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JORDY SIEBATCHEU VERBINDENDER TORJUBEL UND VORFREUDE AUF DIE CHAMPIONS LEAGUE
Ein Versprechen ans Leben. #heartbeat
Stadionpartner
Editorial
Ein Herbst voller Fussballgenuss Im neuesten YB-Meisterbuch, das seit Sommer vorliegt, hat YB-Aktionär Jöggi Rihs auf die Frage «Kommt es Dir in Anbetracht der YB-Erfolge in den letzten Jahren vor wie bei einem Wunschkonzert?» geantwortet: «Ein bisschen schon, ja. Aber wir haben alle hart dafür gearbeitet – über Jahre hinweg.» Und das ganz Tolle an der Erfolgsgeschichte: Sie geht immer noch weiter. Jüngster Berner Husarenstreich für die Geschichtsbücher: die Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Champions League. Zwischen dem 14. September (YB - Manchester United) und dem 8. Dezember (Manchester United - YB) werden sich die Gelb-Schwarzen sechs Mal auf der Bühne der Königsklasse präsentieren können – die Hymne der Champions League, die in den Stadien stets ein magisches Gefühl von Euphorie und Glückseligkeit auszulösen vermag, wird im Wankdorf drei Mal ertönen. Nicht, dass man sich zutrauen würde, auf diesem Niveau auch nur fünf Sekunden mitspielen zu können, ganz sicher nicht. Aber die Gefühlslage vor dem Anpfiff ist beim Ertönen der Hymne jeweils so, dass man glaubt, der Adrenalinpegel bewege sich auf der Stufe der Spieler; das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt. Dem englischen Komponisten Tony Britten ist 1992 wahrlich ein Meisterwerk gelungen, welches vom Royal Philharmonic Orchestra und vom Chor der Academy of St-Martin in the Fields vollendet wurde: Die Meister, die Besten, les grandes équipes, the champions (spontanes Mitsingen ist erlaubt )! Die Hymne schliesst jeweils quasi die Vorfreude auf das Spiel ab und ist Teil des Hochgenusses. Eigentlich könnte man sie als offizielles Zeichen des Ankicks etablieren. Die zweite Champions-League-Teilnahme in der Klubgeschichte bringt für YB neben dem doppelten Wiedersehen mit Manchester United und Cristiano Ronaldo auch die Begegnungen mit Atalanta Bergamo und Villarreal. Atalanta mit dem Schweizer Nationalspieler Remo Freuler hat sich in Italien als Spitzenteam etabliert. Der ehemalige Luzerner passt perfekt in die Mannschaft, die einen überaus attraktiven Spielstil pflegt und in Bezug auf zurückgelegte Kilometer in einer Partie oft Massstäbe setzt. Auch Villarreal, Sieger der Europa League, setzt auf ein gut funktionierendes Kollektiv, das es jedem einzelnen Spieler erlaubt, individuelle Glanzlichter zu setzen. Zusammen ist man stark. Die YB-Spieler verfolgten die Auslosung gemeinsam
in der Gstaad Lounge und waren sich rasch einig: Toll, es warten Gegner aus England, Italien und Spanien. Bei aller Vorfreude auf die Königsklasse: Das tägliche Brot wird in der Credit Suisse Super League verteilt. Und dort haben die ersten Meisterschaftsrunden gezeigt, dass sich der neutrale Fussballfan auf eine spannende Saison freuen kann. Es ist ganz im Sinn der Weiterentwicklung der Schweizer Teams, wenn sich mehrere Klubs nach vorn orientieren können. Liebe Leserinnen und Leser: Die Rückkehr des Publikums ins Stadion Wankdorf war in den letzten Wochen ein grandioses Erlebnis. Wer dabei war, hat der Mannschaft Glücksgefühle geschenkt, und wird es nicht bereut haben. Mit Blick auf die nächsten Wochen und Monate sei die Prognose gewagt: Wer in der Champions League dabei sein wird, wird es nicht bereuen. Das war 2018 schon so und dürfte 2021 genau so sein. Vielen Dank für die Unterstützung! Hopp YB! Albert Staudenmann YB-Kommunikationschef
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amag.ch
Inhalt Inside Zum zweiten Mal in der Champions League
15 Stichworte Quentin Maceiras
Das Museum erzählt
100 Jahre VFSW
Gastspiel Rolf Fringer
Mannschaftsgalerie
Die erste Saison im Wankdorf
YB-Frauen Sandra Betschart wird General Manager
Schiedsrichter-Rekrutierung
Charly Pulfer
YB-Fundgrube
Ein Blick in die Vergangenheit
Dies und das Als YB den FC Polizei Bern verstärkte
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Interview
Jordy Siebatcheu
Rückennummer
Die 8er bei YB
Einladung
Generalversammung des BSC YB
Youth Base
Steve von Bergen
Unvergessene Spieler
Karl Odermatt
Fan-Story
Marco Rupp
Kinder zeichen
Silvan Hefti
YB-Fan seit 1956
Bernard Schlup
Inside
Rendez-vous auf der grössten Bühne YB steht zum zweiten Mal in seiner Geschichte in der UEFA Champions League und freut sich auf sechs Festtage gegen Manchester United, Villarreal und Atalanta Bergamo.
UEFA Champions League
Die Champions League wartet: Vorfreude bei Miralem Sulejmani, Vincent Sierro, Quentin Maceiras, Mohamed Ali Camara, Ulisses Garcia und Felix Mambimbi.
England, Spanien und Italien – Manchester United, Villarreal und Atalanta Bergamo: Die drei Gegner der Young Boys in der Gruppe F der Champions League lösen riesige Vorfreude aus. «Cool!», sagt Trainer David Wagner, «das werden tolle Fussballfeste. Die Qualität der Gruppe lässt sich allein daran ablesen, dass wir auf zwei Mannschaften stossen, die 2021 den EuropaLeague-Final bestritten. Wir werden zwar Aussenseiter sein, aber trotzdem unsere Chance suchen.» Von Festen spricht auch Sportchef Christoph Spycher, gerade auch im heimischen Wankdorf «in prickelnder Atmosphäre», von der er sich Schub für die Mannschaft erhofft. «Wir sind uns bewusst, dass herausfordernde, spannende Aufgaben auf uns zukommen», sagt er, «wir treffen auf sehr attraktive und starke Teams aus
drei grossen Ligen und damit auch auf drei verschiedene Kulturen.» Und Goalie David von Ballmoos fasst zusammen, wie die Mannschaft das Los aufgenommen hat: «Wir freuen uns einfach unheimlich darauf, diese Bühne betreten zu können.»
Manchester United: wieder mit Ronaldo Am 19. September 2018 ist Manchester United der erste Champions-League-Gegner in der Geschichte von YB, damals in der Gruppe H. Der Schweizer Meister verliert zwar 0:3, verdient sich aber trotzdem gute Noten. In der zweiten Begegnung nähert sich YB mit einem starken Auftritt einem Punktgewinn, verliert aber doch 0:1 wegen eines Treffers von Marouane Fellaini in der Nachspielzeit.
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Inside
Ferdinand, Giggs, Solskjaer, Cantona, Best, Charlton – die Liste jener, die ihren Beitrag zur ruhmreichen Geschichte leisteten, liesse sich beliebig ausbauen. Auch die Mannschaft der Gegenwart besteht aus vielen Stars. Paul Pogba ist einer von ihnen, der Franzose erzielte 2018 beim 3:0 gegen YB zwei Tore. Oder da sind englische Nationalspieler, die im Juli im EM-Final standen: Harry Maguire, Luke Shaw, Marcus Rashford und Jadon Sancho. Und nun ist auch Cristiano Ronaldo wieder da: Der 36-jährige Portugiese und fünffache Weltfussballer kehrte Ende August zu jenem Club zurück, bei dem er von 2003 bis 2009 unter Vertrag stand und zu einem Weltstar reifte. Mit ManUnited gewann er dreimal die Premier League und 2008 die Champions League. Wiedervereint: Ole Gunnar Solskjaer war 2006 noch Cristiano Ronaldos Teamkollege, nun ist er sein Trainer.
Die Red Devils sind eine grosse Marke im Weltfussball. Mit 20 Meistertiteln haben sie so viele errungen wie kein Verein sonst in England, letztmals triumphierten sie in der Liga 2013. Dreimal gewann ManUnited auch den bedeutendsten Pokal im wichtigsten europäischen Clubwettbewerb: 1968 den Europacup der Landesmeister mit Trainer Sir Matt Busby; 1999 und 2008 die Champions League unter Sir Alex Ferguson. Die Schotten Busby und Ferguson waren prägende Figuren während Jahrzehnten. Busby führte die United zu fünf Meisterschaften, Ferguson gar zu dreizehn. Der heutige Chef an der Seitenlinie heisst Ole-Gunnar Solskjaer, der in seiner Laufbahn als Spieler ein herausragendes Kapitel mitgeschrieben hat. 1999 bezwangen die Engländer im Champions-League-Final den FC Bayern München 2:1, und das nach einem Endspurt, der unvergessen bleibt. In der 91. Minute glich Teddy Sheringham vor über 90’000 Zuschauern in Barcelona aus, in der 93. Minute machte Solskjaer mit dem 2:1 die Wende perfekt. Der 48-jährige Solskjaer stieg kurz vor Weihnachten 2018 zunächst interimistisch als Trainer in Manchester ein, im Frühjahr 2019 bekam er einen Vertrag als Cheftrainer bis 2022. Inzwischen ist die Zusammenarbeit bis 2024 verlängert worden. Die vergangene Saison schloss Manchester United hinter Stadtrivale City und vor Liverpool auf Platz 2 ab. Fussballer mit klangvollen Namen bei ManUnited haben eine lange Tradition. Schmeichel, Beckham, Ronaldo, Scholes, die Neville-Brüder, Rooney, Keane,
Villarreals Goalie Geronimo Rulli hielt im Europa-League-Final den entscheidenden Penalty von Manchester Uniteds Torhüter David de Gea.
Villarreal: Europa-League-Sieger 2021 Vor drei Jahren führte YB die Reise nach Valencia, nun geht es quasi in die Nachbarschaft. Villarreal liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Valencia, die Stadt aus der Provinz Castellón verdankt ihre Bekanntheit weit über die Landesgrenzen hinaus vor allem dem lokalen Fussballclub. «El Submarino amarillo» wird dieser seit Jahrzehnten auch genannt, das gelbe U-Boot - in Anlehnung an «Yellow submarine», den Welthit der Beatles. Das farbliche Outfit der Mannschaft bei Heimspielen im charmevollen Estadio de la Cerámica (ehemals El Madrigal) mit 23’500 Plätzen: gelb von oben bis unten. Für Villarreal ist die Champions League keine Neuheit. Den bislang grössten Erfolg auf dieser Ebene gab es 2005/06, als das Team in den Halbfinal vorstiess. Dort scheiterte es an Arsenal (0:1 und 0:0). 2008/09 bedeuteten
UEFA Champions League
erneut die Londoner Endstation, diesmal im Viertelfinal. 2011/12 war in der Gruppe mit Bayern, Napoli und Manchester City nach der Vorrunde Schluss. Herausragend in der Historie ist aber ein Ereignis, das gar nicht lange zurückliegt. In der vergangenen Spielzeit krönte sich Villarreal zum Gewinner der Europa League. Im Final wurde Manchester United in einem denkwürdigen Penaltyschiessen bezwungen. 11:10 setzten sich die Spanier durch, und einer der Helden war der Argentinier Gerónimo Rulli. Der Goalie verwertete selber einen Elfmeter und parierte schliesslich jenen von David de Gea, dem Spanier im Tor von ManUnited. Einen wesentlichen Beitrag zum Triumph leistete Gerard Moreno. Der 29-jähriger Stürmer, EM-Teilnehmer mit Spanien, erzielte in der Europa-League-Saison sieben Tore und geht auch in dieser Saison auf Torejagd für Villarreal. Einer der Begehrtesten im Kader ist der 24-jährige Verteidiger Pau Torres, auch er spanischer Nationalspieler. Und: gross geworden in Villarreal. Um ihn bemühte sich Tottenham in diesem Sommer vergeblich. Trainer ist seit Juli 2020 Unai Emery. Der 49-jährige Spanier, ein gebürtiger Baske, war zuvor bei Arsenal tätig, auch bei Paris St-Germain, Sevilla, Spartak Moskau und Valencia.
Atalanta Bergamos Schweizer Nationalspieler Remo Freuler (rechts) im Duell mit Juventus-Mittelfeldspieler Rodrigo Bentancur.
nicht nur anhand von gewonnenen Trophäen. «Wenn wir es schaffen, uns kontinuierlich zu verbessern und Grenzen zu verschieben, ist das für mich auch ein Erfolg», sagt er. Noch ein halbes Jahr länger steht Remo Freuler in Bergamo unter Vertrag. Der 29-jährige Schweizer wechselte im Januar 2016 vom FC Luzern zu Atalanta und hat sich zu einem unverzichtbaren Wert entwickelt. Er bringt es auf über 170 Partien in der Serie A, hat reichlich Erfahrung in der Champions League gesammelt und an der EM-Endrunde fünf Einsätze verzeichnet. Der Mittelfeldspieler gilt nicht als Blender, sondern als fleissiger, laufstarker Arbeiter, der sich kaum Fehler leistet.
Atalanta: die Unbekümmerten 2019: Platz 3. 2020: Platz 3. 2021: Platz 3. In der Serie A hat sich Atalanta Bergamo zu einem absoluten Spitzenteam entwickelt. Die Norditaliener machen mit unbekümmerten, erfrischendem Fussball auf sich aufmerksam. Das belegt allein der Blick auf eine Statistik der vergangenen Saison: Atalanta erzielte in 38 Partien 90 Tore, so viele wie kein Konkurrent in der Liga. In der Champions League beeindruckte die Mannschaft vor allem 2019/20, als sie erst im Viertelfinal und in extremis von Paris St-Germain gebremst wurde. In der Saison darauf blieb sie im Achtelfinal an Real Madrid hängen.
Ein zweiter Spieler im Team, der eine lange Vergangenheit in der Super League hat, ist Berat Djimsiti. Der ehemalige Verteidiger des FC Zürich, Nationalspieler von Albanien, gehört zum Stamm. Darüber hinaus stehen viele weitere Nationalspieler in den Reihen von Atalanta, von Robin Gosens (Deutschland) über Joakim Maehle (Dänemark), Josip Ilicic (Slowenien) und Ruslan Malinovskyi (Ukraine) bis Luis Muriel und Duván Zapata (beide Kolumbien).
Spielplan Dienstag, 14.9.2021, 18:45 Uhr: YB - Manchester United Mittwoch, 29.9.2021, 18:45 Uhr: Atalanta Bergamo - YB
Einer der grossen Baumeister des Aufschwungs ist Gian Piero Gasparini. Der 63-Jährige stieg 2016 als Trainer ein und formte aus Atalanta eine Einheit, zu deren Merkmalen die hohe Konstanz gehört. Gasparini, der Italien zum Trainer des Jahres 2020 gewählt wurde, misst den Erfolg
Mittwoch, 20.10.2021, 21:00 Uhr: YB - Villarreal CF Dienstag, 2.11.2021, 21:00 Uhr: Villarreal CF - YB Dienstag, 23.11.2021, 21:00 Uhr: YB - Atalanta Bergamo Mittwoch, 8.12.2021, 21:00 Uhr: Manchester United - YB
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Interview
«Dieses Team funktioniert hervorragend» Er ist Nationalspieler der USA und ein sicherer Wert in der Offensive von YB: Jordy Siebatcheu. Der 25-Jährige spricht über das Idol seiner Jugend, seinen Traum von der Premier League – und die bevorstehende Champions-League-Gruppenphase. Jordy, wie beschreibst Du Dich einem Fremden mit ein paar Worten? Ich bin ein Mensch, der gerne lacht und sich da sehr wohlfühlt, wo gute Stimmung herrscht – und ich schiesse Tore für YB. Das machst Du seit einem Jahr für YB. Wie ist das Leben in Bern? Sehr gut. Und das nach einem Anfang, der nicht ganz so einfach war. Ich bin zum ersten Mal im Ausland und brauchte etwas Zeit, um mich an die neue Umgebung zu gewöhnen und mich auch mit einem anderen Stil, Fussball zu spielen, zurechtzufinden. Wie unterscheidet sich denn der Stil von jenem in der Ligue 1? Der Schweizer Fussball ähnelt in meiner Wahrnehmung jenem in Deutschland. Das heisst, die Intensität ist hoch,
auf dem Platz wird extrem viel in alle Richtungen gearbeitet. So habe ich das bis zu meinem Wechsel nicht gekannt. Aber die Kollegen, der Staff und andere Leute im Verein halfen und erleichterten mir mit ihrer offenen Art die Integration.ۅ
Wie unterscheidet sich der Alltag in Bern von jenem in Frankreich? Wenn ich an meine Nachbarn denke, fällt mir auf, wie viel sie arbeiten. Wir kommen kaum dazu, ein paar Worte zu wechseln, weil sie spät von der Arbeit heimkommen und ich sie deswegen wenig sehe. Was schade ist, denn sie sind sehr sympathisch. Ich glaube, es besteht schon ein Mentalitätsunterschied. In der Schweiz ist die Arbeitsmoral sehr hoch. Ich will keinesfalls sagen, dass sie in Frankreich gering ist, aber hier empfinde ich es als noch ausgeprägter.
Jordy Siebatcheu
Bekannt für spezielle Gesten und ausgefallenen Torjubel: Jordy Siebatcheu.
Interview
Bevor Du in die Schweiz kamst, hattest Du bei Rennes keine einfache Phase. Warum klappte es nicht mit mehr Einsatzzeit? Es war der Entscheid des Trainers, er setzte auf andere Spieler. Leicht ist die Aufgabe für ihn ja nicht: Er muss aus 25 Kaderspielern 11 auswählen, die von Anfang an dabei sind, 7 weitere stehen im Aufgebot, der Rest muss zuhause bleiben. Aber es fällt schon schwer, den Kollegen zuschauen zu müssen, ohne etwas beitragen zu können – obwohl ich meines Erachtens unter der Woche im Training gut gearbeitet hatte. Ich fragte mich natürlich: Was kann ich noch tun, um an dieser unbefriedigenden Situation etwas ändern zu können? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit? Und wenn du nicht spielst, drückt das nicht nur bei dir auf die Stimmung, sondern auch bei den Leuten in deinem Umfeld. Sie leiden automatisch mit. Irgendwann war es bei Rennes kein Vergnügen mehr. Und darum habe ich nicht gezögert, als sich die Option mit YB ergeben hat. Gab es Momente, in denen Du dachtest: So hat alles keinen Sinn? Solche Gedanken schiessen einem schon einmal durch den Kopf, aber mit einem Rücktritt befasste ich mich trotzdem nie. Ich habe jahrelang so viel investiert, auf vieles auch verzichtet, dass ich mir immer sagte: Es muss und wird eine neue Lösung geben. So kam es auch. Die Geduld zahlte sich aus. Aber ich kann mich deswegen jetzt nicht zurücklehnen. Du bist in den USA zur Welt gekommen, in Frankreich aufgewachsen und hast kamerunische Wurzeln… ...korrekt zusammengefasst… ...bist Du jetzt auch schon ein bisschen Schweizer? Das fängt an, würde ich sagen (lacht). Auch wenn es nur etwas Kleines ist: Ich habe den französischen gegen den Schweizer Führerausweis eingetauscht. Was hat Dich nach Deiner Ankunft überrascht? Was mich sehr erstaunt hat: Die Läden schliessen am Samstag bereits um 17 Uhr. Das kannte ich aus Frankreich überhaupt nicht. Und was mir sofort aufgefallen ist: die Warmherzigkeit der Menschen, der korrekte Umgang miteinander. Ich hatte schon manche schöne Begegnung mit Leuten, die ich nicht kannte. Ausserdem ist es so, dass man sich gegenseitig in Ruhe lässt. Man vermeidet es, jemanden zu stören, wenn es nicht nötig ist.
Was vermisst Du aus Frankreich? Die Bäckereien! ԪWir haben doch auch wunderbare. Ja. Trotzdem finde ich, dass Unterschiede bestehen. Die Patisserie in Frankreich ist unschlagbar. Und unser Brot… grossartig! Wer war Dein Idol in Deiner Jugend. Samuel Eto’o. Zum einen, weil er Kameruner ist, zum anderen, weil er mich als Stürmer beeindruckte. Ich wollte werden wie er. Und welche ist Ihre bevorzugte Liga? Die englische Premier League. Mich faszinieren die Intensität der Partien und die Ambiance in den Stadien. In meiner Jugend war ich grosser Fan von Manchester United. Cristiano Ronaldo, Ryan Giggs, Paul Scholes, Patrice Evra und wie sie alle heissen, ich war Fan von ihnen. Meine Sympathien gehören heute noch ManUnited. Träumst Du davon, die Premiere League eines Tages als Spieler kennenzulernen? Für mich ist es ein Ziel. Ich hätte schon einmal die Gelegenheit gehabt, in England einen Vertrag zu unterschreiben, aber damals war es nicht der richtige Zeitpunkt. Natürlich hoffe ich, dass sich irgendwann noch einmal eine Chance bietet. Beeinflussen kann ich das nur mit entsprechenden Leistungen bei YB. Wer war der bislang beste Teamkollege in Deiner Karriere? Hamari Traoré, Captain und rechter Verteidiger von Stade Rennes. Er ist schnell, technisch stark, er bringt für mich all das mit, was einen kompletten Fussballer ausmacht. ԪUnd wer Dein unangenehmster Gegenspieler? Der Brasilianer Thiago Silva, auf ihn traf ich, als er noch bei Paris St-Germain spielte. Er war zwar nicht mehr der Jüngste, aber das Alter war ihm nie anzumerken. Auch jetzt noch überzeugt er mit seiner Intelligenz und dem Antizipationsvermögen.ۅ Seit dem 25. März dieses Jahres bist Du amerikanischer Nationalspieler. Wie ist es, für ein Land zu spielen, in dem Du nur kurz gelebt hast? Richtig gut. Als ich das erste Mal bei der Nationalmannschaft war, fühlte es sich schnell an, als wäre ich schon
Jordy Siebatcheu
Höhenflug in Budapest: Jordy Siebatcheu und seine Teamkollegen sicherten sich gegen Ferencváros die Teilnahme an der Champions League.
lange dabei. Ich wurde von allen sehr herzlich empfangen, vom Staff, von den Spielern wie Christian Pulisic (bei Chelsea, die Red.) oder Gio Reyna (Dortmund), die beide in grossen Vereinen unter Vertrag stehen. Pulisic beglückwünschte mich zu unseren Spielen in der Europa League gegen Bayer Leverkusen. Meine ersten Erfahrungen mit dem US-Team waren sehr angenehm. Natürlich wäre es grossartig, wenn wir an der WM 2022 in Katar dabei sein könnten.
A propos Erfahrungen: Wie steht es um Deine Berndeutsch-Kenntnisse? (lacht) Kompliziert! Ein paar Wörter verstehe ich mittlerweile, vor allem, wenn es um Fussball geht. Aber Schweizerdeutsch… Bis ich nur schon merkte, dass «drü» drei bedeutet... Nein, den Dialekt kann man als Ausländer nicht richtig lernen.
Nun kommt es in Bern zu mindestens «drü» Champions-League-Heimspielen. Was löst die Qualifikation in Dir aus? Wir haben einen sehr langen Weg zurückgelegt und dabei eine starke Mentalität gezeigt hat. Seit ich hier bin, beeindruckt mich das immer wieder. Dieses Team funktioniert einfach hervorragend, es macht Spass, ein Teil davon zu sein. In dieser Saison mussten wir schon ein paar Rückschläge wegstecken. Beim Super-League-Start in Luzern drehten wir die Partie. In der Champions-League-Qualifikation glichen wir in Cluj spät aus, im Rückspiel schafften wir nach dem 0:1 die Wende. Gegen Ferencváros Budapest in Bern gewannen wir in Unterzahl, im Rückspiel lief auch nicht alles für uns und wir konnten uns dennoch durchsetzen. Nun werden wir mit Champions-League-Spielen belohnt. Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Und ich freue mich extrem auf die nächsten Monate mit unseren grossartigen Fans im Rücken!
15 Stichworte
Quentin Maceiras
15 STICHWORTE FÜR
QUENTIN MACEIRAS FC SION
1. TOR
Mein Stammklub. Ich durchlief dort alle Juniorenstufen und stand früher als Kind im Tourbillon in der Fankurve oder war als Ballboy im Einsatz. Nach Umwegen über Naters und Sierre schaffte ich vor fünf Jahren den Sprung in die 1. Mannschaft.
Ein Jahr später gelang mir bei den Profis auch der erste Treffer. Es war wieder das letzte Saisonspiel und es ging gegen GC noch um die Qualifikation für die Europa League. In der Nachspielzeit wurde ein Schuss von mir ins Tor abgelenkt. Die Emotionen waren überwältigend, da alle dachten, dass das 1:0 für die Quali reichen würde. Aber die Grasshoppers glichen kurz darauf aus.
BSC YB Einen Monat vor dem Ende der Spielzeit 2019/20 erhielt ich ein Angebot von YB. Es war sofort klar, dass ich für diesen Verein spielen möchte. In Bern ist alles etwas grösser als in Sion: das Stadion, die Garderoben, die Ziele. Und wir haben ein hervorragendes Team, von dem ich sofort super aufgenommen wurde.
1. SPIEL Bei den Profis des FC Sion kam ich erstmals am 25. Mai 2016 zum Einsatz. Es war das letzte Saisonspiel auswärts gegen Luzern. Ich wurde in der Nachspielzeit für Leo Itaperuna eingewechselt. Ich berührte keinen Ball und wir kassierten auch noch den Ausgleich. Trotzdem war ich danach enorm stolz.
LIEBLINGSVEREIN Deportivo La Coruña, weil mein Vater aus dieser Stadt kommt. Wir wurden schon früh in Blau-Weiss, den Klubfarben der Galizier, eingekleidet und gingen öfters an die Spiele im Riazor. Der Verein spielt momentan leider nur in unteren Ligen, war aber in den Nullerjahren sehr stark. Ich kann mich noch gut an Spieler wie Roy Makaay, Diego Tristan, Walter Pandiani oder Juan Valeron erinnern.
FUSSBALLSCHUHE Von Verwandten bekamen mein Bruder und ich die ersten Fussballschuhe geschenkt. Es waren solche, wie sie die Spieler von La Coruña trugen, was mich besonders freute. Heute spiele ich mit demselben Modell wie Michel Aebischer oder Vincent Sierro – man kann damit also sehr gut schiessen ;-).
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15 Stichworte
VORBILD
SPRACHEN
Dani Alves und Carles Puyol waren Spieler, die auf einer ähnlichen Position wie ich agierten und zu denen ich hinaufschaute. Ihre Mentalität und Kampfbereitschaft haben mich immer beeindruckt. Bei Sion bewunderte ich Goran Obradovic – ein genialer Spieler.
Meine Muttersprache ist Französisch, zu Hause habe ich oft Spanisch gesprochen. Meine Freundin spricht Portugiesisch, wodurch ich auch das ein bisschen verstehe, genauso wie Italienisch. Deutsch habe ich in der Schule gelernt und will mich dort unbedingt verbessern.
MITSPIELER
NAME
Matheus Cunha war wohl der talentierteste Spieler, mit dem ich jemals zusammenspielte. Er hat eine tolle Technik und ist auch neben dem Feld ein geselliger Typ. Von Sion wechselte der Brasilianer in die Bundesliga zu Leipzig und danach zu Hertha Berlin. Bei YB attestiere ich Felix Mambimbi grosses Potenzial.
Das ist so eine Sache… Eigentlich ist mein Vorname Französisch. Meine Verwandtschaft in Galizien spricht ihn aber spanisch aus. Ich habe schon die verschiedensten Varianten gehört, je nachdem, wo ich mich gerade aufhalte. Trainer David Wagner hatte mit der französischen Version ein wenig Mühe, dass er mich schlicht nur noch «Qu» nennt... :-)
STADION Leider fanden fast alle internationalen Spiele, die ich mitmachen durfte, ohne Zuschauer statt. Die JohannCruyff-Arena hat bei mir aber trotzdem einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Rasen ist vom Feinsten, die Grösse imposant und die Katakomben sind sehr edel. In der Schweiz spiele ich natürlich am liebsten im Wankdorf und im Tourbillon.
TV Ich habe keine Playstation, das überlasse ich anderen. Auf Netflix schaue ich aber oft verschiedenste Dokumentationen. Auch «Kiki» Martins ist diesbezüglich ein Freak, weshalb wir uns stundenlang darüber unterhalten können. Fussball schaue ich auch, vor allem interessiert mich, was in der Super League, der La Liga und in der Ligue 1 abgeht.
WALLIS Eine Sonnenstube! Aufgewachsen bin ich gut sieben Minuten von Sion entfernt, etwas weiter in den Bergen. Die Walliser haben eine ähnliche Mentalität wie die Berner, wobei die Leute in Bern ein bisschen weniger kritisch eingestellt sind. Mit Vincent Sierro habe ich geplant, dass wir für das Team bald ein richtiges Walliser Raclette-Essen organisieren werden.
TIERE Bei mir zu Hause ist es fast wie in einem Zoo. Ich habe zwei Hunde und zwei Katzen. Sie heissen Chico, Palma, Robin und Gaya. Durch sie wird mir nie langweilig und sie sind nach den Spielen eine gute Ablenkung, da sie von dem ganzen Rummel nichts mitbekommen.
MUSIK Ich mag Musik generell und höre sie oft. Wegen meinen spanischen Wurzeln gefallen mir natürlich auch die lateinamerikanischen Töne. Mit unserem Kabinen-DJ Moumi Ngamaleu bin ich soweit zufrieden. Über ErsatzDJ Nicolas Bürgy sage ich lieber nichts… ;-)
Etienne Güngerich
SILBERPARTNER
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Wer trug die …?
8 Vincent Sierro trägt aktuell die Nummer 8 bei YB.
Nummer 8
8 Unsere 8er
Praktisch jede Rückennummer wird mit einer Position auf dem Fussballplatz in Verbindung gebracht. Ein 6er ist ein defensiver Mittelfeldspieler, ein 10er der offensive Gegenpart. Und der 8er verbindet beide Positionen: defensiv stabil, gut im Spielaufbau, sicher am Ball und im Passspiel.
Weitere 8er aus der Zeit vor der fixen Nummernvergabe: Aussenläufer Roger Küffer, Mittelfeldspieler René Sutter, Freistossspezialist Georges Bregy in seiner zweiten YB-Zeit zwischen 1990 und 1994, Aufbauer Martin Jeitziner beim Cupsieg 1987 oder der grosse Regisseur Robert Prytz in der Rückrunde der Meistersaison 1985/86.
Diese Eigenschaften treffen auf die aktuelle Nummer 8 Vincent Sierro (seit 2019), wie auch auf seinen Vorgänger Djibril Sow (2017-2019) zu. Der linke Aussenverteidiger Jan Lecjaks spielte zwischen 2013 und 2017 mit der «8», vor ihm die Mittelfeldspieler Alexander Farnerud und Alexandre Pasche, Aussenverteidiger Scott Sutter und Flügelstürmer Alberto Regazzoni.
Einen Titelgewinn erlebte die Nummer 8 auch im Jahr 1977, als Stürmer Seppi Küttel im Cupfinal beim 1:0 gegen St. Gallen mit dieser Nummer auflief. Und YB-Rekordtorschütze Geni Meier und sein Nebenmann Ernst Wechselberger (der erste YB-Torschütze im Europacup) spielten ebenfalls ab und zu mit der Nummer 8.
Nach der Jahrtausendwende gehörte die Nummer 8 während sieben Jahren Gürkan Sermeter. Er stieg 2001 mit YB auf und zog 2005 ins neue Wankdorf ein. Er war einer der grossen Publikumslieblinge dieser Zeit.
Stefan Stauffiger
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Das Museum erzählt
Die «Härdöpfu» waren schuld Wir schreiben das Jahr 1921. Der erste Weltkrieg (191418) ist zwar zu Ende, aber die wirtschaftliche Not überall in Europa gross. Auch in der Schweiz, die zwar vom Kriegsgeschehen verschont geblieben, aber von den Folgen der weltweiten Versorgungskrise stark betroffen ist. Lebensmittel wie Reis, Zucker, Mais, Teigwaren, Hafer und Gerste, später auch Brot und Mehl, Butter, Fett, Öl und Milch sind rationiert. Es herrscht ein Ernährungsnotstand. Auch Bern leidet. Und so beschliesst die Obrigkeit, dass auf den Fussballfeldern Kartoffeln anzupflanzen seien. Betroffen ist auch der Platz des damaligen FC Young Boys, der Spitalacker. YB muss auf der Kasernenmatte spielen (wird in der Saison 1920/21 dennoch Meister) – ein Zustand, der sportlich natürlich nicht befriedigt. Nun kommt Otto Eicher ins Spiel. Er gründet mit einer Gruppe einflussreicher YB-Sympathisanten den «Verein Fussballstadion Spitalacker» (VSS). Das Ziel: Wiederherstellung des «Spittelers» für den Fussballbetrieb, Ausbau der Anlage. Schon bald wird im ersten YB-Stadion wieder gespielt – und es gibt sogar eine neue moderne Tribüne mit über 1'000 Sitzplätzen. Und doch reicht der Kraftakt noch nicht aus, um den Ansprüchen der aufstrebenden Young Boys, die auch eine zweite und dritte Mannschaft, Senioren sowie mehrere Juniorenteams unterhalten, gerecht zu werden. YB braucht ein neues Stadion.
100 Jahre Verein Fussballstadion Wankdorf
1921, die erste Pioniertat des VFSW: Der Sportplatz Spitalacker ist nicht mehr Kartoffelacker, sondern ein für damalige Verhältnisse schmuckes Fussballstadion mit moderner Tribüne.
Das Museum erzählt
1925 ist es dann soweit. Der VSS kann im Nordosten Berns, im weitgehend noch unbebauten Gebiet neben der grossen Allmend, das Wankdorfstadion mit Trainingsfeldern eröffnen. 22'000 Zuschauer fasst die damals hochmoderne Anlage, die mit überdeckten StehEstraden hinter den Toren eine Besonderheit aufweist. Der VSS nennt sich später «Verein Fussballstadion Wankdorf» (VFSW) und stellt sich – gemäss seinen Statuten – weiterhin in den Dienst der Young Boys. Das Wankdorfstadion wurde stetig aus- und umgebaut – und 1954 ging hier vor über 60'000 Zuschauern der WM-Final 1954 (Deutschland – Ungarn, 3:2) über die Bühne. Hier erlebte der BSC Young Boys mit dem legendären Trainer Albert Sing und seinen unvergessenen Spielern wie Geni Meier, Walter Eich, Willy Steffen, Heinz Bigler, Heinz Schneiter und so weiter jene Erfolge, die viele Jahrzehnte – bis zur glanzvollen Gegenwart - unerreicht blieben. Der VFSW sorgte in all den Jahren dafür, dass YB eine Spielstätte hatte. Ihm gehörte das Stadion, er betrieb es auch und war gewissermassen die «Lebensversicherung» für die Gelb-Schwarzen. Schliesslich war es auch dieser «Verein Fussballstadion Wankdorf», der vor rund 35 Jahren das Projekt für einen Stadionneubau entwickelte und schliesslich umsetzte. Man wusste sehr wohl: Das legendäre Stadion entsprach den Anforderungen (Sicherheit, Komfort) nicht mehr, YB würde hier nicht überleben können. Aber man wusste auch: Eine moderne neue Anlage ist nur mit einer wirtschaftlichen Nutzung und somit neuen Besitzern (Investoren) zu betreiben. Das Vorhaben, das einen heiklen Kampf auf politischer Ebene zu bestehen hatte (der Stadtrat und anschliessend das Volk mussten über eine Umzonung abstimmen), war schliesslich erfolgreich. Und so spielt der BSC Young Boys seit Juli 2005 im modernen Stadion Wankdorf, das in den ersten Jahren seines Bestehens noch «Stade de Suisse» hiess. Der «Verein Fussballstadion Wankdorf» ist nicht mehr Besitzerin der Anlage – aber der Pioniergeist von anno dazumal und die Begeisterung für den BSC Young Boys leben weiter. YB gratuliert herzlich zum 100. Geburtstag.
Charles Beuret
Publireportage
Wir stehen KMU mit Rat UND Tat zur Seite.
Sandra & Carlos Reinhard, Nadja Gunti
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HIRSLANDEN BERN KLINIK BEAU-SITE KLINIK PERMANENCE SALEM-SPITAL
Die Spieler der BSC Young Boys lassen sich regelmässig testen.
RÜCK- UND AUSBLICK DER BERNER HIRSLANDEN-KLINIKEN Dr. med. Julia Beel, Claudine Jungo und Dr. Daniel Lüscher leiten die Berner Hirslanden-Kliniken. Seit Oktober 2020 zeichnen sich die beiden Direktorinnen in Co-Leitung für die Klink Permanence verantwortlich. Dr. Daniel Lüscher leitet den Spitalcampus Beau-Site / Salem-Spital seit März 2020. Gemeinsam blicken sie auf die Herausforderungen im vergangenen Jahr zurück. 2020 war ein für uns alle herausforderndes Jahr. Wie haben Sie es als Co-Direktorinnen und als Direktor in Ihren Rollen erlebt? «Wir haben tolle Mitarbeitende, die tagtäglich ihr Bestes geben und dies trotz teilweise schwieriger Bedingungen im vergangenen Jahr», erklären Dr. med. Julia Beel und Claudine Jungo. Dr. Daniel Lüscher ergänzt: «Der Teamgedanke ist tagtäglich zu spüren. Ausserdem hatten wir während der Pandemie auch noch Umbauarbeiten in der Klinik Beau-Site und in der Klinik Permanence, mit denen die Mitarbeitenden umgehen mussten. Durch die Neugestaltung werden interne Abläufe und Prozesse vereinfacht.» Was macht Sie besonders stolz? «Wir haben innerhalb kurzer Zeit am Salem-Spital und an der Klinik Permanence Covid-19-Testzentren eröffnet. Wir sind stolz, die kantonale Bevölkerung mit den Testzentren zu begleiten und bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie mitzuhelfen. Das Zusammenspiel unserer drei Berner Hirslanden-Kliniken funktioniert sehr gut», erläutert Dr. Daniel Lüscher. Dr. med. Julia Beel ergänzt: «Wir unterstützen auch Profisportlerinnen, -sportler und Sportclubs bei repetitiven Tests, wie beispielsweise die BSC Young Boys oder die Leichtathletin Mujinga Kambundji.» Kurzer Ausblick: Wohin soll die Reise der Berner Hirslanden-Kliniken gehen? «Wir möchten den Zusammenhalt unserer drei Kliniken weiter stärken. Wir unterstützen als medizinische Partner Sportlerinnen und Sportlern bei medizinischen Angelegenheiten mit verschiedenen Fachdisziplinen. Wir sind stolz, dass wir Mujinga Kambundji begleiten dürfen, und
wünschen ihr schon jetzt eine erfolgreiche Olympiateilnahme», verrät Claudine Jungo. Dr. Daniel Lüscher ergänzt: «Wir freuen uns, unsere Kooperation mit dem BSC YB weiterzuführen und den Spielern bei medizinischen Angelegenheiten zur Verfügung zu stehen.»
Dr. med. Julia Beel, Claudine Jungo und Dr. Daniel Lüscher leiten die drei Berner Hirslanden-Kliniken.
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Generalversammlung
Einladung an alle Vereins-Mitglieder:
Generalversammlung am 25. Oktober 2021 Die Generalversammlung findet am 25. Oktober 2021 um 18:30 Uhr in der Gstaad Lounge des Stadions Wankdorf (Eingang 71, Quartierplatz, 3. Stock) statt. Die YB-Mitglieder (Abobesitzer und Fördermitglieder) sind herzlich eingeladen, wobei eine Zertifikationspflicht gilt. Falls es die Pandemie-Regeln zulassen, lädt der BSC YB nach der GV zu einem Apéro ein.
DIE TRAKTANDENLISTE FÜR DIE GV: • Genehmigung des Protokolls der GV vom 12. Oktober 2020 (einsehbar unter www.bscyb.ch/gv-protokoll) • Jahresbericht des Vorstands • Jahresrechnung 2020 und Revisionsbericht • Budget für das Vereinsjahr 2021 • Entlastung Vorstand und Revisionsstelle • Wahlen (Bestätigung des aktuellen Vorstands) • Anträge von Mitgliedern • Ehrungen / Gedenkminute für die Verstorbenen • Varia
Gastspiel
«YB ist total gefestigt» Der 64-Jährige führte 1993 den FC Aarau sensationell zum Meistertitel. Seit vier Jahren ist der einstige Nationalcoach Experte bei «blue».
«Ich sage eines seit Jahren immer wieder: Will ein Fussballclub Erfolg haben, braucht er dafür nicht nur einen guten Trainer und eine qualitativ hochwertige Mannschaft, sondern auch eine starke Führung mit klar geregelten Kompetenzen. Das steht für mich über allem. Und damit bin ich schon beim Faktor, der für mich YB besonders auszeichnet: Der Klub hat eine klare Struktur, eine sichtbare Hierarchie, er ist total gefestigt und gibt genau dieses Bild auch in der Öffentlichkeit ab. Wer bei YB arbeitet, auch hinter der Mannschaft, kennt seine Aufgabe und weiss, welchen Beitrag er zum Erfolg zu leisten hat. Wenn ich von YB rede, denke ich sofort an einen Mann: Christoph Spycher, er ist für mich ein wahrer Glücksfall. Er ist in erster Linie Sportchef, aber eigentlich ist er mehr als das, er ist das Gesicht des Vereins. Die Arbeit verrichtet er mit einer wohltuenden Unaufgeregtheit, seine Kommunikation ist stark, dazu überzeugt er mich mit seiner Sozialkompetenz und nicht zuletzt mit dem Gespür für den Fussball.
Wie man sich bettet, so liegt man. Und YB liegt sehr weich.
Im nahen beruflichen Umfeld hat Spycher hervorragende Leute wie Stéphane Chapuisat, Gérard Castella oder Ernst Graf, alles Fachleute und gleichzeitig geerdet. Keiner von ihnen hat das Gefühl, die Ellenbogen ausfahren zu müssen, um etwas mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Sie überzeugen mit Taten, nicht mit Worten. Sie sind für mich das, was man Teamplayer nennt, und dazu gehört auch Hanspeter Kienberger, der sich als Präsident im Hintergrund hält. Wie heisst es so schön: Wie man sich bettet, so liegt man. Und YB liegt sehr weich. Die Erfolge der vergangenen vier Jahre sind kein Zufall, das viele Lob ist nicht übertrieben, sondern verdient. Ich spielte als Aktiver sehr gerne im alten Wankdorf, das war ein Stadion mit enormer Geschichte. Das schönste Spiel bestritt ich dort allerdings nicht gegen YB, sondern gegen GC – im Cupfinal 1988 mit Schaffhausen. Wir verloren zwar 0:2, aber als NLB-Klub hatten wir mit dem Finaleinzug alle Erwartungen längst übertroffen. Der Tag in Bern bleibt jedenfalls unvergessen. Früher war YB für mich ein Verein, der nach Grossem strebte, aber oft den Eindruck erweckte, etwas mit aller Macht erzwingen zu wollen. Man rannte dem Erfolg nach dem Meistertitel 1986 und dem Cupsieg 1987 lange vergeblich nach. Nach der Rückkehr in die höchste Liga 2001 war die Mannschaft oft nahe dran, aber viele
Rolf Fringer
Jahre schien der FC Basel unerreichbar. Es fehlte immer irgendetwas zum Durchbruch. Selbst ein Anlauf mit Trainer Christian Gross, der in Basel so viel erreicht hatte, scheiterte. Mit der Einsetzung von Christoph Spycher als Sportchef hat sich alles geändert. Gewiss sollte man nicht vergessen, dass in der Ära seines Vorgängers Fredy Bickel mit Adi Hütter ein Trainer geholt wurde, der das Sportliche in die richtigen Bahnen gelenkt hat. Damals wurde mit Guillaume Hoarau auch ein Spieler unter Vertrag genommen, der massgeblich zum Aufschwung beigetragen hat. Die YB-Erfolgsgeschichte hat zu einem wesentlichen Teil auch mit ihm zu tun. Jede Mannschaft, die Titel gewinnen will, benötigt spezielle Typen. Hoarau war fraglos eine solche Persönlichkeit, er hat allen bei YB vermittelt, wohin die Reise führen soll. Und zog alle mit wie eine Lokomotive. Gerry Seoane hat nach Adi Hütter klug agiert und kontinuierlich seine Ideen umgesetzt. Er kam nicht nach Bern, um alles umzukrempeln. Es gibt Trainer, die das Gefühl
Arbeitet als Experte bei «blue»: Rolf Fringer.
haben, völlig neue Wege gehen zu müssen, obwohl dazu gar kein Anlass besteht. Gerry warf nicht alles über den Haufen. Und David Wagner macht das nun auch nicht. Seine Wahl hat bei mir eine Aha-Reaktion ausgelöst, das heisst: Mit ihm habe ich nicht gerechnet. Aber die YBVerantwortlichen haben sich eingehend mit ihm befasst, darum gehe ich davon aus, dass Wagner passt. Er ist sicher kein Selbstdarsteller und hat mich ein erstes Mal zum Auftakt in Luzern beeindruckt. Als er merkte, dass es nicht wunschgemäss lief, nahm er nach knapp einer Stunde gleich vier Wechsel auf einmal vor, sorgte so für neuen Schwung - und YB setzte sich noch 4:3 durch. Auf jeden Fall rechne ich damit, dass YB auch in dieser Saison wieder eine bedeutende Rolle spielen wird. Zu den Titelanwärtern zähle ich auch den FCB, vielleicht wird sich auch der FC Zürich einmischen. Aber es würde mich nicht überraschen, wenn am Ende wieder YB jubeln würde.»
Rolf Fringer als GC-Trainer zu Gast im Wankdorf im Sommer 1998.
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Steve von Bergen
«Ein Gegentor ist wie eine Beleidigung» Der einstige YB-Captain Steve von Bergen arbeitet als Defensivtrainer in der Youth Base. Dabei erinnert er sich oft an einen Satz, den er einmal von einem italienischen Trainer hörte. Steve von Bergen ist fit, er sieht aus, als käme er gerade vom Training mit den Profis. Dass der 38-Jährige vor zwei Jahren mit dem Spitzensport aufgehört hat, ist ihm äusserlich nicht anzumerken: Wenn er auf die Waage steht, zeigt sie immer noch dasselbe Gewicht an. Zwei Kilo Muskelmassen hat er verloren, zwei Kilo sind automatisch dazugekommen, weil sein Alltag nicht mehr von physischer Anstrengung dominiert wird.
Nun stellt sich für Von Bergen die Frage: Wohin soll seine berufliche Reise führen? Er ist im Besitz des B-Diploms, der nächste Schritt wäre das A-Diplom. «Wenn ich mich entscheide, das anzupacken, kann ich mir vorstellen, konsequent den Weg als Trainer einzuschlagen», sagt er, «eine andere Option ist das Management.» Klar ist: Er möchte im Fussballbusiness bleiben.
Er steht wieder regelmässig auf dem Platz, aber nicht mehr als Spieler, der Anweisungen befolgt, sondern als Trainer, der Anweisungen gibt: In der Youth Base von YB bringt er den Abwehrspielern von der U16 bis zur U21 bei, wie sie noch besser, noch effizienter verteidigen können. 70 Prozent beträgt sein Pensum, und zu seinem Arbeitsbereich gehört ganz vieles, nicht nur die Praxis auf dem Rasen. Er steht in regem Austausch mit den Trainern der verschiedenen Stufen, stellt spezifische Videosequenzen zusammen, welche die Grundlage für eine Diskussion mit den Spielern sind – und an den Wochenenden übernimmt er oft die Rolle des Beobachters. Manchmal schaut er bis zu drei Partien der Youth-Base-Teams. Steve von Bergen, heute Defensivtrainer in der Youth Base.
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Comeback auf den Ski
Tief beeindruckt von Chiellini
Als Von Bergen im Sommer 2019 seinen Rücktritt gab, gönnte er sich mit seiner Familie eine Auszeit. Er brach mit ihr zu Reisen auf, die in all den Jahren seiner Karriere ein Ding der Unmöglichkeit waren. Und im Winter genoss er erstmals nach rund zwei Jahrzehnten wieder Tage auf den Ski. Er wollte bewusst Distanz gewinnen zu einem Alltag, der ihn geprägt hat. «Als es das erste Mal hiess, YB fahre jetzt ins Trainingslager, hörte sich das für mich schon seltsam an», sagt er, «aber es war mir wichtig, Abstand zu nehmen.»
Der einstige YB-Captain ist also zurück im Verein, bei dem er seine letzten sechs Jahre als Profi verbracht hat. Er gibt sein Wissen weiter an die Jugend, und wenn von Wissen die Rede ist: Von Bergen weiss viel, besonders darüber, was einen guten Abwehrspieler auszeichnet und wie eine Mannschaft sich defensiv idealerweise verhält. Als er in Italien spielte, sagte ihm ein Trainer einmal: «Ein Gegentor ist für einen Verteidiger wie eine Beleidigung.» Was auch bedeutet: «Unternimm alles, um einen Gegentreffer zu verhindern.»
Die harten Trainings der Vorbereitung fehlten ihm nicht, aber anfänglich merkte er, wie er das tägliche Leben in der Kabine vermisste, die Atmosphäre vor einem Match, die Emotionen, das Zusammensein mit den Kollegen, das gemeinsame Verarbeiten auch von Rückschlägen. Inzwischen aber ist dieses Gefühl verflogen, Von Bergen sagt: «Es ist gut, wie es ist.»
Von Bergen, der für das Westschweizer Fernsehen die Länderspiele als Co-Kommentator verfolgt, hat stets mit Leidenschaft verteidigt, und das ist es, was er den Jungen auch vermittelt: Sie sollen mit Herz dabei sein. Ein Verteidiger braucht kein Künstler zu sein, um es nach ganz oben zu schaffen, «aber er braucht die richtige Einstellung.»
In der Endphase seiner Laufbahn schmerzte mancher Knochen, er benötigte mehr Zeit, um sich von den Strapazen zu erholen. Und von seiner Frau hörte er zwischendurch: «Willst du nicht aufhören? Wie du läufst...» Nun plagt ihn am Morgen beim Aufstehen nichts mehr.
U21-Captain Benjamin Kabeya im Duell mit Chiassos Alexander Farnerud, dem ehemaligen YB-Mittelfeldspieler.
Als Beleg dafür nennt er oft einen Namen: Giorgio Chiellini, Captain von Europameister Italien, eben 37 geworden. Vorbilder findet er auch im Schweizer Nationalteam mit Manuel Akanji oder Nico Elvedi, dazu auch bei YB, zum Beispiel Mohamed Ali Camara, Fabian Lustenberger und Cédric Zesiger. «Wir haben hervorragende Verteidiger», sagt Von Bergen, «und die tägliche Arbeit bestätigt meine Eindrücke: Wir sind bei YB in der Ausbildung auf einem sehr guten Weg. Es macht Spass, weiterhin ein Teil von YB zu sein.»
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Die YB U21 in der Promotion League
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«Volle Konzentration verlangt» Die Promotion League ist für die U21 von YB Neuland. Trainer Alessandro Mangiarratti sieht viele Vorteile auf der dritthöchsten Stufe. Frage an Alessandro Mangiarratti: Wie ist es, mit YB nun in der Promotion League zu spielen? «Ein bisschen schwieriger als vorher», antwortet der Trainer und liefert eine simple Erklärung: «Die Mannschaft ist jünger, die Liga besser.» Aber eines betont er: «Es ist eine spannende Herausforderung.» Für alle Beteiligten ist diese Stufe Neuland, also auch für den bald 43-jährigen Tessiner, der die U21 vor zwei Jahren übernahm. Im Sommer hat die Mannschaft ein neues Gesicht erhalten. Einige Spieler, die in der Aufstiegssaison zu den Stützen zählten, sind nicht mehr dabei. Dafür erhalten solche, die zuletzt noch in der U-18 der Youth Base dabei waren, die Möglichkeit, sich in der dritthöchsten Schweizer Spielklasse zu zeigen. In der Promotion League müssen sie sich gegen Mannschaften bewähren, die teilweise Halbprofis oder gar Profis beschäftigen, abgeklärte Routiniers auch, die einen deutlichen Erfahrungsvorsprung besitzen. Das zeigte sich in den ersten Partien gegen Bellinzona (0:2), Rapperswil-Jona (0:1), Chiasso (0:1) und Biel (0:0). «Wir sind jetzt in einer Liga, die von uns allen die volle Konzentration verlangt», sagt Mangiarratti, «in der 1. Liga gelang uns meistens irgendwie noch ein Tor. Jetzt ist der Widerstand grösser. Und gerade für jene, die bis vor kurzem in der U18 spielten, ist das jetzt eine andere Welt.»
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Aber genau das ist es, was die Entwicklung der Talente beschleunigt. Die individuellen Fortschritte sind ein Ziel, ein anderes besteht darin, sich in der Promotion League zu etablieren. «Zur Ausbildung der Jungen gehört auch das Gewinnen», sagt Mangiarratti, «von uns wird nicht erwartet, dass wir an der Spitze mitmachen. Aber es ist unser Anspruch, so erfolgreich wie möglich abzuschneiden.»
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Reisen mit den Profis aus Bern Vor über eineinhalb Jahren kam COVID-19 in unser Leben und veränderte den Alltag. Nichts ist seither so, wie es vorher war. Beim Berner Unternehmen destinationsports, dem Reisepartner der Frauen und der Youth Base des BSC Young Boys, lebt die Hoffnung, dass bald wieder Normalität einkehrt. Erste Camps und Testspiele
Testspiel YB gegen Feyenoord Rotterdam im Juli organisiert durch destinationsports
Rückblickend ist es wie ein schlechter Film. Wegen Corona gab es im Spitzenfussball nur noch Geisterspiele. Im Breitensport wurden Meisterschaften abgebrochen und sogar Trainings verboten. Spielbesuche im Ausland oder Trainingslager mit der eigenen Mannschaft? Nur noch eine Wunsch-
oder Traumvorstellung. Unendlich weit weg. Die Pandemie hatte unsere Welt im Griff. Mit voller Wucht getroffen wurde auch destinationsports. Geplante und gebuchte Trainingslager von Amateurclubs mussten in einer ersten Phase storniert werden, danach blieb die Nachfrage aus.
Doch nun gibt es erste Morgenröte am Fussball- und Reisehimmel. Erste Trainingscamps haben wieder stattgefunden. Unter anderem organisierte destinationsports ein Camp der YBFrauen im liechtensteinischen Ruggell. Auch internationale Testspiele konnte das Berner Unternehmen mit den FIFA-Match-Agenten Richard Wey und Martin Passeraub wieder organisieren, beispielsweise das Duell zwischen den Young Boys und Feyenoord Rotterdam Anfang Juli in Freienbach (SZ). Der Ball rollt endlich wieder – und soll nun nicht mehr stillstehen. Auch im Breitensport und bei den Trainingslagern. Aktuell besucht destinationsports alle Partnerorganisationen und auch Hotels im Ausland und nimmt neue Anbieter unter die Lupe, um für die Organisation der Vorbereitungscamps im kommenden Winter gerüstet zu sein. Das langjährige Team bürgt für Qualität, mit Ex-Fussballprofi Thomas Reinmann, der im Sommer 2017 seine aktive Karriere beendete, ist zudem gewährleistet, dass die Teams in verschiedensten Destinationen das
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Mannschaftsgalerie 1925/26
Erstmals im Wankdorf – und Meister der «Centralschweiz» Wir schreiben das Jahr 1925 – es ist Herbst. Eben ist im noch völlig unverbauten Nordosten der Stadt Bern das Fussballstadion Wankdorf eingeweiht worden. Es fasst 22'000 Zuschauer und ist eine Besonderheit: Nirgends sonst in unserem Land gibt es ein Stadion mit überdeckten Stehplätzen. Eine ovale und elegante Holzkonstruktion hinter den Toren sorgt für eine spezielle Ambiance. Die YB-Mannschaft hält sich in der ersten WankdorfSaison wacker und wird schliesslich Meister der «Centralschweiz», wie es damals hiess. Die Meisterschaft wird noch in drei geographisch gegliederten Gruppen (Ostschweiz, Zentralschweiz, Westschweiz) ausgetragen – schliesslich entscheiden die Finalspiele der Gruppensieger über den nationalen Meistertitel. In der «Centralschweiz» beenden die Young Boys ihr Pensum mit einer tollen Bilanz: 16 Spiele, 14 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage, 46:10 Tore, 29 Punkte. Die ersten Verfolger waren der FC Basel (20) und der FC Bern (18 Punkte).
YB spielt in traditionellem Gelb-Schwarz, Trikot längs gestreift, schwarze Hosen, schwarze Socken. Der Grösste im Team: Torhüter Hans Pulver, Schweizer Nationalgoalie. Der Kleinste: «Pölle» Fässler – wie Pulver Internationaler. Pulver und Fässler gehörten jenem Schweizer Team an, das 1924 in Paris Europameister wurde. Mit dabei damals auch «Rüedu» Ramseyer, der inzwischen die Farben des Stadtrivalen FC Bern trägt. Das erste Finalspiel verliert YB im Wankdorf gegen die Grasshoppers mit 3:5 – und eine Woche später ist der Meistertraum in Genf gegen den neuen Champion Servette (2:5) ausgeträumt. Dennoch freut man sich in der Bundesstadt über den Titel als Meister der «Centralschweiz». An den beiden Finalspielen kommen zum Einsatz: Pulver, Streun, Raimondi, Vögeli, Ruoff II, Kientsch, Bessmer, Fässler, Minder, von Arx II, Brendle, Grunder, Dasen II und Poretti, als Trainer wirkt Hans Wüthrich.
Charles Beuret
Vor der Steh-Estrade im ersten Wankdorf-Stadion. Oben von links: Rieder, Minder, Ruoff II, Pulver, Bessmer, von Arx II, Wernle. Vorne: Vögeli, Dasen, Fässer, Poretti.
Im YB-Museum hängt ein Bild von damals, das an den «Centralschweiz»-Titel erinnert.
Unvergessene Spieler
Als aus «Karli» «Käru» wurde Karl Odermatt – über ihn und seine Berner Zeit könnte man ein Buch schreiben. Denn es gibt nur wenige Spieler in den 123 Jahren YB-Geschichte, die bei Gelb-Schwarz in relativ kurzer Zeit so deutliche Spuren hinterlassen haben. Karl Odermatt hat die Fussball-Schweiz und auch jene -Berns in seinen Aktivjahren geprägt. Das war zwischen 1975 und 1979. Er ist entsprechend unvergessen… Odermatt ist bald 79-jährig – aber in der Fussballszene noch immer allgegenwärtig. In Basel, wo er seine besten Zeiten als Spieler erlebte, ist er ein «Monument», zuletzt freilich bekam er in Zusammenhang mit den Wirren um die Vereinsführung auch mal negative Schlagzeilen. Doch das sei Geschichte und vorbei, sagt er, jetzt freue er sich am wiedererstarkten FCB und genauso weiterhin an den Leistungen der Young Boys, für die sein Herz nach wie vor ebenfalls schlage: «Es gibt doch für den Schweizer Fussball nichts Besseres als eine starke breite Spitze – mit YB, Basel und dem einen oder anderen Team aus Zürich oder der Westschweiz!»
Damals, am Zibelemärit… Seine YB-Zeit bezeichnet «Karli», der in Bern damals für ein paar Jahre zu «Käru» wurde, als «eine ganz tolle Erinnerung.» Und toll sei auch, dass er in Bern noch immer viele Freunde habe und entsprechend sehr gerne komme er jeweils in die Stadt zurück. Wo man ihn übrigens immer noch kennt und auch anspricht. Das freue ihn natürlich – genauso wie damals, am ersten Zibelemärit, den er einst erlebt habe: «Ich war mit Mitspielern um 6 Uhr früh vor dem Bundesplatz», erinnert er sich. «An einem Marktstand sprach mich ein Landwirt an und gratulierte mir für den Transfer zu YB – und dann wurde ihm von seiner eben angekommenen Frau mitgeteilt, dass daheim eine
seiner Kühe gekalbt habe – es habe einen Muni gegeben. Der Bauer sagte zur Frau, der Muni heisse dann Käru.» Damals hatte Odermatt seinen ersten YB-Pflichtspieleinsatz schon hinter sich – und der war auch ziemlich speziell: «Am Vormittag trainierten wir noch auf dem Turnerstadion, Trainer Kurt Linder befand am Schluss der Session, dass ich konditionell noch ein Minus hätte – und schickte mich auf die Aschenbahn, um noch ein paar Runden zu laufen. Nach 1,2 Kilometer sah ich von YB niemand mehr auf der Anlage – und Platzwart Hene Gfeller sagte mir, Herr Linder sei längst nach Hause gegangen… Am Abend aber schlugen wir dann den FC Winterthur – und wissen Sie, wer das Siegestor geschossen hat? Ja, der Odermatt.»
…oder als Manndecker Netzers Ähnliches geschah beim denkwürdigen Match gegen Serienmeister Grasshoppers, der eben den BundesligaSuperstar Günter Netzer verpflichtet hatte. 24'000 Zuschauer strömten ins Wankdorf, um Netzer zu sehen – sie sahen aber auch Odermatt. Trainer Linder hatte ihn nämlich als Manndecker für den DFB-Star eingesetzt; ein Luxus, wie viele Besucher fanden. Doch Odermatt löste die Aufgabe ohne Murren – und schoss erst noch das einzige Tor der Partie. YB gewann 1:0. Es war das Jahr 1977. Es war das erfolgreichste für Odermatt bei YB. Zusammen mit seinen unvergessenen Kollegen wie Walter Eichenberger, Köbi Brechbühl, JeanMarie Conz oder Seppi Küttel gewann er den Schweizer Cup – mit einem Finalsieg gegen den FC St. Gallen. Auch dieser Match endete 1:0. Torschütze war Jan Andersen – und zwar im Anschluss an eine Cornerflanke von Karl Odermatt.
Karl Odermatt
... und heute, als fachkundiger YB-Zuschauer.
Felix Ansermet fangsicher im Luftkampf.
Cupsieger mit YB 1977: Odermatt und Teamkollege Lorenz präsentieren den Pokal.
Zwei Jahre später stand Odermatt mit YB erneut im Cupfinal – doch gegen das damalige Star-Ensemble von Servette (mit Barberis, Schnyder, Engel, Hamberg, Andrey) setzte es im Wiederholungsspiel (der erste Match hatte nach Verlängerung 1:1 geendet) unter Trainer Konietzka nach einer 2:1-Führung eine 2:3-Niederlage ab. «Über das dritte Gegentor muss ich bei nächster Gelegenheit mit Torhüter Wale Eichenberger dann nochmals sprechen», sagt er beim Gespräch mit dem YB MAG. Den Schalk hat Karl Odermatt noch nicht verloren…
Karl Odermatt hat mit dem FC Basel zwischen 1962 und 1975 fünf Schweizermeistertitel und zweimal den Cup gewonnen. Für YB bestritt er bis 1979 111 Spiele (12 Tore) in der Nationalliga A und wurde Cupsieger 1977. In der Nationalmannschaft war er während vieler Jahre Stammspieler (50 Einsätze, 10 Tore); zusammen mit Köbi Kuhn und Rolf Blättler bildete er das legendäre Mittelfeld-Trio der sechziger und siebziger Jahre.
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REIFE LEISTUNG Was ist Fleischqualität und wie entsteht sie? de Boeuf, Hohrückensteaks, Entrecôtes und Filets vom Rind, Carrés und Nierstücke von Kalb und Schwein.
Die Trockenreifung Fleischreifeprozesse sind natürliche biochemische Prozesse. Beim Dry Aging liegt das Fleisch unverpackt bei Temperaturen von 0 °C bis 2 °C und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 65 und 80 Prozent in der Reifekammer. Dabei laufen die Reifeprozesse im Innern ab, ohne dass das Fleisch verdirbt. Suters Rindsnierstücke zum Beispiel reifen sechs Wochen lang. Die enzymatischen Prozesse machen in dieser Zeit das Fleisch mürbe und zart. Natürliche Hefen, Schimmel und Bakterien sorgen für Geschmack. Es entstehen neue, charakteristische Aromen, die durch den Feuchtigkeitsverlust beim Reifen noch intensiviert werden.
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oël Suter ist ein enthusiastischer Mensch. Das merkt man spätestens, wenn man mit ihm den «Trésor» betritt: Trotz der Kälte von nur 1 °C brennt Suter für das, was hier auf den Gestellen liegt. In Reih und Glied, sorgfältig etikettiert, liegen da unzählige Rindsnierstücke und Kalbskoteletts. Jedes Stück hat auf der einen Seite die Rippenknochen, auf der anderen eine dicke gelbweisse Fettschicht, dazwischen findet sich bräunlich, manchmal fast schwarz das Fleisch. Willkommen in der Dry Age Reifekammer der Gastrometzgerei von Mérat in Martigny.
Mission Luxuslinie Täglich werden bei Mérat grosse Mengen an Fleischprodukten verarbeitet. Ob Speckwürfeli oder erstklassiges Filet – Mérat organisiert, portioniert und packt ab. Ganz nach den Wünschen und Bedürfnissen seiner Gastrokunden; darunter namhafte Edellokale, Spitäler, aber auch Gefängnisse und Armeebetriebe. 2007 kommt Joël Suter als Leiter Romandie zu Mérat. Gut vernetzt in der Gastroszene weiss er, was seine Kunden wollen. So beginnt er mit dem Aufbau einer betriebseigenen Dry Age Linie, die «Swiss Grand Cru». Das Angebot bedient gemäss Suter eine durchaus wachsende Nische. Das Veredeln bester Fleischstücke ist seine Passion. In der Reifekammer von Mérat werden veredelte Edelstücke produziert: Trockengereifte Côtes
«Auf den Reifeprozess habe ich keinen Einfluss», erklärt Suter. «Ich kann nur beste Voraussetzungen dafür schaffen. Ich sorge für die richtige Lagerung und für die richtigen Rohstoffe». Nicht jedes Fleisch eigne sich fürs Dry Aging, so Suter. «Beim Rindfleisch zum Beispiel kommen für mich nur weibliche Rinder zwischen 18 und 24 Monaten in Frage. Diese haben am meisten Potenzial und das nötige Fett zwischen den Muskelfasern, in der Fachsprache bezeichnet man das als Marmorierung». Der zweite Teil von Suters Formel zum Erfolg ist der Code H4. Das ist der CH-Tax-Wert. Er steht für ein vollfleischiges Rind (H) mit ausgeprägter Fettabdeckung (4). Diese garantiert Suter ausreichend Oberflächenfett aber auch genügend intramuskuläres Fett. Für die Qualität eines trockengereiften Stückes ist beides wichtig. Da in der Schweiz nur wenig mit reinen Fleischrassen gearbeitet wird, sind H4-Rinder nicht immer einfach zu finden. Umso wichtiger ist da Suters Netzwerk; seine persönlichen Beziehungen zu Bauern, Händlern und Schlachthöfen: «Ich brauche sie alle für beste Fleischqualität», weiss Suter. So findet man im Mérat «Trésor» einmal mehr den Beweis dafür, dass Fleischqualität nicht zuletzt das Ergebnis vom Engagement einzelner und der Zusammenarbeit vieler ist.
Quelle: Gastro-Magazin von «Schweizer Fleisch» – Ausgabe 4 | 2020
YB-Frauen
News aus dem Frauenfussball Sandra Betschart wird General Manager YB will den Frauenfussball noch stärker fördern und ihn gezielt weiterentwickeln. Aus diesen Gründen werden die Strukturen angepasst. Ab November 2021 wird Sandra Betschart General Manager der YB-Frauenfussball-Abteilung. Sandra Betschart schaut auf eine langjährige Profikarriere zurück – mit Stationen in Deutschland sowie Schweden. Zuvor war sie mit dem FC Zürich Schweizer Meisterin und Cupsiegerin geworden. Für die Schweiz bestritt sie 67 Länderspiele. Sandra Betschart wird bei YB die Aufgaben des bisherigen Geschäftsführers der Frauenfussball-Abteilung, Andres Meier, übernehmen. Meier hat sich entschieden, den BSC YB per Ende November 2021 zu verlassen, um sich vollumfänglich auf seine neue Aufgabe bei Swiss Unihockey zu konzentrieren.
Neuer Meisterschaftsmodus Die AXA Women’s Super League wurde im Hinblick auf die Saison 2021/2022 auf zehn Teams aufgestockt und erhält einen neuen Spielmodus. Neu wird eine «Regular Season» mit Hin- und Rückrunde gespielt. Nach 18 Runden kämpfen die acht besten Teams in der Tabelle in Playoffs, die im EuropacupModus ausgetragen werden, um den Meistertitel. Die beiden Letztplatzierten der AWSL und die zwei besten Teams aus der Nationalliga B bestreiten eine Auf-/ Abstiegsrunde.
Andres Meier
Noemi Gillmann
IM PORTRAIT:
NOEMI GILLMANN
25 Position: Verteidigung Rückennummer: 25 Geburtsdatum: 25. September 1996 Bei YB seit: 2010 Nationalität: Schweiz / Niederlande Bisherige Clubs: Femina Kickers Worb
Wie bist Du zum Fussball gekommen? Mit neun Jahren habe ich angefangen in einem Verein zu spielen. Mein älterer Bruder spielte damals bereits Fussball und ich wollte ich dies auch tun. Zudem spielte meine Mutter in ihrer Jugend aktiv Fussball, wobei mir das Interesse und die Leidenschaft mit auf den Weg gegeben wurden. Dies ist deine 12. Saison bei den YB-Frauen. Was bedeutet Dir der Verein? Es erfüllt mich mit Stolz, schon so viele Jahre Teil dieses Vereins sein zu dürfen. Ich war bereits YB-Fan und Besucherin der Spiele, bevor ich selbst zu YB wechselte. Wie sieht ein normaler Tagesablauf bei Dir aus? Das kommt auf den Wochentag an. Neben dem Fussball absolviere ich hauptsächlich ein Studium. Andererseits arbeite ich 20 Prozent in einem Ingenieurbüro in der Administration und Organisation, um Geld zu verdienen. Einen Tag in der Woche ist also für die
Arbeit reserviert. An den anderen vier Wochentagen widme ich mich meinem Studium. Je nach Stundenplan ist der Tag mehr oder weniger mit Vorlesungen gefüllt. In jedem Fall stehe ich auch an diesen vier Tagen früh auf und nutze die Zeit neben den Vorlesungen, um den Lernstoff unmittelbar aufzubereiten und um mich am Abend und den Wochenenden voll auf den Fussball konzentrieren zu können.
Du hast ein dichtes Tagesprogramm. Woher schöpfst Du die Kraft dafür? Ich finde, das Wichtigste ist immer, dass man Freude daran hat, egal was man tut. Ich liebe es, Fussball zu spielen, das Studieren macht mir Spass und ich gehe auch gerne zur Arbeit. Natürlich ist es manchmal auch anstrengend, aber ich versuche immer das Positive zu sehen. In allen drei Lebensbereichen darf ich mit unterschiedlichsten Menschen interagieren und zahlreiche Erfahrungen sammeln, was mich mit Freude erfüllt. Was sind deine Stärken und Schwächen als Fussballerin? Meine Stärken sehe ich in der Kommunikation und der Führung der Mitspielerinnen auf dem Platz. Durch meine Erfahrung und die Anweisungen kann ich meine Mitspielerinnen unterstützen und ihnen Sicherheit vermitteln. An der Schnelligkeit gilt es hingegen weiterzuarbeiten. Auch beim Kopfball- und dem Offensivspiel ist noch Potenzial zur Verbesserung vorhanden. Wie sehen deine Zukunftspläne aus? In fussballerischer Hinsicht würde ein Traum in Erfüllung gehen, auch mit der 1. Mannschaft der YB-Frauen einen Titel feiern zu können und in der Champions League spielen zu dürfen. Aus beruflicher Perspektive werde ich nun mit dem Master beginnen. In erster Linie gilt es dieses Studium erfolgreich abzuschliessen. Ich schaue Schritt für Schritt.
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Oliver Steffen
Persönlichkeiten aus Politik, Medien und Wirtschaft diskutieren, was die Schweiz bewegt.
Produziert von TeleZüri
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Fan-Story
Vom Fluscoverkäufer zum Wankdorf-Planer Die ersten Erfahrungen im alten Wankdorf machte Marco Rupp als Flusco-Verkäufer, beim neuen Wankdorf hatte er sogar seine Hände mit im Spiel.
Marco Rupp hat einen der kürzesten Wege ins Stadion: Gerade 400 Meter trennen sein Haus im Ittiger Kirschenacker und das Wankdorf. «Zum YB-Fan wurde ich zwei Mal in meinem Leben», sagt der heute 66-Jährige. Als Bub nahm ihn der Vater mit ins alte Wankdorf. Dort wurde er Flusco-Verkäufer, diesen Posten ergatterte er sich, weil er im Turnverein war. Dieser war es denn auch, dem er zeitweise mehr Aufmerksamkeit widmete als dem Fussball. «Ausschlaggebend für meine Fanpause war ein Match gegen Zürich, als YB 0:8 verlor. Das hat mir abgelöscht», sagt Rupp. Diametral andere Gefühle hat er am heutigen Tag des Matchbesuchs im Wankdorf: Es ist der erste halbwegs normale Match seit Ausbruch der Pandemie. Und Rupp ist aufgeregt, das Champions-LeagueQualifikationsspiel gegen Slovan Bratislava live vor Ort zu erleben und nicht daheim am TV.ۅ Ein zweites Mal zum Fan wurde er, als seine Söhne zur Welt kamen, und Rupps als Familie die Partien besuchten. Während der ältere Sohn Till als Mittelfeldspieler beim SC Ittigen aktiv spielte, lag dem jüngeren Julian Fussball weniger. «Als wir einmal im Neufeld beim Spiel waren, fragte er noch vor Anpfiff, wann das Spiel endlich fertig sei», erinnert sich der Vater. Mutter Ursula hatte in der Pause Erbarmen und ging mit Julian nach Hause.
Marco Rupp ist seit 2015 Gemeindepräsident von Ittigen. Vorher war er als Raumplaner tätig und wirkte im Wankdorfquartier beim Neubau des Wankdorfs mit.
Marco Rupp
Bis heute angefressen bleibt Till, der mit seinem Vater sogar internationale Auswärtsspiele besuchte, beispielsweise das Europa-League-Spiel in Liverpool oder den Match der Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft 2006 gegen Südkorea in Hannover. Seit die Söhne erwachsen sind, geht Marco Rupp mit seiner Frau Ursula allein ins Stadion im Sektor B. Dort sind die Rollen klar verteilt: «Meine Frau singt, ich fluche», sagt er und lacht. Am meisten nerven ihn überhastete Pässe. Fürs heutige Spiel gegen Slovan Bratislava hat er grosse Hoffnungen und tippt ein 3:0.
Keine Arena, keine Glaskuppel Dass das Stadion Wankdorf so aussieht, daran ist er nicht unbeteiligt. Er arbeitete beim kantonalen Raumplanungsamt, bevor er einen gleichen Job in einer privaten Firma annahm. Er begleitete den Architektur-Wettbewerb des Wankdorfs, bei dem Projekte aus Amerika, Spanien und der Schweiz eingingen. Die Projekte hiessen: Mondiale, Cupfinal, Ola, Sommervogel, Steilpass, September, Seite an Seite, Hattrick, Wankdorf Mitte oder Neues Wankdorf-Stadion. Wäre damals genug Geld vorhanden gewesen, so wäre heute eine internationale Hotelkette beim Stadion angesiedelt. Und unterhalb des Quartierplatzes stünde ein Multiplex-Kino.
Ideen zum Stadionprojekt Wankdorf von damals.
Auf ebendiesem Platz stehen Marco und Ursula 45 Minuten vor dem Anpfiff gegen Slovan Bratislava. Marco Rupp erscheint im YB-Trikot und mit Schal. Ursula Rupp hat sich für den langersehnten Match in farblich-passende Hosen geworfen und am Rücken baumelt ein Meister-Säckli. Marco Rupp erzählt weiter: «Die Amerikaner reichten ein Projekt mit einer grossen Glaskuppel ein, die Spanier stellten sich eine Arena vor. Die Schwierigkeit war, einen Kompromiss zwischen dem Stadion und dem Einkaufsbereich zu finden», sagt er. Er stand der Jury vor, die schliesslich das Projekt «Wankdorf Mitte» der Berner Baufirma Marazzi auswählte. Politisch sei das Wankdorf eine grosse Erfolgsgeschichte: Wer nach Zürich blickt, weiss, was er meint. Dort versucht man seit Jahren für den Hardturm einen Neubau zu realisieren, doch immer wieder kommen bürokratische Hürden dazwischen. Beim Treppensteigen kommt im Wankdorf so mancher Fan ausser Atem. Nicht so Marco Rupp, regelmässig steigt er aufs Rennvelo und spult auch mal 100 Kilometer ab. Das tut er seit Kurzem im YB-Trikot.
Fan-Story
Mit seiner Frau Ursula unterstützt er das Team vom Sektor B aus. «Uns ist YB so wichtig, dass wir das Abo ohne Diskussionen durchgehend bezahlt haben», sagt der 66-Jährige.
Der Motor Wankdorf-Stadion
Vier Meistertitel später
Das Wankdorf war der erste Entwicklungsschritt des ganzen Wankdorf-Areals. «Das Stadion war der Motor von allem», sagt Rupp retrospektiv. Die Feusi erkannte die Lage, CSL Behring baute ihren Standort hier, die Armee folgte, die Expohallen wurden erneuert. Marco Rupp half zudem bei der Entwicklung von Wankdorf City mit, diskutierte mit den SBB, damit der Bahnhof Wankdorf gebaut wurde. «Sie sperrten sich lange, weil dort 500 Züge täglich verkehren und es kompliziert war. Aber bei Fussballstadien ist der ÖV extrem wichtig.»
Seither sind vier Meistertitel und ein Cupsieg auf das Konto von YB gekommen. Spieler und Trainer sind gekommen und gegangen. Dem neuen Trainer David Wagner gibt Marco Rupp auf jeden Fall Kredit. «Gerardo Seoane und Adi Hütter haben wir ja auch nicht gut gekannt.» Und sie haben ihre Chance bekanntlich genutzt und sich in die Geschichtsbücher gecoacht. Wird der fünfte Pokal des Fussballschweizermeisters in Folge mit Wagner kommen? «Klar reicht das», ist Marco Rupp überzeugt.
Beim Anstehen läufts heute dank dem vor dem Match abgeholten GGG-Bändeli rund. Zum Znacht wird es für Rupps eine YB-Wurst geben. Den Appetit verliert Marco Rupp fast, wenn er an den Cupfinal gegen Sion 2009 denkt. «Wir alle dachten, das ist eine klare Sache. Dann verloren wir 2:3. Das hat unserer Familie den Ferienstart am nächsten Tag vermiest», sagt er.
Mittlerweile sind wir bei den Sitzplätzen im Sektor B9 angekommen. Die Sonnenstrahlen tauchen den voll besuchten Sektor D in gelbes Licht und vergolden die Rückkehr der Fans ins Stadion. Die Hühnerhaut ist da, Freudentränen sind in den Augen manches Anhängers zu sehen. Zur Pause steht es 2:0 für die Gelb-Schwarzen. David von Ballmoos hält einen Penalty, was Kenner Marco Rupp vorausgesehen hat. Sein Resultat-Tipp stimmt sogar fast. YB siegt 3:2.
Claudia Salzmann
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Schiedsrichter-Rekrutierung
Türkyilmaz’ Trikot für Linienrichter Charly Charly Pulfer kümmert sich bei YB um die Rekrutierung neuer Schiedsrichter. Der 72-Jährige erlebte als Linienrichter und zuvor als Fussballer viel Aufregendes.
Die Ecke hat das Flair einer gemütlichen Clubbeiz. Wimpel, Trikots, Bilder und Schals hängen da, gelb und schwarz stechen hervor, und passend dazu trägt der Hausherr ein YB-Meistershirt.ۅ Charly empfängt seinen Besuch nicht etwa in der Buvette eines Sportplatzes, sondern bei sich daheim in seiner Attika-Wohnung im Berner Quartier Holenacker. Auf der Terrasse im 14. Stock schaut er an die Wand, deutet auf das eingerahmte Galatasaray-Leibchen – und schon hat er Stoff für die erste Episode. Eigentlich heisst der 72-Jährige Karl Pulfer, aber Karl ruft ihn niemand. Er ist für alle «dr Charly», und Charly hat ganz viel zu erzählen. Er ist ein gebürtiger Seeländer, der in jungen Jahren für den FC Pieterlen in der 3. Liga kickt. 1975 lässt er sich auf ein langes Abenteuer ein. Neun Jahre arbeitet er für die Firma Frutiger in Afrika, kümmert sich vor allem in der Republik Kongo um den Bau von Getreide-Silos.
Der Medizinmann gehört dazu Was der Berner erlebt, gäbe genügend Stoff für ein Buch her. Er arbeitet nicht nur, er wird dort auch Fussballer von V. Club Mokanda aus der Hafenstadt Pointe-Noire. Als einziger Weisser und mit seinen Sprinterqualitäten ist er eine Attraktion eines Teams, zu dem auch ein Medizinmann gehört. Vor einem Match verbrennt er Kräuter, über die jeder Spieler laufen muss. Oder er zeichnet Kreuze auf die Fussballschuhe. Pulfer berichtet mit Hingabe vom afrikanischen Abenteuer und besonders gerne von einem Ereignis 1977. Mit V. Club Mokanda zieht er in den Cupfinal ein, der Gegner dort sind die Diables Noirs aus der Hauptstadt Brazzaville. Eine bessere Mannschaft kennt Kongo zu jener Zeit nicht.
Aber 30’000 Zuschauer sind erstaunt, was sich an diesem Tag zuträgt. Der Aussenseiter setzt sich durch, und Pulfer trägt nach seiner Einwechslung seinen Teil dazu bei. Als der Triumph Tatsache ist, gibt es für die begeisterten Fans kein Halten mehr. Und ein paar Minuten später steht Charly nur noch in Unterhosen auf dem Feld.
Keine konditionellen Probleme 1984 kehrt er heim, zurück auch zu seinem FC Pieterlen, der ein Problem hat: Ihm mangelt es an Schiedsrichtern. Charly springt ein, absolviert einen Kurs und kennt mit 35 keine konditionellen Probleme. Er bringt es beim 12-Minuten-Lauf auf stattliche 3'600 Meter. Meistens leitet er Spiele in der Region, oft wird er auch in den französischsprachigen Raum geschickt, die Sprache bereiten ihm keine Mühe. Pulfer ist dreisprachig aufgewachsen: Neben Deutsch beherrscht er auch Französisch und Italienisch. 1986 wechselt er von Pieterlen nach Bern, fortan ist er einer der YB-Schiedsrichter. Ganz nach oben schafft er es aber nicht mehr als Schieds-, dafür als Linienrichter. 1991 debütiert er in der Nationalliga bei Zürich - Aarau (0:0) – mit 42. Zu seinem Palmarès zählt auch ein internationales Highlight. Am 3. November 1993 assistiert er Schiedsrichter Kurt Röthlisberger in der Qualifikation zur Champions League bei Galatasaray - Manchester United. 0:0 endet die Partie, was den Türken reicht, um in die Gruppenphase einzuziehen. Und Pulfer reist mit einem besonderen Souvenir ab: Kubilay Türkyilmaz, der Schweizer Nationalspieler, drückt ihm sein Trikot in die Hand und signiert es auch noch. Es ist das Leibchen, das nun im Holenacker auf Charlys Terrasse jedem Gast ins Auge sticht. Mit 45 erreicht Pulfer die Altersgrenze, aber deswegen aufhören? Kein Thema. Er pfeift in unteren Ligen weiter,
Charly Pulfer
Auf Charly Pulfers Terrasse wähnt man sich in einer Clubbeiz.
bis ihn 2008 eine Herz-Operation zum Rücktritt zwingt. Trotzdem wendet er sich nicht ab von seinem geliebten Hobby. Bei YB übernimmt er die Rekrutierung neuer Schiedsrichter. Als er anfängt, stellt der Klub vier Spielleiter, die Hälfte des geforderten Kontingents. Nun sind es elf, vielleicht bald zwölf.
Pulfer ist Pensionär, eigentlich. Aber seine Freizeit ist ausgefüllt. Er liebt es zu reisen, Ausflüge mit dem Töff zu unternehmen, sich um Schiedsrichter zu kümmern – und wenn YB im Wankdorf spielt, ist er zusammen mit seiner Partnerin Vreni stets im Stadion. «YB forever», sagt Charly. Und hisst strahlend die gelb-schwarze Fahne auf seiner Terrasse.
Die Gespräche mit den Kandidaten Wer Schiedsrichter werden will und sich über YB für den Kurs anmelden möchte, trifft sich zuerst einmal mit Charly Pulfer. Meistens trifft er sich mit Kandidaten im «Eleven», um in einem persönlichen Gespräch den Menschen kennenzulernen, auch zu hören, worin seine Motivation besteht. Hat er ein gutes Gefühl, gibt er grünes Licht für die Anmeldung. Und wenn der Neuling seinen ersten Auftritt hat, ist Pulfer vor Ort, um sich wieder ein Bild zu machen. «Ich war wahnsinnig gerne Schiedsrichter», erzählt Charly, «andere gingen ins Fitnesscenter, ich konnte mich körperlich an der frischen Luft betätigen und bekam erst noch einen finanziellen Zustupf.» ۅAllerdings betont er: «Die Freude am Fussball muss der Antrieb sein. Ans Geld sollte keiner denken.»
YB forever: Charly Pulfer hisst die Fahne.
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Einsendeschluss ist der 25. November 2021. Zu gewinnen gibt es ein signiertes Trikot von Meschack Elia. St ir nim
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YB wünscht allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Glück.
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Gewinner der letzten Ausgabe: • Marco Schneider (Bern) • Daniel Schaffer(Bern) • Cordula Jungo (Bern)
EWINNE
Auflösung der Ausgabe 4, Saison 2020/21: Wie heisst der Juniorenverein von Felix Mambimbi? Richtige Antwort: FC Schönberg.
Wettbewerb
WELCHER YB-SPIELER TRUG BEIM CUPFINAL 1977 DIE NUMMER 8?
MITMACHEN UND GEWINNEN: 3X1 YB-NOTIZBUCH
Frage beantworten und die Lösung senden an: raetsel@bscyb.ch mit Angabe von Name und Adresse.
Die YB-Fundgrube
Die Vergangenheit in Bildern Im Lauf der Jahre hat sich im Bildarchiv einiges angesammelt. Vieles war einst nicht so wichtig und blieb unveröffentlicht – heute aber können wir darüber schmunzeln. Anderes kramen wir gerne erneut hervor und erinnern uns an erfolgreiche, weniger erfolgreiche und oft bewegte YB-Zeiten.
Charles Beuret
Vom heutigen Komfort konnten sie nur träumen: Trainer Tord Grip und Sportchef Roland Schönenberger im Regen. Winterpause – Zeit für eine Schlittenfahrt in Zermatt. Von links: Albert Hohl, Martin Weber, Bent Christensen, Georges Bregy, Andy Löbmann, Urs Zurbuchen, die Organisatorin, Fredy Grossenbacher, Erich Hänzi, Dario Zuffi, Alain Baumann, André Fimian, Bernard Pulver, Martin Trümpler.
«Eine nach em andere» im einzigen Raum für Pflege und Fitness im alten Wankdorf. Die Akteure: Fredy Häner, Köbi Brechbühl, Jean-Marie Conz.
aus dem YB-Bildarchiv
Kritische Fragen des Radio-FörderbandReporterteams. Von links: Georges Bregy, Bänz Friedli (heute schweizweit bekannter Kabarettist) und Matthias Aebischer (Nationalrat).
Schon in den Fünfzigern hatte man in der Pause Durst: Ovomaltine stärkt auch… Geni Meier.
Zwei Neue im Kader: Alain Sutter posiert mit Hasse Holmquist für die Berner Fotografen.
Grosses Kino: YB tagt tatsächlich im Berner Rathaus. Man unterstreicht die Verbindung zur Bundesstadt und hofft auf politische Unterstützung… …die in flüssiger Form aus dem Unterwallis eintrifft, wie Alain Baumann, Peter Kobel, Rolf Rotzetter, Martin Lengen und Dominik Neff feststellen.
Auto-Sponsoring? Das gab es schon in den Achtzigerjahren – allerdings nicht für die ganze Mannschaft. Aber für Köbi Brechbühl, für den Conz, Baur, Sprunger, Weber, Feuz, Bickel, René Müller, Theunissen und Berkemeier Spalier stehen. Das offizielle Teambild muss nicht immer im Wankdorf gemacht werden – schliesslich ist auch der Zytglogge ein Wahrzeichen Berns.
Die Fans fühlen sich im ehemaligen Wankdorfstadion im Stich gelassen - aber nicht unbedingt von der ersten Mannschaft.
Waaas, ich??? Rachid Neqrouz war schon anno dazumal mit YB gegen jede Form von Rassismus.
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Jubilare
YB gratuliert Ältere YB-Zuschauer kennen sie noch immer bestens: Die Namen jener ehemaligen Spieler, die zu Zeiten der Trainer Albert Sing oder Hans Merkle für den BSC Young Boys einliefen – und sich heute noch immer recht guter Gesundheit erfreuen. Es ist eine stattliche Zahl von einstigen Erstteamlern, die alle über 80 Jahre alt sind. Ihnen wünschen wir im Namen der ganzen YB-Familie auch in Zukunft weiterhin alles Gute und natürlich viel Freude an den Leistungen unseres Clubs. Wir gratulieren auch all jenen ehemaligen Spielern, die in diesem Jahr 80-jährig geworden sind oder noch werden:
Peter Hug am 14. Januar Kurt Meier am 16. Januar André Schultheiss am 28. April Paul «Gis» Marti am 19. Juni Walter «Killy» Widmer am 7. Oktober
Gianfranco De Taddeo, 93 Cupsieger 1953 Gilbert Rey, 91 4-mal Meister, Cupsieger 1958 Kurt Linder, 87 Meister 1957, Trainer Cupsieg 1977 Toni Schnyder, 85 3-mal Meister, Cupsieger 1958 Felix Ansermet, 85 Meister 1960 Peter Allenbach, 85 4-mal Meister, Cupsieger 1958 Hansruedi Fuhrer, 84 3-mal Meister, 1-mal Cupsieger Bert Theunissen, 82 Topskorer, Trainer
Charles Beuret
Einer der vielen Jubilare: Bert Theunissen, hier im Spiel gegen die Young Fellows im Jahr 1965, wurde am 31. August 82 Jahre alt.
YB Spendet Blut
Erfolgreiche zweite YB-SPENDET-BLUT-Aktion 270 YB-Fans haben am 7. August 2021 – mehrheitlich in gelb-schwarzem Outfit – an der zweiten YB-SPENDET-BLUTAktion teilgenommen. Darunter auch YBCEO Wanja Greuel, der mit gutem Beispiel voranging. Das Blut wurde innerhalb kürzester Zeit verarbeitet und an die Spitäler der Region verteilt. Ein grosses Merci gilt einerseits der Interregionalen Blutspende SRK für die Kooperation und anderseits der YB-Familie, welche sich einmal mehr solidarisch zeigte und für Menschen in Not engagierte – ganz im Sinne von «YB Foreveryone»!
270 YB-Fans spendeten Blut für Menschen in Not.
Sebastian Helbig
YB-CEO Wanja Greuel ging selbst mit gutem Beispiel voran.
Die Blutspendenden bekannten Farbe und kamen mehrheitlich im YB-Trikot.
Publireportage
Wir kümmern uns um die Zukunft von YB! Auch in der Schule hat die neue Saison begonnen: Seit August bringen 26 YB-Talente ihre berufliche Ausbildung und die sportlichen Ambitionen an den Sportschulen Feusi unter einen Hut – darunter auch solche, welche bereits in der ersten Mannschaft schnuppern. Einer dieser jungen Aufsteiger ist Abdul-
stützen ihn dabei mit langjähriger Erfah-
che beruflich alle Weiterentwicklungen
lah Laidani. Am Fototermin der Sport-
rung und sehr viel individuellen Lösun-
möglich macht. Auch bei den Frauen
schulen kann er nicht teilnehmen, da er
gen.
überzeugt dieser Weg: So hat die U16
mit der ersten Mannschaft im Training
Dennoch ist die Matura die seltener ge-
Internationale Iman Beney vom Wallis
ist. Wichtige Erfahrungen für den jungen,
wählte Ausbildung unter YBs Talenten:
nach Bern gewechselt – auch wegen der
erst gerade 18jährigen Torhüter. Der
eine Mehrheit der jungen Athletinnen
idealen Ausbildungsmöglichkeiten. Dass
Halbtagesunterricht und viel Individuali-
und Athleten wählt das EFZ Kauffrau/
sie noch wenig Deutsch spricht, ist kein
tät ermöglichen ihm, seine Matura und
Kaufmann als Ausbildungsziel. Mit gutem
Hindernisgrund: mit individuellen Zusatz-
seine sportlichen Ziele gleichzeitig zu
Grund. Der Abschluss EFZ Kaufleute
lektionen wird sie schrittweise an die
verfolgen. Die Sportschulen Feusi unter-
bietet eine breite Grundausbildung, wel-
Unterrichtssprache herangeführt.
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YB-Fan seit 1956
Mit Liebe fürs Detail Der Berner Zeichenlehrer Bernard Schlup, Dauergast im Sektor C8, hat zwei Büchlein zu Meistertitel und Hattrick gestaltet, die auch zusammen erhältlich sind. Es sind Zeugnisse von Fantreue.
Natürlich habe er für die neue Saisonkarte voll bezahlt und auf Rabatt verzichtet, sagt Bernard Schlup. «Weisst du, das ist mein YB.» Mit «mein YB» meint er das YB von 1956, dem er all die Jahre treu geblieben ist. Zwar kehrte er damals, als Achtjähriger, unter Tränen von seinem ersten Match heim, die Young Boys waren im Cupfinal GC unterlegen. Dennoch hat Schlup seit über 60 Jahren kaum ein Heimspiel verpasst. Den Halbfinal des Europacups der Meister 1959, das Jahrhundertspiel gegen Stade Reims, verfolgte er ebenso vor Ort wie später viele triste Begegnungen in der Nationalliga B, stets leicht rechts der Mittellinie auf der grossen Stehrampe. Wo er und seine Freunde einst standen, sitzen sie nun, noch zu viert. «Wir sind auf der Baustelle eigens probesitzen gegangen.» Der Sektor C8 entspreche ihrem früheren Standort. Dem illustren Grüppchen gehören ein einstiger Oberrichter, der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung und der frühere Rektor der Soz-Bern an. Und Schlup.
Unmittelbar neben dem Stadion wuchs Bernard auf. «Von unserer Wohnung im fünften Stock an der Winkelriedstrasse sah man auf das untere Tor im alten Wankdorf», sagt er. Seit je haben die Goalies es ihm besonders angetan, Schlup selbst war einst Torhüter in der Meisterschaft des Arbeiter-Turn- und Sportverbands. Bis heute erledigt er seine Einzahlungen mit dem gelben Büchlein am Schalter der Breitenrain-Post. «Der legendäre YBGoalie Walter Eich hatte dort als Beamter der PTT seinen Arbeitsplatz», erklärt Schlup und schmunzelt. Er weiss, dass seine YB-Treue schon fast schrullig ist. Als Bub ging er mit dem Vater ins Stadion, später habe er «den Père» jeweils daheim abgeholt. Schlup nennt ihn so, weil die Familie bilingue war. Sein Vater war ein «Rhabilleur»: Uhrmacher. Sohn Bernard wurde Zeichenlehrer. Generationen von Schülerinnen und Schülern hat Schlup für Kunst, für YB und die italienische Squadra azzurra begeistert, ihnen aber auch eine kritische Haltung vermittelt: «Fussball ja – Folter nein!», stand 1978 auf einem Plakat, das er gestaltet hatte, aus Protest gegen die argentinische Militärjunta.
Bernard Schlup
Bernard Schlup (rechts) mit dem ehemaligen YB-Goalie Felix Ansermet.
Seit der Pensionierung lebt er wieder im Wylerquartier. Aber was heisst pensioniert? Als Gestalter von Büchern, Plakaten und Werbematerial für Ausstellungen und Veranstaltungen ist Schlup unermüdlich tätig. In seinem Atelier kramt er Artikel, Bildchen und Erinnerungsstücke hervor, zum Beispiel das «Schweizer Fussball Album 1957», vollgeklebt mit Bazooka-Stickern, Tauschbildchen aus Kaugummipackungen. Er zeigt auf YB-Ersatzgoalie René Haefeli. Dessen Bild sei rar gewesen. «Wer Haefeli hatte, räumte ab!» Schlup hat ihn auch ins Buch zum Meistertitel von 2018 geschmuggelt, wie andere seiner Helden: Felix Ansermet, Toni Allemann, Marcel Flückiger, «Geni» Meier. «Wo das Tram nicht hinfährt, sind wir daheim» ist eine radikal subjektive Liebeserklärung von Fans. Die Texte stammen von Schriftsteller Pedro Lenz, dem Filmemacher und Fotografen Bernhard Giger, dem Kabarettisten Bänz Friedli und dem Sportpublizisten Klaus Zaugg; die Grafik voller liebevoller Details hat Schlup erarbeitet. 2020 legte er mit einem zweiten Büchlein nach, das «YB-Schatzkästlein»
erzählt die Geschichten rund um drei MeisterschaftsHattricks und die beiden Doubles von 1958 und 2020. Diesmal gingen ihm, nebst Giger und Friedli, Martin Stähli und Peter Lerch als Autoren zur Hand. Gestalterisch lehnt Schlup sich an zwei Broschüren aus den 1950er-Jahren an. Und damit an die Zeit, derentwegen er YB bis heute «mein YB» nennt. «YB ist, frei nach Pasolini, eine Kinderkrankheit, von der ich nie genesen bin.»
«Wo das Tram nicht hinfährt, sind wir daheim» und «Das YB-Schatzkästlein» sind im Buchhandel erhältlich, auch als Schuber.
3428 Wiler bei Utzenstorf 032 666 40 77, schuetz-textil.ch
Fanarbeit
Jahresbericht 2020 der Fanarbeit Bern Der 23. Februar 2020 war ein milder, sonniger Sonntag. In einem äusserst turbulenten Spiel erzielte Nicolas Moumi Ngamaleu das Tor des Jahres und Guillaume Hoarau verwandelte einen Elfmeter im zweiten Anlauf. Der Spitzenkampf in St. Gallen endete mit einem Unentschieden. Es war das letzte Spiel unter Rahmenbedingungen, wie wir sie uns gewohnt waren. Aufgrund der PandemieSituation folgte ein Meisterschaftsunterbruch, der bis Mitte Juni dauern sollte und die Fanarbeit wie alle anderen Akteure vor grosse Herausforderungen stellte. Der völlige Wegfall von Auswärtsfahrten und die Absenz grosser Teile der Fans verunmöglichten ein Ausleben der gewohnten Fankultur und wirkten sich auch schwerwiegend auf den Arbeitsalltag der Fanarbeit aus. Gemeinsam mit dem Vorstand und den Vertragspartnern wurde aber entschieden, ein positives Signal zu senden und von der völligen Einstellung des Betriebs abzusehen. Auf den Meisterschaftsunterbruch im März
wurde rasch mit Arbeitszeitreduktionen und einer Neuorganisation reagiert. Obwohl die Spielbegleitungen sowie unsere verschiedenen Projekte nicht weitergeführt werden konnten, wurde der Kontakt mit dem BSC YB, seinen Fans und allen für uns relevanten Akteuren und Akteurinnen aufrechterhalten. Später wurden beispielsweise Orte mit hohem Fanaufkommen während Spielen auf Basis eines Streetwork-Ansatzes von den Fanarbeitenden begleitet. Hinzu kamen die zeitweise Wiederaufnahme des Jugendprojekts «Ragazzi» oder diverse Präventivaktionen im Zusammenhang mit COVID-19. Trotz dieses ungewöhnlichen Arbeitsalltages und all den pandemiebedingten Widrigkeiten haben die Fanarbeitenden ihre Tätigkeit weiterhin sehr ernst genommen und neue Ideen umgesetzt. Besonderer Dank gilt auch dem BSC YB, der Stadt und dem Kanton Bern, unseren Vorstandsmitgliedern, den beiden Dachverbänden sowie all den Menschen, die uns bei der Entscheidung, den Betrieb weiterzuführen, unterstützt haben. Wir blicken hoffnungsvoll in die Zukunft und machen entschlossen weiter, bis wir wieder den Fussball haben, wie er vor dem Februar 2020 war.
Alexandra Herren und Martin Verner (Co-Präsidium)
Der gesamte Jahresbericht 2020 der Fanarbeit Bern ist auf der Website www.fanarbeit-bern.ch zu finden oder kann gratis mit Mail an info@fanarbeit-bern.ch bestellt werden.
wie AUSGEBRANNT
wie BESORGT
wie CHILLIG
wie DANKBAR
wie EINSAM
wie FRÖHLICH
wie GESTRESST
wie HILFLOS
wie INTERESSIERT
wie JUBELND
wie KONFUS
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wie MÜDE
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Dies und Das
Als YB den FC Polizei Bern verstärkte 1963 startete in Deutschland die Bundesliga – und im gleichen Jahr fand in Berlin ein besonderes Fussballspiel statt. Mit Berner Beteiligung und Berner Sieg. Der FC Polizei Bern war zu den Polizei-Festspielen im Olympiastadion eingeladen, und der Gegner in diesem Match war eine Auswahl, die einen Kantersieg nach dem anderen einfuhr. Heinrich Nyffeler gehörte zum Aufgebot der Berner. Der gelernte Schreiner hatte es via FC Locarno bis in die NLA gebracht, auch einige Spiele mit YB absolviert, aber mit Beginn der Polizeischule war es ihm nicht mehr möglich, auf höchstem Niveau weiterzumachen. Nyffeler machte im Firmenfussball weiter. Er war einer der Leistungsträger beim FC Polizei – und mit vielen YB-Spielern freundschaftlich verbunden. Als er vernahm, was für ein Kaliber in Berlin wartet, dachte er: «Wir brauchen Verstärkungen. Sonst fegen die auch uns weg.» Also bat er ein Trio von YB, den Trip nach Deutschland mitzumachen: Heinz Bigler, Rudolf Haldimann und Marcel Flückiger. Ebenfalls dabei: Gian Bazzi vom SC Bern, ein talentierter Kicker. Die Berner dachten, dass sie vor ein paar hundert Zuschauern antreten würden. Aber: 100’000 Menschen waren da! Das sorgte für «Bammel», bevor es auf den Rasen ging. Aber: Der Gast aus der Schweiz setzte sich tatsächlich durch. Der Sieg ist verbürgt, das genaue Resultat jedoch nicht. Und die Geschichte mit den Verstärkungen flog nie auf...
Marschdispens für einen Torjäger YB-Stürmer Willy Bernhard (rechts) – auf dem Bild mit seinem Bruder Ernst – erhielt aufgrund einer Knieverletzung im Aktivdienst eine Marschdispens. Dies hielt ihn im September 1942 allerdings nicht davon ab, beim 3:2Sieg der Young Boys bei Servette zwei Tore zu erzielen. Als er am Sonntagabend wieder in den Militärdienst einrückte, «kam er in die Kiste», wie uns sein Sohn Roger zu berichten wusste.
YB-Farben im Tierreich Thaddeo Kwiatecki schickte uns dieses Bild aus dem Maggiatal mit dem Hinweis: Auch im Tierreich sind die Farben des Meisters in!
Ein Meistertöffli Andres Bühler repariert in seiner Freizeit «Töffli» und lässt sie in neuem Glanz erstrahlen. Hier präsentieren wir die Meisterausgabe
Impressum
Herausgeber: BSC YOUNG BOYS AG,
Konzept und Design: LS Creative GmbH
Papiermühlestrasse 71, CH-3000 Bern 22
Druck: ms medium satz+druck GmbH
Redaktion und Produktion:
Auflage: 20’000 Exemplare
Charles Beuret, Darja Geiser, Sebastian Helbig,
Erscheinung: 4 Ausgaben pro Saison
Albert Staudenmann, Stefan Stauffiger
Einzel-Verkaufspreis: CHF 8.90
Autoren: Charles Beuret, Etienne Güngerich,
Anzeigenverkauf: 031 344 88 88, sales@bscyb.ch
Sebastian Helbig, Andres Meier, Claudia Salzmann, Albert Staudenmann, Stefan Stauffiger
© COPYRIGHT BY BSC YOUNG BOYS AG.
Korrektorat: Pierre Benoit
YB MAG ist das offizielle Magazin des BSC YOUNG BOYS. Alle Rechte vorbehalten. Alle publizierten Beiträge sind
Fotografen: freshfocus, Thomas Hodel, Keystone-SDA,
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