhnlich sie sich kleidet. Es sind Einzelstücke, die sie trägt – Einzelstücke, die man ganz sicher nicht im Handel findet. Manchmal etwas schräg und ungewohnt, aber immer mit einer unnachahmlichen individuellen Note. Ihr unerschöpflicher Ideenreichtum ist beeindruckend. Es gibt eigentlich nichts, keinen Stoff, kein Material, „wo mir nicht früher oder später einfällt, was man daraus machen könnte“. Krawattentaschen, knallig aufgepeppte Täschchen aus BHs, Einkaufstaschen aus alten Regenschirmen, Polster
und Kissen in allen möglichen Variationen, Schlüsselanhänger aus einer alten Zeltplane, überdimensionale Stofftaschen, Halsketten mit verzierten Brillengläsern – Sandra Costa kauft selten etwas Neues. „Wozu auch? Aus alten Dingen lässt sich so vieles machen.“
Vom Meer in die Berge. Sandra Costa ist in Portugal aufgewachsen, in einer kleinen Stadt am Atlantik, die vor allem von der Fischerei lebt. „Peniche ist wunderschön, aber arm.“ Ein klein wenig hat sie immer noch Sehnsucht nach der Weite des Meeres, und wenn jemand von der Faszination der Berge spricht, lächelt sie nur
verhalten: „Menschen, die am Meer leben, sind anders.“ Zurück in die Heimat möchte sie trotzdem nicht. „Ich bin zwar eine Träumerin, so sehr aber auch wieder nicht, dass ich bei diesem Thema nicht realistisch bleiben würde.“ Die Chancen auf dem portugiesischen Arbeitsmarkt sind schlecht, „vor allem, wenn man selber nichts hat“. Ihre Cousine arbeitet zum Beispiel als Zimmermädchen vom frühen Morgen bis weit in den Nachmittag hinein. 400 Euro bekommt sie dafür. Zum (Über-)Leben zu wenig. Mit neun Jahren holten ihre Eltern, die schon Jahre zuvor als Gastarbeiter in die Schweiz gegan-
Steckbrief
gen waren, die Tochter endgültig zu sich. Sandra Costa musste weg von ihrer Oma, die sich bis dahin um sie gekümmert hatte, weg vom geliebten Meer, weg von allem Vertrauten. „Und ich konnte kein Wort Schweizerisch.“ In Steffisburg im Kanton Bern begann für Sandra Costa ein neues Leben, in das sie sich fügen musste. „Zum Glück waren Sommerferien, als ich dort ankam, und als die Schule begann, konnte ich mich dank eines Mädchens aus der Nachbarschaft schon etwas verständigen.“ Ihre Mutter hat bis heute nicht richtig Deutsch gelernt. „Für manche Menschen ist es unglaublich schwer, eine neue Sprache zu lernen, noch mehr, wenn sie schon erwachsen sind.“ Als Sandra Costa nach Südtirol kam, tat sie sich schwer mit der Sprache. „Ich weiß nicht, wie mich die Menschen damals verstanden haben“, sagt sie lachend. Sandra Costa gehört zu den Menschen, die das Leben leicht nehmen, die sich vom Vertrauen darauf, „dass es schon irgendwie gehen wird“, leiten lassen. „Und ich habe eigentlich auch immer Glück gehabt.“ Vielleicht hat sie auch deswegen ein großes Herz
für die Menschen – vor allem für Menschen, die in der Fremde Fuß fassen müssen.
Traumberuf Verkäuferin. Seit
ihrer Jugendzeit arbeitet Sandra Costa als Verkäuferin, und das ist ihr absoluter Traumberuf. „Ich wollte schon immer mit Menschen arbeiten, mit ihnen reden, handeln und feilschen. Das Geschrei am Fischmarkt in Peniche fand ich einfach toll.“ Ihrem Vater wäre es lieber gewesen, wenn sie Sekretä-
in Brixen mit dem interkulturellen Nähprojekt „StoffArt“ so richtig entfaltet, auf das Sandra Costa eher zufällig gestoßen war. Es müsste toll sein, dort mitzuhelfen, hat sich die quirlige Portugiesin damals gedacht und sich mit Feuereifer in die Arbeit gestürzt. „Ich brauchte Abwechslung, ich hatte so viele Ideen im Kopf und wollte sie umsetzen.“ Irgendwann ist sie in ihrem Brotberuf kürzergetreten, „um mehr Zeit für meine kreativen Projekte zu haben“. Heute
Sandra Costa wurde am 1. Mai 1975 in Caldas da R ainha in Portugal geboren. Ihre einzige Schwester ist 18 Jahre jünger. Sandra Costa wuchs im Küstenstädtchen Peniche auf. Ab der zweiten Klasse besuchte sie die Grund- und Mittelschule in Steffisburg im Schweizer Kanton Bern. Ihr Vater hatte dort Arbeit gefunden, zunächst am Bau, dann in einer Fabrik. Die Mutter arbeitete ebenso für viele Jahre in einer Fabrik. Die Lehre als Verkäuferin absolvierte Sandra Costa in einem Geschäft für Unterwäsche und später in einem Zigarrenfachgeschäft in Bern. 1994 lernte sie Alessandro Chiari aus Brixen kennen, der in der Schweiz als Koch arbeitete. Ein Jahr später heirateten die beiden und zogen bald darauf nach Südtirol; zunächst nach Brixen, dann nach Schabs und 1999 schließlich nach Mühlbach. Das Paar hat zwei Söhne: Philipp wurde 2004 geboren und Marvin im Jahr 2008.
Schwerpunkt des Projektes ist der nachhaltig-ökologische Gedanke. Aus sogenannten Abfallprodukten, aus gut erhaltenen Altkleidern, aus Stoffresten, Wolle und Leder und allerlei Schnickschnack entstehen Kreationen, für die Sandra Costa irgendwann die Idee hat und die jedem zumindest ein Schmunzeln entlocken. Und alle, die dort ar-
„Ich bin zwar eine Träumerin, so sehr aber auch wieder nicht, dass ich bei diesem Thema nicht realistisch bleibe“_ Sandra Costa rin geworden wäre; Sandra Costa setzte sich aber durch. Schon als Kind stöberte sie liebend gerne in Gebrauchtwarenläden, die man in der Schweiz „Brockenstube“ nennt. Und da liegen wohl auch die Wurzeln für ihre Begeisterung für einzigartige Dinge. Ihr ausgeprägtes soziales Engagement hat sich vor einigen Jahren
ist die Frauenwerkstatt „Mariet@“ fast zu ihrem Lebensmittelpunkt geworden. Sandra Costa ist die „Mariet@“. Marieta ist der katalanische Begriff für Marienkäfer, und der Marienkäfer im Logo der Werkstatt ist pink und hat große weiße Punkte – Platz für Vielfalt auf einer fröhlich-frischen Basis. Ein absoluter
beiten, tun dies ehrenamtlich, weil ihnen Gemeinschaft ein Anliegen ist und weil sie die bunte Vielfalt, das Außergewöhnliche, das etwas Andere lieben.
marlene.kranebitter@brixmedia.info Leserbrief an: echo@brixner.info 9
Menschen & Meinungen
BRIXEN
Neuer Dekan
z Deutsche Genauigkeit und italienische Leichtigkeit – das sind laut Ulrich Fistill, Professor für
Altes Testament und Biblische Sprache, zwei Gründe, warum die Philosophisch-Theologische Hochschule in Brixen unter den Studenten und dem Lehrkörper so beliebt ist. „Unsere Hochschule ist gut positioniert“, ist Fistill überzeugt, und das soll auch so bleiben, wenn er ab September Paul Renner als Dekan ablöst. Die Amtszeit dauert zwei Jahre, und sie kann um weitere zwei Jahre verlängert werden. Danach wird ein neuer Dekan gewählt. „Dekan zu sein ist bestimmt eine
Herausforderung und mit viel Arbeit verbunden, aber es ist eine schöne Herausforderung, die Hochschule nach außen repräsentieren zu können.“ Neben Repräsentationsaufgaben muss der Dekan auch die verschiedenen Lehrtätigkeiten im Hause koordinieren. Große Ziele hat Ulrich Fistill keine; ein paar Akzente will er aber doch setzen, besonders im Kontakt mit anderen Fakultäten und was die Anerkennung von Vorlesungen anbelangt. vk
M&M Menschen & Meinungen BRIXEN
Neue Obfrau für den Domchor
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum die Boazner Gemeinderäte es Kaufhaus net megn. Der Benko isch ihnen zu hager ...
kurz
notiert
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z „Ja, ich war überrascht“, gesteht die neue Obfrau des Domchores, wenn man sie nach dem Wahlausgang fragt. Magdalena Beikircher, Jahrgang 1963, ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Sie kommt aus Oberrasen, wohnt und arbeitet aber seit 33 Jahren in Brixen. Seit acht Jahren singt sie im Domchor, und als Obfrau folgt sie auf Emanuela Pattis, die dieses Amt für mehrere Perioden innehatte. Für die nächsten vier Jahre ist es nun Beikirchers Aufgabe, den Domchor nach außen zu vertreten und für eine gute Zusammenarbeit im Vorstand und in der Chorge-
meinschaft, die immerhin 57 Sänger zählt, zu sorgen. „Kernaufgabe des Domchores ist die Pflege der Kirchenmusik im Sinn und Geist der Kirche“, so Beikircher. „Gemeinsam mit dem Vorstand möchte ich in den kommenden vier Jahren erreichen, dass sich die Sänger weiterhin mit Motivation, Freude und Begeisterung für die Dommusik engagieren.“ Ein weiteres Anliegen von Magdalena Beikircher ist es, immer wieder neue Sänger für den Chor zu gewinnen, denn der Domchor bringt viele Vorteile mit sich: „Das Singen in der Gemeinschaft, die Freude über gelungene Auffüh-
Kreszenz Aichner, die aus Mittel olang stammt und seit 1940 am Köfererhof in Neustift lebt, feierte am 10. Juli ihren 104. Geburtstag. Aichner ist die älteste Brixnerin, seit Anna Hofer, verwitwete Kolhaupt, unlängst im 105. Lebensjahr verstorben ist.
Brixens Alt-Bürgermeister Albert Pürgstaller wurde von den Feuerwehren der Gemeinde für seinen Einsatz für die Wehren geehrt. Zum Dank für den Dienst um das Feuerwehrwesen und den Zivilschutz erhielt er eine Statue des Heiligen Florian.
rungen – insbesondere die großen Orchestermessen anlässlich der hohen kirchlichen Festtage – und die Genugtuung, einen wertvollen Beitrag leisten zu können.“ vk
25 Frauen und Männer und 29 Kinder mit Migrationshintergrund konnten heuer im Eisack- und im Pustertal im Rahmen des Integrationsprojekts „Lesementoren“ der Caritas gemeinsam Freude an der deutschen Sprache erleben. Wer sich ab September als Lesementor engagieren möchte, kann sich bei der Caritas melden.
O o op s
Leser kochen für Leser
mmh!
Schwarzbeer-RicottaPfannkuchen
mein Hoppala
Raphael Reichegger, Aicha
Todesfall mit Folgen Es ist schon einige Jahre her, da war ich mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause. Gedankenverloren fuhr ich voller Freude die gewohnte Strecke, vorbei an Häusern und Höfen. Plötzlich aber wurde mein Fahrrad von einer ungewohnten Erschütterung gestört, gefolgt von einem lauten klagenden Gackern, das dann plötzlich verstummte. Erst jetzt bemerkte ich, dass unter meinem Vorderrad ein Huhn lag, das nun tot zu sein schien. Nach einem kurzen Schreckensmoment überlegte ich, was ich jetzt tun sollte und kam zu dem Schluss, dass es das Anständigste wäre, sich beim Bauern für dieses Missgeschick zu entschuldigen – im Glauben, dass kein Mensch auf einen kleinen Jungen mit Tränen in den Augen böse sein könnte. Als mich der besagte Bauer mit dem leblosen Huhn im Arm erblickte, fuhr er aber laut schimpfend und gestikulierend auf seinem Traktor auf mich zu. In Panik ließ ich das Huhn auf den Boden fallen und fuhr so schnell wie möglich nach Hause. Seit diesem Tag bin ich nie wieder an seinem Hof vorbeigefahren.
> Zutaten (4-6 Portionen) 150 g Schwarzbeeren 150 g Mehl 2 TL feinen Zucker 2 TL Backpulver 1 TL Natron 1/2 TL Salz 1/2 TL Zimt 2 Eier 375 ml Buttermilch 125 g Ricotta 160 g Butter
> Zubereitung Mehl, Zucker, Backpulver, Natron, Salz und Zimt in einer großen Schüssel
vermengen. Die Eier in einer mittleren Schüssel schaumig rühren, dann Buttermilch und Ricotta unterrühren. Die Buttermilchmasse und den MehlMix vermischen. Die Hälfte der Butter schmelzen und einrühren. Etwas Butter in einer großen, schweren Pfanne schmelzen und jeweils zwei oder drei Pfannkuchen in die Pfanne gießen. Ein paar Schwarzbeeren auf den Pfannkuchen verteilen. Sobald sich Bläschen an der Oberfläche bilden, die Pfannkuchen wenden und auf der anderen Seite nochmals ca. 2 Minuten backen. Die fertigen Pfannkuchen im Ofen warmhalten; sobald alle Pfannkuchen fertig sind, mit etwas Ahornsirup servieren.
Zu einem Sommer-Sonntagsfrühstück auf der Terrasse gehören bei Magdalena Kerschbaumer diese leckeren Schwarzbeer-RicottaPfannkuchen. Ihr Geheimtipp: Nutella und Bananenscheiben schmecken zu den Pfannkuchen besonders gut. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
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Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
„Wie empfinden Sie das Kulturangebot in Brixen?“ > > > >
Ein Traum – das Angebot ist riesig! Im Vergleich zu anderen Städten ist es zufriedenstellend Im für mich interessanten Bereich wird zu wenig angeboten Das Kulturangebot ist ... enttäuschend
Stimmen Sie mit! www.brixner.info 13
Menschen & Meinungen
BRIXEN
LAMMento
Foto: Philipp Franceschini
Voll motiviert
Hot! Hot! Hot! „Porco, isch’s hoaß!“, entfuhr es Frieda, während sie zum dritten Mal versuchte, uns ein Glas Eiswasser zu bringen, aber jedes Mal, als sie unseren Tisch erreicht hatte, waren die drei Eiswürfel in den Gläsern wieder geschmolzen, woraufhin sie wieder genervt zurückging, neues Mineralwasser und neue Eiswürfel ins Glas rinnen und gleiten ließ, eine Sisyphusaufgabe, nur dass der Felsblock von Sisyphos damals eben nicht aus Eis war. Gleichzeitig sonderten Friedas Schweißdrüsen unentwegt und in rauen Mengen Flüssigkeit ab, als hätten diese Drüsen jahrelang darauf gewartet, endlich salziges Wasser abgeben zu dürfen, was sich nicht nur auf Friedas Stirn, sondern auch auf anderen Körperteilen bemerkbar machte – ein verzweigtes Kanalsystem wurde durch die entsprechenden dunklen Flecken auf den sommerlich spärlichen Textilien sichtbar, und inständig hoffte ich, dass unser Eiswasser am Ende nicht leicht salzig schmecken würde, aber natürlich sagte ich nix zu Frieda, denn sie konnte ja nichts dafür, wenn ihre Schweißdrüsen tüchtig waren und ihrer institutionellen Aufgabe nachgingen. „Wenn die Leute vom Hummel Egon zum Pradetto über die Straße laufen und dabei ‚Hot! Hot! Hot!’ rufen, als wären sie am Strand der Playa del Inglés, dann ist es wirklich heiß“, sagt der Franz, und ich wundere mich noch, wie er ausgerechnet auf den Strand der Engländer kommt, wahrscheinlich, weil die Engländer derzeit hämisch nach Griechenland blicken, weil die ja unbedingt den Euro haben wollten, und jetzt haben sie den Salat. Aber das ist ein anderes Thema.
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z Knapp 44 Jahre alt ist Barbara Siri, die bei der Vollversammlung des Landesrettungsvereins „Weißes Kreuz Onlus“ am 6. Juni zur Präsidentin gewählt wurde. Sie folgt auf Georg Rammlmair, der nach 19 Jahren die Vereinsführung abgetreten hat. Mit Staunen stellt die gebürtige Brixnerin selbst fest: „Die Hälfte meines Lebens habe ich im und mit dem Weißen Kreuz verbracht. Als ich mich vor 22 Jahren bei der Sektion Brixen als freiwillige Helferin gemeldet habe, lernte ich auch meinen Mann – er ist Krankenpfleger – kennen. Das war ein großes Glück, denn in all den Jahren hat er mich unterstützt und mir den Rücken freigehalten.“ Siri ist gelernte Verwaltungsangestellte und wohnt mit ihrer Familie in Schabs. Sie hat in Innsbruck eine Ausbildung als medizinische Masseurin absolviert und arbeitet als Fitnesstrainerin in Milland. Von 1998 bis 2003 war sie Mitglied der Notfallseelsorge und leitete von 2005 bis 2008 die Landes-
Jatoba
Kastanie
jugend. Seit sieben Jahren ist sie Vorstandsmitglied und Vizepräsidentin. In Fribourg/Schweiz hat sie die Ausbildung zum Management von Non-Profit-Organisationen absolviert. Innerhalb des Weißen Kreuzes leitet sie nach wie vor die Arbeitsgruppe Freiwilligenmanagement und Statuten. Selbstbewusst umreißt die neue Präsidentin ihre Ziele und betont dabei: „Das hohe Niveau des Vereins möchte ich mit meinem Team beibehalten. Gleichzeitig müssen die neuen Herausforderungen, die durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung und durch den Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen entstehen, gemeistert werden.“ Wenn Barbara Siri auf die „sicher hohe Entlohnung“ angesprochen wird, lächelt sie milde: „Ich übe die Präsidentschaft wie alle meine vergangenen Aktivitäten im Weißen Kreuz ehrenamtlich aus, und es ist mir wichtig, dies zu unterstreichen. Ja, ich bin stolz darauf!“ jb
Pro& Contra Ist es notwendig, den Schrüttensee in Schalders zu sanieren? Der Hintergrund:
GENIAL
Foto: Oskar Zingerle
Zwischen Druckbeginn und Verteilung dieses „Brixner“ dürfte der Gemeinderat in Vahrn darüber entschieden haben, ob der undichte Schrüttensee in Schalders mit Finanzmitteln für Umweltausgleichsmaßnahmen des Brenner Basistunnels saniert werden soll oder nicht. Das Absinken des Wasserpegels ist ein bereits vor Jahrzehnten festgestelltes Phänomen; durch aufwändige Abdichtungsmaßnahmen soll nun erreicht werden, dass der See die ursprüngliche Größe wieder erhält.
MULTIMEDIAL
GEBHARD DEJACO, langjähriger Präsident des Fischervereins Eisacktal: „Gute Frage – aber was ist schon ‚notwendig’?“
Ja Um es gleich vorwegzunehmen: Es mag für den einen und anderen sicher nicht notwendig sein, aber es ist aus meiner Sicht zweifellos sinnvoll und richtig! Ich erinnere mich an Zeiten, als der Schrüttensee noch bedeutend größer war als er es heute ist. Warum dies so ist, kann nur vermutet werden. Es könnte ein Naturereignis gewesen sein oder aber auch menschlichen Einwirkungen zuzuschreiben sein, dass sich vor etwa 50 Jahren einige Spalten im Fels öffneten, durch die das Wasser abfloss und der Wasserpegel um rund zwei Meter sank. Nun soll der See durch Abdichtung der Spalten wieder seine ursprüngliche natürliche Größe erhalten. Das Wasser wird ansteigen und dann wie früher wieder an der Oberfläche abfließen – und nicht wie heute unterirdisch. Viele Vahrner haben seinerzeit große Anstrengungen unternommen, um den See abzudichten, was leider nicht gelungen ist. Nunmehr stehen Gelder aus dem Umweltfonds des Brenner Basistunnels zur Verfügung, sodass die seit mehreren Jahren geplanten Maßnahmen durchgeführt werden können. Alle Freunde des Schalderer Tales und insbesondere der Schrüttenseen werden dies sehr begrüßen. Die Wasserfläche des Sees wird etwa um ein Drittel größer werden. Die Attraktivität dieses bei Einheimischen und Gästen beliebten Ausflugszieles wird steigen, und in wenigen Jahren wird man von den Arbeiten nichts mehr sehen, da die Wunden in der Natur verheilt sein werden. Der See wird nicht saniert, sondern ganz einfach wieder so sein, wie er früher war. Wir alle freuen uns darauf! z
WALTER KOFLER, Gemeinderat in Vahrn: „Keine Garantie, dass der See an anderen Stellen Wasser verliert“
Nein Ganz klar nein, weil es dazu absolut keinen Anlass gibt! Der Schrüttensee war immer schon großen Schwankungen ausgesetzt, was den Wasserpegel anbelangt. Kenner des Sees wissen, dass bei schneereichen Wintern und regenreichen Monaten der Wasserspiegel höher liegt, oder eben umgekehrt. Die Natur gleicht sich also selbst aus. Ich frage mich wirklich, ob wir nichts Besseres zu tun haben, als immer und überall der Natur „dreinreden“ zu müssen. Dass der See im heutigen Zustand bei Bergfreunden und Familien mit Kindern große Zustimmung erfährt, ist wohl nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass der See eben ist wie er ist. Ich möchte betonen: Sollte die tatsächliche Gefahr bestehen, dass der See auszutrocknen droht, würde ich mich auch für eine Sanierung aussprechen. Aber diese Gefahr besteht heute in keinster Weise! Durch die Sanierung wird der See ein völlig anderes Gesicht bekommen. Die dafür notwendigen Erdbewegungen reißen nicht unwesentliche Narben in die Landschaft. Das dafür notwendige „schwere Gerät“ wie Lastkraftwagen werden sich über die darunter westlich befindliche Ochsenalm ihren Weg zum See suchen müssen. Außerdem soll im See, in Richtung heutiger Auslauf, ein künstlicher Überlauf geschaffen werden. Durch diesen künstlichen Überlauf würde der Schrüttensee für immer seine Natürlichkeit verlieren. Finanziert würde das Projekt aus dem Topf der Umweltausgleichsmaßnahmen des BBT. Geschätzte Kosten: 160.000 Euro. Liebe Bergfreunde, wollen wir das wirklich? Muss das sein? z
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„Bisch obo net uondo va ins“ „Morgen ist Markttag!“, sagt die Bäuerin zu ihrem Mann und fügt hinzu: „Ich brauche das Auto, denn ich will ein paar junge Hennen kaufen.“ Am darauffolgenden Tag trägt sie die stabil zugeknoteten, seitlich durchlöcherten Kartons vom Kofferraum in den Hühnerstall und schenkt den etwas verschreckten Jungtieren die vermeintliche Freiheit. Vermeintlich deshalb, weil ihnen die alt eingesessenen Hühner weder die üppige Wasserstelle noch den reichlich gefüllten Futtertrog kampflos überlassen. Es dauert Monate, bis die Zugereisten den Lockrufen des Hahnes
zuerst da. Also habe ich Vorrechte, Privilegien, die ich bis zum Umfallen verteidige. Und danach? Danach muss ich sie freilich aus der Hand geben. Ist es also nur eine Frage der Zeit, wie lange ich die Stellung halten kann? Oder wie lange ich den anderen das Gefühl vermitteln kann: „Bisch obo net uondo va ins!“ Was aber passiert, wenn die Einheimischen überaltert die Segel streichen müssen? Geben wir die Position erst ab, sobald wir nicht mehr anders können? Musterbeispiele von Machtdemonstration und Ausgrenzung gab es früher vor allem auch zur Zeit der Wehrpflicht. „Schließlich
meinen – ausschließlich mit Wachstum zu tun. Wenn wir diesen Faden weiterspinnen, dann haben diese Gedanken auch etwas mit dem Wachstum eines Volkes zu tun. Ein Volk braucht, um statistisch gesehen nicht zu schrumpfen, einen Durchschnittswert von zwei Kindern pro Frau. Aber genau da beginnt unsere Wohlstandsgesellschaft zu schwächeln: Ob Italien, Spanien oder Deutschland – bei allen geht es in Richtung ein Kind pro Frau. Wer also soll langfristig unseren „Futternapf“ verteidigen? Zuversicht und Lust auf die Zukunft kommt da nicht gerade auf. Vielleicht aber sowas wie Einsicht,
„Nur ein friedliches Miteinander wird uns als Volk die Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen, die wir uns und unseren Kindern wünschen“_ Karl Leiter folgen dürfen, ohne mit gezielten Attacken der „Einheimischen“ vertrieben zu werden. Diesen Machtkampf beobachtend, könnte man unweigerlich zur Schlussfolgerung kommen: Was willst du von dummen Hühnern schon anderes erwarten? Bei uns, mit Intelligenz und Empathie ausgestatteten Menschen, wäre ein solch unsoziales Verhalten undenkbar – vor allen Dingen auch schon alleine deshalb, weil wir ja alle religiöses und moralisches Rüstzeug mitbekommen haben, das uns Orientierung geben und helfen sollte, eine animalische Hackordnung mit feinfühliger Wahrnehmung und der Bereitschaft zur Inklusion zu ersetzen. Wer jedoch – nicht nur, aber vor allem – die gesellschaftlichen Mechanismen dörflicher Strukturen kennt, hat vielleicht schon die Erfahrung machen müssen, dass der Mensch, der eigentlich die Krone der Schöpfung sein sollte, nicht selten in Verhaltensmuster verfällt, die in der Tierwelt ihresgleichen suchen. Meist ist es ja so, dass es uns leichter fällt, über andere – in diesem Fall über ein uraltes und weltweit verbreitetes Haustier – zu reden. Die Botschaft ihres Verhaltens war klar: Ich war 16
ging es uns damals ja ähnlich“ – dieser Satz legitimierte das Verhalten der Alten den Jungen gegenüber, wenn diese verstehen wollten, warum sie in der Nacht aus dem Bett geworfen wurden. Das Sagen hatten immer die Alten. Und als die Alten gehen durften, waren die Nachfolger schon zur Stelle und praktizierten Umgangsformen, die den Jungen beim Eintritt das Leben schwer machten. Wer also sollte diesen Kreislauf unterbrechen? Und vor allem, warum? Der frühere Vorsitzende des deutschen katholischen Hilfswerkes „Misereor“, Prälat Norbert Herkenrath, sagte einmal sinngemäß: „Solange die Erste Welt, also wir, die Einwohner der westlichen Industrieländer, nicht die Bereitschaft haben, freiwillig Privilegien abzugeben, kann die Welt nicht gerechter und dadurch friedlicher werden.“ Hat er damit nicht den Nagel auf den Kopf getroffen? Aber, Hand aufs Herz: Wäre das nicht der Schlüssel, um zu leben und leben zu lassen? „Nein!“, wird der Chor der Empörten seine Stimme erheben, „das wäre der Anfang vom Ende, das Eigentor, das Nonplusultra gesellschaftlicher Ordnungen und wirtschaftlichen Denkens!“ Wirtschaftliches Denken hat mit Wettbewerb, mit Stärke, mit Vormachtstellung – und wie viele
Bescheidenheit, Vernunft. Einsicht, dass das Leben – im Vergleich zu früher – viel komplexer geworden ist. Die Neuen, die Fremden, nehmen wir meist leichter an, wenn sie sich völlig anpassen und unterordnen. Die Frage muss jedoch erlaubt sein: Kann das wirklich das Rezept für ein friedliches Mitei-
nander sein? Würde die Aufnahmegesellschaft dann nicht mehr verlieren als gewinnen? Braucht nicht jeder Mensch ein stabiles Fundament, um sich anderen öffnen zu können? Es braucht beiderseits eine Portion Offenheit, auch ein gesundes Selbstbewusstsein – und das auf allen Ebenen. Wagen wir es! Wenn wir nicht die volle Überzeugung dafür haben, dann vielleicht die Erkenntnis, dass das Ignorieren der zur Realität gewordenen Entwicklung nicht zu stoppen ist. Dass ein „Augen-zu-und-durch“ zu einem bösen Erwachen führen kann und letztendlich alle auf der Verliererstraße landen könnten. Wenn wir das nicht wollen, dann nützen wie die Möglichkeiten, die uns das Leben bietet. Nur ein friedliches Miteinander wird uns als Volk die Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen, die wir uns und unseren Kindern wünschen. Entscheiden wir uns für respektvolles Miteinander, damit so etwas wie Heimat wachsen kann. Das Liebgewordene werden wir dann gemeinsam schützen und den extremen Kräften den Nährboden entziehen, weil ja schließlich alle etwas zu verlieren hätten.
Zum Autor Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
Gastkommentar: Karl Leiter
Karl Leiter, gebürtig aus St. Johann im Ahrntal, begann 1985 mit der Aufbauarbeit der heutigen „Organisation für Eine solidarische Welt“ (OEW) im Hinterzimmer des damaligen Weltladens Brixen in der Brunogasse. Nachdem sich diese Basisorganisation der Nord-Süd-Thematik stabilisiert hatte, widmete er sich als Hausmann für viele Jahre seiner Familie, die in Wiesen wohnhaft ist. Ende der 90er Jahre begann er mit einer kleinen Gruppe engagierter Personen am Haus der Solidarität zu basteln, das im Jahr 2002 offiziell eröffnet wurde. Seit Jänner 2006 ist Karl Leiter dort als Teilzeitangestellter der Hausleitung tätig und begleitet nebenbei kleine Projekte auf Dorfebene.
UMFRAGE
Warten auf den Schlussverkauf? Fotos: Oskar Zingerle
Ist der Sommerschlussverkauf das, was er früher mal war? Gehen die Brixner wirklich noch auf Schnäppchenjagd, oder nutzen sie mittlerweile das ganze Jahr über die Angebote der Kaufleute? Wir haben uns in der Altstadt umgehört.
„Ehrlich gesagt nutze ich den Schlussverkauf nicht wirklich. Man schaut zwar manchmal in die Schaufenster, aber eigentlich kaufe ich die Sachen an dem Zeitpunkt, an dem ich sie brauche. Das hat vor allem den Grund, dass beim Schlussverkauf fast ausschließlich Ware verkauft wird, die bei normalen Preisen niemand kauft“, ist die Meinung von Thomas Hellrigl.
„Es ist schwierig, bei den Preisen noch den Überblick zu behalten und abzuschätzen, ob etwas wirklich günstiger ist“, findet Annemarie Dander. „Außerdem warte ich nicht wirklich auf den Ausverkauf. Manche Sachen zum täglichen Gebrauch kauft man sofort, im Ausverkauf kauft man eigentlich nur noch Schnäppchen, die man eher zufällig findet.“
„Der Schlussverkauf ist wichtig – vor allem für jene, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen gut mit ihrem Geld haushalten müssen. Ich glaube, heutzutage warten mehr Menschen auf den Ausverkauf als früher“, sagt Roswitha Tauber. „Ich persönlich warte nicht gerne auf den Ausverkauf aus dem einfachen Grund, weil ich da meist die richtige Größe nicht mehr finde.“
Giovanna Orlandi wartet mit ihren Einkäufen manchmal auf den Schlussverkauf: „Quando voglio comprare qualcosa, aspetto la svendita. Sono dell’opinione che se cerco bene trovo qualcosa di bello per un prezzo migliore. La svendita è ancora la stessa cosa come qualche anno fa, più o meno.“
„Meiner Meinung nach kann man bei gewissen Sachen wirklich auf den Schlussverkauf warten, vor allem, weil dann die Waren günstiger sind“, so Monika Tauber. „Allerdings finde ich es schade, dass bei gewissen Geschäften der Schlussverkauf abgewertet wurde. Darum sollten die Kaufleute auf die Entwicklung des Ausverkaufs achten und diesen verändern, wenn sich die Nachfrage verschlechtert.“
„Bei größeren Einkäufen kann man schon zuwarten, aber sonst warte ich nicht“, meint Philipp Erschbaumer. „Ob Menschen auf den Schlussverkauf warten, hängt ganz von der Kundschaft ab. Leute, die gerne und oft einkaufen gehen, warten vielleicht eher als Menschen, die wirklich nur dann einkaufen, wenn ihnen etwas gefällt oder wenn sie etwas brauchen.“
Carola Hähnel meint: „Ich bin hier im Urlaub. Wenn gleichzeitig Schlussverkauf ist, ist das umso schöner. Auf den Schlussverkauf warte ich aber nicht, und ich bin der Meinung, dass im Allgemeinen heute weniger Leute auf den Ausverkauf warten als früher. Warum das so ist, weiß wahrscheinlich keiner so genau.“
„Den Ausverkauf finde ich gut“, sagt Frank Bremen. „Jedoch warte ich nicht immer eigens darauf – es sei denn, ich finde etwas ganz kurz, bevor der Schlussverkauf beginnt. Jedoch besteht da immer das Risiko, dass es den gewünschten Artikel in meiner Größe nicht mehr gibt; dann hab’ ich einfach Pech gehabt und muss auf das nächste Mal warten.“ 17
Kunst & Kultur LIEBE VERLEIHT FLÜGEL: Peter Chiusoles Himmelswagen lädt Verliebte zum Reinsitzen ein
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nd wieder ist es so weit: Das einstige Bollwerk des Krieges öffnet Kasematten und Bunker, und ein friedlich gestimmter Pulk an Künstlern erobert die Festung mit Kunst und Kultur. 2011 initiierte der Künstler und Kurator Hartwig Thaler die erste Mini-Biennale Südtirols, und das Konzept wurde auch bei der dritten Ausgabe beibehalten. „Die Einladung ergeht an alle Kunstschaffenden, die möglichst eine akademische Ausbildung vorweisen können und sich im
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In- oder Ausland in besonderer Weise hervorgetan haben“, betont Hartwig Thaler. Um das leidige Murren – „warum die/der und nicht ich“ – zu vermeiden, werden jene 50 Künstler in die Teilnehmerliste aufgenommen, die sich termingerecht anmelden. Über die Zuordnung der Räume entscheidet das Los – eine faire Möglichkeit, sich die Aura des Raumes unvoreingenommen anzueignen. Die Übersichtsschau möchte wie die Ausstellung „PANORAMA“ zeitgenössischen
Südtiroler Künstlern eine Plattform bieten, die ganze Bandbreite ihres Könnens zu präsentieren.
Gegenwartskunst. Zeitge-
nössische Kunst ist ein etwas schwammiger Begriff, aber in der Regel ist damit die Gegenwartskunst gemeint, und sie ist mit keiner künstlerischen Strömung oder Gruppe verbunden. „Contemporary Art oder aktuelle Kunst soll nicht heißen, dass die Werke ‚gestern’ entstanden sind; sie müssen für das Heutige
bedeutsam sein“, postulierten die Ausstellungsmacher der „documenta 12“. Zeitgenössische Kunst kann Malerei oder Bildhauerei sein, aber auch in all den Ausdrucksformen vorliegen, die sich erst in den letzten Jahrzehnten etabliert haben wie Videokunst, Performance, Konzeptkunst oder Installation. Außerdem zielt man mit der Definition nicht nur auf das einzelne Kunstwerk ab, sondern auch auf ein diffuses kulturelles und ökonomisches System der Kunstproduktion im
50x50x50 – ZEITGENÖSSISCHE KUNST AUS SÜDTIROL
„LOST“ in the fortress
Heuer findet zum dritten Mal die große Übersichtsausstellung „50x50x50 Art Südtirol“ in der Festung Franzensfeste statt, bei der das zeitgenössische Kunstschaffen des Landes präsentiert wird.
Foto: Oskar Zingerle
Schnittpunkt zwischen Kunstbetrieb und Kunstmarkt. „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“,
Grad etwas als Kunst bezeichnet werden darf. Eine der Gefahren der uferlosen Produktionsbreite ist zweifelsohne, dass von Seiten
will die kleine Biennale ein demonstratives Statement abgeben im Ringen um Anerkennung im aktuellen Kunstgeschehen.
„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“_ Landesrat Philipp Achammer bei der Eröffnungsfeier
Kunstkonglomerat. Da keine
zitierte Kulturlandesrat Philipp Achammer aus der „Schöpferischen Konfession“ von Paul Klee anlässlich der Eröffnungsfeier.
Große Worte für eine bescheidene Schau – und eine ebenso große Herausforderung für die Künstler. In der Gegenwartskunst
steht nicht mehr allein die Qualität eines Werkes im Vordergrund, sondern auch die Beurteilung, ob oder zumindest ab welchem
der Gesellschaft die Akzeptanz für Kunst und deren professionelle Ausübung noch problematischer geworden ist. Nichtsdestotrotz
thematische Vorgabe gestellt wurde, sieht sich der Besucher mit einem schier unüberschaubaren Kunstkonglomerat konfrontiert. Wer Lust hat, sich einzulassen, entdeckt vielleicht doch einen roten Faden: Es ist der Künstler selbst mit seinen Befindlichkeiten und in seiner Auseinandersetzung 19
derlich macht seinem Ärger Luft über den Kunstmarkt als Preisgestalter, in dem er auf billige Einkaufstaschen aus Karton CentMünzen aufklebt. Festgezurrte Flaggen symbolisieren für Wil-ma Kammerer das Leistungsprinzip der Lüge als oberstes Gebot von Weltmächten, während am Stahlskelett von Ursula Huber nur ein winziger Fleck Gold an den einstigen Wirtschaftsboom erinnert. Vollständig in Gold ausgekleidet hingegen glänzt der Raum von Beate Hecher und Markus Keim. Die Installation „Lost“ aus Rettungsfolien gemahnt an die verlorengegangenen Goldreserven der Festung ebenso wie an die aktuelle Flüchtlingsproblematik. Verloren gehen kann man auch in Manuel Ferrigatos berührenden Landschaften, kongenial garniert von Arno Dejacos aufwühlenden Texten. „Liebe verleiht Flügel“ nennt Peter Chiusole seinen kunstvoll gefertigten Himmelswagen, den zumindest Verliebte besteigen sollten. Auch Rüdiger M. Witcher stimuliert zu mehr Risikofreude mit seiner sattgrünen Liegewiese. Wollen wir die Menschheit retten, müssen wir die Bienen schützen, ist die Botschaft von Hartwig Thalers elaborierter Honigtrommel.
Gar einige Künstler widmen sich mit unterschiedlichen Arbeiten dem Heimatbegriff und der Erinnerungskultur: Maria Walcher mit geknoteten Taschentüchern, die wie kleine Gespensterchen aus einer Kommode kullern, Josefh Delleg mit einer putzigen Hütte inmitten von Totenköpfen oder Johannes Inderst mit seiner „Familienaufstellung“ in aufwändigen Fotorahmen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich ein schönes Beispiel für Konzeptkunst von Thomas Sterna und Pascal Lampert, die mit ihrer multimedialen Installation auf die Beschneidung der Freiheit in der Kunst aufmerksam machen. Das Video ihrer Wanderung mit Handkarren und Trommel wird auf die Riesenlettern „Haben“ projiziert. In der Sparte Fotografie stechen besonders Oskar Verant, Marco Pietracupa und Giancarlo Lamonaca hervor, wobei letztere mit Stefano Favaretto die einzigen Vertreter der italienischen Sprachgruppe sind. Wo liegt der Hund begraben? Fühlen sich die Italiener im Land nicht als Südtiroler? Mangelt es an Information? Oder nehmen sie grundsätzlich an Veranstaltungen nicht teil, die aus der deutschsprachigen Ecke kommen?
Literaturhaus und Performance. Neu hinzugekommen
Fotos: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
mit den Unwägbarkeiten der Welt. Die Verstrickungen im Leben veranschaulicht Sara Stuflesser mit ihren grazilen Fadenfiguren, die ständig um Balance bemüht sind. Das Fremde im Vertrauten thematisiert Maria Stockner mit filigranen Stoffdrappierungen. Beeindruckende Frauenfiguren spiegeln die Suche nach Selbstfindung der früh verstorbenen Rosmarie Burger wider. Mit räumlichen Einengungen und Grenzen zwischen sich und den Anderen beschäftigt sich Johanna Messner mit der Leuchtschrift „tutto mio“ und Walter Dalfovo mit suggestiver, großformatiger Acrylmalerei. Eine Ateliersituation evozieren zwei Brixner Künstler: Martina Stuffer scheint ihr gesamtes Œvre zerrissen und vielschichtig auszubreiten, Harald Kastlunger hingegen zeigt fantastische Gebilde aus Abfallmaterial in schönster Ordnung aufgereiht. Pausbäckige Putten von Manfred Mureda aus Ton und aus Fadengeflecht von Leander Piazza überraschen genauso wie die „Zwei Satyrn“, eine außergewöhnliche Kopierleistung von Erwin Dariz. Markus Gassers Janus-Kopf und mystische Säulen von Sergio Sommavilla sind im Außenbereich zu bewundern. Peter Verwun-
sind zwei spannende Einrichtungen: das temporäre Literaturhaus Nang und das Performance-Stück „Salvation“ von Nora Pider und Anna Heiss. Nach einer Idee von Martin Hanni und unter der Leitung von Maria C. Hilber laufen mehrere Matineen, wo jeweils Südtiroler Autoren und Poetry Slammer aller drei Sprachgruppen ihre Texte vortragen und zu literaturpolitischen Diskussionen anregen möchten. In „Salvation“ begeben sich Pider und Heiss wie gewohnt auf heikles Terrain – es werden zeitgenössische Erlösungsszenarien durchgespielt. Rettung bringt in der heutigen Zeit nicht Jesus, sondern die Liebe in mehr oder minder extatischen Formen. Events und Standorte der Kunstwerke sind im Folder des allgemeinen Orientierungsplans angeführt, der dem Besucher ausgehändigt wird. Die Übersichtsschau läuft bis 12. September, der Katalog erscheint Anfang August.
Josefh Dellegs putzige Hütte steht inmitten von Totenköpfen
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irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Foto: Hannes Niederkofler
Der Künstler Harald Kastlunger zeigte Interessierten sein ganz persönliches Brixen
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DIVERSES
Harald Kastlunger: „Mein Brixen“ Brixen hautnah erleben kann man bei der Veranstaltungsserie „My Brixen“: Charakterköpfe aus Musik, Sport, Kunst und Kultur zeigen ganz privat ihre Heimatstadt. Der „Brixner“ war bei der Stadtführung mit Harald Kastlunger dabei.
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lein ist die Gruppe, die sich an einem Samstag vor dem Gebäude des Tourismusvereins um den Künstler Harald Kastlunger versammelt, um „sein“ Brixen kennenzulernen. Abseits vom üblichen Rummel, der am Wochenende in der Stadt herrscht, tauchen wir ein in eine Stadt, die weit zurück zu liegen scheint.
Das alte Brixen. Ausgehend vom
Gebäude des Tourismusvereins schlendern wir mit Harald Kastlunger durch die Altstadt. Wir müssen uns Brixen als eine Stadt vorstellen, deren Straßen noch sandig und nicht gepflastert sind. Vor etwa 1.000 Jahren scheint die Erhardkirche als „Erhardkirche im Walde“ in den Annalen auf. Die Kleinen Lauben waren die Straße der Handwerksbetriebe. Unter den Arkaden in den Großen Lauben müssen wir uns das Treiben von damals wie in einem Bazar vorstellen: Dort, wo heute die Geschäfte sind, war das Lager, und die Ware wurde auf Tischen in den Laubengängen feilgeboten. Harald Kastlunger schwärmt von der Beleuchtung der Stadt,
die vor allem in den Lauben ein wunderbares Licht zaubert. Wir stehen im historischen Zentrum der Stadt vor dem Pfaundlerhaus am Brixner Pfarrplatz – eines der schönsten privaten Palais, das Renaissanceelemente und Merkmale der Spätgotik vereint. Mit diesem Gebäude verbindet Harald Kastlunger sehr viel: Als gelernter Zuckerbäcker übernahm er 1974 den elterlichen Betrieb, ein Café mit Konditorei, im Pfaundlerhaus. 1989 bricht Harald Kastlunger mit der 131 Jahre alten Café-Tradition, als er sich vom bürgerlichen Beruf verabschiedet, um sich ausschließlich der Kunst, der Malerei und der Plastik zu widmen. Eine Verabredung im „Kastl“ ist seit jenem Jahr Geschichte. Als Harald Kastlunger die Gruppe durch den Alten Friedhof und den Kreuzgang führt, erahnen wir den Kunstkenner. Im Alten Friedhof stehen in den Arkadengängen die historisch wertvollen Grabplatten; darunter auch der Gedenkstein von Oswald von Wolkenstein, den sich dieser schon zu Lebzeiten 1408 vor einer Pilgerreise nach Palästina errichten
ließ. Auf einer anderen Grabplatte ist mit viel Phantasie ein Elefant zu erkennen. Der Legende nach soll dieser einmal im Jahr heruntersteigen, durch Brixen wandern und so einiges erleben. Im Kreuzgang mit seinen beeindruckenden Fresken befindet sich gleich beim Eingang neben dem Aufgang zum Chor ein in Stein gemeißelter Kopf. Dieser Kopf hat anstatt der Augen zwei Löcher, in die man die Finger hineinstecken kann. Harald Kastlunger erinnert sich, dass er diesen Brauch schon als Kind pflegte, denn schließlich soll dadurch Gesundheit und Wohlbefinden garantiert werden. Aber Harald war zu klein, und so musste er immer Vorbeikommende bitten, ihn hoch zu halten, damit er die Finger hineinstecken konnte.
Reduziert und ausdrucksstark. Durch den Herrengarten gehen wir in eines der Kiener-Häuser in der Fallmerayerstraße, wo uns Harald Kastlunger sein Atelier zeigt. Über Formen und Farben, reduziert und damit ausdrucksstark, lernen wir seine Welt kennen. Zahlreiche Bilder an den Wänden
und Skulpturen auf Kommoden und Tischen zeugen von seiner Schaffenskraft. Harald Kastlunger ist ein Künstler der Moderne. Seine Skulpturen sind vielfach mit Materialien aus der Natur gefertigt wie zum Beispiel aus alten Wurzeln, die er im Wald findet. Er erzählt von seinen Ausstellungen, die ihn nach New York, Izmir in der Türkei, Basel, Venedig, Tokio … geführt haben. Bei seinen Ausstellungen orientiert er sich am Geschmack der Bevölkerung, und es erfüllt ihn ein Gefühl der Genugtuung, wenn es ihm gelingt, mit seinen Bildern Emotionen zu wecken. Stolz zeigt er uns sein neuestes Projekt mit dem Titel „Volksmärchen einmal anders“, das sechs Bücher umfassen wird. Jedes Märchen oder besser jede Sage ist von ihm auf lustige und auch skurrile Weise umgeschrieben und auch illustriert. Die Illustrationen, die er uns zum Schluss schenkt, zeugen davon, mit welcher Fülle von Farben und Humor er die Figuren malt. hildegard.antholzer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 21
INTERVIEW
Der Männergesangverein Brixen 1862 startet im Herbst zwei neue Projekte für junge Singvögel. Der „Brixner“ hat sich deshalb mit MGV-Obmann Andreas Brugger und MGVChorleiter Christian Unterhofer zu einem Doppelinterview getroffen.
Herr Brugger, im Herbst startet der MGV mit den „Brixner Singvögeln“ und dem „MGVJugendchor“ gleich zwei neue Chorprojekte. Worum geht es genau? ANDREAS BRUGGER: Es handelt sich um einen Knabenchor beziehungsweise einen Jugendchor. Die beiden Projekte haben gleich mehrere Hintergründe: Einmal möchten wir einen weiteren kulturellen Beitrag für Brixen leisten. Zweitens möchten wir den Kindern und Jugendlichen in Brixen und Umgebung auch die Gelegenheit geben, das Singen auszuüben. Der dritte Hintergrund ist, dass wir für unseren Verein für Nachwuchs sorgen wollen. CHRISTIAN UNTERHOFER: In erster Linie wollen wir den Kindern das Singen nahebringen, weil Musik eine Bereicherung ist. Beim Informationsabend, den wir im September organisieren werden, werde ich auch darüber sprechen, warum genau das Singen so gut für Kinder ist. Aber auch der Verein selbst bringt so viel Positives mit. Die soziale Komponente und der Zusammenhalt zum Beispiel. Die Kinder können auch in dieser Hinsicht viel lernen. Man unterstützt sich untereinander, und das Miteinander wird gefördert. Die Kinder lernen auch eine gewis-
Foto: Tini Schwazer
Kunst & Kultur
„Singvögel gesucht“
MGV-Chorleiter Christian Unterhofer und MGV-Obmann Andreas Brugger hoffen, dass sich genügend Interessierte für die Singvögel und den Jugendchor melden werden
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se Verantwortung innerhalb der Gruppe zu übernehmen. Wie ist die Idee zum Projekt entstanden? Andreas Brugger: Der Wunsch von einem Kinder- und Jugendchor wird schon lange von einigen MGV-Mitgliedern gehegt, es ist aber nie dazu gekommen. Im Frühjahr haben wir uns mit dem Thema auseinandergesetzt und uns dazu entschlossen, den
Schritt zu wagen. Das Projekt ist auf lange Sicht gedacht. Wir hoffen, dass wir Jahr für Jahr mehr Kinder dazubekommen und die zwei Chöre – die Singvögel und den Jugendchor – aufbauen können. Singvögel und Jugendchor – worin liegt der Unterschied? Christian Unterhofer: Zu den Singvögeln können Knaben vom Volksschul- bis zum Mittelschul-
alter beziehungsweise bis zum Stimmbruch gehen. Der Jugendchor ist für junge Burschen vom Stimmbruch bis zu 25 Jahren. In den MGV eintreten kann man ab 18 Jahren. Mit wie vielen Kindern wir rechnen können, ist aber schwer zu sagen. Acht bis zehn Kinder müssen aber auf jeden Fall in einer Klasse sein, sonst funktioniert das nicht. Die Kinder brauchen die Gruppendynamik, und sie brauchen den Rückhalt in der Gruppe.
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Wie sind die beiden Chorprojekte organisiert? Andreas Brugger: Träger wird der MGV sein. Folglich werden die Singvögel und der Jugendchor von unserem Vorstand auch kontrolliert und beaufsichtigt. Die Zugehörigkeit zum MGV wird auch durch die Mitgliedschaft der Kinder ausgedrückt. Das Kind bekommt also eine Mitgliedskarte. Über einen kleinen Jahresbeitrag werden wir die Spesen decken. Bei den beiden Chorprojekten fungiert wie beim MGV selbst Christian Unterhofer als Chormeister. Was haben Sie für den Unterreicht geplant? Christian Unterhofer: Mir ist wichtig, dass die Kinder die Noten können, Singen lernen und vor allem die Freude zum Singen entdecken. Das Singen soll sie auch wirklich ihr Leben lang begleiten. Wenn es uns gelingt, die Freude am Singen zu vermitteln, haben wir schon einmal das Hauptziel erreicht. Am Anfang steht aber einfach Basisarbeit. Im Unterricht sind Notenlehre, Theorie, Singen und Blattsingen inbegriffen. Wenn das Projekt einmal gut angelaufen ist, kann man das Programm richtig definieren. Mir ist aber ganz wichtig, dass die Kinder Spaß dabei haben, denn schließlich haben sie ja mit der Schule schon genug zu tun. Sind auch gemeinsame, sozusagen generationsübergreifende, Auftritte mit dem MGV geplant? Andreas Brugger: Der MGV, die Singvögel und der Jugendchor sind zwar getrennte Chöre, aber wenn es klappen würde, gemeinsam ein Konzert zu gestalten, wäre das schon schön! Wir werden sicherlich auch etwas mit den Singvögeln und dem Jugendchor gemeinsam unternehmen und eine Feier oder einen Ausflug organisieren. Schließlich sollen sich die Kinder in der Gruppe aufgenommen fühlen, und sie sind ja auch ein Teil des MGV. Christian Unterhofer: Wenn das Projekt gelingt, würde ich gerne ab und zu einen gemischten Chor machen – einen Chor mit gemischten Stimmen. Die Knaben singen Sopran und Alt, die Jugendlichen Tenor und Bass. So könnte man Projekte machen in vierstimmiger Chorliteratur. Das ist aber alles noch Zukunftsmusik. Wichtig ist, dass wir jetzt einmal gut starten.
Wie oft und wo werden sich die Singvögel und der Jugendchor treffen? Andreas Brugger: Die Unterrichtszeit möchten wir den Wünschen der Eltern anpassen. Das müssen wir alles zu einem späteren Zeitpunkt klären. Unterrichtsort wird der Walthersaal sein, in dem auch der MGV probt. Wir haben schon eine Tafel organisiert, Tische oder Schulbänke sollen noch dazukommen. Das ganze didaktische Material wird vom MGV gestellt. Der Saal ist groß genug für Zuhörer, also können auch die Eltern bei den Treffen dabei sein, wenn sie wollen. Welche Voraussetzungen müssen die Kinder mitbringen? Christian Unterhofer: Es kann jeder zu uns kommen und es einmal probieren. Es ist ganz gleich, ob das Kind Vorkenntnisse hat oder nicht. Die einzigen Voraussetzungen sind großes Interesse und Mut, alles andere kommt von selbst. Natürlich, die Brummstimmen werden bestimmt dabei sein, das weiß ich schon jetzt. Es geht aber nicht immer nur um die Qualität und darum, etwas besser zu singen. Es geht ums Singen selbst und um die Freude daran. veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info Christian Unterhofer ist 1975 in Bruneck geboren und wohnt in Brixen. Seit 2007 fungiert er als Chorleiter beim Männergesangverein Brixen 1862. Unterhofers musikalischer Werdegang begann in der Kirchenmusikschule in Brixen, anschließend absolvierte er den Kapellmeisterlehrgang in Klagenfurt, nahm Orgelunterricht und belegte diverse Dirigierkurse im Inund Ausland. Unterhofer war als Musiklehrer in Bruneck tätig und leitete diverse Chöre wie den Jugendchor Ahrntal. Derzeit ist Christian Unterhofer unter anderem Chorleiter beim MGV, dem Brixner Viergesang und dem Kirchenchor Lappach, er ist Dirigent bei den Musikkapellen Wolkenstein und Gufidaun sowie künstlerischer Leiter von MusiKultur Taufers. Für alle Interessierten plant der MGV im September einen Informationsabend; der Termin wird noch bekanntgegeben.
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Das Alpenkorps 1915 in Tirol Anfang Juni fand im Hotel Elephant eine besondere Buchpräsentation an historischem Ort statt, die dem kürzlich erschienenen Werk eines jungen Historikers aus Jena gewidmet war.
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n „Das Alpenkorps an der Dolomitenfront 1915“ (erschienen im Athesia-Verlag) schildert der aus Jena stammende junge Historiker Immanuel Voigt Aufbau und Einsatz des Deutschen Alpenkorps im Sommer/ Herbst 1915 in Südtirol, dessen Kommando im Brixner Hotel Elephant stationiert war. Zur Buchvorstellung geladen hatte neben dem Hotel Elephant der Geschichtsverein Brixen, dessen Präsident Hartmuth Staffler die Bedeutung des Alpenkorps auch für die eigene Familiengeschichte würdigte. Oswald Überegger, Leiter des Kompetenzzentrums
Regionalgeschichte an der Freien Universität Bozen, ordnete den Einsatz in die Operationen der Italienfront und die Erinnerungsgeschichte des Weltkrieges in Tirol ein. Eigens nach Brixen gekommen war Thomas Müller als Vertreter des Bayerischen Armeemuseums in Ingolstadt, wo noch bis in das Jahr 2016 dem Deutschen Alpenkorps eine große Ausstellung im dortigen Reduit Tilly gewidmet ist, zu der auch das Hotel Elephant zahlreiche Exponate wie das Gästebuch, Tafelsilber und Menükarten beisteuern konnte. Für den Förderverein des Armeemuseums
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BUCHVORSTELLUNG
konnte Winfried Dunkel, General a.D. der Gebirgstruppe, in Brixen willkommen geheißen werden.
Unerwartete Verstärkung. In
einem ausführlichen Vortrag würdigte Immanuel Voigt die Rolle des Alpenkorps in einem kritischen Moment des Krieges: Nach der Kriegserklärung des Königreichs Italien an Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 erhielten die schwachen österreichischen Truppenverbände und die einrückenden Standschützen unerwartete, aber willkommene Verstärkung. Bereits Ende Mai 1915 beschrieb Zeitzeuge Anton von Mörl, später Sicherheitsdirektor von Tirol, das Eintreffen einer motivierten Truppe, die den Tirolern den Rücken stärkte: „Am Morgen des 31. Mai kam ein bayerisches Jägerbataillon gegen Sexten anmarschiert. Für uns ein ungewohntes Bild. Die Kompanien dicht geschlossen, jede Doppelreihe mit der Nase beinahe auf dem Tornister der vorderen. Die Kompanien in strengem Schritt und gleichen Abständen. [...] Die hohen Stiefel rauschten im Takt einer Maschine durch den grundlosen Kot der Sextener Straße [...]. Uns allen aber schien diese unentwegt durch Regen und Kot marschierenden Truppe mit dem unwiderstehlichen Rhythmus ihres Marsches wie ein Symbol der deutschen Armee.“ Es waren Verbände des Bayerischen Alpenkorps, die den jungen Mörl beeindruckten. Sie waren in kürzester Frist aus der deutschen Westfront herausgelöst und nach Tirol abtransportiert worden. Regisseur der Operation war der deutsche Oberkommandant Erich von Falkenhayn, der die im Süden von Italien „kalt“ überraschten österreichischen „Waffenbrüder“ zu stärken suchte, aber auch Süddeutschland decken sollte. Zugleich zielte die Aktion Falkenhayns nicht nur auf militärische Bundeshilfe: Seit geraumer Zeit
war er in Konflikt mit dem bayerischen Oberkommandierenden, Konrad Krafft von Dellmensingen. Der Einsatz eines großen bayerischen Verbands unter dem Kommando Kraffts schaffte Falkenhayn einen lästigen Partner vom Hals, der mit der neuen Aufgabe sogar avanciert schien. Die Bayern nahmen das als Beförderung getarnte Abschieben durchaus positiv auf: Für das bayerische Könighaus und Generalleutnant Krafft von Dellmensingen bot der Einsatz im Süden eigene Gestaltungschancen und Freiräume. Von diesen Hintergründen wusste man in Tirol wenig, sondern freute sich vor allem über die unerwartete Verstärkung. Zug um Zug rollte das rasch formierte Alpenkorps bereits Ende Mai von Bayern in Richtung Brenner, bis die Einheiten in Bozen und Brixen auswaggoniert wurden. Neben dem Bahntransport kamen die Bayern auf vielen Lastwägen und Motorfahrzeugen ins Land, da das Alpenkorps zu den bestmotorisierten Truppen zählte. Das Korps erreichte eine Stärke von rund 26.000 Mann, die sich in 13 Bataillonen formierten. Der Oberkommandierende, Generalleutnant Krafft von Dellmensingen, kannte Tirol und seine Berge von Jugend an, zumal seine Eltern in Meran begraben waren. Sein Stab bezog vorerst Quartier im Hotel
Offiziere des Alpekorps vor dem Hotel Elephant um 1915
–––
zum „Elephanten“ in Brixen, wo sich im Gästebuch von 1915 heute noch seine markante Unterschrift findet.
Gratwanderung. Der Jenaer Immanuel Voigt schildert in seinem Überblick in knapper, alle wichtigen Fragen behandelnden Darstellung den Einsatz des Alpenkorps in Tirol, so die großen strategischen Voraussetzungen im Mai 1915 und die schwierige Aufstellung des Korps, das sich erst zur Gebirgstruppe formieren musste, zumal es eine solche Einheit im Deutschen Heer bisher nicht gab. Die Darstellung von Immanuel Voigt zeigt die Herausforderungen des Gebirgskrieges mit großer Anschaulichkeit und macht deutlich, mit welchen Schwierigkeiten ein Einsatz im Hochgebirge verbunden war. Der Autor beschreibt auch die sensible Position des
Alpenkorps als Einheit des Deutschen Reiches, das sich mit Italien noch nicht im Krieg befand, was erst 1916 der Fall war. Die nur bis Oktober 1915 währende Mission des Korps zwischen Deckung und echtem Gefechtseinsatz war eine stete Gratwanderung, zumal seine Einheiten und das Kommando sich auch mit den Verbündeten der k. u. k. Armee und den Verbänden der Tiroler Standschützen abstimmen mussten. Kommandierender des Alpenkorps war Konrad Krafft von Dellmensingen, dessen Profil Autor Voigt ausführlich darstellt. „Exzellenz Krafft“ war ein schneidig-entschiedener Befehlshaber, mit dem Gebirge vertraut, für die „österreichischen Waffenbrüder“ nicht durchwegs pflegeleicht, aber von großer Effizienz, wie er dann später auch in der berühmten Durchbruchsschlacht bei
Caporetto/Karfreit 1917 bewies. Gleichwohl wird in der neueren Geschichtsschreibung, vor allem durch den DellmensingenBiograph Thomas Müller, jedoch die antisemitische Gesinnung des Generals diskutiert. Besonders verdienstvoll ist an der Arbeit von Immanuel Voigt, dass sie neben militärgeschichtlichen Fragen die Erinnerung an den Einsatz des Alpenkorps sorgsam analysiert. Seine ideologische Verklärung als „deutschösterreichische Waffenbrüderschaft“ und als Ausdruck der Verbindung Tirol-Bayern wird durch den eingehenden Blick auf die Erinnerungsliteratur und von deutschnational gefärbten Filmen wie „Standschütze Bruggler“ kritisch gewürdigt. Autor Voigt wagt sich auf sorgfältig erschlossener Quellengrundlage an das neuerdings vielfach behandelte
Thema des Alpenkorps heran. Seine Verbindung von Fragen der Militärgeschichte und Landeshistorie mit dem großen Umfeld des Ersten Weltkrieges ist ebenso gelungen wie die erinnerungs- und kulturgeschichtliche Dimension, die er in seinen Band einbringt. Besondere Anerkennung gilt dem ausführlichen Bildteil, der mit vielen, bisher unveröffentlichten Fotografien aus privaten Archiven und eigener Sammlung aufwartet. Immanuel Voigt legt ein durch sachliche Argumentation und Darstellung überzeugendes Buch vor, dem man viele Leser wünscht. Die Buchvorstellung im Hotel Elephant zeigte zugleich in eindrucksvoller Weise die völkerverbindenden Aspekte dieser sehr konkreten, ja geradezu greifbaren Forschungsarbeit an historischem Ort. Hans Heiss Leserbrief an: echo@brixner.info
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AUSSTELLUNG
Kunst & Kultur
Falling in love z Sara Dell’Onze ist die Künstlerin des Monats Juli in der Stadtgalerie Brixen. Sie stammt aus Ferrara und thematisiert in ihren Radierungen und Installationen die Frau im Spannungsfeld Kunst und Alltag. Sie evoziert in ihren „Storyboards“ das romantische Verliebtsein einer jungen Frau, was Dell’Onze auch als Performance im Brautkleid unterstreicht. Die Galeriebesucher hinterlassen auf dem Brautschleier einen Glückwunsch, womit das Kleidungsstück selbst zum
interaktiven Kunstwerk wird. Im Leben als Ehefrau und Mutter aber bestimmen die alltäglichen Sorgen und Nöte das Leben der Künstlerin, die um ihren kreativen Freiraum kämpfen muss.
Im Mittelpunkt ihres Schaffens steht nicht nur die ambivalente Beziehung Frau/Kunst, sondern auch die multimediale Sichtbarmachung der eigenen Kunst im heutigen Informationszeitalter. ird
grund für Eroberungszüge, die zur Ausrottung der indigenen Völker führten. Schon immer hatte Gold auch in der Kunst seinen Platz, sowohl im sakralen als auch im profanen Bereich. Gustav Klimt betrachtet Gold als sublimierte Ästhetik, und Marcel Broodthaers verwendet Goldbarren, um ein fiktives Museum zu retten. „Gold Rush“ nennt Hannes Vonmetz Schiano seine großformatigen goldenen Werke, in Anlehnung an die massiv einfallenden Goldsucher im Westen Amerikas und Alaskas Mitte des 19. Jahrhunderts. Auch für den Künstler ist
die Farbe Gold Mittel ästhetischen Ausdrucks und gleichzeitig Symbol von Reinheit und Spiritualität. Seine Werke bieten dem Besucher
noch bis 14. August einen „glänzenden“ Einblick in die Welt des Geldes, der Macht, der Mystik und der Ästhetik. ird
Anlässlich des 65. Jubiläums des Südtiroler Theaterverbandes wird ein Minidramen-Wettbewerb ausgeschrieben. Das Minidrama ist ein kleines Stück Theater, das sich den klassischen dramatischen Formen verweigert. Einsendeschluss ist der 30. November. Infos unter www.stv.bz.it.
Anfang Juli fand im Vinzentinum zum 16. Mal die „Flohstreicherwoche“ der deutschen und ladinischen Musikschulen statt. Unter der Leitung von Nathan Chizzali und Katharina Egger musizierten, trommelten, malten und bastelten 65 „Flöhe“ im Alter von 6 bis 12 Jahren nach Herzenslust.
Markus Frischknecht vom Jazzkeller 3fiori lockt mit einem spannenden musikalischen Sommerprogramm in den Innenhof seines Lokals. Jeweils an den Donnerstagen der Sommer emotionen gibt es Jazz, Soul, Funk, Blues und Pop von tollen Bands wie The Lads und Tante Frieda.
K&K Kunst & Kultur
AUSSTELLUNG
Gold Rush z Nach Ausstellungen über Banküberfälle samt Fluchtplan und diverser Risikoszenarien schwelgt die Raiffeisenkasse Eisacktal zurzeit in luxuriösem Goldrausch. Hannes Vonmetz Schiano hat sich dem glänzenden Metall gewidmet, das seit Jahrtausenden auf vielfältige Weise die Begehrlichkeit der Menschen weckt. Griechische Goldsucher regten die Sage vom Goldenen Flies an, und in der Bibel wird vom Goldenen Kalb als Götzenbild erzählt. Die Gier nach Gold beherrschte im Mittelalter zahlreiche Alchemisten und wurde in der Neuzeit zum Haupt-
kurz
notiert
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NACHGEFRAGT
„Kunst aus Müll“ Frau Raffeiner, die vom Alpenverein organisierte Ausstellung „Neobiota“ zeigt die Vielfalt des Gebirgsmülls in ironischem Kontext. Auf Initiative von WiaNui ist die Wanderausstellung nun zum zweiten Mal in Brixen ... Wir haben zu Ostern die Ausstellung als Auftakt für die Eröffnung von WiaNui genommen. Das Thema der Ausstellung passt schließlich gut zu unserem Konzept, denn wir legen auch Wert auf Nachhaltigkeit und auf Respekt gegenüber der Natur. Im Juli haben wir die Ausstellung nun ein zweites Mal nach Brixen – diesmal ins Forum – geholt. Schön ist, dass
die Ausstellung sehr anschaulich ist. Das Thema Müll wird nicht mit erhobenem Zeigefinger behandelt, sondern man nähert sich auf eine witzige, humorvolle Art und Weise. Bei WiaNui dreht sich alles ums „Upcycling“, also darum, aus vermeintlichem Abfall Neues entstehen zu lassen? Genau. Wir sind sehr breit gefächert und organisieren in unseren Räumlichkeiten in der Stadelgasse Ausstellungen, Lesungen oder auch Workshops. Wir bauen zum Beispiel aus Joghurt- oder Plastikbechern und Fahrradfelgen Lampen oder wir flechten aus Altpapier und Zeitungen Teppiche
oder Papierkörbe. Ab Herbst organisieren wir gemeinsam mit den Stadtwerken und dem Schulamt ein Projekt, in dem wir den Schülern das Thema „Müll“ im Allgemeinen näherbringen und ihnen aufzeigen wollen, wie sich der Kreislauf vom Müll wieder schließt. Im September und Oktober ist wieder eine Ausstellung geplant – diesmal mit einem brasilianischen Künstler, der aus Aluminiumdosen Bilder macht. Wir wollen einfach auf das nachhaltige Kontinuum aufmerksam machen und zeigen, dass man aus Müll auch Kunst machen kann.
Foto: Oskar Zingerle
DORIS RAFFEINER, Zuständige für die Kommunikation bei der Sozialgenossenschaft WiaNui, über die AVS-Wanderausstellung „Neobiota – Artenvielfalt von Menschenhand“ – und über kreative Upcycling-Kunst.
veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
THEATER
Foto: Rotwild Brixen
Die Schwabenkinder
z Die Heimatbühne St. Andrä hat für ihre heurige Freilichtaufführung ein tragisches Stück gewählt und „Die Schwabenkinder“ auf die Bühne gebracht. Ob das eine gute Wahl gewesen ist, sei dahin-
gestellt; die passende „Unterhaltung“ für gutgelaunte Menschen an herrlich lauen Sommerabenden sieht anders aus. Honoriert werden muss in erster Linie der Einsatz aller Beteiligten, diese
aufwändige Inszenierung unter der Regie von Helene Stockner umzusetzen. Mit viel Engagement legen sich die Darsteller ins Zeug, um die Ausweglosigkeit der damaligen Situation sichtbar zu
machen. Seit dem 17. Jahrhundert wurden Kinder aus armen Bergbauernfamilien der Alpenvorländer nach Oberschwaben gebracht, um sich als billige Arbeitskräfte zu verdingen. Elend, Hunger, Gewalt und Heimweh beherrschten den Alltag der Kinder. Auch der Holzfäller Lenz (Horst Oberrauch) und seine Frau Agnes (Petra Profanter) müssen ihre Kinder aus Verzweiflung in die Fremde schicken, ebenso wie sein meist betrunkener Bruder Anton mit dauerschwangeren Ehefrau Hilda. Die Großmutter Nandl (Susi Goller) gibt sich glaubhaft gottergeben, der Pfarrer und der Lehrer sind ebenfalls keine Stütze und bleiben ohne Kontur. Eine schöne Szene ist die kräftezehrende Wanderung der Kinder (bravouröses Spiel) über die Pässe, angeführt vom Jog (Hermann Piok), und einige dankbare Lacher erntet die energisch fröhliche Hausiererin (Annegret Oberrauch). Großes Lob gebührt den Bühnenbauern und dem Brixner Viergesang für die musikalische Umrahmung. ird 27
DIVERSES
Kunst & Kultur
Sensationeller archäologischer Fund
z Die Sanierungsarbeiten im Schiff der Pfarrkirche St. Michael schreiten zügig voran: Derzeit sind die Elektriker und Hydrauliker mit dem Verlegen der Leitungen beschäftigt, und bereits Ende August sollen die Gerüste aufgestellt werden. Die äußerst erfolgreichen archäologischen Ausgrabungen im Altarbereich, die ursprünglich Ende Juni abgeschlossen werden
sollten, brachten immer wieder interessante Funde zu Tage. So entdeckten die Archäologen des Teams Gianni Rizzi am 25. Juni in gut zwei Metern Tiefe zwei gut erhaltene Särge aus Metall. Da einfache Bürger normalerweise in Holzsärgen bestattet wurden, lag die Vermutung nahe, dass es sich bei den Toten entweder um Angehörige des hohen Klerus oder des
Maximilian II. das Recht erhielt, sich Freiherr nennen zu dürfen, soll das Schloss Rodeneck „zur größten Blüte“ geführt haben. Er hat die Kapelle zum Erzengel Michael erbauen und eine Bibliothek, eine Gemälde-, Münzen-, Wappen- und Waffensammlung anlegen lassen. Dass er und seine Frau – Eltern von insgesamt 17 Kindern – in der Pfarrkirche Brixen begraben sind, ist neben vielen anderen Informationen im „Heimatbuch Rodeneck“ (Herausgeber Alois Rastner und Ernst Delmonego im Auftrag der Schützenkompanie Rodeneck, 1986) zu lesen. Wahrscheinlich haben sie sich durch eine großzügige Spende das Privileg erworben, in der Pfarrkirche beigesetzt zu werden. Was mit den geborgenen menschlichen Überresten und den Särgen geschehen wird, darüber wird Amtsdirektorin Catrin Marzoli mit den Verantwortlichen der Pfarrei beraten. Das Ergebnis wird laut einem Schreiben von Marzoli nächstens in einer Pressekonferenz mitgeteilt werden. jb
Adels handeln würde. Inzwischen wurden die Särge geöffnet und die Identität eindeutig bestimmt: Es handelt sich um Christoph den Ersten, Freiherr zu Wolkenstein und Rodank (1538 bis 1600) und seine Gemahlin Ursula, Freiherrin zu Spaur und Flavon (gestorben 1575). Der wohlhabende und außergewöhnlich sach- und kunstsinnige Adlige, der 1546 von Kaiser
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z Die Michaelskapelle in Neustift wurde 1198 in Nachahmung des Hl. Grabes in Jerusalem gebaut und diente als Raststätte für die Pilger auf ihrer Reise ins Heilige Land. Heute wird der byzantinisch anmutende Rundbau mit seinen schönen romanischen Fensterbögen für Konzerte und Ausstellungen genützt. Bis 11. Oktober bespielt der Medienkünstler Benjamin Tomasi die Räumlichkeiten der Engelsburg mit gleich drei Installationen. Ein dicker Seilstrang in barocken Farben und mit Kaliumalaun getränkt mutiert zur Salzsäule, indem die Kristalle durch Sättigung herausfallen. Das Werk verweist auf „das Salz des Lebens“ ebenso wie auf das Element der Säule in der Stiftskirche. Rund um die Kapelle im Obergeschoss beschreitet der Besucher einen Laufsteg mit professionell getrocknetem Moos im Schwebezustand zwischen Leben und Tod. Im fast vollständig abgedunkelten Innenraum wirft eine matt erleuchtete Scheibe und mantraartige Töne den Menschen
Foto: Oskar Zingerle
Barocke Salzsäule
auf sich selbst zurück, der sich fragen muss: Wer bin ich? Was ist hinter dem Sein? ird
BRIXEN
Stadtführer und Schauspieler gesucht z Die Vergangenheit hautnah erleben kann man ab Mai 2016, wenn der Tourismusverein Brixen den verwinkelten engen Gassen und den Sehenswürdigkeiten der historischen Bischofsstadt bei Stadtführungen der besonderen Art wieder Leben einhaucht. Durch Schauspiel, Kostüme und spannende Erzählungen werden dann Einheimische und Besucher in
theatralischen Erlebnisführungen Zeitzeugen der Brixner Stadtgeschichte. Für diese Stadtführungen, die, wie erwähnt, ab Mai 2016 angeboten werden, sucht der Tourismusverein Brixen jetzt schon engagierte Personen, die Spaß an Geschichte und Kulturvermittlung haben. Am 16. und 17. Oktober wird ein Einführungswochenende in die Ausbildung und
Arbeit als zukünftiger Erlebnisführer beziehungsweise Schauspieler organisiert. Interessierte schicken eine kurze Bewerbung mit Motivationsschreiben, Lebenslauf und den Kontaktdaten inklusive EMail-Adresse an vera.profanter@ brixen.org. Weitere Infos beim Tourismusverein unter der Tel. 0472 834601. vk
DIVERSES
Astra Calling
z Erfreulicherweise hat der Brixner Stadtrat das Projekt zur Sanierung des Ex-AstraKinos genehmigt und in seine Prioritätenliste aufgenommen. Sobald das unbedeutende Sümmchen von 2,4 Millionen Euro aufgetrieben ist, kann
mit dem Bau begonnen werden. Diese vage Aussicht hält eine Gruppe von Kreativen um Jacob Mureda nicht davon ab, das Astra inzwischen mit fröhlichem Leben zu füllen. „Astra Calling“ will informelle Kulturformen ohne großen bürokratischen Aufwand
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unterstützen und gesellschafts politische Akzente setzen auf dem Weg zum zukünftigen „Zentrum für junge Kultur“. Astra Calling schafft in Zusammenarbeit mit den Jugendzentren Kassianeum, Centro Giovani Connection, sozialen Gruppierungen, Studenten
der Uni Bozen, verschiedenen Netzwerken sowie Helfern und Gönnern Rahmenbedingungen für Lesungen, Konzerte, Diskussionsrunden und vieles mehr. In den vergangenen Wochen fanden bereits eine Jam Session, eine Gesprächsrunde über die Flüchtlingsproblematik, ein Vortrag über Heimatklänge in der Pop-Musik und ein SkaterEvent statt, wobei die Gemeinde Brixen durch ihre Schirmherrschaft ein wichtiges Zeichen für ihr Wohlwollen setzt; sie stellt den Raum gratis zur Verfügung, alle übrigen Ausgaben werden über Spenden finanziert. Seit Juli trifft sich das Astra-CallingTeam immer mittwochs zum Stammtisch, vom 7. bis 13. August findet das Kulturfestival „Sommer Sonne Kaktus“ statt mit einer Fotoausstellung und Live-Bands. We are looking forward to it! ird
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MUSIK
Foto: Konrad Eichbichler
z Es ist ein besonderes Werk, das am Abend des Dreifaltigkeitssonntages in der Kirche des Priesterseminars Brixen zur Aufführung gebracht wurde: „Il lutto dell’Universo“ (Die Trauer des Weltalls). Gesungen haben Alberto Allegrezza, Mauro Borgioni, Emanuela Galli, Gabriella Martellacci, Letizia Verzellesi, Anna Simboli und Sonia Tedla, allesamt junge Barockspezialisten, aufs Feinste begleitet vom „Gambe di Legno Consort“ mit seinem Leiter Paolo Zuccheri; die Gesamtleitung hatte Francesco Baroni an der Orgel inne. Komponiert hat das Werk niemand geringerer als Kaiser Leopold I. (1640-1705), der nicht nur politisches Gegengewicht zu Ludwig XIV. in Versailles war, sondern eben auch selbst Musiker, Tänzer und ein überdurchschnittlich begabter Komponist. Die Trauer des Weltalls, 1674 uraufgeführt, ist ein „Sepolcro“, eine Wiener Art des Oratoriums, komponiert im
Recitar-cantando-Stil. Diese „Azioni sacri“ wurden halbszenisch vor dem Heiligen Grab gegeben. So war auch in Brixen ein Kruzifix in die Aufführung integriert; die vier Elemente wurden durch Seidenbänder angedeutet, die die Sänger um den Arm gebunden
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hatten. Die Handlung ist simpel: Die Welt ist böse und hat Jesus von Nazareth ans Kreuz geschlagen. Die vier Elemente haben Gewissensbisse, sie trauern und entrüsten sich, da sich die Schuld in Freiheit befindet und die Unschuld in Fesseln liegt. Es
kommen auch die menschliche Natur, die göttliche Barmherzigkeit, die göttliche Gerechtigkeit, die Heiligen Petrus und Johannes sowie die „Seligste Jungfrau“ musikalisch zu Wort. Das Bild des Hochaltars stellt genau die Schlussszene des Werks dar. bf
NEU IM REGAL Die Sünde der Väter In der Herz-Jesu-Nacht wird unter dem Gipfelkreuz auf der Raschötz die Leiche eines Millionärssohnes gefunden; er wurde offenbar gefoltert und erschossen. Da der Vater des Toten der Polizei misstraut, beauftragt er den Kriminalschriftsteller Fernando Lovecchio mit den Ermittlungen. Dieser taucht ein in die dunklen Tiefen der Südtiroler Geschichte und stößt dort nicht nur auf weitere ähnliche Morde, sondern auch auf seine eigene Vergangenheit. In „Herz-Jesu-Feuer“ entspinnt sich vor der Kulisse der Bent Ohle: Herz-Jesu-Feuer. emons Verlag, 2015 Südtiroler Alpen ein dramatischer Krimifall um einen Konflikt, dessen Ursprünge bis in die 60er Jahre zu- benheiten und deren immer noch rückreichen. Es geht um Hass, Ver- präsente Auswirkungen ein in eine geltung und Schuld. Der Geschichte vielschichtige Erzählung. Ohle zugrunde liegt das historische wurde 1973 in Wolfenbüttel geboEreignis der sogenannten Südtiroler ren und wuchs in Braunschweig Feuernacht von 1961, in der antiauf. Er machte seinen Abschluss italienische Separatisten 42 Strom- als Film- und Fernsehdramaturg masten sprengten. Der Autor Bent an der Filmhochschule PotsdamOhle bettet realhistorische BegeBabelsberg.
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August MUSIK / KULINARIK
Dine,Wine & Music Days Brixen Der August wird zu einem musikalischen und kulinarischen Highlight in Brixen! Im Rahmen der Dine, Wine & Music Days präsentieren Brixner Wirte am Domplatz die Abendveranstaltung „Dine, Wine & Music“, begleiten durch den Sonnenuntergang auf der Plose und schwingen mit einer Matinee in der Brixner Altstadt ins Wochenende.
Foto: Matthias Gasser
Musikalisch umrahmt wird die Galaveranstaltung von feinstem Boogie-Woogie, bei dem der Pianist und Entertainer Richie Loidl mit seinen Tasten-Freunden Anke Angel, Franz Trattner, James Hornsby, Robert Shumy, Christoph Steinbach, The Kittens und andere die Zuhörer und damit den Domplatz zum Mitswingen und Mittanzen bringen.
Sundowner-Session auf der Plose. Schwungvoll geht es auch
z Am Donnerstag, 20. August fällt der Startschuss für das einzigartige kulinarisch-musikalische Wochenende mit Richie Loidl & friends. Getreu dem Motto „Dine, Wine & Music: Shake the Dome“ servieren 14 Brixner Wirte Köstlichkeiten
und kredenzen dazu exzellente Eisacktaler Weißweine. Bereits um 18 Uhr startet der Genussabend, der vom Tourismusverein Brixen in Zusammenarbeit mit dem HGV und den Brixner Wirten organisiert wird.
am Freitag, 21. August mit einer Genusswanderung zur Rossalm weiter. Feinste Tastentöne und stilvoller Boogie-Woogie gepaart mit Südtiroler Leckerbissen begleiten vor einzigartigem Panorama der Dolomiten in den Sonnenuntergang.
Boogie-Matinee in der Brixner Altstadt. Musikalisch und kuli-
narisch abgeschlossen wird das
» Dine, Wine & Music »
Donnerstag, 20. August 18.00 - 24.00 Uhr Domplatz Sundowner-Session * Freitag, 21. August 16.30 - 20.00 Uhr Rossalm / Plose
» Boogie-Matinee
Samstag, 22. August 10.30 - 13.30 Uhr Weingalerie Stampfl
* Die Seilbahn Plose ist bis 21 Uhr in Betrieb Eintritt frei Tourismusverein Brixen 0472 836401 www.facebook.com/dinewinemusic
Wochenende mit einer stilvollen Matinee am Samstag, 22. August in der Weingalerie Stampfl in der Brixner Altstadt. Neben erlesenen Weinen sorgen lokale Schmankerln für Gaumenfreunden.
1. Frischluft Festival KleinKUNSTfestival
Die Bergstation Plose wird am 28. August und 4. September zur Bühne für das 1. Frischluft Festival. Bei dem Kleinkunstfestival tritt im August der Brixner Liedermacher Markus „Doggi“ Dorfmann mit seiner Tour „Solo aber nicht Allein“ auf. Im September stehen sich dann die beiden Improtheater-Gruppen Carambolage aus Bozen und Bühnenpolka aus München schlagfertig gegenüber.
» Marukus „Doggi“ Dorfmann Freitag, 28. August, 20 Uhr Bergstation Plose
» Carambolage vs. Bühnenpolka Freitag, 4. September, 20 Uhr Bergstation Plose
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Veranstaltungen
Foto: Hofburg Brixen
BENEFIZKONZERT
Sašo singt für Myanmar
z Gute Musik für einen guten Zweck – das gibt’s am 4. September auf dem Domplatz, wenn Sašo Avsenik zusammen mit seinen Oberkrainern zugunsten von „Helfen ohne Grenzen“ aufspielt. Der „Brixner“ verlost insgesamt zehn Freikarten für das Benefizkonzert. Interessenten schicken einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Benefizkonzert“ an echo@brixner.info. Dem 24-jährigen Sašo wurde die berühmte Oberkrainermusik mit ihrer mitreißenden Mischung aus Bass, Gitarre, Akkordeon, Trompete und Klarinette wahrlich in die Wiege gelegt; er ist nämlich der Enkel von Slavko Avsenik, der mit seinen Oberkrainern über 35 Millionen Schallplatten verkaufte und unzählige nationale und
internationale Auszeichnungen erhielt. 2009 hat sich Sašo zusammen mit sieben jungen Musikanten aus dem slowenischen Begunje aufgemacht, um die Musiktradition seines Großvaters fortzuführen. Seitdem präsentieren sich die Musiker sympathisch, unbeschwert und authentisch vor einer immer größer werdenden Fangemeinde und kombinieren erfolgreich Tradition und Jugendlichkeit. Sämtliche Einnahmen aus dem Konzert kommen der Südtiroler Hilfsorganisation „Helfen ohne Grenzen“ zugute und dienen dazu, dass das völkerverbindende Jugendprojekt „Rays of Youth“ in Myanmar auch künftig fortgesetzt werden kann.
» Freitag, 4. September
20 Uhr Domplatz
Samstag, 1. August
Montag, 3. August
Sommerkino
Diverses 10 Uhr Flohmarkt 3. Straßenflohmarkt Vahrn
Diverses 16 Uhr Mosh’N’Grill Live Bands und Grillen Jukas
Sonntag, 2. August Brixner Blasmusiksommer Musikkapelle Abtei Herrengarten
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Abendführung durch die Hofburg mit einem Glas Wein im Innenhof Mittwoch, 5., 12., 19., 26. August, 20.30 Uhr
» Barocke Zeichnungen
Abendführung durch die Sonderausstellung Donnerstag, 6. und 20. August, 20.30 Uhr
» Kunstwerk des Monats
Präsentation am Dienstag, 4. August, 16 Uhr Eintritt frei
» Der junge Brahms
Klavierabend mit Philipp Kronbichler Donnerstag, 13. August, 20 Uhr Eintritt frei
Hofburgplatz 2 – 39042 Brixen T 0472 830505 – info@hofburg.it www.hofburg.it
Kunstwerk des Monats Das Kunstwerk des Monats wird vorgestellt Hofburg Brixen
Musik
20:30 Uhr
Brixner Orgelkonzerte Das Brixner Domkapitel lädt zu den Brixner Orgelkonzerten Brixner Dom
Diverses 20:30
18 Uhr
Tante Frieda Eine Frau und sechs Männer – das ist Tante Frieda mit einem Mix aus Rock, Pop und Brass 3fiori
Musik
21 Uhr
Freitag, 7. August
Musik
Musik
21 Uhr
Sport
19 Uhr
Gokart Rennen am Domplatz, das freie Training beginnt um 12:30 Uhr Domplatz
Donnerstag, 6. August 21 Uhr
Diverses 19 Uhr Brixner Sommeremotionen Gute Laune, belebte Gassen, ein Meer aus Lichtern, buntes Treiben und fröhliches Beisammensein Altstadt Brixen
Warum ist das Licht gegeben? Werke von Johannes Brahms und Anton Bruckner Brixner Dom
Brixner Blasmusiksommer Stadtkapelle Nürtingen aus Deutschland Herrengarten Sonntag, 9. August Brixner Blasmusiksommer Bürgerkapelle Brixen Herrengarten
21 Uhr
Montag, 10. August
Sommerkino
21:30 Uhr
Berge in Flammen Filmklassiker mit Luis Trenker Soldatenfriedhof
Diverses 20:30 Uhr Ein Sommerabend im Museum Eine stimmungsvolle Abendführung durch die Hofburg Brixen Hofburg Brixen
Samstag, 8. August
Musik
Abendführung Abendführung durch die Ausstellung „Barocke Zeichnungen“ Hofburg Brixen
Mittwoch, 5. August 21 Uhr
Brixner Blasmusiksommer Trachtenmusikkapelle Maishofen aus Österreich Herrengarten
Musik
Noi e la Giulia Diego, Claudio e Fausto sono professionalmente falliti e/o frustrati. Per uscire da questa situazione decidiono di aprire un agriturismo Lido Dienstag, 4. August
Millander Dorffest Verschiedene Musikgruppen geben ihr Bestes; Kinderanimation Jakob-Steiner-Haus, Milland
Musik
21:30 Uhr
Diverses 16 Uhr
Diverses ab 11 Uhr
» Ein Sommerabend im Museum
Die Tickets kosten 15 Euro, Einlass ab 19 Uhr, Kartenvorverkauf unter info@helfenohnegrenzen.org oder Tel: 0472 671275.
Diverses 10 Uhr My Brixen Erkundungstour durch Brixen mit Markus „Doggi“ Dorfmann Tourismusverein Brixen
Kunst und Musik in der Hofburg
Mittwoch, 12. August
Musik
20:30 Uhr
Brixner Orgelkonzerte Das Brixner Domkapitel lädt zu den Brixner Orgelkonzerten Brixner Dom
Musik
Brixner Blasmusiksommer Musikkapelle Kastelruth Herrengarten
21 Uhr
Ballett
20:30 Uhr
Schwanensee Eine Aufführung des Balletto del Sud Forum Brixen
Diverses 20:30 Uhr Ein Sommerabend im Museum Eine stimmungsvolle Abendführung durch die Hofburg Brixen Hofburg Brixen
Brixner Blasmusiksommer Der Brixner Blasmusiksommer bietet anspruchsvolle Blasmusik unter freiem Himmel
» Trachtenmusikkapelle Maishofen (A) 1. August, 21 Uhr » Musikkapelle Abtei 2. August, 21 Uhr » Musikkapelle Kastelruth 7. August, 21 Uhr » Stadtkapelle Nürtingen (D) 8. August, 21 Uhr » Bürgerkapelle Brixen 9. August, 21 Uhr
Herrengarten, Hofburg, Brixen Einmarsch um 20.45 Uhr, Eintritt frei
Anton Bruckner Symphonie Nr. 9 und Te Deum Die Aufführung im Brixner Dom steht unter dem Motto „Warum ist das Licht gegeben?“ mit einem besonders großen Aufgebot an Ausführenden. Die Solisten Mechthild Bach, Ruth-Maria Nicolay, Endrik Wottrich und Jörg Hempel, Chor und Orchester der Musikakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes führen unter der Leitung von Martin Wettges „Warum ist das Licht gegeben?“ von Brahms, die Symphonie Nr. 9 in d-Moll und das Te Deum für Soli, Chor und Orchester von Bruckner auf. Die Aufführung beginnt um 18 Uhr.
» Samstag, 8. August, 18 Uhr Brixner Dom
Kartenvorverkauf: Tourismusverein Brixen, Tel. 0472 836401 Ermäßigung für Jugendliche, Studenten, Senioren
Bürgerkapelle Brixen www.bk-brixen.it
Donnerstag, 13. August
Musik
Montag, 17. August 20 Uhr
Klavierabend Philipp Kronbichler spielt Werke des jungen Johann Brahms im Kaisersaal der Hofburg Hofburg Brixen Freitag, 14. August
Musik
19 Uhr
Junge Münchner am Klavier Abschlusskonzert eines Klavierkurses Kloster Neustift, Augustinisaal
Musik
20:30 Uhr
KlangDom Die lange Nacht der Kathedrale, Domchor und Domorchester Brixen Brixner Dom
Musik
21 Uhr
Bayou Side Das Repertoire der Südtiroler Band besteht zum größten Teil aus Eigenkompositionen und orientiert sich an amerikanischer Traditionsmusik rund um den Mississippi 3fiori Samstag, 15. August
Musik
Sommernachtskonzert Bürgerkapelle Mühlbach Mühlbach, Rathausplatz
www.musikkirche.it
Sommerkino
21:30 Uhr
Das finstere Tal Ein Fremder namens Greider sucht Ende des 19. Jahrhunderts Winterquartier in einem abgelegenen Alpendorf, das vom patriarchalen Brenner-Bauern regiert wird Lido Dienstag, 18. August
Musik
20:30 Uhr
Brixner Orgelkonzerte Das Brixner Domkapitel lädt zu den Brixner Orgelkonzerten Brixner Dom Mittwoch, 19. August
Diverses 20:30 Uhr Ein Sommerabend im Museum Eine stimmungsvolle Abendführung durch die Hofburg Brixen Hofburg Brixen Donnerstag, 20. August
Diverses 18 Uhr Dine, Wine & Music Kulinarisch, musikalischer Genussabend am Domplatz Domplatz
Nelson-Messe & Jupiter-Symphonie Bei diesem außergewöhnlichen Konzert in der Pfarrkirche von Sterzing treten die Gesangssolisten Maïlys de Villoutreys, Myriam Arbouz und Yoo-Chang Nah mit dem Chor und Orchester der Kölner Akademie unter der Leitung von Michael Alexander Willens auf. Die Kölner Akademie hat die höchsten Anerkennungen für ihre Aufführungen bei bekannten Festspielen auf der ganzen Welt erhalten. Zwei berühmte Werke der Musikliteratur stehen auf dem Programm: die „Jupiter-Symphonie“ von W. A. Mozart und die „Nelson-Messe“ von Joseph Haydn. Die Aufführung beginnt um 20.30 Uhr.
» Dienstag, 18. August, 20.30 Uhr
Sterzing, Pfarrkirche „Maria im Moos“
Kartenvorverkauf: Tourismusvereine Brixen und Sterzing Ermäßigung für Jugendliche, Studenten, Senioren
20:30 Uhr
www.musikkirche.it 33
KlangDom
Diverses 20:30 Uhr Abendführung Abendführung durch die Ausstellung „Barocke Zeichnungen“ Hofburg Brixen
Veranstaltungen
Die lange Nacht der Kathedrale Bereits zum dritten Mal wird sich am Vorabend des Hochfestes Maria Himmelfahrt der Brixner Dom zur langen Nacht der Kathedrale öffnen. Unter dem Motto „KlangDom“ wird am Freitag, 14. August, sakrale Musik mit meditativem Charakter zu Versenkung und Besinnung anregen sowie die spirituelle Aura des Sakralraumes erleben und erspüren lassen.
Freitag, 21. August
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Vokal-und Instrumentalensembles, die ausschließlich aus Südtirol stammen, tragen Werke aus allen Stilepochen vor, vom Gregorianischen Choral bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. Neben dem Domchor und dem Domorchester Brixen werden das Vokalensemble Alla Breve, ein Ensemble von vier Violoncelli, das Perkussionsduo Stixx, Orgel solo und Saxophon und Orgel, sowie die Choralschola des Domchores den Abend mit Raritäten geistlicher Vokal- und Instrumentalmusik gestalten. Schwerpunkt des Programms: Josef Haydn – Missa in Angustiis „Nelson-Messe“ für Soli, Chor und Orchester Künstlerische Leitung: DKM Heinrich Walder Organisation: Dr. Barbara Fuchs, Magdalena Beikircher, Dr. Paul Silbernagl
Diverses 16:30 Uhr Sundowner-Session Genusswanderung mit Sonnenuntergang auf der Plose Rossalm / Plose
Musik
Pasta & Musik Spaghetti, Maccheroni, Penne, Farfalle, Fusilli, Cannelloni, Tagliatelle und und und … Pasta so oder so, wer kann schon einem frischen Teller Pasta widerstehen! Eine erlesene Pasta-Auswahl gibt es am 22. August auf dem Dorfplatz in Vahrn. Unter dem Motto Pasta & Musik werden Nudelgerichte in vielen Variationen angeboten, während die Musikkapelle Vahrn mit Marsch und Polka, Filmmusik und Schlager die passenden musikalischen Klänge serviert. Küchenchef Tobias Zanotto, Kochlehrer an der Landesberufsschule „Emma Hellenstainer“ in Brixen, schwingt den Kochlöffel im kulinarischen Bereich, am Dirigentenpult steht Kapellmeister Toni Profanter.
» Samstag, 22. August 19 Uhr Dorfplatz Vahrn
Musik 20:30 Uhr Sommernachtskonzert Musikkapelle Reischach Mühlbach, Rathausplatz
Musik
21 Uhr
Me & My Guitar Jamsession – von Pop Rock über Blues bis Jazz ist alles erlaubt 3fiori
Boogie-Matinee Erlesene Weine und lokale Schmankerl im Rahmen der „Dine, Wine & Music Days“ Weingalerie Stampfl
Diverses 19 Uhr Pasta & Musik Tobias Zanotto kocht zu den Klängen der Musikkapelle Vahrn diverse Nudelgerichte Dorfplatz Vahrn Mittwoch, 26. August
Diverses 20:30 Uhr Ein Sommerabend im Museum Eine stimmungsvolle Abendführung durch die Hofburg Brixen Hofburg Brixen
Märkte Bauernmarkt samstags, 8-13 Uhr Hartmannsplatz Ggumperer Flohmarkt Do, 6., 15-22 Uhr und Sa, 8. August, 8-17 Uhr Albuingasse Monatsmarkt Di, 25. August, 8-13 Uhr Schwesternau Wochenmarkt montags, 8-13:30 Uhr Priel-Gelände
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20:30 Uhr
Musikkapelle Albeins Die Musikkapelle Albeins gibt ein Konzert am Domplatz Domplatz Freitag, 28. August
Musik
Frischluft Festival mit Markus „Doggi“ Dorfmann Bergstation Plose
20 Uhr
20:30 Uhr
Diverses 10:30 Uhr
Dom zu Brixen
Musik
Brixner Orgelkonzerte Das Brixner Domkapitel lädt zu den Brixner Orgelkonzerten Brixner Dom
Samstag, 22. August
» 14. August, 20:30 Uhr
Donnerstag, 27. August
Ausstellungen StadtGalerie 3. bis 9. August Veiled-Verschleiert Werke von Jamila Moroder Eröffnung: 3. August um 18:30 Uhr Di-Sa 10:30-12:30; 17:30-19:30 Uhr Festung Franzensfeste bis 12. September 50*50*50 Art Südtirol 2015 Zeitgenössische Kunst aus Südtirol 6. August bis 2016 Bahnlandschaft Gesamttirol Die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis 2006 Di-So 10-18 Uhr Kloster Neustift bis 11. Oktober Kunst in der Engelsburg Installationen von Benjamin Tomasi Mo-Sa 11-17 Uhr Hofburg Brixen bis 31. Oktober Toni Kirchmayr und der Erste Weltkrieg Sonderschau im Keller der Hofburg bis 27. September Barocke Zeichnungen Die Sonderausstellung zeigt rund achtzig barocke Zeichnungen aus der Sammlung der Hofburg Brixen und umfasst Werke großer Künstler Di-So 10-17 Uhr Pharmaziemuseum bis 16. Mai 2016 Eisenhut und Edelweiß Während manche Kräuter Leben retten, führen andere den Tod herbei Mo-Fr 14-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr
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97,4145 KILOMETER: Das letzte Wochenende im Juni hatte es mit Frauenlauf, Marathon und Radtag in sich
Freizeit & Sport
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FRAUENLAUF, DOLOMITEN MARATHON UND RADTAG
Sportliches Wochenende Das letzte Juni-Wochenende war definitiv das sportlichste in Brixen: Nach dem Frauenlauf am Freitag startete am Samstag der „Brixen Dolomiten Marathon”, und am Sonntag stand der „Börz-Plose Bike Day“ auf dem Programm.
Foto: Silvan Lamprecht
D
ie Organisation für das „Marathonwochenende“, das am letzten Juni-Wochenende rund um den Ploseberg stattgefunden hat, sind bereits Monate vor dem eigentlichen Startschuss auf Hochtouren gelaufen: Tourismusverein sowie Laufgemeinschaft Eisacktal haben daran gebastelt, dass sowohl der Frauenlauf als auch der sechste „Brixen Dolomiten Marathon” ein voller Erfolg werden. Der Tourismusverband Eisacktal hingegen hat an diesem Wochenende erstmals den „Börz-Plose Bike Day“ organisiert, der auf gesperrten Straßen rund um die Plose führte. Die sportlichen Brixner sollen an diesem Wochenende also voll auf ihre Kosten kommen ...
Los geht’s! Endlich, es ist Freitag,
der 26. Juni. Um 17 Uhr fällt der Startschuss für das – im wahrsten Sinne des Wortes – „Marathonwochenende“. Den Anfang machen dabei die Kinder, die ab acht Jahren beim heuer erstmals ausgetragenen „Children’s Run“ mitmachen können. Der Spaßparcours, der als Rahmenprogramm für den Frauenlauf „Women’s Run“ gilt,
Kilometer durch die Brixner Altstadt legen die Läuferinnen, die aus ganz Südtirol angereist sind, zurück – ganz ohne Zeitnehmung und ohne Startnummern. Junge Frauen, ältere Damen, Magere und Fülligere, Schwangere und Frauen mit Baby im Tragetuch laufen mit – für einen guten Zweck: Ein Teil der Teilnahmegebühr kommt nämlich einer alleinerziehenden Mutter zugute. „Ich bin so stolz“, sagt eine sichtlich aufgeregte Eva Ellemunter, OK-Chefin dieses Events, „eine so rege Teilnahme zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Ein Glas Prosecco, kleine Snacks, alkoholfreie Getränke und gute Musik erwarten die Teilnehmerinnen nach Erreichen des Zieles, von wo aus die Männer mit Kindern den vielen Mamis und Nicht-Mamis Beifall klatschen.
International.Während sich am
Freitag die Damen sportlich betätigen, versammeln sich die Marathonläufer am Domplatz, um ihre Startnummern für den „Brixen Dolomiten Marathon“ abzuholen. Ein Bergmarathon, der es definitiv in sich hat und eine Riesenportion
„Eine so rege Teilnahme zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“_ Eva Ellemunter, OK-Chefin des „Women’s Run“ wird vom Verein Medicus Comicus organisiert. Der Verein übernimmt auch während des „Women’s Run“ die Kinderbetreuung, damit die vielen Damen die Strecke auch sorglos absolvieren können. Kurz vor dem Start turnt sich ein Wirr-Warr aus roten Leibchen noch einmal warm; die dazu passende Musik und die Fitnesstrainerinnen auf der Bühne heizen den insgesamt 600 Frauen richtig ein. Die feuerroten T-Shirts der Teilnehmerinnen symbolisieren das Element Feuer, das heuer auch Motto des Frauenlaufes ist. Dann endlich der lang ersehnte Startschuss, der eigentlich keiner ist: Zum Toten-Hosen-Song „Tage wie diese“ startet um 19 Uhr das „Östrogenmeer“ in den „Women’s Run“, der vom Domplatz in Richtung Hofburgplatz und durch die Stadelgasse, den Großen Graben, die Rappanlagen und so weiter und so fort bis zum eigens gestalteten Zielbogen auf den Domplatz zurückführt. 4,2195
Mut, Kondition und Vorbereitung voraussetzt: 2.340 Höhenmeter und 42,195 Kilometer müssen die 443 Einzelläufer und 244 Staffelläufer am Samstag zurücklegen. Das internationale Starterfeld macht es den Südtirolern heuer besonders schwer: Jonathan Wyatt aus Neuseeland, der sich erst am Tag vor dem Marathon für eine Teilnahme entschieden hatte, holt sich den Sieg mit einer Zeit von 3 Stunden und 32 Minuten. Auf ihn folgte der Schweizer Ralf Birchmaier; nur knapp dahinter kam der Stilfser Thomas Niederegger ins Ziel, der das Rennen mit einem kaputten Schuh beendete. Bei den Frauen siegte Edeltraud Thaler mit einer Zeit von 4 Stunden und 30 Minuten das fünfte Mal in Folge. Der schlaksige Zweitplatzierte Ralf Birchmair beschreibt in seinem Nach-Laufbericht den Marathon als technisch hochstehend und abwechslungsreich in einem sehr anspruchsvollen Gelände. Birchmaier, der seit 12 Jahren läuft 37
Freizeit & Sport
und bereits mehr als 25 Mal am Start eines Marathons gestanden ist, spricht somit aus Erfahrung. Nicht nur er, sondern auch viele andere Teilnehmer beschreiben den Marathon in ihren Laufberichten als gut organisiert und spektakulär – wahrscheinlich ist auch dies der Grund, weshalb sich der „Brixen Dolomiten Marathon” in den vergangenen sechs Jahren zu einem ganz besonderen Lauf gemausert hat, der nicht umsonst zu den schönsten Laufveranstaltungen in Südtirol zählt. Immer mehr bekannte Sportler aus ganz Europa sowie passionierte Marathonläufer stecken sich den Berglauf in Brixen zum Ziel. Zum Mitlaufen aufgerafft haben sich auch viele Hobbyläufer in der Staffel: Ob Betriebs-, Freundschafts-, oder Vereinsstaffeln – sie alle haben die Herausforderung angenommen und sich die anspruchsvolle Strecke auf vier Läufer aufgeteilt. 43 Staffeln an der Zahl waren es im heurigen Jahr. Gewonnen haben die „Toprunners“ mit Martin Mayrhofer, Manfred Kritzinger, Karl Lercher und Christian Mair. Die Staffel der SG Eisacktal lief mit einer Zeit von 3 Stunden und 32 Minuten durchs Ziel und war somit genau gleich schnell wie der beste Einzelläufer. Dass das Laufen im Eisacktal derzeit voll im Trend liegt, zeigt die Statistik der Eisacktaler Läu-
ferschaft: 25 Einzelläufer und vier Staffeln schickte die SG Eisacktal ins Rennen, zwei Einzelläufer und vier Staffeln starteten für den Laufclub Pfeffersberg. Die ersten fünf Staffeln, die das Ziel auf der Plose erreichten, zählten zu den oben genannten. Der Marathon war im Staffelbewerb somit voll und ganz in Eisacktaler Hand.
Last but not least. Gerüchten zu-
folge gab es einige hartgesottene Brixen-Dolomiten-Marathon-Teilnehmer, die nach dem sportlichen Highlight vom Samstag noch nicht genug hatten und sich am Sonntag – man kann es kaum glauben – auch noch aufs Rad schwangen, um am ersten „Börz-Plose Bike Day“ teilzunehmen. Chapeau! Die Plose als Mittelpunkt des sportlichen Brixen-Wochenendes hospitierte am Sonntag an die tausend Radfahrer aus mehreren Nationen, die es sich zur Aufgabe machten, den Brixner Hausberg ganz ohne Wettkampfcharakter zu umrunden. Gestartet wurde in St. Andrä, dann ging’s weiter nach Lüsen, hinauf zum Würzjoch (Börz) und wieder retour über Afers nach St. Andrä. 51 Kilometer und 1.230 Höhenmeter legten die Teilnehmer bei schönstem Sonnenschein zurück. Um das Radfahren so angenehm wie möglich zu gestalten, wurden die Straßen zeitweise für den Verkehr gesperrt.
Die Läufer hatten beim „Brixen Dolomiten Marathon“ keine Zeit, um das schöne Panorama zu genießen
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Vor dem Startschuss zum Frauenlauf turnten sich die Teilnehmerinnen am Domplatz warm
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Obwohl es durchwegs positive Rückmeldungen zu diesem ersten Radtag rund um die Plose gab, wurden auch kritische Stimmen zur anscheinend verkehrt gewählten Route laut: Die Radroute über Lüsen sei viel zu anstrengend für Hobbyradler, die andere Richtung wäre angenehmer. „Angenehmer ja, wahrscheinlich auch das schönere Panorama – aber viel zu gefährlich“, kontert Werner Zanotti vom Tourismusverein Brixen. „Besonders die vielen kleinen Holzbrücken von Gunggan in Richtung Lüsen sind ein Knackpunkt, denn auch schon ein bisschen Feuchtigkeit macht die Brücken besonders rutschig. Für diesen
steilen Abschnitt wollen wir die Verantwortung nicht übernehmen. Natürlich ist die Strecke nur eine Empfehlung. In welche Richtung die Radler dann fahren, liegt in ihrem eigenen Ermessen.“ Dass die Empfehlung der Organisatoren richtig war, zeigt die erfolgreiche und unfallfreie Bilanz, die nach diesem Tag gezogen werden konnte. Der Börz-Plose Bike Day war sogar so erfolgreich, dass bereits der Termin für 2016 steht, und zwar der 26. Juni.
evi.hilpold@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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BEHINDERTENSPORT
Freizeit & Sport
Mit Einsatz und Elan z Menschen mit Behinderung sind besondere Menschen mit ganz besonderen Fähigkeiten – zu denen unter anderem auch die Begeisterung für den Sport zählt. Um diese Begeisterung zu fördern, organisierte das Sozial wissenschaftliche Gymnasium „Josef Gasser“ gemeinsam mit den Turnlehrern und der Sektion Behindertensport des SSV
Brixen in der Dreifachturnhalle in Brixen einen Sporttag für ganz besondere Menschen. Bei den zehn verschiedenen Spielen, die Geschicklichkeit und Schnelligkeit forderten, stand vor allem der Spaß im Vordergrund. 60 Teilnehmer aus ganz Südtirol gaben dabei ihr Bestes und meisterten die Spiele mit vollem Einsatz und
F&S
Elan. Bei einem gemeinsamen Staffellauf und den tanzenden Bewegungen zu allbekannten Liedern fand der Tag seinen Abschluss. Die Gewinner – zu denen jeder einzelne Teilnehmer zählte – bekamen von den Viertklässlern des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums eine selbstgebastelte Medaille. eh
Freizeit & Sport HANDBALL
Früh übt sich z Auf gute junge Spieler aus den eigenen Reihen zurückgreifen zu können ist wohl das Wertvollste für jeden Verein. Damit dieser dann auch aus dem Vollen schöpfen kann, muss er vermehrt auf die Jugendarbeit setzen. Genau aus diesem Grund hat der SSV Brixen Handball in der Saison 2004/2005 das „Handball Jugendzentrum Eisacktal“ gegründet, das sozusagen als Talentschmiede fungiert. Bereits Kinder ab sechs Jahren lernen in der sogenannten Ballspielstunde den Umgang mit dem Ball; dabei wird vor allem auf Spiel und Spaß gesetzt. Die
kurz
notiert
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älteren Kinder und Jugendlichen trainieren schon intensiver: Beispielsweise zählen rund 40 Kinder zu den Mannschaften der U10/ U12 Mädchen und U12 Buben. Im Altersbereich der U14 treffen sich rund 24 Jungs und 12 Mädchen dreimal pro Woche zum Training. Die 14 Mädchen und 16 Jungs der U16 bestreiten neben der Meisterschaft bereits interessante Trainingsspiele, wie beispielsweise kürzlich gegen eine Mannschaft aus Dänemark. Richtig ernst wird es in der U18-Mannschaft, da es dort auch um den Aufstieg in die erste Mannschaft geht. Trai-
niert werden die Teams von sechs Handballtrainern und 40 Betreuern, die das Jugendzentrum beim Training, bei den Spielen und Turnieren unterstützen. Im
Laufe der Saison bestreiten die 170 Kinder und Jugendlichen der Nachwuchsmannschaften an die 120 Meisterschaftsspiele und die Landesmeisterschaften. eh
Alexander Kantioler aus Brixen belegte mit seiner BadmintonMannschaft, dem „BC Milano“, bei der Club-Europameisterschaft den dritten Platz. Das Team musste sich in Frankreich den Russen geschlagen geben, holte jedoch eine historische Bronzemedaille nach Hause.
Der Verein „BluVolley“ aus Verona gastierte im Juli mit einem Kinder- und Jugendtrainingscamp (U14 und Ü14) über die Dauer von zwei Wochen in Brixen. „BluVolley“ stellt eines der besten italienischen A1-Herrenteams und hat sich heuer auch für die kommende Europaliga qualifiziert.
Der Brixner Langstreckenläufer Christian Obrist nahm an den Leichtathletik-Italienmeisterschaften in Turin teil. Er belegte beim 800-Meter-Lauf den fünften Rang mit einer Zeit von 1.51,50 Minuten. Der 34-Jährige bestritt auch den 1.500-MeterLauf, gab aber frühzeitig auf.
NACHGEFRAGT
„Spektakulärer Auftritt in Lausanne“ Frau Niederwieser, zufrieden mit dem dritten Platz bei der Beach-Handball-Europameisterschaft in Lloret de Mar? Das Ziel unserer jungen Mannschaft, in der ich als einzige Spielerin internationale Erfahrung besaß, war das Erreichen des Halbfinales und eine Medaille. Das haben wir geschafft, obwohl es uns unsere Gegnerinnen, darunter beispielsweise die Teams aus Deutschland, Spanien, Polen und Russland, nicht leicht gemacht haben. Gegen die Ungarinnen, die dann den Titel gewannen, zogen wir im Shoot-out den Kürzeren. Auch mit meiner persönlichen Leis-
tung bin ich sehr zufrieden: Ich wurde zur besten Abwehrspielerin der EM gekürt und konnte auch im Angriff meine Stärken zeigen. Und jetzt immer noch keine Sommerpause? Nein, meine Sommerpause beginnt heuer am 31. Juli und dauert gerade mal zwei Wochen. Die werde ich in Brixen verbringen. Mitte des Monats war ich mit den 32 besten Spielern weltweit in Lausanne. Dort trugen wir vor den Funktionären des Olympischen Komitees ein Test-Beach-Handballspiel aus, denn 2024 soll diese Sportart olympische Disziplin werden. Es war ein spektakulärer Auftritt und ein
tolles Erlebnis! Ich war ganz schön aufgeregt, als mir der IOC-Präsident Thomas Bach zu meiner Leistung gratulierte. Derzeit bin ich noch in Rom und therapiere meine Knie.
Foto: Oskar Zingerle
ANIKA NIEDERWIESER, 23-jährige Handball-Nationalspielerin, über die sportlichen Erfolge und emotionalen Erlebnisse der letzten Wochen.
Noch ein Jahr in Rom, oder ist das Traumziel Skandinavien näher gerückt? Da ich in der Saison 2014/15 mit meinem Team Club Futura Roma Esercito in der ungarischen Liga, eine der stärksten, spielte, habe ich viele Kontakte geknüpft und Angebote erhalten. Aber bis 2016 bin ich noch vertraglich an meinen Club gebunden. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Freizeit & Sport
SCHWIMMEN / TRIATHLON
Ein Erfolg jagt den nächsten
z Rund geht’s derzeit in der Brixner Schwimmszene: Bei den zahlreichen Wettkämpfen auf regionaler und internationaler Ebene heimsen die Brixner Schwimmsportler einen Erfolg nach dem anderen ein: Bei den Special-Olympics-Titelkämpfen in Lucerna holten sich die beiden Brixner Schwimmer Kathrin Oberhauser und Marco Scardoni je drei Goldmedaillen. Oberhauser
gewann die 50-Meter-Rücken mit neuem Italienrekord, die 100-Meter-Rücken und die 200-MeterBrust. Scardoni schwamm bei 100-Meter-Delfin, 200-Meter-Delfin und 100-Meter-Brust an die Spitze. Die beiden zählen bereits seit Jahren zur absoluten Spitze der italienischen BehindertenSchwimmer. Erfolgreich ging für die Profischwimmerin Laura Letraridie Sommer-Universiade
im südkoreanischen Gwangju zu Ende: Sie holte sich in der 4x100-Meter-Lagenstaffel die Goldmedaille. Ganz unerwartet wurde sie daraufhin noch für die Weltmeisterschaft in Kazan nominiert, wo sie in der 4x100-MeterFreistilstaffel mitschwimmen wird. Auch der Schwimmclub Brixen kann sich über Topergebnisse freuen: Die zwölfjährige Lea Fischer qualifizierte sich für die Itali-
enmeisterschaften in Rovereto und trat in den Disziplinen 100-MeterKraul, 200-Meter-Kraul und als Mitglied der Südtirol-Staffel an, während ihre Trainerin, die Brixner Schwimmikone Manuela Ianesi, bei der Italienmeisterschaft der Age Group auf der olympischen Distanz in ihrer Altersklasse siegte. Zudem sicherte sie sich den Titel bei der Triathlon-Regionalmeisterschaft der allgemeinen Klasse über die Sprintdistanz von 750-MeterSchwimmen, 20-Kilometer-Radfahren und 5-Kilometer-Laufen. Ebenso erfolgreich beendeten Bettina Dorfmann, Pia Fischer und Vera Dejakum den Triathlon in Tarzo Revine, bei dem sie je eine Goldmedaille holten. Bronze gewannen Lena Unterweger und Sebastian Weissteiner. eh
HANDBALL
Das Team steht
HOCKEY
Die Russen waren da z Eishalle, Fitnessraum, Laufbahn, Schwimmbad, Berg und eine Altstadt – das sind die perfekten Rahmenbedingungen, die die beiden russischen Profi-Eishockeymannschaften für ihr Sommertraining in Brixen vorfinden. Genau aus diesem Grund trainierten der Hockeyclub Witjas aus Podolsk und die Mannschaft „HK Traktor“ aus Tscheljabinsk in Brixen. Eingefädelt wurde das Trainingscamp der beiden russischen Mannschaften vom Geschäftsführer des Tourismusvereins Brixen, Werner Zanotti, der seit Jahren im Eishockey-Metier zu Hause ist. Durch die positive Mundwerbung von Witjas, die bereits im letzten Jahr ihr Trockentraining in Brixen absolviert hatten, bekundete auch noch die Mannschaft „HK Traktor“ ihr Interesse an der Bischofsstadt. Diese trainiert im Gegensatz 42
zur ersten Mannschaft auch auf Eis. Außer der Stadt Brixen, die werbetechnisch natürlich von der Anwesenheit der Eishockey-Stars profitiert, freuen sich auch die „Eis-Vereine“, wie der Brixner Hockeyverein und der WSV, denn immerhin zahlen die „Russen“ für die Nutzung der Sportstätte eine Gebühr an die Gemeinde: Die Gemeinde Brixen bekommt vom Hockeyclub Witjas 1.500 Euro für eine Woche Trockentraining, von „HK Traktor“ 7.000 Euro für die zusätzliche Nutzung der Eishalle. Aufgrund dieser „Basisfinanzierung“ kann man heuer die Eishalle auch im Sommernutzen – ganz zur Freude der Vereine, die einen dringenden Bedarf am Sommertraining haben. Eine gut organisierte „Win-Win“-Situation also, die natürlich auch fortwährend bestehen soll. eh
z Am 3. August beginnt das Training für die Herren-Handballmannschaft, die am 19. September ihr erstes Meisterschaftsspiel der Saison 2015/16 austragen wird. Der Vorstand, an dessen Spitze nach wie vor Reinhold Engl steht, hat bereits im späten Frühjahr den 25-jährigen Robertino Pagano verpflichtet. Der Italo-Argentinier spielte letzes Jahr beim Sportclub Meran und wird für die Brixner die Position des linken Halbflügels einnehmen. Große Stücke hält der Sektionsleiter vom neuen rechten Halbflügel, dem Serben Uros Lazarevic: „Der 32-jährige Zwei-Meter-Mann spielte vor mehreren Jahren bei Ancona, dann in Österreich und in der zweiten deutschen Liga. Die letzten zwei Jahre war er in Katar im Einsatz“, sagt Engl. Nach Brixen zurückgekommen sind Tormann Armin Michaeler und Feldspieler Davide Slanzi, die in der vergangenen Saison maßgeblich zum
Erfolg der Eppaner (Rang fünf) beigetragen haben. Benni Mairvongraßpainten wird in Zukunft für die Tauferer in der Serie B spielen, während Ivan Stuffer die Handballschuhe definitiv an den Nagel gehängt hat. Andreas Salcher und Kapitän Manuel Dejakum legen vorläufig eine Pause ein. Der Älteste im Team, Pippo Kokuca, wird in Zukunft den Trainerposten bei Absteiger Cologne einnehmen. Fraglich ist derzeit noch der Einsatz von Martin Sonnerer (Auslandsstudium) und Holger Kovacs, der sich mit Knieproblemen herumplagt. „Durch die Abgänge wird Platz frei für unsere jungen Nachwuchsspieler, und das ist gut so!“, findet Reinhold Engl. Nahezu unverändert bleibt das Trainerteam mit Michl Niederwieser als Hauptverantwortlichem, Günther Wierer als Tormann- und Christian Fill sowie Felix Sader als Konditionstrainer. jb
milkadv.it
Foto: Oskar Zingerle
FREIZEIT
Riesenwuzler für den guten Zweck z Sechs gegen sechs traten beim Riesen-Calcetto-Turnier am Domplatz gegeneinander an. Firmen, Freunde, Vereine konnten sich dazu anmelden und auf eine etwas andere Art und Weise Fußball spielen. Beim Promi-Match gaben sich ein Team der Südtiroler Sporthilfe, unter anderem mit Dominik Fischnaller, Hermann Achmüller, Christian Obrist und Hubi Nössing, und das Team der Gemeinde Brixen mit Bürgermeister Peter Brunner, den Stadträten Thomas Schraffl, Andreas Jungmann und Josef Unterrainer sowie weiteren Gemeinderäten ein Stelldichein. Das SporthilfeTeam entschied das spannende und lustige Match mit 4 zu 2 Toren für sich. Wie man im Bild sieht, ließ es sich auch der „Brixner“ nicht nehmen, ein Team zu stellen – das al-
lerdings nicht wirklich überzeugen konnte: Trotz vollstem Körpereinsatz, Motivation und viel Ehrgeiz waren die Gegner, zum einen die „Junghandwerker Brixen“ und zum anderen die späteren Sieger „SSV Brixen“, einfach zu stark. Oskar, Evi, Sonja, Veronika, Salina, Evelyn, Lia, Willy und Daniel bewiesen zwar Schnelligkeit und Gelenkigkeit, konnten den Ball aber leider nicht allzu oft ins gegnerische Tor befördern. Aber es ging ja schlussendlich nur um den guten Zweck: Die Teilnahmegebühren gingen nämlich zugunsten der Südtiroler Sporthilfe. Der „Brixner“ ist jedenfalls bereit für die Revanche im nächsten Jahr, sollte das Stadtmarketing gemeinsam mit der Südtiroler Sporthilfe das originelle Turnier wiederum organisieren. eh
TENNIS
Hitzige Tennisschlacht z Bei bis zu 40 Grad gab sich die internationale Tennisnachwuchs-Elite auf dem Brixner Tennisplatz kürzlich ein Stelldichein. Bei der zweiten Ausgabe des „Brixen Bressanone Cup“, der im Rahmen der „Tennis Europe Tour“ organisiert wurde, trafen die rund 120 eingeschriebenen Athleten aus elf Nationen der Kategorie Under 12 aufeinander und stellten ihr Können unter Beweis. Ein spannendes Match nach dem anderen konnten die Zuschauer begutachten und von den Kleinen, die vor Ehrgeiz und Motivation sprühten, sogar noch einiges Lernen. Kanadier, Chinesen, Franzosen, Dänen, Österreicher, Schweden, Italiener, Mexikaner und Japaner nahmen unter anderem an diesem
Tennisturnier teil. Für sich entscheiden konnte das packende Finale die Kanadierin Melodie Collard bei den Mädchen und Elmer Moller aus Dänemark bei den Buben. Als Sieger des Doppels gehen die Kanadier Marko Stakusic und Alex Xiang hervor, während bei den Mädchen das italienisch-französische Team mit Lisa Pigato und Flavie Brugnone gewann. Der einzige Brixner Teilnehmer, Christian Fellin, schied bereits in der ersten Runde gegen den Kanadier Ashton Cross aus. Die Organisatoren des Tennisclubs Brixen Bressanone rund um Präsident Christoph Dejaco zeigen sich erfreut über den reibungslosen und erfolgreichen Ablauf des Turniers, das internationales Flair nach Brixen brachte. eh
Südtirol
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Wirtschaft & Umwelt RESTAURANT-VISION FÜR DAS LIDO: Ziel ist es, den Lido-Park mit einer innovativen und neu interpretierten gastronomischen Idee aufzuwerten
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DIE WIEDERBELEBUNG DES BRIXNER LIDOS
Leuchtturm-Idee Das Brixner Lido war einst eine vielfrequentierte und beliebte Naherholungszone. Seit einigen Jahren befindet sich das nicht mehr genutzte Gebäude in einem verwahrlosten Zustand, während sich der Teich je nach Sichtweise im Laufe der Jahre in eine Kloake oder in ein wertvolles Biotop verwandelt hat. Nach jahrelangen Diskussionen scheint sich nun eine Lösung anzubahnen.
D
ie älteren Brixner werden sich noch gut an die Zeit erinnern, als das Brixner Lido seinen Namen noch zu Recht trug – nämlich als Badeteich, im Italienischen eben „lido“ genannt. Obwohl sich an der Stelle des früheren Badeteichs heute ein Streichelzoo befindet, hat das Lido seinen Namen bis heute behalten. Übrig geblieben
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ist noch der Fischzuchtteich, ursprünglich Teil des mäandrierenden Eisacks, der Mitte der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts begradigt wurde. Zu jener Zeit war es in Tirol noch nicht so einfach, an frischen Fisch aus dem Mittelmeer zu kommen. Also züchtete man hauptsächlich Tigerfische – beispielsweise eben im Brixner Fischzuchtteich.
So viel zur älteren Geschichte. Anfang der 80er Jahre kaufte die Gemeinde Brixen das Areal vom damaligen Besitzer – dem Notar Giancarlo Giatti – und verpachtete es an Markus Huber. In dieser Zeit erlebte das Lido auch seine Blütezeit, bevor Huber den Pachtvertrag irgendwann auslaufen ließ und die Gemeinde die Struktur nur mehr
für jeweils ein Jahr verpachtete. Die kurzfristigen Verträge schreckten die Pächter davor ab, irgendwelche Investitionen zu tätigen. Die Gemeinde aber hielt an dieser Strategie fest – in fester Absicht, relativ bald eine endgültige Lösung für das verlotternde Gebäude und den verschmutzten Teich zu finden.
Der Entwurf für das Gebäude stammt vom Brixner Architekten Markus Tauber und ist als einfaches, aber plastisch geformtes Gebäude aus Kortenstahl konzipiert, das sich an die Idee eines Blätterdachs anlehnt. Der Baukörper öffnet sich trichterförmig zum Teich hin und bildet mit der großzügigen Terrasse eine Art Pavillon als neuer Anziehungspunkt im Park. Die breite Glasfassade und das auskragende Dach vermitteln den Eindruck eines geschützten Rückzugsraumes, der optisch näher an das Teichufer heranrückt als das bestehende Gebäude. „Im Zusammenspiel mit dem Sonnensegel über der Freiterrasse entsteht eine einzigartige Atmosphäre“, erklärt Architekt Markus Tauber. Wesentlich ist auch die Verlegung des Wegverlaufs an die attraktive Vorderseite des Gebäudes. Neben dem Restaurant mit rund 100 Sitzplätzen im Innenbereich ist eine Bar an der Ostseite geplant, an der nach außen hin Speiseeis, Sandwiches und Getränke verkauft werden können.
„Weltoffenheit und Raffinesse“.
Stillstand und Wiederbelebung. Neuartiges Restaurant-Konzept. sachstan, Australien, Dänemark) De facto hat sich in Bezug auf das Gebäude in den letzten Jahren aber gar nichts bewegt – im Unterschied zum Teich, der schrittweise entschlammt und mit neuem Leben gefüllt wurde. Mit leuchtenden Augen erzählt Biologe Andreas Declara von der Flora und Fauna im Lido-Areal, die südtirolweit ihresgleichen suchen. Beispielsweise ist der seltene Eisvogel zu bestimmten Jahreszeiten hier Dauergast, und der Dohlenkrebs-Bestand ist so groß wie sonst in keinem anderen Gewässer Südtirols. Beide Tierarten bedürfen einer sehr intakten Umwelt und bezeugen mit ihrer Präsenz, dass diese im Lido dank des hingebungsvollen Einsatzes von Declara und seiner Anhängerschaft wiederhergestellt werden konnte. Kein Wunder also, dass die inzwischen wieder versenkte Idee, die Tennisplätze vom PrielAreal ins Lido zu verlegen, vor etwa zwei Jahren einen Aufschrei verursacht hat.
Bereits am Ende der letzten Amtsperiode hat die Stadtregierung die Nutzung des Lido-Areals ausgeschrieben. Dem einzigen Bewerber wurde von der neuen Stadtregierung auch der Zuschlag erteilt. Es handelt sich um ein
und lernten in den namhaftesten Sterne-Restaurants Südtirols. „Nun wollen wir gemeinsam unsere gesammelten Erfahrungen und unsere Fähigkeiten in einem für Südtirol neuartigen RestaurantKonzept in unserer Heimatstadt
Ob der etwas emotionslose, jedenfalls gewöhnungsbedürftige Name „Brix 0.1“ bereits die definitive Restaurantbezeichnung ist oder noch ein Arbeitstitel, ist nicht bekannt. Jedenfalls klingt die angepeilte Positionierung wesentlich spannender: „Weltoffenheit und Raffinesse in der regionalen Küche.“ Das Angebot soll sich untertags an ein sehr breites Zielpublikum richten, so die Idee der jungen Köche: Familien, Schüler, Lehrpersonal, Radfahrer, Sportler, Unternehmer, Angestellte (Business Lunch). Abends möchte man auf die gehobene Gastronomie (Fine Dining) im mittleren bis oberen Preissegment setzen. Dank
„Im Zusammenspiel mit dem Sonnensegel über der Freiterrasse entsteht eine einzigartige Atmosphäre“_ Architekt Markus Tauber bis ins letzte Detail ausgeklügeltes Konzept zweier junger ambitionierter Köche aus Brixen – marketingstrategisch unterstützt von Markus Gaiser, seines Zeichens Mitinitiator des International Mountain Summit (IMS). Ivo Messner und Philipp Fallmerayer – so heißen die beiden Köche – haben mit ihren noch jungen Jahren bereits die Welt „bekocht“ (Dubai, London, Ka-
umsetzen“, heißt es im Unternehmenskonzept, das Fallmerayer und Messner vorgelegt haben. Ihr Ziel ist es, den Lido-Park mit einer innovativen und neu interpretierten gastronomischen Idee aufzuwerten. Dabei wollen die Unternehmer nicht nur durch ihre Kochkunst begeistern, sondern gleichzeitig über eine besondere Architektur neue Maßstäbe setzen und Anziehungspunkt sein.
der offenen trägerlosen Bauweise ist eine flexible Einteilung des Innenraums möglich, so dass auch Firmenfeiern und Hochzeiten gefeiert werden können. Eine Leuchtturmfunktion möchte das neue Restaurant auch in Sachen Ausbildung junger Nachwuchsköche einnehmen. „Mit den Hotelfachschulen des Landes arbeiten wir eng zusammen, und wir laden namhafte Gästeköche aus 45
Foto: Benedetta Pitscheider
Wirtschaft & Umwelt
der ganzen Welt zu besonderen Anlässen ein. Wir wollen leidenschaftlichen Junggastronomen aus dem In- und Ausland eine Chance geben, in unserem Betrieb zu arbeiten, und Nachwuchsköche sollen in unserem Restaurant den Beruf von der Pike auf lernen können“, kündigen Messner und Fallmerayer an.
Kompatibel? Man wolle aus-
schließlich naturbelassene und hochwertige Nahrungsmittel aus der nahen Umgebung verwenden, beschreiben Messner und Fallmerayer ihre Vision. Mehr noch: Neben den Produkten vom Bauernhof und den Bio-Bauernhöfen ist der Aufbau einer Wintergärtnerei und einer Bio-Fischzucht als Alleinstellungsmerkmal angedacht. Bei so viel Begeisterung für die Natur stellt sich die Frage, ob den neuen Betreibern auch der naturbelassene FischzuchtTeich in seiner heutigen Form genehm ist, zumal beispielsweise die Terrasse bis unmittelbar an das Wasser reichen würde. „Auf jeden Fall“, sagt Markus Gaiser. „Im Gegenteil: Das Element Natur haben wir großzügig in unser Konzept eingeflochten. Außerdem
Philipp Fallmerayer und Ivo Messner: „Wir wollen unsere Erfahrungen in einem neuartigen Restaurant-Konzept umsetzen“
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gab es ja bereits ein Restaurant am Fischzuchtteich. Warum sollte es jetzt nicht mehr kompatibel sein?“ Überhaupt möchten die neuen Restaurantbetreiber das Lido-Areal in symbiotischer Zusammenarbeit mit der Gemeinde aufwerten. An letztere stellen Messner und Fallmerayer die Bedingung, den Park wie in einem Konzeptpapier aus dem Jahr 2014 festgeschrieben weiterzuentwickeln und aufzuwerten. „Insbesondere legen wir Wert auf die Erweiterung der Wasserspiele, auf die Aufwertung des Tiergeheges und
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Streichelzoos und auf die Bepflanzung der Grünflächen“, halten die Einreicher in ihrem Konzept fest. Angedacht wäre die Entfernung einiger nicht autochthoner Baumarten, die aus botanischer Sicht nicht in den Park gehören. „Den entstehenden Raum könnte man beispielsweise als eine Art Biergarten nach dem Vorbild des Englischen Gartens in München nutzen“, sagt Markus Gaiser. Messner und Fallmerayer würden auch „Aufgaben des ‚Parkwärters’ ohne Weiteres übernehmen, beispielsweise das Öffnen und Abschließen der Eingangstore. Außerdem stellen wir den Parkbesuchern Toiletten samt Wickelraum und eine Müllinsel zur Verfügung. Der Lido-Park sollte in das Verkehrs- und Fußgängerleitsystem eingebunden werden. Für den Betrieb der neuen Struktur ist ein Gästeparkplatz notwendig; daher sollte der bestehende Parkplatz im Westen neu eingeteilt und für den Gastronomiebetrieb reserviert werden“, heißt es abschließend in dem Konzept.
„Rote Zone“. Bevor mit den kon-
kreten Schritten zur Umsetzung begonnen werden kann, gilt es, noch einige Hürden zu überwinden. Dazu gehört die Tatsache, dass das Lido-Areal im Gefahrenzonenplan für Hochwasser momentan als „rote Zone“ eingestuft ist, in der keine Bautätigkeit erlaubt wäre. Die Gemeinde hat in der Zwischenzeit Untersuchungen auf Basis neuer Erkenntnisse durchführen lassen, wonach mit kleineren Maßnahmen eine Rückstufung in eine „blaue Zone“ möglich wäre. „Nach Umsetzung weiterführender Maßnahmen, die im Rahmen des Projektes ‚Stadt Land Fluss’ vorgesehen sind, wird aus dem Lido dann ohnehin eine ‚gelbe Zone‘ ohne jegliche Einschränkungen“, erklärt Bürgermeister Peter Brunner.
Inwiefern noch das Projekt „Rivarium“ des jungen Landschaftsplaners Niklas Heiss zum Tragen kommt, darüber wird die Stadtverwaltung ebenfalls noch befinden müssen. Kleines Detail am Rande: Der Ur-Urgroßvater von Heiss war vor rund 130 Jahren wesentlich an der Entstehung der Fischzucht beteiligt. Niklas Heiss hat einen Vorschlag für einen Bau erarbeitet, der eine Außenstelle des Bozner Naturkundemuseums beherbergen sollte. Rein bautechnisch müsste das Projekt von Heiss überarbeitet werden, da es an derselben Stelle geplant wurde, an der auch das neue Restaurant entstehen soll, „aber konzeptionell schließen sich beide Projekte nicht aus“, sagt die ehemalige Stadträtin Elda Letrari. Das Problem ist eher, dass es vonseiten der Landesregierung noch keine konkrete Finanzierungszusage gibt. Auch Konzeptberater Markus Gaiser hätte grundsätzlich nichts gegen die Realisierung beider Strukturen: „Die Gemeindeverwaltung muss entscheiden, ob das Projekt ‚Rivarium’ realisiert werden kann und ob dies eventuell den Einreichern des Restaurant-Projektes als Rahmenbedingung vorgegeben wird.“ Der ursprüngliche optimistische Zeitplan der beiden Gastronomen muss also noch etwas „gestreckt“ werden: Die beiden wollten bereits im August das bestehende Gebäude abreißen lassen. „Wir warten jetzt mit der Ausführungsplanung auf die letzten politischen Entscheidungen“, sagt Gaiser. Die Gemeinde muss also einerseits entscheiden, ob das Rivarium ins Konzept integriert werden soll – was auch aufgrund der fehlenden Finanzierung eher nicht der Fall sein wird –, und andererseits muss auch eine Lösung für die „rote Zone“ gefunden werden. Auch über die Details des effektiven Pachtvertrags für das Grundstück wird die Gemeinde noch zu grübeln haben: Die beiden Pächter verpflichten sich, mindestens eine Million Euro zu investieren und erhalten im Gegenzug die Erlaubnis, 25 Jahre lang das Areal zu nutzen, wobei nach Ablauf des Vertrages das Eigentum der Immobilie an die Gemeinde übertragen werden wird. Die Tücke könnte wie so oft im Detail liegen, aber der erste wichtige Schritt wurde mit der Ausschreibung gesetzt.
oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Fotos: Oskar Zingerle
EVENT
´s „Marktl“ in Feierlaune Vom 17. bis 19. Juli ging für Mühlbach eine 12-jährige „Marktlfescht“-lose Durststrecke zu Ende: Tausende statteten der wiederbelebten sympathischen Veranstaltung einen Besuch ab, kosteten von den zahlreich angebotenen Speisen, schlenderten oder tanzten in den engen Gassen.
Am Freitag begann das „Mühlbåcha Marktlfescht“ mit dem Einzug des Organisationskomitees und der Ehrengäste, darunter Landesrat Philipp Achammer, begleitet von den jungen „Brixner Trommlern“ und der Bürgerkapelle Mühlbach. Traditionsgemäß übergab Bürgermeister Christoph Prugger den Schlüssel zum Marktflecken an OK-Präsident Stephan Pichler, der als erste Amtshandlung das Marktl zur Stadt erhob. Mit dem Fassanstich ging das fröhliche Treiben los. Trotz eines kurzen Regengusses am Freitagabend herrschte buntes Treiben in den Gassen und auf den Plätzen. Am Samstagvormittag fand ein kleines aber feines Treffen des Organisationskomitees und Mitgliedern der Gemeindeverwaltung mit Vertretern der Partnergemeinde Volders sowie den befreundeten Gemeinden Montespertoli in der Toskana und Hemau in Bayern statt. Ein kleines Highlight ist die Ehrung von Jakob „Joggl“ Semmler, der seit 50 Jahren Mühlbach
freundschaftlich verbunden ist und dessen Sohn mittlerweile hier seine Familie gründete. Als Höhepunkt des Festes kann man den Umzug am Sonntagnachmittag bezeichnen. Die Teilnehmer spielten die Historie des alten Marktes symbolisch durch, zeigten alte Mühlen und Handwerkszünfte, eine originale Feuerwehrpumpe aus dem 18. Jahrhundert, und natürlich durften der Lauterfresser und die stille Heldin „Katharina Lanz“ samt französischen Soldaten
im Schlepptau nicht fehlen. Eindrucksvoll der Aufmarsch der Volderer Senseler anlässlich der Schlacht von Spinges. Von den aktuellen Helden winkten die Me-
ransner Olympiasiegerin Erika Lechner flankiert von WeltcupRodler Dominik Fischnaller den Menschenmassen zu.
Jakob „Joggl“ Semmler
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Wirtschaft & Umwelt Teamwork von der Geschäftsführung bis in die Produktion, 1. Reihe v.l.: Arnold Kaser, Verena Fischnaller, Christian Federspieler, Barbara Obrist, Franz Simmerle; 2. Reihe v.l.: Ralf Salcher, Elisabeth Lona, Stefan Grießmair, Elmar Heidenberger, Benjamin Prantner; 3. Reihe v.l. Denis Leonardelli, Robert Egger, Roland Obergolser, Daniela Kaserer, Peter Fuchs
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BETRIEBSPORTRAIT
Zeit für etwas Neues Stark am Markt dank Weitblick. Als erste Druckmanufaktur im Gesamttiroler Raum hat die Dialogwerkstatt in die neueste Drucktechnologie investiert. Damit eröffnen sich für das Brixner Unternehmen ungeahnte Möglichkeiten und macht es zum Komplettanbieter von innovativen Drucklösungen in Südtirol.
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er die Werbeagentur und Druckmanufaktur Dialogwerkstatt in Brixen kennt, weiß, dass dieses Unternehmen schon immer am Erfolg von morgen gearbeitet hat. Jetzt ist den beiden Geschäftsführern Franz Simmerle und Arnold Kaser ein neuer Coup gelungen: „Nachdem wir 2013 mit dem Digitaldrucksystem einen wichtigen Schritt gemacht haben, um unser Angebot zu erweitern, haben wir uns im letzten Jahr intensiv überlegt, in welche Richtung wir das Unternehmen weiter entwickeln können“, sagt Franz Simmerle, zuständig für Verwaltung und Technik. In der schnelllebigen
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Grafik- und Druckbranche ist hohe Innovationskraft eine der wichtigsten Eigenschaften, um sich am Markt zu behaupten. Aus diesem Grund nahm die Dialogwerkstatt die Technologien der neuesten Generation genauestens unter die Lupe. Dabei suchte man nach einem System, mit dem sich neben klassischem Papier auch unterschiedliche anspruchsvolle Materialien wie Naturpapiere und PVC hochwertig bedrucken lassen. Diese Flexibilität sollte auch morgen noch die wachsenden Kundenansprüche nach individuellen und kreativen Printprodukten optimal erfüllen. Am Ende der gründlichen Evaluierung stand somit fest: Es wird in
Franz Simmerle: „Innovationskraft ist wichtig, um sich in der Druckbranche zu behaupten“
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eine Großformatdruckmaschine mit H-UV-Technologie investiert. „Die LED-Trocknung ist der Schlüssel, um nahezu alle Materialien zu bedrucken“, begründet Franz Simmerle die neue Anschaffung. „Dieser technische Vorsprung macht uns zum Vorreiter für innovative Drucklösungen in Südtirol und bindet gleichzeitig regional verwurzelte Kunden noch stärker an uns“, erklärt Simmerle, „schließlich spielt es für viele Kunden eine immer größere Rolle zu wissen, wo ihr Geld landet – ob bei irgendeinem Zulieferer aus dem Ausland oder in der heimischen Wirtschaft.“
Leistungsangebot. In- und
ausländische Unternehmen aus Tourismus, Handel und Handwerk vertrauen auf das Knowhow und die Kompetenz des Komplettanbieters aus Brixen, der sämtliche Bereiche der Kommunikation abdeckt. Auch Privatkunden nehmen die Leistungen der Dialogwerkstatt in Anspruch und schätzen die schnelle sowie unkomplizierte Abwicklung ihres Auftrags. Von beispielsweise kleinsten Auflagen wie Hochzeitszeitungen über Bücher bis hin zu volumenstarken Prospekten oder Postwurfsendungen reicht
Kreativität und Know-how zählen zu den Stärken des Unternehmens
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das vielfältige Leistungsangebot der Dialogwerkstatt. Die Produktion schließt auch verschiedene Veredelungstechniken wie Partiallackierung, Heißfolienprägung, Hoch-Tiefprägung und Stanzung mit ein. Die Dialogwerkstatt hat erst vor kurzem in diese Fertigungsmaschinen investiert, um so viele Prozess-
vorgänge wie möglich im Haus abzuwickeln. Das spart Kosten und hält die Qualität konstant hoch. „Mit den getätigten Investitionen eröffnet sich ein großes Spielfeld. Um all die Möglichkeiten auszuschöpfen, ist jetzt unsere Kreativität und die unserer Kunden gefragt“, erklärt Arnold Kaser, Geschäftsführer und kre-
Steckbrief
Firmenname: Dialogwerkstatt Satzzentrum GmbH Firmensitz: Alfred-Ammon-Straße 29 I-39042 Brixen Tel. 0472 834 477 www.dialogwerkstatt.it Anzahl Mitarbeiter: 15 Geschäftsfelder: Mediendesign Webdesign Digitaldruck Offsetdruck HUV-Offsetdruck Produkte: Brieffamilien Vermählungsanzeigen Plakate Broschüren Prospekte Bücher Aufkleber Planen Packaging
Innovative Drucklösungen unterstützen den Kunden, sich am Markt zu differenzieren
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Wirtschaft & Umwelt
ativer Leiter bei der Dialogwerkstatt. „Eines sei aber jetzt schon klar: Die Neupositionierung des Unternehmens zum Komplettdienstleister ist gelungen.“
Nachhaltigkeit. Ganz im Sinne
der Nachhaltigkeit spielte der Umweltgedanke beim Ankauf der neuen Druckmaschine eine große Rolle. Das Brixner Unternehmen hat in den letzten Jahren verstärkt den Umweltschutz in den Mittelpunkt gerückt und entsprechende Maßnahmen umgesetzt. So wird der Strom zu einem beträchtlichen Teil aus der eigenen Photovoltaikanlage gewonnen, die Betriebsräume werden mit der eigenen Hackschnitzelanlage geheizt, und in nächster Zukunft ist der Einbau einer Anlage zur Wärmerückgewinnung der Maschinen für Heizzwecke geplant. Der ökologische Vorteil der neuen H-UV-Großformatmaschine liegt in der Energieeffizienz und in der umweltschonenden Produktion: Die Farben trocknen mittels energiesparender ozon-
„Sämtliche Entscheidungen beziehen das Wohl der Mitarbeiter mit ein, ihr sicherer Arbeitsplatz ist unsere höchste Priorität. Dafür werden wir mit ihrer Loyalität und ihrem Rückhalt belohnt“_ Arnold Kaser freier LED-Lampen. Insgesamt werden rund 45 Prozent weniger Strom verbraucht als bei einer ähnlichen Maschine dieser Größe. Außerdem sind die Mitarbeiter weniger Schadstoffen ausgesetzt – ein wichtiger gesundheitlicher Aspekt. „Wenn man einem Branchenkenner erklärt, dass man jetzt unterschiedlichste Materialien in einer Stärke von bis zu 0,6 Millimeter bedrucken kann und der Druckträger ohne chemische Zusätze und Puder trocknet,
Die neue H-UV-Großformatmaschine ist die erste ihrer Art im Gesamttiroler Raum
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kommt er aus dem Staunen nicht mehr heraus“, weiß Arnold Kaser aus Begegnungen mit Kunden zu berichten.
Ein starkes Team. In den Erfolg
von morgen zu investieren anstatt nur auf die derzeitige Situation zu blicken, zeigt eines klar: Die Mitarbeiter stehen bei der Dialogwerkstatt im Mittelpunkt. Mit der H-UV-Großformatmaschine wurde dazu ein starkes Zeichen gesetzt, denn die Dialogwerkstatt ist die
erste Druckerei im Gesamttiroler Raum, die über diese neue Technologie verfügt. Für die Mitarbeiter bedeutet dies einen Zugewinn an Know-how und Fachkompetenz. Die meisten Mitarbeiter der Dialogwerkstatt sind seit ihrer Lehrzeit im Betrieb, haben ihr Handwerk von der Pike auf hier gelernt und sind zu einem homogenen Team zusammengewachsen, das sich gegenseitig respektiert und fördert. „Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital. Sämtliche unternehmerischen Entscheidungen beziehen das Wohl unserer Mitarbeiter mit ein; ein sicherer Arbeitsplatz ist unsere höchste Priorität. Dafür werden wir mit ihrer Loyalität und ihrem Rückhalt belohnt“, erklärt Arnold Kaser. Besonders in der Grafikund Druckereibranche sind diese Soft Skills von großem Vorteil, gilt es doch, sich dem ständig verändernden Marktumfeld und den wachsenden Kundenwünschen anzupassen. Etwas, das dem Komplettdienstleister auch in Zukunft gelingen will.
Firmengeschichte
Fragebogen an das Unternehmen
1988 Firmengründung in Milland, Satz- und Grafikerstellung für B2B-Kunden 1989 Ausweitung der Tätigkeit auf Druckleistungen für den B2CKundenbereich 1993 Übersiedelung in größere Betriebsräume, Köstlan (500 m²) 1995 Anschaffung der ersten 4-Farb-Offsetdruckmaschine in der östlichen Landeshälfte 1998 Übersiedelung an den heutigen Standort in der Industriezone Brixen (1.000 m²) 2002 Anschaffung der ersten 5-Farb-Offsetdruckmaschine im Eisackund Pustertal 2004 Implementierung der im eigenen Hause entwickelten Betriebssoftware zur Verwaltung, Planung, Kalkulation und Überwachung des gesamten Produktionsprozesses 2005 Markterweiterung ins benachbarte Ausland 2008 Reorganisation des gesamten Unternehmens und Neupositionierung als Dialogwerkstatt im Zuge eines ESF-Projektes 2009 Gewinner des Staatspreises „Das schönste Buch Österreichs“ für „Blau. Giancarlo Godio“, Produktion: Dialogwerkstatt, Grafik: Philipp Putzer, Verlag: Gamsblut 2010 Einbau einer Hackschnitzelanlage, FSC-Zertifizierung sowie Zertifizierung als klimaneutrales Unternehmen 2011 Anbringung einer Photovoltaikanlage 2013 Einstieg in den Digitaldruck 2014 Ausweitung der Veredelungstechniken mit Anschaffung diverser Maschinen für Folienprägung und Stanzung 2015 Anschaffung der ersten H-UV-Großformatdruckmaschine Südtirols
ARNOLD KASER, Geschäftsführer und kreativer Leiter Herr Kaser, hat Druck und Papier im Zeitalter des Internets Zukunft? ARNOLD KASER: Kommunikation läuft nicht nur auf einer Schiene. Druck und Papier werden weiterhin die Botschaften an die Menschen bringen; allerdings sind künftig individuellere und kreativere Lösungen gefragt. Laufen die Druckereien in Südtirol Gefahr, vom globalen Wettbewerb verdrängt zu werden? Der globale Wettbewerb betrifft alle Branchen. Und wie bei allen Unternehmen, sind auch die Druckereien gefordert, sich mit ihren Stärken von den Mitbewerbern zu differenzieren. Wir haben uns für den technischen Vorsprung entschieden. Die H-UVTechnologie eröffnet uns viele neue Möglichkeiten. Was erwarten Sie sich von der neuen „Supermaschine“? Es ist die erste ihrer Art im Gesamttiroler Raum. Neben den vielen hausinternen Vorteilen ist es vor allem wichtig, erkennbare Vorteile für den Kunden zu schaffen. Diese sind zum einen die wesentlich verbesserte Druckqualität auf Naturpapier, zum anderen das Bedrucken von Materialien, die bis heute im Offsetdruck nicht verarbeitet werden konnten.
Welche Trends zeichnen sich im grafischen Gewerbe ab? Kunden verlangen heute besondere Ideen und hochwertige Lösungen, die sie vom Mitbewerber klar differenzieren. Wir können diesen Erwartungen gerecht werden. Als Komplettdienstleister liefern wir einerseits die Idee und die Grafik, andererseits dank verschiedener Druck- und Veredelungstechniken ein hochwertiges Druckprodukt. Was ist Ihnen als Unternehmer wichtig? In erster Linie, unseren Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten und bestenfalls neue Arbeitsplätze für junge Nachwuchskräfte zu schaffen. Das gelingt nur, indem wir mit den Erwartungen der Kunden und mit den Veränderungen des Marktes mitwachsen. Hohe Produktqualität bei gleichzeitiger Einhaltung der Umweltschutzstandards ist ebenfalls Teil unserer Unternehmensphilosophie.
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Leihlei! z „Leihlei“ ist kein verfrühter Faschingsgruß, sondern vielmehr ein Aufruf zum Teilen und laut Andreas Penn, Vorsitzender des Hauses der Solidarität (HdS), ein Geschenk an die Brixner Vereine. Die Online-Plattform www. leihlei.org ist nämlich Südtirols erstes Leih- und Verleihportal für Vereine: Tische, Teller, Dekoartikel, Beamer, Zelte und Zangen – auf der Website können Vereine Gegenstände zum Verleihen anbieten und andere, die etwas suchen, ihre Anfragen
deponieren. In Zeiten knapper werdender Geldmittel rückt das Leihen auch bei Vereinen als Alternative ins Blickfeld. Die Plattform soll laut Penn ebenfalls
einen Beitrag zum Umweltschutz leisten: „Wer Bestehendes nutzt anstatt Neues zu kaufen, hilft Ressourcen sparen.“ Die Website wurde von einer jungen,
W&U
als Flüchtling anerkannten Frau aus dem kurdischen Teil des Irans erstellt; ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des HdS betreut die Web-Plattform. vk
Wirtschaft & Umwelt BRIXEN
Baum fällt! z Wo vor einiger Zeit entlang der Dante- und der Brennerstraße noch 13 Ulmen und Rosskastanien Schatten spendeten, liegen inzwischen nur noch Hackschnitzel am Boden – zusammengescharrt zu kleinen Haufen. „Die Bäume mussten gefällt werden, weil sie zum Teil innen schon hohl und morsch waren. Die Verkehrs sicherheit und die Standsicherheit waren also nicht mehr gegeben“, erklärt Tobias Prosch, Dienststellenleiter für Instandhaltung und Bauhof der Gemeinde Brixen. Um die stark frequentierte Brennerund Dantestraße untertags nicht
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notiert
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Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
sperren zu müssen, wurden die Bäume in der Nacht gefällt. „Wir haben von halb eins in der Nacht bis in die Morgenstunden alles erledigt“, so Prosch. Innerhalb der Baumreihen oder entlang von Alleen werden die Bäume nachgesetzt. In den nächsten Wochen sollen drei weitere Bäume gefällt werden, und zwar in der Weißlahn- und in der Plosestraße. Das genaue Datum und ob die Arbeiten auch diesmal in den Nachtstunden erfolgen werden, steht noch nicht fest. vk
Laut einer italienweiten Studie der Umweltorganisation „Legambiente“ ist die Gemeinde Brixen in Sachen Mülltrennung ganz weit vorne. In der Gruppe „Gemeinden über 10.000 Einwohner“ belegt Brixen zusammen mit der Stadt Trient, mit Levico Terme und Pergine Valsugana die ersten Plätze.
TripAdvisor, das weltweit größte Internet-Portal zum Austausch von Reiseerfahrungen, hat die Brixner Lauben kürzlich mit dem „Certificate of Excellence Award 2015“ ausgezeichnet. Insgesamt werden nur 10 Prozent der Strukturen auf TripAdvisor mit diesem begehrten Preis geehrt.
Im Juli haben Techniker der Stadtwerke Brixen das WIFINetz in Brixen optimiert und neue Antennen angebracht. Mitte August ist die endgültige Freigabe des neuen Netzes geplant; dann sollen auch die verschiedenen Hotspot-Punkte in der Stadt neu markiert werden.
Woher hat die Runggad ihren Namen?
Foto: thinkstock, Dieter Spannknebel
STADTGEHEIMNISSE
BAUSPAREN
Das Viertel Runggad, das in älteren Steuerbüchern auch als Vorstadt Runggad bezeichnet wird, leitet seinen Namen von der rätoromanischen Bezeichung „runcata“ ab, was Rodung bedeutet. Dieser Teil der Talsohle wurde im Frühmittelalter urbar gemacht, und die gerodete Aulandschaft wurde teilweise landwirtschaftlich genutzt. Der südliche Teil davon wurde auch als Erlenau bezeichnet, die noch im Spätmittelalter bis zum Klarissenkloster herauf reichte (heutige Schwesternau). Einigen Geschichtsforschern zufolge lag ein Teil des von König Ludwig IV im Jahr 901 an Bischof Zacharias geschenkten Meierhofes Prihsna in der Runggad. Am 10. Mai 1235 ging ein Grundstück in der Runggad an das Daminerinnenkonvent, worauf hier das Klarissenkloster erbaut wurde. Heute befinden sich in der Runggad zudem das direkt an die Klarissen angrenzende Franziskanerkloster, das Kapuzinerkloster (Baubeginn im Frühjahr 1603) sowie das Kloster der Tertiarschwestern des heiligen Franziskus. Auf älteren Ansichten von Brixen aus der Zeit um 1600 ist ein Tor in der Runggad dargestellt, das den unteren Teil der Stadt gegen Süden abschließt und das vermutlich unter Bischof Albert von Enna (1323-1336) entstanden ist. Auch gab es hier ein Zollhaus, und zwar auf der Höhe des Tertiarklosters. Anregungen: redaktion@brixner.info
Wohnungskauf ganz einfach z Wer derzeit überlegt sich eine Eigentumswohnung zuzulegen, kann ab sofort das neue Südtiroler Bausparmodell in Anspruch nehmen: All jene, die die Voraussetzungen erfüllen, können ein Darlehen zum fixen Zinssatz von 1,5 Prozent für die gesamte Laufzeit bei der Raiffeisenkasse, Volksbank, Sparkasse oder der Südtirol Bank aufnehmen. Das Geld kann zum Kauf, zur Renovierung oder zum Bau einer Erstwohnung verwendet werden – vorausgesetzt, der Ansuchende ist seit mindestens fünf Jahren in Südtirol ansässig, hat das 55. Lebensjahr nicht überschritten, die Erstwohnung befindet sich in Südtirol und man hat seit acht Jahren eine Mindestsumme von 15.000 Euro in einem Zusatzrentenfond angespart. Wer noch in keinen Zusatzrentenfond einzahlt, kann sich eine eigene Rentenfond-Position eröffnen und sofort mit dem
Bausparen beginnen. Interessant wird der Bausparvertrag auch für Eltern, die bereits in jungen Jahren ihre Kinder in einen Zusatzrentenfond einschreiben und für sie einzahlen können, um ihnen so später einen günstigen Kredit zu ermöglichen. Das Land hat insgesamt 20 Millionen Euro für diese neue Finanzierungsform vorgesehen. Bereits bisher unterstützte das Land die Bürger mit Beihilfen beim Kauf, Bau oder Renovierung des Eigenheims – nun kommt das Modell des Bausparens als weiterer wichtiger Baustein in der Wohnbaupolitik dazu. Der Brixner Alex Schraffl gehört zu den ersten, die einen Bausparvertrag unterschrieben haben und sich somit zu günstigen Konditionen seinen Traum vom Eigenheim verwirklicht. Weitere Infos gibt es bei den Wohnbauberatern in den Südtiroler Banken oder auf www.bausparen.bz.it. eh
in Brixen bei Familie Mayr erleben Vinothek Vitis & Restaurant Finsterwirt, Domgasse 3, 0472 835434 AdlerCafé & Hotel Goldener Adler, Adlerbrückengasse 9, 0472 200621
Restaurant
Finsterwirt 53
Wirtschaft & Umwelt
Foto: Oskar Zingerle
BRIXEN
Neuer Wind aus Bozen zahlt pro Tonne 202 Euro, wovon 132 Euro an die Gemeinde Brixen und 70 Euro an die Stadtwerke als Kostenvergütung gehen. Für welche sozialen Projekte die Gemeinde die geschätzten 33.000 Euro an zusätzlichen Einnahmen pro Jahr verwendet, bleibt ihr selbst überlassen. Für die Bevölkerung ändert sich in der Praxis der Altkleidersammlung wenig, und die in den 20 im Stadtgebiet verteilten Container gesammelten Kleidungsstücke werden über ausgewählten Secondhand-Handel weitervertrieben oder industriell zerkleinert und wiederverwertet. Laut Stadtwerke-Generaldirektor Wolfgang Plank kann jeder Bürger selbst entscheiden, wem er seine abgetragenen Kleider überlassen will: „Ob der Altkleidersammlung, dem Vinzenzverein oder dem Roten Kreuz: In jedem Fall trägt er dazu bei, Sozialprojekte zu unterstützen.“ vk
Foto: Oskar Zingerle
z T-Shirts, Hosen, Schuhe: Bis zu 300 Tonnen altes Gewand landet in Brixen im Schnitt pro Jahr in den Containern der Altkleidersammlung. Diese wurde bisher in Brixen über die Caritas abgewickelt, die ihrerseits den Dienst über die Sozialgenossenschaft Albatros ausführen ließ. Die Kleider wurden anschließend auf dem weltweiten Gebrauchtkleidermarkt verkauft, der Erlös wurde für die Arbeit der Caritas für Menschen in verschiedenen Notsituationen verwendet. In Brixen weht in Sachen Altkleidersammlung seit Mai aber neuer Wind aus Bozen: Da Altkleider zum Abfall gehören, ist die Altkleidersammlung Revier der Stadtwerke Brixen AG. Diese musste wiederum aus rechtlichen Gründen eine öffentliche Ausschreibung zur Altkleidersammlung durchführen, die die Sozialgenossenschaft Mebo Coop aus Bozen für sich entscheiden konnte. Mebo Coop
BRIXEN
Baubeginn in der Vinzenz-Gasser-Straße z Schon in der vergangenen Amtszeit unter Bürgermeister Albert Pürgstaller wurden die Weichen für eine längst notwendige Umgestaltung der VinzenzGasser-Straße gestellt; die neue Stadtregierung unter Bürgermeister Peter Brunner hat nun die endgültigen Entscheidungen getroffen und den Baubeginn für Ende August oder Anfang September angekündigt. Die ersten politischen Entscheidungen und die Projektierung gehen auf das Jahr 2012 zurück; im Oktober 2013 wurde in der SVPRatsfraktion erstmals ein Projekt vorgestellt, dessen Realisierung knapp 1,5 Millionen Euro gekostet hätte. Die Gestaltung des Kreuzungsbereichs am Krankenhaus entsprach allerdings in der Folge nicht den Vorstellungen der Verantwortlichen des Sanitätsbetriebs, worauf dieser Teil
des Projektes nun fallengelassen wurde – genauso wie der Kreisverkehr an der Brennerstraße, der in einem zweiten Moment realisiert werden soll. „Der Sanitätsbetrieb hat eine Fußgängerunterführung zwischen Parkplatz und Krankenhaus areal angedacht“, erklärt der für öffentliche Bauten zuständige Stadtrat Thomas Schraffl, aber derzeit scheint es zu dieser Option noch keine klaren Vorstellungen zu geben. Inzwischen wird also die Straße gebaut; die Firma Alpenbau hat um 1,05 Millionen Euro den entsprechenden Auftrag erhalten. Die Straße bleibt während des Baus einspurig befahrbar – lediglich im Zuge der Asphaltierungsarbeiten ist eine Komplettsperre notwendig. Schraffl rechnet damit, dass die Bauarbeiten im April 2016 abgeschlossen sein werden. wv
SWR
Neuer Bezirksobmann z Im Rahmen des statutarisch geregelten Rotationsprinzips hat Helmut Tauber, Bezirks obmann des Hotelier- und Gastwirteverbandes (HGV), kürzlich die Bezirkspräsidentschaft im Südtiroler Wirtschaftsring (SWR) übernommen. Er löst damit Fritz Karl Messner (hds) ab. „Zusammenarbeit bedeutet Fortschritt, Entwicklung und Erfolg. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass wir Wirtschaftstreibende zusammenarbeiten, um unsere Anliegen gemeinsam vor der Politik und der Gesellschaft zu vertreten“, betonte Tauber in seiner Eröffnungsrede und ging auf einige zentrale Themen und Herausforderungen für den Bezirk Eisacktal/Wipptal ein, die in den nächsten Jahren aktiv 54
verfolgt werden sollen. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf der Erreichbarkeit: „Erreichbarkeit ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für unsere Betriebe und muss auf allen Ebenen sichergestellt werden“, betonte Tauber. Dazu gehören sichere Straßen und Bahnverbindungen und der Ausbau des ländlichen Wegenetzes genauso wie eine schnelle Internetverbindung mittels Breitband und neue Modelle für die Verbindung Tal-Berg. Als große Chance für das Eisacktal und Wipptal wird der Bau des Brenner-Basistunnels erkannt, allerdings – so die Wirtschaftsvertreter – herrsche noch große Unsicherheit über die Zulaufstrecken und den weiteren Verlauf der Arbeiten, die es nun gilt, gemeinsam mit den Verantwortlichen zu vertiefen.
Weitere Themen, für die sich der SWR-Bezirksausschuss einsetzen wird, sind das Ausschöpfen des Gestaltungsspielraums bei Steuersenkungen auf lokaler Ebene, die Stärkung der Peripherie, die Förderung von betrieblicher Innovation in den Unternehmen sowie Maßnahmen zur touristischen Aufwertung des Eisack-
und Wipptales. Der SWR ist eine im Jahr 1976 gegründete Koordinierungsstelle der sechs Südtiroler Wirtschaftsverbände. Der Bezirksausschuss setzt sich aus Bezirksvertretern der im SWR angeschlossenen Wirtschaftsverbände zusammen; die Bezirkspräsidentschaft rotiert im Zwei-Jahres-Rhythmus. wv
NACHGEFRAGT
„Gerüchte entbehren jeder Grundlage“ Herr Pernthaler, in Brixen verbreitet sich hartnäckig das Gerücht, dass die Schatzerhütte im Sommer nur für Hausgäste geöffnet sei ... Die Gerüchte entbehren jeder Grundlage. Sie hatten möglicherweise ihren Ursprung, als vor zwei Jahren der Wanderweg zur Hütte wegen Lawinengefahr monatelang gesperrt und daraufhin eine „rote Zone“ eingerichtet wurde, worauf wir im letzten Winter nur noch für Hausgäste öffnen konnten. Telefonische Anfragen vieler Brixner für unser Restaurant mussten wir entsprechend absagen. Dass sich diese Situation als
Gerücht für den Sommerbetrieb verselbstständigen würde – damit hatte ich aber nicht gerechnet. Also ist die Hütte geöffnet, auch für Tagesgäste ... Selbstverständlich. Neben den Hausgästen betreuen wir jetzt im Sommer natürlich auch Tagesgäste, Wanderer, Ausflügler. Immer wieder hören wir aber von unseren Gästen, dass sie überrascht sind, dass die Schatzerhütte überhaupt geöffnet ist. Für den Winter hoffen Sie aber auf schwache Schneefälle? Im Winter werden wir unabhängig von der Schneesituation wieder
reduzierte Öffnungszeiten haben, auf das Wochenende beschränkt. Wir werden also auch im kommenden Winter leider nur mit Hausgästen arbeiten können, deren An- und Abreise gut und vorsorgend geplant werden kann. Da herrscht eigentlich Handlungsbedarf: Es kann doch nicht sein, dass ein Unternehmen aufgrund von Lawinengefahr monatelang über einen öffentlichen Wanderweg nicht erreichbar ist, auch wenn der Weg dann trotzdem benutzt wird. Hier wäre – auch im Interesse unserer Gäste – eine nachhaltige Lösung angebracht.
Foto: Oskar Zingerle
FRANZ PERNTHALER, Wirt der Schatzerhütte auf der Plose, reagiert auf geradezu geschäftsschädigende Gerüchte: Die beliebte Schatzerhütte ist jetzt im Sommer täglich geöffnet, natürlich auch für Tagesgäste.
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
BRIXEN
z Klettern in luftigen Höhen, Spielen im großen Sandkasten, Plantschen bei den Wasserläufen – und sich die kleinen Füßchen leicht verbrennen – das alles können die Kinder im neuen Kinderbereich im Freibad der Acquarena. Der soeben eröffnete Spielplatz im Brixner Schwimmbad lässt im ersten Moment Kinderaugen strahlen; allerdings nur im ersten Moment, denn spätestens, sobald die Kleinen über den schwarzen, bei schönem Wetter brennend heißen, und mit spitzen weißen Steinchen belegten Gummibelag laufen, der als Weg durch den Spielplatz dient, gibt’s häufig lautes Gebrüll und dicke Tränen. Diese Tatsache war Anlass für einige Eltern, um auf Facebook die Planer sowie die Stadtwerke als Betreiber der Acquarena zu kritisieren. Auf Anfrage des „Brixner“ beschreibt Landschaftsarchitekt Christian Sölva den Belag als reines Provisorium, das mit dem zweiten Baulos nach Ende der Sommersaison sowieso ausgetauscht werden wird: An Stelle des schwarzen kommt ein helles Gummigranulat; die weißen Steinchen aber bleiben.
Foto: Oskar Zingerle
Heiße Kinderfüße
„Technisch gesehen steht uns als Fallschutzbelag leider nicht viel anderes zur Verfügung, das sicher und natürlich ist, deshalb haben wir uns für diese Steinchen entschieden“, so Sölva, der vom Verein für Kinderspielplätze VKE in die Planung involviert worden war. „Diese Steinchen werden sehr oft bei Kinderbereichen genutzt,
und es gab noch nie Probleme. Dass die Leute bei öffentlichen Strukturen immer und überall etwas finden, was anscheinend nicht passt, ist leider typisch für die heutige Zeit. Ich bin überzeugt, dass die Steinchen den Kindern, wenn sie etwas länger darauf laufen, wirklich nichts ausmachen – und heiß ist der Sand in Rimini
auch.“ Gott sei Dank ist das Wasser in der Acquarena nicht weit entfernt, damit die Füßchen bis zur endgültigen Gestaltung schnell wieder Abkühlung finden – dies dient als Trost, gleich wie auch der Rest des Kinderbereichs, für den man den Planern nun wirklich ein großes Kompliment aussprechen muss. eh 55
RAIFFEISENKASSE EISACKTAL
Immobilien & Finanzen
Bausparen – der neue Weg zum Eigenheim
Extra
Die eigenen vier Wände symbolisieren Unabhängigkeit und Geborgenheit. Ein Zuhause für sich und seine Liebsten ist für die meisten ein wichtiges Lebensziel. Wer sich den eigenen Wohntraum erfüllen möchte, hat nun eine neue interessante Möglichkeit dazu: das Bausparen.
Mit dem innovativen Bausparmodell des Landes Südtirol erreicht man jetzt gleichzeitig zwei für die Zukunft bedeutsame Ziele: Man legt den Grundstein für das Eigenheim und baut dazu noch eine Zusatzrente auf. Davon profitieren alle, die sich ihren Wohntraum zu vorteilhaften Bedingungen leisten möchten, ohne auf das Sparen für die Zusatzrente verzichten zu müssen. Interessant dabei: Eltern können bereits jetzt für ihre Kinder in einen Rentenfonds einzahlen und die Steuervorteile nutzen.
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Die Voraussetzungen. Mit dem
neuen Bausparmodell können Personen, die in einem konventionierten Zusatzrentenfonds wie zum Beispiel dem „Offenen Pensionsfonds“ der Raiffeisen Kapital angespart haben, zinsbegünstigte Darlehen für den Kauf, Bau oder die Sanierung ihres Eigenheims beantragen. Antragsteller dürfen unter anderem nicht älter als 55 Jahre sein; sie müssen seit mindestens acht Jahren in einen Zusatzrentenfonds eingeschrieben sein und dort über mindestens
15.000 Euro angespartes Kapital verfügen. Die Darlehenssumme kann maximal die doppelte Höhe des angesparten Vermögens betragen, bis zu einer Höchstsumme von 200.000 Euro. Für Eheleute und Personen in eheähnlichen Beziehungen gelten selbstverständlich höhere Betragsgrenzen.
Christoph Nössing, Wohnbauexperte Raiffeisenkasse Eisacktal
„Gerne berate ich Sie zum neuen Südtiroler Bausparmodell. Vereinbaren Sie dazu am besten einen persönlichen Gesprächstermin, entweder telefonisch unter der Rufnummer 0472 824144 oder per E-Mail an: christoph.noessing@raiffeisen.it“
Risikocheck beim Immobilienkauf Mit dem Kauf einer Immobilie sind immer auch Risiken verbunden. Diese lassen sich jedoch mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen erheblich begrenzen.
Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung stellt für viele ein herausragendes Ereignis im Leben dar. In den meisten Fällen ist die Kaufabwicklung mit viel Stress und Unsicherheit verbunden. Ein voreiliger Vertragsabschluss kann dazu führen, dass einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen außer Acht gelassen werden, die man zum Schutz vor unliebsamen Überraschungen stets beachten sollte. Dies sind unter anderem der Gang zum Grundbuchamt und zum Liegenschaftsregister, um sich einen Einblick über Eigentumsverhältnisse, Rechte, Lasten, Grenzen, Oberfläche, Gemeinschaftseigentum und Dienstbarkeiten zu verschaffen.
Bankgarantie minimiert Käuferrisiko. Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass in der Vorverkaufsphase vor allem der Käufer das Risiko trägt. Der Verkäufer riskiert erst nachher, falls die Bezahlung noch nicht vollständig geleistet wurde und der Käufer die Wohnung bereits besetzt. Zum besonderen
Schutz des Käufers insbesondere in der Vorkaufsphase hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren eine Reihe von Verordnungen erlassen. So ist es beispielsweise seit 1. Jänner 1997 möglich, den Kaufvorvertrag im Grundbuch vermerken zu lassen. Dies kann für den Käufer in spe von Vorteil sein, falls der versprechende Verkäufer Konkurs anmeldet. Einen erheblichen Käuferschutz birgt auch das Gesetz Nr. 210 vom 2. August 2004 mit dem dazugehörigen gesetzesvertretenden Dekret 122/2005, das Baufirmen bei Liegenschaften, deren Baukonzession nach dem 21. Juli 2005 beantragt wurde, zum Abschluss einer Bankbürgschaft für die im Voraus geleisteten (An-)Zahlungen und Raten sowie einer Versicherung gegen Baumängel mit 10-jähriger Gültigkeit verpflichtet. Grundsätzlich ist es immer ratsam, eine Bankgarantie für Zahlungen, die vor Abschluss des endgültigen Kaufvertrages geleistet werden, zu verlangen.
Informieren und absichern. Beim
Immobilienkauf sollte man sich grundsätzlich vorab gut informieren und absichern. Beim Erwerb der Liegenschaft in ehelicher Gütergemeinschaft oder Gütertrennung ist eine umfassende Kenntnis über die diversen Vor- und Nachteile vonnöten. Der endgültige Kaufvertrag muss von einem Notar unterzeichnet werden. Laut Entscheidung des Oberlandesgerichtes Trient, Außenstelle Bozen, vom 26. Mai 2004 ist es möglich, in Südtirol Kaufverträge durch einen österreichischen Notar kostengünstig beglaubigen zu lassen. Dabei ist jedoch zu präzisieren, dass dieser im Gegensatz zu seinen italienischen Amtskollegen ausschließlich die Unterschrift der Vertragsparteien beglaubigt, jedoch keine inhaltliche Prüfung der Urkunde vornimmt.
Von Anfang an gut beraten. Das
Immobilienbüro Willeitimmojus mit Niederlassungen in Vahrn und Sterzing hat sich auf die Abwicklung von Immobilienrechtsgeschäften
WILLEITIMMOJUS
Hannes Willeit, Vertragsjurist, Immobilienvermittler und Mediator
„Immobilienrechtsgeschäfte wollen nicht nur gut überlegt, sondern auch rechtmäßig abgesichert sein. Gerne berate ich beim Immobilienkauf und übernehme auf Wunsch die Prüfung der jeweiligen Liegenschaftssituation sowie die Ausgestaltung des Immobilienvertrages.“
spezialisiert: Das Leistungsspektrum umfasst die Erstellung von Immobilienverträgen wie Kauf-, Miet-, Pacht- oder Schenkungsverträge, die Vermittlung von Immobilien in Südtirol und Innsbruck, die Abwicklung von Immobilienschätzungen, Unternehmensnachfolgen und Hofübergaben bis hin zur Regelung von Erbschaftsangelegenheiten. Darüber hinaus bietet Willeitimmojus eine Pflichtmediation in zivilrechtlichen Konfliktfragen. Kunden profitieren vom umfassenden Service, einer einwandfreien juristischen Abwicklung und Schaffung von Rechtssicherheit für alle Beteiligten – in der Gewissheit, dass stets die steuergünstigste Variante erarbeitet wird.
Vahrn/Varna, Löwecenter, Eisackstraße 1 - Tel. 0472 970690 - Mobil 349 7761878 - info@willeitimmojus.it - www.willeitimmojus.it 57
Immobilien & Finanzen
HYPO TIROL BANK
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Extra
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Gut beraten Die Hypo Tirol Bank bietet maßgeschneiderte Lösungen im Veranlagungs- sowie Finanzierungsbereich. Qualität und persönliche Beratung stehen dabei an erster Stelle.
Das klare Bekenntnis zur Region schafft Nähe, Vertrauen und Sicherheit. Wir sind der starke Veranlagungs- und Finanzierungspartner für die Südtiroler Wirtschaft und Bevölkerung. Ein Partner, auf den sie sich verlassen können. Zu hundert Prozent.
Das Beraterteam der Geschäftsstelle Brixen (v.l.): Manuela Gasteiger, Reinhart Gostner und Gabriela Schwitzer
Unsere Tiroler Bank.
Seit über einem Jahrzehnt ist das Beratungszentrum der Hypo Tirol Bank im Stadtzentrum von Brixen heimisch. Ein dynamisches Team kümmert sich dort um die Betreuung der Privat- und Firmenkunden.
Anlegen – sicher bis chancenorientiert. Im Veranlagungsbe-
reich bietet die Hypo Tirol individuelle Lösungen zur optimalen Vermögensbildung, -anlage und -verwaltung. Diskretion, Exklusivität und Individualität haben dabei oberste Priorität. Durch die Analyse der persönlichen Vermögenssituation und der Renditeziele des Anlegers – mit einer fundierten Risikoauswertung – wird eine individuell optimierte Veranlagungsstrategie erstellt. Das Anlageuniversum umfasst hierbei alle wichtigen Finanzmärkte und -instrumente. „Die freie und objektive Auswahl der am weltweiten Markt angebotenen Produkte ist im Interesse der Kunden äußerst wichtig“, betont Reinhart Gostner, Leiter der Geschäftsstelle.
www.hypotirol.it 58
Individuelle Wohnraumfinanzierung. Die Entscheidung für
ein neues Zuhause wird nicht oft im Leben getroffen. Umso
wichtiger ist eine optimale und maßgeschneiderte Finanzierung: „Ob Kauf, Neubau oder Sanierung, ob Zu- und Umbau einer Wohnimmobilie – wir arbeiten den passenden Kredit für unsere Kunden aus, individuell und flexibel zugeschnitten“, erläutert Manuela Gasteiger, Customer Support.
Finanzierungen für Unternehmen. Für Unternehmen und öf-
fentliche Institutionen umfasst das Angebot der Hypo Tirol Bank individuelle Finanzierungslösungen. „Unser Ziel ist es, Unternehmen eine fachkundige Beratung, auf den persönlichen Bedarf abgestimmte Lösungen sowie eine schnelle Abwicklung zu bieten“, erklärt Firmenkundenbetreuerin Gabriela Schwitzer. Für ein persönliches Beratungsgespräch empfiehlt es sich, einen Termin zu vereinbaren – entweder telefonisch unter der Rufnummer 0472 979797 oder per E-Mail an info@hypotirol.it. Die Betreuer sind unabhängig von den Banköffnungszeiten erreichbar und auch örtlich flexibel.
Kleines Wohnjuwel
DOMUS
Am Fuße von Brixens schönstem Sonnenhügel, in der Wohnzone Schönruh zwischen Hartmannweg und Neustifterweg, entsteht derzeit eine kleine feine Wohnanlage mit dem Qualitätssiegel „KlimaHaus A Nature“.
Die Lage zwischen Hartmannweg und Neustifterweg verspricht schönes Wohnen In der Brixner Wohnzone Schönruh haben die Bauarbeiten zur Realisierung der Villa Damia bereits begonnen. In sonniger Hanglage zwischen Hartmannweg
Villa Damia: Wohnanlage mit nur sieben Wohneinheiten in Bauweise „KlimaHaus A Nature“
und Neustifterweg entsteht eine kleine Wohnanlage mit sieben Wohneinheiten in nachhaltiger Bauweise nach dem Qualitätsstandard „KlimaHaus A Nature“.
Das Qualitätssiegel steht für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Dazu werden vor allem natürliche, nachhaltige Baumaterialien verwendet und alle technischen
Systeme optimal aufeinander abgestimmt – Garanten für hohe Wohn- und Lebensqualität. Alle Wohnungen sind dank zahlreicher Fenster und Glastüren angenehm hell konzipiert und verfügen über großzügige Terrassen oder Privatgärten sowie Keller und Garagen. Mit einer zusätzlichen privaten Dachterrasse von jeweils zirka 100 Quadratmetern sind insbesondere die beiden Mansardenwohnungen ein Wohnjuwel für Individualisten. Villa Damia ist ein Immobilienobjekt für all jene, die schönes Wohnen in unmittelbarer Stadtnähe suchen. Weitere Informationen rund um den Kauf erteilt Friedrich Überbacher, seit 35 Jahren Immobilienmakler in Brixen.
Wir vermitteln schönes Wohnen Domplatz 20, Tel. 0472 834 100 www.domus.cc
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OBEREGGER GROUP
Immobilien & Finanzen
Vielseitige Unternehmensgruppe
Extra
Für den Bau die Baufirma, für die Gesamtprojektierung der Bauträger, für den Immobilienverkauf das Immobilienunternehmen: Die Unternehmensgruppe Oberegger bietet seit Jahrzehnten professionelle Abwicklung rund um Wohnbauprojekte jeglicher Art.
Wer sich auf Wohnungssuche befindet, ist bei Oberegger Immobilien an der richtigen Adresse. Das Unternehmen realisiert und verkauft im Raum Brixen und Umgebung hochwertige Wohnungen und Immobilien in schönsten Lagen. Die Wohnbauprojekte, die das Unternehmen als Bauträger und Bauunternehmen in Eigenregie schlüsselfertig abwickelt, überzeugen durch hochwertige Bauweise und hohen Wohnkomfort. Bei der Ausführung wird bevorzugt mit einheimischen Handwerksbetrieben zusammengearbeitet; dadurch werden die hohe Bauqualität und optimaler Service auch nach dem Kauf gewährleistet.
Flexibel und kundenorientiert. Das geniale Zusammenspiel von Bauunternehmen, Bauträger und Immobilienunternehmen der Unternehmensgruppe Oberegger bietet Bauherren und künftigen Wohnungseigentümern den großen Vorteil, einen einzigen und rundum versierten Ansprechpartner vom Bau bis hin zum Kauf zu haben – mit entsprechend großer Flexibilität und hoher Kundenorientierung. Zu den aktuellen Wohnbauprojekten von Oberegger Immobilien zählen derzeit zwei anspruchsvolle Objekte, die bereits in Bau sind: die neue Wohnzone „Dorfwiesen“ im Dorfzentrum von Vahrn, bestehend aus gleich mehreren Wohnanlagen, und die Wohnanlage „Wohnen in Neustift“ in sonniger Panoramalage. Auch die nächsten Wohnprojekte befinden sich bereits in Ausarbeitung, darunter ein Neubau in Brixen und ein weiteres Wohnprojekt in Neustift.
Ein halbes Jahrhundert Bauerfahrung. Das familiengeführte Bauunternehmen Oberegger 60
Zwei Generationen des Familienunternehmens Oberegger: v.l.n.r. Hubert, Roland, Klaus, Tom und Walter Oberegger blickt auf über 50 Jahre Erfahrung zurück: Gegründet im Jahr 1962 von Ludwig Oberegger, wurden in den Anfangsjahren vor allem Maurerarbeiten durchgeführt. Im Jahr 1981 stieg Sohn Walter in den Betrieb ein, wenige Jahre später folgten ihm seine Brüder Hubert und Roland nach. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte wurde das Tätigkeitsfeld kontinuierlich ausgebaut, das Auftragsvolumen nahm entsprechend zu. Vor rund zwanzig Jahren begann Walter neben seiner Tätigkeit als Bauunternehmer auch als Bauträger zu agieren – mit Erfolg. 2007 stieg Sohn Thomas in den Bauträgerund Immobilienbereich ein, 2012 hatte sich Walters Sohn Klaus zum Teilhaber des Bauunternehmens erfolgreich hochgearbeitet. Heute wird das Familienunternehmen in zweiter beziehungsweise dritter Generation von den Brüdern Walter, Hubert und Roland, sowie von Walters zwei Söhnen Klaus und Tom geführt
und durch eine vielseitige Mannschaft aus 35 Mitarbeitern gestärkt. „Bauen ist unser Leben“ gilt dem Unternehmen als Leitmotiv und spiegelt nicht nur den großen Teameinsatz, sondern auch die Leidenschaft der Unternehmer Walter, Hubert, Roland und Klaus wider, wobei letztere drei auf den Baustellen selbst aktiv mitwirken. Große fachliche Kompetenz, hochwertige Leistungen sowie ein transparenter Umgang mit den Kunden garantieren optimale Ergebnisse und die Zufriedenheit der Auftraggeber. Das Repertoire des Bauunternehmens reicht von einfachen Baumeisterarbeiten, Sanierungen, Wärmeisolierungen über Sichtbetonarbeiten bis hin zu schlüsselfertigen Projekten. Die Vielzahl der Tätigkeiten sorgt für ein stabiles Fundament, das dem Unternehmen und der Unternehmensgruppe auch in Zukunft kontinuierliches Wachstum ermöglichen soll.
Vahrn, Forchstraße 11d Tel. +39 0472 835489 info@oberegger.it
Brixen, Altenmarktgasse 6 Tel. +39 340 2759977 thomas@oberegger.it
www.oberegger.it
IMMOBILIEN SADER
„Immobilien als Wertanlage“ Immobilien sind sowohl als Eigenheim als auch als Wertanlage interessant, erklärt Markus Sader von Immobilien Sader und begründet, warum es sich gerade jetzt lohnt, in Immobilien zu investieren.
Herr Sader, warum empfehlen Sie heute mehr denn je eine Immobilie als Wertanlage? MARKUS SADER: Jetzt ist ein optimaler Zeitpunkt, sich für eine Immobilie zu entscheiden. Zum einen werden zurzeit besonders viele Immobilien angeboten, sowohl neue als auch ältere, sanierungsbedürftige. Zum anderen stagnieren die Immobilienpreise seit Jahren; parallel dazu gibt es eine Vielzahl neuer Investitionsanreize. Denn mit dem Ziel, die Konjunktur in Italien anzukurbeln, hat die Regierung im Herbst letzten Jahres das Gesetzesdekret Nr. 133/2014 „Sblocca Italia“ erlassen, das unter anderem Steuerbestimmungen enthält, um Investitionen in Wohnimmobilien zu fördern. Welche Anreize wurden dazu geschaffen? Mit dem Gesetzesdekret wurde der sogenannte Mietkauf geregelt sowie eine neue Steuerbegünstigung auf Immobilienkäufe zur langfristigen Vermietung eingeführt. Worum handelt es sich beim Mietkauf, und für wen ist dieser interessant? Der Mietkauf ist eine Kombination zwischen Mietvertrag und Kaufvorvertrag. Mit dieser Vertragsform sichert ein Immobilieneigentümer dem Mieter die Möglichkeit zu, zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden zu können, das Mietobjekt zu kaufen – mit dem großen Vorteil, dass in diesem Fall ein Teil der geleisteten Mieten dem Kaufpreis angerechnet wird. Ein Mietkauf stellt damit eine interessante Investitionsmöglichkeit für all jene dar, die noch unschlüssig sind, sich langfristig zu verpflichten, oder vielleicht noch nicht über
Das kompetente Team von Immobilien Sader (v.l.n.r.): Tamara Tavella, Martin Cestari, Jessica Trentini, Edith Plaikner, Markus Sader, Carmen Sullmann, Carmen Vorhauser, Patrizia Rabensteiner, Simon Piovesan ausreichend finanzielle Mittel verfügen und die Ausgaben für Miete auf Dauer nicht zur Gänze verloren wissen wollen. Wie sieht hingegen die neue Steuerbegünstigung auf Immobilienkäufe zur langfristigen Vermietung aus? Privatpersonen, die zwischen 2014 und 2017 in Wohnimmobilien investieren und diese anschließend mindestens acht Jahre begünstigt vermieten, können 20 Prozent des im Kaufvertrag ausgewiesenen Kaufpreises und bis zu einem maximalen Ausgabebetrag von 300.000 Euro von der Steuergrundlage absetzen. Voraussetzung ist der Kauf von neuen oder renovierten Immobilien direkt von der Baufirma. Neubauten auf eigenem Grund fallen ebenfalls unter diese Regelung. Die Immobilie muss für Wohnzwecke bestimmt sein, muss der Energieklasse A oder B entsprechen, darf nicht als Wohneinheit mit Luxusmerkmalen klassifiziert sein und nicht in einer E-Zone, also im landwirtschaftlichen Grün liegen. Es können auch mehrere Immobilien gekauft werden; die Fördergrenze liegt jedoch bei 300.000 Euro, sodass sich ein maximaler Abzug von
60.000 Euro ergibt, der ab dem ersten Jahr der Vermietung gleichmäßig über 8 Jahre in Anspruch genommen werden kann. Zu beachten gilt, dass diese Steuerbegünstigung nicht mit anderen Förderungen kombinierbar ist, wie zum Beispiel der Absetzbarkeit von 25 Prozent von Sanierungsund Restaurierungsmaßnahmen. Auch dieser Steuervorteil kann übrigens für Immobilieninvestoren interessant sein. Worum handelt es sich hingegen bei dieser Förderung? Diese bereits seit Längerem bestehende Förderungsmaßnahme sieht vor, dass Privatpersonen beim Ankauf einer Wohnung, die von Seiten einer Baugesellschaft veräußert wird, welche Restaurierungs-, Sanierungs- oder Wiedergewinnungsarbeiten am gesamten Gebäude vorgenommen hat, einen Absetzbetrag in Höhe von 50 Prozent des Pauschalbetrages von 25 Prozent des Kaufpreises zuzüglich Mehrwertsteuer, wie er aus der notariellen Kaufurkunde hervorgeht, mit einem Oberlimit von derzeit 96.000 Euro pro Immobilieneinheit in Anspruch nehmen kann. Der Absetzbetrag ist in Form von zehn gleichbleibenden
Jahresraten von der Einkommensteuer absetzbar. Für wen passt welche Förderung? Welche Form der Förderung am besten zum jeweiligen Investor passt, hängt von der Erfüllung aller erforderlichen Kriterien, der finanziellen Situation sowie von dessen mittel- und längerfristigen Lebensplänen ab. Hierzu sollte man sich an ausgebildete Fachleute wenden und sich vorab gut informieren. Wir von Immobilien Sader sind eine renommierte Anlaufstelle für Immobilien im Eisacktal und bieten mit einem langjährigen, erfahrenen Team professionelle Beratung und Abwicklung von Immobiliengeschäften.
Immobilien Sader GmbH Trattengasse 7, 39042 Brixen Tel. 0472 201250 Fax 0472 201242 www.sader.it
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Impressum
Grüße nach Brixen Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
Samstag, 10. Juli 1915
Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Annamaria Mitterhofer (amm) Johanna Bernardi (jb) Evi Hilpold (eh) Anton Rainer (ar) Irene Dejaco (ird) Carmen Plaseller (cp) Andrea Bodner (ab) Veronika Kerschbaumer (vk) Barbara Fuchs (bf) Tesi Zingerle (tz) Elisabeth Frener (ef) Hildegard Antholz (ha) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende August 2015 Nächster Redaktionsschluss: 10. August 2015 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info
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Juli 1915
Bitte an unsere Bücherkäufer! Samstag, 24. Juli 1915 Die Post- und Bahnverbindungen sind nicht so regelmäßig wie im Frieden, auch können die Verlagsbuchhandlungen wegen Personalmangels vielfach nicht sogleich ausliefern, dazu kommt noch die behördliche Zensur. Gedulden Sie sich deshalb, wenn Bestelltes nicht ganz pünktlich eintrifft, und üben Sie Nachsicht, wenn Ihre Zeitschriften manchmal verspätet zugestellt werden – es ist eben Kriegszeit!
ein vorschriftsmäßiger Paß mit Photographie und für männliche Personen im Alter von 17 bis 50 Jahren überdies eine von der k.k. Landesstelle auszustellende Grenzübertrittsbewilligung erforderlich ist.
Was billig ist, ist teuer Samstag, 24. Juli 1915 Bestellte da letzthin ein Herr in Brixen ein Quantum ungarischer Salami aus Budapest. Sie kam per Nachnahme, aber wie machte er Augen, als er wahrnehmen mußte, daß die Würste nahezu faul waren. Vom Lebensmittelkommissär wurden diese Würste hierauf in Beschlag genommen und in den Eisack geworfen. Ein gerichtliches Nachspiel wird es auch noch nach sich ziehen.
Reisepässe notwendig Donnerstag, 22. Juli 1915 Ungeachtet der wiederholten Verlautbarungen in den Tagesblättern ist im reisenden Publikum noch immer vielfach die Meinung verbreitet, daß im Verkehre zwischen Österreich und Deutschland ein Reisepaß nicht notwendig sei. Zur Vermeidung der an der Reichsgrenze den Reisenden dadurch erwachsenden Unannehmlichkeiten wird neuerlich darauf aufmerksam gemacht, daß bei Reisen nach Deutschland für jede Person, die das 14. Lebensjahr überschritten hat, bei Reisen nach Bayern schon für jede über 10 Jahre alte Person
Landtagsabgeordneter und Vizebürgermeister Franz v. Guggenberg schreibt zu wiederholtenmalen an seine Angehörigen, man möchte allen, die seiner durch Grüße oder Karten freundlichst sich erinnerten, von Herzen danken; es sei ihm unmöglich, persönlich zu antworten, da den Kriegsgefangenen nur Mitteilungen an ihre nächsten Angehörigen erlaubt sind. Der Brixener gedenkt er stets besonders in seinen Grüßen. – Franz v. Guggenberg hatte sich schon bei Kriegsbeginn, obwohl er als Vizebürgermeister freigegangen wäre, freiwillig als Reserveleutnant für den Kriegsdienst gemeldet. Bald wurde er zum Oberleutnant ernannt. Bei den großen Kämpfen in Serbien fiel er in serbische Gefangenschaft und befindet sich seitdem als Kriegsgefangener in Nisch. Sein Bruder Dr. Paul v. Guggenberg steht als Regimentsarzt an der Südtirolergrenze in Diensten. Dr. Otto von Guggenberg dient seit ungefähr einem halben Jahre bei der Festungsartillerie, und der vierte Bruder Dr. Hans v. Guggenberg ist dem k.k. Reservespital Brixen zugeteilt.
Auf dem Felde der Ehre gefallen Samstag, 24. Juli 1915 Unser Mitbürger, Herr Bernard Mörl von Pfalzen zu Mühlen und Sichelburg, Herr und Landmann in Tirol, Buchhandlungs- und Buchdruckereibesitzer in Brixen, Einj.-Freiw. Vormeister im k.k. Geb.-Art.-Reg., ist am 20. Juli im 27. Lebensjahre fürs Vaterland gefallen. Die Beisetzung in die Familiengruft fand am Freitag, den 23. Juli, ½ 4 Uhr nachmittags unter militärischen Ehren statt. Mit dem Todesfall des Herrn v. Mörl scheidet ein braver, arbeitsamer Brixener aus unserem Kreise. Sein Heimgang wird allgemein bedauert. R.I.P.
Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
Das beste Brixen vom Wohnen.
CHRISTELEHOF Der Neubau am “Comboni-Grund”, mit drei bis fünf Wohnungen in jeder der 14 Villen, hat begonnen. Hier finden Sie eine ruhige Panoramalage und jede Villa wird in Klimahaus “ANature” Standard mit Geothermie und Photovoltaik errichtet. Besichtigen Sie mit uns diesen besonderen Bauplatz. Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Büro.
Tel. 0472 201 250 · info@sader.it · sader.it