YB MAG 4 / Saison 2019/20 (Webversion)

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YBMAG AU S GAB E 4 SAI S O N 2019/20

GEISTER-MEISTER


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Die Saison 2019/20 im Rückblick Nsame Rekordhalter - Legende Wölfli tritt ab 2018, 2019, 2020: YB macht den Titel-Hattrick perfekt - in einer Saison, die so lange dauerte wie nie eine zuvor. Und die geprägt war von Widerständen, Spektakel, Emotionen und grossen Namen. Das Gesicht von YB verändert sich im Sommer 2019. Fabian Lustenberger, Nicolas Bürgy, Saidy Janko, Christopher Martins, Vincent Sierro, Cédric Zesiger, Frederik Sörensen, Marvin Spielmann kommen nach Bern, dazu gehören die bisherigen U-21-Spieler Felix Mambimbi und Esteban Petignat fix zum Kader der ersten Mannschaft. Nicht mehr dabei sind dafür Kevin Mbabu (zu Wolfsburg), Thorsten Schick (Rapid Wien), Djibril Sow (Eintracht Frankfurt), Gregory Wüthrich (Perth Glory), Léo Seydoux (Xamax), Jan Kronig (Schaffhausen) und Steve von Bergen, der seine grosse Karriere beendet hat. Es gilt also, einen Umbruch zu bewältigen. Gleichzeitig bleiben die Erwartungen an den Meister hoch. Trainer Gerry Seoane freut sich aber auf diese Herausforderung und sagt: «Wir wollen den Zuschauern wieder Spass bereiten.» Fabian Lustenberger ist eine zentrale Figur im Gebilde, der 32-Jährige kehrt nach zwölf Jahren bei Hertha Berlin in die Schweiz zurück und tritt das Erbe von Steve von Bergen an. Das heisst: Er soll in Zukunft die Abwehr dirigieren - und die Mannschaft als Captain anführen. Die Integration fällt ihm leicht. Nach wenigen Tagen erweckt es den Eindruck, als wäre er schon ganz lange bei YB.

Zum Start geht es gegen Servette. Moumi Ngamaleu ist der erste Torschütze der Saison, am Ende gibt es gegen den Aufsteiger aus Genf ein 1:1. Dann aber reiht die Mannschaft Sieg an Sieg, vier nacheinander sind es. Insgesamt zwölf Runden vergehen ohne Niederlage. Erst am 3. November geht die erste Partie verloren - 0:3 bei Servette.

Das Verletzungspech in der Vorrunde Die Vorrunde ist leider auch geprägt von Verletzungspech. Sportchef Christoph Spycher wird am Ende der Saison sagen: «So etwas habe ich selbst in meiner Aktivzeit nie erlebt.» Sandro Lauper kann gar nicht erst starten, weil er sich Ende Mai einen Kreuzbandriss zugezogen hat; Mohamed Ali Camara, der sich eben erst von einer Knochenhautentzündung erholt hat, erleidet am 2. August einen Schienbeinbruch, Christopher Martins fällt im Herbst mit einer Schambeinentzündung mehrere Wochen aus, für Vincent Sierro ist das Jahr 2019 nach einem Innenbandriss im Knie gelaufen, Guillaume Hoarau verpasst wegen Verletzungen acht Partien, Miralem Sulejmani muss im Auftaktspiel gegen Servette ausgewechselt werden und wegen Oberschenkelproblemen bis Ende Jahr zuschauen, Marvin Spielmann muss wegen einer Syndesmosebandverletzung mehrmals zuschauen, und bei Gianluca Gaudino wird dieselbe Verletzung diagnostiziert, seine Zwangspause dauert vom 10. November 2019 bis am 8. Februar 2020.


Saisonrückblick

Trotzdem schafft es YB, als Leader zu überwintern. Nach der ersten Saisonhälfte beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger FC Basel zwei Punkte. In sechs der 18 Partien gelingen vier Treffer: zweimal 4:0 gegen den FC Zürich, 4:1 gegen Xamax, 4:2 gegen Thun, 4:3 gegen St. Gallen, 4:3 bei Sion. Und einer tut sich als regelmässiger Schütze hervor: Jean-Pierre Nsame. Der Stürmer aus Kamerun erzielt 15 Tore, davon drei im Wallis.

Minuten notwendig. Und dann passiert das: Handspenalty für YB. Guillaume Hoarau läuft an, Goalie Lawrence Ati Zigi pariert, die St. Galler können ihr Glück kaum fassen.

Das Spektakel vor der Corona-Pause

Es ist ein denkwürdiger Sonntag - danach bricht wegen des Coronavirus eine ganz lange Pause an. Und für einen wird die Pause noch länger: Sandro Lauper, der eigentlich wieder hätte eingreifen wollen. Aber der 23-Jährige ist der grosse Pechvogel der vergangenen Monate. Kaum meldet er sich nach dem ersten Kreuzbandriss zurück, folgt der zweite. In einem Test gegen den SC Kriens am 8. März verletzt er sich erneut schwer am rechten Knie. Die Diagnose ist für ihn ein herber Schlag, aber Sportchef Christoph Spycher verspricht, dass der Klub für den Spieler da sein wird: «Wir werden ihn auf dem Weg zurück eng begleiten.»

Das Jahr 2020 fängt am 26. Januar mit einem 2:0 gegen den FC Basel an. Und YB leistet am 23. Februar seinen Beitrag zu einem Match, von dem noch lange die Rede ist und der mit zu den emotionalsten überhaupt in dieser Spielzeit gehört. Die Reise führt nach St. Gallen zur Mannschaft, die dank der besseren Tordifferenz die Super League anführt. Die Ostschweizer kommen nach turbulentem Verlauf in der 91. Minute zum 3:2, sie nähern sich dem Sieg, das Publikum ist aufgewühlt. Aber diverse Unterbrüche machen ein paar zusätzliche

Aber der Video Assistant Referee meldet sich aus Volketswil. Zigi hat die Torlinie zu früh verlassen, darum müsse der Elfmeter wiederholt werden. Die Emotionen kochen hoch, aber Hoarau bewahrt die Nerven und rettet mit seinem 3:3 dem Gast einen Punkt.

Jean-Pierre Nsames 31. Saisontreffer (von 32) am letzten Spieltag gegen St. Gallen machte den Topscorer zum Super-League-Rekordhalter.


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Am 31. Juli erfolgt der Schritt über die Ziellinie Der 19. Juni ist der Tag des Wiederbeginns der Meisterschaft. Das Programm ist happig, es stehen 13 Meisterschaftspartien in sechs Wochen bevor, der Cup-Wettbewerb wird angehängt. Darauf haben sich die Klubs an einer ausserordentlichen Generalversammlung Ende Mai geeinigt. YB startet mit einem 3:2 gegen den FC Zürich ins Restprogramm, für alle drei Tore ist Nsame zuständig. Vier Tage später folgt beim 0:1 in Thun ein Ausrutscher. Aber danach dominieren Siege die Bilanz. Bis und mit der Partie in Sion gewinnen die Berner acht von zehn Begegnungen. Einzig in Genf (1:1) und beim FC Basel (2:3) werden Punkte abgegeben. Wobei die Niederlage in Basel beinahe in letzter Sekunde hätte vermieden werden können. Miralem Sulejmani scheitert mit einem Foulpenalty an Goalie Jonas Omlin. Am 31. Juli ist die Konstellation die: Gewinnt YB auswärts bei Sion, ist der Titel-Hattrick perfekt. Bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Sieg von St. Gallen gegen Xamax käme es zu einer Finalissima. Aber das Team von Gerry Seoane reist mit der festen Absicht ins Wallis, den Schritt über die Ziellinie vorzeitig zu machen. Tatsächlich gelingt das: Christopher Martins trifft in der 14. Minute, womit YB zum 14. Mal in seiner Geschichte Schweizer Meister ist.

Jean-Pierre Nsame übertrifft mit 32 Toren Seydou Doumbia Nsame, der in der ersten Saisonhälfte 15 Mal getroffen hat, ist auch 2020 ein überaus fleissiger Punktesammler. Der 27-Jährige erhöht seine Anzahl Treffer kontinuierlich. Als er am 26. Juli gegen Luzern das 1:0 besorgt, bedeutet das nicht nur den Sieg, sondern auch die Einstellung eines Rekords. Seydou Doumbia brachte es 2009/10 auf 30 Tore für YB, nun ist dieser Wert von Nsame übertroffen worden. Aber damit begnügt er sich nicht. In der Dernière gegen St. Gallen trumpft er noch einmal auf: Er schiesst seine Treffer 31 und 32. Der Rekord in der Super League gehört nun ihm allein. Damit schreibt er ein weiteres besonderes Kapitel bei YB. Ewig verbunden bleiben wird sein Name mit dem 28. April 2018, als er gegen Luzern mit seinem 2:1 eine Explosion der Gefühle auslöste, weil damit der erste Meistertitel seit 32 Jahren perfekt war. Nun geht er, der Robert Lewandowski und Karim Benzema als seine Vorbilder bezeichnet, als bester Stürmer der speziellen Saison 2019/20 in die Geschichte ein. Sowohl in der Vor- als auch in der Rückrunde traf er in jeweils fünf aufeinanderfolgenden Spielen in Serie mindestens einmal.

«Ich verspüre eine tiefe Genugtuung, meine Gefühle lassen sich nur schwer in Worte fassen», sagt Fabian Lustenberger, «wir waren immer solidarisch, hatten einen überragenden Teamgeist und sind für ein gutes Jahr belohnt worden. Ich bin stolz, Captain dieser Mannschaft sein zu dürfen.»

Mit grossem Abstand ist Nsame der erfolgreichste Skorer in der höchsten Spielklasse. Im YB-internen Torschützenklassement belegt Christian Fassnacht zusammen mit Nicolas Moumi Ngamaleu den zweiten Platz (7).

Die letzte Super League-Partie 2019/20 findet am 3. August im Wankdorf gegen St. Gallen statt. Dieser Montag steht zuerst im Zeichen der Abschiede von Marco Wölfli (Rücktritt), Jordan Lotomba (zu OGC Nizza) und Frederik Sörensen (zurück zu Köln), dann endet das Spiel 3:1, und schliesslich ist an diesem Abend auch Zahltag: Um 22.50 Uhr darf Fabian Lustenberger die Trophäe behändigen zusammen mit Marco Wölfli.

Marco Wölfli - ein Grosser beendet seine Karriere Einer spielt in den letzten Jahren selten, ist aber stets dabei und von zentraler Bedeutung für die Mannschaft. Weil sein Wort Gewicht hat, weil er mit seiner Routine und positiven Einstellung Gold wert ist: Marco Wölfli. 37 ist er, Goalie Nummer 2 hinter David von Ballmoos und er erlebt seine letzten Monate als Profi, bevor er Ende Saison aufhört. Wölfli hat, abgesehen von einem leihweisen eineinhalbjährigen Abstecher nach Thun, seine ganze Karriere bei YB verbracht - 463 Einsätze verteilt auf 22 Jahre hat er für Gelb-Schwarz absolviert. Den Titel «Klublegende» hat er sich mehr als verdient.


Saisonrückblick

Daumen hoch: Marco Wölfli tritt nach 22 Jahren bei YB ab.

Guillaume Hoarau nur noch bis Ende Monat bei YB Wölfli geht voran, er stellt die Interessen des Teams über die eigenen. Seine Aufgabe sieht er primär darin, die Kollegen zu pushen und Emotionen zu schüren, die wegen Corona nicht von den Zuschauern kommen können: «Wir leben in keiner einfachen Zeit. Das heisst für mich, dass wir umso mehr zusammenhalten müssen, wenn wir Grosses erreichen wollen.» So ist er, ein grosser Sportsmann, der unverhofft doch noch zu drei Einsätzen kommt. In der Vorrunde ersetzt er beim spektakulären 4:3 gegen St. Gallen nach der Pause den verletzten Von Ballmoos. Gegen Luzern im Juli spielt er gar durch, weil sich Von Ballmoos wegen Nackenbeschwerden abgemeldet hat. Und zum Abschluss der Super League erhält er 75 Minuten beim 3:1 gegen St. Gallen. Es ist aber nicht sein letztes Spiel für GelbSchwarz. Wölfli kehrt noch einmal auf den Platz zurück. Als YB gegen Sion seinen Cup-Halbfinal bestreitet, vertritt er den verletzten David von Ballmoos. Durch das 3:1 zögert sich sein Abschied noch einmal hinaus. Er wird nun am 30. August stattfinden, am Tag des Cupfinals.

Einen denkbar schwierigen Entscheid musste die sportliche Führung fällen. Der auslaufende Vertrag mit dem 36-jährigen Guillaume Hoarau wurde nur noch bis Ende August verlängert. Damit wird eine sechsjährige Erfolgsgeschichte voller schöner Erlebnisse und Einträge in der Klubgeschichte mit dem Cupfinal zu Ende gehen. Hoarau war im August 2014 zu den Bernern gekommen und auf und neben dem Platz eine prägende Figur. In der letzten Super-League-Saison kam er aus Verletzungsgründen nur zu 17 Einsätzen (2 Tore). In der Spielzeit zuvor war er mit 24 Treffern Torschützenkönig geworden. Dem Entscheid gingen eine Auslegeordnung und eine sorgfältige Analyse voraus. YB-Sportchef Christoph Spycher sagt, es sei ein sehr schwieriger Entscheid gewesen. „Alle Leute bei YB haben allergrössten Respekt vor Guillaume Hoarau und vor seinen Leistungen und Erfolgen in den letzten Jahren. Hätten wir nur auf das Herz gehört, hätten wir den Vertrag verlängern müssen. Aber ohne Emotionen betrachtet, kamen wir zum


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Schluss, dass es der richtige Zeitpunkt ist, um im Sturm neue Wege zu gehen“, sagt Spycher. Und: „Es ist immer schwierig, wenn ein grossartiger Spieler vor dem Ende einer höchst erfolgreichen Karriere steht. Das war bei Steve von Bergen so und bei Marco Wölfli nicht anders. Und nun ist Guillaume Hoarau ein weiteres Beispiel. Wir sind sehr dankbar, durften wir in den letzten Jahren auf ihn zählen.“

In der Europa League knapp gescheitert 2019/20 sind die Young Boys erneut auch international unterwegs, sie erhoffen sich die erneute Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League wie im Vorjahr. Aber gegen Roter Stern Belgrad gibt es nach dem 2:2 im Hinspiel ein 1:1 in Serbien - die Auswärtstorregel besiegelt das Ausscheiden. Dafür sind die Young Boys in der Europa League dabei, und die Konkurrenz hat klangvolle Namen: FC Porto, Glasgow Rangers, Feyenoord Rotterdam. Nach einem 1:2 zum Auftakt bei Porto folgen zwei Siege vor eigenem Publikum: 2:1 gegen den schottischen Rekordmeister Glasgow Rangers, 2:0 gegen Feyenoord. In Holland gelingt dank Marvin Spielmanns Ausgleich ein 1:1. Und auch gegen Porto in Bern sieht es Ende November gut aus. Im mit

31‘120 Zuschauern ausverkauften Stade de Suisse bringt Christian Fassnacht die Young Boys bereits nach sechs Minuten in Führung. Die Portugiesen reagieren aber gegen Ende der Partie. Vincent Aboubakar gleicht nach 75 Minuten aus, vier Minuten danach gelingt ihm auch der 2:1-Siegestreffer. Es bleibt die Hoffnung auf ein Weiterkommen, mit einem Sieg zum Abschluss bei den Rangers wäre keine fremde Hilfe notwendig. In Glasgow leistet YB in prickelnder Atmosphäre zwar grossen Widerstand und erzwingt den Ausgleich zum 1:1 (Eigentor Borna Barisic). Aber das 2:1 für die Schweizer bleibt aus. Und darum endet für sie die Reise durch Europa an jenem 12. Dezember. Im Schweizer Cup startet YB mit einem 1:0 bei Etoile Carouge (Promotion League), lässt in der 2. Liga bei Freienbach (2. Liga Inter) ein 11:2 folgen, bevor im Achtelfinal der FC Zürich 4:0 bezwungen wird. Der von März in den August verschobene Viertelfinal bei Luzern gewinnt die Mannschaft von Gerry Seoane dank eines Treffers von Gianluca Gaudino in der 116. Minute 2:1. Und schliesslich gelingt gegen Sion im Halbfinal ein 3:1. Damit zieht YB nach 2018 wieder in einen Cupfinal. Es ist der 15. insgesamt in seiner Geschichte. Und eines hat Seoane natürlich präsent: «Wir haben die grosse Chance, erstmals seit 1958 das Double für YB zu holen.»

Christian Fassnachts 2:1-Siegestor in der Nachspielzeit gegen die Glasgow Rangers.


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Interview

«Jeder zeigte, dass er grösste Lust auf Erfolg hat» Trainer Gerry Seoane schaut auf die Meistersaison zurück, sagt, was seine Spieler auszeichnet - und warum er sich bei YB so wohlfühlt.


Gerry Seoane

Es ist spät geworden an diesem 31. Juli. Gerry Seoane steht mitten auf dem Rasen des Stade de Tourbillon in Sion und telefoniert. Der YB-Trainer ist per Facetime mit seinen Eltern verbunden, die daheim in Spanien das titelbringende 1:0 der Berner mitverfolgt haben. In den Stunden danach wird er überhäuft mit Anrufen und SMS, von Freunden und alten Weggefährten aus Juniorenzeiten, aber auch von Konkurrenten aus der Liga. «Ich bin überwältigt», sagt der 41-Jährige, «es ist unglaublich, wie viele Menschen mitgefiebert haben. Und es ist ein wahnsinnig schönes Gefühl, so viele Leute mit dem Meistertitel glücklich gemacht zu haben.»

Gerry, was macht den Titel 2019 so besonders für Dich? Die Genugtuung war riesig, nicht zuletzt deshalb, weil ich mich für jene freute, die im Sommer 2019 neu zu uns kamen und nach den letzten zwei Meistertiteln von YB auch unter einem gewissen Druck standen. Für mich ist der Erfolg auch deshalb so speziell, weil es die Hilfe und das hundertprozentige Engagement aller brauchte. Die vielen Widerstände hätten sich nicht von ein paar wenigen überwinden lassen. Und wenn ich von allen spreche, meine ich nicht nur die Spieler, die im Kader stehen, sondern auch alle Trainer sowie die Leute, die hinter der Mannschaft arbeiten, und alle weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Welche Widerstände meinst Du konkret? Im vergangenen Sommer gab es bei uns einen nicht ganz so einfachen Umbruch zu bewältigen. Wir mussten auch Enttäuschungen verarbeiten, die verpasste Qualifikation für die Champions League, das Aus in der Gruppenphase der Europa League. Dazu gab es wiederholt Ausfälle verletzter Spieler. Viele Hürden standen im Weg, es stellten sich laufend neue Probleme. Und dann galt es für uns, wie für alle anderen auch, die Coronakrise zu meistern. Da gebührt ein grosses Lob der Vereinsführung, sie hat mit ihrem Management überzeugende Arbeit abgeliefert.

Kannst Du ein Beispiel nennen? In einer so schwierigen Phase stellen sich Fragen, zum Beispiel die: Welche finanziellen Konsequenzen hat die Krise für das Personal? Die Verantwortlichen strahlten stets Ruhe und Souveränität aus und bauten nicht Druck auf, sondern gaben zu verstehen: Die Mitarbeiter


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sind wichtig, ihnen soll es weiterhin gut gehen. Diese Wertschätzung hat mich beeindruckt. Dafür war uns allen ebenso bewusst, dass wir Spieler und Trainer auch ein Signal aussenden wollen, das heisst, dass wir bereit sind, auf Teile unserer Löhne zu verzichten.

«Bringen wir für den nächsten Match elf Spieler zusammen?» Du musstest wegen verletzungsbedingten Ausfällen die Mannschaft immer wieder umbauen. Beschlichen Dich zuweilen Zweifel, ob Du mit YB die hohen Ziele erreichen kannst? Ein Trainer stellt sich oft Fragen, er erlebt Momente, in denen er zweifelt. Im Herbst war das so, als wir in personelle Schwierigkeiten gerieten. Verletzte, Gesperrte da dachte man auch einmal: Bringen wir für den nächsten Match elf Spieler zusammen?

Was machst Du in einem solchen Moment? Ich schaue, dass ich die Ruhe bewahre, mich besinne, zu Kräften komme und vor der Mannschaft Souveränität ausstrahle. Das tue ich mit voller Überzeugung. Ich kann nicht den optimistischen Trainer mimen, wenn ich das nicht bin. Mich freut es ungemein, dass es uns gelungen ist, Hürde um Hürde zu überspringen und gerade gegen Ende der Meisterschaft äusserst fokussiert und konsequent aufzutreten.

Findest Du immer Lösungen? Ich bemühe mich darum. Manchmal bereitet mir eine Situation länger Kopfzerbrechen, aber entscheidend ist, dass ich Leute um mich herum habe, mit denen ich mich austauschen kann. Das sind Personen im Verein, aber auch im privaten Bereich, die mir Energie geben, um in einer kniffligen Lage die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Meistens ist es so, dass ich am anderen Tag vor die Spieler trete und ihnen erläutern kann, welche Massnahmen wir nun ergreifen. Wege aufzeigen, zuversichtlich sein, Vertrauen haben, Botschaften


Gerry Seoane

selbstbewusst vermitteln - das zeichnet in meinen Augen eine Person in führender Funktion aus.

Fühlst Du Dich am Ende der Saison ausgelaugt? Wir haben eine spezielle Saison hinter uns mit grossen Herausforderungen für uns Trainer und alle Spieler. Gegen Ende war die Schlafqualität nicht mehr die gleiche wie am Anfang, das Abschalten fiel nicht ganz so einfach. Darum ist es wichtig, zu Kräften zu kommen, auch wenn Ferien im üblichen Sinn nicht möglich sind. Die Batterien laden kann man auch mit ein paar freien Tagen zum Beispiel in den Phasen, in denen Länderspiele stattfinden.

«Ein massgebender Faktor war ausserdem der Hunger» Wie würdest Du mit ein paar wenigen Worten die Meistermannschaft 2019/20 charakterisieren? Sie verfügt über einen ausgeprägten Teamspirit. Ich hörte stets, dass unsere grösste Stärke das breite Kader ist. Wir haben Möglichkeiten, das stimmt, aber damit dieser Vorteil zum Tragen kommt, braucht es ein grosses Mannschaftsdenken. Ein breites Kader birgt auch gewisse Gefahren, weil es logisch ist, dass jeder möglichst viel spielen möchte. Ein massgebender Faktor war ausserdem der Hunger: In diesem Team zeigte jeder, dass er grösste Lust auf Erfolg hat.

Worin liegt der Hauptunterschied zum Team, das 2019 Meister geworden ist? In jener Mannschaft standen einige Nationalspieler, die bereits bewiesen, dass sie auf hohem Niveau bestehen können. Die Ausgabe 2019/20 setzt sich weniger aus Routiniers zusammen, sondern zu einem beträchtlichen Teil aus Spielern, die alles dafür unternehmen, um dieses Level zu erreichen. Auch das gibt mir als Trainer Genugtuung: Ein David von Ballmoos, ein Michel Aebischer, ein Christian Fassnacht, ein Jean-Pierre Nsame haben noch mehr Verantwortung übernommen. Ihr


Interview

Mit wem unterhältst Du Dich vor allem? Natürlich mit meinen Assistenten, dann sicher mit Stéphane Chapuisat, aber auch Gérard Castella oder Ernst Graf. Mit Christoph Spycher bin ich sowieso permanent im Kontakt. Wir ticken alle recht ähnlich.

Was war für Dich das Highlight der Saison? Wenn ich mich frage, was wir für die Zukunft mitnehmen können, dann ist es das: Wir können einander vertrauen. Es bestehen sehr starke Verbindungen, die für mich die Basis des Zusammenarbeitens sind.

Ist Marco Wölfli für Dich das Synonym von Teamgeist? Er sass zwar bis auf wenige Ausnahmen nur auf der Bank und nahm trotzdem auf ungemein positive Art Einfluss. gewachsenes Selbstbewusstsein hat sich auch in Wortmeldungen in der Kabine bemerkbar gemacht. Sie haben die Kollegen gepusht, dass es eine Freude war, das anzusehen.

Ist der zweite Titel für Dich als Trainer eine Art zweites Meisterstück? Vor einem Jahr registrierte ich einige Stimmen in der Öffentlichkeit, die sagten, ich hätte das Erbe von Adi Hütter übernommen und von seiner Arbeit profitiert. Das ist eine legitime Sicht und hat eine gewisse Berechtigung. Damit kann ich gut leben. Wir haben in dieser Saison mit vielen Neuen das Ziel wieder erreicht und gezeigt, dass dieses Konstrukt funktioniert. Wichtig ist, dass ein Trainer realisiert, was er tun und wie er vorgehen muss, um den maximalen Erfolg zu erreichen. Es hätte doch nichts gebracht, wenn ich vorige Saison alles auf den Kopf gestellt und die halbe Mannschaft wahnsinnig gemacht hätte. Ich habe bei YB das Glück, dass ich Hilfe von vielen kompetenten Leuten bekomme. Im Austausch mit ihnen ergeben sich oft Lösungen für Probleme.

Absolut. Und er sagte in keiner Situation: «Das ist nicht mein Bier, das geht mich nichts an.» Nein, er stand auch hin, wenn er selber nicht spielte. Und er zeigte den Kollegen auf: «Jungs, wir müssen das und das machen, wenn wir den Titel wieder holen wollen!» Marco steht für mich stellvertretend für die Führungspersönlichkeiten bei uns. Ihnen waren die Interessen der Mannschaft wichtiger als die eigenen. Und sie getrauten sich auch, ihre Meinung kundzutun.

Und Du bist nicht ein Trainer, der sich über alle Meinungen hinwegsetzt. Es wäre unklug und unangebracht, wenn ich einen autoritären Stil pflegen würde. Es geht nur gemeinsam, das leben wir bei YB vor. Ich möchte auch, dass sich jeder meiner Assistenten einbringt und Ideen vorträgt. Gleichzeitig führe ich mit Christoph Spycher Diskussionen und sage, was ich tun würde. Manchmal weichen die Meinungen voneinander ab, aber das macht überhaupt nichts, solange die Gespräche konstruktiv bleiben.

Du gehst Mitte September in Deine dritte Saison bei YB. Warum ist der Klub für Dich weiterhin die beste Adresse?

«Wir ticken alle recht ähnlich»

Erstens spüre ich den totalen Rückhalt im Verein. Zweitens habe ich ein Superteam um mich herum. Und drittens bekomme ich in diesem Rahmen die idealen Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln, zu lernen und noch selbstsicherer zu werden.


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Corona-Pandemie

YB spielte gewissermassen durch… Jan Andersen spielte vor über 40 Jahren bei YB.

Lockdown im Schweizer Fussball aufgrund der Corona-Pandemie: Fast drei Monate lang wurde in den Stadien der beiden höchsten Spielklasse und auch im Ausland nicht gespielt. Aber auf YB musste in dieser endlos scheinenden Zeit nicht verzichtet werden: Auf unseren Kanälen wurden Highlights aus der Vereinsgeschichte serviert – ein Service, der auch im fernen Dänemark sehr geschätzt wurde… Jan Andersen (75) hat einst seine beste Zeit als Fussballer in Bern erlebt. Und er freute sich sehr, als YB auf der Webseite die Ausstrahlung des Cupfinals von 1977 ankündigte. Er habe gleich seine ganze Familie zusammen getrommelt - und gemeinsam habe man das Endspiel von damals in voller Länge zu Gemüte

geführt, die Wankdorf-Atmosphäre genossen und den Cupsieg noch einmal richtig gefeiert. Besonders Spass an der Sache habe Sohn Ole gehabt; schliesslich sei er damals in Bern geboren worden. Jan Andersen zu dieser YB-Zeit: «Wir hatten ein gutes Team, wir waren gute Freunde – auch ausserhalb des Fussballs. Es gab in unserer Mannschaft keine Jalousie trotz grosser Konkurrenz.» Jan Andersen war – wie YB-Kenner natürlich wissen – der einzige Torschütze im Final gegen die St. Galler, gegen die er übrigens auch in der Meisterschaft nie verloren habe. Genau wie Jan Andersen ist auch Bent Christensen (1989 bis 1996 im Berner Mittelfeld, inzwischen 57-jährig) ein Fern-Fan von YB

geblieben. Auch er verfolgt die Spiele und Entwicklungen unseres Clubs mit ungebrochenem Interesse. Gerade in der Corona-Pause war er regelmässiger Gast auf unseren Internet-Seiten und hat sich die Spiele von einst sehr gerne angeschaut. Mit der Mannschaft 2019/20 hat Christensen insofern einen direkten Bezug, als dass er in der dänischen U21-Nationalmannschaft der Trainer von Frederik Sörensen, damals noch bei Lingby, war. Heute ist Bent Christensen Trainer beim HIK, dem Hellerup Idraets Klub, in der dänischen 2. Division. Und was uns natürlich am meisten freut: Unsere dänischen Spieler von einst sind wie ihre Familien vom Corona-Virus verschont geblieben – positiv infiziert sind sie allerdings nach wie vor vom YB-Virus!


Jan Andersen & Bent Christensen

Bent Christensen war zwischen 1989 und 1996 eine treue Seele bei YB.

Der zweite Lockdown im Schweizer Fussball Die Corona-Pandemie hat bekanntlich auch den Schweizer Sport ziemlich durcheinandergewirbelt und dazu geführt, dass die Fussballmeisterschaft nach langer Pause mit einem anspruchsvollen und intensiven Mammutprogramm im Hochsommer zu Ende gespielt werden musste. Der Lockdown von 2020 war übrigens nicht der erste in der nationalen Fussball-Historie: Als in den Jahren 1918 bis 1920 die spanische Grippe (mit weltweit 20-50 Millionen Todesopfern, in der Schweiz 24‘000) wütete, musste der Sportbetrieb ebenfalls länger unterbrochen werden. Dies hatte übrigens auch einen besonderen Grund: Die SBB musste ihren Betrieb jeweils sonntags einstellen

(!) – die Spiele aber fanden immer an Sonntagen statt. Deshalb rief der Verband die Clubs auf, sich andere Transportmittel zu verschaffen, um auf fremden Plätzen antreten zu können. «So dienten Lastwagen, Taxameter, Fahrräder und Fuhrwerke für den Transport der Spieler. Die Clubs der unteren Serien legten den Weg zu den Spielen zu Fuss, oft viele Stunden weit, zurück», wie im «Goldenen Buch des Schweizer Fussballs» nachzulesen ist.

musste auf der Kasernenmatte spielen. Sie wurde dort, wie im letzten MAG geschildert, im Jahre 1920 dennoch Schweizer Meister.

Charles Beuret

Anmerkung: Die Wiedergabe der Erinnerungen von Jan Andersen verdanken wir einem anderen Dänen, der in Bern bei YB zu einer FussballLegende geworden ist: Lars Lunde wirkte als Übersetzer.

YB war in diesen Jahren ebenfalls von den besonderen Ereignissen betroffen: Auf dem Heimplatz, dem «Spitalacker», wurden Kartoffeln angepflanzt – unsere Mannschaft


rc Marc M i i l l f f l l ö o Wö o c c r r a li Ma li f f l l ö o Wö o c c r r a a M lfli M lfl ö ö W rco W rc a a M lMerci M i l f f l ö ö W rWouf! W o c c r a a M fli M f Marco Wölfli

Marco Wölfli in seinem zweiten Einsatz für die erste Mannschaft am 19. November 2000 gegen Locarno (2:1).


c c r r a a M lfli M l ö ö W rco W r a a M i ölfli M ö W W o o c r a ö M W i i l l f l ö a W M co arco Wö M i i l l f Wölf M co arco f l M i ö l f Merci

Als Marco Wölfli 1999 erstmals für YB zwischen den Pfosten stand, erlebte der Club wohl seine grösste Krise. 21 Jahre später endet seine Karriere nach einem Meistertitel-Hattrick.

Im Herbst 1999 machte der BSC Young Boys die schwierigste Zeit seiner Vereinsgeschichte durch. In der damaligen Nationalliga B klappte praktisch gar nichts, die Trainer wurden nach dem Saisonstart mehrfach gewechselt, finanziell war der Club am Abgrund. Im August übernahm Marco Schällibaum das Traineramt, YB hatte zu diesem Zeitpunkt aus neun Spielen nur sechs Punkte geholt und belegte den elften und vorletzten Platz. In den folgenden Monaten gelang es Schällibaum, YB sportlich ein wenig zu stabilisieren. Mit der Gründung der YB Betriebs AG Ende 1999 und der Finanzspritze der United Sportinvest AG aus Luzern war das weitere Bestehen gesichert.

Auch auf der Goalie-Position herrschte keine Kontinuität. Paolo Collaviti begann die Saison, fiel aber schon bald mit einem Kreuzbandriss aus. Martin Salzgeber war der nächste zwischen den Pfosten, später wurde Slaven Matan vom FC Basel ausgeliehen. Als Matan im Oktober mit der U21-Nationalmannschaft der Schweiz unterwegs war, setzte Marco Schällibaum nicht auf dessen Vertreter Salzgeber, sondern stellte im Spiel gegen Stade Nyonnais den eben erst 17 Jahre alt gewordenen Juniorengoalie Marco Wölfli ins Tor - es war für den Grenchner der erste von bis heute 463 Pflichtspieleinsätzen.

«Der erste Schuss aufs Tor war gleich drin, danach konnten wir aber das Spiel noch drehen. Die Wirren im Club habe ich schon mitbekommen. Beschäftigt hat mich das in diesem jungen Alter aber nicht gross, ich freute mich einfach darauf, mein Debüt in der ersten Mannschaft geben zu können», erinnert sich Marco Wölfli. Kurz vor Schluss sah Nyons Goalie Grossen die rote Karte, Stürmer Dérivaz stand fortan zwischen den Pfosten. Der eingewechselte Theubet sorgte in der Nachspielzeit mit einer sehenswerten Direktabnahme dafür, dass Marco Wölflis Premiere im YB-Tor doch noch mit einem Sieg endete. Mit dem YB-Goalie im Team spielte 1999 auch Martin Fryand, der heutige Konditionstrainer. Das Telegramm vom 9. Oktober 1999: YB - Stade Nyonnais 3:2 (1:1)

Wankdorf - 2‘050 Zuschauer. - SR Salm.

Tore: 4. Aubert 0:1. 39. Sawu (Kurtulus) 1:1. 51. Sawu (Kurtulus) 2:1. 78. Eseosa 2:2. 92. Theubet 3:2. YB: Wölfli - Pileggi, Küffer, Lengen, Rei-

mann - Fryand (75. Theubet), Cilinski, Mo-

ser (84. Mitreski), Kurtulus - Merenda (71. Grubesic), Sawu. - Trainer: Schällibaum.


rc Marc M i i l l f f l l ö o Wö o c c r r a li Ma li f f l l ö o Wö o c c r r a a M lfli M lfl ö ö W rco W rc a a M lfli M lf ö ö W rco W rc a a M fli M f Marco Wölfli

Marco Wölfli spielte in der Folge wieder im Nachwuchs und wurde im Sommer 2000 als zweiter Goalie fix ins Kader der ersten Mannschaft aufgenommen. In der folgenden Aufstiegssaison kam er im Spiel gegen Locarno zum Einsatz (2:1-Sieg).

In der Winterpause 2001/02 folgte der leihweise Wechsel zum FC Thun. Wölfli erhielt nun Spielpraxis und stieg mit den Thunern im Sommer 2002 in die höchste Spielklasse auf. In der Finalrunde 2003 kam er am 9. März im Trikot des FC Thun gar zu einem Einsatz gegen «seinen Club». Gürkan Sermeter schoss beim YB-Sieg im Neufeld das einzige Tor. Nach der Rückkehr zu YB im folgenden Sommer wurde er Stammtorhüter und spielte zum Saisonbeginn 2003/04 beim 4:1-Sieg in St. Gallen erstmals für die Young Boys in der höchsten Spielklasse.

Weitere Highlights folgten Schlag auf Schlag. Gemeinsam mit dem damaligen Captain Steve von Bergen konnte Wölfli den Meisterpokal 2018 in die Höhe stemmen, in der Champions League kam er zweimal zum Einsatz, unter anderem beim legendären 2:1Sieg gegen Juventus. Ein weiterer Meistertitel nach der Saison der Rekorde 2018/19 und nun sogar der Titelhattrick. Sobald wieder Zuschauer in den Stadien zugelassen sind, wird Marco Wölfli sein Abschiedsspiel erhalten. Er wird als eine der grössten YB-Legenden in die Geschichte eingehen: MERCI WOUF!

Stefan Stauffiger

Es folgten erste Einsätze im Europacup, der Umzug ins neue Stadion, die Rückkehr von YB an die Spitze des Schweizer Fussballs - eng verbunden mit den Leistungen von Marco Wölfli. Zwischen 2008 und 2013 kam er elf Mal für die Nationalmannschaft zum Einsatz, unter anderem am 15. Oktober 2009, als sich die Schweiz mit einem 0:0 gegen Israel die direkte Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika sichern konnte. Im Dezember 2013 erlebte er den härtesten Schlag in seiner Fussballkarriere - nebst den verlorenen Cupfinals und Finalissimas mit YB. Beim Spiel in Thun riss seine Achillessehne, die Saison war gelaufen, ebenso die Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien. Wölfli war nach seiner Genesung nicht mehr die Nummer 1 bei YB, Yvon Mvogo und später David von Ballmoos standen im Tor. Wölfli steckte alles weg, blieb stets fair und loyal und war bereit, wenn es ihn brauchte.

Als sich Von Ballmoos im Winter 2018 an der Schulter verletzt, kehrt der Grenchner ins Tor zurück, und - die Geschichte ist bekannt - wird mit YB am 28. April nach dem 2:1-Sieg gegen Luzern Schweizer Meister. Achtzehneinhalb Jahre nach dem ersten Einsatz, 32 Jahre nach dem letzten Meistertitel. Verdientermassen spielte «Wouf» mit dem gehaltenen Penalty von Gvilia in dieser Partie eine grosse Rolle.

Fertig «Goaliehändsche»: Marco Wölfli beendet seine tolle Karriere.


Schräge Fussballgeschichten

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Social Media Schabernack Auf Twitter liess der FC Livingstone entscheiden, ob Ersatztorwart Gary Maley einen neuen Vertrag erhalten sollte. 70,4 Prozent der Abstimmenden waren dafür. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass alles nur ein Spass war. Die Abstimmung war zwischen Assistenztrainer David Martindale und Maley abgesprochen. Martindale rechnete mit 500 Teilnehmenden und wollte für jede Stimme ein Pfund spenden. Am Ende stimmten rund 200’000 ab, Maley und Martindale spendeten zwei Monatsgehälter und der Torwart bleibt noch eine Saison.

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Luft draussen in Lhasa Lhasa Chengtou löst sich auf. Der einzige Profiverein aus dem Tibet mag nicht mehr. Dies hat weder mit der politischen Situation noch mit der Corona-Krise etwas zu tun. Der Verein, der 2019 in die dritte Liga aufgestiegen ist, darf nämlich keine Heimspiele austragen. Die Lage des Stadions auf 3650 Metern ist den Gegnern zu hoch und so sind die Heimspiele zunächst im 2’500 Kilometer entfernten Huizhou, später dann in Deyan, 1300 Kilometer entfernt, ausgetragen worden. Nun hat der Verband erneut ein Gesuch um Austragung wirklicher Heimspiele abgelehnt, der Verein gibt nun auf.

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Neues Trio

Beim 2:2 zwischen LD Alajuelense und Deportivo Saprisa Anfang Juni in Costa Rica wird nach 73 Minuten der Spieler Jonathan McDonald eingewechselt. Suboptimal, wenn einer der Hauptsponsoren eine FastFood-Kette mit anderem Namen ist. Nun, das Problem wurde elegant gelöst.

Auf diesen Bildern ist zwei Mal Tom Kershaw mit Schwester Amy und Papa Adrian zu sehen. Zwischen den Aufnahmen liegen rund 16 Jahre. 2004 mussten die drei den Abstieg von Leeds aus der Premier League verkraften, nun ist das Team, bei dem mit Ezgjan Alioski auch ein Spieler aus dem YB-Nachwuchs tätig ist, zurück in der Premier League.

Memorabler Marketingstunt

Zum runden Leder

Täglich schräge Fussballgeschichten im Weblog zum runden Leder: blog.derbund.ch/zumrundenleder


Pedro Lenz trifft

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Fabian Lustenberger

Hart und filigran Fabian Lustenberger zuzuhören ist eine ähnliche Erfahrung, wie Fabian Lustenberger beim Fussballspielen zuzuschauen. Egal, ob im Gespräch oder am Match, der 32-jährige Ex-Berliner kommt sehr schnell zur Sache, ist unglaublich effizient und präzise. Nicht jeder Fussballer hat eine derart genaue Selbsteinschätzung. Er habe gewusst, dass es kein Selbstläufer werde, nach zwölf Jahren im Ausland wieder in die Schweiz zurückzukehren. Deswegen habe er seine neue Aufgabe auch nie unterschätzt. «Für mich war klar, dass es mein ganzes Engagement braucht, dass ich topfit sein muss, um in Bern zu bestehen. Natürlich hat es mir YB leichtgemacht, mich hier wohlzufühlen, aber ich wusste, dass das Tempo und die Qualität auch in der Schweiz hoch sind.» Voller Bescheidenheit fügt er an, für einen Defensivspieler wie ihn sei es etwas einfacher, von einer grossen Liga in die Schweiz zu wechseln, weil die Leute nicht sofort 20 Tore erwarten. Aber er sei noch ehrgeizig genug, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Sein erstes Jahr bei YB bezeichnet Lustenberger als «ordentlich bis gut». Er habe etwas Zeit gebraucht, weil er wegen zahlreichen kleineren Verletzungen etwas zurückgeworfen worden sei. Aber jetzt mit dem Schweizermeistertitel könne er sogar von einer sehr guten Saison sprechen. Gerade für ihn, der in seiner Karriere noch nicht so viele Titel gewonnen habe, sei die Freude riesig.

«NATÜRLICH WAR ES HART, SO LANGE VON MEINEN LIEBSTEN GETRENNT ZU SEIN» Zwölf lange Jahre spielte Fabian Lustenberger bei Hertha Berlin, wo er wegen seiner Zuverlässigkeit, seiner Clubtreue und seiner besonnenen Art zu einer Clublegende wurde. In den letzten beiden Saisons in Berlin verzichtete er sogar auf die Nähe seiner Frau und der drei Kinder. Die Familie war zwei Jahre vor ihm in die Schweiz gezogen, weil er wollte, dass der älteste Sohn hier eingeschult wird. «Natürlich war es hart, so lange von meinen Liebsten getrennt zu sein, aber an freien Tagen reiste ich immer zu ihnen in die Schweiz, und in den Ferien kamen sie zu mir.» Dass er nach Ablauf seines Vertrags zu YB wechseln würde, war schon länger abgemacht und kommuniziert worden. Lustenberger war froh um diese Klarheit, so habe er seine letzten Monate in der Bundesliga unbelastet von Gerüchten und Spekulationen geniessen können. Nach über 220 Erstligaspielen und zwei direkten Aufstiegen aus der 2. Bundesliga fiel es ihm am Ende der letzten Saison nicht mehr allzu schwer, von Hertha Abschied zu nehmen: «Ich konnte mit einem guten Gefühl weggehen


Pedro Lenz trifft

aus Berlin, denn die Statistiken zeigen mir, dass ich mehr oder weniger das herausgeholt habe, was ich wollte und konnte. Ich bin durchaus stolz auf diese Karriere im Ausland.» Dass er in der Nationalmannschaft nicht die Bedeutung erlangte, die einem Spieler seines Niveaus normalerweise zusteht, nimmt er mit Gelassenheit. Einerseits freue er sich über die drei Länderspiele, die er machen durfte und über die Jahre, in denen er regelmässig im Kader war. Andererseits sehe er ein, dass dem Trainer auf seinen möglichen Positionen immer sehr starke Spieler zur Verfügung standen. Darüber, dass er vielleicht nicht die gleichen Chancen erhielt, sich zu zeigen, wie andere Spieler, hadert er heute nicht mehr. «Ich bin mit mir und der Nationalmannschaft im Reinen, weil ich das damals offen und direkt beim Trainer angesprochen und nicht irgendetwas hintendurch gemacht habe. Im Club konnte ich fast immer spielen und in der Nati war ich meistens Ersatz. Das ist mir lieber so als andersrum.» Inzwischen freut er sich über die Länderspielwochenende, weil er dann Zeit hat für die Familie. Er wolle sich nicht beklagen und sei sich bewusst, dass Fussballer in ganz vielen Dingen privilegiert seien. Manche Leute unterschätzten es allerdings, sagt der gebürtige Luzerner, dass man als Fussballer immer am Wochenende im Einsatz stehe, wenn alle anderen Leute frei haben und das Sozialleben pflegen. Letztlich sei man ja nicht nur mit Fussballern befreundet und müsse schauen, wie man sich organisiert, um auch die anderen Freunde zu sehen.

«ICH BRAUCHE KEINE HOBBYS.» «Mein anderes Standbein ist die Familie. Ich brauche keine Hobbys. Was ich zuhause habe, mit der Frau und den Kindern, ist mir so viel Wert, dass ich am liebsten einfach mit ihnen bin, wenn ich nicht arbeite. Es ist so einfach vom Beruf abzuschalten, wenn man mit den Kindern etwas unternimmt. Mit meinen beiden Buben und der kleinen Tochter vergesse ich, aufs Handy zu schauen oder an Fussball zu denken. Für die Kinder bin ich einfach der Papi und nicht der YB-Spieler, das ist mir sehr viel wert.» Dass er nach der Karriere dem Fussball erhalten bleibt, steht für Fabian Lustenberger fest, auch wenn er noch nicht sicher weiss, ob als Trainer oder in einer anderen Funktion. Aber wer will ans Karriereende denken, wenn es so traumhaft läuft wie gerade jetzt? Lustenbergers Erfolgshunger ist noch lange nicht gestillt. So bleibt uns YBFans hoffentlich noch viel Zeit, die harten, aber stets geschmeidigen Tacklings, die überraschenden Rushs und die eröffnenden Pässe des filigranen Defensivspielers auf dem Spielfeld zu bewundern.

Pedro Lenz

Fabian Lustenberger ist nicht nur Fussballer, er ist auch sehr fussballinteressiert, was gar nicht so selbstverständlich ist. Andere Spieler mögen in ihrer Freizeit nicht an Fussball denken, er schon. Lustenberger schaut sich gerne Spiele anderer Ligen an, er verpasst kein grosses Event wie EM oder WM und er hält sich stets auf dem Laufenden darüber, wie es den Schweizer Spielern in ausländischen Ligen läuft.

Pedro Lenz unterhielt sich mit Meistercaptain Fabian Lustenberger.


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Das Museum erzählt

Zweimal auf höchstem Niveau

In jungen Jahren aktive Fussballer in der höchsten Schweizer Spielklasse, alsdann Schiedsrichter auf höchstem Niveau: Zwei YB-Spieler von anno dazumal haben das geschafft, André Daïna und Serge Muhmenthaler. Beide haben sie für den BSC Young Boys als Stürmer gespielt – einer in den sechziger, der andere in den siebziger Jahren. Beide gehörten zu den regelmässigen Torschützen. Und beide haben später die Schiedsrichter-Laufbahn eingeschlagen – mit grossem Erfolg. Sowohl André Daïna als auch Serge Muhmenthaler sind bei YB unvergessen, auch wenn inzwischen viele Jährchen vergangen sind.

André Daïna: «YB for ever»

Einer der weltbesten Schiedsrichter

André Daïna kam als 22 Jähriger von Cantonal aus der Nationalliga B zu YB - als Student mit abgeschlossener Matura. Braungebrannt war er, mit muskulösen Oberschenkeln, und er hatte einen richtigen «Hammer», gleichzeitig aber erwies er sich als feiner Techniker. Nicht wenige sahen in André Daïna den Nachfolger von Teamkollege Geni «Bomben»-Meier. Der Romand setzte sich im Wankdorf auf Anhieb durch, blieb zwei Jahre bei Gelbschwarz (1962-64), alsdann zog es den vierfachen Internationalen zu Servette – und zwar aus Studiengründen: In Genf beendete der Fussballer sein Chemiestudium mit dem Doktortitel.

André Daina spielte nach YB und Servette später auch bei Lausanne, Xamax und Yverdon (hier als Spielertrainer), doch als er 33-jährig war, interessierte ihn eine andere sportliche Verantwortung: «Ich wollte nicht mehr Arbeiter oder Teil sein in einem Kollektiv, sondern mein Tun selber aktiv bestimmen können. Deshalb wurde ich Arbitre.»

An seine Berner Zeit erinnert sich Dr. André Daïna sehr gerne: «Wissen Sie, bei YB kam ich als Nobody in eine grosse Mannschaft mit vielen Spielerpersönlichkeiten und Trainer Sing. Ich war sehr gerne in Bern – und eigentlich behielten die Young Boys stets meine Sympathien. Und das ist bis heute so geblieben. Irgendwie ist YB mein Club.» Er habe damals in der YB-Garderobe den Spind von Heinz Schneiter geerbt, der eben für ein paar Jahre nach Lausanne gewechselt habe («Das Kästli von Schneiter, eine besondere Ehre»). Ja, und unvergessen seien für ihn seine ehemaligen Mitspieler gewesen, besonders jene aus der Fraktion der Romandie mit Ansermet, Laroche, Schultheiss. Das Wiedersehen mit den Freunden von einst, das YB im damals neuen Stade de Suisse vor zehn Jahren veranstaltete, sei eine freudvolle Erinnerung.

Das war ein guter Entscheid – er brachte es zu den Weltbesten: Daïna schaffte es schnell zum NationalligaSchiedsrichter, bald erlangte er das FIFA-Abzeichen, er war Schiedsrichter an der EM-Endrunde 1984 in Frankreich, Schiedsrichter an der WM-Endrunde 1986 in Mexiko – und dazwischen oblag ihm die Spielleitung im Europacup-Final zwischen Juventus und Liverpool (1985), einer der bedeutungsvollsten Partien in der Fussballgeschichte. Allerdings nicht aus sportlichen Gründen. Das Endspiel im Heysel-Stadion von Brüssel wurde zu einem der schwärzesten Tage des Sports. Eine halbe Stunde vor dem Anpfiff wurde der Ansturm der Massen unkontrollierbar. Als Fans von Liverpool in den neutralen Sektor stürmten, brach Panik aus und eine Wand stürzte ein. 39 Menschen wurden getötet, rund 600 zum Teil schwer verletzt. Die Partie wurde mit 87 Minuten Verspätung doch noch angepfiffen. Die UEFA und die Polizeileitung hatten sich aus Sicherheitsgründen zu einer Durchführung des Spiels entschlossen. André Daïna erinnert sich nicht gerne an diese Situation, «aber», so sagt er auch heute, «ist


Schiedsrichter auf höchstem Niveau

dies wohl der einzige Weg gewesen, um eine noch grössere Katastrophe zu verhindern.» Und so verkam der Juve-Sieg (1:0 nach einem Platini-Penalty) zur Randnotiz – und für André Daïna war die Finalleitung «viel mehr eine schmerzhafte Erfahrung als ein Karrierehöhepunkt.»

Serge Muhmenthaler: 18 YB-Tore

André Daïna im YB-Trikot.

Der andere YB-Stürmer, der es zum internationalen Schiedsrichter gebracht hat, ist Serge Muhmenthaler. Der Grenchner kam als Junioren-Internationaler im Sommer 1972 zu YB – Trainer war Kurt Linder, seine Mitspieler hiessen u.a. Housi Schild, Köbi Brechbühl, Walter Eichenberger und Jean-Claude Bruttin. Muhmenthalers Ausbeute bei der damals eher mittelmässigen Berner Mannschaft: 18 Tore in 42 Spielen. Das war eine Marke, die ihn für den FC Basel interessant machte – und so zog «Muhmi», der sich sehr oft mit Verletzungen herumschlagen musste, schliesslich an den Rhein, wo er 1977 Schweizermeister wurde. Nach einem Meniskusabriss und mehreren Operationen musste er seine Spielerkarriere frühzeitig beenden – und er wurde Schiedsrichter. Schon 1984 pfiff er in der Nationalliga A, ab 1989 wurde er als «Schweizer Schiedsrichter des Jahres» FIFA-Referee und kam dabei zu 75 internationalen Berufungen. Der nationale Höhepunkt für Schiedsrichter Serge Muhmenthaler fand im Wankdorf beim Cupfinal 1989 (GC – Aarau 2:1) statt, international waren u.a. das UEFACup-Endspiel 1996 (Bayern – Bordeaux 2:0) sowie die Teilnahme an der Fussball-EM 1996 seine Highlights.

Charles Beuret

Serge Muhmenthaler im Einsatz als Schiedsrichter.


Mein Matchtag

«Ich habe keine Feiererlaubnis erhalten» Marc Heeb ist Leiter des Polizeiinspektorats. Und seit er denken kann, ist er YB-Fan. Den Cupfinal und Fanmärsche bewilligen, Freinächte bei Meistertiteln gewähren oder nicht, Meisterumzüge durch die Innenstadt absegnen, Feste auf dem Quartierplatz gutheissen oder Meisterfeiern im Wankdorf ermöglichen: Als Leiter des Polizeiinspektorats muss Marc Heeb manchmal Entscheidungen fällen, die ihn als YB-Fan selber tangieren. Er nimmt das gelassen. Marc Heeb schaut sich jedes Heimspiel vom Sektor C aus an. Bis vor der Corona-Krise natürlich. «Ich bin froh, dass wir Anfang Jahr noch die Spiele in Lugano und Neuenburg besucht haben. Aber es fehlt natürlich viel», sagt der gebürtige Stadtberner.

Trotzdem verfolgt er jede Partie, mal daheim in Wohlen, mal in einer Bar in Bern. Als YB den Titel zum dritten Mal holte, gab es bei der Familie Heeb zur Feier des Tages YB-Würste zum Znacht. Beim letzten Saisonspiel gegen St. Gallen wich die Nervosität der Freude. Einen Schal und ein T-Shirt der Meisterkollektion hat er im Fanshop gekauft, der Schal kommt sofort zum Einsatz. «Meisterartikel muss man einfach haben», meint er.

Den Posten als Torhüter musste er sich erkämpfen, als Mutprobe schossen damals im ersten Training alle den Torhüter mit Bällen ab. «Jeder durfte schiessen, so fest er konnte», erinnert sich Marc Heeb. In diesem halben Jahr verwechselte er einmal die Umkleidekabine und aus der anderen blickten ihm die YB-Legenden Martin Weber und Jean-Marie Conz entgegen. Weber fragte grinsend: «Aha, wosch scho grad bi üs iistige?»

Emotionen gehen auch mal hoch

Heeb kennt die Leiden als YB-Fan bestens. Nebst den Finalissima-Niederlagen gegen Basel oder den Cupfinals gegen Sion schmerzte ihn auch das 1:6 in Mönchengladbach. Bei den Spielen gegen Manchester United,

Marc Heebs Fankarriere bei YB ist deutlich länger als seine Aktivkarriere als Fussballer: «Immerhin war ich sechs Monate bei den YB-Junioren.»


Marc Heeb

Nicht alle teilen seine gelb-schwarze Leidenschaft Im Kreise der Familie Heeb wird Fussball grossgeschrieben: Der 12-jährige Sohnemann Nils ist St.Gallen-Fan, wohl aber nur, um den Papa zu ärgern. Bei der Tochter sieht es ganz nach seinem Geschmack aus, in der 14-jährigen Nina schlägt ein gelb-schwarzes Herz. Gelegentlich sind Vater und Tochter so laut und engagiert vor dem Fernseher dabei, dass die Mutter die Türen schliesse. Das heisst aber nicht, dass nicht auch sie vom YB-Virus infiziert ist. «Früher fuhren wir zusammen an die Auswärtsspiele», erzählt ihr Mann. Von Modefans keine Rede, denn damals spielte YB bloss in der zweithöchsten Liga.

Liverpool oder Everton war er vor Ort und musste meist mitansehen, wie sein Team verlor. Ein Höhepunkt ist der Sieg in der Champions League gegen Juventus Turin im Wankdorf. Schon früh wurde Marc Heeb von seinem Vater ins Wankdorf geschleppt. Mit «Sprisse im Füdle» wegen der Holzbänke und dem damals beliebten Kult-Getränk Flusco im Bauch sass Klein-Marc dort, aber erinnern kann er sich nicht daran. Die erste Erinnerung hat er an den Cupsieg 1977 gegen St. Gallen (1:0). Nach dem Abbruch des alten Wankdorfs war Heeb im Stadion Neufeld zugegen. Er wohnte an der Neubrückstrasse und hängte immer seine YB-Fahne raus, wenn im Neufeld gespielt wurde. Als YB am 31. Juli Meister wurde, blieb Marc Heeb zuhause. «Mein Chef hat mir keine Feiererlaubnis gegeben», sagt Heeb pragmatisch. «Aber ich weiss immer, wann ich es bleiben lassen muss.» Aber manchmal muss es sein: Wie damals in Liverpool, wo er am Fanmarsch ins Stadion teilnahm. Als ein Sicherheitsverantwortlicher auftauchte, staunte der nicht schlecht, Marc Heeb inmitten der Fans zu sehen.

«SPRISSE IM FÜDLE»

Nach dem Abpfiff gegen St. Gallen ist Marc Heeb gelassen. Historisches haben er und die Fans erleben dürfen: Den letzten Meisrerschaftsmatch von Goalie-Legende Marco Wölfli. Jean-Pierre Nsame wird mit 32 Treffern Torschützenkönig, was vor ihm in der Super League noch keiner geschafft hat. YB holt den dritten «Chübu» in Folge. Und wird Geister-Meister. Marc Heeb geniesst, nippt am Bier und sagt: «Einen erneuten Geister-Meister-Titel möchte ich nicht mehr erleben.»

Claudia Salzmann


15 Stichworte


Jordan Lefort

15 STICHWORTE FÜR

JORDAN LEFORT Amiens SC

Als 18-Jähriger wechselte ich von Strassburg in die Juniorenabteilung von Amiens. Der Klub ermöglichte mir eine Profikarriere. Wir starteten in der dritten Liga und marschierten direkt in die Ligue 1 durch. Insgesamt bestritt ich 94 Spiele für den Verein.

YB

Nach acht Jahren beim gleichen Klub war es für mich an der Zeit für eine Veränderung. Ich zögerte keine Sekunde, als das Angebot von YB kam. Zwar verfolgen wir in Frankreich nur die grossen Ligen, aber ich sah YB in der Champions League spielen und wusste, dass der Verein immer um Titel mitspielt. Dazu kannte ich auch Guillaume Hoarau.

Schönstes Erlebnis

2016 stieg ich mit Amiens in die Ligue 2 auf. In der Folgesaison schafften wir völlig überraschend den direkten und erstmaligen Aufstieg in die Ligue 1. Es war ein absolutes Herzschlagfinale gegen Stade de Reims. Der entscheidende Treffer gelang uns erst in der 95. Minute, worauf alle Dämme brachen. Ich kriege noch heute Gänsehaut, wenn ich mir das Video auf Youtube anschaue.

Bern

Eine tolle Stadt mit vielen schönen Plätzen. Ich war auch schon in der Aare schwimmen. Amiens ist von der Grösse her etwa gleich, ist aber mehr eine Arbeiterstadt. Die Fussball-Euphorie ist hier wesentlich grösser als in Amiens. Dort gibt es übrigens ein erfolgreiches Eishockeyteam.

Frankreich

Meine Heimat. Es gibt kein Land, wo man besser essen kann als in Frankreich. Vor allem das Fleisch ist hervorragend. In der Schweiz sind die Leute aber etwas ruhiger und respektvoller. Hier ist alles besser organisiert und die Natur ist wundervoll.

Mein 1. Spiel

Mit 20 Jahren durfte ich im französischen Ligacup erstmals für die Profis von Amiens auflaufen. Wir schlugen Châteauroux mit 1:0 und zogen eine Runde weiter. Meinen Einstand für YB gab ich im Februar dieses Jahres beim ersten Spiel der Rückrunde zu Hause gegen Sion. Ob ich jeweils nervös war? Nein, denn ich liebe es zu spielen!


15 Stichworte

Mein 1. Tor

Ich erziele generell nicht viele Tore, für Amiens waren es nur drei. An das erste mag ich mich noch gut erinnern. Es war in der Ligue 2 beim Auswärtsspiel gegen Bourgen-Bresse – ich erzielte es mit meinem stärkeren linken Fuss. Ich hoffe, dass ich bald auch im YB-Trikot ein Tor bejubeln kann.

Lieblingsverein

Fischen

Das ist mein grosses Hobby. Ich liebe es, für mich allein zu sein, die Ruhe zu geniessen und viel nachzudenken. Ich kam noch nicht dazu, in der Aare fischen zu gehen – auch weil man dafür ein spezielles Permis braucht, das ich noch nicht gemacht habe. Der grösste Fisch, den ich gefangen habe, war etwa einen halben Meter gross.

Frisur

Ich bin und bleibe Fan von Amiens, dieser Verein ist mir extrem ans Herz gewachsen und ich habe noch viele Kontakte dorthin. Als Kind war ich allerdings ein Anhänger von Paris St. Germain. Es war noch vor der goldenen Zeit. Ich hatte ein Trikot des brasilianischen Freistosskünstlers Nenê.

Ich weiss, dass meine Frisur für Gesprächsstoff sorgt. Aber für mich ist es ganz normal – vielleicht sieht es einfach auf dem Fussballplatz lustig aus, wenn die blonden Haare durch den Wind wehen. Aber es ist nicht das erste Mal, dass ich diese Frisur habe – ich experimentiere gerne und oft.

Bester Mitspieler

Deutsch

In Amiens durfte ich ein Jahr mit Tanguy Ndombele zusammenspielen. Er war noch sehr jung, verfügte aber über eine aussergewöhnliche Klasse. Nachdem er zu Lyon gegangen war, verpflichtete ihn Tottenham vor einem Jahr. Auch Moussa Marega, der heute für Porto spielt, hat mich als Mitspieler beeindruckt.

Einmal pro Woche habe ich mit ein paar Teamkollegen Deutschunterricht. Dazu büffle ich zwei bis drei Stunden in der Woche zu Hause. Denn es ist mir sehr wichtig, die Landessprache meines Wohnorts zu verstehen und zu sprechen. Das macht den Alltag um vieles einfacher. Mittlerweile verstehe ich schon ziemlich gut, wenn mein Gegenüber langsam und deutlich spricht.

Stadion

Das Stade Vélodrome in Marseille ist das klar eindrücklichste Stadion, in dem ich je gespielt habe. Es hat eine tolle Architektur und die Garderoben sind luxuriös. Dazu ist die Stimmung der Fans grandios. Auch beeindruckend punkto Atmosphäre sind der Parc des Princes in Paris, das Stade Bollaert-Delelis ins Lens und das Stade Geoffroy-Guichard in St. Etienne.

Familie

Ich komme aus einer kleinen Familie, mit zwei Schwestern, aber keinen Cousins. Mein Vater war bei meinem ersten Spiel gegen Sion im Stadion. Leider habe ich wegen Corona meine Familienmitglieder schon lange nicht mehr gesehen. Wenn das Reisen wieder möglich ist, möchte ich eine meiner beiden Schwestern in Guadeloupe besuchen.

TV

Sport schaue ich fast nie im Fernseher, ausser vielleicht mal eine Partie Rugby oder die grossen Fussballspiele. Serien von Netflix haben es mir da schon eher angetan. Und meine Playstation brauche ich fast täglich. Fortnite, Call of Duty oder FIFA schiebe ich oft ein.

Etienne Güngerich


Mannschaftsgalerie

Das CupsiegerTeam von 1986/87

Hinten von links: Walter Eichenberger (Sportchef), Fredi von Allmen (Physio), Daniel Maier, André Hirschi, Reto Gertschen, Kurt Brönnimann, Urs Bamert, Alain Baumann, Fredi Häner (Physio). Mittlere Reihe von links: Beat Jäggi (Assistent), Lars Lunde, Robert Prytz, Joachim Siwek, Stefan Moranduzzo, Alexander Mandziara (Trainer), Jürg Wittwer, Adam Mandziara, Dario Zuffi, Martin Jeitziner, Heinz Reinhard (Betreuer). Unten von links: René Sutter, Erich Hänzi, Martin Weber, Marcel Joliat, Urs Zurbuchen, Stefan Knutti, Jean-Marie Conz, Daniel Jäggi, Michel Maiano.

Es war eine Mannschaft, deren Spieler man in Bern heute noch kennt. Mit gutem Grund: Eben Meister geworden, wartete im Europacup der Meisterclubs das grosse Real Madrid auf YB. Am 17. September 1986 sahen alsdann 32‘000 begeisterte Wankdorf-Besucher den tollen Sieg von Gelbschwarz gegen den spanischen Champion, der mit all seinen Stars wie Butragueno, Hugo (Hugol) Sanchez oder Camacho angetreten war. Torschütze zum 1:0-Sieg war Urs Bamert nach einer Flanke von Prytz. Im Rückspiel in Madrid hatte YB dann keine Chance mehr, weil man – aufgrund der AuswärtstorRegel – beim 0:2-Rückstand alles nach vorne warf und noch drei Treffer kassierte. Unvergessenes Highlight in dieser Mandziara-Saison war allerdings der Schweizer Cup: Im Final bezwang unsere Mannschaft in einem packenden Match Servette mit

4:2 nach Verlängerung, in welcher die Einwechselspieler Gertschen und Siwek die beiden entscheidenden Treffer markierten. In der Meisterschaft freilich lief es dem amtierenden Meister nicht besonders gut. Der schnelle Abgang von Lars Lunde zu Bayern München und die Lücke, die im Mittelfeld Georges Bregy hinterlassen hatte, zeigten Folgen. Schliesslich resultierte in der 16er-Liga nur Rang 10 zwischen Bellinzona und Aarau. Neuer Meister wurde das Star-Ensemble von Xamax, das in der Saison zuvor von YB auf der Ziellinie noch abgefangen worden war.

Charles Beuret


Manuel Affolter

«Selbstzufriedenheit ist nicht zielführend» Der 35-jährige Seeländer Manuel Affolter ist seit 17 Jahren Trainer. Bei YB betreut er seit diesem Sommer die U-16. Und in der ersten Mannschaft ist er quasi ein zusätzliches Auge von Chefcoach Gerry Seoane - als Videoanalyst.

Manuel, wie hast Du die Monate verbracht, in denen Du mit Deiner Mannschaft nicht arbeiten konntest?

Du trainierst neu die U16. Mit welchen Erwartungen gehst Du in die neue Saison?

Es war eine spezielle Situation, vor allem zu Beginn, weil ein Trainer es sich gewohnt ist, täglich mit den Spielern in Kontakt zu sein und sie zu sehen. Wir versuchten trotzdem, innovativ zu sein, sei es mit Konditionseinheiten via Zoom, sei es mit Videoanalysen. Wir haben diese Phase auch deshalb gut überbrückt, weil wir die Spieler in verschiedene Prozesse miteinbezogen haben.

Ich stelle mich auf eine spannende Zeit ein. Ich kann Spieler auf einem wichtigen Schritt in ihrer Entwicklung begleiten. Sie sind in einem Alter, in dem sie sehr aufnahmefähig sind. Einen Vorteil habe ich: Die meisten Spieler kenne ich bereits aus der FE14 bei YB.

Wie konkret?

An erster Stelle steht bei uns die Ausbildung. Die Spieler betreiben einen beträchtlichen Aufwand und stellen sich einem grossen Konkurrenzkampf. Wichtig ist trotz allem, dass der Spass nicht zu kurz kommt. Wer sich in seinem Umfeld wohlfühlt, ist auch bereit, mehr zu leisten. Und wer auf den Platz geht, will immer gewinnen. Wir wollen schon auch Erfolg haben. Ich bin überzeugt, dass beides geht: individuell besser werden - und Spiele gewinnen.

Sie machten daheim Übungen vor, die sie mit dem Handy filmten und danach in den Gruppenchat stellten. Das konnten Übungen für die Stabilisation sein oder technische mit dem Ball. Das Ziel bestand auch darin, dass die Junioren lernen, sich selber zu organisieren und sich Gedanken zu machen: Was bringt uns in dieser ungewöhnlichen Zeit weiter? Was können wir unter diesen besonderen Umständen für unsere Form tun?

Wie wichtig ist der Erfolg?


Nachwuchs

Ist auf Stufe U16 bereits absehbar, ob ein Talent den Sprung zum Profi schaffen kann?

Die jungen Talente haben Träume. Hast auch Du als Trainer welche? Existiert ein Karriereplan?

Ich würde von Tendenzen reden. Es gibt Talente mit grossem Potenzial. Aber oft spielen auch Faktoren wie die körperliche Entwicklung eine massgebende Rolle. Die Messlatte liegt hoch. Ich bin nicht ein Kontrollfreak, sondern lege Wert auf Eigenverantwortung. Meine Botschaft an den Spieler: Wenn du etwas erreichen willst, musst du bereit sein, Tag für Tag das Optimum zu geben - Selbstzufriedenheit ist keine zielführende Einstellung. Du musst den Willen haben, auf deiner Position so gut zu sein wie kein anderer. Und wenn du nicht zum Einsatz kommst, musst du alles unternehmen, um Stammspieler zu werden.

Entscheidend ist für mich, dass ich jeden Tag mit Freude auf den Fussballplatz gehe. Das ist mein Antrieb. Und ich versuche, mich stetig weiterzubilden. Ich war selber nie Profi-Spieler, setze aber alles daran, das so wettzumachen.

Zeigst Du den Spielern auch anhand von Beispielen wie Felix Mambimbi auf, wie es mit dem Aufstieg zu den Profis klappen kann?

Hast Du ein Vorbild? Ich lasse mich von vielen und vielem inspirieren. Es kann sein, dass ich zufällig irgendwo Junioren trainieren sehe. Dann schaue ich zu, und vielleicht entdecke ich eine spannende Übung. Lernen kann ich viel von Gerry und den anderen Trainern im Staff der ersten Mannschaft sowie von Leuten wie Gérard Castella, Martin Trümpler oder Ernst Graf. International beeindruckt mich Pep Guardiola sehr.

Ja, auf jeden Fall. Wir haben auch das Glück, dass bei YB viele Ehemalige in der Ausbildung arbeiten. Defensivtrainer Steve von Bergen und Stürmertrainer Stéphane Chapuisat geniessen bei den Jungen hohes Ansehen, Talentmanager Erich Hänzi hat eine grosse Vergangenheit bei YB, Ausbildner wie Gérard Castella, Ernst Graf, Martin Trümpler sind auch für mich Gold wert. Und in den Führungspositionen des Vereins hat es ebenfalls Leute, die auf eine starke Karriere zurückblicken können.

Du bist auch noch Videoanalyst der ersten Mannschaft. Was muss man darunter verstehen?

Du wirst im September erst 35 und bist schon seit 17 Jahren Trainer. Was ist das Faszinierende daran?

Du stehst also in einem engen Austausch mit dem Trainerstaff der ersten Mannschaft.

Das Schönste ist für mich, die Spieler tagtäglich unterstützen zu können bei ihrem Bestreben, ihrem Ziel näherzukommen.

Ja. Ich kommuniziere am meisten mit Assistenztrainer Matteo Vanetta. Natürlich findet auch ein reger Austausch mit Gerry statt. Ich muss wissen: Was ist ihm wichtig? Es geht nicht darum, mit meinem Trainerauge eine Partie zu sehen. Ich muss probieren, mich ins Trainerteam hineinzuversetzen.

Was ist das Schwierigste? Wenn ich einem Spieler mitteilen muss, dass er aus meiner Sicht nicht die Qualität mitbringt, um auf diesem Niveau zu bestehen. Aber das gehört leider auch dazu. Wobei wir uns in einem solchen Fall bemühen, ihm zu helfen und eine neue Lösung für ihn bei einem anderen Club zu finden.

Ich kann ein Beispiel nennen. Gerry Seoane möchte zum Beispiel sehen, wie der Spielaufbau in einem Match aussieht. Dann verfolge ich mit der Videokamera das Spiel, achte also besonders auf die Phase des Aufbaus, und am nächsten Tag stehen Gerry die Sequenzen zur Verfügung, die er mit der Mannschaft anschaut.

Kannst Du von Fussball nie genug bekommen? Es sieht nicht danach aus. (lacht) Ich schaue pro Wochenende fünf bis sechs Spiele auf verschiedensten Stufen. In den kommenden Monaten will ich Spiele der U16- und der U15-Teams unserer Partnervereine sehen. Ausserdem interessieren mich die Spiele der Super League sowie die internationalen Topteams. Fussball bestimmt meine Agenda. Ich sehe das als Privileg: Ich darf beruflich das tun, was ich liebe.


Meistertram

YB-Tram trifft YB-Trucks

Seit Juni 2018 verkehrt das YB-Meistertram auf dem Netz unseres Partners BERNMOBIL – eine Hommage an den ersten Meistertitel seit 32 Jahren sowie mittlerweile zwei weitere Meitsterschaftsgewinne und ein Dankeschön an die Stadt und alle Bürger. Seit November desselben Jahres geht auch der erste YB-Truck, ein gelb-schwarzer Mercedes Actros, auf Touren. Er gehört zur Flotte unseres Silberpartners ROTRA SA, einem Transportund Logistikunternehmen, und liefert schweizweit Kühl- und Frischware. Aufgrund der positiven Resonanz tourt seit dem Frühjahr 2020 sogar ein zweiter YB-Truck ebenfalls durch das ganze Land. Auf eigenes Betreiben unserer Partner hin, trafen sich die drei Kolosse am 30. Juni erstmals und präsentierten ihre volle YB-Power auf einem Bild. Wir danken BERNMOBIL und der ROTRA SA, dass sie Tag für Tag in gäub-schwarz unterwegs sind und YB damit auf die Strasse bringen.


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