Brixner 218 - März 2008

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Mode & Accessoires

Jahrgang 19 · März 2008

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Neue Visionen für Gitschberg und Jochtal

Almen als Highlight

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EXTRA

BRIXEN: Papst Benedikt XVI. verbringt seinen Sommerurlaub im Priesterseminar PORTRAIT: Arthur Punter ist Gründer und Landes-Dienstleiter der Notfallseelsorge INTERVIEW: Cordula Nitsch erklärt, was im Gehirn beim Erlernen einer Sprache passiert SCHIESSSPORTVEREIN: Der traditionsreiche Verein fristet zu Unrecht ein Mauerblümchendasein


WUNDERSCHÖN AUSGESTATTETE 3-ZIMMER-WOHNUNG IM 1. STOCK MIT SÜD-OST-BALKON, AUTOABSTELLPLATZ UND GARTENHAUS, 137 QM HANDELSFLÄCHE. PRIVATWOHNUNG RASITTENWEG, VAHRN

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Editorial

Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | THEMA: Der Papst kommt! 06 | Brixen: Lichtblich für das HdS 09 | Parlamentswahlen 2008: Die Qual mit der Wahl Menschen & Meinungen 18 | Arthur punter: Im Notfall zur Stelle 23 | Pro & Contra 28 | Umfrage: Parkomat oder Schranke?

>>> 18

Kunst & Kultur 30 | THEMA: Kein Gehirn ist gleich 33 | Musik: Heilig und profan 36 | Theater: Fröhlich ins Frühjahr

>>> 30

Freizeit & Sport 44 | Schiessportverein: Sport für den Geist 47 | Nordic Walking: Mit den Stöcken unterwegs

>>> 44

Wirtschaft & Umwelt >>> 52 52 | Gitschberg-jochtal: Almen als Highlight 54 | Albeins: Kies machen 56 | Brixen: Fast nackt? 60 | Brixen: Groll beim Parken Extra 62 | Mode & Accessoires

>>> 62

Gute Wahl! Veltroni oder Berlusconi? Wie viele Abgeordnete schafft die SVP? Wie wird die Zitterpartie um unsere Magdalena Amhof ausgehen? Wie viele Stimmen können Union und Freiheitliche gewinnen? Politische Wahlen sind spannend – wie im Grunde jeder Wettbewerb. Anders als im Sport, wo keiner der Zuschauer beeinflussen kann, ob Manni Mölgg nun ein paar Hundertstel Sekunden schneller oder langsamer den Slalomhang hinunterdüst, nehmen die Zuschauer bei Wahlen eine aktive Rolle ein – sie beeinflussen mit ihrem Wahlverhalten das Ergebnis. Na ja, zumindest zum Teil, denn bei Parlamentswahlen darf man sich zwar für eine Partei oder ein Bündnis entscheiden, aber nicht für die Person, die dann effektiv einmal pro Woche nach Rom düsen muss. Jede Parlamentswahl stellt die Wähler vor eine schier unlösbare Herausforderung: Die Namen der meisten Listen und Bündnisse erneuern sich ständig – offensichtlich im Bewusstsein, dass mit der alten „Marke“ keine Stimme mehr zu gewinnen ist. Das ist eigentlich ein eindrucksvolles „Mea culpa“. Die Exponenten bleiben trotzdem dieselben – eigentlich ziemlich demotivierend für jeden engagierten Wähler. In einem Bericht auf Seite 9 versuchen wir, unseren Lesern einen Einblick in das komplizierte und ebenfalls veränderungswürdige Wahlsystem zu geben. In einer Tabelle finden Sie übrigens alle in unserem Einzugsgebiet zur Wahl stehenden Parteien samt Internetadressen; ich rate Ihnen, sich die Zeit zu nehmen, diese Homepages zu besuchen. Damit erhalten Sie einen guten Einblick in die italienische und Südtiroler Politik und eine echte Entscheidungshilfe. Im Sinne der par conditio wünsche ich allen Parteien viel Erfolg - ehrlicherweise einigen ein bisschen mehr als anderen.

Ihr Willy Vontavon

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Politik & Gesellschaft

PAPSTURLAUB UND SICHERHEITSMASSNAHMEN

Der Papst kommt!

Papst Benedikt XVI. macht Urlaub in Brixen! Vom 28. Juli bis zum 11. August wird das Oberhaupt der katholischen Kirche im Priesterseminar seine Ferien verbringen und am 3. und 10. August um 12 Uhr auf dem Domplatz das Angelus-Gebet sprechen.

E

s ist für Brixen wohl die Nachricht des Jahres: Papst Benedikt XVI., Oberhaupt der katholischen Kirche und Staatsoberhaupt des Vatikans, macht Urlaub in Brixen. Er kommt nicht auf eine Stippvisite wie vor einigen Jahren der ehemalige italienische Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi im Rahmen seines offiziellen Südtirolbesuchs, und er kommt auch nicht zu einem offiziellen Termin wie Papst Johannes Paul II. vor 20 Jahren im Wallfahrtsort Weißenstein. Papst Benedikt bleibt volle zwei Wochen und wird zudem zweimal öffentlich auf dem Domplatz auftreten und das Angelus-Gebet sprechen.

Kein Wunder, dass Bischof Wil-

Es dürfte aber einige Schwie-

rigkeiten bereiten, die vielen Menschen, die aus tiefem religiösem Empfinden oder auch aus purer Neugier an den öffentlichen Papstauftritten teilnehmen werden, zu kanalisieren. „Mit großen Menschenmengen kann Brixen umgehen“, zeigt sich der Bürgermeister

Foto: Oskar Zingerle

helm Egger, Landeshauptmann Luis Durnwalder und Bürgermeister Albert Pürgstaller bei der Pressekonferenz um die Wette strahlten. „Ich bin hoch erfreut, dass der Papst die von mehreren Seiten ausgesprochene Einladung zu einem Südtirolaufenthalt angenommen hat“, freut sich Brixens

Bürgermeister, „zwar habe ich es nicht zu träumen gewagt, aber insgeheim gehofft und gewünscht, dass der Papst für seinen Urlaub Brixen auswählt.“ Schließlich ist es bekannt, dass Joseph Ratzinger von 1977 bis 2004 mehrmals seine Ferien im Priesterseminar verbracht und sich dort offensichtlich sehr wohl gefühlt hat. Auch bei Ivo Muser, Regens am Priesterseminar, kann man die große Freude über die Entscheidung des Papstes förmlich spüren: „Es ist auch eine starke geistliche Nachricht: Der Nachfolger des heiligen Petrus kommt in unsere Stadt und in unser Land, und ich hoffe sehr, dass auch diese Nachricht ihre Wirkung entfalten kann.“

Der Bezirk rund um das Priesterseminar wird während des Papst-Urlaubs zu einer streng bewachten Sicherheitszone

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zuversichtlich. Allerdings fasst der Domplatz nur 6.000, im besten Fall 8.000 Menschen, wenn man den Hofburgplatz mit dem eingeschränkten Sichtfeld dazuzählt. Man kann wohl davon ausgehen, dass sich weit mehr Menschen auf den Weg machen werden, um den Papst zu sehen.

Für das Angelus-Gebet wird

am Domplatz ein großes Podium vor der Eingangshalle zum Dom errichtet. Dort wird Bischof Wilhelm Egger an beiden Sonntagen um 10 Uhr einen Gottesdienst zur Vorbereitung des Angelus-Gebets zelebrieren. Um 12 Uhr wird Papst Benedikt an der gleichen Stelle den Angelus beten und sich an die Gläubigen wenden. Bei beiden Feiern ist der Domchor für die musikalische Gestaltung verantwortlich. Gegenüber dem Dom wird am Eingang der Domgasse ein weiteres Podium für die Fernsehstationen errichtet, die das Gebet live in alle Welt senden. Um alle Besucher des Großereignisses gut in die Feiern einbinden zu können, werden wahrscheinlich große Leinwände aufgebaut, um auch jenen, die es nicht auf den Domplatz schaffen, eine gute Sicht auf das Geschehen zu ermöglichen. Sowohl die Organisation dieser öffentlichen Auftritte als auch die Umsetzung der Maßnahmen für die Sicherheit des Papstes sind ein komplexes Unterfangen, das gut zwischen den einzelnen Ansprechpartnern Priesterseminar, Diözese, Gemeinde, Land und Polizei abgestimmt und mit den zuständigen Stellen des Vatikans

abgeklärt werden muss. Deshalb sollen auch so bald als möglich mehrere Arbeitsgruppen ernannt werden, die sich den unterschiedlichen Aspekten des Papsturlaubs widmen werden. Vertreter der Diözese und des Priesterseminars haben bereits an mehreren Treffen mit den für den Personenschutz des Papstes verantwortlichen Vatikanmitarbeitern teilgenommen. Über Art und Umfang der Sicherheitsmaßnahmen wurde vorerst Stillschweigen vereinbart. Klar ist jedoch, dass es sich dabei um Maßnahmen handeln wird, die den Bezirk rund um das Priesterseminar und die Cusanus Akademie betreffen – schließlich sollen ungebetene Besucher abgewehrt und ein „Papst-Schauen-Gehen“ unmöglich gemacht werden. Zum anderen sind im Priesterseminar selbst einige Adaptierungen nötig, um den Sicherheitsauflagen gerecht werden zu können.

Im Mittelpunkt aller Bemühungen steht das Anliegen, dass

Papst Benedikt XVI. in Brixen seinen Urlaub gemäß seinen Wünschen erleben kann. Er soll so viel Ruhe wie möglich erleben und sich im ihm wohlbekannten Haus mit dem beschaulichen Garten, der wunderschönen Bibliothek und Kirche völlig zu Hause fühlen. Wahrscheinlich wird er auch den einen oder anderen Ausflug unternehmen – mögliche Ziele bleiben natürlich Geheimsache.

annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


Foto: Oskar Zingerle

GERNE IN BRIXEN: Schon als Kardinal war Josef Ratzinger in Brixen zu Besuch, jetzt verbringt er als Papst Benedikt XVI. zwei Wochen in der Bischofsstadt

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Lichtblick fĂźr das HdS Das Haus der Solidarität Luis Lintner schlieĂ&#x;t in Milland seine Tore – soviel ist nach aktuellem Stand der Dinge sicher. Ob dies auch das Aus fĂźr die Tätigkeit bedeutet, ist eine andere Frage. Vieles deutet derzeit darauf hin, dass eine LĂśsung gefunden wird.

P

etra Erlacher ist zuversichtlich. Die Präsidentin des Trägervereins „Haus der Solidarität – Casa della SolidarietĂ â€œ und ihr Vorstand sind Ăźberzeugt, dass es eine Perspektive gibt fĂźr das Projekt „HdS“. Seit rund eineinhalb Jahren schon sucht man intensiv nach einer dauerhaften Bleibe fĂźr Hausgemeinschaft und Untermieter. Das Team im Haus der Solidarität setzt sich bekanntermaĂ&#x;en fĂźr Menschen in Not ein, spontan und unbĂźrokratisch, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Ăśffentlichen Institutionen und privaten Trägern und mit dem Ziel, Menschen in Not beim „Einstieg“ in unsere Gesellschaft behilflich zu sein. Das Haus bietet darĂźber hinaus Unterkunft fĂźr

rund zehn Vereine, Gruppen und Initiativen, darunter die Organisation fĂźr eine solidarische Welt OEW, den Secondhand-Laden Pumuckl, die Waldorfschule bis hin zu Initiativen der Gemeinde Brixen wie dem „Netzwerk Migration“.

Doch die Zeit wird allmählich knapp. Der Leihvertrag fßr das Xaverianum in Milland ist bereits 2007 ausgelaufen, und die von den Comboni-Missionaren daraufhin erlassene einjährige Vertragsverlängerung läuft demnächst aus. Die bisherigen Sondierungen und Verhandlungen gingen in vielerlei Richtung. Dabei galt dem Verbleib in der aktuellen Struktur bei gleichzeitiger Renovierung

Wie fit ist Brixen und Umgebung? Erste Ergebnisse aus der Studie liegen vor.

Noch Teilnehmerplätze frei! Im Fitnessstudio Easyfit in Brixen wird zur Zeit eine internationale Studie durchgefĂźhrt. Dabei wird die Wirkungsweise eines 4-wĂśchigen Trainings auf Fitness und Gesundheit gemessen. Gesucht werden untrainierte Testpersonen ab 18 Jahren. Die bisherige Nachfrage zur Teilnahme Ăźbertraf alle Erwartungen, so dass Easyfit nun mit einer zweiten Staffel startet. „Es sind also wieder Plätze frei“, so Egon Mair. Die ersten Auswertungen aus knapp 50 Teilnahmen liegen bereits vor. Die Verbesserungen der Teilnehmer sind erstaunlich. In nur vier Wochen konnten sie ihr KĂśrpergewicht im Schnitt um 1,1 kg reduzieren (eine Teilnehmerin sogar um 4,5 kg!). Auch die Herz-Kreislauf-Parameter verbesserten sich bei fast allen Teilnehmern. Der Blutdruck sank, die Pulswerte im Ruhezustand und in Bewegung reduzierten sich ebenfalls, was auf eine erhĂśhte Ausdauerleistung durch ein Ăśkonomischeres Herz-Kreislauf-System schlieĂ&#x;en lässt. Sehr auffällig ist die deutliche Verbesserung im Bereich KĂśrperfett. Hier konnten die teilnehmenden Frauen 3,2 Prozent KĂśrperfett durch das 4-wĂśchige Training reduzieren. Bei den Männern waren es immerhin 1,1 Prozent. Dass sich Bewegung nicht nur auf den KĂśrper, sondern auch auf die Psyche positiv auswirkt, beweisen die gemessenen Werte hinsichtlich Wohlbefinden. 99,5 Prozent aller Teilnehmer gaben nach vier Wochen einen deutlich hĂśheren Wert auf der „WohlfĂźhl-Skala“ an. Also - wenn Sie auch etwas fĂźr Ihre Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden tun wollen, dann machen Sie mit. Informationen und Anmeldung: &BTZž U EFT &HPO .BJS +VMJVT %VSTU 4USB‡F #SJYFO 5FM Ă .PCJMF

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Waldorschule und Waldorfkindergarten haben als idealen Standort den BĂźhlerhof in Sarns ins Auge gefasst

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derselben zunächst hĂśchste Priorität. Doch dieser Wunsch zerschlug sich spätestens in dem Moment, als bekannt wurde, dass die ComboniMissionare anderweitige Pläne fĂźr das Areal haben. Eine Arbeitsgruppe, besetzt mit Vertretern des Hauses und der Comboni-Missionare, mit BĂźrgermeister Albert PĂźrgstaller und Caritas-Direktor Heiner Schweigkofler, sah sich schlieĂ&#x;lich nach einer alternativen LĂśsung um. Die mehrmonatige Suche blieb ergebnislos. In der Zwischenzeit hat das Haus viel ideellen Beistand erfahren, durch eine breit angelegte Unterschriftensammlung genauso wie durch Wertschätzung von politischer und kirchlicher Seite. Landesrat Richard Theiner etwa zeigte sich beeindruckt von den Tätigkeiten des HdS und dem

Selbstverständnis, bewusst auf Beiträge der Üffentlichen Hand fßr die laufenden Ausgaben zu verzichten.

Zur LĂśsung des Problems in-

des trug all das nicht wirklich entscheidend bei. Rund 30 verschiedene Strukturen hat man bereits als kĂźnftiges Obdach ins Auge gefasst, allesamt im Raum Brixen, weil hier das gewachsene Netzwerk mit den Vereinen und seinen Mitgliedern fest verwurzelt ist. „Das HdS macht Brixen zum Solidaritätsstandort im ganzen Land“, unterstrich Caritas-Direktor Schweigkofler bei der Vollversammlung 2007 die Bedeutung der Organisation. In der Gemeindeverwaltung weiĂ&#x; man dies. Darum hat man auch Engagement gezeigt, jedoch mit bisher fehlender

Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

BRIXEN


Der unerwartete Tod von Luzy Lintner hat die Sympatien für die Solidaritätsarbeit sprunghaft ansteigen lassen

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Durchschlagskraft – was allmählich dazu geführt hat, dass man im Haus ernsthaft an ein Ende des Projektes nachdachte. „Irgendwann“, so ein Mitglied des Vereinsvorstandes, „sind wir am Punkt absoluter Motivationslosigkeit angekommen“. Parallel zur Suche einer neuen Struktur haben sich einzelne Organisationen im Haus bereits vorsichtshalber eigenständig nach einer neuen Bleibe umgeschaut. Die Agentur für audiovisuelle Kommunikation „helios“ mit Schwerpunkt Ökologie und Soziales hat sich im Februar in Richtung Bozen verabschiedet. „Ihre Abwesenheit macht sich bereits deutlich bemerkbar“, erzählt das Mitglied der Hausleitung, Alexander Nitz. „Die vielen Synergien und der gegenseitige Austausch sind das Kernelement des Hauses. Teilt man die Organisationen und Initiativen auf verschiedene Strukturen auf, so ist das Projekt HdS beendet.“

Auf der Suche nach einer neuen

Unterkunft sind auch die Waldorfschule und der Waldorfkindergarten. Die beiden Bildungseinrichtungen, die in den letzten Jahren auf rund 80 Kinder angewachsen sind und deswegen neue strukturelle Anforderungen besitzen, haben als idealen Standort den Bühlerhof in Sarns ins Auge gefasst. Bereits 2003 hat der „Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Brixen“ an der Versteigerung des Hofes teilgenommen, ist aber knapp überboten worden. Die Baufirma Bürgstaller & Partner, aktueller Eigentümer, ist nun aber nicht mehr am Hof interessiert, seit dieser 2005 nach einer Unterschriftenaktion des Vereins „heimat Brixen“ vom Brixner Stadtrat unter Ensembleschutz gestellt worden ist, was die Abrisspläne

und den Bau einer Wohnanlage verhindert haben. Einem Besitzerwechsel stünde also nichts mehr im Wege, wären da nicht rund 1,8 Millionen Euro für den Ankauf und etwa 600.000 Euro für den Umbau zu berappen. Der Umbau könnte größtenteils über die Landesschulbaufinanzierung bestritten werden. Für den Kauf allerdings muss Kapital gefunden werden, und dafür bemüht sich der Verein zurzeit intensiv, wie zum Beispiel mit der Spendenaktion „Zukunft Schule und Kunst. Ein Projekt zum Ankauf des Bühlerhof-Ensembles in Sarns“. Klappt der Ankauf, ist die Waldorfschule nicht mehr Teil im Haus der Solidarität, was aber beidseitig als „nicht sehr schlimm“ betrachtet wird. Dass die Waldorfschule nicht einwandfrei ins HdS‘sche Konglomerat passt, ist längst bekannt. Aber auch ohne Waldorf im Gepäck schien die Suche nach einem neuen Solidaritätsstandort bisweilen aussichtslos.

Nun könnte sich das Blatt wenden. Mehrere Umstände

tragen dazu bei, dass eine Lösung des Problems in Sichtweite kommt. Der unerwartete und tragische Tod der Rittnerin Luzy Lintner, Gründungsmitglied des HdS, hat die Sympathien für die Solidaritätsarbeit sprunghaft nach oben katapultiert, mit dauerhafter Nachwirkung. „Sie hätte gewollt, dass wir für den Erhalt des Hauses weiterkämpfen“, sagen die Trauernden unisono. Außerdem wird im Moment über zwei Strukturen diskutiert, in die das Projekt HdS bestens hineinpassen würde: das Haus an der Ecke Runggadgasse/Widmannbrückengasse und die ehemalige ReattoKaserne in der Dantestraße. Beide 7


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Für die Finanzierung des Umbaus braucht es laut Pürgstaller eine Geldspritze des Landes, und natürlich ist auch die Gemeinde gewillt, einen angemessenen Beitrag zu leisten.

Unerwartete Schützenhilfe

hat das HdS nun auch von einem neu gegründeten Bürgerkomitee erhalten, das prominent besetzt ist. Mitglieder sind der Präsident der Südtiroler Volksbank, Hansjörg Bergmeister, der Theologe Don Paolo Renner, der Hausarzt Adolf Engl, die Gewerkschafterin Beatrix Angerer-Piubelli, der Direktor der Sozialdienste Sepp Pichler, der Professor der Uni Bozen Walter Lorenz und die Vorsitzende der Vinzenzkonferenz Brixen, Erika Rigger. Das Komitee hat kürzlich eine Pressekonferenz abgehalten, dabei ihre Wertschätzung für die Arbeit das HdS bekundet und signalisiert, dass man sich aktiv für

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Foto: Oskar Zingerle

Die ehemalige Reatto-Kaserne in der Dantestraße könnte dem HdS in Zukunft als Unterkunft dienen

Foto: Ingo Dejaco

Politik & Gesellschaft

Varianten wären prinzipiell denkbar. In der Runggadgasse, wo seit vielen Jahren eine hohe Anzahl an Mitbürgern mit Migrationshintergrund wohnt, böte dem HdS die einmalige Chance, zum Hort und Kompetenzzentrum der interkulturellen Begegnung zu werden, mit praxisnahem Bezug. Gegen diesen Standort sprechen hauptsächlich starke wirtschaftliche Interessen. Verschiedene Nutzungen wie ein Studentenheim oder Altenwohnungen waren bisher im Gespräch. Die Gemeinde prüft derzeit alle Varianten und wird dann entscheiden. Bei der Reatto-Kaserne hingegen hängt vieles vom bürokratischen Werdegang ab. Stadtrat Dario Stablum ist mit der Angelegenheit befasst und hat ein entsprechendes Ansuchen an die Militärbehörden übermittelt. Vor kurzem ist das Gebäude in das Paket jener Militärimmobilien aufgenommen worden, die demnächst ans Land übergehen. Dass dies so schnell und fast reibungslos erfolgt ist, trägt auch die Handschrift des Kammerabgeordneten Hans Widmann, der „im Rahmen seiner Möglichkeiten“ in Rom interveniert hat. Laut Bürgermeister Albert Pürgstaller ist der Deal stichfest, und es dürfte sich nur mehr um technische Details handeln. Unter Umständen könnte das Gebäude schon im April oder August zu haben sein. Bezüglich einer möglichen Nutzung der Struktur für die Solidaritätsarbeit sieht Pürgstaller drei gangbare Varianten: So könnte der Trägerverein die Kaserne direkt von der Autonomen Provinz anmieten, von der Bezirksgemeinschaft Eisacktal oder aber von der Gemeinde Brixen, je nach Besitzverhältnis. Für die Zukunft des HdS ist diese Frage zumindest vorerst zweitrangig.

Ein neu gegründetes Bürgerkomitee setzt sich aktiv für den Erhalt des Projektes ein

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den Erhalt des Projektes einsetzen wird. Er könne einfach nicht glauben, dass Politik und Kirche zur Rettung des Hauses der Solidarität bis heute nicht viel unternommen haben, so VolksbankPräsident Hansjörg Bergmeister einleitend. Beatrix Angerer-Piubelli sprach von einem „gesellschaftlichem Armutszeugnis“, wenn diese einmalige Initiative von menschlicher Solidarität nicht entsprechend gefördert werde. Don Paolo Renner unterstrich den besonderen Wert von Solidarität in unserer heutigen Gesellschaft und den diesbezüglichen Stellenwert einer Initiative wie jene des HdS. Pointiert verwies er auf die vielfältigen Förderungen in unserem Land und durch unser „Land“. Adolf Engl skizzierte den Beweggrund für die Gründung des Bürgerkomitees und verwies auf die vielen Wissenslücken, Vorurteile und Falschinformationen, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des HdS kursieren und die es gelte, ins rechte Licht zu rücken. „Die Pressekonferenz ist

erst der Anfang vieler Aktionen“, erläuterte Engl abschließend und in der Überzeugung, dass das HdS nun selbst breite Solidarität gut gebrauchen könne. Dass das Konzept HdS Lob verdient, konnte man am 27. März bei der Veranstaltung „Cultura Socialis“ erfahren. Mit dem ersten Platz in der Kategorie „Informelles“ und dem mit Abstand besten Gesamtpunktestand wurde das Haus der Solidarität zum bedeutendsten Sozialprojekt des Landes gekürt. Bei so viel Zuspruch sollte einer Unterstützung von öffentlicher Hand bei der Suche nach einer Herberge doch eigentlich nichts mehr im Wege stehen, möchte man meinen. Aber das Projekt hat nicht nur Freunde. Bekanntermaßen haben jene, die für die Schwachen und Ausgegrenzten in der Gesellschaft Lobbying betreiben, nicht immer einen leichten Stand. Und die Bürokratie tut ihr das Übrige. Dennoch, die Zeichen stehen gut. ingo.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


PARLAMENTSWAHLEN 2008

Die Qual mit der Wahl Die Zahl der Listen, die sich der Wahl zum italienischen Parlament stellen, wird jedes Mal größer. Hier noch den Durchblick zu bewahren und auch eklatante Unterschiede in den Programmen zu erkennen, ist für den Durchschnittsbürger kaum mehr zu bewältigen.

A

m 13. und 14. April sind Italiens Bürger wieder einmal zur Wahl der zwei Kammern des italienischen Parlaments aufgerufen: Senat und Abgeordnetenkammer. Nach einer verlorenen Vertrauensabstimmung über die Regierung von Romano Prodi im Senat am vergangenen 24. Jänner und den vergeblichen Bemühungen von Senatspräsident Franco Marini zur Bildung einer Übergangsregierung hatte Staatspräsident Giorgio Napolitano am 6. Februar bekanntlich beide Parlamentskammern aufgelöst und vorzeitige Neuwahlen ausgeschrieben. Da sich die beiden großen politischen Lager nach dem Aus für die zweite Regierung Prodi nicht mehr auf eine Reform des vielfach kritisierten Wahlrechts durch ein überparteiliches provisorisches Kabinett verständigen konnten, endete die 15. Legislaturperiode des Parlaments nach nur knapp zwei Jahren.

Am 13. und 14. April entscheidet sich, wer Südtirol demnächst in Rom vertreten wird

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relevanten Wahlkreis Eisacktal-

Wahlsystem in Bezug auf Südtirol

führen wir aber die jeweiligen

teressierten Bürger erwartet also die sprichwörtliche Qual mit der Wahl. Bei einer derart großen Anzahl von wahlwerbenden Parteien und Parteibündnissen ist indes klar, dass nicht alle den Sprung in das Parlament auch schaffen werden. Der „Brixner“ will versuchen, einen kleinen Einblick in das komplizierte italienische

auf Vollständigkeit erheben zu können und zu wollen. In einem separaten Kasten listen wir alle in unserem Einzugsgebiet zur Wahl stehenden Parteien und Bündnisse auf, ohne jedoch auf die jeweiligen Programme und Richtungen einzugehen – dies würde den Rahmen dieses Berichts sprengen. Für interessierte Leser

ein klares Bild über die Ziele der Parteien bieten.

Für diese Parlamentswahlen Pustertal neun antreten. Den in- zu geben, ohne den Anspruch Internetadressen an, die zumeist sind italienweit im Innenministerium 177 Listen hinterlegt worden, von denen am Ende 147 die Überprüfung nach den erforderlichen Kriterien standhielten; allein in Südtirol bewerben sich 16 Listen für die Kammerwahl, für einen Senatssitz sind es immerhin noch elf Parteien und Bündnisse, von denen im für unser Einzugsgebiet

Senat: Seit einer von Silvio Ber-

lusconi gewollten Reform wählt Italien nach dem Verhältniswahlsystem mit Sperrklauseln und Mehrheitsprämien. Nur die Senatoren in Aosta und in TrentinoSüdtirol werden nach wie vor in

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Politik & Gesellschaft

Wahlen zum Senat 2008

Südtiroler Volkspartei: Helga Thaler Außerhofer

Union für Südtirol: Johann Lanz

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Ein-Mann-Wahlkreisen gewählt. Konkret bedeutet dies, dass in den sechs Wahlkreisen der Region (drei in Südtirol und drei im Trentino) jeweils jener Kandidat in den Senat einzieht, der die meisten Stimmen in seinem Wahlkreis auf sich vereinen kann. Für den siebten und letzten Senatorensessel gilt das Prinzip des „besten Verlierers“. Am Beispiel der SVP lässt sich dieses Prinzip relativ einfach erläutern, weil sie

als aus historischer Sicht sichere Siegerin in den zwei Wahlkreisen Meran/Vinschgau und Eisack- und Pustertal gilt. Bei der Berechnung für den siebten Senatorensessel werden diese Siegerstimmen nicht mitgerechnet, sondern nur die Stimmen jener Wahlkreise gezählt, in denen die SVP nicht gewonnen hat. So verhält es sich natürlich auch mit allen anderen Parteien. Relativ die größten Chancen auf den siebten Platz hat also jene

Partito Democratico: Alberto Ghedina

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Gruppierung, deren Kandidaten in den Wahlkreisen nicht direkt gewählt werden, aber überall einiges an Stimmen sammeln können. Wie erwähnt, stehen im Wahlkreis Eisacktal-Pustertal neun Parteien und Kandidaten für den Senat zur Wahl. Die besten Chancen hat – wiederum aus historischer Sicht – Senatorin Helga ThalerAußerhofer, die für die Südtiroler Volkspartei kandidiert. Für den Senat kandidieren unter anderem

La Sinistra / L’Arcobaleno: Robert Hochgruber

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aber auch Johann Lanz (Union für Südtirol), der Brixner Gemeinderat Alberto Ghedina (Partito Democratico) und Walter Blaas (Die Freiheitlichen). Der Brixner Robert Hochgruber kandidiert für die Grünen, die sich an die italienischen Verdi anschlossen, die wiederum mit einigen LinksParteien das Bündnis La Sinistra / L’Arcobaleno gebildet haben. Das Wahlsystem ist nicht unumstritten: Vor allem die Tatsache,

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Prozent ihrer Landsleute hinter sich haben“. Vor zwei Jahren hatte sie in ihrem Wahlkreis 70,4 Prozent der Stimmen auf sich vereinen kĂśnnen; Pius Leitner war damals fĂźr die Freiheitlichen mit 9,2 Prozent Dritter hinter Prodis l’Unione mit 10,8 Prozent. 2006 standen aber nur sechs Parteien und Kandidaten zur Wahl; heuer sind es, wie erwähnt, neun.

Abgeordnetenkammer: Hier

Die Freiheitlichen: Walter Blaas

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dass dem Wähler de facto ein Kandidat vorgesetzt wird, der im Vorfeld von der jeweiligen Partei in ihren Gremien bestimmt wurde, sorgt seit Jahren fĂźr Verstimmung. Thaler AuĂ&#x;erhofer wĂźnscht sich, wie sie kĂźrzlich in Brixen erklärte, trotz des vermeintlich sicheren Sieges eine hohe Wahlbeteiligung und viele Stimmen: „Es ist fĂźr den Druck, den wir in Rom erzeugen kĂśnnen, ein Unterschied, ob die SĂźdtiroler Senatoren 40 oder 70

gilt die gesamte Region als ein einziger Wahlkreis. Das Wahlsystem ist unglaublich kompliziert: Um bei der Verteilung der Mandate berĂźcksichtigt zu werden, muss eine Partei italienweit mindestens 4 Prozent der Stimmen erzielen – kein leichtes Unterfangen angesichts der groĂ&#x;en Schar an Mitbewerbern. Wer es alleine nicht wagen will oder kann, hat die MĂśglichkeit, sich mit anderen Parteien in einer Wahlkoalition zusammenzutun. Dies ist einer der groĂ&#x;en Unterschiede zu anderen Ländern wie zum Beispiel Deutschland, wo sich die Parteien erst nach der Wahl zu einer Koalition zusammenfinden. BĂźndnisse mĂźssen aber mindestens 10 Prozent der

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Stimmen italienweit auf sich versammeln, wobei mindestens eine Partei 2 Prozent auf sich vereinen muss. FĂźr die Regionen mit Sonderstatut, wie es Trentino-SĂźdtirol ist, gibt es eine Ausnahme zum Schutz der ethnischen Minderheiten. Im Wahlkreis SĂźdtirol werden also auch jene Parteien bei der Mandatsverteilung berĂźcksichtigt, die kein BĂźndnis eingegangen sind, aber in der gesamten Region mindestens 20 Prozent der dort abgegebenen Stimmen auf sich vereinen kĂśnnen. Allerdings dĂźrfen Parteien, die diese 20-Prozent-Klausel fĂźr sich in Anspruch nehmen wollen, in keiner anderen Region zur Wahl antreten. Die 20 Prozent entsprachen bei der letzten Wahl im Jahr 2006 etwa 130.000 Stimmen – eine relativ hohe HĂźrde, die laut Experten zum Beispiel fĂźr die deutschen Oppositionsparteien „Die Freiheitlichen“ und „Union fĂźr SĂźdtirol“ mit groĂ&#x;er Wahrscheinlichkeit unĂźberwindbar sein dĂźrften – 2006 entschieden sich in SĂźdtirol knapp 16.700 Wähler fĂźr „die Freiheitlichen“, im Trentino waren es etwas mehr als 500. „Beide Parteien sind

absolut chancenlos“, behauptet auch Politikwissenschaftler GĂźnther Pallaver nĂźchtern. Das ist auch der Grund, warum die SĂźdtiroler Volkspartei die Kandidatur der beiden Listen kritisiert: Einziger Sinn bestĂźnde darin, das Stimmenpotential der SVP zu dezimieren – im Grunde „gegen die deutsche Sprachgruppe in SĂźdtirol“.

Die 20-Prozent-Klausel ist fĂźr

die SĂźdtiroler GrĂźnen Ăźbrigens bedeutungslos. Sie sind Teil der „Verdi“, die italienweit kandidieren und die, wie bereits erwähnt, fĂźr diese Wahl ein BĂźndnis mit mehreren linken Parteien eingegangen sind, unter anderem auch mit Fausto Bertinottis Rifondazione Comunista. Die GrĂźnen mĂźssen italienweit mit diesem BĂźndnis mindestens 10 Prozent erreichen, aber selbst zumindest 2 Prozent, um es ins Parlament zu schaffen.

So weit, so kompliziert – es

wird aber noch undurchsichtiger. Welche Partei oder welches Bßndnis am Ende wieviele Mandate in der Abgeordnetenkammer schaffen wird, hängt nämlich zum einen

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47% aller Stimmen entspricht), wird diese Zahl durch die 340 Sitze dividiert. Das Ergebnis lautet: Pro 50.000 Stimmen schaut für die Siegerpartei ein Sitz in der Abgeordnetenkammer heraus. Die Stimmen aller Parteien, die weniger Stimmen als der Sieger erhalten haben, werden zusammengezählt und durch die restlichen 277 zur Verfügung stehenden Sitze in der Abgeordnetenkammer gezählt. Wenn zum Beispiel alle Verlierer gemeinsam 19 Millionen Stimmen erzielen würden, würde jeder ihrer Sitze mehr als 68.590 Stimmen „kosten“. Dazu kommt: Wenn man einigen Wahlprognosen Glauben schenken darf, so wird das stärkste Bündnis diesmal erheblich weniger als 47% schaffen, was bedeuten würde, dass die Verlierer noch mehr Stimmen pro Sitz benötigen. Da die Südtiroler Volkspartei bei dieser Wahl keinem Parteienbündnis beigetreten ist, wird sie auf alle Fälle zur Verlierergruppe gezählt und wird deshalb mehr Stimmen pro Mandat aufbringen müssen als bei der letzten Wahl, bei der sich die SVP von vorneherein mit dem späteren Wahlsieger Romano Prodi verbündet hatte. Im Trentino und

Wahlen zum Senat 2008 Wahlkreis Eisacktal-Pustertal Südtiroler Volkspartei (SVP) www.svpartei.org Helga Thaler-Außerhofer

Il Popolo della libertà www.ilpopolodellaliberta.it Pino Bellomo

La destra – Fiamma tricolore www.fiammatricolore.net Lucio Perugini

Partito Socialista www.partitosocialista.it Fabrizio Albertini

Union für Südtirol www.unionfs.com Johann Lanz

La Sinistra / L‘Arcobaleno www.sinistrarcobaleno.it Robert Hochgruber

Unione dei Democratici Cristiani e Democratici

di Centro www.udc-italia.it Ivan Bertinotti

Die Freiheitlichen www.die-freiheitlichen.com Walter Blaas

Partito Democratico www.partitodemocratico.it Alberto Ghedina

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Politik & Gesellschaft

davon ab, ob sie die „Gewinnerin“ ist, also die höchste Stimmenanzahl aller Parteien erzielen konnte. Dann erhält sie nämlich den „Mehrheitsbonus“, der darin besteht, dass das siegreiche Bündnis automatisch 340 Sitze in der Abgeordnetenkammer zugeteilt bekommt. Dieses Bündnis verfügt damit in dieser Kammer über eine komfortable Mehrheit, die ihr das Regieren erleichtert – ein relativer Vorteil, wie Prodis His-torie beweist, dessen Regierung zwar in der Abgeordnetenkammer locker ihre Abstimmungen durchbrachte, dafür aber im Senat ständig strauchelte, wo es diesen Mehrheitsbonus nicht gibt. Alle übrigen Parteien und Bündnisse, die die Sperrklauseln überwunden haben, müssen sich die restlichen 277 Sitze untereinander teilen. Allerdings sind diese Sitze im Verhältnis „teurer“ als jene der Siegerpartei. An einer vereinfachten Rechnung (alle Zahlen sind natürlich Annahmen) lässt sich dieser Sachverhalt besser darstellen: Wenn insgesamt 36 Millionen Stimmen für die Abgeordnetenkammer abgegeben werden und das siegreiche Bündnis davon zum Beispiel 17 Millionen bekommt (was etwa

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Wahlen zur Abgeordnetenkammer 2008 Partito Liberale Italiano www.partitoliberale.it Liste der Kandidaten zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht verfügbar Partito Socialista www.partitosocialista.it Valdo Spini Alessandro Bertinazzo Stefano Bosetti Vincenzo Calì Carla Capra Zanetti Graziano Gretter Stefano Pagani Ilda Sangalli Riedmiller Renata Sembianti Nicola Zoller Lega Nord www.leganord.org Umberto Bossi Maurizio Fugatti Alessandro Savoi Kurt Pancheri Sergio Tamaio Mara Dalzocchio Tiziana Frisanco Walter Kofler Vittorio Bridi Enzo Boso Il Popolo della Libertà www.ilpopolodellaliberta.it Silvio Berlusconi Gianfranco Fini Manuela Di Centa Giorgio Holzmann Maurizio Del Tenno Mario Malossini Giovanni Gravante Ettore Zampiccoli Mattia Gottardi Italia dei Valori / Lista Di Pietro www.italiadeivalori.it Antonio Di Pietro Leoluca Orlando Bruno Firmani Enrico Gretter Liliana Ragnini Salvatore Smeraglia Carolina Morelli Angelo Fresch Maria Vincenza Bernard Renato Andreatta

Partito Democratico www.partitodemocratico.it Gianclaudio Bressa Laura Froner Marialuisa Gnecchi Alessandro Andreatta Giulia Robol Flavia Giuliani Mariano Tomasini Sara Ferrari Roberto Bizzo Sybille Tezzele Partito Comunista dei Lavoratori www.pclavoratori.it Liste der Kandidaten zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht verfügbar La Destra / Fiamma Tricolore www.fiammatricolore.net Daniela Garnero Santanchè Stefano Morselli Donato Seppi Marco Zenatti Gianfranco Piccolin Luca Toniatti Giancarlo Casagrande Giuseppe Fiorito Antonella Carobbio Alessandro Modena La Sinistra / L‘Arcobaleno www.sinistrarcobaleno.it Claudia Resch Elisa Bellè Antonella Piazzon Elena Berti Guido Margheri Helmuth Moroder Konrad Veronica Ferrari Ingrid Facchinelli Katia Valentini OresteGalletti Union für Südtirol www.unionfs.com Andreas Pöder Harald Grünbacher Roland Stauder Manfred Niederl Gudrun Mairl Holger Gunsch Ingrid Piazzon Georg Brunner Peter Prugger Günther Pallhuber

Die Freiheitlichen www.die-freiheitlichen.com Ulli Mair Pius Leitner Romina Eberhöfer Rudolf Fasolt Reinhard Gaiser Andrea Lazzeri Sigmar Stocker Lois Taibon Roland Tinkhauser Unione dei Democratici Cristiani e Democratici

di Centro www.udc-italia.it

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Politik & Gesellschaft

im Wahlkreis Bozen-Unterland kandidiert die SVP gemeinsam mit dem chancenlosen PATT; bei den letzten Wahlen brachte dies 16.000 Stimmen. Würde das Stimmenergebnis von 2006 mit etwa 166.000 in Südtirol und 17.000 im Trentino wiederholt, sind voraussichtlich etwa 140.000 Stimmen für zwei Vollmandate verbraucht. Die übrigen Stimmen fließen in die Berechnung der Restmandate ein. Hier hängt es davon ab, wie groß dieser Stimmposten sein wird; es gibt aber weitere Faktoren, die die Verteilung der Restmandate beeinflussen, was das Wahlsystem weiter kompliziert.

In der SVP-Zentrale in Bozen wurde jedenfalls kürzlich fleißig „hochgerechnet“; zudem hielt man Rücksprache mit den Parlamentarischen Diensten in Rom. Diese Aufgabe übernahm Siegfried Brugger: „Wir haben zwei klare Botschaften erhalten. Wenn die Wahlbeteiligung auf staatlicher Ebene ähnlich hoch ist wie 2006 oder sogar noch ansteigt, dann haben wir ein Problem, vor allem dann, wenn die Südtiroler nicht zur Urne gehen. Erreicht der PATT im Trentino nicht mehr 17.000 Stimmen wie 2006 oder wir verlieren Stimmen an andere Parteien, vor allem an Union und Freiheitliche, dann wackelt das Mandat für Magdalena Amhof. Wenn die SVP in Südtirol wieder 166.000 Stimmen schafft und mindestens 11.000 im Trentino, dann haben wir eine reelle Chance. Schaffen wir wieder die Marke von 182.000, dann dürfte Amhofs Mandat ziemlich sicher sein.“ Ein Fragezeichen steht in Südti-

rol aber noch hinter dem Verhalten der Wähler. Brugger: „Wenn die Südtiroler am 13. und 14. April vom Wahlrecht Gebrauch

SVP-Kandidaten für die Abgeordnetenkammer: Siegfried Brugger, Magdalena Amhof und Karl Zeller

machen, steigen auch die Chancen für die SVP. Wir müssen aber den Menschen auch klar machen, dass nur die SVP in der Region über die Hürde von 20 Prozent kommen wird. Jede Stimme des Protestes an kleine Parteien“, so Brugger in einer Presseaussendung, „gefährdet daher direkt die Wahl von Magdalena Amhof“. Die Brixner Stadträtin ist hinter Siegfried Brugger und Karl Zeller an der dritten Startposition. Auch in der Wahl zur Abgeordnetenkammer gilt nämlich: Das derzeitige Wahlsystem hat zur Folge, dass die Bürger zwar die Partei wählen, der sie ihre Stimme geben, aber de facto keinen Einfluss darauf nehmen können, welche Personen es am Ende in das Parlament schaffen werden, weil nur die Listenzeichen angekreuzt und keine Vorzugsstimmen gegeben werden können. Die Reihenfolge

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der Kandidaten auf der jeweiligen Liste und die entsprechende Wahrscheinlichkeit auf einen Einzug in die Abgeordnetenkammer wird vorher in den Parteizentralen formuliert, und dabei spielen verschiedenste Faktoren eine Rolle. So kann es sein, dass zum Beispiel die Loyalität von Parteimitgliedern mit einem sicheren Sitz belohnt wird. Solche Personen kandidieren in Wahlkreisen, in denen man relativ sicher mit einem starken Ergebnis rechnen kann und werden zudem so weit vorne in der Liste gereiht, dass ihnen der Platz im Parlament schon vor der Wahl eher sicher ist. Aus diesem Grund hat es zum Beispiel die Bozner Frontfrau von Forza Italia vorgezogen, in Kampanien auf dem vermeintlich sicheren zwölften Listenplatz zu kandidieren, denn das Bündnis um Forza Italia erwartet sich dort im Falle eines Wahlsieges an die 17

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Sitze; selbst bei einer Niederlage dürften es noch 14 sein. Michaela Biancofiores Sitz in der Abgeordnetenkammer scheint also schon jetzt fix zu sein. Dazu kommt, dass Kandidaten sich in mehreren Wahlbezirken aufstellen lassen können. Silvio Berlusconi und Gianfranco Fini werden – wie alle Listenführer der großen Parteien – zum Beispiel in den meisten Wahlbezirken antreten. Da sie aber nur in einem Wahlbezirk gewählt werden können, werden sie nach Abschluss der Wahlen die einzelnen Ergebnisse studieren und entscheiden, in welchen Bezirken sie zurücktreten – die Nächstgewählten kommen dann ins Parlament. Der Wähler hat auch darauf keinen Einfluss mehr. annamaria.mitterhofer@brixner.info willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

EISACKTAL

Von analog zu digital z Vom 1. bis zum 4. April wird das ZDF-Programm im Eisacktal und unteren Pustertal von Analog- auf Digitalbetrieb umgestellt. Die Fernsehteilnehmer können somit anstelle des analogen Fernsehprogramms ZDF die digitalen Programme ORF1, ORF2 und ZDF empfangen: Hierfür notwendig ist ein digitaler Empfänger, die so genannte

Set-Top-Box, die zwischen Antenne und Fernsehgerät installiert wird; eine eigene spezielle Antenne ist nicht anzubringen. Neue Fernsehgeräte verfügen oft bereits über ein integriertes Empfangsmodul. Die ORF-Programme bleiben vorerst auch in analoger Technik empfangbar. Das digitale terrestrische Fernsehen (DVB-T) erlaubt die Übertragung

mehrerer Fernsehprogramme auf einem heutigen analogen Fernsehkanal in besserer Ton- und Bildqualität sowie den Empfang von Zusatzdaten wie erweiterten Teletext oder Infos zur laufenden Sendung. Aufgrund europäischer Richtlinien muss in den nächsten Jahren vollflächig auf die digitale Technik umgestellt werden. db

P&G

Politik & Gesellschaft MILLAND

Weniger Barrieren z Das Wegenetz in Milland soll für Kinder, Senioren und Menschen mit Einschränkungen in Zukunft weniger Barrieren aufweisen. Sanierungsbedürftige, abzusenkende Gehsteige oder Straßenlaternen an ungünstigen Standorten erschweren Rollstuhlfahrern oder blinden Menschen das tägliche Leben. Der SVP-Ortsausschuss und die Gemeindevertreter von Milland haben in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe für Behinderte, dem Familienverband, der Schuldirektion, dem Seniorenclub und dem Blindenverband ein „Wegenetz

kurz

notiert

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für Milland“ ausgearbeitet, das sämtliche Verbesserungsmöglichkeiten enthält – zum Beispiel für die Unterführung Millanderhof, die Rad-Verbindung zwischen der Sarnser Straße und dem Kirchsteig oder die Bodenmarkierung bei gemeinsamen Fuß- und Radwegen. Die Gemeindeverwaltung übernahm die Kosten für die technische Projektierung; ansonsten arbeiteten alle Vereine ehrenamtlich an diesem Projekt mit. Bürgermeister Albert Pürgstaller verwies in einer kürzlich stattgefundenen Pressekonferenz (Bild) auf die

Bemühungen der Stadt: „Wir wollen im Zuge der Verlegung der Fernwärmeleitung auch gleichzeitig Bauten in Angriff nehmen, die eine kinder-, senioren- und behindertengerechte Aufwertung

benötigen.“ Dafür seien im laufenden Jahr 240.000 Euro nur für Asphaltierungsarbeiten in Milland und im kommenden Jahr weitere 690.000 Euro für Sanierungsarbeiten vorgesehen. wv

Peter Gasser, Bürgermeister von Natz-Schabs, hat vorgeschlagen, eine zusätzliche Haltestelle der Pusterer Bahn in Schabs oder Aicha zu erstellen. Landesrat Thomas Widmann will nun überprüfen, ob dies mit den vorliegenden Ausbauplänen der Eisenbahn ins Pustertal vereinbar ist.

Die Erfolgsquote bei den Zweiund Dreisprachigkeitsprüfungen ist im Jahr 2007 gegenüber dem Vorjahr für alle Laufbahnen – mit Ausnahme der Laufbahn C – angestiegen. Bei der Laufbahn A stieg sie auf 54,7%, bei B auf 25,6%, bei D auf 83,7%, bei der Laufbahn C hingegen sank sie auf 36,9%.

Der Club Alpbach Südtirol vergibt Südtiroler Studenten und jungen Hochschulassistenten Stipendien für die Teilnahme am Europäischen Forum Alpbach „Wahrnehmung und Entscheidung“ vom 14. bis 30. August. Hierfür ist bis zum 15. Mai ein Bewerbungsschreiben zu verfassen. www.alpbach.bz.it


NACHGEFRAGT

„Junge Generation muss mehr auffallen“ PHILIPP ACHAMMER, frisch gewählter Landesjugendreferent der SVP, über die Ziele der Jungen Generation (JG) und die Politik als Beruf(ung). Herr Achammer, Sie sind mit 22 Jahren der jüngste Landesjugendreferent der SVP. Schaut ganz nach Fernziel Berufspolitiker aus, oder? So weit denke ich nicht! Im Moment ist dieses Amt eine große Herausforderung. Sollten sich in der Zukunft weitere politische Herausforderungen für mich auftun, werde ich darüber nachdenken. Ich strebe aber mit Sicherheit nicht die Politik als Beruf an. Politik sollte eine Berufung auf Zeit sein. Welche neuen Akzente werden Sie als Landesjugendreferent setzen?

Besonders wichtig ist es mir, dass die Junge Generation (JG) in Zukunft noch mehr auffällt, indem sie laufend kritisch zu aktuellen Themen und Entwicklungen in der Partei Stellung nimmt. Dann werden wir sicher daran arbeiten, die JG weiter auszubauen, am Image der Jugendorganisation zu arbeiten und auch neue Themen ins Auge zu fassen. Wie hat sich die JG im Raum Brixen in den letzten Jahren entwickelt, und wer wird Ihr Nachfolger als Bezirksjugendreferent? Ich denke, dass sich die JG im Bezirk überaus positiv entwickelt hat. Wir haben unsere Ortsgruppen

verdoppeln können und bauen jetzt wieder auf 14 Ausschüsse auf. Wir haben versucht, zu aktuellen Themen laufend Stellung zu nehmen und in offenen Veranstaltungen die Jugend zu erreichen. Außerdem ist uns gelungen, der Partei im Bezirk eine gehörige Portion Erneuerung zu verpassen. Mein Nachfolger im Bezirk wird Mitte April gewählt. Es gibt mehrere junge, engagierte Personen, die für dieses Amt in Frage kommen würden. Ich bin überzeugt, dass sich die Ortsgruppen für die richtige Person entscheiden werden. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

BRIXEN

1.150 Menschen unterstützt willkommen ist zudem die Kleiderkammer im Kolpinghaus Brixen (Bild), die die VinzenzKonferenz Brixen in Zusammenarbeit mit der Pfarrcaritas führt: Gut erhaltene Kleider, Schuhe oder Textilien werden dort an bedürftige Personen weitergegeben; wie groß der Bedarf danach ist, zeigt sich daran, dass rund 5.100 Kleidungsstücke an 640 Personen ausgegeben worden sind. Wer die Vinzenz-Konferenz unterstützen möchte, hat nun die Möglichkeit, die fünf Promille der Steuern auf die Steuernummer der Vinzenz-Konferenz 90002370212 zu überschreiben. db

Foto: Oskar Zingerle

z Seit ihrer Gründung im Jahre 1886 ist die Vinzenz-Konferenz Brixen ununterbrochen für bedürftige Menschen tätig. So wurde auch im vergangenen Jahr wieder finanzielle, materielle und seelische Hilfe gewährleistet: Rund 250 Familien und 1.150 Einzelpersonen erhielten Unterstützung von den 14 ehrenamtlichen Mitgliedern der Brixner Vinzenz-Konferenz. „In erster Linie waren wir wieder bestrebt, ärmere Familien mit den notwendigen Lebensmitteln zu versorgen, und es wurden 234 Einkaufsgutscheine an Bedürftige verteilt“, schildert der Präsident Richard Peer. Äußerst

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Foto: Oskar Zingerle

Menschen & Meinungen EIN VINSCHGER IN MÜHLBACH: Arthur Punter (hier mit Sprössling Dominik) hat sich mit seiner Familie in Mühlbach niedergelassen


PORTRAIT

Im Notfall zur Stelle ARTHUR PUNTER ist Gründungsmitglied und Landes-Dienstleiter der Notfallseelsorge sowie Dienstleiter des Weißen Kreuzes in Mühlbach.

M

üsste man Arthur Punters Wesen in Worte fassen, so käme man um die Begriffe Gelassenheit und Sanftmut nicht herum. Der junge Familienvater lässt sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen. Während wir an diesem frühen Abend im Wohnzimmer des gemütlichen Reihenhäuschens sitzen, schiebt der fünfjährige Fabian seinen elf Monate alten Bruder Dominik laut quietschend im Laufwägelchen herum. Dazwischen serviert Frau Marijana köstlichen Kaffee und bittet ihre beiden Söhne auf Kroatisch um etwas Ruhe. Seit dem letzten Sommer wohnt der Landes-Dienstleiter der Notfallseelsorge mit seiner kleinen Familie in Mühlbach, genießt einen herrlichen Ausblick auf die Plose und hat von seinem

Mittlerweile gibt es in Südtirol acht Notfallseelsorge-Gruppen mit über 130 ehrenamtlichen Helfern. Und es gibt weiterhin Arbeit in Hülle und Fülle. Die Gruppen müssen betreut, die Aus- und Weiterbildung muss organisiert werden, und es gilt, manche Kinderkrankheit auszumerzen und immer wieder Visionen zu entwickeln. Es habe kein besonders dramatisches Ereignis gegeben, das ihn dazu bewogen habe, die Notfallseelsorge ins Zentrum seiner Arbeit zu stellen, es habe sich alles einfach so zusammengefügt: der Buchtipp eines guten Freundes, ein Gespräch, die eine oder andere Begegnung mit Patienten während des Rettungsdienstes und „vielleicht auch die eigenen Erfahrungen mit dem Tod“.

„Gehalt bekam ich damals als Supplent nicht“, machte er wieder Dienst beim Weißen Kreuz „und blieb dann dort hängen.“ Seit 1997, also seit dem Bestehen der Dienststelle Mühlbach, ist Arthur Punter beim Weißen Kreuz fest angestellt. Die Balance zu finden zwischen der Arbeit als Dienstleiter des Weißen Kreuzes und den Anforderungen der Notfallseelsorge „ist nicht immer ganz einfach“. Zeit für sein Hobby, das Tanzen, bleibt da kaum noch, „obwohl wir jetzt einen Tanzkurs belegen möchten“. Arthur Punters Frau Marijana stammt aus Rijeka in Kroatien; kennengelernt haben sich die beiden – wie könnte es anders sein – beim Tanzen in Kastelruth. Die verschiedenen Muttersprachen waren zwischen den beiden nie ein Problem, nachdem

„Den Weg zur Notfallseelsorge fand ich vielleicht auch durch die eigenen Erfahrungen mit dem Tod“_ Arthur Punter Garten aus vier Kirchtürme im Blickfeld. Zwischen Kaffeetassen, Kuchentellern, Lego-Rettungshubschraubern und penibel geordneten Fotoalben erzählt der Vinschger, der noch immer ein wenig Heimweh hat, von seinem Werdegang.

Die Notfallseelsorge ist sein Steckenpferd. Seit der Dienst

vor mittlerweile elf Jahren als Pilotprojekt des Weißen Kreuzes gestartet wurde, ist er dabei, hat sozusagen Pionierarbeit geleistet und sich dabei immer recht bescheiden im Hintergrund gehalten. In erster Linie ist die Notfallseelsorge für Menschen da, die einen Angehörigen durch einen plötzlichen Todesfall verloren haben. Zeit zu haben für Menschen, deren Leben erschüttert worden ist, und psychische erste Hilfe zu leisten – das ist der Grundgedanke der Notfallseelsorge.

Arthur Punter ist nicht nur Dienstleiter der Notfallseelsorge. Seit dem Jahr 2000 leitet er auch die Sektion des Weißen Kreuzes von Mühlbach. Zum Rettungsdienst kam er bereits während seiner Studienjahre: „Der Dienstleiter von St. Valentin hat mich damals gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ein bisschen Telefondienst zu machen und das Archiv zu betreuen“. Zunächst habe er nicht so recht gewollt, wollte schon gar nicht mit einem Rettungswagen fahren. Später sei er dann froh gewesen, „neben dem trockenen Theologiestudium etwas Konkretes tun zu dürfen“.

Nach dem Abschluss des Stu-

diums arbeitete er für eineinhalb Jahre als Religionslehrer. „Ich bin froh um diese Erfahrung“, sagt er heute, „auf Dauer wäre das aber nichts für mich gewesen“. Während der Sommermonate,

Marijana recht gut Deutsch spricht. Mittlerweile kann Arthur Punter „sogar ein paar Brocken Kroatisch“, und Marijana versteht auch den Südtiroler Dialekt, „nur reden kann ich den wirklich nicht“. Wenn Arthur Punter heute seine Familie betrachtet, erinnert er sich noch recht gut an die eigene Kindheit in der Schweiz: „Wir waren dort Ausländer und haben das auch ganz deutlich gespürt“. In Mühlbach scheint das anders zu sein, der kleine Fabian fühlt sich im Kindergarten jedenfalls pudelwohl. Zwei bis drei Mal im Jahr fahren die vier nach Kroatien „und natürlich auch recht oft in den Vinschgau“. Dort hängt Arthur Punters Herz, „auch wenn ich schon lange weg bin“.

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Steckbrief

Arthur Peter Punter wurde am 19. November 1970 als älterer von zwei Brüdern in Samedan im Engadin geboren. Seine Eltern, einfache Bauersleute, waren zu dieser Zeit dort Gastarbeiter. Den Kindergarten besuchte er in Davos, ehe die Familie 1977 nach St. Valentin auf der Heide zurückkehrte. Dort ging er dann in die Grundschule. Die Mittelschule absolvierte er im Kloster Marienberg, die Oberschule im Johanneum in Dorf Tirol. Anschließend begann er das Theologiestudium in Brixen, trat für zwei Jahre ins Seminar ein, belegte dann ein Auslandsemester in Salzburg und beendete das Studium 1995 als Laientheologe. Er unterrichtete anschließend Religion an der Lehrerbildungsanstalt in Brixen. Seit 1997 arbeitet Punter beim Weißen Kreuz, er ist zudem Gründungsmitglied der Notfallseelsorge. Neben dem Tanzen hat er ein Faible für Geschichte, vor allem für die Geschichte seiner Heimatgemeinde. Seit seiner Jugendzeit sammelt er alle Zeitungsartikel, die etwas über die Gemeinde Graun wiedergeben. 2002 heiratete er Marijana, 2003 kam Fabian zur Welt, vier Jahre später Dominik. 19


Menschen & Meinungen

BRIXEN

Neue LVH-Ortsobfrau der im Ausschuss weiterarbeiten wird. Neu im LVH-Ortsausschuss von Brixen ist außerdem Emanuel Cimadom; die bisherigen Ausschussmitglieder Karl Astner, Andreas Huber und Hermann Larcher wurden in ihrem Amt bestätigt. In Brixen gibt es mehr als 450 Handwerksunternehmen, die insgesamt etwa 1.600 Mitarbeiter beschäftigen. db

Foto: Oskar Zingerle

z Das Brixner Handwerk hat bei der diesjährigen Jahresvollversammlung in der Berufsschule „Ch. J. Tschuggmall“ seine Führungsspitze gewählt: Als neue Ortsobfrau steht nun Barbara Michaeler Plaickner aus Brixen an der Spitze der Ortsgruppe im Landesverband der Handwerker (LVH). Sie übernimmt das Amt des zurückgetretenen Ortsobmannes Hubert Rabensteiner,

M&M BRIXEN

Der Spruch vom Much

I woaß schun, prum der Acquarena-Parkplåtz jetz a Kurzparkzone isch. Die Stådtputz hobn nimmer so weit giahn gewellt, um Stråfzettl ausstelln zu kenn...

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Foto: Oskar Zingerle

Menschen & Meinungen

101 Jahre jung z Vor kurzem feierte Ida Rainer aus Brixen im Bürgerheim ihren 101. Geburtstag. Bewahrt hat sie sich über die vielen Jahrtzehnte vor allem eines: ihren Humor. Über sich selbst sagt sie heute, sie sei „a stoanålts Möbl“. Es passe ihr ganz gut im Bürgerheim, denn hier brauche sie nicht zu kochen, nur „zu essen und zu liegen“. Die Schule habe sie bei den Englischen Fräulein besucht, und dann habe sie von Frau Bittner

ihren Beruf, das Schneidern, gelernt. Deshalb wurde Ida Rainer auch die „Nåhtarin“ genannt, aber große Freude habe ihr der Beruf nicht bereitet, besonders wenn „die Leut’ so funzat waren“, so dass sie ständig Änderungen an deren Kleidern vornehmen musste. Aber heute kann die „Nåhtarin“ herzhaft darüber lachen und lässt ganz gerne mal ein fröhliches Liedchen erklingen. Der „Brixner“ wünscht alles Gute! oz

Anton Preindl wurde einstimmig als Ortsstellenleiter der Bergrettungsdienststelle (BRD) Brixen wiedergewählt. Franz Sullmann, Ortsstellenleiter bis 1996, wurde bei der Versammlung zum Ehrenmitglied ernannt.

Siegfried Weirather, Schüler des Pädagogischen Gymnasiums Brixen, hat beim Südtiroler Jugendredewettbewerb den 2. Platz in der Kategorie „Neues Sprachrohr“ gewonnen. In dieser Sparte waren kreative sprachliche Ausdrucksformen wie Reime oder kabarettistisch aufbereitete Reden gefragt.

Die Feuerwehr Brixen ehrte den Vizekommandanten Herbert Überegger sowie den Wehrmann Georg Blasbichler für ihren 25-jährigen Wehrdienst mit dem Abzeichen in Silber. Nach 43 Jahren verabschiedete sich Adolf Wierer vom aktiven Wehrdienst.


O o op s

mein Hoppala

Wolfgang Plank, Direktor der Stadtwerke Brixen

Achtung, Familie! In entspannter Umgebung habe ich manchmal ein etwas loses Mundwerk, mit entsprechenden Folgen. Sommer 2006, Urlaub in Sizilien bei Verwandten meiner Frau. Man gehört zur Familie, muss mit, überall, auch in die Messe für die längst verblichene Großtante. Nach dem Essen der Limoncello, nur unter Männern. Smalltalk zwischen mir und einem Onkel meiner Angetrauten. Onkel (O): „Schöne Messe, nicht?“ - Ich (I): „Schön ja, ein pittoresker Priester allerdings! Braungebrannt, verspätet, sichtlich in Eile, ungeduldig...“ - O: „Er kam gerade vom Surfen, und dann hat er viel zu tun, er hat zwei Freundinnen. Bei einer wohnt er, muss er auch, das Pfarrhaus ist eine Ruine, und die andere ist extrem eifersüchtig.“ - I: „Na, dann versteh ich die Ungeduld. Aber dafür ist ja der Küster die Ruhe selbst. Der schleicht herum, zieht den Allerwertesten nach, leiert die Lesung herunter, zum Einschlafen! Als wäre er – (Achtung, ooops!) – von der anderen Fraktion.“ - O: „Schon möglich, das ist mein Schwager!“

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Leser kochen für Leser

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Kalbsmedaillons in Kapernsauce > Zutaten für 2 Personen 1 Kartoffel ein Viertel Liter Kalbsfond 4 Kalbsmedaillons zu je 80 Gramm Salz Pfeffer Öl Sahne 3 Teelöffel Kapern Zitronenschale Schnittlauch

> Zubereitung Die Kartoffel schälen und in kleine Stücke schneiden, im Kalbsfond zum Kochen bringen und 15 Minuten darin garen. In der Zwischenzeit die Kalbsmedaillons auf beiden Seiten mit Salz und Pfeffer einreiben und bei mittlerer Hitze von jeder Seite 3 bis 4 Minuten anbraten. Die Kartoffelwürfel pürieren, etwas Sahne und die

Kapern dazugeben, mit Salz, Pfeffer und Zitronenschale abschmecken. Zum Schluss den fein geschnittenen Schnittlauch darüber streuen. Dazu passen Vollkorn-Bandnudel und gedünsteter Blattspinat.

Durch und durch Powerfrau ist Miriam Unterleitner aus Vahrn: Nach erfolgreich abgeschlossenem Produktion- und Logistikstudium an der Uni Bozen hat Miriam nun den beruflichen Weg in die Selbstständigkeit gewählt – und versucht sich auch noch im Erproben von neuen Kochgenüssen. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Voting

Ihre Meinung online

Ergebnis der Online-Umfrage:

„Sind Sie mit den Visionen des neuen Brixner Leitbildes einverstanden?“

ja

41%

nein 59%

Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:

„Braucht Brixen einen Mittelanschluss zur Westumfahrung?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 21


Worauf warten Sie noch?

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Pro& Contra Sind Sie mit den Ergebnissen zum Leitbild für Brixen zufrieden?

KONRAD EICHBICHLER, SVP-Gemeinderat in Brixen: „Inhaltlich sind Vorstellungen und positive Zielsetzungen klar formuliert“

Pro Die eigentlichen Ergebnisse des Leitbildes für Brixen können naturgemäß erst in einigen Jahren beurteilt werden. Das vorliegende Dokument stellt einen ersten Schritt auf dem Weg in die Zukunft unserer Stadtgemeinde dar. Von Anfang an waren die Bürger darin eingebunden, was auch einen recht breiten Meinungsbildungsprozess in die Wege geleitet hat. Unter diesen Vorzeichen bin ich mit dem Leitbild vorerst zufrieden, wenn ich mir persönlich auch noch markantere Konturen vorgestellt hätte. Der breite Konsens, mit dem das Leitbild schließlich in der parteiübergreifenden Redaktionsgruppe und im Gemeinderat verabschiedet wurde, bedeutet auch, dass Kompromisse gefunden werden mussten. Inhaltlich sind aber Vorstellungen und positive Zielsetzungen klar formuliert. Sie fordern uns alle heraus und spornen an, uns für Brixen und seine Bürger uneingeschränkt und ausdauernd einzusetzen. Dabei findet jeder, der sich einbringen will, seine persönlichen Anhaltspunkte in den Bereichen Familie und Jugend, Kultur, Bildung und Sport, Gesundheit und Umwelt, Tourismus und Wirtschaft bis hin zu Bauen und Wohnen. Ich wünsche mir, dass möglichst viele an der Konkretisierung des Leitbildes mitarbeiten und damit Verantwortung übernehmen für die Gestaltung der Zukunft unserer einzigartigen Stadt. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in einer Stadt mit überdurchschnittlich hoher Lebensqualität leben dürfen, dass wir Vollbeschäftigung und ein gut ausgebautes Bildungsangebot haben, dass Gesundheits- und Altersvorsorge gewährleistet sind und ein breites Freizeit- und Kulturangebot zum Mitmachen einladen. Dies alles erfordert auch künftig unser überzeugtes Engagement. z

MARKUS LOBIS, Gemeinderat der Grünen Bürgerliste in Brixen: „Das Leitbild für Brixen ist über weite Strecken recht banal und austauschbar geworden“

Contra Das Leitbild wurde nicht unter dem besten Stern geboren, weil die politische Mehrheit die Opposition von den Vorarbeiten ausgeschlossen hat und weil eine Agentur beauftragt wurde, die sich vorher im Landtagswahlkampf der SVP-Arbeitnehmer Verdienste erworben hatte. Nach einer offen geführten Debatte konnte dann ein akzeptabler Modus für dessen Erarbeitung gefunden werden. Der eigentliche Wert des Leitbildprozesses liegt für mich in der Arbeit der Fokusgruppen, die sehr gute Ergebnisse und Inputs geliefert haben. Man hat gespürt, dass die Bürger gerne und motiviert mitarbeiten und dass sie gute Ideen und Vorschläge für die Zukunft unserer Gemeinde einbringen. Wir haben die Anregungen aus der Bürgerschaft gerne aufgenommen und orientieren uns auch bei der Gemeinderatsarbeit daran. Weniger überzeugt bin ich von der Qualität und der Wirkungsmacht des Leitbildes selber. Es ist doch über weite Strecken recht banal und austauschbar geworden. Obwohl die Mehrheit bei einigen wesentlichen Punkten wie Integrationsfragen, Zusammenleben und frühem Spracherwerb bereit war, Aussagen einzuflechten, die ihr politisch weniger behagen, ist vieles auf der Strecke geblieben, was die Fokusgruppen an deutlich definiertem Input geliefert hatten. Es muss sich darüber hinaus weisen, ob das Leitbild von der Stadtverwaltung überhaupt als Richtschnur verwendet wird oder ob es für die Schublade erstellt wurde. Denn mit dem Masterplan geht es jetzt ans Eingemachte. Und da bleiben – zumindest bis auf weiteres – die Opposition und die Bürgerschaft ausgeschlossen, während die vom Stadtrat eingesetzten Arbeitsgruppen munter zu Werke schreiten… z 23


Menschen & Meinungen

LAMMento

Echo

Einbeziehen aller Bevölkerungskreise Ein Leserbrief zum Editorial, „Brixner“ 217, S. 3

Wär schad drum „Ich bin… etwas… skeptisch“, sagt der Franz, während er mit… etwas… skeptischem Blick in offensichtlich leicht zerstreutem Zustand vier Löffel Zucker in seinen Macchiato löffelt, der, so vermute ich, spätestens beim Umrühren unweigerlich überlaufen wird. Nun, sage ich, etwas… skeptisch bist du eh von Natur aus, also ist dies keine Veränderung der normalen Situation. Aber warum bist du heute in besonderem Maße… etwas… skeptisch? „Der Sepp kommt. Ich mach mir Sorgen“. Sorgen? „Schau, man sagt ja, die jahrhundertelange Ansässigkeit des Bischofs in Brixen habe der Risiko-Bereitschaft der Brixner Bürgerschaft nicht gut getan. Ich habe das Gefühl, sogar unser aller Bürgermeister ist der Meinung, die Stadtler seien zu nix zu gebrauchen. Die Kurie hat sozusagen die Bürgerschaft gelähmt, bis der Willi anno domini 1986 nach Bozen zog. Man hat ihr mit jeder Hostie zu verstehen gegeben, dass es keinen Sinn habe, sich über irgendetwas Gedanken zu machen, weil ja der Bischof für das Wohl aller sorgt“. Ja, und? wage ich eine Zwischenfrage. „Und jetzt – jetzt kommt der Sepp. Stell dir vor. Der Sepp!!!! Ich mag ihn, weißt du? Er ist einer von uns. Aber wird seine Anwesenheit in Brixen der weiteren Entwicklung der Persönlichkeit und des Selbstwertgefühls der Brixner gut tun? Ich bin… etwas… skeptisch“. Das ist aber weit hergeholt, wage ich zu widersprechen. „Ich mach mir eben Sorgen um den Embryo eines adäquaten Selbstvertrauens, dieses kleine, zarte, kaum sichtbare winzige Etwas, das seit 1986 in uns Brixnern wächst. Wär doch schad drum, oder?“

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Peter Aichner, Brixen

Ich darf vorausschicken, dass ich in den Sechziger und Siebziger Jahren fünf oder sechs Jahre Ortsobmann von Brixen war und stelle nach Ihren Ausführungen im „Brixner“ fest, dass sich zum Thema „Kandidatenauswahl“ in der Zwischenzeit nichts geändert hat, obwohl die Probleme sich eher vermehrt haben, wie nachstehend aufgezeigt werden soll. Gleich vorweg sei auch gesagt, dass sich die Bürger der Stadt Brixen damals eher nur in Ausnahmefällen öffentlich zur SVP bekannten und vielleicht noch heute sich ihrer Gesamtverantwortung zur politischen Zukunft Südtirols nicht bewusst sind. Dazu auch ein persönliches Erlebnis aus meiner Obmannzeit, als ich selbst Mitgliederwerbung betrieb. Ein renommierter Bürger, den ich zum Eintritt in die SVP bewegen wollte, meinte dabei mit entwaffnender Offenheit: „Herr Ingenieur, bitte lassen Sie mich mit dem Zeug in Ruhe! Ich habe viele italienische Kunden, und die könnte ich dann verlieren...“ Als Ersatz bot er mir eine Parteispende von 100.000 Lire (!) an, die ich unter dieser Perspektive allerdings dankend ablehnte. Ob es noch heute solche Ansichten gibt, ist mir nicht bekannt. Die Auswahl der SVP-Kandidaten erfolgt von jeher und auch heute in ganz Südtirol nicht auf Grund der jeweils letzten Wahlerfolge, zum Beispiel nach errechneter abgegebener Stimmenzahl in den einzelnen Wahlkreisen oder Orten, sondern vorrangig über die Vertreter der verschiedenen Stände, wie Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Handwerker, Bauern und Kaufleute, um die Wahlmöglichkeit möglichst auf eine einzige Partei zu konzentrieren, die man von Anbeginn als Sammelpartei bezeichnete. Ihre Ziele und Erfolge sollten damit die Geschlossenheit gegenüber der römischen Regierung unterstreichen und vor allem allen Südtirolern zu Gute kommen – so die gesellschaftliche Vorstellung zur Gründungszeit der SVP zu Kriegsende 1945. Das Konzept der Sammelpartei klingt zwar gut, zeigt

aber in letzter Zeit die unliebsame Erscheinung, dass unter anderem mit dem Auftreten neuer Parteien und politischer Richtungen ihre Wählerzahl schwindet, seit diese Konkurrenzparteien, wie „Grüne“ und in letzter Zeit zunehmend so genannte „Bürgerlisten“ aufgetreten sind, die die bisherige absolute Mehrheit der SVP in der Landesregierung zunehmend dezimieren, ja um ihre absolute Mehrheit zu bringen drohen. In den Gemeinden ist dies besonders unangenehm, da damit ein geschlossenes Auftreten der deutschsprachigen Südtiroler Vertreter in Frage gestellt wird. In den Ortsausschüssen der SVP ist aus dieser Situation kaum ein Gegenkurs zu erblicken und hat in vielen Fällen zu einer Stagnation geführt. Vielleicht liegt dies daran, dass 60 Jahre später dieses Ständedenken überholt ist und nicht mehr dem gestiegenen Einfluss der Polititik in allen Bevölkerungskreisen entspricht. Zur Lösung dieser Probleme besteht daher unbedingt Handlungsbedarf auf allen Parteiebenen – etwa durch Einbeziehen aller Bevölkerungskreise in die politischen Aktionen der SVP, um das Wesen der Sammelpartei besser zu unterstreichen und um so auch gegenüber Rom eine wirklich geschlossene Fraktion zu bilden. Brixen beherbergt heute zwei Universitäten, ein Priesterseminar, ein Krankenhaus mit vielen Ärzten und Assistenten und ist damit wie keine andere Stadt in Südtirol von tätigen Akademikern bewohnt. Nach dem heutigen System der Kandidatenauswahl ist davon im Brixner Gemeinderat überhaupt nichts zu spüren. So wüsste ich persönlich derzeit auch nicht, an wen ich mich in einem eventuellen Anliegen wenden sollte. Mein „Stand“ ist in der Gemeinde offenbar nicht vertreten! Möglicherweise ist die SVP bei derartigen Wahlen an Akademikern auch gar nicht interessiert, aber das kann ja nicht sein!

Hysterisch? …und noch eine Reaktion auf das Editorial im „Brixner“ Nr. 217, S. 3

Leo Dariz, Brixen

Lieber Willy, Kompliment zurück: Von Zeit zu Zeit ist deine Wortwahl im Editorial ein bisschen „hysterisch“ (siehe Duden: „über-


Leser schreiben uns spannt“) und wohl auch etwas neunmalklug. Den Koordinierungsausschuss der Südtiroler Volkspartei in Brixen als „ominös“ (siehe Duden: „von schlimmer Vorbedeutung, unheilvoll, bedenklich, verdächtig, anrüchig!“) zu bezeichnen zeugt nicht von sachlichem Journalistenstil. Wir hatten das Glück, nicht hysterisch suchen zu müssen: Erich Meraner hat sich aus freien Stücken und weil er sich politisch engagieren will zur Verfügung gestellt. Der Koordinierungsausschuss (es sind ehrenamtliche Parteifunktionäre aus den zehn Brixner Fraktionen, die dieses koordinierende Gremium bilden) hat sich basisdemokratisch und einstimmig für diesen „Neuen“ ausgesprochen, und wir werden uns mit jeder Faser für seinen Erfolg einsetzen, damit neben Altbewährtem auch Erneuerung wachsen kann. Die Alternative wäre, es einem derzeitigen Südtirol-Phänomen ähnlich zu tun: an Stammtischen oder Schreibtischen neun mal klug zu sein, über die Parteipolitik los zu poltern, um dann – wenn man des Diskutierens oder Schreibens müde ist, wein- oder bierselig oder auch nüchtern heimwärts zu ziehen mit dem guten Gefühl, wieder einmal so richtig die Welt verändert zu haben (zumindest theoretisch). Also bitte! Ein bisschen mehr Respekt vor ehrenamtlichem Einsatz, ganz egal welcher Farbe er auch sein mag, darf ich mir wohl erwarten. An welcher Stelle auch immer, ob in der Regierungsverantwortung oder in der notwendigen Opposition: Politik ist ein harter Job, aber irgendjemand muss ihn machen. Und jedem, der sich dafür zur Verfügung stellt, gebührt Achtung und Respekt. Und noch etwas zum gesunden Schlaf: Magdalena und Renate sind zwei kluge Frauen, auf die wir Eisacktaler durchaus stolz sein dürfen. Ein Ebner, ein Riz, ein Zeller und eine ThalerAußerhofer waren ähnlich jung, als sie nach Rom gewählt wurden; mir scheint, sie machten und sie machen keinen schlechten Job. Ich gebe es zu: Ich habe mich über dein neunmalkluges Editorial geärgert. Trotzdem werde ich heute noch meinen Jahresbeitrag (als Gönner) einzahlen – aus Respekt vor der schreibenden Kaste und weil mir der „Brixner“ ans Herz gewachsen ist.

Den Bogen überspannt? Ein Leserbrief zu einer Ortsbegehung des Vereins „heimat Brixen“ in Mellaun

Konrad Goller, Obermellaun

Als Bauer vom Gemangerhof in Obermellaun habe ich mich selbst an der Ortsbegehung auf den Koja-Wiesen beteiligt. Teilgenommen an dieser Ortsbegehung haben nur 28 Personen, davon nur drei vom Ploseberg. Ein Verein, der sich „Heimat“ nennen will, sollte die Belange der deutsch angestammten Bevölkerung vertreten. Die Zuständigkeit für eine Entscheidung – Koja-Wiesen betreffend – steht in keiner Weise diesem Verein zu. Wirtschaft bringt Wohlstand und Arbeit. Nichts bewegen heißt Stillstand, und somit wächst die Unzufriedenheit dieses so genannten „Heimatvereins“. Mein allergrößtes Herzensanliegen ist es, dass sich die Familie Sanoner, deren Wertschätzung allseits bekannt ist, sich in keiner Weise durch derartige Störenfriede beeinträchtigen lässt. Der Großteil der Bevölkerung des Ploseberges steht voll hinter diesem wohlüberlegten, mit Sachverstand und dem dazu gehörigen Gefühl für Natur, Land und Leute, vorhandenen Konzept. Der so genannte Verein „Heimat“ ist nicht befugt, sich in notwendige Angelegenheiten des „Ploseberges“ einzumischen. Wir Bauern kümmern uns schließlich auch nicht um Anliegen, die die Stadt betreffen. Wie heißt es so schön: „Jeder sollte vor seiner eigenen Haustür kehren“. Den Bogen hat der so genannte Verein „Heimat“ bereits mehrmals mehr als genug überspannt. Wir Bauern sind sehr wohl seit jeher immer bemüht, unser landschaftliches Erbe zu schützen und zu erhalten. Wir brauchen keinen Verein „Heimat“, der meint, er müsse uns Bauern vorschreiben, welche unsere vorrangigen Ziele seien. Mit Bedenken von ehemaligen politischen Vertretern und den scheinbar notwendigen Studien, die uns Steuerzahlern nur Geld kosten, ist der Sache nicht gedient. Es herrscht dringender Handlungsbedarf, damit auf unserem wunderschönen idyillischen Hochplateau, dem so genannten „Juwel“ des Ploseberges, endlich wieder Ruhe einkehrt. 25


Menschen & Meinungen

Echo

Leser schreiben uns

Stinkreiche Leute? Und noch ein Leserbrief zum geplanten Bau eines Hotels in Obermellaun

Franz Meßner, Brixen

Das geplante 5-SterneS-Hotel in Obermellaun wird sicher nicht das Skigebiet Plose retten. Gäste, die sich ein Urlaubsziel dieser Kategorie leisten, werden kaum auf der Plose Ski fahren. Es müssten die bestehenden Gastbetriebe mehr Engagement für die Erhaltung des Skigebietes Plose aufbringen. Wir glauben, dass die Errichtung einer solchen Struktur nicht nur die Angelegenheit einiger weniger ist und die anderen als Störenfriede bezeichnet werden können (Verein heimat Brixen), denn die Autos der Gäste, des Personals und der Zulieferer müssen auch durch Brixen fahren, und da ist der Verkehr schon ein großes Problem. Zu bedenken wäre auch, wie und wann die Bauern

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der Nachbarschaft des 5-SterneSHotels ihren Mist und die Gülle geruchlos ausbringen. Wir wissen von einem 5-SterneS-Hotel, wo nur „stinkreiche Leute“ (75% Russen) bis zu 10.000 Euro pro Tag für eine Suite bezahlen. Für uns ist es rätselhaft, wie manche Menschen zu so viel Geld kommen, wo weltweit andere bitter arm sind und verhungern. Unternehmerisches Denken ist für uns nicht, jemanden beim Bau eines Hotels in die unberührte Landschaft zu unterstützen; es gibt andere Beispiele unternehmerischen Handelns von Bauern: Zum Beispiel Biobauern, „Bio Beef“, „Freie Weinbauern“, Ahrntaler Bauern, „Für ein lebenswertes Ulten“ usw. Unserer Meinung nach schaden „Turbobauern“ dem Ansehen der Landwirtschaft. Wohlstand ist relativ! Wir sollten unseren Kindern als Vorbilder nicht nur materielle Werte vermitteln. Viel besser scheint uns, ihnen eine gediegene Ausbildung zu gewähren, damit sie als mündige Menschen mit Verantwortung ihre eigenen Ideen verwirklichen.

Wann kommt der Qualitätssprung? Ein Leserbrief zur Art, wie in Brixen Verkehrsprobleme gelöst werden

Markus Lobis, Brixen

Ich war vor kurzem in Perugia, um mir die Minimetro anzusehen, die das Sterzinger Unternehmen Leitner dort errichtet hat. Ich war sehr beeindruckt von diesem neuen Rückgrat im Nahverkehrssystem der 230.000-Einwohner-Stadt, auf das die anderen Systeme nun konsequent ausgerichtet werden. Wieder zurück in Brixen, haben meine Zweifel an den bei uns praktizierten Lösungsansätzen für die Verkehrsprobleme weiter zugenommen. Mit wahnsinnig viel Geld (120 bis 140 Millionen Euro!) verbauen wir noch mehr Stadtfläche für die Autos und schaffen keinen wirklichen Qualitätssprung – weder für die

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner­straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info

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Anwohner der bestehenden Verkehrsachsen, noch für die Bewohner der „Westside“ und nicht einmal für die Büger, die irgendwo hin müssen. Wenn ich dann denke, dass nur mit dem Geld für die Mitteleinfahrt ohne weiteres eine Seilbahnlösung (entwickelt in Sterzing, wo auch viele Brixner arbeiten!) nach St. Andrä und zwei-drei Schrägaufzüge nach Kranebitt und Pinzagen errichtet werden könnten, frage ich mich, wann wir es in der rhetorisch so schön klingenden „ökologischen Musterstadt“ (Zitat Bürgermeister Pürgstaller) endlich schaffen, wirklich Nachhaltigkeitsüberlegungen und qualitative Aspekte vor die Lust auf neuen Beton und noch mehr Autos zu stellen.

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Freunde und Gönner Hermine Agreiter, Ignaz Rabanser, Karl Margareth Diaz, Alfred Wieser, Gerd Bergmeister, Dante Piccini, Emmi Weger, Josef Rungg, Johann Mayr, Maria Gasser, Maria Aricochi, Waltraud Gruber, Konrad Mair, Frieda Troi, Carlo Damiani, Alois Gasser, Albert Posch, Leo Dariz, Stas Karel Fokke, Kurt Andrich, Franz Kaser, Rudolf Hofer, Franz Wierer, Eduard Gretter Hinteregger, Margareth Oberrauch, Kurt Walter Vogel, Franz Hinteregger, Klaus Leitner, Peter Strauss, Marina Tencaioli, Valtrude Eisenstecken, Rinaldo Ostermann, Ilse Rosenkranz, Hansjörg Perwanger, Franz Rastner, Thomas Prossliner, Kurt Rofner, Renato Damiani, Josef Kompatscher, Angela Pöder, Domenicangelo Lapadula, Roberto Romano, Johann Michaeler, Sieghard Fink, Franz Amort, Marlies Tschisner, Carlo Calderan, Hermann Prosch, Ida Huber, Rizzi & Co. OHG, Artur Lechner, Annemarie Fischnaller, Helmut Terragnolo, Lydia Wachtler, Waltraud Stampfl, Ebensberger GmbH, Walter Mitterrutzner, Karl Kornprobst, Arcangelo Rossetti, Franz Castlunger, Alfred Tisot, Hans Zingerle, Barbara von Kempter, Elena Chiocchetti, Rudolf Oberhuber, Anna Linder, Flora Brugger, Oswald Obexer, Günther Oberhuber, Ferdinand Rottensteiner, Ferdinand Gasser, Josef Runggatscher, Alois Tauber, Marianne Mühlögger, Manfred Ponzo, Marta Franzelin, Pietro Speranza, Flora Lanz, Valentin Tröbinger, Alfred Lindlbauer, Johanna Kaufmann, Karl Vonklausner, Walter Überbacher, Franz Karbon, Walter Rossmann, Amandus Lambacher, Edith Lambacher, Franz Zingerle, Peter Stuffer, Arnold Gietl, Josef Klammer, Alois Schatzer, Josef Reifer, Verena Kuen, Helmuth Michaeler, Alois Unterweger, Thomas Verginer, Maria Knollseisen, Irmela Kostner, Johann Auer, Agnes Sellemond, Hilda Prader, Gertraud Fink, Hildegard Walder, Floriano Secco, Angelika Kranebitter, Klara Willeit, Theresia Brunner, Hannelore Nitz, Lorenz

Fischnaller, Maria Leitner, Andrea Pichler, Waltraud Thaler, Claudia Vinco, Alois Teiger, Martha Forer, Maria Ugolini, Herta Markart, Nicola Presente, Barbara Kerschbaumer, Josef Perkmann, Wilma Lucchi, Irmgard Pradi, Hannes Wierer, Sebastian Hofer, Paul Kemenater, Brigitte Thöni, Thomas Brunner, Klaus Cimadom, Clara Zingerle, Franz Kaser, Johann Stampfl, Gerda Rella, Roswitha Steinmair, Marianna Forer, Erna Mahlich, Olga Kirchler, Gertraud Wieland, Ewald Hinteregger, Adriana Pichler, Erika Auer, Vinzenz Kerschbaumer, Martin Klapfer, Christa Huber, Adelheid Wierer, Barbara Prossliner, Leo Krismer Lambert, Reinhilde Gostner, Lydia Kerschbaumer, Anna Pallestrong, Arnold Haniger, Kurt Zöll, Emil Giacuzzi, Hildegard Ploner, Irene Bergmeister, Manfred Satzinger, Franz Kerschbaumer, Thomas Völkl, Kurt Holzer, Otto Gruber, Lidia Molling, Albert Hofer, Antonia Weissteiner, Rainer Pichler, Hermann Brunner, Raimund Moling, Andreas Kofler, Franz Lechner, Rosa Mahlknecht, Hansjörg Daporta, Erwin Pernthaler, Edeltraud Gläserer, Veronika Staffler, Luciano Caracristi, Ulrich Cloche, Anton Mitterrutzner, Manuela Salcher, Andreas Penn, Thomas Müller Trenck, Fortunato Mozzelin, Annemarie Tauber, Paul Kreithner, Ingrim Feichter, Hermann Sigmund, Anna Unterfrauner, Gabriela Zöggeler, Sigrid Mohs, Ildegarda Ploner, Johann Hinteregger, Susanne Favretto, Herbert Lanz, Hildegard Bergemann, Elisabeth Mayrhofer, Josef Barth, Wachtler S. KG, Josef Pfeifhofer, Rosa Zöggeler, Lutz Chicken, Wolfgang Leitempergher, Rosa Wierer, Alfred Rieder, Gebr. Ellecosta, Margareth Fischnaller, Martin Wolf, Walter Ploner, Maria Oberhauser, Irene Vacca, Walter Kompatscher, Konrad Winkler, Deporta Management, Wolfgang Obkircher, Karl Amort, Peter Winkler, Wolfgang John, Kathi Trojer, Heinrich Lusser, Manfred Karl, Michael Markart, Walter Weitschek, Margareth Eigemann, Petra Mitterrutzner, Peter Brunner, Josef Goddar, Armin Burger, Pension Bacher, Robert Peintner, Adelheid Huber, Theodor

Rabanser, Florian Peer, Walter Blaas, Marialberta Cristel, Johann Oberhofer, Walter Gogl, Karl Ramoser, Giacomo Zanotti, Kurhaus Dr. von Guggenberg, Karl Hofer, Bruno Bampi, Maria Fissneider, Alexandra Leitner, Stefano Brocco, Rosanna Tomaselli, Anton Pflanzer, Thomas Dorfmann, Helga von Pernwerth, Alexander Rieper, Psaier & Partner, Verner Delueg, Johann Keim, Elda Letrari, Francesco Berretta, Hanspeter Troi, Günther Rafreider, Walburga Kirchler, Christina Mader, Michael Arnold, Johann Ostheimer, Elisabeth Oberarzbacher, Rosa Micheler, Edith Gummerer, Dora Hofer, Amort Bau, Marianna Bosin, Martha Gamper, Alfons Oberhofer, Armin Michaeler, Antonio Pompei, Claudio Cestari, Doris Enderle, Astrid Wolfsgruber, Georg Unterpertinger, Christoph Frontull, Martin Gruber, Burkhard Kluge, Giorgio Keller, Josef Erschbaumer, Heinz Santifaller, Manuel Gallonetto, Andreas Kreil, Elfriede Fischnaller, Gabriele Schnapper, Walther Dietl, Stefan Kamelger, Carlotte Damiani, Oswald Stolz, Robert Gamberoni, Marianna Gafriller, Karl Mahlknecht, Karl Michaeler, Herbert Kaute, Maria Kammerer, Erich Deltedesco, Marlies Gasser, Marcello Colombi, Luisa Eichner, Richard Moser, Renzo Zanesco, Elisabeth Chiari, Heinrich Zini, Bruno Damiani, Klaus Jürgen Wittig, Bar Meraner, Martin Kanitscheider, Margareth Volgger, Artur Trentini, Wolfgang Meraner, Pietro De Zolt, Roland Cimadom, Caritas Bozen, Jakob Kompatscher, Paula Fischnaller, Walter Fissneider, Albin Sigmund, Martin Baumgartner, Richard Seebacher, Walther Dietl, Elisabetta Battistella, Margareth Battistella, Elisabeth Stampfl, Werner Rizzi-Ladinser, Paula Prosch, Clara Amort, Lorenz Steiger, Gertraud Weissteiner, Annamaria Bonell, Reinhold Radmüller, Peter Peintner, Margit Hofer, Maria Pliger, Gottfried Klement, Angelika Tötsch, Walter Gasser, Erich Wolf, Josef Larcher, Christian Olbrich, Helmut Riedler, Konrad Obexer, Nadine Laqua, Maria Putzer, Josef Sigmund, Alfred Passler, Martin Schatzer, Ida Fink, Bernhard Falk, Francesca Attisano, Heinrich

Profanter, Hotel Edith, Hildegard Weissteiner, Luis Morin, Robert Braun, Gertrud Moret, Martin Jocher, Suan Piccinelli, Hermann Weissteiner, Gabriele Sommavilla, Johann Federer, Johanna Declara, Hildegard Schenk, Adolf Balzarek, Klara Premstaller, Josef Leitner, Barbara Obrist, Lorenz Obexer, Walter Weissteiner, Stefan Gostner, Sebastian Obergasser, Gertraud Günther, Tomaso Lintner, Zita Dorfmann, Hermann Oberhuber, Bernhard Hilpold, Karl Lercher, Edith Flenger, Alois Mitterer, Adolf Schlechtleitner, Peter Kerschbaumer, Robert Sigmund, Michael Pallhuber, Maria Messner, Alfred Rottonara, Gertrud Caneva, Garage Gasser, Anton Gamper, Martin Plattner, Alfons Kasseroler, Wilhelm Bodner, Josef Mulser, Peter Jaist, Richard Fink, Paul Gasser, Gertraud Bodner, Marianna Thaler, Tomas Bauer, Helga Zenleser, Meinrad Eisenstecken, Johann Schatzer, Gerda Detomaso, Josef Kaser, Hansjörg Mayr, Birgit Faller, Hugo Demetz, Helmut Rabanser, Uwe Ringleb, Edith Baumgartner, Richard Niedermair, Irmgard Dolliana, Norbert Verginer, Sabine Fink, Notburga Hofer, Josef Prader

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Diese Liste enthält alle Freunde und Gönner des „Brixner“, die ihren Beitrag bis 15. März 2008 überwiesen haben bzw. deren PostErlagscheinsquittung uns bis zu diesem Tag erreicht hat.

Sie wollen „Freund“ oder „Gönner“ unserer Zeitschrift werden? Südtiroler Volksbank:

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Menschen & Meinungen

Umfrage

Parkomat oder Schranke? Seit einigen Wochen ist am Parkplatz Priel eine neue Regelung der Parkplatzgebühren in Kraft. Die Schranken wurden abmontiert, stattdessen müssen die Leute im Voraus einen Parkschein lösen – und rechtzeitig wieder wegfahren. Wir haben uns umgehört, ob die neue Situation gefällt oder nicht.

Carmen Spisser passt „die neue Regelung besser. Man kann nach wie vor parken, so lange man will, und zahlt im Grunde weniger als vorher. Ich komme öfters hierher zum Einkaufen, werfe je nach geschätzter Aufenthaltsdauer entsprechend Kleingeld ein und mache meine Erledigungen.“

„Wenn man in die Acquarena geht, ist dieses neue System ideal“, sagt Rosmarie Angerer. „Man gibt einfach an der Kassa sein AutoKennzeichen an und kann zu günstigeren Tarifen parken, ohne ein Ticket lösen zu müssen. Wenn man in die Stadt zum Einkaufen will, ist das neue System allerdings unpraktisch.“

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„Ich habe die neue Regelung negativ aufgenommen“, sagt Adele Mader. „Ich gehe in die Acquarena zum Schwimmen, an der Kassa muss ich dann das Autokennzeichen angeben, was ich anfangs nicht wusste. Wenn man einmal mit einem anderen Auto da ist und die Nummer nicht weiß, muss man wieder herauslaufen. Alles in allem ist es also komplizierter geworden.“

„Alles in allem ist es ein neues System, das im Grunde nicht besser und nicht schlechter als vorher ist“, erklärt Dieter Schnabl. „Preislich stelle ich keinen Unterschied fest. Auch die Abwicklung war vorher nicht weniger kompliziert – vor allem, wenn man in der Acquarena sein Ticket stempeln hat lassen müssen.“

„Wahrscheinlich kommt es ein bisschen auf die Situation an, ob die neue Regelung besser oder schlechter ist“, glaubt Albina Welponer. „Am Anfang war das neue Zahlsystem etwas verwirrend, und ich musste schon genau Acht geben, bis ich alles durchschaut hatte. Zumindest ist am Samstagnachmittag das Parken gratis und für Acquarena-Besucher günstiger.“

Hubert Rastner hat „erst kürzlich Strafe gezahlt, weil ich vergessen hatte, ein Parkticket zu lösen. Auf jeden Fall hat mir das alte System besser gepasst. Man konnte parken, so lange man will, konnte sich in der Stadt beliebig lange aufhalten und brauchte sich nicht zu beeilen. Jetzt weiß man im Vorhinein manchmal nicht, wie lange man in der Stadt zu tun hat.“

Andreas Falkensteiner sieht „das neue System heute zum ersten Mal an diesem Parkplatz, aber ich finde es schon in Ordnung. Man kennt es ja von vielen anderen Parkplätzen. Ich denke, im Vergleich zur vorhergehenden Regelung mit den Schranken gibt es keine großen Unterschiede.“

„Vor allem abends hat das neue System anfangs für einige Verwirrung gesorgt, weil viele ja vorher nicht wissen, wie lange sie sich in der Stadt aufhalten werden“, findet Bernhard Stauder. „Ich parke selten hier, aber manchmal hört man die Leute schimpfen, weil es ihnen zu umständlich ist.“


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Kunst & Kultur

„Kein Gehirn ist gleich“

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WIE KOMMEN DIE SPRACHEN INS GEHIRN?

Was passiert im Kopf, wenn wir eine Sprache erlernen? Wie verarbeiten wir Sprachen, die wir erst später gelernt haben? Arbeiten mehrsprachige Gehirne anders als einsprachige? Cordula Nitsch, Professorin für Neuroanatomie, erläutert diese Fragen im Interview – und an einem Vortragsabend in der Cusanus Akademie am 15. April.

Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir sprechen? CORDULA NITSCH: Das kommt ganz darauf an, wie und was wir sprechen. Die einzelnen Abschnitte des Gehirns sind untereinander nicht austauschbar, sie sind auf bestimmte Aufgaben spezialisiert. Je komplexer und/oder schwieriger eine Aufgabe ist, umso mehr unterschiedliche Hirngebiete sind daran beteiligt, diese zu erfüllen. Das äußert sich in der vermehrten Aktivität der Nervenzellen, und

lokalisiert ist und solche, die für die argumentative Beweisführung zuständig sind. Sind die Abläufe im Gehirn immer dieselben – ganz egal, ob wir eine Sprache sprechen, die wir als Muttersprache empfinden, oder eine andere, die wir erst später erlernt haben? Generell ist zu sagen, dass eine Sprache, die ich schlechter beherrsche oder seltener spreche, zusätzliche Hirnareale aktiviert,

Unterschiede finden – aber diese beruhen auf den Unterschieden in den Sprachstrukturen und nicht darauf, ob eine Sprache Muttersprache ist oder nicht. Lässt sich das Gehirn eines Menschen, der mit zwei Sprachen aufgewachsen ist, mit dem Gehirn eines Menschen, der eine Sprache erst später erlernt hat, diese aber auf sehr hohem Niveau beherrscht, vergleichen? Oder anders formuliert: Wirkt sich mehr der Zeitpunkt des

„Es kann nicht eine einzige ideale Sprachlehr- und -lernmethode geben, da jeder Mensch ein Individuum mit einem einzigartigen Gehirn ist“_ Cordula Nitsch dies kann mit den neuen bildgebenden technischen Verfahren sichtbar gemacht werden. Wenn wir nur nachsprechen, was uns vorgesagt wird, so sind lediglich jene Teile des Gehirns aktiv, die für die Steuerung unserer Sprechwerkzeuge wie Kehlkopf, Zunge und Lippen zuständig sind. Wenn wir einen geschriebenen Text vorlesen, so sind neben der Sehrinde auch jene Areale aktiv, die das geschriebene Wort in ein gesprochenes Wort übersetzen und zusätzlich jene Teile des Gehirns, die die Sprachwerkzeuge steuern. Wenn ich hingegen eine komplexe Aussage treffen möchte, so sind Hirnareale aktiv, in denen das Arbeitsgedächtnis 30

wie beispielsweise Lern- und Gedächtnissysteme. Diese helfen, fehlende Wörter und grammatikalische Regeln wieder in Erinnerung zu rufen. Übrigens kann durchaus die Muttersprache diejenige Sprache sein, die schlechter beherrscht wird – beispielsweise bei Migrantenkindern, die in einem sprachlich armen häuslichen Umfeld aufwachsen. Oder bei Erwachsenen, die seit Jahren im Ausland leben und einige Tage brauchen, bis sie sich in ihrer Heimat wieder fehlerfrei äußern können. Wenn in speziellen Testsituationen nur einzelne Sprachkomponenten untersucht werden, zum Beispiel bestimmte grammatikalische Regeln, so lassen sich gelegentlich

Erlernens einer Sprache oder mehr das Niveau der Sprachbeherrschung auf die Arbeitsweise des Gehirns aus? Das Niveau der Sprachbeherrschung hat eine größere Auswirkung auf die regionale Aktivierung als das Alter des Spracherwerbs. Es gibt jedoch Ausnahmen, die allerdings nur die früh erworbenen Sprachen von Mehrsprachigen betreffen. So haben wir in eigenen Untersuchungen herausgefunden, dass bei frühen Mehrsprachigen – also bei Personen, die seit der frühesten Kindheit zweisprachig aufgewachsen sind – bei der Verarbeitung der frühen Sprachen ein zusätzliches Areal im Stirnlappen

aktiviert ist. Dieses Areal ist auch aktiv, wenn zwischen zwei Alternativen eine Entscheidung getroffen werden muss und Einzelkomponenten einer Aufgabe in eine logische Abfolge zu bringen sind. Wir interpretieren das dahingehend, dass die beiden frühen Sprachen ständig präsent sind und dieses Areal dafür sorgt, dass keine Interferenzen zwischen den beiden Sprachen auftreten – beispielsweise keine italienischen Worte oder grammatikalischen Strukturen in einer deutschsprachigen Aussage. Hier gibt es also einen Unterschied zwischen früh gelernten Sprachen und der Muttersprache eines späten Mehrsprachigen.


ZEITFENSTER: Zwischen dem 3. und 10. Lebensjahr vollzieht sich ein Übergang von den impliziten Lernstrategien des Kleinkindes zu den expliziten Lernstrategien eines Schülers

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Die Gehirnforschung hat festgestellt, dass männliche und weibliche Gehirne nicht unbedingt gleich funktionieren. Lassen sich auch in Sachen Sprache Unterschiede zwischen den Geschlechtern feststellen? Zu diesem Thema gibt es viele Untersuchungen mit sehr widersprüchlichen Ergebnissen, aber das war wohl zu erwarten. Kein Gehirn gleicht dem anderen, jedes Gehirn ist so einzigartig wie die Fingerabdrücke des Trägers. Die Gehirne von Frauen und Männern, von Alten und Jungen, von Bauern und Gastwirten, von Lehrerinnen und Studentinnen, von Sekretärinnen und Automechanikern

sind unterschiedlich in Struktur und Funktion. Das Geschlecht, genauer gesagt die Ausstattung mit Sex-Chromosomen, ist also nur einer von vielen Faktoren, die das Gehirn beeinflussen. Die gesellschaftlichen Bedingungen, in denen der einzelne Mensch aufwächst, lebt und sich täglich neu bewähren muss, haben einen mindestens genauso großen Einfluss. Die Mehrzahl der Untersuchungen zu Sprache und Geschlecht haben diese sozialen Faktoren nicht erhoben, und insofern können wir nicht sagen, ob beobachtete Unterschiede Geschlechtsunterschiede sind oder auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Bedingungen beruhen.

Liegt es an unseren Gehirnen, dass wir uns mit zunehmendem Alter mit dem Erlernen von Sprachen schwerer tun? Ja. Der Spracherwerb des gesunden Kindes verläuft in einer genau definierten zeitlichen Abfolge, parallel zur Hirnentwicklung. Die Fähigkeit zur Identifizierung und Diskriminierung von Phonemen – beispielsweise zur Unterscheidung der Laute r und l – ist schon bei Geburt vorhanden und verliert sich im Laufe des zweiten Lebensjahres. Es ist ja durchaus sinnvoll, wenn das Gehirn sich auf das konzentrieren kann, was relevant ist, beispielsweise auf sprachliche Laute, die von den

Bezugspersonen verwendet werden, und es nicht von einer Unzahl von unbedeutenden Reizen überflutet wird. Allerdings behalten Hirnareale eine hohe Plastizität auch jenseits der ersten Lebensjahre bei: Dies zeigt sich darin, dass die Syntax zwar mühsamer, aber durchaus bis zu einem fehlerfreien Niveau erwerbbar ist und der Wortschatz in allen Sprachen zeitlebens erweitert werden kann. Bis zu welchem Alter kann ein Mensch Sprachen auf muttersprachlichem Niveau erlernen? Die Frage, bis zu welchem Alter ein muttersprachlicher Erwerb von Zweit- und Drittsprachen 31


Kunst & Kultur

möglich ist, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Für verschiedene Sprachkomponenten bestehen verschiedene Zeitfenster. Zwischen dem 3. und 10. Lebensjahr vollzieht sich ein Übergang von den impliziten Lernstrategien des Kleinkindes zu den expliziten Lernstrategien des Schülers. In der Mehrzahl der Fälle sind diese für den Fremdsprachenerwerb erforderlich. Lassen sich aus den Ergebnissen der Hirnforschung auch Schlussfolgerungen für die Sprachdidaktik ziehen? Das Gehirn ist für das Lernen gebaut und wird durch das Lernen weiter ausgebaut. Auf der Grundlage der genetischen Ausstattung, die einen groben Bauplan vorgibt, wird durch die Umwelt die Differenzierung des Gehirns und seiner Fähigkeiten vorangetrieben. Angepasst an die Anforderungen der Außenwelt und des eigenen Organismus differenzieren sich die Strukturen, die zum Spracherwerb

befähigen und die im Laufe des Spracherwerbs weiter ausgebaut werden. Für den Erwerb der Erstsprache(n) bedeutet dies vor allem, dass vielfältige kommunikative und interaktive Bedingungen vorhanden sein müssen, um die angeborene Fähigkeit zur Sprache beim Neugeborenen zu stimulieren. Weitere Faktoren, wie beispielweise die individuellen Sprachlernstrategien, haben einen Einfluss auf die Sprachfähigkeit und den Spracherwerb. Das soziokulturelle Umfeld, dem das Kind in der Familie, auf dem Spielplatz, im Kindergarten und in der Schule ausgesetzt ist, sowie weitere Einflüsse führen dazu, dass jeder Mensch ein höchst individuelles Netzwerk der Sprachprozessierung ausbildet.

es nicht die eine ideale Sprachlehr- und -lernmethode geben kann. Jedes Kind, jeder Mensch ist ein Individuum mit einem einzigartigen Gehirn. Das Ziel sollte es sein, das individuelle Gehirn und seine Lernstrategien anzusprechen und durch

eine Vielzahl unterschiedlicher Unterrichtstechniken zu stimulieren.

doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info Cordula Nitsch, Medizinerin und Professorin für Neuroanatomie am Institut für Anatomie der Universität Basel, hat sich in umfangreichen Studien mit „mehrsprachigen Gehirnen“ auseinandergesetzt. Am 15. April wird sie um 20 Uhr in der Cusanus Akademie Brixen den Vortrag „Wie kommen die Sprachen ins Gehirn?“ in einer für Laien verständlichen Sprache darstellen, was bislang über die Sprachverarbeitung im Gehirn bekannt ist und welche Schlüsse daraus für die Sprachförderung und für den Unterricht abgeleitet werden können. Der Vortrag wird von der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit der Cusanus Akademie Brixen organisiert.

Welche Empfehlungen gibt demnach die Neurowissenschaft an die Sprachdidaktik? Von diesem Kenntnisstand ausgehend kann die Botschaft aus den Neurowissenschaften an die Sprachdidaktik nur sein, dass

info Das Wunder Spracherwerb Gerade einmal um die 1.300 Gramm wiegt das durchschnittliche Gehirn eines erwachsenen Menschen. In dieser gar nicht so großen Masse verbergen sich geschätzte 100 Milliarden Nervenzellen. Würde man die Nervenzellen eines menschlichen Gehirns zählen und ließe man sich dabei pro Zelle eine Sekunde Zeit, wäre man ganze 3.171 Jahre damit beschäftigt. Doch damit nicht genug: Jede

Nervenzelle ist im Schnitt durch über tausend Synapsen mit anderen Zellen verbunden – demnach haben wir zirka 100 Billionen Synapsen im Kopf. Sie sind die Basis des Lernens, sie sind plastisch und können sich verändern, wenn wir lernen. Das Gehirn eines jeden gesunden Säuglings ist dafür ausgestattet, sprachliche Laute wahrzunehmen. Aus diesen werden mittels eigener sprachlicher Lautäußerungen Regelmäßigkeiten herausgeholt und Informationen erkannt. Diese frühkindliche Form des Spracherwerbs steht

im späteren Kindes- und Jugendalter nur noch eingeschränkt zur Verfügung. Dann brauchen wir zusätzliche kognitive Hilfsmittel, um eine Sprache erlernen zu können. Welche Areale im Gehirn für die Sprache zuständig sind, entdeckte man bereits im 19. Jahrhundert. Damals gab es zwar die modernen bildgebenden Verfahren von heute noch nicht, aber die Ausfälle bei Patienten mit Hirnverletzungen ließen gewisse Rückschlüsse zu. Die zwei wichtigsten Areale sind nach ihren Entdeckern benannt: Broca und

Wernicke. Die neuen Untersuchungstechniken wie die Magnetresonanztomographie erweitern die Möglichkeiten der Hirnforschung ungemein und machen es zunehmend möglich, die Strategien des Gehirns bei der Sprachverarbeitung zu entschlüsseln. Eine faszinierende Frage dabei ist, ob sich die Gehirnaktivität unterscheidet, je nachdem, ob man eine Sprache bereits in der frühen Kindheit oder erst später erlernt hat.

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MUSIK

Heilig und profan Die Initiative Musik & Kirche hat ihr Programm zum heurigen 21. Tätigkeitsjahr vorgestellt.

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acrum & profanum – divinum & humanum“, das Heilige und das Profane, das Göttliche und das Menschliche – unter dieser Leitlinie steht das Programm 2008 der Initiative Musik & Kirche. „Das Heilige und das Profane bilden zwei existenzielle Situationen, die der Mensch im Laufe seiner Geschichte ausgebildet hat. Obwohl die Entsakralisierung unserer Welt stark zugenommen hat, bestimmt das Religiöse auch das Leben des modernen Menschen“, erläuterte der künstlerische Leiter Josef Lanz. Eine sensible Rolle spielt dabei die Musik: „Die Beziehung zwischen der Religion und dem Leben vor der Kirchtüre kann angekurbelt werden, wobei der ureigene musikalische Ausdruck der Jugend in Rock- und Popmusik nicht ausgeklammert werden soll.“

Der Brückenschlag zwischen

sakral und profan soll beim Symposion im Oktober mit der ersten Aufführung einheimischer Musiker erfolgen: Die Bläsergruppe der Bürgerkapelle Brixen, der Männergesangverein Brixen 1862, das Vokalensemble Vox Viva, Dietrich Oberdörfer, die E-Gitarristen Hubert Weiss und Thomas Casalicchio, Nathan Chizzali und Roland Mitterer am Violincello sowie der Geiger Marcello Fera sind dabei die musikalischen Vermittler. Zur Uraufführung gelangt in diesem Rahmen das

Werk „Dies Irae – Apareas vulget“ von Dietrich Oberdörfer, dem Meraner Organisten, der sich in den letzten Jahren vermehrt mit alter und neuer Vokalmusik beschäftigt und in seinen Kompositionen für Orgel, Chor und verschiedenste Kammermusik-Besetzungen einen eigenen Stil entwickelt hat. Neben den Referaten wird ein weiteres Konzert das Symposium umrahmen: die Glagolitische Messe von Leos Janacek kommt zur Aufführung, eine Lobeshymne auf die Natur, Gott und die Heimat in altslawischer Sprache. Bereits erfolgreich war hingegen die Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki, die vor kurzem das diesjährige Programm eröffnet hat – und in Südtirol somit seine erste Aufführung erlebte. Im Mai werden Psalmvertonungen von Jan Dismas Zelenka durch die Neue Hofkapelle München geboten, eine Erstwiederaufführung der in der sächsischen Landesbibliothek entdeckten Manuskripte. Anfang Juni gastiert der preisgekrönte Tschechische Philharmonische Chor Brünn im Dom.

Im Sommer steht Klaus Mertens

mit Heinrich Schütz ebenso auf dem Programm wie der Tubist Michel Godard mit einem Ensemble im Brixner Kreuzgang. Eine CD-Produktion mit dem ORF wird das Ensemble „The sound and the fury“ Anfang August gestal-

ten. Die Neue Hofkappelle München führt das Händel-Oratorium „The Occasional Oratorio“ auf. Einen besonderen Höhepunkt des Sommerprogramms stellt die hMoll-Messe von Johann Sebastian Bach mit dem Ensemble „Cantus Cölln“ unter Konrad Junghänel dar. Heinrich Walder leitet die Aufführung der „Messe in D-Dur“ von Otto Nicolai, die von den Teilnehmern der kirchenmusikalischen Fortbildungswoche in Neustift gestaltet wird. Neustift ist ebenso Aufführungsort der „Carmina Burana“, die in der dortigen Bibliothek erklingen wird – und das nicht ohne Grund: Neue Forschungen haben nämlich ergeben, dass das Manuskript der „Carmina“ nicht in Ottobeuren, sondern in der Schreibstube des Klosters Neustift entstanden ist. Weitergeführt werden zudem die Orgelwanderungen – das Überetsch und das Unterland sind die diesjährigen Wanderbezirke. Im Dezember tritt „Carmina Slovenica“ mit Adventmusik verschiedener Länder und Kulturen im Forum Brixen auf. Das Programm endet mit einem Weihnachtskonzert mit dem Männervokalquartett „schnittpunktvokal“ und einem Bläserensemble aus Regensburg in der Brixner Pfarrkirche. Das detaillierte Programm ist auf www. musikkirche.it abrufbar. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Bei einer Pressekonferenz stellte die Initiative Musik & Kirche das heurige Tätigkeitsprogramm vor: Heinrich Psaier, Josef Lanz, BM Albert Pürgstaller und Christof Oberrauch (Stiftung Südtiroler Sparkasse

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THEATER

Kunst & Kultur

Fröhlich ins Frühjahr Die Gruppe Dekadenz lockt mit einer bunten Mischung aus Kabarett, Theater und Jazz von einheimischen und ausländischen Künstlern zum lustigen Frühlingserwachen.

N

ach Abschluss der Theater-Eigenproduktion „Die Macht der Gewohnheit“ von Thomas Bernhard widmet sich die Gruppe Dekadenz in den Monaten April und Mai wiederum vermehrt dem Kabarett: Sechs Produktionen, zwei davon aus Südtirol, stehen auf dem Spielplan, garniert von zwei Jazzkonzerten.

die das Spiegelzelt der Berliner „Bar jeder Vernunft“ stets zu füllen vermögen, streiten herrlich böse über Liebesbeziehungen. Ihr „Ab heute verliebt“ ist weder Travestie noch klassisches Kabarett noch Comedy – es ist einfach „Malediva“, ausgezeichnet mit dem Deutschen Kleinkunstpreis.

Zwischenmenschliches verpackt in Comedy mit Musik bringt

Erlesenes, aber nicht wirklich auch die Würzburgerin Birgit Süss eine reine Lesung, bringen Gregor Seberg und Werner Brix auf die Bühne. Im Jahr 2005 gründeten der Schauspieler Seberg und der Kabarettist Brix gemeinsam das „fuckin’ austrian lesetheater“ – ein Kleinkunstprojekt mit dem Ziel, das etwas verstaubte Genre der Dichterlesung neu zu beleben. „Literatur ist der Gesamtbestand aller Schriftwerke eines Volkes“ – diese Definition aus dem Duden nimmt das Duo mehr als wörtlich und zerpflückt Speisekarten genauso wie Lyrik von Rilke. Sie begeben sich auf die unernste Suche nach Sinn sowie Wesen der Sprache, nach Sarkasmus und Wortwitz und erreichen dabei höheren Unsinn, serviert mit schräger Musik. Für Poesie ganz anderer Art garantieren „Malediva“ mit ihren modernen Chansons, Balladen und Liedern zwischen Reggae, Rock und Rap sowie ihren skurrilen Dialogen: Die beiden androgyn geschminkten Männer sowie Komponist Florian Ludewig am Klavier,

auf die Bühne, die mit „Süß Deluxe“ eine „Butterfahrt ins Glück, einen Abend mit wohlklingenden Plaudereien und noch mehr schwelgerischen Melodien“ verspricht. Die einstige Radiomoderatorin und ausgebildete Sängerin widmet sich ebenso dem Chanson, gepaart mit Kuriositäten des Alltags und skurrilen Geschichten. Den Abschluss des Programmteils von ausländischen Künstlern bildet der österreichische Kabarettist Christian Hölbling mit seinem neuen Programm „Helfried, bitte melde dich“. Die staubtrockene Kunstfigur Helfried lässt dabei wiederum seine schnarrende Stimme erklingen, und seine Wegbegleiter geben packende Einblicke in die Welt des liebenswürdigen Exzentrikers. Seine bösartige Spießerkarikatur „Helfried“ entwickelte Christian Hölbling im Jahr 1999, wurde damit mehrmals in den Quatsch Comedy Club von Thomas Hermanns eingeladen und erhielt

Schräg, schrill, schrullig: Abgeschoben nach Südtirol begeben sich die 3 Engel 4 Tscharlie auf die Suche nach Feuchtmumien…

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2002 den „Prix Pantheon“, die Auszeichnung eines deutschen Kleinkunstwettbewerbes. Der Meraner Schauspieler Günther Götsch sorgt für einen Teil des „heimischen“ Programmkuchens: In dem Kultstück „Die Geschichte

einer Tigerin“ des italienischen Nobelpreisträgers Dario Fo ist er zugleich Tiger und Dompteur, zielt treffsicher auf Bilder, Typen und Figuren. Götsch erzählt die unglaubliche Geschichte eines Soldaten, der schwer verwundet

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Gregor Seberg und Werner Brix bringen frischen Wind in das verstaubte Genre der Dichterlesung

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auf eine Tigerin und ihr Junges trifft und von dieser gerettet wird – und dies alles vor dem Hintergrund der GroĂ&#x;en Chinesischen Revolution. Dieses Erzähltheater, inszeniert von Alfred Meschnigg, verspricht Theater pur mit nichts als KĂśrper, Stimme und Herz – den ureigenen Mitteln des Schauspielers: „Besonders die atemberaubende Zusammenfassung der Geschichte, die die Bravour des Interpreten endgĂźltig unter Beweis stellen soll, gehĂśrt zu den HĂśhepunkten der Darbietung“, so eine Rezension des StĂźckes.

„3 Engel 4 Tscharlie“ ist die

zweite SĂźdtiroler Produktion, die im FrĂźhjahr in der Dekadenz aufgefĂźhrt wird – eine schräge, schrille und schrullige KabarettkomĂśdie in Lack und Leggins. Tscharlies drei Geheimwaffen Jill, Kelly und Sabrina schlagen hierbei ordentlich daneben: Abgeschoben in das SĂźdtirol der 80er Jahre begeben sie sich auf der Suche nach Feuchtmumien und Faltenkillern. Doch leider sind die Lieblingsengel beim AufspĂźren von kriminellen Machenschaften nicht mehr ganz so jung, nicht mehr ganz so sexy und nicht mehr ganz so fit wie in ihren Glanzzeiten – was dazu fĂźhrt, dass sie mehr gegen sich selbst kämpfen als gegen den bĂśsen Feind. Das StĂźck wurde von der Brixnerin Doris Brunner verfasst, Patrizia Pfeifer, Sabrina Ladurner und Johanna Porcheddu von der Gruppe Phenomena treten als Engel in Aktion, und Regie fĂźhrte Gabi RothmĂźller aus MĂźnchen, die bereits fĂźr mehrere Dekadenz-Eigenproduktionen verantwortlich zeichnete. „Ein skurriler Text, schmissig gespielt und mit witzigen Regieeinfällen

angereichert, hält das Publikum fĂźnf Viertelstunden lang bei Laune. StĂźck, Regie, Darstellung – alles weiblich und nur vom Feinsten“, verspricht eine Rezension des StĂźckes, das im vorigen Jahr im Meraner Theater in der Altstadt Premiere feierte, „selten hat man derart gut gelauntes und unangestrengtes Kabarett auf SĂźdtirols BĂźhnen gesehen“.

Musik made in Brixen gewähr-

leisten hingegen Norbert Dalsass am Kontrabass und Klaus Ramoser an der Gitarre: Gemeinsam mit Marco Gotti (Saxophon und Klarinette), Achille Succi (Bassklarinette und Altosax) und Stefano Bertoli (Schlagzeug) spĂźren die Musiker einer Synthese der afroamerikanischen Welt mit der zeitgenĂśssischen europäischen nach. Dieses musikalische Jazz-Projekt ist das Ergebnis einer langjährigen Auseinandersetzung und Suche; das Ensemble begibt sich auf eine musikalische Reise, bei der jeder Musiker sich gemäĂ&#x; seiner Herkunft und Kultur ins gemeinsame Spiel mit einbringt. Den musikalischen Abschluss vor der Sommerpause der Gruppe Dekadenz vollbringt hingegen die kubanische Band „Fuego Latino“. Genauso feurig wie ihr Name ist auch ihre Musik: Die fĂźnf Musiker bringen aus ihrem Land mit Salsa, Merengue, Cumbia und Baciata das Latinofieber direkt in den Anreiterkeller und verwandeln ihn zu einem zweiten Buena Vista Social Club. Das detaillierte Veranstaltungsprogramm in den Monaten April und Juni ist auf www.dekadenz.it abrufbar. marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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GESCHICHTSVEREIN

Kunst & Kultur

Neuer Schwung z Mit der Eröffnung des Vereinssitzes in der Runggadgasse hat der Geschichtsverein Brixen neuen Auftrieb bekommen. Die schönen Räume erleichtern die Arbeit sehr, und auch die Beziehung zu den Mitgliedern kann, zum Beispiel durch die monatlichen Treffen an jedem ersten Mittwoch des Monats um 19 Uhr, besser gepflegt werden. Außer der Gestaltung von historischen Ausstellungen und der Herausgabe von geschichtlichen Werken will der Verein auch seinen Mitgliedern mit Vorträgen

und Führungen wieder mehr bieten. Bei der Vollversammlung des Vereins am 28. März um 20 Uhr im Vereinssitz, Runggadgasse 11, sollen weitere Vorhaben für die Zukunft besprochen werden. Neue Mitglieder und Mitarbeiter sind jederzeit willkommen. Im Bild von links Bürgermeister Albert Pürgstaller, Vorstandsmitglied Reinhold Nössing, Präsident Hartmuth Staffler und Gemeinderatspräsident Gebhard Dejaco bei der Eröffnung des Vereinssitzes. db

bestehen können“. Am Festival hatten sich Theatergruppen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt, „und wir sind aus Zufall hinzugekommen, da

eine Theatergruppe ausgefallen war und ich kontaktiert wurde – selbst hätten wir uns wahrscheinlich nicht getraut, uns anzumelden“. db

Das „Museion Mobil“ widmet sich in Brixen der modernen Malerei: Martina Oberprantacher, Kunsthistorikerin und Mitarbeiterin des Museion in Bozen, wird bei einem Workshop im Kulturverein Brixen am 4. April vielerlei Fragen über die Malerei aus unserer Zeit beantworten. Infos unter www. kulturverein.it

Bei der Philosophie-Olympiade konnte Joachim Rainer vom Realgymnasium Brixen den zweiten Platz erringen; somit wird er Anfang April an der ÖsterreichRunde in Salzburg teilnehmen. Aufgabe war es, philosophische Essays zu Zitaten von Seneca, Adorno, Darwin oder Darkins zu verfassen.

K&K Kunst & Kultur

Foto: Oskar Zingerle

THEATER

Erfolg für„Die Bartholomei’s“ z Die Brixner Seniorentheatergruppe „Die Bartholomei’s“ unter der Leitung von Maria Thaler Neuwirth konnte bei den Theatertagen am See in Friedrichshafen einen beachtlichen Erfolg für sich verbuchen: Sie erreichte mit ihrer Eigenproduktion „Das Leben und Punkt“ in der Kategorie „Amateurtheater“ gemeinsam mit einer Salzburger Theatergruppe den ersten Platz und gewann somit den „Radio Seefunk Theaterpreis 2008“. Die Entscheidung über die Vergabe dieses Förderpreises, gekoppelt mit einer finanziellen Unterstützung, trafen das

kurz

notiert

38

Publikum, die Mitglieder anderer Theatergruppen sowie eine international besetzte Fachjury: Überzeugt wurden sie vor allem vom authentischen und ehrlichen Spiel der „Bartholomei’s“ sowie der Inszenierung, die das Publikum zwischen befreitem Lachen und stummer Betroffenheit schaukelte. „Wir hätten uns dies nie erwartet und haben eine gigantische Freude über diese Auszeichnung“, freut sich Maria Thaler Neuwirth, „vor allem aber hat dieser Preis uns gezeigt, dass wir als Seniorentheater qualitätsmäßig neben anderen Amateurtheatergruppen

Am Gesamttiroler Schülerwettbewerb „Prima la musica“ haben 236 Südtiroler teilgenommen, darunter auch 17 Schüler der Musikschule Brixen. Diese konnten sich über viele erste und zweite Preise freuen; die Organistin Maria Bianca Cantelli wurde zum Bundeswettbewerb eingeladen.


NACHGEFRAGT

„Eine spannende Aufgabe“ JOSEF FEICHTER, der neue Kapellmeister der Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg, über den Reiz, diese Kapelle zu leiten und die Ziele seiner Arbeit. Herr Feichter, mit der Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg haben Sie die Leitung einer der qualitätsvollsten Musikkapellen Südtirols übernommen. Worin liegt für Sie der besondere Reiz dieser Arbeit? Unter der legendären musikalischen Führung von Andreas Reifer, der die Musikkapelle Peter Mayr 45 Jahre lang geleitet hat, haben sich die Pfeffersberger Musikantinnen und Musikanten in der Tat eine ganz eigene Spiel- und Klangkultur erarbeitet. Diese in den nächsten zwei Jahren weiterzuentwickeln und der

musikalischen Darstellung neue Formen zu geben, ist eine absolut spannende und reizvolle Aufgabe – und somit auch der Reiz dieser Arbeit. Welche Ziele möchten Sie als Kapellmeister erreichen? Worin liegt für Sie das Potential der Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg? Unabhängig vom jeweiligen Leistungspotential nehme ich bei den Musikantinnen und Musikanten der Kapelle einen ausgeprägten Ehrgeiz und Arbeitswillen wahr. Die vorbildliche Jugendarbeit, die geleistet worden ist, die sehr gute

Vereinsführung und ein gutes Miteinander der Generationen sind eine wunderbare Grundlage. Dass die vielen Proben und Aufführungen auch einen hohen Spaßfaktor haben können, ist dann auch definitiv ein Ziel, das ich „meinen“ Musikantinnen und Musikanten vorleben und vermitteln will. Welche Stationen lagen auf Ihrem Weg hin zur Musik? Üben, üben und nochmals üben. Und trotz dieses ganzen Übens habe ich dabei den Humor nicht verloren. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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MUSIK

Kunst & Kultur

Ereignisreiches Frühjahrskonzert

z Die Musikkapelle Milland läutete Anfang März musikalisch den Frühling ein: Unter der Leitung von Ewald Stampfl eröffneten die Musikanten ihr Frühlingskonzert mit dem Marsch „Regimentskinder“ von Julius Fucik, worauf die anspruchsvolle „Raymond Overture“ von Ambrose Thomas folgte. Einen besonderen Höhepunkt für

die Kapelle stellte die „Suite on Celtic Folk Songs“ dar, da dieses Werk von Tomohiro Tatebe das Pflichtstück für den Wettbewerb „Flicorno d’Oro“ ist – an diesem musikalischen Wettstreit in Riva wird die Musikkapelle Ende März teilnehmen. Das zweite Stück für diesen Wettbewerb, „Fate of the Gods“ von Steven Reineke, war ebenso Programmpunkt des Frühlingskonzertes – es ist jenes Werk, das sich die Musikkapelle neben dem Pflichtprogramm selbst gewählt hatte. Im zweiten Teil des Konzertes folgte der Marsch „Jubelklänge“ von Friedrich Brunner; zudem ließ die Musikkapelle Milland Musicalfeeling aufkommen, indem sie das Stück „The Women in White“ aus dem gleichnamigen Musical von Andrew Lloyd Webber intonierte. Am Ende des Konzertes stand „Das Ende der Welt“ aus dem Kinofilm „Fluch der Karibik“ – sowie begeisterter Applaus von Seiten des Publikums. Im

Rahmen des Konzertes ehrte Bezirksobmann Pepi Ploner einige Mitglieder der Musikkapelle Milland für ihre langjährige Mitgliedschaft: Yvonne Rigger, Anita Prader, Arno Pider und Roland Pichler sind bereits seit 15 Jahren mit dabei, Kapellmeister Ewald Stampfl wurde für seine 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Zudem stellte sich an diesem Abend der neue Obmann der Musikkapelle Milland erstmals dem Publikum vor: Alexander Gasser, Trompeter und Stabführer, leitet seit Januar gemeinsam mit dem zehnköpfigen Ausschuss die Geschicke der Musikkapelle Milland. Im Bild: Vorne von links: Yvonne Rigger, Roland Pichler, Obmann Alexander Gasser; hinten von links: Anita Prader, Bezirksobmann Pepi Ploner, Ewald Stampfl, Arno Pider. db

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THEATER MIT KINDERN

Hollawind!

z Hollawind! entfährt einem nicht nur, wenn Etwas besonders zum Staunen verleitet; Hollawind nennt sich auch das internationale Kindertheaterfestival des Theaterpädagogischen Zentrums (tpz) in Brixen. Die dritte Auflage dieses Theatertreffens von Kindern für Kinder im Alter

zwischen 10 und 15 Jahren findet im Zeitraum vom 23. bis zum 27. April statt: Abgesehen davon, dass Kinder auf der Bühne stehen und im Zuschauerraum sitzen werden, sind auch im gesamten Planungsablauf Kinder aus dem tpz eingebunden. Anmeldungen aus der ganzen Welt zeigen, dass das Festival

mittlerweile einen großen Stellenwert auf internationaler Ebene einnimmt. Nach Brixen eingeladen wurden schlussendlich Kinder-Theatergruppen aus Israel, Ungarn, Großbritannien, Österreich und Deutschland, die im Forum Brixen ihre Theaterproduktionen zeigen werden. Die Aufführungen selbst sind jedoch nur ein Bestandteil des Festivals. In gemeinsamen Workshops und Spielnachmittagen lernen sich die Kinder der unterschiedlichen Nationalitäten kennen, über alle sprachlichen und kulturellen Grenzen hinweg. Für die Erwachsenen findet eine Fachkonferenz statt, in der verschiedene Wege zum Theaterspiel mit Kindern aufgezeigt und Strukturen für Kindertheater in den einzelnen Ländern diskutiert werden. db

die Publizistin und Lehrbeauftragte Rut Bernardi. In Interviews erzählen sie über ihren Lebensweg, ihre Tätigkeiten und Werke, ihren Wünschen und Vorbildern. Zudem finden sich darin Beiträge der Publizistin Edith Heidegger Moroder und der Autorin Margareth Obexer über Frauenkultur. „alpenrosen“ soll künftig jedes Jahr um den 8. März, dem Tag der Frau, veröffentlicht werden; stets mit Porträts von Frauen aus unterschiedlichen Disziplinen, Generationen und Sprachgruppen. Erhältlich ist die Zeitschrift in der Landesabteilung Deutsche Kultur und Familie, Andreas-Hofer-Straße 18, Bozen, kultur@provinz.bz.it.

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NEU IM REGAL Kulturblüherinnen Alpenrosen sind immergrüne Dauerblüher; sie gehören zur Gattung der Rhododendren, die rund tausend verschiedene Arten hervorbringt. Der Honig der Alpenrosen kann berauschende Wirkung haben. „alpenrosen“ heißt auch die erste Ausgabe einer neuen Frauenkulturzeitschrift, herausgegeben von der Landesabteilung für Deutsche Familie und Kultur. Darin vorgestellt werden die unterschiedlichsten Spezies von „Alpenrosen“ im übertragenen Sinne: die Journalistin Eva Klein, die Komponistin Manuela Kerer, die Bühnenbildnerin Frida Parmeggiani, die Filmemacherin Debora Scaperrotta, die Schriftstellerin Erika Wimmer, die Fotografin Sissa Micheli, die Regisseurinnen Edith Eisenstecken und Evi Oberkofler, Schwester Klara Rieder, die Architektin Veronika Gröber und

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07. - 11. Juli 14. - 18. Juli 21. - 25. Juli 28. Juli - 01. August jeweils Mo. - Fr., 8/9 - 17 Uhr ORT: Sportanlage des Pädagogischen Gymnasiums in der Dantestraße 96, am Reitplatz in Elvas, im Wald und im Schwimmbad der näheren Umgebung.

75 Euro* * Zusätzliche Ermäßigung für Geschwister und Teilnehmer mehrerer Wochen

INFO Oskar Tel. 338 1459835 E-Mail: fejdjux@virgilio.it FEJDJUX ASV - Mahr 123 - Brixen

alpenrosen. Jahresschrift für Frauenkultur 2008. Autonome Provinz Bozen, Abt. Deutsche Kultur und Familie.

Die Initiative wird gefördert von der Aut. Prov. Bozen, Amt für Bildungsförderung und steht unter der Schirmherrschaft der Gemeinde Brixen.

Mit freundlicher Unterstützung:

Südtiroler Volksbank, Burkia & Duml, Slaviero, Mitterrutzner Brennstoffe, Stadtwerke Brixen, Pezzei GmbH, Meraner Mineralwasser, Faro Shopping, Elektro- & Lichttechnik Huber GmbH, Bäckerei Alberti, Creative Design, Erlebnisgärtnerei Reifer



ROCKMUSIK

Frei.Wild mit neuer CD

z „Meinem Ruf als Arschloch machte ich alle Ehre“, schreibt der Brixner Philipp Burger autobiographisch in seinem neuen Lied „Mein Leben, meine Geschichte, meine Lehre“, in dem er wohl auch seine Zeit als jugendlicher Skinhead verarbeitet: „Ich seh’s heut gelassen, würde vieles anders machen, doch was soll’s“. Seit Burger für die Skinhead-Band „Kaiserjäger“ als Sänger tätig war, sind einige Jahre vergangen – seine nacher im September 2001 gegründete eigene Band „Frei. Wild“ leidet aber immer noch unter einem zweifelhaften Ruf – „zu Unrecht“, wie Burger nicht müde wird zu erklären. „Als Band hatten wir von Anfang an gegen Windmühlen zu kämpfen“, schreibt er auch auf seiner Homepage www.frei-wild.net, und er hat auch keine Hoffnung, dass die „seit jeher gespürte Unliebe gegen uns in unserem eigenen Land“ jemals aufhören könnte. Vielleicht liegt es auch an den erklärten Vorbildern: Die deutsche Rockband „Böhse

Onkelz“ hat ein ähnliches Publikum – und ein ähnliches Image-Problem. Genauso wie die Onkelz spielen auch „Frei.Wild“ guten Deutsch-Rock. Jetzt ist ihre neue CD erschienen, ihr bereits fünftes Album: „gegen alles, gegen nichts“ glänzt durch einfache, gut produzierte Arrangements und vor allem durch Burgers Reibeisenstimme, die perfekt zur Rockmusik von „Frei.Wild“ passt. Auch hier von radikalen Tönen keine Spur: Die Lieder haben durchwegs positive Botschaften und stehen in Kontrast zur harten Instrumentierung. In „Mal Heimweh, mal Fernweh“

singt Philipp Burger: „So klein mein Land auch scheinen mag, so groß sind die Kontraste. Ich will zurück nach Südtirol…“. Die Gesellschaft tue sich eben schwer, „wenn eine Rockband in einer Zeit des multikulturellen Wandels ihre Liebe zur Heimat äußert“, schreibt Burger auf der Homepage. Während der in Brixen wohnhafte Rocker über sein Image philosophiert, wächst die Fangemeinde in Deutschland weiter: Die neue CD wurde in wenigen Tagen 2.000 Mal abgesetzt, für den Sommer sind fast an jedem Wochenende Konzerte geplant. Am 29. März spielen Frei.Wild in Fischbachau bei Bad Tölz. wv

:VTTLYJHTW -l9 .9<5+ <5+ 40;;,3:*/l3,9 TERMINE: für 5. Kl. Grundschule und Mittelschüler: 28. Juli - 01. August 25. - 29. August für 1. bis 4. Kl. Grundschule: 04. - 08. August 18. - 22. August

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Mit Hilfe der Evolutionspädagogik® können die Kids dem Ziel zu befreitem, eigenverantwortlichem Lernen entgegengehen. SPIEL-SPASS-ABENTEUER: Übernachten mit dem Schlafsack im Tipi, Lagerfeuer, Alles ums Pferd, 24 Stunden qualifizierte Betreuung, Streichelzoo, Basteln, Natur erleben, Waldabenteuer ORT: Pichlerhof, Elvas - 39042 Brixen

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Kraxentrouga zeichnen Aktie

z Nachdem nun fast 20.000 Südtiroler Bürger Aktien der Südtiroler Sparkasse ihr Eigen nennen und mit der überaus positiven Wertentwicklung des Anteilpapiers große Freude haben, sind nun auch die ARTbrothers Kraxentrouga auf den

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Plan getreten: Die beiden KunstAktionisten, der Mühlbacher Armin Mutschlechner und der Gsieser Luis Seiwald, haben noch kurz vor Ende der Zeichnungsfrist – der Verkauf der Stammaktien endete am 14. März – eine Aktie der Südtiroler Sparkasse „gezeichnet“. Das Künstler-Paar ist felsenfest davon überzeugt, dass die „gezeichnete“ Aktie bereits in Kürze mit großem Gewinn weiterverkauft werden kann. Laut Armin Mutschlechner, Finanzsprecher der ARTbrothers, ist „allein der

Rahmen ein Vielfaches des derzeitigen Ausgabekurses wert, da er aus geglättetem Mühlbacher Bachwurzelholz besteht und an den Kanten mit edlen KupferSohlenägeln aus Prettau verkeilt ist“. Nicht unbescheiden fügt Luis Seiwald hinzu, dass „die hohe Finanzwelt für die ARTbrothers Kraxentrouga zwar Neuland darstellt, aber auch die Lehmann-Brothers einmal klein angefangen haben“. Die nächste Aktion folgt bestimmt. db

* Zusätzliche Ermäßigung für Geschwister und Teilnehmer mehrerer Wochen

INFO Priska Tel. 328 4830815 E-Mail: fejdjux@virgilio.it FEJDJUX ASV Mahr 123 - Brixen

Die Initiative wird gefördert von der Aut. Prov. Bozen, Amt für Bildungsförderung und steht unter der Schirmherrschaft der Gemeinde Brixen.

Mit freundlicher Unterstützung:

Südtiroler Volksbank, Burkia & Duml, Slaviero, Mitterrutzner Brennstoffe, Stadtwerke Brixen, Pezzei GmbH, Meraner Mineralwasser, Faro Shopping, Elektro- & Lichttechnik Huber GmbH, Bäckerei Alberti, Creative Design, Erlebnisgärtnerei Reifer


Freizeit & Sport

Sport für den Geist

Foto: Oskar Zingerle

SCHIESSSPORTVEREIN BRIXEN

Der Schießsportverein Brixen fristet in Brixen ein Mauerblümchendasein – zu Unrecht, wie die rege Vereinstätigkeit und auch die sportlichen Erfolge einiger Mitglieder beweisen.

D

en Schießsportverein Brixen gibt es seit mittlerweile knapp 50 Jahren. Im Frühjahr 1959 wurde im Hotel „Zum Goldenen Kreuz“ die Gründungsversammlung abgehalten. In den ersten zehn Jahren seines Bestehens hatte der Schießsportverein Brixen seinen Sitz im Hotel Goldener Adler, wo sich seinerzeit auch ein Luftdruckstand befand. 1969 beschloss der Vorstand unter Oberschützenmeister Hans Tinkhauser, sich um ein geeignetes Areal für den Bau eines neuen Schießstandes umzusehen und wurde wenig später oberhalb des Köfererhofs in Neustift fündig.

Am 28. April 1974 wurde der

Die Jugendarbeit wurde in

den letzten Jahren stark forciert und stellt einen Schwerpunkt im Programm des Vorstandes dar.

Vor sieben Jahren wurde erstmals ein Sommerzeltlager organisiert, an dem Kinder aus dem ganzen Land teilnehmen können. „Ziel dieser Veranstaltung ist, dass sich die Nachwuchsschützen untereinander besser kennenlernen“, schildert Bezirksoberschützenmeisterin Edith Fuchs. Nachdem es sich beim Sportschießen um einen Einzelsport handelt, kommt das Miteinander bei den Wettkämpfen nämlich manchmal zu kurz, was durch das Zeltlager ausgeglichen werden soll. Heute kann der Schießsportverein bereits die ersten Früchte seiner intensiven Jugendarbeit ernten: mit Max und Marta Rieder sind bereits Italienmeister aus der Brixner Talentschmiede hervorgegangen. Im Landesjugendkader ist der Schießsportverein Brixen mit Anna Zingerle, Marta Rieder und Tobias Ploner vertreten – allesamt noch Teenager.

Foto: Oskar Zingerle

Schießstand feierlich eingeweiht. Der Schießsportverein hatte somit nicht nur einen angemessenen Vereinssitz bekommen, sondern gleichzeitig eine bestens ausgestattete Sportstätte. Es konnten

regelmäßig Wettkämpfe und verschiedene andere Veranstaltungen abgehalten werden, wodurch sich der Schießsportverein bestens entwickelte. Vor acht Jahren hat der Mühlbacher Urban Zingerle das Amt des Oberschützenmeisters von seinem Vorgänger Heinz Lutteri übernommen. Er hat Bewährtes weitergeführt und auch neue Impulse gegeben: „Unsere Tätigkeit lässt sich grob in fünf Bereiche unterteilen: Nachwuchsarbeit, Teilnahme der Vereinsmitglieder an Wettbewerben und Meisterschaften im In- und Ausland, Training, Führung des Schießstandes und Organisation von eigenen Wettbewerben“, schildert der Oberschützenmeister.

Im Rahmen des Benefizschießens hat der Schießsportverein Brixen insgesamt etwa 13.000 Euro an Spendengeldern übergeben – hier an den Bäuerlichen Notstandsfonds im Jahr 2007

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Wettbewerbe im Schießsport

lassen sich grob in zwei Arten unterteilen: Wettkämpfe und Freischießen. Bei den Wettkämpfen sind nur Sportschützen zugelassen. Die Anzahl der zu schießenden Scheiben ist vorgegeben und begrenzt, beispielsweise auf eine 40er-Serie. Im Gegensatz dazu gibt es das so genannte Freischießen, an denen jeder teilnehmen kann – auch Personen, die noch nie ein Gewehr in der Hand hatten. Für ungeübte Schützen gibt es eine inoffizielle Disziplin, in der sitzend geschossen wird und das Gewehr auf eine Stütze aufgelegt werden darf. Bei den Freischieß-Bewerben dürfen unbeschränkt Serien, meist zu zehn Schuss, nachgekauft werden. Am Schluss zählt die beste Zehnerserie oder die Summe der drei oder


JUGENDARBEIT: In den letzten Jahren hat der Schießsportverein Brixen seine Bemühungen um den Nachwuchs verstärkt und kann nun erste Erfolge ernten

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sechs besten Zehnerserien – das kann von Bewerb zu Bewerb beliebig festgelegt werden. Für Sportschützen gibt es eine Bezirksmeisterschaft, die von den Talschaften Eisacktal und Pustertal gemeinsam ausgetragen wird. Über die Bezirksmeisterschaft können sich die Schützen für die Landesmeisterschaft qualifizieren. Daneben gibt es noch den so genannten Rundenwettkampf, bei dem jeder Verein als Mannschaft antritt. Von der Serie C kann eine Mannschaft über die Serien B und A bis in die Landesliga aufsteigen. Der Schießsportverein Brixen ist zurzeit mit fünf Mannschaften vertreten, von denen eine in der Landesliga, zwei in der Serie A und zwei in der Serie C schießen. Weiters nehmen die Brixner Sportschützen auch

an nationalen Wettkämpfen teil. Manuela Mahlknecht Damiani, Gottfried Fischnaller, Karlheinz Kiem und Urban Zingerle haben sich für Italienmeisterschaften qualifiziert und bereits mit guten Ergebnissen aufgewartet. Die Brixner Sportschützen trainieren einmal wöchentlich, und zwar immer donnerstags. „Einmal im Monat bekommen wir Unterstützung von Hermann Rainer, einem Trainer aus Osttirol, sowie vom Sportpsychologen Martin Volgger“, erklärt Edith Fuchs. Das zeigt auch, wie wichtig der psychische Faktor beim Schießsport ist. Körperlich verlangt das Schießen dem Sportler nicht besonders viel ab – umso mehr muss jedoch gelernt werden, seine innere Ruhe zu finden und sich voll auf jeden Schuss zu konzentrieren.

Den Veranstaltungskalender gespendet. Im Spätsommer steht der Brixner Sportschützen füllen einige, mittlerweile traditionelle, Veranstaltungen. Vor kurzem zu Ende gegangen ist das zum zweiten Mal ausgetragene Gesamttiroler Jägerschießen, das sich großer Beliebtheit bei der jagenden Zunft erfreut. Die wohl traditionellste Veranstaltung ist das alljährlich im Frühjahr stattfindende Kassianischießen, heuer vom 12. April bis zum 4. Mai unter dem Motto „100. Todestag von Pater Josef Freinademetz“. Gleich anschließend an das Kassianischießen veranstaltet der Schießsportverein seit drei Jahren das Benefizschießen, dessen Erlös alljährlich einem guten Zweck zugeführt wird. Bisher hat der Schießsportverein bei den Benefizschießen insgesamt etwa 13.000 Euro an Reinerlös

die „Trophäe der Stadt Brixen“ auf dem Programm. Im Gegensatz zu den bisher aufgezählten Freischieß-Veranstaltungen handelt es sich hier um einen Wettkampf, an dem hochkarätige Sportschützen aus ganz Italien, Österreich und Deutschland teilnehmen. Im Herbst veranstaltet der Schießsportverein wiederum ein ganz besonderes Freischießen, das so genannte „Törggeleschießen“. Das Ergebnis dieses Wettbewerbs ergibt sich einerseits aus dem Schießergebnis, andererseits aus dem Resultat des parallel stattfindenden Preiswattens. In der restlichen Zeit des Jahres nutzen zahlreiche Firmen und Vereine den Schießstand für interne Wettkämpfe. Auf Wunsch kann man den netten Abend auch mit 45


Freizeit & Sport

einem gemütlichen Essen aus der Schießstand-Küche verbinden. Neben diesen Veranstaltungen hat der Schießstand jeden Donnerstagabend geöffnet. Jeder kann seine Treffsicherheit am Luftdruckoder am Kleinkaliberstand auf die Probe stellen. Die Gewehre werden kostenlos verliehen, einzig die Kleinkaliber-Munition sowie eine Standgebühr müssen berappt werden.

Lokalbezug seines Vereins: „Wir haben nur wenige Mitglieder aus Brixen und Vahrn, viele kommen aus anderen Gemeinden“. Trotz allem lassen sich die Brixner Sportschützen nicht davon abbringen, weiter eifrig daran zu arbeiten, den Schießsport hierzulande noch populärer zu machen. „Manchmal bekommen wir zu hören, dass jemand diesen Sport nicht ausübt, weil er gegen Waffen

„Das Ausüben des Schießsports fördert die Ruhe und Konzentration“_ Urban Zingerle Übrigens verfügt der Neustifter Schießstand seit einigen Jahren über die italienweit modernste Schießanlage am Kleinkaliberstand. Geschossen wird nicht auf herkömmliche Kartonscheiben, sondern durch einen mit Lasern versehenen Messrahmen, der die Position der Kugel auf tausendstel Millimeter genau vermisst und dem Schützen auf dem Monitor anzeigt. Ein zweiter Monitor oberhalb eines jeden Schützen zeigt das Ergebnis gleichzeitig den Zuschauern und macht das Schießen somit auch attraktiv für das Publikum.

„Wir sind südtirolweit wohl der

Schießsportverein mit der meisten Tätigkeit“, sagt Edith Fuchs stolz. Die Tatsache, dass viele Initiativen der Brixner von anderen Vereinen nachgeahmt werden, gibt ihr Recht. Ein bisschen traurig ist Urban Zingerle über das „Mauerblümchendasein“ des Schießsports: „Das Problem ist die fehlende Masse“, sagt er. „Junge Schützen lassen sich schwer motivieren, wenn die Anerkennung und Geselligkeit fehlt“. Aber auch die Unterstützung durch die öffentliche Hand lässt zu wünschen übrig: „Von den Gemeinden Brixen und Vahrn bekommen wir keine Beiträge. Davon einmal abgesehen, würden wir uns schon wünschen, dass die politischen Vertreter zumindest sporadisch unseren Einladungen Folge leisteten“. Während erfolgreichen Athleten aus anderen Sportarten große Empfänge bereitet werden, traf für die jungen Italienmeister des Brixner Schießsportvereins nicht einmal ein Telegramm ein, „obwohl wir die verantwortlichen Politiker über die Ergebnisse schriftlich auf dem Laufenden halten“, so Edith Fuchs. Eine Erklärung für diese Missstände sieht Urban Zingerle im schwachen 46

und Gewalt sei“, erzählt der Oberschützenmeister. „Dabei hat der Schießsport überhaupt nichts mit Gewalt zu tun. Im Gegenteil – bei uns geht es wesentlich friedfertiger zu als bei jedem Fußballspiel. Das Sportschießen ist in Bezug auf Verletzungen eine der risikoärmsten Sportarten überhaupt. Unser Gewehr und die Pistole sehen wir als Sportgerät, nicht als Waffe“.

Um auch Eltern vom pädago-

gischen Wert des Sportschießens zu überzeugen, hat der Schießsportverein Brixen vor einigen Jahren eine entsprechende Broschüre herausgegeben, die das Thema auch vom psychologischen Standpunkt aus beleuchtet. „Das Ausüben des Schießsports fördert die Ruhe und Konzentration“, bestätigt auch Urban Zingerle. Und was kann es Sinnvolleres geben, als sich in dieser hektischen Welt in Ruhe und Konzentration zu üben…?

oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info Verein: Schießsportverein Brixen Oberschützenmeister: Urban Zingerle Vorstand: Manuela Mahlknecht, Edith Fuchs, Hubert Burger, Evi Mayr, Gottfried Fischnaller Trainer: Hermann Rainer Homepage: www.ssv-brixen.it Landesliga-Mannschaft im Rundenwettkampf: Manuela Mahlknecht, Marta und Max Rieder


NORDIC WALKING

Mit den Stöcken unterwegs Der Tourismusverein Natz-Schabs schafft ein ausgedehntes Streckennetz für Nordic Walking. Auf dem Hochplateau entstehen zwölf Wegverläufe mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

I

Foto: Tourismusverband Eisacktal

n der Gemeinde Natz-Schabs soll in diesem und im nächsten Jahr ein Nordic-Walking-Streckennetz mit einer Gesamtlänge von 65 Kilometern entstehen. Die Wegverläufe sind von einer Arbeitsgruppe des Tourismusvereins gemeinsam mit dem Unternehmen Max2 aus Innsbruck erarbeitet worden. Es handelt sich dabei durchwegs um Wege, die bereits heute als Wanderwege genutzt werden und entsprechend beschildert sind.

Das Nordic-Walking-Netz wird

über das gesamte Gemeindegebiet verteilt sein und besteht aus zwölf Rundstrecken. Bei der Konzeption wurde bewusst darauf geachtet, landschaftlich reizvolle Abschnitte wie Biotope mit einzubeziehen. Der Walker kann dabei zwischen zwei leichten, sieben mittelschweren und drei schwierigen Strecken wählen; sieben Strecken werden zwischen 2,3 und 5 Kilometer lang, die restlichen fünf weisen eine Länge von 5,9 bis 9,5 Kilometer auf. Die notwendigen Beschilderungen für die Strecken in Natz, Raas und Viums werden bereits in diesem Sommer fertig gestellt sein, bis zum nächsten Jahr sollen die übrigen in Schabs und Aicha folgen. Das vom Unternehmen Max2 konzipierte Beschilderungssystem sieht grundsätzlich zwei unterschiedliche Typen von Schildern vor: Die einen weisen an Weggabelungen in die richtige Richtung, die anderen informieren als „Distanzschilder“ bei jedem vollen Kilometer darüber, wie viel Strecke noch bis zum Ziel absolviert werden muss. Jede Tafel enthält zudem den Namen der jeweiligen Strecke und Angaben zum Schwierigkeitsgrad.

Die Namen der Rundstrecken orientieren sich an die jeweiligen Flurnamen und heißen „Stegerbühel-Weg“, „Sommersürs-Schleife“

Nordic Walking hält fit, schont die Gelenke und erfreut sich zunehmender Beliebtheit

––

oder „Dörferrunde Aicha“. Es wird drei Hauptausgangspunkte geben, die jeweils mit einem so genannten „Startwürfel“ und mit einer Übersichtstafel ausgestattet werden. Als Ausgangspunkte wurden bewusst Orte gewählt, die über Parkplätze verfügen. In Natz liegt der Ausgangspunkt beim Vereinshaus, in Raas bei der Feuerwehrhalle und in Schabs beim Viumser Kreuz. Der Startwürfel ist eine zwei Meter hohe Stange, die mit drei Schildern bestückt ist, die ein Dreieck bilden. Jedes Schild zeigt, wohin der jeweilige Weg führt. Die Übersichtstafeln zeigen zudem das Gebiet in Form einer Landkarte und liefern zusätzliche Informationen zum Höhenprofil der Strecken. In Viums und Aicha werden Nebenausgangspunkte mit einem Startwürfel ohne Übersichtstafel errichtet; beim Waldele Bichl in Raas sowie beim Ölberg in Natz

entstehen Entspannungs- und Bewegungspunkte, an denen Holzliegen zu einer kurzen Rast einladen. Für Nordic-WalkingAnfänger bietet in Viums eine 1,2 Kilometer lange Übungsrunde die Möglichkeit, die Sportart auszuprobieren. Die Kosten für das gesamte Vorhaben werden größtenteils durch Beiträge der Provinz, der Gemeinde sowie durch Eigenmittel des Tourismusvereins gedeckt. Das Streckennetz könnte übrigens noch erweitert werden: Der Tourismusverein Brixen arbeitet ebenfalls an Nordic-Walking-Plänen und hat beim Tourismusverein Natz-Schabs bereits angefragt, ob man diese Netze miteinander verbinden könnte. Eine entsprechende Anschlussstelle ist in Elvas bereits vorgesehen. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 47


Freizeit & Sport

KLETTERN

Neuer Boulderraum z Nachdem sich der Bau der neuen Kletterhalle in der Zone Priel verzögert, haben die Verantwortlichen des „Team Klettern

Brixen“ im AVS mittlerweile aus eigener Initiative einen Boulderraum errichtet. Dafür wurde das ehemalige Jugendlokal der

AVS-Sektion Brixen in der Runggadgasse 13 als Boulderraum umgestaltet. Laut Ralf Preindl und Günther Meraner vom AVS wird die Nachfrage an Klettermöglichkeiten immer größer, so dass es letzthin vermehrt zu Platzproblemen gekommen ist. Bisher gab es zwar die Möglichkeit, in der Kletterhalle in der Brixner Sportzone und an der Kletterwand der Berufsschule

F&S

Tschuggmall dem Klettersport nachzugehen – dennoch musste vielfach in einen Boulderraum in Feldthurns, in die Kletterhallen in Bruneck oder ins benachbarte Österreich ausgewichen werden. Der neu errichtete, vier Meter hohe Boulderraum ermöglicht Kindern von 7 bis 18 Jahren, sich intensiv und ungestört auf die anstehenden Wettkämpfe vorzubereiten. to

Freizeit & Sport

RADFAHREN

Happy Rad entlang des Eisacks z Die Bezirksgemeinschaften Eisacktal und Wipptal veranstalten zusammen mit dem Tourismusverband Eisacktal am Sonntag, 18. Mai, den ersten „Radtag am Eisack“ – ein regionaler Radtag, der in den Zentren von Sterzing, Brixen und Klausen sowie auf der Radroute zwischen Sterzing und Klausen ausgetragen wird. Ziel dieser Veranstaltung ist es, unter anderem das eigene Auto stehen zu lassen und gemeinsam mit der

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notiert

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Familie einen Tag auf dem Rad zu verbringen. Dies soll auch eine Möglichkeit sein, die Städte und Umgebung von einer „radelnden“ Perspektive aus kennenzulernen. An diesem Radtag sollen die verschiedensten Initiativen rund um das Rad – aber nicht nur – stattfinden: Von der Fahrradwerkstatt über den Radflohmarkt bis hin zum Konzert der Musikkapelle oder einem Kindertheater findet alles seinen Platz. Örtliche Vereine

oder Organisationen sind nun aufgerufen, sich in den Radtag einzubringen. Vielleicht möchte der eine oder andere eine Station oder einen Stand am Stadtplatz von Sterzing oder entlang der Strecke bespielen und den Radlern eine Überraschung bieten? Interessierte Vereine können sich noch innerhalb der nächsten Wochen bei Thomas Rainer, office@artpool. it, Tel. 0471 677900, informieren und anmelden. db

Die Gemeinde Brixen möchte demnächst in der Zone Kampill in Milland eine Street-BasketballAnlage bauen, um mehr Bewegungsplätze zu schaffen und damit dem Vandalismus vorzubeugen. Die Anfrage dazu kam von zwei Jugendgruppen.

Katja Schroffenegger und Margot Fodor von der DamenFußballmannschaft des SSV Brixen sind in die italienische U19-Nationalmannschaft einberufen worden. Karin Mair, ebenfalls vom B-Ligisten des SSV Brixen, wurde für ein Trainingslager der „Azzurre“ eingeladen.

160 Sportler trafen sich beim Bezirksskirennen des Unternehmerverbandes, das somit eine Rekordteilnahme verzeichnen konnte. Die Stadtwerke Brixen war vor Frener & Reifer und progress Maschinen & Automatic die stärkste Firmenmannschaft im Raum Eisacktal.


NACHGEFRAGT

„Keinen einzigen Satz verloren!“ DANIEL SCANFERLA, der nach 14 Jahren erstmals wieder einen Italienmeistertitel im Badminton nach Brixen holte, über den überraschenden Sieg und über seine weiteren Pläne. Herr Scanferla, vor kurzem fanden in Chianciano Terme in der Toskana die U19-Italienmeisterschaften statt, und Sie holten mit Ihrer Mix-Partnerin Cindy Telser aus Mals den Italienmeistertitel im Badminton. Wie ist es gelaufen? Es ist wirklich hervorragend gelaufen! Ich habe es geschafft, mein Spiel konsequent durchzuziehen; wir haben das ganze Turnier über keinen einzigen Satz verloren. Sogar im Finalspiel, das wir 21:17 und 21:18 gewinnen konnten, schafften wir es, den anfangs herausgeholten Vorsprung zu halten. Unser „Durchzug“ kam für viele

überraschend, da wir überhaupt nicht zum Favoritenkreis gezählt hatten. Sie spielen das Mix mit einer Partnerin aus Mals... Ja, seit vier Jahren. Cindy Telser und ich ergänzen uns wirklich sehr gut. Zuvor habe ich im Mix eine Zeitlang auch mit Partnerinnen vom SSV Brixen gespielt, aber diese haben im Laufe der Jahre aus verschiedenen Gründen der Sportart den Rücken gekehrt. Das Doppel spiele ich mit Alexander Kantioler aus Brixen; bei der Italienmeisterschaft wurden wir dritte. Auch mit diesem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.

Was sind Ihre weiteren Pläne? Im April nehme ich erstmals an den „Tiroler Meisterschaften“ in Innsbruck teil. Da ich das dortige Niveau nicht genau kenne, werde ich versuchen, einfach gut mithalten zu können. Ab Juli werde ich dann in der allgemeinen Klasse antreten. Da ich derzeit bereits in der Serie B ganz vorne mitspiele, gehe ich davon aus, die Meisterschaft der Serie A zu bestreiten. Dort werde ich versuchen, meine Chance zu nützen, damit sich meine derzeitigen acht Trainingseinheiten pro Woche bezahlt machen. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

LAUFEN

1. Blütenlauf in Natz-Schabs z Rund 13,8 Kilometer durch die Apfelplantagen und Wälder der Gemeinde Natz-Schabs und zum größten Teil auf Wanderwegen führt der erste Blütenlauf auf der Hochfläche dieses Gebietes, für den am 1. Mai um 9.30 Uhr der Startschuss fällt. Die Anmeldungen für dieses Rennen sind bereits im Gange und bis Ende April beim Tourismusverein Natz Schabs, Rufnummer 0472 415020, möglich. Zu bewältigen ist ein Höhenunterschied von 375 Meter, der von trainierten Hobbyläufern

wohl gut zu bewältigen ist; mitmachen können alle Läufer ab Jahrgang 1992. Die Route führt von Natz ausgehend hin zum Gebiet Fruhn, nach Viums, zum Flötscher Weiher nach Raas, über das Raiermoos nach Elvas und zurück über den Ölberg nach Natz. Jeder Teilnehmer erhält gegen Bezahlung der Startgebühr von 20 Euro ein Startpaket sowie einen Nudelteller; die Siegerehrung erfolgt um 13.30 Uhr auf dem Dorfplatz in Natz. Weitere Infos unter www.natz-schabs.info. db

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Freizeit & Sport

WESTERNREITEN

Ritt in die Weltspitze z Markus SchÜpfer aus Klausen mischt in der Weltspitze des Westernreitens mit. Diese Sportart ist eine aus dem Amerikanischen stammende Reitweise, die sich an den Erfordernissen der Arbeit auf einem Pferd anlehnt. Abzulegen sind dabei Prßfungen in unterschiedlichen Schweregraden und Disziplinen wie Reining, Superhorse, Cutting und Working Cowhorse. Abhängig ist das Westernreiten von den drei Faktoren Reiten, Pferd und Rind: Wenn einer der drei versagt, hat man schon

verloren. Nachdem Markus SchĂśpfer im Jahr 2007 bereits nationale und internationale Erfolge feierte, konnte er im Februar dieses Jahres bei der „NRCHA World Championship Show“ mit dem Pferd „Peptos Lil Bingo“ den hervorragenden siebten Platz der Open Hackamore erreichen. Auf dieser World Show, die jedes Jahr im texanischen Stephenville stattfindet, treten jeweils die zehn besten Reiter einer Region gegeneinander an. In diesem Jahr waren aber nicht nur Teilnehmer aus den USA und Kanada dabei,

sondern erstmals auch Europäer. SchÜpfer wohnt mittlerweile in Ciliano (VC) und trainiert dort die Disziplinen Reining, Cutting und

Cowhorse fßr internationale Wettkämpfe und Shows. Weitere Infos und Fotos im Internet: www.markusreining.com. to

PORTRAIT

Aufstrebender Leichathlet z Im Oktober des vergangenen Jahres hat Matteo Didioni in seiner Kategorie die LeichtathletikItalienmeisterschaft der Jugend fßr sich entschieden. Seitdem erzielt der Brixner Leichtathlet eine Bestleistung nach der anderen. Seit fßnf Jahren trainiert er bei Trainer Bruno Cappello beim SSV Brixen. 60, 80 und 100 Meter Sprint sind seine Hauptdisziplinen. Mit seinen 15 Jahren hat er in den letzten Monaten mehrmals von sich hÜren lassen, und auch auf internationaler Ebene konnte der Oberschßler bereits einige Erfahrungen sammeln. „Nachdem die Saison so

gut verläuft, versuche ich mich, auf die schnellen Disziplinen zu konzentrieren“, erzählt Matteo Didioni. Ein wichtiges Ziel fĂźr ihn ist die Qualifikation fĂźr die Jugend-Weltmeisterschaft im Juli 2009, die in Brixen stattfinden wird. „Vor heimischem Publikum einen so wichtigen und groĂ&#x;en Wettkampf zu bestreiten ist sicherlich etwas ganz Besonderes“, ist er Ăźberzeugt. Freizeit bleibt neben dem vollen Trainings- und Schulkalender kaum – doch wenn, dann nutzt sie der sympathische Brixner zum Relaxen und Rumhängen mit Freunden. dp

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Freestyle

Schwerelos

SNOWBOARDCROSS

Landesmeister! z Der Vahrner Roland Unterleitner holte sich bei den Landesmeisterschaften im Snnowboardcross (SBX) in Pfelders den ersten Platz in der Kategorie Master. Beim SBX treten vier Snowboarder gleichzeitig in einem Kurs gegeneinander an. Hierbei sind sowohl Geschwindigkeit gefragt als auch die Fähigkeit, Hindernisse souverän zu bewältigen. Auf dem Kurs wird das Können des Fahrers durch Buckel, Wellen, Steilwände und Sprünge auf die Probe gestellt; zwischen Start und Ziel liegen zwischen 150 und 200 Meter Höhenunterschied.

Aufgrund des nebeligen Wetters und der sehr schnellen, engen Piste beschlossen die Trainer, die Austragung des Boardercross aus Sicherheitsgründen abzusagen. Die Athleten absolvierten einzeln zwei Läufe auf Zeit, die dann zusammengezählt wurden. Für Roland Unterleitner ist dies nach 2006 bereits der zweite Landesmeistertitel. In der SüdtirolcupGesamtwertung ist er derzeit an zweiter Stelle. Ein Rennen ist noch ausständig – und Unterleitner hat durchaus Chancen auf den Gesamtsieg. es

z Freestyle-Skifahren und Snowboarden sind wohl zwei der beliebtesten Wintertrendsportarten Südtirols, und jedes Jahr treffen sich mehr Jugendliche in den Snowparks, um sich in ihrem Können zu messen. Höhe, Style und Mut sind dabei die wichtigsten Kriterien, um die Szene anzuführen. Die beiden Brixner Zeno Giacomuzzi und Moritz Neuwirth erfüllen diese auf jeden Fall: Mit atemberaubenden Sprüngen über die Schneerampen überzeugen sie das Publikum. So konnte Giacomuzzi

den Chili-Contest in Obereggen und den Plose-Contest für sich entscheiden, Neuwirth belegte beim Chili-Contest den dritten Platz. Beide Jungs geben ihre Tricks auch im Brixner VoodooShowteam zum Besten. Die zwei Aufsteiger werden von renommierten Snowboardmarken wie Billabong, Element oder Movement gesponsert. Trainiert wird mit Freunden auf der Plose im eigens angelegten FreestylePark – nicht etwa aus einem erfolgsgeleiteten Hintergrund, sondern aus reinem Spaß. dp

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Almen als Highlight

Foto: Tourismusverband Eisacktal

Wirtschaft & Umwelt

NEUERUNGEN IN GITSCHBERG-JOCHTAL

Die Tourismusdestination Gitschberg-Jochtal wird sich zukünftig als Almenregion mit einem breiten Winter- und Sommerangebot präsentieren. Die Maßnahmen zur Umsetzung sind definiert und zum Teil bereits realisiert.

D

ie Skidestinationen im Eisacktaler Raum befinden sich seit Jahren in einer finanziell bedenklichen Situation. Vor allem die Skigebiete Jochtal und Gitschberg leiden an einem beträchtlichen Schuldenberg. Wie soll man diese Gebiete lebensfähig erhalten, haben doch beide eine maßgebliche Bedeutung für die Gemeinde Mühlbach und vor allem für die betroffenen Fraktionen Vals und Meransen?

Diese Frage stellt sich seit län-

Foto: Oskar Zingerle

gerer Zeit. Auf Initiative von Tourismuslandesrat Thomas Widmann hatte sich vor einiger Zeit in der Gemeinde Mühlbach ein Projektteam gebildet, das gemeinsam mit dem Malik Management Zentrum St. Gallen an einem Zukunftskonzept für die touristische Entwicklung der Gemeinde Mühlbach gearbeitet hat. Dieses widmete sich vordringlich den Themen Tourismus, Mobilität und Infrastrukturen.

Gitschberg-Jochtal verzeichnet prinzipiell eine positive Entwicklung im Bereich Ankünfte und Nächtigungen, die sich derzeit auf etwa 60.000 belaufen. Allerdings liegt das Preisniveau um 20 Prozent niedriger als in anderen Südtiroler Tourismusgebieten. Das wirkt sich negativ auf die Rentabilität der Tourismusbetriebe aus und ist eine maßgebliche Ursache für die schlechte Entwicklung der unteren Beherbergungskategorien. Dafür gibt es einen hohen Stammgastanteil. Die Gäste bewerten die Natur und Ruhe als einmalig, wissen die Freundlichkeit der Einheimischen sowie die Kombination zwischen Natur und Kultur im nahen Brixen zu schätzen. „Es hat sich jedoch gezeigt, dass wir unsere vorhandenen Stärken besser für unser touristisches Profil nutzen müssen“, erklärt Florian Mair, Geschäftsführer des Tourismusvereins Gitschberg-Jochtal und Mitglied im Projektteam. Als vorhandene Stärken wurden die Almen und Almhütten, die authentische, schöne Lage, die guten Verkehrsanbindungen und die Vielzahl an möglichen Aktivitäten ausgemacht. Gleichzeitig bedeutet dieser neue Fokus, dass die bisherige Positionierung „aufs Skifahren“ zu eng ist.

Im Bereich der Mobilität zeigte Florian Mair, Geschäftsführer des Tourismusvereins Gitschberg-Jochtal

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sich, dass die Gäste sehr auf das Privatauto angewiesen sind. Allerdings werden vorhandene Mobilitätsangebote wie die Seilbahn nach Meransen geschätzt. Als problematisch empfunden wurden vor allem die hohe

Fahrgeschwindigkeit in den Dorfzentren und die zahlreichen Autos, die oft wild in der freien Natur parken. Nicht neu ist die Erkenntnis, dass das vorherrschende ausgeprägte Fraktionsdenken die Weiterentwicklung des Gebietes und die Lösung wichtiger Probleme erschwert. Dieses Denken zeigt sich auch bei den beiden Liftgesellschaften Gitschberg und Jochtal, die mehr neben- als miteinander arbeiten, wie im Abschlussbericht festgehalten wurde. Nachdem die Ausgangslage geklärt war, wurden die Ziele für die zukünftige Entwicklung formuliert. „Wir wollen eine gesunde touristische Entwicklung, die auf eine starke Profilierung aufbaut, eine möglichst autofreie Mobilität, ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis und dass beide Wintersportgebiete als ein einziges Gebiet wahrgenommen werden“, erläutert Florian Mair. Zum letzten Punkt wurde bereits in der soeben zu Ende gehenden Wintersaison eine Sofortmaßnahme umgesetzt: Täglich pendelte ein Bus jede Stunde zwischen den zwei Skigebieten, und die Skifahrer konnten so ohne größere Zeitverzögerung morgens ihre Schwünge am Gitschberg und nachmittags in Jochtal machen. Dieser Bus wurde so gut angenommen, dass in Stoßzeiten sogar Sonderbusse organisiert werden mussten. Vor allem diese Maßnahme zeigt: Es kann auch ohne teure Umlaufbahn zusammenwachsen, was zusammen gehört. Wichtiger ist es, Zugangsbarrieren abzubauen, indem beispielsweise Skipässe angeboten werden, die das Benutzen

der Aufstiegsanlagen in jedem Gebiet möglich machen. Dies war eine weitere Maßnahme, die bereits erfolgreich umgesetzt wurde.

Gitschberg-Jochtal umfasst als

Tourismusdestination neben der Gemeinde Mühlbach auch das Gebiet der Gemeinden Vintl und Rodeneck. Alle drei Gebiete verfügen über insgesamt 40 Almen, von denen die Fane-Alm, das einzigartige Almdorf oberhalb von Vals, nochmals ein außerordentliches Highlight darstellt. Diese Almen bilden den Schwerpunkt der neuen Positionierung, die als Zielgruppe maßgeblich Familien und Aktivurlauber ansprechen will und ihren Niederschlag auch im neuen Namen „Almenregion Gitschberg-Jochtal“ findet. Der Tourismusverein und alle am Tourismus beteiligten Personen stehen nun vor der Herausforderung, diese Almenregion sowohl für den Gast als auch für den Einheimischen spür- und erlebbar zu machen. „Wir haben


AUFBRUCHSSTIMMUNG: Das neu erarbeitete Zukunftskonzept soll den Tourismus in der Ski- und Almenregion GitschbergJochtal in Schwung bringen – Sommer wie Winter

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dazu ein Bündel an Maßnahmen definiert, das die Profilierung als Almenregion unterstützt“, erklärt Florian Mair, „dazu zugehören beispielsweise die Erstellung von Almregeln, das Definieren von

oder Ritterspiele in der Mühlbacher Klause teilnehmen. Finanziert wird diese Card durch einen Beitrag in Höhe von 1,20 Euro, den jeder Beherbergungsbetrieb pro Nächtigung bezahlen muss.

Bezüglich der Infrastrukturen gibt es für die Tennishalle in Vals neue Pläne. Diese Sportanlage ist schon eine Zeitlang außer Betrieb und soll zu einer familiengerechten Fun-Halle mit

„Wir haben ein Bündel von Maßnahmen definiert, das die Profilierung als Almregion unterstützt“_ Florian Mair, Geschäftsführer des Tourismusvereins Gitschberg-Jochtal fünf Highlights, die jeder Besucher gesehen haben muss, oder das Entwickeln authentischer Veranstaltungen.“

Als besonderes Angebot für

die Touristen wird in diesem Sommer erstmals die „Almencard“ aktiviert. Mit ihr kann jeder Gast der Almenregion die Aufstiegsanlagen vor Ort kostenlos nutzen und an weiteren 13 Animationsprogrammen wie geführte Wanderungen, Museumsbesuche, Kinderklettern

Dieser Betrag ist von den Mitgliedern des Tourismusvereins bereits gutgeheißen worden. Florian Mair stellt dazu klar, „dass die Betriebe diese Kosten natürlich nicht selbst tragen können, sondern über ihre Nächtigungspreise wieder hereinholen müssen.“ Die Einheimischen können sich ebenfalls auf ein neues Angebot, eine günstige Sommersaisonkarte freuen, mit der man während der warmen Jahreszeit alle Aufstiegsanlagen nutzen kann.

Kinderbetreuung, Spielmöglichkeiten und Gastronomie umstrukturiert werden. Zudem ist geplant, die Tourismusbüros in Vals und Meransen zu schließen. Die Information der Gäste vor Ort sollen die Mitarbeiter der Aufstiegsanlagen Jochtal und Gitschberg in ihren jeweiligen Büros übernehmen. „Damit bekommen wir freie Ressourcen und können unsere Gäste- und Mitgliederbetreuung intensivieren“, findet Mair, „zusätzlich

konzentrieren wir uns auf die professionelle Beantwortung der Gästeanfragen mit einem modernen Callcenter.“

In den nächsten Monaten wird

sich zeigen, wie viele dieser Vorschläge Realität werden können. Zwei Arbeitsgruppen arbeiten bereits an der Umsetzung dieser und anderer Maßnahmen. Es gilt, die Aufbruchstimmung zu nutzen, die dieses Zukunftskonzept nach Ansicht von Florian Mair unter den Tourismustreibenden hat entstehen lassen. Einen weiteren Beitrag kann die Modernisierung des Bahnhofs in Mühlbach zum modernen Mobilitätszentrum schaffen, das ein interessantes zusätzliches Angebot für Einheimische und Gäste darstellen wird.

annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 53


Wirtschaft & Umwelt

ALBEINS

Kies machen Mit Kies kann man bekanntlich ordentlich Kies machen. Da treten dann Umweltgesichtspunkte in den Hintergrund. Villnöss will gegen den Widerstand von Brixen und Feldthurns im Eisacktal eine Abbaukonzession vergeben.

E

ine neue Kiesgrube zwischen Albeins und Teis? Das Thema ist heiß umstritten und schon eine Weile am dampfen. Ausgerechnet an einer der reizvollsten und landschaftlich fast noch unberührten Stelle des wahrlich schon genug geschundenen Eisacktales besteht die Absicht, eine Kiesabbaukonzession für eine Million Kubikmeter zu erteilen. Aber der Reihe nach. Die zurückweichenden Gletscher der letzten Eiszeit haben gerade im Eisacktal über den darunter liegenden unterschiedlichen geologischen Schichten von Dolomit, Porphyr und Granit der Auffaltung der Alpen reichlich Kies zurückgelassen. Oft sind diese Stellen an den weich geformten,

murenähnlichen Hanglagen mit ihren runden Kuppen zu erkennen. Einige Kiesgruben wurden bereits in diesen Lagen ausgebeutet, meist sind sie noch als offene Wunden im Landschaftsbild zu erkennen – zum Beispiel nördlich von Klausen oder hinter Albeins, wo wegen der instabilen Hanglage ständig weiter Kies abrutscht und die Grube nicht renaturiert wurde, obwohl der Abbau seit langem beendet ist.

Die ehemalige Kiesgrube bei

Albeins – ebenfalls in einem besonders schönen und ursprünglichen Landschaftsteil – ist ein abschreckendes Beispiel dafür, was geschieht, wenn der Abbau sich nicht mehr lohnt oder die

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Konzession erlischt und die Bagger wieder abziehen: Der Konzessionär hat im wahrsten Sinne des Wortes viel Kies gemacht und verschwindet mit vollen Taschen unter Hinterlassung einer riesigen, hässlichen und auch noch gefährlichen Grube mitten in der Landschaft. Die Allgemeinheit mag sehen, wie sie damit zurecht kommt, die geschändete Natur wird schon im Laufe der Zeit wieder alles irgendwie überwuchern. Dies vor Augen und in schlechter Erinnerung, gingen die Bewohner der Brixner Fraktion Albeins auf die Barrikaden, als sie hörten, dass unmittelbar im Süden an ihr Gemeindegebiet angrenzend, aber schon auf Villnösser Gebiet, eine weitere Kiesgrube eröffnet werden soll. Zwischen Albeins und Teis verläuft ein besonders schöner und beliebter Wanderweg, der an dem alten Kasserolerhof vorbei führt. Direkt dort unterhalb solle die Kiesgrube eröffnet und der Kies auf Lastwagen auch noch über Albeins abtransportiert werden. Zu alledem solle anschließend auf diesem Gelände noch Aushub des Brennerbasistunnels abgeladen werden – wieder über Lastwagenkolonnen durch Albeins.

Das war zuviel. Einstimmig be-

fürwortete der Brixner Gemeinderat in seiner letzten Februarsitzung die Stellungnahme der Gemeindeverwaltung, die sich strikt gegen den Kiesabbau in der direkten Nachbarschaft von Albeins, in Teis, Gemeinde Villnöss, wendet. Als Begründung der Ablehnung wird angeführt, dass die Bürger von Albeins bereits durch die stillgelegte Kiesgrube mit ihren immer wiederkehrenden Muren und Schlammlawinen gefährdet wird. Da der gesamte Hangzug zwischen Albeins und Nafen vom Zivilschutz als geologisch instabiles Gebiet eingestuft wird, handelt es sich bei einem Kiesabbau in diesem Bereich nicht nur um einen hässlichen, sondern auch um einen

gefährlichen Eingriff in eine bisher so schöne Landschaft, die auch Grundlage für den Tourismus „Urlaub auf dem Bauernhof“ in Albeins ist – weshalb sich auch die Bauern der Fraktion vehement gegen eine neue Kiesgrube ausgesprochen haben. Der Gemeinderat von Brixen fordert deshalb die Landesverwaltung und die Gemeindeverwaltung von Villnöss auf, die Anfrage nach der Konzession endgültig abzulehnen. Inzwischen war aber auch die Gemeinde Villnöss bereits um Ausgleich und einen Kompromiss bemüht. Nicht mehr eine Million Kubikmeter, sondern „nur“ noch der Abbau von 300.000 Kubikmetern solle genehmigt werden. Zudem solle der Kiestransport nicht mehr nördlich über Albeins, sondern nach Süden teilweise über Villnösser Gemeindegebiet erfolgen – teilweise aber auch über das Gemeindegebiet von Feldthurns, was nun den dortigen Gemeinderat auf den Plan rief: Die Kiesgrube würde genau in Sichtweite gegenüber dem beliebten Ferienort liegen und der Abtransport über Feldthurnser Gemeindegebiet die Bürger von Feldthurns nach denen von Albeins am meisten betreffen, meinte Herbert Dorfmann, der Bürgermeister von Feldthurns. Auch im Feldthurnser Gemeinderat zeichnet sich deshalb ein ablehnender Beschluss gegen die Kiesgrube ab.

Um die Gemeinde Villnöss von

ihrem Vorhaben der Genehmigung abzubringen, hat kürzlich eine Abordnung des Brixner Gemeinderates mit Bürgermeister Albert Pürgstaller den Bürgermeister von Villnöss, Robert Messner, aufgesucht, um das Problem möglichst einvernehmlich zu lösen. Die Gemeinde Villnöss ist eigentlich bekannt für den sorgsamen Umgang mit ihrem schönen Tal, in dem erfolgreich auf sanften Tourismus gesetzt wurde. Hässliche Bauten und störende Eingriffe in die herrliche


Foto: Oskar Zingerle

An der markierten Stelle könnte die streitbare Kiesgrube entstehen und wäre somit – genauso wie die alte Grube – von Feldthurns aus deutlich sichtbar

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Natur des Tales konnten bisher weitgehend vermieden werden – um so erstaunlicher die Absicht der Kiesgrubenkonzession. Das erklärt sich neben der Beteiligung an den Einnahmen wohl dadurch, dass die Maßnahme außerhalb des Tales, sozusagen nach dem Floriansprinzip jenseits der eigenen Sichtweite stattfinden soll. Der „Brixner“ befragte auch den Villnösser Bürgermeister nach

dem Stand der Dinge. Noch nichts sei entschieden – eine in Südtirol bei solchen Gelegenheiten oft zu hörende Antwort! – es würden zunächst noch abwägende Gespräche im Gemeinderat geführt, denn für die am Kiesabbau finanziell beteiligte Gemeinde sei eine Ablehnung der Maßnahme eine folgenschwere Einbuße. Wann die Entscheidung nun endgültig fallen kann, sei noch nicht abzusehen. Immerhin müssten

auch die Gegner der Maßnahme bedenken, dass dem Antrag der Gemeinde zur Konzession eine eingehende Umwelt-Verträglichkeits-Prüfung (UVP) der Landesbehörden im Rahmen der Schotterabbaugenehmigungen vorangehen würde. Sollte die UVP positiv ausfallen, dann würde die Konzession nur unter strengsten Auflagen mit hoher Kaution zur späteren Renaturierung vergeben.

Ob mit einer solchen Kaution auch die zwischenzeitliche jahrelange Lärm- und Staubbelästigung der Anwohner, der Entfall des beliebten Wanderweges zu den Teiser Kugeln, die Zerstörung eines schönen Landschaftsteils im Eisacktal und das Ausbleiben von Gästen in Albeins abgedeckt wird, ist wohl zu bezweifeln. andreas.hempel@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Fast nackt? In Brixen fand der erste Workshop mit Erfahrungsberichten zum Projekt „Ethisch leben“ statt, das der KVW mit der OEW und der Verbraucherzentrale ein halbes Jahr lang mit mehreren Familien durchfĂźhrt.

D

er Katholische Verband der Werktätigen (KVW) hat sich in Zusammenarbeit mit der Organisation fĂźr Eine solidarische Welt (OEW) und der SĂźdtiroler Verbraucherzentrale mit „fast nackt“ ein Projekt vorgenommen, mit dem „nicht schlechtes Gewissen, sondern ein neues Bewusstsein im Alltag geschaffen werden soll“, wie es die KVW-Bildungsreferentin Eva Burger formulierte. Die Idee zu diesem Experiment stammt vom britischen Journalisten Leo Hickman, der ein Jahr lang mit seiner Familie versucht hat, „ohne schlechtes Gewissen“ zu leben, was sein Verhalten im Alltag als Konsument, Verkehrsteilnehmer, Tourist und anderes betrifft. Die Ergebnisse verĂśffentlichte er in

seinem Buch „Fast nackt – mein abenteuerlicher Versuch, ethisch korrekt zu leben“. Nun fand sein Versuch auch in SĂźdtirol Nachahmer.

Die Probanden, die sich freiwil-

lig fßr das Experiment zur Verfßgung gestellt haben, versuchen vom November 2007 bis April 2008 mÜglichst ethisch korrekt zu leben und werden dabei von Experten begleitet und unterstßtzt. Sie erkundigen sich beim Einkauf nach der Herkunft der Waren und den sozialen, Ükologischen und Ükonomischen Bedingungen ihrer Herstellung, hinterfragen ihre Mobilität und ihren Energieverbrauch, ihre Geldanlagen, ihr Freizeit- und Reiseverhalten und alles, was sonst noch zu ihrem

alltäglichen Lebensstil und ihren Gewohnheiten gehĂśrt. Dem weitaus Ăźberwiegenden Teil der Konsumenten sind nämlich die Bedingungen, unter denen die gekauften Waren hergestellt werden, kaum oder nicht bekannt. Dazu kommt noch die Tatsache des Ăśkologischen „FuĂ&#x;abdrucks“, den jeder von uns durch seinen Verbrauch an Ressourcen hinterlässt. Der Durchschnittseuropäer konsumiert demnach dreimal soviel wie unsere Erde hergibt oder regeneriert: Wir wĂźrden dreimal unseren Planeten benĂśtigen, haben aber nur einen. Mit diesem Projekt, das auch vom Amt fĂźr Weiterbildung mitfinanziert wird, soll eine Initiative zur Nachhaltigkeit ausgehen, durch die die SĂźdtiroler BevĂślkerung in kreativer

und lebendiger Art auf dieses uns alle betreffende Thema aufmerksam gemacht werden soll – um fĂźr einen nachhaltigen Konsum sensibilisiert zu werden und um sich mit einem zukunftsfähigen Lebensstil vertraut zu machen. Aus diesem Grunde läuft das Projekt in und vor der Ă–ffentlichkeit ab. In allen Teilen unseres Landes finden Workshops statt mit Fachvorträgen und den dazu gehĂśrigen Berichten der Probanden. Der erste Workshop begann am 5. März im gut besuchten Forum Brixen. Die Ernährungswissenschaftlerin Barbara Telser hielt einen einleitenden Vortrag zum Thema „Ernährung. Der klimafreundliche Einkauf“. Dazu vermittelte sie Informationen, die den meisten der Anwesenden sicherlich nicht

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lebensräume Hier leben III bekannt waren: etwa dass Knoblauch und Tomaten heute meist aus China kommen, wo die Lebensmittel mit billiger Arbeitskraft und Kinderarbeit erzeugt sowie laut Telser mit Pestiziden behandelt werden, die in Europa nicht zulässig sind. Dafür müssen große Teile der italienischen Tomatenproduktion vernichtet werden, um die Preise stabil zu halten. Oder dass jeder Südtiroler jährlich 440 Kilogramm Müll erzeugt, was aber im gesamten Müllaufkommen nur 13 Prozent ausmacht. Dass, so Telser, etwa 200.000 Menschen im Dienste der international arbeitenden Nahrungsmittelindustrie für die Genforschung tätig sind, aber nur etwa 200 Wissenschaftler wirtschaftlich unabhängig darüber Untersuchungen anstellen, ob die gentechnisch behandelten Nahrungsmittel nicht doch gesundheitsschädlich sind. Interessant die Feststellung Telsers der hohen Umweltbelastung bei der Produktion tierischer Produkte: Für ein Kilo Fleisch wird soviel Energie verbraucht wie für 20 Kilogramm Getreide. Und 80 bis 90 Prozent der Lebensmittel werden nicht als Rohprodukte verzehrt, sondern verarbeitet – heute vielfach als Fertigmahlzeiten, die dazu geführt haben, dass die jüngere Generation kaum noch Kochkenntnisse aufweist.

Aus den Berichten der anwesenden Probanden konnte man entnehmen, dass es gar nicht so einfach ist, dem derzeitigen

Konsumverhalten zu entkommen, beispielsweise beim Einkauf von Kleidung. Welcher Verkäufer kann schon Auskunft darüber geben, unter welchen sozialen Bedingungen Turnschuhe aus Fernost hergestellt wurden? Kinderarbeit? Lohndumping? Giftige Materialien? Ist es also ein „ethischer Turnschuh“? Aber das ist nur ein Beispiel aus dem breiten Spektrum unseres täglichen Verhaltens, vom Autofahren bis zum Billigurlaub mit dem Flugzeug. Gerade zum Thema Reisen war am Abend vorher ebenfalls im Forum Brixen eine interessante Veranstaltung vom Umweltbund Brixen organisiert worden. Flugreisen mit großem Abstand, dann aber Autoreisen vor Busreisen und schließlich Zugreisen seien die Skala vom höchsten bis niedrigstem Energieaufwand. Aber nicht nur der Energieverbrauch sollte bei der „ethisch korrekten“ Reiseplanung eine Rolle spielen, sondern auch die sozialen Verhältnisse am Ferienort selbst. Wird den dortigen Bewohnern wirklich wirkungsvoll wirtschaftlich durch den Tourismus geholfen, oder fließt das Geld wieder nur in die Taschen der Hotelketten der reichen Länder? Zudem wurde an diesem Abend vielfältiges Prospektmaterial zu alternativen Reisen in diesem Sinne angeboten. Da hat sich bereits eine stabile Kundschaft für den „sanften Tourismus“ gebildet. andreas.hempel@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Bezugnehmend auf die zwei Beiträge, die ich für diese Rubrik schon verfasst habe, möchte ich jetzt zusammenfassend in einem Entwurf skizzieren, wie eine mögliche Integration der hier auf demselben Gebiet lebenden „Verschiedenen“ aussehen kann. Ich bin der Meinung, dass wir uns zuallererst der Gewohnheit entledigen müssen, alles im Licht einer starren, unveränderbaren Zweiteilung zu sehen. Auf der einen Seite gibt es eine nationalistische Begrifflichkeit und Redeweise (sowohl auf Südtiroler als auch auf italienischer Seite), die Identitätsmerkmale sucht und festhält, indem sie sich auf Geschichte und/oder Tradition beruft. Auf der anderen Seite stehen eine Begrifflichkeit und Redeweise des Zusammenlebens, die die verlockende Kraft dieser Identitätsmerkmale unterschätzen und in denen der Glaube zum Ausdruck kommt, dass eines Tages die Voraussetzungen für Vereinigung, Harmonie und Weltfrieden als stabilem Zustand gegeben sein werden. Sowohl bei der einen als auch bei der anderen Seite haben wir es mit Vereinfachungen zu tun: Einerseits lässt sich keine Identität finden, die nicht auch fremde Einflüsse in sich trägt und ständig neue in sich aufnimmt. Andererseits kann ein Zustand der Versöhnung und Harmonie nicht auf Dauer bestehen, kann zukünftige Unterschiede und Kontraste nicht verhindern, da es im Wesen aller Prozesse liegt, sich fortwährend zu verändern. Immer handelt es sich um ein labiles Gleichgewicht, das der stetigen Überprüfung, des stetigen Neubestimmens und Neuaushandelns bedarf. Der wahre Qualitätssprung in der Integration liegt darin, dass wir bereit sind, uns sowohl von unseren Annahmen über feststehende, unveränderbare Unvereinbarkeiten zu verabschieden als auch von der Illusion, die Versöhnung könne ohne Verluste erfolgen. Jede gelungene Integration ist Ausdruck eines momentanen Gleichgewichtspunktes in einem ständigen Prozess des Balancierens und Neuausbalancierens. Sie ist nichts anderes als das Werk einer Unterbrechung, eines Ruhepunktes, der früher oder später wieder in Frage gestellt werden muss. Ja, jede gelungene Integration ist vielleicht nichts anderes als Ausdruck eines Zustandes der Gnade, wie ihn jeder in Momenten des Glücks und der Erfüllung kennt. Gabriele Di Luca

Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz 57


Überraschung zum 60. z Die Überraschung stand Franz Wunderer im Gesicht geschrieben: Zum 60. Geburtstag des Alupress-Geschäftsführers hatten seine Mitarbeiter für ihn in den soeben fertig gestellten neuen Büroräumen eine Feier organisiert und mehrere Dutzend Freunde, einige hervorragende Musiker und einen ausgezeich-

neten Cateringdienst eingeladen, die einen ganzen Abend lang den Jubilar hochleben ließen. Die „Jubelreden“ waren kabarettistische Höchstleistungen – jeder, der das Mikrophon gebrauchte, wusste, dass Wunderer als ehemaliger Präsident der Gruppe Dekadenz in dieser Hinsicht eher anspruchsvoll ist. Aus jener Zeit

besteht übrigens die Freundschaft zum bayrischen Kabarettisten Bruno Jonas (im Bild links), der

W&U

ein 20-minütiges, auf Wunderers Leben maßgeschneidertes Solowv Programm vorführte.

Wirtschaft & Umwelt

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

BRIXEN

Industrie und Handwerk im Visier z Welche Bedingungen brauchen Industrie und Handwerk in Brixen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die vierte Veranstaltung der Reihe „Wirtschaft im Visier“ des SVP Wirtschaftsausschusses Brixen. Als Hauptreferent tritt dabei Landeshauptmann Luis Durnwalder (im Bild) im Forum Brixen auf. Christoph Oberrauch, Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol und der Brixner Unternehmen Alupress und Durst, wird in seinem anschließendem Kurzreferat Antworten aus dem

kurz

notiert

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Blickwinkel der Industrie geben, Landesrat und LVH-Direktor Hanspeter Munter aus jenem des Handwerks, und Albert Pürgstaller wird die Frage aus seiner Perspektive als Bürgermeister der Gemeinde beleuchten. Die Moderation des Abends liegt wiederum in den Händen von Eberhard Daum, der nach den Referaten die Diskussion mit dem Publikum leiten wird. Der Vortrags- und Diskussionsabend findet am Mittwoch, 16. April, um 20 Uhr im Saal Prihsna statt. db

In Natz-Schabs sind die Ausbrucharbeiten für den Vorbereitungsstollen des BBT gestartet. Die Staatsstraße bei der Autobahnausfahrt Vahrn in Richtung Pustertal wird aus Sicherheitsgründen bis zum 10. Juli zweimal pro Tag – zwischen 7 und 7.30 Uhr sowie 17 und 17.30 Uhr – für einige Minuten gesperrt.

Die Grünschnittsammlung wird heuer von den Stadtwerken Brixen durchgeführt; sie findet vom 5. bis zum 18. April statt. Der detaillierte Sammelkalender ist auf www. brixen.it abrufbar oder kann bei den Stadtwerken eingeholt werden; dort kann auch ein Termin für eine individuelle, kostenpflichtige Sammlung vereinbart werden.

Über 300 Jugendliche nahmen am „Tag der Industrie“ für die Ober- und Berufsschüler teil, der in der Berufsschule Tschuggmall abgehalten wurde. Sie hatten dort die Möglichkeit, sich über einzelne Unternehmen zu informieren und in Referaten Infos aus erster Hand zu erlangen.


STADTGEHEIMNISSE

BRIXEN

Mehr Attraktivität für Linie 3

Manchmal sind es die kleinen, unscheinbaren Dinge, die eine Menge über die Geschichte unserer Stadt erzählen können. So findet man in Brixen noch immer gusseiserne Kanaldeckel mit der teilweise schon stark abgenutzten Inschrift „Witkowitz“. Vor zwei Jahren wäre eigentlich eine kleine Jubiläumsfeier fällig gewesen, denn diese Kanaldeckel waren 1906 von der Eisengießerei im mährischen Witkowitz (gehört heute zu Ostrava/ Mährisch-Ostrau in Tschechien) geliefert worden, als die Stadt Brixen endlich eine zeitgemäße Kanalisation erhielt. Bis dahin hatte es nur die meist offenen oder mit Steinplatten gedeckten Wieren gegeben, in die allerhand Abfälle geworfen wurden. Für die Aborte hatten die Häuser Sickergruben, die ab und zu unter penetranter Geruchsentwicklung entleert wurden. Um das hohe Grundwasser zu senken, waren auch einige Entwässerungsrohre verlegt worden. Erst 1906 wurde nach dem Projekt von Ingenieur Max Maurer die Kanalisation gebaut, die teilweise heute noch besteht. hs

z Seit Oktober 2005 fahren die Citybusse auf drei Linien durch Brixen und die benachbarten Dörfer. So führt die Linie 1 von Albeins über Sarns und Milland nach Brixen und weiter nach Vahrn, Linie 2 befördert die Fahrgäste von Milland durch die Brixner Altstadt bis Neustift und Vahrn, während die Linie 3 Krankenhaus, Bahnhof und Gewerbegebiet anfährt. Letztere ist das „Sorgenkind“ des Citybus-Dienstes: „Es ist die Linie 3, die nicht den Zuspruch verzeichnen kann, den wir uns wünschen“, erläutert Landesrat

Thomas Widmann. Aus diesem Grund versucht derzeit eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Gemeinden Brixen und Vahrn, der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, des Mobilitätsressorts des Landes, der Stadtpolizei und des Konzessionärs, zu ergründen, wie diese Route attraktiver gestaltet werden kann. „Wir diskutieren auch darüber, ob eventuell der Streckenverlauf verändert werden soll, sind derzeit aber noch dabei, mögliche Alternativen zu überprüfen“, erläutert Widmann. db

Foto: Oskar Zingerle

Foto: Hartmuth Staffler

Warum steht auf manchem Brixner Kanaldeckel „Witkowitz“?

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Groll beim Parken Für einige Verwirrung und noch mehr Ärger sorgt die (erzwungene?) Entscheidung der Gemeinde Brixen, den Parkplatz Priel bei der Acquarena in eine Kurzparkzone umzuwandeln.

W

ie bereits in der Ausgabe Nr. 217 des „Brixner“ berichtet, sah Bürgermeister Albert Pürgstaller nach einem Urteilsspruch des Verwaltungsgerichtshofs keine andere Möglichkeit, als den AcquarenaParkplatz „Priel“ in Kurzparkzone umzuwandeln. Inzwischen hagelt es von mehreren Seiten Proteste: Antonio Bova, Brixner Gemeinderat der Alleanza Nazionale, erklärte den Stadtrat in einer Aussendung als „unfähig“ („incapace“), die Kaufleuteschaft meckert ebenso, ganz zu schweigen von jenen Autofahrern, die am Parkplatz einen der im ersten Monat 150 ausgestellten Strafbescheide erhalten haben, weil sie entweder gar keinen Parkschein gelöst oder zu spät den Parkplatz wieder verlassen hatten. Auch die Acquarena GmbH sah sich gezwungen, eine eigene Aussendung zur Beruhigung ihrer Kunden zu veröffentlichen. Überhaupt scheint die Acquarena die Leidtragende des sich inzwischen über Jahre hinziehenden Rechtsstreits zwischen der Parking Brixen GmbH und der Gemeinde Brixen zu sein: Die Verwaltung des Parkplatzes Priel war seinerzeit an die Acquarena übertragen

worden, damit die Einnahmen des Parkplatzes teilweise die Kosten der von der Allgemeinheit hoch geschätzten Struktur tragen könne. In den ersten Jahren hat dies auch wunderbar geklappt, und die Gesellschaft verzeichnete annähernd ausgeglichene Bilanzen – bis eben ein überraschendes Urteil des Europäischen Gerichtshofes die Vergabe der Parkraumverwaltung als zumindest rechtlich bedenklich einstufte.

Seit Mitte 2007 und einigen wei-

teren Urteilen muss die Acquarena GmbH nun auf die Einnahmen verzichten, was sich prompt auf das Jahresergebnis auswirkt: Die Bilanz 2007 zeigt einen Verlust nach Steuern und Abschreibungen von etwa 310.000 Euro – für 2008 prognostiziert man sogar ein Defizit von 550.000 Euro. Die Acquarena GmbH, einst Betreiber des Parkplatzes, ist nun in die Rolle des besten Kunden der Gemeinde gerutscht: Etwa 400.000 Parkstunden benötigt die Struktur jährlich für ihre Kunden, die einen günstigeren Tarif fürs Parken bezahlen. Wer die Acquarena besucht, berappt für die ersten zwei Stunden 1 Euro, für vier Stunden 1,50 und für acht

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Foto: Oskar Zingerle

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BRIXEN

Die blauen Linien machen deutlich: Seit einigen Wochen ist der Parkplatz „Priel“ Kurzparkzone

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Stunden 3 Euro. Freilich muss die Acquarena die Parkstunden nicht zum vollen Preis von 1,30 Euro von der Gemeinde erwerben, sondern erhält laut Stadtratsbeschluss vom 21. Februar 2008 – wie im übrigen jeder andere Interessierte – einen Rabatt von 75 Prozent bei einem Mindestankauf von 130.000 Euro. Der Betrag musste übrigens im Voraus an die Gemeinde überwiesen werden, wofür die Acquarena eigens einen Kredit aufnahm.

Die parkenden Kunden der

Acquarena müssen sich indes umstellen: Bisher brachten sie den Parkschein zur AcquarenaKassa; beim Verlassen der Struktur wurde der Parkschein entwertet. Seit dem 24. Februar wenden sich Bad- und Saunagäste nach dem Abstellen der Autos (ohne Zahlung an den automatischen Kassen!) an die Badkasse und müssen das Autokennzeichen samt geplanter Parkzeit nennen. Diese Daten werden in einem von der Brixner Internetfirma Consisto programmierten Tool elektronisch erfasst; die patrouillierenden Stadtpolizisten können über ein tragbares Gerät ablesen, ob das jeweilige Auto in der Acquarena registriert ist. Die Gäste können während ihres Aufenthaltes in der Badeanstalt die Parkdauer im Haus über die Kassa am Eingang auch verlängern. Für die Acquarena GmbH sind die Parkstunden inzwischen ein Nullsummenspiel: Die Einnahmen

decken – sofern man bis zum 31. Dezember 2008 wirklich 400.000 Stunden benötigt – lediglich die Kosten.

In der Zwischenzeit soll die

Parking Brixen nach mehreren erfolglosen Versuchen noch einmal der Gemeinde ein Treffen vorgeschlagen haben, an dem man über eine Verlängerung der Konzession für das Parkhaus in der Dantestraße verhandeln möchte. Diese 1992 abgeschlossene Konzession ist die Ursache des langen Rechtsstreits: Die Parking Brixen sah sich nach der Vergrößerung des Parkplatzes Priel plötzlich mit verminderten Einnahmen konfrontiert, was eine Amortisierung der Baukosten in den von der Konzession vorgesehenen 29 Jahren unmöglich machte. „Durch die Errichtung des Parkplatzes Priel, der zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses nicht vorgesehen war, war die geplante Auslastung nicht mehr zu erreichen“, sagt Geschäftsführer Martin Klapfer – und sieht darin eine „vom Gesetz vorgesehene ausdrückliche Revisionsmöglichkeit“. Bürgermeister Albert Pürgstaller war bis dato nicht gesprächsbereit und ließ sich auf den Rechtsstreit ein – bisher ohne Erfolg. Wie aus dem Stadtrat verlautet, will man sich nun nach Jahren der Funkstille zumindest „an einen Tisch setzen und miteinander reden“. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


NACHGEFRAGT

„Brixen war leider nicht dabei“ THOMAS WIDMANN, Landesrat für Mobilität, über die Gründe, warum der Bahnhof Brixen (noch) nicht unter jenen Bahnhöfen ist, die in Zukunft vom Land verwaltet werden. die allfälligen Investitionen für Verbesserungen vor Ort nach Bedarf vorgenommen werden können. Der Bahnhof Brixen war leider nicht dabei… Ich habe bisher darüber vergeblich Verhandlungen mit der RFI geführt. Nun ist aber Bewegung in die Angelegenheit gekommen: Fünf weitere Bahnhöfe, darunter Sterzing, Klausen und Waidbruck, wurden dem Land übergeben. Brixen war leider nicht dabei. Vom Eisenbahnchef Mauro Moretti kam die übliche Erklärung, dass Brixen zentral an einer internationalen Linie läge. Ich bin aber optimistisch und werde weiter verhandeln. Es

kann nur noch eine Frage der Zeit sein, dass auch der Brixner Bahnhof abgegeben wird, denn Staatsbahnen und RFI sind hoch verschuldet und über jeden Bahnhof froh, den sie loswerden.

Foto: Oskar Zingerle

Herr Landesrat, seit geraumer Zeit bemühen Sie sich darum, dass die RFI (Rete Ferroviaria Italiana) dem Land die heruntergekommenen Bahnhöfe an der Brennerstrecke überträgt. Zunächst schien alles ganz aussichtslos: Auf keinen Fall werde man Bahnhöfe entlang der Strecken mit internationalem Zugverkehr aus der Hand geben – so die RFI, in deren Verfügung Schienennetz und Bahnhöfe der Italienischen Staatsbahnen stehen. Bisher wurden aber bereits 21 Bahnhöfe von der RFI an das Land übergeben und anschließend der jeweiligen Gemeinde zur Nutzung übereignet, damit

Würde das Land den Bahnhof Brixen der Gemeinde überlassen? Ja, natürlich. Die Gemeinde Brixen ist bereit, den Bahnhof zu übernehmen und zu unterhalten. Darüber würden sich wohl auch die Brixner Pendler freuen, die im Moment zu Recht über völlig unzureichenden Bahnhofskomfort klagen. andreas.hempel@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Edle Glanzeffekte, lineare und asymmetrische Schnitte prägen die aktuellen Trend-Frisuren. Kennzeichen sind warme, metallische Farben. Prominente Mode-Ikonen und Hollywood-Diven machen es vor: Milla Jovovich, Liv Tyler, Katie Holmes und Kate Moss tragen wieder Pony. Die Stirnfranse feiert ihr großes Comeback und wird zum Markenzeichen eines sexy Styling-Auftritts. Die aktuellen Frisurentrends zeigen sich glamourös wie nie, Styling sorgt für edle Optik, vom geraden Carré zum modischen Bob bis hin zur raffinierten Hochsteckfrisur. Bei den Farben ist alles erlaubt – im Mittelpunkt steht ein ganzheitlicher Look mit abgestimmten Farben bei Fashion, Make-up und Haar.

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und einen Halbbogen bildet, ein langer fransiger Longpony, ein asymmetrischer Pony mit schräg angeschnittener Stirnfranse oder ein Retro-Kurzpony, der geradezu ideal mit den angesagten Retround Hippie-Outfits harmoniert. Zu langen Haaren kann auch der mutig-kurze und gerade Pony zum kontrastreichen Blickfang werden. Vielfach kehren weiche Kurzhaarschnitte zurück, die durch Schnitte verblüffen – mal kurz, mal geometrisch, mal als Volumenfrisur, mal mit weichen Wellen. Allen Kurzhaarfrisuren gemein ist die Sinnlichkeit, die aus Form und Farben kreiert wird und Lebendigkeit ausstrahlt. Der geradlinige Carré-Schnitt liegt im Trend, daneben wird der Bob als Klassiker neu entdeckt und neu interpretiert. Verschiedene Stylings verleihen der Bob-Frisur noch mehr Vielfalt und Raffinesse. Am angesagtesten ist der gestufte Bob. Dazu gehört ein präziser Stufenschnitt mit einer fransig verlaufenden Kontur oberhalb der Kinnlinie und einem etwas längeren Pony. Auch im Trend ist ein asymmetrischer Bob, der vorne meist lang, im Nacken kurz bis extrem kurz ausstrukturiert getragen wird. Die Haare zeigen sich meist in attraktiver Kinnlänge, in der sie sich vielseitig stylen lassen,

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März 1908

Unsere Museen Brixen, Donnerstag, den 12. März 1908 Wir hatten kürzlich Gelegenheit, unter Führung des um das Zustandekommen des Stadtmuseums besonders verdienstvollen Herrn Anton Mayr das Stadt- und das Diözesan-Museum zu besichtigen und waren von der reichen Fülle der verschiedensten kunstund kulturhistorischen Denkmäler aus der ereignisreichen Vergangenheit Brixens geradezu überrascht. Herr Mayr hat sich viel Mühe gegeben, alles in entsprechender Weise aufzustel-

Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. April 2008 Nächster Redaktionsschluss: 6. April 2008 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 66

len und ist gegenwärtig mit der Ordnung des Diözesanmuseums im Kreuzgange beschäftigt. Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges, ein wirkliches Unikum, wird die prachtvolle Riesenkrippe mit den 5–6.000 Figuren werden, welcher voraussichtlich in der alten Domschule aufgestellt werden wird. Sehr reichhaltig soll auch bereits das Pilger-Museum sein. Wahre Schmuckstücke und Raritäten enthält der Domschatz. Wäre es denn nicht möglich, alle diese für die Lokalgeschichte so wertvollen Schätze in einem einzigen Gebäude in getrennten Räumlichkeiten unterzubringen? Wir werden nicht ermangeln, von Zeit zu Zeit aus dem fast uner-

schöpflichen Born zu schöpfen und den Lesern der „Chronik“ Bilder längst vergangener Tage und Zeiten vor Augen zu führen, denn was nützen sonst die alten Scharteken und vergilbten Urkunden in den Glasschränken und finsteren Schubladen?

Hundeplage Brixen, Donnerstag, den 5. März 1908 Die in anderen Städten übliche Gewohnheit, Hunde, und besonders größere, an der Leine zu führen, scheint in Brixen größtenteils unbekannt zu sein, da hier die Passanten in einem fort von diesen Bestien, welche die Wege versperren und alles mit ohrenbetäubendem Gebell erfüllen, belästigt werden. So ist es – um ein Beispiel anzuführen – mehreren Herren passiert, dass sie von dahereilenden Hunden tatsächlich beinahe zu Boden geworfen wurden. Vielleicht ließe sich diesbezüglich auf irgend eine Weise Wandel schaffen.

Ein RadetzkyVeteran Von einem in Brixen lebenden Kriegsgefährten Saders erhalten wir folgende Mitteilung: Der am Montag verstorbene Johann Sader, vulgo Nitz, in Afers war 1832 geboren, kam 1853 zu den Kaiserjägern (3. Bataillon) und machte die Feldzüge 1859 und 1866 in Italien mit. Derselbe beteiligte sich am 4. Juni 1859 am Gefecht bei Ponte novo di Magenta und half im blutigen Ringen gegen die „Garde-Kanoniere“ die erste französische gezogene Kanone zu erobern. Sein Kommandant war der vor einigen Jahren in Schwaz als Major d. R. verstorbene berühmte Leutnant Anton Lantschner, von seinen Jägern der „Kanonen-Toni“ genannt. Die eroberte Kanone ist heute im Kaiserjäger-Museum am Berg Isel in Innsbruck zu sehen. Der tapfere Sader wurde damals mit der kleinen silbernen Tapferkeitsmedaille dekoriert und außerdem mit einem Teile der vom Privatier Hoch in Wien gespendeten Prämie von 100 Dukaten beschenkt. Er besaß folgende militärische Auszeichnungen: die silberne Tapferkeitsmedaille, die Kriegsmedaille, die silberne Tiroler Erinnerungsmedaille von 1866 und die Jubiläumsmedaille.

Die Wohnungsnot in Brixen Brixen, Samstag, den 5. März 1908 Immer häufiger lassen sich seit einigen Jahren pensionierte Beamte und Militärs sowie private mit ihren Familien in unserer Stadt bleibend nieder, um das milde Klima zu genießen und dem Süden näher zu sein. Im nächsten Monat kommen 20 Artillerieoffiziere an, von denen gewiss mehrere Familien haben. Doch wo diese alle gut und komfortabel unterbringen? Wir haben aber in Alt-Brixen genug „Löcher“ und

Die Zeitungs­artikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige ­Kuriositäten werden ohne ­Korrektur beibehalten.


Es geht um Südtirol!

Je stärker wir in Rom vertreten sind, umso besser für die Autonomie. Wer nicht wählt, schwächt die Autonomie. Südtirol braucht Ihre Stimme! Damit wir auch in Zukunft mit 3 Südtiroler Senatoren und 3 Kammer-Abgeordneten für die Autonomie kämpfen können, gibt es nur eine richtige Stelle für Ihr Kreuz.

Wahlwerbung Auftraggeber: SVP

Nur eine SVP-Stimme stützt unsere Autonomie!



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