Jahrgang 17 - Nr. 01 Jänner 2006
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Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
Architektur und Funktionalität des Uni-Gebäudes
Zankapfel Universität Rosslauf
Winterolympiade
forum cultur
» S. 28
» S. 48
» S. 41
Von der Schwierigkeit, die Zone Rosslauf zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu durchqueren
Von den Brixner Sportfunktionären, die an den Winterspielen teilnehmen
Von einer Initiative der Gemeinde und den Misstönen, die sie hervorgerufen hat
WOHNEN GENIESSEN Wir präsentieren neues Bauvorhaben in Latzfons. 11 Neubauwohnungen. Von 56 bis 111 qm.
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Editorial
Jänner
Thema 4
4 Zankapfel Universität
Menschen&Meinungen 9
14 Umfrage Feinstaubbelastung: Sinnvoll oder für die Katz? 16 Portrait: Hartmuth Staffler
Abo-Aktion 2006 Die deutschsprachigen Tageszeitungen Südtirols bekommen jedes Jahr vom Staat Beiträge zur Unterstützung ihrer Tätigkeit, weil sie sprachlichen Minderheiten die Möglichkeit geben, Nachrichten in ihrer Sprache zu lesen. Heuer wurden die Beiträge im Sinne der Transparenz vom Staat erstmals veröffentlicht: Die „Dolomiten“ erhielten demnach 2003 1.842.258,49 Euro, die „Neue Südtiroler Tageszeitung“ 834.634,87 Euro. Die Bezirkszeitungen gehen leer aus, weil die Förderung nur für Tagesmedien vorgesehen ist.
Brixen&Milland 19
25 28 30 31
60 Jahre Realgymnasium: Gelehrt, gelernt, gelacht Durchgangsverbot im Rosslauf Wegekostenrichtlinie: Ernüchternde Regelung Köstlan: Sicher verwahrt
Dörfer&Fraktionen 33
34 Mühlbach: Haushalt 2006 genehmigt
Ob diese Einschränkung richtig ist, sei dahingestellt. Wir vom „Brixner“ sind jedenfalls stolz, auf diesen Geldsegen verzichten zu können, weil wir dank der Werbeinserenten auch ohne Beiträge überleben. So könnten wir – ehrlich gesagt – auch auf die freiwilligen Jahresabonnements verzichten, gäbe es nicht eine Regelung der Post, dass ein beträchtlicher Teil der Auflage der Bezirkszeitungen über bezahlte Abonnements verteilt werden muss, um in den Genuss von begünstigten Posttarifen zu gelangen – eine für uns überlebenswichtige Konzession. So bitte ich Sie, auch heuer „Freund“ oder „Gönner“ unserer Zeitschrift zu werden. Mit 12 oder 19 Euro signalisieren Sie uns, dass wir Monat für Monat eine tolle Zeitschrift machen, auf die Sie nicht verzichten möchten, und gewährleisten damit, dass wir nach wie vor den günstigeren Posttarif anwenden können. Natürlich flattert der „Brixner“ auch dann weiterhin ins Haus, wenn Sie nicht bezahlen, denn wir wollen auch in Zukunft für alle da sein.
Kunst&Kultur 37
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Buchvorstellung: Wegweiser nach Europa Kabarett: Hannibal kehrt zurück Ausstellung: Die Kunst der Schalen forum cultur: Kulturelle Brennpunkte Mozartjahr: Amadeus, Amadeus!
Sport&Co. 47
48 Brixner im Olympia-Stress
Tipps&Events
Impressum
50
50 Veranstaltungen und Weiterbildung
Der „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Auflage: 8.800. Preis Abonnement: 1 Euro. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St.
Anzeigenverkauf: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Tel. 0472 060200 - Fax 0472 060201 - E-Mail sonja.messner@brixmedia.it
Redaktionsanschrift: „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Tel. 0472 060200 - Fax 0472 060201 - E-Mail brixner@brixmedia.it
Druck/Fertigstellung: AthesiaDruck Brixen
Eigentümer: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Willy Vontavon Redaktionsmitglieder: Willy Vontavon (wv), Doris Brunner (db), Marlene Kranebitter Zingerle (mk), Andreas Hempel (ah), AnnaMaria Mitterhofer (amm), Thomas Oberrauch (to), Claudia Contu (cc), Oskar Zingerle (oz), Günther Eheim vulgo Sigmund (GEvS), Elmar Albertini (ea), Barbara Fuchs (bf), Manuela Kerer (mak), Dietmar Pattis (dp), Hildegard Gargitter (hg), Elisabeth Stürz (es) Layout & DTP-Satz: Gabriele Tauber, Brixmedia Titelbild: Oskar Zingerle
Nächster Redaktionsschluss: 8. Februar 2006 Werbeannahmeschluss: 13. Februar 2006 Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, daß sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in den Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigungen jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
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Zum wiederholten Mal beschäftigen wir uns in der Titelgeschichte mit der Brixner Uni. Wir wollten wissen, ob der polarisierende Bau zumindest funktionell ist und ob sich die „Bewohner“ darin wohl fühlen. Apropos: Mein Dezember-Editorial hat – wie erwünscht – einigen Staub aufgewirbelt. Ich verweise auf die Leserbriefe auf Seite 9 und auf meine Antwort. Ihr Willy Vontavon
Architektur und Funktionalität des Uni-Gebäudes
Zankapfel Universität Drei Jahre ist es her, dass der „Brixner“ über den Bau der Freien Universität Bozen in Brixen ausführlich berichtete. Damals hatten die Architekten Regina Kohlmayer und Jens Oberst aus Stuttgart, die den internationalen Architektenwettbewerb zur Planung des Universitätsgebäudes gewonnen hatten, über ihre Gedanken zum Entwurf des Projektes berichtet. Der Bau war damals nicht fertig und man konnte die überzeugend dargelegten Absichten der Architekten noch nicht in der Wirklichkeit völlig nachvollziehen. Nun aber ist das „Monument der Bildung“ (wie der „Brixner“ den Neubau damals bezeichnete) schon eine Weile in Betrieb, und es lohnt sich, den seinerzeit vorgestellten Gedanken nachzugehen, um zu sehen, ob die gestellten Ziele auch erreicht worden sind.
Geteilte Meinungen über den Neubau Wir versuchen dies deshalb, weil die Meinungen über diese Architektur im Stadtbild Brixens weit auseinander gehen und das moderne Erscheinungsbild der Universität direkt am Rande der Altstadt durchaus umstritten ist. Architektur könnte man als angewandte Kunst bezeichnen. Einerseits hat sie technische und funktionale Zwecke zu erfüllen, die rational messbar sind, andererseits aber erweckt ihr Erscheinungsbild wie bei jeder Kunst Emotionen, die auf Empfindungen beruhen, die nicht nur verstandesmäßig zu erklären sind. Dennoch sollte man Architektur – wie jede andere Kunst auch – nicht nur gefühlsmäßig akzeptieren oder ablehnen und subjektiv als „schön“ oder „hässlich“ abtun. Es gibt auch objektive Kriterien der Bewertung, die allerdings eine eingehendere Beschäftigung mit dem Thema voraussetzt, um die Beurteilung eines Gebäudes 4
Schaut man von oben auf die Stadt, fällt die Ähnlichkeit von Masse, Maßstab und Umfang des Neubaus mit den Volumina der Hofburg sofort ins Auge in seinem architektonisch-künstlerischen Wert aus dem für die Allgemeinheit unverbindlichen Bereich des persönlich Empfindens herauszuheben.
Städtebauliche Einfügung Städte in den Bergen haben den Vorteil, dass man sie ohne Mühe von oben betrachten und somit ihre Gliederung, ihre Strukturen und ihre herausragenden Monumente gut verstehen kann. Wer Brixen von oben betrachtet, dem fallen zunächst zwei Dinge auf: die chaotische Zersiedelung um die Altstadt und die klar ablesbare Struktur der Altstadt mit der engen kleinteiligen Bürgerstadt der Lauben und die weitläufig angelegten Bereiche der ehemaligen Bischofsstadt mit Dom, Hofburg und Klosteranlagen. Hinzu kommt der im Verhältnis sehr große Domplatz und die mit Gärten durchgrünten Villenbereiche im Westen und Osten der Stadt, die noch in al-
Foto: Oskar Zingerle
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Immer noch gehen die Meinungen über das neue Universitätsgebäude in Brixen auseinander. Aber nach der festlichen Einweihung vor zwei Jahren ist dort längst der akademische Alltag eingezogen. Wir sind der Frage nachgegangen, wie sich der Bau in die Stadt, einfügt, wie sich seine Funktionen bewähren und ob Brixen wirklich zu einer Universitätsstadt geworden ist
tösterreichischer Zeit entstanden sind. Wer nun am Rande der Altstadt ein so großes Gebäude wie die Universität zu planen hat, wird sich mit diesen Strukturen auseinander setzen. Die Architekten haben – schon wegen des beschränkten Grundstückes für die große Baumasse – entschieden, sich am benachbarten kompakten Komplex der bischöflichen Hofburg zu orientieren. Schaut man von oben auf die Stadt, fällt die Ähnlichkeit von Masse, Maßstab und Umfang des Neubaus mit den Volumina der Hofburg sofort ins Auge. Hat die Hofburg im Norden den intimen Hofgarten, so weist die Universität im Westen eine ähnlich dimensionierte Freifläche auf, die leider mit Ausnahme von ein paar Lindenbäumen eine betonierte Busbahnhofwüste an der befahrenen Brennerstraße ist. Dennoch ist die städtebauliche Einfügung der großen Baumasse wegen dieser überlegten
Übernahme vorhandener Strukturen äußerst geglückt, nicht zuletzt durch die Beschränkung in der Höhe und die Öffnung des Erdgeschosses auf Stützen, die die Thematik der Lauben auf moderne Weise übernimmt.
Architektonische Einfügung Natürlich kann sich ein moderner Universitätsbau nicht mit romantischer Altstadtcamouflage umgeben oder gar in pseudotirolerischer Verkleidung wie manch neues Großhotel in den Alpen daherkommen. Hier ist der architektonische Ausdruck unserer Zeit gefragt. Funktionale Anforderungen und moderne Fassadentechnik haben es nahe gelegt, mit einer transparent erscheinenden Architektur einen Kontrapunkt zu den massiven Gebäuden der Altstadt und der Bischofsstadt mit ihren gemauerten Lochfassaden zu setzen und damit die große Baumasse leichter, schwebender erscheinen zu
lassen. Ist das geglückt? Leider nur teilweise. Wer sich eine leicht wirkende Glasfassade mit feingliedrig vorgesetzten Metallgestängen für Sonnenschutz und Reinigung vorgestellt hatte – eine Konstruktion, die die großen Flächen der Fassaden spielerisch hätte auflösen können – sah sich getäuscht. Glasfassaden wirken nicht automatisch transparent. Im Gegenteil: Tagsüber können sie glatt, dunkel und abweisend wirken. Erst am Abend, wenn sie hinterleuchtet sind, erscheinen sie durchsichtig. Genau das ist auch bei der Brixner Universität der Fall. Zwar stellt die Fassade keine glatte Haut dar, in der sich die Umgebung spiegelt und damit das Gebäude selbst seltsam cha-
Foto: Oskar Zingerle
Der ernste Charakter der Architektur soll die Konzentration auf das Wesentliche steigern
Foto: Oskar Zingerle
Eine hochqualifizierte Ausarbeitung im Detail kennzeichnet das Uni-Gebäude
rakterlos erscheinen lässt, aber durch den versetzten Wechsel von vertieft angeordneten Klarglasscheiben neben hervortretenden Glaselementen aus transluzentem Rohglas ergibt sich eine unerwartete Schwere des Erscheinungsbildes. Das Rohglas wirkt grünlich abweisend wie geschlossene Bauteile. Die stockwerksweise versetzte Anordnung der geschosshohen Fassadenteile führt zu plumpen Eckausbildungen und einer Art Schachbrettmuster, das der Fassade eine zusätzliche Schwere und Anonymität verleiht. Das Ziel einer leicht wirkenden transparenten Fassade wurde leider verfehlt.
Die Architektur in ihren Details Man könnte die Architektur als die Kunst der Fuge bezeich-
nen. Fugen entstehen dort, wo Bauteile und unterschiedliche Materialien aufeinander treffen und zusammengefügt werden müssen. An diesen Stellen wird nicht nur über die Dauerhaftigkeit und Dichtigkeit einer Konstruktion entschieden, sondern auch über die ästhetische Erscheinung der Details, die in ihrer Summe auch über die gesamte Gestaltqualität eines Baues entscheiden. Mangelnde Durcharbeitung oder gar Murks können schon mal das beste Gesamtkonzept infrage stellen. Unbestritten haben wir es beim Neubau der Brixner Universität mit einer hochqualifizierten Ausarbeitung im Detail zu tun. Selbst die Schalungsfugen des Sichtbetons, der in allerhöchster Sorgfalt ausgeführt wurde, bilden ein wohlüberlegtes Netz um den gesamten Bau. Auch die Fügung der Metallelemente zu den Betonteilen ist hervorragend geplant und ausgeführt. Nicht zu reden von der innovativen Qualität der Fassade selbst – ein Meisterwerk der Fassadenbautechnik, trotz der vorher geäußerten Einwände zur architektonischen Gesamterscheinung. Bleibt nur die Frage, ob es wirklich notwendig ist, einfache Funktionen wie das Lüften von Räumen technologisch so anspruchsvoll und damit auch kostspielig auszuführen. Aber die konsequent durchgehaltene
Detailqualität unterstreicht den ernsten, ja fast kargen Charakter einer Architektur, die wohl das Erscheinungsbild einer fast
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sehr schöne Ausblicke über die Stadt und auf die Berghänge ermöglichen.
Alle Räume verfügen über die neueste Technik klösterlichen Strenge für eine kontemplative Konzentration auf die geistige Arbeit akademischer Ausbildung ermöglichen soll. Diese architektonische Haltung kommt der ausdrücklich erwünschten Arbeitsatmosphäre in der Universität sehr zugute. Im Sinne der Detailausführung ist die Architektur des Neubaus außerordentlich gut gelungen.
Foto: Oskar Zingerle
Die Atmosphäre
Das funktionale Konzept Das Raumprogramm und die räumliche Aufteilung einer Universität folgen natürlich dem didaktischen Konzept, das den Studiengängen zugrunde gelegt wird. Da sich solche Konzepte ändern können, muss der Bau auch eine gewisse Flexibilität aufweisen. Es gibt im Brixner Neubau grundsätzlich drei
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Raumtypen: für Vorlesungen, für Seminare und so genannte „Labors“, das sind Räume, die für bestimmte Funktionen entsprechende Einrichtungen vorsehen (zum Beispiel Musik, Naturwissenschaften etc.). Pädagogisches Grundprinzip ist das Lernen in Gruppen von maximal 25 Studierenden. Für die jetzt immatrikulierten 1800 Studenten und etwa 250 Dozenten bietet das Haus nach Aussage des Dekans, Gerwald Wallnöfer, optimale Bedingungen. Das funktionale Konzept wurde in der Architektur so umgesetzt, dass ein Haus im Haus entstanden ist: ein einhüftiger Ringbereich (außenliegende Einzelräume mit innenliegendem Flur) umschließen einen Kern, der mit Vorlesungssälen, Bibliothek, Mediathek, Speisesaal und zur Nutzung freier Flächen den vom äußeren Ring gebildeten Innenhof ausfüllt. In diesem Kern liegt auch die verschränkte Treppenanlage, die von den zwei Foyers – dem im Westen vom Busbahnhof und im Osten von der Altstadt zugänglichen – erreichbar ist. Nur die Bibliothek ist aus organisatorischen Gründen ausschließlich über einen zentralen Eingang erreichbar. Ansonsten soll sich das Prinzip der didaktischen Offenheit und Transparenz auch im Gebäude ausdrücken. Dies wird unter anderem auch durch großzügige Verglasungen um den Kernbereich erreicht. Durch Lichthöfe und Lichtdecken kann das Tageslicht bis in das Untergeschoss einfließen. Im obersten Geschoss sind zwei offene Terrassen angeordnet, die die sehr knapp bemessenen Freiflächen ergänzen und
Von verschiedenen Seiten aus der Studentenschaft, aber auch von manchen Dozenten ist die Meinung zu hören, das Gebäude strahle eine graue und kalte Atmosphäre aus, es fehle an Farbe und lebendiger, anregender Gestaltung. Interessanterweise kommen diese Einwendungen überwiegend von den deutschsprachigen Nutzern, die Italiener scheinen mit dieser Art der Atmosphäre weniger Schwierigkeiten zu haben. In der Tat wirkt das Gebäude auf den unvoreingenommenen Betrachter in den Innenräumen zunächst karg, kühl und schmucklos. Dekan Wallnöfer, der die Planung des Gebäudes von den Anfängen und als Mitglied der Jury des Architektenwettbewerbes auch während der gesamten Planungsund Ausführungsphase entscheidend begleitete, gibt jedoch zu bedenken, dass ganz bewusst eine Atmosphäre der Konzentration auf das Wesentliche, der Kontemplation in der Art mönchischer Kargheit und der Meditation für ungestörtes Studieren gewünscht und angestrebt wurde. Dies sei mit der sehr konsequenten, sparsamen und auf das Wesentliche reduzierten Gestaltung seiner Meinung nach auch erreicht worden und würde von der überwiegenden Zahl der Studenten und Dozenten als sehr angenehm akzeptiert und in einer Zeit der Reizüberflutungen als konzentrationsfördernd empfunden. Natürlich seien von verschiedenen Seiten bereits Anregungen beispielsweise zu einer farblichen Ausgestaltung der Räume gekommen, diese Vorschläge seien aber zugunsten der genannten Konzentration auf das Wesentliche, der räumlichen Klarheit und deren meditativer Ausstrahlung immer wieder verworfen worden. Es müsse ja auch ein Unterschied sein zwischen privaten Räumen und den Räumen zum Studieren, die eher eine neutrale Atmosphäre erfordern. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Innenräume einen sehr gepflegten Eindruck machen. Es fehlen völlig die an manchen Unigebäuden zu beobachtenden
Die Ausstattung Wer bereits viele Universitäten besichtigt hat, wird zugeben müssen, dass die Ausstattung des neuen Gebäudes in Brixen von besonderer Qualität ist und seinesgleichen sucht. An den Lehrmitteln und der erforderlichen Technik wurde nicht gespart. Alle Räume verfügen über die neuesten elektronischen Einrichtungen für Powerpointpräsentationen, Computeranschlüsse und Vernetzung. Das Mobiliar folgt der kargen und strengen Innenarchitektur, ist aber von bester und dauerhafter Qualität. Die Architekten haben auch hier auf jeden modischen Gag verzichtet zugunsten einer Zurückhaltung, die nicht gleich das gestalterische Verfallsdatum in sich trägt – möglicherweise auch ein Grund für den nirgends zu beobachtenden Vandalismus, der sonst an Universitäten fast unvermeidlich erscheint. Es mag sein, das die Büros der Dozenten nicht den gängigen Wohnlichkeitsvorstellungen mancher Lehrpersonen entsprechen, die diese auch gerne auf ihre Diensträume übertragen möchten. Auch hier ist die fast mönchische Kargheit, die sich durch das ganze Gebäude zieht, zu beobachten. Technisch fehlt es jedoch an nichts, und ein konzentriertes Arbeiten ist trotz – oder gerade! – wegen fehlender Gemütlichkeit möglich. Ob allerdings jeder sich gleich mit
der komplizierten Technik für Lüftung und Verschattung der Fassade anfreunden kann, ist eine andere Frage. Der Autor würde sicher lieber ein gewohntes normales Fenster öffnen oder schließen oder einen Vorhang zuziehen als elektrische Knöpfe für Klappen und Jalousien betätigen. Die klassische Mauerwerksbauweise mit schlichten Fensteröffnungen hat es Jahrhunderte lang auch ganz gut getan, vor allem, was die Wärmespeicherung und Isolierung allein durch ihre Masse betraf. Vielleicht werden die Betriebs- und Unterhaltskosten dieser „innovativen“ Fassadenkonstruktionen eines Tages so unerschwinglich, dass man nolens volens wieder zu dieser bewährten und stabilen Bauweise zurückkehren muss. Darüber ließe sich trefflich philosophieren, allerdings wohl kaum mit Architekten, die sich auf ihre Moderne etwas zugute halten.
Ist Brixen eine Universitätsstadt geworden? Zum Schluss wollen wir einer zentralen Frage nachspüren: Ist Brixen eine Universitätsstadt geworden? Hat sich das tägliche Leben der Stadt durch die Universität verändert? Spürt man studentisches Leben in Brixen? Offen gestanden nein. Keine lärmenden Studentenkneipen, keine studentischen Jazzbands, keine In-Cafés für Studiker, keine Kellerhöhlen für verschworene Insider mit Einlasskontrolle, kaum Studenten im Stadtbild. In das neue Gebäude huschen zwar junge Leute hinein und huschen wieder hinaus – aber wohin? Sie bevölkern jedenfalls nicht mit anregendem Lärm und Geplau-
Foto: Oskar Zingerle
Schmierereien, Graffiti, Plakatierungen, Manifeste; Papierreste, Müll und Abfall liegen nirgendwo herum. Man achte eben sorgsam auf Ordnung, das Haus und den Umgang miteinander, so Wallnöfer.
der die Straßen der Altstadt, demonstrieren nicht gegen irgend etwas, den Irakkrieg, Berlusconi, Bush oder die Mensagebühren so wie anderswo. Sie verschwinden nach getaner Seminararbeit ebenso lautlos wieder, wie sie gekommen sind. Woran liegt das? Dekan Wallnöfer hat dafür eine plausible Erklärung: Die meisten Studenten kommen aus der näheren Umgebung und fahren wieder nach Hause. Der Grund: Kaum ein Student kann sich die überteuerte Wohnsituation in Brixen leisten. Große Wohnungen, wo Studenten auf klassische Weise ein Zimmer mieten könnten, gibt es in Brixen kaum. Ein Studentenheim fehlt. Also wohnen die Studenten nach Möglichkeit brav bei ihren Eltern – eine studen-
tische Szenerie wie in anderen klassischen Universitätsstädten kann so einfach nicht entstehen. Vielleicht ist die Uni auch noch zu kurz da und noch keine verwurzelte Einrichtung. Aber das kann ja noch kommen. Die Universität Brixen ist noch im Aufbau. Was bei den Studenten derzeit zu beobachten ist, gilt übrigens auch für die Dozenten. Nach anfänglicher Begeisterung für Brixen machen viele wieder einen Rückzieher bei ihrer Bewerbung, wenn sie das Preisniveau von Brixen vor allem bei Wohnungen erfahren. Dann doch lieber gleich München oder Innsbruck, also eine „richtige“ Universitätsstadt, die Brixen eben erst noch werden muss. Andreas Gottlieb Hempel
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Neue Präsidentin Die ehemalige Stadträtin für Schule und Kultur, Silvia Zanotto, hat vor einigen Wochen Walter Amort als Präsident der Forum Brixen GmbH abgelöst. Amort war nach den Gemeinderatswahlen zurückgetreten – gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Gianlorenzo Pedron, Elda Letrari und Bruno Festini, die ihrerseits durch Roberto Palumbo, Francesco Bruccoleri und Josef Lanz ersetzt wurden. Silvia Zanotto hat von Bürgermeister Albert Pürgstaller die schwierige Aufgabe bekommen, das Führungskonzept des Forums zu überarbeiten, die Auslastung zu steigern und vor allem auch das jährliche Defizit zu reduzieren. Der erneuerte Vorstand bleibt allerdings nur bis Ende April in Kraft; danach werden die Karten neu gemischt. Die Präsidentschaft im Forum ist nicht kompatibel mit dem Status eines Gemeinderats, weshalb Zanotto aus dem Gemeinderat ausscheidet; ihr Nachfolger ist der Landwirt Werner Prosch aus St. Andrä. wv
ticker Der Brixner Konrad Fissneider hat nun auch eine italienischsprachige Ausgabe seines Buches „Ich ging durch die Hölle“ veröffentlicht – Titel: „Ho superato l’inferno“. Im Buch weist Fissneider auf die Gefahren der Drogensucht hin. +++
Ein Vierteljahrhundert Stadtpolizist Vor einigen Tagen ist der Tschötscher Wissenschaftler und Priester Josef Prader im Alter von 90 Jahren verstorben. Prader wirkte ab 1991 als Konsultor des Päpstlichen Rates für die Auslegung der kirchlichen Gesetze und war bis 2004 als Professor am päpstlichen orientalischen Institut in Rom tätig. +++ Der neue Vahrner Gemeindereferent heißt Josef Tauber. Der für die Fraktion Neustift in den Gemeindeausschuss berufene Walter Niederstätter hatte seinen Rücktritt erklärt, somit musste ein Nachfolger gefunden werden, um Neuwahlen zu verhindern. Josef Tauber erhielt 15 von 20 Stimmen.
Der Kommandant der Stadtpolizei Brixen, Hauptmann Pietro De Zolt, feierte kürzlich sein 25-jähriges Dienstjubiläum. De Zolt ist im Jahre 1980 dank eines Wettbewerbes, den er gewonnen hatte, zur Brixner Stadtpolizei gestoßen; vorher war er als Führungskraft in einer Vahrner Privatfirma tätig. „Die Anfangszeiten waren schon schwierig“, erinnert sich der Kommandant, „wir hatten am Domplatz ein einziges Büro, aufgeteilt auf zwei Räume, waren ohne Funkgeräte, und als Dienstfahrzeuge hatten wir einen alten Fiat 127, eine Vespa und zwei weitere Motorräder zur Verfügung.“ Im Jahre 1982 erhielt die Stadtpolizei ihren jetzigen Sitz am Parkplatz Nord, die Ausstattung und die Geräte verbesserten sich wesentlich. Die Aufgaben der Stadtpolizei wurden mit den Jahren mehr und vielfältiger, „doch durch die gute Organisation und den guten Mitarbeitern lässt sich alles bewältigen. Vor einer Aufgabe bin ich manchmal schon besorgt, aber wenn es dann klappt, freut
Foto: Oskar Zingerle
marlene.kranebitter@brixen.net Tel. 0472 060200
Foto: Jürgen Eheim
Marlene Kranebitter
man sich.“ In seiner Freizeit ist Pietro De Zolt sportlich unterwegs – und das täglich: Als Vizepräsident des CAI mag er besonders Bergwanderungen, geht gern Schi laufen oder joggen. „25 Jahre sind schon eine lange Zeit“, meint Pietro De Zolt zum Abschluss, „aber ich habe noch genügend Lust und Kraft weiterzumachen. Langweilig wird es bei der Stadtpolizei ja nie.“ db
Der Spruch vom Much I woaß schun, prum se die Lis voll håt. Sie hett hålt gern, dass der Håns a derhoam amol Schnea schaufeln tat...
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LAMMento
leserforum Der Bus ist voll!
Eigentlich... Eigentlich hat mir dieser Capuccino heute gut geschmeckt, sage ich zum Franz, während er sich vertieft in der Zeitung befindet. „Was willst du damit sagen?“, sagt der Franz, „hat er dir nun geschmeckt oder nicht?“ Wie meinst du das, erwidere ich, während ich den letzten Kubikmillimeter Milchschaum vom Löffel schlecke. „Das Wort ‚eigentlich’ ist sinnverwischend, verwirrend, vernebelnd, setzt möglicherweise eine Hypothese voraus und kaschiert die Bedeutung“, überrascht mich der Franz, worauf ich ihn mit einem offensichtlich ganz dummen Gesicht anschaue. „Wenn dir der Capuccino wirklich geschmeckt hätte, hättest du in deiner Aussage das Wort ‚eigentlich’ vermieden“. Es stimmt, sage ich, heute hatte Frieda offensichtlich keinen guten Tag, denn der Capuccino war in Wirklichkeit etwas fad, und ich wollte trotzdem höflich sein. „Eigentlich müsste die Vorzugsspur für den Citybus längst fertig sein“, grinst der Franz, während er die Meldungen aus dem Eisacktal durchforstet, „und die innovativen Infotafeln sind derart innovativ, dass man nicht mal erkennen kann, ob sie eingeschaltet oder ausgeschaltet sind.“ Bei der Vorzugsspur hatte man nicht damit gerechnet, dass nach dem Herbst ein Winter kommt, wende ich ein, und bei den Tafeln gibt es eben technische Probleme. „Die Gemeinde legt sich aber mächtig ins Zeug“, grinst der Franz noch breiter, „eigentlich“.
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Eine Leserin beanstandet im Namen einer Pendlergruppe den Busdienst der SAD
Wir sind eine Gruppe von Pendlern, die an allen Arbeitstagen den Bus um 8.27 Uhr an der Haltestelle Schabs zwangsläufig benützen, weil wir um 9 Uhr in Brixen zu arbeiten beginnen. Dieser Linienbus der SAD startet um 7.50 Uhr in Bruneck. Leider ergibt sich immer wieder die Situation, dass der Bus in Schabs bereits so voll besetzt ist, dass der Chauffeur immer wieder Passagiere abweisen muss. Die hohe Benützungsfrequenz ist darauf zurückzuführen, dass dieser Bus von vielen Studenten und gelegentlich auch von Schülergruppen benützt wird. Als wir bereits vor einem Jahr diesen Misstand der SAD-Direktion zur Kenntnis brachten, wies uns diese darauf hin, dass Schülergruppen dazu verpflichtet wären, ihren Transport rechtzeitig anzumelden, was aber praktisch nie geschehe. Also hat jener Vorrang, der zuerst einsteigt. Leider hat sich seit unserem ersten Einsatz nichts zum Besseren verändert. Wir schlagen nun vor, für diese Fuhre entweder einen größeren Bus einzusetzen oder zwei Busse in geringfügigen Abständen von Bruneck nach Brixen starten zu lassen. Auch die Möglichkeit, einen Citybus zu diesem neuralgischen Moment bis nach Schabs zu schicken, ist im Gespräch. Wir haben uns in dieser Sache bereits am 4. Dezember an Landesrat Thomas Widmann gewandt und warten sehnsüchtig auf dessen Intervention. Da wir ansonsten die gute Verbindung zwischen Schabs und Brixen sehr zu schätzen wissen, wären wir mit einer besseren Regelung zu diesem Zeitpunkt insgesamt sehr zufrieden. Maria Tauber, Schabs
Brixner Hilfsbereitschaft Eingesperrt im Friedhof! – eine Leserin berichtet von freundlichen Helfern
Am 30. November betrat ich knapp vor 18 Uhr den Brixner Friedhof (noch die sommerlichen Schließungszeiten im Kopf), um die mir anvertrauten Gräber vom Schnee zu befreien.
Als ich den Rückweg antreten wollte, stand ich vor verschlossenen Türen. Die Aussicht, eine eiskalte Nacht bei den Toten verbringen zu müssen, erregte in mir ein etwas unheimliches Gefühl. So rüttelte ich an den automatisch gesteuerten Eisentoren – vergeblich. Die Technik ist unerbittlich! Da erschien jenseits des Gitters ein junger Mann mit Handy. Hilfsbereit wandte er sich in meinem Interesse an die Stadtpolizei. Danach überließ er mich aber nicht einfach meinem Friedhofs-Schicksal „hinter Gittern“, sondern harrte mit mir in der Kälte aus, bis zwei freundliche junge Beamte der Stadtpolizei zur Stelle waren, die die Feuerwehr verständigten. In der Zwischenzeit gesellte sich noch ein Herr mit blauem Schurz zu uns, der mir einen „Schleichweg“ zeigen wollte. Doch plötzlich – Sesam öffne dich – öffneten die Tore ohne Zutun von außen, und ich war frei. So möchte ich den vier Herren, die für mich um einen „Ausweg“ bemüht waren, auf diesem Wege herzlich danken. Sie haben mir zwar das Schicksal eines Südtiroler „Lieben Augustins“ erspart, nicht aber den verdienten Spott (denn erst später entdeckte ich die Notrufanlage neben dem Tor). Meine jüngste Tochter hätte mir durch das Gitter nur eine Decke gereicht mit dem frommen Wunsch: Requiescas in pace – Du mögest ruhen in Frieden! Elisabeth Agnoli, Schabs
„Danke!“ Eine Brixnerin schrieb uns am 19. Dezember den folgenden Leserbrief
Ich möchte mich bei der Grünen Bürgerliste für ihre Aktion, den Radweg von der Adlerbrücke bis zur Widmannbrücke von Eis und Schnee zu befreien, bedanken. Die winterlichen Verhältnisse konnten mich auch bisher nicht abhalten, mit dem Rad unterwegs zu sein. Die Zustände, die aber auch noch derzeit auf den Radwegen (und auch auf Fußwegen) herrschen, sind alles andere als radfahrerfreundlich. Zumindest auf diesem Abschnitt können wir und unsere Schulkinder jetzt sicherer radeln. Beim nächsten Schneefall gibt es vielleicht meh-
mmh! rere solcher Aktionen, um die anscheinend etwas überforderte Gemeinde zu entlasten. Karin Lechner, Brixen
Schicksalssee Eine Reaktion auf „Die Literatur hat es am schwersten“ im Dezember-„Brixner“
Ich freue mich so sehr darüber, dass der „Lindwurm“Schriftsteller und Publizist Egyd Gstättner im November 2005 den Brixner Literatur(nobel)preis erhalten hat. Jetzt wird sein armes, malträtiertes Herz hoffentlich höher schlagen! Ein steiermärkischer Freund schrieb mir eine prägnante, von Sympathie durchdrungene persönliche Einschätzung: „Diese Erzählung ist vielseitig, obgleich wahrscheinlich bewusst einfach angelegt, und macht Landschaftsteile zu schicksalhaften Bezirken. In seinem ‚Nichtlebeleben’ sammelt er (der Erzähler, Anm. der Verf.) kulturell interessante Zugänge zum See sowie Ausgänge aus der Prospektebilder- und Seitenblicke-Welt und aus dem Status quo in Kärnten. Der Herzinfarkt als Damoklesschwert wirft beklemmende Schatten und dämpft, wie ich meine, manchmal die polemische Schärfe des Autors beim Schildern der Eskapaden des Zeitgeistes.“ Er, mein Freund, habe sich nach dem Schilanglaufen beim „hereingeschneiten“ Gstättner „abgekühlt“ und „erwärmt“ zugleich. Die Lektüre des geheimnisvollen „Mädchens im See“, der wie Schilf wild rankenden G’schichten und Anekdoten rund um den Wörthersee, der Leiden des jungen „Werther“ oder doch „Gstättner“ (?) sei allen Brixner Literatur- (und natürlich auch Kärnten-)freunden sowie auch allen Literatur- (und natürlich auch Kärnten)feinden gleichermaßen ans erwärmende Herz gelegt. Elisabeth Agnoli, Schabs
Beobachtet... Ein Mitglied der Kommission für Chancengleichheit ist in der Eröffnungsreportage „Einkaufsparadies für Brixen“ Merkwürdiges aufgefallen
3. Dezember 2005, am späten Vormittag, Schauplatz „Station Center“: Strahlende, freudig erregte, scharf gezeichnete Gesichter von illustren Personen, fast ausschließlich Männern, an-
lässlich der Eröffnungszeremonie, zu sehen auf drei Seiten des letzten „Brixner“ im Jahr 2005. Das ist die eine Seite. Aber doch, es gab die „Weihnachtsmännin“! 3. Jänner 2006, am späten Vormittag, Schauplatz „Station Center“: Ein geschäftiges Hin und Her, ein bewegtes Auf und Ab von Personen, hauptsächlich Frauen, an den Kassen und Ladentischen der Geschäfte und mit Einkaufstaschen in den Händen. Davon gibt es keine Bilder. Das ist die andere Seite! Hanni Bernardi, Kommission für Chancengleichheit
Eine saubere Erpr... Ein Leser aus Mittewald mahnt vor voreiligen politischen Entscheidungen
Das ganze Wipptal weiß, dass die SEL AG den Eisack in den naturgeschützten Mäandern oberhalb von Mauls ableiten will, um ihn über Rohre mit einem Durchmesser von vier Metern zu einem Kraftwerk am Ortsende von Franzensfeste zu leiten. Mit einem so gearteten fix und fertigen Projekt ist man an die Gemeinden von Freienfeld und Franzensfeste herangetreten und hat ihnen ein Angebot in Form einer bescheidenen Gewinnbeteiligung gemacht. Beide Gemeinden haben dem Projekt mehrheitlich zugestimmt, aber heute werden sich immer mehr Gemeinderäte bewusst, dass die Entscheidung voreilig war und dass sie von der vorgegebenen Eile überrumpelt wurden. Die verbliebenen Befürworter unter den Gemeindevätern argumentieren mit der Behauptung, das Projekt werde auch ohne Zustimmung der beiden Gemeinden realisiert, dann würden aber die Gewinnbeteiligungen, mit denen man ursprünglich gelockt hatte, ins Wasser fallen. Also: entweder du stimmst dafür, oder du kriegst nichts. Eine saubere Erpr..., Verzeihung, Einstellung mit einem sehr bitteren Beigeschmack! Wenn das stimmt, dann müssten die Begriffe Volksnähe und Demokratie wahrlich neu definiert werden. Und was wäre übrigens, wenn es diesen Bach nicht gäbe, den einige wenige für einen Judaslohn („dort wo aus steiler Felsenkluft...“) zu verkaufen bereit sind? Woher würden sich die beiden Gemeinden dann
ihre Gewinnbeteiligungen beschaffen? Oder würden sie deshalb verhungern? Von welchen Gefühlen muss ein Gemeinderat beseelt sein, von welchen Überlegungen lässt er sich leiten, wenn er tatsächlich glaubt, er handle im Auftrag seiner Wählerschaft, wenn er den Eisack für ein paar Silberlinge verscherbelt? Die nächste Wahl wird ihm die Rechnung präsentieren, aber für unsere Kinder und Kindeskinder wäre die Wasserader des Wipptals dann ein für allemal verloren! Ich appelliere deshalb an jeden einzelnen Gemeinderat dieser zwei Gemeinden, sein Gewissen und sein Verantwortungsgefühl zu hinterfragen, bevor dieses Kraftwerkprojekt seine endgültige Zustimmung erhält. Carl v. Pretz, Mittewald
Schlimmes Vergehen“ Ein Leserbrief zum Leserbrief „Gemischtsprachige Kindergärten“ im Dezember-„Brixner“
Die Frage, ob gemischtsprachiger Kindergarten Ja oder Nein, taucht in Südtirol seit Jahrzehnten immer wieder auf und gerät gelegentlich leider auch ins politische Gezerre. In den Siebziger Jahren war es eher die italienische Rechte, die sich für den Schüleraustausch schlug. In der so genannten Immersion im Unterricht sah sie einen Weg zur Assimilierung der deutschen Volksgruppe. Die Befürwortung der Immersion ging sogleich auf die Grünen über, und schon in den Achtziger Jahren wehrte sich Landeshauptmann Silvius Magnago gegen die Grünen, die dafür waren, Kinder in den anderssprachigen Kindergarten zu schicken. Die damals praktizierte Art wurde von allen Verantwortlichen abgelehnt, denn sie war eben nicht kinderbezogen, sondern hatte ein politisches Ziel der „Assimilierung“ bei der italienischen Rechten und ein ideologisches bei der „Mischkultur“ der Grünen. Heute führen die Befürworter des gemischtsprachigen Kindergartens hauptsächlich an, dass Kinder leichter Sprachen lernen, dass es im Kindergarten nicht als Lernen, sondern nebenbei beim Spielen geschieht, dass Kinder in der Folge auch andere Sprachen leichter lernen, dass
Während das restliche Brixmedia-Team sich bei der vormittäglichen Kaffeepause auf der internen Sitzecke mit Macchiato und ungesunden Weißmehlkeksen aufpäppelt, mischt sich die Grafikerin Gabriele Tauber in der Küchenzeile ein vollwertiges
Vitalmüsli mit Weizensprossen Zutaten für 4 Personen: 4 Stück ungeschwefeltes Trockenobst 2 Äpfel 8 Scheiben frische Ananas 8 Esslöffel Weizensprossen 4 Teelöffel Sonnenblumensprossen ein Viertel Liter Apfelsaft etwas Honig 1 Teelöffel ungesüßter Sanddornsaft 2 Teelöffel Zitronensaft
Zubereitung Das Trockenobst über Nacht in Wasser einweichen. Die Äpfel waschen, abtrocknen, vierteln, vom Kerngehäuse befreien und grob raspeln. Die Ananasscheiben werden in kleine Stücke geschnitten und die Trockenfrüchte grob gehackt. Die Weizen- und Sonnenblumensprossen in einem Sieb gut abspülen und abtropfen lassen. Schlussendlich alle vorbereiteten Zutaten locker mit dem Apfelsaft, etwas Honig und dem Sanddorn- sowie Zitronensaft mischen. Das Müsli sollte sofort verzehrt werden: Da frische Ananas einen Eiweiß zersetzenden Stoff enthalten, schmeckt das Müsli nach längerer Zeit leicht bitter.
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leserforum es auch die muttersprachlichen Fähigkeiten fördert und dass dies nach neuesten Forschungen wissenschaftlich erwiesen sei. Wenn es keine anderen Gegenargumente gibt, wer sollte dann etwas dagegen haben? Doch gab es bis heute auch warnende Stimmen. Professor Leo Weisgerber (1899-1985) sagt unter anderem: „Zweisprachigkeit im Kindergarten ist ein schlimmes Vergehen, eine nicht zu verantwortende Grausamkeit“. Der Welschschweizer G. de Reynold (1880-1970) warnt vor Schäden verschiedenen Grades: „...nicht nur Vermischungen in Wortschatz und Wendungen, sondern allgemeine Abwärtsentwicklung“. Die Direktoren der deutschen Mittelschulen sprachen sich 1993 in Goldrain für die Mehrsprachigkeit aus, warnten jedoch sehr vor zu frühzeitigem Beginn. In Punkt 3 steht zum Beispiel, „die Sicherheit in der Muttersprache ist für Jugendliche einer sprachlichen Minderheit außerordentlich wichtig. Außerdem ist die Muttersprache die Grundlage für das Lernen jeder weiteren Sprache“. Und in Punkt 7 warnen die Direktoren, dass „das frühzeitige Erlernen der Zweitsprache in der Schule für die meisten Kinder auf Kosten der Muttersprache geht“. Sie zitieren die Aussagen der Kinderärzte 1993 beim Osterkongress in Brixen, dass „sprachliche Störungen in der frühen Kindheit zu Störungen führen, die schwerwiegender sind als andere Kinderkrankheiten: Sie können ab dem achten Lebensjahr nicht mehr geheilt werden.“ Die Direktoren weiter: „Die Einführung der Zweitsprache ab dem ersten Schuljahr oder sogar schon im Kindergarten muss aus pädagogischer und didaktischer Verantwortung entschieden abgelehnt werden“. 1993 wurde dem damaligen Schulamtsleiter in einem Interview unter anderem folgende Frage gestellt: „Aber auch Wirtschaftskreise und Universitätsprofessoren zählen zu den Befürwortern des Immersionsunterrichtes“. Antwort: „Und gerade aus diesen Kreisen kommen die häufigsten Klagen über die schlechten muttersprachlichen Kenntnisse unserer Jugendlichen“. Frage: „Fürchten 12
Sie langfristig um die kulturelle Identität der Deutschen“? Antwort: „Nicht langfristig, sondern mittelfristig“. Die Welt beginnt und endet aber nicht in Südtirol. Ähnliche Situationen gibt es zuhauf, und es würde mich schon interessieren, was man andernorts tut. Spanien ist viersprachig, was tut man dort? Die Schweiz ist viersprachig, was tut man dort? Was tut man in anderen sprachlichen Kontaktregionen, im Elsaß, in Luxemburg, was bei den Dänen in Deutschland, was bei den Deutschen in Dänemark? Übrigens, auch er war ein Universitätsprofessor, der vor einem halben Jahr zur Einführung einer Stunde Italienisch in der ersten Klasse der Grundschule im Sender Bozen erklärte, er „habe 30 Jahre Erfahrung mit Kindern in einem mehrsprachigen Gebiet. Diese eine Stunde bringt es nicht, die sollte man besser für etwas anderes verwenden“. Persönlich könnte ich mir den mehrsprachigen Kindergarten vorstellen, bei sehr gutem Personal und guter Sprachenpflege zu Hause. Diese Voraussetzungen schätze ich nicht allgemein, sondern sind nur bei einer verschwindenden Minderheit gegeben. Darüber hinaus muss man heute auch an die soziale Situation der Familien denken, die sich ja auch auf den Lernvorgang auswirkt: häufige Berufstätigkeit von Vater und Mutter, sehr viele Alleinerzieher und zunehmend mehr Kinder von Einwanderern, die keine der hiesigen Sprachen sprechen. Ich glaube nicht, dass man die sicher notwendige Förderung von Sprachen bloß auf Kindergarten oder Schule abschieben kann, denn recht bald kommt es sehr darauf an, ob der Schüler auch selbst will. Ohne eigenes Wollen und Zutun lernt niemand ernstlich eine Sprache, auch nicht die Muttersprache. Es ist mir klar, dass man das Thema in Leserbriefen gar nicht abhandeln kann, doch wollte ich einen kurzen Rückblick und auch eine andere Sicht einfließen lassen. Erich Mussner, Brixen
Mehr Seriosität? Vier Leserbriefe zum Editorial im Dezember-„Brixner“
Es verlangt ja keiner Fachkenntnisse von einem Journalisten. Wenn aber zu Sachthemen Aussagen gemacht werden, bedarf es doch wenigstens der Recherche. Willy Vontavon aber argumentiert ungeniert aus dem hohlen Bauch: der nicht gestorbene Wald und die nicht gegessene Salami. Von Waldschadensberichten, die von europäischen Regierungsbehörden veröffentlicht wurden, hat er offensichtlich noch nie etwas gehört. Todesursache durch Salamiverzehr bei Rinderseuche – auf welche Quelle bezieht sich der Herr Chefredakteur? Weiteres Ohrensausen bekommt der umweltinteressierte Mitbürger, wenn ihm mitgeteilt wird, dass Vontavon 14-spurig in Kalifornien von einer Großstadt zur anderen gefahren ist und dort über die Feinstaubproblematik nichts erfahren hat. Kein Bemühen um Sachinformationen? Immerhin stammt die bisher größte Studie, die uns zu dieser Problematik zur Verfügung steht, aus den USA: 550.000 Einwohner wurden in 154 Städten untersucht (American Cancer Society). Selbst die Landesräte Widmann, Theiner, Laimer und Frick können sich inzwischen an diesen Ergebnissen nicht vorbeischummeln. Aber offenbar hat Herr Vontavon nach der Reise noch nicht einmal Zeit gehabt, die Regierungsbroschüre „Aktiv für gute Luft“ zu lesen. Zur Frage Klimaänderung und Treibhausemissionen hätte der Chefredakteur außerdem die Möglichkeit gehabt, den Gouverneur von Kalifornien zu fragen, ob dessen umweltpolitisches Ziel, die TreibhausEmissionen um 30 Prozent zu senken, auf der Behauptung eines Wissenschaftlers irgendwo in Hintertupfing basiert. In diesem Sinne wünsche ich mir vom „Brixner“-Chefredakteur für 2006 mehr Seriosität. S. Dobbertin, Brixen
Wie unterschiedlich der journalistischen Sorgfalts-
pflicht Rechnung getragen werden kann, ist in der Dezember-Ausgabe des „Brixner“ zu bestaunen. Auf der einen Seite ein höchst populistisches Editorial von Willy Vontavon, der rein emotional argumentiert, weit weg von jeglichem Fachwissen. Auf der anderen Seite der Beitrag „Rauchzeichen“ von Andreas Gottlieb Hempel, der hervorragend recherchiert ist und eine Fülle von Fakten nennt. Aber Vontavon würde auch vom Rauchen, wenn er es denn tut, bestimmt nicht krank werden, da man, um gesund zu bleiben, ja nur wie die Menschen in San Diego oder Los Angeles unbeschwert und glücklich in den Alltag gehen muss. U. Tichy, Brixen
Die Erderwärmung ist ein Fakt, und auch das Jahr 2005 war global gesehen wieder überdurchschnittlich warm. Dies gilt auch für Brixen, obwohl es nach langem wieder einmal Ende November geschneit hat und der Dezember unterdurchschnittliche Temperaturen aufwies. Einen beträchtlichen Anteil an der Erderwärmung hat der Mensch, denn der anthropogene Treibhauseffekt ist hauptsächlich auf die Verbrennung fossiler Energieträger, Abholzung des Regenwaldes und Massentierhaltung zurückzuführen. Ein Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der Erde bedeutet aber noch lange nicht, dass dies flächendeckend geschieht. Es gibt Gebiete, wo die Temperatur überdurchschnittlich ansteigen wird, und solche, wo es sogar zu einer Abkühlung kommen wird. In Nordwestund Westeuropa wird es zum Beispiel trotz globaler Erwärmung als Folge des zu erwartenden Abflauens des Golfstroms niedrigere Temperaturen geben. Das Thema ist sehr komplex und dadurch natürlich nicht exakt vorhersehbar, aber genau deswegen umso ernster zu nehmen! Was die Luftverschmutzung in Brixen im von dir angeführten Vergleich mit Großstädten angeht, möchte ich auf Folgendes hinweisen: Die Temperaturinversion im Winterhalbjahr entsteht hauptsächlich in Gebirgstälern und viel seltener in der Ebene, wo der horizontale
Klauspeter Dissinger
Das waren aber düstere Gedanken zum Jahresende, die Willy Vontavon da von sich gegeben hat. Voll hat er die Nase von Horrormeldungen, die letztendlich ihrem Namen gar keine Ehre machen. Lächerlich findet er das Theater um das Wäldersterben, wo doch überall noch Bäume rumstehen, und um die Rinderseuche, wo doch keinem was passiert ist – außer den Rindern natürlich, aber diese armen Schweine betreffen uns ja nicht. Zugegeben, wir haben als Spezies bislang alles überlebt, Katastrophen, Epidemien, Kriege... der Mensch hält wirklich viel aus, frei nach dem Motto: Was nicht tötet, härtet ab. Erstrebenswert ist diese Lebenseinstellung aber für mich nicht. Ich gebe ebenfalls zu, dass es mit unserer derzeitigen Lebensqualität in Südtirol gar nicht so schlecht bestellt ist, im
Gegenteil. Als Umweltschützerin geht es mir aber nicht um Schlechtmacherei, sondern um den Erhalt unserer hohen Lebensqualität. Bei zunehmender Umweltbelastung erfordert dies jedoch eine ständige Auseinandersetzung mit neuen Erkenntnissen, ihre öffentliche Diskussion und die gemeinsame Suche nach einem vernünftigen Management-Konsensus. Ich gebe außerdem zu, dass es nicht leicht ist, die potentiellen Gefahren der Feinstaubbelastung oder des globalen Klimawandels ernst zu nehmen, wenn sie weder sichtbar noch greifbar sind und Wissenschaftler auf der ganzen Welt in der Tat immer noch Schwierigkeiten haben, die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung vollständig zu identifizieren (insofern diese in einem dynamisch-komplexen System überhaupt – außer im historischen Zusammenhang – als eindeutig festzulegen sind). Ich habe jedoch zu viele Jahre in einem renommierten klimatologischen Labor einer amerikanischen Universität verbracht, um die alarmierenden Studienergebnisse der internationalen Klimatrendforschung als einfache Panikmache oder gar als hinterwäldlerisches Gelaber abzutun. Sicher sehen manche Medien ihre Daseinsberechtigung in der Verbreitung von Angst einflößenden Horrorberichten, aber
es gibt ja glücklicherweise auch zahlreiche seriöse Informationsquellen. Mir als Antwort auf unser angeblich übertriebenes Umweltbewusstsein ausgerechnet die Amerikaner als Paradebeispiel vorzuhalten, bringt mich allerdings zum Lachen. Schließlich sind sie es, die in ihrer naiven Unbeschwertheit und Ignoranz ganze 25 Prozent aller Weltressourcen für gerade mal 5 Prozent der Weltbevölkerung verbrauchen und deren Biodiversität als Umweltindikator sogar in den Nationalparks dramatisch am Sinken ist, während wir im vergleichsweise stärker genutzten Alpenraum dank eines strikten Umweltmanagementsystems die Artenvielfalt nicht nur erhalten, sondern mittlerweile sogar durch die Wiedereinführung einst ausgerotteter Spezies erfolgreich erweitern können! Zu Willys Annahme, dass der Grad der Luftverschmutzung immer mit der Stadtgröße zusammenhänge, nur so viel: Die Luftqualität im wilden Fairbanks, Alaska (ca. 25.000 Einwohner) ist laut Studien aufgrund der hohen Feinstaubbelastung durch die private Holzfeuerung und den ungezügelten Autoverkehr im Winter genauso schlecht wie im kalifornischen Großstadtmoloch Los Angeles (ca. 3,5 Millionen Einwohner)! Und trotz alledem sind die Amerikaner „glücklich“? Wer länger in
den USA gelebt hat, weiß, dass „glücklich sein“ dort nicht unbedingt ein echtes Lebensgefühl ist, sondern sehr oft ein gesellschaftlich aufgesetztes Zwangsverhalten. Das Eingestehen von Problemen und ihre Bewältigung sind nämlich größtenteils tabu – abgesehen von einer engagierten, intellektuellen Minderheit, die sich übrigens seit einiger Zeit einem neuen Lebensmotto verschrieben hat: dem „precautionary principle“ – frei übersetzt „Grundsatz der vorbeugenden Maßnahmen“. Wenn wir uns schon ein Beispiel aus Übersee nehmen sollen, dann erscheint mir dieses Motto am nachahmenswertesten in unserem lebens- und liebenswerten Südtirol. Dagmar Gnieser, Umweltbund Brixen
Anm. d. R.: Ich gebe zu, unsere Leser mit dem Dezember-Editorial ganz bewusst und mit vollkommen überspitzten Formulierungen regelrecht
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Luftaustausch öfters gewährleistet ist. Dadurch kommt es, dass in Brixen die Luft im Winter unter Umständen schlechter ist als in New York oder Rom. Man kann sich in einer solchen Situation den Brixner Talkessel wie eine überdimensionale, geschlossene Garage mit laufenden KFZ-Motoren vorstellen, in der sich die Abgase stauen, da sowohl der vertikale als auch der horizontale Luftaustausch fehlen.
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leserforum provoziert zu haben. Mein Ziel war es, zum Nachdenken anzuregen – in zwei Etappen und zu zwei Problematiken, über die ich schon seit einer Weile grüble. Dabei nahm ich in Kauf, dass das Nachdenken in der ersten Etappe – also nach dem Lesen des Editorials – vor allem bei umweltbewussten Lesern auf meine Kosten gehen würde. Ohne die Re-Aktion der Leser in Form von Leserbriefen wäre mein Konzept allerdings nicht aufgegangen. So kann ich nun „auflösen“, dass in (fast) jedem Detail der vier Leserbriefe die Autoren natürlich vollkommen Recht haben. Es ging mir doch nicht darum, mit dem Editorial „kollektive Ignoranz“ zu propagieren, und schon gar nicht war es meine Absicht, „Wissenschaftler zu diffamieren“, wie mir ein befreundeter Arzt in einer persönlichen E-Mail vorwarf. Es ist doch ebenfalls selbstverständlich, dass ich die „ignorante
Nachlässigkeit“ der Amerikaner in Bezug auf die Natur nicht als Verhaltensmodell anbieten wollte – wobei ich sagen muss, dass mich die grenzenlose Abfallproduktion in Amerika mehr schockiert hat als der praktisch nicht existierende öffentliche Verkehr und die damit einhergehende überbordende Autonutzung. Im Grunde weiß ich nur von einem einzigen Leser, der meine Absicht zur Provokation im Dezember-Editorial „durchschaut“ hat, als er mich vor Weihnachten eigens in der Redaktion anrief und mir – man höre und staune – zum Text gratulierte: Wir würden uns zu einer Pharisäer-Gesellschaft entwickeln, in der wir von allen anderen ein Verhalten verlangen, das wir selbst ignorieren, hatte er zwischen den Zeilen gelesen. Wir predigen Wasser und trinken Wein. Damit sprach er mir aus der Seele, denn im Grunde ist es doch fragwür-
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dig, wenn wir uns über den Feinstaub ärgern und dennoch ein Dieselauto fahren, weil wir damit 200 Euro im Jahr sparen. Es ist doch geradezu pervers, wenn wir Raucher uns vor dem Feinstaub fürchten, wo doch eine einzige Zigarette möglicherweise unserer Lunge mehr Schaden zufügt als ein stundenlanger Aufenthalt an einer viel befahrenen Kreuzung in Brixen. Ist es nicht ebenfalls diskutabel, wenn wir uns alle vor HandyUmsetzern fürchten, wo doch mit großer Wahrscheinlichkeit das eigene Handy direkt am Ohr gesundheitsschädlicher sein dürfte als jeder Handymasten in der Umgebung? Grenzt es nicht an Dummheit, wenn wir uns über die schlechte Luft ärgern, während wir Hochglanzzeitschriften, Milchverpackungen und anderen Müll in den eigenen Kachelofen schieben und uns und unsere Nachbarn auf diesem Weg langsam vergiften, nur um 50 Euro für ordentliches Heizmaterial zu sparen? Ist es richtig, dass wir jedes Jahr Millionen Bäume für das Weihnachtsfest opfern, während wir uns über das Waldsterben sorgen? Und schließlich: Es grenzt doch an Heuchelei, wenn wir immer nur dem Auto und der schlechten Luft die Schuld für unser mangelndes Wohlbefinden und für unsere anscheinend so angeschlagene Gesundheit geben, während wir unbekümmert unserem Körper Fast Food und billige Lebensmittel zumuten. Das Beste zum Schluss: Die Verantwortung für alles schieben wir natürlich, weil das so bequem ist, auf die Politik, denn schließlich muss doch die Stadt- und Landregierung danach trachten, dass WIR endlich vernünftiger werden. Dabei geben wir uns sogar der Illusion hin, dass uns eine andere Regierung wirklich zum Umdenken bewegen könnte. Zweitens: Unabhängig von den unwiderlegbaren gesundheitlichen Risiken, die zum Beispiel der Feinstaub mit sich bringt, befürchte ich, dass die damit einhergehende Angst vor einer hoffnungslosen Zukunft
vor allem in zu Depressionen neigenden Menschen möglicherweise mehr Schaden anrichtet als der Feinstaub selbst. Ich sehe eine reale Gefahr darin, dass durch die dauernde Berieselung von Negativschlagzeilen in Teilen der Bevölkerung eine Endzeitstimmung aufkommt, die – trotz aller Probleme, die wir haben – meiner Meinung nach absolut nicht gerechtfertigt ist. So sehe ich es als großes Privileg, dass wir es uns mit dem kostenlos verteilten „Brixner“ im Gegensatz zu den meisten anderen Medien leisten können, auch positive Meldungen zu bringen. Ich bin sogar davon überzeugt, dass die grundsätzlich positive Ausrichtung unseres Blattes maßgeblich für den Erfolg desselben bei unseren Lesern verantwortlich ist. Als „Herr Chefredakteur“ bedanke ich mich in diesem Sinn für die vier Leserbriefe, denn ohne sie hätte ich meine im Editorial vom Dezember begonnenen provozierenden Gedanken nicht zu Ende spinnen können. Es ging mir, zusammenfassend, natürlich nicht darum, Umweltprobleme zu bagatellisieren, sondern – ganz im Gegenteil – unsere Leser zum Nachdenken anzuregen und – in der „zweiten Etappe“ – gelebtes Umweltbewusstsein zu propagieren, ohne aber dabei in tiefste Endzeit-Depression zu fallen und den Lebensmut zu verlieren. Optimismus anstatt Pessimismus, umweltbewusstes Handeln anstatt Öko-Hysterie. Denn schließlich – und für diese wunderbar optimistische Zeile bedanke ich mich herzlich bei Dagmar – ist es „mit unserer derzeitigen Lebensqualität in Südtirol gar nicht so schlecht bestellt, im Gegenteil.“
Der „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen fax 0472 060201 - e-mail brixner@brixmedia.it
Willy Vontavon
Umfrage
Sinnvoll oder für die Katz? Um die Feinstaubbelastungen zu reduzieren, wurden auf einigen Brixner Straßen von Dezember bis März Fahrverbote erlassen. Wie beurteilen die Einwohner diese Maßnahme?
Für Andreas von Mörl steht die Gesundheit an erster Stelle: „Der Feinstaub ist für mich in erster Linie ein Gift – und die Gesundheit hat Vorrang. Jede Maßnahme, die den Feinstaub reduziert, ist für mich daher absolut gültig. Wenn die Straßen geschlossen werden müssen, damit die Feinstaubbelastung sinkt, bin ich dafür – auch wenn ich persönlich einen Nachteil davon habe. Die Gesundheit geht vor – auch vor Privatinteressen!“
„Meiner Meinung nach nützt die Schließung von ein paar Straßen nichts!“, meint Erich Barth entschlossen. „Die Altstadt ist für den Verkehr sowieso schon gesperrt, und die paar zusätzlichen Autos, die auf den gesperrten Straßen fahren würden, fallen wohl kaum ins Gewicht. Die Maßnahme wurde wohl nur unternommen, um irgendetwas zu tun – aber sie hat sehr wenig Wirkung. Sinnvoller wäre wohl, wenn der Sand, der auf die Straßen liegt, sofort nach der Schneeschmelze entfernt würde.“
„Mich stört die Schließung der Straßen nicht so, ich parke meistens außerhalb der Stadt“, findet Gottfried Potauner. „Ob die Maßnahme etwas nützt, werden die Ergebnisse der Messungen zeigen. Den täglichen Stau auf den Straßen finde ich erschreckend – die meisten Autos haben bestimmt keinen Filter. Ob ich fahren dürfte, weiß ich nicht einmal.“
Walther Weitschek zeigt sich skeptisch: „Diese eine Maßnahme trägt unwesentlich zur Verbesserung der Feinstaubproblematik bei. Wesentlicher wird sein, endlich den Umlaufverkehr in den Griff zu kriegen und die Westumfahrung schnellstmöglich zu verwirklichen. Außerdem müsste man gefächerter an die ganze Sache herangehen und beispielsweise auch die Belastung durch die Heizungen berücksichtigen.“
Klaus Oberhauser findet die Schließung einiger weniger Straßen unnütz: „Der Feinstaub kommt ja durch den Schmutz, der auf den Straßen liegt, und nicht nur von den Abgasen. Da wäre es besser, sie würden die Straßen reinigen. Ein paar Straßen zu sperren, macht wohl keinen Sinn – die Autos fahren dann halt Umwege. Mit meinem Auto könnte ich schon fahren – aber ich nehme meistens den Citybus.“
„Ich denke schon, dass die Schließung der Straßen etwas bringt – sonst würden die Politiker sie ja nicht sperren“, ist Alexandra Rienzner überzeugt. „Im Detail kenne ich mich aber zu wenig aus. Ich bin froh, dass ich ein Auto habe, mit dem ich immer fahren kann. Man wird schon einen Grund haben, dass nicht alle Autos fahren dürfen. Die Umwelt wird sicher belastet sein und eine Pause brauchen.“
Fotos: Oskar Zingerle
„Da oben ist die Autobahn – da wird es wenig nützen, hier ein paar Straßen zu sperren“, glaubt Edith Schmidt. „Wenn alle Straßen geschlossen werden, ist hier bald überhaupt nichts mehr los. Ich selbst gehe immer zu Fuß.“
„Beim Weihnachtsmarkt wird nicht gesperrt – da dürfen die Touristen reinfahren, wie sie wollen“, ärgert sich Anja Libera. „Der Feinstaub ist sicher eine Belastung – aber konkrete Vorschläge zur Reduzierung habe ich nicht. Ich selbst habe kein Auto und fahre mit dem Bus.“
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Portrait
„Die reine Wahrheit gibt es nicht“ 35 Jahre lang hat der Brixner Journalist Hartmuth Staffler das Bild unserer Stadt durch seine Lokalberichterstattung in der „Dolomiten“ geprägt. Seit einigen Wochen ist er im verdienten Ruhestand.
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Einen Journalisten zu interviewen birgt eine gewisse Spannung in sich. Knapp und sachlich sind zumeist die Antworten, ohne große Ausschweifungen, manchmal fast eine Spur zu nüchtern. Hartmuth Staffler, „Dolomiten“-Journalist im Ruhestand, bildet da keine Ausnahme. Bedächtig und mit nahezu stoischer Ruhe erzählt er von seinem beruflichen Werdegang. Lediglich seine Hände, die während des gesamten Gesprächs an einem Stückchen Papier drehen, verraten ein wenig innere Aufgewühltheit. Er sei kein Vereinsmensch und auch kein Mensch, der sich in die Zwänge einer politischen Partei pressen lasse. Es fände sich auch nichts, mit dem er sich hundertprozentig identifizieren könne. „In mir wohnt ein gewisser Widerspruchsgeist“, sagt der passionierte Hobby-Historiker. Mit erstem Jänner dieses Jahres hat er sich nach über 22 Jahren von der Bezirksredaktion in Brixen verabschiedet. Hinter ihm liegen insgesamt 35 Jahre Zeitungsarbeit, 35 Jahre im ewigen Zwiespalt zwischen Zeitdruck und der Lust, ausführlicher zu recherchieren. Der Tagesjournalismus „ist immer stressig, denn es gibt wenig Zeit und auch nicht genügend Platz, um bestimmte Themen zu vertiefen“, sagt Staffler. Ab und zu habe er Vorträge für Vereine gehalten, um ihnen die Arbeit der Journalisten näher zu bringen und habe dabei gerne auf einen Ausspruch von Karl Valentin zurückgegriffen, um dieses Dilemma zu beschreiben: „Wundern tut’s mich schon, dass jeden Tag genauso viel passiert, wie in die Zeitung hineinpasst.“
Beruf mit Risiko Im Sommer 1970 fing Staffler als Aushilfe bei der Tageszei-
Hartmuth Staffler mit Alt-Generalvikar Josef Michaeler auf der Spitze eines Domturmes tung Dolomiten an, „und dann bin ich halt geblieben“. Der von ihm benannte Widerspruchsgeist mag wohl die treibende Kraft dazu gewesen sein, über Jahrzehnte einen Beruf auszuüben, „der auch so manches Risiko birgt“. Privates und Berufliches zu trennen sei irgendwann kaum mehr möglich gewesen, denn „nach einer gewissen Zeit war ich einfach so gut wie nie mehr Privatperson.“ Wünsche, Anregungen und Beschwerden, manchmal auch sehr lange Zeit, nachdem ein Artikel erschienen war, wurden bald zu jeder Gelegenheit an ihn herangetragen. Einige Male gab es auch bitterböse Schimpfbriefe, vor allem, wenn Hartmuth Staffler über so heikle Themen wie das Lager der Roma in Vahrn schrieb. Am liebsten habe er immer Artikel geschrieben, „bei denen man das Gefühl hat, irgendetwas bewirken zu können – Artikel, die die Leute zum Nachdenken bringen“. Einen Hang zu geschichtlichen Themen habe er dabei auch immer gehabt, „vor allem,
wenn es um Minderheitenfragen ging.“ An die Geschichte sei er aber immer als Journalist herangegangen, stets auf der Suche nach Ungereimtheiten und mit dem Ansinnen, Widersprüche aufzuzeigen. „Die reine Wahrheit gibt es nicht“, betont er, „es kommt schlichtweg auf die Sichtweise an und wie diese in Worte gefasst wird.“ Sein Buch über den Antisemitismus in der christlich-sozialen Presse vor dem Ersten Weltkrieg mit dem Titel „Krummstab und Krummnase“, das er vor einigen Jahren veröffentlichte, ist eine Frucht dieser ständigen Suche nach den Ursachen, nach dem Überraschenden. Recherchiert habe er dazu recht lange, vor allem in der „Brixener Chronik“, und er sei dabei auf allerlei Kurioses gestoßen, das bei manchen wohl auch betretenes Schweigen hervorgerufen habe.
Der Spaß am Schreiben Schreiben habe ihm immer schon Spaß gemacht. „Bereits während der Oberschulzeit arbeitete ich während der Sommermonate als Urlaubsvertretung für den damaligen Dolo-
Foto: Oskar Zingerle
Hartmuth Staffler: „Ich habe es stets genossen dabei zu sein, wo etwas los ist“ miten-Korrespondenten Rudolf Constantin“, erinnert sich Staffler. Später war er dann Pressereferent der Südtiroler Hochschülerschaft und somit auch für den „Skolast“ verantwortlich. „Eigentlich war ich immer schon im Journalismus drinnen“, resümiert Staffler. In der Tat gehörten Bücher, Zeitschriften und Zeitungen seit jeher zum Alltag von Hartmuth Staffler. Sein Großvater, von Beruf Richter, habe sehr viel geschrieben, „eigentlich sein ganzes Leben lang. Wenn wir Kinder ihn besuchten, saß er da und schrieb für die Dolomiten oder den Schlern.“ Auch Hartmuth Stafflers Mutter, eine Lehrerin, habe viel gelesen und geschrieben, und so ist ihm die Liebe zu seinem Beruf wohl sprichwörtlich in die Wiege gelegt worden. Er habe es stets genossen, „dabei zu sein, wo etwas los ist.“ Er habe es auch genossen, das Land und vor allem die Leute kennen zu lernen.
Ein überzeugter Brixner Hartmuth Staffler ist „schon ein überzeugter Brixner, ich könnte mir aber auch gut vorstellen, irgendwo anders zu leben“. Reisen gehört zu seinen Leidenschaften, wobei es ihm vor allem der Balkan angetan hat. So manches Abenteuer gä-
be es von diesen Reisen zu berichten, manches Außergewöhnliche, das er „vielleicht irgendwann in einem Buch festhalten wird.“ Deshalb fiel es ihm auch nicht schwer, in den Ruhestand zu gehen, „denn nun finde ich die Zeit für all jene Dinge, die ich schon lange im Kopf habe.“ Den Druck der Tagesarbeit ist er losgeworden, „wenn ich auch die Vielseitigkeit meiner Arbeit vermissen werde.“ Ge-
wonnen hat er neuen Freiraum zum Schreiben, „und da gäbe es einiges.“ Die Brixner Geschichte um 1900 hat es ihm angetan, „weil die Stadt und überhaupt das ganze Land damals eine Blütezeit erlebte, die mit dem ersten Weltkrieg zum Stillstand gekommen ist. Von diesem Stillstand hat sich Südtirol nie mehr richtig erholt.“ Marlene Kranebitter
steckbrief Hartmuth Staffler wurde am 31. August 1948 in Brixen geboren und wuchs dort mit seinem Bruder Gerd auf. Nach der Mittelschule besuchte er das Realgymnasium in Brixen. Anschließend studierte er drei Jahre lang Germanistik und Geschichte, unter anderem an der Universität Innsbruck. Im Fach Germanistik interessierte er sich vor allem für den Bereich Zeitungswissenschaften. Während der Studienjahre unterrichtete Hartmuth Staffler zeitweilig Mathematik und Naturkunde an der Mittelschule bei den Englischen Fräulein. Von 1970 bis 2005 arbeitete er dann nahezu durchgehend für die Tageszeitung „Dolomiten“. Lediglich von 1980
bis 1982 machte er einen Abstecher zum Landespresseamt, bis er im Dezember 1982 zur „Dolomiten“ zurückkehrte und die Lokalredaktion in Brixen übernahm. Hartmuth Staffler ist Präsident des Brixner Geschichtsvereins. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat er unter anderem einen Bildband mit alten Postkarten sowie einen Bildband über die Stadt Brixen vor 100 Jahren veröffentlicht. Zu seinen Hobbys gehören die Berge, das Reisen „und eben das Lesen und Schreiben“. Mit seiner Frau Elena lebt Hartmuth Staffler in Brixen.
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Stadelgasse 4 in der Brixner Altstadt Tel. 0472 835 154 www.goldenekrone.com Ganzjährig geöffnet von Montag bis Samstag von 1200 bis 1400 Uhr und von 1830 bis 2100 Uhr
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Willy Vontavon willy.vontavon@brixen.net Tel. 0472 060200
Höhere Parkgebühren Vor einigen Wochen hat die Parking Brixen GmbH zum ersten Mal seit sechs Jahren die Gebühren für das Parkhaus in der Dantestraße erhöht: Jede angefangene Stunde Parken kostet nun 1,50 Euro, ab 20 Uhr bezahlt man die Hälfte. Eine Preiserhöhung um die ISTAT-Aufwertung ist im Konzessionsvertrag zwischen Gemeinde und Parking Brixen vorgesehen. Gemeinde und Stadtwerke überlegen nun, ob sie mit den Parktarifen an den Kurzparkzonen und auf dem Acquarena-Parkplatz nachziehen sollen, weil derselbe Vertrag eine Angleichung vorsieht. Parken ist im Zentrum von Bozen im Vergleich zu Brixen teurer – am Waltherplatz kostet jede Stunde 1,90 Euro. Bruneck hingegen ist günstiger: Im neuen zentral gelegenen Parkhaus zahlt man von 9 bis 12 und von 15 bis 19 Uhr 1,40 Euro pro Stunde, außerhalb dieser Zeiten nur 70 Cent. Außerdem hat man sich in Bruneck für die kundenfreundliche Viertelstundenverrechnung entschieden – in Brixen konnte man sich dazu noch nicht durchringen. wv
ticker Das Heizkraftwerk Brixen Süd, das den Süden der Stadt und Milland versorgen wird, kann gebaut werden. Der Brixner Stadtrat hat das Einreichprojekt vor kurzem genehmigt. +++ Die Gemeinde Brixen hat erstmals den ICI-Steuersatz für Wohnungen, die als Hauptwohnungen mit registriertem Mietvertrag vermietet werden, auf vier Promille herabgesetzt. Bislang belief sich die Gemeindeimmobiliensteuer für diese Wohnungen auf 5,5 Promille. +++ Die Coni-Turnhalle in der Dantestraße musste kurz vor Weihnachten aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Während die zwei kleinen Hallen nach der Durchführung von Sicherheitsarbeiten an der Decke weiterhin genutzt werden können, muss die große Turnhalle abgerissen und neu gebaut werden.
Strahlende Gewinner Zwei nagelneue BMW 116i, zwei Ford Ka, ein Mini One, fünf glückliche neue Autobesitzer, zufriedene Hauptsponsoren und erleichterte Organisatoren – so könnte die Bildunterschrift für das untenstehende Foto lauten. Vor kurzem wurden die fünf Hauptpreise der Weihnachtsüberraschung Eisacktal-Wipptal 2005 überreicht. Gewonnen haben Germano Marcon aus Freienfeld (Mini One), Josef Fill aus St. Peter/Lajen und Armin Gschnitzer aus Sterzing (je ein Ford Ka), Christine Werndle aus dem österreichischen Ebbs und Michaela Bonell aus Sterzing (je einen BMW 116i). Am meisten freute sich wohl Michaela
Bonell, die seit dem Bekanntwerden ihres Gewinnes die Geschichte des richtigen Loses schon dutzende Male erzählen musste: Sie hatte vor Weihnachten im Spielwarengeschäft „Pfiff“ in Sterzing um 47 Euro ein Spiel für ihren Sohn gekauft, als die Verkäuferin ihr riet, ihren Einkauf um drei Euro zu erweitern, damit sie zwei anstatt nur ein Los bekommen könne. Also kaufte die Sterzingerin noch ein kleines Plüschbärchen für ihren zweiten Sohn. Ausgerechnet dieses zweite Los wurde am Stadtplatz in Sterzing für den Hauptpreis gezogen. Kaufleute-Präsident und Organisator Hans Astner zeigte sich bei der
Preisübergabe äußerst zufrieden – vor allem mit der erstmals eingeführten Zusammenarbeit zwischen den Eisacktaler und den Wipptaler Kaufleuten. Der Homepage brixen.net bescherte die Weihnachtsüberraschung an den Tagen der Verlosungen ungeahnte Zugriffszahlen: Zwei Mal war der Server dem Ansturm der neugierigen Losbesitzer nicht gewachsen und ging aufgrund Überlastung in die Knie. Sechs Einkaufsgutscheine der „Superchance“ warten übrigens immer noch auf die Eigentümer: 220338, 185653, 147390, 35202, 96386 und 114742. Die Losbesitzer können sich unter Telefon 0472 837780 melden. wv
+++ Das Lepra-Komitee Brixen bietet am 29. Jänner von 9 bis 12.30 Uhr am Domplatz „Honig der Solidarität“ an. Der Erlös des Verkaufes wird zur Finanzierung von Krankenstrukturen in Afrika verwendet. 19
Panettone aus Kuhmist
Die Frauenkommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen hat bei einer Klausurtagung die Schwerpunkte für die kommenden Jahre festgelegt. Die Nordtiroler Kommunikationstrainerin Katharina Mitterbauer unterstützte die Kommission und half, aus der Vielfalt der gesammelten Ideen die wichtigsten Schwerpunkte und Inhalte auszuwählen. Die Frauenkommission wird sich in den nächsten Jahren in einzelnen Arbeitsgruppen mit mehreren großen Themengebieten auseinandersetzen. Ein Thema befasst sich mit „Frauen und Wirtschaft“: Wo stehen Frauen in der Brixner Wirtschaftswelt, welche Chancen haben sie, wie steht es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wie um das Bewusstsein sozialer Absicherung und Vorsorge, wie um die Frauenförderung in der
Arbeitswelt? Mit Situationsanalysen, Sensibilisierungskampagnen und Bewusstseinsaktionen möchte die Frauenkommission dabei richtungweisende Akzente setzen. „Frauen in der Politik“ ist ein weiterer Leitgedanke, mit dem sich die Frauenkommission auseinandersetzen will. Es gelte schon jetzt, die Weichen zu stellen, damit Frauen bei den nächsten Wahlen stärker ins Rampenlicht treten und bei der Besetzung von Gremien bestimmter ihre Stimme erheben. Außerdem will die Kommission konkrete Formen der Chancengleichheit in der neu zu erstellenden Gemeindesatzung verankern. Neben diesen Schwerpunktthemen plant die Kommission Frauenthemen durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, die Beteiligung an übergemeindlichen Projekten und durch die Bildung von Netzwerken voranzutreiben. hg
Foto: Oskar Zingerle
Frauensignale für Brixen
Panettone der ganz besonderen Art haben zwei Fachlehrer der Landesberufsschule „Emma Hellenstainer“ fabriziert. Der Ahornacher Konditormeister Hubert Oberhollenzer und der Brixner Bäckermeister Karl Badstuber (im Bild) fertigten rund 50 Stück dieser italienischen Hefekuchen an. Das wäre ja an und für sich nichts Besonderes, allerdings verwendeten sie ein für Standard-Konsumenten recht unübliches Triebmittel: Kuhmist. Hintergrund des Projekts war es, einen natürlichen Panettone herzustellen, der frei von künstlichen Zusatzstoffen ist. Badstuber holte sich den „Ausgangsstoff“ sogar von der Alm. Der getrocknete Kuhmist wird 24 Stunden
Anregung Brixen, Samstag, 18. Jänner 1908
Brixener Bestattungsbrauch Brixen, Samstag, 25. Jänner 1908
Gegen das Zuschaufeln der Gräber nahm in der Donnerstagssitzung des Bürgerausschusses Herr Hoinkes energisch Stellung. Für die Eltern und nächsten Angehörigen des teuren Verblichenen sei ohnedies des Schmerzes übergenug, wenn sie den jungen, hoffnungsvollen Sohn, den Vater, die Mutter, das geliebte Kind, kurz einen Teil des eigenen Ich in die Grube versenken sehen müssen. Dieser Brauch muss aufhören, indem man entweder die Zuschaufelung des Toten nach Entfernung der Leidtragenden besorgt, wie in anderen Städten, oder schützende Taxen auf den Sarg legt. Auch hochwst. Herr Kanonikus Eberhart schloss sich ganz der Ansicht des Herrn Hoinkes an und gab verschiedene Aufklärungen. Die Ersten, welche für die Abschaffung dieser ungemein anstrengenden und hastigen Schaufelarbeit stimmen werden, sind die Totengräber selbst. Die Stadtgemeinde wird sich diesbezüglich an kompetenter Stelle verwenden. 20
Was geschieht mit den verschiedenen Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Flugschriften, Probenummern usw., die man hält oder die einem zugeschickt werden? Welche Anwendung finden sie, nachdem man sie gelesen oder auch nicht einmal aufgeschnitten hat? Manches wird aufbewahrt, manches verlegt, manches auch weitergegeben, damit es Gemeingut werde. Nun gibt es in unserer Stadt sowie in anderen Städtchen und Orten abgeschlossene Menschen, für die es eine wahre Wohltat und ein großer Nutzen wäre, wenn sie von Zeit zu Zeit etwas Neues und Frisches zu lesen hätten. Ich meine die Bewohner des Spitals und des Gefangenenhauses. Im Spital sind gerade im Winter meist Durchzügler, die sich den ganzen Tag langweilen, im Gefängnisse solche, die sich in Untersuchung
lang in Wasser eingeweicht, anschließend wird das Wasser filtriert und die ziemlich trübe Flüssigkeit mit Mehl zu einem Teig verknetet. „In diesem ‚Mutterteig’ – auch ‚madre’ genannt – haben wir Hefen herangezüchtet“, beschreibt Oberhollenzer den aufwändigen Vorgang. Über 30 Tage hinweg muss die „madre“ täglich bearbeitet und die Hefen mit Nahrung versorgt werden. Nach dieser Zeitspanne sind die Fermente reif und können als Triebmittel eingesetzt werden. Das Ergebnis jedenfalls war sensationell: Ein geschmackvoller, ansehnlicher Panettone, der nicht im Mindesten an verdautes Gras erinnert. es
befinden. Wie dankbar würden diese Armen den Bewohnern der Stadt sein, wenn sie ihnen täglich diese geistige Nahrung brächten! Dies wird sicher gern geschehen, wenn zu diesem Zwecke an einem öffentlichen Platze ein Einwurfskasten angebracht wäre, was ich mit diesen Zeilen anregen möchte.
Eine holländische Empfehlung Brixen, Dienstag, 9. Jänner 1908
In der Nacht vom 6. auf den 7. Jänner hat der Damenschneidermeister Gottlieb Huber, bisher wohnhaft gewesen in Brixen, Altenmarktgasse, der Bischofsstadt mit Kind und Kegel den Rücken gekehrt. Er verabschiedete sich nicht einmal von seinen bedeutenderen, tieftrauernden Gläubigern. Nur dem Spediteur schenkte er noch so viel Vertrauen, sich von ihm die Möbel zur Bahn transportieren zu lassen, während er fürwitzi-
Vorteile für Familien Die Brixner Gemeindeverwaltung plant, Familien über einen Familienpass einen vergünstigten Zugang zu gemeindeeignen Einrichtungen und noch zu bestimmenden Dienstleistungen zu schaffen. Das Instrument des Familienpasses kommt im deutschsprachigen Ausland bereits in verschiedenen Kommunen zum Einsatz. Gudrun Schmid vom Amt für Familie in der Südtiroler Landesverwaltung hat vor Ort Erfahrungen eingeholt, Stadträtin Paula Bacher Marcenich will sich demnächst mit Schmid treffen, um sich über ihre Eindrücke auszutauschen und auf diese Weise weitere Ideen zu erhalten, welche Leistungen ein Familienpass beinhalten könnte. Zudem will sie sich in der Brunecker Gemeinde umhören, wie der dort bereits eingeführt Familienpass funktioniert. „Wir stehen bei der Konzeption noch ziemlich am Anfang und müssen noch einige Diskussionen
führen. Unter anderem müssen wir klären, welche Formen des Zusammenlebens wir als Familie definieren und somit zu Anspruchsberechtigte des Familienpasses bestimmen“, sagt Bacher. Ihr Ziel sei es, die Inhalte des Familienpasses bis Ende des Jahres zu definieren und in der Folge ein erstes Angebot im Rahmen des Familienpasses in die Tat umzusetzen. Als Beispiel für mögliche Leistungen des Familienpasses nennt sie eine vergünstigte Familienkarte für den Eintritt in die Acquarena oder einen Familienskipass. Auch ein Skonto beim Einkauf in bestimmten Geschäften, wie es die Mitgliedskarte des KVW heute schon bietet, ist angedacht. „Wer Ideen hat, soll diese bei mir deponieren. Ich bin für jeden Vorschlag dankbar und werde sein Realisierung überprüfen“, erklärt die Stadträtin. In diesem Sinne lädt sie die Vereine ein, ihr Angebot in den Familienpass zu integrieren. amm
Die schönsten Hochzeitsbilder Im nächsten „Brixner“, der um den 20. Februar erscheinen wird, bringen wir unsere bereits zur Tradition gewordenen Sonderseiten zum Thema „Braut & Bräutigam“. Für diese Sonderseiten suchen wir auch heuer die schönsten Hochzeitsbilder unserer Leser, die wir dann im „Brixner“ abdrucken. Unter den veröffentlichten Einsendungen wird ein romantisches Candlelight-Dinner beim Restaurant Fink in Brixen verlost. Senden Sie Ihre Bilder an den „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen. Einsendeschluss ist am 10. Februar.
Achtung! Professionsmäßige Schwindler
gen Fragern erklärte, die Möbel kämen zum Tischler, um „aufpoliert“ zu werden. Die Gendarmerie wünschte gern, das neue Domizil des „fahrenden Meisters“ zu erfahren.
Brixen, Dienstag, 21. Jänner 1908
Christbaumfeier Brixen, Mittwoch, 1. Jänner 1908
Am Sonntag abends veranstaltete die hiesige Freiwillige Feuerwehr im Gasthof „Zum Goldenen Kreuz“ eine Christbaumfeier, welche aus allen Bevölkerungskreisen sehr gut besucht war. Unter den Festgästen bemerkten wir unter anderem den Herrn Statthaltebeirat v. Putzer-Reybegg, Bürgermeister Dr. v. Guggenberg, Bürgermeister-Stellvertreter Stremitzer und den Herrn Oberst Verdroß. Nach der Begrüßung des Herrn Feuerwehrkommmandanten Mallepell fand die Versteigerung des Christbaumes statt, welche unserer Feuerwehr einen hübschen Gewinn gebracht haben
dürfte. Den weiteren Teil des Abends verschönerte eine Abteilung des Orchesters des Männergesangsvereins Brixen unter der tüchtigen Leitung des Herrn
Musikdirektors A. Myon durch ihr flottes Spiel. Allen Teilnehmern wird dieser Abend in angenehmer Erinnerung bleiben. Gut Heil!
Wie uns von mehreren Seiten mitgeteilt wird, wurden in letzter Zeit in der Nähe der Adlerbrücke von sehr zweifelhaften Individuen, so genannten „Plattenbrüdern“ von Stufels, verschiedenen Personen, besonders besser gekleideten Bauernweibern vom Lande, angeblich soeben dort gefundene goldglänzende Eheringe, Uhranhängsel und andere Gegenstände zum Verkauf angeboten, welche vollständig wertlos sind. Gleichzeitig machen wir auf die gegenwärtig im Unter- und Oberinntal abermals auftauchenden bekannten Schatzschwindlerbriefe aus Spanien aufmerksam.
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Broschüre über den Rosslauf
„Das Wohnviertel im Rosslauf – unsere neue Heimat“ nennt sich eine Broschüre, die an die Haushalte in dieser Wohngegend verteilt worden ist. Die Idee dazu entstand im Rahmen eines Bürgerstammtisches, bei dem sich Alois Dejori, selbst Bewohner des Rosslaufs, bereit erklärt hatte, einen Text über die Entstehungsgeschichte des Viertels sowie Fotografien kostenlos
zur Verfügung zu stellen. Auf Initiative der Stadträtin Paula Bacher Marcenich, die ebenfalls im Rosslauf wohnt, wurde das Vorhaben in kürzester Zeit in die Tat umgesetzt. Entstanden ist daraus eine 24-seitige zweisprachige Broschüre mit Übersetzung von Carlo Milesi, die sich der Besiedlungsgeschichte des Brixner Beckens, der Entstehung und Entwicklung der Altstadt sowie den urbanistischen Veränderungen im Bezirk ZinggenRosslauf bis zu den Achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts widmet. Somit beschreibt die einfach gestaltete Broschüre allerlei Wissenswertes aus der ferneren Vergangenheit. Über die Entstehung des heute bevölkerungsreichsten Stadtgebietes und über die heutige Gestalt der Wohnzone mit all seinen Vorund Nachteilen ist leider nichts nachzulesen. db
Brixner Finanzpolizei berichtet
Auf Gebautem bauen „Auf Gebautem bauen“ – so lautet der Titel eines Buches, das die Bozner Architektin Susanne Waiz im Folio Verlag kürzlich herausgegeben hat. In ihm wird für den dringend notwendigen sorgfältigen Umgang mit historischer Bausubstanz plädiert, Umnutzung, Umbau oder Renovierung statt Abbruch und Neubau. Eine Forderung, die angesichts der Abriss- und Bauwut der letzten Jahre in Südtirol und dem damit verbundenen Verlust an Identität und Baukultur mehr als dringlich erscheint. In dem schön aufgemachten Band werden neben einem lesenswerten Vorwort von Helmut Stampfer, Südtirols oberstem Denkmalpfleger, und Einführungen von Susanne Waiz und Walter Hauser 19 hervorragende Beispiele von Umbauten infolge neuer Nutzung vorgestellt. Neben großen Maßnahmen wie der Um-
wandlung von Schloss Tirol in das Südtiroler Landesmuseum oder dem ehemaligen GIL-Gebäude in Bozen in die Europäische Akademie EURAC werden auch kleinere Projekte wie das Gasthaus zur Krone in Laas oder das Haus Tasser im Ahrntal vorgestellt. Für Brixen ist das von Marlies Gasser Vontavon beispielhaft renovierte Stadthaus Wiesthaler am Großen Graben aufgenommen worden – ein hervorragendes Beispiel, wie man einen 45 Meter langen und nur 12 Meter breiten Baukörper wieder mit hoher Wohnqualität in der Altstadt sensibel herrichten kann. Man würde sich wünschen, dass nicht nur in elitären Sonderfällen auf Gebautem gebaut wird, sondern dass dies zur Alltagsarchitektur wird, um den baulichen Charakter Südtirols besser zu wahren als bisher. agh
„Südtiroler Väter vereinigt Euch!“
Die Tätigkeitsfelder der Finanzpolizei haben sich in den letzten Jahren verändert und erweitert: Heute ist die „Guardia di Finanza“ eine Art spezialisierte Polizeieinheit, die sich längst nicht mehr nur um die Überprüfung des Steuerwesens kümmert. „Neben der Bekämpfung der Steuerhinterziehung und Rückführung der Gelder widmet sich die Finanzpolizei auch der Bekämpfung der illegalen Einwanderung, der Fälschung von Markenprodukten, der Internetpiraterie oder Raubkopiererei sowie des Waffen- und Drogenverkehrs“, erläutert Oberleutnant Claudio Bellumori, Kommandant der Brixner „Fiamme Gialle“. 22
„Weiters überprüfen wir auch den Bereich des Glückspielwesens, die Rechtmäßigkeit von Arbeitsverhältnissen und Eingriffe in die Umwelt, die die Gesundheit aller Bürger gefährden.“ Im vergangenen Jahr gelang es der Brixner Einheit, 96 Steuerhinterziehern sowie 70 unrechtmäßigen Arbeitsverhältnissen, darunter Schwarzarbeiter, auf die Spur zu kommen. Weitere Aktionen betrafen den Bereich der Markenfälschung und der illegalen Einwanderung, wobei in einer spektakulären Verfolgungsjagd zwei polnische Staatsbürger in einem gestohlenen Auto gefasst worden sind. db
Südtiroler Väter vereinigt Euch – dieser Ruf erreichte uns von einem Südtiroler, der als kleiner Bub nach der Trennung seiner Eltern den Vater nicht mehr sehen durfte. Die Mutter hatte ihm weisgemacht, der Vater wolle ihn nie mehr sehen, und jeden Kontakt unterbunden. Natürlich machte sich später der Sohn auf die Suche nach seinem Vater und stellte fest, dass dieser ihm nach harten Kämpfen zwischen den Eltern vorenthalten worden war. Innige Beziehung zum Vater und Bruch mit der Mutter waren die Folge. Eine Familienkatastrophengeschichte, wie sie wohl häufiger vorkommt, als man denkt. Dabei werden die Väter mit Sicherheit keine bessere Figur machen als die Mütter, so dass man auch die Südtiroler Mütter zur Vereinigung aufrufen könnte. Am
besten wäre es allerdings, wenn Väter und Mütter sich vereinigen würden, um im Falle der Trennung zu Lösungen zu finden, die vor allem den Kindern die Trennung erleichtern. Sie sind in der Regel ja die Leidtragenden der Auseinadersetzungen ihrer Eltern. Dennoch: Der oben genannte Vaterruf fordert die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention, den kontinuierlichen Umgang des oder der Kinder mit beiden Eltern und die Gleichstellung von ehelichen und nichtehelichen Kindern, das heißt die Verantwortung beider Elternteile für das Kind ab seiner Geburt – alles, was sich auch Mütter wünschen könnten. Betroffene Väter können sich aber an folgende Kontaktadresse wenden: Telefon 335 5812699, Fax 0471 881515. agh
Lebensräume
Der Große Graben
Nein zur Tourismusabgabe Gebiete, außerdem könnte man durch bessere Bündelung einzelner Strukturen zusätzliche Einsparungen erzielen. Momentan setzt sich der Sockelbeitrag für das Budget der Tourismusvereine vor allem aus dem Beitrag der Mitglieder, dem Fördergeld vom Land und den Zuschüssen der Gemeinden zusammen, was für Peppi Thaler aber „keine zukunftsorientierte Lösung“ ist. Als Alternative könnte er sich eine Umschichtung der Beiträge über den Landeshaushalt vorstellen. „Die großen Wirtschaftsverbände wie Handwerk, Industrie, Handel und die Landwirtschaft, die direkt oder indirekt vom Fremdenverkehr im Land profitieren, sollten zusammen mit dem HGV die Tourismusorganisationen finanziell unterstützen. Nur so könnte man für den sicheren Fortbestand der Institutionen garantieren“. hg
15 Jahre Elki Am 18. Februar feiert das Eltern-Kind-Zentrum in der Runggadgasse seinen 15. Geburtstag: Um 11 Uhr findet in der Kapuzinerkirche eine Dankesfeier statt, im Anschluss daran gibt es im Elki heiße Würstl und am Nachmittag Spiel, Spaß und Unterhaltung. Das Elki wurde von einer Gruppe engagierter Mütter und einem Vater, der die Idee von Innsbruck mitbrachte, gegründet. Das Ziel lag darin, einen kinderfreundlichen Ort für werdende Eltern, Mütter, Väter, Großeltern, Kindermädchen, Pflegemütter und Interessierte aller Sprachgruppen zu schaffen. Dieses Ziel wird von den mehr als 20 Mitarbeiterinnen auch heute noch verfolgt: Der offene Treffpunkt dient als Kontakt- und Erfahrungsbörse, zur Weiterbildung der Mütter und als Spielort für größere und kleinere Kinder. Großer Beliebtheit erfreut sich auch der „Tauschmarkt Pumuckl“ in Milland, bei dem gebrauchte Kinderbekleidung, Babyausstattung
sowie Sportartikel zum Verkauf angeboten werden. Zudem organisiert das Elki in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Brixen die Sommerbetreuung für Kinder von dreieinhalb bis acht Jahren von berufstätigen Eltern. In den 15 Jahren hat das Elki manchen Umzug erlebt: Von den Räumen des Jugendhauses Kassianeum übersiedelte es kurz ins DonMazza-Gebäude und konnte dann im Dachgeschoss des Kapuzinerklosters untergebracht werden, wo die Gemeinde Brixen Räumlichkeiten angemietet hat. Die Tätigkeit des Vereins wird durch Gemeinde- und Landesbeiträgen, Mitglieds- und Kursbeiträgen sowie Spenden finanziert. db
Foto: Oskar Zingerle
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Peppi Thaler, Präsident des Tourismusvereins Brixen und des Tourismusverbandes Eisacktal, ist enttäuscht über das „Nein“ der Landesregierung zur Tourismusabgabe. „Wir haben fast zehn Jahre lang vergeblich für die Einführung einer gesetzlich geregelten Tourismusabgabe gekämpft“, so Thaler. Mit dem vorgesehenen Pflichtbeitrag sollte die finanzielle Situation der Tourismusorganisationen verbessert und verstärkt im Bereich Marketing und Vertrieb investiert werden, um den Tourismus als tragende Säule der Wirtschaft zu erhalten. „Es wurde jedoch kein Konsens zwischen den verschiedenen Wirtschaftsverbänden gefunden, demnach ist die Debatte rund um die Tourismusabgabe beendet.“ Auch der Präsident des Tourismusvereins Natz-Schabs, Andreas Auer, ist grundsätzlich für eine Tourismusabgabe, sofern die Abgaben nach Talschaften gestaffelt würden – Touristenhochburgen zahlen mehr als tourismusschwache
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Der Große Graben erzählt dem, der mit offenen Augen durch ihn schreitet, seine Geschichte. Die südliche Seite wird durch die aus der hohen Stadtmauer herausgearbeiteten Häuserfassaden bestimmt, die eine fast geradlinig verlaufende Begrenzung mit wenigen, engen Durchgängen zur Brixner Altstadt hin bilden. Die Nordseite wurde erst in der Mitte des letzten Jahrhunderts bebaut. Einzig ein Gebäude, in dem die Sennerei untergebracht war, wurde am Anfang des Jahrhunderts errichtet. Vorher bildete eine etwa zwei Meter hohe Mauer die Grenze zum Obstgarten der Englischen Fräulein. Der Blick vom Graben reichte von den Bauernhöfen im Westen über die markante Bergkette im Norden bis nach Kranebitt im Osten. ❚ Die jetzige Bebauung im Norden des Grabens mit ihren fast pavillonartigen, zum Straßenraum hin merklich versetzten Gebäuden und den vielen Durchgängen in die Hinterhöfe lässt diesen Ausblick noch erahnen. ❚ Im Unterschied zur geschlossenen Häuserfront an der Südseite atmet die Nordseite durch ihre rhythmisierte Bebauung und lässt den Garten dahinter spüren. Beim Einbiegen von der Weißenturmgasse weitet sich der Raum und bietet einen Ausblick gegen NordWesten. Das eingeschossige Gebäude der Südtiroler Sparkasse und die niedere und versetzte Bebauung vor der Bank für Trient und Bozen tragen wesentlich zur Wirkung des Grabens und
zum Verstehen seiner Entwicklung und Geschichte bei. Es wird deutlich, dass es sich beim Großen Graben nicht um einen geschlossenen Straßenraum wie in der Altenmarktgasse, in der Trattengasse oder in der Stadelgasse handelt. ❚ In der nächsten Zukunft wird der östliche Teil des Großen Grabens von den drei Südtiroler Banken beherrscht werden: Die Raiffeisenkasse Eisacktal hat das Gebäude der Sennerei erworben. Die Südtiroler Sparkasse will ihren schönen, eingeschossigen Pavillon aufstocken, so wie es der überarbeitete Wiedergewinnungsplan vorsieht. Die Südtiroler Volksbank hat ihren Brixner Hauptsitz auf der gegenüber liegenden Seite. ❚ Wir hoffen, dass auch nach den Umbauten und Erweiterungen der Rhythmus der Nordseite des Großen Grabens spürbar bleibt, dass die Bauherren und Architekten ein Gespür für die Geschichte des Großen Grabens aufbringen werden. Wir hoffen, dass kein geschlossener Straßenraum entsteht, der die Entwicklung der Stadt in diesem Bereich nicht mehr erlebbar machen würde.
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Der knochenförmige Kreisverkehr zwischen Bahnhofstraße und Vittorio-Veneto-Straße wurde bis auf wenige Details vor einigen Tagen fertig gestellt, auch die Fußgänger- und Radfahrerunterführung kann nun benutzt werden. Sobald die Temperaturen es zulassen, werden noch einige Oberflächengestaltungen vorgenommen. Auch die heute etwas holprige Asphaltdecke der Fahrbahnen wird dann ausgeglichen werden. Außerdem fehlen noch einige Trenninseln und die endgültige Gestaltung der Gehsteige. Der Kreisverkehr hat zu einer erheblichen Verminderung der Belastung der Anrainer geführt, und auch der Verkehr verläuft flüssiger, nachdem auch die Ampel am Parkhaus abgeschaltet worden war. Anfangs wollte die Gemeinde Brixen auf die Unterführung verzichten und diese erst in einigen Jahren bauen; vor Baubeginn hat der Stadtrat sich dann doch für einen gleich-
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„Ossobuco“ (fast) fertig
zeitigen Bau von Kreisverkehr und Unterführung entschieden, weil man damit Kosten spart. Allerdings konnte in der Folge der anfangs ins Auge gefasste Fertigstellungstermin nicht eingehalten werden. VW
SchaufensterWettbewerb
Achtung! „Hoblschoatn“
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Die schlechte Nachricht zuerst: In diesem „Brixner“ werden wir keine Details zur bevorstehenden Faschingszeitung „Hoblschoatn“ verraten – auch deshalb, weil die MGVler zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses „Brixner“ noch fleißig am Texten sind und sogar noch nach Ideen und Anregungen lechzen, die die Leser dieser Zeilen an die E-Mail-Adresse hoblschoatn@lycos.de schicken können. So können wir noch nicht schreiben, dass es in der heurigen „Hoblschoatn“ natürlich auch um eine Analyse der Wählerströme der Gemeinde-
ratswahlen gehen wird, und wir können auch noch nicht verraten, dass eine neue „Hoblschoate des Jahres“ gekürt werden wird. Auch wissen wir noch nicht, wer in der „Hoblschoatn“ vorkommen wird. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dürften aber die Stadtregierung und wohl auch die Schattenregierung zum Zug kommen. Was wir ebenfalls sehr wohl verraten können, ist, dass die neue Ausgabe der „Hoblschoatn“ pünktlich am Unsinnigen Donnerstag, 23. Februar, und an den darauf folgenden Faschingstagen zum Verkauf angeboten wird. wv
Vom 26. April bis 1. Mai findet in Brixen das 5. Internationale Jugend-Theater-Festival „sapperlot“ statt. Über 200 Jugendliche von Norwegen bis Israel werden dann die Brixner Altstadt stürmen. Das Theaterpädagogische Zentrum Brixen (tpz) lädt im Rahmen dieser Veranstaltung alle Kaufleute im Altstadtbereich zu einem Schaufensterwettbewerb ein: Mit eigenem Dekomaterial wie Plakaten und bedruckten Tüten, die das tpz zur Verfügung stellt, könnten die Geschäfte dazu beitragen, die Stadt ins „sapperlot-Fieber“ zu versetzen. Die Jugendlichen werden ausgeschickt, die Schaufenster und Läden zu begutachten und die bestdekorierte Auslage zu küren. Die Idee wurde vom Internationalen Österreich Filmwettbewerb in Wels importiert: Die daran teilnehmenden Jugendlichen waren begeistert, dass sich dort sämtliche Schaufenster an diesem Event orientierten und dachten sich, dies auch in Brixen zu verwirklichen. Die interessierten Kaufleute können sich beim tpz bis zum 17. Februar unter Telefon 0472 802305 über die Aktion informieren oder ihre Bereitschaft mitzumachen melden. db
Gelehrt, gelernt, gelacht Kürzlich feierte die älteste staatliche Schule von Brixen seinen 60. Geburtstag. Ein Rückblick über die Entwicklung des Wissenschaftlichen Lyzeums „J. Ph. Fallmerayer“.
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„Im deutschen Einheitsgymnasium und im Wissenschaftlichen Lyzeum von Brixen wird in den Räumen des Priesterseminars Montag, den 29. Oktober 1945, um 9 Uhr mit dem Unterricht begonnen [...].“ Mit diesen Worten wurde der Startschuss des Brixner „Wisslyz“ angekündigt, der ältesten staatlichen Oberschule in Brixen. Im Herbst 1945 besuchten schließlich 230 Schüler das Wissenschaftliche Lyzeum, von denen 37 zur Matura antraten und 35 anschließend auch für „reif“ erklärt wurden. Eine beträchtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass 15 der Maturanten Rückwanderer der Option waren.
Aus 230 wurden 580 Schüler Heute stehen den Schülern eine Reihe verschiedener Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dies ist das Ergebnis einer Entwicklung, die mit dem Antrag von Direktor Michael Thomaseth begann, im Schuljahr 1987/88 neben dem naturwissenschaftlichen erstmals auch einen neusprachlichen Schulzweig zu führen. Im Jahr 1992 gesellte sich ein von Direktor Peter Duregger genehmigter Schulversuch des technischen Bienniums hinzu. Aus diesem Projekt entstand ein Zweig der Gewerbeoberschule mit der Fachrichtung „Industrieinformatik“. Heute besuchen etwa 580 Schüler aus Brixen und
Heute besuchen etwa 580 Schüler aus Brixen und Umgebung das Realgymnasium Umgebung das Realgymnasium, das nach dem aus Tschötsch stammenden Orientalisten und Publizisten Jakob Philipp Fallmerayer benannt wurde.
Gelernt und gelacht 60 Jahre sind seit der Geburtsstunde des Realgymnasiums vergangen: Jahre, in denen wohl vor allem gelernt, gelehrt, gebildet wurde. In denen aber auch gelacht, Spaß gemacht und geblödelt wurde. So hat das Brixner Realgymnasium durch die Jahre hindurch neben seiner Bildungstätigkeit auch eine große kulturelle Rolle gespielt. Man erinnere sich an die Faschingszeitung „Keil“, an die „Keilspiele“, an die 50Jahr-Feier, an verschiedene Tage der Schulgemeinschaft. Entsprechend wurde auch der 60. Geburtstag der Schule gefeiert, wobei das Forum Brixen in Anbetracht der unzähligen „Gratulanten“, sprich Schüler, Lehrer, Elternvertreter und Ehrengäste, fast aus allen Nähten platzte. Direktor Gebhard Kirchler, Schulamtsleiter Peter Höllrigl und Landesrat Otto Saurer ga-
ben in ihren Ansprachen Einblick in die traditionsreiche Geschichte des Realgymnasiums.
Sketche und Musik Inspektorin Marialuise Fischer, der frühere Direktor Peter Duregger und der ehemalige Schulamtsleiter David Kofler, der 1945 selbst das Wisslyz besucht hatte, berichteten in einer Podiumsdiskussion von ihren eigenen Erfahrungen in der Schule. Sie sprachen unter anderem von der Bedeutung der Sprache für die Schulbildung, den abenteuerlichen Anfängen in der Nachkriegszeit und einigen wichtigen Entscheidungen für die Neuausrichtung der Schule in den Neunziger Jahren. Die Feier wurde durch witzige Sketche und anspruchsvolle musikalische Beiträge, die die Schüler in den Wochen vor der Feier einstudiert hatten, abwechslungsreich untermalt. Als einer der Höhepunkte des Festtages erwies sich eine aus der Feder von der Lehrperson Barbara Fuchs stammende Schillercollage anlässlich des 200. Todestages des Dichters unter der Regie von Edi Braunhofer. Manuela Kerer
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Durchgangsverbot im Rosslauf „Man muss jedem Hindernis Geduld, Beharrlichkeit und eine sanfte Stimme entgegen stellen“, bemerkte einst der amerikanische Präsident Thomas Jefferson. Doch er musste sich wohl nie durch eine verwinkelte Wohngegend quälen, in der Hindernisse eindeutig in der Überzahl sind. Mit Geduld, Beharrlichkeit und sanfter Stimme kommt man im Rosslauf jedenfalls nicht von Westen nach Osten...
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Ich bin eine alte Rossläuferin und erinnere mich noch gut an die Anfänge dieser Wohnbauzone. Neben meinem Elternhaus gab es nur drei weitere Häuser, die zudem relativ weit voneinander entfernt standen. Dazwischen fand man nichts als Wiesen, Bäume, Erdhügel und ohne Spielplatz! – fröhlich spielende Kinder.
Diese Barrieren, die ursprünglich rasende Mopets ausbremsen sollten, entpuppen sich als schwer zu passierende Hindernisse für größere Kinderwagen
Für nicht Ortskundige entpuppt sich die Wohngegend im Norden von Brixen heute als wahrer Dschungel – nur, dass man sich nicht durch dichte Sträucher und Bäume, sondern vielmehr zwischen zum Teil hoch aufragenden Häusern durchschlagen muss. Mit etwas Glück und Orientierungssinn wäre der Weg durch den Rosslauf trotz allem zu schaffen,
Foto: Oskar Zingerle
Häuser-Labyrinth
wären da nicht diese verflixten Verbotstafeln. „Durchgang nur für Anrainer“ oder „Divieto di transito“ behindern gar viele, die von der Pizzeria Pavillon zum Brixpoint wollen. Nur sehr geduldige und geübte „Wanderer“ schaffen es, den Verbotstafeln
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ein Schnippchen zu schlagen und sich einen erlaubten Weg von West nach Ost zu bahnen. Die weniger Beharrlichen ignorieren die Verbotsschilder und riskieren den Zorn der Anrainer. Meisterhaft angebrachte Barrieren, deren ursprünglicher
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Zweck darin lag, den Mopedfahrern das Rasen durch die Wohngegend zu erschweren, behindern zusätzlich den Weg. Allerdings entpuppen sich die – sicherlich nur gut gemeinten – Hindernisse als Fallen für jeden größeren Kinderwagen.
Genug gute Gründe für einen Wechsel !
Orientierungsplan für den Rosslauf Erschwerend kommt die Tatsache hinzu, dass man sich als Nicht-Rossläufer aufgrund der unzureichenden Beschilderung sehr schlecht orientieren kann. Häufig trifft man inmitten des Häuser-Labyrinths Besucher oder Kuriere, die verzweifelt nach bestimmten Anwohnern suchen. Die Stadträtin für Technische Dienste, Paula Bacher Marcenich, ist sich der problematischen Lage im Rosslauf durchaus bewusst. Sie plant die Erstellung einer Art Stadtplan für den Rosslauf und möchte im Zuge dieser Arbeiten auch die Beschilderung optimieren. Vor einiger Zeit hat sie sich deshalb an das Architekturbüro Kerschbaumer, Pichler & Partner gewandt.
Harald Pichler, auch er ein Rossläufer, ist seither fleißig am Recherchieren und versucht, die Situation zu erheben. „Die Lage im Rosslauf ist verzwickt“, weiß der Architekt. Der erste Teil – sprich die Siedlungen Laurin, Radlsee, Martin, Freimann und Negritella – war urbanistisch durchdacht, hatte eine klares Konzept, eine gut ausgearbeitete Platzgestaltung mit aufeinander abgestimmten Details wie beispielsweise Bodenbeläge und eine kontrollierte, logische Baudurchführung. Zudem gab es einen Koordinationsplan für gemeinsame Flächen und Wege. Insgesamt also ein stimmiges Projekt.
Kunterbunter Häuserwirrwarr Im Unterschied dazu gab es für die in der Folge bebauten Flächen in der Zone Rosslauf weder einen gemeinsamen Koordinierungsplan für die Außengestaltung noch für Durch- beziehungsweise Zugänge und für Anschluss-Achsen an die umliegende Stadtbebauung. Die Folge waren unter anderem Probleme bei der Platzgestaltung. Im „jüngeren Rosslauf“ gibt es neue Dachformen und Blechdächer, die auch optisch nicht mehr an den ursprünglichen Gestaltungsgedanken anschließen. Weiters ist die Detailausführung wie beispielsweise die Randsteine unüberlegt: Jedes Kondomini-
Foto: Oskar Zingerle
Stimmige Ausgangslage
um hat gewissermaßen für sich gebaut, ohne auf das Ganze zu achten. „Vor allem ab dem zweiten Teil der Zone Rosslauf fehlte die Rolle eines Koordinators, der die gesamte Übersicht hätte behalten sollen“, versucht Harald Pichler den Grund für den kunterbunten Häuserwirrwarr zu erläutern.
Durchgänge definieren Bei dem Projekt, einen Orientierungsplan für den Rosslauf zu erstellen, geht es nicht zuletzt auch darum, die Zugänglichkeiten und Durchgänge in der Wohnbauzone zu definieren. Es ist nämlich so, dass nicht überall da, wo von den Anrainern ein Verbotsschild angebracht wurde, dies auch rechtens ist. Andererseits gibt es Durchgänge und sogar Durchfahrten, die von Rechts wegen Privatbesitz sind. Zwar hat die Gemeinde auf diese Bereiche laut Durchführungsplan ein Nutzungsrecht, allerdings wurden diese so genannten Servitute nicht immer durchgeführt und sind streng genommen (noch) nicht einklagbar. Das Problem besteht darin, dass die Eintragungen
Für nicht ortskundige entpuppt sich der Rosslauf als wahres Labyrinth im Grundbuch mit dem Durchführungsplan nicht übereinstimmen.
Dringender Handlungsbedarf Architekt Pichler hat nun die wichtige und notwendige, aber mit Sicherheit auch aufwändige und undankbare Aufgabe, Licht in den Rosslauf-Dschungel zu bringen. Dass Handlungsbedarf besteht, ist nicht nur den Bewohnern des Rosslaufs ein Anliegen, sondern auch all jenen, die jemanden besuchen möchten oder vielmehr suchen müssen. Bis es allerdings so weit ist, kann es noch ein Weilchen dauern, denn die Gemeinde muss den offiziellen Auftrag für die Verwirklichung dieses Projektes erst ausschreiben. Für all jene, die sich in der Zwischenzeit durch das Häuser-Labyrinth mit eingebauten Hindernissen schlagen müssen, hat Präsident Jefferson einen guten Tipp: „Nichts verleiht mehr Überlegenheit, als ruhig und unbekümmert zu bleiben.“ Elisabeth Stürz
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Ernüchternde Regelung Mitte Dezember hat das EU-Parlament nach langwierigen Diskussionen die so genannte Wegekostenrichtlinie verabschiedet. Damit strebt man eine europaweite Harmonisierung der Maut für LKWs an.
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Mauterhöhung – und Vielfahrerrabatt Die Grünen im EU-Parlament hatten vehement auf ein Miteinbeziehen dieser Kosten gedrängt, die eine höhere Maut zur Folge gehabt hätte. Zum Leidwesen der transitgeplagten Bevölkerung fand dieses Vorhaben keine breite Unterstützung, alle entsprechenden Anträge wurden abgelehnt. Übrig geblieben ist eine Richtlinie, die immerhin eine 15- bis 25-prozentige Erhöhung der Maut in Bergzonen und in sensiblen Gebieten vorsieht. Ebenfalls angenommen wurde allerdings auf Antrag der italienischen Parlamentsmitglieder, viel fahrenden LKW-Fahrern einen Rabatt von 13 Prozent einzuräumen. „Angesichts dieser Vorgaben müssen wir sogar befürchten, dass nach Umsetzung der Richtlinie unter dem Strich für viele eine niedrigere Maut herauskommt“, erklärt Umweltlandesrat Michl Laimer. Denn die Richtlinie muss nun in nationales Recht 30
Umweltlandesrat Michl Laimer: „Die Situation ist nicht aussichtslos“ umgewandelt werden, und hier kann jeder Staat zwischen verschiedenen Varianten wählen. „Die heutige Regierung in Rom will den Verkehr verbilligen, denn im übrigen Staatsgebiet wird die Transitproblematik bei weitem nicht so stark empfunden, und es gibt auch kaum irgendwo vergleichbare Belastungen“, sagt Laimer. Es werde für Südtirols Parlamentarier in Rom sicher schwierig, die Gesetzgebung zur Richtlinie entsprechend hiesiger Bedürfnisse zu gestalten. „Die Mehrheit ist in diesem Fall wie auch bei anderen Themen nicht auf unserer Seite“, sagt Laimer. Falls es tatsächlich bei den bevorstehenden Parlamentswahlen zu einem Regierungswechsel kommen sollte, werden allerdings die Karten neu gemischt, und dann könnten sich durchaus auch neue Möglichkeiten zu diesem Thema ergeben. Aber auch bei für Südtirol günstigen Mehrheitsverhältnissen werde die Maut kaum ansteigen. Laut Laimer liegt das Problem in der Bezugsgröße, auf deren Grundlage die Maut zukünftig berechnet wird. „Als Bezugsgröße werden die Baukosten
Foto: Oskar Zingerle
Viele, die sich von den neuen Bestimmungen zur Wegekostenrichtlinie eine Verbesserung der belastenden Situation entlang der Brennerautobahn erwartet haben, dürften enttäuscht sein, denn das Ergebnis ist mehr als ernüchternd. Zum einen ist es nicht gelungen, eine Bestimmung in die Richtlinie mit aufzunehmen, die das Einrechnen der so genannten „externen“ Kosten in die Maut verlangt. Als externe Kosten gelten im Zusammenhang mit dem LKW-Verkehr jene Belastungen, die durch den Schadstoffausstoß und der Lärmbelästigung entstehen.
und die Instandhaltungskosten genannt. Leider ist unsere Autobahn schon ziemlich alt, und die Werte werden vermutlich entsprechend niedrig sein. Wenn dazu noch ein Vielfahrerrabatt kommt, wird auch die Erhöhung für sensible Gebiete nicht mehr viel bewirken“, schätzt der Landesrat. Immerhin sollte es für Österreich möglich sein, seine hohe Mautgebühr zu halten und damit seine Bollwirkung aufrecht zu erhalten.
Laimer: „Die Situation ist nicht aussichtslos“ Trotzdem: „Die Situation ist nicht aussichtslos“. Landesrat Laimer plant gemeinsam mit den Kollegen aus dem Trentino und aus Tirol die Umsetzung eines alternativen Instruments, das eine Verbesserung der Situation für die Anrainer mit sich bringen könnte. Der Europäische Gerichtshof hat nämlich vor einiger Zeit das so genannte sektorale Fahrverbot, das Nordtirol einführen wollte, abgelehnt. Gleichzeitig hat das Gericht aber in seinem Urteil festgehalten, dass die einzelnen Länder sehr wohl ge-
eignete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Umwelt ergreifen könnten. Mit den Messergebnissen zur Schadstoffbelastung, die seit etwa einem Jahr auf der Brennerstrecke gesammelt werden, hat man in Südtirol geeignetes Material vorliegen, um besonders belastende LKWs, die mit alter Euro-0- und Euro-1-Technologie unterwegs sind, verbieten zu können. Diese Maßnahme soll im Trentino, in Südtirol und auch in Nordtirol gelten. „Wir wollen gemeinsam koordiniert vorgehen. Erste Gespräche gab es bereits. Bei einem Treffen Ende Jänner, an dem alle betroffenen Landesräte und Techniker teilnehmen werden, wird die endgültige Vorgehensweise definiert.“
Fahrverbot für Euro 0 und Euro 1 Laimer erwartet sich, dass das Fahrverbot für Euro 0 und Euro 1 mit Oktober 2006 starten könnte. „Wir brauchen eine gewisse Vorlaufzeit, denn schließlich müssen wir die Frächter über das Verbot informieren, damit sie sich darauf einstellen können.“ Zu klären sei auch, wie das Fahrverbot kontrolliert werden soll. Das Mobilitätsassessorat plane die Errichtung einer Kontrollstelle am Brenner, aber es werde wohl auch die Mithilfe der Polizei notwendig sein, um die Einhaltung des Verbotes effizient zu gewährleisten. Ein Jahr lang möchte man Ergebnisse sammeln, um daraus Rückschlüsse für weitere Maßnahmen zu treffen. Als Ziel nennt Laimer vor allem die Reduktion der Stickoxide. Und vielleicht tut sich inzwischen auch im EU-Parlament etwas zu diesem Thema. Laut Zeitungsberichten soll eine Kommission bis 2008 Rechenmodelle prüfen, die die externen Kosten in die Mauthöhe miteinbeziehen. Und ab 2010 sind die EU-Staaten gar verpflichtet, die Schadstoffklassen bei der Maut zu berücksichtigen. Annamaria Mitterhofer
Sicher verwahrt Vor der ehemaligen Brauerei Seidner am Ansitz Köstlan befindet sich eine große Wiese mit einem Teich, der besonders im Winter zugefroren eine beliebte Spielfläche ist. Nun haben die Eigentümer das Grundstück umzäunt, und mit dem Spielen und Eis Laufen ist Schluss, was zu einiger Aufregung in der Nachbarschaft geführt hat. die erhalten werden müsste und, wenn möglich, wieder zugänglich gemacht werden sollte. Lösungen dafür können natürlich nur im Einvernehmen mit den Besitzern gefunden werden, die sich sicher vernünftigen Argumenten nicht verschließen werden. Vielleicht sollte auch die Gemeindeverwaltung – zumindest in der Frage der Haftung – vermittelnd und helfend eingreifen. Andreas Gottlieb Hempel
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Der Ansitz Köstlan geht auf das 13. Jahrhundert zurück, war im 17. Jahrhundert Wohnhaus des Weihbischofs Jesse Perkhofer, der es zum RenaissanceSchloss umbaute. 1853 erwarb die Familie Seidner den Ansitz und baute 1880 daneben eine Brauerei, die bis 1924 bestand. Ab 1936 fertigte die Firma Durst dort optische Instrumente, bis 1995 alles einer Wohnnutzung zugeführt wurde. Vor der Brauerei wurde seinerzeit ein kleiner Teich angelegt, in dem die Holzfässer vor der Abfüllung mit Bier quellen konnten, um dicht zu sein. Der Teich befindet sich in einer großen Wiese, Teil der zum Ansitz Köstlan ehemals gehörigen Kammerhube, und ist Privatbesitz.
Aus mit der Spielerei! Da das Grundstück jahrelang nicht eingezäunt war, spielten
die Kinder der Umgebung häufig dort, und bei zugefrorenem Teich herrschte im Winter lebhaftes Treiben der Schlittschuhläufer. Die Eigentümer des Grundstückes nahmen das lange hin, obgleich sie mit den unerfreulichen Hinterlassenschaften der Besucher oft genug zu tun hatten – vom Hundekot bis zur Plastikflasche bot sich ein nicht immer appetitliches Sammelsurium. Nun haben die Eigentümer im Dezember das Grundstück schließlich eingezäunt, und es ist aus mit der Spielerei auf einem reizvollen Privatgrund. Dafür kann man nicht nur wegen der ständigen Reinigungsarbeiten Verständnis haben. Auch die Haftungsfrage ist für die Eigentümer brisant. Was ist, wenn im Wasser oder auf dem Eis ein Kind verunglückt? Die vorsichtshalber aufgestellten Schilder „Privatgrund, betreten verboten“ wurden nicht beachtet und sogar häufig zerstört. Aus dieser Sicht ist es also kein Wunder, dass die Besitzer vorbeugend ihren Grund ein-
gezäunt haben, mit einem grünen Maschendrahtzaun, der den ehemals natürlichen Eindruck der Wiese allerdings sehr beeinträchtigt.
Idylle mit Umzäunung Nun herrscht große Aufregung bei den Nachbarn, Kindern und bei allen, die sich dort am Teich vergnügten. Aber niemand kam bisher auf die Idee, einmal mit den Grundbesitzern zu sprechen und nach einer Lösung zu suchen. Vielmehr wurde an den „Brixner“ die Bitte herangetragen, darüber kritisch zu berichten. Wir tun das eigentlich ungern, weil es nicht die Aufgabe einer Zeitschrift sein kann, sich in die Privatangelegenheiten von Grundstücksbesitzern einzumischen. Wir tun es aber dennoch – wenn auch nicht kritisch, sondern vermittelnd –, weil wir der Ansicht sind, das es sich um einen besonders schönen Fleck in Brixen handelt, der mit seinem Teich und den Kirschbäumen drumherum eine Idylle darstellt,
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Foto: Oskar Zingerle
Ein grüner Maschendrahtzaun verwehrt seit kurzem den Zugang zum Teich
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Foto: Oskar Zingerle
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ticker Beim Bürgerstammtisch des Stadtrates von Brixen im Vereinshaus von Tschötsch hat Bürgermeister Albert Pürgstaller erklärt, dass die Grundschulen und Kindergärten von Tschötsch und Tils nicht geschlossen werden sollen. Schule und Kindergärten seien sinnvoll, weil diese für beide Dörfer als Mittelpunktstrukturen eine wichtige Bereicherung darstellen würden. +++ Im Dezember fand in der Erlebnisgärtnerei Reifer in Vahrn ein Weihnachtskonzert mit den White Lily Gospel Singers statt. Der Erlös geht an die Familie Profanter aus Villnöss. Die Aktion wurde von der Brauerei Forst unterstützt. Im Bild: Christoph Daporta, Konrad Sigmund, Raimund Reifer und Siegfried Profanter mit Kindern.
In der letzten Ausgabe des „Brixner“ haben wir noch darüber berichtet, dass die Gemeinde Mühlbach auf der Suche nach einem Standort für den Bau eines Altenheimes wohl endgültig fündig geworden sei. Inzwischen ist bekannt geworden, dass der Eigentümer eines Hotels in Mühlbach beabsichtigt, seine Immobilie für diesen Zweck zu verkaufen. Die Gemeinde wartet derzeit auf ein konkretes Preisangebot. Sollte dieses annehmbar sein, wird das Amt für Seniorenwesen voraussichtlich zur Begutachtung des Standortes herangezogen. oz
Vahrnereien 2006 Alle zwei Jahre belebt die Heimatbühne Vahrn die Faschingszeit mit der Faschingsrevue „Vahrnereien“ – heuer bereits zum achten Mal. Seit Monaten werden Kuriositäten, Heimlichkeiten und sonstige Besonderheiten aus der näheren und ferneren Umgebung festgehalten, mit spitzer Feder aufbereitet und für die Bühne in Szene gesetzt. Mit Ironie, Humor und Wortwitz bilden kabarettistische Darbietungen und gesun-
gene Szenen den Schwerpunkt des zweistündigen Programms, das von tänzerischen und musikalischen Einlagen umrahmt wird. Neben den Theaterspielern der Heimatbühne Vahrn sind bereits seit mehreren Auflagen der Spontangesang, die Mini-BrassBand, die Schuahplattler-Gitschn Vahrn sowie die Tänzerinnen der „Vahrnereien“ mit dabei. Für das leibliche Wohl werden die Bäuerinnen Sorge tragen. Für die jeweilige Tanzunterhaltung spielt
das Rosental-Duo aus Lüsen. Die Aufführungen finden am 24., 25. und 27. Februar, jeweils um 20 Uhr, im Haus Voitsberg statt. Karten können ab 6. Februar bis drei Tage vor der jeweiligen Aufführung an den Schaltern der Raiffeisenkasse Vahrn erworben werden (Eintrittspreis: 15 Euro). Die Veranstalter weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Sitzplätze an den vorgemerkten Tischen lediglich bis 19.50 Uhr reserviert werden. db
+++ Bis Ende Februar soll ein geologisches Gutachten über den Ploseberg abgeschlossen sein, von dem die endgültige Trassierung der Hochspannungsleitungen abhängt. 33
Mühlbach: Haushalt 2006 genehmigt Den Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2006 hat der Gemeinderat von Mühlbach in seiner jüngsten Sitzung Ende Dezember genehmigt. Er umfasst rund 6,9 Millionen Euro. Woher die Gelder kommen und wie sie die Gemeindeverwalter ausgeben, haben wir im Folgenden grob zusammengefasst.
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Die Einnahmen der 2.736Seelen-Gemeinde Mühlbach stammen zu einem knappen Drittel aus so genannten außersteuerlichen Einnahmen (2,1 Millionen Euro). Mehr als die Hälfte dieses Postens bringen die E-Werke Fink und Uitzen,
die Abwasser- und Müllgebühren schlagen mit insgesamt gut 500.000 Euro zu Buche. 22 Prozent der Einnahmen – nämlich 1,5 Millionen Euro – bringen Zuweisungen der Autonomen Provinz, wobei hier der Löwenanteil der so genannten Pro-Kopf-Quote zufällt. Jede Gemeinde erhält pro Einwohner jährlich etwa 420 Euro für den Bilanzausgleich. Bei 2.736 Einwohnern (Stand Ende Dezember 2005) sind dies rund 1,15 Millionen Euro. Weitere 19 Prozent der Gesamtein-
nahmen sind unter dem Kapitel „Kapitalzuweisungen“ zu finden, wobei auch hier Landesmittel in Form von Beiträgen für den Bau von Straßen, Plätzen sowie eines Recyclinghofs die Hauptquelle sind. Weitere 8 Prozent der Einnahmen kommen von Gemeindesteuern. Die Gemeinde Mühlbach befreit auch dieses Jahr seine Einwohner von der Gemeindeimmobiliensteuer auf Erstwohnungen. Dies ist vor allem aufgrund der Einnahmen für
die „grünen Zertifikate“ aus den zwei E-Werken möglich. Wenn diese Zertifikate in den nächsten Jahren verfallen, wird auch der Gewinn aus den E-Werken nicht mehr so hoch ausfallen. Im Zusammenhang mit der ICI-Befreiung ist auch ein mit der Familie Schieder anhängiger Rechtsstreit zu erwähnen, der sich inzwischen über mehrere Jahre hinzieht. Wie es aussieht, könnte die Gemeinde zur Zahlung einer Schadensersatzsumme in Höhe von etwa einer Mil-
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Foto: Oskar Zingerle
lion Euro verurteilt werden. Ob sich die Gemeinde dann noch eine ICI-Befreiung wird leisten können, ist unwahrscheinlich.
Wohin fließen die Gelder? Fast die Hälfte der Haushaltssumme verschlingen die laufenden Ausgaben. Dazu gehören die Spesen für die allgemeine Verwaltung (zum Beispiel Lohnkosten), die Ausgaben für Raumordnung und Umwelt (hauptsächlich Wasser und Müll), Dienste von wirtschaftlicher Bedeutung (E-Werke Fink und Uitzen), Ausgaben für Kindergärten, Grund- und Mittelschulen, Sport und Erholung, Ausgaben im sozialen Bereich, Kultur und Kulturgüter. In Summe betragen diese laufenden Ausgaben 3,3 Millionen Euro. Rund ein Fünftel des Gesamthaushaltes machen die so genannten Ausgaben auf das Kapitalkonto aus. Hier hinein fallen etwa alle Ankäufe von beweglichen und unbeweglichen Gütern in den Kindergärten, Schulen oder Sportanlagen
Dank der Einnahmen aus den E-Werk „Vitzen“ und „Fink“ kommen die Mühlbacher in den Genuss der ICI-Befreiung und die Kultur-Förderbeiträge. Die größten Posten sind der Bau des Recyclinghofes in Mühlbach (642.000 Euro), Beiträge an die Skigebiete für Investitionen (ca. 150.000 Euro), eine Kapitalzuweisung an die Freiwilli-
ge Feuerwehr Mühlbach für den Ankauf eines Tankwagens (104.000 Euro), ein Beitrag an den Tourismusverein für den Ankauf von Räumlichkeiten in Meransen (106.800 Euro), Planung und Bau eines Teilstücks der Verbindungsstraße Mühlbach-Spinges (117.000 Euro), Grundablösen und Bau von
Straßen und Parkplätzen in Meransen (118.438 Euro) sowie für Straßen und Plätzen im Hauptort Mühlbach (90.000 Euro). Für die Rückzahlung von in den letzten Jahren aufgenommenen Darlehen wird die Gemeinde Mühlbach heuer etwa 740.000 Euro ausgeben. Oskar Zingerle
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Lorna Windsor, Leonardo De Lisi, Anna Toccafondi Giacomo Fornari Moderation ▶ Mozart-Liederabend
Sa 1. April 2006 - 20.00 Uhr
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University Jazz Orchestra Regensburg ▶ Big Band - Swing - Dixie - Funk - Fusion - Songs
Do 6. April 2006 - 20.30 Uhr Compagnia Teatri Possibili ▶ „Cirano di Bergerac“
Fr 7. April 2006 - 20.00 Uhr Otto Schenk & Helmuth Lohner ▶ „Lacherfolge“
Mo 17. April 2006 - 19.00 Uhr Frühjahrskonzert der Bürgerkapelle Brixen
Sa 22. April 2006 - 20.00 Uhr
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Oberösterreichisches Jugendsinfonieorchester Andreas Eitzinger Posaune, Ola Rudner Leitung ▶ Mussorgsky/Ravel, Tschaikowsky, Grieg, Grøndahl
Sa 29. April 2006 - 20.00 Uhr Frühjahrskonzert der Musikkapelle Pfeffersberg
So 14. Mai 2006 - 16.00 Uhr Jugendstreichorchester Capriccio & Capriccino, White Tower Singers, Irene Troi ▶ Muttertagskonzert
31. Juli bis 5. August 2006 Brixen Art Film Festival 2006 ▶ Dokumentarfilme zur Welt der Kunst
Mi 20. September 2006 - 20.00 Uhr
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Haydn-Orchester & Preisträger von „AudiMozart“ ▶ W. A. Mozart: Divertimento, Sinfonia concertante
Sa 30. September 2006 - 20.00 Uhr Monica Tarone, Federico Lepre, Chor „G. Verdi“ ▶ Opernkonzert: Verdi, Rossini, Donizetti & Mozart
Fr 20. Oktober 2006 - 20.00 Uhr
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Orchester der Mahler Akademie Bozen
Mi 29. November 2006 - 20.00 Uhr Thalia Theater Hamburg ▶ Ein Hildegard Knef Abend
Sa 2. Dezember 2006 - 20.00 Uhr Cäcilienkonzert mit MGV und Bürgerkapelle Brixen
Mi 13. Dezember 2006 - 20.00 Uhr
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Royal String Quartet & Elisabeth Kufferath Viola ▶ Wolfgang Amadeus Mozart e-mail: cultur@kulturverein.it • Jänner 2006 • Änderungen vorbehalten
Doris Brunner doris.brunner@brixmedia.it Tel. 0472 060200
Jugendtheater der Dekadenz
ticker Edith Oberhofer und Peter Schwienbacher wurden für 15-jährige Mitgliedschaft bei der Bürgerkapelle Brixen geehrt. An Peter Sullmann und Josef Gasser wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen. +++ Der Brixner Schauspieler Josef M. Lanz tritt mit der erfolgreichen Parabel „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ vom 7. bis zum 11. Februar in der Dekadenz auf. +++ Das Erstlingswerk „Die Blechbüchse“ (Skarabäus-Verlag) der aus Natz stammenden Autorin Birgit Unterholzner ist nun im Buchhandel erhältlich. Auf ihrer Lesereise macht sie auch Station in Brixen, am 31. Januar um 20.30 Uhr in der Dekadenz. Eintritt frei. +++ Werner Lanz drehte über die Kunstausstellung „SeeArt“, die im Herbst 2005 zum dritten Mal vom Kunstkreis St. Erhard organisiert worden war, einen 20-minütigen Film. Am Freitag, 17. Februar, um 20 Uhr im Saal der Volksbank Brixen findet die Erstausstrahlung statt.
Die Jugendtheatergruppe der Dekadenz tritt mit einer neuen Produktion vors Publikum: „Die drei Eisbären“ ist ein ländliches Lustspiel, das nach „vielen lustigen Improvisationsproben“ als Dialektstück auf die Bühne gebracht wird. Ingrid Porzner und Monika Costabiei haben das Stück dramaturgisch bearbeitet und Regie geführt. Die Aufführungen finden am 19. und 22. Februar um 19.30 Uhr im Anreiterkeller statt. Gerne spielen die Jugendlichen auch für Schulklassen; Infos hierzu erteilt die Gruppe Dekadenz (www.dekadenz.it). db
Geistliche Musik von Steffani Kürzlich ist unter der Reihe „ORF Edition Alte Musik“ eine CD erschienen, die anlässlich eines Konzertes der Neuen Hofkapelle München in der Kirche des Priesterseminars Brixen live mitgeschnitten wurde. Unter dem Titel „Musica sacra“ werden Werke des in Castelfranco geborenen Komponisten Agostino Steffani (1654-1728) dargeboten, dessen Persönlichkeit wohl einzigartig in der Musikgeschichte des späten 17. Jahrhunderts sein dürfte. Der Musiker, Komponist, Geistliche, Diplomat und Politiker war einer der bedeutendsten Europäer der Zeit. Seine Werke übten direkten Einfluss auf andere Musiker wie Händel, Kuhnau oder Mattheson. Bisher kaum beachtet sind allerdings Steffanis geistliche Werke, die in dieser Aufnahme wiederbelebt werden. Zu hören sind unter anderem Steffanis „Stabat Mater“, das als seine größte musikalische Errungenschaft bezeichnet wird, sein „Dixit Dominus“ und „Sperate Deo“. In der Besetzung Vokalensemble, Violinen, Violen, Viola da Gamba,
Violone und Theorbe schafft es die Neue Hofkapelle München in dieser Aufnahme wunderbar, den Originalklang und die authentische Tradition der Barockzeit zu vermitteln. Die Produktion erfolgte in Kooperation mit der Brixner Initiative „Musik und Kirche.“ mk
Vorankündigung
Litera Elixier
Bald ist es wieder so weit manch einem zur Freud den andern zum Leid. Wie immer humorig die M.G.V. Hoblschoatn. GEvS
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Junge Musiker begeistern
Das Konzert mit den JugendStreichorchestern „Capriccio“ und „Capriccino“ unter Mitwirkung des Vinzentiner Mädchenchores, das vor Weihnachten im Forum Brixen stattfand, rief beim Publikum hohe Anerkennung hervor: In bunter Abfolge präsentierten die jungen Musiker ein Programm, das zwar Rücksicht auf das kindliche oder jugendliche Alter nahm, die Zuhörer aber trotzdem in Erstaunen
darüber versetzte, mit welch begeisterter und begeisternder Hingabe Kinder und Jugendliche zu musizieren vermögen. Obwohl es im Konzert nicht um musikalische Perfektion ging, beeindruckten die Musiker mit einem beachtlichen Niveau, das allein bei den Werken von Corelli und Vivaldi zum Ausdruck kam. Bereichert wurde das Konzert weiters durch choreografische Einlagen, die von Reda Roshdy einstudiert worden waren. Die Leitung der zwei Orchester liegt seit Jahren in den bewährten Händen von Irene Troi, die mit viel Einfühlungsvermögen die jungen Musiker durch Hochs und Tiefs führt. Der Vinzentiner Mädchenchor hingegen wird von der Gesangspädagogin und Sängerin Klara Sattler betreut. Mit einem lange anhaltenden Schlussapplaus wurde ihnen und den Musikern für deren besonderen Einsatz gedankt. db
Musik für die Kleinen
Lachen mit der Komödie Brixen Die Komödie Brixen präsentiert in diesem Theaterwinter gleich zwei unterhaltsame Stücke: Am Freitag, 27. Januar, feiert die schwarze Komödie „Außer Kontrolle“ Premiere. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht der Seitensprung eines Landesrates, der sich ausgerechnet die reizende Sekretärin eines Oppositionspolitikers als Herzdame auserkoren hat. Durch Versteckspiele und Verwechslungen gerät die Situation dabei völlig außer Kontrolle. Unter der Regie von Leo Ploner stehen Evelyn Überbacher, Walter Larch, Benno Giacuzzi, Armin Mair, Christa Tauber-Issinger, Evi Haller, Joachim Mitterrutzner und der
Regisseur selbst auf der Bühne. Weiters bietet die Komödie Brixen im diesjährigen Fasching ein Faschingstheater in Form einer Comedy-Talk-Show. Unter dem Titel „Brixen Total“ werden heitere Texte, freche Lieder, lustige Couplets und witzige Gespräche geboten, wobei einige Überraschungsgäste zu Wort kommen. Beide Produktionen finden im Forum Brixen statt, wo auch die Karten reserviert werden können (Telefon: 0472 275588, www.forum-brixen.com). Die detaillierten Aufführungsdaten findet man in unserer Veranstaltungsübersicht oder auf der Homepage des Forums Brixen. (www.forum-brixen.com) db
Auf den Spuren Ingenuins
Jeder, der Kinder hat, kennt diese Situation: Das Christkind oder der Osterhase bringt den Kindern eine neue CD, und diese läuft dann rauf und runter, ohne Pause. Manchmal kann das mit der Zeit ganz schön an den Nerven zerren, deshalb ist man froh, wenn man seinen Kleinen irgendwann eine neue Sammlung von Kinderliedern anbieten kann. Ein solch neues Angebot liegt seit kurzem in den Geschäften Südtirols auf. Es trägt den Titel „Tiggetitagg, der Tausendfüßler“ und ist eine CD 38
mit Liedern der Kindersinggruppe Afing, die sich aus 16 Mädchen im Alter zwischen fünf und elf Jahren zusammensetzt. Mehr als ein Jahr Arbeit steckt in diesem Werk, das in den Red Moon Studios von Tommy Ratschiller in Burgstall aufgenommen wurde. Die Lieder sind natürlich, stimmungsvoll, lustig und flott und trotzdem kindgerecht. Die Melodien bleiben im Ohr, laden auch die Kleinen schnell zum Mitsingen ein und werden sogar bei den Erwachsenen frohe Stimmung verbreiten. amm
Ingenuin, Albuin und Hartmann werden seit etwa tausend Jahren als Diözesanheilige verehrt. Über die historische Figur Ingenuins sowie sein Erscheinungsbild als Heiliger in Volksfrömmigkeit und Kunst hat der renommierte Kirchenhistoriker Josef Gelmi ein Buch geschrieben, das beim Verlag A. Weger mit dem Titel „Bischof Ingenuin von Säben“ erschienen ist. Wenige Quellen bezeugen das Leben und Wirken des Bischofs. So findet sich sein Name auf einer von der Wissenschaft als gefälscht gehandelten Unterschriftenliste einer Synode im Jahr 579. Aus dem Jahr 591 existiert ein Schreiben an Kaiser Mauritius, in dem Ingenuin sich gegen Papst Gregor dem Großen stellt. Ausführlichere, aber nicht unbedingt zuverlässige Informationen liefert die Historia Langobardorum, die zwei Jahrhunderte nach Ingenuin Paulus Diaconus verfasste. Woher Ingenuin stammte und wie er Bischof wurde,
gibt keine Quelle Auskunft. Vom Namen Ingenuins wurde bisher fälschlicherweise auf bajuwarische Herkunft geschlossen. Diese Deutung widerlegt Gelmi mit dem Verweis auf die dreigliedrigen romanischen Namen. Gewiss ist, dass Ingenuin um 590, in der bewegten Zeit der Völkerwanderung, Bischof der Raetia Secunda war und als Friedensvermittler hohes Ansehen genoss. Auch wenn Gelmi viele Fragen nicht beantworten konnte, liefert seine mit vielen Karten und Bildern ausgestattete Darstellung einen wichtigen Beitrag zu einem Aspekt der Kirchengeschichte. kra
Mit Mutti, Onkel, Patin oder Oma in die Welt der Kunst eintauchen – am Samstag, 18. Februar, können Kinder von vier bis 14 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen einen kreativen Nachmittag erleben. In Werkstätten bietet sich die Möglichkeit zu malen, Ton zu modellieren oder sich zu Klängen und Musik zu bewegen. Eine erfahrene Kunstpädagogin begleitet das Erwachsenen-Kind-Duo und gibt Tipps. Die Werkstätten beginnen um 14.30 Uhr und dauern zwei Stunden. Im Anschluss daran erzählt der Performancekünstler und Pantomime Jordi Beltramo im Forum Brixen von einem poetisch-lustigen Clown, der in die kleinen Leidenschaften
des Lebens verliebt ist: Er tanzt mit einem Schmetterling, macht mit nackten Hühnchen rasende Spaziergänge und lässt sich vom Duft einer Rose bezaubern. Veranstaltet werden die Werkstätten namens „WoKu“ (Workshop & Kunst) sowie das Kindertheater vom Kulturverein Brixen Volkshochschule. Weitere Informationen erteilt der Kulturverein unter Telefon 0472 836424; für eine Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist eine rechtzeitige Anmeldung notwendig. db
Foto: Oskar Zingerle
Kreativer Nachmittag für Groß und Klein
Mill and Kaos2 Die Heimatbühne Brixen/ Milland steckt mitten in den Vorbereitungen für die Faschingsrevue „Mill and Kaos2“, die sie gemeinsam mit der Musikkapelle Milland gestaltet. Mit Musik, Tanz und Gesang wird hierbei die lang erwartete zweite Ausgabe der Zeitschrift „Brixmix“ vorgestellt. Diese beinhaltet Brixner und Millander Alltagsgeschichten: Die Analyse des Brixner Weihnachtsmarktes, Turbulenzen im Citybus, tiefsinnige Gespräche in der Frauensauna, politische Diskussionen auf dem Spielplatz sowie Einblicke in das Vereinsleben stehen auf dem Unterhaltungsprogramm. Gewürzt wird die Revue von einer traditionellen „Bütt“, die von Werner Ladinser verfasst wurde. Die weiteren Texte stammen von Renate Heissl, die auch die
Regie führte. „Mill and Kaos2“ geht am Unsinnigen Donnerstag, 23. Februar, und am Samstag, 25. Februar, jeweils um 20.30 im Jugendheim von Milland über die Bühne. An diesen beiden Tagen folgt im Anschluss ein Faschingsball mit Helli & Michael sowie dem Quartett der Musikkapelle Milland. Am 26. Februar um 17 Uhr und 28. Februar um 20.30 Uhr finden die Aufführungen ohne anschließendes Ballvergnügen statt. Karten für „Mill and Kaos2“ sind im Tourismusverein erhältlich. db
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Wegweiser nach Europa Beatrice Simonsen hat unter dem Titel „Grenzräume“ eine Anthologie über die Literatur südlich des Brenners herausgegeben, in der aus verschiedenen Perspektiven eine literarische Landkarte gezeichnet wird, die den Weg für die „Überwindung der Geschichte in Richtung Europa“ weisen soll. tät beider Motive „Heimat und Unbehaustheit“ hatte schon Franz Tumler, der Vater der Südtiroler Literatur, seine „Aufschreibung aus Trient“ angelegt. Darauf weist Martin Kubaczek hin. Johann Holzer wiederum setzt sich mit zwei Autoren der jüngsten Generation auseinander, Bettina Galvagni und Martin Pichler, bei denen die erwähnten Themen keine Rolle mehr spielen.
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Eigentlich müsste die Grenzraum-Thematik der Südtiroler spätestens seit der EU-Osterweiterung im vorvergangenen Jahr als hinfällig und anachronistisch gelten. Auch die sprachlichen Grenzen stellen vielerorts in Europa durch das Selbstverständnis der Mehrsprachigkeit keine unüberwindbaren Mauern mehr dar. Wir verstehen uns. Was aber wissen wir wirklich voneinander, von den Geschichten, die ein Landstrich irgendwo in Europa oder draußen an den neuen Grenzen zu erzählen hat? Unser Denken ist noch zu stark vom Kleinräumigen und Nationalstaatlichen geprägt oder kehrt immer wieder dorthin zurück: zum Europa der Regionen, dem historisch gewachsenen. Die Literatur der neuen EULänder steht derzeit hoch im Kurs. Doch warum schlägt die am Eisernen Vorhang aufgewachsene Wiener Publizistin Beatrice Simonsen die „narrative Landkarte“ des „klassischen“ (aber nicht mehr aktuellen) Grenzraums auf, bevor sie sich aufmacht, Europas neue Grenzräume zu erkunden? Ein ehemaliger Grenzraum als Maßstab für die weißen Flecken auf der literarischen Landkarte? So ungefähr: In der Literatur aus Südtirol will Simonsen die Antwort auf die Frage nach der „Überwindung der Geschichte in Richtung Europa“ finden. Sie konfrontiert literarische Textbeispiele von Franz Tumler, Joseph Zoderer, Herbert Rosendorfer, Helene Flöss, Sepp Mall, Norbert C. Kaser, Gerhard Kofler, Anita Pichler, Sabine Gruber, Maria E. Brunner, Alessandro Banda, Bettina Galvagni und Martin Pichler mit kritischen Beiträgen von Martin 40
Einzeichnung des bisher Ausgegrenzten Kubaczek, Nina Schröder, Wendelin Schmidt-Dengler, Karin Della Torre, Carlo Romeo, Paolo Valente und Johann Holzner.
Orte entwurzelten Heimatgefühls Wenn auch das friedliche Zusammenleben zwischen Deutschen und Italienern seit Anfang der 70er Jahre als gesichert gilt, berührt die kritische Auseinandersetzung einer Literatur Zoderers mit der Zeitgeschichte die Geschichtsverdränger immer noch schmerzlich, weckt in ihnen bei jeder Neuerscheinung, deren Plot in Südtirol angesiedelt ist, einen unangenehmen Provinzkomplex. „Sind dieselben Themen nicht mehr provinziell, wenn sie im Schlagschatten der Berliner Mauer abgehandelt werden, nur weil Berlin eine Metropole ist?“ fragt Nina Schröder und weist auf die umgekehrte Richtung hin, die Andreas Maier eingeschlagen hat, weil „die Konfliktstränge [hier] nicht mühsam herausgeschält werden müssen“. Karin Della Torre beleuchtet dagegen jene Literatur, der das Motiv der Sehnsucht nach anderen Orten gemeinsam ist. Auf die Polari-
Bis Ende der Neunziger Jahre ist unter der Etikette „Literatur aus Südtirol“ ausschließlich die deutschsprachige gehandelt und reflektiert worden; Simonsen lässt unter dem etwas sperrigen Überbegriff „Sprachraum. Grenzraum“ erstmals auch die italienischsprachige und das Bemühen der Ladiner um eine eigene zu Wort kommen, ja weist selbst über die Sprachgrenze Salurn hinaus auf die Inseln zwischen Trient und Verona. Karl-Markus Gauß schreibt in gewohnt erfrischendem Erzählstil von seiner Begegnung mit den „fröhlichen Untergehern von Roana“, die sich mit dem Verschwinden ihres Zimbrischen abgefunden und den Wortschatz rechtzeitig gesammelt haben, während die Wortführerin der ladinischen Literatur, Rut Bernardi, ums Überleben ihrer Sprache kämpft, die sie sich für ihre Geschichten großteils erst erfinden muss. Carlo Romeo beschreibt die Entwicklung der italienischsprachigen Literatur in Südtirol von der faschistischen Verklärung der Bergwelt über die Aneignung der Geschichte und Kultur des Landes hin zu einem spielerisch ironischen Umgang mit den Figuren und Gegebenhei-
ten im Spannungsfeld zwischen Provinz und globalisierter Welt. Paolo Valente versteht die Südtiroler „als einen bunten Haufen unterschiedlicher Geschichten, Unterschiede, die nicht verneint und auch nicht verschärft werden sollen, sondern vielmehr gesammelt und zusammengetragen.“ Das Sammeln der Geschichten kann zur Überwindung von Berührungsängsten, zu gegenseitigem Verständnis beitragen und Wunden vernarben lassen. Die vorliegende Anthologie tut einen, wenn auch etwas unbeholfenen, Schritt in diese Richtung: die italienischsprachigen Texte sind zwar ins Deutsche übersetzt, nicht aber die deutschsprachigen ins Italienische; so sind große Teile des spannenden und anregenden Dialogs den italienischsprachigen Lesern nicht zugänglich. Im Nachwort räumt Simonsen ein, dass ein direkter Vergleich mit anderen Grenzräumen nicht möglich sei, die Parallelen aber „für die weitere Öffnung und Entwicklung Europas“ von Bedeutung sein können. Auch das lässt die Anthologie erahnen – und die Macher der EU werden sich noch wundern –, wie schwer es sein wird, den Europäern Europa als identitäts- und gemeinschaftsstiftenden Bezugspunkt zu vermitteln. Albina Kritzinger
info Beatrice Simonsen (Hrsg.):
Grenzräume.
Eine literarische Landkarte Südtirols. Edition Raetia 2005 230 Seiten 18 Euro
Hannibal kehrt zurück! Warum man mit Elefanten nicht Arabisch sprechen sollte, das Geheimnis der Schneemilch und die wahren Beweggründe für den Bau des Brennerbasistunnels: Georg Kaser lässt in seinem neuesten Kabarett den Feldherrn Hannibal, der mit seinen Elefanten die Alpen überquerte, wieder auferstehen.
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Viele Figuren, viele Häufchen Der Nachkomme des Leibfriseurs von Hannibal nimmt den Zuschauer mit auf die Spurensuche. Zu Wort kommt jedoch nicht nur der Sprössling dieser Friseur-Dynastie, sondern zahlreiche erfundene und aktuelle Zeitgenossen: Vom Brummifahrer über den diplomierten Elefantenführer bis hin zur nubischen Hure – alle wissen Haarsträubendes aus Vergangenheit und Zukunft zu berichten. Georg Kaser schlüpft im Kabarett-Solo in die verschiedensten Rollen und lüftet unter anderem das Geheimnis um die Schneemilch. Nebenbei schnipselt er an Frisuren der Weltgeschichte herum, singt Balladen über den Elefantentreck, erzählt Geschichten über die wilden Bergler und den Brennerbasistunnel, über das aktuelle RomSchlamassel und warum man Elefanten nicht auf Arabisch ansprechen sollte. Skurriles, Witziges, Ironisches, Politisches – Hannibal und seine Dickhäuter scheinen jede Menge Häufchen in Südtirol hinterlassen zu haben,
Georg Kaser begibt sich auf eine witzige Spurensuche nach den Hinterlassenschaften des Terminators der Antike
Foto: Philipp Kaser
Was hat Hannibal mit Südtirol zu tun? Sehr viel! Er, der zirka 200 vor Christus mit seinen Elefanten und Streitkräften die Alpen überquerte, erfand sozusagen den Transitverkehr. Will man dem aktuellen Kabarett-Programm von Georg Kaser Glauben schenken, ist dies jedoch nicht die einzige Spur, die der Terminator der Antike im Land hinterlassen hat.
und das nicht nur auf der Außenwand des Hotel Elephant in Brixen.
Südtirol-bayerisches Team Der Text des Kabaretts stammt von einem südtirolbayerischen Autorenteam, bestehend aus Alexander Liegl („transalpiner Theaterbefruchter“), Doris Brunner („Blondine mit Qualitätsgarantie“), Kurt Lanthaler („sachsengeklemmter Gesamteuropäer“), Hans Heiss („Elefant unter Trampeltieren“), Andreas „Opal“ Robatscher („ein Wintermärchen) und Georg Kaser („Leibfriseur mit Hang zum Kochen“). Regie führte die Münchnerin Gabi Rothmüller, die in Südtirol unter anderem auf Grund der Publikumserfolge „Leo & Luis“ sowie „Inteam“ bekannt ist. Und wenn sie nicht gerade in Südtirol inszeniert, führt sie Regie bei Ottfried Fischer, den Missfits oder steht selbst auf der Bühne.
Aufführungstermine Premiere von „Hannibal oder die Erfindung der Schneemilch“ wird am Samstag, 18. Februar, um 20.30 Uhr im Parcival-Saal des Brixner Vinzent-
inums gefeiert. Karten hierfür können unter der Rufnummer 348 9333631 oder info@kaserwandertheater.it reserviert werden. Weitere Aufführungen finden am 23. und 28. Februar in der Weinkeller Brigl in St. Michael/Eppan, am 10., 11., 14. und 15. März in der Dekadenz Brixen, am 21. März im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders und am 23. und 24. März in der Carambolage Bozen statt. Für diese Vorstellungen sind die Karten bei den jeweiligen Veranstaltern erhältlich. Doris Brunner
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Die Kunst der Schalen Die drei Brixner Künstler Christian Falk, Herbert Sigmund und Laurenz Stockner präsentierten ihre kunstvoll gefertigten Schalen – in der zunächst letzten Ausstellung in der Brixner Rathausgalerie: Zum Leidwesen der Kulturliebhaber werden die Räumlichkeiten umfunktioniert.
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Holz, Keramik und Metall liefern das Material für die Schalen von Christian Falk, Herbert Sigmund und Laurenz Stockner, wobei jeder der drei seine eigene Verarbeitungstechnik und Materialvorlieben aufweist.
Spezielle Effekte durch Rakubrand Mit der Vielfalt der Holzarten befasst sich Herbert Sigmund, wobei Farbton, Struktur und Maserung ihn zu den verschiedenen Formgebungen inspirieren. Christian Falk arbeitet hingegen mit der alten, japanischen Technik des Rakubrands und erzielt mit diesem Brennverfahren spezielle Effekte der Glasuren und Farben. Beim Rakubrand werden die vorgebrannten und glasierten Objekte bis auf 1000 Grad Celsius erhitzt; dies bewirkt das Schmelzen der Glasur. Die glühenden Objekte werden so aus dem Ofen geholt, in Sägemehl, Laub oder Anderem eingewickelt und zum „Räuchern“ abgelegt. Der damit erzielte Sauerstoffentzug bewirkt jedes Mal andersartige und unwiederholbare Ergebnisse.
Geschmiedete Schalen Laurenz Stockner schmiedet seine Schalen und erprobt immer wieder unterschiedliche Materialien wie Schmiedemessing mit Feuervergoldung oder Prettauer
Die Technik des Rakubrandes bewirkt spezielle Effekte der Glasuren und Farben
Kupfer. „Die Stockner-Schalen zielen auf die Essenz der Form. Schalen – so sieht es Laurenz – sind Ausdruck des Bewahrens, in ihnen materialisiert sich die Haltung des Bergens und Aufnehmens, die Schale markiert eine dünne, aber stabile Grenze zwischen Innen und Außen“, charakterisiert Hans Heiss im Ausstellungskatalog die Werke des Künstlers. Die symbolischen Deutungen des Gebens und Bewahrens, der Innerlichkeit und der Äußerlichkeit, eignen sich als Botschaft und Anregung zur tieferen Selbstbesinnung. Der archaische Eindruck, den Schalen uns im Allgemeinen vermitteln, wird im Falle Stockners durch das verwendete Material noch zusätzlich unterstrichen.
Kultur als Leidtragende Mit dieser Ausstellung schloss die Brixner Rathausgalerie leider für mindestens sechs Monate ihre Tore: Die Gemeindeverwaltung benötigt die Räumlichkeiten für die geplante Eröffnung eines Bürgerschalters im kommenden Frühjahr. Die Schließung soll so lange dauern, bis das ehemalige Postgebäude am Maria-Hueber-Platz als neuer Gemeindesitz beziehbar ist. Mit dieser Entscheidung wird jedoch eine jahrzehntelange Ausstellungstradition unterbrochen, und man darf sich fragen, warum in Brixen – der Kulturstadt in spe? – keine größeren, von der öffentlichen Hand geförderten Räumlichkeiten für Kunstausstellungen geschaffen werden.
Bezeichnenderweise ist die Kultur immer die erste Leidtragende, wenn es um Finanzierungen und Kürzungen von Zuschüssen geht. War es wirklich unumgänglich, eine Ausstellungstradition in diesen geschichtsträchtigen Räumen zu unterbrechen? Auch wenn nach der Übersiedlung der Ämter ins Postgebäude die Rathausgalerie wieder für Kunstausstellungen benützt werden kann, ist mit dieser Umfunktionierung dem Image der Galerie bestimmt nicht geholfen worden. Fazit: Kultur kann jederzeit umgesiedelt werden – sie ist ja nur eine dekorative Begleiterscheinung im Leben des Normalverbrauchers.
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Christine Mathá
Kulturelle Brennpunkte „Forum Cultur Brixen Bressanone“ nennt sich eine neue Veranstaltungsreihe, die vom Kulturverein Brixen in Zusammenarbeit mit dem Forum Brixen und der Gemeinde heuer erstmals geplant worden ist. Womit die Veranstalter wahrscheinlich nicht gerechnet haben: Die Initiative löste eine Diskussion über Brixens Kulturpolitik aus.
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Brixen hat eine neue Veranstaltungsreihe: „Forum Cultur Brixen Bressanone“ – ein Konzert- und Theaterprogramm, zusammengestellt und geplant vom Kulturverein Brixen in Zusammenarbeit mit dem Forum Brixen und der Gemeinde. Neben Eigenveranstaltungen finden sich im Programm auch Aufführungen von verschiedenen lokalen und landesweiten Kulturträgern wie dem Männergesangverein, der Bürgerkapelle Brixen, der Musikkapelle Pfeffersberg, dem Südtiroler Kulturinstitut oder dem Teatro Stabile Bolzano. Das Ziel der Initiative: Lust auf Kultur wecken und das Forum Brixen als kulturelles Zentrum etablieren.
Forum als kultureller Brennpunkt Die Veranstaltungsreihe umfasst Aufführungen, die im Forum Brixen über die Bühne gehen und bestimmte Kriterien erfüllen. Konrad Eichbichler vom Kulturverein Brixen nahm die Zusammenstellung und Koordination des Programms vor: „Die Veranstaltungen müssen ein mittleres künstlerisches Niveau aufweisen“, erklärt er, „außerdem haben wir darauf geachtet, dass das Programm sprachgruppenübergreifend ist und größtenteils auch ein junges Publikum anspricht.“ Bei der Planung und Koordination seien „all jene Vereine mitein-
bezogen worden, die für mich greifbar waren.“ Bürgermeister Albert Pürgstaller begrüßte diese Initiative, die von der Gemeinde finanziell getragen wird, und bezeichnet sie als „ersten wichtigen Baustein des angestrebten Kulturnetzwerkes, das es in den kommenden Jahren zu etablieren gilt. Das Forum soll zu einem kulturellen Brennpunkt der Stadt werden“. Bei der aktuellen Reihe sind Musikveranstaltungen in der Überzahl; in Zukunft soll „Forum Cultur Brixen“ weiter ausgebaut werden: „Zum einen möchten wir das Theaterprogramm ausbauen und haben diesbezüglich mit den Vereinigten Bühnen Bozen gesprochen, und weiters liegt uns auch das Angebot für junge Leute am Herzen“, schildert Eichbichler die weiteren Absichten der Veranstalter. „Die musikpädagogische Schiene sollte ebenfalls erweitert werden – unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Gymnasium und der Musikschule Brixen.“
Grundsatz-Diskussionen Das „Forum Cultur Brixen Bressanone“ wurde tatsächlich zu einem „kulturellen Brennpunkt“ – im übertragenden Sinne. Gar einige der Brixner Kulturträger, die aus der Zeitung von der Aktion erfahren haben, waren überrascht und enttäuscht zugleich. Die Finanzierung der Aktion durch die Gemeinde ist dabei nicht der einzige Gesprächsstoff. Die Diskussionen (zumeist hinter vorgehaltener Hand) bewegen sich – erfreulicherweise – nicht nur ums Geld, sondern auch um die Grundsätze der Kulturpolitik. Wie die Definition und Einstufung des „mittleren Qualitätsniveaus“, die Ernennung des Forums zum „kulturellen Brennpunkt“, der Nichteinbezug einiger Kultur-
träger oder die Bedeutung der eigenen Kulturtätigkeit in den Augen der Gemeinde – um nur einige Themen zu nennen.
als nicht gerade ideale Konstellation wahrgenommen wird.
Verschmelzung von Politik & Kultur
Zudem sind jene Vereine, die ihre Veranstaltungen nicht im Forum Brixen abhalten können oder wollen – weil dieses zu groß, zu teuer, für die Art der Veranstaltung nicht geeignet ist oder weil andere Orte als Heimstätte dienen oder für die Aufführung ausgewählt worden sind – automatisch von der Kulturreihe mit „Extrabonus“ ausgegrenzt. Der Bogen spannt sich hierbei von Kunstausstellungen zu Lesungen, von der Kleinkunst zum Theater mit Kindern. Und die aufwändige Vermarktung der Reihe durch vielfältige Werbemittel sowie die kürzliche Meldung, dass die Gemeinde 5500 Euro für zwei Aufführungen des Südtiroler Kulturinstitutes in der Forum-Cultur-Reihe bezahlt, tut ihr Übriges.
Besonders die offensichtlich enge Verstrickung zwischen Politik und Kultur wird kritisch beäugt: Der Kulturbeauftragte der Gemeinde, Konrad Eichbichler, ist zugleich Vorstandsmitglied und Musikbeauftragter des Kulturvereins Brixen sowie der Brixner Initiative Musik und Kirche, die Direktorin des Kulturvereins, Magdalena Amhof, ist Stadträtin, die VerwaltungsratVorsitzende des Forum Brixen, Silvia Zanotto, ist ehemalige Stadt- und Gemeinderätin, und die Gemeinde Brixen selbst ist zudem mit Bürgermeister Albert Pürgstaller direkt involviert. Jene, die (Kultur)Politik betreiben, Richtlinien festsetzen, Maßstäbe vorgeben und finanzielle Förderungen verteilen, sind also identisch mit jenen, die selbst Kultur veranstalten und finanzieren müssen – eine Tatsache, die von Kulturschaffenden
Ausgrenzung
Doris Brunner
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Amadeus, Amadeus! 2006 ist weltweit das Mozartjahr der Superlative: Der 250. Geburtstag des Komponisten wird überall gebührend gefeiert. Seine Spuren hat das Musikgenie auch in Brixen hinterlassen.
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Die unsägliche Diskussion über Mozarts nationale Zugehörigkeit ist mittlerweile beendet. Dass Mozart vor einigen Jahren im ZDF-Ranking der „größten Deutschen“ auf Platz 20 landete, erregte die Gemüter im Nachbarland Österreich. „Teutsche“ Seele hin oder her – Mozart ist einer der größten im Musikuniversum und gehört allen, die wundervolle Musik lieben.
Vom Wunderkind Mozart Österreich feiert den 250. Geburtstag seines wohl größten Komponisten. Die Welt hört gebannt zu und genießt die göttlichen Klänge. Geboren wurde das Musik-Genie als Sohn des fürsterzbischöflichen Kapellmeisters Leopold Mozart am 27. Januar 1756 in Salzburg, damals Fürsterzbistum und 1805 an Österreich angegliedert. Die musikalische Erziehung erhielt Mozart von seinem Vater, der bald die außergewöhnliche Begabung seines Sohnes bemerkte. Bereits als Fünfjähriger verfasste das Wunderkind die ersten Kompositionen. Mozart starb am 5. Dezember 1791 und wurde im Wiener Friedhof St. Marx in einem Massengrab begraben. In seinen letzten Lebenstagen schrieb er an einem Requiem, das er nicht vollenden konnte.
Mozart-Marathon weltweit Die Partitur zur perfekten Kommerzialisierung des Mozartjahres ist bereits geschrieben. Salzburg, die Heimatstadt Mozarts, ist der Hauptschauplatz aller Musikorgien. Aber nicht nur in Salzburg und Wien wird an Mozart erinnert, auch in vielen anderen Städten, die der Musiker bereiste, wo er aufgetreten oder sonst damit in Verbindung getreten ist, wird seiner mit besonderen Auffüh44
Das Musikgenie Mozart hat viel erlebt und wird auch das Mozartjahr überleben rungen und Konzerten gedacht – ein wahrer Mozart-Marathon steht uns bevor. Viele kitschige, kuriose und vielleicht auch edle Mozart- Souvenirs warten in den Regalen der Kaufhäuser und sonstigen Läden. Abgesehen von den zahlreichen Angeboten kulinarischer Art werden die obligatorischen Mozartkugeln noch am leichtesten verdaubar sein. Die TV-Sender haben bereits mit dem Film „Amadeus“, in dem Mozarts Widersacher Antonio Salieri eine wichtige Rolle spielt, das Mozartjahr eingeleitet. In seiner Lebensbeichte gesteht Salieri die Vernichtung Mozarts und gibt so manche Spekulation über dessen frühen Tod auf. Der sensationelle Erfolg des gleichnamigen Theaterstücks von Peter Shaffer, das 1979 uraufgeführt wurde, läuft über die Bühnen der Welt: ein amüsantes, geistreiches, hintergründiges Theater-Spektakel. Die Tragik der Mittelmäßigkeit Salieris und der Kampf gegen ein begnadetes Genie wie Mozart stehen im Mittelpunkt.
Das Rätsel um Mozarts Schädel Mehrere Male wurde der Schädel Mozarts, den ein Totengräber 1801 bei der Grableerung
auf dem Wiener Friedhof an sich genommen hat, mit unterschiedlichen Ergebnissen untersucht. Einige Experten hielten ihn für echt, andere nicht. Nun sollte eine DNA-Analyse Gewissheit bringen und endgültig das Geheimnis um Mozarts Schädel, der im Besitz des Salzburger Mozarteums ist, lüften. Inzwischen konnten österreichische und amerikanische Pathologen feststellen, dass der Schädel keine genetische Übereinstimmung mit den Gebeinen der Verwandten Mozarts hat. Wahrscheinlich wurde der Schädel im Massengrab verwechselt. Das Rätsel um Mozarts Schädel bleibt also weiterhin ungelöst. Der derzeitige Rummel wäre dem Musiker selbst vielleicht gar nicht recht gewesen. Doch Mozart, behaupten die Manager der Österreich-Werbung, habe schon viel erlebt: „Er wird auch das Mozartjahr überleben“.
Mozarts Reisen nach Tirol und Italien Mozart unternahm mit seinem Vater mehrere Reisen in europäische Städte wie München, Wien, Paris, London, Augsburg, Brüssel, Versailles, Den Haag, Amsterdam, Lausanne, Zürich,
Mannheim, Strassburg, Leipzig oder Berlin und führte drei Reisen nach Italien durch. Am 13. Dezember 1769 trat Leopold Mozart mit Wolfgang die erste Reise nach Italien an, die zunächst nach Innsbruck führte. Es folgte die Weiterreise nach Steinach, Brixen, Bozen, Trient, Verona, Mantua, Turin, Mailand, Bologna, Florenz, Rom, Neapel, Venedig, Padua und Vicenza. Am 13. August 1771 verließen Leopold und Wolfgang Salzburg und reisten nach Mailand. Am 24. Oktober 1772 traten Leopold und Wolfgang die dritte Italienreise nach Mailand an.
Mozart in Brixen, 1769 bis 1773 Brixen, die fürstbischöfliche Residenzstadt (Säkularisation 1803) unter der milden Regierung des Kunst liebenden Fürstbischofs Leopold von Spaur (1747-1778) präsentierte sich damals als kleines Zentrum österreichischen Spätbarocks und war mehrere Male gewählter Zwischenaufenthalt von Leopold und Wolfgang Mozart während der drei Italienreisen: Am 20. Dezember 1769 (eine Übernachtung), am 15. August 1771 (eine Übernachtung), am 11. und 12. Dezember 1771
(Rückreise, zwei Übernachtungen), am 27. Oktober 1772 (eine Übernachtung), und am 10. März 1773 (Rückkehr, eine Übernachtung). Als Gäste bürgerlichen Standes logierten Vater und Sohn Mozart nicht in der Hofburg, sondern in der damals unter der Führung von Leopold Anton Pröz, Sohn des Mittewalder Postmeisters, gutbürgerlichen Wirtstaberne zum „Schwarzen Adler“ in den Lauben. Bei dem vorweihnachtlichen Aufenthalt Mozarts in Brixen trat der Fünfzehnjährige am fürstbischöflichen Hof auf.
Notizen im Brixner Hofprotokoll Durch die personellen Verflechtungen der Domkapitel von Brixen und Salzburg stand Brixen in enger Verbindung mit dem glanzvollen Hof der Salzburger Fürstbischöfe. Der Salzburger Domherr Ignaz von Spaur, ein früher Förderer von Mozart, war zugleich Mitglied des Kapitels von Brixen und wurde 1779 zum Nachfolger
seines verstorbenen Onkels, Fürstbischof Leopold von Spaur, erhoben; er starb nach zweimonatiger Regierungszeit. Mozart, der mit der Familie der Grafen von Spaur bekannt oder sogar befreundet war, komponierte die kurze, aber festliche „Spaur Messe“ (Missa brevis in C-Dur, KV 258), die er Ignaz von Spaur (1729-1779) anlässlich seiner Bischofsweihe im November 1778 in Salzburg widmete. Im Brixner Hofprotokoll vom 11. und 12. Dezember 1771 wurde der Besuch wie folgt festgehalten: „Den 11: di Merc. die Mess umb 7 Uhr u. die khur vort gesetzt umb 6
Eine bronzene Tafel erinnert daran. dass Mozart im „Schwarzen Adler“ übernachtet hat Uhr Confess: der Can: Gr. Ignati hatt mit den 2 Mozard musig gemacht so mit disen auf die nacht gespaist. Den 12:Xber, die Jov: die Mess nach 7 Uhr u. die Chur fortgesetzt, die Mozard haben mit dem Can. Graf Ignati gespaist und nachmittag Musig gemacht, auch mit den Canon. auf die nacht gespaist“.
Im Jahr 1956 (200. Geburtstag von Mozart) führte der Domchor die Spaur-Messe auf. Im Mozartsaal, im ersten Stock des Gasthofes „Schwarzer Adler“, in dem Mozart logierte, wurde ein Relief von Karl Weis enthüllt, das den jungen Mozart beim Konzert in der Hofburg zeigt. Im Jahre 1991 (200. Todestag von Mozart) wurden von der damaligen Kurverwaltung in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, der Brixner Initiative Musik und Kirche, dem Kulturverein und Pro Cultura mehrere Festveranstaltungen durchgeführt. Zudem wurde zu diesem Anlass eine Festschrift herausgegeben und am Gasthof „Schwarzen Adler“, der heutigen Hofapotheke, eine Erinnerungstafel in Bronze angebracht. Reinhold Nössing
Bisherige Festveranstaltungen Die Erinnerungen an den Aufenthalt Mozarts sind in Brixen seit jeher gepflegt worden.
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ticker Anfang Jänner fand in Lüsen bei der Rodelbahn „Petschied“ der Europacup im Hornschlitten-Rennen statt. Eine Klasse für sich war dabei das Rodeltrio aus Stange, das in beiden Durchgängen Bestzeit erzielte und sich somit mit mehr als drei Sekunden Vorsprung den verdienten Sieg holte.
Vom HC Brixen in die Nationalmannschaft Unter den 22 Jugend-Nationalspielern des italienischen Eishockeyverbandes findet sich auch ein junger Brixner: Der 18-jährige Christian Sottsas spielt im Nationalteam auf der Position „Center“ (Mittelstürmer) und erzielte bei der im Dezember ausgetragenen Weltmeisterschaft in Minsk auch einen Treffer. Am Ende sicherten sich die jungen Italiener den dritten Gesamtrang im so genannten „B-Pool“. Sottsas spielt seit seinem achten Lebensjahr beim Brixner Eishockeyverein „HC Brixen Starbulls“ und gilt als eines der größten Talente in Südtirol. dp
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+++ In Zukunft werden die Gemeindebeiträge zugunsten der Brixner Sportvereine neu geregelt. „Eine Arbeitsgruppe wird neue Kriterien erarbeiten“, so Sportstadträtin Magdalena Amhof, „damit eine gerechtere Aufteilung gewährleisten werden kann.“ +++ Der Taucherverband Brixen veranstaltet einen Tauchkurs für Anfänger und Fortgeschrittene. Alle weiteren Informationen gibt es im Büro des Verbandes im unteren Stock der Acquarena.
Aufstieg mit Seeber? Der Brixner Werner Seeber ist neuer Geschäftsführer des einzigen Südtiroler Fußball-Profivereins, des „FC Südtirol“. Für den 41-jährigen Seeber handelt es sich um eine Rückkehr, zumal er bereits in den Jahren 1998 bis 2000 die Geschicke des Vereins leitete und damals die Weiß-Roten erstmals in der Vereinsgeschichte in die Serie C2 führte. Seeber wechselte anschließend als Generaldirektor für drei Jahre zum Serie-B-Verein Cittadella und dann für zwei Jahre zu Triestina. „Ich konnte in diesen Jahren meinen Erfahrungsschatz enorm vergrößern und stehe nun mit allen Sportdirektoren der Serie A und Serie B in Kontakt“, berichtet Seeber. Diese organisatorische Neuerung ist ein weiterer Schritt in der personellen und strukturellen Reform des FCS, die der bisherige Geschäftsführer Michael Mühlberger eingeleitet hat. Da die Geschäftsführung und die Sportdirektion von einer Hand geführt werden sollen, wird Seeber in einem zweiten Schritt auch den sportlich-technischen Bereich übernehmen. Präsident Leopold
Foto: FC Südtirol
Die italienische HandballNationalmannschaft beendete die Qualifikation für die Weltmeisterschaft als Gruppendritter, konnte sich aber nicht qualifizieren. In den Reihen der Azzurri boten die zwei Brixner Armin Michaeler und Andreas Kammerer eine sehr gute Leistung.
Goller sowie Vizepräsident und Mehrheitseigentümer Hans Krapf wollen unmissverständlich nach oben und sehen in Seeber den richtigen Mann dafür. Erwartungen werden in den Wahl-Vahrner gleich mehrere gesteckt: Es soll nicht nur der Aufstieg in die Serie C1 angepeilt werden, sondern auch die Verlegung des
Rechtssitzes von Brixen nach Bozen. „Ein weiteres primäres Ziel ist es“, so Seeber, „bessere Trainingsbedingungen zu schaffen und eigene Jugendspieler in die erste Mannschaft einzubauen.“ Aber auch die Zusammenarbeit mit anderen Südtiroler Vereinen muss laut Seeber angestrebt werden. to 47
Brixner im Olympia-Stress Endlich ist es soweit! Vom 10. bis zum 26. Februar sind alle Augen auf Italien gerichtet. Die weltbesten Wintersportler werden bei den 20. Olympischen Winterspielen in Turin in 15 Disziplinen um die Medaillenränge kämpfen. Hinter den Kulissen arbeitet auch mancher Brixner. als Schi-Rennläufer beim Wintersportverein Brixen, nach zahlreichen erfolgreichen Europacuprennen beendete er seine aktive Rennläuferkarriere und absolvierte verschiedene Ausbildungen im Bereich Schilauf. Seit Saisonbeginn arbeitet Pergher nun als Trainer der Nationalmannschaft A und wird somit in Turin mit dabei sein, um Skigrößen wie Giorgio Rocca tatkräftig zu unterstützen
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Aktiv für die Kunstbahnrodler
Nach Cortina (1956) wird Turin die zweite italienische Gastgeberstadt in der Geschichte der olympischen Winterspiele sein. Unter dem Motto „Passion lives here“ (Leidenschaft lebt hier) werden 84 Entscheidungen in 15 verschiedenen Disziplinen ausgetragen – Biathlon, Bob, Nordische Kombination, Curling, Freestyle, Ski, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Skispringen, Alpiner Skilauf, Nordischer Skilauf, Short Track, Skeleton, Rodeln und Snowboard. Athleten aus 85 Ländern bemühen sich um sportliche Höchstleitungen und locken Millionen von Menschen vor die Fernsehgeräte. Verletzungsbedingt wird die Brixner Skirennläuferin Barbara Kleon nicht an den Spielen teil-
Stefano Ferraro arbeitet als „Venue-Transport-Manager“ im Organisationskomitee nehmen. Auch wenn die Stadt Brixen somit keine aktiven Athleten ins Rennen schickt, haben wir Brixner trotzdem unsere Hand im Spiel. „Nicht nur dabei, sondern mittendrin“ lautet die Devise der sieben Brixner,
die in den verschiedensten Bereichen in Turin tätig sind.
Trainer der Nationalmannschaft Einer von ihnen ist Stefano Pergher. Angefangen hatte er
Marco Andreatta hingegen ist seit 2002 Rennsportleiter der Kunstbahnrodler. Für ihn sind es somit die ersten Olympischen Spiele in dieser Funktion. Zuvor war er bereits Konditionstrainer der Nationalmannschaft; Vorzeigesportler wie Armin Zöggeler und Reinhold Rainer wurden in den vergangenen Jahren von ihm betreut. Mit dem olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles!“ gibt sich Andreatta nicht zufrieden, er will höher hinaus: Eine Medaille traut er seinen Weltklasseathleten schon zu, zumal Armin Zöggeler sich erst kürzlich vorzeitig den Sieg im Gesamtweltcup sicherte. Ebenfalls bei den Kunstbahnrodlern ist der junge Millander Bernhard Thaler tätig:
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Seit 2004 ist er deren Konditionstrainer. Nach dem Weltcuperfolg seines Athleten Armin Zöggeler hofft auch er auf eine olympische Medaille für seine Schützlinge.
Im olympischen Organisationskomitee
Bei den Schi-Damen Auch für den 27-jährigen Raasner Hannes Grumer werden dies die ersten Olympischen Spiele sein, an denen er teilnimmt. Als Konditionstrainer der italienischen Abfahrts- und Super-G-Damen ist Grumer bereits in der zweiten Saison tätig; er betreut Skiasse wie Nadia Fanchini und Angelika Grüner direkt vor dem Start und gibt ihnen letzte wichtige Informationen. Nach seinem absolvierten Sportstudium in
Marco Andreatta betreut den Vorzeigesportler Armin Zöggeler und hofft auf eine Medaille Innsbruck kam er „per Zufall“ zu den italienischen Skidamen. Von Olympia erhofft er sich gute Ergebnisse: „Eine Medaille wäre natürlich die Krönung“, wünscht sich der Raasner. Mit dabei ist auch der Brixner Matthias Kleon, der nunmehr seit mehreren Jahren für eine der weltweit führenden Skifirmen arbeitet und seit zwei Jahren die italienische Rennläuferin Lucia Recchia betreut. Der so genannte „Skiman“ ist für die richtige Materialabstimmung bei den Rennen verantwortlich. Kleon hofft auf das „richtige Händchen zur richtigen Zeit“, um seiner Rennläuferin die besten Chancen auf einen olympischen Erfolg zu verschaffen.
„Dabei sein ist alles“ Der ehemalige Rodel-Vizeweltmeister Martin Gruber ist seit etwa einem Jahr Trainer der brasilianischen Bobfahrer. Für ihn zählt „dabei sein ist alles, und das Team von Jamaika wollen wir natürlich schlagen.“ Für Gruber werden dies die ersten Olympischen Spiele als Trainer eines Bob-Teams sein; besonders freut er sich „auf die ���������������������� ���������������� ���������������������
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Skiman Matthias Kleon wünscht sich „das richtige Händchen zur richtigen Zeit“
Eröffnungsfeier, das olympische Feuer und den Einmarsch mit seiner Mannschaft“. Am 26. Februar enden die 20. Olympischen Spiele mit der Abschlussfeier im Olympiastadion. Und wer weiß, vielleicht hat am Ende ja doch ein Brixner seine Hand im Spiel, wenn es um alles oder nichts geht. Dietmar Pattis
Rodel-Vizeweltmeister Martin Gruber fiebert als Trainer der brasilianischen Bobfahrer mit
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Der 25-jährige Stefano Ferraro arbeitet als „Venue-Transport-Manager“ im olympischen Organisationskomitee TOROC. Bereits seit Oktober lebt und arbeitet Ferraro in Turin, er plant und organisiert die gesamten Personentransporte für die Eröffnungsfeier und die Schlussfeier im Olympia-Stadion. Für ihn ist dies angesichts der umfassenden organisatorischen Arbeiten „nur die Spitze des Eisberges“. Dem olympischen Komitee anzugehören bedeutet für Ferraro, „eine neue Herausforderung zu meistern und über meine Grenzen hinaus zu wachsen.“ Im Endspurt gönnt er sich keine freie Minute, da eine große Verantwortung auf ihm und seinem Team lastet: Er koordiniert immerhin 250 freiwillige Helfer.
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Musik Do., 2. Februar Moscow Art Trio Jazzkonzert Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr Do., 9. Februar Haydn-Orchester Bläser des Haydn-Orchesters mit E. Cavallini am Klavier Forum Brixen, 20 Uhr Sa., 11. Februar Ballo al Savoy Operette von Paul Abraham Forum Brixen, 17.30 Uhr Do., 16. Februar Nachtmusik und Zauberflöte Mozart für Kinder – ein Konzert zum Zuhören, Mitreden, Mitsingen und Mittanzen für Kinder ab 6 Jahren Anmeldung: Tel. 0471 313800 Forum Brixen, 9 Uhr Do., 16. Februar Transalpin 3 Jazzkonzert mit Norbert Dalsass, Roman Hinteregger, Marco Gotti u. a. Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr So., 19. Februar Lyrisches Konzert Forum Brixen, 17.20 Uhr Fr., 24. Februar Playbackshow Die Klasse 2B der Mittelschule Pacher präsentiert eine Playbackshow für Grund- und Mittelschüler Forum Brixen, 14.30 Uhr
Theater & Kabarett 27. und 31. Januar Außer Kontrolle Schwarze Komödie von Ray Cooney mit der „Komödie Brixen“ Forum Brixen, 20.30 Uhr 3. und 4. Februar Vom Wunderkind zum Spätentwickler Kabarett mit Michael Krebs Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr So., 5. Februar Außer Kontrolle Schwarze Komödie von Ray Cooney mit der „Komödie Brixen“ Forum Brixen, 18 Uhr 7., 8., 9., 10., 11. Februar Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran Theater mit Josef M. Lanz Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr
Do., 9. Februar Moby Dick Jugendtheater Forum Brixen, 11 Uhr
Mo., 6. Februar Peterchens Mondfahrt Kinderfilm ab 5 Jahren Forum Brixen, 15 Uhr
Fr., 10. Februar Außer Kontrolle Schwarze Komödie von Ray Cooney mit der „Komödie Brixen“ Forum Brixen, 20.30 Uhr
Mathilde - eine große Liebe Film in deutscher Sprache Forum Brixen, 20.30 Uhr
So., 12. Februar Außer Kontrolle Schwarze Komödie von Ray Cooney mit der „Komödie Brixen“ Forum Brixen, 18 Uhr Sa., 18. Februar Hannibal oder die Verbreitung der Schneemilch Kabarett-Premiere mit Georg Kaser Parcivalsaal Vinzentinum, 20.30 Uhr 19. und 22. Februar Die drei Eisbären Ländliches Lustspiel der Jugendtheatergruppe Dekadenz Dekadenz Anreiterkeller, 19.30 Uhr 24., 25., 27. Februar Vahrnereien 2006 Faschingsunterhaltung Haus Voitsberg, Vahrn, 20 Uhr Di., 21. Februar Zio Vanja Teatro Stabile Bolzano Forum Brixen, 20.30 Uhr 23., 26., 28. Februar Brixen Total Faschingstheater der Komödie Brixen Forum Brixen, 20.30 Uhr (am 26. um 18 Uhr)
Mo., 13. Februar Charlie und die Schokoladenfabrik Kinderfilm ab 6 Jahren Forum Brixen, 15 Uhr
Jukas 4. Februar Schminkideen für Fasching 4. Februar Sexualerziehung in der Familie 8. und 9. Februar PR ist nicht gleich PR 11. Februar Ein Praxisseminar zum lebendigen Spiel mit Handpuppen 18. und 19. Februar Tanztheater-Seminar Infos: Tel. 0472 279999 bildung@jukas.net
Cusanus Akademie
Film, Vorträge & Lesungen Mo., 30. Januar Riekes Wildpferd Kinderfilm ab 8 Jahren Forum Brixen, 15 Uhr
Kulturverein Brixen Volkshochschule
23., 25., 26., 28. Februar 2 Mill and Kaos Millander Faschingsrevue Jugendheim Milland, 20.30 Uhr (am 26. um 17 Uhr)
Rhythm is it Film in deutscher Sprache Forum Brixen, 20.30 Uhr Di., 31. Januar Lesung mit Birgit Unterholzner Die Südtiroler Autorin stellt ihr Debüt-Buch vor, die Gruppe Thealit sorgt für die szenische Begleitung. Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr
Kein Problem! Die Inhalte des vorliegenden Veranstaltungskalenders sind mit dem entsprechenden Bereich des Brixner Internet-Stadtmagazins brixen.net gekoppelt. Vereine und Veranstalter können nach einer Registrierung kostenfrei Hinweise auf ihre Veranstaltungen in den Bereichen Theater, Musik und Sport veröffentlichen. Vor Drucklegung des „Brixner“ werden die Inhalte aus brixen.net für die Seite „Tipps & Events“ übernommen. Wer diesen Service in Anspruch nehmen möchte, kann sich beim Projektleiter Oskar Zingerle nähere Informationen einholen: Telefon 0472 060200, e-mail: oskar.zingerle@brixmedia.it
Fr., 17. Februar SeeArt. Kunst am Vahrner See Erstausstrahlung des Films von Werner Lanz Saal der Volksbank, 20 Uhr Do., 16. Februar Lesung mit Yvonne Höller Jugendraum Haus Voitsberg, 20 Uhr Mo., 20. Februar Die Höhle des gelben Hundes Film in deutscher Sprache Forum Brixen, 20.30 Uhr um 17 Uhr)
weiterbildung
4. Februar Leben aus der Mitte 4. Februar Glücklich als Single 9. und 10. Februar Chronische Schmerzen – eine Herausforderung 16. und 17. Februar Lösungsorientierte Beratungsgespräche führen 18. Februar (Neu)Orientierung für Frauen
Veranstaltungen selbst veröffentlichen?
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Mi., 8. Februar Erfolgreich durch Shiatsu Vortrag KVW-Bezirksreferat, 19.30 Uhr
Just a kiss Film in deutscher Sprache Forum Brixen, 20.30 Uhr
Infos: Tel. 0472 832204 info@cusanus.it
ab 23. Jänner Beginn der Sprachkurse in Deutsch, Italienisch, Englisch, Spanisch, Russisch unterschiedlicher Niveaus. ab 1. Februar Fit für die Neue deutsche Rechtschreibung ab 1. Februar Tanzkurs für alle Bewegungsfreudigen aller Altersgruppen 7. Februar Schnupperabend Contact-ImprovisationsTanzen ab 14. Februar Grundkurs Fotografie
Info: Tel. 0472 836424 info@kulturverein.it
Bildungshaus Kloster Neustift 2. und 3. Februar Outlook Terminplanung 16. und 17. Februar Rhetorik Intensivseminar
17. und 18. Februar Excel für leicht Fortgeschrittene 24. und 25. Februar Atem, Haltung und Stimme Info: Tel. 0472 835588 bildungshaus@kloster-neustift.it
KVW-Bildungsreferat Bezirk Brixen ab. 30. Januar Flamenco und Afro-Latin-Dance ab 7. Februar Aerobic und Body Forming ab 7. Februar Computerkurs: Einstieg in die PC-Welt 13. bis 24. Februar Die Wohnung als Ort der Kraft entdecken Lebensraumoptimierung mit LO-feng-shui ab 15. Februar - 15. März Ernährung nach den fünf Elementen
Infos: Tel. 0472 836060 bezirk.brixen@kvw.org
Schulzentrum Salern 3. Februar Tagung Käsemarketing ab 6. Februar EDV-Grundkurs ab 8. Februar Der gute Service für unsere Gäste! 10. Februar Tagung: Mutterkuhhaltung ab 22. Februar Vorbereitung auf die Zweisprachigkeitsprüfung A und B
Infos: Tel. 0472 833711 (8.30-12 Uhr) fs.salern@schule.suedtirol.it
Landesberufsschule Tschuggmall ab 7. Februar Microsoft Excel - Grundkurs 7. bis 21. Februar Microsoft Internet Information Services v6.0 ab 25. Februar Einstieg in die Computervernetzung ab 6. Februar AutoCAD - Grundkurs
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