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Poste Italiane s.p.a. - Spedizione in Abbonamento Postale - D.L. 353/2003 (convertito in Legge 27/02/2004 n° 46) art. 1, comma 1, NE/BZ - Contiene I.P. e I.R. - In caso di mancato recapito prego restituire a Bolzano CPO per la restituzione al mittente previo pagamento resi
Trends & Wirtschaft
Jahrgang 26 · Dezember 2015
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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25 Jahre Theaterverein Neustift
Kollektive Heiterkeit SOZIALES: Zwölf Asylantragsteller im Haus Miriam in der Runggadgasse PORTRAIT: Die „Kinderdorf-Mutti“ Elisabeth Thaler und ihre spannende Berufung SPORT: Christian Obrist nimmt Stellung zu seiner Doping-Anklage BRIXEN: Das Geheimnis hinter der Fassade des Säbener-Tor-Turms
Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | ENDLICH ANGEKOMMEN: Zwölf Flüchtlinge in Brixen 08 | Natz/Schabs: Der Ausschuss steht 10 | Frauenhaus Brixen: Betreuung seit 10 Jahren 12 | Podiumsdiskussion: Mut zur Veränderung Menschen & Meinungen >>> 16 16 | PORTRAIT: Elisabeth Thaler 21 | Pro & Contra: Ist Sanierung der Burgruine Salern sinnvoll? 25 | Umfrage: Die Person(en) des Jahres? Kunst & Kultur 26 | THEATERVEREIN NEUSTIFT: Kollektive Heiterkeit 30 | Ottfried Fischer: „Es ist ein Herkommen dürfen“
>>> 26
Veranstaltungen 37 | TIMER: Jänner 2016
>>> 37
Freizeit & Sport 44 | CHRISTIAN OBRIST: „Ich bin sehr enttäuscht“
>>> 44
Wirtschaft & Umwelt >>> 50 50 | SÄBENER-TOR-TURM: Schandflecken auf der Fassade 54 | Fernheizkraftwerk Pairdorf: Neue Holzvergasungsanlage 56 | Betriebsportrait: Naturhotel Rosalpina Dolomites Extra 64 | Trends & Wirtschaft
>>> 64
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Ein gutes Jahr, aber ... Ich gebe zu: Diesen Stimmungswechsel hätte ich den Brixnern nicht zugetraut. 2014 war Brixen eine zerstrittene Stadt, 2015 haben die Brixner wieder zusammengefunden, und „Solimans Traum“ ist vielleicht ein Symbol dafür, dass die Brixner gemeinsam wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken, die Stadt traut sich etwas zu. Ich wage zu behaupten, dass eine so wunderbar mutige Initiative wie „Solimans Traum“ vor zwei Jahren von den üblichen Akteuren noch vor dem Start in Grund und Boden kritisiert worden wäre, und die Brixner hätten sich von dieser schlechten Stimmung bald anstecken lassen: Zu teuer, zu riskant, und überhaupt: die Hofburg! 2015 hingegen stelle ich fest: Die Stadt freut sich mit dem Tourismusverein über diesen großen Erfolg, der so etwas wie ein Startschuss sein könnte, Brixen und den Brixnern ein neues Image zu verleihen. Auch der „Brixner“ hatte heuer übrigens ein sehr gutes Jahr, ich glaube, es wird das drittbeste in der inzwischen 25-jährigen Geschichte unserer kleinen Zeitschrift, und das ist in Zeiten wie diesen ein Privileg, für das ich mich bei meinem tollen Team, bei den Lesern, aber vor allem auch bei den Inserenten herzlich bedanken möchte. Ein gutes Jahr also? Nun, wäre da nicht der Terror in Paris gewesen, der Europa wachgerüttelt hat, wäre da nicht die Flüchtlingsthematik, die gerade dabei ist, den Mythos einer Staatengemeinschaft zu zerstören, wäre da nicht das Militär, das am Brenner wieder Grenzkontrollen einführen soll, wäre da nicht das Wort „Krieg“, das wie ein bedrohliches Gespenst auftaucht, wäre da nicht das Wetter, das verrückt spielt, ja, dann könnte man glatt zufrieden sein. Der begeisterte Optimismus, den Brixen derzeit prägt, wird also durch die globalen Ereignisse etwas getrübt, leider. Trotzdem: Ich wünsche Ihnen und uns im neuen Jahr viel Gesundheit und Glück. Alles, was Sie sich je erträumt haben, soll Wirklichkeit werden. Und sei es nur ... ein bisschen Frieden. Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
FLÜCHTLINGE IM „HAUS MIRIAM“ IN BRIXEN
Endlich angekommen V
iel Aufhebens um das neue Flüchtlingsheim in Brixen wurde weder vor noch nach dem 20. November, dem Tag der Ankunft der zwölf Männer aus Afrika, gemacht. Viel Aufmerksamkeit möchten die Flüchtlinge auch nicht auf sich ziehen. Vorerst hegen sie schlichtweg den Wunsch, einfach nur anzukommen und sich endlich von der anstrengenden und ungewissen Reise zu erholen. Immerhin haben sie über 4.500 Kilometer hinter sich: durch die Sahara, irgendwo im Norden Afrikas in eines der überfüllten Boote gepfercht und über das Mittelmeer nach Italien. Auf diesem Seeweg sind bis Oktober 2015 140.000 Flüchtlinge in Italien, 490.000 in Griechenland gelandet. Die UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees – Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen) rechnet damit, dass bis Oktober rund
November weilen hingegen zwölf Flüchtlinge mitten in der Stadt, und zwar in der Runggadgasse 7, in einem Haus, das die Cusanus Akademie der Caritas kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Am Klingelschild klebt ein weißer Zettel, auf dem mit rotem Filzstift in Großbuchstaben „Caritas Miriam“ gekritzelt steht. Durch eine alte, enge und ziemlich niedrige Holztür führt der Weg ins stickige Treppenhaus – Altbau eben. Im zweiten Stock leben die zwölf Flüchtlinge: ein Zweibettzimmer, zwei Fünfbettzimmer. Angekommen in Italien sind die Männer am 5. September in Syrakus am südlichen Zipfel von Sizilien; alle in einem Boot. Der Jüngste ist 18 Jahre alt, der Älteste 43 Jahre. Über das Mittelmeer nach Italien kommen vorwiegend junge und gesunde Männer. „Dieser Weg ist wohl der schwierigste“, vermutet Franz Kripp, der zusammen mit
tel, Hygieneartikel, Handy- und Telefonkosten, Bustickets und alle anderen persönlichen Ausgaben begleichen. „Damit muss jetzt niemand verhungern“, weiß Doris Tröbinger, die das Haus Miriam in Brixen betreut, große Sprünge kann man aber nicht machen. Jeden Monat bekommen die Flüchtlinge 240 Euro auf einmal ausbezahlt. „So viel Geld haben sie noch nie in der Hand gehabt, und viele meinen nun, reich zu sein, doch bei uns ist das Leben teuer“, beschreibt Tröbinger. Dennoch bestehe laut Kripp kein Grund, Betteln zu gehen: „Es wird kolportiert, dass der Verdacht bestünde, die Flüchtlinge aus den Häusern würden betteln gehen. Aus heutiger Sicht können wir sagen, dass dies nicht der Fall ist. Bis dato haben wir auch keine ungesetzlichen Aktivitäten seitens der Flüchtlinge in Südtirol erfahren müssen.“
„Wir möchten diese Leute dabei unterstützen, unsere Welt kennenzulernen“_ Doris Tröbinger 3.500 Menschen auf dieser Route im Mittelmeer ertrunken sind, bis Jahresende könnten weitere 3.000 hinzukommen. Jeder dritte Flüchtling, der in Italien Asyl beantragt, stammt aus Nigeria, Gambia oder dem Senegal.
Willkommen in Brixen. Bis vor
kurzem war die Flüchtlingsthematik zwar omnipräsent, greifbar war sie in Brixen jedoch nicht. Seit 20. 4
Paolo Valente als Direktor an der Spitze der Caritas Diözese BozenBrixen steht, „sie werden auf diese Reise geschickt, um ihren Familien von hier aus helfen zu können.“ Aber: Finanzielle Hilfe an die eigene Familie zu leisten ist nicht einfach, solange die Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen. Flüchtlinge bekommen in Südtirol zwar 8 Euro am Tag, von diesem Geld müssen sie jedoch Lebensmit-
Für die Asylansuchen und dessen Finanzierung ist grundsätzlich der Staat zuständig, der die Abwicklung an das Land delegiert hat, das wiederum Caritas und den Verein „Volontarius“ mit der Unterbringung beauftragt. Den Vereinen werden dafür Beiträge gewährt, die sich das Land in der Folge vom Staat erstatten lässt. Pro Flüchtling und Tag überweist das Land 28 Euro an die Caritas
oder an Volontarius, in denen die 8 Euro Tagegeld bereits enthalten sind. Das Land „fördert“ aber nur 95 Prozent, was soviel heißt, dass die Caritas Kosten von 29,47 Euro belegen muss. 20 Euro werden für Strom, Heizung, Müllabfuhr, Sozialpädagogen und Personal verwendet, 8 Euro bekommt, wie erwähnt, jeder Asylansucher.
Verteilt aufs Land. In Syrakus
haben die zwölf Flüchtlinge aus Afrika zusammen mit vielen anderen, die im selben Boot saßen, erstmals italienischen Boden betreten. Von dort ging es weiter in ein großes Flüchtlingslager, in dem die Personaldaten aufgenommen und die Fingerabdrücke abgenommen wurden. Durch diese Registrierung wird ein illegaler Einwanderer zum Asylbegehrenden. Die Reise ist damit jedoch noch nicht zu Ende, denn die Neuankömmlinge werden in eine der italienischen Regionen weitergeschickt. Wie viele Asylantragsteller die einzelnen Regionen aufnehmen müssen, entscheidet der italienische Staat. Jede Region hat im Verhältnis ihres Bevölkerungsanteils an der Gesamtbevölkerung Italiens die vom Staat zugewiesene Quote unterzubringen. „Südtirols Anteil an der Staatsbevölkerung liegt bei 0,9 Prozent“, erklärt Franz Kripp, „dem entsprechend werden etwas weniger als 1 Prozent der Flüchtlinge, die nach Italien kommen, der Autonomen Provinz Bozen zugewiesen.“ Unzählige Flüchtlinge haben Italien oder Südtirol nicht als Ziel
Foto: Oskar Zingerle
Fast schon heimlich, still und leise sind zwölf Flüchtlinge aus Afrika in Brixen angekommen. Seit 20. November wohnen die Männer – elf aus Gambia, einer aus Nigeria – in dem von der Caritas geführten Haus „Miriam“ in der Runggadgasse und warten auf den Ausgang ihres Asylantrages.
NEUE WELT: Die in Brixen untergekommenen zwölf Flüchtlinge müssen sich in einer neuen Realität und in gleich zwei neuen Sprachen zurechtfinden
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Großteil des ungewohnten Alltags in der neuen Heimat nehmen die Sprachkurse ein: Italienisch- und Deutschkurse sind verpflichtend, auch im neuen kulturellen Umfeld müssen sich die Gäste erst zurechtfinden. Im Haus Miriam in Brixen haben die Italienischkurse bereits am 9. Dezember begonnen, Deutsch steht seit 15. Dezember auf dem Programm. Kursräume haben die Tertiarschwestern
der hohen Sprachbarriere und der fehlenden Qualifikationen selten.
info
Ohne Feinde keine Freunde. Im
Bis 10. Oktober 2015 waren in Deutschland 800.000 Flüchtlinge untergebracht, inzwischen spricht man sogar von einer Million. In Österreich waren es bis zum selben Stichtag 68.000 und in Italien 100.000. Tirol bot bis November 2015 Unterkunft für 4.700 Flüchtlinge, bis Jahresende sollen es voraussichtlich 6.000 werden. In den von der Caritas und von Volontarius geführten Aufnahmezentren in Südtirol verteilen sich die Asylantragsteller wie folgt: Mals 40, Meran 135, Tisens 40, Bozen 550, St. Ulrich 25, Kastelruth 19, Brixen 12, Pfitsch 44, Vintl 30 und in Bruneck 30. In Eppan sind Anpassungsarbeiten für die Errichtung von 52 Plätzen im Gange. Die in Brixen untergebrachten Flüchtlinge stammen aus Afrika: Elf kommen aus Gambia, einer Republik in Westafrika mit 1,8 Millionen Einwohnern und das kleinste Land des Kontinents. Gambia ist eines der Hauptherkunftsorte von afrikanischen Flüchtlingen, obwohl dort weder Kriege noch Seuchen wüten. Einer der Brixner Flüchtlinge stammt aus Nigeria, das mit 173,6 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas ist. Viele flüchten dort vor der Boko Haram. Neben ihrer Muttersprache sprechen alle zwölf in Brixen untergebrachten Flüchtlinge relativ gut englisch.
Gegenteil zu anderen Südtiroler Gemeinden, in denen Flüchtlingsheime eröffnet wurden, scheint Brixen zur Flüchtlingsthematik ziemlich gelassen zu sein; es herrscht wenig Interesse für das Thema. Der Informationsabend, der am 11. Dezember stattgefunden hat und zu dem alle Bewohner der Runggadgasse persönlich eingeladen wurden, hat nur wenige Neugierige angelockt; in das Haus Miriam verirren sich derzeit auch nur wenige Besucher. Laut Doris Tröbinger könnte ein Grund dafür sein, dass es ohne laute Gegner eben auch keine oder nur wenige Befürworter gibt. „In Bruneck haben sich am ersten Abend bereits 43 Freiwillige gemeldet, in Brixen haben wir bis jetzt nur drei“, erklärt sie etwas enttäuscht, „hier ist einfach eine gewisse Gleichgültigkeit bemerkbar.“ Vielleicht macht es einer Stadt wie Brixen auch nichts aus, zwölf Flüchtlinge aufzunehmen, vielleicht weht aber einfach eine gewisse Offenheit durch die Straßen und Gassen der ehrwürdigen ehemaligen Bischofsstadt. Wenn man nach den Einwohnerzahlen geht, wäre in Brixen aber durchaus noch Potenzial für die Unterbringung weiterer Flüchtlinge. Dann müsste allerdings eine weitere Struktur gefunden werden, denn das Haus Miriam ist mit den zwölf Flüchtlingen komplett ausgelastet. „Insgesamt halten sich in Südtirol derzeit rund 870 Flüchtlinge auf“, berichtet Franz Kripp, „wobei sich die Zahlen ständig ein wenig ändern.“ 424 sind dabei in den von der Caritas geführten Einrichtungen in Wiesen, Vintl, Bruneck, Brixen, Kastelruth,
Bozen, Prissian, Mals und Meran untergekommen. In Summe weilen mit 550 Personen die meisten Flüchtlinge in Bozen, in Meran sind es 135. Mit nur zwölf Bewohnern ist das Haus Miriam in Brixen im Verhältnis zur Einwohnerzahl wohl das Schlusslicht. Im Vergleich dazu sind in
Sprachkurse sind verpflichtend, doch wie man sieht …
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Foto: Oskar Zingerle
Sprachkurse sind Pflicht. Einen
und das Priesterseminar zur Verfügung gestellt. Erschwerend zum Erwerb von gleich zwei neuen Sprachen kommt hinzu, dass viele Flüchtlinge nicht alphabetisiert sind – in Brixen können fünf der zwölf Heimbewohner weder lesen noch schreiben. Nicht nur in Brixen, sondern in ganz Südtirol werden die Sprachkurse von AZB abgehalten; die Sprachschule schöpft also aus einem reichen Erfahrungsschatz. Aus organisatorischen Gründen ist es laut Doris Tröbinger jedoch nicht möglich, getrennte Kurse für Alphabetisierte und Nicht-Alphabetisierte anzubieten. „Die Männer sind aber sehr interessiert und sehen auch die Notwendigkeit im Erwerb der beiden Sprachen“, versichert sie. Mit dem Erlernen der Sprache ist auch der erste Schritt in die Integration getan. Als zweiter Schritt folgt eine Arbeitsstelle. Derzeit helfen die zwölf Männer ehrenamtlich dem Haus der Solidarität beim Umzug. Außerdem ist die Gemeinde damit beschäftigt, ein Einvernehmensprotokoll für die Freiwillige Arbeit vorzubereiten. Dadurch können die Asylantragsteller von der Gemeinde für ehrenamtliche Arbeiten eingesetzt werden. „Wenn die Flüchtlinge nicht direkt mit der Gemeinde zusammenarbeiten, braucht es eine Vereinbarung über die Freiwillige Zusammenarbeit mit einem lokal tätigen Verein, einer Genossenschaft oder einer anderen im Zivilgesetzbuch vorgesehenen gemeinnützig tätigen juristischen Person ohne Gewinnabsichten“, erklärt Franz Kripp. 60 Tage, nachdem die Asylbegehrenden mit dem „Permesso di soggiorno“ ihre Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben, können sie sogar ein normales Arbeitsverhältnis eingehen. Das ist derzeit jedoch aufgrund
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
ins Auge gefasst – sie schummeln sich deshalb an den offiziellen Registrierungsstellen vorbei und setzen ihren Weg nach Deutschland oder Schweden fort. Flüchtlinge, die sich in Italien registrieren lassen und gemäß Verteilungsschlüssel auch nach Südtirol geschickt werden, kommen vorerst in der Ex-Gorio-Kaserne in Bozen unter. In letzter Zeit geht es von dort unmittelbar nach den ersten medizinischen Untersuchungen weiter in eines der im Land verteilten Aufnahmezentren – diese schnelle Abwicklung ist deshalb notwendig, weil derzeit zu viele Flüchtlinge nachrücken. In den von „Volontarius“ oder der Caritas betreuten Heimen warten die Asylantragsteller auf den Ausgang ihres Asylverfahrens – und das kann 12 bis 18 Monate dauern, je nachdem, wie schnell die zuständige in Verona tagende Kommission die Anträge eben behandelt. In dieser Zeit können sie ihren Alltag und ihr Leben frei gestalten, denn immerhin haben sie ihren Asylantrag hinterlegt. Lediglich beim zweimal täglich stattfindenden Appell müssen die Heimbewohner anwesend sein. Sollte gegen diese Regel oder gegen die Hausordnung verstoßen werden, erlischt womöglich das Anrecht auf die Weiterführung des Asylverfahrens.
… ist aller Anfang schwer
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Franz Kripp, Direktor der Caritas Diözese Bozen-Brixen: „Weniger als 1 Prozent der Flüchtlinge, die nach Italien kommen, werden der Autonomen Provinz Bozen zugewiesen“
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der lediglich 3.200 Einwohner zählenden Gemeinde Vintl 30 Asylantragsteller untergebracht, in Wiesen kommen auf 2.600 Einwohner sogar 44.
Vorbereitung auf die Realität. Hineingeworfen in eine vollkommen neue Kultur mit ihren kleinen und großen Eigenheiten und umgeben von wildfremden Menschen – andere Flüchtlinge und Einheimische –, müssen sich die Heimbewohner erst einmal anpassen und eingewöhnen. Neben Sprachkursen wird deshalb auch der Kulturvermittlung ein hoher Stellenwert beigemessen. „Wir möchten diese Leute dabei unterstützen, unsere Welt kennenzulernen“, erklärt Doris Tröbinger. In den unterschiedlichen Heimen werden die Asylantragsteller darauf vorbereitet, vor der Kommission ihre Geschichte zu erzählen. „Das ist wohl der wichtigste Tag in ihrem neuen Leben“, ist sich Franz Kripp sicher. Ausschlag gebend für das Urteil der Kommission zum Asylansuchen ist immer das Einzelschicksal. Fällt die Kommission einen negativen Bescheid, kann Rekurs eingereicht werden, und der Flüchtling kann weitere drei Monate im vertrauten Heim bleiben, bis er sich wieder der Kommission stellen muss. Sollte der Bescheid abermals negativ ausfallen, muss er Italien verlassen. „Ein paar gehen zurück, andere versuchen ihr Glück in einem anderen EULand“, umreißt Doris Tröbinger, „wobei viele einfach nicht mehr
in ihre Heimat zurückkehren können.“ Fällt die Kommission einen positiven Bescheid, was zu 45 bis 55 Prozent der Fall ist, wird dem Antragsteller der Flüchtlingsstatus oder der humanitäre Status zuerkannt, und er erhält eine Aufenthaltsgenehmigung. Nach maximal drei weiteren Monaten im Heim muss Arbeit und Wohnung gefunden sein. Dabei helfen die „Auszugsmanager“ der Caritas. Die Flüchtlinge werden aber nicht mit Samthandschuhen angefasst, sondern sie finden sich in der Realität wieder: Dort, wo Arbeit ist, müssen sie hingehen. Die Hauptaufgabe in den Heimen ist es eben, die Asylbegehrenden nicht nur auf die Kommission, sondern auch auf die Realität und das Leben in Südtirol vorzubereiten. Ob die zwölf Flüchtlinge im Haus Miriam in Brixen derzeit bereits so weit denken? „Manche sind seit sechs Monaten auf der Flucht“, beschreibt Doris Tröbinger, „und jetzt sind sie angekommen. Sie wollen auch alle hier bleiben, und sie freuen sich darauf, mit Einheimischen Kontakte zu knüpfen.“ Was auffällt, ist die große Wertschätzung, die die Männer zeigen. „Sie bedanken sich für alles, was man ihnen gibt, und sie sind, wenn Gäste zu ihnen ins Haus kommen, sehr gastfreundlich.“
veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 7
NATZ/SCHABS
Politik & Gesellschaft
Der neue Ausschuss steht Fotos: Oskar Zingerle
Nur wenige Tage nach der Neuwahl im November ist die Gemeinde Natz/Schabs wieder voll funktionsfähig. Dass im Ausschuss nur Räte der SVP sitzen, fand bei der Bürger- und Dörferliste erwartungsgemäß keine Zustimmung.
Bürgermeister Alexander Überbacher und der neue Gemeindeausschuss: Helmut Plaickner, Georg Zingerle, Hubert Rienzner und Carmen Jaist
N
ur zehn Tage nach den Wahlen vom 15. November ist der neue Gemeinderat von Natz/Schabs zu seiner ersten Sitzung zusammengekommen. Damit hat der neugewählte Bürgermeister Alexander Überbacher bereits von Beginn an ein beachtliches Tempo vorgelegt. Die Zusammensetzung des Gemeindeausschusses war der wichtigste Tagesordnungspunkt des Abends: Überbacher legte eine ausschließlich aus SVP-Räten bestehende Namensliste für den Gemeindeausschuss als Vorschlag vor – Helmut Plaickner aus Natz, Ge-
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org Zingerle aus Schabs, Hubert Rienzner aus Aicha und Carmen Jaist aus Raas. Bei der Wahl im November hatten die drei SVPListen gemeinsam neun der 15 Gemeinderatssitze erhalten, vier gingen an die Bürgerliste, zwei an die neugegründete Dörferliste.
Vertrauensbasis nötig. Erstmals
seit langer Zeit ergibt sich die Situation, dass nicht mehr jede Fraktion mit einem eigenen Referenten vertreten ist: Raas hat mit dem Bürgermeister und Carmen Jaist zwei Positionen im Ausschuss besetzt. Das ist zwei Um-
ständen geschuldet: Zum einen hat kein SVP-Kandidat aus Viums die Wahl in den Gemeinderat geschafft, zum anderen ist Carmen Jaist die einzige gewählte Frau auf den SVP-Listen. Alexander Überbacher erklärte, dass er die Zusammenarbeit mit den Räten der anderen Listen suchen werde, indem er sie zum Beispiel in regelmäßigen Abständen zu Gemeindeausschusssitzungen einladen wird, um anstehende Projekte gemeinsam zu diskutieren und etwaige Vorschläge frühzeitig einbauen zu können. Er betonte gleichzeitig, dass die
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Zusammenarbeit der Referenten im Ausschuss nur dann gut funktionieren könne, wenn eine breite Vertrauensbasis vorhanden sei. Diese müssen sich die Bürger- und die Dörferliste aber erst noch erarbeiten, weshalb er keinen ihrer Vertreter für den Ausschuss vorschlagen werde. Bürgerliste und die Dörferliste bemängelten die vorgeschlagene Zusammensetzung des Ausschusses. Die Bürgerliste erklärte, dass sie 25 Prozent der Stimmen erhalten habe und mit Elisabeth Baumgartner Tröbinger zudem eine Frau aus Viums in ihren Reihen
Meine Meinung hätte. Eine Vertretung aller Fraktionen wäre also möglich gewesen. Zudem hätten es insgesamt sieben Personen aus Natz-Viums in den Gemeinderat geschafft, und trotzdem seien beide Dörfer nur durch einen Referenten, nämlich Helmut Plaickner, vertreten. Allerdings war den Vertretern der Bürgerliste angesichts der Ereignisse nach den Wahlen vom Mai von vorneherein klar, dass sie sich auf der Oppositionsseite wiederfinden würden. Sie kündigten aber an, die Einladungen zu den Sitzungen des Gemeindeausschusses annehmen zu wollen.
Sachliche Diskussion. Etwas hef-
tiger war die Auseinandersetzung zwischen der SVP und der Dörferliste. Die Dörferliste hatte seit Wahlkampfbeginn klargemacht, dass sie einen Sitz im Ausschuss anstrebe. Die beiden gewählten Räte sind Schabser, und sie betonten in ihrer Stellungnahme, dass Schabs als Hauptort zwei Referenten zugesprochen werden sollte. Bürgermeister Überbacher hat dem Dörferliste-Gemeinderat Andreas Köck angeboten, die Agenden des Ortsteils Raut zu betreuen. Bei den entsprechen-
den Tagesordnungspunkten hätte er an den Gemeindeausschusssitzungen teilnehmen können, wenn auch ohne Stimmrecht. Der Schabser SVP-Vertreter Georg Zingerle betonte, dass er die Zusammenarbeit mit der Dörferliste suchen werde – zum Beispiel, wenn es darum geht, die Projekte auszuwählen, die mit den der Fraktion Schabs zustehenden Geldern finanziert werden sollen. Bei der folgenden Abstimmung stimmten die neuen SVP-Räte geschlossen für den Ausschuss, die Räte der Bürger- und Dörferliste ebenso geschlossen dagegen. Trotz der unterschiedlichen Ansichten zum Sachverhalt verlief die Diskussion in einem weitgehend sachlichen Ton, was darauf hoffen lässt, dass die Zusammenarbeit zukünftig von weniger Konfrontation geprägt sein wird. In diesem Sinn kann man auch die freundlichen Glückwünsche des ältesten Ratsmitgliedes Florian Tröbinger an Bürgermeister Alexander Überbacher verstehen. Tröbinger betonte, dass die Bürger sich keinen 24-Stunden-Bürgermeister erwarten dürften. Dieser habe neben dem Bürgermeisteramt noch eine weitere
Annamaria Mitterhofer
Kompromissbereit? Die Dörferliste Natz-Schabs hat seit ihrem Entstehen den Slogan „Neu und kompromissbereit“ auf ihrem Logo stehen. Dies weckte natürlich Neugier und Erwartungen. Die Dörferliste hat ein respektables, aber nicht außergewöhnliches Ergebnis erzielt und für sich einen Referentenposten eingefordert. Bürgermeister Alexander Überbacher hingegen hat dem Dörferliste-Gemeinderat Andreas Köck angeboten, die Interessen des Schabser Ortsteils Raut zu vertreten und immer dann an den Ausschusssitzungen teilzunehmen, wenn Tagesordnungspunkte die Zone Raut betreffen. Köck lebt selbst in dem Ortsteil und kennt die dort vorherrschenden Herausforderungen. Andreas
Köck hat dieses Angebot als unzureichend zurückgewiesen: Nur ein „richtiger“ Sitz im Ausschuss (mit Stimmrecht) wäre, so Köck, eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Das Handeln der Dörferliste ist zwar einerseits verständlich, entspricht aber andererseits nicht den Erwartungen der Wähler, weil es einer gängigen politischen Logik folgt und dementsprechend alles andere als neu ist. Meiner Meinung nach hätte Köck das Angebot mit einer genauen Definition der „Spielregeln“ und einer periodischen Bewertung der Zusammenarbeit annehmen sollen. Ein solches Vorgehen hätte mehr „neu“-wertigen Charakter gehabt als die nun praktizierte Gegenstimme.
Arbeit, zudem eine Familie mit Kleinkindern. Vor allem deshalb sei ihm Freizeit und Privatsphäre zuzugestehen. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
10 Jahre Frauenhaus in Brixen „Der Weg ist noch nicht zu Ende“, erinnerte Barbara Wielander, Leiterin des Frauenhauses Brixen, bei der Feier zum 10-jährigen Bestehen der Einrichtung am 25. November. Häusliche Gewalt ist kein privates Problem, sondern ein Thema, mit dem sich Politik und Gesellschaft auseinandersetzen müssen.
J
ung und verliebt, wie die 19-jährige Nina (Name von der Redaktion geändert) ist, gibt sie alles für ihren Freund auf: ihre Arbeit und ihre Freundinnen. Nicht mehr alleine ausgehen, nicht mehr zur Arbeit gehen, nur für ihn da sein – das sind seine Ansprüche. Eines Tages sagt der junge Mann zu Nina: „Ich bin dein Chef.“ Doch das anzuerkennen weigert sie sich. Die Spirale der Gewalt beginnt sich zu drehen und artet in Übergriffe aus. „Die größte Hemmschwelle, die Frauen daran hindert, zu uns in die Beratungsstelle zu kommen, ist, dass die Frauen lange Zeit die Situation verkennen“, berichtet Barbara Wielander, Leiterin des Brixner Frauenhauses, das im November sein 10-jähriges Bestehen feierte. Ungefähr hundert Frauen haben dort im letzten Jahr Beratung gesucht, weil sie häuslicher Gewalt ausgesetzt sind. Dabei muss man zwischen der physischen und psychischen Gewalt wie Demütigungen jeder Art oder Stalking differenzieren.
Selbst schuld? Bevor eine Frau
die Beratungsstelle aufsucht oder Schutz im Frauenhaus sucht, durchläuft sie viele Etappen. Das Bild des schlagenden Mannes passt nicht in das Raster unserer Gesellschaft. Der Satz „Die Frau wird schon etwas dazu beigetragen haben“ ist oft zu hören. Schuldgefühle, Scham und ein kaum vorhandenes Selbstwertgefühl sind wesentliche Gründe, dass die Frau den Schritt in die Beratungsstelle lange Zeit nicht wagt. Sie erträgt Gewalt und Demütigungen. Auch will die Frau ihrem Mann aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung nicht schaden, sie will ihn nicht ruinieren. „Es ist ein Klischee, dass nur Ausländer und Männer aus den unteren Schichten gewalttätig sind“, stellt Anna Maria Spellbring, 10
Mitarbeiterin in der Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen, klar, „es kommen auch Frauen von Ärzten und Professoren.“ „Wenn du weggehst, nehmen sie dir die Kinder!“: Diese Drohung wird oft als Druckmittel eingesetzt. Frauen mit Kindern können und wollen das Bild der glücklichen Familie nach außen nicht einfach zerstören. Die Kinder leiden aber auch unter der Situation, weil sie die Spannungen spüren, selbst oft Gewalt erfahren und sich schuldig fühlen. „Bin ich schuld, dass der Papa die Mama schlägt?“, fragen sie sich. Oft genug stellen sie sich vor die Mutter, um sie vor dem gewalttätigen Vater zu schützen.
Verwandten oder den Freundinnen finden, sind besonders schwer zu beraten. Wie soll die Frau für sich die richtige Entscheidung treffen und aufgefangen werden, wenn es heißt: „Die wird schon selber schuld sein?“ Keine Arbeit und dem entsprechende finanzielle Abhängigkeit sind auch der Grund, warum rund ein Drittel der Frauen zurück zum Partner geht – Tendenz steigend. Das
Schlimme daran ist, dass es nicht eine Frage der Versöhnung, sondern der Existenz ist. „Wer kein eigenes Einkommen hat, der hat immer die schlechteren Karten“, weiß Anna Maria Spellbring.
Ein Schicksal wie viele. Stellver-
tretend für die Schicksale vieler Frauen sei hier die Geschichte von Asha (der Name wurde von der Redaktion geändert) erzählt. Eine
Anonyme Beratung. Die Bera-
tung im Frauenhaus ist anonym. Die Frau, die häusliche Gewalt erfährt, muss vor ihrem Mann, aber auch vor ihrem Umfeld und der Gesellschaft geschützt werden. Drohungen wie „Ich finde dich überall, und dann bringe ich dich um!“ sind leider ernst zu nehmen. Der Mann will Macht über die Frau ausüben; er will sie kontrollieren. „Funktioniert“ die Frau nicht so, wie er sich das vorstellt, dann fühlt er sich provoziert und schlägt zu. Die Würde der Frau wird mit Füßen getreten bei solchen Anschuldigungen: „Du bügelst die Hemden zu glatt!“ oder „Allora hai comprato il sale troppo salato!“, wenn dem Mann die Suppe nicht recht ist und die Frau sich rechtfertigt, dass sie die Suppe gemäß seinen Wünschen gekocht habe. „Die Frauen bekommen von uns die Beratung, aber wir entscheiden nicht für sie“, erklärt Barbara Wielander, „für die Entscheidung über ihre Zukunft ist die Frau selbst verantwortlich.“ Aber Frauen, die keine Unterstützung von der eigenen Mutter, der Schwiegermutter, den anderen
Im Frauenhaus Brixen werden Frauen, die häusliche Gewalt erfahren, anonym beraten
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info Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen Bezirksgemeinschaft Eisacktal Kontaktadresse: Romstraße 7 39042 Brixen 0472 820587 frauenhaus.brixen@bzgeis.org www.bzgeisacktal.it Grüne Nummer: 800601330
Geschichte, die für jede Frau, die häusliche Gewalt erfährt, stehen kann. Asha kommt 2006 nach Italien. Zu diesem Zeitpunkt ist sie schon verheiratet; die Ehe haben ihre Eltern arrangiert. Ashas Mann lebt zum Zeitpunkt der Eheschließung schon in Italien, und sie weiß, dass sie ihm folgen muss. Voller Hoffnungen und erfüllt mit Neugierde landet sie in Rom. Sie freut sich auf das gemeinsame Leben und stellt sich vor, dass sie mit ihm glücklich wird und sie eine Familie gründen. Obwohl Asha einen Studienabschluss in der Tasche hat, ist sie zu jeder Arbeit
bereit. Das Paar lebt in Umbrien, und ihr Mann ist stolz auf ihren Studienabschluss, gleichzeitig aber auch eifersüchtig und voller Angst, dass sie bessere Fähigkeiten als er hat und so über ihm steht. Sie denkt, dass es gerade diese Angst ist, die ihn zu Bosheiten und späteren Gewaltanwendungen ihr gegenüber veranlasst. Welche Art von Gewalt es ist, darüber will sie sich nicht äußern, nur, dass sie oft um ihr Leben fürchtet. Aber viel größer ist die Furcht, dass sie sich selbst verliert. 2007 bringt sie einen Sohn zur Welt, und 2011 beschließt sie, dieses Leben der Gewalt und Demütigungen nicht mehr zu akzeptieren. Sie will auch, dass ihr Sohn nicht in diesem Klima aufwächst und später so wie sein Vater handelt. Mit Hilfe der Sozialdienste von Umbrien kommt sie nach Bozen und von dort in das Frauenhaus von Brixen. Am 4. August, an einem Donnerstag, betritt Asha das Haus und fühlt sich von Anfang an aufgenommen und beruhigt. Sie kann jetzt schlafen, reden und endlich auch weinen. Sie fühlt sich schwach, hat Angst, dass sie nie wieder auf die Beine kommt.
Doch die Mitarbeiterinnen im Frauenhaus unterstützen sie und bauen ihr Selbstwertgefühl wieder auf. Sie hat das Gefühl, dass Engel in ihr Leben getreten sind. Nach einem Jahr im Frauenhaus ist sie soweit, dass sie Verantwortung für sich und ihren Sohn übernehmen kann. Asha findet Arbeit und eine Wohnung. Das erste Mal in ihrem Leben gelingt es ihr, an sich selbst und an ihre Persönlichkeit zu glauben. Dem Team im Frauenhaus ist Asha sehr dankbar, dass sie die Hilfe bekommen hat.
Frauenhaus Brixen. Südtirol hat
insgesamt fünf Einrichtungen, die Frauen in Gewaltsituationen unterstützen: In Bozen gibt es zwei Frauenhäuser, jeweils eines ist in Meran, Bruneck und Brixen. Sämtliche Frauenhäuser in der Provinz Bozen sind multizonal; das heißt, dass sich eine Frau aus dem Eisacktal auch an die Beratungsstelle in Bozen oder Meran wenden kann, wenn sie sich ihrer Anonymität nicht sicher ist. Das Frauenhaus Brixen, das vor zehn Jahren gegründet wurde, um den relativ großen Bezirk Eisacktal abzudecken, ist dabei die
einzige Struktur, die direkt von öffentlicher Hand geführt wird. Mittlerweile besteht das Team in Brixen aus acht Frauen. Daneben versehen dort Frauen freiwillig Nachtdienst, Kinderbetreuung oder auch ärztlichen Beistand. Ohne diese freiwillige Mitarbeit würde die Struktur nicht bestehen können. Im Frauenhaus Brixen stehen 27 Plätze für Frauen und Kinder bereit. Bis heute sind in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 186 Frauen und 124 Kinder aufgenommen worden. Aber: „Trotz aller Bemühungen der Mitarbeiterinnen und all der Menschen und Dienste, die uns unterstützen, kommen wir hin und wieder an die Grenzen unserer Kraft“, sagte Barbara Wielander in ihrer Ansprache bei der Feier zum 10-jährigen Bestehen: Ist der Wohnungsund Arbeitsmarkt den Frauen versperrt, ist es schwer, die Frauen zu ermutigen, dranzubleiben und ihren Weg zu gehen. „Der Weg ist noch nicht zu Ende“, erinnerte Wielander. Häusliche Gewalt ist ein Tal, aus dem ein Weg herausführen kann. hildegard.antholzer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Mut zur Veränderung Eine Veränderung braucht Mut, weil der Betroffene oft nicht sicher ist, ob sich die Entscheidung positiv oder negativ auswirkt. In der Cusanus Akademie fand zum Thema Veränderung eine Podiumsdiskussion statt – mit Sabina Kasslatter Mur, Sieghard Gostner, Alexandra Leitner und Helmut Zingerle.
A
m 2. Dezember fand in der Cusanus Akademie eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Nichts ist so beständig wie Veränderung“ statt. Unter der Leitung von Anna Maria Mitterhofer vom Pädagogischen Team der Akademie wurde über gewollte und ungewollte Veränderungen im privaten und unternehmerischen Bereich diskutiert. Nachgegangen wurde den Fragen, warum es Menschen gebe, die den Ist-Zustand auf jeden Fall bewahren wollen, und andere, die auf entscheidende Veränderungen setzen. Weiters wurde erörtert, wie man sich auf Veränderungen vorbereiten soll und wie man Menschen stärkt, Veränderungen zu akzeptieren. Auch
auf die Wichtigkeit, Betroffene in Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen, und auf die Fähigkeit, Widerstände auszuhalten und Blockaden zu überwinden, wurde mehrfach hingewiesen.
Zeit für Veränderung. Sabina
Kasslatter Mur berichtete über die Veränderungen in ihrem eigenen Leben nach 20 Jahren in der Politik – zuerst fünf Jahre als Landtagspräsidentin und dann 15 Jahre als Landesrätin für Schule und Kultur. Sie hatte gewusst, dass sie 2013 nicht mehr Landesrätin werden konnte und dachte: Mit 50 kann man sich noch verändern! „Ich gebe es zu, ich fühle mich
privilegiert“, sagte sie, „denn ich hatte genügend Zeit, Abschied zu nehmen. Außerdem war Abschied nehmen für mich nichts Neues: Den Abschied vom Studienort Innsbruck und den Abschied von der Dolomiten-Redaktion hatte ich bereits in Vergangenheit erfolgreich hinter mich gebracht. Und zwischen den Wahlen im Oktober 2013 und der Räumung meines Büros innerhalb 16. Jänner 2014 hatte ich ebenfalls genügend Zeit.“ Den Sommer nutzte sie für einen dreiwöchigen Marsch ohne Begleitung nach Santiago de Compostela. „Das war ein totales Alternativprogramm!“, gestand sie. Bis sie im Herbst 2014 das Angebot des Rektors der Universität Innsbruck,
„als Botschafterin der Uni mehr Stimme zu geben“, annahm, hatte sie einen Kurs des Bauernbundes zur Führung eines Buschenschanks besucht und ein Marktstandl in Meran betrieben. Auch jetzt führt sie mit drei Freundinnen auf dem Klausner Weihnachtsmarkt an Wochenenden ein kleines Ladele. „Mein Problem heute ist, dass ich nur schwer Ruhe geben kann“, gestand Kasslatter Mur. Ihr Mann habe sich inzwischen daran gewöhnt, dass sie die meisten Abende zu Hause verbringt, fügte sie augenzwinkernd hinzu.
Veränderungspotential. Sieg-
hard Gostner ist Yogalehrer. Dies erzählte er mit einem strahlenden
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Foto: Oskar Zingerle
Alexandra Leitner, Helmut Zingerle, Sabina Kasslatter Mur und Sieghard Gostner haben bewiesen, dass es für Veränderung nie zu spät ist
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Zusammenwirken von Personen verschiedener Generationen, mit unterschiedlicher Ausbildung, in unterschiedlichen Positionen, und wenn diese auch im Privaten noch neue Fähigkeiten und Erkenntnisse gewinnen, „dann ist das für alle von Vorteil“.
Was ist gut, was ist schlecht?
Helmut Zingerle, Direktor des Therapiezentrums Bad Bachgart, arbeitet mit Menschen, „deren Zustand kein guter ist, die sich verändern müssen“. Wer aber sagt das? Das sagen nur wenige selbst von sich, denn sie wissen
dernisse aus dem Weg geräumt werden müssen. Seine Kunden sind Menschen, die wissen, dass sie sich selbst schädigen, die begreifen, was gut für sie ist beziehungsweise wäre. Er zitiert den Spruch des griechischen Philosophen Heraklit „Panta rhei – alles ist in Bewegung“ und hinterfragt: „Sind Veränderungen das Normale? Was tut der Mensch dafür, dass Probleme bleiben können?“ Am Ende seines Statements führt er noch den ersten Teil des so genannten Gelassenheitsspruchs an: „Gott gebe mir die
Foto: Oskar Zingerle
und zufriedenen Ausdruck im Gesicht. Dabei hatte er in der Vergangenheit leitende Positionen in verschiedenen Ämtern inne: Start als Berufsschullehrer, erfolgreiche Ausbildung zum Gemeindesekretär, Direktionsassistent beim Bauernbund, Aufbau der Weiterbildungsgenossenschaft im Bauernbund, Verwaltungsleiter an der Wirtschaftsfakultät der Freien Universität Bozen, Betreuung der Bildungsausschüsse des Eisacktals. „Kurzum, ich war gut unterwegs auf dem Weg nach oben!“, berichtete er, „dennoch hatte ich das Gefühl, ich drehe mich im Kreis.“ Nach vierstündiger Supervision stand für ihn fest: „Ich will Yogalehrer werden!“ Er absolvierte eine mehrmonatige Ausbildung in Indien und führt jetzt ein Gemeinschaftsstudio in Vahrn. Von Veränderungen in einem anderen Zusammenhang sprach Alexandra Leitner, die seit fünfeinhalb Jahren in der Firma Loacker am Ritten für die Organisationsund Mitarbeiterentwicklung zuständig ist. „In den 40 Jahren des Bestehens haben sich Märkte und Kunden verändert. Jedes Land hat andere gesetzliche Bestimmungen, und Loacker exportiert mittlerweile in hundert Länder weltweit“, berichtete sie, „die Automatisierung und die Software wurden immer mehr, und auch die Personen entwickelten sich weiter.“ Dass sie in ihrer Arbeit großen Gestaltungsfreiraum habe und die Firma großzügig Mittel zur Schulung der Mitarbeiter zur Verfügung stelle, hob sie lobend hervor. Erst dies mache persönliche Entwicklungsprozesse möglich, und dies sei wichtig, wenn es um Menschen gehe. Erfolge entstünden nämlich durch das
Sabina Kasslatter Mur: „Mein Problem heute ist, dass ich nur schwer Ruhe geben kann“
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oft nicht, ob sie sich überhaupt ändern wollen. Sie kennen ihren Zustand, wissen aber nicht, ob sich dieser Zustand wirklich verbessern wird, sobald die Änderung vollzogen ist, „und das verursacht Ängste“. Der Psychologe führte den Anwesenden einen aufgestauten Fluss vor Augen, dessen Hin-
Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Aus Fehlern lernen. In der Publikumsdiskussion, die zunächst etwas zögerlich begann und dann
ins Rollen kam, ging es zum Beispiel um die Frage, ob berufliche Veränderung mit 50 noch möglich sei. Auf alle Fälle brauche es dazu einerseits „viel eigenen Mumm“ und eine vorhandene finanzielle Sicherheit; andererseits sind lebensbegleitendes Lernen und ein gewisses Maß an Risikobereitschaft durchaus nützlich. „Und was passiert dann, wenn Umsatteln nicht glückt?“, wollte eine Zuhörerin wissen. Dazu wurde das Bedauern ausgedrückt, dass unsere – das ist die europäische Gesellschaft – Scheitern immer als etwas Negatives ansehe, obwohl einen auch Fehlentscheidungen weiterbringen. Nach wie vor stehe bei uns das Sicherheitsstreben beim Antritt einer Arbeitsstelle im Vordergrund, und dies halte Menschen von Veränderungen ab. Dabei sei es beispielsweise in den USA gang und gäbe, dass es im Berufsleben mehrfach zu einem Wechsel komme. Die Frage, ob es denn sinnvoll sei, jeder Veränderung hinterherzurennen, wurde von den Diskutanten verneint: Man könne auf der Karriereleiter durchaus auch absteigen, um ein besseres Leben zu haben. In der Ruhe liege zudem ein großes Potential an Kreativität, und Geschwindigkeit verursache irgendwann vielleicht Burn-out. Wichtig sei es, die zwei Triebfedern für Veränderung im Auge zu behalten: einerseits weg von einer Sache, andererseits hin zu einer Sache. Ob es denn Mut brauche, Veränderungen zu vollziehen? Ja, eine Veränderung braucht Mut, denn Entscheidungen zu treffen bedeutet gleichzeitig, andere Möglichkeiten auszulassen. johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 13
Foto: Oskar Zingerle
Ja zur Einzugsdienste AG z Der Brixner Gemeinderat hat in seiner November-Sitzung den Beschluss gefasst, sich wie 90 Prozent der übrigen Gemeinden an der Südtiroler Einzugsdienste AG zu beteiligen; außerdem genehmigte der Gemeinderat die Ver-
ordnung über die Zwangseintreibung der Gemeindeeinnahmen. Um der AG beizutreten, mussten Aktien im Wert von 5.000 Euro angekauft werden. Die Gemeinde strebt zudem die Einrichtung eines Schalters der Einzugsdienste
in Brixen an. Gegründet wurde die Einzugsdienste AG auf Anregung der Autonomen Provinz Bozen und des Südtiroler Gemeindenverbandes, um Steuern, Abgaben und Bußgelder künftig selbst einzuheben. Bis dorthin wurden ausstehende Einnahmen durch private Einrichtungen eingetrieben. „Den Institutionen garantiert die eigene Einzugsge-
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sellschaft eine Aufwertung der Finanzautonomie, weil sie über die Finanzflüsse wachen kann“, erklärte Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder bei der Unterzeichnung des Gründungsaktes am 5. Juli 2013, „außerdem können Einnahmen effizienter und unbürokratischer eingehoben werden. Das kommt auch dem Bürger direkt zugute.“ vk
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Politik & Gesellschaft
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Einstimmig genehmigt z Unerwartet harmonisch verlief die letzte Gemeinderatssitzung des Jahres 2015, als die Regierung Brunner erstmals in ihrer Amtszeit einen Haushaltsvoranschlag zu beschließen hatte: Bei der Abstimmung gab es keine einzige Gegenstimme und keine Enthaltung. Der Haushalt 2016 beläuft sich auf knapp 53 Millionen Euro mit einem Investitionsanteil von 13,7 Millionen. Bürgermeister Peter Brunner (im Bild) verwies auf die neue Gemeindefinanzierung, die sich positiv auf den Gemeindehaushalt auswirkt und für Planungssicherheit sorgt. Der Anteil zugunsten der
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Gemeinde Brixen sei von 4,20 auf 4,68 Prozent angestiegen, dies entspricht einem Mehrbetrag von 750.000 Euro im Jahr. Dank dieser zusätzlichen Geldmittel können trotz unwesentlich geringerer steuerlicher Einnahmen die laufenden Zuweisungen an Vereine und Organisationen beibehalten werden; diese belaufen sich auf rund 3,8 Millionen Euro. Die Erstellung des Haushaltsvoranschlags erfolgte übrigens erstmals nach den Kriterien der so genannten harmonisierten Bilanzstruktur. Diese gilt seit kurzem für alle öffentlichen Körperschaften in Italien und sieht
Im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit hat der Kiwanis Club Brixen seinen Vorstand erneuert. Der neue Vorstand besteht aus dem Präsidenten Florian Zerzer, Martin Ogriseg, Karl Heinz Plaseller, Norbert Verginer, Sonya Gschliesser, Hans Grünfelder und dem ehemaligen Präsidenten Laurenz Stockner.
einen Dreijahresplan der Ausgaben und Einnahmen nach einheitlichen Kriterien vor. Damit ist zum einen eine genauere Vorausplanung der Ausgaben möglich, zum anderen wird eine bessere Vergleichbarkeit
der öffentlichen Bilanzen gewährleistet, was de facto bedeutet, dass zu hohe Ausgaben in einem Kapitel im Vergleich zu ähnlich dimensionierten Gemeinden sofort auffallen. wv
24 Frauen und Männer treten demnächst ihren Dienst als Freiwillige der Caritas-Hospizbewegung an. Dabei unterstützen sie Schwerkranke, Sterbende und Trauernde in Südtirol. Das nötige Rüstzeug haben sie in neunmonatigen Ausbildungslehrgängen in Bozen und in Brixen erworben.
Wer in Südtirol ansässig sowie unter 50 Jahre alt ist und vom 1. Oktober 2015 bis 30. September 2016 einen Fremdsprachkurs oder einen Sprachkurs für die Zweitsprache Deutsch oder Italienisch besucht, kann sich beim Land um Förderung bewerben. Infos unter www.provinz.bz.it/ bildungsförderung.
NACHGEFRAGT
„Auch wir sind verletzlich“ Herr Krampus, was ist am 5. Dezember genau geschehen, und wie geht es Ihnen nach diesem Vorfall? Beim Krampusumzug war ich – wie immer schwarz angemalt und verkleidet – gerade unterwegs von der Apotheke im Rosslauf Richtung Café Klemens, als mich plötzlich ein Stein von der Seite ins Gesicht traf, der mich für kurze Zeit das Bewusstsein verlieren ließ. Als ich wieder zu mir kam, blutete ich stark aus dem Mund, da ich im Mundraum eine Verletzung durch den Stein erlitten hatte. Die Fußverletzung habe ich vom Sturz davongetragen.
Mittlerweile geht es mir wieder besser, da die Wunden verheilt sind und die Verletzung an den Fußbändern nicht mehr so stark schmerzt. Kommt es öfter vor, dass Jugendliche die Krampusse bewusst verletzen? Diejenigen, die diese Tradition kennen, respektieren den Krampusumzug und haben großen Spaß an unserem Schaulauf. Leider gibt es auch manche, die den Krampuslauf in dieser Form nicht akzeptieren und dies auch zeigen. Ich appelliere aber an die Vernunft: Auch wir sind verletzlich. Der Spaß muss im Vordergrund
stehen, Gewalt gehört nicht zu einem Schaulauf. Kommen solche Vorfälle heute häufiger vor als beispielsweise noch vor einigen Jahren? Jedes Jahr kommt es zu ähnlichen Vorfällen: Mit Schneebällen, Knallkörpern oder Eiern wird auf uns geworfen. Glücklicherweise ist bis jetzt nichts Schlimmeres passiert. Wir schützen uns, indem wir unter unseren Fellen Hockeyausrüstung tragen. Zusätzlich werden wir von einer Polizeigruppe begleitet, die versucht, die Situation unter Kontrolle zu halten.
Foto: Oskar Zingerle
Ein BRIXNER KRAMPUS, dessen Anonymität wir gern wahren, über die Attacke eines Jugendlichen mit einem Stein – und wie sich die Krampusse beim Umzug vor Angriffen schützen müssen.
evi.hilpold@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Für den guten Zweck z „Wie kann man mit wenig viel erreichen?“, dachte sich der Kranebitter Manfred Nössing vulgo Hoandl-Manni. Ganz nach diesem Motto organisierte der engagierte Weinbauer gemeinsam mit Franz Berretta, Norbert Nössing, Michl Tschimben, Beppo Crepaz, Martha und Robert Sader sowie einigen lokalen Sponsoren kurzerhand einen kleinen, extravaganten Weihnachtsmarkt auf dem Hoandlhof. Sinn und Zweck des Marktes war es, mit vielen Freunden einen besinnlichen Nachmittag zu erleben und so viel Spendengeld wie möglich zu sammeln. Gesagt – getan! Am 5. Dezember reisten Bekannte und Freunde aus nah und fern auf den KranebitterHügel, um neben – wie soll es anders sein – köstlichen Weinen auch noch andere kulinarische Schmankerln zu genießen, wie beispielsweise Sarner Striezl oder die Gerstensuppe „vista mare“, die von einem eigens aus den Marken angereisten Koch angefertigt wurde. Nach Einbruch der Dunkelheit stattete auch der Nikolaus höchstpersönlich den Feiernden
und den rund 70 anwesenden Kindern einen Besuch ab. Der Erlös der freiwilligen Spendenaktion kann sich sehen lassen: 4.600 Euro kamen an diesem Nachmittag zusammen, die der Hilfsorganisation „Licht für die Welt“ zugute kommen. Der Scheck wurde an
den Bozner Fachaugenarzt Philipp Überbacher überreicht, der sich weltweit für das Verhindern und Heilen vermeidbarer Blindheit in der dritten Welt einsetzt, indem Menschen, die beispielsweise am grauen Star erkrankt sind, operiert werden. eh 15
Menschen & Meinungen
MUTTI AUF ZEIT: Seit 30 Jahren hilft Elisabeth Thaler Kindern im Kinderdorf oberhalb von Brixen durch den Alltag
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PORTRAIT
„Des isch Meinigs“ I
m lichtdurchfluteten Wohnraum sitzen vier Kinder, 9, 13, 14 und 15 Jahre alt, beschäftigen sich mit Hausaufgaben und Basteleien, stöbern im Computer, lassen die Seele baumeln. Lilly, eine kohlrabenschwarze Kaninchendame, hoppelt verbotenerweise durch den Raum. Es ist ein ganz normaler Samstagvormittag im Karl-Erckert-Haus im Kinderdorf oberhalb von Brixen, gemütlich und geschäftig und ein klein wenig chaotisch, so wie in vielen anderen Familien auch. Die Kinder stehen unter der Obhut von Elisabeth Thaler, der derzeit einzigen Kinderdorfmutter. Frau Thaler strahlt Ruhe und Sicherheit aus, wirkt wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung. Etwas wortkarg ist die 52-Jährige, vielleicht auch nur Fremden gegenüber, denn schließlich gilt es, ihre Kinder zu schützen.
25 Kinder in 30 Jahren. Es ist
lebendig-bunt und heimelig im Haus: Kinderzeichnungen, ein Riesenplakat mit einem Elefanten, Martinslaternen zwischen Grünpflanzen und mit ungeübter Kinderhand liebevoll hergestellte Bastelarbeiten. Das Leben ist greifbar, Freud und Leid gleichermaßen. In der kleinen Küche gibt es Kaffee aus einer großen Espressokanne und selbstgebackene Schokoladenkekse von der Nachbarsbäuerin. Kater Amadeus, der schon seit vielen Jahren zur Familie gehört, stolziert, entrüstet über die Störung, erhobenen Hauptes davon. Neben einem Stapel Zeitungen hängt ein Arbeitsplan: Vorraum in Ordnung bringen, Müll wegbringen, Tisch decken und abwischen, Spülmaschine ein- und ausräumen. Damit es keine Missverständnisse gibt, hängen die Fotos der Kinder neben den Aufgaben – fröhliche Gesichter. Gewechselt wird im Monatsrhythmus.
Im Dezember 1985, also vor genau 30 Jahren, hat Elisabeth Thaler ihre ersten Kinder bekommen. 25 sind es dann im Laufe der Jahre geworden, so ganz genau nachgezählt hat sie nicht. Manche sind nur kurz geblieben, andere, bis sie ins Erwachsenenleben entlassen werden konnten. Geblieben sind auch viele kostbare Erinnerungen, einige mit einem bitter-traurigen Beigeschmack, andere unglaublich berührend. So wie die kurze Begegnung mit dem kleinen dreijährigen Buben, der eine fremde Sprache sprach, der „Mutti“ aber beim Abschied nach wenigen Monaten noch schnell eine selbstgepflückte Wiesenblume schenkte.
Foto: Oskar Zingerle
Foto: Oskar Zingerle
Ein halbwegs stabiles Zuhause ist für Kinder die Basis, damit ihr Leben gelingen kann. Im Südtiroler Kinderdorf finden sie eine vorübergehende Zufluchtsoase, wenn der Alltag in der eigenen Familie zu schwierig geworden ist. Und die Kinderdorfmutter ELISABETH THALER steht hier seit Jahrzehnten für Beständigkeit und Geborgenheit.
war zunächst Familienhelferin, wenn die Muttis frei hatten. Nach der Ausbildung an der SOS-Kinderdorfmütter-Schule in München
„Man hofft und bangt und freut sich mit ihnen“_ Kinderdorf-Mutti Elisabeth Thaler Bindung auf Zeit. Die größte He-
rausforderung der „wunderbaren Arbeit“ von Elisabeth Thaler ist, die Kinder verstehen zu lernen – jedes auf seine Weise, jedes mit seiner eigenen Geschichte. Eine Bindung aufzubauen, die stark genug ist, um zum gegebenen Zeitpunkt auch wieder loslassen zu können. Den Weg zu einer empfindsamen und oft verletzten Seele zu finden – das ist nicht nur Beruf, das muss vor allem Berufung sein. Kinderdorfmutter zu werden war immer schon Elisabeth Thalers Traum. Trotzdem hat sie nach der Mittelschule den Beruf der Verkäuferin erlernt und auch einige Jahre in verschiedenen Geschäften gearbeitet. Erfüllung gefunden hat die Gossensasserin, die mit zwei Brüdern aufgewachsen ist, in dieser Arbeit aber nicht. Nach zwei Jahren Haushaltsschule in Bozen hat sie sich schließlich beim Südtiroler Kinderdorf beworben und
wusste sie endgültig: „Des isch Meinigs.“ Und über all die Jahre ist das Gefühl geblieben, als ob sie für diesen Weg geboren worden wäre. Eine eigene Familie zu gründen, das wäre zwar möglich gewesen, „hat sich aber irgendwie nicht ergeben“. An eineinhalb Tagen in der Woche hat Elisabeth Thaler frei, dann übernehmen Erzieherinnen ihre Arbeit, und die Mutti kann ein bisschen verschnaufen. Der Alltag gestaltet sich so wie in vielen anderen Familien auch, ist aber ebenso gespickt mit Besprechungen, Helferkreisrunden und Fortbildungen. „Langweilig ist es nie, und man bleibt auch nie stehen“, sagt Elisabeth Thaler. Über all die Jahre hinweg ist sie zu einem Profi im „Mutti-Sein“ geworden, auch wenn sie das nicht so gern hört.
Wehmut. Weihnachten werden
ihre vier derzeitigen Kinder bei
den jeweiligen Familien verbringen. Der Wunsch, bei den Eltern zu wohnen, ist nämlich immer da, und der Kontakt zu ihnen ist wichtig und gewünscht. „Die meisten Kinder haben auch ein Leben außerhalb des Kinderdorfes“, sagt Elisabeth Thaler. An Weihnachten wird sie trotzdem nicht allein sein: Drei ihrer großen Kinder werden kommen, um mit ihr zu feiern. Eine dieser „Großen“ hat Elisabeth Thaler schon als Baby bei sich aufgenommen. Bis zum 21. Geburtstag dürfen junge Menschen im Südtiroler Kinderdorf bleiben. Elisabeth Thaler weiß, was aus den meisten ihrer Kinder geworden ist: „Man hofft und bangt und freut sich mit ihnen.“ Wenn die Kinder wieder gehen, ist immer ein wenig Wehmut dabei. „Wenn man spürt, dass sie es packen können, dann ist es leichter.“ Mittlerweile ist es Zeit geworden, das Mittagessen vorzubereiten. Lilly muss endlich in ihre Kiste zurück, und laut Arbeitsplan gibt es zwei Helferlein, die die Spülmaschine ausräumen und den Tisch decken. Ein ganz normaler Samstagvormittag.
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 17
Menschen & Meinungen
BRIXEN
Zito folgt auf Frener z Stabwechsel im Brixner Rathaus: Philipp Frener, der seit 2012 die Fäden im Sekretariat des Bürgermeisters zog, hat die Gemeinde Brixen vor kurzem verlassen, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen. Seinen Aufgabenbereich übernimmt nun die diplomierte Kommunikationswissenschaftlerin Linda Maria Zito, bisher Mitarbeiterin im Generalsekretariat. Sie kümmert sich nicht
nur um das Tagesgeschäft des Bürgermeisters, sondern unterstützt auch die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit und Organisation. Mit einer kleinen Überraschungsfeier verabschiedeten sich vor einigen Tagen die Kollegen sowie die Mitglieder des Stadtrats bei Philipp Frener. Bürgermeister Peter
Brunner dankte ihm im Namen aller für das Engagement und die professionelle Arbeit und wünschte ihm viel Freude und Erfolg auf seinem neuen Lebensweg. Im Bild: Das Team vom 2. Stock im Brixner Rathaus. Linda Maria Zito (außen rechts) folgt auf Philipp Frener (Mitte). wv
M&M BRIXEN / BANGLADESCH
Made in Bangladesh
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum i jetz nix sog. I will ah wia der Doggi mit awia a Stille a Geld måchn.
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z „Mein Kopf ist randvoll mit Sachen, die ich in Bangladesch erledigen muss“, schildert Renate Lindenmeyer, bevor sie sich auf einen viertägigen Kurztrip in das für die Textilindustrie so wichtige Land aufmacht. Bangladesch hat über 150 Millionen Einwohner, von denen ein Achtel indirekt oder direkt von der Textilindustrie abhängig ist. Wenn „Made in Bangladesh“ auf dem Kleideretikett steht, braucht man darauf aber nicht stolz zu sein, denn die Kleidungsstücke werden meist unter unzumutbaren Bedingungen und gegen ungerechte Entlohnung hergestellt. Bei dem
von Renate Lindenmeyer initiierten Projekt ist das hingegen anders: Die Brixnerin hat Nähmaschinen nach Bangladesch geschickt, um den Menschen zu helfen. „Ich möchte damit bewirken, dass junge Leute, die keine Schulbildung haben und nur ausgebeutet werden, eine Chance bekommen“, so Lindenmeyer, die der Kopf des Ausbildungsprojekts ist. Die mitt-
lerweile 14 Arbeiter erhalten in der Nähwerkstatt einen gerechten Lohn und werden von einem erfahrenen Vorarbeiter angelernt und ausgebildet. „Mich selbst hat das Projekt sehr verändert“, erklärt Lindenmeyer. „Ich bin absolut geizig mit mir selbst geworden und kaufe nichts mehr, was ich nicht unbedingt brauche. Wir haben so viel hier, und ich finde, wir müssen das auch teilen.“ vk
Die Bürgerkapelle Brixen hat im Rahmen ihrer Cäcilienfeier zwei Mitglieder des Verbands der Südtiroler Musikkapellen ausgezeichnet: Josef Brugger erhielt das große Verbandsehrenabzeichen in Gold für 50 Jahre Mitgliedschaft, Peter Schwienbacher wurde für 25 Jahre Vereinstreue geehrt.
Kristian Ghedina ist das neue Ehrenmitglied des PanathlonClubs Brixen. Fortan wird er als Testimonial für die sportlichen und ethischen Werte von Panathlon einstehen. Bekannt wurde Ghedina, als er sich in den 90-er Jahren im Skiweltcup 33 Podestplätze sichern konnte.
Ganze 60 Jahre steht Peter Brunner bereits im Dienste der Kirchenmusik; dafür wurde er mit einem Diplom und der Marienplakette vom Chor der Kapuzinerkirche Brixen ausgezeichnet. Brunner wirkte unter anderem im Kirchenchor Tils, dem Männergesangsverein und dem Domchor Brixen mit.
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
O o op s
mein Hoppala
Gebhard Mahlknecht, Baustellenleiter eines Tiefbau-Unternehmens
Gold! Gold!! Mit meiner Familie unternahm ich vor einiger Zeit einen Ausflug ins Bergwerk von Ridnaun. Gegen Ende des Rundgangs durch die Stollen kommt man im Freien an einer kleinen Lacke vorbei. Angeblich könne man hier Gold schürfen, hieß es. Etwas ungläubig nahm ich einen Schürfteller, um meinen Kindern zu zeigen, wie man richtig Gold wäscht. Nach kurzer Zeit wollte ich meinen Augen nicht trauen, glitzerte doch tatsächlich ein Goldstückchen in meinem Teller. Verschwörerisch schaute ich kurz auf und wagte gleich einen zweiten Versuch. Unfassbar! Schon wieder ein kleines Goldstückchen ... und noch eins, und ein weiteres. Ich dachte tatsächlich, ich sei ein reicher Mann. In einem Anflug von Ehrlichkeit ging ich dann doch zu einem Mitarbeiter des Bergwerks und teilte ihm meinen Sensationsfund mit. „Ach du bist der Kerl, der den Kindern das Katzengold abluchst ...“, war seine nüchterne Antwort. Er nahm mir die wertlosen Steinchen ab und streute sie postwendend wieder ins Wasser. Erst jetzt begriff ich, dass es sich bei der Goldwäscherei um eine Kinderattraktion handelte.
Leser kochen für Leser
mmh!
Plentane Knödel > Zutaten (für 12 Knödel) 250 g Spinat, 1 Stange Lauch, Zwiebelröhren (Frühlingszwiebeln), Schnittlauch, ca. 100 g Knödelbrot, Olivenöl, 1 Ei, ca. 500 g Buchweizenmehl (Schwarzpolenta) grob, 1-2 EL Weizenmehl, Knoblauchpulver, Salz, Wasser, je nach Variante Speck oder Gorgonzola Edelpilz
> Zubereitung Knödelbrot schneiden, Olivenöl und Knoblauchpulver untermischen. Spinat, Schnittlauch, Lauch und Zwiebelröhren klein schneiden und mit dem Knödelbrot gut vermischen. Schwarzpolentamehl, Ei, Weizenmehl und Salz dazugeben, alles gut vermengen und
mit kaltem Wasser zu einer mittelfesten Masse verarbeiten. Variante 1, Speck: Den geschnittenen Speck unter den Teig mischen und Knödel formen. Ins heiße Wasser geben und 20 Minuten mäßig kochen lassen. In einem tiefen Teller mit warmer Milch und Butterschmalz anrichten. Variante 2, Gorgonzola: In einer Handvoll Knödelmasse einen Gorgonzolawürfel einarbeiten, Knödel formen, ins kochende Wasser geben und 20 Minuten mäßig kochen lassen. Mit heißer Butter und Parmesankäse anrichten.
Altbäuerin Burgi Hilpold gibt das Rezept für ihre „Plentanen“ nur ungern aus der Hand, und so mussten wir alle Überredungskünste aufbringen, damit unsere Leser die Original Villscheider-Plentanen zu Hause nachkochen können – zumindest fast original, denn anstatt des Olivenöls verwendet Burgi eigentlich den so genannten „Foam“, den weißen Schaum, der beim Kochen der Butter entsteht. Aber: „Es ist nicht ganz einfach, hier keine Fehler zu machen“, sagt Frau Hilpold verschmitzt. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
„Verändert die Terrorwelle Europa?“ 36,11% Ja, radikalisierte Jugendliche werden immer gefährlicher 5,56% Ja, aber nur eine Zeitlang. Die Thematik wird wieder abflachen 16,67% Nein, in Europa wird man sich an solche Fälle gewöhnen 41,67% Nein, bei den Terroristen handelt es sich um Einzelfälle
Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
„Was halten Sie vom jährlichen Krampusumzug in Brixen?“ > > > >
Eine tolle Initiative! Sie belebt die Altstadt Schön, aber die Schmierereien könnte man weglassen Der Umzug ist in Sicherheitsfragen leicht grenzwertig Ich kann mit diesem Brauch nichts anfangen
Stimmen Sie mit! www.brixner.info 19
Menschen & Meinungen
LAMMento
Am Lühweinstandl „Das war die Dummheit in Person!“, liest der Franz aus der Tageszeitung vor, während er am Standl des Weihnachtsmarktes an seinem Glühwein nippt, und die Frieda, die sich heute einen freien Tag genommen hat, um mit uns auf den Domplatz zu gehen, grinst genüsslich mit, denn sie weiß, dass Franz den Reinhold Messner zitiert, der in der Tageszeitung den Dissinger als „Dummheit in Person“ bezeichnet hat, weil die Frieda mag den Dissinger überhaupt nicht, zu Unrecht, denn er hat ihr ja gar nix getan, der Dissinger, aber je mehr Glühwein im Magen landet, desto spöttischer wird das Grinsen von Frieda. Und jetzt, sag ich, will der Dissinger den Messner vor Gericht zerren dafür, denn das lässt er sich nicht bieten, dass jemand behauptet, er sei die „Dummheit in Person“, schon gar nicht der Dissinger, der im Austeilen zwar ein Profi ist, aber im Einstecken eine Mimose, offensichtlich, und dass er die „Dummheit in Person“ sei, sei eine Lüge, sagt der Dissinger. „Vor Gericht? Das wird lustig“, sagt der Franz, „weil der Dissinger muss dem Richter dann glaubhaft beweisen, dass Messner gelogen hat. Ich prophezeie: Das wird nicht einfach!“ Das stimmt, sag ich, denn der Messner wird scharenweise Zeugen auffahren lassen, die behaupten werden, dass doch leise Zweifel darüber bestehen könnten, dass der Dissinger möglicherweise nicht besonders fern von der „Dummheit in Person“ sein könnte. „Oh Gott“, sagt der Franz, „dann dauert dieser Prozess Jahre!“ Die Frieda sagt nix mehr dazu. Nach dem fünften Lühwein ist das auch besser so.
WEIHNACHTSAKTION
Ein Baum voller Wünsche z Lego, Play-Station, Bücher oder Barbiepuppen gehören zu den klassischen Dingen, die sich Kinder zu Weihnachten wünschen. Aber was wünschen sich eigentlich krebskranke Kinder vom Christkind? „An erster Stelle, schnell gesund zu werden“, weiß Elisabeth Zocchi, die sich gemeinsam mit ihrem Mann Claudio eine ganz besondere Weihnachtsaktion hat einfallen lassen: In den onkologischen Abteilungen italienischer Krankenhäuser haben krebskranke Kinder in Tonwerkstätten mehrere hundert Weihnachtskugeln gestaltet und mit ihren Wünschen und Gedanken versehen. Diese Werkstätten werden von der Stiftung Gräfin Lene Thun eingerichtet und geführt. Die Kugeln hängen mittlerweile an einem Weihnachts-
baum am Petersplatz in Rom. Der Papst höchstpersönlich hat die Idee der Brixner abgesegnet und sich für diesen besonderen Baumschmuck entschieden, der den Wünschen der Kinder noch mehr Gehör gibt. „Ein Wunsch wird sogar schon bald in Erfüllung gehen: Der Papst wird die kleinen Künstler zu einer persönlichen Audienz empfangen“, freut sich Ideenfinder Claudio Zocchi. Zahlreiche italienische Krankenhäuser haben sich an der Aktion beteiligt, wobei jedes Krankenhaus eine eigene Farbe für die Kugeln wählen konnte. Der 25 Meter hohe, aus Bayern stammende Baum strahlt heuer ab 18. Dezember nachmittags also nicht nur in besonders buntem Glanz, sondern noch viel heller als in den Jahren zuvor. eh
mit eigener Tischlerei Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 - 12 und 14 - 18 , Samstag 8.30 - 12 Uhr
Wir wünschen allen gesegnete Weihnachten, Glück und Gesundheit im neuen Jahr.
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Pro& Contra Ist eine Sanierung der Burgruine Salern sinnvoll? Der Hintergrund:
Foto: Arnold Ritter
Foto: Arnold Ritter
Im Vahrner Gemeinderat ist kürzlich die Möglichkeit einer Sanierung der Burgruine Salern samt Schaffung eines Ortes für „gepflegte Veranstaltungen“ kontrovers diskutiert worden. Die Struktur der Ruine war vor 15 Jahren mit 200 Millionen Lire statisch gesichert worden, nun möchte die Gemeinde den Schritt zu einer sinnvollen Nutzung wagen und dafür weitere Gelder investieren.
365 Tage GENUSS ERLEBNIS
ALEXANDER TAUBER, SVPGemeinderat in Vahrn: „Erhalt eines Symbols von Vahrn“
ANNI KAINZWALDNER ÖTTL, SVPReferentin in Vahrn: „Andere Prioritäten setzen“
Ja Die Burg Salern wurde Ende des 13.
Nein Grundsätzlich bin auch ich der Mei-
Jahrhunderts als damaliger Adels- und Gerichtssitz des fürstbischöflichen Hofes von Brixen errichtet und hat eine allgemeine historische Bedeutung. Gleichzeitig hat die Ruine aufgrund ihres monumentalen Erscheinungsbildes einen hohen Erkennungswert und ist von großem heimatgeschichtlichem Wert. Seit kurzem wird sie auch als offizielles Logo der Gemeinde Vahrn geführt. Das Gemeindewappen wiederum ist auf jenes der Ritter von Voitsberg zurückzuführen, deren Burg vom Bischof zerstört wurde, der daraufhin auf dem gegenüberliegenden Hügel die Burg Salern errichtete. Allein aus diesen Ausführungen geht klar hervor, dass die Ruine untrennbar mit der Geschichte von Vahrn in Verbindung steht. Der Burgfried wurde im Jahr 2000 saniert. Die sonstigen noch vorhandenen Mauerteile sind in den letzten Jahren zusehends mehr verfallen und in Ermangelung von Sanierungsarbeiten durch Verwitterung und Strauchwuchs in ihrem Bestand gefährdet. Überall auf der Welt werden historische Bauten geschützt, saniert und vor dem Verfall bewahrt. Somit muss es auch im Interesse der Gemeinde Vahrn sein, wenn sie dieses Symbol nicht dem Verfall preisgibt, wenngleich die Sanierung mit hohen Kosten von 380.000 Euro verbunden ist. In einem zweiten Moment soll überlegt werden, ob die Anlage auch für „gepflegte“ Veranstaltungen genutzt werden soll und dadurch ein weiterer Mehrwert für die Bevölkerung geschaffen wird. Die Sanierung darf nicht als „Kostenfaktor“ betrachtet werden, sondern als Verpflichtung zum Erhalt eines Symbols von Vahrn! z
nung, dass die bestehende Burgruine erhalten werden soll, aber die Gemeinde Vahrn sollte derzeit andere Prioritäten setzen: Es gibt, wie mir von vielen Bürgern von Vahrn in den letzten Wochen und Monaten immer wieder bestätigt wurde, wichtigere Vorhaben als die Sanierung der Burgruine Salern, die inklusive zusätzlicher Strukturen 600.000 Euro kosten soll. Vor allem für Senioren gibt es in Vahrn großen Handlungsbedarf: Die Schaffung einer Einrichtung für Senioren wäre in Vahrn wichtiger und sinnvoller. Die Gemeinde Vahrn hat zur Zeit zirka 4.800 Einwohner, von denen ungefähr 30 Personen in den umliegenden Altersheimen untergebracht sind. Ich stelle mir eine Struktur „Betreutes Wohnen“ in enger Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Eisacktal und zwei bis drei professionellen Mitarbeitern vor. Senioren sollten je nach Fähigkeit und körperlicher Verfassung zur Mithilfe eingebunden werden. Alleinstehende Menschen, die sich teilweise eigenständig nicht mehr versorgen können, hätten somit eine ideale Struktur und könnten hier den Lebensabend in netter Gemeinschaft verbringen. Da sich die familiären Situationen in der Gesellschaft in letzter Zeit geändert haben und folglich viele Menschen vereinsamen, wären die Senioren in einer Struktur für „Betreutes Wohnen“ in ein soziales Netz eingebunden. Mir persönlich ist es wichtig, dass Senioren ihren Lebensabend in großer Würde verbringen können; ich sehe es als meine Aufgabe, Strukturen in Vahrn zu schaffen, damit die Senioren in ihrem Heimatdorf bleiben können. z
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Menschen & Meinungen
RAAS
Shohin-Passion
z Roland Schatzer sagt von sich selbst, dass er schon vor über 20 Jahren dem „Bonsai-Virus“ erlegen
sei. Über 500 Bäume nennt der Bonsaifreak aus Raas mittlerweile sein Eigen, und er kennt nicht nur
ihre wissenschaftlichen Namen und ihre Eigenarten, sondern hat sie in ihrem Wachstum begleitet und
unterstützt. Vor allem Shohin haben es ihm angetan, Bonsai mit genau festgelegten Maßen. Vom Schalenrand bis zum höchsten Punkt des Baumes dürfen es nicht mehr als 20 Zentimeter sein, und darin liegt eine besondere Faszination. Mit dem Buch „Bonsai Shohin Passion“, das er vor kurzem veröffentlicht hat, hat sich Roland Schatzer einen großen Traum erfüllt und gleichzeitig für all jene ein wertvolles Werk zum Nachlesen geschaffen, die von den ultrakleinen Bäumchen begeistert sind. Unzählige Fotos und ein beachtliches Wissen, das er sich vor allem durch den Mut, auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen, angeeignet hat, sind auf über 350 Seiten gebannt. So mancher unkonventionelle Tipp stammt aus dem ganz persönlichen Erfahrungsschatz des leidenschaftlichen Hobbyfotografen und Bonsaizüchters. mk
BRIXEN
Konrad Obexer geht in den Ruhestand
z Mit 31. Dezember beendet Konrad Obexer seine Tätigkeit als Direktor der Cusanus Akademie. Er hat mehr als 42 Jahre lang zuerst als pädagogischer Mitarbeiter, später als Verwaltungsleiter und
seit 1994 als Direktor die Geschicke dieser diözesanen Einrichtung für Erwachsenenbildung geprägt und mitbestimmt. Die Cusanus Akademie ist zudem seit ihrem Bestehen ein wichtiger Veranstaltungsort für viele Organisationen im ganzen Land, und entsprechend groß ist der Kreis an Persönlichkeiten, die Konrad Obexer kennen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass er beinahe immer im Hause anzutreffen war, auch weit über die üblichen Bürozeiten hinaus. In all diesen Jahren
haben Referenten, Gastveranstalter und auch die vielen Veranstaltungsteilnehmer einen aufmerksamen, hilfsbereiten und liebenswürdigen Gastgeber kennengelernt, den nichts aus der Ruhe brachte und der dank dieser Ruhe auch in stressigen Zeiten alles zu einem guten Ende brachte. Bischof Ivo Muser brachte es in der Abschiedsfeier, die vor kurzem mit Konrad Obexer und seiner Familie gemeinsam mit der Diözesanleitung, den Mitarbeitern der Cusanus Akademie und des Hauses
St. Georg und vielen Netzwerkpartnern stattgefunden hat, so zum Ausdruck: „Wenn es heute Menschen im In- und Ausland gibt, und ich kenne einige davon, die eine besondere Beziehung zur Cusanus Akademie aufgebaut haben, dann hat das mit dir zu tun.“ Patrizia SchwienbacherMajor, die bisherige Leiterin der Referats für Pfarrgemeinde im Ordinariat in Bozen, wird mit 1. Jänner 2016 die Nachfolge von Konrad Obexer antreten. amm
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Foto: Arnold Ritter
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BRIXEN
Foto: Oskar Zingerle
Carlo Milesi (1932-2015): „Im Grenzgängertum kenn’ ich mich aus“
z Der Abschied von Don Carlo Milesi wiegt schwer: Am 5. Dezember 2015 hat ein besonderer Mensch seine Angehörigen und Brixen verlassen, eine Persönlichkeit, deren Vielseitigkeit, Bildung und tiefe Menschlichkeit eine schmerzliche Lücke hinterlassen. Der in San Giovanni Bianco (Bergamo) am 20. Mai 1932 geborene Don Carlo gehörte einer Generation an, die noch den Zweiten Weltkrieg direkt erfahren, die Armut und Entbehrungen der Nachkriegszeit hautnah verspürt hatte. Es war dem jungen Carlo nicht in die Wiege gelegt, dass er sein späteres Leben im beschaulichen Brixen verbringen würde. Sein Vater, ein Holzarbeiter, war mit der großen Familie um 1930 aus der Bergamasker Heimat nach Frankreich gegangen, um in wirtschaftlich dürftigen Zeiten Arbeit zu finden, als Holzfäller in den französischen Wäldern, wo der kleine Carlo von klein auf ganz selbstverständlich mit dem Französischen aufwuchs. Erst nach Beginn des Zweiten Weltkriegs flüchtete die Familie zurück nach Bergamo, wo Vater Milesi aber arbeitslos blieb, da er der faschistischen Partei nicht beitreten mochte. So fand er erst über Umwegen Arbeit beim Sägewerk Colleoni in Bruneck, wo die Familie zunächst zu sechst in einem Zimmer wohnte. In Bruneck lebte man sich gut ein, bis auf die Tatsache, dass sich Carlo weigerte, Italienisch zu sprechen und weiterhin Französisch parlierte. Als Volks-
schüler hatte er daher Verständnis für seine Südtiroler Mitschüler, die dem Italienischen gleichfalls fremd gegenüberstanden. Die Beheimatung in mehreren Kulturen war Carlo Milesi zeitlebens vertraut, wie er selbst ironisch betonte: „In Bergamo galt ich als Franzos, in Bruneck als Walscher, in Trient als Crucco. Im sprachlichen Grenzgängertum kenne ich mich aus.“ Der begabte Bub fand den Weg ins Gymnasium, fand zu geistlicher Berufung und wurde 1952 vom soeben geweihten Bischof Joseph Gargitter als erster Italiener in das Priesterseminar Brixen aufgenommen. Nach der Priesterweihe 1956 führte sein Weg als Kooperator nach Cortina, danach absolvierte er an der Cattolica in Mailand ein Studium der Theologie und Literatur, wobei er sich besonders deutschsprachigen Autoren widmete. Als er um 1965 wieder nach Brixen kam, erlebte sein Umfeld einen jungen, unkonventionellen Geistlichen: volksnah, beliebt bei Jugendlichen, mit denen er Fußball spielte, Zigaretten rauchte und dem man spontan vertraute. Fast 30 Jahre lang, von 1966 bis 1994, unterrichtete Don Carlo Italienisch am „Vinzentinum“ und trug in die noch ziemlich konservative „Kiste“ mehr als nur einen Hauch von Offenheit und Zweitem Vatikanum. Vielen Schülern erschloss Don Carlo ein Italien, wie sie es nicht kannten: offen, progressiv und warmherzig. In der Stadt wurde Don Carlo bald
zum Bezugspunkt der Italienischen Pfarrgemeinschaft: ein Ratgeber in geistlichen und weltlichen Dingen, aber locker und erfrischend unterhaltsam. Dass Musik die Sprache des Herzens ist, bewies Don Carlo von 1968 bis 1994 im Vorstand der Corale S. Michele, die ihm denn auch das letzte Geleit gab. Selbst lernte ich Don Carlo näher kennen bei der Planung des 1.100-JahrJubiläums von Brixen, unter dessen Promotoren er sich befand. Neben der Programmerstellung besorgte er, vorab mit Barbara Fuchs, die Herausgabe des Stadtbuchs, an dessen verspätetem Erscheinen er aber keine Verantwortung trug. Es war ihm Herzensanliegen, den italienischen Mitbürgern, Geschichte und Kultur Brixens und der Umgebung zu vermitteln. Vor allem einfühlsame Personenporträts, die er mit dem unvergessenen Fausto Ruggera etwa Don Giuseppe Franco widmete, waren meisterhafte Miniaturen, in denen Geschichte,
Zeitkolorit und Charaktere zusammenflossen – Glanzbeispiele einer kritischen Heimatgeschichte, die zur Identitätsstiftung und zum Verständnis zwischen den Sprachgruppen einen wesentlichen Beitrag leisteten. Dass Don Carlo von 1988 bis 2008 auch Domkapitular war, erfüllte ihn mit Stolz, hinderte ihn aber nicht daran, weiterhin volksnahe zu bleiben. Ein Gespräch mit ihm in seiner Wohnung, die er mit Schwester Bruna teilte, tat wohl, da sein abgewogenes, mitunter spitzes Urteil stets die Augen öffnete und sein Wandeln zwischen den Kulturen Augen und Herz für das Glück öffnete, in einer Stadt mit mehreren Kulturen zu leben. Nun weilt er in einer neuen Heimat, in der er sich ebenso gut zurechtfinden wird wie zwischen Bergamo, Bruneck, Cortina, Frankreich und Brixen. Dass wir ihn nicht vergessen werden, ist kein Versprechen, sondern selbstverständlich. Hans Heiss
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Menschen & Meinungen
Echo
Leser schreiben uns
„Alles ist vergeben“ Zum Bericht „Wie real ist der Himmel“, „Brixner“ Nr. 309, S. 36
Alois Ties, Brixen
Der Kontext, in dem die Worte standen, lässt mich nicht mehr los. Es war die erste Ausgabe der französischen Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ nach dem Pariser Attentat (dem einige Autoren zum Opfer gefallen waren), die auf der ersten Seite nur diese drei Wörter brachte: „Alles ist vergeben.“ In der Ankündigung der meisterhaften Inszenierung durch die Künstlerin Annemarie Laner hieß es: „Die in diesem Satz enthaltene Botschaft drückt in radikaler Zurückgenommenheit die Trauer, aber auch das Vertrauen in die unendliche Kraft des Vergebens aus.“ Barbara Fuchs hat in der Oktobernummer des „Brixner“ all dies gut zusammengefasst. Steckt dahinter nur das Ideal von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit? Geht es um die Rücksichtnahme auf und den Respekt vor jedem Menschen, der in christlicher Sicht ein einzigartiges und einmaliges Geschöpf Gottes ist, für die Ewigkeit bestimmt, ein Wesen, das sich Kind Gottes nennen darf, Gott ähnlich und nach seinem Bild entworfen? Ist es sogar der Respekt vor dem Geheimnis des Gewissens, zu dem das Zweite Vatikanum erklärte: „Nicht selten jedoch geschieht es, dass das Gewissen aus unüberwindlicher Unkenntnis irrt, ohne dass es dadurch seine Würde verliert.“ (G. et sp. 16). Jesus soll ja auch am Kreuz gerufen haben: „Herr, vergib ihnen! Sie wissen nicht, was sie tun.“ (Luk 23,34). Johannes lässt Jesus sagen: „Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten. Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben.“ (Joh 16,2). Das richtige Erkennen ist umso mehr wichtig, auch heute zwischen den Religionen. Im Grund hängt alles an der Liebe. Sehr aktuell erscheint das Wort des Paulus: „Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen, wenn er Durst hat, gib ihm zu 24
trinken; tust du das, dann sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt. Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute.“(Röm 12,20). Ganz tief beeindruckt hat mich Papst Franziskus in Zentralafrika. Es ist ein Land voll Bürgerkrieg, von Frankreich und der Uno sei einiger Zeit notdürftig überwacht, von den Islamisten rücksichtslos, roh geplündert. Im Grunde ungeschützt ging er durch die Flüchtlingslager, ganz dran an den Armen. Er sprach von Friede, Liebe und Vergebung jenseits aller Art von Grenzen. Er erschien mir als ein Mensch nicht von dieser Welt, wehrlos und furchtlos. Da leuchtete der Himmel herein.
„Viele Fragen“ Zum Bericht „Mobilität der Zukunft“, „Brixner“ Nr. 310, S. 4
Thomas Klapfer, Bürgermeister von Franzensfeste
Lieber Willy, Kompliment zum Artikel „Mobilität der Zukunft“ in der Novemberausgabe des „Brixner“. Effektiv gibt es bis heute wenig, wo über das Thema Brenner Basistunnel, Zulaufstrecke und Riggertalschleife zusammenhängend informiert wird. Ich vermisse jedoch – wie könnte es anders sein, wirst Du sagen – einige kritische Überlegungen zur Riggertalschleife. Ich werde mit der banalen Aussage zitiert, dass man keinen erheblichen Zeitgewinn erzielen kann. Ergänzend dazu Folgendes: Die Riggertalschleife kann auf den ersten Blick eine interessante Eisenbahnstrecke sein. Bei genauerem Hinsehen jedoch treten viele Fragen auf. Das Thema Riggertalschleife ist schon viele Jahre alt. Ursprünglich wurde sie von Pendlern aus dem Pustertal nach Bozen gefordert, um nicht den „Umweg“ nach Franzensfeste in Kauf nehmen zu müssen. Durch den Bau des BBT haben sich einige Vorzeichen geändert, und zwar: Wenn der Zug aus dem Pustertal Franzensfeste anfährt und von dort direkt über die neu gebaute südliche Zulaufstrecke nach Bozen fahren würde, wäre er viel schneller in Bozen als über die Riggertalschleife nach Brixen und dann über die Bestandsstrecke nach Bozen. Ein weiteres Argument für die Errichtung der Riggertalschleife ist,
dass zwei neue Bahnhöfe entstehen können: Vahrn und Schabs. Diese Bahnhöfe könnten auch ohne Riggertalschleife errichtet werden und haben somit mit dieser nichts zu tun! Der Halt in einem möglichen Bahnhof Schabs wird wieder in Frage gestellt, weil dadurch der Halbstundentakt ins Pustertal gefährdet werden könnte. Laut Aussage von Landeshauptmann Arno Kompatscher in der Festung Franzensfeste vom 9. November werden die internationalen Züge nach Fertigstellung des BBT und der Zulaufstrecke in Franzensfeste Halt machen und nicht in Brixen. Diese Aussage wurde übrigens schon vorher in Presseaussendungen von Martin Ausserdorfer und den Abgeordneten Christian Tschurtschenthaler und Albert Wurzer getätigt. In der Schweiz ist man dabei, den Gotthard Basistunnel fertigzustellen, und nun wird dieser auch für den regionalen Verkehr entdeckt. Auch für die Euregio wäre es denkbar, dass man eine Zugverbindung Trient-Innsbruck einrichten könnte. Nach der Fertigstellung des BBT ergeben sich für Einwohner des Wipp-, Eisack- und Pustertales ganz neue Möglichkeiten, vor allem auch im Norden! Um über die schnelle Strecke BBT dorthin zu gelangen, muss man in Franzensfeste in den Zug einsteigen. Wieso will man dieses Szenario nicht durchdenken? Die Befürworter der Schleife argumentieren weiters, dass jedes Mal, wenn ein internationaler Zug in Franzensfeste hält, der „Pusterer“ Zug über Franzensfeste fährt und ansonsten über die Riggertalschleife direkt nach Brixen fahren wird. Wie soll das funktionieren? Wie schafft man die Vertaktung der Fahrpläne im Halbstundentakt, wenn manchmal ein Zug über die Riggertalschleife fährt und manchmal über Franzensfeste? Es darf nicht vergessen werden, dass durch das Pustertal nur eine eingleisige Strecke führt. Wer finanziert die geschätzten Kosten von 60 Millionen Euro der Schleife? Wie viele Pendler gibt es? Wie viele Minuten an Fahrtzeit werden eingespart? Gäbe es auch andere Lösungen, die weniger kosten würden? Ich bin der Meinung, dass es für die Menschen aus dem Pustertal in Zukunft besser sein wird, den Bahnhof Franzensfeste anzufahren, denn nur dort gibt es die Möglichkeit, die regionalen und internationalen Züge zu nutzen. Es sollte in diesem Sinn gut überlegt sein, das
teure Projekt zu realisieren. Außerdem wäre es sinnvoll, wenn wir alle gemeinsam das Projekt „Bahnhof Franzensfeste 2026“ unterstützen würden, denn es würde uns allen ungemeine Möglichkeiten der Mobilität eröffnen. Anm. d. Red.: Lieber Thomas, wie bereits im Bericht ausführlich beschrieben, wird derzeit analysiert, welche Auswirkungen die Riggertalschleife auf den Fahrplan des lokalen Eisenbahnverkehrs haben würde. Davon werden die entsprechenden politischen Entscheidungen (hoffentlich) abhängen – was auch sinnvoll ist: Es geht nicht um eine technische Machbarkeit, sondern es geht darum, ob es durch die Riggertalschleife gelingen würde, die Fahrzeit in dem Ausmaß zu reduzieren, dass man im Halbstundentakt in 60 Minuten von Bruneck nach Bozen kommt und trotzdem kapillar an den jeweiligen Bahnhöfen anhalten kann. Das würde dann die Anzahl der Zugpendler vom Pustertal erheblich ansteigen lassen – wie es im Vinschgau bereits der Fall ist.
„Ein herzensguter Mensch“ Ein Dankeschön an den verstorbenen Jakob Troger
Maria Masoner, Brixen
Lieber „Brixner“, ersuche und bitte Sie höflichst, dem Herrn Jakob Troger, der kürzlich durch Autounfall in Milland verstorben ist, öffentlich meinerseits meinen großen Dank auszusprechen, da er mir in den Jahren 2006-2007 mit Frau Accetti tüchtig geholfen hat, aus meiner damaligen Notlage herauszukommen. Jakob der Straßenkehrer war ein herzensguter und hilfsbereiter Mensch, dem ich jetzt und für immer dankbar bleiben und den ich immer in bester Erinnerung behalten werde.
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
UMFRAGE
Person(en) des Jahres Fotos: Oskar Zingerle
Jeder von uns könnte eine Person nennen, die uns in den vergangenen 365 Tagen beeindruckt hat, die aufgefallen ist oder einfach nur durch ihre Taten fasziniert hat. Wir wollten von den Brixnern wissen, wer denn ihre „Person des Jahres 2015“ war – und weshalb.
Für Philipp Ploner ist Armin Zöggeler die Person des Jahres: „Er hat sich nach seinem Karriereende nicht auf die faule Haut gelegt und gibt seine Erfahrungen und sein Können an die Jungen weiter. Zudem versucht er, den Rodelsport – nicht nur in Südtirol – bekannter zu machen und aufzuwerten.“
Für Doris Hinteregger ist Alex Schwazer die Person des Jahres 2015: „Ich bewundere ihn für seinen Mut und für seinen Einsatz. Er kämpft sich durch und versucht, nach seinem Dopinggeständnis nochmals zu beweisen, was er kann. Zudem setzt er sich fürs Antidoping ein.“
Emanuela Hofer fällt als Person des Jahres spontan Landeshauptmann Arno Kompatscher ein. „Er ist sympathisch, macht seinen Job einfach gut und hat einen feinen Charakter. Ich habe ihn persönlich kennengelernt und war beeindruckt von seiner menschlichen Seite und wie er auf Personen zugeht.“
Karl Michaeler wählt Bürgermeister Peter Brunner zu seiner Person des Jahres: „Er hat viele Stimmen bekommen, also muss er den Leuten sympathisch sein. Und er macht seine Aufgabe, wie es bis jetzt ausschaut, souverän und gut.“
„Die Mütter“, sagt Verena Niederwieser. „Die Mütter sind meine Personen des Jahres. Sie erhalten meines Erachtens viel zu wenig Wertschätzung für das, was sie täglich tun. Allesamt leisten sie eine besondere und bemerkenswerte Arbeit.“
„Wladimir Putin“, sagt Leonardo Ravera. „Mi sembra l’unico che ha capito come stanno andando le cose in questo momento specifico, storico! E devo dire che ho grande fiducia in lui.“
„Der Verein Medicus Comicus hat mich heuer beeindruckt“, sagt Mirjam Wierer. „Insbesondere, wie sie die Kinder in den Krankenhäusern zum Lächeln bringen und sie für einen Moment vom Krankenhaus-Alltag herausholen. Das ist eine gute Aktion, eine gute Idee. Wenn die Clowns kommen, dann braucht es manchmal sogar einen Arzt weniger.“
„Für mich ist Papst Franziskus die Person des Jahres, weil er immer solide und demütig ist und man nur Gutes von ihm hört“, sagt Martin Prader. „Er strahlt eine gewisse Ruhe aus und macht meines Erachtens seine Sache gut. Ich habe großen Respekt vor dem, was er sagt.“
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WANDELBAR: Die Mitglieder des Theatervereins Neustift sind in 25 Jahren in unzählige Rollen geschlüpft
Kunst & Kultur
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EIN VIERTELJAHRHUNDERT THEATERVEREIN NEUSTIFT
Kollektive Heiterkeit Foto: Arnold Ritter
Jedes Jahr aufs Neue stellt sich der Theaterverein Neustift der Herausforderung, zur Faschingszeit Spaß zu verbreiten – und das seit 25 Jahren! Der „Brixner“ hat sich auf Spurensuche begeben, warum das so ist …
Z
igarettenrauch kräuselt sich von den Tischen im Schankraum des Brückenwirts in Neustift zur Decke hinauf. Ein paar Männer sitzen gebückt über einem Glas Wein am dritten Tisch
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von links – oder war’s doch jener gleich gegenüber der Bar? Egal. Hauptsache, hier ist es vor mittlerweile 25 Jahren geschehen: Was vorher gleich wie der Rauch träge im Raum herumwaberte,
verfestigte sich zu einer konkreten Idee und wurde schließlich zur Geburtsstunde des Theatervereins Neustift. Böse Zungen könnten behaupten, der Theaterverein sei
aus einer bloßen Wirtshauslaune entstanden. So ganz bestreiten will dies der Ideenzünder und langjährige Obmann Josef Tauber nicht: „Zumindest ist viel Humor von hier auf die Bühne gekommen“,
erklärt er schelmisch lachend, „wir bauen nämlich bei jedem Stück das Dorf mit ein.“ Doch mehr dazu später; kehren wir lieber zurück in den Gastraum des Brückenwirts. Heute, also 25 Jahre nach der Gründung des Vereins, sitzen im schummrigen Licht versammelt Josef Tauber, seine Tochter und jetzige Obfrau Dolores, Maria Hofer, Irene Thaler, der Regisseur Leo Ploner, Martin Pichler, Markus Markart, Kilian Widmann, Martina Stampfl und Stefan Rainer.
Theater und Klosterleben. „Die
Geschichte des Theatervereins Neustift geht eigentlich 50 Jahre zurück, nicht bloß 25“, verrät Josef Tauber überraschend, während Irene Thaler und noch ein paar andere in der Runde eine Flasche Rotwein bestellen. „Das gesellige Beisammensein ist bei uns das wichtigste“, erklärt Maria Hofer, die seit sieben Jahren Vizeobfrau ist, mit einem Augenzwinkern. Vor vielen Jahren haben beim
kulturellen Programm meist die Klöster mitgemischt. „Alte Bräuche wie das Klöckeln zum Beispiel wurden abgeschafft, das Theater wurde aber immer gefördert“, beschreibt Josef Tauber. Wie man
zum Bibelzentrum umgebaut wurde“, so Tauber. Fünf Jahre sollte es dauern, bis die eingeschworenen Neustifter Theaterfreunde wieder auf der Bühne stehen sollten – diesmal als waschechter Verein
„Wir können uns den Luxus gönnen, aus Spaß Theater zu spielen“_ Markus Markart aber vermuten kann, war es im Kloster mit dem Zusammenspiel von männlichem und weiblichem Geschlecht nicht immer einfach. Wenn man sich vor Augen führt, dass es bei der Theatergruppe, bei der anno dazumal schon Josef Tauber mitwirkte, getrennte Umkleideräume gab, kann man sich vorstellen, wie „heiß“ die Liebesszenen ausgefallen sind. „Den Raum, in dem wir gespielt und geprobt haben, mussten wir aber notgedrungen verlassen, als er
und im neu gebauten Mehrzwecksaal der Grundschule Neustift. Was der Theaterverein aus den Kloster-Zeiten in die Gegenwart herübergerettet hat, ist jedenfalls die begleitende Musik. „Musik hat uns schon oft herausgerissen“, ist sich Josef Tauber sicher. „Über die Jahre haben wir uns ein gutes Stammpublikum aufgebaut, und die erwarten auch das eine oder andere Ständchen von uns.“ Tauber muss wissen, was sein Publikum hören und
sehen will, denn immerhin fungierte er 18 Jahre lang als Obmann des Theatervereins, ist eines der Gründungsmitglieder und Obmann des Bezirkes Eisacktal im Südtiroler Theaterverband. Ebenso beinahe ein ungeschriebenes Theaterverein-Neustift-Gesetz ist, dass Faschingszeit Theaterzeit ist. Fasching ist eine Zeit zum Lachen, deshalb bringt der Theaterverein Neustift eigentlich ausschließlich Lustspiele auf die Bühne. „Wir haben schon auch ernstere Stücke gespielt, aber inzwischen haben wir uns auf das Fachgebiet Lustspiel konzentriert“, erklärt Markus Markart, der als Gründungsmitglied bereits wie Inventar zum Theaterverein gehört. Zur Faschingszeit würde auch kein schwer verdauliches oder trauriges Stück passen, und immerhin machen lustige Stücke den Schauspielern selbst viel Spaß beim Spielen. Wobei, dass die Spieler selbst bei Lustspielen so viel Spaß haben, stimmt nicht wirklich: „Das Witzige ist ja ei27
Kunst & Kultur Josef Tauber, Maria Hofer und Irene Thaler in „A aufglegter Schwindel“
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gentlich nicht, dass du auf der Bühne lustig bist. Für dich ist das in diesem Moment todernst“, beschreibt Martin Pichler und nippt an seinem Rotwein. Pichler gehört zu jenen, die es lieben, das Publikum zum Lachen zu bringen. Außerdem können die Schauspieler während der Proben auf der Bühne mit der Zeit nur noch schwer einschätzen, ob das Stück nun witzig ist oder nicht. Mit der Zeit schmeckt jede Pointe irgendwie schal und abgestanden; ob das Stück überhaupt ankommt, zeigt sich erst bei der Premiere: „Der schönste Lohn ist, wenn die Leute herzhaft lachen“, schildert Dolores Tauber, „das zu erreichen ist nämlich gar nicht so leicht.“ Szenenapplaus ist heutzutage schon fast nicht mehr drin. Oft kommt es auch vor, dass unverhofft an Stellen gelacht wird, die für die Schauspieler nicht offensichtlich lustig waren. „Die Leute sind immer unberechenbar“, erklärt sich Regisseur Leo Ploner dieses Phänomen. „Es gibt ein visuelles Publikum, das auf die sichtbaren Pointen eingeht, es gibt Leute, die auf die vordergründigen Witze eingehen, und es gibt das Publikum, das auf die Zusammenhänge eingeht.“ Erschwerend kommt hinzu, dass die Stimmung oft von einer Handvoll „Stimmungsmachern“ abhängt: „Es gibt das Schmunzelpublikum, das zwar vollkommen präsent ist, aber nicht vor Lachen brüllt. Wenn 28
unter den Zuschauern aber fünf Leute sitzen, die Tränen lachen und nach jeder Szene laut mitklatschen, lacht der ganze Saal mit.“ Und so entsteht dann auch die kollektive Heiterkeit, die laut Ploner die Sternstunde eines jeden komödiantischen Theaters ist.
Engel oder Teufel? Ob die Leute
vor Lachen brüllen, hängt natürlich auch vom Stück selbst ab. Die Qual der Wahl hatte bislang eigentlich immer Josef Tauber: „Das richtige Stück auszusuchen ist schwierig. Die Kunst ist es aber, die Spieler zum Mitmachen zu überzeugen“, beschreibt er. Bei den beiden Stücken „Lauwarme Grüße“ und „Die Blindgänger“ hat Josef Tauber sogar selbst zur Feder gegriffen. „Beide habe ich selbst geschrieben, weil ich damals einfach kein passendes gefunden habe. Mit dem Schreiben war ich schneller als zehn neue Stücke durchzulesen.“ Wenn das richtige Stück ausgewählt ist, dürfen die Schauspieler, die sich für diese Produktion die Zeit nehmen, erstmals in den Seiten schmökern. Bei der Rollenverteilung im Anschluss kann es vorkommen, dass die Spieler einen herben Rückschlag erfahren, wenn sie die angestrebte Rolle partout nicht zugeteilt bekommen. Beim Stück „Himmel oder Hölle“ (2011) wollte Martin Pichler beispielsweise unbedingt den Teufel spielen, musste dann aber
in Goldlocken-Perücke und Engelskostüm auf die Bühne. „Anfangs war ich enttäuscht. Zum Schluss war ich dann aber doch froh, dass ich nicht den Teufel spielen musste“, gesteht Pichler im Nachhinein. Hier hat sich einmal mehr bewiesen, dass dem Regisseur – in diesem Fall war es Erich Meraner – ein gewisses Gespür für die richtige Rollenbesetzung nicht fehlen darf. Wenn ein Schauspieler absolut nicht in eine Rolle schlüpfen will, ist die Zuteilung verhandelbar: „Wir haben das große Glück, dass wir alle Freunde sind und miteinander reden können, auch mit dem Regisseur“, räumt Pichler ein. Beim Theaterverein Neustift sind jedoch alle sehr wandelbar, und jeder hat irgendwann den eleganten Liebhaber genauso wie den naiven Knecht gespielt – Hauptsache komödiantisch eben! Dass sich die Spieler auf der Bühne auch wohlfühlen, hat gerade bei einer Laienbühne oberste Priorität. „Man muss schon froh sein, dass überhaupt so viele Spieler zusammenkommen“, weiß auch Josef Tauber. Immerhin steckt man viel Zeit und Mühe in die anstrengenden Proben, man strapaziert die Nerven der Partner und muss teilweise sehr viel Text lernen. Maria Hofer sieht das Auswendiglernen pragmatisch: „Für mich ist das wie Gehirntraining.“ Dolores Tauber räumt dem Theaterverein Neustift gerade beim Text einen entscheidenden Vorteil ein: „Wir sind eine eingeschworene Gruppe. Im Notfall können wir uns auch gut durchschummeln, wenn gewisse Textstellen nicht gleich wie im Drehbuch kommen.“ Und das ist auch gut so, denn im Theaterverein Neustift gibt es schon seit einiger Zeit keine Souffleuse mehr; dafür bietet die Bühne im Mehrzwecksaal keine Möglichkeit. Dass das Durchschummeln aber nicht immer funktioniert, weiß Markus Markart, der unter seinen Theaterkollegen als erfahren und routiniert gilt. „Beim Singen sind wir immer diszipliniert und bringen denselben Text. Da kann man sich nämlich nicht so leicht herausschwindeln, wenn man mal was vergessen sollte.“
Qualitätszeichen „neustiftelen“. Ein Teil des Erfolgs des Theatervereins Neustift basiert auf der einfachen Tatsache, dass die Stücke „neustiftelen“ tun, wie es Tauber nennt. „Die Güte einer Bühne macht aus, wenn sie dem Stück ihren Stempel aufdrückt“,
weiß auch Regisseur Leo Ploner, „das ist ein Qualitätszeichen, dem man treu bleiben muss.“ Deshalb sieht der Theaterverein die Stücke oft nur als Gerüst und schmückt dieses mit eigenen Ideen und Episoden aus dem Neustifter Alltag und anderen aktuellen Themen oder auch mit Dialekten aus. Stolz sagt Martin Pichler hierauf, dass es dem Theaterverein Neustift keine Schwierigkeiten bereitet, genügend Zuschauer anzulocken. „Ich glaube aber andererseits, es bräuchte nicht viel, um das Publikum zu vergraulen. Wenn ein paar Stücke nicht gut ankommen, spricht sich das schnell herum.“ Dass dies die große Herausforderung des Theatervereins ist, ist kein Geheimnis, denn das Publikum ist über die Jahre anspruchsvoller geworden, hat mehr Möglichkeiten, Vergleiche zu ziehen zwischen verschiedenen Bühnen oder Schauspielern auch aus TV und Kino. „Heute muss man auf der Bühne mehr bieten als früher, und die Komödie muss kurzweiliger sein“, bestätigt Leo Ploner. Ob der Theaterverein Neustift auch dem aktuellen Stück „Der Mustergatte“ von Avery Hopwood seinen Stempel aufdrückt, wird sich ab der Premiere am 30. Jänner zeigen. Soviel sei jedoch bereits jetzt verraten: Martin Pichler hat sich der Aufgabe gestellt, für die Aufführung mit dem Kärntner Dialekt eine für ihn neue Sprachlandschaft zu betreten. Die Herausforderung bei „Der Mustergatte“ ist laut Leo Ploner, dass es ein sehr requisitenreiches Stück ist. „Es passiert auch viel zwischen den Zeilen, und an den Text wird viel Ballast angehängt. Das hat wiederum den Vorteil, dass das Stück viel natürlicher wirkt, weil die Schauspieler nebenbei etwas zu tun haben und den Text nicht nur herunterleiern.“ Doch nicht nur die Bühne drückt einem Stück ihren Stempel auf, auch jeder Regisseur hat seine eigene Handschrift. Peter Mitterrutzner, Christoph Gostner, Lukas Lobis, Erich Meraner, Gerd Weigel und nun Leo Ploner – der Theaterverein Neustift hat nie davor zurückgescheut, den Regisseur zu wechseln. „Indem wir ständig mit anderen Regisseuren zusammenarbeiten, lernen wir neue Arbeitsweisen kennen und bekommen neue Impulse“, bestätigt Markus Markart. Noch einen Vorteil zieht der Theaterverein aus dem regen Wechsel: „Wir haben uns viele Kurse gespart, weil wir uns verschiedene Regisseure ins Haus geholt haben.“
Foto: Oskar Zingerle
LE ER SA E R T N I W ÄNN
. J A B 5 TAG 6. JÄNNER IER AM FE EÖFFNET G
Dolores Tauber: „Wir sind eine eingeschworene Gruppe. Im Notfall können wir uns beim Text auch gut durchschummeln“
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Bevor sich der Vorhang das erste Mal lüftet, proben die Schauspieler zweimal pro Woche – und das zweieinhalb Monate lang. „Die Zeit brauchen wir auch“, erklärt Josef Tauber, „vor allem in der letzten Woche wird es eng. Wenn es organisatorisch machbar wäre, würden wir dann auch jeden Tag proben!“ Laut allen Spielern, die im Brückenwirt um den Tisch versammelt sitzen, lohnt sich der Aufwand aber: „Wir können uns den Luxus gönnen, aus Spaß Theater zu spielen“, umreißt Markus Markart, woraufhin er mit zustimmendem Nicken aus der Runde belohnt wird. Spaß hin oder her, nach der letzten Aufführung „sind wir dann aber auch alle stuff“, wie es Martin Pichler ausdrückt. „Es ist schon eine anstrengende Zeit, denn immerhin haben wir zehn Aufführungen zu bestreiten. Spätestens vier Monate nach der letzten Aufführung kommt die Lust aufs Theater aber wieder.“ Eines sei bereits jetzt verraten: Das 25-Jahr-Jubiläum macht die Schauspieler des Theatervereins Neustift nicht unbedingt nervös. Insgeheim freuen sich wohl alle gemeinsam mit Josef Tauber, denn „es sind immerhin 25 Jahre, in denen wir uns zusammengerafft und Gutes wie Schlechtes miteinander geteilt haben“. Brüderlich geteilt haben sie auch die beiden Weinflaschen dieses Abends im schummrigen Licht des Gastraumes im Brückenwirt in Neustift.
veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info Gegründet wurde der Theaterverein Neustift 1991, zu seinem Steckenpferd gehört das Genre „Lustspiel“. Bisher wurden folgende Stücke gespielt: 1991 ein Bühnen Potpourri mit dem Silvester-Klassiker „Dinner for one“ und „Der Steffele und ’s Vronele beim Lungenspezialist“, 1992 die bekannte Freilichtaufführung „Der Dritte Tag“, 1993 die beiden Stücke „A aufg’legter Schwindel“ und „Das Apostelspiel“, 1994 ein Einakter-Potpourri zusammen mit der Heimatbühne Lajen, der Heimatbühne St. Andrä, dem Gemischten Chor Neustift und dem Theaterverein, 1995 das Stück „Tante Jutta“, 1996 „Ein Body für mi“, 1997 „Radau um die Sau“, 1998 das futuristisch anmutende Stück „’S Schlafmittel“, 1999 „Das Streichquartett“, 2000 „Die Zuckerpuppe“, 2001 „Weiberkommando“, 2002 „Der alte Geizkragen“, 2003 „Dinner für Spinner“, 2004 „Der Hallodri“, 2005 „Rosalinde Verschwinde“, 2006 „So ein Affentheater“, 2007 „Rendezvous im Bauernkasten“, 2008 „Jetzt geht die Uhr richtig“, 2009 „Töchter zu verschenken“, 2010 „Lauwarme Grüße“, das erste Stück aus der Feder von Josef Tauber, 2011 „Himmel oder Hölle“, 2012 „Und das am Hochzeitsmorgen“, 2013 „Die Blindgänger“ von Josef Tauber, 2014 „S’Norrnkastl im Jagerhof“ und 2015 „A aufg’legter Schwindel“. Das neue Stück „Der Mustergatte“ feiert am 30. Jänner Premiere. Infos zum Theaterverein: www.theaterneustift.it.
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„Eigentlich ist es ein Herkommen dürfen“ Das „Schwergewicht“ der deutschsprachigen Kabarettszene, Ottfried Fischer, war Anfang Dezember in der Dekadenz zu Gast. Bei der Interview-Anfrage des „Brixner“ wurde die Redakteurin von Managerin Regina Weber kurzerhand durchgewunken zum launigen Plausch am Frühstückstisch. Ottfried Fischer: „Man muss das Medium TV auch in die Knie zwingen können“
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Foto: Walter Schoenenbroecher
Kunst & Kultur
INTERVIEW
bekannten Schauspielern und Regisseuren, darunter auch Gabi Rothmüller, die damals Regie führte … Ich habe im Zuge meiner Recherchen für den Auftritt entdeckt, dass Gabi Rothmüller oft mit der Gruppe Dekadenz zusammenarbeitet. Das freut mich besonders, denn sie habe ich 1989 für die erste Regiearbeit ihrer Laufbahn engagiert. Seit damals sind wir durch beiderseitig gewinnbringende Zusammenarbeit freundschaftlich miteinander verbunden, und so schließt sich das Dreieck Brixen-München-Fischer.
auf eigenen Wunsch Ihre berühmtesten TV-Serien wie „Ottis Schlachthof“ oder „Der Bulle von Tölz“ eingestellt worden. Im Pay-TV gibt es aber seit letztem Jahr ein neues Format: „Ottis Aquarium“, in dem Sie wieder nach oben schwimmen … Wie gesagt, solange ich dazu fähig bin und Freude habe, arbeite ich gerne auch im TV, so kann ich wieder öffentlich „herummäkeln“. Einmal im Monat philosophiere ich eine halbe Stunde mit zwei Gästen im Rededuell über aktuelle Themen. Drehort ist nach wie vor der Schlachthof in München.
„Die Bühne ist mein Leben, und solange die Ideen sprudeln und es dem Publikum gefällt, muss das wohl seine Richtigkeit haben“_ Ottfried Fischer Mit Ihrem neuen Solo-Programm „Jetzt noch langsamer“ bauen Sie Ihre schwierige gesundheitliche Situation auf selbstironische Weise in Ihr Programm ein …
Herr Fischer, Sie hatten 2008 mit dem Soloprogramm „Wo meine Sonne scheint“ schon einmal einen Auftritt im Anreiterkeller der Gruppe Dekadenz. Haben Sie daran eine gute Erinnerung? OTTFRIED FISCHER: Kann man wohl sagen! Die Dekadenz ist mit dem „Scharfrichter“ in Passau und noch ein paar anderen klassischen Kleinkunstbühnen eine der ältesten Theatergebilde im gesamten europäischen Sprachraum. 30
Die Dekadenz war mir schon immer ein Begriff, und ich wollte da immer mal hin. Als ich dann herkommen durfte, war das für mich wirklich ein „Herkommen dürfen“, ich kann es nur so sagen. Es ist gut organisiert, nette Leute arbeiten dort, sie bringen schöne Sachen auf die Bühne, und ich glaube, es ist auch eine wichtige Einrichtung für Brixen.
Genau, ich will den Leuten damit die Scheu nehmen. Sie sollen ja nicht sagen „Der arme Mann!“. Außerdem muss man auch über solche Dinge lachen können. Nur weil man krank ist, muss man nicht ständig Trübsal blasend durch die Welt rennen. Es ist einfach ein lockerer Umgang mit der Tatsache, dass das Schicksal es mit mir nicht gut gemeint hat, aber trotzdem noch nach wie vor viel Freude lässt und Spaß an der Arbeit.
In der Tat feierte die Dekadenz ihr 35-Jahr-Jubiläum mit vielen
Nach der Bekanntmachung Ihrer Parkinson-Erkrankung sind teils
Auf Facebook und Youtube präsentieren Sie den Morgengruß „Nach dem Nickerchen“, wo es heißt „Täglich ab 7 Uhr früh, denn Ottis Imperium wartet nicht auf Langschläfer“. Das ist praktisch eine Fortsetzung vom „Kalenderblatt“, das fast jede TV-Anstalt im Programm hat, nur mit etwas anderen Inhalten. Das Kalenderblatt vom 4. Dezember 1786 könnte zum Beispiel lauten „Als Goethe an einer öffentlichen Bedürfnisanstalt abgewiesen wurde“, und dann folgt die Geschichte: „Als Goethe bei seiner Reise nach Italien nach Brixen kam und sein Bedürfnis verrichten wollte, landete er in seiner Verzweiflung am Eisackufer und pieselte ins Wasser, sodass es eine Anzeige hagelte, die da lautete: Herr Goe-
Ottfried Fischer: „Einmal im Monat philosophiere ich im TV“ the hat es für nötig befunden, sich in unseren Fluss zu erleichtern, so ein Benehmen wollen wir in unserer Stadt nicht dulden, so einen Dreckspatz jagen wir aus der Stadt!“ Das wäre eine eher seriöse Form, bei mir soll es doch etwas bissiger oder kurzweiliger sein, aber da bin ich mir noch nicht sicher, und das ist auch gut so. Die herrlich schrägen Sketche sind ein kunterbuntes Allerlei … Es sind Zitate, Botschaften, Witze und kritisch-humorvolle oder sehr böse Anmerkungen zum Zeitgeschehen, die außer sonntags nur eine Länge von ein bis zwei Minuten haben. Sind Live-Auftritte eine größere Herausforderung als Fernsehsendungen? Ganz im Gegenteil. In der Sendung bist du immer unter Zeitdruck, weil schon das nächste Feature über Brixens AdventGlockenläuten wartet. Man muss das Medium auch in die Knie zwingen können. Ich nehme mir da schon die Zeit, die ich brauche, um auf den Punkt zu kommen. Viele Kabarettisten lassen sich vom Medium jagen, wie ich unlängst wieder festgestellt habe. Wenn die Texte nicht ganz ausgespielt werden, sind sie Scheiße, selbst die von Gerhard Polt. In der Live-Show hingegen spielen auch junge, talentierte Kollegen locker auf und sind richtig gut.
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Apropos Talent: Sie sind belesen, stets bestens informiert, und Ihr Füllhorn an Ideen scheint unerschöpflich zu sein. Aber erst entsprechendes Improvisationstalent und Schlagfertigkeit küren Sie zur Rampensau … Die Bühne ist mein Leben, und solange die Ideen sprudeln und es dem Publikum gefällt, muss das wohl seine Richtigkeit haben. (schmunzelt verschmitzt) Was steht sonst noch an? Sozusagen hauptberuflich schreibe ich zurzeit ein Buch über Franz Xaver Bogner mit dem Titel „Gel, du magst mich nicht“. Er ist der Regisseur der Kultserie „Irgendwie und sowieso“, mit der ich 1986 meinen Durchbruch im Bayerischen Fernsehen hatte. Die Serie spielt in der Hippiezeit; die Hauptpersonen sind der Effendi, Sir Quickly – benannt nach meiner NSU Quickly –, das bin ich, und der Sepp. Der Sepp ist eigentlich der Bogner selber; ich nenne diese Hommage eine Wiedervereinigung gespaltener Persönlichkeiten, durchaus in verehrungswürdiger Weise, aber halt doch etwas ironisiert.
nennen wir die Geisteswissenschaft, wenn die Meta-Ebene in Frage gestellt wird oder wir eine furchtbare Angst verspüren vorm Daheimbleiben. Die „Heimatlosen“ spielen dabei eigens komponierte Melodien von namhaften Musikern wie Hummel, Thalbauer, Baumann und einige mehr. „Wir operetten die Welt“ ist eine Reise auf dem Floß nach Venedig von Schiffbrüchigen des Kreuzfahrtschiffes Aida. Sie erhoffen sich Rettung von den Venezianern, weil die außer Luft, Wasser, Land noch einen Aggregatszustand haben müssen. Es ist zwar ein klassisches Musikkabarett, aber mit Inhalten aus den Roaring Twentys, womit der Tanz auf dem Vulkan, die Weltuntergangsstimmung der heutigen Zeit, wiedergegeben wird. Ich spiele den windigen Entertainer Batman – mit Augenzwinkern
auf die „Fledermaus“ – der auf Operetten steht, während meine Musiker Jazz und Rock’n’Roll bevorzugen. Diese Band ist der glückliche Nebeneffekt des Versuchs einer Wiederbelebung von Schwabing, den ich 2009 mit dem Trompeter Claus Reichstaller gestartet habe. Dieses Vorhaben ist uns in dem Sinn nicht gelungen, aber dabei ist diese fantastische Band herausgekommen. Das wäre ein passendes Programm für eine Freilichtaufführung in unserem Hofburggarten, falls es im Sommer endlich mit der Wiedereröffnung klappt … Das wäre ganz nach meinem Geschmack. Werde ich eingeladen, komme ich gern wieder nach Brixen. irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Und dann gibt es noch Ihr Musikprogramm mit der außergewöhnlichen Band, den „Heimatlosen“ … „Wandogo-Filosofi“ heißt das neue Programm. Ja, das klingt apokryph, ich weiß, aber so
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Römischer Münzschatz z Jedes Jahr unternimmt der Verein Arche/Arca mit Präsidentin Gertraud Larcher Rizzi den Versuch, kulturgeschichtliche Ausblicke in Form eines Kalenders zu gewähren. Die Ausgabe „Flash 2016“ widmet sich dem römischen Münzfund, der von der Gesellschaft für archäologische Grabungen SRA auf mehreren Grundstücken in Brixen geborgen wurde. Die Münzen weisen einen sehr guten Erhaltungszustand auf, sodass keine Restaurierungsarbeiten vorge-
nommen wurden. Neben der Prägung enthalten die Münzen Botschaften an das Volk oder an die Legionen, ebenso wie Huldigungen an den jeweiligen Herrscher. Sogar gute Vorsätze des Imperators sind eingraviert oder der Wunsch nach Frieden und Glück. Beim Anblick der Verkrustungen und Abnutzungserscheinungen soll vor dem geistigen Auge des Betrachters das Bild vom geschäftigen Treiben im alten Rom auferstehen. Flash 2016 ist in der Raiffeisenkasse
Eisacktal und bei Gertraud Larcher Rizzi erhältlich (Tel. 348 3107418). ird
K&K Kunst & Kultur
z Zwei Figuren sind es nur, die eine stehend, die andere liegend in völliger Entrücktheit. Und doch füllen sie den Raum in der Stadt-
kurz
notiert
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Galerie zur Gänze aus, ihre in sich gekehrte Präsenz nimmt uns gefangen, trotz scheinbarer Isolation. Bruno Walpoth lässt keinen
Zweifel daran, dass der Mensch im Mittelpunkt seiner bildhauerischen Kunst steht. Die außergewöhnlich vollkommenen Skulpturen aus
Die Galerie AdlerArt beheimatete im Dezember eine Gemeinschaftsausstellung der Gruppe Rienza. Zu dieser in den 60er Jahren aus der Liebe zur Malerei geborenen Gruppe zählte unter anderem Benedetto Minesso, Paul Dolar, Vittorio Olivotto, Giancarlo Pocher und Fioravanti sowie Francesco Sassu.
Monika Habicher stellte kürzlich in Brixen ihr Buch „Meine Seele weint“ vor – mit dem Ziel, das Tabu der Gewalt in Familien zu brechen. Die gleichnamige Initiative der Sozialpädagogin will vor allem Kindern eine Stimme geben, damit sie in Geborgenheit aufwachsen können. Infos: www.meine-seeleweint.it
Foto: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
KALENDER
BILDHAUEREI
Im Moment gefangen Lindenholz erfahren allenfalls zarte farbliche Akzente, meist nur ein Hauch von weißem Acryl. Die äußerst naturalistische Darstellung steht im krassen Gegensatz zur Vergeistigung der Figuren, die sich, selbst bei geöffneten Augen, jeglicher Kommunikation mit dem Betrachter verweigern. Walpoths Modelle sind meist real, es sind junge weibliche und männliche Körper mit einem leichten Touch von Androgynität als Symbol für das ewige Dilemma zwischen Körper und Geist. ird
Bis 30. Dezember stellen in der Galerie AdlerArt zwei Mitglieder des Kunstkreises St. Erhard ihre Werke aus. Martha Silbernagl besticht durch leuchtend expressive Malkunst, und Ruth Gallmetzer präsentiert kunstvoll geformte Schalen und Vasen aus Keramik.
NACHGEFRAGT
„Anspruchsvollste Rolle bisher“ deutsche Übersetzung den Schwierigkeitsgrad noch mal erhöht. Es ist eine Paraderolle, um meine Gesangskarriere zu lancieren. Eigentlich sind Sie Architekt, aber Sie geben dem Gesang mehr Raum? Ich habe schon von Kindesbeinen an in mehreren Chören gesungen, und das hat sich auch während meines Studiums an der TU in Graz nicht geändert. Als ich mich im Sommer 2010 mit meiner Freundin auf den Jakobsweg begab, reifte mein Entschluss, das Handwerk richtig zu lernen und Gesang zu studieren. Als Architekt begleite ich ein paar
Projekte als freier Mitarbeiter in einem Grazer Büro. Die Gesangskarriere bleibt also zentrales Thema? Es war nicht wirklich geplant, aber durch gewonnene Wettbewerbe und verschiedene Solopartien wie der Herzog von Mantua und Monostatos, Konzertauftritte an der Oper in Graz und dank der Operette hab ich jetzt einen Fuß in der Tür. Ein Vorsingen für die Benjamin-Britten-Oper „The Turn of the screw“ steht an. Singen und meine kleine Familie sind mein Leben. irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Foto: M. Hinteregger
Herr Pichler, Sie singen schon zum vierten Mal alternierend mit Georg Hasler die Hauptrolle bei den Operettenspielen. Eine stete Steigerung? Ich habe Leo Ploner zu danken, dass er mich sehr behutsam auf den Weg gebracht hat. Die Rolle des Grafen Boni in der Csárdásfürstin war mein Debüt, da war mehr schauspielerisches Talent gefragt statt Gesangsqualitäten. Im Weißen Rössl konnte ich bereits Stimme zeigen, und Caramello war technisch eine Herausforderung. Die Rolle des Nemorino in „L’elisir d’amore“ ist die anspruchsvollste Gesangspartie bisher, auch weil die
Foto: Benno Costabiei
ROMAN PICHLER, Star der Südtiroler Operettenspiele, über seine Liebe zum Gesang seit früher Kindheit und den großen Traum, als gefragter Tenor Karriere zu machen.
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Kunst & Kultur
Foto: Matthias Gasser
MUSIK
z Wer Markus „Doggi“ Dorfmann kennt, kann sich eigentlich schon vorstellen, was auf einer DoggiCD namens „Stille“ zu hören – oder eben nicht zu hören – ist.
Die Vorahnung hat sich dann tatsächlich bestätigt, denn auf der CD gibt es ganz was anderes zu hören als Doggis altbekannte Gute-Laune-Liedchen. Der Brixner
Liedermacher hat nämlich diesmal seiner ruhigen, meditativen und besinnlichen Seite Raum gegeben und bringt diese mit seiner neuen CD zum Ausdruck. Erst als die
Stille! Stimme des Aufnahmeleiters Klaus Ramoser beim ersten „Stück“ sagt, „jetzt lassen wir das Auto noch vorbeifahren“, merkt der Zuhörer, dass die CD schon läuft, und dann nehmen die fünf „Lieder“ so ihren Lauf: Man hört, nun ja, nichts ... Stille eben! Stille am Berg, Stille im Wald, Stille am Wasser, Stille in der Kirche und Stille daheim. Eine angenehme Stille, die einem auch wirklich gefallen kann, weil man Stille ja eigentlich nie wirklich wahrnimmt, genießt oder akzeptiert. Und wenn man Doggis Weihnachts-Stille dann effektiv zu- und in sich hineinlässt, ist man vielleicht auch bereit, sich dieser Stille hinzugeben, sie aufzunehmen und sie bewusst zu genießen. Bis einem das Rauschen des Regens und das Feuerknistern wieder aus dem Halbschlaf reißt. Wie gesagt: eine etwas andere CD, eine irgendwie auch weihnachtliche, denn Weihnachten ist ja eigentlich nichts anderes als DIE Zeit der Stille. wv
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Gerhard Kofler ist zweisprachig in Bozen und Brixen aufgewachsen und zählt zu den wichtigsten Südtiroler Lyrikern. 1978 übersiedelte er nach Wien, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2005 lebte. Alltag und Poesie treffen in den Versen des feinsinnigen, scharfen Beobachters aufeinander, augenzwinkernd und melancholisch. Der dritte Band „Meeressammlungen“ ist nicht in der für ihn charakteristischen Doppelversion Italienisch/Deutsch verfasst, sondern bewusst und ausschließlich in Italienisch. Diese Entscheidung des Autors fiel wenige Wochen nach dem Ausbruch seiner Krankheit im September 2004. Im Gedicht „Allein und italienisch“ schreibt er: „Endlich frei / sind / meine schultern // abgelegt / habe ich eine / inzwischen / unnötige / last /… wer mich / übersetzt / sitzt / an einem / anderen / tisch // er sticht / in see / auf einem / anderen schiff …“ Die Textübertragung
Gerhard Kofler: Meeressammlungen – Das Gedächtnis der Wellen. Band 3. Herausgeber: Furio Brugnolo, Hans Drumbl, Haymon 2015
ins Deutsche stammt von Leopold Federmair, die Liebeserklärung an seine Frau „Für Hannelore aus dem Krankenhaus“ übertrug Sabine Gruber.
PERFORMANCE
Kriegsjahr 1916
L_st am Mysterienspiel
z Der Schützenbezirk Brixen und der Geschichtsverein Brixen warten zur Jahreswende mit einem Kalender auf, der über berührende Fotografien und aufschlussreiche Texte Einblick in das Kriegsjahr 1916 gewährt. Brixen war vor 100 Jahren von drückender Not gezeichnet, der Krieg hatte die Stadt und auch die Umgebung mit voller Wucht getroffen. Das Bataillon Brixen war an der Südfront zwischen Mori und Rovereto rund um den Asmara-Hügel eingesetzt. Ein Team rund um Hartmuth Staffler, den Obmann des Geschichtsvereins, hat sich intensiv mit der leidvollen Geschichte des Ersten Weltkrieges befasst und ist dabei auf interessantes Fotomaterial gestoßen. Neben den zwölf Monatsblättern enthält der Kalender, der zum Preis von 5 Euro in den Buchhandlungen Weger und Athesia erhältlich ist, auch Zusatzblätter mit fundierten geschichtlichen Informationen. mk
z Mysteriös sind die Elemente, mit denen Nora Pider, Julian Angerer und Raphael Lanthaler (inszenatorische Mitarbeit: Anna Heiss) ihre Clubperformance „L_st – filling the void“ füllen. Der Göttin Aphrodite gleich, entsteigt die tanzende Erzählerin dem UrMeer, durchsichtige Stoffbahnen umhüllen dürftig den biegsamen Körper im Schöpfungstaumel. Zur rhythmischen Clubmusic der Soundkünstler findet man sich mitten im rätselhaften Mysterienspiel über die Erschaffung der Welt und die Geburt der Musik wieder. Einzeller gieren nach Darwin’scher Vollendung, ein wunderschön flügelschlagender Schmetterling schlüpft aus dem Kokon. Lange hält die reine
Glückseligkeit nicht an: Straff eingebunden im Vertikaltuch windet sich Nora Pider peinvoll aus den Zwängen des Menschseins. Endlich enthemmt, aufgebrezelt mit Led-Leuchtketten und in schwindelerregenden High Heels, zuckt und bebt Pider im orgiastischen Koitus. Die Wiedergeburt scheint gelungen, die körperbemalten Darsteller mit ihrem fantastischen Flitterkopfschmuck evozieren einen paradiesischen Sehnsuchtsort voller Wonnen. L_st but not least wurde das kryptische Spektakel mit dem DJ-Set von Alexander Ebner aka Lois Lane abgerundet. Auch oder gerade deshalb hätte der performative Teil deutlich weniger lange Musikpassagen vertragen können. ird
Foto: Stefan Plank
KALENDER
DIVERSES
Advent in Stufels gleichermaßen großen Anklang fanden. „Advent in Stufels“ nennt sich die diesjährige Initiative in Zusammenarbeit mit den Bewohnern von Stufels und beinhaltet mehrere wohldurchdachte Veranstaltungen im alten Viertel. In seiner „Wunderkammer“ konnte man dem Lederverarbeitungskünstler und Maler Markus Damini über die Schulter schauen und bei „Mariolina Pasta Fresca“ in den zweifachen Genuss einer Pasticcio-Degustation mit Musik von Hannes Campei kommen. In einer meditativen Klangperformance in der Schutzengelkirche vermischten sich die obertonreichen Töne der Klangschalen (Iris Göngrich) mit
z Seit einigen Jahren bemüht sich der Verein „Dandelion“ um eine behutsame Aufwertung des historischen Stadtteils Stufels. Unter der Schirmherrschaft der Gemeinde Brixen entstanden bereits alternative Adventmärkte im Zwei-Jahres-Rhythmus, die bei Einheimischen und Touristen
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den feinen Nuancen der Harfe (Christa Plößnig), während am 20. Dezember ebendort Jazz von Norbert Dalsass & Friends und Massimo Zaccari zu hören war. Die Dekadenz beherbergte eine besondere Buchvorstellung mit Autorin Anna Maria Finotti und Übersetzerin Birgitta Schatz. Die beiden lasen aus „Il mito del Natale per ritrovare il linguaggio dell’anima“, in dem jedes Kapitel mit sehr schönen Freskenabbildungen geschmückt ist. Eine gelungene Überraschung bot das stimmige Gitarrenspiel mit Gesang des vielseitig begabten Musikstudenten Peter Burchia. ird
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Jänner MUSIK
Vor 10 Jahren ist aus Leidenschaft zur böhmisch-mährischen Blasmusik die „Brixner Böhmische“ entstanden. Im Februar 2016 feiern die Brixner Musiker mit ihrem CD-Debut einen weiteren Höhepunkt in ihrem Bestehen. z Vor nunmehr zehn Jahren haben einige Musikanten der Bürgerkapelle Brixen ihre Leidenschaft für die böhmisch-mährische Blasmusik entdeckt. Und wie es mit Leidenschaften so ist, halten sie einen im Bann und beflügeln für Neues. So ist es auch dazu gekommen, dass 2006 15 Musikanten der Brixner Bürgerkapelle die „Brixner Böhmische“ wiedergegründet haben. Mit Hilfe von Engelbert Wörndle, dem Tenorhornisten der „Innsbrucker Böhmischen“, gelang es den Musikern in den darauffolgenden Jahren, sich durch viel Herzblut und Schweiß weiterzuentwickeln, ihre Feuertaufe haben sie beim Altstadtfest 2006 erfolgreich bestanden. Mittlerweile kann die „Brixner Böhmische“ auf erfolgreiche und schwungvolle Auftritte bei zahlreichen Festen und Veranstaltungen im In- und Ausland zurückblicken.
Goldenes Flügelhorn und CD.
Das größte Highlight der „Brixner Böhmischen“ war bis vor kurzem
sicherlich der 1. Platz beim 4. Südtiroler Festival der böhmischen & mährischen Blasmusik in Mühlbach, bei dem die Brixner das „Goldene Flügelhorn“ als Ehrung in Empfang nehmen durften. 2016 steht ein neuer Höhepunkt der Blasmusikgruppe auf dem Programm, denn am Freitag, 5. Februar präsentieren sie ihre erste CD. Im September hat sich die „Brixner Böhmische“ mit Sack, Pack und Instrumenten auf den Weg nach Zirl gemacht, um dort im Tonstudio Tyrolis ihr Debutalbum „10 Jahre Sternstunden“ aufzunehmen. Mit dem ersten Tonträger möchte sich die „Brixner Böhmische“ vor allem bei den Familien, Partnern, Freunden, Fans und zahlreichen Gönnern der letzten 10 Jahre für die unermüdliche Unterstützung bedanken.
CD Vorstellung. Präsentert wird
die CD „10 Jahre Sternstunden“ am Freitag, 5. Februar 2016, im Forum Brixen. Um 18:30 werden die Gäste schwungvoll von der „Brixner Tanzlmusig“ begrüßt, und
Foto: Matthias Gasser
10 Jahre Sternstunden
gegen 20 Uhr stellt die „Brixner Böhmische“ ihre erste CD vor. Anschließend sorgt die Gruppe „De Hirsch’n“ aus Bayern für gute Unterhaltung.
» Freitag, 5. Februar 18:30 Uhr Forum Brixen
Klavierduo
My Fair Lady
Andrea Bambace und Sabrina Kang
Die Compagnia Corrado Abbati zeigt das bekannte Musical von Frederick Loewe.
Programm: „Tre Preludi“, „Rialto Ripples“ (arr. Jim Lyke), „Cuban Overture“ und „Rhapsody in Blue“ (arr. Henry Levine) von George Gershwin, „Snazzy Sonata“ von Judith Lang Zaimont
Text: Alan Jay Lerner; Szenen: Stefano Maccarini; Regie: Corrado Abbati; Kostüme: Artemio Cabassi; Choreographie: Giada Bardelli
» Samstag, 16. Jänner, 17:30 Uhr
» Samstag, 30. Jänner, 20 Uhr
Don Bosco Saal, Mozartallee
Forum Brixen
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Veranstaltungen
Foto: N. Klinger
THEATER
Drei Mal Leben
Der Mustergatte Eine Komödie von Avery Hopwood Zum 25-jährigen Jubiläum spielt der Theaterverein Neustift unter der Regie von Leo Ploner die spitzige Ehe-Komödie „Der Mustergatte“. Im Stück geht es um eine Dame, die sich einen Mustergatten wünscht der nicht raucht, nicht trinkt und auch sonst keine erkennbaren Untugenden hat. Als die Dame erkennt, dass sie einen solchen hat, möchte sie plötzlich ganz etwas anderes … Infos auf www.theaterneustift.it
» Premiere: Samstag, 30. Jänner, 20 Uhr
Dienstag, 2. Februar, 20 Uhr Unsinniger Donnerstag, 4. Februar, 20 Uhr Samstag, 6. Februar, 20 Uhr Sonntag, 7. Februar, 15 Uhr und 20 Uhr Faschingsdienstag, 9. Februar, 20 Uhr Freitag, 12. Februar, 20 Uhr Samstag, 13. Februar, 18 Uhr Sonntag, 14. Februar, 18 Uhr Mehrzwecksaal der Grundschule Neustift
Reservierungen ab 11. Jänner unter 380 3478313 von Montag bis Freitag, 17 bis 20 Uhr
z Das Staatstheater Kassel zeigt auf Einladung des Südtiroler Kulturinstituts eine der erfolgreichsten Komödien von Yasmina Reza in Brixen. Die Meisterin gutbürgerlicher Paarkämpfe hat für „Drei Mal Leben“ drei Schlüsse geschrieben: als Komödie, als Farce und als Drama. Überraschend stehen Henris Arbeitskollege Hubert und dessen Frau Ines bei Henri und Sonja vor der Tür. Einen Tag zu früh! Der Astrophysiker Henri hofft, dass Hubert für seine Beförderung ein gutes Wort einlegen könnte. Also werden hastig Appetithäppchen und Kekse organisiert. Doch dann platzt Hubert mit der Neuigkeit heraus, dass Henris Forschungen dieser Tage möglicherweise schon von einem Konkurrenten veröffentlicht wurden. Henri verliert die Fassung. Drei Jahre Arbeit umsonst, die Hoffnung auf eine wissenschaftliche Karriere dahin. Was jetzt? Könnte es sein, dass Hubert die Geschichte nur erzählt hat, um Henri auf die Probe zu stellen? Ein feines Duell um gesell-
schaftliches Ansehen, um Macht und am Ende sogar um die Ehen beginnt.
» Mittwoch, 27. Jänner
20 Uhr Forum Brixen
Einführung: 19:15 Uhr Karten bei Athesia-Ticket und online www. kulturinstitut.org Informationen: Tel. 0471 313800 Die Veranstaltung wird von der Südtiroler Landesregierung, Abteilung deutsche Kultur, und von der Firma RUN unterstützt.
VORTRAG
Von Kapstadt zum Krüger Park
„SkiUphill“ Tourenski-Nachtrennen Zum 4. Mal findet heuer die Tourenski-Nachtrennserie im Eisacktal statt, bei der neben vielen Tourenski-Spezialisten auch andere Ausdauersportler erwartet werden. Auftaktrennen zum Eisacktal Cup, bei dem zwischen Ende Dezember und Anfang Februar insgesamt fünf Wettbewerbe ausgetragen werden, ist das Rennen in Vals am 30. Dezember.
» 30. Dezember SkiUphill Vals
8. Jänner Skialp Night Trophy Ladurns 22. Jänner Gitschberg Nightattack 29. Jänner Plose SkiUphill Start jeweils um 19:30 Uhr 6. Februar Lorenzensturm Start um 10 Uhr
Anmeldung und Auskunft: www.zkgvintl.info oder Tel. 348 8512982
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z Das Reisebüro Thomas Cook lädt zum Weltenbummler-Abend nach Südafrika: die grandiosen Landschaften entlang der Gartenroute, die europäisch anmutenden Winelands in herbstlicher Farbenpracht und den wildreichen Krüger Park. All dies portraitiert der renommierte Fotokünstler und Buchautor Dirk Bleyer mit einer grandiosen Live Foto-Film Reportage in vornehmer, fast unbeschreiblicher Schönheit. Dabei begab er sich unter anderem sechs Monate lang auf die alten Pfade der Elefanten. Mit Hilfe erfahrener, teils noch ursprünglich lebender Einwoh ner entdeckt der Reisende die immense kulturelle Bedeutung der intelligenten Kolosse. Ihre mystischen Spuren führten ihn über verborgene Felsgravuren in einsamen Wüsten, subtropische Strände, zahlreiche Wildparks und gläserne Metropolen bis ins quirlige Herz des Townships Soweto.
So entsteht aus der vielseitigen Querung unterschiedlicher Zeiten, Landstriche und Kulturen ein schlichtweg beeindruckender Vortrag in höchster digitaler Qualität mit Filmsequenzen, witzigen Originaltönen und eigens zur Show komponierter Musik ganz im Zeichen perfekter Unterhaltungskunst.
» Mittwoch, 3. Februar
19:30 Uhr Forum Brixen
Einlass ab 18:30 Uhr, Dauer120 Minuten inkl. Pause Eintritt: 12 Euro im Vorverkauf, 14 Euro an der Abendkasse Infos & Tickets im Reisebüro oder online unter www.reiseburo24.it
Freitag, 1. Jänner
Lichtshow
Weiterbildung
Dienstag, 5. Jänner 17, 18 & 19 Uhr
Solimans Traum Soliman, der Elefant aus Brixen, begibt sich auf eine Reise durch eine zauberhafte Traumwelt Hofburg Brixen
Lichtshow
17, 18 & 19 Uhr
Solimans Traum Soliman, der Elefant aus Brixen, begibt sich auf eine Reise durch eine zauberhafte Traumwelt Hofburg Brixen
Musik
18 Uhr
Orgelmeditation Orgelklänge stimmen auf das Dreikönigsfest ein Brixner Dom
Musik
Samstag, 2. Jänner
Diverses
9 Uhr
Benefizflohmarkt Benefizflohmarkt der Caritasgruppe der Pfarrei Vahrn Vahrn, alter Kindergarten
Lichtshow
17, 18 & 19 Uhr
Solimans Traum Soliman, der Elefant aus Brixen, begibt sich auf eine Reise durch eine zauberhafte Traumwelt Hofburg Brixen Sonntag, 3. Jänner
Sport
Jagd aufs rote Trikot Zum zweiten Mal wird der EisacktalCup veranstaltet, es handelt sich um eine Kombinationswertung aus vier Alpinwettbewerben Villnöss
Lichtshow
17, 18 & 19 Uhr
Solimans Traum Soliman, der Elefant aus Brixen, begibt sich auf eine Reise durch eine zauberhafte Traumwelt Hofburg Brixen
Diverses
19 Uhr
Folget dem Stern Keck kredenzte Texte von Karl Auer, Monika Brigo und Christine Wagner umgarnt von kategorisch katholischen Liedern zur Weihnachtszeit vom Vokalquartett „Kles“ StadtGalerie Montag, 4. Jänner
Lichtshow
20 Uhr
Neujahrskonzert Verena Seeber (Sopran), Simone Marchesini (Bariton) und Reinhilde Gamper (Zither); unter anderem Werke von Johann und Josef Strauß, Franz Lehar und Karl Mühlberger Forum Brixen
17, 18 & 19 Uhr
Solimans Traum Soliman, der Elefant aus Brixen, begibt sich auf eine Reise durch eine zauberhafte Traumwelt Hofburg Brixen
Mittwoch, 6. Jänner
Lichtshow
17, 18 & 19 Uhr
Solimans Traum Soliman, der Elefant aus Brixen, begibt sich auf eine Reise durch eine zauberhafte Traumwelt Hofburg Brixen
Bildung Brixen Vortrag: Zukunft gestalten mit der Theory U am Do. 14.01. um 19.30 Uhr Referent: Günter Lenz, Unternehmensberater mit ganzheitlicher Ausrichtung und Schwerpunkt Organisationsentwicklung, Innovation sowie Qualitäts- und Prozessmanagement, Feldkirch Lehrgang für Gemeinschaftsbildung Aufbau von Kommunikations- und Arbeitsstrukturen, Dialog und Integration, Netzwerkstrukturen ab 05.02., 6 Blöcke jew. Fr. und Sa. sowie ein zusätzliches Spezialisierungsmodul ReferentInnen: Evelyn Oberleiter, Dagmar Knut, Birgit Aichner, Marcel Fischer, Jörn Wiedemann, Vivian Dittmar, Günther Lenz und Günther Reifer Lehrgang Top for Office 6 Module in den Bereichen: Fit fürs Sekretariat, Buchhaltung I und II, Englisch, Italienisch, Bewerbungstraining ab Mo. 29.02. mit verschiedenen FachreferentInnen
Kombikurs: Word & Excel ab Di. 19.01., 4 Abende jew. Di. und Do. von 19.30 bis 21.00 Uhr Italienisch für das Büro ab Fr. 29.01., 7 Abende, jew. Fr. von 18.30 bis 20.30 Uhr Body Forming Kurs Do. ab 14.01. Kurs Di. ab 19.01. 10 Treffen jew. von 19 bis 20 Uhr Pilates ab Mo. 25.01., 8 Treffen, jew. Mo., 18.30 bis 19.30 Uhr Schminken leicht gemacht ab Mo. 25.01., 2 Abende von 19.30 bis 21.30 Uhr
» Infos & Anmeldung:
KVW Bildung Brixen Hofgasse 2 Tel. 0472 207 978 bildung.brixen@kvw.org Weitere Kurse in unserer neuen Broschüre und unter www.kvw.org/bildung
Freitag, 8. Jänner
Sport
19:30 Uhr
Musik
21 Uhr
SkiUphill Zum 4. Mal findet das TourenskiNachtrenn-Ereignis statt Ladurns
Lukas Insam Trio Das Projekt des gleichnamigen Gitarristen bietet einen Mix aus Blues, Swing und Funk 3fiori
Einschreibungen
Samstag, 9. Jänner
Diverses
19:30 Uhr
Ballnacht in Tracht Die Besucher erwartet eine festliche Ballnacht mit gleich mehreren Highlights für Jung und Alt Forum Brixen Mittwoch, 13. Jänner
Jazz
20:30 Uhr
Winfried Gruber 4tett Italienische Lieder aus vier Jahrzehnten Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Einschreibungen in die verschiedenen Bildungsstufen, Kindergarten, Grund- und Mittelschule
Einschreibungen in die 1. und 2. Klasse der Waldorf-Oberstufe (Biennium):
» Dienstag, 12. Jänner
» Dienstag, 1. März
Dienstag, 19. Jänner von 8-13 Uhr und von 14-16 Uhr
Dienstag, 8. März von 8-13 Uhr und von 14-16 Uhr
Die Einschreibungen finden am Sitz der Freien Waldorfschule und Kindergarten statt.
Freie Waldorfschule und Kindergarten Brixen Büroöffnungszeiten: Mo-Fr 8:30-12:15 Uhr, Di 8:30-16:30 Uhr Brennerstraße 32, Brixen – Tel. 0472 832344 www.waldorfbrixen.it – waldorfbrixen@hotmail.com 39
Veranstaltungen
Donnerstag, 14. Jänner
Freitag, 22. Jänner
Theater
8:45 & 10:45 Uhr
Vorträge
ab 17 Uhr
Vortrag
19:30 Uhr
Sport
19:30 Uhr
Mein ziemlich seltsamer Freund Walter von Sibylle Berg, geschrieben im Auftrag der Kulturstiftung NRW für das Consol Theater; für Kinder von 9-10 Jahren Forum Brixen
DomchorVorbereitungskurs für Jugendliche und Erwachsene ab Jänner 2016 Singen nach Noten Gehörbildung rhythmische und theoretische Schulung
» Kapitelsaal der Musikschule Brixen freitags um 19:00 Uhr (50 min.)
Anmeldung bei Domkapellmeister Heinrich Walder E-Mail: heinrich.walder@gmail.com Mobil: 347 5754518
Zukunft Gestalten Vortrag mit Günter Lenz zum Thema „Zukunft gestalten mit der Theorie U“ Brixen, KVW Kursraum Freitag, 15. Jänner
Diverses
17:30 Uhr
Musikkabarett
20:30 Uhr
Andy Warhol Andy Warhol „Books“ StadtGalerie
Michael Krebs Eine Stimme, 10 Finger, 88 Tasten, 22 Kleinkunstpreise und 11 Jahre Rock’n’Roll-Kabarett Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Musik
Millander Tage der Prävention Jede Stunde ein anderer Vortrag zum Motto „G’sund durchs Leben“: Stress e Salute, Akupressur für den Hausgebrauch, Sportmuffel oder Sportsüchtig, die Feldenkrais Methode Milland, Jugendsaal SkiUphill Zum 4. Mal findet das TourenskiNachtrenn-Ereignis statt Gitschberg
Theater
20 Uhr
14 Nächte – All Inclusive Die Salbei Bühne führt den spannenden Kriminalschwank von Siegfried Heinrich auf Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
21 Uhr
Barbarossa Tobias Egger spielt Akkordeon und versucht melancholische Lieder mit rhythmischen Klängen zu verbinden 3fiori
Theatercomedy 20:30 Uhr Drüber Eine kabarettistische Theatercomedy von und mit Ingrid M. Lechner Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
14 Nächte – All Inclusive Auch 2016 sorgt die Salbeibühne wieder dafür, dass sich die Lachmuskeln der Zuschauer keinen einzigen Moment ausruhen können. Für Aufregung und Gesprächsstoff ist mit dem Stück „14 Nächte – All inclusive“ von Siegfried Heinrich, Erstaufführung in Südtirol, unter der Regie von Heidi Saxl Wachtler reichlich gesorgt. Bei der Kriminalkomödie in drei Akten begeben Sie sich mit uns gemeinsam nach Mexiko ins wunderschöne Cancun. Doch scheinbare Zufälle sind keine Zufälle. Die erwartete, entspannte Urlaubsstimmung weicht einer anscheinend gut durchdachten Intrige …
Samstag, 16. Jänner
Musik
17:30 Uhr
Musikkabarett
20:30 Uhr
Klavierduo mit Andrea Bambace und Sabrina Kang Don Bosco Saal Michael Krebs Eine Stimme, 10 Finger, 88 Tasten, 22 Kleinkunstpreise und 11 Jahre Rock’n’Roll-Kabarett Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
» Premiere Freitag, 22. Jänner, 20 Uhr
Sonntag, 24. Jänner, 18 Uhr Mittwoch, 27. Jänner, 20 Uhr Freitag, 29. Jänner, 20 Uhr Samstag, 30. Jänner, 20 Uhr Sonntag, 31. Jänner, 18Uhr Dienstag, 2. Februar, 20 Uhr Saal der Dorfgemeinschaft von Albeins
Theaterkarten sind unter der Nummer 331 9183179 Von13-15 Uhr und von 17-19 Uhr erhältlich
Mittwoch, 20. Jänner
Theatercomedy 20:30 Uhr Drüber Eine kabarettistische Theatercomedy von und mit Ingrid M. Lechner Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
40
Musik
21 Uhr
The Bob Dylan Project Ausgehend vom Liedgut der Folk Bewegung der 60er und 70er Jahre in Nordamerika arrangieren und interpretieren Hubert Dorigatti und Laura Willeit Melodien und Texte neu 3fiori
Samstag, 23. Jänner
Vorträge
ab 16 Uhr
Millander Tage der Prävention Diverse Vorträg zum Motto „G’sund durchs Leben“: Impfkalender und Impfempfehlungen, Beziehungspflege, Störfelddiagnostik, Lass Nahrung Deine Medizin sein Milland, Jugendsaal
Theatercomedy 20:30 Uhr Drüber Eine kabarettistische Theatercomedy von und mit Ingrid M. Lechner Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Sonntag, 24. Jänner
Theater
20 Uhr
14 Nächte – All Inclusive Die Salbei Bühne führt den spannenden Kriminalschwank von Siegfried Heinrich auf Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
Theatercomedy: „Drüber“ mit Ingrid M. Lechner
Donnerstag, 28. Jänner
Theater
20 Uhr
Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß Zwei ungleiche Brüder und ein tragischer Vorfall, der die Kulissen einer scheinbar intakten Familie ins Wanken bringt TPZ Brixen, Köstlanstr. 28
Jazz: Winfried Gruber 4tett – „Italian songbook“
Vorträge
Millander Tage der Prävention Jede Stunde ein anderer Vortrag zum Motto „G’sund durchs Leben“: Mit Haltung durch den Alltag, Akupressur für den Hausgebrauch, Ist Bio gleich Bio?, Kariesprävention Milland, Jugendsaal
Theater
18 Uhr
14 Nächte – All Inclusive Die Salbei Bühne führt den spannenden Kriminalschwank von Siegfried Heinrich auf Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
Fr 22., Sa 23.01.
» Mi 13. Jänner
Kindertheater: Werkstatt der Schmetterlinge » Mi 27.01., 15.30 Uhr Musikkabarett: „Jubiläumskonzert“ mit Michael Krebs
Eine Stimme, 88 Tasten, 22 Kleinkunstpreise und 11 Jahre Rock’n’Roll-Kabarett: Michael Krebs rockt den Keller mit besten Songs und absurden Geschichten.
ab 16 Uhr
» Mi 20. (Premiere),
Italienische Lieder aus vier Jahrzehnten.
Sport
Jagd aufs rote Trikot Zum zweiten Mal wird der EisacktalCup veranstaltet, es handelt sich um eine Kombinationswertung aus vier Alpinwettbewerben Plose
Was macht eine Stewardess auf der Alm, was macht eine Sennerin im Flieger und was steckt in dem mysteriösen Kasten im Stadel?
» Fr 15. & Sa 16.01. » Beginn: jew. 20:30 Uhr
Comedy: „Es wird gestanzt heut Nacht“ mit Constanze Lindner
Ein lustiges Programm mit vielen Figuren von und mit Constanze Lindner („Die Komiker“, Quatsch Comedy Club u.a.)
» Fr 29. & Sa 30.01
Obere Schutzengelgasse 3a – Brixen/Stufels – www.dekadenz.it
Musik
20 Uhr
karten@dekadenz.it – Tel. 0472 836 393 (Di – Fr 17-19 Uhr, Sa ab 18 Uhr)
Argentrio Werke von Anton Arensky, Joaquin Turina und Peter Ludwig; Tamara Salcher (Klavier), Judith Huber (Violine) und Nathan Chizzali (Violoncello) Forum Brixen
Mittwoch, 27. Jänner
Kindertheater
15:30 Uhr
Werkstatt der Schmetterlinge Ein Figurentheaterstück für Tagträumer und Weltverbesserer ab 5 Jahren Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Freitag, 29. Jänner
Sport
19:30 Uhr
SkiUphill Zum 4. Mal findet das TourenskiNachtrenn-Ereignis statt Plose
Theater
20 Uhr
Drei Mal Leben Yasmina Reza führt uns drei Versionen eines Abends mit unterschiedlichem Ausgang vor – als Komödie, als Farce und als Drama; Gastspiel des Staatstheaters Kassel Forum Brixen
Theater
20 Uhr
Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß Zwei ungleiche Brüder und ein tragischer Vorfall, der die Kulissen einer scheinbar intakten Familie ins Wanken bringt TPZ Brixen, Köstlanstr. 28
Theater
20 Uhr
14 Nächte – All Inclusive Die Salbei Bühne führt den spannenden Kriminalschwank von Siegfried Heinrich auf Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
Kunstakademie Kloster Neustift Kreativ sein im klösterlichen Ambiente Malbegeisterte und kreative Menschen sind eingeladen, in der historischen Atmosphäre von Kloster Neustift die Kunst des Malens zu entdecken, zu erlernen und zu erleben. Von Februar bis November 2016 erwartet die Teilnehmenden eine spannende und vielfältige Auswahl an Kursen. Neben Angeboten von Acryl- und Aquarellmalerei, Zeichnen und Fotografie werden auch Kurse zu Kalligrafie, Ölmalerei und anderen Themen angeboten. Als Atelier steht die Alte Mühle zur Verfügung, sie bietet mit ihren hohen Fenstern und den großen Arbeitsflächen den optimalen Rahmen, um sich künstlerisch entfalten zu können.
» Anmeldung und Information:
Kunstakademie Kloster Neustift Bildungshaus Kloster Neustift Stiftstraße 1, 39040 Vahrn 0472 835588 info@kunstakademie.it www.kunstakademie.it 41
Veranstaltungen
Musical
20:30 Uhr
Comedy
20:30 Uhr
Ausstellungen
18 Uhr
StadtGalerei 16. Jänner bis 27. Februar Kunstsammlung Rippa Bonati Padua Eröffnung Freitag, 15.1., 18 Uhr Di-Sa 10-12 und 16:30-18:30 Uhr
The Best of Musical Starnights Die ganze Welt des Musicals an einem einzigen Abend Forum Brixen
Argentrio Tamara Salcher, Klavier Judith Huber, Violine Nathan Chizzali, Violoncello Das Argentrio wurde im Oktober 2010 gegründet, inspiriert durch die Idee von Tamara Salcher, die Vier Jahreszeiten von Astor Piazzolla für Klaviertrio einzustudieren. Tamara Salcher, Nathan Chizzali und Judith Huber formierten sich zu einem stimmigen, harmonischen Ganzen und bestehen seitdem als festes Ensemble. Die drei Musiker lehren am Institut für Musikerziehung und sind Mitglieder diverser nationaler und internationaler Ensembles. Ihr Leitgedanke ist die Beschäftigung mit der Musik von A. Piazzolla und des „Tango Nuevo“. Am 28. Jänner spielen sie Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, José Bragato, Astor Piazzolla und Peter Ludwig.
Es wird gestanzt heut Nacht! Constanze Lindner präsentiert ein schräges Comedy-Programm Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Samstag, 30. Jänner
Musical
My Fair Lady Die Compagnia Corrado Abbati präsentiert das Musical von Frederik Loewe Forum Brixen
Theater
20 Uhr
Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß Zwei ungleiche Brüder und ein tragischer Vorfall, der die Kulissen einer scheinbar intakten Familie ins Wanken bringt TPZ Brixen, Köstlanstr. 28
Festung Franzensfeste bis 27. März Modes of Democracy 30. Europarat Ausstellung über Kunst und Demokratie
» Donnerstag, 28. Jänner, 20 Uhr Forum Brixen
Reservierung: www.forum-brixen.com, Tel. 0472 275588
Theater
Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß von Christoph Wortberg Lenny hat seinen älteren Bruder Jakob immer bewundert. Doch jetzt ist Jakob tot. Lenny beginnt, Fragen zu stellen. Wer war sein Bruder? Wer ist er selbst? Und was, zum Teufel, ist der Sinn des Lebens ohne Jakob? Da trifft Lenny auf Rosa. Sie kannte seinen Bruder. Besser als er ahnt … Und je mehr Lenny über Jakob erfährt, desto näher kommt er sich selbst. Die Theaterwerkstatt PINK des Theaterpädagogisches Zentrums Brixen bringt das Jugendbuch, das auf der Auswahlliste des Deutschen Jugendbuchpreises 2015 stand, auf die Bühne. Die Bearbeitung des Textes und die Inszenierung stammen von Thomas Troi. Es spielen Fabio Vitalba, Benedikt Troi, Nathaly Ebner und Elisabeth Schatzer.
» 28., 29., 30. & 31. Jänner, 20 Uhr TPZ Brixen, Köstlanstr. 28
Für April 2016 sind Schüleraufführungen geplant. Infos: www.tpz-brixen.org Vormerkungen: 335 5359955, freie Platzwahl
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20 Uhr
bis 31. Oktober Bahnlandschaft Gesamttirol Die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis 2006 Di-So 10-16 Uhr
20 Uhr
Hofburg Brixen bis 6. Jänner In dulci jubilo! Die handgemalten Papierkrippen aus den Depots der Hofburg sind zum ersten Mal in Brixen zu sehen; Sonderausstellung Täglich von 10-17 Uhr
Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß Zwei ungleiche Brüder und ein tragischer Vorfall, der die Kulissen einer scheinbar intakten Familie ins Wanken bringt TPZ Brixen, Köstlanstr. 28
Theater
Der Mustergatte Zum 25-jährigen Jubiläum präsentiert der Theaterverein Neustift die spritzige Ehe-Komödie „Der Mustergatte“ von Avery Hopwood; Regie: Leo Ploner Neustift, Mehrzwecksaal der Grundschule
Theater
20 Uhr
14 Nächte – All Inclusive Die Salbei Bühne führt den spannenden Kriminalschwank von Siegfried Heinrich auf Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
Comedy
20:30 Uhr
Es wird gestanzt heut Nacht! Constanze Lindner präsentiert ein schräges Comedy-Programm Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Sonntag, 31. Jänner
Theater
18 Uhr
14 Nächte – All Inclusive Die Salbei Bühne führt den spannenden Kriminalschwank von Siegfried Heinrich auf Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
Pharmaziemuseum bis 16. Juni 2016 Eisenhut und Edelweiß Giftpflanzen Di und Mi 14-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr
Märkte Bauernmarkt samstags und mittwochs, 7:30-14 Uhr, Hartmannsplatz Monatsmarkt 12. Jänner, 8-14 Uhr, Schwesternau Weihnachtsmarkt bis 6. Jänner, werktags 10-19:30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 9:30 -19 Uhr, Domplatz Wochenmarkt montags, 8-13:30 Uhr, Priel-Gelände
Weiterbildung
Das neue Frühjahrsprogramm ist da! Kultur & Gesellschaft Psychohygiene und salutogenetischer Umgang mit Krankheitsfällen in der Familie Mo. 01.02. | 20-22 Uhr | 1 Treffen Das Erbrecht: Zivil- und steuerrechtliche Aspekte Mo. 15.02. | 19.30-21.30 Uhr | 1 Treffen Nepal – uno Stato di dimensioni medio-piccole Vortrag in italienischer Sprache Fr. 15.01. | 20-21.30 Uhr | 1 Treffen Brixen, Raiffeisenkasse Eisacktal, Großer Graben 12
Sprachen Sprachentreff Fr. 08.01. | 18-20 Uhr Brixen, Hotel Goldener Adler, Adlerbrückengasse 9 Deutsch A1.1 ohne Vorkenntnisse Mo. 15.02. | 18-19.30 Uhr | 20 Treffen | jeweils Mo. + Mi. Deutsch A1.2 geringe Vorkenntnisse Mo. 15.02. | 19.30-21 Uhr | 20 Treffen | jeweils Mo. + Do. Deutsch Konversation und Grammatik Mo. 15.02. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen | jeweils Mo. + Mi. Ladinisch Schnupperkurs Mo. 25.01. und Mo. 01.02. | 19-21Uhr Italiano A1.1 ohne Vorkenntnisse Mo. 15.02. | 19.30-21 Uhr | 20 Treffen | jeweils Mo. + Mi. Italiano A1.3 leichte Vorkenntnisse Mo. 18.01. | 18-19.30 Uhr | 20 Treffen | jeweils Mo. + Mi. Italiano A2.2 Mo. 18.01. | 18-19.30 Uhr | 20 Treffen | jeweils Mo. + Mi. Italienisch Konversation und Grammatik Mo. 25.01. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen | jeweils Mo. + Mi. Mo. 15.02. | 09-10.30 Uhr | 10 Treffen
Italienisch für die Zweisprachigkeitsprüfung – Laufbahn A/B Mo. 25.01. | 19.30-21 Uhr | 12 Treffen | jeweils Mo. + Mi. Français A1.1 ohne Vorkenntnisse Do. 18.02. | 18-19.30 Uhr | 10 Treffen Français A1.2 geringe Vorkenntnisse Di. 19.01. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen Français A2.1 Di. 19.01. | 18-19.30 Uhr | 10 Treffen Español A1.1 ohne Vorkenntnisse Mi. 17.02. | 18-19.30 Uhr | 10 Treffen Español A1.2 geringe Vorkenntnisse Mi. 17.02. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen
Beruf Sicher auftreten und erfolgreich sprechen Aufbauseminar Fr. 29.01. | 09-17 Uhr | 1 Treffen
Kinderschminken Sa. 30.01. | 14-18 Uhr | 1 Treffen
Fit in den Frühling Do. 14.01. | 18.15-19.15 Uhr | 10 Treffen Brixen, Vinzentinum, Brennerstraße 37
Nähwerkstatt für Anfänger Mo. 15.02. | 19.30-22 Uhr | 4 Treffen
Pilates Mo. 18.01. | 18.15-19.15 Uhr | 12 Treffen Brixen, Vinzentinum, Brennerstraße 37 Di. 26.01. | 17.15-18.15 Uhr | 10 Treffen Brixen, VHS Zweistelle, Peter-Mayr-Straße 9 Pilates für Fortgeschrittene Mi. 20.01. | 18.15-19.15 Uhr | 10 Treffen Dance and fit Mo. 25.01. | 18-19 Uhr | 10 Treffen Brixen, GS Tschurtschenthaler, M.-Montessori-Straße 6
English A1.2 geringe Vorkenntnisse Di. 26.01. | 19.30-21 Uhr | 12 Treffen
Feldenkrais Methode® Mo. 25.01. | 16.30-17.30 Uhr | 10 Treffen Do. 18.02. | 18.15-19.15 Uhr | 10 Treffen
English A1.2 geringe Vorkenntnisse Di. 19.01. | 09-11 Uhr | 10 Treffen Di. 26.01. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen
Zumba® Fitness Mi. 27.01. | 19.30-20.30 Uhr | 10 Treffen Brixen, GS Tschurtschenthaler, M.-Montessori-Straße 6
English A2.1 Fr. 08.01. | 09-10.30 Uhr | 10 Treffen Do. 21.01. | 09-10.30 Uhr | 10 Treffen Do. 21.01. | 19.30-21 Uhr | 12 Treffen
Tanzen ab der Lebensmitte Mi. 27.01. | 09.30-10.45 Uhr | 12 Treffen Brixen, Jakob-Steiner-Haus, Vintlerweg 34
English B1.3 Mi. 27.01. | 18-19.30 Uhr | 10 Treffen
Meditation und Selbsttherapie Mo. 01.02. | 19.45-21.15 Uhr | 3 Treffen
English Conversation Class: Let‘s Talk B1 Mi. 27.01. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen
Begleitete Fastenwoche-Infoabend Mo. 01.02. | 18-19.30 Uhr | 1 Treffen
Russkij A1.3 leichte Vorkenntnisse Mi. 20.01. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen
Hobby & Freizeit
Gesundheit & Bewegung
English A1.1 ohne Vorkenntnisse Di. 16.02. | 09-10.30 Uhr | 10 Treffen Mi. 17.02. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen
Russkij A1.2 geringe Vorkenntnisse Do. 21.01. | 19.30-21 Uhr | 10 Treffen
Kondition und Rücken-Power Mi. 17.02. | 18.30-19.30 Uhr | 10 Treffen Brixen, GS Tschurtschenthaler, M.-Montessori-Straße 6
Gitarrenkurs für Erwachsene Di. 16.02. | 09-11 Uhr | 10 Treffen Mi. 17.02. | 18.30-20.30 Uhr | 10 Treffen Brixen, O-v.-Wolkenstein-Straße 161 B Mundharmonika für Leichtfortgeschrittene Sa. 20.02. | 14-17 Uhr | 1 Treffen Tortendekoration aus Marzipan Mo. 15.02. | 18-21 Uhr | 1 Treffen Vahrn, Haus Voitsberg, Voitsbergstraße 1 Neue Gerichte aus dem Wok! Schnell, knackig und gesund Mi. 17.02. | 19-23 Uhr | 1 Treffen Brixen, Jakob-Steiner-Haus, Milland, Vintlerweg 34 Weine Süditaliens – Viel mehr als Negroamaro und Primitivo Fr. 19.02. | 19.30-23 Uhr | 1 Treffen
Begleitete Fastenwoche Mo. 15.02. | 18-19.30 Uhr | 6 Treffen | täglich von Mo. bis Sa. Eltern-Kind-Turnen Mo. 15.02. | 17-18 Uhr | 6 Treffen Brixen, GS Tschurtschenthaler, M.-Montessori-Straße 6 Fit mit meinem Baby Di. 16.02. | 09.30-10.30 Uhr | 6 Treffen
Für alle Kurse und Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Das gesamte Kursprogramm ist auch auf unserer Homepage www.vhs.it ersichtlich. Unsere Öffnungszeiten: Mo-Do 9-13 und 14-17 Fr 9-13 Uhr
Volkshochschule Südtirol | Zweigstelle Brixen Peter-Mayr-Straße 9 | Tel. 0472 836 424 | Fax 0472 971 140 | brixen@vhs.it 43
ZETTELWIRTSCHAFT: Weil Christian Obrist Formulare zu spät an die AntiDoping-Kommission geschickt hat, wird er des Dopings bezichtigt
Freizeit & Sport
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CHRISTIAN OBRIST ZU SEINERE DOPING-ANKLAGE
„Ich bin sehr enttäuscht“ Foto: Giancarlo Colombo
Der Millander Mittelstreckenläufer CHRISTIAN OBRIST wurde von der italienischen Antidoping-Kommission angeklagt. Er wird – aufgrund eines lapidaren bürokratischen Fehlers – als Dopingsünder an den Pranger gestellt und muss nun um seine weitere Karriere zittern. Dem „Brixner“ erklärt er, warum er verärgert ist.
Herr Obrist, wie fühlt man sich als Dopingsünder? CHRISTIAN OBRIST: Ich sehe mich absolut nicht als Dopingsünder, denn ich habe ein lupenreines Gewissen und muss mir nichts vorwerfen – das ist das einzig Gute, denn sonst hätte ich mich nach diesem Vorwurf wahrscheinlich schon längt irgendwo versteckt. Ich bin sehr enttäuscht, wie diese ganze Geschichte verlaufen ist
würde dann ja glatt an Rufmord grenzen. Diese Geschichte kostet mich wahnsinnig viele Nerven – und Motivation! Der Imageschaden ist somit vorprogrammiert? Ja, auf jeden Fall. Wir werden in den Medien durch den Dreck gezogen und haben keine Chance, uns zu verteidigen. Das ist nicht richtig.
mehrmals geändert, und es ist relativ kompliziert, die Formulare richtig auszufüllen. Die Zettel muss man ausdrucken, ausfüllen, unterschreiben, einscannen und bis zu einem vorgegebenen Datum zurückmailen. Ich habe ehrlich gesagt nicht gewusst, dass der Abgabetermin so strikt einzuhalten ist. Meine Formulare habe ich deshalb in den letzten Jahren eigentlich immer zwei oder drei Tage zu spät versendet.
„Wenn Doping für mich je ein Thema gewesen wäre, hätte ich vielleicht auch mal was gewonnen“_ Christian Obrist und dass Silvia Weissteiner und ich jetzt als Dopingsünder dastehen, obwohl wir nur einen Zettel lächerliche wenige Tage zu spät verschickt haben. Sie klingen nicht nur enttäuscht, sondern auch verärgert. Das bin ich definitiv. Ich habe von der Anklage von einem Journalisten erfahren und nicht etwa von der Kommission – und einen Tag später fand ich mein Gesicht auf der Titelseite der Tageszeitung „Dolomiten“: Mein Name und das Wort Doping werden in einem Atemzug genannt. Was sollen sich die Leute denn dabei denken? Die wenigsten lesen im Sportteil nach, worum es genau ging. Im Kopf bleibt nur, ich sei ein Dopingsünder. Wenigstens wurde keine Spritze neben meinem Gesicht abgebildet, das
Aber jetzt von Anfang an. Was ist denn genau passiert?
Kontrolliert wurde der Abgabetermin nicht?
Alle Athleten, die Wettkämpfe auf einem gewissen Niveau bestreiten, müssen alle drei Monate ein Formular ausfüllen und der Antidopingkommission der CONI (Comitato Olimpico Nazionale Italiano) zusenden. Darin ist genau anzugeben, wo ich mich in den nächsten drei Monaten befinde und wann ich wo anzutreffen bin. Trainingslager und Trainingsorte, Urlaube, Ausflüge und so weiter werden darin vermerkt, damit die Kommission jederzeit weiß, wo sie eine Probe von mir nehmen kann. Wenn ich zu Hause bin, muss ich immer zu einer bestimmten Uhrzeit auch dort anzutreffen sein; meistens gebe ich da die Zeiten von sechs bis sieben Uhr morgens an. Innerhalb eines Jahres hat sich das System
Aufgabe der Zuständigen wäre es gewesen, mich auf diesen Fehler hinzuweisen und mir eventuell sogar eine Verwarnung auszustellen. Das ist aber nie passiert. Theoretisch hätte ich bereits nach der zweiten Übertretung disqualifiziert werden müssen – so steht es im Reglement. Und deshalb sind Sie jetzt Dopingsünder? Es wird mir vorgeworfen, dass ich in diesen fehlenden Tagen versucht haben soll, eine Dopingkontrolle zu umgehen. Allerdings ist in diesen Tagen nie jemand bei mir vorbeigekommen, um eine Probe zu nehmen. Innerhalb von 18 Monaten darf man die Formulare drei Mal zu spät abschicken.
Ich war effektiv sechs Mal zu spät dran, wurde aber eben, wie gesagt, nie darauf aufmerksam gemacht. Diesen Fehler habe nicht nur ich, sondern 26 weitere italienische Athleten begangen. Ins Rollen gebracht hat das alles der Fall Alex Schwazer. ... der allerding effektiv falsche Angaben gemacht hat? Ja, genau. Durch ihn kam jetzt der Stein ins Rollen. Meine Anklage betrifft effektiv den Zeitraum vor seiner Olympiateilnahme. Durch die Kontrollen kamen nun eben auch unsere Verspätungen ans Tageslicht. Er hat aber definitiv gedopt, und wir haben einfach nur einen Zettel zu spät verschickt. Das ist ein großer Unterschied. Wie geht es jetzt weiter? Ich weiß im Moment gar nichts. Alle Infos habe ich selbst nur aus den Medien; mit uns hat weder jemand telefoniert, noch wurden wir über die Anklage aufgeklärt. Wir werden jetzt Gespräche mit unseren Anwälten führen, um zu sehen, wie weiter vorgegangen wird. Natürlich kann ich auch für zwei Jahre gesperrt werden. Sollte das passieren, muss ich es akzeptieren – immerhin habe ich ja effektiv einen Fehler gemacht. Aber auch die zuständige Behörde muss sich vorwerfen lassen, die Kontrollen nicht ordnungsgemäß durchgeführt und uns Athleten auf die Fehler nicht aufmerksam gemacht zu haben. Aber das ist ja das Problem: Die CONI und die FIDAL (Federazione Italiana 45
Foto: Oskar Zingerle
Freizeit & Sport
siv trainieren, um in die Form zu kommen, in der ich beispielsweise in Peking war. Dort habe ich mein großes Ziel erreicht und bin ins Finale gelaufen. Derzeit trainiere ich nicht mehr so intensiv, nur noch sieben bis acht Mal pro Woche, und ich bin auch nicht mehr Mitglied der Nationalmannschaft, gehöre aber der Carabinieri-Sportgruppe an. Ich werde noch einige nationale Bewerbe bestreiten, aber nicht mehr. Sie könnten sich ja dopen, dann wäre vielleicht noch mehr drin? Definitiv Nein! Wenn Doping für mich je ein Thema gewesen wäre, hätte ich vielleicht auch schon mal was gewonnen. Ich habe mich da immer bewusst rausgehalten und war nie irgendwo involviert. Genau deshalb tut es jetzt noch mehr weh, wegen einer solchen Lappalie unter Beschuss zu geraten. Ich wurde im Laufe meiner Karriere etwa zehn Mal pro Jahr getestet – immer mit negativem Resultat. Wäre es denn einfach, an Mittel heranzukommen? Damit habe ich mich nie befasst. Ich glaube nämlich niemals, dass sich ein Athlet ohne Rückhalt eines Arztes irgendwelche Mittel ins Blut spritzt. Ich habe mich immer auf den Sport konzentriert und auf nichts anderes. Auch nie mit dem Gedanken gespielt? Ich war vor Jahren mal auf einem Vortrag von Dr. Donato, der jetzt Schwazer trainiert. Er sagte damals, dass man mit Doping seine Zeiten um rund drei bis dreieinhalb Sekunden verbessern kann. Wenn ich diese drei Sekunden schneller gelaufen wäre, wäre ich bei so manchen Wettkämpfen um einen Medaillenrang mitgelaufen. Aber mein Ziel war es ja immer, in ein Finale zu kommen – ohne jegliche Hilfsmittel. Und das habe ich auch geschafft.
Christian Obrist: „Ich wurde im Laufe meiner Karriere etwa zehn Mal pro Jahr getestet – immer mit negativem Resultat“
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Atletica Leggera) spielen sich in diesem Fall nun gegeneinander aus. Auch sie tragen eine Teilschuld an der ganzen Sache, aber niemand will zugeben, dass ein Fehler begangen wurde. Und zum guten Schluss lastet die ganze Schuld auf uns Athleten. Denkt man in solchen Momenten daran, alles hinzuschmeißen – 46
vielleicht sogar an ein Karriereende? Daran habe ich ehrlich gesagt schon vor einiger Zeit gedacht, aber nach dieser Anklage will ich meine Karriere nicht beenden. Da könnte man noch meinen, ich hätte etwas zu verstecken. Wenn ich nicht gesperrt werde, mach ich weiter, auch wenn ich an die
Leistungen von früher nicht mehr anknüpfen kann. Allzulange wird meine Karriere ja ohnehin nicht mehr dauern, ich bin ja schon 35. Sie könnten die Anklage auch als Ansporn nutzen und nochmal voll durchstarten? Wenn das nur so einfach wäre. Man muss schon jahrelang inten-
Wie reagieren die Menschen in der Stadt oder aus Ihrem Umfeld auf die Anklage? Ich werde darauf schon angesprochen, aber ich habe ein reines Gewissen. Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich damit nichts zu tun habe. Sie sprechen mir Mut zu. Zudem, das habe ich vorhin gar nicht erwähnt, werde ich für einen Zeitraum beschul-
Christian Obrist: „Ich werde für einen Zeitraum beschuldigt, in dem ich aufgrund eines Leistenbruchs ein Jahr lang keinen Wettkampf bestritten habe“
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digt, in dem ich aufgrund eines Leistenbruchs ein Jahr lang keinen Wettkampf bestritten habe. Das Ganze macht somit noch weniger Sinn. Mir ist wichtig, dass die Leute wissen: Sollte ich gesperrt werden, ist dies nur und ausschließlich wegen eines bü-
rokratischen Vergehens passiert und wegen nichts anderem. Das Schrecklichste an der ganzen Sache ist für mich, als Dopingsünder abgestempelt zu werden. Was würde ein Christian Obrist nach seiner Karriere tun? Ma-
chen Sie sich darüber Gedanken? Derzeit bin ich als Carabiniere in Bologna stationiert; danach müsste ich einen Kurs machen und um Versetzung nach Südtirol anfragen und hier dann als Carabiniere arbeiten. Für einen Trainerposten bin ich nicht der Richtige, und im
Sport möchte ich eigentlich auch nicht arbeiten – jetzt erst recht nicht mehr.
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Auf in die zweite Runde z Villnöss, Jochtal, Plose und Gitschberg – wer diese vier Eisacktaler Skigebiete bezwingt, wird zum Sieger des zweiten EisacktalCups gekürt. Die Veranstaltung ist eine Kombinationswertung aus vier Skirennen, die zwischen Jänner und März stattfinden. Teilnehmen dürfen daran kleine und große skibegeisterte Südtiroler. Begonnen wird die Wertung mit der Geislertrophäe am 3. Jänner
in Villnöß, weiter geht’s mit der Plose-Trophy am 24. Jänner, der Valentetrophäe am 20. Februar im Jochtal, und abgeschlossen wird der Eisacktal-Cup mit der Gitschbergtrophäe am 12. März. Gewertet wird nach dem gültigen F.I.S.I.-Reglement. Den Siegern in den jeweiligen Kategorien winkt – ganz im Stil des Skiweltcups – das „rote Trikot“. Gewinnen können aber auch weniger schnelle Renn-
läufer, und zwar bei der großen Lotterie, an der jeder Rennläufer, der bei mindestens drei der Wettbewerbe mitgefahren ist, teilnehmen darf. Die Ziehung findet beim
Finalrennen am Gitschberg statt. Anmelden kann man sich bei den jeweiligen Skiclubs: SV Villnöss, Skiteam Valente, WSV Brixen oder ASV Gitschberg. eh
half Vergadin bereits im Vorfeld einige Male beim Training aus und kam somit zum Handkuss. „Mir gefällt die Mannschaft: Sie ist homogen, die Spielerinnen haben ein gutes Zusammenspiel, und ich glaube, die Mannschaft kann um die vorderen Tabellenplätze
mitspielen.“ Nach vier Siegen in Folge mussten die Brixner Damen kürzlich zwar eine knappe Niederlage gegen den Tabellenersten Bruneck einstecken, sie sind aber nichtsdestotrotz weiterhin hoch motiviert – mit neuem Trainer nun umso mehr! eh
130 Nachwuchsathleten zwischen fünf und zehn Jahren aus ganz Südtirol nahmen an der USSAWettkampfserie in der Acquarena teil. Auf 25 Metern kämpften die jungen Schwimmer in allen Stilen um die Medaillen.
Ab 1. Dezember können für 5 Euro Lose für die SporthilfeLotterie in allen Filialen der Südtiroler Sparkasse erworben werden. Mit dem Erlös werden junge Südtiroler Sporttalente unterstützt. Zu gewinnen gibt es neben einem Opel Mokka noch weitere attraktive Sachpreise.
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Freizeit & Sport
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Hubi is back! z Die Brixner Handballikone Hubert Nössing kann es nicht lassen: Nach seinem Rücktritt als Trainer der Herren im Jahr 2012 startet er jetzt seinen Rücktritt vom Rücktritt und trainiert ab sofort die Damenmannschaft des SSV Brixen Handball. Die Mädls, die in der zweithöchsten italienischen Liga spielen, waren nach dem Ausscheiden ihres bisherigen Trainers Fabio Vergadin nämlich führerlos. Nach kleinen Hickhacks zwischen Vergadin und „seinen“ Mädchen entschloss sich dieser kurzfristig zur Aufgabe, er bleibt dem Vorstand der Sektion aller-
kurz
notiert
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dings weiterhin erhalten. Hubert alias Hubi Nössing, der bis vor kurzem die Jugend-HandballNationalmannschaft der Herren trainierte, nimmt nun das Zepter in die Hand und führt die Brixnerinnen zumindest bis Jahresende: „Ich wurde kurzfristig gefragt, ob ich die Mannschaft trainieren kann. Nun tue ich das bis Ende des Jahres. Sollte bis dahin kein anderer Trainer gefunden werden und mir meine neue Aufgabe zusagt, werde ich auch gerne bis Ende der Saison verlängern.“ Der 47-Jährige, der als harter und konsequenter Trainer gilt,
Die Mannschaft des Tennis Brixen Bressanone hat den Südtirol-Pokal der 3. Kategorie gewonnen. Die Brixner setzten sich im Finale bei dieser Herbstmeisterschaft gegen die Mannschaft aus Bozen durch.
NACHGEFRAGT
„Diese Sportart ist explodiert“ RAIMUND SEEBACHER, Koordinator des SkiUphill Eisacktal-Cups, über den anhaltenden Trend, Skipisten bei Nacht auf Tourenskiern zu bezwingen – und über fünf Rennen, die es in sich haben. Herr Seebacher, in Kürze startet der 4. Eisacktal-Cup, die Einschreibungen laufen auf Hochtouren. Es scheint, als hätten Sie mit der Organisation dieser Rennserie den richtigen Nerv getroffen? Die Sportart Tourenski-Nachtrennen ist in den letzten Jahren in Südtirol regelrecht explodiert, da sind wir auf die Idee gekommen, eine Rennserie zu organisieren. Derzeit gehen über fünfhundert Sportler am Dienstagabend von Vals bis nach Jochtal. Da auch immer mehr Jugendliche von dieser Sportart fasziniert sind, gibt es heuer erstmals eine eigene Jugendkategorie.
800 Skitourenläufer nahmen im Vorjahr am Eisacktal-Cup teil. Wie funktioniert die Rennserie, und was macht sie so attraktiv? Auf die Teilnehmer warten 5.100 Höhenmeter, die auf 35 Kilometern Strecke zurückzulegen sind. Es werden insgesamt fünf Rennen ausgetragen, wobei vier am Abend starten und dem Streckenverlauf von Skipisten folgen. Die Rennen können einzeln oder in Serie bestritten werden. Es gibt verschiedene Kategorien und eine Hobbyklasse. Organisiert werden die Rennen von den örtlichen Vereinen, koordiniert werden sie von mir und der Wipptalerin Stefanie De Simone.
Eine Sportart ohne Risiko? Wenn abends auf einer geöffneten Piste gegangen wird, besteht höchstens das Risiko, dass man sich übernimmt. Im freien Gelände ist das natürlich etwas anderes. Pisten darf man nur begehen, wenn diese für Skitourengeher geöffnet sind. Die Trametschpiste beispielsweise ist nicht geöffnet. Jedes Skigebiet regelt dies autonom. Bei Nichtbeachtung wird das Unterfangen aufgrund der Pistenraupen, die im Einsatz sind, auch lebensgefährlich. Mittlerweile werden auch Strafen verhängt. evi.hilpold@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
SPORTHILFE
Sportliche Talente z Talentierte Sportler aus Südtirol erhalten seit Jahren finanzielle Unterstützung von der Südtiroler Sporthilfe. Vor kurzem wurden 65.600 Euro an 54 erfolgreiche Sportler aus 14 Disziplinen übergeben, um diesen ihre Sportausübung zu erleichtern. Überreicht wurden die Förderschecks von Giovanni Podini, Präsident der Südtiroler Sporthilfe. Unterstützt werden heuer Athleten aus den Sportarten Biathlon, Eiskunstlauf, Freestyle Ski, Karate, Kunstbahnrodeln, Langlauf, Naturbahnrodeln, Nordische Kombination, Schießsport, Ski Alpin, Ski Orientierungslauf, Skicross, Skispringen und Snowboard, die anhand von Leistungskriterien und ihrem sozialen und familiären Umfeld ausgewählt wurden. Auch zwei Brixner Ausnahmetalente zählten heuer zu den Auserwählten, denen die Südtiroler Sporthilfe unter die Arme greift und ihnen somit den Weg für weitere Karriereschritte ebnet: Hannes Hofer aus Tils (links) und Patrick Rossi aus Brixen. Der 22-jährige Hofer trainiert seit kurzem mit der
Snowboard-Nationalmannschaft im B-Kader und konnte sich beim Heimrennen am Karerpass mit der Weltspitze messen. Patrick Rossi erfüllte die Leistungskriterien der Sporthilfe: Der 19-jährige talentierte Skifahrer wurde im Landeskader aufgenommen und versucht nach einer schweren Knieverletzung, sich nun auf dem harten Weg an die Spitze durchzubeißen. „Gehen müssen die beiden Brixner den schweren sportlichen Weg alleine, aber wir sind ihnen in der Anfangsphase finanziell gerne behilflich“, sagt Sporthilfe-Geschäftsführer Stefan Leitner. Eine Finanzspritze kommt den Athleten-Familien sicherlich sehr entgegen, wenn man bedenkt, dass ein Skifahrer im Landeskader pro Saison zwischen 10.000 und 15.000 Euro Ausgaben hat. eh
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Wirtschaft & Umwelt
DAS GEHEIMNIS DES SÄBENER-TOR-TURMS AM LACHMÜLLERHAUS
Schade um die Fassade
J
edes Mal, wenn ich am Großen Graben bin und den katastrophalen Zustand des Säbener-Tor-Turms sehe, ärgert es mich furchtbar“, sagt Hans Grünfelder. Der Lüsner war von 2004 bis 2013 Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, die seit 1984 das Lachmüllerhaus und auch den angrenzenden SäbenerTor-Turm besitzt. Zuletzt wurde die Fassade 2007 unter seiner
liegende gleichnamige Gasse auch „Stadeltor“ genannt wurde, hat eine lange Geschichte: Der Wehrturm ist gemeinsam mit der ein Viereck bildenden Stadtmauer und den übrigen drei Stadttoren im 13. Jahrhundert gebaut worden. Der Turm war ursprünglich Eigentum der Herren von Säben, denen dieses Tor zur Überwachung des Stadteingangs übergeben worden war. 1460 verkaufte der Ritter
so genannte Bäckenpfister um den zweiten Stock erhöhen; das „Herrenhause“ wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wiederholt adaptiert. Der Ansitz blieb im Eigentum der Familie Lachmüller, bis die Bezirksgemeinschaft 1984 das geschichtsträchtige Gebäude erwarb. In der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre waren die selbstverständlich unter Denkmalschutz be-
Fassade des Lachmüllerhauses ist auf der Nordseite nicht überdacht, sondern lediglich durch drei Zinnengiebel mit den entsprechenden Zinnenabdeckungen durch Mönch- und Nonnenziegel bewehrt“, sagt Mahlknecht, „zudem sind die Dachziegel in Richtung Hartmannsplatz geneigt, sodass das Regenwasser die Fassade hinunterrinnt.“ Erschwerend kommt dazu, dass die
„Ich habe gekämpft um jeden Zentimeter Dachvorsprung“_ Hans Grünfelder, ehemaliger Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft Eisacktal Ägide saniert; heute, nur acht Jahre später, präsentiert sie sich bereits wieder in einem desolaten Zustand: Die halbe Turmfassade ist mit hässlichen schwarzen Flecken übersät, und auch der feuchte Tordurchgang ist keine schöne Visitenkarte für die Altstadt. Die Brixner, die still leidend die von Jahr zu Jahr schlimmer werdende Ansicht beobachten, wundern sich: Wie kann es sein, dass eine Sanierung nur wenige Jahre hält? Ist hier gepfuscht worden? Der Tourist, der nicht weiß, dass die letzte Sanierung nur acht Jahre zurückliegt, wundert sich hingegen, dass die Stadt hier nicht eingreift. Die Schäden am Gebäude, das sich in exponierter Lage am Großen Graben befindet, sind unübersehbar.
„Gelegen an der Statt beim obern Tor.“ Das Säbener Tor, das früher einmal durch die vis-a-vis 50
Oswald von Säben-Reifenstein um 800 Gulden den dem Turm angrenzenden Ansitz an Lazarus Niesentitzer von Köstlan. Das „Sebner Haus, gelegen an der Statt beim obern Tor“ blieb bis 1547 im Besitz dieser Familie; im Jahr 1627 erwarben die Herren von Andrian den Ansitz – im damaligen Kaufvertrag war von „3 heuser“ die Rede. Ursula von Andrian erbte ihn und verkaufte das Anwesen 1648 an den Schwager Hans Michael Lachmiller, einem Arzt, der aus Freiburg im Breisgau stammte und sich als Leibarzt des Landesfürsten ausgezeichnet hatte, bevor er an den bischöflichen Hof nach Brixen wechselte. Es ist übrigens davon auszugehen, dass der Name Lachmiller von der Ortschaft Lachen am Zürichsee abgeleitet wird, woher die Familie ursprünglich stammen dürfte. Lachmiller ließ in der Folge den Flügel, das Stadttor und die
findlichen Gebäude ausführlich saniert worden; der inzwischen als Lachmüllerhaus bekannte Ansitz wurde nachher zum Sitz der Bezirksgemeinschaft.
Langwieriges Problem Nordfassade. Aber: 15 Jahre später,
vor der Jahrtausendwende, war die Nordfassade des Lachmüllerhauses und jene des Turms bereits durch hässliche schwarze Wasserflecken bedeckt. Man konnte genau sehen, wo bei Regen das Wasser die Fassade herunterrann. „Also gingen wir daran, eine Lösung zu suchen“, erinnert sich Hans Grünfelder. Die Bezirksgemeinschaft beauftragte 2007 den Architekten Christian Mahlknecht, ein Projekt für die Sanierung der Fassade zu erarbeiten – aber bereits bei den Vorgesprächen mit den Vertretern des Denkmalamtes kam es zu erheblichen Diskussionen. „Die
Fassade des Lachmüllerhauses sehr uneben, bauchig und leicht nach Süden geneigt ist, was sie noch anfälliger für Wassereinfall macht. Das Problem versuchte man 2007 zu lösen, indem unterhalb der Zinnen die Verputzebene um etwa 8 Zentimeter nach außen verzogen wurde; die Dachplatten erhielten dadurch einen entsprechend größeren Vorsprung. Der beschädigte Putz wurde abgekratzt, die Fassade gebürstet und gewaschen; danach gab es einen „Fixieranstrich und einen dreifachen Kalkanstrich der gesamten Nordfassade“, wie es im technischen Bericht steht. Bis auf wenige Stellen hat vor allem die Erweiterung des Dachvorsprunges zu einer nachhaltigen Lösung geführt, auch wenn Grünfelder „ein ganzes Jahr mit dem Denkmalamt gestritten“ hat: „Ich habe gekämpft um jeden Zentimeter Dachvorsprung“, sagt Grünfelder.
Foto: Oskar Zingerle
Obschon erst 2007 saniert, zieren nun wieder hässliche große Flecken die Fassade des Säbener-Tor-Turms am Lachmüllerhaus am Großen Graben. Bevor nun neuerlich saniert wird, gab die Bezirksgemeinschaft Eisacktal, die Ansitz und Turm besitzt, eine bauphysikalische Analyse in Auftrag, die überraschende Ergebnisse brachte: Schuld an den Flecken sind tief im Mauerwerk verborgene Nitrate aus jahrhundertealten organischen Verschmutzungen.
SCHANDFLECKEN: Bereits wenige Jahre nach der Sanierung ist die Fassade des Säbener-TorTurms übersät mit hässlichen Flecken
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Hans Grünfelder: „Ein ganzes Jahr mit dem Denkmalamt gestritten“
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das Mauerwerk eindringen konnte, die nun langsam wieder an die Oberfläche kommt.“ Auch war man sich nicht sicher, ob bei der ersten Sanierung 1984 nicht doch ungeeignetes Material verwendet worden war: „Damals hatte man im Sanieren von alter Bausubstanz noch nicht das heutige Fachwissen“, erklärt Waltraud Kofler Engl, oft habe man anstelle von Kalk, das das alte Mauerwerk „atmen“ lässt, Zementmörtel verwendet.
2007: Sanierung mit Bauchschmerzen. Nachdem das Landes-
denkmalamt unnachgiebig war, beschränkte sich die Bezirksgemeinschaft 2007 mit ordentlichen Bauchschmerzen auf eine sehr sanfte Sanierung der Fassade des Turms – mit überschaubarem Erfolg, wie man heute sieht. „Ich weiß, dass die Brixner den heutigen Zustand der Fassade heftig kritisieren“, sagt Waltraud Kofler Engl, „aber bisher haben wir alle nicht verstanden, wo das eigentliche Problem liegt.“ Deshalb hat die Bezirksgemeinschaft in Absprache mit dem Landesdenkmalamt heuer eine bauphysikalische Analyse des historischen Mauerwerks in Auftrag gegeben. „Davon erhoffen wir uns mehr Klarheit über die sinnvollen Vorgehensweisen“, sagt Kofler Engl, „das Ergebnis kenne ich noch nicht.“ Der „Brixner“ schon. Der mit 3. September 2015 datierte „Untersuchungsbefund“ der Brunecker Pescoller Werkstätten GmbH enthält in der Tat einige Überraschungen: „Wir haben das Mauerwerk an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Tiefen analysiert nach Nitraten, Chloriden, Sulfaten, Kalk, Magnesium, Kalium und Natrium“, sagt Markus Pescoller, „und dabei hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass sich auch tief im Mauerwerk noch erhebliche Mengen an Nitraten 52
Foto: Oskar Zingerle
einem anderen passenden Material anzubringen, das dem unteren Teil der Fassade den nötigen Schutz bieten würde. Grünfelder unterstützte die pragmatische Lösung und bekräftigte die Idee, indem er auf zwei Ringe verwies, die heute noch an der Fassade sichtbar sind: „Möglicherweise hatte man hier in der Vergangenheit bereits eine Stange eingeführt, die ein Vordach aus Holz trug“, sagt er. Dem ist allerdings möglicherweise nicht so: Der Brixner Stadtforscher Ignaz Mader schrieb 1921, dass die Ringe zur Befestigung von Fensterbalken genutzt wurden, aber andererseits: Sie sind oberhalb der Fenster angebracht, also könnte es sich in der Tat um die Befestigungsringe kleiner Schutzdächer gehandelt haben. Wie dem auch sei: Kofler Engl lehnte ab; Wasser hin oder her, ein zusätzlicher Dachvorsprung entspreche nicht den Grundsätzen des Denkmalschutzes. Auch stellte sie in Frage, ob das herunterrinnende Wasser wirklich das Problem darstelle: „Möglicherweise waren an dieser Stelle jahrzehnte- oder gar jahrhundertelang extrem undichte Dachrinnen, die dazu geführt haben, dass ständig Feuchtigkeit in
Foto: Willy Vontavon
ßere Herausforderung stellte aber der Säbener-Tor-Turm dar. „Er ist fast 40 Zentimeter geneigt und noch dazu im oberen Teil etwas in Richtung Nordwesten gedreht“, erklärt Hans Grünfelder, der sich noch sehr genau an die Details erinnert, obschon die Sanierung der Nordfassade bereits acht Jahre zurückliegt. „Der Turm hat keine Zinnen, sondern ein Satteldach – allerdings ebenfalls nur mit einem extrem geringen Dachvorsprung von ein paar Zentimetern“, sagt Christian Mahlknecht. Die Fassade ist hier besonders anfällig, was man 2007 durch die hässlichen Flecken auch gut sehen konnte: „Wo an der Eckquaderung des Torturmes Lachmüllerhaus und Turm zusammenhängen, rinnt bei Regen ein Schwall Wasser herunter“, sagt Grünfelder. Also brauche es, so waren sich Grünfelder und der Techniker einig, eine sanfte, aber effiziente strukturelle Änderung. Da eine Veränderung der Dachstruktur nicht in Frage kam, fragte Mahlknecht die Direktorin des Landesdenkmalamtes, Waltraud Kofler Engl, ob die Möglichkeit bestünde, im oberen Teil der Fassade ein kleines Dach aus Glas oder
Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
Der „gedrehte“ Turm. Die grö-
Waltraud Kofler Engl: „Das Wissen um die Sache fördert das Verständnis“
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befinden.“ Nitrate sind Salze, die „Überreste“ von stickstoffhaltigem organischem Abfall, also Urin und Kot. „Mit einiger Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um die ‚Spätfolgen’ der bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts praktizierten Hygiene“, sagt Pescoller. Heute gebe es vollkommen andere Hygienevorstellungen als noch vor 150 Jahren; bis Mitte des 19. Jahrhunderts war es üblich, dass sich die Leute „dort erleichterten, wo sie eben gerade waren“; Hennen liefen im Schlafzimmer herum, die Nachttöpfe wurden, falls es sie überhaupt gab, einfach aus dem Fenster gekippt. „In Deutschland hat man erst 1850 ein Gesetz erlassen, das bei Lizenzvergabe eines Gasthauses ein Klo vorschrieb“, sagt Pescoller. Es sei also sehr gut möglich, „dass es im hinteren Bereich des Turms Beherbergungsräume gab, die auch als Klo ohne Abfluss benutzt wurden“, bestätigt auch Kofler Engl. Im Laufe der Jahrhunderte sammelten sich dadurch tief im Mauerwerk Nitrate und Salze an, die unter gewissen Rahmenbedingungen auch nach Jahrhunderten an die Oberfläche „transportiert“ werden. Hätte die Analyse ergeben, dass lediglich der Putz Nitrate enthält, könnte man ihn einfach entfernen und die Fassade neu verputzen. Wenn aber die Nitrate tief im Mauerwerk sind, ist eine Lösung entsprechend schwieriger.
Wenn Salze zu „wandern“ beginnen. „Solange das Salz mit
Wasser vermengt ist, besteht eigentlich kein Problem – es liegt wie in einer Suppe“, sagt Pescoller. Sobald die Feuchtigkeit am Mauerwerk aber nachlässt, kristallisieren die Salze – es kommt am Putz zu unschönen Flecken, teilweise sogar zu einem „Kristallisationsdruck“, der Putz und Farbe absprengt. Das „Wandern“
Das Lachmüllerhaus nach seiner Sanierung im Jahr 2007
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der Salze wird aber nicht nur durch Feuchtigkeit begünstigt, sondern auch durch Temperaturunterschiede: Ist das Mauerwerk kälter oder wärmer als die Außenluft, beginnen die Nitrate zu „arbeiten“ und zu kristallisieren. Nun kann man ja schwerlich über den Säbener-Tor-Turm eine Glaskuppel stülpen, damit die das Mauerwerk umgebende Luft immer dieselbe Temperatur hat wie die Mauern selbst – wo liegt also die Lösung? „Wenn wir es nicht schaffen zu verhindern, dass die Dachwässer direkt auf die Fassade klatschen, wird sich das Problem nicht lösen lassen“, sagt Markus Pescoller. Der Beweis für seine These ist die Position der heutigen Flecken: Dort, wo der Turm durch seine schiefe Lage
und Drehung am exponiertesten ist und wo dem entsprechend am meisten Wasser die Fassade herunterrinnt, ist die Beschädigung am schlimmsten, was auch Pescoller bestätigt: „Auf der linken Seite des Turms gibt es dieses Problem nicht, nur auf der exponierten rechten Seite – also gibt es sehr wohl einen direkten Zusammenhang zu den Dachwässern.“ Das Wasser klatsche auf die Aufbauchungen, der Putz bleibe länger nass, was die Osmose, also den Transport der Salze nach Außen, begünstigt, „was unweigerlich zu Schäden führt. Hier siedeln sich dann sogar Algen und Moose an“, sagt Pescoller.
Eine Lösung muss her! Man wer-
de hier nun in enger Absprache
mit dem Denkmalamt abklären müssen, ob es auch ohne gravierende ästhetische Eingriffe möglich ist, das Problem des Wassereinfalls zu lösen. Ansonsten, so Pescoller, wird man eben alle drei oder vier Jahre Hand anlegen müssen, was natürlich auch mit enormen Kosten verbunden ist. „Sobald mir die Untersuchung vorliegt, werden wir gemeinsam mit der Bezirksgemeinschaft sofort aktiv werden“, sagt Waltraud Kofler Engl. Vor der letzten Sanierung habe es keine Analyse des Mauerwerks gegeben, ansonsten hätte man damals möglicherweise andere Entscheidungen getroffen. „Jetzt geht es darum zu diskutieren, was wir sinnvollerweise tun können, um die Zeitabstände zwischen den Sanierungsmaßnahmen
maßgeblich zu erhöhen“, sagt Kofler Engl. Es kann aber auch sein, dass die Situation eben nicht lösbar ist; in diesem Fall „müssen wir der Bevölkerung erklären, warum der Mehraufwand einer fortwährenden Sanierung unausweichlich ist“. Das Wissen um die Sache fördere das Verständnis, sagt Waltraud Kofler Engl. Wie auch immer: Die Brixner wünschen sich eine rasche und zugleich nachhaltige Lösung, denn das Lachmüllerhaus und der Säbener-Tor-Turm stellen heute eine wahrlich schlechte Visitenkarte für die Stadt dar.
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Engagement für Energiequelle Holz In grenzüberschreitender Zusammenarbeit zwischen der Stadtwerke Brixen AG und den Stadtwerken Rosenheim wurde im Fernheizkraftwerk in Pairdorf in Brixen eine Holzvergasungsanlage installiert. Die einzigartige Technologie, die die Stadtwerke Rosenheim entwickelt haben, kommt in Südtirol erstmals zum Einsatz.
B
ei der Zeremonie zum Montageabschluss und zur Besiegelung der grenzüberschreitenden Kooperation am 21. Dezember waren in Pairdorf neben Bürgermeister Peter Brunner, Stadtrat Josef Unterrainer und Vertretern der Stadtwerke Brixen AG auch die Oberbürgermeisterin von Rosenheim, Gabriele Bauer, der Geschäftsführer der Stadtwerke Rosenheim, Götz Brühl, sowie Mitglieder des oberbayerischen und Südtiroler Projektteams anwesend. „Mit dem Rosenheimer Verfahren zur Holzvergasung lässt sich der Energiegehalt von Holz optimal ausschöpfen. Außerdem arbeitet das Rosenheimer Verfahren im Unterschied zur herkömmlichen Holzverbrennung wesentlich schadstoffärmer und energieeffizienter“, erklärte der Geschäftsführer der Stadtwerke Rosenheim, Götz Brühl. Anstatt die Holzhackschnitzel lediglich zu verbrennen, werden sie verschwelt, sprich bei Temperaturen von bis zu 1.000 Grad unter geringer Luftzufuhr in ein brennbares Gas, das Holzgas, umgewandelt. Dieses Holzgas enthält unter anderem Kohlenmonoxid, Wasserstoff und Methan, aber sehr wenig Teer. Ein Filter reinigt das Gas zudem von Staub. Als Produkt
Im Fernheizwerk Pairdorf wird künftig Wärme und Strom erzeugt aus diesem Prozess entsteht ein klimaneutraler Brennstoff, und mit diesem Brennstoff erzeugt der moderne Gasmotor in Pairdorf künftig hocheffizient Strom und Wärme im reibungslosen Dauerbetrieb.
Ergänzung zur Biomassezentrale. „Die Holzvergasungsanlage
ergänzt ganzjährig die Wärmeproduktion der 2012 eingeweihten Biomassezentrale Pairdorf und sichert den Sommerbetrieb“, so der Generaldirektor der Stadtwer-
ke Brixen AG, Wolfgang Plank. „Die bisher erbrachte thermische Leistung des Biomassekessels von 960 Kilowatt und des Notkessels von 2.850 Kilowatt wird durch den Holzvergaser um 100 Kilowatt erweitert. Die erzeugte Wärme leitet die Stadtwerke Brixen AG in das Fernwärmenetz.“ Auf diese Weise werden die Haushalte, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in Pfeffersberg CO2-neutral mit Energie versorgt; die elektrische Leistung beträgt 50 Kilowatt. „Der durch Holzverga-
– sung klimaneutral erzeugte Strom wird in das nationale Stromnetz eingespeist“, sagt Plank. Die Stadtwerke Brixen sind der erste Endkunde, dem die Stadtwerke Rosenheim nach intensiven Entwicklungsjahren das marktreife Produkt zur Verfügung stellen. Die Investitionskosten von 300.000 Euro teilen sich die Stadtwerke Brixen und die Stadtwerke Rosenheim je zur Hälfte. Bau- und Projektleitung lagen in den Händen der beiden Ingenieurteams Dorfmann und Bergmeister.
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Eine Entwicklung der Stadtwerke Rosenheim
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Das Rosenheimer Verfahren zur Holzvergasung
Strom und Wärme aus Holz – die Vorteile einer Holzvergasungsanlage
Das von den Stadtwerken Rosenheim seit 2007 selbst entwickelte Verfahren zur Holzvergasung setzt nicht wie üblich auf die Gleichstrom-Festbett-Vergasung. Diese Technologie wurde bereits in den 1930er und 1940er Jahren eingesetzt. In ganz Europa wurden damals – als eine kreative Antwort auf den Benzinmangel der Kriegsjahre – Autos, Lastwagen und sogar Lokomotiven mit Vergasern dieser Art nachgerüstet. Allerdings sammelt sich bei dieser Technologie im Vergaser Asche, die sich verdichtet und in Folge den Motor auf Dauer schädigt – ein großer Nachteil herkömmlicher Holzvergasungsanlagen. Das neuartige, mehrstufige Rosenheimer Verfahren trennt die Pyrolyse von der Oxidation und der Reduktion und arbeitet mit einem
Pyrolyse-Gleichstrom-WirbelbettVergaser. Vereinfacht gesagt, wird der Vergaser vom Kopf auf die Füße gestellt, sodass die Asche mit dem Gasstrom nach oben abgeführt wird. Auf diese Weise blockiert die Asche den Betrieb der Anlage nicht länger. Gleichzeitig zeichnet sich das Rosenheimer Verfahren zur Holzvergasung durch seine hervorragende Gasqualität aus. Der Teer- und Staubgehalt des Produktgases ist sehr gering. Resultat der intensiven Entwicklungsarbeit ist ein Holzvergaser, der die Anforderungen an Praxistauglichkeit und Effizienz einer solchen Anlage zuverlässig erfüllt. Das Rosenheimer Verfahren zur Holzvergasung ermöglicht – im Unterschied zu den üblicherweise verwendeten Holzvergasungsanlagen – einen reibungslosen Dauerbetrieb.
Schauanlage für Interessierte. und die Anlage bei Notwendigkeit Als Referenzprojekt der Stadtwerke Rosenheim wird die Holzvergasungsanlage in Pairdorf künftig auch als Schauanlage für Interessierte fungieren. Als langfristig orientierter Partner werden sich die Stadtwerke Rosenheim weiter um Service und Wartung kümmern
anpassen und optimieren. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der Holzvergasungsanlage in Pairdorf prüfen die Stadtwerke Brixen die Möglichkeit, mittelfristig auch in den übrigen Fernwärmezentralen in Brixen Holzvergasungsanlagen
• Eine Holzvergasungsanlage kombiniert Wärme- und Stromerzeugung. • Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. • Holz gilt als klimaneutral, weil bei der Verbrennung nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie der Baum zuvor der Atmosphäre entnommen hat. • Die Wertschöpfung bleibt vor Ort durch die Nutzung heimischer Holzhackschnitzel. • Der Rohstoff Holz hat kurze Transportwege, lässt sich gut transportieren und lagern. • Holz garantiert einen hohen Grad an autarker kommunaler Versorgung. • Holz hat eine hohe Energieeffizienz und sichert eine optimierte Wärmeversorgung mit hohem Wirkungsgrad.
einzusetzen und damit noch stärker als bisher in den nachwachsenden, heimischen, energieeffizienten und CO2-neutralen Rohstoff Holz zu investieren – eine Investition ganz im Sinne des Energiekonzepts der Gemeinde Brixen, das die CO2-Emissionen zwischen 2005 und 2020 generell um mindestens 20 Prozent senken und Brixen zur Klimastadt machen will. Brixen gehört bereits jetzt – dank des kapillaren Fernwärmenetzes, das die Stadtwerke Brixen in den vergangenen Jahren realisiert haben – zu den Vorreitern für eine nachhaltige Energieversorgung. Der CO2-Ausstoß für
Heizung und Warmwasserbereitung konnte seit 2004 um etwa 50 Prozent gesenkt werden. Derzeit werden 25 bis 27 Prozent der Wärme in der Gemeinde Brixen durch Biomasse erzeugt. Leserbrief an: echo@brixner.info
Zum Projekterfolg beigetragen haben unter anderem folgende baubeteiligte Firmen: Ausführung der Zimmereiarbeiten 39030 Rodeneck www.zimmerei-silgoner.com
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Wirtschaft & Umwelt
BETRIEBSPORTRAIT
Eine Perle am Ploseberg Ein zauberhafter Ort, an den man immer wieder gerne zurückkehrt, ob zur Einkehr in die Apéro Lounge nach einem Ausflug oder zum Wellnesskurzurlaub: Das Hotel Rosalpina Dolomites oberhalb von Brixen am Ploseberg zieht Gäste aus nah und fern in seinen Bann.
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as Rosalpina Dolomites ist ein ganz besonderes Hotel an einem geschichtsträchtigen Ort. Auf 1.770 Metern Meereshöhe gelegen, oberhalb von Palmschoß und vor beeindruckender Bergkulisse, zieht das Hotel Rosalpina Dolomites Gäste aus nah und fern gleichermaßen in seinen Bann. Wer hier verweilt, findet innere Balance in einer Oase, die entschleunigt, beruhigt, erdet – ein unvergleichlicher Ort, an dem Ruhe nicht nur ein Wort
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ist. Wo die Natur den Rhythmus vorgibt und man alles abschüttelt, was überflüssig ist. Wo die Zeit stehen geblieben scheint. Wo man vom Alltag abschaltet und man einfach Mensch sein kann.
Ein Haus mit Geschichte. Das
über hundert Jahre alte imposante Gebäude aus Holz, mitten im Wald in einer Lichtung weit oberhalb von Brixen gelegen, ist in seiner Architektur und Lage wohl einzigartig im gesamten
Alpenraum, wollte man doch aus dem unbekannten Ort Palmschoß bei Afers einen Luftkurort von europäischem Ruf machen. Hier oben am Ploseberg wurden die meisten Sonnenstunden im Jahr des gesamten österreichisch-ungarischen Reiches gezählt – und so begann man bereits 1913 mit den Plänen; im Jahr 1917 wurde der renommierte Architekt Otto Wagner mit der Ausarbeitung eines Projektes mit beachtlichen Dimensionen beauftragt. Durch
die Wirren des ersten Weltkrieges und den plötzlichen Tod Wagners 1918 konnte das Gebäude im Jugendstil jedoch nicht wie geplant ausgeführt werden und wurde schließlich in bescheidenerem Ausmaß realisiert. Bis in die Siebziger Jahre wurde die „Colonia“, wie es genannt wurde, als Feriendomizil des päpstlichen Hilfswerks genützt, danach fiel es schlussendlich für mehr als 30 Jahre in einen Dornröschenschlaf und geriet nahezu in Vergessenheit.
Fragebogen an das Unternehmen Sie sprechen mit Ihrem gastronomischen Angebot nicht nur Gäste von außerhalb der Region an, sondern zählen auch viele Südtiroler zu Ihren Stammgästen. Was macht Ihr Hotel so anziehend für einheimische Gäste?
Foto: Klaus Peterlin ı Benno Prenn
Mit neuem Leben gefüllt. Als
der Lüsner Hotelier Alois Hinteregger das leerstehende Bauwerk im Jahr 2007 mehr oder weniger durch Zufall entdeckte, ließ es ihn nicht mehr los. Die prachtvolle Architektur an diesem entrückten Ort hatte ihn auf Anhieb begeistert. Er erkannte sofort, dass es sich hier um etwas ganz Besonderes handelte und fühlte, dass dies ein magischer Ort war, eine unvergleichliche Ruheoase, ein außergewöhnlicher Kraftplatz. Mehrmals in Folge kehrte er zurück an diesen Ort, um das Zusammenspiel von Architektur und Landschaft zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten auf sich wirken zu lassen. Und er wusste schließlich, dies war der Ort für ein außergewöhnliches Hotel. Als erfahrener Hotelier und Betreiber des Hotel Rosental in Lüsen hatte Alois Hinteregger bereits seit längerem Ausschau nach einem geeigneten Platz gehalten, um ein besonderes Hotelkonzept zu verwirklichen.
Und so nahm er eines Tages seine Familie mit – seine Frau Gabi, die Töchter Petra und Martina, die Söhne Stefan und Daniel – und machte nach einem Ausflug auf die Rossalm zu seinem Neffen Peter heimwärts Halt an diesem besonderen Ort. Auch die Familie war angetan von seiner Idee, hier etwas Einzigartiges zu realisieren, etwas, das in der heutigen Schnelllebigkeit noch fehlte: ein Hotel, das Rückzug vom Alltäglichen bietet, das den Menschen und die Natur in den Mittelpunkt stellt. Nach geglückten Verhandlungen konnte die Familie Hinteregger das historische Gebäude mit umliegendem Grundstück übernehmen, ließ es mit Naturmaterialien aus der Umgebung behutsam ausbauen und verwandelte es in ein Wohlfühl-Hotel mit 30 Natursuiten und einer kleinen Wellnesslandschaft. „Wir wollten den Gästen ein unvergleichliches Wohlfühlambiente schaffen“, so Alois Hinteregger, „alles sollte auf das Wesentliche reduziert werden, das zum Loslassen vom Alltag anregt und so den
STEFAN UND ALOIS HINTEREGGER, die Gastgeber im Hotel Rosalpina Dolomites Herr Hinteregger, Sie führen den Hotelbetrieb seit nunmehr zwei Jahren. Wie lautet Ihr Erfolgsrezept? STEFAN HINTEREGGER: Wir bemühen uns, in unserem Haus Luxus und Natürlichkeit auf höchstem Niveau zu vereinen. Neben dem einzigartigen Ambiente zählt dazu auch ein sehr persönlicher Service, der den Mensch in den Mittelpunkt stellt: Als Gastgeber wollen wir immer direkter Ansprechpartner für unsere Gäste sein, wollen zurückhaltende Diskretion bieten, wann immer diese gewollt wird, und höchst professionelle Betreuung, sobald der Gast diese wünscht.
ALOIS HINTEREGGER: „Wir Südtiroler sind im Kern sehr naturverbunden und fühlen uns zumeist auf dem Berg und in der Natur am wohlsten. So träumen viele von uns von ihrer eigenen abgeschiedenen, idyllischen Almhütte. Und genau diese Bedürfnisse erfüllen wir mit unserem Hotel Rosalpina Dolomites: Fernab von der Zivilisation am Ploseberg gelegen, puristische und großzügige Suiten aus Naturmaterialien, gerade so viel oder so wenig Service, wie man sich wünscht, abgerundet mit einer regional ausgerichteten Verwöhnpension und einem feinen Wellnessangebot finden einheimische Gäste in komfortabler Reichweite ein Paradies zum Erholen und Ausspannen. Dazu reichen oftmals auch schon wenige Tage aus, sodass viele gerne unsere Kurzurlaubsangebote als besondere Geschenkidee oder für sich als eine kleine Auszeit vom Alltag nutzen. 57
Wirtschaft & Umwelt
Einkehrvergnügen in der Apéro Lounge Kopf frei macht, um neue Kraft aus der Natur zu schöpfen.“ 2010 eröffnete Familie Hinteregger das Hotel Rosalpina Dolomites und konnte mit diesem von Anfang an begeistern.
Luxus der Natürlichkeit. Familie
wöhnprogramm – in komfortabler Nähe und doch weitab jeglichen Trubels – lockt auch Einheimische zu einem Wellnesskurzurlaub nach Palmschoß. Ab einem Mindestaufenthalt von drei bis vier Nächten bietet das Hotel Rosalpina Dolomites alles, was man zum Abschalten braucht. Jeder Gast kann sich in seine mindestens 40 Quadratmeter große Natursuite zurückziehen und sich fühlen wie in seinem eigenen Chalet, mit freiem Blick aufs UNESCO-Welterbe Dolomiten. Abgerundet wird der Urlaub mit einer Dreiviertel-Verwöhnpension und einem vielseitigen Wellnessangebot.
Wellnesskurzurlaub. Ein einzigartiges Ambiente mit vollem Ver-
flügler, die es auf die Plose gezogen hat, kehren gerne im Hotel
Prickelndes Vergnügen am Ploseberg. Auch Skifahrer und Aus-
Rosalpina Dolomites ein, um in der Apéro Lounge mit grandioser Panoramaterrasse köstliche Aperitifs zu genießen. Ein besonderes Highlight stellt „Die Apéro Variation“ dar, eine feine Auswahl an exquisitem Fingerfood, serviert vom Chef de Service. Während der Wintersaison hat die Apéro Lounge täglich von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet.
Steckbrief Hotel Rosalpina Dolomites Familie Hinteregger Palmschoß 292 39042 Brixen/Plose Tel. 0472 521008 www.rosalpina-dolomites.com info@rosalpina-dolomites.com
Fotos: Klaus Peterlin ı Benno Prenn
Hinteregger hat es verstanden, dem einstigen Gedanken der Erholung eine neue Dimension zu verleihen und dem historischen Haus wieder eine Seele zu schenken. „Das Rosalpina Dolomites inspiriert zum Abschalten, zum Herunterfahren, zum Entschleunigen. Wo nichts anderes zählt als der Gast selbst. Wo die Einfachheit ein Gewinn ist. Wo alles reduziert wird auf das Wesentliche. Wo reich zu sein bedeutet, Zeit zu haben. Denn das ist der einzig wahre Luxus unserer Zeit“, so Hinteregger. Kein Stress,
keine Hektik, kein Lärm. Nur Ruhe und Sein an einem idyllischen Ort vor grandioser Bergkulisse. Es hat sich in einen Ort verwandelt, an dem man sich zurücksehnt, wenn man einmal da gewesen ist. Die Geschicke des Hotels lenkt mittlerweile der 26-jährige Sohn Stefan, der sein Hoteliersstudium an einer renommierten Hotelfachschule in der Schweiz absolviert hat und in den Folgejahren wichtige Erfahrungen in führenden Luxus-Hotels im In- und Ausland sammeln konnte. 2014 kehrte er ins Familienunternehmen zurück und führt nun mit großem Engagement und tatkräftiger Unterstützung seiner Eltern den historischen Gastbetrieb am Ploseberg.
Die Natursuiten im Rosalpina Dolomites: Wohnen wie im eigenen Chalet
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Almsauna mit Hüttenflair
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DOM US.CC
FR I E D R IC H U BER B A C H ER
W端nsche allen einen guten Start ins Jahr 2016.
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Foto: Oliver Jaist
Leise Formen z In den vergangenen Monaten wurde am nördlichen Haupteingang des Brixner Friedhofs unter der Federführung der Architekten Christian und Lukas Mahlknecht ein weiterer Urnenhof errichtet, der vor einigen Wochen eingeweiht wurde. „Ziel war es, einen Ort mit einer selbstverständlichen Eigenqualität zu schaffen und damit dem Bestand einen weiteren Baustein in seiner kontinuierlichen baugeschichtlichen Entwicklung hinzuzufügen“, sagt Christian Mahlknecht. Am einstigen nördli-
chen Vorplatz des Friedhofs haben die Architekten zwei mächtige Trauerweiden vorgefunden, die Teil des kollektiven Gedächtnisses der Brixner sind: „Die Bäume bestimmen und markieren die Eingangssituation“, sagt Mahlknecht, „wichtig war uns, an dieser Stelle einen Eingang zum einen für den Urnenhof zu schaffen, zum anderen, die Zugangsachse zum Bestand nicht nur zu erhalten, sondern architektonisch zu erweitern.“ Das neue Mauerwerk ist als Mäander ausgelegt und bil-
det dadurch drei neue Höfe. Die Urnennischen im Mauerwerk sind unregelmäßig und in verschiedenen Größen gesetzt worden; die einzelnen Nischen haben dadurch jeweils eine besondere Position und sind besser wiederzufinden. „Die dazwischen entstehenden Leerstellen wurden bewusst gesetzt und stehen als Platzhalter für vergessene Verstorbene, die keine individuelle Nische mehr besitzen“, sagt Mahlknecht. Als Abdeckung erhalten die Nischen ein brüniertes Zinkblech, an de-
W&U
nen die Arbeitsspuren ablesbar bleiben, wodurch sie de facto zu Einzelstücken werden. Besonders beeindruckt die Dominanz der Trauerweiden und, als Kontrapunkt, die leisen Formen der Architektur: „Die beiden Bäume machen die Kraft und Erhabenheit der Natur spürbar; die wuchtigen Baumkronen bilden ein natürliches Dach, das in jenem Augenblick Geborgenheit spüren lässt, in dem die Trauernden als einfache Menschen am Grab stehen werden.“ wv
Wirtschaft & Umwelt BRIXEN / MAHR
Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Felssicherungsarbeiten an der Autobahn z Seit Juni wurden entlang der Brennerautobahn im Abschnitt Brixen Süd/Mahr Sicherungsarbeiten durchgeführt, um die Gefahr von Felsstürzen einzuschränken. Zu vereinbarten Zeiten, in der Regel dienstags und donnerstags von 8 bis 11 Uhr, wurden Hubschrauber eingesetzt, die schweres Arbeitsgerät, Ausrüstung, Beton und andere Baumaterialien transportierten. Dies war notwendig, da einerseits Zufahrtswege zur Arbeitshöhe auf bis zu 60 Metern fehlten, andererseits dadurch
kurz
notiert
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die Errichtung von Baustellen direkt auf der Autobahn vermieden werden konnte, was den Reiseverkehr im Sommer arg beeinträchtigt hätte. Dank günstiger Wetterverhältnisse konnte bis Anfang Dezember gearbeitet werden; die Arbeiten wurden somit termingerecht abgeschlossen. Bis Mitte Dezember wurden vor Ort noch erforderliche technische Kontrollen durchgeführt. Unter der Leitung von Geometer Martin Krautgasser waren durchschnittlich acht bis zwölf Facharbeiter
In der neuen Restmüll- und Wertstoffsammelstelle in der Schlachthausgasse wurden vier halbunterirdische Container für Glas, Papier und Dosen sowie ein Presscontainer für Restmüll installiert. Durch das erhöhte Containervolumen sollen künftig weniger Sammelfahrzeuge durch die Altstadt fahren.
im Einsatz: „Höhenarbeiter“ mit spezieller Ausbildung, Pfahlbohrspezialisten und Gerüstbauer. Projektant war Ingenieur Carlo Costa,
Technischer Generaldirektor der Brennerautobahn AG. Diese trägt zur Gänze die Kosten von rund 1 Million Euro. jb
Der Weihnachtsmarkt und die Licht- und Musikshow „Solimans Traum“ haben zwei Fernsehteams nach Brixen gelockt: RAI 2 hat für die Sendung „Costume e società“ gedreht, Rete 4 war für die Sendung „Le Ricette all’italiana“ in Brixen und Neustift unterwegs.
EURAC-Forscher haben ein neues System entwickelt, mit dem der Wasserstand von Flüssen und Bächen drei Monate im Voraus berechnet werden kann. Dabei bezieht es unter anderem den Wasserstand in den Staubecken und Satellitendaten zur Schneedecke ein.
Foto: Oskar Zingerle
STADTGEHEIMNISSE Wann gab es in Brixen die erste Musikkapelle?
BRIXEN
Eine Brixner „Musikbande“ wird erstmals im Jahr 1801 erwähnt, als sie mit Trompeten und Pauken ein Freischießen eröffnete. Zwei Radierungen von Josef Weger stellen diese Musikantengruppe dar, wie sie durch Brixen marschierte. Während des Baus der Franzensfeste 1833-1838 hielten sich mehrere österreichische Regimentskapellen in Brixen auf; die Jungbläser erhielten ersten Unterricht, und aus der „Musikbande“ wurde eine Musikkapelle, die zur Eröffnung der Festung auch aufspielte. 1850 löste sich diese erste Bürgerkapelle von Brixen wieder auf, 1855 trat eine neu gegründete Blaskapelle bei einem Schützenfest auf, aber auch sie legte ihre Tätigkeit bald nieder. Wilhelm Seidner und Ignaz Peer gründeten 1857 erneut eine Kapelle, die auch bei der Bischofsweihe von Vinzenz Gasser auftrat. In den darauf folgenden Jahren bildeten sich mehrere Formationen wie eine Böhmische Musikbande oder eine Feldmusik. Musikunterricht erteilten damals unter anderem die von Padua nach Brixen geflüchteten Jesuiten in der Runggadgasse (1868-1876). Während der Weltkriege wurde die Kapelle öfters aufgelöst; die heutige Bürgerkapelle Brixen wurde 1947 im Hotel Elephant wiedergegründet. Anregungen: redaktion@brixner.info
Geplante Neugestaltung z Am kleinen Platz in der Altenmarktgasse, der sich direkt vor dem Eingang der Acquarena befindet, hat die Gemeinde Brixen vor drei Wochen drei hohe Bäume entfernt, die in der Mitte des Platzes standen. „Die alten Bäume waren nicht krank“, sagt Tobias Prosch, Dienststellenleiter der Gemeinde Brixen, „aber durch die großen Baumkronen waren sie inzwischen zu eng gesetzt, und der Stammfuß hatte im Asphalt zu wenig Raum. Der Platz soll insgesamt eine Neugestaltung erfahren, bei der dann eventuell neue junge Bäume nachgesetzt werden sollen.“ Zudem hatten sich in den Baumkronen hunderte Vögel eingenistet, deren Exkremente zu Hygieneproblemen geführt und die darunter parkenden Wagen stark verschmutzt hatten. Auf dem Platz dürften auf den etwa 15 eingezeichneten Parkplätzen eigentlich nur Anrainer mit der entsprechenden Geneh-
migung parken, aber immer öfter parken dort auch Besucher des angrenzenden Restaurants, die die Parkgebühr des AcquarenaParkplatzes meiden wollen und dafür allerdings einen Strafzettel riskieren. Ein großes Problem stellen auch LKWs dar, die derzeit am Platz kurz parken können, um Waren abzuladen, die sie dann in die Altenmarktgasse bringen; durch das Manövrieren kommt es hin und wieder zu gefährlichen Situationen, da sich hier auch viele Kinder und Jugendliche mit ihren Fahrrädern aufhalten. „Diese Themen werden derzeit diskutiert“, sagt die für Instandhaltung und Bauhof zuständige Stadträtin Paula Bacher. Eine pragmatische Lösung wäre, den Anrainern eine extrem vergünstigte Jahreskarte für den Acquarena-Parkplatz zu geben; in diesem Fall würde der Platz autofrei werden, was ihn auf jeden Fall aufwerten würde. wv
Weil gut in 2.200 m Höhe einfach besser ist Wir bedanken uns bei allen Gästen und Freunden und wünschen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Peter und das Rossalmteam Almgasthof Rossalm
Afers 350 | Palmschoß I-39042 Brixen/St. Andrä (BZ) T +39 0472 521 326 | F +39 0472 521 163 info@rossalm.com | www.rossalm.com 61
Foto: Matthias Gasser
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Mehr Besucher als erwartet z Etliche Male ist der Großvater bereits mit seinen beiden Enkelkindern abends durch die Hofburg geschlichen, um den Elefanten zum Träumen zu bringen. 17.000 Zuschauer – Kinder mit eingerechnet – haben sich bis Redaktionsschluss am 15. Dezember von diesem farbenfrohen Spektakel bezaubern lassen. Ob sich der Elefant Soliman selbst einen solchen Besucheransturm erwartet hätte? Der Tourismusverein Brixen
ist jedenfalls mehr als zufrieden: „Die Show kommt bei Brixnern, Südtirolern und Touristen sehr gut an“, freut sich die Projektleiterin Claudia Oberhofer, „nicht nur die Wochenenden sind ausverkauft, auch bei vielen Vorstellungen unter der Woche waren die Karten schnell vergriffen.“ Der Ansturm an den Montagen ist darauf zurückzuführen, dass die Karten 6 anstelle von 10 Euro kosten. Aufgrund der ungebrochen hohen Nachfrage
empfiehlt Oberhofer, sich rechtzeitig Karten für eine der drei täglich stattfindenden Vorstellungen zu sichern. „Wenn jemand erst am selben Tag oder gar kurz vor der Show Karten kaufen will, kann es durchaus sein, dass es keine mehr gibt“, so die Projektleiterin. Karten gibt es online, im Tourismusverein Brixen oder am Infostand vor der Hofburg. Die Musik- und Lichtshow „Solimans Traum“ läuft noch bis 6. Jänner. Nachdem in der Projektpha-
Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen Training & Therapy Voitsbergstraße, Vahrn Tel. 348 5242571 www.reha-mountain.com
Lilli Unterkircher (Physiotherapie und Craniosacrale Osteopathie), Dr. Elisabeth Fulterer (Kinder- und Jugendheilkunde sowie Akupunktur) und Verena Peintner (Physiotherapie und osteopathische Behandlungen) bieten in der neuen Praxisgemeinschaft ganzheitliche Therapiekonzepte zur Behandlung und Linderung der Beschwerden sowie physiologische Bewegungsschulungen für Kinder und Erwachsene an. Termine nach Vereinbarung, eventuell auch Samstagvormittag möglich.
Am 4. Jänner eröffnen der Physiotherapeut Andreas Schönegger und der Sportexperte Marco Fistarol gemeinsam eine Praxis für Physiotherapie, Orthopädie, präventive und rehabilitative Therapie und funktionelles Training. In dieser Ausrichtung und mit ihren vielseitigen Spezialisierungen bieten sie professionelle, ganzheitliche medizinische Rehabilitation sowie maßgeschneiderte Trainingskonzepte – auf die jeweiligen individuellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten.
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vk
MILLAND
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Praxis Milland ------------------------------------------- REHA MOUNTAIN ---------------------------------Brixen, Plosestraße 13/6 Tel. 0472 836930 www.praxis-milland.com
se von 10.000 Besuchern als Zielvorgabe gesprochen wurde, setzt der Direktor des Tourismusvereins, Werner Zanotti, nun höhere Ziele: „Eigentlich müssten bis zum Ende 30.000 Besucher die Show gesehen haben.“ Dies wäre ein unerwartet großer Erfolg, der sich auch auf die nächsten zwei Jahre auswirken würde: 2016 und 2017 werden mit derselben Technologie neue Geschichten in der Hofburg erzählt.
z 1912 wurde der alte Trinkwasserspeicher in Milland gebaut, Ende der 1960-er Jahre erneuert und erweitert, und 2011 hat er mit dem Neubau eines größeren Wasserspeichers vollends ausgedient. Mit dem Start der Abbrucharbeiten am 26. November geht somit ein Stück Geschichte der Brixner Trinkwasserversorgung zu Ende. „Um die Versorgungssicherheit zu garantieren, wurde ein neuer Speicher gebaut, der anstelle von 300 nun 1.200 Kubikmeter fasst“, erklärt Andreas Schroffenegger, Technischer Koordinator der Stadtwerke Brixen AG. Der Neubau wurde erforderlich, denn nicht nur 5.000 Personen müssen in Milland mit Trinkwasser versorgt werden, der Speicher dient auch als Feuerlöschreserve. „Der alte Speicher musste drei Mal am Tag mit Grundwasser gefüllt werden, um genügend Trinkwasser zu
fassen“, so Schroffenegger, „im Falle eines Brandes wäre der Behälter gleich trocken gewesen.“ Gespeist wird der 2011 erbaute Trinkwasserspeicher in Milland von den Quellen des Plosebergs. Das Wasser läuft dabei über einen Marmorkiesfilter, um es zu entsäuern und auszuhärten. „Der pH-Wert wird so von 6,8 auf 8 angehoben“, beschreibt Schroffenegger, „so wird das eher aggressive Wasser etwas neutralisiert.“ vk
NACHGEFRAGT
„Feuerwerke nehmen überhand“ Herr Wachtler, ein Jahreswechsel ohne Feuerwerk ist kaum denkbar. Worin besteht Ihrer Meinung nach das Gefahrenpotenzial dieses Brauchs? Gegen den Abschuss von ein paar Raketen ist nichts einzuwenden. Problematisch ist nur das Ausmaß, das das Silvestergeschieße in letzter Zeit angenommen hat. In den vielen Raketen und Böllern steckt viel Gift, das unbedacht in die Luft gepumpt wird. Das sieht man ja auch an der stinkenden Rauchwolke, die nach Mitternacht über der Stadt hängt. Wenn die Raketen zu Boden sinken, können sie außerdem
auf einer viehbewirtschafteten Wiese oder auch im Wald landen. Fressen Tiere diese Rückstände, die eigentlich in den Sondermüll gehören, besteht für sie Lebensgefahr. Ist nicht nur der Inhalt, sondern auch der Umgang mit Raketen problematisch? In erster Line soll überlegt werden, wer überhaupt mit Raketen und Böllern hantieren darf. Die Altersbeschränkung ist nämlich bestimmt nicht ohne Grund gewählt. Viele ignorieren diese einfach und beachten auch die übrigen Hinweise auf der Verpackung nicht. Kinder – aber auch Erwach-
sene – überlegen oftmals nicht, wo sie die Geschosse zünden und wo diese überall hinfliegen können. Gerade heuer besteht durch den trockenen Dezember akute Brandgefahr, und damit ist nicht zu spaßen.
Foto: Oskar Zingerle
SEPP WACHTLER, Pensionist und Feuerwehrmann, ist an den „Brixner“ herangetreten, um über die Gefahren zu informieren, die vom unbedachten Umgang mit Feuerwerk und Böllern ausgehen.
Ihr Appell? Mit Feuerwerkskörpern soll bedacht umgegangen werden. Der Lärm stört nicht nur uns Menschen, sondern auch die Tiere im Wald oder in den Ställen. Außerdem verpulvern wir mit dem Feuerwerk Geld, das anders besser eingesetzt werden könnte. veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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WEISSES KREUZ
Trends & Wirtschaft
Ein Plus für alle Mitglieder
Extra
Sicherheit plus Schutz plus Einsatz plus Hilfe plus Ehrenamt plus … : Das ist der Landesrettungsverein Weißes Kreuz. Mit der neuen Jahresmitgliedschaft „Weltweit Plus“ bietet das Weiße Kreuz nun ein weiteres Plus speziell für Reiselustige und Sportler.
Mehr als 57.000 Südtiroler sind schon dabei, und von Jahr zu Jahr werden es mehr. Als Mitglied des Weißen Kreuzes genießt man viele Vorteile und hilft gleichzeitig den zahlreichen Freiwilligen des Vereins, die Sicherheit in ganz Südtirol allgemein zu verbessern.
Neue Mitgliedschaft „Weltweit Plus“. Zusätzlich zu den Vorzü-
gen einer Jahresmitgliedschaft „Südtirol“ oder „Weltweit“ bietet die neue Mitgliedschaft „Weltweit Plus“ des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz noch mehr Vorteile: Ein auf Reisen in Not geratenes Mitglied wird schon nach dem ersten beziehungsweise dritten Tag in ein heimatliches Krankenhaus zurückgeflogen (statt nach 14 Tagen), seine ambulanten Behandlungskosten im Ausland werden voll übernommen, die stationären bis zu einer halben Million Euro getragen. Sollten bereits bestehende Krankheiten auf der Reise akut werden, sind die entsprechenden Kosten bis 40.000 Euro gedeckt. Zudem kann eine Person, die das kranke Mitglied im ausländischen Krankenhaus besuchen möchte, dies kostenlos tun. Auch die Kosten einer eventuell unterbrochenen Rundreise sowie der späteren Rückreise werden voll übernommen, und sogar die sich mit im Urlaub befindlichen Kinder des Mitglieds werden von einer ausgebildeten Person heimbegleitet. Besonders für Familien ist eine gut organisierte Rückholung aus dem Urlaub im Notfall von großem Vorteil.
Sinnvoller Basisschutz. Für die
Basis-Mitgliedschaft zum Beitragswert von 30 Euro pro Jahr erhält ein Mitglied sechs Krankentransporte, einen Erste-HilfeGrundkurs, die Flugrettung in Südtirol (Ticket), den Anschluss 64
eines Haus- oder Mobil-NotrufGeräts kostenlos sowie Preisnachlässe auf weitere Krankentransporte. Die Einkünfte der jährlichen Mitgliederaktion kommen in erster Linie den Freiwilligen der Dienste Rettung und Krankentransport zugute, im Weiteren der Notfallseelsorge und der Einsatznachsorge, dem Zivilschutz und
der Jugendarbeit beim Weißen Kreuz. Daher bedankt sich die Präsidentin des Landesrettungsvereins, Barbara Siri, ganz herzlich bei den Tausenden treuen Mitgliedern des Weißen Kreuzes, besonders im Namen der rund 2.800 Freiwilligen. Näheres über die neue Jahresmitgliedschaft erfährt man unter http://mitglieder.wk-cb.
bz.it/de/ oder unter der Rufnummer 0471 444310-313. Den Jahresbeitrag einzahlen kann man in jeder Bank oder jedem Postamt, über das Internet oder direkt in vielen Sektionssitzen des Weißen Kreuzes. Die Einzel- oder Familien-Mitgliedschaft kann auch verschenkt werden; es ist ein Weihnachtsgeschenk mit großem Sicherheitsmehrwert!
BÄCKEREI KONDITOREI GASSER
Trends & Wirtschaft
„25 Jahre ... ein Hoch auf uns!“ … so endete die Ansprache von Christian Gasser bei der kürzlich stattgefundenen 25-Jahr-Feier der Bäckerei Konditorei Gasser. Das Jubiläum wurde gemeinsam mit Mitarbeitern in der Weingalerie Stampfl in Brixen gefeiert.
Extra
info
Filialen: Lüsen
Dorfgasse 20
Villnöss St. Peter
Brixen
Großer Graben, Station Center, Erhardgasse
Bruneck
SnackCafé OBI, St. Lorenzen www.baeckerei-gasser.it
Eine erfolgreiche Unternehmerfamilie: Michael, Siegfried, Bernadette, Oliver und Christian Gasser Die vor kurzem festlich begangene 25-Jahr-Jubiläumsfeier der Bäckerei Konditorei Gasser stand ganz im Zeichen der erfolgreichen Zusammenarbeit. Dazu lud die Unternehmerfamilie Gasser alle Mitarbeiter zum Firmenfest in die Weingalerie in Brixen und feierte bis in die frühen Morgenstunden.
Größe eine beachtliche Leistung. Mittlerweile ist auch die nächste Generation im Unternehmen fest im Einsatz: Sohn Oliver hat sich ganz der Konditorei verschrieben, Sohn Michael ist Bäckermeister und Sohn Christian kümmert sich um die Filialen und Kunden. Da-
mit ist die Zukunft des Unternehmens auch in der zweiten Generation gesichert. Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurden außerdem die beiden Mitarbeiterinnen Karin Santin und Christine Huber für zehn Dienstjahre geehrt.
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Brimi-Shop Brixen-Vahrn
Bio Ecke Brixen
Pro Natura Brixen
Metzgerei Franzelin
Seit 25 Jahren auf Erfolgskurs. Im Jahr 1990 von Siegfried und Bernadette Gasser gegründet und mit zwei Mitarbeitern gestartet, beschäftigt die Bäckerei Konditorei heute rund 50 Mitarbeiter, deren Engagement Sohn Christian Gasser in höchsten Tönen lobte: „Ihr seid die wichtigste Zutat für unseren Erfolg“, so der älteste der drei Brüder, die heute alle im elterlichen Betrieb tätig sind. Seniorchef Siegfried Gasser führte in seiner Ansprache aus, wie viel in den letzten 25 Jahren erreicht wurde – für einen Bäckereibetrieb in der derzeitigen
Wiederverkäufer:
Brixen
Brotladele Riol Franzensfeste
Feinkost Lanz Raststätte Schabs
Despar Jocher St. Andrä
Konditorei Zingerle Vahrn
Metzgerei Stampfl Auf die nächsten 25 Jahre: Christian, Oliver und Michael Gasser
Klausen
Zur Musik von Dj Alex wurde getanzt und gefeiert bis in die Morgenstunden
Christine Huber und Karin Santin wurden für 10 Jahre Mitarbeit geehrt
Rückblick auf eine 25-jährige Erfolgsgeschichte
Das Konditorei-Team: Lisa, Natalie, Oliver, Ivan, Michael, Desiree
Das Team der Fahrer: Simon, Wolfgang, Robert, Herbert, Sepp, Michael, Siegfried
Christian Gasser mit Sekretärin Elisabeth
Das Team der Filiale in der Erhardgasse: Karin und Zita
Das Bäcker-Team: Deven, Daniela, Jonas, Michael, Janos, Stefan, Andreas
Das Team der Filiale am Großen Graben: Maria, Miriam, Sofia, Sabrina, Sybille
Klara, Margit, Karin
Das Team der Filiale Lüsen: Bernadette, Christine, Michaela, Nathalie, Angelika, Katharina, Annelies
Das Team der Filiale SnackCafé OBI Bruneck: Das Team der Filiale im Station Cindy, Angelika, Valentina, Karin, Lisa, Johanna Center: Bernadette, Bes, Karin
Das Team der Filiale Villnöss: Sabine, Steffi, Herta
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Wir bedanken uns für die langjährige gute Zusammenarbeit.
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Dieser Leitspruch ist für das Thomas Cook Reisebüro in Brixen nicht einfach nur ein Slogan. Denn aus Erfahrung wissen die langjährigen Reiseexperten: Eine Reiseplanung klappt am besten, wenn rundum gut beraten und gut organisiert.
Vor, während und auch nach der Reise ergeben sich viele Fragen, bei denen man gerne einen kompetenten Partner zur Seite weiß. Diese Sicherheit, ein umfassendes Reisewissen, individueller Service und das Vertrauen in starke, für Qualität stehende Marken sind nur einige der guten Gründe, warum sich viele für das Thomas Cook Reisebüro in Brixen entscheiden.
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Dank integrierter Pulsmessung erfasst der Fitness- und Aktivitätstracker Polar A360 alle körperlichen Aktivitäten während eines Tages, zeichnet Trainings auf und kontrolliert darüber hinaus, wie gut und erholsam der tägliche Schlaf war. Die Uhr mit Touch-Display verfügt zusätzlich über Smartwatch-Funktionen – das heißt, es werden Push-Nachrichten direkt auf der Uhr angezeigt, egal, ob Anruf, Nachrichten, E-Mails oder Kalendereinträge. Mittels Bluetooth lässt sich die Polar A360 mit dem Smartphone und der Polar Flow App synchronisieren. So werden alle Daten erfasst, der Körperzustand im Blickfeld behalten, und man wird zu regelmäßiger Bewegung animiert. Ideal (nicht nur) fürs Training. Der Fitness- und Aktivitätstracker hilft, aktiv zu bleiben und zeichnet die täglichen Bewegungen, Kalorien, Schritte und
das Schlafverhalten auf. Außerdem erstellt er ein tägliches Ziel und gibt praktische Anleitungen, wie dieses erreicht werden kann. Sitzt man beispielsweise einmal zu lange, wird man durch sanftes Vibrieren daran erinnert, wieder aufzustehen und sich zu bewegen. Auch beim Sport unterstützt der Aktivitätsguide mit einfacher und genauer Pulsmessung am Handgelenk und gibt ein motivierendes Feedback nach dem Training. Die App Polar Flow erlaubt zudem die Erstellung individualisierter Sportprofile. Die wasserdichte Polar A360 ist in drei Größen erhältlich. Der Akku hält etwa zehn Tage und lässt sich einfach über das mitgelieferte Micro-USB-Kabel laden. Die neue Polar A360 ist derzeit zu einem Sonderpreis von nur 149 Euro in der Apotheke Peer erhältlich; das Angebot gilt, solange der Vorrat reicht – oder bis spätestens 5. Jänner 2016.
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OBEREGGER GMBH
Mehrwert Sichtbeton Beton kann vieles: Form und Halt geben, immense Belastungen aushalten, dauerhaft bestehen – und auch schön aussehen. Durch umfangreiche Erfahrung in verschiedenen Verarbeitungstechniken gelingt es dem Bauunternehmen Oberegger immer wieder, mit Sichtbeton einzigartige Bauwerke zu schaffen.
Sichtbeton hat sich zu einem bevorzugten Gestaltungsmittel der heutigen Architektur entwickelt. Ob einfaches Mauerwerk oder besondere Formen und Strukturen: Die Wünsche der Auftraggeber und
Architekten zur Realisierung individueller Bauten stellen höchste Anforderungen an die Bauindustrie. Aufgrund seiner Vielseitigkeit stellt Sichtbeton in vielen Fällen die beste Lösung dar – sei es aus
wirtschaftlichen, bautechnischen oder aus ästhetischen Gründen.
Kompetentes Unternehmen. Das Bauunternehmen Oberegger ist ein kompetenter Ansprechpart-
ner für Bauvorhaben jeglicher Art, sowohl im Alt- als auch Neubau. Beim Einsatz von Sichtbeton wird durch Auswahl geeigneter Verarbeitungstechniken ein schönes Resultat sichergestellt. Alternativ zu Sichtbeton bietet das Unternehmen viele weitere ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten: Von urigen Trockensteinmauern aus Porphyr oder Granit bis hin zu romantischen Vollziegelbögen und -mauerwerk wird jedes Bauvorhaben wunschgemäß und professionell auf höchstem Niveau vollendet.
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TONON & MEROLLA
Trends & Wirtschaft
„Positive Entwicklung“
Extra
Die Brixner Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Tonon & Merolla blicken positiv in das Jahr 2016. Die Steuerlast für Arbeiter und Unternehmen soll sinken, das Südtiroler Bruttoinlandsprodukt wird weiter steigen, und das Geschäftsklima wird auf dasselbe Niveau wie vor der Wirtschaftskrise zurückkehren.
Herr Tonon, der Steuerdruck, der in Italien auf den Schultern der Arbeitnehmer und Unternehmen lastet, zählt im EU-Vergleich zu einem der höchsten. Ist Besserung in Sicht?
STEFANO TONON: Die Steuer- und Abgabenlast beträgt in Italien laut Eurostat 44 Prozent des Bruttoinlandproduktes und ist in den Jahren von 2002 bis 2012 um 10 Prozent gestiegen. Wenige andere europäische Länder kennen höhere Sätze. Bei der Besteuerung von Arbeitnehmern ist Italien ebenfalls Spitzenreiter in Europa. Die italienische Regierung wurde bereits mehrmals dazu aufgerufen, das Steuersystem zu reformieren, um Arbeit und Unternehmen zu entlasten und dafür eventuell Konsumabgaben und Vermögen stärker zu besteuern. Gibt es bereits Schritte in diese Richtung? Stefano Tonon: Einige Gesetzesänderungen wie die IRAP-Abzüge zu Gunsten der Beschäftigung,
der „IRPEF-Bonus“ für die Arbeitnehmer mit geringem Einkommen und die geplante Reduzierung der Körperschaftssteuer bewegen sich tatsächlich dorthin. Sinnvoll wäre es auch, die Steuergesetze in Italien zu vereinfachen und mehr auf gezielte Steuerbegünstigungen zu setzen, um die wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen. Herr Merolla, das Konsumklima, das das Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen vierteljährlich erhebt, ist durchwegs positiv. Woran liegt das? DANIEL MEROLLA: Der bei der letzten Erhebung im Oktober erreichte Wert von +8,6 Punkten bedeutet, dass die Südtiroler Konsumenten vorwiegend positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung der nächsten zwölf Monate blicken. Dafür verantwortlich sind unter anderem die niedrige Inflation und die günstigen Kredite sowie die gesunkenen Heiz- und Treibstoffkosten. Weiter dazu beitragen wird die Erhöhung der Freibeträge
der Gemeindeimmobiliensteuer GIS auf Hauptwohnungen. Allein in Brixen wird dies Einsparungen von mehr als 400.000 Euro für unsere Mitbürger mit sich bringen. Mit welchen Gefühlen blicken Unternehmen in die Zukunft? Daniel Merolla: Die erwartete Ertragslage unserer Unternehmen wird sich nach einem durchaus positiven Jahr 2015 trotz konstanter Verkaufspreise und auch Dank der sehr guten Exportzahlen weiter verbessern. Laut jüngsten Erhebungen soll das Südtiroler Geschäftsklima im Jahr 2016 wieder den Stand wie vor der Krise erreichen. Grund hierfür sind vor allem die sich verbessernde internationale Konjunktur, der schwache Euro sowie die noch niedrigen Zinssätze, Rohstoff- und Energiekosten. Dieser Aufschwung soll durch steuerliche Maßnahmen der Regierung nun weiter verstärkt werden. Wie können Sie als Steuerberater den Unternehmen im kommenden Jahr unter die Arme greifen?
Stefano Tonon und Daniel Merolla
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern des „Brixner“ eine frohe Weihnachtszeit und ein erfolgreiches neues Jahr!
Daniel Merolla: Mit Weitsicht und Kompetenz. Wir stehen unseren Mandanten nicht nur in Sachen Steuern und Buchhaltung, sondern auch in allen gesellschaftsund vertragsrechtlichen, betriebswirtschaftlichen und finanztechnischen Fragestellungen zur Seite. Wir sehen uns als ganzheitlichen Ansprechpartner in allen wirtschaftlichen Angelegenheiten: für Privatpersonen, Freiberufler und Unternehmer. Jedem Einzelnen bieten wir kurzfristig nicht nur steuerlich optimale Ansätze, sondern beraten und betreuen ganz individuell.
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AUTO BRENNER
Auf Herz und Nieren 25.000 Kilometer hat unser Fotograf Oskar Zingerle in den letzten zehn Monaten mit dem von Auto Brenner bereitgestellten Testfahrzeug, dem neuen Golf Variant VII, zurückgelegt. Dabei hat er Stärken und Macken des Fahrzeugs kennengelernt. Bilanz eines Langzeit-Tests.
Wer derzeit „Volkswagen“ sagt, muss auch „Abgaswerte“ sagen. Natürlich stand auch unser Testfahrzeug zunächst im Verdacht, zu den Autos mit manipulierten Abgaswerten zu gehören. Ein Anruf bei Auto Brenner brachte Klarheit – und Erleichterung: Der „Brixner“-Golf Variant ist nicht betroffen. Es handelt sich nämlich um ein Fahrzeug der Abgasnorm Euro 5+, während von der Abgasaffäre nur Autos mit Euro-5-Motoren betroffen waren. Ein Traum ist der Golf Variant auf langen Strecken. Mit seinem langen Radstand, der bequemen Automatik, dem kräftigen 2-LiterMotor und dem Assistenzsystem
ACC (Automatic Cruise Control) sind mehrstündige AutobahnFahrten ein Genuss, und am Ziel ist man schlichtweg ausgeruhter, vor allem dank Tempomat und automatischem Abstandhalter. Letzterer ist übrigens auch bei nicht eingeschaltetem Tempomat aktiv und warnt beispielsweise, wenn man zu schnell auf den Vordermann auffährt.
Eiskratzen? Kratzt mich nicht!
Die Sprachsteuerung, beispielsweise für Telefon oder Navigation, ist aus meiner Sicht kein Must-have. Wie alle gängigen Sprachsteuerungssysteme versteht auch jenes im Golf nicht immer
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nach dem ersten Versuch, was gemeint ist. Ein sehr sinnvolles und effektives Extra ist hingegen die drahtlos beheizbare und infrarot-reflektierende Windschutzscheibe, die auf Knopfdruck in wenigen Minuten eisfrei ist – ganz ohne lästiges Kratzen am Morgen. Kindersitze lassen sich im Fonds mittels Isofix-System bequem montieren. Die Beinfreiheit hingegen könnte hier sowohl für Kinder und erst recht für Erwachsene etwas größer sein. Im Kofferraum ist dafür viel Platz auch für große und sperrige Gegenstände. Mein Fazit: Der Golf Variant VII ist sowohl für berufliche als
auch für familiäre Zwecke ein absolutes Traumauto. Er erfüllt seine Anforderungen mit Bravour und leistet sich nur kleine Schwächen. Die leicht höheren Anschaffungskosten beispielsweise im Vergleich zu seinem Konzernbruder Octavia sind aus meiner Sicht wegen der besseren Verarbeitung gerechtfertigt und werden zum Teil durch den geringeren Wertverlust aufgewogen. Im Übrigen bietet Auto Brenner für alle VW-Fahrzeuge die Formel 5x5, das heißt fünf Jahre Garantie und fünf Jahre Wartung sind im Kaufpreis inklusive. Somit fahren VW-Kunden sorgen- und spesenfrei.
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Max Werte: Kraftstoffverbrauch komb. 5,5 l/100 km – CO2 127 g/km.
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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Annamaria Mitterhofer (amm) Johanna Bernardi (jb) Evi Hilpold (eh) Anton Rainer (ar) Irene Dejaco (ird) Carmen Plaseller (cp) Andrea Bodner (ab) Veronika Kerschbaumer (vk) Barbara Fuchs (bf) Hildegard Antholzer (ha) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Jänner 2016 Nächster Redaktionsschluss: 10. Jänner 2016 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info
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Dezember 1915
Alle Privatbriefe müssen offen aufgegeben werden! Dienstag, 7. Dezember 1915 Wir machen wiederholt und dringend darauf aufmerksam, daß alle Briefe offen aufgegeben werden müssen, selbst wenn sie auch zensurfrei sind.
Russische, serbische und italienische Gefangene in Südtirol
der Besucherin verursachte eine kleine Verspätung der Rückreise, weshalb sie sich vorsichtshalber bei ihrer Gemeinde dort eine Identitätsbescheinigung für die Rückreise ausfertigen ließ, und fuhr hierauf nach Brixen. Vom Brixener Bahnhof mußte sie aber wieder nach Bozen zurückfahren, um sich dort neuausgefertigte Papiere zu beschaffen. Nun erst wurde sie am Brixener Bahnhof durch den Ausgang gelassen. Was etwa geschehen wäre, wenn die Magd für die zweite Hin- und Herfahrt das Geld nicht besessen hätte?
Dienstag, 7. Dezember 1915 In einzelnen Südtiroler Städten sind jetzt Kriegsgefangene aus Russland, aus Serbien und Italien zu sehen, die zu verschiedenen Arbeiten herangezogen werden. Man hatte auch den Versuch gemacht, die Gefangenen aus allen drei Ländern zusammenzustellen, musste es aber beim Versuch bleiben lassen, weil sie sich untereinander nicht vertragen können. Die Russen, die willigsten von den drei genannten Nationen, sind auf die Italiener, die einen gewissen Trotz zur Schau tragen, am schlechtesten zu sprechen, da sie ihnen die Schuld an der Verlängerung des Krieges beimessen. Auch die Serben und die Russen können sich untereinander nicht vertragen. Den Serben wird von den Russen ihr selbstbewusstes, stolzes Wesen zum Vorwurf gemacht.
Besuch mit Hindernissen Mittwoch, 8. Dezember 1915 Vor etlichen Tagen fuhr ein Dienstmädchen, mit den nötigen Reisepapieren versehen, von Brixen nach Branzoll zum Besuche ihrer dort wohnenden Schwester, um dieselbe, da deren Mann auf dem Felde der Ehre gefallen ist, zu trösten. Ein zufälliges Unwohlsein
schlechte Wasserversorgung der Stadt mit Nachdruck hingewiesen, und seinen vielfachen Bemühungen ist zum bedeutenden Teile die Durchführung der besonders unter den gegenwärtigen Umständen segensreichen KaiserFranz-Josef-Jubiläums-Hochquellenleitung zu verdanken. Diese wichtige Sache ließ er sich übrigens auch für andere Gemeinden seines Bezirkes sehr angelegen sein. Der Verblichene, ein sehr gewissenhafter Arzt, zeichnete sich durch seinen lauteren, ruhigen Charakter aus, der jedem Scheine abhold war. – An seinem Grabe trauern nebst der Gattin sein Sohn, Doktor phil. Raimund, der jüngst Privat-Dozent für Geologie an der Universität in Innsbruck geworden, und die Tochter Berta, vermählte von Persa. Sohn und Schwiegersohn stehen derzeit als Offiziere im Felde, konnten aber den teuren Toten auf seinem letztem Gange begleiten. – Das Leichenbegängnis fand am Samstag, den 7. Dezember, unter zahlreicher Beteiligung der Beamtenschaft, der ärztlichen Kollegen, der Stadtverwaltung u. v. a. statt. Das Beispiel des Dahingegangenen wird weiter wirken.
Spende Samstag, 11. Dezember 1915 Die Familie von Klebelsberg spendete im Sinne des verewigten Dr. Konrad v. Klebelsberg 300 Kronen für die Armen der Stadt Brixen.
Dr. von Klebelsberg verstorben Samstag, 11. Dezember 1915 Am 5. ds. Mts. verschied hier nach mehrmonatlichem Kranksein Dr. med. Konrad von Klebelsberg zu Thumburg, Herr und Landmann von Tirol, k.k. Oberbezirksarzt i. P., im 75. Lebensjahre durch sanftes Entschlummern. 1841 in Welsberg geboren, promovierte er 1866 in Wien, trat 1874 in den Staatsdienst, war der Reihe nach in Bruneck, Lienz und Schwaz, zuletzt jahrelang in Brixen tätig und trat 1906 als Oberbezirksarzt in Brixen in den Ruhestand. Während seiner Amtszeit in Brixen hat der Verewigte auf die damals
Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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