YB MAG 2/18 (Meister-MAG / Webversion)

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AUSGABE 02.18 | WEBVERSION

MAG TOUS ENSEMBLE ZUM 12. MEISTERTITEL WAS FÜR EINE SAISON: DIE YOUNG BOYS BEGEISTERN IHRE FANS UND SORGEN FÜR GLÜCKSGEFÜHLE 1


DAS

Am 28. April 2018, kurz vor 21:00 Uhr, explodierte das Stade de Suisse. YB sicherte sich den 12. Meistertitel, den ersten seit 1986 und 32 Jahren. CHRISTIAN ZINGG

Es ist die Nacht, die kein YB-Fan je vergessen wird. Die Nacht, in der die Young Boys den FC Luzern niederrangen und den Titel endlich wieder nach Bern holten. Erwartungsfroh waren über 30'000 YB-Fans an diesem Abend

ins Stadion gekommen – gewillt, ihre Mannschaft förmlich zum Sieg zu schreien. Sie waren zuversichtlich, und sie sollten recht behalten. Doch wie dramatisch es werden würde, hatte wohl niemand geahnt.


K C Ü ST Samstag, 28. April 2018, 22.30 Uhr: Marco Wölfli und sein Publikum.

1:1 steht es nach 75 Minuten, die Fans sehnen dem Siegestor entgegen, sie singen die YB-Viertelstunde ein – da pfeift der Schiedsrichter Penalty. Für Luzern. Valeriane Gvilia gegen Marco Wölfli. Was dann passiert, weiss jedes Schulkind: Wölfli lenkt den Ball an die Latte und hält YB damit im Spiel. Jean-Pierre Nsame schiesst nach 89 Minuten das 2:1. Ekstase.

Der Ball gelangt nochmals in den YB-Strafraum, Guillaume Hoarau köpfelt ihn aus der Gefahrenzone. Nsame spediert ihn volley irgendwo in den Sektor C.

Doch die Nachspielzeit dauert ewig. Wie lange noch? Zwei Minuten, eine, weniger? Niemand weiss es so genau.

Im Stadion wird es so laut, so turbulent, so verrückt wie nie zuvor.

Und dann pfeift der Schiedsrichter ab. Aus, aus, das Spiel ist aus.


32 Jahre haben die YB-Fans auf diesen Moment gewartet. Jetzt gibt es kein Halten mehr. Platzsturm! Die 24 Spieler verschwinden innert Sekunden wie winzige Punkte in der Menge, ein friedliches Chaos macht sich auf dem Rasen breit, es wird geküsst, gejubelt, gesungen. «Meischter, Schwizer Meischter ...» Loris Benito muss sich hinsetzen, verbirgt sein Gesicht, er ist fassungslos vor Glück. Marco Wölfli, der Penalty-Held, wird schier erdrückt von seinen Fans. Nur mit Mühe schafft er es aus dem Pulk. Fans schrauben später die Latte weg, an die Wölfli den Penalty ablenkte – es ist die Meisterlatte, die nun als Devotionalie im Halbzeit-Lokal im Breitenrain steht. Meischter, Schwizer Meischter ... «Bern bebt», schreibt der SonntagsBlick tags darauf. Und das ist nicht übertrieben. Der Jubel beim Schlusspfiff war so laut, dass er in der halben Stadt zu hören war, wie Zeugen berichten. Es ist der Urknall der grossen Meisternacht. Überschäumende Freude überall, mit und ohne Champagner. «Schauen Sie sich das an», ruft Guillaume Hoarau einem französischen Kameramann zu. «Filmen Sie nicht mich, filmen Sie die Leute! Schauen Sie, was hier abgeht. Es gibt nichts Schöneres!»

Bis drei Uhr morgens wird gefeiert im Stade de Suisse. Nach Mitternacht verlagert sich die Party zusehends in die Innenstadt, mittendrin: Die YB-Spieler. «Ich fuhr in die Stadt mit Sow, Wüthrich und Bürki», erinnert sich Leonardo Bertone. «Immer wieder versperrten Leute die Strasse, wollten mit uns feiern. Am Kornhausplatz riefen wir ‚Meischter, Schwizer Meischter‘ aus unserem Wagen, da drehten die Leute fast durch. Hunderte rüttelten am Auto und feierten uns. Das war krass. Wir vier stiegen aufs Dach des Autos, um besser feiern zu können. Die Post ging richtig ab.» Der 28. April 2018 bleibt in Bern für immer im kollektiven Bewusstsein. «Dr Achtezwänzigscht», das reicht zur Verständigung. Die Nacht, als YB endlich wieder Meister wurde. Dass es so weit kommen würde, war schon Wochen vorher fast allen klar - und nur die allergrössten Pessimisten hegten noch Zweifel, als den Young Boys plötzlich bloss noch drei Punkte fehlten, bei fünf ausstehenden Spielen. Aber es brauchte eben noch diesen letzten Schritt. Den letzten Sieg. Das Meisterstück.

Einmal freundlich lächeln bitte: Der frischgebackene Meister posiert für die Kameras. Jean-Pierre Nsame macht sicherheitshalber noch ein Selfie.


Pflotschnass und glücklich: Aussenverteidiger Kevin Mbabu herzt gleich den YB-Mitbesitzer Jöggi Rihs.

Es ist laut, es ist nass, es ist die YB-Garderobe: Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Luzern lassen die Spieler so richtig Dampf ab.

Bild oben: «Tous ensemble» in den Kata-

Bild rechts: Marco Wölfli schützt sich mit

komben des Stade de Suisse: Marco Wölfli

Skibrille vor der Bierschwemme … und

und Jöggi Rihs umringt von Spielern, Staff

übt an einem Modell, wie es sich anfühlt,

und Medienschaffenden.

wenn man den Meisterpokal in Händen halten darf.


Hochkonzentriert: Adi Hütter.

Der Jubel nach dem 2:1.

Zwei Baumeister des Erfolgs: Marco Wölfli und Adi Hütter.

Michel Aebischer macht den «Diver»…

Warten auf den Abpfiff.

Die YB-Goalies unter sich.

…und 12 zeigt seine Vorfreude auf das Original.


Marco Wölfli.

Jordan Lotomba.

Miralem Sulejmani.

Kassim Adams Nuhu. Steve von Bergen.

Steve von Bergen und Marco Wölfli.

Gregory Wüthrich.

David von Ballmoos und Loris Benito.

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Christian Fassnacht.

Die Welle mit über 30'000 YB-Fans.


I L F L  WÖ S Y O B R E T S I E M E I D Ü  BER

#1

ALBERT STAUDENMANN Marco Wölfli. Er ist einer der Meisterhelden der Young Boys. Seine Geschichte bietet Stoff für ein Buch – oder mehrere Bücher. Zum Beispiel mit dem Spielverlauf am 28. April gegen Luzern. Rückstand. Penalty gehalten. Torlatte vom Ball geküsst. Wende geschafft. Titel geholt. Meisterlich gefeiert. Oder mit dem Verlauf der ersten Nacht nach der Pokalübergabe. Es war für die Klubverantwortlichen klar, dass er, der Leitwolf mit dem langen YB-Werdegang, die Trophäe als Erster würde zu sich nach Hause nehmen dürfen. Und Marco Wölfli teilte sein Glück, das ihm sehr viel bedeutet, mit seinen Teamkollegen via Gruppenchat auf Whatsapp. In kurzen Abständen wurden die Kameraden mit Bildern versorgt – wie sich «dr Goalie» nach Hause chauffieren lässt; er hinten links sitzend, daneben den Pokal, hinten rechts, angegurtet. Wie er sich bei seiner Frau «etwas zu trinken, bitte» bestellt – und der Drink dann im Pokal serviert wird. Wie die Trophäe ihm quasi beim Zähneputzen zuschaut. Wie er mit dem Pokal neben sich im Bett liegt – und ausgerechnet in diesem Moment Guillaume Hoarau ihn anruft. Und wie er am Morgen mit seinen beiden Söhnen frühstückt, selbstverständlich mit dem Pokal auf dem Tisch. Marco Wölfli äussert sich auf zwölf Seiten über jeden seiner 23 Teamkollegen – oft auch mit einem Augenzwinkern und einem Lachen. Aber beginnen wollen wir mit ihm, dem Meisterwolf! Captain Steve von Bergen sagt über ihn: «Seine Geschichte ist sooooo schön! Es war für mich immer klar, dass Wolf und ich den Pokal gemeinsam in Empfang nehmen und ihn zusammen in die Höhe stemmen würden. Er hat sich diesen Moment und diesen Erfolg unglaublich verdient!»

Marco Wölfli: Der Penaltyheld durfte den Pokal als Erster mit nach Hause nehmen und kostete diese Momente von A bis Z aus, inklusive Face-time-Telefonat mit Guillaume Hoarau...


«Marco Bürki hat das Herz am rechten Fleck. Er ist ein richtiger Kämpfer, der sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt. Als in der Garderobe ein Platz neben mir frei wurde, hat er gefragt, ob er den Spind neben mir beanspruchen dürfe. Natürlich durfte er. Marco und Marco – das passt nicht nur bezüglich Vornamen. Ich mag ihn sehr und wünsche ihm in Belgien alles Beste!»

#4 «Steve von Bergen ist ein Supertyp, ein Supercaptain und ein Superprofi. Extrem lustig. Und ein sehr interessanter Mensch. Besonders unterhaltsam war, als er sich zum ersten Mal in seinem Leben – quasi als Gruppenzwang – mit uns die Haare färben liess. Er konnte auf dem Coiffeurstuhl keine Sekunde ruhig sitzen. Überhaupt ist unser Capitano ständig auf Draht und extrem redselig. Ich vermute, dass er Selbstgespräche führt, wenn niemand bei ihm ist … Gesamthaft gilt: Er ist ein grossartiger Mensch! Seinen Charakter und seine Grösse zeigte er auch, als er mich bei der Pokalübergabe nach vorne holte. Das ging unter die Haut und werde ich ihm nie vergessen.»

#5


«Leonardo Bertone ist ein heissblütiger Bärner Giu. Wir alle hassen Niederlagen, er aber hasst sie ganz besonders. Seine Schusstechnik, seine Freistösse sind von bester Qualität. Und er verfügt über einen riesigen Bartwuchs. Einen Tag nicht zu rasieren, heisst bei ihm, einen Vollbart zu tragen.»

#7

#6 «Bei Miralem Sulejmani gilt: Kleider machen Leute, Frisuren auch. Er hat in beiden Bereichen einen eigenen, coolen Stil und könnte auch bei einer Modeschau in Paris auftreten. Suki ist ein herzensguter Mensch, ganz lieb und zuvorkommend, der immer alle grüsst. Ich kenne bei YB niemanden, der ihn nicht ins Herz geschlossen hätte. Und sein linker Fuss ist allererste Sahne. Es ist jeweils ein Spektakel, wenn er nach dem Training noch Freistösse übt. Seine Flatterbälle sind unglaublich. Als Goalie hast Du manchmal das Gefühl, der Ball fliege zwei Meter übers Tor. Und dann ändert er plötzlich die Flugbahn und fällt noch ins Netz.»


«Als Djibril Sow zu YB kam, dachte ich nach den ersten Begegnungen, er sei womöglich eine kleine Schlaftablette. Aber ich habe mich gewaltig getäuscht. Ich glaube, er hatte vorerst grossen Respekt, weshalb er introvertiert wirkte. Aber er hat sich auch neben dem Platz grossartig weiterentwickelt. Djibi ist ein toller Typ, mit sehr trockenem Humor ausgestattet. Er verfügt über riesiges Potenzial mit seinem Laufvermögen, seiner Zweikampfstärke, seiner Dynamik und seiner Passgenauigkeit. Von ihm wird in Zukunft noch mit Ausrufezeichen zu reden sein.»

#8 «Bei Nicolas Moumi Ngamaleu und Guillaume Hoarau passte von allen YB-Afrikanern die helle Frisur am besten. Moumi hat sich dann auch noch den Bart färben lassen. Er bevorzugt Markenkleider und investiert, glaube ich, ziemlich viel Geld in sein Erscheinungsbild. Es ist beeindruckend, wie gut er Deutsch spricht. Das kommt von daher, dass er vor seinem Wechsel zu YB bei Altach kaum jemanden hatte, der Französisch redete.»

# 13


«Christian Fassnacht ist ein eitles Phänomen. Wie er mit seinen Haaren umgeht, ist einzigartig. Er fönt sie, er trocknet sie, er frisiert sie mit Gel. Und dann wieder alles von vorne (lacht). Ich mag ihn sehr, ein toller Typ! Bei Auswärtsspielen braucht er, der stolze Thalwiler, für seine Familie und seine Freunde am meisten Tickets, vor allem im Raum Zürich. Loris Benito und er waren in den letzten Wochen der Saison nahezu unzertrennlich.»

«Roger Assalé ist im positiven Sinn ein kleiner Kraftwürfel, extrem lieb, sehr korrekt. Er spricht sehr leise, fast wie ein Mäuschen. Auch mein 5-jähriger Sohn Rio findet ihn cool und schwärmt dann jeweils vom «le petit». Roger ist ausserordentlich schnell und wendig. Es gibt wohl keinen Verteidiger, der Freude hat, gegen ihn zu spielen. Für ihn waren die kalten Monate nicht immer lustig. Aber er hat sich perfekt verhalten. Einmal sagte er, ihm würden seine Füsse fast abgefrieren. Es sei sicher nur etwa 10 Grad. Wir mussten ihn korrigieren: Es waren minus 10 Grad. Aber aus seiner Heimat war er Temperaturen um 40 Grad gewohnt.»

# 16

# 17


«Jean-Pierre Nsame ist mit seiner einzigartigen Stimme unser Joe Cocker. Wenn Du ihm eine Frage stellst, zum Beispiel eine ganz banale nach dem Wetter, dann gerät er sofort in einen Redefluss und erzählt und erzählt und erzählt. Er ist ein Bär, ein Tank. Beim ersten Eindruck denkt man: Der bringt alles mit, um ein herausragender Innenverteidiger zu sein. Aber er ist vor allem ein toller, abschlussstarker Stürmer. Es war in der Rückrunde nicht immer einfach für ihn. Umso mehr gönnen wir es ihm, dass er als Meistertorschütze in die YB-Geschichtsbücher eingeht. Merci JP!»

#18 «Thorsten Schick ist eine Stimmungskanone und hat immer einen tollen Spruch auf Lager. Er ist ein sehr lustiger Mensch, bei ihm hat man das Gefühl, alle Österreicher seien miteinander verwandt. Kennt sich bestens mit Mallorca-Hits und Schlagersongs aus. Schicki stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft. Und er sorgte mit seiner Färbung für Aufsehen: Seine Haare sahen aus wie ein Teppich.»

# 19


«Michel Aebischer war beim Meisterumzug durch die Stadt Bern am Mikrofon wesentlich lauter als jeweils in der Kabine. Sein Tiefflug in der Kabine, trotz Scherben und einer Mischung aus Champagner und Wasser auf dem Boden, ist für die Ewigkeit. Er ist im positiven Sinn ein Schlitzohr mit köstlichem Humor und Freiburger Dialekt. Aber mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt, wenn er ein Gewitter mit den Worten ankündigt: ,As faht afa räne'.»

#20 «Auch Gregory Wüthrich ist ein sehr anständiger Bärner Giu und R&B-Fan. Er erinnert mich an den kanadischen Rapper Drake. Ich glaube, Gregy hat die grössten Oberarme, die je in der YB-Garderobe waren. Er lässt es auf dem Platz krachen und ist eine Wand, an der schon viele Gegenspieler abgeprallt sind. Auch im Training lässt er jeweils einige wegspicken.»

#22


«Loris Benito, der Reiseführer. Er weiss über jede Stadt Bescheid oder kennt mindestens an jedem Ort einen, der die besten Restaurants und die coolsten Ausgehlokale zu empfehlen vermag. Wäre er nicht Fussballprofi geworden, wäre er wohl «Mister Hollywood». Nach dem Gewinn des Meistertitels war er der OK-Präsident unserer Barcelona-Mannschaftsreise. Loris ist ein Original, ein cooler Kerl und ein Sprachgenie.»

#24

#2 3 «Kassim Adams Nuhu: Keiner kann den Ball mit der Brust besser annehmen als er. Wenn er eine Idee im Kopf hat, will er sie umsetzen. Zwischendurch kommt bei ihm das Kind im Manne zum Ausdruck. Kassim ist extrem talentiert, eigentlich kann er alles. Er ist schnell, technisch stark, in den Zweikämpfen und bei den Kopfballduellen sehr gut. Und er hat Übersicht. Wenn er noch ein bisschen klarer und konzentrierter spielt, kann er auch mit den besten Teams der Welt mithalten.»

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«David von Ballmoos schätze ich sehr, wir verstehen uns blendend. Dävu gönnt mir den Erfolg von Herzen, ich gönne ihm den Erfolg von Herzen. Er ist ein ehrlicher Arbeiter, ein Bauersohn, der weiss, was er will. Er hat riesige Pranken und macht manchmal Elefantenschritte. Ich bin sicher, dass er eine sehr gute Zukunft vor sich hat und sich dementsprechend weiterentwickeln wird.»

#26 «Pedro Teixeira ist noch jung. Er hat sich immer ruhig verhalten. Im Training hat er seine Klasse aufblitzen lassen als Talent, dem die Zukunft gehört. Manchmal habe ich ihn aufgefordert zu lachen. Dann kamen sofort seine Zähne zum Vorschein.»

#27 «Jordan Lotomba ist ein grosses Talent, mit seinen Körpertäuschungen sehr flink. Aber natürlich muss er in seinem jungen Alter noch hart an sich arbeiten. Es war lustig: In Barcelona suchten er und ich ein Taxi. Vergeblich. Also entschlossen wir uns, gemeinsam nach Hause zu marschieren. Der Jüngste und der Älteste des Teams auf dem Heimweg – das war am Tag danach natürlich ein gefundenes Fressen für die Sprüche der Mannschaftskollegen. Ich habe den Spaziergang mit Joe genossen, auch wenn er zu nächtlicher Stunde rund 45 Minuten dauerte und wir beide müde waren.»

#29


«Alexandre Letellier hat perfekt in unser harmonisches Goalie-Team gepasst und sich immer tadellos verhalten. Er ist ein extrem lieber, hilfsbereiter Mann. Wenn er sich in der Kabine zum Duschen bereitmacht, hat man das Gefühl, man sei an einer Kunstausstellung. Überall auf seinem Körper hat Alex Tätowierungen.»

#30 «Sékou Sanogo ist ein Musterprofi aus dem Bilderbuch. Als er dann auch noch begann, Tore zu schiessen, wusste ich definitiv, dass wir Meister werden können, nachdem er im Training manchmal die grössten Chancen ausgelassen hatte. Er ist nicht riesengross, aber ein Schrank und bärenstark. Er macht mit seiner Präsenz alle Mitspieler besser; jeder ist froh, ihn neben sich zu haben. Er ist nun schon seit einigen Jahren in der Schweiz. Aber seine Deutschkenntnisse reichen noch nicht ganz, um ein Buch zu schreiben. Es ist immer unterhaltsam und lustig, wenn Sékou beginnt, auf Deutsch zu philosophieren. Ich schätze ihn sehr!»

#35


«Leo Seydoux ist ein junger, aufstrebender Spieler, der im Training immer Vollgas gibt und es schätzt, dabei zu sein. Seine Augen leuchteten, als er bei der Präsentation des Meisterteams aufgerufen und von den Fans gefeiert wurde. Leo ist ein hochanständiger Typ, der seinen Weg machen wird. Ich habe ihm geraten, seine Pässe häufiger mit Innen- als mit Vollrist zu spielen.»

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#39 «Für Dario Marzino gilt, was auch für Alexandre Letellier zählte: Dario passt perfekt ins Goalie-Team. Er ist eigentlich immer gut gelaunt, ein toller Typ. Lustig wird es jeweils, wenn auch sein Zwillingsbruder, sein älterer Bruder und sein Vater auftauchen; sie können nicht verbergen, dass sie den gleichen Stammbaum haben.»

#40


«Kevin Mbabu, der Schwarm der YB-Fans. Auf dem Feld ist er eine Lokomotive, die praktisch immer einen Weg zum Ziel findet. Manchmal spielt er mit den Füssen des Gegenspielers Pingpong, aber am Ende bleibt er am Ball. Sein Powerfussball ist begeisternd; Kevin hat im Verlauf seiner YB-Zeit extrem grosse Fortschritte erzielt. In der Beliebtheitsskala der Fans ist er mit seinen Flügelläufen, seinem Einsatz, seiner Haarpracht und seiner liebenswürdigen Art zurecht ganz weit oben.»

#43 «Guillaume Hoarau ist ein Glücksfall für YB. Es gab in jedem Team, dem ich angehörte, grossartige Spieler und tolle Typen. Aber Gui ist der Topshot unter allen Topshots. Bei all seinen tänzerischen und gesanglichen Einlagen und Fähigkeiten vergiesst man manchmal, wie ehrgeizig er ist. Man muss nur einmal schauen, wie er sich bei einem gegnerischen Corner einsetzt, um die Situation – meist mit dem Kopf – zu entschärfen oder wie er in der Schlussphase eines Spiels, wenn wir in Führung liegen, mit seiner Kopfballstärke entschlossen in unserem Strafraum agiert. Das hat Klasse und steht für Teamgeist und Siegeswillen. Bei Gui gilt: Alles zu seiner Zeit. Zum Abschluss dieses Rundgangs ziehe ich den Hut vor Gui und all meinen Teamkollegen. Jungs, ihr seid fantastisch!» R

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#99

«Und das allerletzte Wort gehört allen, die auf dem Weg zum Meistertitel mitgearbeitet, mitgefiebert und dann mitgefeiert haben: Merci für alles, geniesst es und tragt den YB-Meistertitel in Euren Herzen!» Marco Wölfli


DIE

E T S MEI R E I E F 32


ERR

CHRISTIAN ZINGG

Zehntausende Menschen sind am Pfingstsonntag 2018 unterwegs in Bern, um den zwölften Meistertitel des BSC Young Boys zu feiern. Es wird eine rauschende Party – zuerst in der Stadt, später im Stadion. «YB feiert den Titel im Stil einer europäischen Top-Mannschaft», schreibt der «Blick». Der Bundesplatz ist schon am frühen Nachmittag rappelvoll. Auch die Gassen und Strassen rund um das Bundeshaus sind voller kleiner und grosser, junger und alter Menschen in Gelbschwarz. Sie feiern ihr Team. Jeden Spieler einzeln, den ganzen Staff. Und YBMitbesitzer Jöggi Rihs. «Es ist eine unglaubliche Freude», ruft dieser der Menge zu. «Ich muss sagen, so etwas gibt es nur in Bern.»

«SO ETWAS GIBT ES NUR IN BERN»

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DIE FEIER GEHT WEITER, IMMER WEITER.

«Ausverkaufte» Altstadt.

Gegen 16 Uhr setzt sich der Meisterumzug in Bewegung. Auf zwei umgebauten Lastwagen werden Spieler und Staff durch die Altstadt gefahren; Tausende von Schaulustigen säumen die Gassen. Vom Bärengraben geht es den Aargauerstalden hinauf Richtung Wankdorf. Die «Berner Zeitung» erinnert die Szenerie an eine «gelbschwarze Pfingstprozession», diese kommt nur langsam voran und braucht für den relativ kurzen Weg satte zwei Stunden. Die Menschen strömen ins Stade de Suisse, nehmen den Platz mit dem abgedeckten Kunstrasen und die Zuschauerplätze in Beschlag. Die Mannschaft sucht sich ihren Weg quer durch die Menge auf die Bühne. Natürlich wird sie nochmals im grossen Stil abgefeiert. Und natürlich beginnt danach die lange Party-Nacht mit vielen Konzerten. Die Feier geht weiter, immer weiter. «Ich dachte, irgendwann seien die Berner festmüde», sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried einem Reporter. «Aber dem ist überhaupt nicht so. Es ist irrsinnig.» Nicolas Moumi Ngamaleu: Akrobatik im meisterlichen Rahmen.


Von der Parade auf dem Bundesplatz, durch die Innenstadt, via NydeggbrĂźcke ins Stade de Suisse: Triumphzug der Meisterhelden.


Der Journalist und ehemalige Stadtratspräsident Urs Frieden schreibt auf Facebook: «Sportstadt Bern trifft Musikstadt Bern, beide Szenen verbunden durch wunderbare Menschen wie Guillaume Hoarau, die Jungs von ZüriWest, Lo & Leduc, die Obstberg-Rapper von Wurzel 5, die fantastischen Musiker von Open Season, Sänger Simon Jäggi, Oli Kehrli, die DJs Manuel C. Widmer und Martin Flury und viele andere, die diese in der Schweiz einmalige Verschränkung Sport&Kultur möglich machen, weil sie sie seit Jahren pflegen, und nicht nur, wenns gerade angesagt ist. Und dazu ein Publikum, das für ein solches Fussball-Woodstock empfänglich ist.»

Kassim Adams Nuhu: Begeisterung ohne Grenzen.

«FINGT Z GLÜCK EIM?»

Kuno Lauener (links) und Lo & Leduc: perfekte Unterhaltung bei der YB-Meisterfeier Doppel(s)pass mit Musik und Fussball.


Drei Songs sind am öftesten zu hören in diesen Tagen: «Fingt z Glück eim?» von Züri West, das leicht umgetextete «Scharlachrot» von Patent Ochsner und natürlich «Stand Together (YB Forever)» von Open Season mit Gästen, inklusive Guillaume Hoarau. Der Soundtrack des Meisters besteht fast ausschliesslich aus einheimischem Schaffen. Festhütte Wankdorf. Spätnachts noch hört man an diesem Pfingstsonntag Menschen, die ihr Glück in die Nacht hinaus singen. «Fuessbau-Schwizermeischter, Fuessbau-Schwizermeischter …» Man kriegt gar nicht genug davon. Und obwohl es längst amtlich beglaubigt ist, kann man es immer noch nicht recht fassen. «Fuessbau-Schwizermeischter – BSC!»

Guillaume Hoarau…

…besser als der perfekte Showmaster. Adi Hütter: YB-Trainer für die Geschichtsbücher.

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Das Meistertor für die Ewigkeit: Merci, Jean-Pierre Nsame!

n-Pierre Nsame a Je e z t ü h c rs te Meis Pedro Lenz trifft

N O I T A I  NSPILREN SEITEN  VON AL 40


e Nsame nicht rr ie -P an Je s e t anach is n Noch Wochen d Heimspiel gege im te u in . M 9 8 jene is verleidet, über h, dass Sulejman sa er ie w , lt h zä er Er auch Luzern zu reden. ar, dass er aber w ar b h ic re er t h seine Flanke für ihn nic mit dem Kopf in el g u K ie d au ar o h den Ball reinmerkte, wie H ic te n n o k n n a te. «D Die Richtung ableg nbeschreiblich! u s le al ar w g e aw mte hauen und von d ze Stadion schäu an g as d , en g e ll ass ich Fans, die Teamko gesagt hätte, d d an m je ir m , n fast über! Wen och allen darum d s n u g in g s e sse – !» dieses Tor schie feiern zu können m u lik b u P em eigen diesen Titel vor

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So wie er an jenem Abend von der Vorarbeit seiner Mitspieler profitieren konnte, um das Siegtor zu erzielen, so habe er insgesamt auch von der Vorarbeit des Clubs profitiert, betont Nsame: «Mir ist klar, dass bei den Young Boys seit Jahren sehr hart und sehr gut gearbeitet wird. Unsere aktuelle Mannschaft hat jetzt einfach das Privileg, diese Arbeit mit dem Meistertitel zu krönen.» In manchen Aussagen des treffsicheren Stürmers, der im vergangenen Sommer zu YB kam, erkennt man die Mentalität seines Trainer Adi Hütter. Wie Hütter betont Nsame, dass er immer dran sei, Schwächen auszumerzen, dass man sich stets noch verbessern könne, und dass es darum gehe, jeden Tag dazuzulernen. Selbst dem Verlust seines Stammplatzes nach der Rückkehr von Hoarau gewinnt Nsame etwas Positives ab: «Es war klar, dass Hoarau nach der Heilung seiner Verletzung spielen würde. Für mich war es eine wichtige Erfahrung, ich kannte das Gefühl nicht, auf der Ersatzbank zu sitzen, wusste nicht, wie es ist, wenn man nur die letzten zehn oder zwanzig Minuten spielt. Auch gerade in dieser Situation konnte ich als Spieler wachsen.» Als kleiner Bub rannte Jean-Pierre Nsame auf der Strasse vor seinem bescheidenen Wohnhaus in Kamerun ständig dem Ball nach. Als er sechs Jahre alt war, siedelte seine Familie nach Frankreich über. 2005 zog sie nach Saint Denis, den Pariser Vorort, in dem das Stade de France steht. Da war Jean-Pierre Nsame schon zwölf

und trat erstmals einem Fussballclub bei. Schon vier Jahre später wurde er in das «Centre de Formation» des FC Angers berufen. In solchen Leistungszentren, die gleichzeitig Internate sind, werden in Frankreich junge Talente fussballerisch und schulisch gebildet.

«Zudem merkte ich, was für ein Hunger in diesem Club steckte.» «Zu Beginn meiner Ausbildung war ich nicht im Sturmzentrum, sondern am linken Flügel. Das war für den weiteren Verlauf meiner Karriere sehr gut, denn am Flügel ist man taktisch und konditionell sehr gefordert.» Diese Erfahrung komme ihm heute als Stürmer entgegen. Das Profil eines kompletten Stürmers sei äusserst vielfältig geworden. Man habe defensive und offensive Aufgaben und müsse technisch versiert sein, um für den Gegner unberechenbar zu bleiben. Dass er ein kompletter und torgefährlicher Stürmer ist, bewies Nsame schon in der Saison 2016/2017, als er mit Servette Genf Torschützenkönig der Challenge League wurde. Danach lagen ihm verschiedene Angebote grösserer Clubs vor. Dass er sich für die Young Boys entschied, hatte mit den Clubverantwortlichen zu tun. «Schon bei meinem ersten Gespräch mit Spycher und Chapuisat spürte ich, dass sie mir vertrauen, und dass sie mich unbedingt wollen. Zudem merkte ich, was für


ein Hunger in diesem Club steckte. Das hat mich angezogen, denn ich mag es, wenn ein Club erfolgshungrig ist.»

Meisterautor und Meisterschütze: Pedro Lenz und Jean-Pierre Nsame.

Jean-Pierre Nsame glaubt nicht, dass der Gewinn der Meisterschaft diesen Hunger nach Erfolg schon gestillt hat. Viel mehr ist er überzeugt davon, dass für YB auch in der kommenden Saison viel drin liegt: «Natürlich wird es ein paar Abgänge geben, aber es ist sehr viel Qualität und ein sehr guter Geist in diesem Team. Daran können ein paar Wechsel nichts ändern.»

mal, wichtig ist nur, dass man sich davon nicht irritieren lässt und konzentriert weiter macht. Selbst bei Cristiano Ronaldo kommt das Tor manchmal erst nach zwei oder drei vergebenen Grosschancen. Solche Dinge versuche ich von andern Sportlern mitzunehmen.»

«Schon bei meinem ersten Gespräch spürte ich, dass sie mir vertrauen.» Seine Inspiration findet der Stürmer nicht nur bei anderen Fussballern. Natürlich gefalle ihm ein Spieler wie Cristiano Ronaldo, der es schaffe, jeden Tag noch einmal etwas besser zu werden. Aber er schaue auch ganz genau hin, was etwa ein LeBron James, ein Rafael Nadal oder ein Roger Federer mache. «Man kann bei anderen Sportarten zum Beispiel etwas über mentale Stärke lernen. Ich selbst war zum Beispiel früher fast zu sehr auf der Suche nach Perfektion. Wenn ich eine sichere Torchance vergab, war das für mich wie ein Versagen, das mich blockierte. Aber im Sport kann man nicht immer perfekt sein. Man kann Fehler machen, das ist nor-

Nsame, der sich selbst als Familienmensch bezeichnet und sagt, sein grösstes Hobby sei seine kleine Tochter, fühlt sich in Bern sehr wohl. Die Leute auf der Strasse oder in den Restaurants seien sehr respektvoll. Selbst wenn sie ein Autorgramm oder ein Foto wollten, blieben sie höflich und diskret. Doch vor allem beeindruckt ihn, wie die Fans hinter YB stehen. Das habe er bereits zu Beginn der Saison nach der 0:4-Niederlage im Heimspiel gegen Thun gemerkt. Da sei die Botschaft der Fans ganz klar gewesen: «Wir stehen zu euch, auch in der Niederlage», so etwas beflügle ihn. «Wir haben viel Qualität und viel Potenzial in unserem Kader. Es braucht jedoch mehr als das, bis eine Mannschaft eine solche Saison hinlegen kann. Du kannst bei uns herumfragen. Alle - auch die alten Spieler – schwärmen vom Geist dieses Teams. Jeder wird dir bestätigen, dass in dieser Mannschaft der beste Teamgeist herrscht, den er in seiner Karriere erlebt hat. Und Team-Spirit, das ist auch Inspiration.»


KOLUMNE

E D T I L  A NU

E H P M  TRIO «Ja, Götti, ich weiss. Das hast du mir schon hundertmal erzählt.» «Aber der Meistersong, das ist im Fall ein anderer, kennst du den auch? C’est la nuit de triooooomphe, on va faire le SHOW!!!, fiers de nos couleurs …» «Götti, das ist ewigs her …» «On est tous ensemble, on est tous ensemble …»

« … die 89. Minute läuft. Sulejmani tankt sich auf der linken Seite durch, flankt nach innen, da steht Hoarau … der köpft in den Fünfer zu Jean-Pierre Nsame, der sieht diese winzige Lücke zwischen dem Luzerner Goalie, dem letzten Abwehrspieler und dem Pfosten … und er denkt sich: Irgendwo geit e Türe uf, vilech nume ganz e schmale Schpaut, aber das reicht ihm eben, dem Hanspeter, früecher oder schpeter, chunnt dr Hansp…» «Also, Götti, tschüss! Machs gut.»

Chrigu Zingg ist Journalist und Kabarettist in Bern.

CHRIGU ZINGG

«Und dann kam der Hoarau auf die Bühne, unsere Nummer 99, Du weisst schon … Ein begnadeter Torjäger, ein Führungsspieler, ein Monsieur. Aber eben nicht nur! Auch ein grossartiger Sänger und Performer, der stand also vor die Mannschaft und sang ,Uuuuu Baby, I love your way’, in so einer Laid-Back-Version, da läufts mir gleich wieder kalt den Rück…»

«Hast Du Deine Rheumatabletten schon genommen?» «Mann, war das eine geile Nacht, damals im Achtzähni. Wenn ichs mir recht überlege, bin ich gar nie wieder aus dieser Nacht erwacht … das Bier floss in Strömen, ein süsser Duft lag in der Luft, der Himmel war hell erleuchtet von all den Pyros … Pfingsten wars! Jetzt weiss ichs wieder, es war Pfingsten. Also …»

«Musst Du schon gehen, Bub?» «Ich bin jetzt 34-jährig, Götti.» «Ehrlich jetzt, Bub? Aha. Na gut. Also tschüss. «YOUNG -» «BOYS!» «YOUNG -» «BOYS!!!!»

«Götti, ich muss mal. Ich komme Dich wieder besuchen, so in vier fünf Wochen, nach der US-Reise … Und an Weihnachten können wir …»

«Machs gut. Und komm wieder mal vorbei, dann erzähle ich Dir noch vom Cupfinal im Achtzähni.»


ADI HÜTTER

N E D R Ü F B O L R E D SON

R E N I A R T R E T MEIS

Adi Hütter hat YB und Bern als Meistertrainer verlassen – der 48-jährige Altacher hat als Coach und als Mensch deutliche Spuren hinterlassen. ALBERT STAUDENMANN

Der «Berner Bär» schrieb vom «besten YB-Trainer in der 120-jährigen Klubgeschichte». Das «Runde Leder» von jenem YB-Trainer, dem "man noch sehr lange nachtrauern» werde. Die Berner Zeitung liess ihre Leserschaft wissen, dass «Adi Hütter in Bern zum Sehnsuchtstiller geworden» sei, welcher «der Stadt Bern den ersten Meistertitel nach 32 Jahren schenkte.» Vom «Trainergott» war die Rede, vom "Wunderwuzzi aus Österreich» die Schreibe – die Superlative kannten kaum Grenzen. Man kann mit Fug und Recht behaupten, Adi Hütter habe in Bern und bei YB deutliche Spuren hinterlassen. Er geht als erster YB-Meistertrainer seit Alexander Mandziara 1986 in die Geschichtsbücher ein – notabene als Nachfolger jenes Mannes, unter dem er in der Saison 1989 / 90 beim LASK in Linz gespielt hatte. Adi Hütter überzeugte nicht nur als YBTrainer und vermochte nicht nur die Spieler zu Höchstleistungen anzutreiben. Er war auch im Umgang mit den

Mitarbeitenden, den Fans und den Sponsoren ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle. Bei öffentlichen Auftritten stets kontrolliert und souverän, liess er im kleineren Kreis jeweils seine grosse Lebensfreude zum Ausdruck bringen. Ihm war stets wichtig, was er sagte und wie er es sagte.«Ich bin wahrscheinlich jener YB-Angestellter, der am meisten in den Medien spricht. Also ist es mir sehr wichtig, welche Visitenkarte ich für den Verein abgebe», pflegte er zu sagen. Auf seiner Visitenkarte steht nun: Meister 2017 / 18 mit dem BSC Young Boys. Und neu: Trainer von Eintracht Frankfurt. Der deutsche Traditionsverein verpflichtete ihn mit einem Dreijahresvertrag – ein grosser Vertrauensbeweis für einen österreichischen Trainer, der in der Schweiz tätig war. Der BSC Young Boys bedankt sich noch einmal herzlich bei seinem Meistertrainer und wünscht ihm und seinem Assistenten Christian Peintinger in der Bundesliga viel Erfolg. Servus und auf Wiedersehen!


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G N U S Ö L B A E G I D U E R F  AHREN N AC H

Lars Lunde war fast nur mit Fouls zu stoppen.

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YB-J A


«Weil der Kübel so schwer war, brauchte ich einen Assistenten», witzelte Lars Lunde nach seinem Einsatz. Das war freilich nicht ganz korrekt: Die Swiss Football League hatte zwei Pokalträger aus dem 1986-Team berufen – wobei YB die Ehre am liebsten allen Spielern von damals erwiesen hätten. Jean-Marie Conz, dem Captain, natürlich, oder Martin «Tinu» Weber, dem Urgestein, der 499 Spiele für YB bestritt. Schliesslich erhielten die beiden «Berner» Weber und Lunde den Zuschlag – was für Jean-Marie Conz kein Problem war: «Wichtig war nur, dass YB endlich wieder einen Titel gewann!» So ist er eben, Jean-Marie. Martin Weber und Lars Lunde überbringen den ersehnten Pokal.

CHARLES BEURET

Vor 32 Jahren, im Frühjahr 1986, waren die Young Boys Schweizermeister geworden. Nun wurde die Mannschaft von Trainer Alexander Mandziara und Captain Jean-Marie Conz als YB-Titelhalter endlich abgelöst. Die Spieler von einst freuen sich mit dem aktuellen Team und feierten den grossen Triumph mit Begeisterung mit.

Meisterspieler 1986 im Meisterspalier 2018 Auch Jean-Marie Conz war selbstverständlich dabei, als YB gegen den FC Lugano zum neuen Schweizermeister gekürt wurde. Zusammen mit den beiden Pokalträgern und dem Personal des BSC Young Boys bildeten sie ein Spalier für die aktuellen Meisterspieler und Staff-Mitglieder, die zur Trophäenübergabe einzeln auf die Bühne gerufen wurden. Dabei vom Meisterteam: Captain Jean-

«Enfin!» Jean-Marie Conz, Captain und Libero des YBMeisterteams 1986, bringt es auf den Punkt. Und sein vorderer Verteidiger von damals, Martin Weber, doppelt nach: «Es war wirklich an der Zeit!» Mit Conz und Weber freuten sich alle anderen, die 1986 aktiv dabei waren.

«Eine grosse Ehre», sagt Lunde Die Helden von damals waren auch bei diesem Titelgewinn «aktiv» dabei, insbesondere Lars Lunde, der Topskorer der Meisterschaftsaison 1986. Er durfte den ersehnten Pokal nach dem Lugano-Match vom Spielerausgang unter dem Jubel von über 30’000 zum Mittelkreis auf die Meisterbühne tragen. «Eine grosse Ehre für mich», sagt Lars Lunde dazu. Es freut ihn sichtlich, dass er nach so vielen Jahren in Bern noch immer Kultstatus besitzt, und dass man ihn auch bei YB nie vergessen hat. Was übrigens nicht selbstverständlich ist: Lunde spielte in den Jahren 1984 – 1986 «nur» 55 Partien (30 Tore) für unsere Young Boys, dann wurde er für eine Million Franken von Bayern München abgeworben. Seine Karriere im Spitzenfussball wurde wenig später nach einem schweren Autounfall beendet – aber sein Bezug zu YB und Bern blieb bestehen. Seit vielen Jahren lebt er wieder in der Bundesstadt, wo er sich in der Spitalbranche als Krankenpfleger einen ausgezeichneten Ruf geschaffen hat.

Einladung vom vierfachen YB-Meister Hansruedi Fuhrer. Stehend von links: Lars Lunde, René Hitz (YB-Vorstandsmitglied), Kurt Brönnimann, Roland Schönenberger, Erich Hänzi, Urs Zurbuchen. Vorne: Charles Beuret, Hansruedi Fuhrer, Martin Weber, Fredy Häner.

Marie Conz, Torhüter Urs Zurbuchen, die Feldspieler Roland Schönenberger, Kurt Brönnimann, Martin Weber, Lars Lunde, René Sutter, Sportchef Walter Eichenberger und Robert Mandziara, der Sohn des leider zu früh verstorbenen ehemaligen Meistertrainers Alexander Mandziara. Dazu gesellte sich Erich Hänzi, ein Jahr später mit YB Cupsieger. Einer der Kaderspieler von einst war auch anwesend, er stand aber nicht Spalier, sondern wurde als Meister auf die Bühne gerufen: Stefan Knutti war es, der 1986 und 1987 als zweiter Torhüter im YB-Kader stand.


Gefragte Interviewpartner Die 86er zeigten sich alle beeindruckt vom grossen Fest, aber auch von der Festfreude der Bernerinnen und Berner, die, wie eine Zeitung mit grossem Verständnis schrieb, für ein paar Wochen komplett auf «Partymodus» umgeschaltet hatten. Die grosse Berner Begeisterung erreichte auch die Spieler von einst. Martin Weber war fast täglich als Interviewpartner von Druckmedien, Radio oder Fernsehen gefragt. «Ich hatte in den Wochen vor und nach dem Meistertitel eindeutig mehr Pressetermine als 1986», erzählt er. Und er war nicht allein: Das TVSportpanorama beispielsweise zeigte den Zuschauern in vier Folgen ein Zusammentreffen der Meister von damals mit den Meistern von heute: Georges Bregy mit Djibril Sow, Urs Zurbuchen mit Marco Wölfli, Jean-Marie Conz mit Captain-Kollege Steve von Bergen, Lars Lunde mit Guillaume Hoarau.

Und eine Einladung von GC Die Meister von 1986 hatten noch einen weiteren inoffiziellen Auftritt: Sie wurden von den Grasshoppers zum Letztrundenspiel GC – YB in den VIP-Sektor als Ehrengäste eingeladen. Mit dabei – allerdings auf Zürcher Seite – Hansruedi Fuhrer, der seinerseits Meister mit dem BSC Young Boys geworden ist. Das freilich liegt noch einiges weiter zurück: Fuhrer gehörte zum Sing-Team, das zwischen 1957 und 1960 viermal in Folge den Titel holte. Der einstige Fussball-Internationale Fuhrer, ursprünglich Zweitliga-Spieler von Victoria, war als GC-Botschafter Initiant der netten Einladung. «Es freut mich ausserordentlich, dass YB den Titel gewonnen hat», sagte er, «er war hochverdient. Als Ur-Berner bin ich natürlich auch ein bisschen stolz.» Recht hat er!

Damals war noch alles anders Welch ein Unterschied zwischen 1986 und 2018: Damals, nach dem legendären 4:1-Auswärtssieg in Neuenburg, als YB überraschend den Meistertitel gewann, gab es in Bern kein grosses Fest, auch keinen Umzug. Die Freude war zwar gross in der Bundesstadt, aber Euphorie war

So war es damals: Jean-Marie Conz mit dem Meisterpokal.

Martin Weber jubelt 1986 in Neuenburg auf dem Zaun.

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Die aktuelle Meistermannschaft präsentiert der Fankurve den Pokal.

Der legendäre Stuhl-Trick von Georges Bregy im Boccia-Hüsli.

keine aufgekommen. Irgendwie (un-)passend: Die Mannschaft feierte sich spontan selbst. Unterwegs, auf der Rückfahrt von Neuenburg, wurde der Car angehalten, um Getränke zu organisieren. Und dann ging es intern los – vor allem im legendären «Boccia-Hüsli», das damals zwischen zwei WankdorfTrainingsfeldern stand. Dabei soll es sich gezeigt haben, dass die Bregy, Prytz, Lunde und Co. nicht nur ausgezeichnete Fussballer, sondern auch aussergewöhnliche Festbrüder gewesen seien. Echte Zeitzeugen gibt es wenige – obschon heute viele von sich behaupten, mit von der Party gewesen zu sein … Anders als heute war damals nicht nur der Partymodus, ganz anders verlief auch die Meistersaison: Während YB in dieser Saison stets an der Spitze mitspielte, verdankten die 86er ihren Titel vor allem einer starken Rückrunde. Nicht zuletzt dank dem Engagement des Schweden Robert Prytz in der Winterpause arbeitete sich das Team von Alexander Mandziara vom Mittelfeld bis an die Tabellenspitze vor – und fing den grossen Favoriten Xamax in der zweitletzten Runde noch ab. Dass dieses YB-Team aber grosse Klasse hatte, bestätigte sich in der Folge mehrmals: Im Europacup der Meisterklubs gab es unter anderem einen 1:0-Heimsieg gegen Real Madrid, ein Jahr später den Sieg im Schweizer Cup und den Vorstoss bis in den Viertelfinal im Europacup der Cupsieger gegen Ajax Amsterdam.


Wintermeister 1992: Georges Bregy (links) und Alain Baumann auf der Ehrenrunde im alten Wankdorf.

M I E R H 32HNJELALDURCHLAUF S C 32. Diese Zahl ist derzeit allgegenwärtig rund um den BSC Young Boys. 32 Jahre musste der YB-Anhang nach dem Titelgewinn 1986 warten, ehe es in diesem Jahr endlich wieder klappte. 32 Jahre lang musste man als YB-Fan leiden … doch, ist das wirklich so? Waren die letzten 32 Jahre eine reine Leidensgeschichte? Wir blicken zurück und stellen fest, dass es in dieser Zeit durchaus auch Höhepunkte gab. Joachim Siweks Tor im Cupfinal 1987 gegen Servette.


STEFAN STAUFFIGER

Ein halbes Jahr nach dem Gewinn der Meisterschaft traf YB im Meistercup auf Real Madrid. Und den Young Boys gelang im Herbst 1986 eine grosse Leistung. Ein Kopfballtor von Urs Bamert reichte zum 1:0-Sieg im Hinspiel. Im Rückspiel im Bernabeu unterlag YB aber deutlich mit 1:5. Einen Titel gab es in Bern 1987 zu feiern. YB gewann den Cupfinal gegen Servette. Nach 90 Minuten stand die Partie 2:2, Dario Zuffi und Robert Prytz hatten für YB getroffen. In der Verlängerung sorgten Joachim Siwek und Reto Gertschen mit ihren Treffern für grossen Jubel in Bern. Im folgenden Jahr überwinterten die Gelbschwarzen im Cupsieger-Cup. Nachdem Dunajská Streda und Den Haag eliminiert worden waren, bedeutete Ajax Amsterdam im Viertelfinal im März 1988 Endstation. 1991 schafften die Young Boys den Einzug in den Cupfinal gegen Sion. Zur Pause führten die Berner mit 2:0, ehe Sion vor 50’000 Zuschauern im Wankdorf in der zweiten Halbzeit die Wende gelang.

Wintermeister im Jahr 1992 Ein Jahr später bezwangen die Young Boys im letzten Spiel vor der Winterpause im Wankdorf GC mit 2:1 und wurden Wintermeister. GC hingegen musste den Gang in die Auf-/Abstiegsrunde antreten. Für die über 16'000 Zuschauer im Wankdorf bleibt dieses packende Spiel und das Siegestor von Piotr Nowak in der Schlussphase unvergessen. Im Jahr 1993 blieb YB lange im Meisterrennen dabei, musste dann aber dem FC Aarau den Vorzug lassen. Im Herbst wartete Celtic Glasgow im UEFA-Cup. Nach einem 0:0 im Hinspiel in Bern schied YB in Glasgow höchst unglücklich aus. In der Verlängerung besiegelte ein Eigentor von Alain Baumann das Berner Schicksal.

die erste Liga. Im Dezember 1999 wurde die BSC Young Boys Betriebs AG mit einem Kapital von 500’000 Franken gegründet, ein wichtiger Schritt für die Genesung des Clubs. Letztlich gelang der Klassenerhalt in der Nationalliga B problemlos. Die darauffolgende Meisterschaft konnte mit einer schlagkräftigen Equipe in Angriff genommen werden. Mit Spielern wie Harutyun Vardanyan und Gürkan Sermeter hatte man sich gezielt verstärkt. YB errang Sieg um Sieg und begeisterte die treuen Fans mit tollem Offensivfussball. Dank der grossen Heimstärke konnte bereits drei Runden vor Schluss der Wiederaufstieg ausgiebig gefeiert werden. YB verlor kein einziges Heimspiel in der Saison 2000 / 2001. In Bern brach nach dem Aufstieg eine neue Euphorie aus. Die nächsten vier Jahre spielten die Young Boys im Neufeldstadion und steigerten sich von Jahr zu Jahr. Nach 10-jähriger Pause spielten die Gelbschwarzen wieder im Europacup, allerdings ohne Spuren zu hinterlassen. Die Spielzeit 2003 / 2004 wurde unter Trainer Hans-Peter Zaugg auf dem zweiten Platz beendet, Stéphane Chapuisat, Leandro Fonseca und Thomas Häberli waren die prägenden Figuren des Teams. Nach dem Einzug ins neue Stadion qualifizierte man sich 2006 und 2009 für den Cupfinal. Beide Male mussten sich die Young Boys vom FC Sion bezwingen lassen. 2008 und 2010 blieb YB bis zum letzten Spieltag im Meisterrennen dabei, doch es gab nichts zu feiern. Der FC Basel behielt die Oberhand in beiden Fällen.

Highlight in schwierigen Zeiten: Freude bei YB und Goalie Bernard Pulver nach einem Sieg im Cup 1995 gegen Servette.

Zweimal Abstieg, zweimal Aufstieg In den folgenden Jahren mussten YB und seine Fans hartes Brot beissen. 1995 musste man erstmals die Auf-/Abstiegsrunde bestreiten. Zweimal gelang die Rettung recht souverän, doch 1997 stieg YB erstmals seit 1947 wieder in die Nationalliga B ab. Zwar gelang nach nur einer Saison der sofortige Wiederaufstieg, doch der wirtschaftliche und sportliche Notstand endete 1999 im erneuten Abstieg. YB bestritt mit einer Rumpfmannschaft die nächste Saison. Das Resultat war verheerend: Drittletzter Platz nach der Qualifikation, es drohte gar der Fall in

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Erfolgreich im Europacup Im Europacup gelang YB im Sommer 2010 ein grosser und für die Zukunft wichtiger Schritt. Unter Trainer Vladimir Petkovic wurde in der Champions-LeagueQualifikation Fenerbahçe Istanbul eliminiert. Nach einem 2:2 im Hinspiel in Bern schoss Stürmer Henri Bienvenu das siegbringende Tor in Istanbul. Somit war klar: YB wird erstmals an einer Europacup-Gruppenphase teilnehmen. In den Playoffs scheiterten die Berner an Tottenham. Nach einem begeisternden 3:2-Sieg im Hinspiel in Bern unterlag man im Rückspiel deutlich mit 1:4. Es folgte eine erfolgreiche Europa-LeagueKampagne und YB überwinterte erstmals seit 1987 wieder im Europacup. In den Folgejahren waren die Young Boys Stammgast in der Europa League. Unvergessen sind dabei die Auftritte gegen Liverpool (2012) und Napoli (2014). 2016 und 2017 schaltete YB unter Trainer Adi Hütter mit grossartigen Leistungen in der Qualifikation Schachtar Donezk und Dynamo Kiew aus. In der Meisterschaft etablierten sich die Young Boys in den letzten Jahren als zweite Kraft hinter Basel, ganz nahe an die Spitze kam man allerdings lange nicht. Bis zur Saison 2017 / 18, in welcher die Titel-Durststrecke nun endlich ein Ende gefunden hat.

YB eliminiert Dynamo Kiew: Jordan Lotombas 2:0 im August 2017.

2:2 an der Anfield Road: Elsad Zverotics unvergessener Schuss ins Glück.

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Richtungsweisend: Der Aufstieg 2001 vor dem Umzug ins Neufeld.

Henri Bienvenus Tor zum Sieg gegen Fenerbahçe öffnete YB die Tür in die Europa League.

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S M A E T R E T S I E M 2 1

B Y D R I W T T I N H C S M I S T ER I E M E R H A J A L L E 10 CHARLES BEURET

120 Jahre – Zwölf Titel. Alle zehn Jahre im Schnitt wird YB – statistisch gesehen - Schweizer Fussballmeister. Was auf den ersten Blick wunderbar nach Regelmässigkeit aussieht, sagt bei genauerem Hinschauen eher das Gegenteil. Sieben dieser Meistertitel kamen zweimal in wahren Schüben, und dazwischen ergaben sich lange Durststrecken. Die längste haben wir nun glücklicherweise hinter uns. Sie dauerte 32 Jahre lang, die YB zwar auch unvergessliche Höhepunkte, aber eben auch zahlreiche Enttäuschungen bescherte.

1909: Titelgewinn mit 52:12 Toren und lauter Siegen War das eine Meisterschaft: YB gewann jeden Match, unter anderem 7:0 gegen den damaligen Erzrivalen FC Bern und 11:2 gegen Servette. Bester Torschütze in dieser Saison: Der Internationale Hans Kämpfer, dessen Trikot nach 115 Jahren im YB-Museum zu sehen ist. Ein Mannschaftsbild existiert leider nicht mehr, aber die Verantwortlichen von damals verewigten die Spieler in einer wunderbaren Collage mit Pokal.

Und hier sind die zwölf YB-Mannschaften, die sich seit der Gründung des damaligen FC Young Boys anno 1898 bis heute als Schweizermeister feiern lassen durften: 1903: Zwei Clubgründer im Meisterteam Gerade fünf Jahre hatte sich YB Zeit gelassen, um erstmals Schweizermeister zu werden. Stolz präsentierte sich die Mannschaft mit dem Pokal zum Erinnerungsbild. Mit dabei die Gebrüder Schwab, die 1898 zu den Gründern unseres Vereins gehörten.

Oben von links: H. Ochsenbein, J. Baierle, Ernst Maurer, Oskar Kihm, Walter Lehmann. Mitte: Victor Adamina, Aldred Rubli, Hans Kämpfer, Robert Stucki. Unten: A. Weiss, E. Sydler, H. Bähler, W. Meister, K. Minder.

Oben von links: Max Schwab, Hermann Kratz, Walter Lehmann, F. Brodbeck, P. Rohr, Hans Kämpfer, F. Gamper. Unten von links: W. Frei, F. Joss, Oskar Schwab, E. Prince.

1910: Die YB-Viertelstunde wird erstmals erwähnt Es war die Saison, in der gemäss alten Chroniken die YBViertelstunde geboren wurde… Oft verliefen die Spiele ausgeglichen, bis die Young Boys dank überlegener Kondition in den Schlussphasen gehörig aufdrehten. In der letzten Viertelstunde entschieden sie manchen Match noch klar für sich. Es war der dritte Titel für Hans Kämpfer.


zaubert wurden, so dass 2000 und mehr Zuschauer die Partien verfolgen konnten. YB war die Mannschaft der «Durchnummerierten» – weil mehrere Brüderpaare mitspielten.

Oben: Ernst Weiss, Paul Kaiser, Wilhelm Meister, P. Weiss, Hans Kämpfer, K. Minder. Mitte von links: M. Schulz, Jacob Walter (Captain), F. Gerster. Unten von links: Victor Adamina, Ernst Maurer, Robert Stucki.

1911: Meisterschaftshattrick und Anglo-Cup-Sieger Der erste Titel-Hattrick im Schweizer Fussball. Als erstes Team überhaupt hatte es YB geschafft, dreimal hintereinander Meister zu werden. Somit bleibt der prachtvolle goldene Pokal für ewig in unserem Besitz. Damit nicht genug: YB gewann auch den Anglo-Cup, den Vorgänger des Schweizer Cups, dreimal in Serie.

Von links Wüthrich I (in Zivil), Hans Beyeler, Dasen II, Funk II, Wüthrich II, Bessmer II, Lienhard, Robert Stucki, Hans Funk I (Captain), Wüthrich III, Albert Osterwalder (der Vater des späteren Band-Leaders «Hazy»), Bessmer I, Rudolf Ramseyer, Alfred Berger II, Hirt (Präsident), Flückiger.

1929: Mit zwei Europameistern erstmals im Wankdorfstadion Der Sportplatz Spitalacker ist Vergangenheit – die Young Boys haben im Wankdorfstadion seit 1925 eine neue Heimat. In ihren Reihen zwei Europameister: Goalie Hans «Pudere» Pulver und Paul «Pölle» Fässler holten diesen Titel für die Schweiz an den Olympischen Spielen 1924 in Paris. Der sechste YB-Meistertitel löst in Bern grosse Begeisterung aus, denn im entscheidenden Finalspiel wird Erzrivale GC 2:0 besiegt und damit am Hattrick gehindert. Der Pokal, den Captain Fässler entgegennehmen kann, wird 30 Jahre später in endgültigen YB-Besitz übergehen.

Von links: Von links; Robert Stucki, F.Nägeli, F. Wetzel, K. Minder, Wilhelm Meister, Jacob Walter I (Captain), Ernst Weiss, Paul Kaiser, Ernst Maurer, Victor Adamina, H. Walter II.

1920: Auf der Kasernenmatte zum fünften Meistertitel Nach dem ersten Weltkrieg hatte YB keinen eigenen Platz mehr, weil auf dem Spitalacker-Rasen im Rahmen der Anbauschlacht auf Geheiss des Bundesrats Kartoffeln angepflanzt werden mussten. Also spielten die Berner auf dem Kasernenareal, wo die nötigen Einrichtungen an den Spieltagen im Teamwork hinge-

Oben von links nach rechts: Mühlheim, Vögeli, Pulver, L. Gerber, Schicker, Baumgartner, E. Meyer (Trainer) Mario Fasson. Sitzend von links: Baldy, vo Arx I, Grunder, Paul Fässler (Captain), Jung.


1957: Der Beginn der unvergessenen Albert-Sing-Titelserie Drei Jahre nach dem «Wunder von Bern» sind die Young Boy für eine Wunderserie bereit. Trainer Sing hat sein Spielerkader nach seinen Wünschen bereinigt. Seine Mannschaft spielt einen modernen, athletischen Fussball. Vorne sorgen Geni Meier (18 Tore), René Hamel (16) und Kurt Linder (13) für die meisten Goals, hinten sorgen Goalie Walter Eich und der legendäre Vorstopper Willy Steffen für die defensive Organisation. Die Spiele gegen den FC La Chaux-de-Fonds und GC sind entscheidend und begeistern die YB-Zuschauer.

Hinten von links: Masseur Widmer, Niklaus Zahnd, Robert Bäriswyl, Léon Walker, Marcel Flückiger, Gilbert Rey, Otto Häuptli, Toni Allemann, Heinz Schneiter. Vorne von links; Spiko-Sekretär Perdrizat, Sportchef Achille Siegrist, Michel Spicher, Hans Grütter, Toni Schnyder, Heinz Bigler, Ernst Wechselberger, Eugen Meier, Walter Eich, Albert Sing. Es fehlen auf dem Bild: Willy Steffen, Hansruedi Fuhrer, René Häfeli, Peter Allenbach. 1959: Der zweite Meisterschaftshattrick ist perfekt Housi Grütter trat sein Captain-Amt dem legendären Geni Meier ab. Es war die unvergessene EuropacupSaison von YB. MTK Budapest und Wismut Aue wurden in dramatischen Spielen eliminiert, im Halbfinal des Meistercups gab es den 1:0-Sieg vor 63’000 im Wankdorf gegen Stade de Reims. Geni Meier schoss das entscheidende Tor. Meier wurde mit 24 Treffern Schweizer Topskorer vor Teamkollege Wechselberger. Die YB-Reserven wurden übrigens ebenfalls Meister – und zwar mit 114 geschossenen Toren in 25 Spielen. – im entscheidenden Spiel zum Titelgewinn schoss Meier gegen Urania gleich vier Goals.

Hinten von links: Masseur Widmer, Kurt Linder, Marcel Flückiger, Michel Spicher, Hans Grütter, René Hamel, Otto Häuptli, Heinz Geiser, Heinz Bigler, Geni Meier, Niklaus Zahnd, Peter Allenbach. Vorne: Léon Walker, Willy Steffen, Heinz Schneiter, René Häfeli, Walter Eich, Kurt Scheller, Gilbert Rey, Robert Bäriswyl, Trainer Albert Sing.

1958: Das erste Double der Vereinsgeschichte Die Zahlen zeigten die YB-Überlegenheit auf die Konkurrenz: 26 Spiele, 20 Siege, 3 Unentschieden, 3 Niederlagen, 76:37 Tore. Der aus München verpflichtete Ernst Wechselberger wird auf Anhieb Topskorer, aber auch die anderen neuen Spieler wie Toni Allemann und Toni Schnyder erweisen sich als willkommene Verstärkungen. Unvergessen der Match gegen GC, der 4:4 endet und im Wankdorf 22’000 Zuschauer begeisterte. Der Jubel ist gross: YB gewinnt gegen GC auch den Cup und holt sich das erste Double der Vereinsgeschichte.

Hinten von links: Trainer Albert Sing, Willy Steffen, Gilbert Rey, Geni Meier, Ernst Wechselberger, Robert Bäriswyl, Niklaus Zahnd, René Häfeli, Walter Eich. Vorne: Toni Allemann, Léon Walker, Otto Häuptli, Heinz Schneiter, Michel Spicher, Toni Schnyder. Es fehlen: Hansruedi Fuhrer, Marcel Flückiger, Heinz Geiser, Peter Allenbach, Emil Pensa, Ruedi Haldimann.

1960: Mit diesem Titel hatte niemand gerechnet Trainer Sing rechnete nach dem dritten Titel in Serie nicht damit, dass YB die Serie weiterführen könnte. Doch mit Routine und den neuen Spielern Dürr und Schneider schafften es die Berner erneut. Zwei Resultate waren besonders bemerkenswert: Gegen Erzrivale FC La Chaux-de-Fonds siegte YB im Wankdorf vor 20’000 begeisterten Zuschauern 8:3, und in Luzern gewannen die Gelbschwarzen 8:4. Gefeierter Mann in diesem Spiel war Willy Schneider, der mit 25 Mouchen Schweizer Topskorer vor Geni Meier wurde.


Unvergessen: In der Standard-Formation stehen bei YB Schneiter, Schnyder und Schneider…

Jürg Jäggi (Assistenztrainer), René Sutter, Joachim Siwek, Rolf Zahnd. Vorne: Roland Schönenberger, Georges Bregy, Martin Weber, Stefan Knutti, Urs Zurbuchen, Dario Zuffi, Jean-Marie Conz, Lars Lunde. Es fehlt: Robert Prytz

2018: Und das ist unser Meisterteam, dem das aktuelle MAG gewidmet ist

Hinten von links: Trainer Albert Sing, Willy Schneider, Léon Walker, Richard Dürr, Ernst Wechselberger, Walter Eich, Niklaus Zahnd, Eugen Meier, Ruedi Haldimann, Achille Siegrist, Sekretär Perdrizat. Vorne: Toni Schnyder, Otto Häuptli, Toni Allemann, Heinz Bigler, Hans Kessler, Hansruedi Fuhrer, Marcel Flückiger. Es fehlen: Torhüter Felix Ansermet, Gilbert Rey, Willy Steffen, Peter Allenbach, Arnaldo Gilardi, Bernard Joye.

1986: Trainer Mandziara beendet die Durststrecke Der grosse Meisterschaftsfavorit war Xamax mit all seinen Internationalen um Ulli Stielike und Heinz Hermann. Doch die Young Boys drehten nach einer eher bescheidenen Vorrunde auf, wobei entscheidend war, dass in der Winterpause an der Seite von Georges Bregy ein echter Spielmacher verpflichtet werden konnte: Robert Prytz. Der Schwede bekam von Trainer Alexander Mandziara den Auftrag, das Offensivspiel zu unterstützen, was die pfeilschnellen und spielstarken Lars Lunde (er wurde Schweizer Topskorer) und Dario Zuffi zu wunderschönen Toren ausnützten. YB besass ein kompaktes Kollektiv mit einer sattelfesten Abwehr, die Captain Jean-Marie Conz souverän dirigierte. Unvergessen der entscheidende Match um die Meisterschaft in Neuenburg: Die Young Boys siegten nach einer begeisternden Leistung 4:1 und gewannen den elften Meistertitel.

Oberste Reihe (von links): Martin Fryand (Konditionstrainer), Stefan Knutti (Torhütertrainer), Stephan Flückiger (Reha-Trainer), Christian Fassnacht, Guillaume Hoarau, Gregory Wüthrich, Kasim Adams Nuhu, Loris Benito, Andreas Brand (Arzt), Jan Montagne (Arzt), Thomas Ringgenberg (Arzt). Dritte Reihe: Janne van Enckevort (Physiotherapeut), Christian Peintinger (Assistenztrainer), Harald Gämperle (Assistenztrainer) Leonardo Bertone, Taulant Seferi (neu beim FC Wohlen), Marco Bürki, Sven Joss (neu beim FC Thun), Michel Aebischer, Bruno Bielesch (Materialwart), Nico Zaugg (Teambetreuer), Cuno Wetzel (Arzt). Zweite Reihe: Christoph Spycher (Sportchef), Adi Hütter (Trainer), Thorsten Schick, Miralem Sulejmani, Jordan Lotomba, Djibril Sow, Alexander Gerndt (neu beim FC Lugano), Sékou Sanogo, Fred Stulens (Physiotherapeut), Toni Pagano (Materialwart). Vorderste Reihe: Andreas Biritz (Physiotherapeut), Roger Assalé, Yoric Ravet (neu beim SC Freiburg), Marco Wölfli, David von Ballmoos, Dario Marzino, Kevin Mbabu, Steve von Bergen, Matthias Gubler (Physiotherapeut). Nicht auf dem Bild: Jean-Pierre Nsame, Nicolas Moumi Ngamaleu, Pedro Teixeira, Alexandre Letellier, Leo Seydoux.

Hinten von links: Walter Eichenberger (Sportchef), Fredy Häner (Physio), Kurt Brönnimann, Stefan Moranduzzo, Beat Wittwer, Jürg Wittwer, Jo Radi, Stefan Bützer, Thomas Hartmann, Fredy von Allmen (Physio). Mitte: Reto Gertschen, Urs Bamert, Alain Baumann, Heinz Reinhard (Betreuer), Alexander Mandziara (Trainer),

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N I E T S T T E W Y D E R F GASTSPIEL VON

E B E I L E U E N «MEINE T I M L E I V T H  A » N U T U Z N E MENSCH Fredy Wettstein Kuno, Büne, Mani, Chrigu, Wuschu, Corinna, Albi, Cédric, Steffi, es gab schon viele Gründe, Bern zu lieben, auch für einen aus Zürich, wegen der schönen Musik, wegen vielen lieben Menschen – hat es in Bern mehr liebe Menschen als sonstwo? –, aber seit dieser Nacht gibt es einen Grund mehr. Ich liebe YB. Das schreibt man nicht oder hätte ich früher nie schreiben dürfen, als Journalist einer Zürcher Zeitung. Wenn dieses Herz einen fussballerischen Flecken haben durfte, dann wenigstens einen blau-weissen, gleich, ob nun für den Klub rechts oder links von den Geleisen, aber sicher keinen gäub-schwarzen. Als Kolumnist bin ich offen für neue Gefühle. Und seit dieser Nacht sind diese entbrannt, und wie es bei Lieben so manchmal ist, war sie keine auf den ersten Blick, sondern hatte sie schon seit längerem geschlummert, tief drinnen, irgendwo. Aber das ist eine andere Geschichte und hat auch mit Menschen zu tun. Diese Nacht also. Und auch die laute Musik, immer wieder Kuno, Büne über die Lautsprecher im Stadion, Chrigu, der Pianist, tanzte irgendwo mit Pedro, dem Poeten, sie posteten ein überglückliches Selfie, und als auch die Hosen kreischten, summte ich mit, singen kann man es nicht nennen, ihr Lied «An Tagen wie diesen» in dieser dunklen gelbschwarzen Nacht. Sie singen von der Unendlichkeit, die man sich wünscht, und wie wir uns treiben lassen und schwimmen sollen mit dem Strom. Ohne ein Ende in Sicht.


Irgendwann kam doch der Morgen. Der erste Zug zurück nach Bern Ost, und ich hätte ihn beinahe verpasst, ich hätte ihn eigentlich gerne verpasst, denn ich war längst abgetaucht in die Berner Seele. Und da kam, unten im HB, dieser junge Mann auf mich zu, 20 vielleicht, mit einer Dose Bier in der Hand, sicher nicht der ersten, er war fröhlich und sehr beschwingt, redete und sagte, dass er es gar nicht glauben könne, es sei wie ein Traum, er trug, um es doch zu glauben, wie fast alle das gelbe Leibchen, «Meister» vorne drauf, eine «12» hinten. «Bisch o glücklech, äs isch so huere schön», sagte er beim Abschied, drehte sich nochmals um. Ich weiss, meine neue Liebe hat viel mit Menschen zu tun.

Fredy Wettstein war 30 Jahre Sportchef beim «Tages-Anzeiger» und ist heute Kolumnist.


T E R U E B S E L R A H C N GASTSPIEL VO

» T Z T E J T S I T Z T E «J CHARLES BEURET Man hat mir schon viel nachgesagt. YB-Gedächtnis zum Beispiel. Das gefällt mir recht gut, obschon ich zugeben muss: Was gestern und vorgestern war, ja, das weiss ich nicht mehr so genau. Da muss ich schon mal nachschlagen. Aber was vor 30, 40, 50 und 60 Jahren war, ja, da kann ich in der Regel schon eine gute Antwort geben… Man sagt mir auch nach, ich sei ein unverbesserlicher Nostalgiker. Ja, das ist kein Wunder, denn schliesslich zähle ich mich ziemlich genau seit Frühjahr 1957 zu den regelmässigen YB-Matchbesuchern. Die Trainer-Sing-Titel habe ich Unterschriften- und Panini-Bildli-sammelnd aktiv miterlebt. Und dies erwies sich, wie ich heute bilanzieren darf, als nachhaltig. Eben: for ever. Ich habe deshalb viel erlebt bei YB in all den Jahren. Und in verschiedensten Funktionen. Als ganz junger Fan, als interessierter Zuschauer, dann berufsmässig als Journalist viele, viele Meisterschaften lang, schliesslich im neuen Stadion als Medienchef und Kurator unseres kleinen Museums, und seit meiner Pensionierung zähle ich mich als Betreuer eben dieses Museums und als regelmässiger MAG-Reporter am ganz äussersten Rand auch ein kleines Bisschen zur Crew von YB. Und jetzt diese neue ungeheure Situation! Ich kann nicht mehr von früher erzählen – das alles ist plötzlich nicht mehr wichtig. Die Leute, die im Museum oft mit Begeisterung und auch Wehmut an meinen Lippen hingen, als ich jeweils vom Xamax-Spiel 1986 oder von Geni Meiers Tor im Europacup-Halbfinal gegen Stade de Reims erzählte, diese Leute wollen nichts mehr von früher wissen! Das zählt alles nichts mehr, jetzt regiert die Gegenwart: das Tor von Nsame gegen den FC Luzern. Die fantastische Stimmung in der Stadt. Und im Stadion. Wir sind Meister! Jetzt! Nicht vor 32 Jahren!


Ich finde das toll! Ehrlich! Und unglaublich auch, denn wer so lange wie ich mit seinem Klub nicht Meister geworden ist, der durfte sich einen derartigen Hype, der da ausgebrochen ist, nicht einmal erträumen. So zieht der Nostalgiker mit Begeisterung seinen Hut der Vergangenheit und verneigt sich vor der Gegenwart. Die Freude ist gross – nicht nur bei mir und in und um Bern, sondern in der ganzen Schweiz. Man gönnt YB den Titel, man hat mit uns gefiebert und wohl auch gefeiert. Weshalb diese Zuneigung von überall? Ich kenne nur eine Antwort, und die freut mich für YB ganz besonders: Man gönnt uns den Titel, weil wir als sympathischer, bodenständiger, ehrlicher und auch im Erfolg bescheiden gebliebener Verein wahrgenommen werden. Und das wiederum ist auch Produkt der entsprechenden Kommunikation. PS: Und weil der Nostalgiker halt trotzdem gerne auf seine YB-Zeit zurückschaut, seien noch ein paar nebensächliche Zahlen und Fakten in kleinerer Schrift nachgeliefert: 1957: YB holt den ersten Schweizermeistertitel mit Albert Sing, drei weitere folgen bis 1960. USA-Präsident ist der ehemalige Weltkriegsgeneral Eisenhower. Das Schweizer Fernsehen nimmt den Sendebetrieb auf. 1986: 26 Jahre sind seit dem letzten Titel vergangen. Mit Trainer Mandziara wird YB wieder Meister. Bundespräsident Schlumpf übergibt den Pokal. In Berlin steht noch immer die Mauer. In Tschernobyl kommt es zur Reaktorkatastrophe. 2018: Diesmal sind 32 Jahre seit dem letzten Meistertitel ins Land gezogen. Guillaume Hoarau ist 1986 zwei Jahre alt. In dieser Zeit feiert YB sein 100-Jahr-Jubiläum, steigt zweimal ab und zweimal auf – und spielt seit 2005 im Stade de Suisse. Zwischen Alex Mandziara und Adi Hütter wirken 24 verschiedene Trainer.


N E R R I H C S T S U K R A M T S PI E L V O N H A N S

H C I S T A H S I E R K N I E « » N E S S O L H GESC GAS

HANS MARKUS TSCHIRREN

Es muss 1960 gewesen sein. Das 2:5 war ein Schock für mich. Als 11-jähriger Knirps konnte ich einfach nicht glauben, dass YB in Zürich so hoch verloren hatte. Seit drei Jahren war YB immer Meister geworden, Geni Meier regelte das schon. Und jetzt? 5:2 für Zürich? «Dumm gelaufen», sagte ich mir, «aber das kann ja mal passieren». Und ich bastelte für jeden Spieler zur Aufmunterung ein kleines Geschenk: ein Lesezeichen. Denn ich stellte mir vor, dass die Spieler in ihrer Freizeit auch Bibliotheksbücher lasen – so wie ich. Nun, 1960 wurde YB trotzdem noch einmal Schweizermeister. Doch von jetzt an musste ich mich damit abfinden, dass ab und zu auch andere den Titel holten. Aber in meinem Herzen wusste ich: YB war eigentlich besser … Mit dem Titel von 1986 blitzte diese Tatsache kurz auf. Aber dann kamen die Zeiten, in denen die beste Mannschaft der Schweiz vor knapp 2000 Zuschauern gegen Etoile Carouge, Nyon und Solothurn um den Verbleib in der Nationalliga B spielte. Das war bitter. Aber mir war klar: Die nächste Saison wird besser. Die Young Boys kehren wieder dorthin zurück, wo ich sie als 11-Jähriger gesehen hatte. Ich wurde älter und älter und wartete immer wieder auf die nächste Saison. Ich wurde Rentner und wartete weiter …


Dieses Frühjahr keimte auf einmal Hoffnung auf. Von Woche zu Woche zeichnete sich immer mehr ab, dass es diesmal klappen würde. Endlich! Je näher der Tag kam, desto mehr fragte ich mich, wie ich das vielleicht entscheidende Spiel gegen Luzern begehen sollte. Was tut man als fast 70-Jähriger in so einem Fall? Ich hatte schlicht keine Erfahrungswerte, keinen Plan! So stand ich an jenem 28. April so gegen zehn vor neun einfach da – und staunte. Das Bier, das irgendwer herumspritzte? Es störte mich nicht. Kollegen, die auf mich einredeten? Ich hörte sie nicht. Ich stand einfach da – und spürte auf einmal Tränen in meinen Augen. Es war so ergreifend. Ich hatte es noch einmal erlebt: YB Meister, Schwizermeischter! Ich sog alles auf, wie ein Schwamm: die Stimmung, den Lärm, die Menschen. Überwältigend! Wie lange ich so geschaut und gestaunt habe, weiss ich nicht. Aber irgendwann spürte ich: Auch ein grosser Schwamm ist einmal voll. Mehr geht nicht. So machte ich mich auf den Heimweg. Still und leise setzte ich mich ins Nünitram. Draussen tanzten Menschen, hupten die Autos. YB Meister, Schwizermeischter! Zu Hause öffnete ich die Flasche Champagner, die ich längst in den Kühlschrank gestellt hatte und schaute mir am Fernseher noch einmal alles an. Ein Kreis hatte sich geschlossen. YB war endlich wieder dort, wo es seit 1960 immer hingehört hätte: ganz oben!


0 R E T N U  0 YB :H A2TTE BSEIENEIN H3ISTORISCHEN TIEFPUNKT Wer in diesen Wochen den gelbschwarzen Jubel im Stade de Suisse und in Berns Strassen und Gassen erlebt, kann sich vielleicht kaum noch vorstellen, dass es um die Young Boys einmal anders bestellt war. Ganz anders. PETER LERCH

«Im Herbst 1999 vermied ich jeden Besuch im Wankdorfstadion. Schier Woche für Woche musste ich mich über die Ergebnisse aufregen. Die Tore fielen ungefähr im Verhältnis 2:1 gegen YB, die Punkte wurden nach dem gleichen Schlüssel verteilt. Warum es mich am kältesten Sonntag des Herbstes dennoch ins Stadion zog, kann ich nicht sagen. Vielleicht musste es sein. Sonst könnte ich den späten Rapport nicht abliefern. Die Affiche hiess YB gegen Etoile Carouge, Zehnter (Drittletzter) gegen Sechster der Nationalliga B. YB stand längst als Teilnehmer an der Abstiegsrunde zur 1. Liga fest. Es ging um nichts mehr. Die Bise pfiff über die «Luzeren» Richtung Stadion und verstärkte die Minustemperaturen. Ich beschloss, das Spiel aus einem Winkel zu geniessen, den ich nicht kannte. Ich setzte mich in die rechte obere Ecke der Tribüne. Dort war ich allein. Vielleicht hatte ich gehofft, dass die verdreckte, im Lauf der Jahrzehnte milchig gewordene Scheibenfront, der Abschluss der Tribüne, die Bise ein wenig abhalten würde. Aber es war nicht so. Nach ein paar Minuten fiel das erste Tor, erzielt von Thierry Ebe, Stürmer von Etoile Carouge. Später verkündete der Speaker, dass alle Matchbesucher Gratiszutritt zur Haupttribüne bekämen. Mir schien, dass die wenigsten der wenigen Zuschauer das Angebot nutzten. Die meisten der wenigen wussten wohl, dass sie die Kälte im Stehen besser aushalten konnten.

Nach dem Tor war in der ganzen ersten Halbzeit nichts mehr los. Ich hörte nur die auf den Platz gerufenen Anweisungen der Trainer. Ich nutzte die Langeweile, um das Wankdorf aus dem seltsamen Blickwinkel zu betrachten. Es kam mir unwirklich vor. War es das Stadion, in dem ich keine 14 Jahre vorher eine Meisterfeier gesehen hatte?

«Die Bise pfiff über die Luzeren Richtung Stadion und verstärkte die Minustemperaturen.» In der Pause schritt ich das Stadion ab. Jenes Stadion, von dem ich als Bub im Emmental geglaubt hatte, es sei das grösste, das schönste, das einzige wirkliche Stadion. Jetzt aber erschreckte mich das Wankdorf alle paar Meter. In der Nähe des Eingangs Papiermühlestrasse traf ich auf das Merchandising. Es fand auf einem kleinen Holztisch statt. Zwei ältere Herren standen dort und hatten nichts zu tun. Die Waren waren ohne erkennbare Ordnung ausgebreitet. Auf ein paar Artikeln lagen mit Filzstift beschriebene Preisschilder. Die Schilder hatten alle möglichen Formen. Jemand musste sie aus einer Cartonschachtel herausgerissen haben. Gerissen, nicht geschnitten. Ich wäre mir schäbig vorgekommen, wenn ich davongelaufen wäre, ohne den Rentnern einen Tagesumsatz zu


ermöglichen. Ich verlangte einen YB-Schal, obwohl ich auf dem Tisch keinen entdeckt hatte. Tatsächlich beschied man mir, die Schals seien bestellt, aber noch nicht eingetroffen. In der Rückrunde würde ich garantiert einen kaufen können. So kaufte ich für den geschätzten Gegenwert des Schals zwei YB-Dächlikappen. Eine schwarze mit gelbem Emblem und eine gelbe mit schwarzem Emblem. Den vorletzten Punkt des Rundgangs hätte ich weglassen sollen. Im Pissoir empfing mich eine Palette von penetranten bis ekelhaft penetranten Gerüchen. Zuletzt hätte ich die obligate Kalbsbratwurst erworben. Auch vor diesem Stand stand fast niemand an. Ich hätte direkt bezahlen und die Wurst, die zwei Bitz Brot und den Cartonteller mit viel Senf behändigen können. Für diesmal musste ich es sein lassen, denn ich hatte die Eindrücke der Inspektion im Pissoir noch nicht verarbeitet. In der zweiten Halbzeit ging der jämmerliche Fussball weiter, und ich musste mich sogar noch mehr aufregen. Die Schiedsrichterin hiess Mouidi-Petignat und verweigerte YB einen Penalty. Auf die Distanz zum weiter entfernten Strafraum konnte ich mit meiner ständigen leichten Kurzsichtigkeit nicht erkennen, welcher Spieler gefoult worden war. Aber das Foul an sich war in meinen Augen klar und unstrittig. Wieso die Schiedsrichterin nicht pfiff, war mir schleierhaft. Admir Smajic war ein sicherer Penaltyschütze. Es hätte 1:1 geheissen, und YB hätte höchstwahrscheinlich gewonnen. Eine Weile

YB-Stürmer Agent Sawu im Duell mit Rodolphe Elmira und Alexandre Morisod von Etoile Carouge.

lehnten sich die Spieler gegen das Unrecht auf. Der gefährliche Stürmer Agent Sawu im Dienste der Berner kam zwei-, dreimal gut zum Abschluss. Die Szenen hätten in der Summe eine Hundertprozentige ergeben. Zwischen dem 0:2 von Thierry Ebe Mitte der zweiten Halbzeit und dem Schlusspfiff war nichts mehr los. Ich harrte aus, bis ich den Schlusspfiff hörte. Ich war noch nie einer der Zuschauer, die das Wankdorf nach 80 Minuten verliessen. Auf dem Heimweg gingen mir die Eindrücke des Nachmittags durch den Kopf. Sawus Drittelchancen, 0:2 gegen Etoile Carouge, 3 unter 0 plus Bise, die Preisschilder, Ebe/Petignat, das Wankdorf und sein Zustand, der verunmöglichte Wurstgenuss. Und die offizielle Zuschauerzahl: 1761. Ich beschloss, dass der 21. November 1999 mein Lebtag der Tiefpunkt des Klubs gewesen sein musste. Es konnte und durfte nicht weiter hinuntergehen. Heute habe ich immer noch Recht. Im letzten Vorrundenspiel gewann YB in Wil 4:0 (Hattrick von Agent Sawu). Die NLB-Abstiegsrunde begann bei null. Etoile Carouge stieg mitsamt Ebe in die 1. Liga ab. YB wurde Meister der Abstiegsrunde. In der darauffolgenden Saison stiegen die Young Boys auf. Seither sind sie oben. Und jetzt ganz oben.»


MEIN MATCHTAG

N E G R E N N I W E G S A «D » N E M M O K E G AN IST IN BERN CLAUDIA SALZMANN

Pierre-André Perret ist seit über 40 Jahren YB-Fan. Mit seiner Leidenschaft konnte er auch seine Söhne Bénédict und Gauthier anstecken. Die Nyoner reisen für ihre gelb-schwarze Liebe weit, auch mal bis nach England. Die Partie gegen Lugano war ein emotionsgeladenes, letztes Heimspiel einer glorreichen Saison. Emotional nicht nur, weil der langersehnte «Chübu» mit gelbschwarzen Schleifen endlich wieder in Bern war, zum Greifen nah, mit dem richtigen Clubnamen eingraviert. Für den 57-Jährigen war die Partie auch emotional, weil er heute – nach 1977, 1986, 1987 zum vierten Mal dabei sein darf, wenn sein Club eine Trophäe in Empfang nimmt.

Pierre-André Perret hat seine Söhne Gauthier und Bénédict (links im Bild) mit dem YB-Fieber angesteckt.

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«Mein Vater hat mich mit 14 Jahren an die LausanneSpiele mitgenommen, aber ich wurde YB-Fan», sagt er und lacht. Seither hat sich das auch nicht geändert. Mit am Spiel ist auch sein Sohn Bénédict, für den 22-Jährigen ist es der allererste Triumph, den er überhaupt miterleben darf. Erst zehn Jahre nach dem letzten Erfolg kam er zur Welt. «Ich bin seit Geburt YB-Fan, ist ja klar», sagt er. In Genf studiert er Politikwissenschaften und absolviert gerade seine Rekrutenschule. Er konnte beim Spiel gegen den FC Luzern wegen der Unieinschreibung nicht dabei sein. «Wir haben natürlich am TV den Match verfolgt. Und es ist einfach ein Wunder, wie Marco Wölfli den Penalty gehalten hat. Unglaublich», sagt Bénédict.


«Unsere Fans singen auch, wenn wir verlieren. Das finde ich grossartig.»

Nacht in Bern verbracht Während viele Fans in den Stadtberner Quartieren Breitenrain oder Lorraine wohnen, sieht das bei Perrets anders aus: Kurz nach dem Mittag müssen Vater und Sohn in Nyon los, wenn sie es pünktlich um 16 Uhr nach Bern an den YB-Match schaffen wollen. Es ist nicht alltäglich, YB-Fans aus der Romandie zu treffen. Die Perrets haben genau deshalb schon einige witzige Begegnungen erlebt. Pierre-André erinnert sich an einen Berner Fan, der mit ihm auf Französisch plauderte, sich zu seinem Kollegen umdrehte und meinte: «Der redet perfekt Französisch.» Oder bei der Champions- League-Partie in Bern gegen Schachtar Donezk kam es zum Penaltyschiessen. «Es war so spannend, ich musste bleiben, obwohl ich den Zug verpasste», sagt Pierre-André. Danach schlug er sich mit anderen YBFans die Nacht in Berner Bars um die Ohren. Keine Minute Schlaf gab es für ihn, denn morgens hatte er bereits um 8 Uhr einen Geschäftstermin.

Mit dem jüngeren Bruder Gauthier machten sie einen Männerausflug nach Liverpool an die Partie von YB gegen Everton. «Genau das gefällt mir an unseren Fans, die singen auch, wenn wir verlieren», erinnert sich Pierre-André Perret. Den gelb-schwarzen Erfolg schreiben sie insbesondere dem Stürmer Guillaume Hoarau zu: «Er hat das Gewinnergen nach Bern gebracht.» In Nyon sind sie mit ihrer Anhängerschaft praktisch allein, was sie nicht hindert, für die Gelb-Schwarzen zu weibeln: Bekannte und andere Familienangehörige haben sie schon auf die Pontaise geschleppt, wenn der Gegner YB hiess. Und den Basler Fans in Nyon entgegnet Pierre André: «Ihr seid nur von denen Fan, weil sie erfolgreich sind. Und Basel hat kein Eishockey, keinen Basketball, keinen Volleyball und Roger Federer beendet wohl auch bald seine Aktivkarriere.»

In Nyon für YB weibeln Obwohl der Grossvater und die Mutter von Bénédict aus dem Kanton Bern kommen, sind die beiden nicht zweisprachig. Doch Bénédict liest seit klein auf Deutschschweizer Tageszeitungen, nur den Sportteil versteht sich. «In Lausanne wird wenig über YB geschrieben. Und so lese ich die BZ, den Blick und die NZZ. Mein Wortschatz, was den Fussball-Jargon angelangt, ist ziemlich gut», meint er nicht ohne Stolz. Auf der Maladière im Jahr 1986 war Pierre-André dabei, beim entscheidenden Spiel 32 Jahre später nicht. Immerhin hat er ein Meistershirt gekauft und die Pokalübergabe gesehen.


N E T K A F   &   N E L H ZA 18 / 7 1 0 2 N O S I A S R E T S I ME R E D E M M A R G E L E T DIE 1. Runde, 22.07.2017, YB – Basel 2:0 (0:0) 31'120 Zuschauer. – SR Klossner. – Tore: 58. Ravet 1:0. 80. Sulejmani 2:0. YB: von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Ravet (75. Fassnacht), Aebischer (59. Sow), Sanogo, Sulejmani (83. Schick) – Hoarau, Assalé.

2. Runde, 29.07.2017, GC – YB 0:4 (0:1) 6'000 Zuschauer. – SR Schnyder. – Tore: 15. Fassnacht 0:1. 64. Eigentor Vilotic 0:2. 72. Nsame 0:3. 74. Fassnacht 0:4. YB: Von Ballmoos (38. Wölfli) – Mbabu, Nuhu, Von Bergen, Lotomba – Ravet (77. Schick), Sow (81. Aebischer), Bertone, Fassnacht – Assalé, Nsame.

3. Runde, 06.08.2017, YB – Lausanne 3:0 (2:0) 17'364 Zuschauer. – SR Jaccottet. – Tore: 16. Bertone 1:0. 22. Bertone 2:0. 67. Hoarau 3:0. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Ravet, Sanogo (72. Sow), Bertone, Sulejmani (77. Fassnacht) – Hoarau, Assalé (81. Nsame).

4. Runde, 09.08.2017, YB – Thun 0:4 (0:3) 16‘863 Zuschauer. – SR Amhof. – Tore: 12. Lauper 0:1. 24. Gelmi 0:2. 43. Spielmann 0:4. 69. Spielmann 0:4. YB: von Ballmoos – Mbabu (71. Lotomba), Bürki, von Bergen, Benito – Fassnacht, Sanogo, Sow (46. Bertone), Sulejmani – Assalé, Nsame (46. Hoarau).

5. Runde, 19.08.2017, Zürich – YB 0:0 15'123 Zuschauer. – SR Klossner. YB: von Ballmoos – Nuhu, von Bergen, Benito – Mbabu, Sow, Sanogo, Lotomba (46. Schick) – Fassnacht, Assalé (46. Nsame) – Hoarau (74. Ravet). 6. Runde, 27.08.2017, St. Gallen – YB 2:2 (1:1) 11'550 Zuschauer.– SR Schärer. – Tore: 25. Nsame 0:1. 37. Aratore 1:1. 46. Aratore 2:1. 91. Nuhu 2:2. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Schick (57. Assalé), Bertone, Sanogo (73. Sow), Sulejmani (73. Lotomba) – Fassnacht – Nsame.

Sékou Sanogo, die grosse Teamstütze im YB-Mittelfeld.


7. Runde, 10.09.2017, YB – Lugano 3:1 (1:0) 20'800 Zuschauer. – SR San. – Tore: 43. Nsame 1:0. 66. Assalé 2:0. 70. Nsame 3:0. YB: Von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito (27. Lotomba) – Fassnacht, Bertone (61. Moumi Ngamaleu), Sanogo, Sulejmani – Hoarau (46. Assalé), Nsame.

8. Runde, 20.09.2017, YB – Luzern 4:1 (2:1) 13'341 Zuschauer. – SR Jaccottet. – Tore: 34. Assalé 1:0. 38. Schmid 1:1. 45. Nsame 2:1. 78. Fassnacht 3:1. 87. Ngamaleu 4:1. YB: von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Lotomba – Fassnacht, Sow, Sanogo, Sulejmani (77. Schick) – Nsame (77. Moumi Ngamaleu), Assalé.

9. Runde, 24.09.2017, Sion – YB 0:1 (0:0) 10'500 Zuschauer. – SR Hänni. – Tor: 47. Assalé 0:1. YB: von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Lotomba – Moumi Ngamaleu, Aebischer, Sow, Fassnacht (83. Schick) – Nsame (71. Sulejmani), Assalé (89. Wüthrich).

10. Runde, 01.10.2017, YB – St. Gallen 6:1 (1:0) 20'098 Zuschauer. – SR San. – Tore: 3. Assalé 1:0. 47. Mbabu 2:0. 53. Aleksic 2:1. 55. Assalé 3:1. 61. Nsame 4:1. 71. Nuhu 5:1. 76. Fassnacht 6:1. YB: Von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Lotomba – Fassnacht, Sow (78. Aebischer), Sanogo, Sulejmani (84. Schick) – Nsame (72. Moumi Ngamaleu), Assalé.

11. Runde, 14.10.2017, Lausanne – YB 2:1 (1:0) 4'640 Zuschauer. – SR: Fähndrich. – Tore: 40. Margiotta 1:0. 67. Fassnacht 1:1. 92. Zarate 2:1. YB: von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Lotomba – Moumi Ngamaleu, Sow, Sanogo, Fassnacht – Assalé, Nsame.

12. Runde, 22.10.2017, Luzern – YB 0:1 (0:1) 11'637 Zuschauer. – SR: Erlachner. – Tor: 42. Sulejmani 0:1. YB: Von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, Von Bergen, Lotomba – Fassnacht (78. Moumi Ngamaleu), Aebischer, Sanogo, Sulejmani (84. Schick) – Nsame (87. Sow), Assalé.

13. Runde, 29.10.2017, YB – Sion 5:1 (3:1) 18'077 Zuschauer. – SR Jaccottet. – Tore: 10. Sulejmani 1:0. 19. Assalé 2:0. 36. Kasami 2:1. 44. Nsame 3:1. 60. Sulejmani 4:1. 82. Nsame 5:1. YB: von Ballmoos – Mbabu (84. Joss), Wüthrich, Bürki, Lotomba – Fassnacht (80. Moumi), Sow, Sanogo (72. Aebischer), Sulejmani – Assalé, Nsame.

14. Runde, 05.11.2017, Basel – YB 1:1 (0:0) 32'456 Zuschauer. – SR: Schärer. – Tore: 57. Serey Die 1:0. 80. Nsame 1:1. YB: von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito (64. Lotomba) – Moumi Ngamaleu, Sanogo, Aebischer (79. Sow), Sulejmani – Fassnacht (64. Nsame), Assalé.

15. Runde, 19.11.2017, YB – Zürich 2:1 (1:1) 20'800 Zuschauer. – SR Jaccottet. – Tore: 34. Eigentor Nsame 0:1. 36. Sulejmani 1:1. 84. Assalé 2:1. YB: von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, von Bergen (57. Wüthrich), Lotomba – Fassnacht (69. Moumi Ngamaleu), Sow, Sanogo, Sulejmani – Nsame (81. Hoarau), Assalé.

16. Runde, 26.11.2017, Lugano – YB 1:2 (0:0) 3'384 Zuschauer. – SR: Erlachner. – Tore: 83. Sulejmani 0:1. 85. Schick 0:2. 91. Rouiller 1:2. YB: Von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Lotomba – Moumi Ngamaleu (72. Sulejmani), Aebischer, Sow, Fassnacht (46. Schick) – Assalé, Nsame (46. Hoarau).

17. Runde, 03.12.2017, Thun – YB 3:1 (1:0) 7'627 Zuschauer. – SR Amhof. – Tore: 37. Glarner 1:0. 73. Sorgic 2:0. 75. Sulejmani 2:1. 93. Rapp 3:1. YB: Von Ballmoos – Lotomba (72. Schick), Nuhu, von Bergen, Benito – Fassnacht, Sow, Aebischer, Sulejmani (86. Moumi Ngamaleu) – Nsame (46. Hoarau), Assalé.

18. Runde, 10.12.2017, YB – GC 1:1 (0:1) 16'146 Zuschauer. – SR Bieri. – Tore: 35. Sukacev 0:1. 59. Mbabu 1:1 YB: Von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, Von Bergen, Lotomba – Schick (76. Moumi Ngamaleu), Sow, Aebischer (82. Bertone), Fassnacht (82. Nsame) – Assalé, Hoarau.

19. Runde, 17.12.2017, Luzern – YB 2:4 (0:2) 8'980 Zuschauer. – SR San. – Tore: 33. Sanogo 0:1. 37. Assalé 0:1. 48. Sulejmani 0:3. 51. Kutesa 1:3. 66. Sanogo 1:4. 74. Ziegler 2:4. YB: Von Ballmoos – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Moumi Ngamaleu (92. Fassnacht), Sow, Sanogo, Sulejmani (77. Schick) – Assalé, Hoarau (69. Nsame). 20. Runde, 03.02.2018, YB – St. Gallen 2:0 (1:0) 16'647 Zuschauer. – SR San. – Tore: 28. Hoarau 1:0. 47. Sulejmani 2:0. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Sulejmani (85. Moumi Ngamaleu), Bertone, Sow, Fassnacht (91. Aebischer) – Hoarau (88. Nsame), Assalé.


21. Runde, 11.02.2018, Lausanne – YB 1:4 (0:2) 4'200 Zuschauer. – SR Erlachner. – Tore: 31. Sulejmani 0:1. 41. Hoarau 0:2. 66. Hoarau 0:3. 73. Zeqiri 1:3. 92. Moumi Ngamaleu 1:4. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Sow, Sanogo – Moumi Ngamaleu, Bertone (86. Aebischer), Sulejmani (46. Lotomba) – Hoarau (77. Nsame).

24. Runde, 04.03.2018, Lugano – YB 2:4 (1:2) 4'021 Zuschauer. – SR Fähndrich. – Tore: 5. Bottani 1:0. 10. Nsame 1:1. 30. Assalé 1:2. 79. Schick 1:3. 86. Janko 2:3. 90. Bertone 2:4. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, Von Bergen, Benito – Fassnacht (64. Moumi Ngamaleu), Sanogo, Sow, Sulejmani (76. Schick) – Assalé, Nsamé (79. Bertone).

22. Runde, 18.02.2018, YB – Thun 3:1 (2:0) 18'030 Zuschauer. – SR San. – Tore: 23. Hoarau 1:0. 30. Assalé 2:0. 68. Hediger 2:1. 69. Hoarau 3:1. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Moumi Ngamaleu (74. Schick), Sanogo, Sow, Sulejmani (85. Lotomba) – Assalé (90. Bertone), Hoarau.

25. Runde, 11.03.2018, YB – GC 3:1 (1:1) 25'403 Zuschauer. – SR Erlachner. – Tore: 27. Assalé 1:0. 32. Kodro 1:1. 67. Hoarau 2:1. Sow 3:1. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, Von Bergen (54. Wüthrich), Benito – Fassnacht (89. Schick), Sow, Bertone, Sulejmani – Hoarau (84. Nsame), Assalé.

23. Runde, 24.02.2018, YB – Sion 1:0 (0:0) 14'255 Zuschauer. – SR Hänni. – Tor: 46. Hoarau (Benito) 1:0. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, Von Bergen, Benito – Moumi Ngamaleu (67. Fassnacht), Sow, Sanogo, Sulejmani (85. Bertone) – Hoarau (73. Nsame), Assalé.

26. Runde, 17. März 2018, Zürich – YB 1:2 (0:0) 10'560 Zuschauer. – SR San. – Tore: 61. Assalé 0:1. 65. Rodriguez 1:1. 67. Hoarau (Pen.) 1:2. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Fassnacht, Bertone, Sanogo, Sulejmani (76. Moumi Ngamaleu) – Assalé (89. Aebischer), Hoarau.

27. Runde, 2. April 2018, YB – Basel 2:2 (1:1) 31'120 Zuschauer. – SR Schneider. – Tore: 24. Hoarau 1:0. 39. Xhaka 1:1. 47. Suchy 1:2. 56. Fassnacht 2:2. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Fassnacht, Sow, Sanogo, Sulejmani (79. Moumi Ngamaleu) – Assalé (84. Bertone),Hoarau.

28. Runde, 8. April 2018, St. Gallen – YB 2:4 (2:2) 17'572 Zuschauer. – SR Erlachner. – Tore: 12. Benito 0:1. 33. Tschernegg 1:1. 42. Buess 2:1. 45. Sulejmani 2:2. 49. Hoarau 2:3. 54. Sanogo 2:4. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Fassnacht (78. Moumi Ngamaleu), Sow (58. Bertone), Sanogo, Sulejmani – Assalé, Hoarau (86. Nsame).

29. Runde, 15. April 2018, YB – Zürich 1:0 (0:0) 26'702 Zuschauer. – SR Schärer. – Tor: 70. Sanogo 1:0. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Fassnacht (82. Moumi Ngamaleu), Bertone, Sanogo, Sulejmani (88. Schick) – Assalé (91. Aebischer), Hoarau.

30. Runde, 18. April 2018, Thun – YB 2:2 (0:1) 10'014 Zuschauer. – SR Schnyder. – Tore: 27. Nsame 0:1. 58. Spielmann (Pen.) 1:1. 61. Gelmi 2:1. 82. Fassnacht 2:2. YB: Wölfli – Schick, Nuhu, von Bergen, Benito – Fassnacht, Bertone, Aebischer (81. Moumi Ngamaleu) Sulejmani – Assalé (71. Hoarau), Nsame.

31. Runde, 22. April 2018, YB – Lausanne 4:1 (3:0) 26'506 Zuschauer. – SR Tschudi. – Tore: 10. Hoarau 1:0, 18. Fassnacht 2:0. 38. Hoarau 3:0. 60. Rapp 3:1. 91. Fassnacht 4:1. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Fassnacht, Sanogo, Bertone, Sulejmani (71. Schick) – Hoarau (82. Nsame), Assalé (78. Aebischer). Guillaume Hoaraus herrlicher Seitfallzieher gegen Basel.


32. Runde, 28. April 2018, YB – Luzern 2:1 (0:0) 31'120 Zuschauer. – SR Klossner. – Tore: 47. Schneuwly 0:1. 52. Hoarau 1:1. 89. Nsame 2:1. YB: Wölfli – Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito – Fassnacht, Sanogo, Aebischer (87. Schick), Sulejmani (92. Moumi Ngamaleu) – Assalé (74. Nsame), Hoarau.

35. Runde, 13. Mai 2018, YB – Lugano 3:1 (1:1) 31'120 Zuschauer. – SR Tschudi. – Tore: 5. Krasniqi 0:1. 14. Ngamaleu 1:1. 55. Hoarau 2:1. 74. Sanogo 3:1. YB: Wölfli – Schick, Nuhu, von Bergen (87. Bürki), Lotomba – Moumi Ngamaleu (73. Sulejmani), Bertone, Sanogo, Fassnacht (79. Assalé) – Nsame), Hoarau.

33. Runde, 5. Mai 2018, Sion – YB 0:1 (0:0) 13'800 Zuschauer. – SR Hänni. – Tor: 51. Eigentor Bamert 0:1. YB: Wölfli – Wüthrich, von Bergen, Bürki – Schick, Aebischer, Bertone, Lotomba (69. Mbabu) –Moumi Ngamaleu (86. Sanogo), Fassnacht (74. Sulejmani) – Nsame.

36. Runde, 19. Mai 2018, GC – YB 1:2 (0:0) 8'500 Zuschauer. – SR Schärer. – Tore: 62. Kodro 1:0. 80. Nsame 1:1. 90. Fassnacht 1:2. YB: Letellier – Lotomba (75. Nsame), Nuhu, Wüthrich, Benito – Fassnacht, Bertone, Sanogo, Sulejmani (75. Schick) – Assalé (83. Moumi Ngamaleu), Hoarau.

Treffsicher: Christian Fassnacht schoss in seiner ersten YB-Saison 11 Tore.

34. Runde, 10. Mai 2018, Basel – YB 5:1 (2:0) 29'181 Zuschauer. – SR Schnyder. – Tore: 2. Elyounoussi 1:0. 26. Ajeti 2:0. 54. Zuffi 3:0. 79. Ajeti 4:0. 87. Oberlin 5:0. 89. Fassnacht 5:1. YB: Wölfli – Mbabu (46. Schick), Nuhu (36. Wüthrich), von Bergen, Benito – Fassnacht, Bertone, Sanogo, Sulejmani – Assalé (67. Nsame), Hoarau.

DIE TABELLE DER SAISON 2017/18 Team

Spiele

Siege

Unentschieden

Niederlagen

Tore

Punkte

BSC Young Boys

36

26

6

4

84:41

84

2.

FC Basel

36

20

9

7

72:36

69

3.

FC Luzern

36

15

9

12

51:51

54

4.

FC Zürich

36

12

13

11

50:44

49

5.

FC St. Gallen

36

14

3

19

52:72

45

6.

FC Sion

36

11

9

16

53:56

42

7.

FC Thun

36

12

6

18

53:68

42

8.

FC Lugano

36

12

6

18

38:55

42

9.

Grasshopper Club

36

10

9

17

43:52

39

36

9

8

19

46:67

35

10. FC Lausanne-Sport


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