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Jahrgang 29 · März 2018
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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Warten auf 2025 POLITIK: Die Freiwillige Feuerwehr Brixen feiert ihr 150. Jubiläum PORTRAIT: Sarah Bernardi on Air THEATER: Sona MacDonald kommt als Billie Holiday nach Brixen BUSCHFLIEGER: Wenn Modellflieger durch die Luft rauschen
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Editorial
Politik & Gesellschaft 04 08 10 12 14 17
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150 JAHRE FF BRIXEN: „Gott zur Ehr“
Schwachsinn
Männerberatung: Der moderne Mann Kinder: Ein Spielhaus für alle Kasernen: Neue Eigentümer für Militärareale Heinz Lutteri: „Wir waren keine Nazis“ Berufsberatung: Wegweiser im Berufe-Dschungel
Menschen & Meinungen >>> 24 24 | PORTRAIT: Sarah Bernardi 28 | Umfrage: Zufrieden mit dem Wahlergebnis? 29 | Pro & Contra: Strafen für indirekte Wahlwerbung? Kunst & Kultur 32 | SONA MACDONALD: „Das Ehren einer Legende“
>>> 32
Veranstaltungen 39 | TIMER: April 2018
>>> 39
Freizeit & Sport 44 | BUSCHFLIEGER: Fliegen wie die Großen
>>> 44
Wirtschaft & Umwelt >>> 48 48 | HOCHSPANNUNGSLEITUNGEN: Endlich eine Lösung Extra 56 | Mode & Accessoires
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Die asozialen Medien und ihre Wirkung auf Wahlergebnisse waren in den vergangenen Tagen weltweit mehrfach in den Schlagzeilen. Langsam reift die Erkenntnis, dass es staatenübergreifende Regulierungen brauche – vor allem, wenn sich Millionen Nutzerdaten in der Hand von wenigen einzelnen Unternehmen befinden. Zum Beispiel Facebook: Mark Zuckerberg scheint die Daten von 50 Millionen Nutzern nicht ausreichend geschützt zu haben, was dazu geführt hat, dass ein privates Unternehmen diese Daten missbräuchlich zur Beeinflussung von demokratischen Wahlen genutzt hat. Ich bin trotzdem optimistisch: Gesellschaft, Politik und Justiz befinden sich am Anfang eines langen Lernprozesses. Wir alle müssen lernen, mit unseren Daten vorsichtiger umzugehen. Das beginnt damit, dass man eben nicht mehr sämtliche kleinen und größeren Lebensereignisse mit der Welt teilt, sondern nur noch mit seinen Freunden, möglichst in sehr persönlicher und direkter Art und Weise. Vor allem aber müssen wir lernen, jenen Schwachsinn, der minütlich über asoziale Medien auf uns hereinbricht, als solchen zu entlarven – dazu genügt meist eine Handvoll Klicks zur Recherche des Urhebers des Schwachsinns. Die Politik braucht den Mut, Regeln aufzustellen, weil ansonsten unser demokratisches System in Gefahr ist. Und die Justiz muss eingreifen, wenn bewusst Falschinformationen gestreut werden oder die Würde des Einzelnen verletzt wird. Was kaum jemand weiß: Auch heute schon wird Verleumdung strafrechtlich verfolgt. Erst letzthin wurde ein Gadertaler wegen eines einzigen Facebook-Posts zur Zahlung von 12.000 Euro Schadenersatz oder 8 Monaten Haft verurteilt. Leider wird es noch eine ganze Reihe solcher Urteile geben müssen, um den Lernprozess der Gesellschaft zu beschleunigen. Dann wird mancher Nutzer von asozialen Medien vor allem eines wiederfinden: seinen Anstand. Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
150 JAHRE FREIWILLIGE FEUERWEHR BRIXEN
„Gott zur Ehr“ Seit 150 Jahren machen organisierte Gruppen in Brixen Bränden den Garaus. Der Weg hin zur Brixner Freiwilligen Feuerwehr, wie wir sie heute kennen, war ein steiniger. Alois Rastner hat anlässlich des Jubiläums ein 200 Seiten dickes Buch geschrieben; für den „Brixner“ hat er eine Kurzfassung beigesteuert.
D
as Jubiläum „150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Brixen“ wurde am 20. Jänner dieses Jahres im Forum Brixen mit der Vorstellung einer Chronik und einem Ball mit vielen Festgästen eröffnet. Einen weiteren Höhepunkt wird die Austragung des Bezirksfeuerwehrtages BrixenEisacktal am 29. April darstellen. Insgesamt umfasst die Chronik fast 200 Seiten; rund 100 Bilder und Dokumente begleiten und erläutern chronologisch den Text und vermitteln gleichzeitig einen tieferen Einblick in die wechselvolle und erfolgreiche Geschichte der Brixner Feuerwehr. Zudem haben die Bilder eine detaillierte Bildunterschrift und erhöhen somit den dokumentarischen Wert. Inhaltliche Schwerpunkte, unterteilt in einzelne Abschnitte, sind unter anderem die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im
info Die Freiwillige Feuerwehr Brixen wurde 1868 gegründet; heuer feiert sie das 150-Jahr-Jubiläum. Erster Kommandant (1868 bis 1873) war Caspar Eder; danach folgten Franz Bergmeister (1873 bis 1877), Wilhelm Seidner (1877 bis 1902), Ignaz Peer (1902 bis 1906), Ignaz Mallepell (1906 bis 1924), Josef Wiedmann (1924 bis 1925), Ottorino Zeni (1926 bis 1931 und 1933 bis 1939), Davide Rossi (1931 bis 1932), Pio Giongo (1939 bis 1940), Antonio Magelli (1940 bis 1942), Enrico Ferrari (Kommandant des 15. Feuerwehrkorps Bozen von 1943 bis 1964), Josef Brenninger (1944 bis 1945), Franz Heiseler (1945 bis 1959), Hans Putzer (1959 bis 1980), Josef Ebner (1980 bis 1990), Helmuth Sloschek (1990 bis 2005) und Hubert Lanz (seit 2005). 4
Jahre 1868, die Geschichte der Feuerwehr bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, die Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr und die Kompetenzübertragung auf die Gemeinde 1925 und auf das Innenministerium 1935, die Freiwillige Feuerwehr nach 1945 und der Stand 2017, der Weiße Turm im Dienste der Feuerwehr, die Feuerwehrmusik (1903), das erste Gerätehaus bis zur modernen Feuerwehrhalle sowie die Gründung des Feuerwehr-Bezirksverbandes Brixen 1890. Die Liste der Kommandanten und Kommandant-Stellvertreter und das Quellen- und Literaturverzeichnis schließen die Chronik.
Mehr als 150 Jahre. Die Ge-
schichte des Feuerlöschwesens in Brixen beginnt aber nicht erst mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1868. Jahrhunderte vorher gab es bereits Verordnungen und Vorschriften zur Feuerbekämpfung und Vermeidung von Feuersgefahren, festgehalten zum Beispiel im neuen Stadtrecht von 1604 und in der Feuer-Ordnung der Stadt Brixen von Fürstbischof Ignaz von Künigl (1711). Besondere Aufgaben für den
Brandschutz in der Nacht erhielten die vier Gassenwächter und die zwei Nachtwächter auf dem Stadtturm, die seit der Errichtung des gotischen Turmes im Jahre 1459 mit der Wächterstube hinter den vier Erkern bis 1934 dort ihren Dienst versahen. Einen detaillierten Einblick ins damalige Feuerlöschwesen – führt Alois Rastner in der Chronik aus – bietet die Bau- und Brandwehr-Ordnung von 1842. „Als Löschgeräte bei Privaten sind verpflichtend: Löschkübel, Laternen, Feuerhaken, Leitern und eine Feuerklatsche. Allein zur Bedienung der öffentlichen Löschgeräte (6 Spritzen) braucht es 84 Mann. Weiters stehen 108 Stück Wasserkübel zur Verfügung. Zu jeder Spritze sind die Spritzenkommissare, Standrohrlenker und Schlauchführer namentlich angegeben. Die Bedienung der einzelnen Spritzen ist streng nach Zünften aufgeteilt. Für die Spritze Nr. 1 sind die städtischen Aufleger zuständig (24 Mann), für die Spritze Nr. 2 die Wirte mit ihrem Dienstgesinde (20 Mann), die Spritze Nr. 3 die Zunft der Gärber und Müller (12 Mann), die Spritze Nr. 4 die Zünfte der Müller und Schlosser (6 Mann), die Spritze Nr. 5 die Zunft der Schuhmacher (4 Mann), und für die Bedienung der Spritze Nr. 6 sind die Metzger verantwortlich (20 Mann). Für die große der fürstbischöflichen Mensa gehörigen Spritze ist deren Verwaltung zuständig, zur Bedienung sind die Hoftaglöhner zugeteilt. Auch die Nachbarschaftshilfe ist im Falle eines Unglücks
wichtig: So müssen die 16 umliegenden Dörfer (von Natz bis Albeins und Lüsen bis Schalders) im Bedarfsfalle der Stadt mit 187 Mann zu Hilfe kommen. Umgekehrt ist die Stadt Brixen verpflichtet, den einzelnen Dörfern im Bedarfsfalle die doppelte Mannschaft zu schicken, zum Beispiel nach Sarns und Kranebitt je 16, nach Milland 24 und Pfeffersberg 60 Mann. Ein eigenes Verzeichnis schlüsselt die vorgeschriebenen Löschgeräte für die einzelnen 243 Häuser der Stadt mit Angabe der Hausbesitzer auf.“
Die Gründung der FF Brixen. Ähnlich wie in Bozen im Jahre 1863, Bruneck 1864 und Meran 1868 waren es auch in Brixen die Turner, die die ersten freiwilligen Wehrmänner stellten. Nicht verschwiegen werden darf der Name Caspar Eder, geboren in Kufstein, Mitbegründer 1848 in Innsbruck des ersten Turnvereins in Tirol. 1850 kam er berufsbedingt nach Brixen, baute nach und nach mit großem Idealismus eine kleine
150 JAHRE FF BRIXEN: Das älteste Bild der Brixner Wehr entstand um 1872; damals war die Bezeichnung „Turn- und Feuerwehrverein“ üblich
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Turnergesellschaft auf, aus der 1867 der Brixner Turnverein hervorging. Im gleichen Jahr regte er bei einer Turnvereinsversammlung an, der Verein respektive dessen Mitglieder sollten sich bei der städtischen Feuerwehr beteiligen – was dann auch geschah. Denn, wie aus seinen Aufzeichnungen hervorgeht: „Sofort haben sich 10 wackere Männer bereit erklärt, der beantragten Steigerrotte beizutreten. Acht Turner, nämlich Bergmeister, Eder, Degischer, Kirchberger, Messner, Peer, Ruef, Waitz haben sich sogleich die richtige Ausrüstung, nämlich Helm, Gurte mit Beil, Rettungsleine und Joppe aus Eigenem angeschafft.“ Am 15. Mai 1868 wurde im Bürgerausschuss beschlossen, die Anschaffung von weiteren zehn kompletten Ausrüstungen zu bewilligen, die Überlassung einer Feuerspritze der Turnervorstehung zu eröffnen „und derselben die Anerkennung und der Dank für die Errichtung einer Feuerwehr sehr höflich auszudrü-
cken“. Auch der „Pustertaler Bote“ (Volkszeitung Bruneck) vom 29. Mai 1868 würdigt dieses Ereignis: „In Brixen hat sich nunmehr aus dem Turnverein statt einer Retterabtheilung eine vollständige Feuerwehr gebildet, welche wie die von Bruneck vorläufig aus 21 Mann besteht und eine städtische Feuerspritze übernahm. Der Magistrat hat sich zur Beschaffung der nötigen Ausrüstung bereit erklärt.“ Aus der Turnerfeuerwehr entwickelte sich schließlich die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Brixen, die sich unter dem rührigen Kommandanten Wilhelm Seidner neue Statuten gab.
Schwarzes Jahr 1925. Ettore
Tolomei hatte im „Archivio per l’Alto Adige“ dazu aufgefordert, die Feuerwehren neu zu organisieren: „Die Feuerwehren der Gemeinden, wahre österreichische militärische Formationen unter der Führung von altbewährten Hauptleuten, typische irredentistische Organisationen, denen
fast alle fähigen Fremdstämmigen angehören, werden aufgelöst, stufenweise wieder in vernünftiger Größenordnung aufgebaut und von Leuten angeführt, die weniger verdächtig sind. In Zukunft werden die Feuerwehren der direkten Leitung des Podestà unterstellt.“ Am 9. Juni 1925 wurden mittels Dekret die Freiwilligen Feuerwehren aufgelöst und ihre Aufgaben den Gemeinden übertragen. Die Errichtung beziehungsweise Reorganisation der neuen Gemeindefeuerwehr, die dem Podestà (Amtsbürgermeister) unterstellt wurde, vollzog sich in Brixen relativ langsam. Zunächst ersuchte der Präfekturkommissar Antonio Scipioni um Aufnahme der Feuerwehr in den Verband der Federazione dei Corpi Pompieri der Provinz Trient. Deren Präsident wies jedoch das Gesuch am 4. Februar 1926 zurück – mit der Begründung, dass die Federazione kein Interesse an den früheren Freiwilligen Feuerwehren habe. Er erinnerte den Kommissar, dass
laut Verfügung des Präfekten die alten Feuerwehren bereits seit 15. November 1925 durch neue Gemeindekorps ersetzt sein müssten. Er solle die Neubildung des Korps anmahnen. 1926 folgte ein zweisprachiger gleichlautender Aufruf, dem neuen Feuerwehrkorps beizutreten: „Mitbürger! Kameraden! Die Wiedergeburt Italiens unter dem glorreichen Regime des Fascio machte mit vielen anderen Erneuerungen auch die Reorganisation der Feuerwehr unserer Stadt notwendig, einer im höchsten Grade gemeinnützigen Einrichtung, deren Verdienste in der Vergangenheit nicht vergessen werden sollen. Bürger von Bressanone, Mitglieder des Fascio und des Dopolavoro! Meldet Euch zur Errichtung des neuen Corps der Feuerwehr, einer Institution, die im höchsten und allgemeinsten Interesse unserer tausendjährigen Stadt liegt. Hier gilt der Grundsatz: ‚Alle für einen, einer für Alle!‘ Wir alle ohne Ausnahme haben die christliche Pflicht, den häuslichen 5
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Herd des Nachbarn zu schützen gegen entfesselte feindliche Elemente, wie den eigenen. Wir wollen eintreten für Leben und Gut des Mitbürgers, wie wir das Gleiche von ihm erwarten. Gott zur Ehr‘, dem Nächsten zur Wehr!“ Am 7. März 1926 erfolgte die Ausschreibung für den freiwilligen Beitritt zum neuen „Corpo dei Pompieri“, und zwar für einen Kommandanten, einen Vizekommandanten, zwei Unteroffiziere (Sergenti), vier Gefreite (Caporali) und 32 einfache Wehrmänner, unterzeichnet vom Kommissar Scipioni. Mehrere Dokumente waren einzureichen, darunter eine Bescheinigung über den geleisteten Militärdienst; der Kommandant und Unterkommandant mussten den Dienst als Offizier oder Unteroffizier aufweisen. Für einfache Wehrleute und untere Ränge war ein Alter bis zu 25 Jahren vorgesehen. Der Dienst war freiwillig, jedoch für drei Jahre verpflichtend. Als Entgelt ist angegeben: „für den Kommandanten jährlich 300 Lire, für den Vizekommandanten 200 Lire, für einfache Wehrmänner 100 Lire; zusätzlich für jeden Einsatz pro Stunde 7 Lire für Führungskräfte, 4 Lire für einfache Wehrmänner.“ Am 1. Mai 1926 wurde in der neuen Ordnung verfügt, dass für einfache Wehrmänner ein Mindestalter von 21 Jahren, für den Vizekommanden von 25 Jahren gilt. Der Kommandant ist der neue Leiter des Bauamtes der Gemeinde, nämlich Ing. Ottorino Zeni.
Desolater Zustand. Ab 1928 wird
der Brixner Podestà durch die Zusammenschließung der Gemeinden Milland-Sarns, Pfeffersberg, Albeins und Brixen für die Feuerwehren aller dieser Orte verantwortlich. 1930 stellte der Amtsbürgermeister Ugo Franco jedoch fest, dass sich die Wehren
Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, wurden Übungen durchgeführt; zum Beispiel 1903 vor dem Waltherhaus außerhalb von Brixen in einem Zustand der Vernachlässigung und des Mangels an Requisiten befinden. Er beginnt daher die Neuorganisation der Feuerwehren und reicht beim „Istituto Provinciale Incendi“ in Trient ein Beitragsgesuch für die Wehren dieser Orte ein. Es brauche Feuerwehrmaterialien, wie Rohrleitungen, Strahlrohre, Hydranten, Seile und dergleichen. Am 5. Mai 1931 werden schließlich die alten Feuerwehrgruppen in Milland, Pfeffersberg und Sarns aufgelöst. Ab Oktober 1935 verlieren die Gemeindefeuerwehren per Gesetzesdekret ihre Existenz. Sie werden ab sofort dem Staat beziehungsweise dem Innenmi-
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nisterium unterstellt. Die meisten Wehren brechen schließlich 1939 zusammen: Jene Wehrmänner, die für Deutschland optierten, wurden mit der Begründung, dass nur italienische Staatsbürger Mitglieder sein dürfen, von der Feuerwehr ausgeschlossen. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges geht auch ein Vierteljahrhundert der Unterdrückung und des Totalitarismus zu Ende. Mit der Demokratie setzt sich allmählich die Vereinsfreiheit durch, und für die Provinz Bozen wird wieder das 15. Feuerwehrkorps eingerichtet. Die Freiwillige Feuerwehr Brixen gilt nun wieder als Außenstelle. Obwohl die Feuerwehr dem Provinzkommando untersteht, ist sie finanziell großteils auf sich gestellt. Über Eigeninitiativen und Festveranstaltungen können sich die Wehrmänner aber Einnahmen verschaffen. 1948 geht mit dem Autonomiestatut das Feuerwehrwesen vom Staat auf die Region TrentinoTiroler Etschland über; vorläufig sollte sich jedoch nichts in der Verwaltung ändern. Erst 1955 wird die Freiwillige Feuerwehr wieder von der Gemeinde übernommen.
Die Brixner Wehr nach 1959. Zusammen mit der Gemeinde liegt das Hauptaugenmerk ab 1959 darin, das Feuerwehrwesen voranzutreiben sowie den syste-
matischen Auf- und Ausbau zu fördern – und das nicht nur als lokale Feuerwehr, sondern auch auf Bezirks- und Landesebene nach den Möglichkeiten und Richtlinien des Regionalgesetzes von 1954. Ein Anliegen ist demnach auch die zeitgemäße Schulung der Wehrmänner, die Anschaffung neuer und schnellerer Einsatzfahrzeuge und die Anpassung der Ausrüstung an die neuen Aufgaben – besonders, da technische Einsätze vermehrt der Fall sind. 1971 ziehen die Wehrmänner von der alten Feuerwehrhalle in der Romstraße in die neuen, großzügigen Räumlichkeiten in der Dantestraße. Bereits 20 Jahre später erweist sich die Halle jedoch als zu klein, weshalb am 30. Oktober 2004 die neue Feuerwehrhalle und die umgebaute alte Halle gesegnet werden. In der alten Halle befinden sich nun im Erdgeschoss die Einsatzzentrale und die Spinde mit der Einsatzkleidung der Wehrmänner. Im Obergeschoss, wo früher zwei Dienstwohnungen eingerichtet waren, verfügt die FF Brixen nun über ein Archiv, einen Sitzungsraum und einen Büroraum; zudem untergebracht
Das Spritzenhaus in der Romstraße nach den Renovierungsarbeiten von 1950; die Aufnahme stammt aus den Siebzigerjahren
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sind dort die gesamte Verwaltung sowie Schlafgelegenheiten. Hervorzuheben ist auch die Gründung der Jugendgruppe am 18. Oktober 2005. Nicht nur die Wehr selbst, sondern auch ihr Aufgabenbereich hat sich in den letzten 150 Jahren stark verändert. 2016 gab es beispielweise 56 Mal Brandalarm
– viel öfter jedoch, nämlich 306 Mal, waren technische Einsätze erforderlich. Dabei galten 121 Einsätze technischen Anlagen, davon 51 Tür- und 21 Aufzugöffnungen. Besondere Naturereignisse wie Gewitter verlangten 14 Mal einen Einsatz. 18 Mal kam die Feuerwehr Personen und 16 Mal Tieren zu Hilfe. Außerdem wurde
sie zu 15 Suchaktionen gerufen. Auch bei 26 Verkehrsunfällen war sie im Einsatz. 10 Mal rückte sie vergebens aus: Es handelte sich um Fehlalarme.
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Der moderne Mann Seit 2004 bietet die Caritas in Brixen Beratungen für Männer an. Sie sind anonym, kostenfrei – und eine große Stütze in unterschiedlichen Lebenssituationen.
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ber Gefühle zu sprechen galt bis vor wenigen Jahren noch als absolut unmännlich. Es war auch gar nicht notwendig, denn Mann hatte ganz einfach keine Gefühle. Entscheidungen wurden im Kopf gefällt; was dort nicht hineinging, wurde beiseitegeschoben. Tief zurückgezogen in der eigenen Höhle vielleicht, da wurde ab und zu gegrübelt, doch solange die Welt nicht sprichwörtlich zusammenbrach, erfuhr nicht einmal der beste Freund davon. Seit einigen Jahren jedoch scheint sich etwas zu tun: Laut Statistik suchen immer mehr Männer Beratungsstellen auf, wenn sie sich in inneren oder äußeren Konfliktsituationen befinden. Auch in den Männerberatungsstellen der Caritas macht sich dieser Trend Inserat April
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Im Vergleich zu früher sucht der moderne Mann heute in Konfliktsituationen öfter Beratungsstellen wie jene der Caritas auf
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bemerkbar. Guido Osthoff ist Bereichsleiter in der Caritas und verantwortet dort unter anderem die Beratungsstellen. „Mittlerweile kommen etwa 300 Männer im Jahr zu uns, um sich fachmännische Hilfe zu holen. Bei den meisten geht es um Beziehungsthemen; es ist schön zu sehen, dass viele nun schon zu Krisenbeginn kommen und nicht erst, wenn es bereits zu spät ist.“ Auch das Durchschnittsalter ist um etwa zehn Jahre gesunken: Die meisten Klienten sind etwa Mitte 40.
Neue Rolle. „Der Indianer kennt keinen Schmerz“ hieß es früher. „Kennt er doch“, sagt Josef Steurer, der als Psychotherapeut in der Männerberatung in Brixen ordiniert, „er weiß nur nicht, wie er mit dem Schmerz umgehen muss.“ Sowohl Männer als auch Frauen durchlaufen gerade einen gesamtgesellschaftlichen Prozess, in dem es für beide gilt, ihr Rollenbild neu zu definieren. Über Jahrtausende war der Mann für die Ernährung und Verteidigung von Frau und Familie verantwortlich; seine Rolle als Familienoberhaupt ging mit einer hierarchischen Weisungsmacht einher. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen unterstützten die traditionelle Rollenaufteilung noch bis vor wenige Jahrzehnte. So wurde in Italien erst 1956 das Gesetz abgeschafft, laut dem Männer Frauen schlagen durften, wenn sie sich nicht „richtig“ verhielten. Bis in die Siebziger Jahre war gesetzlich festgelegt, dass der Mann seiner Frau untersagen konnte, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, weil
ihre Hauptaufgabe dem Haushalt galt. „Wir leben immer noch aus unserer Vergangenheit heraus, und sie ist noch nicht aufgearbeitet. Es sind jahrhundertealte Themen, alte Ansprüche, die mit veränderten Gegebenheiten und neuen Anforderungen kollidieren“, erklärt Josef Steurer. Heute wollen Frauen ihrem Partner auf Augenhöhe begegnen. Sie stehen auf eigenen Beinen, können sich selbst versorgen und verteidigen. Und doch schwingt auch bei den Frauen die traditionelle Ordnung oft noch mit; die starke Schulter zum Anlehnen und der entscheidungsfreudige Beschützer sind vielen doch sehr lieb. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Männer die Beratungsstelle aufsuchen, weil sie sich in ihrer Beziehung überfordert fühlen. Dabei handelt es sich oftmals um partnerschaftliche Konflikte, die mit Kindererziehung, Haushalt und den damit verbundenen Verantwortlichkeiten und unterschiedlichen Vorstellungen einhergehen. Aber auch Gewalt, Suchtkrankheiten, finanzielle Sorgen oder gar Existenzängste sind Themen, mit denen sich Männer an die Beratungsstellen wenden.
Breites Angebot. Die Beratungen
in Brixen finden vierzehntätig im Büro der Caritas in der Bahnhofstraße statt. Wer zu diesen Terminen nicht Zeit hat, kann sich auch an einen Berater in Bozen wenden. Insgesamt bieten sechs Psychotherapeuten kostenfreie Sitzungen in der Caritas an, zudem steht ein ehrenamtlicher Rechtsanwalt für Erstgespräche
zur Verfügung. „Als wir 2001 mit der Männerberatung in Südtirol anfingen, gab es italienweit noch kaum ähnliche Angebote“, erzählt Guido Osthoff. Ausgehend von einer Männer-Arbeitsgruppe, wurde damals der Wunsch nach einer psychosozialen Beratungsstelle für Männer immer lauter. Die Caritas übernahm schließlich die Trägerschaft dafür und erhielt von politischer Seite von Anfang an Rückendeckung. Auch heute noch wird die Stelle über das Familienassessorat finanziert. Neben dem Beratungsangebot organisiert die Caritas gemeinsam mit den Frauenhäusern ein AntiGewalt-Training sowie eine Männergruppe, in der sich die Mitglieder in einem geschützten Rahmen über ihre Anliegen austauschen können. „In Zukunft werden noch weitere thematische Angebote dazukommen“, so Osthoff. „Wir denken zum Beispiel gerade über ein Angebot für Männer nach, die in Rente gehen oder gegangen sind, über Entspannungstraining oder den guten Umgang mit Gefühlen bei Konflikten.“ Wer Interesse hat, kann sich im Sekretariat der Caritas informieren und Termine vereinbaren. silvia.vonpretz@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
info Caritas Männerberatung Gummererstraße 6, Bozen Tel. 0471 324649 E-Mail: mb@caritas.bz.it
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Politik & Gesellschaft Renate Fissneider schwingt das Seil beim Seilspringen, liest vor, unterhält – und ist die gute Seele im VKE-Spielhaus im Brixner Lido
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BRIXEN
Ein Spielhaus für alle Am Vormittag ist es ruhig im Spielhaus am Lido-Spielplatz; noch sind die Kinder in der Schule. Am Nachmittag aber kommen sie gerannt, die vielen Grundschulkinder aus sämtlichen Kulturkreisen, die spielend ihre Zeit in und um das kleine Holzhäuschen verbringen.
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igentlich steht das kleine Holzhäuschen am LidoSpielplatz bereits seit 16 Jahren dort. Aufgefallen ist es mir ehrlich gesagt aber erst vor kurzem, als ich mit meinem Sohn durch den kleinen Park spazierte. Der Verein für Kinderspielplätze und Erholung (VKE), der das Spielhaus führt, ist mir allerdings sehr wohl ein Begriff – habe ich doch mit diesem Verein im Mittelschulalter meine Sommerferien
verbracht. Damals war dies das einzige Angebot an Sommerbetreuung im Raum Brixen. Demzufolge können sich wahrscheinlich gar einige Kinder der 80er-Jahre an die als „Stadtranderholung“ bekannte liebevolle Betreuung für so genannte Stadlerkinder erinnern, die unterhaltsame Sommertage im großzügigen Garten des Klosters Neustift bot. „Damals gab es noch wenige Angebote für Kinder in den Som-
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merferien; heute sind es weit über 20“, erklärt Renate Fissneider. Die quirlige und lebensfrohe Frau ist seit 21 Jahren die Seele der Brixner Sektion des VKE. Weitere 22 Sektionen gibt es mittlerweile in ganz Südtirol. Der VKE setzt sich seit 1974 für die Belange der Kinder ein, indem der Verein für die kleinsten Bürger mit Spielbussen, Spielhäusern oder Sommerbetreuung Plätze schafft, an denen gespielt werden kann.
Das Spielhaus im Brixner Lido entstand 2002; mittlerweile gibt es fünf Spielhäuser in ganz Südtirol. Renate Fissneider ist als einzige Fixangestellte des VKE in Brixen für den reibungslosen Ablauf des Spielhauses im Lido verantwortlich. „In der Schulzeit haben wir täglich von 14:30 bis 17:30 Uhr geöffnet. In dieser Zeit kann jeder kommen oder gehen, wie er will“, erklärt Fissneider. Als Babysitterin sieht sie sich nicht, als
Aufsichtsperson im Grunde auch nicht. „Eher wie eine Oma“, sagt sie. Omas fühlen sich für alle ein bisschen verantwortlich.
Ein Kommen und Gehen. Die
meisten der Kinder, die direkt nach dem Unterricht von der Grundschule „Tschurtschenthaler“ und „Montessori“ zu Renate ins Spielhaus kommen, kennt die Brixnerin persönlich. „An manchen Tagen, meist im Frühling, wenn wir draußen spielen können, schwirren bis zu 120 Kinder um das Spielhaus herum. Dabei versuche ich bestmöglich den Überblick zu behalten“, so Fissneider. Eine große Hilfe ist Zivildienerin Tina, die ihr derzeit unter die Arme greift. „Auch die Vorstandsmitglieder kommen immer wieder vorbei und helfen, wo sie können.“
setzung zur Nutzung des Spielhauses. „Das mit dem Beitrag ist immer so eine leidige Sache: Es gibt Familien, die den Beitrag wirklich gerne zahlen, und dann gibt es auch jene, die die 15 Euro einfach nie dabeihaben, sobald sie ihr Kind abholen“, ärgert sich Fissneider. Sie braucht die Jahresbeiträge für den Einkauf von Bastelmaterialien. Gebastelt wird nämlich an vielen Nachmittagen: Gemeinsam mit den Sektionen Bozen, Meran und Gröden wird ein Jahresprogramm erarbeitet, wobei neben den Bastelnachmittagen auch themenbezogene Feste, wie beispielsweise Fasching, das Frühlingsfest oder die Halloweenparty, gefeiert werden. 74 Familien sind derzeit Mitglied des Brixner VKE. „Die einheimischen Familien zahlen den Beitrag
„Hier ist wirklich jeder willkommen, und hier passiert auch Integration – davon bin ich überzeugt“_ Renate Fissneider, Mitarbeiterin des VKE Es gibt im Spielhaus nämlich immer genug zu tun: Im Haus stapeln sich Brettspiele, Puzzles und auch Bauklötze für die aktive Spielerei, eine gemütliche Sitzecke der Marke Eigenbau lädt die Leseratten zum Verweilen ein. Im Haus können sich maximal an die 20 Kinder aufhalten; „danach wird es eng“, sagt Fissneider. „Am schönsten wird es bei uns sowieso, sobald es etwas wärmer wird und wir uns im Freien aufhalten können.“ Dort gibt es neben zahlreichen Fahrzeugen, Stelzen und Seilen zum Seilspringen noch einen kleinen Fußballplatz. „Er gehört der Gemeinde; wir suchen aber jedes Jahr für die Nutzung während unserer Öffnungszeiten an“, erzählt Fissneider weiter, die besonders die gute Zusammenarbeit mit Stadträtin Paula Bacher lobt. Finanziert wird das Spielhaus größtenteils durch einen Beitrag der Gemeinde Brixen; einen kleinen Teil machen auch die Mitgliedsbeiträge aus und einen noch kleineren die Spenden, die vor allem in Form von gut erhaltenem Spielzeug willkommen sind.
Wer hat, der kann. 15 Euro kostet die Jahresmitgliedschaft im VKE und pro Familie; sie ist Voraus-
ziemlich fleißig ein. Bei Familien mit Migrationshintergrund ist es oftmals effektiv so, dass sie das Geld nicht haben oder dass sie einmal einzahlen und dann wer weiß wie viele Kinder zu dieser Familie gehören – da verliert man schon mal den Überblick“, erklärt Fissneider.
Bunt gemischt. Ob einheimisch
oder mit Migrationshintergrund, spielt im Spielhaus generell keine Rolle: „Hier ist wirklich jeder willkommen, und hier passiert auch Integration – davon bin ich überzeugt“, sagt Renate Fissneider. Vor einigen Jahren gab es Probleme mit größeren Kindern mit Migrationshintergrund, die den Fußballplatz für sich beanspruchten und ihn nicht mit anderen Kindern teilen wollten. „Das hat sich inzwischen gelegt“, sagt Fissneider, „hier spielt nun jeder friedlich mit jedem – und wenn nicht, dann greife ich auch mal durch, wenn es sein muss. So wie beim Aufräumen, das gehört nämlich nach dem Spielen auch dazu.“ Auf die Frage, was ihr denn an ihrem Beruf am besten gefällt, lächelt sie: „Die Kinder selbst. Sie geben mir unendlich viel.“ evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Politik & Gesellschaft
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Neuer Eigentümer für Kasernen Ende Jänner wurde der dritte Teil des Rahmenabkommens zwischen dem Verteidigungsministerium und dem Land Südtirol unterzeichnet. Damit gehen Militärareale in Brixen und Vahrn im Gesamtwert von 27 Millionen Euro an das Land.
A
ls am 29. Jänner im Landtag in Bozen die Schlüsselübergabe für die zwei Militärareale stattfand, sprach Landeshauptmann Arno Kompatscher von einem „Mehrwert für alle beteiligten Seiten – für das Heer, für das Land, für die Gemeinden Brixen und Vahrn, aber letztendlich für die gesamte Bevölkerung und die Südtiroler Wirtschaft“. Im Beisein von General Carlo Magrassi, Generalsekretär im Verteidigungsministerium, unterzeichnete Kompatscher das Übergabe-
und Übernahmeprotokoll der Kasernen Schenoni und Verdone. Die beiden Areale in Brixen und Vahrn mit einer Fläche von 1,8 beziehungsweise 4,5 Hektar wechselten damit ihren Eigentümer – sie gehen vom Staat an das Land. Ihr Wert beläuft sich auf insgesamt rund 27 Millionen Euro: die Schenoni-Kaserne wird auf etwa neun, die Kaserne Verdone auf 15,5 Millionen Euro geschätzt. Außerdem wird der am Verdone-Areal angrenzende Sportplatz für 2,4 Millionen Euro an das Land übergehen.
Teil drei des Abkommens. Die
Übernahme dieser Liegenschaften ist Teil eines zwischen dem Land Südtirol und dem Verteidigungsministerium verabschiedeten Rahmenabkommens: Der damalige Landeshauptmann Luis Durnwalder und der ehemalige Verteidigungsminister Arturo Parisi unterzeichneten am 10. August 2007 ein Tauschabkommen, das vorsieht, dass „institutionell nicht mehr genutzte Militärliegenschaften im Wert von insgesamt 210 Millionen Euro in den Besitz des Landes“ übergehen. Im Gegenzug
baut und renoviert das Land zu einem Gegenwert von ebenfalls 210 Millionen Euro Gebäude des Militärs auf Grundstücken des Verteidigungsministeriums. Am Ende dieser Operation soll der Staat noch im Besitz von etwa einem Siebtel der Liegenschaften sein. Bisher wurden drei dieser Abkommen unterzeichnet: Neben den Kasernen Schenoni und Verdone wechselten in den vergangenen Jahren die Mercanti-Kaserne in Eppan und zwei Areale in Bozen am Flughafen und der Reschenstraße den Eigentümer.
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Abkommen stand in den vergangenen Jahren insbesondere wegen des Baus und der Renovierung von Wohnungen für ehemalige Berufssoldaten immer wieder in der Kritik. Viele dieser Wohnungen stehen seit Jahren leer – so auch auf dem Grund der Schenoni-Kaserne in Brixen. Auf den dem Staat verbliebenen 4.000 Quadratmetern wurden auf Landeskosten Wohnungen für Berufssoldaten errichtet; zum Großteil sind sie jedoch unbewohnt. Bei einer Bürgerversammlung der SVP Milland Ende Februar verteidigte Arno Kompatscher das Abkommen: „Mit ihm gewinnen Land und Gemeinden wichtige Flächen, die sie selbst nutzen können. Außerdem werden die Bauarbeiten für neue Wohnungen vom Land ausgeschrieben – bisher gingen die Aufträge ausschließlich an Südtiroler Unternehmen. Damit werden weitere Arbeitsplätze gewonnen, und über die Steuern der Unternehmen fließen Gelder zurück in die Landeskasse. Im Endeffekt entsteht dadurch also ein weiterer positiver Effekt für unsere Wirtschaft.“
Foto: Oskar Zingerle
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Der Wert der Schenoni-Kaserne in Brixen und der Verdone-Kaserne in Vahrn (im Bild), die beide ans Land übergehen, wird mit 27 Millionen Euro beziffert
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Die Bedenken, dass die gebauten Wohnungen vom Militär gar nicht benötigt würden, teilt Kompatscher jedoch. Er habe die Frage bereits an das Verteidigungsministerium weitergeleitet. In den nächsten Jahren sollen deshalb keine neuen Wohnungen gebaut, sondern nur noch Sanierungs- und Instandhaltungs-
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arbeiten bestehender Gebäude getätigt werden. Bis 2019 sollen noch drei weitere Liegenschaften übertragen werden; was genau mit der neu gewonnenen Fläche passiert, wird in naher Zukunft entschieden. Auch für jene in Brixen und Vahrn gibt es noch keine klaren Vorstellungen. Unter anderem wur-
de im Oktober 2017 eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Bozen und Turin unterzeichnet, die sich innerhalb der nächsten vier Jahre mit innovativen Lösungen zur Wiedergewinnung der Militärareale beschäftigen wird. anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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„Wir waren keine Nazis“ HEINZ LUTTERI, Jahrgang 1928, öffnet für den „Brixner“ seine private Fotokiste und erzählt über seine Jugend zwischen Kriegs- und Lehrjahren. Hängengeblieben ist er dabei bei einem kleinen schwarz-weißen Gruppenfoto: Es zeigt Brixner Schüler, die sich auf den Weg nach Rufach im Elsass machen – in die Reichsschule für Volksdeutsche.
HEINZ LUTTERI: Ich kann mich noch genau an diesen Moment erinnern: Das bin ich mit meinem Vater und meiner Schwester, der Turmwirt-Sepp, der Robert Federspieler, der Franz Zöggeler, der Sepp Öhler, und hier hinten sieht man noch Frau Barth. Alle erkenne ich leider nicht mehr, aber ich glaube, ich bin einer von wenigen auf dem Bild, die heute noch leben. Das Foto wurde kurz vor der Abfahrt nach Rufach aufgenommen, am 24. Oktober 1941. Wir waren an die 20 Brixner Buben, die damals auf die ein Jahr vorher eröffnete „Reichsschule für Volksdeutsche“ geschickt wurden. Die Zugfahrt dauerte einen ganzen Tag. Einmal mussten wir den Zug sogar aufgrund eines Fliegeralarms verlassen und in einen Luftschutzkeller flüchten; das war in der Nähe von Ulm.
Und warum ging es nach Rufach? Schauen Sie, die Schulbildung in Südtirol hat unter dem Faschismus sehr gelitten; die Zahl der Analphabeten unserer Jahrgänge war sehr hoch, weil die deutschsprachigen Kinder mit den italienischen Grundschulen überhaupt nicht zurechtkamen. Neben den italienischen gab es zwar einige geistliche Schulen, die aufgrund eines Konkordates zwischen dem Vatikan und dem italienischen Staat in deutscher Sprache betrieben werden konnten, wie zum Beispiel die Schule der Kapuzinerpatres in Salern, das Vinzentinum und das Kloster Neustift. Oberschulen gab es ausschließlich in italienisch. Das war ja damals die perfide Strategie der Faschisten zur Italianisierung Südtirols ... Bekanntlich hatten Hitler und Mussolini 1939 die Vereinbarung zur Option unterzeichnet, die den
Heinz Lutteri: „Sonntags war uns erlaubt, im Städtchen Rufach den Gottesdienst zu besuchen“
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deutschsprachigen Südtirolern die Möglichkeit gab, nach Deutschland auszuwandern. Meine Eltern hatten sich dazu entschieden, aber es war dann nie dazu gekommen.
Um das Problem der mangelnden Schulbildung in Südtirol zu lösen, hat das Deutsche Reich dann im kleinen Dörfchen Rufach im Elsass eine „Reichsschule für Volksdeut-
Bilder dienen rein der Darstellung.
Herr Lutteri, welche Erinnerungen kommen in Ihnen hoch, wenn Sie dieses Foto betrachten?
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Am 24. Oktober 1941 versammelten sich rund 20 Brixner Buben am Bahnhof, um ins Elsass aufzubrechen; Heinz Lutteri trägt einen hellen Mantel und ist in der zweiten Reihe zu finden
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sche“ für Burschen eröffnet. Da es unseren Eltern wichtig war, dass wir die deutsche Sprache erlernten, wurden wir dorthin geschickt. Besucht werden durfte die Schule allerdings nur von Kindern jener Familien, die fürs Auswandern optiert hatten. Die Mädchen besuchten eine ähnliche Schule in Achern in Baden, auf der anderen Seite des Rheins.
Ruf und waren zu jener Zeit eine willkommene oder vielleicht gar die einzige Option zu den italienischen Gymnasien, die es in Brixen gab – bis eben für Optantenkinder die Schule in Rufach eröffnet wurde, die mit der Kirche rein gar nichts am Hut hatte.
Und die Jahre vorher haben Sie eine italienische Schule besucht?
Ehrlich gesagt habe ich gute Erinnerungen an diese Schule: Wir hatten dort alles, was wir brauchten. Die Schule war ein kleines Dorf mit 25 bis 30 Gebäuden, einem eigenen Bauernhof, großen Gärten, einer Kirche und einer Leichenkapelle. Wir schliefen in gemeinsamen Schlafsälen und aßen in großen Speisesälen. Die Gebäude waren im englischen Landhausstil erbaut. Vor der Eröffnung der Schule war die Anlage eine Irrenanstalt: Rufach hatte in der Bevölkerung einen ähnlichen Ruf wie bei uns Pergine. Die Kranken wurden von den Nazis wahrscheinlich ermordet, und die Struktur wurde in der Folge zu einer Schule umfunktioniert. An die 600 Schüler waren dort untergebracht – die meisten davon waren Südtiroler.
Ja, die Volksschule. Die Lehrerin sprach kein Wort Deutsch und wir kein Wort Italienisch – irgendwie verstanden wir uns dann aber doch. Nach der „regulären“ Schule besuchten wir noch eine Katakombenschule, dort wurden wir von Frau Mallepell und Frau Neuner unterrichtet, immer an abwechselnden Orten. Nur der Religionsunterricht wurde im Kassianeum in deutscher Sprache abgehalten. Nach der Volksschule besuchte ich für zwei Jahre die Schule bei den Kapuzinerpatres in Salern – bis eben jene in Rufach eröffnet wurde, die eine Alternative zu den geistlichen Schulen darstellte. Durften in die geistlichen Schulen nur jene Kinder, die auch die Absicht hatten, Pfarrer zu werden? Nein, nicht nur. Aber unsere Eltern mussten eine Einverständniserklärung unterschreiben: Sollten wir Buben einen Priesterberuf in Betracht ziehen, durften sie sich nicht dagegen aussprechen. Die Schulen hatten einen sehr guten
Wie haben Sie die erste Zeit in Rufach in Erinnerung?
Das war also quasi eine Südtiroler Enklave? Das lag daran, dass Südtirol durch den Faschismus eben keine deutschen Schulen mehr hatte. Ich kann mich aber auch an einige Rumänen und Bessarabier erinnern. Aus Südtirol kamen die Schüler aus allen Landesteilen:
Die bekanntesten Rufach-Absolventen waren sicherlich der spätere Senator Roland Riz, die Architekten Othmar Barth und Roland Cimadom, Politiker Karl Vaja oder auch der ehemalige Präsident des Brixner E-Werks, Peter Aichner. Alle konnten die Schule nicht beenden; einige wurden vor dem Abschluss noch in den Krieg einberufen. Was wurde an der Schule gelehrt? Deutsch, Geschichte, Biologie, Physik, Chemie, Mathematik – und Englisch! Ich kann mich interessanterweise an eine Episode erinnern, die ich mir bis heute nicht erklären kann, weil England damals ja der Erzfeind Deutschlands schlechthin war: Es wurde uns Englisch beigebracht, und wir mussten unter Professor Herbstreith sogar die englische Hymne auswendig lernen und singen. Ein paar Brocken sind mir bis heute geblieben. Generell war die Schule natürlich nationalsozialistisch angehaucht: Wir trugen Hitlerjugend-Uniformen, mussten „Habt Acht“ stehen und hie und da auch mitten in der Nacht marschieren. Parallel zur Reichsschule für Volksdeutsche gab es in derselben Struktur auch die nationalpolitische Erziehungsangstalt, kurz Napola, in der die Schüler zu politisch engagierten Führungskräften ausgebildet werden sollten. In unserer Freizeit haben wir viel Sport betrieben, hauptsächlich Leichtathletik, und unter anderem auch das Deutsche Sportabzeichen gemacht.
Sonntags war es uns erlaubt, im Städtchen Rufach den Gottesdienst zu besuchen – dafür durften wir die Hitlerjugend-Uniform ausziehen. Hatten Ihre Eltern damals keine Bedenken, den eigenen Sohn zu den Nazis zu schicken? Aus heutiger Sicht klingt das befremdlich, aber man muss bedenken, dass die Propaganda der Nationalsozialisten damals unglaublich effektiv war. Wir Süd-
info Im faschistischen Italien war der Unterricht in deutscher Sprache unter strengen Strafen verboten. Die „Reichsschule für Volksdeutsche“ in Rufach ist 1940 eingerichtet worden – mit dem Ziel, schulpflichtige und studierende Söhne (Jahrgang 1925 bis 1930) von Optanten auszubilden. Vier Jahre lang wurden dort zwischen 600 und 650 Südtiroler unterrichtet. In derselben „Gemeinschaftserziehungsstätte“ war auch eine „Nationalpolitische Erziehungsanstalt“ untergebracht – eine Eliteschule zur Heranbildung des nationalsozialistischen Führernachwuchses. Als Folge des am 8. September 1943 geschlossenen Waffenstillstands der italienischen Regierung mit den Westalliierten wurde die Anstalt Rufach 1944 geräumt und aufgelöst. Die Schüler kamen in der Folge nach Hall in Tirol, St. Ulrich und ins Brixner Vinzentinum. 15
Haben Sie dort die Oberschule abgeschlossen? Nein, dazu sollte es nicht kommen. Ich besuchte die Schule in Rufach nur zwei Jahre lang. Mein Vater war im Herbst 1942 schwer erkrankt. Auf Anraten des Arztes ließ mich meine Mutter nach Weihnachten dann nicht mehr hinfahren, da mein Vater nicht mehr lang zu leben hatte. Er verstarb im April 1943 – und ich musste in der Folge unseren Friseursalon übernehmen, auch wenn ich lieber weiterstudiert hätte. Mein Lehrmeister war damals eine gewisse Frau Ladurner, eine Damenfriseurin, die auch Männer frisierte. Die männlichen Friseure waren allesamt im Krieg. Und Sie wurden nie einberufen?
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
tiroler waren aber keine Nazis, sondern hatten immer nur das Bestreben, von Italien wegzukommen, was den großen Zuspruch für die Option erklärt. Die meisten Südtiroler hätten auch für ein kommunistisches Deutschland optiert, denn im Grunde wollte man einfach dem italienischen Faschismus entkommen. Danach hat es vielfach geheißen, die Optanten wären Nazis, aber diese Gesinnung hatten effektiv nur sehr wenige. Ich selbst war damals zu jung, und meine Eltern hat die Politik nicht besonders interessiert. Sie wollten einfach, dass ihr Bub die deutsche Sprache ordentlich lernt – nicht mehr und nicht weniger.
Heinz Lutteri: „Als mein Vater im April 1943 verstarb, musste ich unseren Friseursalon übernehmen, auch wenn ich lieber weiterstudiert hätte“
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Kurz vor Kriegsende 1944 kam ich zum so genannten Volkssturm oder auch Standschützen genannt. Das war das letzte Aufgebot der NSDAP. Nach einer Woche Ausbildung mit der Panzerfaust in Gossensass war ich noch eine Woche in Predazzo. Das war lächerlich! Wir jungen Burschen mit 16/17 Jahren hätten sollen die Amerikaner aufhalten, die gerade vom Gardasee gegen Norden vorrückten. Das muss man sich einmal vorstellen! Am 30. April 1944, nur wenige Tage vor Kriegsende, kam es in Meran zu einem Partisanenaufstand mit Schusswechsel. Uns wurde aufgetragen, ein Auto frei zu räumen, damit mit diesem nach Meran gefahren werden konnte. Dann sind wir abgehauen – diese Aktion hat uns möglicherweise das Leben gerettet. Hatte Sie Ihre Ausbildung zum Standschützen dann auch zu
ihrem späteren Hobby, dem Schießsport, gebracht? Nein, das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Der Sport an sich faszinierte mich wie auch das Skifahren, Skitouren- und vor allem das Berggehen. Ich war neben meinem Beruf als Friseurmeister in vielen Vereinen aktiv, auch bei den Sportschützen. Gemeinsam mit dem Oberschützenmeister Hans Tinkhauser haben wir damals einen Standort für den Schießstand gesucht – und sind dann 1969 beim „Köferer Loch“ fündig geworden. Dort haben wir das Vereinsgebäude gebaut, in dem ich mit meiner Familie dann auch 27 Jahre lang leben durfte. Laut damaligem Gesetz ging jeder erbaute Schießstand automatisch ins Eigentum des italienischen Schießsportverbandes über. Aus diesem Grund haben wir auf Anraten des damaligen Bürgermeis-
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willy.vontavon@brixner.info evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Steckbrief Heinz Lutteri wurde 1928 in Brixen als erster Sohn der Friseurfamilie Lutteri geboren. Er führte den Betrieb bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1999, übergab ihn dann seiner Tochter. 1956 heiratete er Flora Müller, mit der er drei Kinder hat und heute in Vahrn lebt.
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ters Valerius Dejaco in Bozen bei Landeshauptmann Silvius Magnago als einer der ersten Südtiroler Vereine überhaupt um die juridische Person angesucht und diese auch erhalten. Gott sei Dank, denn so blieb der Bau bis heute in der Hand des Schießsportvereins Brixen.
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anche Kinder und Jugendliche haben keinen blassen Schimmer, was sie werden wollen, wenn sie einmal „groß“ sind; andere hingegen haben klare Vorstellungen. Zwischen dem kindlichen Traum, einmal Polizistin oder Feuerwehrmann zu werden, und den konkreten Entscheidungen, denen sich Schüler der Mittelund Oberstufe stellen müssen, liegen meist nicht nur Jahre, sondern auch Sinneswandlungen, Beeinflussungen und veränderte Lebenssituationen. Hilfreich und unterstützend kann bei diesen Entscheidungsfindungen die Berufsberatung sein, ein kostenloses Angebot der Abteilung Bildungsförderung des Landes Südtirol.
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1991 ist die Brixnerin Alexa Seebacher bereits als Berufsberaterin tätig, seit drei Jahren steht sie diesem Dienst als geschäftsführende Amtsdirektorin in Bozen vor. Ihr und den vier Berufsberaterinnen in der Zweigstelle Brixen liegt es besonders am Herzen, die Menschen in ihrer Individualität zu unterstützen und zu stärken. „Wir weisen Wege auf. Es gibt dabei nicht richtig oder falsch.
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Bäckerin oder Grafikdesigner? Bauingenieur oder doch Ärztin? Wer die Berufs-Wahl hat, hat auch die Qual. Hilfe und Unterstützung bieten in dieser Lebenssituation die Brixner Berufsberaterinnen.
Bei der Berufsberatung sitzen einem Expertinnen gegenüber: Sie kennen sich im Schul- und Berufedschungel und auf dem Arbeitsmarkt hervorragend aus
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Analysiert werden in einem oder mehreren Beratungsgesprächen unter anderem Fähigkeiten, Interessen, Wünsche, Pläne und Ziele eines Jugendlichen oder des Erwachsenen. Mittelschüler sollen dabei beispielsweise Kärtchen, auf denen Berufe und Fähigkeiten abgebildet sind, nach Interesse
sortieren. Eine zwei- bis dreistündige Potentialanalyse dient dann – falls notwendig – einer vertiefenden Abklärung. „Bei diesem Test haben Schüler und vor allem deren Eltern schwarz auf weiß ein Ergebnis vorliegen – und das ist im Grunde das, was die Menschen in unsicheren Zeiten
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Alexa Seebacher: „Es gibt nur einen richtigen Weg: deinen eigenen!“
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wünschen: Zahlen und Fakten“. Seebacher ist davon überzeugt, dass der beste Test aber nichts nützt, wenn das Ergebnis nicht in eine Beratung eingebettet wird. An die 15.000 Kontakte macht die Berufsberatung jährlich in ganz Südtirol; 1.200 davon in Brixen. Dazu zählen auch die Schulbesuche und Vorträge in Klassen. Beratungen an sich finden rund 7.000 pro Jahr in ganz Südtirol statt. In Brixen gab es mehr als 300 Gespräche mit Mittelschülern, knapp 400 Gespräche mit Oberschülern und rund 130 mit Erwachsenen. Letztere können sich ebenso an den Dienst wenden, wenn Neuorientierungen, Neueinstiege, Berufsänderungen oder Umschulungen anstehen.
Freie Wahl? Beratung funktioniert
dann am besten, wenn zwischen Beraterinnen und Ratsuchenden eine Beziehung aufgebaut wird: „Man muss sich Zeit und Raum für die Jugendlichen nehmen, offen sein und auch zwischen den Zeilen lesen können“, ist Seebacher überzeugt. Während bei den Mittelschülern die Eltern meist bei den Gesprächen dabei sind, erscheinen Oberschüler auch gerne alleine. „Berufsberatung geht die ganze Familie an, und deshalb ist es wichtig, dass darüber auch zu Hause gesprochen wird. Eltern beeinflussen ihre Kinder in ihrer Haltung gegenüber der Arbeit – positiv oder negativ, bewusst oder unbewusst“, erklärt die Geschäftsführerin. Die Erwartungshaltung der Schüler, aber auch jene der Eltern, kann das Gespräch mit der Berufsberaterin beeinflussen: „Deshalb klären wir am Anfang des Gesprächs zunächst einmal ab, was sich die
Ratsuchenden von der Beratung eigentlich wünschen. Was möchten sie klarer wissen, wenn sie wieder nach Hause gehen? Stimmt die Erwartung der Eltern mit jener der Kinder überein? Die Bedürfnisse sind oft unterschiedlich! In diesem Fall muss dies zunächst offengelegt und diskutiert werden“, so Seebacher. In der Beratung selbst wird über Schulen, Studien und Berufe informiert, aber keine Richtungen vorgegeben, sondern Wege und Möglichkeiten aufgezeigt, um ein Ziel zu erreichen. „Heutzutage kann man sich nicht nur auf einen Plan A verlassen, sondern muss auch noch einen Plan B und bestenfalls einen Plan C in petto haben. Wenn jemand zum Beispiel Physiotherapeut werden will, muss er eine Aufnahmeprüfung schaffen. Für den Fall des Scheiterns braucht er einen alternativen Weg – ob er will oder nicht“, erklärt Seebacher weiter. Ganz so frei, wie sie sein sollte, ist die Berufswahl heutzutage also nicht mehr: Zu viele Einflussfaktoren spielen dabei eine Rolle. Neben der nicht geschafften Aufnahmeprüfung können auch das Familiensystem, Freunde oder simple Gründe wie Heimweh für oder gegen eine Berufswahl sprechen, die in der Beratung allesamt angesprochen und analysiert werden können. „Alle Beraterinnen sind psychologisch oder pädagogisch ausgebildet, bilden sich kontinuierlich fort und kennen sich im Schul- und Berufsdschungel, aber auch auf dem Arbeitsmarkt hervorragend aus; somit können gemeinsam Alternativen und eben auch Plan B oder C geschmiedet werden“, weiß Seebacher.
Erleichternde Analyse. „Für uns
war die Beratung äußerst positiv“, erklärt Claudio Daprà, der erst vor kurzem mit seiner 13-jährigen Tochter Lara den Dienst in Anspruch genommen hat. Lara war in ihrer Entscheidung, welche weiterführende Oberschule sie fortan besuchen sollte, etwas überfordert. „In der Beratung wurden hauptsächlich die Interessen sowie die Stärken und Schwächen meiner Tochter professionell analysiert. Die grobe Richtung, in die sie gehen möchte, war bereits klar. Die Beratung hat uns diese bestätigt, und das war vor allem eine Erleichterung und Ermutigung für Lara und für uns Eltern“, so Dap-
tracht gezogen werden? Fließt in die Beratung manchmal gar die wirtschaftliche Situation oder der Arbeitsmarkt ein? Seebacher wehrt vehement ab. „Wir bewerten nicht, wir bevorteilen nicht, und wir lassen uns nicht beeinflussen. Manchmal hören wir den Vorwurf, dass die Berufsberatung falsch berät, weil es in gewissen technischen Berufen heute zu wenige Fachkräfte gibt. Dafür sind wir nicht verantwortlich zu machen, denn wir suchen für jeden Ratsuchenden den richtigen Weg.“ „Berufsberatung ist komplexer, wird von einer Menge an bewussten und unbewussten Faktoren beeinflusst und kann nicht
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Bewertungslos. Gibt es Aus-
bildungsmöglichkeiten, die von der Berufsberatung besonders gern oder auch ungern in Be-
so linear gedacht werden, wie es sich die Wirtschaft manchmal wünscht“, erklärt Seebacher. „Viel zu viel spielt sich schon in den Köpfen der Jugendlichen oder in jenen ihrer Eltern ab: Ein sicherer Job muss es sein, mit dem ich mir meinen Lebensunterhalt verdienen kann – und dabei wird das eigene Interesse oft indirekt in die zweite Reihe geschoben. Dass dann irgendwann die Motivation fehlt und jemand lustlos an seinem Arbeitsplatz sitzt, ist leider vorprogrammiert.“ Auch Ängste kommen zur Sprache. „Die Beraterinnen unterliegen der Schweigepflicht und kooperieren, wenn nötig, auch mit anderen Fachdiensten im Territorium“ – zum Beispiel, wenn Beeinträchtigungen psychischer Natur wie Prüfungsängste thematisiert werden. „Die Jugendlichen stehen nämlich häufig unter großem Druck“, weiß Seebacher, der die Ermutigung und Entfaltung von jungen Menschen sehr am Herzen liegt. „Der Zwang, sich für einen Beruf zu entscheiden, nur weil es die Eltern sich so wünschen, ist heute deutlich geringer als früher“, sagt sie. Grundsätzlich gelte, dass es nicht bessere oder schlechtere Berufe gebe, sondern passende oder weniger passende Berufe. Alexa Seebacher bringt es auf den Punkt: „Es gibt nur einen richtigen Weg: deinen eigenen!“ evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
2016
rá. In diesem Fall wurde das Ziel der Berufsberatung, Menschen in ihrer freien und überlegten Berufswahl zu unterstützen, erreicht. Die berufliche Richtung der jungen Schülerin war dabei aber im Vorfeld bereits weitgehend klar – wie übrigens bei rund einem Drittel der Ratsuchenden. Problematischer wird die Berufsberatung bei Jugendlichen – hauptsächlich Oberschülern –, die sich mit der Sache noch nicht befasst haben und daher selbst nicht wissen, in welche Richtung sie gehen möchten. Die Erwartungshaltung, mit der die Jugendlichen in die Beratung gehen, ist dem entsprechend oft groß – womit der Dienst nach wie vor zu kämpfen hat: „Es werden von uns klare Antworten erwartet, die wir aber nicht bieten können. Wir sind Wegweiser und nehmen niemandem eine Entscheidung ab. Unser Ziel ist es, dass die Jugendlichen nach dem Gespräch nach Hause gehen und über sich, ihren weiteren Schulweg und ihr berufliches Ziel nachdenken und sich damit beschäftigen“, zeigt Seebacher auf. Dass dies sinnvoll ist, beweisen Statistiken: Nach der Mittelschule sind es vor allem jene Schüler, die die Berufsberatung nicht in Anspruch genommen haben, die meist schon nach einem Jahr die Oberschule wechseln.
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„Wir weisen Wege auf, begleiten und legen Stärken offen – die Entscheidung trifft der Schüler“_ Alexa Seebacher
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z Das Ziel ist einfach: Die Landwirtschaft soll für die kommenden großen Herausforderungen gerüstet werden. Schwieriger gestaltet sich die Definition der Lösungsansätze. Mit dieser Aufgabe hat das Europäische Parlament den Südtiroler Europaabgeordneten Herbert Dorfmann betraut, der nun in Straßburg seinen Bericht zur Ernährung und Landwirtschaft
Foto: Oskar Zingerle
Die Zukunft der Agrarpolitik der Zukunft vorgelegt hat. „Die neue gemeinsame Agrarpolitik muss den Anforderungen der Bauern in Europa im nächsten Jahrzehnt gerecht werden“, ist Dorfmann überzeugt. Deshalb müsse man den Jungbauern besondere Aufmerksamkeit widmen und die Prämienberechnung in Europa vereinheitlichen, damit das System einfacher, transparenter und fairer
wird. Bis zur Schlussabstimmung über Dorfmanns Bericht Ende Mai können die Abgeordneten Abänderungsanträge einbringen. vk
P&G
Politik & Gesellschaft BRIXEN / ROM
Zweite Amtszeit für Renate Gebhard z Ganz Italien erlebte bei den Parlamentswahlen vom 4. März 2018 ein politisches Erdbeben, bei dem kein Stein auf dem anderen blieb. Ganz Italien? Nein! Südtirols Wähler entschieden sich lieber für das Altbewährte: Sowohl in das Abgeordnetenhaus als auch in den Senat ziehen jeweils drei Kandidaten der Südtiroler Volkspartei ein – so viele wie noch nie. Im Kammerwahlkreis Brixen konzentrierten sich 64,98 % der Stimmen auf die SVP, im Senatswahlkreis Brixen waren es 66,54 %. Auch in der Gemeinde
kurz
notiert
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Brixen war die SVP sowohl in der Kammer (49,7 %) als auch im Senat (50,5 %) die mit Abstand stärkste Partei, gefolgt vom Rechtsbündnis Lega/Forza Italia/Fratelli d’Italia/ UDC (16,6 bzw. 16,8 %) und dem Movimento 5 Stelle (12,9 bzw. 12,8 %). Zum Unterschied von Gesamt italien, wo der PD ein Waterloo par excellence erlebte, konnten die Linksdemokraten in der Gemeinde Brixen ihr zahlenmäßiges Stimmenpotential in etwa halten: 2013 haben für den Senat noch 1.121 Wähler den PD angekreuzt,
Zahlreiche Interessierte kamen im Kloster Neustift zusammen, um bei der Benefizveranstaltung „Zeitreise 2018–2038“ den Ausführungen prominenter Diskussionsgäste wie Luis Durnwalder, Wendelin Weingartner oder Chorherr Artur Schmitt zu folgen. Organisiert wurde der Abend vom Lions Club Brenner-Europabrücke.
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
EUROPA
während es heuer noch 1.104 waren (Kammer: 2013 1.283, 2018 1.156 Stimmen). Auch in Brixen gingen heuer im Vergleich zu 2013 weniger Menschen zur Wahl: Die Wahlbeteiligung sank auf 69,36 bzw. 71,04 % und war damit um etwa 11 Prozentpunkte geringer als
im Jahr 2013. Die bisherige Kammerabgeordnete Renate Gebhard (im Bild) ist damit in ihrem Amt für eine weitere Legislatur bestätigt; wie lange diese dauern wird, hängt allerdings davon ab, wie stabil die nun zu bildende Regierung sein wird. wv
Das Qi in den Meridianen zum Fließen bringen – das war Ziel und Zweck des Lehrgangs über Manuelle Chinesische Medizin, der in der Cusanus-Akademie abgehalten wurde. Aufgrund der großen Nachfrage wird im Herbst ein weiterer Lehrgang zu diesem Thema stattfinden.
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NACHGEFRAGT
„Noch bis zum 3. April“ DANIEL ALFREIDER, Vizepräsident der unabhängigen Dachvereinigung von Organisationen nationaler Minderheiten Europas „FUEN“, über die Initiative Minority SafePack – und warum es für Südtirol wichtig ist, sich daran zu beteiligen. Herr Alfreider, bis zum 3. April kann man noch seine Unterschrift für den Minority SafePack abgeben. Worum geht es bei dieser europaweiten Initiative konkret? Die Unterschriftenaktion zum Minority SafePack ist wohl die wichtigste Initiative für die Minderheiten in Europa der letzten Jahrzehnte. Konkret geht es darum, dass der Minderheitenschutz auch im Europäischen Recht verankert wird. Daraus soll ein Mindeststandard an Minderheitenrechten entstehen, der für alle Minderheiten und in allen Mitgliedstaaten Anwendung findet.
Welche Auswirkungen könnte es auf Südtirol haben, wenn genügend Unterschriften gesammelt werden? Für solche Initiativen müssen eine Million Unterschriften in Europa gesammelt werden. Erreicht man dieses Ziel, so muss sich die EUKommission mit dem Vorschlag auseinandersetzen. Südtirol genießt schon heute einen hervorragenden Minderheitenschutz, aber trotzdem würde ein Erfolg bei dieser Initiative auch für Südtirol Vorteile bringen, wie zum Beispiel die Abschaffung des Geoblocking oder das Anstreben, die Minderheiten als Mehrwert für Europa zu bestätigen. Südtirol kann mit
einer großen Teilnahme an der Unterschriftensammlung auch ein wichtiges Signal nach Brüssel schicken, nämlich, dass wir nicht ein Europa der Nationalstaaten, sondern ein Europa der Regionen wollen. Wie genau kann man seine Unterschrift abgeben? Am schnellsten geht es online über die Website gemeinsam.bz. Es reicht ein Klick auf „Jetzt unterschreiben“ und eine Minute Zeit für diese wichtige Initiative. Ebenso kann in jeder Gemeinde Südtirols unterschrieben werden. veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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EIN UNTERNEHMEN DER UNTERNEHMENSGRUPPE LEITNER
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Kindern auf Augenhöhe begegnen z Unter dem Motto „Bildung weiter denken“ eröffnete Bildungslandesrat Philipp Achammer am 6. März in der Aula Magna des Brixner Realgymnasiums den 5. und vorläufig letzten Bildungs dialog. Anwesend waren auch die beiden Neuen im Bildungsressort: Bildungsdirektor Gustav Tschenett und Sigrun Falkensteiner, Landesdirektorin für Grund-, Mittel- und Oberschulen. Star des Abends war André Stern. Der 47-Jährige ist unter Bildungsfreunden und -experten kein Unbekannter. Auf seiner offiziellen Homepage wird der in Paris Geborene als Musiker, Komponist, Gitarrenbaumeister und Journalist gepriesen. Als Autor verfasste er den Bestseller „… und ich war nie in der Schule“. Das Thema des Abends lautete „Von der Rückkehr des Vertrauens“. In seiner Eröffnungsrede nannte Philipp Achammer fünf Begriffe als Grundvoraussetzungen für gelingende Bildungsarbeit: Vertrauen, Dialog, Beziehung,
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Sicherheit und Offenheit. Er erklärte, es dürfe in den Schulen kein Schwarzweißdenken geben. Mit den Worten „Ich stehe hier als Ausnahme“ begann André Stern seine Darbietung, in der er Fragen aufwarf, was aus einem Kind werde, das in seinem Spiel
Neueröffnung Ende
APRIL 2018
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niemals unterbrochen wird und das immer abseits von Leistungsund Erfolgsdruck aufwachsen darf. Er forderte die Zuhörenden auf, Kindern Vertrauen zu schenken, sie zu lieben, wie sie sind, und ihre angeborenen spontanen Talente zu fördern. Es sei ein
Fehler, die Potentiale der Kinder in die Richtung zu entwickeln, die wir Erwachsenen brauchen, denn dadurch würden „Kinder zum Schatten dessen, was sie werden könnten“. Sein Appell an alle lautete: „Kinder sind Feuer, die wir nicht löschen dürfen!“ jb
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NEUSTIFT
Naturkraft erleben z Mit dem Monat März kehrt das Leben in die Natur zurück, und es beginnt, wenn auch verhalten, grün zu sprießen. Zur Jahreszeit passend fand im Bildungshaus Koster Neustift die Tagungsreihe „Naturkraft der Alpen“ statt. Auf dem Programm standen unterschiedliche Fachreferate, bei denen die Bedeutung von Wald, Luft, Knospen und Frühjahrskräutern erörtert wurden. Als Referenten geladen waren unter anderem die Diplombiologin Karin Greiner und Gabriela Nedoma, Buchautorin, Semi-
narleiterin und Begründerin der Grünen Kosmetik. Besonderes Augenmerk lenkte die Kräuterführerin und Autorin Gabriele-Leonie Bräutigam auf die Brennnessel – eine unserer wichtigsten heimischen Heilund Naturpflanzen. „Fast das ganze Jahr und nahezu weltweit verfügbar, entfaltet sie ihre aufbauende Heilwirkung durch nahezu alle Körpersysteme“, erklärte die Referentin begeistert. In ihrem Vortrag sprach sie über die Verwendung der Blätter, Pollen, Samen und Wurzeln. vk
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Menschen & Meinungen
MIT CHARME AUF ZUHÖRERFANG: Sarah Bernardis Alltag hinterm Mikrofon ist kein Zuckerschlecken, aber abwechslungsreich
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Foto: Oskar Zingerle
PORTRAIT
Sarah on air Sie hört gerne Bayern 3, liebt den Sport und die Berge und sieht sich laut eigener Aussage nicht als das „gut geratene Kind“ ihrer Familie. Dafür versüßt Radiomoderatorin SARAH BERNARDI an Wochentagen unzähligen Südtirolern die trüben Morgenstunden mit ihrem Lachen und viel guter Laune.
E
ine Flasche Cranberrysaft und ein angebissenes Croissant neben dem Mischpult, durch die Fensterfront ein Blick auf die wolkenverhangene Stadt, die Lampe vor der Studiotür ist auf „On Air“ gestellt. Es ist kurz nach acht, und Sarah Bernardi ist bereits seit zwei Stunden auf Sendung. Boyfriendhosen, weiße Bluse, ein cooles Halstuch und eine entwaffnende Portion guter 24
Laune, die man über den Äther spüren kann; die quirlige Brixnerin ist absolut in ihrem Element. Zwischen ORF-Teletext, Spiegelonline und Deutscher Presseagentur begleitet sie Südtirol durch die Morgenstunden. Gute Laune ist vorprogrammiert, gepaart mit Musik, die ins Ohr geht.
Am Puls der Zeit. Zu Beginn hatte sie Alpträume vor Live-Sendungen:
„Bis zu 80.000 Menschen hören es, wenn du einen Fehler machst.“ Mittlerweile ist sie routiniert und während unseres Gesprächs erfrischend locker. „I muaß do lei nebenher awian machln.“ Am anstrengendsten ist die Zeit zwischen halb sieben und halb acht Uhr morgens. Südtirol erwacht, „die Menschen wollen wissen, ob die Welt noch steht“. Zwischen Wetter und Verkehrs-
nachrichten bringt Sarah Bernardi Aktuelles zum Tag, in einer klaren und knappen Sprache, „denn am Morgen hören die Leute eher kürzer zu“. Lust auf den Tag zu machen, auf jeden Tag, das gehört dazu, wenn man eine Morgensendung im Radio moderiert. Beim Arbeitsdreier hat sie die unterschiedlichsten Menschen am Telefon, direkt aus dem Alltag, und sie schafft es, sich in kürzester Zeit
auf sie einzulassen, mit ihnen ein Gespräch zu führen, das Einblick gibt in die Vielfalt der modernen Arbeitswelt. Am Puls der Zeit zu sein, ganz nahe bei den Menschen, das macht den Charme des Senders und von Sarah Bernardi aus. Mit 19 Jahren ging Sarah Bernar-
Als ihre Ersparnisse aufgebraucht waren, kam sie nach Südtirol zurück und bewarb sich kurzerhand bei dem damals noch jungen Sender Südtirol 1, „ohne ihn so richtig zu kennen“. Seit 17 Jahren gibt es ihn mittlerweile, seit 15 Jahren ist Sarah Bernardi
„ich hab gedacht, ich derpack das nie“. Kurze Texte spontan zu formulieren, rasch einzutippen, „man muss da auch auf die Rechtschreibung achten“, und dann so zu präsentieren, dass es leicht und unverkrampft wirkt – einfach ist diese Arbeit nicht.
„Das Radio ist ein Nebenbei-Medium. Man muss immer darum kämpfen, dass einem die Leute zuhören“_ Sarah Bernardi di nach München, um Soziologie zu studieren. Beim Bayerischen Rundfunk hat sie dann zum ersten Mal Radioluft geschnuppert und in der Redaktion von TalkshowPastor Jürgen Fliege gejobbt. Als es dann ernst geworden wäre mit einer festen Anstellung, zog sie es vor, nach Barcelona zu gehen, um Spanisch zu lernen. „Die Verantwortung war mir einfach zu groß.“
mit ihrem ganzen Herzblut dabei – also schon seit jener Zeit, als noch aus einem Keller in der Bozner Fagenstraße gesendet wurde. Am Anfang stand für sie die Serviceredaktion mit Wetter und Verkehr, dann kam ein Kurs in Nürnberg, und nach zwei Monaten war Sarah Bernardi zum ersten Mal richtig auf Sendung. Extrem aufgeregt war sie damals,
„So, wie das Leben eben ist“. „Das Radio ist ein Nebenbei-Medium. Man muss immer darum kämpfen, dass einem die Leute zuhören.“ Maximal 10 Sekunden bleiben der Moderatorin, um die Menschen zu fesseln. Das heißt, sie muss überzeichnen, damit es ankommt, stets mit einem Lächeln auf den Lippen, und sie muss zwischen ernsten und heiteren
Nachrichten balancieren, „so, wie das Leben eben ist“. Zu den coolsten Momenten im Jahr zählt ohne Zweifel die Promiversteigerung zu Weihnachten. „Es mag sein, dass die Weihnachtswochen eine besonders emotionale Zeit sind. Prominente von einer manchmal unerwartet weichen Seite kennenzulernen, das berührt nicht nur die Hörer.“ Sarah Bernardi kann sich wunderbar auf die Menschen einlassen. „Ich bin immer so, wie man mich gerade braucht.“ Menschen kennenzulernen, so wie zum Beispiel beim Sonntagsfrühstück, das macht ihr richtig Spaß, erfordert aber auch eine Mischung aus Einfühlungsvermögen und Mut. Fragen zu stellen, jemandem auf den Zahn zu fühlen, ohne ihn in die Enge zu treiben, das ist eine ständige Gratwanderung. Wer mit Sarah Bernardi frühstückt, gewährt in zwangloser Atmosphäre Einblick in sein Leben und legt auch einen Teil seiner Seele offen – mit allen Konsequenzen. Manchmal entzaubern diese Gespräche, meistens zeigen sie aber einfach nur die menschliche Seite hinter Glanz und Glamour, hin und wieder gibt es amüsante Episoden, und immer sind die Begegnungen bereichernd. Heidelinde Weis, die „Beatrice“ aus dem Traumschiff, wollte unbedingt ein Krabbensüppchen kredenzen, und Sarah Bernardi hätte beinahe den Rückflug von Hamburg verpasst. Eine fehlgeleitete SMS an Robert Palfrader, den sie jetzt Rosa nennen darf – kleine Pannen gehören einfach dazu und machen die oft so perfekt vermittelte Welt der Promis weich und sympathisch.
Offen sein für Neues. In regelmä-
ßigen Abständen sorgt ein Coachingteam aus Nürnberg für neuen Schliff. Es ist dasselbe Team, das sich auch um Ö3 und Antenne Bayern kümmert. An der Sprache feilen, frische Ideen entwerfen: Die Coaches machen auf viele Kleinigkeiten aufmerksam, auf überflüssige Worte, auf den Redefluss, auf die Mimik, und „irgendwann entwickelt jeder seinen eigenen Stil“. Am 20. April wird Sarah Bernardi mit Günther Heidegger den Ball des Sports moderieren. „Endlich steht auch eine Frau auf dieser Bühne.“ Sarah Bernardi einmal anders.
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 25
Menschen & Meinungen
BRIXEN
Troi ist Primarin z Seit Anfang März ist die Brixnerin Christine Troi Leiterin des Labors für Klinische Pathologie der Krankenhäuser Brixen und Sterzing. Zudem leitet sie den Transfusionsdienst des Krankenhauses Brixen. Das Primariat für beide Bereiche wurde aufgrund der Pensionierung von Martin Ogriseg neu ausgeschrieben. Troi wurde 1972 in Brixen geboren und promovierte 1996 an der Universität Innsbruck. Ihre Facharztausbildung hat sie 2003 in Klinischer Pathologie
an der Universität in Padua abgeschlossen. Bereits seit 1997 ist die Brixnerin im hiesigen Krankenhaus tätig und wurde zuerst als Assistenzärztin und seit 2003 als Oberärztin und Primarstellvertreterin des Labors für Klinische Pathologie und des Transfusionsdienstes beauftragt. Der neuen Primarärztin ist eine bestmögliche Personalentwicklung in den Laboratorien von Brixen und Sterzing sowie eine optimale Organisation des Labordienstes im Gesundheitsbezirk
Brixen zugunsten von Patienten, Krankenhaus und Basismedizin wichtig. vk
M&M BRIXEN
Der Neue im VdS z Hansjörg Bergmeister ist Präsident des Seniorenwohnheimes ÖBPB „Zum Heiligen Geist“ Brixen – aber nicht nur das, denn Anfang März wurde er darüber hinaus Ausschussmitglied im Verband der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS). Damit folgt er auf Rosmarie Pamer, die bereits im Dezember letzten Jahres dieses Amt zurückgelegt hat. Laut eigener Aussage sei Pamer die Arbeit zu zeitintensiv gewesen, obwohl sie sehr interessant war. Bergmeister tritt seinem neuen Aufgabenbereich zuversichtlich und motiviert entgegen:
kurz
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Die Brixnerin Johanna Stockner, Fachlehrerin an der Landes hotelfachschule Kaiserhof, hat das Projekt „Oanfåch Dånkschian!“ ins Leben gerufen. Dabei wurden durch Konzerte von Kindergartenund Grundschulkindern 11.378,71 Euro für die Kinderkrebshilfe „Peter Pan“ gesammelt.
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
„Ich möchte meine langjährige Erfahrung, die ich in der Privatwirtschaft gesammelt habe, in die Arbeit des Verbandsausschusses einbringen. Mein Wunsch wäre, dass der VdS bei den politischen Gremien Südtirols denselben Stellenwert erhält wie alle anderen Verbände Südtirols
auch.“ Der Ausschuss des VdS setzt sich nun aus folgenden Personen zusammen: Moritz Schwienbacher (Präsident), Norbert Bertignoll (Vizepräsident), Hansjörg Bergmeister, Beatrix Kaser, Michael Klotzner, Martina Ladurner, Karl Polig und Herbert Watschinger. vk
Oswald Kasal wurde erneut zum Präsidenten des Seniorenclubs Brixen gewählt. Bei den Vorstandswahlen, die Mitte März abgehalten wurden, konnte zudem Johanna Willimek als Vizepräsidentin verpflichtet werden.
Sepp Kirchler wurde bei der 60-Jahr-Feier des Schützen bezirks Brixen zum Ehren mitglied ernannt. Laut Major Helmut Oberhauser sei dies die höchste Ehrung, die im Bezirk vergeben werden kann.
O o op s
LAMMento
mein Hoppala
Philipp Gummerer, Gemeinderat in Brixen
„Einzug in den Arsch“ Heuer ist es wieder soweit: Das Altstadtfest findet statt. Als Mitglied des Altstadtkomitees organisiere ich den Einzug, an dem befreundete Gemeinden aus dem In- und Ausland teilnehmen werden. Kürzlich hat die Gemeinde eine Anfrage diesbezüglich erhalten, die an mich weitergeleitet wurde. Da ich unter Zeitdruck war, beantwortete ich die E-Mail unterwegs – allerdings nicht durch Eintippen einer Nachricht, sondern über die Sprachfunktion meines Handys, der ich die Zeilen diktierte. Die E-Mail wurde an den Empfänger geschickt, und zur Kenntnis erhielt sie auch die Gemeindemitarbeiterin Claudia Messner, die mir zu meiner Verwunderung prompt darauf antwortete: „Philipp, was meinst du mit ,Einzug in den Arsch‘?“ Erschrocken kontrollierte ich meine versendete E-Mail – und in der Tat hatte meine Sprachfunktion an Stelle von „Einzug in die Altstadt“ „Einzug in den Arsch“ verstanden und leider auch getippt. Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich beim Empfänger für den Fauxpas zu entschuldigen. Künftig werde ich die E-Mails vor dem Senden noch einmal genauer durchlesen – man weiß ja nie, was das eigene Handy so schreibt!
Leser kochen für Leser
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Schwarzplentene Knödel > Zutaten für 4 Personen 400 g schwarzplentenes Mehl 15 g Weizenmehl 200 ml Wasser 3 Eier 100 g Lauch 600 g frischer Bauchspeck Schnittlauch, Petersilie, fein gehackt Salz, Pfeffer
> Zubereitung Den Lauch klein und den Bauchspeck in Würfel schneiden. Schwarzplentenes Mehl und Weizenmehl in eine Schüssel geben und vermengen. Lauchwürfel, Bauchspeck sowie die fein gehackten Kräuter dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und
durchrühren. Das Wasser und die Eier beigeben und den Knödelteig gut durchkneten. Den Teig eine Stunde lang rasten lassen, danach Knödel formen und in Salzwasser kochen. Je nach Belieben kann man ein Stück Käse in den Knödel geben. Als Beilage empfiehlt sich gekochtes Rübenkraut oder Sauerkraut.
Jürgen Baldauf kocht für sein Leben gern und kreiert Tag für Tag neue leckere Gerichte. Die traditionelle Küche spielt eine große Rolle – und dabei auch die Schwarzplentenen Knödel, zubereitet wie in alten Zeiten. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Eine Partei! „Ich hätte da mal eine Idee!“, sagte der Franz, während er kopfschüttelnd die Ergebnisse der Parlamentswahlen in Italien beaugapfelte. „Wir drei gründen eine Partei!“ Ui, sag ich, eine Partei. Das ist immerhin eine Steigerung, nachdem wir im letzten „Brixner“ schon ein Komitee gegründet hatten. „Und dann versprechen wir den Italienern das Blaue vom Himmel – zum Beispiel, dass sie garantiert jeden Monat 800 Euro steuerfrei bekommen, ohne dafür arbeiten zu müssen!“ Und für die restlichen Deppen, die dann noch arbeiten, schaffen wir die Steuern ab, sag ich, worauf Frieda zappelnd applaudiert. „Und den Barbetreibern erklären wir, dass der Staat die Lieferung von täglich frischen Croissants und der Kaffeebohnen kostenfrei übernimmt!“, galoppiert Frieda in ihrer Begeisterung davon. Und die restlichen Unternehmen dürfen sich ihre 500-EuroScheine in Zukunft selbst am Laserprinter ausdrucken, sag ich. „Und dann kriegen wir bei den Wahlen garantiert 32,66 Prozent der Stimmen!“, sagt der Franz, „also suchen wir uns halbherzig einen Koalitionspartner, der unsere absolut absurden Wahlversprechen natürlich nicht mittragen kann.“ Das ist super, sag ich, denn danach erklären wir unseren Wählern, dass unser Koalitionspartner schuld daran ist, wenn wir unsere Wahlversprechen nicht halten können. „Eine Partei! Meine Güte, was für eine tolle Idee!“, sagt die Frieda, während sie ihren Schurz abbindet, „diese Killer-Strategie muss einem mal einfallen!“ Tja, sag ich. Und wer macht mir jetzt den Macchiato?
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Menschen & Meinungen
UMFRAGE
Zufrieden mit dem Wahlergebnis? Fotos: Oskar Zingerle
Gering war die Wahlbeteiligung bei den vergangenen Parlamentswahlen – und überschaubar ist auch die Freude über deren Ergebnisse. Wir haben uns umgehört, was die Brixner zum Wahlausgang sagen und was sie sich nun erwarten.
„Das Ergebnis entspricht absolut nicht meinen Vorstellungen“, erklärt Rudi Steger. „Zwar ist Südtirol stark in Rom vertreten, aber der Rest gleicht einer Katastrophe. Es bleibt nun zu hoffen, dass in der Regierungsbildung irgendwie eine Mehrheit geschaffen werden kann, damit die Probleme Italiens endlich gelöst werden – sofern das überhaupt möglich ist.“
Karla Volgger ist enttäuscht: „Eine Regierung mit der FünfSterne-Bewegung und der Lega wäre für mich inakzeptabel. Die 5-Sterne-Bewegung ist eine Art Sammelpartei mit Rechts- und Linksdenkenden, und ich fürchte, dass sie schlussendlich mit der Lega einen Kompromiss eingehen wird. Ich hoffe, dass die Südtiroler, die zum Zuge kommen, die Autonomie unterstützen und auch bereit sind, Kompromisse einzugehen.“ 28
„Wenn ich an Südtirol denke, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Was den Rest Italiens anbelangt, ist das Wahlergebnis eine mittlere Katastrophe. Es wird sehr schwierig sein, eine Regierung zustandezubringen“, glaubt Reinhold Salcher. „Jeder schaut nur auf sein eigenes Interesse – und auch Neuwahlen würden mit dem derzeitigen Wahlgesetz keine Änderung bringen.“
„I risultati non erano prevedibili. Per me sono stati una grande sorpresa”, erklärt Cesare Pasqualotto. „Io sono del parere di lasciare governare i partiti vincenti; vediamo se riescono nell’intento. Comunque sarà sicuramente difficile che il PD vada d’accordo con gli altri partiti. Sono curioso se con questa costellazione si riuscirà a creare un governo.”
Laut Marga Willimek war der Wahlausgang vorhersehbar: „Es war sehr wahrscheinlich, dass die Wahlen so enden würden und dass eine große Unzufriedenheit zu Tage kommen würde. Meiner Meinung nach könnte es schon sein, dass eine Regierung zustandekommt. Die Frage ist aber, wie lange diese dann regieren kann, denn untereinander sind ja alle zerstritten.“
„Ich bin optimistisch, dass eine Regierung gebildet werden kann. Für mich klingt derzeit auf jeden Fall alles recht positiv. Aus Südtiroler Sicht bin ich zufrieden mit dem Wahlergebnis. Wenn sich die Politiker und Parteien nun kompromissbereit zeigen, vernünftig handeln und sich irgendwie zusammenraufen, dann könnte es auch effektiv funktionieren“, glaubt Hubert Prader.
„Es erwarten uns sehr schwierige politische Verhältnisse“, ist Simon Daporta überzeugt. „Es ist auch nicht positiv zu bewerten, dass die Extremen und Populisten die Oberhand haben werden – das ist kritisch zu betrachten. Die Sondierungsgespräche werden sich sicherlich lange hinziehen. Ich glaube nicht, dass vor Herbst eine Regierung gebildet werden kann. Italien ist, was die Politik angeht, einfach unberechenbar.“
Josef Noflatscher ist skeptisch: „Wir müssen zufrieden sein, überhaupt, wenn man die Ergebnisse aus Südtiroler Sicht betrachtet. Wenn Paolo Gentiloni beauftragt wird, eine Regierung zu bilden, dann könnte es gut gehen – ansonsten bin ich noch etwas skeptisch.“
Pro&
Contra
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Sollten Wahlempfehlungen von Verbänden drastisch bestraft werden? Der Hintergrund:
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Seit einem Regionalgesetz von 1998 müssen sich Vereine und Verbände im Wahlkampf zurückhalten: Sie dürfen keine Wahlempfehlungen aussprechen – theoretisch, denn das Gesetz sieht keinerlei Sanktionen vor. Seit September 2017 gibt es ein Landeswahlgesetz, womit das Wahlwerbeverbot für Vereine und Verbände hinfällig ist. Brigitte Foppa hat nun im Regionalrat einen neuen Gesetzentwurf eingereicht.
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BRIGITTE FOPPA, Landtagsabgeordnete der Grünen: „Leider fehlen Sanktionen“
Ja Seit Jahr und Tag ärgert man sich in Südtirol über die Werbung, die von den Verbänden für einzelne Parteien und Kandidaten gemacht wird. Wir Grüne, aber wohl auch die anderen Oppositionsparteien erhalten im Vorfeld von Wahlen immer wieder empörte Anrufe von Bürgern, die diese Praxis anprangern. Es wird, aus meiner Sicht zu Recht, als demokratische Verwirrung und unfaire Wettbewerbsverzerrung empfunden. Die Diskussion zum Raumordnungsgesetz in diesen Tagen zeigt übrigens ganz deutlich die Folgen auf: Im Gesetzgebungsausschuss sitzen vier Bauernvertreter, die in erster Linie nicht das Allgemeinwohl vertreten, sondern eben jenes der Bauernschaft, die sie in den Landtag gewählt hat. Nun gibt es ein Regionalgesetz von 1998, das Wahlwerbung von Vereinen und Verbänden klar verbietet. Leider fehlen Sanktionen. Daher wird in Südtirol seit jeher so getan, als ob es dieses Gesetz schlicht und einfach nicht gäbe. Wir haben nun also einen Gesetzentwurf eingereicht, der Vereinen und Verbänden, die trotz des gesetzlichen Verbots Werbung für Parteien oder Kandidaten machen, im Jahr darauf den Landesbeitrag streicht. Ich habe diesen Vorschlag auf ein Gesetz gestützt, das dasselbe für Tourismusvereine vorsieht. Die SVP hat sich mit Händen und Füßen gewehrt, dieses Prinzip ins neue Landtagswahlgesetz zu übernehmen. Auch die Freiheitlichen waren im Regionalrat nicht dafür, dieses Prinzip zumindest für die Gemeinderatswahlen anzuwenden. Ob das damit zu tun hat, dass ihr Obmann nun selber an den Bauernbund-„Vorwahlen“ teilgenommen hatte? z
WALTER BLAAS, Landtagsabgeordneter der Freiheitlichen: „Grüne Vereinsfeindlichkeit und Sanktionsgesetze“
Nein Ich kann dem Gesetzentwurf, den die Grünen eingereicht haben, nichts abgewinnen. Dieser würde vorsehen, dass Verbände, Vereinigungen und Gewerkschaften sanktioniert werden sollen, wenn sie eine Wahlempfehlung aussprechen. Laut Grünen soll den betroffenen Vereinen „[…] für das auf die betreffende Wahl folgende Jahr keine Mittel aus den öffentlichen Haushalten gewährt [werden]“. Dieser Entwurf ist nach dem Damensauna-Antrag ein weiterer Gesetzentwurf der Grünen ohne Realitätsbezug. Wahlempfehlungen wären somit nur mehr für Verbände möglich, die sich das leisten könnten, denn unabhängig von der Größe und den sozialen Aufgaben würden demnach sämtliche öffentliche Mittel für ein Jahr gestrichen. Konkret würden bei einer Verfehlung der KVW, Caritas, Feuerwehren, Musikkapellen, ASGB, Weißes Kreuz und auch weitere im darauffolgende Jahr ohne Beitrag dastehen. Grüner Blödsinn eben! Die Grünen ziehen mit erhobenem Zeigefinger in den Wahlkampf und wollen bei Verfehlungen von Vereinen sogleich mit drakonischen Strafen drohen. Es sollte sich von selbst verstehen, dass sich Vereine und Verbände politisch neutral verhalten, denn die Beiträge kommen von allen Bürgern, unabhängig von ihrer politischen Überzeugung. Natürlich sind Übertretungen dieses Neutralitätsgebotes nicht wünschenswert, aber deshalb müssen noch lange nicht öffentliche Beiträge gestrichen werden. Dies würde nämlich das Ende vieler Vereine bedeuten, und das können wir Freiheitliche niemals unterstützen – denn wir wollen das Ehrenamt schätzen und schützen. z
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Menschen & Meinungen
Freunde und Gönner Ivo Kompatscher, Rosmarie Rienzner, Wilhelm Weissteiner, Arno Maglioli, Walter Rossmann, Markus Damiani, Martin Peintner, Paula Huber, Karl Hornof, Arcangelo Rossetti, Helga Frass, Roberto De Martin, Franz Falk, Walther Dietl, Rita Michaeler, Annelies Deltedesco, Johann Jocher, Egon Huber, Maria Mitterrutzner, Alois Steiger, Franz Gantioler, Andrea Ramoser, Maria Luisa Tisot, Maria Grünfelder, Franziska Lamprecht, Alexander Raich, Florian Bodner, Anton Mahlknecht, Raimund Seebacher, Matilde Neuwirth, Josef Winkler, Marta Gruber-Vattai, Hilda Fischnaller, Luis Plunger, Walter Demichiel, Pepi Wierer, Ernesta Parisi, Waltraud Eisenstecken Gaspari, Elionda Dander, Herbert Hinteregger, Clara Zingerle, Cristina Mader Magagna, Annelies Feichter, Salon Marlies, Harald Kastlunger, Wolfgang John, Maria Dolores Glaser, Michael Sil-
bernagl, Felizitas Oberhofer, Beverley Agricole-Guy, Claudio Agostinis, Josef Gelmi, Josef Mulser, Michael Meier, Karel Fokke Stas, Anton Planatscher, Burkhard Kaser, Lambacher OHG, Marialberta Zennaro, Hubert Baumgartner, Amando Lambacher, Edith Lambacher, Hubert Pizzinini, Veronika Leitgeb, Maria Kerschbaumer, Maria Gasser, Peter Paul Hirn, Andreas und Jutta Schatzer, Rudolf Psaier, Oswald Bergmeister, Thomas Nami, Johann Frena, Salvatore Mura, Kolpinghaus Brixen, Benedikta Brunner, Frieda Pöder Mitterhofer, Albert Maly, Josef Steinmair, Pauline Sigmund, Paolo Moling, Josef Pfeifhofer, Paolo und Heidi Morocutti, Helmut Stockner, Emanuela Pattis, Elmar Fischnaller, Antonia Plattner, Tomaso Lintner, Maria Schatz, Martha Dantone, Kurt Rofner, Hermelinde Bergmeister, Eva Bonell, Otto Prader, Maria Stolzlechner, Marianna Reifer, Julian Salcher, Hermann
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Complojer, Thea Vigg Huber, Josef Runggatscher, Südtiroler Hoteliers- und Gastwirteverband, Antonia Oberhammer, Alexander Fusco, Brixen Tourismus Gen., Georg und Angelika Mitterrutzner, Martina Ellecosta, Erich und Rosa Hinteregger, Paul Mair, Evelin Steiner, Ulrich Fistill, Ellecosta Metall GmbH, Maria Oberhofer, Martina Oberhauser, Charlotte Gargitter, Sabina Kasslatter, Marion Delueg, Irene Bergmeister, Meinrad und Helga Eisenstecken, Margit Fössinger, Florian und Margareth Oberhauser, Christof Klapfer, Richard und Martina Niedermair, Edith Mair Ebner, Alfredo und Mathilde Rottonara, Hildegard Weissteiner, Franz Pichler, Anton und Bernadette Klement, Herbert und Judith Lanthaler, Andrea Kraler, Andreas Gasser, Maria Anna Ladinser Mühlögger, Stefania Sigmund, Romeo und Silvia Maria Lissandrini, Josef Unterrainer, Karin Gostner, Elsa Spencer Armida, Helga
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Graus, Alois Mitterer, Paul Josef Ritsch, Peter und Brigitte Pliger, Wilhelm und Frieda Grissmair, Rosa Tinkhauser, Brigitte Aricochi, Giancarlo und Cristina Pocher, Johann Prader, Tanja Weikenstorfer, Anna Maria Resch, Wilhelm Tarsia, Grüner Baum GmbH, Erich und Zäzilia Lechner, Josef Baldauf, Johanna Haller, Martin Zingerle, Irmgard Piger, Johann und Rosmarie Kerschbaumer, Martha Pürgstaller, Elmar und Erna Steinegger, Relindis Hummel Winkler, Hartmann Egon Maier, Alfred Rieder, Pfarrei St. Helena, Brigitte Reifer Messner, Hannelore Unterthiner Zingerle, Roman Michaeler, Barbara Obrist, Konrad Wieser, Reinhold Janek, Gertrud Caneva, Silvia Canu, Engelbert Larcher, Karl Krause, Margit Mitterrutzner, Georg Fischer, Armin Spiess, Ida Fink, Josef Larcher, Christian Mitterer, Karin Vontavon, Paul Seidner, Gerda Prader, Kathrin Prantner, Wolfgang Angerer, Maria
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Willkommen Pallhuber, Burkhard Kaser, Günther Oberhuber, Anton Fischnaller, Irmgard Dolliana, Erna Knapp, Kurt Unterweger, Alexandra Schrott, Hans Kostner, Aloisia Plank Cassar, Brigitte Thöni, Marianna Thaler, Margarethe Salcher Mair, Roberto Scaggiante, Gottfried Braun, Margit Leitgeb, Oswald Meraner, Anneliese Egger Messner, Maria Aloisia Gafriller, Mathilde Spiss, Markus und Martina Oberrauch, Alois Kerschbaumer, Franz und Anna Schatzer, Jarolim Kreithner, Norbert Obexer, Elisabetta und Stefania Bortignon, Stephan Pichler, Gertraud Weissteiner Oberrauch, Marianne Fink Gebhard, Inge Schifferle, Juliane Gasser Pellegrini, Rosa Frener Oberhofer, Franz und Anna Hinteregger, Maria Putzer Oberhauser, Hermann Hofmann, Johann Gebhard, Martin Wieser, Linda Stricker, Helene Zischg Habicher, Michael und Marianne Baur, Oswald Gruber, Zita Veronika Dorfmann, Maria Brunner Dorfmann, Franz Rieder, Zahnarztpraxis Dr. Wild, Irene Frenes, Rosanna Tomaselli, Edith Rainer, Margareth Lamprecht, Herbert Kaute, Roland Cimadom, Dejaco & Partner, Margareth Volgger, Waltraud Tauber, Benedikt Hofer, Josef Obermarzoner, Dieter Oberhofer, Dieter Pupp, Adolf Schwienbacher, Barbara Rabensteiner, Kristian Oberrauch, Georg Kaser, Manuel Pastore, Leo Gostner, Martin Baumgartner, Helmut Plankl, Monika Brunner, Josef Kerschbaumer, Claudio Cestari, Ida Tratter, Oswald Stolz, Mathilde Mitterrutzner, Walter Fissneider, Karin Brunner, Margarete Müller, Hermann Fink, Gertraud Kammerer, Moreno Baldessari, Maria Ellemunt, Waltraud Mair, Alexander Pedevilla, Paolo Trotter, Martha Nussbaumer, Georg Unterpertinger, Marta Burchia, Reinhard Winkler, Martin Kanitscheider, Richard Seebacher, Rosmarie Torggler, Bürogemeinschaft Dr. Hellweger, Gunter Koch, Helga Kircher, Maria Anna Deltedesco, Alfons Oberhofer, Karl Michaeler, Brigitte Brenninger,
Siegfried Wachtler, Andreas Christian Mahlknecht, Berta Michaeler, Renzo Pacher, Johann Gerstl, Emma Kerschbaumer, Sepp Baumgartner, Erna Herter, Brigitte Senoner, Berta Marlene Friedrich, Kurt Zöll, Josef Fischnaller, Rosa Maria Reifer, Ingrid Hofer, Anna Maria Dalla Torre, Martin Klapfer, Josef Gebhard, Viktor Michaeler, Arnold Haniger, Michaela Mur, Josef Gritsch, Walther Stockner, Karl Ramoser, Maria Teresa Vikoler, Alois Gebhard, Heinrich Volgger, Peter Gasser, Maria Thomaseth, Willi Lanz, Elisabeth Kahl, Matthias Marschall, Otmar Gasser, Hubertus Steiger, Hubert Lanz, Frieda Abfalterer, Filomena Prast, Georg und Edith Frener, Giovanni Pietro Manfredi, Herta Stolz, Josef Gasser, Petra Tr ettau, Francesco Giordano, Verena Stockner, Nadja Plaickner, Konrad Gatterer, Hotel Majestic KG, Josef Fischnaller, ACS Data Systems, Margareth Kusstatscher, Walter Santer, Erna Mahlich, Paul Gufler, Edith und Hermann Larcher, Walter Windisch, Gisela Simon, Hermann Hummel, Peter Brunner, Scantamburlo & Co., Miriam Torggler, Stefano Scantamburlo, Martina De Paola, Wilhelm Furlan, Friedrich Martin Rath, Stephan Dejaco, Karl Heinrich Schraffl, August Prader, Alois Mader, Peter Oberrauch, Alois Unterfrauner, Ruth Santifaller, Johann Bergmann, Stefan Schmidhammer, Irmgard Pradi, Paolo Novaresi, Richard Mair, Alexa Seebacher, Waltraud Sigmund, Roland Unterkircher, Sieglinde Sill, Hermann Kaneider, Margareth Bacher, Claudia Petroni, Thomas Völkl, Helmuth Kusstatscher, Kurt Fritz, Otto Schenk, Helmut Arnold, Thomas Oberrauch, Enrico Pallaoro, Waltraud Waldboth, Herta Deporta, Christina Leitner, Alois Tauber, Anna Keim, Gottfried Volgger, Jakob Engl, Rita und Josef Erschbaumer, Renate Ritsch, Ludwig Scheiber, Paul Schmidt, Roland Mahlknecht, Maria Anna Oberrauch, Maria Fink, Sebastian Hofer, Anton Mahlknecht, Helmut Pedrat-
scher, Josef Steiger, Priska Holzknecht, Erich Gatterer, Franz Tauber, Helmuth Schranzhofer, Engelbert Gatterer, Walter Kastlunger, Hans Pichler, Peter Rieper, Gabriela Kaneider, Ivo Barth, Andras Costadedoi, Theresia Brunner, Maria Gamper, Georg Kofler, Andreas Richard Heiss, Peter Gasser, Maria Überbacher, Annamaria Moser, Nora Mitterrutzner, Pension Villa Maria, Hubert Gruber, Miriam Unterthiner, Christa Eisenstecken, Alfred Peintner, Anton Mitterrutzner, Rudolf Lusser, Erika Aloisia Obexer, Maria Goldiner, Maria Michaeler, Josef Plaikner, Maurizio Morocutti, Anna Mur, Flora Leitner, Marlene Hellrigl, Christa Keck, Laura Maria Lamprecht, Elisabeth Stampfl, Gebhard Dejaco, Rosa Natter, Bernhard Jarolim, Johann und Helena Federer, Georg und Michela von Mörl, Andrea Reifer, Kurt Baumgartner, Leitner AG, Maximilian Zippl, Josef Perkmann, Daniel Hinterlechner, Serafin Troi, Arno Kornprobst, Albert und Aloisia Fischer, Armin Michaeler, Anna Irsara Augschöll, Norbert Marschall, Georg Hofmann
Frühling
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Diese Liste enthält alle Freunde und Gönner des „Brixner“, die ihren Beitrag bis 15. Februar 2018 überwiesen haben bzw. deren PostErlagscheinsquittung uns bis zu diesem Tag erreicht hat.
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SONA MACDONALD KOMMT NACH BRIXEN
Kunst & Kultur
„Das Ehren einer Legende“
Die Schauspielerin SONA MACDONALD kommt am 18. April nach Brixen, um im Stück „Blue Moon“ die Jazzsängerin Billie Holiday wiederauferstehen zu lassen. Im „Brixner“ gibt sie Einblick in diese Theaterrolle, in ihr Leben und in ihre Träume. Frau MacDonald, Dank des Südtiroler Kulturinstitutes genießen wir das große Privileg, Sie nun schon zum zweiten Mal in unserem kleinen Land bewundern zu können. Empfinden Sie Gastspiele anregend oder eher aufreibend? SONA MACDONALD: Oh, vielen Dank! Ich bin sehr froh, wieder eingeladen zu sein. Gastspiele sind äußerst anregend, weil es stimulierend ist, andere Theater und ihr Publikum kennenzulernen. Meistens erlebe ich eine
info Sona MacDonald kam als Tochter des US-amerikanischen Pianisten Robert MacLaurin MacDonald und der Sängerin Ingrid MacDonald zur Welt. Sie absolvierte ihre Ausbildung in London, Wien und den USA. Seit 1994 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Sona MacDonald spielte Rollen in Musicals, unter anderem am Berliner Theater des Westens. Engagements hatte sie außerdem am Schillertheater in Berlin und im Residenztheater in München. Zudem trat sie in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen auf. MacDonald, die in Wien und Berlin einen Wohnsitz hat, ist derzeit Ensemblemitglied im Theater in der Josefstadt in Wien. „Blue Moon“, eine Hommage an der legendären Jazzsängerin Billie Holiday (1915-1959), wird am Mittwoch, 18. April, um 20 Uhr im Forum Brixen aufgeführt. Infos gibt es online unter www.kulturinstitut.org. 32
erfrischende, unverwöhnte und pure Reaktion der Zuschauer. In „Spatz und Engel“ waren Sie die elegante, laszive Marlene Dietrich. In „Blue Moon“ hingegen verkörpern Sie in der Figur der verruchten Jazzsängerin Billie Holiday sozusagen das Gegenstück. Ihre schwierigste Rolle bisher? Ja, schon. Meine Annäherung fand ich durch die Musik. Schließlich wuchs ich in Amerika auf und hörte schon in meiner Jugend diese großartigen Lieder – eigentlich auch von vielen anderen Sängern interpretiert. Sie ist natürlich einzigartig und wie jeder große Künstler nicht nachzuahmen. Das nehmen wir ernst und ehren sie. „Jeder sollte er selbst sein“ ist ein Zitat von Billie Holiday. Billie Holiday wurde phasenweise gezwungen, sich dunkler zu schminken, weil sie für eine „Schwarze“ zu hellhäutig war. Wie kann man eine solch menschenverachtende Haltung auf der Bühne vermitteln? Das zeigen wir im Stück gleich zu Anfang. Ganz bewusst. Es heißt, Sie ahmen Billie Holiday nicht nach, sondern haben einen ganz eigenen Zugang ... Ja, wie ich oben schon sagte, es ist das Ehren einer Legende. Jemanden zu kopieren ist sowieso nie möglich – zum Glück! Mein Vater war Konzertpianist und in jedem Musikgenre auch zuhause. Ich habe durch ihn einen natürlichen Mut kennengelernt,
mich in diese Musikphrasen, die jeden Tag neu zu erspüren sind, hineinzufühlen. Übrigens wuchs mein Vater in den Südstaaten mit Schwarzen auf einer Farm auf, die ich oft besuchen konnte. Ich war von deren Liebenswürdigkeit dort sehr beeindruckt.
len. Hier singe ich auf Englisch, immerhin! Ihre Frauenfiguren sind durchwegs tragisch angehaucht. Könnten oder möchten Sie auch einmal einen komödiantischen Part übernehmen?
„Alles, was ich versuche, ist, so glaubwürdig wie möglich zu sein“_ Sona MacDonald Sie schlüpfen immer mit Haut und Haar in die jeweiligen Rollen. Das impliziert, dass Sie bei der Darstellung der alkohol- und heroinsüchtigen Jazz-Ikone Holiday an die Grenzen der eigenen Unversehrtheit gehen? Alles, was ich versuche, ist, so glaubwürdig wie möglich zu sein. Viel Recherche und ausgezeichnete Regie trug mich und förderte eine ganz neue Seite in mir, die ich bislang nicht erlebt hatte. Aber die wirklich Großen, die so was können, sind zum Beispiel Daniel Day Lewis oder Meryl Streep. Außergewöhnliche Frauenschicksale sind ein Geschenk für ein Ausnahmetalent, das von der Kascha in „Libussa“ bis zur Spelunken-Jenny in „Mackie Messer“ alles spielen kann. Haben Sie noch eine geheime Wunschrolle? Es ist wirklich nur mehr, einmal einen ganzen Theaterabend eine englischsprechende Rolle zu spie-
Oh, das mache ich ohnehin sehr oft. In jeder Rolle vermischt sich das lachende und weinende Gesicht. Zu Kurt Weill und Bertold Brecht gibt es zurzeit eine erneute Verbindung: Sie spielen an „Ihrem“ Theater in der Josefstadt die Weill-Gattin und Brecht-Muse Lotte Lenya. Zur Premiere gab es Standing Ovations … Und wie schön zu erwähnen ist, dass wir damit in Berlin am Renaissance Theater im Herbst und im Winter gastieren werden! Jetzt wird sie in Berlin geehrt. Ebendort sind Ihre Auftritte umjubelt, aber Sie geben sich immer bescheiden. Charaktersache? Es ist wahrlich ein großes Geschenk, eine Schauspielerin zu sein, die über so viele Jahre kontinuierlich ohne Unterlass arbeiten konnte und gefragt ist. Das ist nicht selbstverständlich! Die Vielfalt der Rollen ist alleine ein „dream comes true“. Das ist mir bewusst, und jeder um mich trägt
Foto: Moritz Schell
dazu bei, dass etwas funktioniert oder nicht. Teamgeist zählt. Auf dem Boden bleiben. Dankbar sein. 2014 wurde Ihnen der Titel „Kammerschauspielerin“ verliehen, und für Ihre Rolle als Fräulein Julie unter der Regie von Anna Bergmann und als Billie Holiday mit Torsten Fischer und Herbert Schäfer haben Sie 2016 den Nestroy-Theaterpreis erhalten. Wie wichtig sind Preise und Anerkennungen? Derartig beflügelnd! Sie sind Mutmacher! Und wie viel Anteil am Erfolg haben Regisseure? Lassen sie Ihnen immer genug Freiraum? Ohne sie geht für mich gar nichts. Inzwischen arbeite ich zum Glück fast nur mehr mit solchen, die mir Freiraum lassen. Sie wirken auch an vielen Filmproduktionen mit. Gibt es da eine Figur, die Sie besonders mögen? Ehrlich gesagt habe ich nur Wiederholungen laufen im Fernsehen. Ich müsste mein Theaterleben reduzieren, wenn ich mehr drehen wollte. Es gibt auch wenig Nachfrage, daher müsste ich es selbst mehr angehen. Sie sind in einer Künstlerfamilie aufgewachsen, mit einem amerikanischen Vater als Konzertpianisten, einer Mutter als Schauspielerin/Sängerin. Ein bürgerlicher Beruf kam wohl nie in Frage? Nein, das wäre nicht denkbar gewesen. So schön ist, dass ich immer mit ihnen alles besprechen konnte. Eine riesige Hilfe!
irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
VOM ARMEN KIND ZUR DIVA: Sona MacDonald gewährt in „Blue Moon“ einen schlaglichtartigen und ungeschönten Blick auf das kurze Dasein der Jazz-Ikone Billie Holiday
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Kunst & Kultur
FILM
Weil wir Freunde sind z Die zwei Premieren von Benedikt Trois Kurzfilm „Because we are friends“ waren ein voller Erfolg: In Summe sahen die Offline-Premiere im Stella Kino in Brixen am 1. März und die Online-Premiere, bei der der Film zehn Tage später für 24 Stunden auf Benni Trois Website zu sehen war, mehr als 500 Personen. Außerdem kann man auf ver-
schiedenen Online-Plattformen mehrere Behind-The-ScenesAufnahmen sehen, die von Michael Brugger gedreht wurden. In der nächsten Zeit arbeitet Troi bereits an weiteren Kurzfilmprojekten mit, darunter ein Film des Brixner Schauspielers Martin Thaler, der dabei sein Debut als Regisseur gibt. Außerdem wird er „Because we are friends“ bei
verschiedenen internationalen Filmfestivals einreichen, unter anderem beim österreichischen Jugend-Medien-Festival „Youki“. Der Kurzfilm wird dann ein Jahr nach der Online-Premiere, also am 10. März 2019, dauerhaft im Internet abrufbar sein. lv
K&K Kunst & Kultur THEATER
Nestroy, scharf gewürzt z 1847 fand die Uraufführung von Johann Nestroys „Die schlimmen Buben“ in Wien statt. Eine neu arrangierte Wiederaufnahme wagte kürzlich der ausgewiesene Nestroy-Kenner Leo Ploner mit den Schülern (oder müsste man Pennäler sagen?) des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums „Josef Gasser“ mit Schwerpunkt Musik. Es mag heikel sein, einen Schulalltag von damals ins Heute, sprich in die 60er Jahre, hinüberzuretten; da hilft auch kaum der neue Titel „Spice Guys at
kurz
notiert
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Highschool“. Olle Kammellen wie gehabt mit den üblichen Schlaumeiern, weltfremden Pädagogen und heimlichem Liebespärchen – aber die begabten boys und girls lassen den antiquierten Plot
in den Hintergrund treten. Sie spielen und singen kompetent und engagiert; wer weiß, ob nicht der Eine oder die Andere eines Tages international reüssieren wird. Die wunderbaren Kostüme
(Sieglinde Michaeler & Walter Granuzzo) und die fantastische Schulband (Daniel Pupp) tragen dazu bei, dass eine flotte Show auf die Beine gestellt werden konnte. ird
„Mountain.Water.Power“ – unter diesem Titel zeigen Alperia und der IMS Photo Contest in Bozen, Bruneck, Meran, Leifers und Brixen eine außergewöhnliche Fotoausstellung rund um das Element Wasser und den Berg. In Brixen findet die Open-Air-Ausstellung vom 3. bis zum 10. April am Domplatz statt.
Die Jungmusikanten der Jugendkapelle Natz-Schabs luden Anfang März Kinder und Erwachsene in ihr Probelokal, um einen Berührungspunkt zur Welt der Musik zu schaffen. Auf spielerische Art konnten dabei die Besucher die verschiedenen Instrumente kennenlernen.
„Angst macht Mut“ ist das Motto der Aktionstage Politische Bildung, in deren Rahmen in der oew-Bibliothek eine Ausstellung und ein Erzähltheater für Kinder organisiert werden. Die Ausstellung (23. April bis 9. Mai) behandelt das Thema Flucht und Asyl, während es beim Erzähltheater um die Rechte der Kinder geht.
NACHGEFRAGT
„Zurück zu den Wurzeln“ ANNA MARIA LEITGEB, Autorin mit Brixner Wurzeln und Lebensmittelpunkt in den USA, über ihren vierten Roman „Das Birnbaumhaus“, den sie am 8. März in Brixen dem interessierten Publikum vorgestellt hat.
In Ihrem Roman befassen Sie sich mit dem Generationenkonflikt. Die Mutter, die ein Geheimnis aus ihrer Geschichte macht, und die Tochter, die verstehen will. Geschichte hört ja nie auf, und jede Generation muss Geschichte wieder von ihrem Blickwinkel aus sehen und verstehen. Wenn die Eltern dann schweigen, wird es dramatisch.
Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfläche entfaltet sich in den suggestiven historischen Räumen der Festung Franzensfeste die Darstellung des Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfl äche entfaltet BBT-Projektes in suggestiven seiner faszinierenden sich in den historischentechniRäumen der Festung Franzensfeste die Darstellung schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur.des BBT-Projektes in seiner faszinierenden techniHighlights sind interaktive Scannerfahrten schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur. in den Tunnel genauso wie das multimediale sind interaktive Scannerfahrten ErlebenHighlights des Tunnelvortriebs. Foto: Alessandra Chemollo
in den Tunnel genauso wie das multimediale Erleben des Tunnelvortriebs.
Den Brenner Den BrennerBasistunnel Basistunnel hautnah hautnaherleben erleben Öffnungszeiten der Ausstellungim im BBT-Infopoint BBT-Infopoint Öffnungszeiten der Ausstellung Vonbis MaiOktober: bis Oktober: Dienstag–Sonntag10:00–18:00 10:00–18:00 Uhr Uhr Von Mai Dienstag–Sonntag Von November bis April: Dienstag–Sonntag 10:00–16:00 Uhr Von November bis April: Dienstag–Sonntag 10:00–16:00 Uhr Montag geschlossen Montag geschlossen
Kontakt
Kontakt www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu /
Ist Südtirol für Sie eigentlich noch ein Land, das von Gebirgen eingezäunt ist, in dem Wahrheiten vertuscht werden und die Scheuklappen vorherrschen, so wie Sie es im Roman „Das Birnbaumhaus“ beschreiben? Ich bin ja in Sarns aufgewachsen. In meiner Jugend habe ich das vielfach schon so gespürt. Aber ich sehe, dass jetzt alles viel offener geworden ist, und das Land ist multikultureller geworden. Ich staune sogar immer wieder, wie informiert die Leute hier sind und was sie alles von Amerika wissen.
zusammen, die die schwierige Zwischenkriegszeit, den Krieg und den Wiederaufbau erlebt haben. Sie haben davon erzählt, und ich als Tochter habe viel nicht verstanden, weil sie ja nicht alles erzählt haben.
BBT-Infopoint
www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu / BBT-Infopoint Brennerstraße, 39045 Franzensfeste (BZ), Südtirol – Italien T +39 047239045 057200Franzensfeste / F +39 0472 057219 Brennerstraße, (BZ), Südtirol – Italien T +39 0472 057200 / F +39 0472 057219
hildegard.antholzer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Foto: Alessandra Chemollo
Frau Leitgeb, Sie leben jetzt fast 34 Jahre in den USA. Alle Ihre Romane sind mit historischen Tatsachen aus Südtirol gespickt. Was treibt Sie an, Romane zu schreiben, die eng mit Ihrer Heimat verbunden sind? Der Begriff Heimat ist für mich etwas abgenutzt. Heimat ist für mich da, wo Sprache ist. So habe ich auch in Amerika einen deutschen Zirkel von Freunden, wo wir uns regelmäßig austauschen, und irgendwie fühlt man sich dann daheim. Ich habe mich schon immer für unsere Südtiroler Zeitgeschichte interessiert. Vielleicht hängt das mit meinen Eltern
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THEATER
Foto: Arnold Ritter
z Mit „Die Präsidentinnen“ wird nach etlichen Jahren WernerSchwab-Abstinenz wieder eines seiner Fäkaliendramen umgesetzt, diesmal mit dem jungen Regisseur Joachim Goller und drei bekannten Brixner Schauspielerinnen. In der furchtbar armseligen Kleinhäusler-
Wohnung (Ausstattung: Mirjam Falkensteiner) der sparwütigen Erna (Margot Mayrhofer, herrlich verhärmt) kommen die liebestolle Grete (glaubwürdig vulgär: Ingrid Porzner) und die unbedarfte Betschwester Mariedl (Viktoria Obermarzoner) zusammen, um die aus dem Müll gerettete Pelz-
haube und den neuen Fernseher Ernas zu feiern. Langsam tun sich Abgründe auf: Grete sieht den Missbrauch ihres Ex an der Tochter pragmatisch: „Er hat nach dem Krieg halt die Siegeslust das ganze Leben lang nicht mehr ablegen können“. Erna wird von ihrem Sohn verachtet, der sich selbst
nur erträgt, wenn er säuft, und Mariedl erstickt fast an der Scheiße, während sie anderer Leute Toiletten säubert. Sie tagträumen vor sich hin, Grete denkt an Sex, Erna hofft auf eine Heirat mit dem Polen Wottila (nein, der Name ist kein Zufall), und Mariedl rettet die Menschheit, indem sie in der Scheiße wühlt. Würg!!! Unverkennbar sind die autobiografischen Elemente: Schwab stammt selbst aus einem kleinbürgerlichen Milieu, aus dem er trotz Kunstakademie nie ganz auszubrechen schaffte und 36-jährig an einer Alkoholvergiftung verstarb. Genüsslich waten die drei Protagonistinnen im sozialen, religiösen und sexuellen Sumpf ihrer desolaten Existenz und brillieren souverän in Schwabs deftig-prägnanten Wortschöpfungen. Zu sehen bis 13. April im Anreiterkeller der Gruppe Dekadenz. ird
NEU IM REGAL Goldene Zeiten 17 Jahre gemeinsam z Mit den Werken von Brixens Beweis seiner Perfektionierung berühmtem Freidenker und in der Abstraktion. Der Meister unterwegs! Exzentriker Harald Kastlunger der Farben liebt die verzauberte AUSSTELLUNG
würde man nach 60 Jahren überbordender Schaffensfreude leicht ein ganzes Museum bestücken können. Was nicht ist, kann noch werden; begnügen wir uns vorerst mit einer kleinen Auswahl seines Œvres, das Zeichnungen, Malerei, Collagen und Skulpturen umfasst. Bis Ende März präsentiert Kastlunger zwei Serien in der Brixner StadtGalerie, die unterschiedlicher nicht sein können. Der vielseitige Künstler erlaubt uns Einblicke in sein intimes Reich der Fantasie und liefert gleichzeitig den
Wirklichkeit der Märchen und die darin verborgene Symbolik – wie beim „Zwitter-Frosch“, wo pralle facettenreiche Sexualität mit der nackten Tugend auf dem Rücken liebäugelt und das Horn auf der Stirn das Zeichen für Reinheit, Freiheit und Mut zum Wandel darstellt. Mut, der Harald Kastlunger auf den Weg zum Minimalismus, zur genialen Einfachheit, zur erstrebenswerten Perfektion geführt hat, die wir in seinen visionären Gold-Variationen bewundern können. ird
Foto: Hannes Niederkofler
Kunst & Kultur
Das menschliche Leben
Der Verein Fallschirm, in dem sich Schädel-Hirn-Trauma- und Schlaganfallbetroffene zu einer Selbsthilfegruppe zusammengefunden haben, hat sich mit einem Fotobuch selbst ein Geschenk gemacht. Es stellt einerseits eine Erinnerung an gemeinsam verbrachte Stunden der Gruppe dar, und andererseits zeugen die sehr persönlichen Texte von Betroffenen und Angehörigen, wie mühsam die Rückkehr ins Leben nach einer Hirnblutung oder einem Schlaganfall ist. In ein Leben, das von körperlichen und oft auch geistigen Einschränkungen gezeichnet ist. Das Ziel des Vereins Fallschirm ist es, in lockeren Gesprächsrunden und gemeinsamen Unternehmungen in den Betroffenen und ihren Angehörigen den Lebensmut und die Lebensfreude zu wecken und zu festigen. Die sorgfältig zusammengestellten Fotos der verschiedenen Unternehmungen geben ein Zeugnis davon. Das Gründungsmit-
Franz Thaler und Notburga Hofer: Selbsthilfegruppe für Schädel-Hirn-Trauma und Schlaganfall-Betroffene. 2018.
glied Heinrich Feichter bringt es auf den Punkt: „Das Grau des Alltags können wir nicht umfärben. Wohl aber können wir Farbtupfer hineinbringen.“ Das Fotobuch ist beim Verein Fallschirm erhältlich; Gabi Wild vermittelt Interessierte gerne weiter (wildgabi1015@gmail.com).
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Foto © Moritz Schell
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Blue moon – Eine Hommage an Billie Holiday von Torsten Fischer und Herbert Schäfer Ein Gastspiel des Theaters in der Josefstadt, Wien Uraufführungs-Produktion Keine Einführung! Karten: www.kulturinstitut.org Tel. 0471 313800 · Athesia-Ticket
Gefördert von
Unterstützt von
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THEATER
Kunst & Kultur
Wechselhaft bis heiter z Ganze zwölf verschiedene Spielergruppen tummeln sich im Theaterpädagogischen Zentrum, zusätzlich gibt es Musikkurse und eine Filmwerkstatt. Nicht nur Kids und Teenies legen sich ins Zeug, auch die etwas reiferen Semester haben ihre Plattform – das Theaterstudio Freitag. Nach einer Pause treten die taffen Ladys mit Benedikt Troi im Schlepptau wieder voll motiviert vors Publikum mit dem Kabarett „Wechselhaft mit Aussicht auf Besserung“. Mit einem halsbrecherischen Zungenbrecher mit „verwechselten“ Buchstaben in der Begrüßungsrede stimmt Hildegard Haas die Besucher in die abwechslungsreichen Sketche ein. Sie gibt den jungen Eltern Ratschläge zur Kindererziehung, um nach drei Sekunden wie selbstverständlich das Gegenteil zu behaupten. Nach einem brandgefährlichen Tapetenwechsel endet die Birke (Lioba Baur) als Kommode, und die Dentalfabrik Dracula wirbt für den etwas anderen Gebiss-
wechsel. Heidi Troi versucht, ihren Schwimmreifen loszuwerden, und wechselt mit dem Mut der Verzweiflung von einer Diät zur nächsten. Herrlich komisch
verweigert die schwarzhaarige Alessandra Luciani die „blonde“ Verwandlung für die Rolle der Desdemona. Das „Bäumchenwechsel-dich-Spiel“ der Truppe
greift viele Lebenssituationen auf und spielt recht witzig mit den wechselvollen Klischees der Geschlechter, garniert mit Gesang und Tanz. ird
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TIMER
April 2018 DIVERSES
Brixner Tage des Buches Bücher sehen, lesen, hören, kaufen, tauschen und gestalten. Bücher lieben! Dies ist das Motto der Brixner Tage des Buches, die im April 2018 zum ersten Mal stattfinden.
z In Anlehnung an den Welttag des Buches am 23. April zelebriert die Altstadt von Brixen ihr kulturelles Erbe im Bibliotheks- und Verlagswesen, im Buchdruck sowie in der Buchbinderei mit einer Veranstaltung, die das Thema Buch in seiner Vielfalt aufgreift und auf unterschiedliche Weisen beleuchtet.
Bücherwelten erleben. Ein
Büchermarkt am Domplatz, der für die Besucher frei zugänglich ist und als Ort des Austausches verstanden werden soll, lädt die Besucher zum Verweilen und zum Stöbern ein. Unter dem Motto „Bücher lesen“ werden an unterschiedlichen Orten in der Stadt Bücher vorgelesen und präsentiert, dies an Orten, die dank ihrer kulturellen und historischen
Wichtigkeit das Brixner Kulturerbe sowie das soziale Leben maßgeblich geprägt und geformt haben: das Diözesanarchiv, das Diözesanmuseum, die Diözesanbibliothek, die Stadtbibliothek, aber auch das ex-Gefängnis der Stadt, der Anreiterkeller oder das Pharmaziemuseum der Familie Peer in der Adlerbrückengasse. Die Brixner Tage des Buches ermöglichen zudem Einblicke in die Herstellung von Büchern. Gemeinsam mit den zuständigen Handwerksbetrieben in der Altstadt wird die Buchbinderei präsentiert und auch für die kleineren Besucher greifbar und verständlich gemacht.
Für Groß und Klein. Ungewohnte Einblicke in das Buch bekommt
man über einen Besuch in der Stadtgalerie, wo die Sonderausstellung „Buch(T)räume“ in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Künstlerbund umgesetzt wird. Die Künstler und Künstlerinnen setzen in der Schau ungewohnte Lese-Zeichen, verfremden, gestalten, erschaffen Buch-Kunstwerke, experimentieren, präsentieren Bücher „as a container of art“, hoffen auf einen Dialog mit dem Du, weil hier niemand alleine lesen soll. Die „Bücher“ dieser Ausstellung enthalten viele ganz unterschiedliche Botschaften. Nebst Bücherflohmarkt, einer Tauschbörse und einer Kinovorführung gibt es auch Programmpunkte für die kleineren Besucher: Märchenstunden und Puppentheater sollen die Kinder
mit dem Thema vertraut machen und ihnen die unerschöpfliche Vielfalt der Bücherwelt näherbringen.
* 23.–28. April
www.mybrixen.com
Foto: Pixabay
TAG DES OFFENEN TIPIS WALDERLEBNISGRUPPE
Der gemeinnützige Verein Faunus APS organisiert ab September ganzjährig im Brixner Raum eine WALDERLEBNISGRUPPE und lädt alle Interessierten zum Schnuppertag ein. In Begleitung von ausgebildeten Wildnispädagogen bietet die Walderlebnisgruppe abwechslungsreiche Aktivitäten an, welche sich altersübergreifend an Kinder (3–6 Jahre), Eltern und Großeltern richten.
* Samstag, 21. April, 10.30 - 16.30 Uhr „Gilbertwaldele“ oberhalb vom Kinderdorf
Mehr Infos und die Wegbeschreibung auf www.faunus.it
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DIVERSES
Veranstaltungen
Wandern,Wein und Kulinarik führt und erklärt. Streichelzoo, Ponyreiten, Spielplätze, Hüpfburgen und abwechslungsreiche Kinderprogramme machen dieses Wochenende zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie. Neben dem MGV Neustift sorgen verschiedene Musikgruppen für die musikalische Unterhaltung. Ergänzt und bereichert wird die Veranstaltung in diesem Jahr außerdem von Ausstellungen der Eisacktaler Freizeitmaler und einer Trachten Modenschau im Hotel Clara. z Ein gemütlicher Spaziergang bei wohltuend warmer Frühlingssonne durch die Weinberge, ein gutes Glas Neustifter Weißwein sowie schmackhafte Frühlingsgerichte, musikalische Umrahmung und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm – das ist der Neustifter Frühling. Insgesamt 17 teilnehmende Betriebe aus Vahrn und Neustift gestalten den Neustifter Frühling mit. Die Weinkeller Köferer, Strasser, Pacherhof und der
neue Keller vom Kloster Neustift (nur am Samstag) öffnen ihre Tore. Bei Kellergeflüster in gemütlicher Runde können die Gäste den offiziell ersten Ausschank des Jahrgangs 2017 miterleben und so manches Geheimnis erfahren. Genussvolle Momente erwarten die Besucher während der Rundwanderung in den Lokalen, auf den Terrassen oder der Gourmetbrücke. Regionale Frühlingsgerichte, geschmackvolle Käsevariationen
vom Käse-Affineur Hansi Baumgartner, Brotbacken und Picknick Körbe im Weinberg beim Tschiedererhof runden das vielfältige Angebot ab. Inmitten botanischer Besonderheiten und einem prächtigen Blumenmeer können die Besucher die „Kanninchenschau“ in der Erlebnisgärtnerei Reifer bewundern. Wie man aus Früchten einen genussvollen Schnaps produziert, wird beim Glangerhof während der Verkostung vorge-
Blue Moon
Beruf, EDV & Multimedia Foto: Moritz Schell
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Songs wie „Body and Soul“, „The Man I Love“, „All of Me”, „As Time Goes By” und natürlich „Blue Moon”. Sona McDonald wurde für ihre Darstellung der Billie Holiday 2016 mit dem Nestroy-Theaterpreis als „Beste Schauspielerin“ ausgezeichnet. Nikolaus Okonkwoschlüpft in die männlichen Rollen, vier Musiker sorgen für Live-Musik.
* Mittwoch, 18. April, 20 Uhr Forum Brixen
Karten bei Athesia-Ticket und www. kulturinstitut.org Informationen: Tel. 0471 313800 Die Veranstaltung wird von der Initiative Wirtschaft & Kultur des Südtiroler Kulturinstituts unterstützt.
28. & 29. April
Gestartet wird die Rundwanderung individuell an einem der ausgewiesenen Parkplätze. Die Wegstrecke ist ausgeschildert. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt.
FRÜHJAHRSPROGRAMM
THEATER
z Mit „Blue Moon“ haben Torsten Fischer und Herbert Schäfer eine musikalische Hommage an die Jazz-Sängerin Billie Holiday geschaffen, die am Theater in der Josefstadt großen Erfolg feierte. Auf Einladung des Südtiroler Kulturinstituts ist der Theaterabend mit Live-Musik nun auch in Brixen zu sehen. Schlaglichtartig und ungeschönt blickt „Blue Moon“ auf das kurze Dasein Billy Holidays – zwischen Rampenlicht und Gefängnis, Höhenflug und Drogensumpf, Gewalterfahrung, Liebe und Kampf gegen Rassismus. Die musikalische Revue lässt auch Billies männliche Wegbegleiter zu Wort kommen und widmet sich vor allem ihren unvergesslichen
* Neustifter Frühling
Lohnt sich ein Nachkauf der Studienjahre? Mo. 16.04. | 19.30-22.30 Uhr | 1 Treffen
Hobby & Freizeit
Kräuterkränze und -kugeln Di. 15.05. | 19.30-21.30 Uhr | 1 Treffen
Smartphone-Fotografie: Tricks für gute Urlaubsbilder Fr. 04.05. & Mo. 07.05. | 18-20 Uhr
Brot selbst gebacken – Wie zu Omas Zeiten Sa. 12.05. | 08.30-12 Uhr | 1 Treffen | Vahrn | Schalders 46/a
Mein Laptop und ich: Lernen Sie Ihren Laptop besser kennen Di. 15.05. | 18-21 Uhr | 4 Treffen | Di. + Fr.
Gesunde und vollwertige Express-Küche Mi. 16.05. | 19-23 Uhr | 1 Treffen Vahrn | Haus Voitsberg
Gesundheit & Bewegung
Gesundes und vollwertiges Backen Di. 29.05. | 19-23 Uhr | 1 Treffen Vahrn | Haus Voitsberg
Fit nach der Schwangerschaft Mo. 16.04. | 17.45-18.45 Uhr | 7 Treffen | jeweils Mo. Brixen | GS Tschurtschenthaler
Kräuterstempelmassage Sa. 28.04. | 09-12 Uhr | 1 Treffen Lachyoga Sa. 28.04. & Sa. 05.05. | 10-11.30 Uhr
Schlanke Sommerküche Mi. 30.05. | 19-23 Uhr | 1 Treffen Milland | Jakob-Steiner-Haus Qualifizierte Referenten südtirolweit gesucht! Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
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Montag, 2. April
Donnerstag, 12. April
Theater
18 Uhr
Spaß in Raas Die Theatergruppe Raas zeigt humorvolle Sketche von Loriot Raas, Grundschule Donnerstag, 5. April
Theater
20:30 Uhr
Die Präsidentinnen von Werner Schwab, Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz mit Margot Mayrhofer, Viktoria Obermarzoner und Ingrid Porzner Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Freitag, 6. April
Theater
20 Uhr
Spaß in Raas Theatergruppe Raas Raas, Grundschule
Theater
20:30 Uhr
Die Präsidentinnen Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Samstag, 7. April
Diverses
ab 9 Uhr
Benefizflohmarkt Benefizflohmarkt der Caritasgruppe der Pfarrei Vahrn (bis 18 Uhr) Vahrn, alter Kindergarten
Operette
17:30 Uhr
La vie parisienne Die Compagnia Musica 900 zeigt die Operette von Jacques Offenbach Forum Brixen
Konzert
20 Uhr
Very British Frühjahrskonzert der Musikkapelle Milland Milland, Jugendheim
Theater
20:30 Uhr
Die Präsidentinnen Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Sonntag, 8. April
Musik
18 Uhr
Bolero Sinfoniekonzert der Musikkapelle Villnöß Forum Brixen Montag, 9. April
Film
20 Uhr
Arthur & Claire mit Josef Hader und Hannah Hoekstra Forum Brixen Mittwoch, 11. April
Film
Das versunkene Dorf Bolzano Film Festival on tour Forum Brixen
Theater
20 Uhr
20:30 Uhr
Die Präsidentinnen Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
Buch
16:30 Uhr
Theater
20:30 Uhr
Meine Südtiroler Sagenwelt Evi Gasser und Autorin Kathrin Gschleier stellen ihr neues Buch vor StadtGalerie Brixen Die Präsidentinnen von Werner Schwab, Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz mit Margot Mayrhofer, Viktoria Obermarzoner und Ingrid Porzner Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Freitag, 13. April
Theater
17 Uhr
Theater
19 Uhr
Schildbürger Theaterwerkstatt PEPPERMINT TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28 Im Herzen des Labyrinths Theaterwerkstatt PURPUR TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28
Theater
20:30 Uhr
Die Präsidentinnen Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller
FRÜHJAHRSKONZERT Die Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg lädt zu ihrem traditionellen Frühjahrskonzert.
* Samstag, 14. April, 20 Uhr Forum Brixen
Samstag, 14. April
Theater
17 Uhr
Theater
19 Uhr
Musik
20 Uhr
Freier Eintritt!
Schildbürger Theaterwerkstatt PEPPERMINT TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28 Im Herzen des Labyrinths Theaterwerkstatt PURPUR TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28
Schildbürger
Theaterwerkstatt PEPPERMINT – Leitung: Nathaly Ebner und Heidi Troi
* 13., 14. und 15. April jew. um 17 Uhr
Frühjahrskonzert Frühjahrskonzert der Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg Forum Brixen
Im Herzen des Labyrinths
Theater
* 13., 14. und 15. April
20 Uhr
Sushi für alle Die Heimatbühne Schabs zeigt eine Komödie von Kristof Magnusson Schabs, Haus der Dorfgemeinschaft Sonntag, 15. April
Theater
17 Uhr
Schildbürger Theaterwerkstatt PEPPERMINT TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28
Theater
19 Uhr
Im Herzen des Labyrinths Theaterwerkstatt PURPUR TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28 Montag, 16. April
Musik
18 Uhr
SommerSonneSüden Konzert der Musikklassen der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ Oberschulzentrum „Fallmerayer“, Aula Magna
Theaterwerkstatt PURPUR – Leitung: Nathaly Ebner und Heidi Troi
jew. um 19 Uhr
Ein Stein auf dem Herzen Theaterwerkstatt SONNENGELB – Leitung: Alessandra Luciani
* 20., 21. und 22. April jew. um 17 Uhr
Der geheimnisvolle Koffer des Herrn B.
Theaterwerkstatt ZINNOBER – Leitung: Nathaly Ebner und Heidi Troi
* 27., 28. und 29. April jew. um 18 Uhr Die Aufführungen finden im TPZ Brixen Köstlanerstraße 28 statt Eintritt: freiwillige Spende Informationen und Platzvormerkungen 335 535 9955 (SMS) oder www.tpz-brixen.org
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Veranstaltungen
GESUND & FIT MIT YOGA
Film
20 Uhr
The Shape of Water mit Sally Hawkins, Doug Jones und Michael Shannon Forum Brixen Mittwoch, 18. April
Literatur
19:30 Uhr
Der Triumph ... ... aus meinem Schicksal. Susanne Hutter liest aus ihrem Buch vor Vahrn, Haus Voitsberg
Theater Ein Weg zu ganzheitlicher Gesundheit, Entspannung und Harmonie ...
Yoga-Kurse im Bürgerheim Brixen ab Do., 12. April Yoga für Schwangere
mit Beratung über Ernährung, Geburt und Stillzeit. 5 Abende, 1x wöchentlich, 20–21 Uhr Referentin: Karin Nanda
Yoga Fortsetzungskurs
6 Abende, 1x wöchentlich, 19:45-21:15 Uhr Referent: Rakesh Nanda
Vorankündigung für Herbst:
Yoga-Kurse in Brixen ab Do., 5. Oktober Yoga Einführungskurs mit Rakesh Nanda Yoga für Schwangere mit Karin Nanda Infos & Anmeldungen: 0474 530547 · nandayoga@yahoo.de · facebook: Rakesh nanda · nandayoga.de
20 Uhr
Blue Moon Sona MacDonald zeichnet in „Blue Moon“ das Leben der Jazz-Sängerin Billie Holiday nach Forum Brixen
Theater
20 Uhr
Sushi für alle Die Heimatbühne Schabs zeigt eine Komödie von Kristof Magnusson Schabs, Haus der Dorfgemeinschaft
Jazz
20:30 Uhr
Obradović-Tixier Duo Mit Lada Obradović und David Tixier Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Donnerstag, 19. April
Kabarett
Zwischen Ist und Soll
20:30 Uhr
... Menschsein halt – Günther Paal aka. Gunkl steht mit seinem 12. Solostück auf der Bühne Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Freitag, 20. April
Theater
17 Uhr
Musik
18 Uhr
Theater
20 Uhr
Ein Stein auf dem Herzen Theaterwerkstatt SONNENGELB TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28
SommerSonneSüden Konzert der Musikklassen der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ Oberschulzentrum „Fallmerayer“, Aula Magna
Sushi für alle Die Heimatbühne Schabs zeigt eine Komödie von Kristof Magnusson Schabs, Haus der Dorfgemeinschaft
Kabarett
20:30 Uhr
Tanz
20:30 Uhr
Zwischen Ist und Soll Günther Paal aka. Gunkl Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Carmen/Bolero MM Contemporary Dance Company Forum Brixen
DER MOND IST EINE FRAU OPERETTENABEND La vie parisienne von Jacques Offenbach mit der Compagnia Musica 900
* Samstag, 7. April, 17:30 Uhr
Mit dieser Konzertreihe will das Vokalensemble novAntiqua brixen und der Kinder- und Jugendchor Oberrasen der Frau und der Weiblichkeit Aufmerksamkeit schenken.
Eintritt 15 Euro, 10 Euro mit Ermäßigung Kartenvorverkauf im Forum Brixen 0472 275588
* Fr., 27. April, 20 Uhr: Bruneck, Ragenhaus
Forum Brixen
Sa., 28. April, 20 Uhr: Brixen, Cusanus Akademie Mo., 30. April, 20 Uhr: Brixen, Cusanus Akademie Mi., 4. Mai, 20 Uhr: Bozen, Schloss Maretsch
www.novantiqua.eu Eintritt: 15 Euro regulär, 12 Euro mit Ermäßigung Ticket-Reservierung auf novantiqua.eu/reservierung und reservierung@novantiqua.eu Konzertbeginn ist 20 Uhr, reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Konzertbeginn abholen
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Samstag, 21. April
Diverses
Samstag, 28. April
ab 10 Uhr
Tag des offenen Tipis Schnuppertag der Walderlebnisgruppe Gilbertwaldele, oberhalb Kinderdorf
Theater
17 Uhr
Ein Stein auf dem Herzen Theaterwerkstatt SONNENGELB TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28 Sonntag, 22. April
Theater
17 Uhr
Ein Stein auf dem Herzen Theaterwerkstatt SONNENGELB TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28
Theater
20 Uhr
Sushi für alle Die Heimatbühne Schabs zeigt eine Komödie von Kristof Magnusson Schabs, Haus der Dorfgemeinschaft Montag, 23. April
Kinderkino
16:30 Uhr
Bamse! Der liebste und stärkste Bär der Welt Forum Brixen
Film
20 Uhr
Vor der Morgenröte Drama, DE/FR/AT, mit Josef Hader Forum Brixen Dienstag, 24. April
Lesung
20:30 Uhr
Max Goldt liest In bester Tradition entlarvt Max Goldt einmal mehr die Absurditäten und Widersprüche des Alltags Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller Donnerstag, 26. April
Theater
20 Uhr
Sushi für alle Die Heimatbühne Schabs zeigt eine Komödie von Kristof Magnusson Schabs, Haus der Dorfgemeinschaft Freitag, 27. April
Theater
18 Uhr
Der geheimnisvolle Koffer ... der Herrn B.; Theaterwerkstatt ZINNOBER TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28
Theater
Die Kaktusblüte Heimatbühne Afers Afers, Grundschule
20 Uhr
Diverses
ganztags
Neustifter Frühling Wandern, Wein und Kulinarik Neustift
Theater
Angebote für Kinder & Jugendliche
18 Uhr
Der geheimnisvolle Koffer ... der Herrn B.; Theaterwerkstatt ZINNOBER TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28
Theater
20 Uhr
Sushi für alle Die Heimatbühne Schabs zeigt eine Komödie von Kristof Magnusson Schabs, Haus der Dorfgemeinschaft Sonntag, 29. April
Diverses
BUNTER SOMMER IN NEUSTIFT
ganztags
Neustifter Frühling Wandern, Wein und Kulinarik Neustift
Theater
15 Uhr
Die Kaktusblüte Die Heimatbühne Afers spielt eine Komödie von Pierre Barillet Afers, Grundschule
Theater
18 Uhr
Der geheimnisvolle Koffer ... der Herrn B.; Theaterwerkstatt ZINNOBER TPZ Brixen, Köstlanerstr. 28
Märkte Bauernmarkt samstags, 8–13 Uhr, Hartmannsplatz Monatsmarkt Montag, 30. April, 8–13 Uhr, Schwesternau Wochenmarkt montags, 8:30–13 Uhr, Priel-Parkplatz
Ausstellungen Domplatz 3. bis 10. April Mountain.Water.Power
Brixner Tage des Buches
Galerie Adler Art bis 5. April Skulpturen und Zeichnungen Mo.–Sa. 10–12 & 17–19 Uhr, Do. geschlossen
23. bis 28. April Ein umfangreiches Programm an verschiedenen Standorten rund um die Seiten, die die Welt bedeuten Altstadt Brixen
oew-Fachbibliothek „Eine Welt“ 23. April bis 9. Mai Flucht und Asyl Mo.–Fr. 8:30–12:30 Uhr, Mo. & Mi. zusätzlich 14–17 Uhr
Mo. 09.07. - Fr. 13.07.2018 / Mo. 16.07. - Fr. 20.07.2018 Ein Sommerurlaub mit Papa, Mama, Opa, Tante oder Freunden – Kunstakademie mit Marion Haas Im „Duo“ kreativ I Mo. 09.07. - Fr. 13.07.2018 Sprache lernen mit Abenteuer und Spaß! Abenteuer Italienisch Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 12 Jahren Di. 10.07.2018 Kochkurs für Kinder Kochen – kinderleicht Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 12 Jahren Mo. 16.07. - Fr. 20.07.2018 Musizieren mit und in der Natur Im Klang von Natur und Stimme Sing- und Naturbegeisterte zwischen 8 und 12 Jahren Mo. 23.07. - Fr. 27.07.2018 Kunstakademie mit Marion Haas Sommeratelier für Kinder & Jugendliche Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 14 Jahren Mo. 23.07. - Fr. 27.07.2018 Neugierige Naturforscher im Eisacktal unterwegs Wenn ich groß bin, werd‘ ich Biologe Naturbegeisterte zwischen 9 und 13 Jahren Mo. 23.07. - Fr. 27.07.2018 Kreative Schreibwerkstatt Karla Kolumna und die rasenden Reporter begeisterte Geschichtenerzähler, Bücherwürmer und kreative Köpfe im Alter von 9 bis 13 Jahren So. 29.07. - Sa. 04.08.2018 4. Therapiewoche Stottern macht keine Sommerferien stotternde Kinder und Jugendliche von 9 bis 16 Jahren Mo. 30.07. - Fr. 03.08.2018 Abenteuer Fotografie
Foto, Licht & Fantasie Fotobegeisterte zwischen 11 und 14 Jahren Mo. 30.07. - Fr. 03.08.2018 Mit Plan in die Zukunft Orientierungscamp Mittelschüler Sa. 04.08. - So. 12.08.2018 Gemeinsames Singen & Musizieren Neustifter Musikwoche Musikinteressierte Kinder und Jugendliche von 9 bis 18 Jahren Mo. 06.08. - Fr. 10.08.2018 Abenteuer Fotografie Foto, Licht & Fantasie für Fortgeschrittene Fotobegeisterte zwischen 13 und 16 Jahren Mo. 06.08. - Fr. 10.08.2018 Freies Spielen in der Natur Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt! Naturbegeisterte Kinder zwischen 7 und 12 Jahren Mo. 13.08. - Fr. 17.08.2018 Eine Woche für echte Jungs Leben am Limit Jungs im Alter von 11 bis 14 Jahren Mo. 13.08. - Fr. 17.08.2018 Kunst in und mit der Natur Drachenlehm und Pinselkäfer Kunst- und Naturbegeisterte zwischen 7 und 12 Jahren Sa. 18.08. - Mi. 22.08.2018 Naturerlebniswoche Ober Alloan Jugendliche mit und ohne Behinderung zwischen 16 und 25 Jahren Mo. 20.08. - Fr. 24.08.2018 Das Leben im gallischen Dorf Asterix & Obelix neugierige Kinder zwischen 7 und 11 Jahren Mo. 27.08. - Fr. 31.08.2018 Überleben in und mit der Natur Survivalwoche für Jugendliche naturbegeisterte Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren
Informationen & Anmeldung: Stiftstraße 1 – 39040 Vahrn www.bildungshaus.it/sommerprogramm bildungshaus@kloster-neustift.it 0472 835588 www.bildungshaus.it
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Freizeit & Sport
DIE EISACKTALER BUSCHFLIEGER FEIERN GEBURTSTAG
Fliegen wie die Großen
Von unten betrachtet erscheinen sie relativ groß, die kleinen Flugobjekte, die in Vahrn über den Flugplatz rauschen. Dass es sich um Modellflugzeuge handelt, erkennt man erst auf den zweiten Blick. Den Großen stehen sie – bis auf die Tatsache, dass sie mit Fernsteuerung betrieben werden – aber kaum in etwas nach.
W
olkenverhangen zeigt sich der Himmel über Vahrn. Dieser Samstagnachmittag ist alles andere als für Outdoor-Aktivitäten geeignet. Den Eisacktaler Buschfliegern aber ist das relativ egal: Die treffen wir nämlich, ganz unbeeindruckt vom Wetter, auf ihrem Flugplatz. Der Platz ist ziemlich gut versteckt: Nach dem Schießstand in Vahrn noch ein Stück weiter, dann links beim roten Postkasten abbiegen, am Oberplaickner-Bauernhof vorbei – und dann sieht man es schon, das kleine Holzhäuschen, das sich die Buschflieger selbst gebaut haben. Dort treffen sich die knapp 40 Mitglieder immer am Wochenende und in den Sommermonaten auch abends, um sich ihrem Hobby zu widmen: dem Modellfliegen. Seit 1998, also seit 20 Jahren, gibt es den Verein der „Eisacktaler
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Buschflieger“ schon, und nach wie vor geht es nur ums Fliegen: selber fliegen, miteinander fliegen, Flieger bauen, Flieger kaufen oder Flieger reparieren. Reinhold Engl steht dem Verein seit 2005 als Präsident vor, und auch er ist dem Hobby bereits vor Jahren verfallen. „Es hat mich einfach fasziniert, wie diese kleinen Flugobjekte durch die Luft segeln, und dass man sie selbst steuern kann“, so Engl, der im Modellfliegen auch einen Ausgleich findet. „Hier in der freien Natur, in der frischen Luft, ganz konzentriert auf sein Flugzeug zu sein, hat schon fast etwas Magisches“, erklärt Engl, während er in Richtung der rund 15 Modellflugzeuge geht, die nebeneinander aufgestellt sind.
Segler und Benziner. Unter einem Zelt, das vor dem leichten Nieselregen schützen soll, sind die
Flugobjekte jener Piloten versammelt, die sich heute am Flugplatz befinden. Ein roter Hubschrauber, nicht größer als ein Umzugskarton, sticht besonders hervor. Gleich daneben steht ein weißes Cessna-Abbild aus Styropor, das sich nun in Richtung Startbahn bewegt. Der Pilot hat sich die Fernsteuerung umgehängt und gibt „Gas“, um die luftigen Höhen über unseren Köpfen unsicher zu machen. Um Zusammenstöße zu vermeiden, befinden sich immer maximal drei Objekte in der Luft. Es wird nicht nur Geld in dieses Hobby gesteckt, sondern manchmal auch sehr viel Zeit. Karl Schenk ist zum Beispiel eines jener Mitglieder, die sich ihre Flugzeuge selbst bauen – und das mit sehr viel Leidenschaft. Eines seiner Marke-Eigenbau-Objekte zeigt uns der Brixner stolz: Knartschgelb und sogar mit brünettem
Miniatur-Piloten am Steuer setzt er damit zum Start an. Drei Monate hat er an diesem rund neun Kilo schweren Holzkonstrukt gebaut – und das ist rekordverdächtig schnell, wie er selber sagt. Ausgestattet ist das Flugzeug, das viermal kleiner ist als das Original, mit einem Benzinmotor. Selbst gebaut hat Schenk auch ein Wettbewerbsmodell aus Karbon mit und für seinen Sohn Hannes. Dafür haben die beiden gemeinsam allerdings ein knappes Jahr in der hauseigenen Werkstatt gebastelt. Hannes Schenk war jahrelang einer der besten Modellflieger der Region und geht auch heute noch bei dem einen oder anderen Weltcupbewerb an den Start. Dabei ist es wichtig, das maximal fünf Kilogramm schwere Flugzeug durch die Luft zu wirbeln – und das ist alles andere als einfach: Um Loopings und
DIE KUNST DES FLIEGENS: Um einen Miniaturflieger durch die Luft wirbeln zu lassen benötigt es einiges an Übung
––––
Foto: Reinhold Engl
Figuren fliegen zu können, bedarf es nämlich nicht nur enormer Konzentration, sondern es braucht auch einiges Training. „Wer das Fliegen rein hobbymäßig betreibt, schafft irgendwann vielleicht ei-
beachten: „Auf einem deklarierten Flugplatz darf geflogen werden; an die Regel, nicht über Häuser oder Menschen zu fliegen, muss man sich aber dennoch halten“, erklärt Engl. Regeln einhalten
wieder mal gegenseitig zu kleinen Wettkämpfen einladen. „Man muss sich dann entscheiden, mit welchem Flugobjekt man an den Start geht. Immerhin haben diejenigen, die dem Hobby schon
„Je fanatischer man wird, umso mehr Geld kann man in das Hobby investieren“_ Reinhold Engl, Präsident der „Eisacktaler Buschflieger“ nen Looping. Wer mehr können will, muss intensiv üben“, weiß Reinhold Engl.
Achtung, Flugobjekt! Geflo-
gen wird in Vahrn nicht nur mit Motorflugzeugen, sondern auch mit Segelflugzeugen, Hubschraubern und Drohnen. Rein rechtlich muss man dabei einige Dinge
muss man auch bei den Wettbewerben, die der Verein alle Jahre organisiert, wie beispielsweise den vereinsinternen Wettkampf oder auch Weltcup-Bewerbe, die bereits mehrmals in Vahrn über den Flugplatz gingen. Auch in Sterzing, Gröden, Meran und Bozen gibt es Modellflugvereine, die sich immer
länger nachgehen, meist mehrere Flugzeuge in ihren Garagen stehen – die sammeln sich im Laufe der Jahre einfach an“, erklärt Reinhold Engl. Generell ist das Modellfliegen kein recht teures Hobby. „Je fanatischer man wird, umso mehr Geld wird investiert“, verrät Engl. An die 500 Euro kostet ein
relativ gewöhnliches Modellflugzeug samt Zubehör; nach oben sind den Ausgaben keine Grenzen gesetzt. Eine professionelle Fernsteuerung muss man sich indes nur einmal zulegen; diese ist dann auch mit allen Geräten kompatibel. Erlernen kann man das Fliegen mittlerweile mit ComputerSimulationsprogrammen, damit die getätigten Ausgaben nicht gleich beim ersten Flugversuch in den Sand gesetzt werden. Denn auch Crashs gehören zum Fliegen dazu: „Die Bäume rund um unseren Flugplatz haben mittlerweile fast alle schon einen Namen: Es ist nämlich Tradition, dass jeder Baum, der ein Flugzeug einfängt, den Namen desselben behalten darf“, so Engl, der sich mit seinen Fliegerfreunden bereits des Öfteren auf die Suche nach abgestürzten Objekten rund um den Flugplatz machen musste. Die größte Schwierigkeit beim Fliegen und somit auch der häufigste Absturzgrund ist die komplexe Steuerung: „Wenn man selbst am Steuer sitzt, weiß man, dass man in die Blickrichtung lenken muss; wenn man aber am Boden steht und das Flugzeug entgegen der Blickrichtung steuern muss, wird es schon schwieriger und bedarf an Übung“, erklärt Engl. Die Objekte erreichen rund 80 Meter Flughöhe; die mögliche Reichweite unterscheidet sich von Modell zu Modell: Motorflugzeuge fliegen bis zu 200, Segelflugzeuge bis zu 400 Meter – wobei es wichtig ist, sein Flugzeug nicht aus dem Blickfeld zu verlieren.
Fachsimpeln und Einkaufen. Fest im Blick haben die „Eisacktaler Buschflieger“ derzeit ihre Jubiläumsfeier, die am 20. April über die Bühne gehen wird. Um den runden Geburtstag gebührend zu feiern, werden in der Garage des „Faro“ alle Flieger, die im Besitz des Vereins sind, ausgestellt – und dazu gehören nicht nur ganz kleine, sondern auch ziemlich große Modelle. Zudem kann an diesem Tag auf dem Flohmarkt für Modellbau gestöbert sowie gefachsimpelt, gegessen und getrunken werden – mit Miniaturliebhabern, die es seit Jahren sind, und jenen, die es noch werden wollen.
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FUSSBALL
Freizeit & Sport
Wechsel an der Spitze z Seit einem Jahr steht der Fußballer Danny Fäckl für den ASV Albeins auf dem Platz; der Verteidiger kickte vorher 18 Jahre lang
für den Oberligisten SSV Brixen. Dass er nicht nur fußballerisches Talent hat, beweist der Albeinser nun auch in seinem „Heimatverein“: Vor kurzem wurde Fäckl zum neuen Präsidenten des Vereins gewählt. Er folgt damit auf Tobias Heidenberger, der das Amt niederlegte. Der restliche Vorstand des ASV, zu dem einzig die Sektion Fußball zählt, wurde bestätigt:
F&S
Neben Fäckl gehören ihm auch Julia Brunner, Jörg Pirchstaller, Tobias Heidenberger, Stefan Harrasser, Astrid Pirchstaller, Fabian Hofer und Daniel Lerchegger an. Die Vorstandsmitglieder kümmern sich um die Belange der 1.-Amateurliga-Mannschaft, die derzeit an der Tabellenspitze steht und somit um den Aufstieg in die Landesliga kämpft. eh
Freizeit & Sport
SCHWIMMEN
Die Triathlon-Schmiede z Eigentlich steht die Schwimmund Triathlonsaison ja erst in den Startlöchern. Die Athleten des Schwimmclubs Brixen sind aber auch den langen Winter über nicht untätig geblieben und haben sich bereits auf die kommende Saison vorbereitet. Während die Schwimmer in den Wettkampfgruppen in der Halle trainieren, sitzen die begeisterten Triathleten bereits auf den Rädern und laufen bei frostigen Temperaturen durch die Gegend. Einige der jungen Triathleten trainieren mittlerweile auch mit der Laufgemeinschaft Eisacktal, mit der sie erfolgreich
kurz
notiert
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Rennen und Crossläufe bestreiten. Die Triathlon-Schmiede des Schwimmclubs Brixen ist also nach wie vor am Werkeln: Ihr entsprungen sind bereits die beiden Profi-Triathletinnen Verena Steinhauser und Lisa Schanung, die es unter den anfänglichen Fittichen der Ianesi-Schwestern zu nationalen und internationalen Erfolgen geschafft haben. Nicht nur der Triathlon begeistert, sondern auch das Schwimmen per se: Bis auf Jan Bacher, der die Qualifikation schaffte, schrammten einige Schwimmer der motivierten Jugendgruppen nur um wenige
hundertstel Sekunden an der Teilnahme bei Italienmeisterschaften vorbei; es gibt im Jugendsektor sehr strenge Limits. Trainiert werden die Sportler von Ex-Athleten wie Matthias Dalfovo, der auch im Südtiroler Schwimm-Aushängeverein Bolzano Nuoto als Trainer tätig war, aber auch von Manuela Ianesi. Tobias Mitterrutzner, ehemaliger Triathlet, bereitet die Jungen als Lauf- und Radtrainer auf die Wettkämpfe vor. eh
Der 24-jährige Brixner Raphael Gaspardo wurde in die italienische Basketball-Nationalmannschaft einberufen. Derzeit spielt er beim Erstligisten Pistoia Basket; seine Jugendjahre verbrachte Gaspardo in der Nachwuchsabteilung von Benetton Treviso.
Die U11-Mannschaft des Brixner Hockeyvereins „Falcons“ kürte sich unter Trainer Nils Bertol vor kurzem zum Landesmeister. Die beiden Finalspiele gegen die Mannschaft vom Ritten gewannen die Brixner mit 15 zu 3 und 10 zu 3 Toren.
Zum 40. Mal wurde die KleonTrophy heuer auf der Plose ausgetragen. Das renommierte Skirennen wurde 1978 von Josef Kleon ins Leben gerufen. Heute zeichnet sein Sohn Hannes gemeinsam mit dem ASC Afers für die Organisation verantwortlich.
NACHGEFRAGT
„15 Meter sind 15 Meter“ GÜNTHER MERANER, Kletterhallenwart des AVS Brixen in der Vertikale, über Sicherheit und Prävention in der Kletterhalle – und über den Sinn für Eigenverantwortung, die beim Klettern eine entscheidende Rolle spielt.
Was wird in der Brixner Kletterhalle konkret für die Sicherheit getan?
SKISPORT
Geschichte auf Skiern z Nicht Kunst, sondern Sport gab es in der Galerie „AdlerArt“ vor kurzem zu sehen. Zahlreiche alte und auch neuere Fotografien im Großformat hingen dort nämlich an den alten Mauern und katapultierten die interessierten Betrachter in historische Skigefilde. Grund dafür ist der 50. Geburtstag, den der Skiclub Fana im heurigen Jahr feiert. Aus diesem Anlass wählten die Vorstandsmitglieder rund um
Präsident Paolo Trotter Bilder aus, die die Geschichte des Brixner Traditions-Skiclubs untermauern. Gefeiert wurde das 50-jährige Bestehen zudem in offizieller Art und Weise im Forum Brixen, bei dem die gesamte Brixner Sportwelt geladen wurde. Nach wie vor spielt der Skiclub Fana eine große Rolle, was den Brixner Skisport betrifft: Er organisiert Skikurse und Trainingseinheiten für Klein und
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Wird jeder kontrolliert? Bereits an der Kassa wird überprüft, ob die Besucher sichern können. Zudem unterschreiben sie ein Formular, um dies zu bestätigen. Die Figur eines Bademeisters gibt es in einer Kletterhalle nicht – diese ist gesetzlich auch nicht vorgesehen. Das Personal führt Kontrollgänge durch, aber die Verantwortung muss jeder selbst tragen. Unfälle wie jener in Bozen rütteln die Kletterer wach. Auffallend oft verunfallen Routiniers, da Anfänger meist doppelt kontrollieren, ob alles passt.
Wände und Karabiner werden ständig inspiziert, Schilder weisen auf Sicherheitsmaßnahmen hin, Fallschutzböden aus Schaumstoff wurden ausgelegt. Das Personal hat immer ein Auge auf die Kletterer. Neben einer fundierten Ausbildung zum Thema „Sichern“ ist es wichtig, dass sich die Kletterpartner gegenseitig checken. Dieser Partnercheck ist großteils automatisiert. Wenn Kletterer sich nicht aus- und fortbilden, kann es aber zu gefährlichen Situationen kommen – dann kann auch der Betreiber einer Kletterhalle kaum intervenieren. Eigenverantwortung ist also ein wichtiges Gebot.
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Foto: Oskar Zingerle
Herr Meraner, nach dem Unfall in einer Südtiroler Kletterhalle drängt sich die Frage auf: Wie sicher ist das Klettern in den Hallen? Hallen sind nicht sicherer als Felsen, dessen muss man sich bewusst sein. Hier wird Sport in der Höhe betrieben, und 15 Meter im Freien unterscheiden sich nicht von 15 Metern in der Halle. Obwohl in den Hallen des AVS viele Maßnahmen zur Sicherheit beitragen, spielt der Faktor Mensch eine große Rolle.
Groß. Erstmals wurde heuer auch gemeinsam mit dem WSV Brixen, dem zweiten Brixner Skiverein, das traditionelle Stadtlrennen ausgetragen. Gegründet wurde der Skiclub, der damals noch „Sci Cai“ genannt wurde, im Jahr 1968. Als
erster Präsident stand ihm Gründungsmitglied Dario Stablum vor. Die wohl bekanntesten Athleten des Skiclub Fana waren neben den Geschwistern Roberta und Stefano Pergher auch Federica Scaggiante und Tiziana De Martin. eh
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Wirtschaft & Umwelt
HEUTE: Sechs Hochspannungsleitungen durchziehen den Talkessel – in Albeins und Milland mitten durch bewohntes Gebiet
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DIE HOCHSPANNUNGSLEITUNGEN IN BRIXEN
Endlich: die Lösung!
Seit einem Vierteljahrhundert versuchen die Bewohner von Albeins, Sarns, Milland und Elvas, die über ihre Köpfe verlaufenden Hochspannungsleitungen loszuwerden. Trotz intensiver Anstrengungen der verschiedenen politischen Akteure blieben konkrete Erfolge aber bisher aus. Endlich hat man eine Lösung gefunden – die Brixen spätestens 2025 nachhaltig aufwerten wird.
W
as lange währt, wird endlich gut! Diese alte Redensart trifft die mindestens ein Vierteljahrhundert lange Historie der Versuche einer Verlegung der Brixner Hochspannungsleitungen wohl am besten – vor allem, wenn man die Entwicklungen der vergangenen Monate mit jenen der
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letzten Jahrzehnte kombiniert. Die direkt Betroffenen sollten die folgende Aussage bitte nicht als zynisch empfinden: Im Grunde können die Albeinser, Sarnser, Elvner und Millander aus heutiger Sicht sogar froh sein, wenn die bisherigen Pläne, die immer wieder diskutiert worden sind, am Ende nicht realisiert wurden.
Denn: Die neuen Perspektiven sind für Brixen um Welten vorteilhafter. Landeshauptmann Arno Kompatscher brachte es in einer kürzlich in Milland stattgefundenen Bürgerversammlung auf den Punkt: „An eine solche Lösung hätte Brixen noch vor ein paar Jahren nicht einmal zu träumen gewagt.“
Fakt ist, dass die in den letzten neun Monaten zwischen RFI, Terna und Landesregierung in mindestens einem Dutzend Treffen ausgehandelte Lösung den Talkessel nachhaltig positiv verändern wird, weil vier von sechs Hochspannungsleitungen, die heute von Albeins bis zur Hachl verlaufen, total abgebaut werden.
MORGEN: Vier der sechs Leitungen können spätestens 2025 abgebaut werden; dafür wird eine bestehende Leitung am Pfeffersberg potenziert
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Fakt ist auch, dass Albeins, Sarns, Milland und Köstlan vollkommen frei von Leitungen sein werden. Und Fakt ist ebenfalls, dass die Realisierung nicht mehr bis ins Unendliche aufgeschoben werden kann, weil davon die Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels abhängt.
Ein Blick zurück. Die Geschich-
te der Hochspannungsleitungen durch Albeins, Sarns und Milland geht im Grunde bis ins Jahr 1910 zurück. Damals hat man überlegt, in der Hachl ein Kraftwerk mit knapp 500 GWh produzierter Jahresleistung zu errichten. Damit sollte in Brixen nach Kardaun das zweitgrößte Kraftwerk Südtirols entstehen. Die entsprechende Konzession wurde 1927 an die Staatsbahnen erteilt. Mitte der Dreißigerjahre schlossen die Staatsbahnen eine Vereinbarung mit SEAA ab, einer Tochtergesellschaft der Montecatini. Das Kraftwerk wurde daraufhin gebaut und im November 1940 eingeweiht. Leidtragende von dieser Initiative war die Gemeinde Brixen, die seit 1903 in der Rundl ein kleines Kraftwerk betrieben hat; das neue Kraftwerk hat diesen Turbinen de facto das
Wasser entzogen. Den Brixner Stadtwerken hat man daraufhin bis ins Jahr 1983 als Ausgleich kostenlosen Strom zur Verfügung gestellt. Danach schaute die Gemeinde durch die Finger. Die in der Hachl erzeugte elektrische Energie musste natürlich irgendwie abtransportiert werden, weshalb man eine Umspann- und Schaltstation sowie Hochspannungsleitungen errichten musste – einerseits für die
Wohnzimmerfenster einige Kabel das Sichtfeld durchschnitten, sah man vor 50 Jahren noch mit großer Gelassenheit; erst viel später wurde die Bevölkerung in Umweltfragen sensibler, weshalb sie seit den 1990er Jahren immer vehementer eine Verlegung der Leitungen verlangte.
Die schwierige Suche nach Alternativen. Die Brixner Gemeindeverwaltung reagierte darauf, suchte
Realisierung würden sie sich nicht dreinreden lassen. Stillstand. Was lange gärt, wird endlich Wut: Für die Gemeindeverwaltung, die sich immer wieder um neue Termine in Rom bei den beiden Ansprechpartnern bemühte, entwickelte sich dieser Stillstand zum immer größer werdenden politischen Problem. Die Nachricht der Terna-Techniker, dass die im Bauleitplan eingetragene Trasse aus geologischen Gründen end-
„An eine solche Lösung hätte Brixen noch vor ein paar Jahren nicht einmal zu träumen gewagt“_ LH Arno Kompatscher Staatsbahnen, andererseits für die Montecatini. Aus heutiger Sicht erscheint die Trassierung von vier Leitungen durch die besten Wohngebiete in Milland geradezu absurd, aber man muss bedenken, dass das gesamte Gebiet in den Vierzigerjahren äußerst dünn besiedelt war. Ab 1960 wurde das Gebiet dann bebaut; teilweise entstanden in unmittelbarer Nähe zu den Leitungen Gebäude. Dass vor dem
nach Alternativrouten für die Leitungen – und wurde im orographisch links gelegenen Mittelgebirge fündig. Der Gemeinderat hat nach jahrelangen Verhandlungen mit den einzelnen Grundbesitzern die neue Trasse in den Bauleitplan eingetragen; sowohl Terna als auch RFI als Eigentümer der Leitungen erklärten aber, dass Gemeinde oder Land die Verlegung zwar finanzieren dürften, aber in der Ausführungsplanung und
gültig zu verwerfen sei, ließ die Gemeindeverwaltung schließlich fast verzweifeln.
Two steps to heaven. Die Lö-
sung kam unverhofft und in zwei Schritten: 2015 gingen die Leitungen der Staatsbahnen RFI an die Terna über – man hatte plötzlich nur noch einen einzigen Ansprechpartner. Der zweite Schritt zur Lösung steht in direktem Zusammenhang mit dem 49
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Bau des Brenner Basistunnels: Für den Betrieb braucht es ab 2025 große Mengen an Strom, für den die heutigen Leitungen nicht ausreichen. „Die Terna hat daraufhin eine neue Ringleitung zu 220 Kilovolt von Kardaun nach Mauls und zurück nach Kardaun vorgeschlagen – mit zwei dazu notwendigen Umspannstationen“, sagt Florian Zerzer, Direktor im Ressort Raumentwicklung, Umwelt und Energie des Landes, „wir haben aber von Anfang an geltend gemacht, dass das Land dem Bau von zusätzlichen Hochspannungsleitungen durch das Eisacktal auf keinen Fall zustimmen würde.“ Nun war die Terna unter Zugzwang, denn schließlich brauchte es eine Lösung für die Stromversorgung des BBT. „Man kam dann auf die Idee, über eine bereits bestehende Trasse die Hochspannungsleitungen auf ein und denselben Masten zu verdoppeln“, sagt Zerzer. „Dadurch ergibt sich der große Vorteil, dass wir von sechs bestehenden 132-KilovoltLeitungen nur noch zwei benötigen und somit vier abbauen können.“ Die zukünftigen beiden Doppelleitungen würden im Brixner Gemeindegebiet auf der orographisch rechten Talseite verlaufen – auf einer bestehenden Trasse. Nach wie vor braucht es aber eine Verbindung zum Kraftwerk Hachl, um den dort produzierten Strom zum Verbraucher zu bringen. Also muss man auf irgendeinem Weg zur neuen Hochspannungsleitung gelangen. Das erste Konzept der Terna sah noch eine Verbindung vor, die man im Stadtgebiet unterirdisch verlegen wollte – bis in die Industriezone. „Es hat sich aber herausgestellt, dass eine unterirdische Verlegung sehr schwierig und auch kostenintensiv wäre“, sagt Florian Zerzer, weshalb man nun eine Anbindung des Kraftwerks über Aicha andenkt.
Großer Zuspruch von allen Seiten. Die Gesamtlösung gefiel
sowohl Brixens Bürgermeister Peter Brunner, der auch in der SVP-Ratsfraktion großen Zuspruch dafür erfuhr, als auch Landeshauptmann Arno Kompatscher. Das ist auch kein Wunder, denn damit bliebe eine einzige Leitung übrig, die, vom Süden kommend, auf der orographisch linken Seite den Eisack entlangführt. Auf der Höhe des Wohnzentrums Jungmann überquert die Leitung den Fluss. Danach verläuft sie auf der orographisch rechten Talseite am
Foto: Oskar Zingerle
WIR FEIERN
LH Arno Kompatscher: „Das war eine wirklich schwierige Verhandlung“
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Pfeffersberg in Richtung Norden – immer auf einer längst bestehenden Trasse. Alle anderen Leitungen würden abgebaut: jene, die das Dorf Albeins überqueren, jene in Sarns, vor allem aber alle Leitungen, die heute durch Milland und Köstlan verlaufen. Auch das Umspannwerk in der Otto-von-Guggenberg-Straße wäre dann in dieser Dimension obsolet.
Wer soll das bezahlen? Nur ein
unwesentliches Detail war vor einigen Monaten noch nicht geklärt: Wer übernimmt eigentlich die Kosten des immerhin 220 Millionen Euro teuren Projekts, das insgesamt von Kardaun bis nach Mauls reicht? „Das war eine wirklich sehr schwierige Verhandlung“, gibt Kompatscher zu, „denn es musste eine Lösung gefunden werden, dessen Genehmigungsverfahren aufgrund der geplanten Inbetriebnahme des BBT eine Zeitverzögerung ausschloss.“ Das Land Südtirol verpflichtete sich demnach, die auf Landesebene notwendigen Genehmigungsprozesse nicht nur zu unterstützen, sondern schnellstmöglich voranzutreiben – und den Abbau der bestehenden Leitungen zu finanzieren, immerhin zwischen 15 und 20 Millionen Euro. „Das ist uns die Sache auf jeden Fall wert“, sagt Kompatscher, „denn wir steigern damit erheblich die Wohnqualität in den betroffenen Gebieten.“ Den Rest der Kosten übernehmen Terna, BBT und RFI. Detail am Rande: Die Gemeinde Brixen braucht sich an den Kosten nicht zu beteiligen. Das wirft die Frage auf, was mit den Umweltgeldern geschieht, die die Gemeinde seit einigen Jahren für die Verlegung der Leitungen hortet.
Und wie geht es nun weiter?
„Die Einigung steht bereits“, sagte Kompatscher in Milland, „voraussichtlich im März oder April wird der entsprechende Vertrag zwischen Terna, RFI, Land Südtirol und BBT-Gesellschaft unterzeichnet.“ Danach geht es an die Detailplanung zur konkreten Ausgestaltung des Projektes. „Hier
gilt es, eine Lösung zu finden, die von allen beteiligten Partnern mitgetragen wird“, sagt Florian Zerzer. Sobald die Unterzeichnung des Abkommens erfolgt ist, werden alle betroffenen Gemeinden über das Projekt informiert, da nicht nur die Stadt Brixen, sondern weitere Gemeinden von diesem Vorhaben profitieren werden – auch wenn natürlich für Brixen die größten Vorteile gegeben sind. Einziger Diskussionspunkt ist heute noch die vorhin genannte Anbindung des Kraftwerks Hachl über Aicha: „Hier sind wir noch nicht soweit“, gibt Kompatscher zu, „aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir uns auch darüber einigen werden, weil es in der Tat die beste Lösung darstellt.“ Jetzt heißt es allerdings, Nägel mit Köpfen zu machen, denn ein solches Unterfangen ist planerisch sowie auch in der Genehmigung und Realisierung eine enorme Herausforderung, und bis 2025 sind es nur noch knapp sieben Jahre. „Das ist der unverrückbare Termin, an dem der Bau abgeschlossen sein muss“, sagt Zerzer, „denn ohne diese Infrastrukturen können die Testfahrten im Brenner Basistunnel nicht in Betrieb gehen.“ Ein letzter Zweifel plagt den Schreiber dieser Zeilen: Könnte es sein, dass es durch den Machtwechsel in Rom zu einer Verzögerung kommt, oder gar, dass das Unterfangen in Frage gestellt wird? „Nein“, antwortet der Landeshauptmann ein paar Minuten später per WhatsApp, „die Stromversorgung des BBT ist unverzichtbar und im europäischen Interesse.“ Wer auch immer in der neuen Regierung etwas zu sagen haben wird: Der „Point of no return“ ist beim BBT schon längst überschritten, und ohne Strom bleibt er dunkel. Für Brixen bedeutet das vor allem Sicherheit: Spätestens 2025 können die bestehenden Leitungen abgebaut werden.
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Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN / FINNLAND
Hei Etelä-Tiroli! z Microtec setzt seinen Expansionskurs fort: Ende Februar hat das Brixner Technologieunternehmen das finnische Unternehmen „FinScan“ übernommen, das als Hersteller von Holz-Scannern tätig ist. „Mit FinScan wachsen wir um ein sehr gut aufgestelltes, innovatives Team. Wir freuen uns schon auf die zukünftige Zusammenarbeit“, sagt Federico Giudiceandrea, Geschäftsführer und Gründer von Microtec, der künftig dem Verwaltungsrat von FinScan vorstehen wird. Auch nach der
Übernahme wird die Marke und die Eigenständigkeit von FinScan und deren Tochterfirma FinScan Inc. mit Sitz in British Columbia, Kanada, erhalten bleiben. „Durch die Nutzung von Synergieeffekten
W&U
sehen wir gute Chancen, in Zukunft gemeinsam zu wachsen und unsere Innovationsführerschaft zu stärken“, blickt Giudiceandrea in die Zukunft. vk
BRIXEN
Modern und funktionell z Vor wenigen Wochen ist der neue Sitz der Tourismusgenossenschaft Brixen in der Regensburger Allee fertiggestellt worden. Für das Design des modernen Bauwerks zeichnet der Brixner Architekt Matteo Scagnol verantwortlich. Nach nur einjähriger Bauzeit sind in dem Gebäude nun sechs Mitarbeiter der Destinationsmanagementeinheit (DME) Mitte untergebracht sowie insgesamt 14 Mitarbeiter von Tourismusgenossenschaft und Stadtmarketing. Der einladende Vorraum im Erdgeschoss soll auch außerhalb der Arbeitszeiten für Gäste zugänglich
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sein. „Die Räumlichkeiten bieten ein angenehmes Arbeitsklima“, bestätigt uns Brigitte Salcher von der Tourismusgenossenschaft. Die in der Bauphase von Passanten geäußerte Skepsis sei nach Fertigstellung anerkennendem Lob gewichen. Besonders beeindruckt der durch den Innenhof schön in Szene gesetzt Baum sowie die Platzsituation an der Vorderseite des Gebäudes, die auch die Bushaltestelle integriert. Die bereits vor dem Bau bestehende öffentliche Toilette befindet sich nun direkt im Gebäude und ist über einen separaten Zugang per
Entlang der Feldthurner Straße soll im Bereich des Kondominiums Marco Polo auf einer Länge von 100 Metern ein Gehsteig realisiert werden. Über einen Zebrastreifen wird der Gehsteig vom Kondominium aus erreichbar sein. Die Arbeiten, die mit rund 120.000 Euro beziffert werden, sollen noch heuer umgesetzt werden.
Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
Münzeinwurf benutzbar. Die Gesamtkosten für den Bau betragen 1,8 Millionen Euro. Eine Million finanziert die Tourismusgenossenschaft mit Eigenmitteln, 500.000
Euro steuert die Gemeinde Brixen, 200.000 die Landesverwaltung, 70.000 die Gemeinde Vahrn und 30.000 Euro die Gemeinde Franzensfeste bei. oz
Voraussichtlich im Mai wird am Priel-Parkplatz ein neues Parksystem in Betrieb gehen. Der Vertrag mit einer Firma aus Mailand, die sich über einen Wettbewerb den Auftrag gesichert hatte, ein neues Parksystem zu installieren, wurde einvernehmlich aufgelöst.
80 von insgesamt 230 Tunnelkilometern wurden in den vergangenen neun Jahren bereits in den Fels gehauen; heuer sollen die Arbeiten am Brenner Basis tunnel um 20 Kilometer weitergebracht werden. Gearbeitet wird derzeit an neun Baustellen in Nord- und Südtirol. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.
STADTGEHEIMNISSE Wie wurden die Brixner im Mittelalter medizinisch versorgt? Mit der medizinischen beziehungsweise ärztlichen Versorgung der Bevölkerung war es im mittelalterlichen Brixen wohl eher schlecht bestellt. Erst im Stadtrecht von 1604 ist davon die Rede, dass die vier Stände Fürstbischof, Domkapitel, Hofgericht (sprich Adel) und die Stadt Brixen (Bürgerschaft) einen „Medicus“ aufnehmen müssen. Ein besoldeter Stadtarzt scheint aber bereits gegen Ende des 16. Jahrhunderts bestellt worden zu sein. Dieser wurde angewiesen, die Kranken, ohne Unterschied des Standes, auf ihr Verlangen bei Tag und bei Nacht zu besuchen, wobei ihm dafür ein entsprechendes Honorar zuerkannt wurde. Minderbemittelte zahlten nur die Hälfte, und ganz Arme hatten Anspruch auf Gratisbehandlung. Zu jener Zeit machte man sich auch Gedanken, wie man die Stadt vor Einschleppung ansteckender Krankheiten schützen sollte. So wurde unter anderem verordnet, dass die Wirte und Gastgeber die Fremden, die eine Unterkunft begehren, „ernstlich zu examinieren“ haben, ob sie nicht von Orten oder Gegenden kommen, wo ein „Sterbleuff“ (eine Seuche) ausgebrochen ist. Diese Fremde seien „strackhs fortzuweisen“. Anregungen: redaktion@brixner.info
BRIXEN
Das Mülljahr im Überblick z 11.594 Tonnen Müll haben die Brixner 2017 produziert; das sind 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. „Dieser leichte Anstieg an Siedlungsabfällen ist zum Großteil auf die gestiegene Menge an getrennt gesammelten und zur Wiederverwertung bestimmten Wertstoffen zurückzuführen“, heißt es im Jahresbericht 2017 der Umweltdienste der Stadtwerke Brixen. Letztes Jahr wurden 74 Prozent des Abfalls getrennt gesammelt und konnten effektiv der Wiederverwertung zugeführt werden – ein Zuwachs von 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 8.241 Tonnen betrug die Menge an getrennt gesammelten Abfällen 2017; das ist ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zu 2016. „Die Zunahme der getrennten Wertstoffsammlung erklärt sich zum einen aus dem Rückgang der Restmüllmenge“, heißt es
vonseiten der Stadtwerke. Hier wird nämlich ein Minus von 2,4 Prozent verzeichnet. „Auf der anderen Seite ist auch die verbesserte allgemeine Wirtschaftslage zu berücksichtigen, die zu mehr Konsum anregt. Dies hat mehr Abfälle zur Folge, insbesondere eine Zunahme an Wertstoffen wie Karton“, führen die Stadtwerke einen zweiten Grund für die erhöhte Menge an getrennt gesammelten Abfällen an. Eine negative Entwicklung zeigt sich allerdings in der Qualität der Abfälle, die in den Wertstoffglocken oder Wertstoffcontainern der Gemeinden landen: Besonders beim Papier beträgt der Anteil an Fremdstoffen bis zu 10 Prozent, was teure Sortiermaßnahmen zur Folge hat – die sich wiederum mittelfristig in der Berechnung der Müllgebühren niederschlägt. vk
2018-19
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Wirtschaft & Umwelt
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z Ein voll besetzter Saal, fünf Themen – und klare Worte von Landeshauptmann Arno Kompatscher: Die Auftaktveranstaltung „Wirtschaft im Gespräch“ des Bezirks Eisacktal/Wipptal im Südtiroler Wirtschaftsring (swrea) war ein voller Erfolg. Geboten wurde dem Publikum ein spannender Diskussionsabend zu wirtschaftspolitischen Themen. Eines der Kernthemen war die Mobilität, denn gerade hier brauche es langfristig gedachte Lösungen. „Es geht jetzt darum, die Weichen für die Zukunft zu stellen: Bei Bildung, Innovation, Mobilität und Raumordnung. Mit günstigen Rahmenbedingungen und einem lebendigen ländlichen
Raum“, betonte Bezirkspräsident Matthias Braunhofer. Leo Tiefenthaler, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsringes, brachte es schließlich auf den Punkt: „Die Veranstaltungsreihe ‚Wirtschaft im Gespräch‘ macht deutlich, dass die großen Herausforderungen der Zukunft nur dann gemeistert werden können, wenn wir sie gemeinsam angehen.“ Im Bild von links: Andreas Mair, Geschäftsführer vom Südtiroler Wirtschaftsring und Moderator des Abends, Matthias Braunhofer, Bezirkspräsident Eisacktal/Wipptal, Landeshauptmann Arno Kompatscher und Leo Tiefenthaler, Präsident vom Südtiroler Wirtschaftsring. vk
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„Arbeitszeiten sind ein Problem“ BRIGITTE GASSER DA RUI, Direktorin der LBS „Hellenstainer“, über die Zukunftsperspektiven für den Serviceberuf – und wie wichtig eine professionelle Personalführung und ein flexibles Arbeitszeitmodell sind. Frau Gasser Da Rui, Anfang März stand an der „Emma Hellenstainer“ alles im Zeichen des Serviceberufs. Worum ging es bei der Veranstaltung genau? Seit einiger Zeit organisieren wir an unserer Schule laufend Aktio nen, um die Aufmerksamkeit auf den interessanten Beruf des Servicemitarbeiters zu lenken und die Vielfalt dieses Berufs aufzuzeigen. Es ist nämlich so, dass sich zwar genügend junge Leute für eine Ausbildung in diesem Bereich entscheiden, der Trend aber derzeit dazu geht, dass viele nach einer gewissen Zeit wieder aussteigen. Andererseits finden viele Betriebe
keine Servicemitarbeiter – trotz guter bis sehr guter Bezahlung. Warum ist das so? Nun ja, die typischen Arbeitszeiten im Service sind für einige nicht attraktiv; viele schätzen aber gerade den Abend- und Wochenenddienst. Zunehmend junge Leute, ich spreche hier vor allem von der Generation Z, wollen ein halbwegs normales soziales Leben, also Freunde treffen, viel Zeit mit der Familie verbringen und auch als Mann die Möglichkeit haben, sich um die Kinder zu kümmern. Mit den manchmal etwas antiquierten Arbeitszeiten im Servicebereich ist das nur be-
grenzt möglich, und wenn die Betriebe nicht auf die Bedürfnisse dieser Generation eingehen, dann steigen sie eben aus. Bei der Veranstaltung Anfang März haben wir nun verschiedene Möglichkeiten von Gastronomie-Führungskräften des Batzenhäusls, des Caravan Parks in Sexten und der Adler Hotels aufgezeigt bekommen, was gegen diesen Trend unternommen werden kann. Innovative und wertebasierte Mitarbeiterführungskonzepte und flexible Arbeitszeitmodelle sind auf jeden Fall ein Weg in die richtige Richtung. veronika.kerschbaumer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Bauunternehmen Deltedesco & Söhne, Natz-Schabs
Günther Deltedesco & Söhne GmbH
Das Familienunternehmen mit Tradition hat in die Zukunft investiert. Der Meisterbetrieb Günther Deltedesco & Söhne GmbH aus NatzSchabs besteht bereits seit 1980, ist ISO 9001 und SOA-zertifiziert, sowie seit 2003 in der Landesagentur für Umwelt (Klimahaus) als Fachbetrieb eingetragen. Neben Firmengründer Günther Deltedesco arbeiten seit vielen Jahren auch Ehefrau Helga, die Söhne Armin, staatlich geprüfter Geometer, und Stefan als Polier sowie Tochter Sonja, staatlich geprüfte Architektin, im Betrieb mit. Spezialisiert ist die Firma auf die schlüsselfertige Errichtung von Klimahäusern, entsprechend haben sich der Chef und seine Mitarbeiter in den letzten Jahren fortgebildet. Geboten werden aber auch viele andere Leistungen bis hin zu Generalplanung, Katasterarbeiten, Teilungsplänen, Klimahausberechnungen usw. Die
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39100 Bozen T 0471 061100 www.niederstaetter.it v.l. Vorarbeiter Philipp, Stefan Deltedesco, Arnold Sellemond
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Komfortabel geht sich’s besser! Schuhe, in denen man sich den ganzen Tag über wohlfühlt, findet man im Schuhhaus Bernardi. „Wenn man bedenkt, dass man rund zwölf Stunden täglich auf den Beinen ist, sollte man bei der Wahl der Schuhe dem Fußkomfort größte Aufmerksamkeit zukommen lassen“, empfiehlt Hermann Bernardi vom Schuhhaus Bernardi. In seinem traditionsreichen Schuhgeschäft am Kleinen Graben hat er sich auf Schuhe mit hohem Tragekomfort spezia lisiert; er bietet Schuhmode für Damen, Herren und Kinder. „Es ist für jeden Geschmack und für jeden Anlass etwas dabei“, erklärt Christine Weger Pezzei, langjährige Verkäuferin im Schuhhaus, und zeigt auf die aktuelle Schuhmode
Extra
Mode & Accessoires
SCHUHHAUS BERNARDI
im Geschäft, die beweist, dass bequeme Schuhe sehr wohl auch toll aussehen können.
Qualität, die man spürt. Ob Da-
menschuhe der Marke Rohde, aus hochwertigen Materialien gefertigt oder weiche Laufschuhe der Marke Mephisto, die hohen Tragekomfort bieten: Wer sich für diese Markenschuhe entscheidet, der wählt Schuhmode mit Wohlfühlfaktor. Im Sortiment des Schuhhauses Bernardi finden sich neben diesen Marken viele weitere Komfortmarken, so zum Beispiel Ganter oder Birkenstock. Zahlreich sind die Stimmen, die
gerade auf Birkenstock-Sandalen schwören, ob bei der Arbeit, zu Hause oder in der Freizeit. Im Bereich der Wander- und Bergschuhe empfiehlt Hermann Bernardi hingegen die Marken Gronell und Grisport, die hohen Tragekomfort und sicheren Halt im Gelände bieten.
Alles, was es sonst noch braucht. Im gut bestückten Sortiment finden sich darüber hinaus auch Accessoires und Zubehör. Kompetente Beratung und bei Bedarf kleine Anpassungsarbeiten, die Hermann Bernardi persönlich und fachmännisch erledigt, runden
Komfortable Schuhe für die ganze Familie ideal für Alltag, Freizeit und feierliche Anlässe
das Angebot des alteingesessenen Schuhgeschäfts ab.
Mad e in Eur ope
Kleiner Graben 4 39042 Brixen T 0472 835496
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PR-Info
Qualitätssteigerung durch digitale Vernetzung
Leidenschaft für Technologie Seit über 50 Jahren liefert das Brixner Unternehmen Progress Maschinen & Automation, Teil der PROGRESS GROUP, individuell gefertigte Maschinen und Anlagen an Kunden weltweit. Dank jahrelanger Erfahrung, spezifischem Know-how, einer zielgerichteten Kundenorientierung und einem starken Fokus auf die Exporttätigkeit können so innovative Spitzenlösungen umgesetzt werden. Industrie 4.0 bei Progress Die digitale Vernetzung wird bei Progress großgeschrieben: In der Brixner Industriezone werden Softwarelösungen für die Betonfertigteil- und Bewehrungsindustrie entwickelt, welche dem Kunden die perfekte Integration der Prozesskette vom Vertrieb über die Planung und Produktion bis hin zur Abrechnung garantieren. Für das Gelingen setzen sich junge, engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiter ein.
Progress ist abwechslungsreich und sehr kreativ. Die Ausarbeitung von innovativen Lösungen bietet viel Freiraum in der Art der Umsetzung und der verwendeten Technik“, sagt er. „Unter Industrie 4.0 verstehen wir ein neues Niveau der Automatisierung. Die Produktion wird intelligenter. Die verschiedenen Bereiche werden verzahnt:
Erfolg beginnt beim Mitarbeiter Erich Markart aus Brixen arbeitet seit zehn Jahren bei Progress und ist Bereichsleiter in der Software-Entwicklung. Als Experte betreut er Kunden und Projekte auf der ganzen Welt: „Meine Arbeit bei
Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und agieren direkt miteinander“. Tobias Rabensteiner ist 22 Jahre alt und kommt aus Villanders. Nach fünf Jahren an der TFO fing er bei Progress an. Im Gespräch erklärt er: „Die digitale Vernetzung der Systeme eröffnet neue Möglichkeiten in der Optimierung von Prozessen. Damit wird die gesamte Produktion von A bis Z perfektioniert. Meine Arbeit bei Progress ist abwechslungsreich und bietet viele Chancen, neue Sprachen und Kulturen kennenzulernen. Wer Lust hat, sich weiterzubilden, dem stehen alle Türen offen. Das ist ein großer Pluspunkt!“ Wer Freude am Entwickeln oder Konstruieren hat, gern reist und keine Berührungsängste vor anderen Kulturen und Fremdsprachen kennt, trifft bei Progress auf ein vielfältiges Entwicklungspotenzial und Karrierechancen.
Im Bild von links: Tobias Rabensteiner, Erich Markart
Impressum oder Rasieren auch nur je 20 h zu zahlen hätte. Es wäre dies jedenfalls ein Gedanke, der der Erwägung wert wäre und nur Dank auslösen würde.
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Hildegard Antholzer (ha) Johanna Bernardi (jb) Irene Dejaco (ird) Evi Hilpold (eh) Susanne Hutter (sh) Veronika Kerschbaumer (vk) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Silvia von Pretz (sp) Franziska Rude (fr) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Titelbild: Oskar Zingerle Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende April 2018 Nächster Redaktionsschluss: 10. April 2018 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info
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Geburt eines kaiserlichen Prinzen
März 1918
Dienstag, 12. März 1918
Der Domplatz den Kindern!
Vortragsabend im Hotel „Stern“
Donnerstag, 14. März 1918
Samstag, 2. März 1918
Wir sind gewiß unter den Ersten, welche den Kindern ein unschuldiges Vergnügen, Bewegung und Spiel in frischer Luft vergönnen und an Kinderfrohsinn sich herzlich freuen, aber in allweg möchten wir obigen Satz nicht unterschreiben. Jetzt, wo der Domplatz seine Anlagen und seine gepflegten Rasenplätze hat, ist er ja zum Tummelplatz für unsere Jugend herausfordernd, nur – eine Stunde möchten wir davon ausgenommen wissen, und das ist die Zeit des Gottesdienstes, vor Allem die Abendstunde von 6 – 7 Uhr während der Kreuzwegandacht in der Pfarrkirche. Da möchten die kleinen Schreihälse ihr Spiel einmal einstellen und, wenn schon nicht die Kirche, so doch einen entfernteren Platz oder das Elternhaus aufsuchen.
Wir machen aufmerksam auf den interessanten Vortrag des Herrn Landtagsabgeordneten und Vizebürgermeisters Franz von Guggenberg, welcher am Samstag, den 2. März, halb 9 Uhr abends im Kinosaal des Hotel „Stern“ zu Gunsten des Frauenzweigvereines vom Roten Kreuz stattfindet. Wir werden da Selbsterlebtes und Selbstgeschautes in wahrheitsgetreuer Schilderung zu hören bekommen und ein Bild dessen vor unserem Geiste vorüberziehen sehen, was unsere Krieger, unsere Landsleute an Strapazen und Opfer für das Vaterland ertragen haben. Kartenvorverkauf im Hotel „Stern“.
Fliegermeldung in Brixen Samstag, 2. März 1918 Am 26. Feber abends halb 11 Uhr war das Erscheinen von Fliegern von auswärts gemeldet worden, worauf sämtliche elektr. Flammen in den Straßen wie in den Häusern gelöscht wurden und vom weißen Turm die Alarmglocke erscholl. Das war freilich eine Überraschung, zumal zu so später Stunde. Da die Bevölkerung darauf gar nicht gefaßt war, wurde das Glockenzeichen vielfach mißverstanden und als Feuer-Alarm angesehen. In Folge dessen eilten viele, anstatt in den Häusern zu bleiben, wie es vorschriftsgemäß gewesen wäre, auf die Straße, um nach dem Brandobjekte zu sehen. Tatsächlich war Brixen diesmal von einem solch ungemütlichen nächtlichen Besuch verschont geblieben; die Gefahr besteht aber weiterhin immer noch, und darum machen wir heute an anderer Stelle aufmerksam auf die diesbezüglichen Vorschriften bei Annäherung feindlicher Flieger.
Pfadsuchen zu einer volkstümlichen Neuerung Sonntag, 10. März 1918 Überall Preissteigerungen! Jedermann sucht sich zu helfen, so gut es geht. So auch der Rasierer und Haarschneider in Brixen. Dagegen läßt sich eigentlich nichts einwenden. Aber etwas anderes ist es, wie soll den z.B. der Soldat bei einer Löhnung von 16 h für Rasieren, 60 h und 1 K (nach dem jüngst erhöhten Tarif) für Haarschneiden als Wehrmann sich leisten, will er einigermaßen als Wehrmann eines zivilisierten Staates dastehen? Und der Mann ist gezwungen, diese Geschäfte aufzusuchen, da für die Mannschaft Rasierseife nicht vorgesehen ist, der Mann eine solche nicht kaufen kann, da Seife nur gegen Seifekarte erhältlich, und der Mannschaft das Kaufen der Seife verboten ist. Doch es gäbe einen Ausweg: wenn man nämlich auch für die Mannschaft eine eigene Rasierstube errichten und dieselben mit den notwendigsten Erfordernissen ausstatten würde, wo der Mann für Haarschneiden
Wien, 10. März. Heute vormittags um 10 Uhr 40 Minuten wurde die Kaiserin in Baden von einem Prinzen glücklich entbunden. Die kaiserliche Mutter als auch der neugeborene Prinz befinden sich sehr wohl. Dieses frohe Ereignis im Kaiserhause ruft in der ganzen Bevölkerung freudigen Widerhall hervor, um so mehr, da ja das edle Kaiserpaar durch seine liebende Fürsorge für die Untertanen und durch sein warmherziges Mitfühlen in Freud und Leid die Herzen der Bürgerschaft längst voll und ganz für sich gewonnen hat. Der neugeborene Prinz ist das fünfte Kind des Kaiserpaares, das erste aber, welches seit der Thronbesteigung des Kaisers Karl das Licht der Welt erblickte. Der Erstgeborene, der Kronprinz Otto, kam am 20. November 1912 zur Welt. Am 7. Jänner 1914 wurde Erzherzogin Adelheid, am 8. Feber 1915 Erzherzog Robert und am 31. Mai 1916 Erzherzog Felix geboren, dem nun der vierte Sohn des Kaiserpaares folgte. Die Geburt des kaiserlichen Prinzen wurde durch 101 Kanonenschüsse angekündigt. Der Minister des Innern ordnete die Beflaggung der Amtsgebäude aus diesem Anlaß bis einschließlich Dienstag nachmittags an.
Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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