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Für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und ein starkes nachbarschaftliches Engagement. cslbehring.ch
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Fussball ist das Spiel der Emotionen. Das wurde den YBFans zuletzt wieder in aller Deutlichkeit vor Augen ge führt. Im Anschluss an den 3:0-Heimsieg gegen Lugano im ausverkauften Stadion Wankdorf wurde der Meis tertrainer von 2018, Adi Hütter, von Stadion-Moderator Brian Ruchti aufs Feld geholt – unter dem tosenden Ap plaus der Zuschauerinnen und Zuschauer. Der ehema lige Frankfurt- und Mönchengladbach-Coach, sichtlich gerührt, bedankte sich für den herzlichen Empfang und betonte, wie wohl er und sein Assistent Christian Pein tinger sich fühlten, nach mehr als vier Jahren wieder an einem YB-Spiel «in diesem tollen Stadion mit diesen wunderbaren Fans» zu sein. Es waren Hühner- und Gän sehaut-Momente, die an diesem Tag immer wieder aufka men und an den von Euphorie, Feierlichkeiten und Dank barkeit geprägten Frühling 2018 erinnerten. Schliesslich galt es, der Goalielegende Marco Wölfli nach mehr als 20 Jahren in Gelbschwarz auf würdige Art und Wei se danke und servus zu sagen. Derartige Clubtreue wird
zusehends seltener und verdient grösste Anerkennung, die auch dadurch zum Ausdruck kam, dass alle verfüg baren ehemaligen Weggefährten und Freunde, die «dr Wouf» angefragt hatte, zum Abschiedsspiel kamen. Sté phane Chapuisat griff wie eh und je in die Trickkiste, Ha kan Yakin zog wie einst mit seinem linken Zauberfuss die Fäden und Diego Benaglio lud zur Flugshow im Tor. Zu den Stars des vergnüglichen Abends wurden Schwinger könig Christian Stucki mit seinen nie endenden Anläufen Richtung Tor(erfolg) und Wölflis Söhne Yuri und Rio, die sich körperlich mit Stucki bestens ergänzten und spiele risch ausgezeichnet harmonierten.
In Bezug auf die erste Mannschaft lässt sich sagen, dass das Team auf Kurs ist. In der Meisterschaft liegt es auf Platz 1, im Schweizer Cup wartet im Achtelfinal Lau sanne-Sport als Gegner. Die Perspektiven vor dem lang gezogenenen Jahres-Endspurt bis zur WM in Katar sind ermutigend. Im Oktober wartet ein anspruchsvolles Pen sum auf die Wicky-Mannschaft mit sechs Super-LeaguePartien, gefolgt von zwei Meisterschaftspartien und dem Cup-Achtelfinal im November. Danach gilt es, eine völ lig neue Situation zu orchestrieren und die zweimonati ge Wettkampfpause bis Mitte Januar gut zu überbrücken. Im YB-Kader hat praktisch jeder Akteur die Möglichkeit, für eine Nationalmannschaft aufgeboten zu werden, was die Fülle an Qualität im Kader unterstreicht. In der Sep tember-Nationalteam-Pause wurden zehn YB-Spieler für verschiedene Nationalteams aufgeboten, einige wei tere Akteure standen auf Abruf bereit. Aus Berner Sicht kann man dazu auch sagen: Schön, so viele tolle Spieler in Gelbschwarz zu sehen. Die Mannschaft bereitet Freu de und macht Lust auf viel mehr.
Liebe Leserinnen und Leser: Wir wünschen Ihnen wei terhin viel Spass mit YB und bedanken uns für die gross artige Unterstützung!
Albert Staudenmann YB-KommunikationschefInside
YB an der Spitze und Wölflis Abschiedsspiel
15 Stichworte Donat Rrudhani
Das Museum erzählt Die wundersame Rettung des YB-Bären
Mannschaftsgalerie Das Team der Saison 1992/93
Unvergessene Spieler Roland Schönenberger
Fan-Story Unterwegs mit Thomas Hodel
Interview Sportchef Steve von Bergen
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24 Rückennummer Sie trugen die Nummer 7
Gastspiel Kudi Müller
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Youth Base U17-Trainer Mario Raimondi
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YB-Frauen Leistungsträgerin Stephanie Waeber
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YB macht Schule Mit der Schulklasse im Wankdorf
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Kinder zeichnen Cheikh Niasse
YB-Fundgrube Gelbschwarze Erinnerungen in Schwarzweiss
Unter Trainer Raphael Wicky präsentiert sich die Mannschaft gefestigt: Dank des 3:0 gegen Lugano übernahm sie nach der 8. Meisterschaftsrunde wieder die Tabellenspitze.
Im Anschluss an jenes Heimspiel kam es zu einem speziellen Match im ausverkauften Wankdorf.
Einiges ist bei YB neu seit diesem Sommer – aber die Mannschaft hat sich mit ihrem neuen Trainerstaff so entwickelt, dass Sportchef Steve von Bergen sagen kann: «Auch wenn es mit der Qualifikation für die UEFA Con ference League nicht geklappt hat: Diese Gruppe lebt, die bisherigen Auftritte geben uns ein gutes Gefühl.»
Nach neun Pflichtspielen ohne Niederlage und mit nur ei nem Gegentor verlor YB erstmals. Gegen Anderlecht gab es daheim ein 0:1. Eine Woche später gelang in Belgien zwar ein 1:0, aber das Out liess sich nicht vermeiden, der Gastgeber setzte sich im Penaltyschiessen durch.
Die Reaktion in der Meisterschaft erfolgte in Form eines souveränen 5:1 bei Winterthur, ehe die nächste Reise nach St. Gallen führte. Fast schon traditionsgemäss tat sich in dieser Begegnung wieder einiges. YB musste nach Rot für Ulisses Garcia in der 21. Minute zu zehnt auskommen.
Und: Das Team von Trainer Raphael Wicky geriet in der zweiten Halbzeit in Rückstand. Die Antwort blieb nicht aus, Cédric Zesiger schaffte den Ausgleich. Doch die Ost schweizer erzielten kurz darauf das 2:1. Und schliesslich musste der Gast die Begegnung gar in doppelter Unter zahl beenden. Zesiger sah nach 72 Minuten die Gelb-Ro te Karte. «Wir haben bis zum Ende alles probiert, um die Niederlage abzuwenden», so Wicky.
Kastriot Imeri im Duell mit Rayan Kadima von Stade Lausanne Ouchy.Ein Diskussionspunkt nach dem Match war das harte Einsteigen von Ulisses Garcia gegen Fabian Schubert. Der österreichische Stürmer des FCSG erlitt einen Schienund Wadenbeinbruch. Das sorgte auch bei YB für Betrof fenheit. «Wir wünschen ihm gute Besserung», sagte Wi cky und berichtete davon, dass Ulisses Garcia untröstlich sei: «Er fühlt sich sehr schlecht. Es war niemals seine Ab sicht, den Gegenspieler zu verletzen.»
Das 1:2 in St. Gallen war der erste Saison-«Nuller» in der Credit Suisse Super League und hatte auch zur Folge, dass die Tabellenführung abgegeben werden musste. «Wir ste hen wieder auf», kündigte Wicky an. YB hielt Wort und kehrte umgehend wieder auf Rang 1 zurück. Im Heim spiel gegen Lugano sorgten Jean-Pierre Nsame (2) und Cedric Itten mit ihren Toren für einen ungefährdeten 3:0-Erfolg.
Das Duo harmoniert bestens und sorgte in den ersten acht Runden für neun YB-Treffer in der Meisterschaft: Itten war fünfmal, Nsame viermal erfolgreich. Auf euro päischer Ebene sammelten sie weitere Skorerpunkte: It ten durfte sich vier Assists gutschreiben lassen, Nsame vier Tore.
Nachdem sich YB im 1/16-Final des Schweizer Cups in ei nem intensiven Spiel auf der Pontaise bei Stade Lausanne Ouchy knapp mit 1:0 hat durchsetzen können, wird im Achtelfinal erneut eine Reise in den Waadtländer Haupt ort auf dem Programm stehen. Im November (8., 9. oder 10.) treffen die Young Boys auswärts auf Lausanne-Sport. Die beiden Teams sind in der Geschichte des Schweizer Cups bisher 12-mal aufeinandergetroffen. Sieben Duelle konnte Lausanne für sich entscheiden, YB fünf.
Jean-Pierre Nsame: Doppeltorschütze gegen Lugano.Nach dem 3:0 gegen Lugano war der Sonntag im Wank dorf noch nicht zu Ende, im Gegenteil. Gleich im An schluss daran gab eine Legende ihren Abschied: Marco Wölfli bekam sein Abschiedsspiel, das wegen der Coro na-Pandemie erst mit zwei Jahren Verzögerung stattfin den konnte.
Wölfli hatte zahlreiche Weggefährten und Freunde ein geladen für diesen Match, der pro Halbzeit 32 Minuten dauerte – 32 in Anlehnung an die Zeit, die zwischen 1986 und 2018 ohne einen Meistertitel von YB verging. Sté phane Chapuisat, Steve von Bergen, Hakan Yakin, Mario
Raimondi, Diego Benaglio, Christian Stucki, Gürkan Ser meter und viele mehr – die Teamlisten waren gespickt mit prominenten Namen. Und auf der Bank sass Adi Hütter, der YB-Meistertrainer von 2018.
Über 30’000 Zuschauerinnen und Zuschauer sorg ten für eine überragende Ambiance. Das «Team Wöl fli» in schwarzen Trikots siegte schliesslich 5:4, und der abtretende Goalie reihte sich mit einem verwerte ten Elfmeter unter die Torschützen. «Es war unglaub lich», sagte der umjubelte Goalie, «ich bin einfach nur dankbar.»
Die tolle Choreo für den «Wouf». Eine tolle Erinnerung an den 28. April 2018. Viele ehemalige Teamkollegen und Freunde kamen zu Marco Wölflis Abschiedsspiel. Marco Wölfli jubelt nach dem verwerteten Penalty gegen Diego Benaglio.Mit grosser Bestürzung hat der BSC Young Boys von den Todesfällen von Fritz Bösch und Moritz Rapp Kenntnis nehmen müssen.
Fritz Bösch war ein Freund und Förderer unseres Clubs. Er diente YB als Präsident des Verwaltungsrats, als Ver waltungsrat, als Beirat und vor allem auch als Türöffner zur bernischen und nationalen Wirtschaft. Fritz Bösch verstarb am 31. August 2022 im Alter von 88 Jahren.
Als Fritz Bösch im Sommer 2005 das YB-Zepter über nahm, war sie endlich da: Die lang ersehnte «Berner Lö sung» für unseren Club. Fritz Bösch verstand es auf An hieb, den BSC Young Boys nach Jahren der Turbulenzen zu einer verlässlichen Adresse zu machen. Der Unternehmer war bekannt als erfolgreicher Geschäftsmann – er war u.a. Gründer der weltweit tätigen Feintool-Gruppe und Ehren bürger der Gemeinde Lyss. Dazu war er als Förderer des Berner und Schweizer Radsports auch im sportlichen Be reich sehr engagiert. Diese Radsport-Verbundenheit ebne te Fritz Bösch den Weg zum BSC Young Boys, bei dem die Gebrüder Andy und Jöggi Rihs als Aktionäre in der Folge die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre ermöglichten.
Fritz Bösch war bei YB ein Patron, der sich nie direkt ins sportliche Tagesgeschäft einmischte, aber klug und dis tanziert mit verlässlichen Partnern – etwa mit CEO Ste fan Niedermaier – zusammenarbeitete. Seine Meinung war stets gefragt und gut überlegt.
Am 5. September 2022 verstarb unser ehemaliger Chro nist und Archivar Moritz Rapp im Alter von 99 Jahren. Moritz Rapp kam am 17. Juni 1923 zur Welt und wuchs im Berner Fischermätteli-Quartier auf. Der BSC Young Boys spielte schon früh in seinem Leben eine grosse Rolle. Als
Bub besuchte er die Spiele im Wankdorf I, später erleb te er die grosse Zeit unter Trainer Albert Sing Ende der Fünfzigerjahre hautnah mit.
Ende der Siebzigerjahre wurde dem langjährigen YBKenner die Übernahme des Archivs angeboten. Die Ar beit als Chronist und Archivar erledigte der frühere SBB-Lokomotivführer bis zum Umzug ins neue Wank dorfstadion. Die Spiele seiner Young Boys besuchte YBEhrenmitglied Moritz Rapp weiterhin regelmässig und bis ins hohe Alter.
Der BSC YB entbietet den Trauerfamilien von Fritz Bösch und Moritz Rapp sein herzliches Beileid.
Steve von Bergen hat als Sportchef seine erste Transferperiode erlebt. Der 39-Jährige schwärmt von seiner neuen Rolle – und ist überzeugt, dass YB in dieser Saison noch für viele schöne Momente sorgen wird.
Steve, wer hat in einem Fussballclub den schönsten Beruf?
Der Spieler. Als Kind hast du unheimlich Spass dar an, und wer es zum Profi bringt, macht aus einer gros sen Leidenschaft seinen Beruf. Aber irgendwann kommt man eben an einen Punkt, an dem die Karriere zu Ende geht. Danach geht es darum, wieder eine Aufgabe zu fin den, für die man eine ähnliche Passion entwickelt. Wenn das gelingt und man weiterhin mit Leidenschaft arbeiten kann, ist das ein Privileg.
Und das ist bei Dir der Fall?
Zu hundert Prozent. Ich kann mir derzeit nichts Schöne res vorstellen, als Sportchef zu sein. Ich darf Neues ler nen, Tag für Tag. Nach meiner Karriere als Spieler wuss te ich nicht wirklich, was die Zukunft bringen sollte. Ich sammelte erste Erfahrungen als Defensivtrainer auf ver schiedenen Stufen in der Youth Base, was mir enorm viel Freude bereitete. Jetzt habe ich eine andere Rolle, bin wieder nahe an der ersten Mannschaft und bekomme die Gelegenheit, Einfluss auf die Zusammensetzung des Ka ders zu nehmen und mitzuhelfen, etwas aufzubauen.
Ist es für Dich kein Thema mehr, doch noch einmal Trainer zu werden?
Für die nächsten Jahre sicher nicht. Aber ich will nicht aus schliessen, dass ich zum Beispiel einmal in meinem Dorf ein Team übernehme (schmunzelt). Ambitionen, einmal Trainer
in der Credit Suisse Super League zu werden, habe ich nicht. Jetzt konzentriere ich mich auf mein aktuelles Amt und schätze mich sehr glücklich, Sportchef sein zu dürfen.
Du hast Deine erste Transferperiode hinter Dir. Wie happig war diese Zeit? Sehr intensiv, aber auch sehr interessant und schön. Du überlegst ständig: Was sollen, was können, was müssen wir noch tun? Wo gibt es Optimierungspotenzial? Aber du denkst nicht nur, was in den nächsten Tagen und Wochen passieren könnte, sondern in sechs Monaten, in einem Jahr oder darüber hinaus. Und dann sind da natürlich die Spiele, unser Tagesgeschäft. Es geht um Punkte, um Erfolg.
Kribbelt es an Spieltagen, wenn Du auf der Tribüne sitzt? Die Anspannung ist sicher da. Ich bin sehr nahe an der Mannschaft, am Trainerstaff, ich weiss, wie gearbeitet wird, und natürlich hoffe ich, dass es gut läuft.
Welche Fähigkeiten muss ein guter Sportchef vor allem mitbringen?
Er benötigt einen kühlen Kopf, er sollte eine Vision ha ben. Du musst den Überblick behalten und dich nicht von Emotionen leiten lassen. Ein Sportchef sollte sich vorstel len können, was mittelfristig passieren könnte, das heisst: Die Planung beschränkt sich nicht auf die Gegenwart, bei weitem nicht. Ein Spieler denkt primär an den nächsten Match, ein Sportchef beschäftigt sich viel mit der Zukunft.
Wichtig ist es, antizipieren zu können. Und ebenso bedeu tend sind menschliche Faktoren, auf die ich Wert lege. In erster Linie sind die Spieler Menschen, das geht in diesem Geschäft manchmal leider vergessen.
Kann man das lernen?
Oder hat man diese Gaben einfach?
Lernen kann man immer. Aber ich glaube, dass eine ge wisse Erfahrung zweifellos hilfreich für meine Aufga be ist. Es ist von Vorteil, wenn man eine Karriere mit al len möglichen Facetten erlebt hat, und man weiss, was in einer Kabine vorgeht. Nun lerne ich als Sportchef, stra tegisch zu denken. Aber bei YB war es schon immer so: Nicht eine einzelne Person entscheidet alles. Viele wich tige Dinge werden im Team besprochen, wir versuchen so, die beste Lösung zu finden. Ich bin froh, dass wir über wahnsinnig viel Know-how verfügen. In diesem Sommer profitierte ich viel von Christoph Spycher, ich tauschte mich mit ihm ständig aus, manchmal mehrere Stunden am Tag. Weil er so viel weiss und mir extrem wertvolle Ratschläge gibt. Ich bin dankbar für jeden Input. Diese ermöglichen mir, laufend Fortschritte zu machen.
Du hast als Spieler Verantwortung übernommen und tust es jetzt als Sportchef. Woher kommt diese Bereitschaft? Auch das war ein Lernprozess. Als Junior forderte der Trainer von mir, ein Leader zu sein. Als ich zu den Pro fis kam, war das wieder so. Es ergab sich, dass ich im mer mehr versuchte, Einfluss zu nehmen, wenn es mög lich war. Aber du kannst nicht nur reden, sondern musst auf dem Platz auch liefern, um glaubwürdig zu sein. Ich bemühte mich stets, transparent und offen zu sein. Dar an hat sich bis heute nichts geändert. Auch als Sportchef sage ich, wenn mir etwas gefällt oder eben nicht.
Wenn man sagt, was man denkt, kommt das vermutlich nicht immer gut an. Das ist so. Nach meinem Rücktritt bekam ich unzählige Nachrichten von Leuten, mit denen ich während meiner Karriere zu tun hatte. Viele schrieben mir, dass es zwar nicht immer einfach war, wenn ich mich offen äusserte oder Kritik anbrachte, aber dass ich mich immer für die Sache einsetzte. Sie merkten, dass ich stets die Interessen der Mannschaft über alles andere stellte.
Als Sportchef musst Du zwischendurch auch sehr deutliche Worte verwenden. Absolut. Gerade in Phasen, in denen es nicht gut läuft. Entscheidend ist in solchen Momenten, dass ich Lösungs ansätze aufzeige. Wenn Leistungen ungenügend sind, weiss das ein Spieler normalerweise. Die Frage ist dann: Was machen wir, um das zu ändern? Ich will stets konst ruktiv sein und erklären, wie man etwas anders und bes ser machen könnte. Es geht um die individuelle Entwick lung, für die ich mich mitverantwortlich fühle. Gerade bei Jungen stehen Fragen im Zentrum wie: Was bedeutet es, Profi zu sein? Was muss ich investieren, um immer besser zu werden?
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Raphael Wicky? Sehr gut. Der Austausch findet täglich statt, wir sehen uns oft und telefonieren auch regelmässig. Wir reden sehr offen miteinander. Raphael funktioniert wie ich: Er versucht, Lösungen zu finden und konstruktiv zu sein, in jedem Bereich.
Du musst sicher auch kritikfähig sein. Natürlich. Das muss ein Spieler sein, dass müssen wir alle sein. Aber die Kritik soll intern geäussert werden und in tern bleiben.
Gibt es auch einmal hitzige Diskussionen mit Raphael Wicky?
Bis jetzt gab es keinen Grund dazu. Wir haben einen sehr guten Start in die Saison hinter uns. Wir müssen uns trotz dem Ausscheiden in der Qualifikation zur UEFA Conference League nicht viel vorwerfen. Wenn wir ein mal unterschiedliche Ansichten haben sollten, können wir das auch ganz sachlich besprechen. Man muss nicht laut werden, um seine Meinung kundzutun. Es geht dar um, mit Argumenten zu überzeugen.
Du hast nun einige Transfers abgewickelt. Wie klappte das?
Es war sehr spannend, das erstmals in dieser Position zu erleben. Es ist nicht mit einem Telefonat erledigt, sondern es braucht einigen Aufwand, ausführliche Gespräche mit dem Spieler, seinem Manager, den Leuten der anderen Vereine. Man muss aufzeigen, warum es sich lohnt, zu YB zu wechseln. Oder man muss Verhandlungsgeschick beweisen, wenn ein anderer Klub sich für einen unserer Spieler interessiert. Manchmal telefoniert man dann halt spät am Abend noch. Das ist Teil der Arbeit während ei ner Transferperiode.
Die Ausgangslage im Sommer war nicht einfach, was die Planung betraf. Es wirkt sich auf die Grösse des Kaders aus, ob man europäisch engagiert ist oder nicht. Das gehört dazu. Ich muss mich als Sportchef mit allen Eventualitäten auseinandersetzen und mit Transfers reagie ren für den Fall, dass ein Wettbewerb wegfällt. Weniger Par tien bedeuten auch, dass einige Spieler weniger Einsatzzeit bekommen. Darum ist die Kadergrösse angepasst worden.
Aber das Kader verfügt immer noch über eine sehr hohe Qualität. Auf jeden Fall! Wir wollten eine Mannschaft aufbauen, um wieder ganz vorne mitzumachen in der Credit Suisse Super League.
Haben die neu verpflichteten Spieler bislang die Erwartungen erfüllt? Absolut. Sie haben sich schnell integriert und präsen tieren sich so, wie wir uns das vorgestellt haben. Unse re Mannschaft lebt und ist gesund. Das gibt uns ein gu tes Gefühl für die kommenden Monate. Wenn wir einmal verlieren, bricht nicht alles gleich auseinander. Wichtig ist, dass wir nach einer Niederlage die Ruhe bewahren und reagieren. Ich bin überzeugt, dass wir in dieser Sai son noch viele schöne Dinge erleben werden.
Absolvierte als Aktiver zwischen 2013 und 2019 236 Partien für YB: Steve von Bergen.Mit zwölf Jahren zog ich mit meiner Familie nach Frank reich und schloss mich einem regionalen Klub an. Einein halb Jahre später schaffte ich den Sprung in die U15-Mann schaft von ES Troyes AC. Die Konkurrenz war jedoch immens, weshalb ich damals meinen Traum vom ProfiFussball aufgab und mit der Familie ins Elsass weiterzog.
Nach dem Umzug lief ich für den Amateurverein AS Ti mau Basel in der 2. Liga interregional auf. Ich erwischte eine gute Saison und wechselte daraufhin zu den Black Stars Basel, die damals in der 1. Liga Classic spielten. Wir hatten eine gute Mannschaft zusammen und spielten um den Aufstieg mit.
Das Thema «Profi-Fussball» hatte ich eigentlich ja schon abgeschlossen. Ich übte den Sport mehr als Hobby aus –bis mich nach den Aufstiegsspielen mit den Black Stars gegen Baden Aarau-Sportchef Sandro Burki ansprach und mir wenig später einen Vertrag anbot. Da ich die Grundschule soeben abgeschlossen hatte, nahm ich das Angebot an. Beim FCA erlebte ich unvergessliche drei Jahre, wir hatten ein tolles Team.
Es gab immer wieder Interesse von Super-League-Ver einen. Als YB anklopfte, war für mich sofort klar, dass ich diese Herausforderung annehmen will. Der BSC YB ist aus meiner Sicht der beste Schweizer Verein der letzten Jahre.
KOSOVO Als ich erstmals für die kosovarische Nationalmann schaft aufgeboten wurde, ging für mich ein weiterer Traum in Erfüllung. Im Juni durfte ich anlässlich der Na tions League meine ersten Länderspiele für meine Hei mat bestreiten. Als ich mich im Hotelzimmer hinlegte und alles sacken liess, realisierte ich erst, was geschehen war – es erfüllte mich mit unglaublichem Stolz.
Bei YB spiele ich in der Mittelfeldraute oft auf der linken Seite. Diese Position gefällt mir, weil es eine Mischung aus einem Achter und Flügelspieler ist. Ich habe aber in meiner Karriere auch schon im rechten, im offensiven so wie im defensiven Mittelfeld, als falscher Neuner und in der Nati sogar als linker Aussenverteidiger gespielt.
Bei YB gibt es zu viele, um einen herauszupicken. Von den Black Stars nehme ich Artan Shillova, er ist ein toller Spie ler. Bei Aarau hat mich Shkelzen Gashi mit seiner Klasse und seiner Führungsqualitäten inspiriert, in der Nati Ve dad Muriqi (RCD Mallorca) und Milot Rashica (Norwich).
Am meisten zu verdanken habe ich wohl meinem frühe ren Trainer in Troyes. Er hiess auch Donat und hat mir sowie meiner Familie auch neben dem Platz mit adminis trativen Angelegenheiten enorm viel geholfen. Bei Samir Tabakovic (Black Stars) erhielt ich sehr viel Spielzeit, bei Patrick Rahmen (Aarau) schaffte ich den Durchbruch bei den Profis und bei Stephan Keller (Aarau) machte ich den grössten Entwicklungssprung.
Zuerst war es Ronaldinho, von dem ich auch mein erstes Trikot hatte, dann Lionel Messi. Dementsprechend lo gisch ist, dass ich ein grosser Sympathisant des FC Barce lona bin. Schon mein Vater war ein grosser Fan der Kata lanen und hat sich mit mir die Spiele am TV angeschaut.
Die ersten, an die ich mich erinnern mag, waren NikeSchuhe vom Modell 90 Total mit weissen Schuhbändeln. Mein Vater hatte sie mir damals geschenkt.
Meine Eltern, meine Schwester und mein Bruder leben im mer noch in Mülhausen. Doch wenn immer möglich, kom men sie mich in Bern besuchen oder ich fahre zu ihnen. Die Distanz hält sich mit 90 Fahrminuten in Grenzen. Vor al lem mein elfjähriger Bruder ist ein grosser Fussball-Fan und hat sich schon mit YB-Fanartikeln eingedeckt.
Als ich nach Frankreich ging, konnte ich kein Wort Französisch. Genau gleich erging es mir, als ich in die Deutschschweiz kam. Weil ich nie in einem Sprachkurs war, spreche ich besser Schweizerdeutsch als Hoch deutsch. Momentan versuche ich Wörter aus dem Bern deutschen in mein Vokabular aufzunehmen.
BERN Ich schlenderte einmal mit meiner Familie durch die Stadt und bemerkte, dass sich sehr viele Leute beim Bä renpark befinden. Als ich hinging, war ich völlig über rascht, dass es Bären mitten in der Stadt hat und dach te, sie wären nur temporär da. Erst im nächsten Training klärten mich die Teamkollegen auf.
Am meisten Zeit vor dem Fernseher verbringe ich damit, Fussballspiele zu schauen – egal ob Ligue 1, Premier League, Bundesliga oder Super League. Serien schaue ich entgegen dem Trend kaum. Dann schon eher einen Film.
Manchmal befinde ich mich auf Twitch. Meinen Instag ram-Account pflege ich nur sporadisch. Als ich mein ers tes Länderspiel bestritt, staunte ich jedoch nicht schlecht, als meine Follower-Zahl über Nacht kurzerhand von 2'000 auf 8'000 schnellte.
Etienne GüngerichFilip Ugrinic ist die aktuelle Nummer 7 bei YB. Der 23-jährige Offensivspieler wechselte im Sommer vom FC Luzern zu den Young Boys. Nachdem er zu Saison beginn angeschlagen war, kam er in den letzten Wochen zu viel Einsatzzeit und überzeugte im Team von Trainer Raphael Wicky. In Winterthur, beim 5:1-Sieg, schoss Ug rinic sein erstes Meisterschaftstor für YB.
Traditionell wurde die Nummer 7 früher meistens einem Flügelspieler vergeben. Und das passt bei YB in den letz ten Jahren nicht schlecht. Vor Ugrinic trugen mit Kevin Varga (Rückrunde 2022), Marvin Spielmann (2019-22), Miralem Sulejmani (2015-19, wechselte anschliessend zur Nummer 10) und Matias Vitkieviez (2012/13) je weils Aussenspieler diese Nummer. Stürmer Samuel Afum (2013-15) trug die 7, und mit Scott Sutter (2010-12, trug davor die 8) und weiter zurück Martin Lengen (Ende der 90er) wurde sie auch von zwei Aussenvertei digern getragen.
Generell erlebte das YB-Trikot mit dem «Sibni» viele Spieler. Mehr als zwei Saisons blieb die 7 kaum ein mal bei einem Akteur. Im neuen Wankdorfstadion wur de Seydou Doumbia zwei Mal mit der Nummer 7 Tor schützenkönig (2008-10), vor ihm waren die Angreifer Marcos Pereira (2006/07), Francisco Neri (2004-06) und Leandro (2003/04) treffsichere 7er. Artur Petrosyan lief im Neufeld eine Saison lang mit der Nummer 7 auf (2002/03, davor 14), und ein geschichtsträchtiges Tor wurde mit dieser Nummer im Juli 2001 erzielt: Reto Burri schoss den letzten Treffer im alten Wankdorfstadion mit der Sieben auf dem Rücken.
Lange mit der Nummer 7 lief Dario Zuffi auf. Der Win terthurer, der mit YB 1986 Schweizer Meister und 1987 Cupsieger wurde, trug diese Zahl zwischen 1985 und 1991 während sechs Saisons.
Hirslanden Bern
K LINIK B EAu-S ITE
K LINIK P ERMANENCE
SALEM -S PITAL
An jedem Heimspiel des BSC Young Boys steht das Medical Team BSC YB von Hirslanden Bern für Notfälle und kleinere Verletzungen auf und neben dem Spielfeld im Einsatz. Das Medical Team besteht aus rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und aus den verschiedenen Fachrichtungen der Notfallmedizin und arbeitet eng mit den Teamärzten von YB, dem Sicherheitspersonal im Stadion und Schutz und Rettung Bern zusammen. In brenzligen Situationen ist das mobile Team unmittelbar vor Ort, um Patientinnen und Patienten zu versorgen.
Das ganze Medical Team setzt sich zusammen aus rund 12 Fachärztinnen und Fachärzten der Anästhesie und der Inneren Medizin mit dem Fertigkeitsausweis Notarzt SGNOR, 2–3 Assistenzärztinnen und -ärzten, rund 30 Rettungs sanitäterinnen und Rettungssanitätern sowie 20 Pflegekräften aus den Bereichen Notfall, Anästhesie oder Allgemeine Innere Medizin. Auch Samariter werden beigezogen, um das benötigte Personalaufgebot zu decken. Diese Vielfalt an Hintergründen und Know-how braucht es, da im Stadion alles Mögliche passieren kann.
Die Ärztinnen und Ärzte sind in den zwei Sanitätszimmern stationiert. Pro Spiel gibt es jeweils einen Einsatzleiter aus der Runde der Rettungssanitäter. Dieser koordiniert die Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsverantwortlichen im Stadion sowie des mobilen Sanitätsteams. Die Einsatzleitung steht darüberhinaus bei internationalen Spielen in Kontakt mit Polizei, Feuerwehr und anderen externen Partnern. Geleitet wird das Medical Team aus einem Team bestehend aus der ärztlichen Leitung und der Leitung der diversen Berufsgruppen. Ansprechpartner nach aussen ist Dr. med. Danny Mann, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin FMH im Hirslanden Salem-Spital Bern und ausgebildeter Notarzt.
Einsatzbereitschaft und fundiertes Fachwissen
Gemeinsam mit seinem Leitungsteam hat Dr. Mann einige Projekte angerissen: Es gibt neue Sicherheitswesten zur besseren Sichtbarkeit, in der Pipeline ist eine App zur Einsatz planung und Kommunikation mit dem ganzen Team und laufend wird zusätzliches Personal rekrutiert. «Pro Spieltag sollten idealerweise sechs Rettungssanitäterinnen und -sanitäter im Einsatz sein. Das ist vor allem an Sonntagen schwierig. Deswegen müssen wir offen sein und das Team mit kompetenten Leuten aus anderen medizinischen Fachbereichen ergänzen», erklärt Dr. Mann. Weiter präzisiert er: «Gesucht werden Allrounder mit me dizinischer Grundausbildung und fundierten Notfallkenntnissen. Zudem sind Flexibilität und Einsatzbereitschaft au sserhalb der gängigen Arbeitszeiten wichtig. Das Hirslanden Medical Team BSC YB wird jährlich weitergebildet, um für alle Eventualitäten fit zu sein.»
Im Stadion behandelt das Team Schmerzen, Augenverletzungen durch Pyros, Schnittwunden, Kopf- und Fussverlet zungen sowie Verstauchungen, Bienenstiche oder auch schwerwiegende Probleme wie Kreislaufstillstände. Je nach Befund werden die Patientinnen und Patienten in verschiedene Partnerspitäler zur weiteren Abklärung gebracht, z. B. bei Schnittverletzungen ins Salem-Spital, bei Herzproblemen in die Klinik Beau-Site und bei schweren Bauchverletzungen oder neurologischen Problemen ins Inselspital. Während des Warm-ups beider Mannschaften findet ein kurzer Aus tausch zwischen den Teamärzten beider Mannschaften und dem Medical Team BSC YB statt, um im Notfall effizient und gemeinsam handeln zu können. Dr. Mann unterstreicht: «Eine gute Kommunikation innerhalb des Teams ist der Schlüssel zum Erfolg und macht die Einsätze für alle einfacher.»
Schänzlihalde 11
3013 Bern
Bümplizstrasse 83 3018 Bern
SALEM -S PITAL Schänzlistrasse 39 3013 Bern
Das Hirslanden Medical Team BSC YB beim Skills- und EWAK-Training 2022.Der Bär bekommt bald einen würdigen Platz im YB-Museum.
Wir schreiben das Jahr 1950. Es ist Sommer, und die Young Boys machen sich auf eine grosse Reise: Das Ziel ist Deutschland, genauer Berlin und Hamburg. YB reist in jenes Land, das gerade daran ist, sich nach dem ver heerenden Weltkrieg neu zu finden. Es ist eine Reise ins Ungewisse - ein Abenteuer gar in dieser Zeit. Der aben teuerliche und «holprige» Flug via Frankfurt nach Berlin ist für die meisten Berner die Lufttaufe, und die vielerorts noch sichtbaren Ruinen von Wohnhäusern und Fabriken erinnern an die Folgen der Bombardierungen.
Doch die etwas gedrückte Stimmung weicht schon bald, wie der Chronist von damals, der ehemalige Radiore porter und Zeitungsjournalist Hans Weber, im YB-Club organ schreibt: «Alles war rasch vergessen ob der Herz lichkeit, mit der wir in Berlin empfangen und begrüsst wurden. Nebst der Presse, den Fotografen, den Radiover tretern umgaben uns sofort die Sportfreunde von Berlin mit ausgesuchter Liebenswürdigkeit, die nicht abriss, bis wir die Millionenstadt wieder verliessen…»
Es ist heute nicht mehr zu ergründen, was den Young Boys damals in Berlin am meisten Eindruck gemacht hat: Die Unterkunft am Wannsee, die Fussballspiele im Poststadion, oder, oder… Sicher ist, dass das Spiel gegen Wacker 04 Berlin vor über 10'000 Zuschauern höchst unglücklich verloren ging – aber das kümmerte die Berner wenig. In der Berliner Presse erhielten sie viel Lob und zwei Tage später, nach dem 2:2 vor 12'000 ge gen den BSV 92, überzeugten sie alle Besucher restlos.
Charles Casali war der beste Mann auf dem Platz, die Eich, Zehnder, Flühmann, Giacometti und Jones erhiel ten ebenfalls Bestnoten…
Abends, beim gemeinsamen Bankett mit beiden Berliner Clubs, übergaben die Young Boys ihren Gastgebern je ei nen geschnitzten Berner Bären – mit einer Widmung zur Erinnerung.
Der Bär ist wieder in Bern angekommen: Jörg Schünemann nach dem Transportflug Berlin – Belpmoos.72 Jahre später, wir sind in der Gegenwart. Den Club Wa cker 04 gibt es nicht mehr. In einem privaten Berliner Entsorgungsunternehmen trifft ein Kunde mit einem LKW voller Sperrmüll ein. Der «Unrat» stammt aus einer uralten Kneipe, die vor vielen Jahren mal als Vereinslokal von Wacker 04 Berlin gedient hatte.
Der Entsorgung-Unternehmer Jörg Schünemann ist neu gierig. Im Müll entdeckt er einen besonderen Gegen stand: «Ich habe das Ding rausgefischt und stellte fest, dass es sich um einen geschnitzten Bären handelte. Ich habe ihn vor seiner sicheren Verbrennung gerettet.»
In der Folge stellte Schünemann dank der Beschriftung fest, dass es sich um ein Erinnerungsstück aus dem Jahr 1950 vom Spiel Wacker – YB handelte. Der Rest der Ge schichte ist rasch erzählt: Er kontaktierte seinen in Bern ansässigen Freund Amani Hennig und alsdann das YBMuseum – und so kam es, dass der Berner Bär aus Berlin nach 72 Jahren die Rückreise nach Bern antreten durfte. Er tat dies als stolzer Passagier erneut auf dem Luftweg: Hennigs Privatflugzeug flog ihn aufs Belpmoos, wo er mit seinem Retter Jörg Schünemann stolz posierte.
Ein Zufall? Ziemlich zeitgleich mit dem «Wacker-Bä ren» erhielt das YB-Museum ein weiteres ganz beson deres Ausstellungsstück: Nämlich die legendäre Müt ze des langjährigen Torhüters Walter Eich, der mit dem BSC Young Boys viermal Meister (1957-1960) und zweimal Cupsieger (1953 und 1958) wurde.
Eich stand damals gegen Wacker in Berlin im YB-Tor und erhielt von der deutschen Presse Bestnoten. Klar, war auch seine Mütze dabei, wie auf unserem Bild von anno 1950 zu sehen ist. Ebenso klar ist, dass wir unser jüngstes Ausstellungsstück (eine Erinnerungsgabe von Eichs Söh nen Bernhard und Daniel) in Ehren halten werden.
Walter Eich verstarb am 1. Juni 2018 im Alter von 93 Jahren.
Charles Beuret«Eigentlich wollte ich 1977 zurück in die Zentral schweiz, nach GC, Hertha Berlin und Servette schien die Zeit reif dafür. Aber dann kam ein Angebot aus Bern dazwischen. YB wollte mich, und wie es halt so ist: Ich unterschrieb. Vier Jahre blieb ich alles in allem. Wir ge wannen zwar keinen Titel, aber die Zeit war trotzdem wunderbar.
Mit meiner Frau Madeleine wohnte ich in Zollikofen in einer so geräumigen Wohnung, so dass wir immer wieder Gäste beherbergen konnten, die auch zu Heimspielen ins Wankdorf kamen. Wir lernten die Region schätzen und Menschen kennen, die Freunde wurden und mit denen wir bis heute Kontakt haben.
Ich hatte bei YB mehr als einen Trainer. René Hüssy war einer, der mir mit seiner Ruhe imponierte. Er schien nie nervös zu sein und ging mit uns Spielern auch nach einer Niederlage oder einer weniger guten Leistung sehr kor rekt um. Timo Konietzka hatte seine eigene Art, er leg te grössten Wert auf Disziplin. Mit ihm kam ich gut aus. Bert Theunissen schliesslich forderte von uns, dass wir spielerische Lösungen anstreben.
Natürlich erinnere ich mich an ganz viele Teamkollegen. Goalie Walter Eichenberger, Kurt Feuz, dieser Haudegen und Abräumer, Jean-Marie-Conz, Köbi Brechbühl, Karli Odermatt, auch Gérard Castella, der noch mehr aus sei nem Talent hätte machen können… Die Liste könnte ich noch um zig Namen erweitern.
Als ich nach Bern kam, war ich kein Jungspund mehr, sondern Nationalspieler, und ich hatte drei sehr schöne Jahre bei Hertha Berlin verbracht. Dabei fing es nicht be sonders harmonisch an. Fiffi Kronsbein war der Trainer, der mich mit diesen Worten begrüsste: <Was willst du hier, du Kuhschweizer? Ich wollte dich gar nicht!>
Ich dachte mir: Ist ja ein schöner Empfang. Man stel le sich das vor: Alle freuen sich darüber, dass es mit dem Transfer geklappt hat, aber der Trainer sagt dir fadenge rade ins Gesicht, dass er gegen eine Verpflichtung war… Aber was passierte? Ich überzeugte mit Leistung. Beson ders in Erinnerung ist mir ein Spiel im Frühling 1975 ge gen Mönchengladbach, Berti Vogts war mein Gegenspie ler. Wir gewannen 2:1 – ich hatte beide Tore erzielt. Nach dem Match sagte er: <Ich will nie mehr gegen diesen Mül ler spielen.> Er meinte nicht Gerd…
Kudi Müller (74) spielte von 1977 bis 1981 bei YB.
Zur Karriere des gebürtigen Luzerners gehört auch ein Abstecher nach Berlin – verbunden mit einer besonderen Begrüssung durch den Hertha-Trainer…
Als ich mich nach drei Saisons aus Berlin verabschiedete, bekam ich auch ein riesiges Lob von Fiffi Kronsbein: <Ei nen Spieler wie dich habe ich noch nie trainiert.> Ich war stolz, dass ich mich durchgebissen und in der Bundesliga durchgesetzt hatte.
Nach meiner Karriere habe ich als Trainer angefangen. Beim FC Luzern hatte ich einst den Sprung in die Natio nalliga A geschafft, beim FC Luzern bildete ich Junioren aus, später übernahm ich auch die erste Mannschaft. Ei ner meiner Spieler in der U16 war Gerry Seoane. Da sah man früh schon: Der hat fussballerisch einiges drauf. Vielleicht habe ich ihm ein paar Dinge mitgeben können. Aber ich will mich sicher nicht wichtiger nehmen als nö tig, Gerry hat seinen Weg gemacht, weil er einfach mehr Talent hatte als andere. Dass aus ihm ein richtig guter Trainer geworden ist, überrascht mich genauso wenig.
46 Jahre besassen Madeleine und ich unser eigenes Sportgeschäft mitten in der Stadt Luzern, wobei ich sa gen muss: Meine Frau führte es souverän. Ich hatte da neben meine Freiheiten, was den Fussball anging. 2019
haben wir aufgehört und lieben nun den Ruhestand. Wir geniessen viel gemeinsame Zeit mit unseren fünf Enkel kindern. Mit ihnen kicke ich gerne in unserem Garten, in dem ein kleiner Fussballplatz angelegt ist.
Mit 74 Jahren darf man alles ein bisschen entspannter angehen. Aber es ist nicht so, dass ich den ganzen Tag da heim auf dem Sofa sitze. Ich bin als Botschafter des FC Luzern im Einsatz und mache Stadionführungen. Selber spiele ich nicht mehr, ich lasse den Jüngeren den Vortritt, so vernünftig bin ich inzwischen schon (lacht). Obwohl: Alles habe ich nicht verlernt.
Ich glaube, ich darf mit gutem Gewissen behaupten, dass ich ein paar Trickli beherrschte und heute schon noch in der Lage wäre, den einen oder anderen Ball im Tor zu versenken, wenn ich allein vor einem Tor ste hen würde – mit dem Kopf, dem linken sowie mit dem rechten Fuss.
Die Leidenschaft für den Fussball ist immer noch gren zenlos. Wenn im Fernsehen ein Match übertragen wird und ich zuhause bin, schalte ich ein. Die Liga? Egal. Mich interessiert alles. Selbstverständlich verfolge ich beson ders die Klubs aufmerksam, bei denen ich einmal unter Vertrag stand. Dass YB ab 2018 viermal in Serie Meister wurde, einmal auch den Cup holte und zweimal in der Champions League spielte, freut mich für die Berner. Sol che Erfolge haben immer auch mit den Leuten neben dem Rasen zu tun. YB funktioniert meines Erachtens auch deswegen, weil die Mannschaft hinter der Mannschaft tolle Arbeit abliefert.
Ich traue dem Team und Raphael Wicky in dieser Sai son den Titelgewinn zu. A propos Pokale: Ich wurde lei der nie Meister in meiner Karriere. Es gab höchstens mal einen Jägermeister…»
Kudi Müller in Aktion im gelbschwarzen Trikot.Heute belegen medizinische und wissenschaftliche Studien, dass sportliche Aktivitäten mehr bewirken, als «nur» Fitness und Gewicht zu optimieren. Dr. med. Christian Imboden, EMBA, befasst sich seit vielen Jahren mit diesem The ma und erläutert verschiedene Aspekte, weshalb Sport- und Bewegungsprogramme sowohl in der Behandlung seiner depressiven Patient*innen in der Klinik als auch bei uns allen langfristig zu einer besseren psychischen Gesundheit beitragen.
Dr. med. Christian Imboden ist Ärztlicher Direktor und Vorsitzender der Klinikleitung der Privatklinik Wyss. Seine Leidenschaft für Sport hat ihn dazu bewogen, dieses Thema auch beruflich zu vertiefen. Inzwischen bringt er seine Fachkenntnisse in der Sportpsychiatrie und -psychotherapie bei der Behandlung von Patient*innen mit ein und blickt auf eine langjährige Praxiserfahrung und -expertise zurück.
Die Privatklinik Wyss ist eine führende Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Gegründet im Jahr 1845, ist sie die älteste psychia trische Privatklinik der Schweiz. Zu den Kompetenzbereichen gehört die Behandlung von Depressionen inklusive Burnout sowie Angst- und Zwangsstörungen. Die Klinik bietet ihre ambulanten, tagesklinischen und stationären Leistungen in den Regionen Bern, Münchenbuchsee und Biel an. Zudem steht sie für ein spannendes Umfeld als Aus-, Weiter- und Fort bildungsstätte und beschäftigt ein interprofessionelles Team aus rund 340 Mitarbeitenden. www.privatklinik-wyss.ch
Sport und körperliche Aktivität haben nicht nur positive Effekte auf den Körper, sondern verhelfen auch zu einer besse ren psychischen Gesundheit. Dazu reicht es bereits, die allgemeinen Bewegungs empfehlungen für Erwachsene zu erfül len: wöchentlich 150 Minuten Aktivitäten moderater Intensität wie Spazieren oder 75 Minuten hoher Intensität (z.B. Jog gen, Rennradfahren). Verschiedene bio logische Systeme unseres Körpers, wel che auch Effekte auf das Nervensystem haben, werden durch regelmässige kör perliche Aktivität besser reguliert, was einen positiven Effekt auf die Psyche mit sich bringt.
Wer regelmässig Sport treibt, hat gemäss mehreren gross angelegten Studien ein um ca. 20% vermindertes Risiko, an einer Depression zu erkranken. Gleichzeitig ha ben Menschen, welche viel Freizeit inaktiv vor Bildschirmen verbringen, ein erhöhtes Depressionsrisiko. Sport führt zu einem positiven Effekt auf körperliche Stressre aktionen und das Stressempfinden. Dies führt zu einer verbesserten Stressregula tion, was insbesondere auch in der Burn out-Prävention wichtig ist. Darum ist es gerade während Phasen mit erhöhtem
Stress wichtig, die sportlichen Aktivitä ten nicht zu reduzieren, da diese gerade dann einen besonders hohen Stellenwert haben.
Regelmässige körperliche Aktivität hat einen schützenden Effekt auf das Gehirn und verhilft wahrscheinlich auch zu einer erhöhten Vernetzung von Nervenzellen. Somit können Abbauprozesse verlang samt und das Risiko einer Demenzerkran kung gesenkt werden. In Studien konnte gezeigt werden, dass in den Gehirnen von Menschen, die sich über Jahre regel mässig im Rahmen der Empfehlungen bewegen, deutlich weniger Abbau von Hirnmasse stattfindet als bei inaktiven Menschen. Die WHO empfiehlt Menschen über 65, zur Demenzprävention regelmäs sig körperlich aktiv zu sein. Einfacher ist dies natürlich, wenn ein körperlich aktiver Lebensstil schon vorher gepflegt wurde.
Für Ausdauer- und Krafttraining haben in zahlreichen Studien gute antidepres sive Effekte gefunden werden können. Somit sind sporttherapeutische Ansätze mit mehreren Trainings pro Woche eine gute Ergänzung zur medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung der
Depression. Auch für andere psychiatri sche Erkrankungen wie Suchterkrankun gen, Angststörungen, Schizophrenie so wie posttraumatische Belastungsstörung finden sich zunehmend Forschungsresul tate, welche einen positiven Effekt von Sport gefunden haben. Zugleich haben solche Trainings auch einen positiven Ef fekt auf die körperliche Fitness, das Kör pergewicht und die Schlafqualität.
Aus diesen Gründen werden sportthera peutische Ansätze auch in den psychiat rischen Kliniken zunehmend aufgebaut.
An der Privatklinik Wyss AG legen wir einen hohen Stellenwert auf das Fördern körperlicher Aktivität und haben in den vergangenen Jahren die Angebote ausge baut. So sind der individuell nutzbare Fit nessraum sowie verschiedene sportliche Gruppenaktivitäten wie Nordic Walking, Gymnastikgruppen und therapeutisches Klettern heute ein wichtiger Bestandteil unserer Therapieprogramme.
Sport und Bewegung im Freien wie auch im Fitnessraum sind feste Bestandteile des Therapie angebotes in der Privatklinik Wyss.
Es war eine tolle YB-Saison – auch wenn der Meisterpo kal letztlich an den überraschenden FC Aarau ging.
Die Mannschaft von Trainer Martin Trümpler hatte die Qualifikationsphase (22 Runden) auf dem ersten Platz be endet und dabei spektakulären Angriffsfussball gezeigt. Piotr Nowak war neu dabei – er ergänzte sich bestens mit den längst Arrivierten um Georges Bregy, Bent Christen sen und «Mini» Jakobsen sowie allen anderen, deren Na men heute noch unvergessen sind. In der Finalrunde, wo nur die halbierten Punkte der Qualifikation mitgenom men werden durften, gerieten die Young Boys leicht ins Stocken. Zwar reichte es zu einer ausgeglichenen Bilanz,
doch der entfesselte FC Aarau (mit Trainer Fringer und Topskorer Aleksandrov) zeigte einen beeindruckenden Durchmarsch und verwies YB auf Platz 2.
Legendär damals der letzte Match der Qualifikation: Am 6. Dezember 1992 krönte sich YB zum «Wintermeister» und verwies Meisterschaftsfavorit GC mit seinen vielen Stars (u.a. Gren, Yakin, Sforza, Bickel, de Vicente; Trainer Beenhakker) mit einem 2:1-Sieg vor 16'000 begeisterten Fans in die Abstiegsrunde.
Mario Raimondi steht in seiner 10. Saison als Nach wuchstrainer bei YB. Der 42-jährige Ex-Profi betreut neu die U17 und kann sich derzeit keinen besseren Job vorstellen.
Als Mario Raimondi 2013 seine aktive Laufbahn beendet, gönnt er sich keine schöpferische Pause. Gegen Ende seiner Zeit als Spieler hat er sich immer intensiver mit dem Gedan ken befasst, einmal Trainer zu werden. Ob es wirklich der Beruf ist, in dem er sich wohlfühlt, weiss er zwar damals noch nicht. Aber die Bereitschaft ist vorhanden, in einer an sich vertrauten Welt in einer neuen Rolle vieles zu lernen.
In jenem Sommer also fängt er mit 33 Jahren auf Stufe FE13 an. Er wird Ausbildner beim Verein, der ihm so viel bedeutet und bei dem er seine letzten acht Jahre als Pro fi verbrachte. «YB ist YB», sagt Raimondi, «das ist mein Club, meine sportliche Liebe, das Grösste für mich.»
Er findet rasch Gefallen an der Aufgabe, Talente zu sich ten, sie zu formen und zu fördern. Auch nach all den Jah ren ist die Lust auf Arbeit so gross, dass Raimondi gar nicht daran denkt, in absehbarer Zeit im Erwachsenen fussball ein Profi-Team übernehmen zu wollen. Zu sehr erfüllt ihn das, was er in der Youth Base tut.
Nach zwei Jahren bei der FE13 folgen zwei bei der FE14, bevor er einen Schritt nach oben macht und während fünf Saisons die U15 betreut. «Die Jungs haben Gas gege ben», sagt er, «es war eine höchst interessante Zeit, weil auf dieser Stufe unheimlich viel passiert in der Entwick lung der Spieler.»
Jetzt, 2022, steht er in seinem zehnten Jahr und kümmert sich neu um die U17, eine Auswahl mit Fussballern, die körperlich und mental noch nicht ganz die Reife für die U18 mitbringen. Oder um es in der Fachsprache auszu drücken: Sie sind retardiert. «Viele verstehen die Idee mit der U17 aber falsch», sagt Raimondi, «sie meinen, dass ein Spieler den Anschluss quasi verpasst, wenn der Weg von der U16 nicht direkt in die U18 führt. Dabei ist die U17 eine super Sache: Spieler erhalten ein Jahr Zeit, um sich für den nächsten Schritt vorzubereiten.» Den Beweis dafür, dass sich der Umweg lohnen kann, liefert Sandro Lauper. Auch er war einst eine Saison bei der U17 und schaffte den Sprung in die Super League.
Mario Raimondi Mario Raimondi steht in seiner 10. Saison als Trainer in der YB-Nachwuchsabteilung.Raimondi bringt einen reichlich gefüllten Rucksack mit, seine Erfahrungen auf höchster nationaler Ebene kann er nun bei seiner Tätigkeit einfliessen lassen. Als Junger profitierte er in Thun von Andy Egli, der ihm beibrach te, welche Einstellung vonnöten ist, um den Durchbruch zu schaffen. Und Hanspeter Latour war für ihn einer der wichtigsten Wegbegleiter überhaupt. Von ihm lernte er, was «chrampfe» bedeutet. «Ich nahm von vielen Trai nern, die ich während meiner Karriere hatte, etwas mit», sagt der 42-Jährige.
Allerdings gab es auch solche, die zwar sprachlich begabt waren und es trotzdem nicht verstanden, ihre Ideen der Mannschaft verständlich zu machen. Dabei ist für ihn genau das zentral: die Botschaft einleuchtend vermitteln. «Die Spieler müssen verstehen, was der Trainer von ih nen verlangt», betont Raimondi, «wenn das nicht der Fall ist, wird es schwierig. Dann leidet auch der Spass darun ter, und das wiederum wirkt sich negativ auf die Spiel freude aus.»
Mario Raimondi legt Wert auf einen korrekten, respekt vollen Umgang, das Zwischenmenschliche musste für ihn schon zu seinen Zeiten als Spieler stimmen. Er findet die richtigen Töne und bringt die nötige Geduld auf, um zu erklären, zu helfen und zu verstehen. «Zu einem Lern prozess gehören auch Fehler», sagt er, «wichtig ist ein fach, dass man immer die richtigen Schlüsse zieht.»
Zwischendurch braucht es auch von ihm einmal ein deut liches Wort. Oft geht es in solchen Momenten darum, ins Bewusstsein zu rufen, wie entscheidend die Bereitschaft ist, an die Grenzen zu gehen. Mehr noch: alles zu inves tieren, um Grenzen zu verschieben und die Komfort zone zu verlassen. «Fussball spielen können alle», sagt Raimondi, «aber weit bringen es vor allem jene, die ver stehen, wie wichtig harte Arbeit ist.»
Mario Raimondi will – wie alle Nachwuchstrainer – sei nen Beitrag dazu leisten, um Talente an die erste Mann schaft heranzuführen. Einer, der früh durch seine Schule ging, ist Lewin Blum, mit dem Aussenverteidiger hatte er in der FE13 zu tun. Förderlich für die Arbeit in der Youth Base ist zweifellos das Klima, das im ganzen Verein herrscht. «Das hat viel mit der Führung zu tun. Es geht
immer um die Sache», sagt Raimondi, «mit Raphael Wi cky haben wir einen Cheftrainer bei den Profis, der sich dafür interessiert, was im Nachwuchs läuft. Auch Chris toph Spycher und Steve von Bergen bringen uns enorme Wertschätzung entgegen. Es passt einfach bei YB.»
Die individuelle Entwicklung der jungen Fussballer steht für Mario Raimondi über allem. Dazu erwartet er von seiner Mannschaft, dass sie die spielerische Lösung im mer der brachialen Option vorzieht. Gewiss, auch er möchte gewinnen, reihenweise Niederlagen nähme er si cher nicht gleichgültig hin - «aber der Erfolg ist definitiv nicht wichtiger als die Ausbildung».
Nun steckt er mit der U17 mittendrin in der Meisterschaft 2022/23. Er hat sein Team auf «eine interessante Sai son» vorbereitet, auf eine happige Herausforderung und auf Gegner, die gegen YB speziell motiviert sein dürften. Aber Mario Raimondi stört das alles nicht, im Gegenteil: «Das macht uns nur stärker. Wir werden bis nächsten Sommer wertvolle Erfahrungen sammeln.»
Youth Base Partner des YB HUUS Café du Commerce Sportlights Donath RonaldEr war nie einer, der sich in den Vordergrund dräng te. Und einen Star-Status hat er auch nie angestrebt – aber doch fast erreicht. Eigentlich klar, mit diesem Palmarès: Roland Schönenberger wurde Meister und Cupsieger mit dem FC Basel und Meister mit dem BSC Young Boys (1986). Dazu kamen mehrere Einsät ze in der Schweizer Nationalmannschaft.
Roland Schönenberger ist inzwischen auch schon 67-jäh rig, aber bei den Old Stars von YB läuft und kämpft er fast wie einst im Mai. Wie damals, als er auf der linken An griffsseite als Verteidiger losstürmte und die gegneri schen Reihen in Panik versetzte.
Das war in seinen beiden letzten Aktivjahren so. Trainer Alexander Mandziara hatte seinen schnellen Flügel zum Aussenverteidiger umfunktioniert. Und so wurde Roland Schönenberger auf der linken Seite ein fester Bestandteil der Meistermannschaft von 1986. Links Schönenberger, in der Mitte Weber vor Libero Conz, rechts Wittwer. Das Bollwerk ist legendär.
13 Jahre lang hat Schönenberger in der höchsten Spiel klasse gespielt – davon elf als Flügelstürmer. Die Frage, ob ihn damals die Versetzung nach hinten in die Abwehr nicht gekränkt oder verstimmt habe, sei ihm oft gestellt worden. Nein, sagt er, er habe die Überlegungen Mand ziaras nach der Verpflichtung von Lars Lunde damals durchaus verstanden und die Absicht dahinter erkannt: «Wir Aussenverteidiger sollten nebst unserer Abwehr arbeit so oft es ging auch nach vorne stürmen – unsere Schnelligkeit ausnützen. Und als schneller und damals konditionsstarker Spieler passte mir das sehr gut.»
Das war 1986. Der damalige YB-Trainer war seiner Zeit ganz offensichtlich einen guten Schritt voraus. Heutzu tage sind die sogenannten Aussenverteidiger längst auch Angriffsspieler.
Als Roland Schönenberger im Sommer 1979 vom FC Ba sel zu YB transferiert wurde, schien seine internationale Karriere mehr oder weniger vorbei zu sein. FCB-Trainer Helmut Benthaus hatte nicht mehr auf ihn gesetzt, wor auf Karl Odermatt dem damaligen YB-Trainer Timo Ko nietzka den Transfer des Flügelstürmers empfahl. Oder matt hatte eben seine Spielerkarriere bei YB beendet, aber er war (als einflussreicher Angestellter auf der Ge schäftsstelle) der erste Ansprechpartner von Konietzka. Der Transfer sollte sich mehrfach lohnen: Schönenber ger bestritt in der Folge 182 Meisterschaftsspiele für die Young Boys, dabei erzielte er 42 Tore. Und wie eingangs erwähnt: Er wurde auch mit dem BSC YB Schweizermeis ter: 1986 nach einer 26-jährigen Berner Durststrecke.
In seiner achtjährigen Zeit als Spieler bei Gelbschwarz er lebte Roland Schönenberger nicht weniger als fünf Trai ner: Timo Konietzka, Bert Theunissen, Kurt Linder, Wal ter Eich und schliesslich Alexander Mandziara. «Von allen habe ich profitiert», sagt Schönenberger heute, «obschon keiner gleich war wie der andere. Bei Konietzka war die De fensive das A und O, bei Theunissen ging es viel lockerer zu und her mit Betonung auf Angriff, bei Linder wurde knall hart trainiert, und bei Mandziara stimmte fast alles und wir hatten auch eine hervorragende Mannschaft.»
Er war 32-jährig, als er seine aktive Laufbahn als YBSpieler beendete. Eigentlich zu früh (wie Trainer Mand ziara damals sagte), aber Roland Schönenberger hatte eben auch im «zivilen» Beruf Ambitionen. Während sei ner Fussballerzeit hatte er sich als ausgebildeter Kauf mann im Bank- und Treuhand-Geschäft weitergebildet – und nun bot sich ihm die Chance zu einer Geschäfts übernahme, die er gerne wahrnahm.
Fussballerisch ging es trotzdem weiter: zuerst kurz als Spielertrainer bei Bümpliz, alsdann als Sportchef (und Nachfolger von Walter Eichenberger) bei YB. Doch Prä sident Ruedi Baer wollte Roland Schönenberger im Vor stand vor allem als Finanzchef – und in dieser Funktion leistete der ehemalige Spieler dem BSC Young Boys un vergessene Dienste: Er war in den Krisenzeiten, als YB der Konkurs und damit die Auflösung drohte, zusammen mit den Verantwortlichen des «Vereins Fussballstadion Wankdorf» einer der massgebenden Sanierer unseres Clubs. Unvergessen für Schönenberger ist jene Nacht, als
er in letzter Minute zusammen mit Unternehmer Bruno Marazzi dafür sorgte, dass die Young Boys weiterhin eine Lizenz erhielten…
Rückblickend auf jene turbulente Zeit sagt Roland Schö nenberger: «Unser Fussball befand sich damals im Um bruch zur absoluten Professionalität. Das hatte der legendäre Präsident Ruedi Baer klar erkannt – sein Ge schäftsmodell (Ausländer kaufen, dann wieder mit Ge winn veräussern – wie u.a. mit Lunde, Prytz, Limpar, Holmquist und zuletzt Nowak) war für YB eine Chance –sie wurde von den Fans aber nicht goutiert. Heute ist das anders.»
Nicht anders ist hingegen, dass Roland Schönenber ger, der in Wangen bei Olten aufgewachsen ist, den BSC Young Boys als «seinen Klub» bezeichnet. Und wie ein gangs erwähnt: Bei unseren Old Stars ist er selbstver ständlich Stammspieler!
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Sandra & Carlos Reinhard, Nadja Gunti Carlos ReinhardStephanie Waeber ist bei den YB-Frauen ein unverzichtbarer Wert. Die Freiburgerin hat grosse Ambitionen –aber sie schlägt keine lauten Töne an.
Sie ist 21, erst 21, und doch gilt sie nicht mehr als Jung spund: Stephanie Waeber hat sich bei YB zu einer Leis tungsträgerin entwickelt. Sie sagt selber: «Ich bin auto matisch in diese Rolle gewachsen und übernehme gerne Verantwortung.»
Fussball hat für Waeber schon in der Kindheit einen ho hen Stellenwert. Sie wächst in Tafers auf, im Hauptort des Freiburger Sensebezirks, kickt in ihrer Freizeit liebend gern mit den Geschwistern und Kindern aus der Nach barschaft, keine andere Sportart interessiert sie mehr. Als Primarschülerin schliesst sie sich dem FC Tafers an, erweist sich als Talent und wechselt ins Team AFF nach Freiburg. Von der U12 bis zur U15 spielt sie in Bubenteams, ihre Qualitäten sind unübersehbar.
2016 zieht sie von Freiburg nach Bern, sie trägt fortan das Trikot von YB, und als 16-Jährige, die eigentlich Teil der U19 ist, debütiert sie auf höchster Stufe. Die damali ge Trainerin Marisa Wunderlin gibt ihr die Chance, die Waeber packt. 2019 erleidet sie zwar einen Kreuzbandriss und muss sich lange gedulden, bis sie ihr Comeback ge ben kann. Rund 14 Monate dauert die Zwangspause, weil Corona für einen Unterbruch des Spielbetriebs sorgt. Sie beklagt sich deswegen aber nicht, sondern findet einen positiven Ansatz: «Ich habe während der Reha meinen Körper besser kennengelernt.»
2021/22 meldet sie sich richtig zurück und absolviert eine gute Saison: Mit Trainer Charly Grütter belegt YB den dritten Rang. Danach aber kommt es zu einem Umbruch im Kader. Mehrere Leistungsträgerinnen verlassen den Verein – und Stephanie Waeber rückt in der Hierarchie nach oben.
«Stephanie geht auch dann voran, wenn es nicht optimal läuft», sagt Sandra Betschart, General Manager der YBFrauen, «sie fällt nicht primär mit Worten auf, sondern mit Leistungen.» Waeber drängt sich nicht in den Vor dergrund, für sie steht das Team an erster Stelle: «Mein Anspruch ist es, meinen Beitrag zu leisten, damit wir gemeinsam Erfolg haben. Wenn es die Situation er fordert, sage ich schon, was ich denke.»
Sie war bei Charly Grütter ein wichtiges Element, sie war es danach bei Aurélien Mioch, und sie ist es nun un ter Imke Wübbenhorst, die im Sommer das Traineramt übernommen hat. An ihr schätzt Waeber nicht nur die fachliche Kompetenz mit taktischen Analysen und prä zisen Angaben zum Gegner, sondern auch den mensch lichen Umgang. «Wenn jemand von uns ein Anliegen hat, kann sie sich mit Imke Wübbenhorst jederzeit austau schen», sagt Waeber.
Die Frau aus Tafers ist so etwas wie der Kopf der Equipe. Auf der Zehnerposition kommen ihre technischen Fer tigkeiten zum Vorschein, aber sie geht auch oft selbst in den Abschluss. Und sie ist meistens für die Standards zuständig, also auch die Penaltys. Sie hat keine Mühe, die Ausführung zu übernehmen, weil sie ihre Ner ven im Griff hat. «Dank Konzentration gelingt mir das meistens», sagt sie, «ich blende vor ei nem Elfmeter alles aus, lege mich fest, wohin ich schiessen will und setze dann mit maximaler Überzeu gung um, was ich mir vorgenommen habe.»
Bis 2024 ist sie vertraglich an YB gebunden. Bis da hin möchte sie fussballerisch weiter zulegen, an ihrer Schnelligkeit arbeiten, auch konsequenter und mutiger in Kopfballduelle gehen. Und: Bis in zwei Jahren will sie auch ihr Wirtschaftsstudium an der Universität Bern ab geschlossen haben. Offen lässt sie derzeit noch, welchen beruflichen Weg sie eines Tages einschlagen wird. Offen ist auch, was ihre Karriere bringen soll.
Stephanie Waeber hat sich keinen Plan zurechtgelegt, sondern lässt alles auf sich zukommen. Natürlich reizt sie das Ausland, und Sandra Betschart traut ihr diesen Sprung auch zu: «Sie verfügt über ein grosses Potenzi al.» Sie hat noch weitere Ambitionen: Da ist zum einen das A-Nationalteam, da ist zum anderen die Champi ons League.
Beharrlich arbeitet sie daran, sich diesen Zielen anzu nähern. Viermal pro Woche trainiert sie dafür, dane ben schaut sie regelmässig Partien am TV wie zuletzt während der EM in England. Ausserdem wird daheim in Tafers, wo sie immer noch wohnt, eifrig über Fussball diskutiert. Ihre Schwester Carolina (17) spielt bei Cour gevaux in der 1. Liga, ihr Bruder Armando beim FC Dü dingen in der 2. Liga interregional. Bei ihren Partien sind
die Eltern normalerweise immer dabei, und die Leistun gen werden danach selbstredend auch analysiert. «Mein Vater ist schon ziemlich kritisch», sagt Stephanie Waeber mit einem Lachen, «aber gerade nach schlechten Spielen weiss er, dass er mit mir eigentlich nicht mehr darüber reden muss…»
Mit YB strebt sie in dieser Meisterschaft die neuerliche Qualifikation für die Playoffs an. Vergangene Saison en deten sie im Viertelfinal gegen den späteren Meister FC Zürich, diesmal soll alles besser werden. Wie sagt Ste phanie Waeber doch? «Bei diesem Modus ist alles offen.»
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Das Fotoequipment, das normalerweise 20 Kilogramm wiegt, musste er für die Veloreise auf ein Minimum re duzieren. Lediglich mit Handy und einer Drohne schiesst er wunderbare Bilder, die er auf der Foto-App Instagram veröffentlicht. 7'500 Kilometer hat er auf seinem «Eseli» –wie er das gelbe Zweirad liebevoll nennt – zurückgelegt.
Auf einem der Lieblingsbilder posiert Hodel vor dem Stadion in Istanbul. «Hier hat YB gegen Fenerbahçe ge spielt und dank Henri Bienvenus Tor mit 1:0 gewonnen – es kamen so viele Erinnerungen hoch.» Das ist zwar schon zwölf Jahre her, doch er weiss es noch genau. Zu dem sei es in Christoph Spychers erster Saison als YBSpieler gewesen.
Kräftig drückt Thomas Hodel in die Pedale. Der Staub der Strasse wirbelt auf, Steinchen fliegen da von. Die Fotodrohne ist im Gepäck verstaut, denn er ist gedanklich nicht hier auf der Veloreise – son dern mit Kopf und Ohr im Wankdorf. Er hört sich via Fanradio die Partie gegen Servette (3:0) an.
Der Meisterfotograf nimmt sich eine Auszeit. Wilde Jah re mit Meistertiteln, Finalissimas und Champions und Europa League hat er als YB-Fotograf hinter sich. Sei nen Traumjob hat er 2011 bekommen, doch der YB-Fan sitzt schon viel länger am Spielfeldrand. Alles begann mit der Fanpage ybforever.ch: Nächstes Jahr feiert der Berner sein 20. Jubiläum, mit 15 Jahren schoss er die ersten Bil der. Bisher sind es 15’000 Bilder aus über 600 Partien.
Wenn er den Menschen erzählt, dass er mit dem Velo aus der Schweiz hergefahren sei, öffnet sich so manche fest verschlossene Türe. «Andere gehen auf Reisen Kirchen anschauen. Ich schaue mir Stadien an.»
Im Vordergrund sei aber immer das Velofahren gestan den. «Ich wäre nie einen Tag irgendwo länger geblieben, nur um einen Match anzuschauen.» Aber wenn es pass te, dann setzte er sich zu den Einheimischen. Fussball sei immer ein gutes Thema, um mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Eines ist ihm in Sarajevo aufgefallen: Gegen Ende des Monats seien viel mehr Fans im Stadion. «Viele müssen auf den Lohn warten, um sich die fünf Euro für den Spielbesuch leisten zu können.»
Die Young Boys kenne jeder, sagt Hodel. Mit einem guten Grund: Sportwetten. Immer wieder passierte er Städte, in denen YB-Akteure spielen oder gespielt haben: Vene dig, wo Jean-Pierre Nsame leihweise spielte. Oder Istan bul, wo Florent Hadergjonaj bei Kasimpasa unter Vertrag ist. Oder Kayserispor, die Station des Stürmers Wilfried Kanga, bevor er zu YB kam.
Bis kurz vor Zentralasien lief alles rund: In Kirgistan verschlechterten sich die Strassen. Und der Fahrstil der anderen Verkehrsteilnehmer wurde gefährlicher. «Ich hatte in einem Tag so viele brenzlige Situationen
wie vorher in vier Monaten.» Dazu kamen aggressive Hunde und permanente Hitze. Und das Essen. «Ich war eine Woche im Bett.»
Nach vier Wochen in Kasachstan und Kirgistan, die er dennoch nicht bereut, brach er sein Unterfangen ab. «Mein Ziel war nicht mehr erreichbar, weil die Grenzen in Russland und China geschlossen waren.» Jetzt radelt er durch Europas Norden, beim Zeitpunkt des Gesprächs weilte er gerade in Stockholm. Wann er denn heimkom me? «Für die Rückrunde bin ich wieder da, bis dahin ver bringe ich die Zeit auf meinem Eseli.»
Ob klassisch oder individuelle Schmuckstücke, wir machen Träume wahr. Lassen sie sich von unseren neusten YB Kreationen wie Meisterring, Anhänger, Pin oder ein Paar Ohrstecker begeistern.
von Emma, 10
von Lia, 11
von Gian, 12
Für die nächste Ausgabe sind Kinder (bis 14 Jahre) aufge fordert, ihre Zeichnungen von Cedric Itten einzusenden: zeichnen, einscannen und an ybmag@bscyb.ch schicken.
Im Dateinamen bitte gleich Namen und Alter vermerken. Beispiel: Vorname_Nachname_07.pdf
Einsendeschluss ist der 1. November 2022. Zu gewinnen gibt es ein signiertes Trikot von Cedric Itten .
YB wünscht allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Glück.
von Lorin,
von Maurin,
Luana,
Der BSC Young Boys hat beschlossen, sich in Zukunft noch stärker für die Gesellschaft zu engagieren. Im Fokus stehen dabei unter anderem auch Kinder und Jugendliche der Region Bern.
Im Rahmen des Projekts «YB macht Schule» sind zwei Klassen der Schulen Kehrsatz und Grauholz eingeladen worden, einen speziell auf sie zugeschnittenen Schultag im Stadion Wankdorf zu verbringen. Dabei sollte es keine Klassenfahrt sein, sondern die Verschiebung des Unter richts in ein anderes Setting. Die Lektionen wurden von verschiedenen YB-Exponenten gehalten und inhaltlich auf die Bedürfnisse der jeweiligen Klasse abgestimmt.
Der Schultag in dieser einzigartigen Lernumgebung be gann um 8 Uhr und beinhaltete je nach Klassenstufe Fä cher wie Mathematik, Französisch, Sport, Fankultur, YB-Werte, Nachhaltigkeit, mentale Stärke und natürlich Sport. Wie beim Fussball standen auch bei diesem beson deren Erlebnis grundlegende Werte wie Toleranz, Team geist, Offenheit und Fairplay im Vordergrund.
Gleich zu Beginn erzählte Wanja Greuel, CEO von YB, den Schülerinnen und Schülern, wie diese Werte auch ab seits des Spielfelds tagtäglich vorgelebt werden. Anhand von anschaulichen Beispielen aus dem Bereich des Ju gendfussballs, gepaart mit anregenden und altersgerecht verpackten Fragen, konnte die Klasse die Werte der YBFamilie verinnerlichen. Die Klasse hörte auch bei der an schaulichen Erzählung der wichtigsten Meilensteine in der reichhaltigen YB-Geschichte gebannt zu.
Abwehrdreieck, Schusswinkel und prozentualer Ballbe sitz: Fussball und Mathematik bilden eine herausragen de Kombination. Die Mathematiklektion unter der Lei tung von Daniel Marti beinhaltete praxisnahe, aber auch knifflige Mathematikübungen, gefolgt von einer lebhaf ten und gleichzeitig hochkonzentrierten Runde Mathe matik-Fussball rund ums Thema Kopfrechnen.
Daniel Bühlmann, Fanbeauftragter und ehemaliger Leh rer, konnte in seiner vertrauten Arbeitsumgebung schnell die Aufmerksamkeit des Publikums für sich gewinnen. In der lebhaft gehaltenen Unterrichtsstunde wurden die Themen Fankultur, Rituale und wissenschaftliche Er kenntnisse behandelt.
Um im Sport zu gewinnen, reicht es nicht aus, seine Mus keln zu trainieren. Es bedarf auch starker Nerven, um einen Pokal zu gewinnen. Mental stark zu sein bedeutet, Leistung bringen zu können, wenn es darauf ankommt, aber auch Stress und Angst abzubauen. Nicole Peterer, Mentaltrainerin bei YB, erklärte der ganzen Klasse auf eine sehr eindrückliche und informative Weise, wel che Rolle mentale Stärke im Alltag und insbesondere im Schulunterricht spielen kann und mit welchen einfachen Tricks und Kniffen diese verbessert werden kann.
Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimawandel sind keine Nischenthemen mehr. Es ist klar, dass es um nichts
Französischunterricht und Autogrammstunde mit Ulisses Garcia und Felix Mambimbi, der aktuell auf Leihbasis in Holland spielt.Geringeres als unsere Existenz geht. In einer sehr dyna mischen und interaktiven Unterrichtsstunde erarbei teten die Schülerinnen und Schüler einerseits einfache, alltagstaugliche Nachhaltigkeitsideen und erfuhren von Ranusan Chandrapalan Näheres über die Nachhaltig keits- und CSR-Projekte beim BSC YB.
Die Vorfreude auf die Sportlektion war riesig. Für die Lektion erhielten die Schülerinnen und Schüler ein spe ziell für den Event angefertigtes Fussballset. Eine Sport lektion bei YB bedeutet nicht, die Klasse in zwei Mann schaften aufzuteilen und den Ball in die Mitte zu werfen. Die Lektion beinhaltete verschiedene spielerische Ele mente, Konditionseinheiten, Dehnübungen, FussballChallenges und ein Turnier. Austragungsort waren das Stadion Wankdorf und die Grosse Allmend.
Bei einer Stadionführung hatten die Schülerinnen und Schüler jeweils die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen des BSC Young Boys zu werfen und das Stadion Wankdorf in seiner ganzen Vielfalt zu erleben.
Abgerundet wurde das abwechslungsreiche Programm mit einer Fragerunde auf Französisch und anschliessen der Autogrammrunde mit Felix Mambimbi und Ulisses Garcia. Für viele war dies der Höhepunkt eines erlebnisund lehrreichen Schultages.
Interessierte Klassen (5. bis 9. Klasse) aus dem Kanton Bern können sich gemäss den folgenden Informationen bewerben: Schickt uns ein kurzes Video, in welchem ihr uns auf kreative Art mitteilt, warum genau eure Klasse für einen Schultag ausgewählt werden soll (per E-Mail an marketing@bscyb.ch). Nach Auswertung der eingegan genen Videos wählen wir einzelne Klassen aus und neh men mit der verantwortlichen Lehrperson Kontakt auf, um einen möglichen Termin zu koordinieren. Wir freuen uns auf euren Besuch!
Ranusan Chandrapalan
Die Lektion zu den Werten von YB hält CEO Wanja Greuel. Eine Sportlektion mit Tom Gnehm. Ein Klassenfoto vor dem YB-Logo darf natürlich nicht fehlen.Die Nordländer bei YB. Die Liste ist lang – beschränken wir uns auf jene, die im letzten Jahrhundert mit unserem Verein Geschichte geschrieben haben. Da ist zum Beispiel der Schwede Robert Prytz, der Motor des Meisterteams von 1986….
Schwedische Fussballlehrer im ehemaligen Wankdorf: Der prominenteste war «Professor» Tord Grip….
…auf den später seine Landsleute Roland Andersson und Thomas Sjöberg folgten.
Einer der ersten Nordländer bei YB war der Däne Jan Andersen, Torschütze beim 1:0-Cupsieg gegen den FC St. Gallen im Jahr 1977.
Schwedische Nationalspieler verstärkten Gelbschwarz in der Ära von Präsident Baer: Zum Beispiel Björn Nilsson, ein Reisser im YB-Sturm…
…oder Hasse Holmquist, der im Mittelfeld Regie führte.
Anders Limpar war bekannt als «Maradona des Nordens»… …und Roger Ljung war wie sein kolumbischer Mitspieler Andrés Escobar (rechts) einer der stärksten Verteidiger, der je in der Schweiz spielte. Andersens Landsmann Bent Christensen war während mehreren Jahren «Mann für alles» im YB-Mittelfeld.Das Projekt Ragazzi Berna richtet sich an jugendliche Fans des BSC YB zwischen zehn und 17 Jahren. Die Fan arbeit bietet begleitete Auswärts- und Heimspiele so wie Themen-Nachmittage an. Den Jugendlichen wer den fanbezogene Themen wie Fankultur, Fankurve etc. nähergebracht und die verschiedenen Seiten des Fan-Seins aufgezeigt.
Janosch Gerber (16) aus Biel erzählt über seine Fahrten mit dem Ragazzi-Projekt:
Wie lange bist du schon YB-Fan und hast du einen Lieblingsspieler?
Ich bin YB-Fan seit ich denken kann. Mein Vater hat mich früher an die Matches mitgenommen. Und nun gehe ich allein oder mit dem Ragazzi-Projekt an möglichst viele Heim- und Auswärtsspiele. Mein Lieblingsspieler jetzt ist Rieder, früher war es Wölfli.
Wie läuft eine RagazziAuswärtsfahrt ab und was gefällt dir daran? Sobald eine Auswärtsfahrt von der Fanarbeit ausgeschrieben wird, kann man sich anmelden und wir bringen am Matchtag beim Treff punkt im Bahnhof Bern die Ein verständniserklärung der Eltern sowie 20 Franken für Zug und Mat chticket mit. Gemeinsam mit allen Ragazzi reisen wir dann begleitet durch die Fanarbeit und YB gemüt lich im Familienwagen ans Aus wärtsspiel und zurück. Im Gäste block stehen wir etwas abseits, aber immer noch genug nahe dabei, um mitzusingen und zu supporten.
Die nächsten Auswärtsfahrten für Ragazzi:
• 2. Oktober, 16:30 Uhr, Luzern - YB
• 16. Oktober, 16:30 Uhr, Zürich - YB
• 6. November, 14:15 Uhr, Servette - YB
Anmeldungen an info@fanarbeit-bern.ch. Alle Angebote und Informationen auf www.fanarbeit-bern.ch/ragazzi-berna oder im Wankdorf auf den Flyern beim Fanshop Sektoren B und D.
Findest du die Reise im Extrazug etwas Besonderes?
Mit allen Fans anzureisen macht grossen Spass. Mit den Ragazzi reisen wir begleitet im Familienwagen, da verläuft die Reise aber eigentlich wie eine normale Zugfahrt.
Was war bislang dein tollstes Erlebnis mit den Ragazzi und YB?
Bis jetzt war ich drei Mal bei einer Ragazzi-Auswärts fahrt dabei, in Freiburg beim Cupmatch gegen Schoen berg, gegen den FCB im Joggeli und in St. Gallen. Es fägt sehr, im Gästeblock zu unterstützen. Mit YB war der erste Meistertitel 2018 natürlich bis jetzt das Schönste, was ich miterleben durfte.
An den YB-Heimspielen stehen je nach Auslastung und Risiko bis zu 350 Stewards und weitere Sicher heitsdienste im Einsatz, um einen reibungslosen Ab lauf zu gewährleisten. Sie sind verantwortlich für Stadioneinlass, Platzanweisungen, Sicherstellung der Entfluchtung und helfen Matchbesucherinnen und Matchbesuchern bei Fragen weiter.
Um auch in der neuen Saison für alle Notfälle ge wappnet zu sein, wurde unter Leitung des YB-Si cherheitsteams eine grosse Evakuierungs-Übung durchgeführt. Zudem fanden fachspezifische Aus bildungen und eine Schulung im Bereich «Basic Life Support» statt.
Der ehemalige YB-Spieler Roger Küffer hat vor ge raumer Zeit eine neue Leidenschaft entdeckt: den Triathlon. In diesem Sommer hat er sein Ziel, den Ironman Switzerland zu absolvieren, erreicht – nach 12 Stunden, 33 Minuten und 16 Sekunden. Bravo und herzliche Gratulation, Roger!
Die 11-jährige Amelie Farber aus der Berner Elfenau entdeckte auf dem Weg ins Training in Worb diese YB-Figur.
Köbi Brechbühl (70) hat zwischen 1971 und 1983 323-mal das YB-Trikot getragen, spielte als Flügel und Aussenver teidiger und gewann 1977 mit YB den Cupfinal gegen St. Gallen (1:0). Seine Leistungen werden auch viele Jahre spä ter im In- und im Ausland gewürdigt. So kommt es, dass «Köbi» ab und zu immer noch Anfragen für Autogramm karten – zum Beispiel aus Deutschland – erhält. Wir zie hen den Hut und wünschen Köbi Brechbühl alles Gute!
Herausgeber: BSC YOUNG BOYS AG, Papiermühlestrasse 71, CH-3000 Bern 22
Redaktion und Produktion: Charles Beuret, Darja Geiser, Sebastian Helbig, Albert Staudenmann, Stefan Stauffiger Autoren: Charles Beuret, Ranusan Chandrapalan, Etienne Güngerich, Claudia Salzmann, Albert Staudenmann, Stefan Stauffiger Korrektorat : Pierre Benoit
Fotografen: freshfocus, Thomas Hodel, Keystone-SDA, Mauro Mellone, Stefan Wermuth
Konzept und Design: LS Creative GmbH Druck: ms medium satz+druck GmbH
Auflage: 20’000 Exemplare Erscheinung: 4 Ausgaben pro Saison Einzel-Verkaufspreis: CHF 8.90 Anzeigenverkauf : 031 344 88 88, sales@bscyb.ch
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