YB MAG Nr. 2 / Saison 2022/23

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AUSGABE 2 SAISON 2022/23 «SO MACHT DAS VERTEIDIGEN UMSO MEHR SPASS» LEADERFIGUR DAVID VON BALLMOOS ÜBER DAS ZUSAMMENSPIEL MIT SEINEN VORDERLEUTEN

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Liebe YB-Familie

Im Moment, in dem ich diese Zeilen verfasse, schaue ich aus meinem Bürofenster auf einen weiss bedeckten Rasen. Mit Einsetzen des ersten Schnees kommt wohl nun bei jeder und bei jedem von uns besinnliche Feiertagsstimmung auf. An dieser Stelle wünsche ich Ihnen von Herzen und im Namen unseres ganzen Clubs beste Gesundheit, eine erholsame Zeit im Kreise Ihrer Liebsten und natürlich alles Glück für 2023.

Natürlich sind wir auch bei YB froh über jegliches Glück, aber unsere Ziele wollen wir in erster Linie durch harte und kompetente Arbeit erreichen. 2022 verlief mit dem Verpassen der Titelverteidigung sowie der europäischen Gruppenphase nicht zufriedenstellend. Was uns aber zufriedenstellt, ist, dass im Club sowie im gesamten Umfeld keine Unruhe aufkam. Es wurden klare Analysen durchgeführt und die sportliche Leitung hat im Sommer entsprechende Massnahmen eingeleitet, um zurück in die Erfolgsspur zu finden. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Neue Wege geht auch die Swiss Football League (SFL) ab der Saison 2023/24. Die Credit Suisse Super League wird auf 12 Clubs aufgestockt und ein neuer Modus findet Anwendung. Als Vizepräsident des Komitees der SFL konnte ich die intensiv geführten Diskussionen hautnah miterleben. Wir als BSC Young Boys sind glücklich, dass sich nun ein klassischer Modus durchgesetzt hat. Wir sind zum einen der Meinung, dass dieser dem Wohle des Schweizer Fussballs dient und zum anderen überzeugt, dass in diesem das über die ganze Saison gesehen sportlich beste Team den Schweizer Meistertitel erringen wird. Aber das ist heute noch Zukunftsmusik und der Fokus gilt der kommenden Rückrunde mit dem klaren Ziel, den Meistertitel wieder in unsere wunderschöne Stadt Bern zu holen.

Auch neben dem Platz befinden wir uns auf Kurs. Ab dem 1. Januar werden wir die YB Gastro AG zu 100% selbst betreiben und die Integration der 35 Fest- sowie nahezu 1'000 freien Angestellten verläuft wie gewünscht. Zudem konnten wir vor kurzem vermelden, dass wir über 20'000 Saisontickets abgesetzt haben - ein absoluter Rekord in 124 Jahren YB. Das kommende Jahr ist ein besonderes: YB feiert das 125-jährige Jubiläum und wir haben uns viele attraktive Aktivitäten überlegt - Sie können sich freuen. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen, unseren fantastischen Fans, diesen tollen Club und unsere ganze YBFamilie feiern – wir freuen uns darauf.

Editorial

So sieht nachhaltiger Erfolg aus!

Wir gratulieren zur erfolgreichen Hinrunde und wünschen der ganzen YB-Familie einen erholsamen Jahreswechsel.

AMAG –

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7  Inside  Gut gerüstet ins Jubiläumsjahr 48 Unvergessene Spieler Joachim Siwek 30 Trouvaille Ein Match und ein Skandal 68 YB-Fundgrube Gelbschwarze Erinnerungen in Schwarzweiss 26 Das Museum erzählt Das erste Tor im Wankdorf III 64 Kinder zeichnen Cedric Itten 18 15 Stichworte Filip Ugrinic 41 Mannschaftsgalerie Das Team der Saison 1971/72 22 Rückennummer  Sie trugen die 10 54 YB-Frauen Caroline Krawczyk 43 Youth Base Defensivtrainer Claude Ryf 60 Fan-Story YB-DJ Manuel C. Widmer 12 Interview  David von Ballmoos 34 Gastspiel Adi Hütter
Inhalt

Gut gerüstet ins Jubiläumsjahr

YB steigt am 21. Januar auswärts gegen GC in die zweite Saisonhälfte. Und feiert 2023 sein 125-jähriges Bestehen.

Nach der WM ist vor der Fortsetzung der Credit Suisse Super League: Nach dem 3:0 am 13. November gegen Luzern verabschiedeten sich die meisten Spieler in die vorzeitige Winterpause – ausgenommen unter anderem jene, die in Katar dabei sein durften. Christian Fassnacht und Fabian Rieder gehörten zum Schweizer Aufgebot, JeanPierre Nsame war von Kamerun nominiert worden.

Eine Woche vor Ende der WM startete YB in die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte: Beim Trainingsauftakt fehlten die drei WM-Fahrer, die Ferien bis am 27. Dezember erhielten. Dafür waren die Nachwuchsspieler Gabriele und Jonathan de Donno sowie Joel Bichsel und Théo Golliard dabei. Nach der ersten Einheit bilanzierte Trainer Raphael Wicky zufrieden: «Man hat gesehen, dass sich die Spieler gefreut haben, sich nach dem rund einmonatigen Unterbruch wieder zu treffen.»

Besonderer Test in Darmstadt

Die erste Woche schloss das Team mit einem ersten Test ab – unter besonderen Bedingungen. YB gastierte beim SV Darmstadt 98 zur Neueröffnung des Merck-Stadions am Böllenfalltor, und trotz klirrender Kälte sorgten 10’098 Leute für eine tolle Ambiance mit gemeinsamen Choreos. Aus Bern waren über 1'000 Supporter angereist, was seinen guten Grund hat: Zwischen Darmstadt und YB besteht seit 15 Jahren eine Fanfreundschaft. YB verlor die Partie gegen den Leader der 2. Bundesliga zwar 0:2, aber hinterher begaben sich beide Teams zusammen auf eine Ehrenrunde.

Eindrückliche Kulisse in Darmstadt.

Überhaupt ist es beeindruckend, auf welch grossen Support sich YB verlassen kann. Ende November verschickte der Klub die 20’000. Saisonkarte. Der Rekord wurde damit pünktlich zum Auftakt ins Jubiläumsjahr realisiert: YB feiert 2023 das 125-jährige Bestehen und hat aus diesem Anlass verschiedene Aktivitäten geplant. Die alte Bestmarke lag bei 19’868 Karten (2021/22).

Saisonkarteninhaberinnen und -inhaber aufgepasst: Ihr bekommt im ersten Heimspiel des Jahres am 29. Januar gegen Winterthur ein Freigetränk. Ausserdem kosten Einzeltickets für diese Partie in allen Sektoren (ausser VIP-Bereich und Gästesektor) 20 Franken.

Inside

Vor der Wiederaufnahme der Meisterschaft wird die Mannschaft ihren Feinschliff in einem Trainingslager in Estepona holen: Vom 4. bis 12. Januar weilt YB in Andalusien. Zwei Tage nach der Rückkehr aus Spanien stehen an einem Tag gleich zwei Testspiele an: Am 14. Januar geht es im Wankdorf zuerst gegen Vaduz (14:00 Uhr), danach heisst der Gegner Thun (17:00 Uhr).

Simon Nüssli neuer Spiel-Analyst

A propos Thun: Der FCT war bis zuletzt der Verein von Simon Nüssli. Nun gehört der 47-Jährige zum YB-Staff und übernimmt dort ebenfalls die Funktion des Spielanalysten. Nüssli tritt die Nachfolge von Manuel Affolter an, der sich auf seine Trainertätigkeit bei der FE14 von YB konzentrieren und bei Projekten der sportlichen Führung mitarbeiten wird. Für Nüssli bedeutet YB nicht Neuland: Zwischen 2006 und 2008 war er bereits für die

Nachwuchsabteilung tätig, und in seiner Zeit als aktiver Fussballer spielte er unter anderem für die zweite Mannschaft des BSC YB.

Die zweite Meisterschaftshälfte lanciert YB am Samstag, 21. Januar, mit der Partie in Zürich gegen GC (20:30 Uhr). Das erste Heimspiel des Jahres findet gegen Winterthur am Sonntag, 29. Januar, um 14:15 Uhr statt. Es ist die Fortführung der Saison einer Liga, die in dieser Form ab Sommer nicht mehr existieren wird: Die Super League wird auf zwölf Klubs aufgestockt. Und der bisherige Modus wird durch das «schottische Modell» abgelöst: Die zwölf Teams spielen je dreimal gegeneinander, dann wird die Liga in zwei gleich grosse Gruppen aufgeteilt. In einer einfachen Meister- und Abstiegsrunde kommen weitere fünf Runden hinzu. Vorderhand gilt es aber, die laufende Saison erfolgreich fortzusetzen.

Aktuell
Trainingsstart im verschneiten Wankdorf.

YB trauert um Kurt Linder, Louis Casali und Elia Alessandrini

Der BSC Young Boys hat mit Bestürzung vom Hinschied dreier ehemaliger YB-Protagonisten Kenntnis nehmen müssen.

Kurt Linder verstarb im Alter von 89 Jahren. Er prägte die YB-Geschichte während vielen Jahren. Als Spieler gewann er 1957 den Schweizer Meistertitel, als Trainer wurde er 1977 mit YB Cupsieger.

Sein Stürmertalent deutete er beim Karlsruher SC in der Oberliga Süd an, worauf ihn der damalige YB-Trainer Albert Sing im Sommer 1956 zu einem Wechsel zum BSC Young Boys bewegte.

Kurt Linder wurde auf Anhieb Stammspieler bei YB – und 1957 auch dank seiner 13 Treffer gleich Schweizermeister.

1973 wurde er YB-Trainer. In den viereinhalb Jahren mit Linder gewann YB einmal den internationalen Alpencup, den Schweizer Liga-Cup (Wettbewerbe, die es heute nicht mehr gibt) und als Höhepunkt – mit einem 1:0-Sieg im Final gegen St. Gallen – den Schweizer Cup im Jahr 1977.

In der Saison 1983/84 folgte Linder als Nachfolger von Bert Theunissen erneut dem Ruf aus seiner Berner Heimat, ein Jahr später wurde er schliesslich von Alexander Mandziara abgelöst. Kurt Linder blieb in der Folge in der Region Bern. Er freute sich sehr über die vier letzten YBMeistertitel, auch wenn er nur noch zu besonderen Anlässen in «seinem» Wankdorfstadion erschien.

Im Alter von 95 Jahren ist unser ehemaliger Spieler Louis Casali, bekannt einst als Casali II, verstorben. Louis Casali, Bruder von Charles Casali (Casali I), spielte zwischen 1946 und 1954 siebeneinhalb Saisons in der ersten Mannschaft des BSC Young Boys. Die Spielzeit 1949/50 – in welcher YB der Wiederaufstieg in die NLA gelang – verbrachte er beim FC St. Gallen. 1953 wurde Louis Casali mit den Young Boys Cupsieger (3:1-Sieg gegen GC).

Für YB bestritt Louis Casali 125 Pflichtspiele (86 in der Nationalliga A, 22 in der Nationalliga B und 17 Cupspiele), 1952 kam er zu drei Einsätzen für die Schweizer Nationalmannschaft. 1954 setzte er seine Fussballerkarriere beim FC Solothurn fort, 1957 wechselte er zum FC Bern, wo er auch Trainer war.

Unser ehemaliger Nachwuchsspieler Elia Alessandrini wurde im Alter von 25 Jahren in den Ferien jäh aus dem Leben gerissen.

Er durchlief die Juniorenstufen beim FC Schönbühl und bei YB, war stets ein Vorbild für seine Teamkollegen und oft Captain. Bei YB trainierte er phasenweise auch mit der ersten Mannschaft mit und erhielt 2017 einen Profi-Vertrag. In der Folge spielte er für Thun, Chiasso und Kriens, seit Sommer 2022 stand er bei Stade Lausanne Ouchy in der Challenge League unter Vertrag.

Der BSC Young Boys entbietet den Trauerfamilien von Elia Alessandrini, Louis Casali und Kurt Linder sein herzliches Beileid.

Nachrufe
Kurt Linder Louis Casali Elia Alessandrini

Einladung an alle Vereins-Mitglieder: Generalversammlung am 27. März 2023

Die Generalversammlung findet am 27. März 2023 um 18:30 Uhr in der Gstaad Lounge des Stadions Wankdorf (Eingang 71, Quartierplatz, 3. Stock) statt.

Die YB-Mitglieder (Abobesitzer:innen und Fördermitglieder) sind herzlich eingeladen. Der BSC YB lädt nach der GV zu einem Apéro ein.

Selbstverständlich werden auch Spielerinnen des Frauen-Teams und Spieler der ersten Mannschaft anwesend sein.

DIE TRAKTANDENLISTE FÜR DIE GV:

• Genehmigung des Protokolls der GV vom 25. April 2022 (einsehbar unter www.bscyb.ch/gv-protokoll)

• Jahresbericht des Vorstands

• Jahresrechnung 2022 und Revisionsbericht

• Budget für das Vereinsjahr 2023

• Entlastung Vorstand und Revisionsstelle

• Anträge von Mitgliedern

• Gedenken an die verstorbenen Mitglieder und Ehrungen

• Varia

GV-Einladung
Die nächste YB-GV steht am 27. März 2023 auf dem Programm.
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Aues für di. Aues für Bärn.

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«Ich lebe weiterhin meinen Bubentraum»

David von Ballmoos (28) spricht über Torhüter an der WM, die erste Saisonhälfte mit YB - und er sagt, warum er sich in Bern auch nach so vielen Jahren extrem wohlfühlt.

David, wie hast Du die WM in Katar verfolgt: als Fan, rein aus der Perspektive des Goalies - oder gar nicht? Da war von allem ein bisschen dabei. Die Spiele der Schweizer Nationalmannschaft schaute ich natürlich in der Hoffnung, dass die Reise möglichst weit geht. Daneben sass ich weniger oft vor dem Fernseher als an anderen Turnieren. Und wenn ich eine Partie sah, beobachtete ich vor allem die Torhüter.

Du hast also wie ein richtiger Fan mitgefiebert, als die Schweizer spielten. Natürlich. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl, weil ich die Qualität des Kaders hoch einschätze. Auf den Achtelfinal gegen Portugal hatte ich mich riesig gefreut, aber dann kam es ganz anders als gewünscht. Dass es nicht zum Einzug in die Viertelfinals reichte, hat bei allen für Enttäuschung gesorgt, vor allem auch beim Team selber, das es geschafft hatte, eine positive Stimmung zu erzeugen, man spürte irgendwie, da liegt etwas Grosses drin. Warum es nicht reichte, lässt sich für mich aus der Ferne nicht wirklich beurteilen. Aber klar ist: Mir tat es weh wie jedem Fan auch.

Wechseln wir die Optik: Wer war für Dich der beste Goalie des Turniers?

Es gab einige sehr gute. Mir gefiel der Marokkaner Yassine Bounou ausgezeichnet. Seinen Werdegang verfolge ich seit geraumer Zeit, er hat sich beim FC Sevilla mit starken Leistungen als Nummer 1 etabliert, mit den Spaniern

2020 die Europa League gewonnen und sich einen guten Ruf erarbeitet. Mich hat er darum mit seinen Auftritten bei der WM nicht überrascht.

Gab es denn einen, der Dich überrascht hat? Positiv aufgefallen ist der Kroate Dominik Livakovic. Ihn kannte ich bis zur WM nicht so gut wie Bounou, obwohl ich von ihm Szenen aus Champions-League-Spielen mit Dinamo Zagreb im Kopf hatte. Und wer sicher auch von sich reden gemacht hat, ist der Argentinier Emiliano Martinez. Auch ihn beobachte ich schon eine Weile. Einen wie ihn hast du lieber in der eigenen Mannschaft, für den Gegner und dessen Fans kann er mühsam sein. Er ist ein Goalie mit Ausstrahlung und hat seinen grossen Wert für Argentinien bewiesen.

Hast Du in Katar eine neue Tendenz erkennen können, was das Goaliespiel angeht?

Eine neue Tendenz nicht, aber eine Bestätigung: Der Torhüter ist mit dem Ball am Fuss immer mehr gefordert, er wird verstärkt ins Spiel einbezogen und muss in der Lage sein, einen sauberen Pass zu schlagen. Was aber sehr auffallend war: Die Statistik beim Penaltyschiessen. Es wurden viele Elfmeter abgewehrt.

Wie erklärst Du diese Entwicklung?

Vieles hängt damit zusammen, dass einem Goalie immer mehr Informationen über die gegnerischen Schützen zur Verfügung stehen. Entsprechend gut ist er

Interview
David von Ballmoos
Wichtige und tolle Tat: David von Ballmoos hält den Penalty von Basels Darian Males. Teamarbeit: Goalietrainer Christoph Born und David von Ballmoos.

David von Ballmoos stürzt sich mutig ins Duell mit Wouter Burger vom FC Basel.

vorbereitet, wenn es in ein solches Duell geht. Wobei auch klar ist: Er benötigt auch Glück, um als Sieger aus dem Duell hervorzugehen.

Verunsichert es einen Schützen, wenn er sieht, dass ein Goalie kurz vor dem Elfmeter einen Spickzettel studiert? Das kann sicher zur Verunsicherung beitragen. Was dann genau auf diesem Zettel steht, ist wieder eine andere Geschichte… (lacht)

Durch die WM wurde der Spielbetrieb in den nationalen Ligen unterbrochen. YB bestritt das letzte Meisterschaftsspiel des Jahres bereits am 13. November - 2021 fand die letzte Partie am 19. Dezember statt. Wie fühlt es sich an, so früh in die Winterpause zu gehen? Es war keine grosse Umstellung und auch nicht unangenehm. Nach dem 13. November trainierte ich noch ein paar Tage, weil ich auf Abruf war, falls ein Goalie der Schweizer Nationalmannschaft kurzfristig ausgefallen wäre. Danach konnte ich ein paar Tage Ferien machen. Und am 12. Dezember nahmen wir das Training wieder auf. Die Zeit verging sehr schnell.

Wenn Du heute auf die ersten Monate seit Beginn dieser Spielzeit zurückschaust: Wie fasst Du sie zusammen?

Auf nationaler Ebene waren unsere Leistungen insgesamt sehr gut. Wir führen in der Super League die Tabelle an und stehen im Cup-Viertelfinal. Aber in der Meisterschaft haben wir noch nicht einmal die Hälfte des Pensums erreicht. Uns ist allen bewusst, dass noch ganz viel Arbeit vor uns liegt. Was ein Wermutstropfen ist: Europäisch haben wir nicht erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Das tat weh, weil es der Anspruch von uns allen ist, auch international so lange wie möglich dabei zu sein. Umso wichtiger ist es, dass wir in den nationalen Wettbewerben auf Kurs sind.

Was freute Dich in der ersten Saisonhälfte besonders?

Die vielen Spiele ohne Gegentor und das Auftreten der Mannschaft allgemein. Es gab immer wieder Wechsel, aber jeder hat seine Rolle angenommen und sich untergeordnet. Jeder stellte das Team in den Vordergrund und nicht seine eigenen Interessen. Und was auch hervorzuheben ist: Die Ambiance im Wankdorf, wenn es ausverkauft ist. Das ist immer wieder schön und sehr speziell.

Interview

In den ersten 16 Partien der Super League gab es nur neun Gegentreffer. Darf sich der Goalie einmal selbst auf die Schulter klopfen? (lacht) Wenn es bei neun bis Ende Mai 2023 bleibt, dann vielleicht… Nein, selbstverständlich klopfe ich mir nicht selbst auf die Schulter, weil diese Statistik ganz bestimmt nicht allein mein Verdienst ist. Es hat eine intakte Mannschaft gebraucht, Spieler, die genau wissen, was zu tun ist. So macht das Verteidigen umso mehr Spass.

Was bedeuten die zehn Punkte Vorsprung mit Blick auf die zweite Saisonhälfte?

Wir haben es in den eigenen Händen und Füssen, wie wir die Saison abschliessen. Aber wie angetönt: Entschieden ist noch längst nichts. Mit einem Wintermeistertitel kann man sich genau nichts kaufen.

Wo lauern Gefahren?

Über die Qualität unserer Mannschaft müssen wir nicht diskutieren. Aber wir müssen es Woche für Woche schaffen, sie auf den Platz zu bringen. Sobald wir das Gefühl haben, dass auch ein paar Prozent weniger reichen, kann es Folgen haben. Deshalb sind alle gefordert, Spieler und Trainer und Staff, dass wir wachsam bleiben, den Hunger auf Siege nie verlieren und nie zufrieden sind. Es muss jeder den Ehrgeiz haben, noch besser zu werden. Wir haben genügend Persönlichkeiten, die einschreiten, sobald der Eindruck entstehen könnte, dass wir nachlässig werden. Wir spielen im besten Schweizer Verein der letzten Jahre, da ist die Erwartung die, dass man gewinnt. Diesen Druck müssen wir aushalten können. Wir haben in den letzten Jahren bewiesen, dass unsere Mentalität stimmt.

Du hast mittlerweile seit anderthalb Jahren täglich mit Goalietrainer Christoph Born zu tun. Was macht die Zusammenarbeit mit ihm aus? Eben genau das: Dass es sich um eine Zusammenarbeit handelt. Meine Meinung hat Gewicht und fliesst in die Arbeit ein, die wir in einem coolen Goalieteam leisten. Es ist nicht so, dass Christoph etwas durchzieht, mit dem ich mich schwertun würde. Wir pflegen einen intensiven, konstruktiven Austausch und bewegen uns auf einer Linie, was die gemeinsamen Ziele angeht. Es ist ein Vergnügen, mit ihm und den anderen Goalies bei YB zu arbeiten, weil immer ein positives Klima herrscht. Ich glaube, ich habe Christoph noch nie schlecht gelaunt erlebt. Das färbt auf uns Torhüter ab.

Was ist unter dem neuen Trainer Raphael Wicky seit Sommer mit der Mannschaft passiert? Wir haben uns wieder darauf besinnt, was uns stark macht, wie wir auftreten wollen. Raphael Wicky legt grossen Wert auf den Teamgedanken, darauf, dass jedem klar ist: Es geht nur um den Erfolg von YB. Ihm ist es ein Anliegen, dass die YB-Werte auf und neben dem Platz gelebt werden. Wicky geht diesbezüglich voran. Er ist ein Trainer mit einem guten Mix: Er kann streng sein, eine Respektsperson, ist aber auch nahbar, was nicht selbstverständlich ist, von uns aber geschätzt wird. Seine Bürotür steht für alle offen, und jeder getraut sich, bei ihm vorbeizuschauen, wenn er ein Anliegen hat.

Du hast 2021 Deinen Vertrag bis 2025 verlängert. Es scheint nicht unrealistisch, dass Du Deine Karriere in Bern beendest. Ich werde oft gefragt, wie meine Zukunft aussieht. Und ich betone immer wieder: Mir gefällt es extrem gut in Bern. Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern. YB ist für mich mehr als ein Verein, ich lebe weiterhin meinen Bubentraum. Und ich habe weiterhin viel Energie in mir und grosse Ambitionen. Der Weg ist noch nicht zu Ende.

Ist das Ausland für Dich kein Thema wie für viele Schweizer Fussballer? Natürlich wäre es reizvoll, einmal im Ausland zu spielen und gleichzeitig eine Fremdsprache zu lernen oder zu vertiefen. Aber das Gesamtpaket müsste stimmen. Was ich bei YB habe, ist andernorts für mich wohl schwer zu finden.

Ein Ziel dürftest Du hartnäckig verfolgen: Du strebst sicher Dein Debüt in der Nationalmannschaft an. Ja. Das ist ein grosser Traum. Wenn es nicht reicht, ändert das nichts daran: Ich erlebe eine tolle Karriere. Wenn ich hinter Yann Sommer kein Länderspiel bestreite, kann ich damit leben. (lacht)

Und wer ist für Dich der grösste Goalie überhaupt? Da muss ich nicht überlegen: Oliver Kahn, das Idol meiner Jugend. Er beeindruckt mich noch heute. Es wäre ein weiterer Traum: einmal einen Kaffee mit ihm trinken zu können.

David von Ballmoos

15 STICHWORTE FÜR FILIP UGRINIC

LUZERN

Die Stadt bedeutet für mich Heimat. Da bin ich gross geworden, da habe ich angefangen, Fussball zu spielen. Und mit dem FC Luzern habe ich mit dem Cupsieg 2021 gegen St. Gallen meinen ersten Titel der Karriere gewonnen. Ich habe eine spezielle Verbindung zu Luzern, und das wird immer so bleiben.

MARKUS BABBEL

Der Trainer, der mir vieles ermöglicht und früh Vertrauen geschenkt hat. Unter ihm gab ich am 15. Oktober 2016 mit 17 Jahren mein Debüt in der Super League gegen Basel. Wenn ich daran denke – unheimlich, wie schnell die Zeit vergeht! Markus Babbel sprach viel mit mir, setzte mich nie unter Druck und gab mir auch Einsatzminuten, wenn ich einmal nicht so gut trainiert hatte. So konnte ich völlig unbelastet aufspielen.

SERBIEN

Ähnlich wie Luzern: Heimat. Ich habe serbische Wurzeln, ein Teil meiner Familie lebt noch dort, der Ort liegt etwa zweieinhalb Autostunden südlich von Belgrad. Nach Möglichkeit besuche ich meine Verwandten und Bekannten einmal im Jahr.

EDEN HAZARD

Er war zwischen 2015 und 2020 mein Vorbild. Das erste Mal fiel er mir auf, als er noch bei Lille spielte und ich eine Partie in der Champions League schaute. Ich verfolgte Hazard auf seinem Weg aufmerksam. Mir imponierte sein Stil, ich versuchte auch, Dinge zu übernehmen. Trotz nicht übermässiger Körpergrösse wehrte er sich in den Duellen und war technisch top. Heute habe ich kein Vorbild mehr im eigentlichen Sinn.

LIEBLINGSESSEN

Gelbes Curry, zubereitet von meiner Mutter. Das ist ihre Spezialität. Gemüse, eine grossartige Sauce, Reis, Poulet – das schmeckt mir wirklich am besten. Und die Balkanküche mag ich ebenfalls.

BSC YB

Als ich neu zum Klub kam, ist mir eines sofort aufgefallen: die familiäre Ambiance. So ausgeprägt hätte ich das nicht unbedingt erwartet. Unter diesen Bedingungen macht es einfach enorm viel Spass. Und es herrscht eine Topmentalität, auch im Training. Ich habe es bis jetzt nicht erlebt, dass sich einer schont. Jeder denkt und handelt erfolgsorientiert, man strebt stets nach dem Maximum. Davon profitiere ich.

15 Stichworte
Filip Ugrinic

BESTER MITSPIELER

Wenn man das Palmarès und die Erfahrung berücksichtigt, würde ich sagen: Christian Gentner und Holger Badstuber in Luzern. Sie waren auf dem Platz absolute Persönlichkeiten und neben dem Feld wohltuend bodenständig. Sie taten gerade auch den jungen Spielern sehr gut mit ihrer umgänglichen Art. Ich hätte gerne länger mit beiden zusammengespielt.

30. SEPTEMBER 2018

Meine Torpremiere in der Super League gegen Sion. Ich brauchte relativ lange, bis mir dieser erste Treffer endlich gelang. Allerdings konnte ich mich nicht richtig darüber freuen: Ich erzielte zwar das 1:2, doch am Ende stand es 1:3.

SOCIAL MEDIA

Ich bin relativ zurückhaltend auf diesem Gebiet und nicht unbedingt der Typ, der alles posten muss. Zwischendurch ein Bild, das ist okay. Mehr nicht. Meine freie Zeit geniesse ich lieber ohne Kamera.

FERIEN

In dieser Winterpause war ich mit ein paar Teamkollegen für ein paar Tage unterwegs. Hauptsächlich verbringe ich Ferien und Zeit mit der Familie. Eine Destination, die bei mir weit oben steht, ist Südafrika. Ich hoffe, dass ich das Land 2023 zum ersten Mal erleben kann.

UNANGENEHMSTER GEGENSPIELER

In der Schweiz war es Sékou Sanogo von YB – er war so unfassbar stark im Zweikampf. Da kann man es als Gegenspieler gleich sein lassen… Und mit Emmen spielte ich einmal in Amsterdam gegen Ajax, da begegnete ich im Mittelfeld Donny van de Beek (heute Manchester United). Er war ständig in Bewegung und top positioniert.

EMMEN

Meine erste Erfahrung im Ausland. Das Jahr in der holländischen Eredivisie gab mir Schub, ich kehrte reifer zurück. Dabei wollte ich mich zuerst gar nicht dorthin ausleihen lassen, ich hätte es vorgezogen, in der Schweiz zu bleiben, um in der Nähe meiner Familie sein zu können. Im Nachhinein kann ich sagen: Es war der absolut richtige Schritt.

TRAUM

Da schaue ich gar nicht zu weit in die Zukunft: Ich möchte in den nächsten ein bis zwei Jahren mit YB in der Champions League spielen.

KRITIK

Früher tat ich mich extrem schwer mit Kritik, zum Beispiel mit der Benotung in der Zeitung. Aber nach der Rückkehr aus Emmen konnte ich damit besser umgehen. Es gehört dazu, dass du als Fussballer beurteilt und kritisiert wirst. Inzwischen kann ich das, was geschrieben und gesagt wird, besser einordnen. Man muss wissen, von wem die Kritik kommt. Und klar ist: Allen kann man es sowieso nicht recht machen.

BERN

Ich kenne Bern noch nicht so gut wie Luzern, aber ich entdecke laufend Neues und kann nach den ersten Monaten sagen: schön und sympathisch!

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10 Wer
trug die …?
Nicolas Moumi Ngamaleu ist der momentan letzte Spieler, der bei YB die Nummer 10 trug.

Unsere 10er

Pelé, Maradona, Platini, Matthäus oder Zidane – sie alle trugen die Nummer 10 auf dem Rücken. Sie waren grossartige Fussballer, Führungsspieler, Spielmacher, Torschützen.

Bei den Young Boys ist die Rückennummer 10 derzeit nicht vergeben. Der letzte Spieler, der sie trug, war Nicolas Moumi Ngamaleu. Der Flügelspieler, der YB im Spätsommer nach fünf Jahren verliess, übernahm sie nach der letzten Saison von Miralem Sulejmani. Sulejmani lief zwischen 2019 und 2022 mit der Nummer 10 auf, davor spielte er vier Saisons mit der Nummer 7.

Vor Sulejmani trugen die Zehn im neuen Stadion Wankdorf folgende Akteure: Flügelspieler Yoric Ravet zwischen 2015 und 2017, davor die Mittelfeldspieler Moreno Costanzo von 2010 bis 2015, Gilles Yapi zwischen 2008 und 2010 und Hakan Yakin von 2005 bis 2008.

Während den vier Jahren im Exil im Neufeld spielten Sadik Coubageat (2003 bis 2005) und Avraham Tikva (2001 bis 2003) mit der Nummer 10. In der Aufstiegssaison 2000/2001 gehörte sie dem polnischen Spielmacher Robert Wallon, davor, als die Rückennummer noch nicht fix vergeben waren, trugen sie beispielsweise Philippe Eich, der Däne Bent Christensen und der Schwede Anders Limpar.

Beim Cupsieg gegen Servette 1987 lief Robert Prytz mit der Nummer 10 auf, im Jahr davor, als YB Schweizer Meister wurde, gehörte sie Georges Bregy. Beim Cupsieg im Jahr 1977, spielte der Deutsche Bernd Lorenz mit der Nummer 10, weitere «Zehner» Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre waren Kudi Müller und Bernd Nickel.

Nummer 10
10

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HIRSLANDEN BERN IST FÜR ALLE DA!

Privatklinik heisst nicht gleich «nur Privatversicherte». Für Hirslanden Bern gilt sogar das pure Gegenteil: In unseren drei Berner Hirslanden-Kliniken behandeln wir durchschnittlich über 70 Prozent allgemeinversicherte Patientinnen und Patienten. Wir möchten uns Ihnen, der Berner Bevölkerung, näher vorstellen. Damit in Zukunft alle wissen: Hirslanden Bern ist für alle da! Unabhängig von der Versicherungsklasse.

Nein, dies wird kein klassischer Werbetext für unser Spitalunternehmen. Lesen Sie es vielmehr als einen Leserbrief an alle Bernerinnen und Berner, in dem wir Ihnen offen und ehrlich unsere Arbeit und Ambitionen aufdecken, um unseren Klinikalltag näher kennenzulernen. Nebenbei verwerfen wir gleich noch das grösste Vorurteil im Berner Volksmund, wonach Hirslanden Bern als Teil der schweizweiten Hirslanden ­ Gruppe «nur Privat versicherte» behandelt.

Drei Spitäler – ein Hirslanden-Team Sollten Sie jemals in gesundheitlichen Schwierigkeiten schweben oder einen medizinischen Rat benötigen, so heissen wir Sie in unseren drei Berner Hirslanden ­ Kliniken herzlich willkommen. Mit rund 1 500 Mitarbeitenden und unseren über 400 spezialisierten Belegärztinnen und Belegärzten sowie Notfallstationen an allen drei Standorten, stehen wir der Berner Bevölkerung 24 Stunden an

365 Tagen im Jahr zur Seite. Sie finden uns für hochspezialisierte Medizin in der Klinik Beau ­Site direkt am Ende der Kornhausbrücke, für orthopädische und sportmedizinische Anliegen in der Klinik Permanence in Bern ­ Bümpliz oder für urologische, orthopädische und gynäkologische Behandlungen inklusive Geburtshilfe am Salem ­Spital in der Nähe des Rosengartens. Unser Motto lautet: «Together we care». Und das tun wir: für durchschnittlich 73 % Allgemein ­, 19 % Halbprivat­ und 8 % Privatversicherte bei jährlich über 60 000 stationären Patientinnen und Patienten, ungeachtet ihrer Versicherungsklasse.

Nicht das Portmonee zählt, sondern Ihre Gesundheit Qualität kommt bei uns ganz klar vor Quantität. So liegt der Fokus bei all unseren Patientinnen und Patienten auf einer individuellen und bestmöglichen Behandlung durch interdisziplinäres Teamwork in einem Umfeld heimeliger Atmosphäre, wo Freundlichkeit und Verständnis grossgeschrieben werden. Die Versicherungsklasse ist dabei eine reine Formalität für die Abrechnung mit der Krankenkasse. Für uns zählt nicht das Portmonee beim Spitaleintritt, sondern Ihre Gesundheit beim Spitalaustritt. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen schöne Festtage und ein gesundes neues Jahr 2023.

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Das erste YB-Tor im neuen Stadion: «eine Prachtskiste»

Wir schreiben den 16. Juli 2005. Vor wenigen Wochen hat der BSC Young Boys die letzte Neufeld-Saison auf dem guten Rang 4 abgeschlossen. Er brachte die Qualifikation für den europäischen UI-Cup – und nachdem das belgische Team aus Lokeren (4:1 im Hinspiel, 2:1 im Rückspiel im Neufeld) hatte eliminiert werden können, wartete als nächster Gegner das grosse Olympique Marseille. Das Problem bei diesem YB-Heimspiel: Es muss aufgrund der UEFA-Normen im neuen Wankdorfstadion, das 15 Jahre lang Stade de Suisse heissen wird, gespielt werden. Obschon das Stadion gar noch nicht eröffnet ist… Es gibt eben nichts, was es nicht gibt.

Zugelassen werden 14'000 Personen – aber auch so ergibt sich eine tolle Atmosphäre. Klar, die Fanszene ist nach vier Jahren im Exil im Neufeld erwartungsfroh und neugierig.

Also läuft YB eben ins noch nicht eröffnete Stadion ein. Trainer ist Hanspeter «Bidu» Zaugg, der sich einst sowohl als Spieler (Xamax, FC Bern), als Assistent diverser Nationalcoaches (Hodgson, Jorge, Fringer, Gress) sowie als Cheftrainer (GC, Luzern) einen guten Namen geschaffen hat. Zaugg schickt beim Berner OM-Gastspiel – zur Premiere im neuen Stadion – Akteure aufs Feld, deren Namen heute noch in guter Erinnerung sind. Seine Forma-

tion lautet: Wölfli - Eugster, Tiago, Disler (46. Urdaneta), Steinsson - P. Schwegler - Sermeter (67. Varela), Häberli, Yakin (83. Magnin), Raimondi - Neri.

Nach Reto Burri trifft Mario Raimondi

«Ein Goal für die YB-Geschichtsbücher» – so titelt der «Bund» den Bericht zum ersten Match im neuen Stadion und erklärt: «Den letzten YB-Treffer im alten Wankdorfstadion hat am 7. Juli 2001 Reto Burri erzielt. Der erste YB-Torschütze im neuen Wankdorf, dem Stade de Suisse, heisst Mario Raimondi. Gegen Olympique Marseille erzielte er – dem besonderen Anlass angemessen – ein Prachtstor.» Tatsächlich: Hakan Yakin, leistet mit einem (als Torschuss gedachten) Fallrückzieher die spektakuläre Vorarbeit, Mario Raimondi trifft mit Direktabnahme.

YB verliert den Match in Bern nach guter Leistung schliesslich mit 2:3 und eine Woche später in Marseille mit 1:2 – aber die Mannschaft erfüllt die Erwartungen durchaus. Im neuen Stadion, das am 31. Juli 2005 mit einem Blitzturnier gegen den VfB Stuttgart und Udinese offiziell eröffnet wird, ist der Grundstein zu einer höchst erfolgreichen Europacup-Geschichte, die bis in die Gegenwart andauert, gelegt.

Das Museum erzählt
Europacup im Wankdorf III
Jubel nach dem ersten YB-Tor im neuen Stadion: Mario Raimondi traf nach Fallrückzieher-Vorlage von Hakan Yakin gegen Olympique Marseille. 14'000 Personen durften 2005 bei der inoffiziellen Stadion-Premiere dabei sein. Spielmacher Hakan Yakin in Aktion: Er bereitete das Tor von Raimondi vor und erzielte später den zweiten YB-Treffer.

64 Mal im neuen Wankdorfstadion

Unvergessene Europacup-Partien hatte YB auch im alten Wankdorfstadion geliefert – etwa mit dem legendären Trainer Albert Sing im Meistercup-Halbfinal 1959 gegen Stade de Reims (1:0 vor 63'000). Das war ein ganz grosser Höhepunkt der Clubgeschichte. Unvergessen ist auch der 1:0-Heimsieg 1986 gegen Real Madrid – ebenfalls im Meistercup.

Die Zahl der europäischen Spiele hielt sich damals allerdings in engen Grenzen – was heutzutage nicht mehr so ist. Die Young Boys haben sich im neuen Stadion regelmässig für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert: Seit jenem Marseille-Match von 2005 waren es nicht weniger als 63 weitere europäische Spiele (Champions League, Europa League, Conference League sowie Qualifikationen für diese Wettbewerbe). Die eindrückliche Fanionwand im Museum zeugt von diesen internationalen Begegnungen. Besonders in Erinnerung: Die Gastspiele von Juventus Turin, Manchester United, Liverpool, Leverkusen, Napoli, Tottenham.

Die Europacup-Erfolgsgeschichte ist resultatmässig auch auf der YB-Webseite (bscyb.ch/yb-international) detailliert nachzuverfolgen.

Das Museum erzählt
Charles Eindrückliche Fanion-Galerie: Weit über 100 Spiele bestritten die Young Boys auf europäischer Ebene seit dem Einzug ins neue Wankdorf im Jahr 2005.

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Ein Match und ein Skandal

18. Mai 1908

Schon damals, im Jahr 1908, gehörte der Fussball auch in der Schweiz zu den populärsten Sportarten. Und es gab bereits eine Fachpresse: Alle 14 Tage erschien der «Sport – die illustrierte Zeitschrift für Sport und Touristik», herausgegeben von der Wagner'schen Verlagsanstalt, Aeusseres Bollwerk 29, Bern. Das Abonnement kostete vierteljährlich Fr. 3.50, die Anzeigenzeile 50 cts.

Wer in den alten Ausgaben blättert, kommt immer wieder ins Schmunzeln, dann und wann aber ist man auch erstaunt, wie sehr sich unser Fussball in all den Jahren (nicht – oder doch) verändert hat.

Die «Sport-Illustrierte» (so hiess das Blatt im Volksmund) veröffentlichte über das Spiel Servette – YB einen ganzseitigen Bericht, den wir nachstehend gerne abdrucken. Dem Verfasser «H.» sei mit 115 Jahren Distanz herzlich

gedankt für diese Trouvaille – und dem Herrn Arbenz, dem Schiedsrichter von den Grasshoppers, gebührt ebenso spätes Lob und Dank für seine mutigen Entscheide…

1908 – das war das Jahr, in welchem der damalige FC Young Boys zum ersten Titel-Hattrick (1909/10/11) ansetzte. Das YB-Trikot, das der Spieler Hans Kämpfer damals trug, ist im YB-Museum zu sehen. Es ist das älteste noch erhaltene Spielerhemd aus dieser Zeit.

Die Trouvaille verdanken wir übrigens einem Altbekannten: Heinz Schild, «Leichtathletik-Papst» und ehemaliger Redaktionskollege, hat den Bericht entdeckt.

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Skandalspiel

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«Es ist jedes Mal wie ein Heimkommen nach Bern»

Adi Hütter (52) ist der Trainer, der die Young Boys 2018 zum ersten Meistertitel nach 32 Jahren führte. Der Österreicher fühlt sich emotional mit dem Club und den Mitarbeitenden weiterhin eng verbunden – und freut sich jedes Mal auf einen Besuch.

«Wenn ich an die fast drei Jahre bei YB zurückdenke, ruft das in mir ausschliesslich schöne, positive Erinnerungen hervor. Es fing alles schon fast denkwürdig an: Ich einigte mich mit den Verantwortlichen nicht in Bern, sondern in Zürich. Ende August 2015 spielte YB im Letzigrund gegen GC, und ich kam mit einer Viertelstunde Verspätung ins Stadion, weil es auf dem Weg vom Flughafen zum Stadion viel Verkehr hatte.

Ich sah eine Mannschaft, die 0:3 in Rückstand geriet, sich aufbäumte und trotzdem 2:3 verlor. Danach traf ich mich in der Nähe des Stadions mit den Verantwortlichen von YB. Ich gab ihnen mein Dossier ab, stellte mich vor und zeigte grosses Interesse am Job. Ich weiss noch gut, wie ich gefragt wurde, ob ich mir vor der Unterschrift nicht auch ein Bild von der Stadt und dem Stadion machen wolle. Ich sagte, das sei nicht nötig: Erste Informationen hatte ich mir im Internet besorgt. Ausserdem sei für mich in erster Linie entscheidend, dass die handelnden Personen ja am Tisch sässen.

So ging das alles los. Zum ersten Mal war ich im Ausland tätig, fühlte mich aber vom ersten Tag an richtig wohl.

Es gab schon auch kritische Momente, zum Beispiel in der Saison 2016/17, als wir zuhause gegen Winterthur die Chance vergaben, in den Cup-Halbfinal einzuziehen. Aber auch nach dem Ausscheiden spürte ich intern enorme Rückendeckung, und ich wusste immer, woran ich war.

Dann kam das dritte Jahr, die Saison mit der Krönung am unfassbar emotionalen 28. April 2018. Bei mir macht sich jedes Mal Gänsehaut bemerkbar, wenn ich davon erzähle. Wir haben mit dem ersten Titelgewinn nach 32 Jahren so viele Menschen glücklich gemacht – es war der Wahnsinn. Unvergessen ist natürlich auch die grandiose Meisterfeier, die Fahrt im offenen Bus vom Bundesplatz zum Stadion. All das, was wir damals erlebt haben, macht diese Saison wohl zur schönsten meiner Karriere.

Dabei war dieser Triumph zu Beginn meiner Amtszeit noch weit weg. Im Verein war der bedingungslose Glaube an das ganz Grosse nicht unbedingt spürbar. Ich kam aus Salzburg nach Bern, von einem Verein, der sehr grosse Ambitionen hat und für den klar ist, dass er in Österreich immer den maximalen Erfolg anstrebt. Bei YB ging es darum, an der Mentalität zu feilen.

Vor der Meistersaison kommunizierte ich offensiv und sagte, dass wir Meister werden wollen. Vielleicht haben einige Spieler gedacht: Der hat doch einen Vogel… (lacht) Die Leute durften denken, was sie wollten, ich war überzeugt, dass wir die Voraussetzungen mitbringen würden, um es zu schaffen. Daran änderte sich auch nichts, als kurz vor Ende der Vorrunde der Vorsprung von sieben auf zwei Punkte schrumpfte und danach Stimmen laut wurden, die prophezeiten, dass wir es verhauen würden. Wir blieben aber mental stark und machten in der fünftletzten Runde alles klar.

Gastspiel

Adi Hütter kehrte anlässlich des Abschiedsspiels von Marco Wölfli ins Wankdorf zurück.

Adi Hütter

Demut und Bescheidenheit sind wichtig, auch im Sport. Aber man darf sich nicht vorzeitig geschlagen geben. Dazu passt ein Spruch sehr gut: 'Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.' Wir haben tatsächlich an uns geglaubt, an unsere Qualitäten.

Nach mir übernahm Gerry Seoane die Mannschaft und hat das hervorragend gemacht. Er stellte nicht gleich alles auf den Kopf, sondern nahm das, was er vorfand, als Basis, und er liess kontinuierlich seine Ideen einfliessen. Daraus entstand eine beeindruckende Erfolgsgeschichte, etwas Nachhaltiges, was mich besonders freut. Einmal Meister werden, das kanns geben. Aber viermal in Serie? Das ist Ausdruck von konstant starker Arbeit von allen Beteiligten, die – angeführt von Christoph Spycher – einfach Vollprofis sind. Und jetzt sieht es ja, nach einer Saison ohne Titel, wieder sehr gut aus.

Als ich im September zum Abschiedsspiel von Marco Wölfli eingeladen wurde, war das für mich wie ein Heimkommen – das ist es eigentlich jedes Mal, wenn ich Bern besuche. Und es fühlte sich auch gut an, auf der Bank zu sitzen, die mir so vertraut ist. Wir verbrachten danach einen wunderbaren Abend in geselliger Runde.

Seit Sommer habe ich keine Mannschaft, und ich kann sagen: Die Pause hat mir gutgetan. Nach 20 Jahren als Profi und 14 Saisons als Trainer trennte ich mich von Mönchengladbach und nahm Abstand vom Geschäft. In den ersten drei Monaten war der Fussball nicht mehr so wichtig. Ich widmete mich voll und ganz der Familie und genoss es, nicht mehr ständig unter Druck zu stehen, die Gedanken drehten sich nicht ständig um Dinge, die mich sonst fast pausenlos beschäftigt haben.

Ich hätte im Herbst mehrmals die Möglichkeit gehabt, wieder einzusteigen. Aber ich fühlte mich nicht bereit dazu. Jetzt ist das nötige Kribbeln wieder da. Wohin die Reise führt, weiss ich nicht. In der Schweiz ist die beste Stelle besetzt – YB hat mit Raphael Wicky einen sehr guten Trainer. Und ein anderer Verein in der Super League ist kein Thema, das würde ich emotional nicht hinkriegen. Reizvoll bleibt Deutschland, auch England wäre spannend.

Aber ich überstürze sicher nichts. Ich bin mit 52 Jahren geduldig und muss nicht unbedingt etwas annehmen, wenn ich davon nicht überzeugt bin. Das ist schon ein angenehmes Gefühl.»

Gastspiel
Adi Hütter mit dem Pokal anlässlich der unvergessenen Meisterfeier 2018.

WENN DER BLUES IM WINTER SPIELT

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Anzeichen

Typische Symptome des «Winter-Blues» sind Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit sowie erhöhtes Schlafbedürfnis, oftmals in Kombination mit gesteigertem Appetit und Heisshunger auf Kohlenhydrate. Solche Stimmungsveränderungen sind häufig und haben nicht zwingend Auswirkungen auf den Alltag. Kommen weitere Symptome der Depression hinzu, wie Freudlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Schuldgefühle und negative Zukunftsperspektiven, können in dieser Zeit auch die Kriterien für eine behandlungsbedürftige Depression erfüllt werden. Man spricht dann von einer saisonalen Depression.

Typischerweise bilden sich die Symptome bis ins Frühjahr komplett zurück, Betroffene erleben diese aber in der Regel jeden Winter erneut. Im Gegensatz zur nicht-saisonalen Depression, welche sich unter anderem häufig durch Schlafmangel und Appetitlosigkeit äussert, treten bei der saisonalen Form in der Regel ein erhöhtes Schlafbedürfnis und eine Appetitsteigerung auf.

Bereits der «Winter-Blues» kann für Betroffene belastend sein, ohne den Schweregrad einer Depression zu erreichen.

Häufigkeiten

Da ursächlich die kürzeren Tage mit späterem Sonnenaufgang für saisonale Stimmungsveränderungen verantwortlich sind,

tritt der «Winter-Blues» in Regionen mit grösserer Entfernung zum Äquator häufiger auf. In Kanada sind beispielsweise bis zu 15% vom «Winter-Blues» betroffen und bis zu 6% von einer Winterdepression. In der Schweiz tritt der «Winter-Blues» bei mindestens 9% der Menschen auf.

Gute Effekte der Lichttherapie

In vielen Fällen kann eine tägliche Lichttherapie zu einem sehr guten Effekt führen. Dazu benötigt man eine Therapielampe mit 10 000 Lux Leuchtkraft, vor welcher man jeden Morgen nach dem Aufstehen 30 Minuten verbringt. Dies kann meist gut in die Morgenroutine integriert werden. Nach ungefähr zwei Wochen sollte sich bereits ein Effekt auf Energie und Stimmung einstellen. Bei guter Wirkung wird dazu geraten, eine Lichttherapie An-

fang November zu beginnen und bis Ende Februar täglich durchzuführen. Bei der Diagnose einer saisonalen Depression wird ein Teil der Kosten für eine solche Therapielampe durch die Krankenkasse übernommen.

Eine gute Alternative zur Lichttherapie ist ein allmorgendlicher 30-minütiger Spaziergang bei Tageslicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Himmel bedeckt ist, und die tägliche Bewegung hat einen weiteren positiven Effekt auf die Stimmung.

Weitere therapeutische Möglichkeiten Falls eine Lichttherapie nicht den gewünschten Nutzen bringt oder die Depression sehr stark ist und zu Arbeitsunfähigkeit oder sogar Suizidgedanken führt, ist professionelle Unterstützung angezeigt. Der*die Hausarzt*ärztin ist oft die erste Anlaufstelle. In der weiteren Behandlung können Medikamente und psychotherapeutische Methoden angewandt werden, um die Depression intensiver zu behandeln und die Lebensqualität wieder zu verbessern.

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Manche Menschen erleben zwischen November und Februar mehr oder weniger ausgeprägte Auswirkungen auf ihre Psyche. Dr. med. Christian Imboden, EMBA, erklärt, wie sich ein Stimmungstief und eine Depression unterscheiden und welche Massnahmen zur Linderung der Symptome beitragen. Dr. med. Christian Imboden ist Ärztlicher Direktor und Vorsitzender der Klinikleitung der Privatklinik Wyss.
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Ein Team voller Prominenz

Eben hatte das Duo Walter Eich und Heinz Schneiter den glücklosen Henry Skiba als Trainer abgelöst. Das Berner Publikum sah nun manchen spektakulären YB-Match – etwa den Cup-Halbfinal vor 50'000 Zuschauern gegen den FC Basel – aber schliesslich reichte es nur zu Rang 5 in der Nationalliga A, der damals 14 Mannschaften angehörten.

Bei YB spielte viel Prominenz mit: Etwa Flügelstürmer «Mucki» Brenninger, der von Bayern München verpflichtet worden war. Oder Bert Theunissen, der holländische Internationale mit dem Bombenschuss. Für Tore sorgten zwei ehemalige nationale Topskorer: Hans-Otto Peters (1969) und Walter «Wale» Müller (1971), die sich als «Doppel-Mittelstürmer» aber nicht immer optimal ergänzten.

Im Tor duellierten sich der spätere YB-Sportchef Walter Eichenberger und der vom FC Thun verpflichtete Hanspeter Latour und im Mittelfeld zogen Otto Messerli (Captain) und der hoffnungsvolle Internationale Hanspeter Schild zusammen mit Theunissen die Fäden. Heute noch bei YB im Einsatz, wenn auch in ganz anderer Position: Martin Trümpler (ehemaliger Trainer und jetzt im Nachwuchsbereich tätig) und Jean-Claude Bruttin, der Steward beim Spielerausgang.

Meister wurde in der Saison 1971/72 der FC Basel vor dem FCZ und GC.

Mannschaftsgalerie 1971/72
Stehend von links: Heinz Schneiter (Coach), Peter Anderegg, Hanspeter Schild, Hans-Otto Peters, Martin Trümpler, Gérard Weissbaum, Walter Eichenberger, Hanspeter Latour, Bert Theunissen, Toni Hug, Jean-Claude Bruttin, Walter Eich (Trainer). Knieend von links: Ernst Schmocker, Georges Fuhrer, Dieter Brenninger, Peter Marti, Walter «Killy» Widmer, Otto Messerli, Hans Bosshard, Kurt Meier, Walter Müller.
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Er weiss, wie Verteidigen geht

Claude Ryf steht seit Sommer als Defensivtrainer bei den Youth-Base-Teams auf dem Platz. Der 65-Jährige bringt reichlich Erfahrung mit: Für den Schweizerischen Fussballverband erarbeitete er ein detailliertes Defensiv-Konzept.

Als Steve von Bergen in diesem Sommer zum Sportchef aufsteigt, tut sich in der Youth Base eine Lücke auf. Nach seinem Rücktritt hatte der frühere Captain und Abwehrchef von YB eine wichtige Rolle im Nachwuchs übernommen – als Defensivtrainer.

Auf der Suche nach einem Nachfolger stossen die Verantwortlichen auf einen, der genauso weiss, wie Verteidigen geht: Claude Ryf. Der Romand spielte in der Nationalliga A für Lausanne (Cuspieger 1981 zusammen mit Gérard Castella) sowie Xamax (Meister 1987 und 1988) und brachte es in den Achtzigerjahren auf 13 Länderspiele, bevor er Trainer wurde. 2004 wechselte er vom Clubfussball zum Schweizerischen Fussballverband (SFV) und prägte die Ausbildung auf verschiedenen Stufen mit.

Ryf zögert nicht, als ihm das Angebot vorliegt, eine 50-Prozent-Stelle in der Youth Base zu übernehmen. Für ihn ist es eine Rückkehr zu YB: 1998/99 war er Cheftrainer der ersten Mannschaft. «Allerdings war das damals ein ganz anderes YB als heute», sagt er, «der Verein steckte in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Situation. Das färbte auf uns alle ab, auf die Spieler wie auf die Trainer.»

Die Wichtigkeit des Defensivtrainers

Was ihn nun unter anderem reizt, ist die Zusammenarbeit mit Verantwortlichen, die er seit Jahren schon kennt und schätzt. Und ihn reizt es, sein Wissen zu vermitteln

in einem Bereich, mit dem er sich intensiv auseinandergesetzt hat und es weiterhin tut. Beim SFV erarbeitete er ein umfassendes Konzept, in dem sich alles um das Thema Defensive dreht.

Entstanden ist ein Werk, das jedem interessierten Trainer als Grundlage bei der Ausbildung und in der täglichen Arbeit mit der Mannschaft dient. Für Ryf war ein solches Konzept überfällig, also machte er sich eigenhändig und mit Hingabe daran, eines zusammenzustellen. «Seit Jahrzehnten gibt es Spezialisten, die sich um die Goalies

Claude Ryf
Claude Ryf ist in der Youth Base für die Defensivarbeit zuständig.

kümmern», sagt er, «seit längerem kennen wir die Stürmertrainer, dann haben wir Fachleute für die physische Verfassung der Spieler, es gibt auch Mentalcoaches. Aber Defensivtrainer? Das war lange kein Thema, aber diese Funktion gewinnt immer mehr an Bedeutung.» Es gibt eine Weisheit, die abgedroschen klingen mag, für Ryf aber sehr wohl ihre Richtigkeit hat: «Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften.»

Nun vermittelt der 65-Jährige sein Wissen auch praktisch. Seit Sommer steht er jeweils am Dienstag zweimal sowie am Mittwochmorgen auf dem Platz, um die Talente der U17 bis U21 zu schulen. Gemeinsam mit seinen Trainerkollegen legt er sich auf einen Schwerpunkt fest, dem in der Regel während eines Monat lang das Hauptaugenmerk gilt. Das Verhalten der Viererkette, das richtige Einsteigen bei Zweikämpfen, das Verteidigen bei Flanken –«es gibt so vieles – und die Arbeit geht nie aus», sagt Ryf.

Ehemaliger Coach von Steve von Bergen

In seiner Karriere hat er die Erfahrung gemacht, dass sich die Trainer beim Coaching vor allem auf die Offensive konzentrieren. «Darüber kann man ganz viel hören und

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Vor 24 Jahren: Claude Ryf wird im alten Wankdorfstadion als YB-Trainer vorgestellt.

lesen», sagt er, «aber Literatur darüber, wie sich Tore verhindern lassen, existiert nicht in dem Ausmass.»

Allerdings weiss Claude Ryf eines auch sehr wohl: «Auf dem Papier sind alle Weltmeister. Wichtig ist, dass man die Theorie auf den Platz bringt.» Bei YB erhält er die Möglichkeit, das anzuwenden, was er selbst verfasst hat. Und er ist als spezifischer Ausbildner tätig, den er sich in seiner Zeit als Spieler gewünscht hätte. Damals aber war die Welt noch eine andere, die Trainingslehre zu jener Zeit ist mit der modernen nicht mehr zu vergleichen. Bei Xamax etwa war der Rechtsfüsser offiziell zwar linker Verteidiger, im System von Trainer Gilbert Gress aber oft am Flügel anzutreffen. «Ich spielte sehr offensiv», sagt er, «es gab keine Bremse.» Detail am Rande: In Neuenburg stand er von Juli 2002 bis Februar 2004 als Chefcoach einmal an der Seitenlinie – und einer seiner Abwehrspieler war der junge Steve von Bergen.

Nun kreuzen sich die Wege der beiden wieder bei YB. Und Ryf ist Teil einer Organisation geworden, die für ihn nicht nur von hoher Fachkompetenz geprägt ist, sondern auch von einem ausgezeichneten Klima. «Es macht einfach Spass, für diesen Club da zu sein», sagt er und erzählt von

den wöchentlichen Sitzungen, an der die Techniker aus der Youth Base teilnehmen. Während anderthalb Stunden besprechen sie alle möglichen Punkte, diskutieren manchmal durchaus kontrovers, «aber immer konstruktiv», betont Ryf, «keiner stellt sich in den Vordergrund, sondern hinter die Sache».

YB erfüllt für ihn alle Anforderungen eines Leistungszentrums auf hohem Niveau. Unter diesen Umständen kann er sich vorstellen, über Sommer 2023 hinaus weiterzumachen, auch wenn er das Pensionsalter bereits im vergangenen März erreicht hat. Aber wenn er Leute sieht wie zum Beispiel Gérard Castella, ist das für ihn auch ein Antrieb, mit der Jugend zu arbeiten – mit Spielern, die heute ein weitaus grösseres Pensum leisten als Ryf es aus seiner Juniorenzeit kennt. «Wenn ich sehe, mit welcher Begeisterung sie trainieren und Lust haben, Neues zu lernen, ist das auch für mich motivierend», sagt er.

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Sein Tor gegen YB war sein Glück

Er war nie einer, der sich in den Vordergrund drängte. Er war stets bescheiden, äusserst höflich auch im Umgang mit seinen Mitspielern – und doch war er ein grossartiger «Vollblut-Stürmer». Joachim Siwek, inzwischen 64 jährig, wurde mit YB 1986 Schweizermeister und 1987 Cupsieger.

Joachim Siwek stammt ursprünglich aus Polen, genauer aus Oberschlesien (wie sein späterer Trainer Alexander Mandziara) und spielte als Junior bei Polonia Beuthen. Als 19-jähriger gehörte er der Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund an. Seine nächsten Stationen hiessen NAC Breda (Holland), FC Chiasso (mit Spielertrainer Otto Luttrop) und Vevey, das damals in der Nationalliga A spielte. «Es waren zwei wunderbare Jahre in der Romandie», erinnert sich Joachim Siwek. Die Zeit habe er nicht nur fussballerisch genutzt, er habe in Vevey auch gleich Französisch – seine dritte Sprache – gelernt. Und damals erzielte er ein Tor, das seine Karriere weiterbestimmte: Siwek traf am 18. Mai 1985 in der 89. Minute zum 2:1 für Vevey gegen YB. Es war ein Treffer, der nicht nur die Bregy, Weber, Zurbuchen und Co. beeindruckte, sondern auch Sportchef Walter Eichenberger. In der

Unvergessene Spieler
Joachim Siwek kommt gerne nach Bern, wenn sich die Gelegenheit bietet.

folgenden Sommerpause unterschrieb Joachim Siwek in der Autobahnraststätte Gruyère beim BSC Young Boys einen Zweijahresvertrag.

Meister und Cupsieger

«Klar, die beiden Jahre bei YB waren meine schönsten», sagt Joachim Siwek heute. Was durchaus nachvollziehbar ist: Er gewann – unvergessen - mit Gelbschwarz 1986 die Meisterschaft und 1987 den Schweizer Cup. Und hier wurde seine Tochter Olivia geboren.

Siwek war damals nicht der Star – das waren eher Lunde, Prytz und Bregy. Er war der offensive Teamplayer, er riss Löcher in die gegnerische Abwehr, war zur Stelle, wenn

es ihn brauchte. Wie beim dramatischen Cupfinal 1987, von dem die älteren YB-Fans noch heute schwärmen. Gegner im Wankdorf war am Pfingstmontag das damals top-besetzte Servette (mit Geiger, Favre, Sinval, Eriksen, Kok). Siwek sass zu Beginn des Spiels mit Reto Gertschen auf der Ersatzbank. Beim Stande von 2:2 wurde er kurz vor der fälligen Verlängerung für Urs Bamert eingewechselt – und was folgte, ist unbeschreiblich: Er schoss in der 93. Minute unter unglaublichem Jubel der Berner Zuschauer das 3:2 und bejubelte in der 117. Minute den Treffer Gertschens zum 4:2. Die Cup-Trophäe war nach zehn Jahren wieder einmal in Bern.

In der Meistersaison 1985/86 war Siwek im Team von Trainer Mandziara auch nicht immer ein Fixstarter, denn

Joachim Siwek
Das war sein «Meisterstück»: Dieser Hechtköpfler zum 3:2 ebnete YB den Weg zum Cupsieg 1987.

schon damals war die Konkurrenz im Angriff recht gross: Zuffi, Radi, Zahnd, Bützer sowie Lunde waren Stürmer, ein Jahr später kam noch Nilsson (für Lunde) dazu. Aber Siwek blieb der Mann mit wichtigen Toren. Und blieb in Bern unvergessen.

Hotelportier und Behindertenfahrer

Mit einigen YB-Spielern von damals ist «Achim» Siwek noch heute freundschaftlich verbunden. So freute es ihn sehr, dass er vor ein paar Jahren mit den YB-Old Stars in Worb zu einem Jubiläumsspiel antreten durfte (vgl. Box).

Noch immer ist der ehemalige YB-Meisterspieler in seiner Wahlheimat München berufstätig – im Rentenalter allerdings in reduziertem Rahmen: Er ist weiterhin Hotelportier und neuerdings auch Fahrer für den Behindertentransport junger Menschen. Und klar, der Fussball ist für ihn nach wie vor wichtig: «Sein» Klub ist jetzt Bayern München, aber wenn es zu einem Spiel YB – Bayern käme, «ja klar, dann wäre ich für YB!»

Die Old Stars von YB im Sommer 2018. Dabei waren sechs ehemalige Meister von 1986 – erstmals auch Joachim Siwek. Der MAG-Reporter von damals holte bei drei unserer Old-Stars «Stimmen zum Match» nach der 1:6-Niederlage gegen die 30 Jahre jüngeren Spieler des SC Worb ein.

Martin Weber: «Schwäri Niderlag. I cha hütt nümme pfuuse!»

Guerino Gottardi: «U i cha hütt nümme loufe.»

Oli Kehrli (nach seinem Debut): «U i cha hütt nümme singe.»

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Joachim Siwek (unten in der Mitte, flankiert von Erich Hänzi und René Sutter) mit den YB Old Stars in Worb.

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Taktgeberin im Mittelfeld des Frauenteams: Caroline Krawczyk.

«Dieser Schritt hat sich gelohnt»

Caroline Krawczyk hat sich nach ihrem Wechsel von Frankfurt zu YB als Stammspielerin etabliert. Die 25-jährige Deutsche traut ihrem Team in dieser Saison einiges zu.

Bei Halbzeit des Qualifikationspensums befinden sich die Frauen des BSC YB auf Kurs, also: in Richtung Playoffs. Nach zehn Runden belegen sie in der Zehnerliga Platz 4, der Vorsprung auf den 9. Rang beträgt zwölf Punkte. Unter ihrer neuen Trainerin Imke Wübbenhorst gewannen die Bernerinnen viermal, dazu holten sie drei Unentschieden – und das alles bei 21:14 Toren.

Einiges ist neu seit diesem Sommer, nicht nur die Chefin an der Seitenlinie, sondern zum Beispiel auch die Frau, die mit der Rückennummer 7 die Achterposition besetzt und im zentralen Mittelfeld quasi als Verbindung zwischen Defensive und Offensive fungiert: Caroline Krawczyk.

Fixer Platz in der Startformation

Ihre persönliche Bilanz sagt alles über den Stellenwert, den sie sich im Team innerhalb kurzer Zeit erarbeitet hat. In allen zehn Partien der Super League stand die Stammspielerin in der Startformation, nur zweimal wurde sie ausgewechselt, einmal in der 81. und einmal in der 78. Minute. Und einmal war sie auch persönlich erfolgreicham 26. November gelang ihr beim 2:3 gegen GC ihr erster Treffer für Gelb-Schwarz.

Caroline Krawczyk ist gebürtige Berlinerin, aufgewachsen im Süden der Hauptstadt. Schon als Kind liebt sie das Kicken mit Freunden, und sie entdeckt auch früh ihre Liebe zum Verein, mit dem sie bis heute, wie alle in der Familie, mitfiebert: Hertha Berlin. Das

bleibt auch so, als die Krawczyks umziehen, von Berlin nach Frankfurt, wobei Caroline betont: «Die Eintracht ist auch sehr sympathisch.»

Ihr Urteil hat natürlich auch einen berechtigten Grund. Caroline Krawczyk, die bis zur B-Junioren mit Jungs spielt, schliesst sich 2007 dem FFC Frankfurt an, der 13 Jahre später in die Eintracht integriert wird. Die junge Mittelfeldspielerin absolviert das Abitur und eine Ausbildung zur Kauffrau. Die erste Equipe der Frankfurterinnen gehört zwar zur Bundesliga, aber Krawczyk schafft den Sprung nach oben nicht ganz. Die 2. Liga ist ihre Bühne mit Eintracht ll.

Lust auf einen Tapetenwechsel

Mit 24 hat sie Lust auf etwas Neues, auf eine Luftveränderung nach so vielen Jahren am gleichen Ort und im gleichen Klub. Als sich die Möglichkeit konkretisiert, in die Schweiz zu wechseln, denkt sie: «Das ist perfekt.»

Dass sich die Option überhaupt ergibt, hat viel mit Kim Kulig zu tun, ihrer ehemaligen Trainerin in Frankfurt. Sie stellt den Kontakt zu Imke Wübbenhorst her, die bei YB die Nachfolge von Coach Aurélien Mioch antritt. Kulig und Wübbenhorst kennen sich gut, die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit als Spielerinnen beim Hamburger SV. Krawczyk hat Kontakte zu Bundesligisten, zieht aber YB vor, erst recht, weil sie in den Gesprächen ein gutes Gefühl bekam. Nach den ersten Monaten hat sie die Gewissheit: «Dieser Schritt hat sich gelohnt.»

Caroline Krawczyk

Sie arbeitet in Bern als Kauffrau mit einem 60-ProzentPensum und ist bei YB Teil eines Teams, in dem sie sich sofort zurechtgefunden hat. «Ich fühle mich wohl, den kollegialen Umgang schätze ich sehr», sagt sie. Problematisch ist, wenn überhaupt, einzig der Berndeutsche Dialekt – jedenfalls hat sie nichts dagegen, wenn mit ihr vorderhand noch Hochdeutsch gesprochen wird.

WG mit zwei Teamkolleginnen

Krawczyk, deren Mutter iranische Wurzeln hat, lebt in Bern in einer Wohngemeinschaft mit ihren Teamkolleginnen Henrike Sahlmann (kam im Sommer von Bayer Leverkusen) und Jara Ackermann (wechselte ebenfalls vor der Saison von St. Gallen zu YB). Und was auf dem Rasen funktioniert, klappt auch in dieser Zusammensetzung in der WG: Das Trio harmoniert bestens. «Ich schätze die familiäre Atmosphäre im Verein», sagt sie, «und ich spüre auch, dass der Stellenwert der Frauen kontinuierlich grösser wird. Wir sind nicht einfach nur ein Anhängsel.»

Ende Juni 2023 läuft ihr Vertrag in Bern aus. Was danach ist, weiss sie noch nicht, aber für sie ist vieles vorstellbar. Auf jeden Fall möchte sie die Bühne auch nutzen, um Werbung für sich zu machen, weil sie an ihrem Ziel festhält: Sie möchte in der deutschen Bundesliga spielen. Am effizientesten macht sie auf sich aufmerksam mit guten Auftritten und Erfolg mit YB. Dass es eine richtig gute Saison werden kann, davon ist Krawczyk überzeugt: «Wenn wir in den Playoffs stehen und es fertigbringen, Konstanz in unser Spiel zu bringen, sind wir zu vielem in der Lage.»

Neben der Meisterschaft besteht auch die Hoffnung, im Cup etwas zu gewinnen. YB hat sich mit einem 5:1 in Winterthur für den Viertelfinal qualifiziert – am 25. Februar 2023 treffen die Frauen daheim auf den FC Luzern und haben nur ein Ziel: den Einzug in den Halbfinal.

YB Frauen Presenter
2 Bitzer 4 C. Schmid 5 Fasel 6 Sahlmann 7 Krawczyk 8 Neuhaus 10 Schassberger 11 Waeber 13 Granges 14 Krause 15 Zaugg 16 Schreurs 19 Remy 20 R. Ueltschi 22 S. Schmid 23 Beney 25 Gillmann 26 Frey 28 Carp 29 Willimann 31 Schlup Betschart Wübbenhorst
Patronatsgeber der YB Frauen

«Ich bin angekommen – und kämpfe um mehr»

Henrike Sahlmann ist 25-jährig, aus dem Ruhrpott und kämpft seit letzten Sommer um einen Stammplatz bei den YB-Frauen. Henrike hat aber auch Wirtschaftswissenschaften und Sport studiert und unterrichtet bereits die nächste Generation Sportler/-innen.

Wenn Henrike Sahlmann morgens mit dem Fahrrad zur Feusi fährt, sich mit über 300 Sportlerinnen und Sportlern in schnellen, sportlichen Schritten in den 3. Stock zu ihrem Unterichtszimmer begibt, unterscheidet sie sich kaum von den Lernenden. Steht sie aber vor den Lernenden, gibt es keine Zweifel: Sie hat den Lead! Die jungen Athletinnen und Athleten hören ihr gern zu und sind ruhiger als bei manch erfahrener Lehrkraft. Bereits nach wenigen Tagen ist klar, dass zwischen Henrike und den Lernenden eine gute Verbindung besteht: sie ist mehr als die junge Lehrerin, die kompetent ihr Unterrichtsfach Wirtschaft und Recht unterrichtet. Sie ist auch eine Athletin und ist dort, wo die meisten Athlet/-innen hin möchten, im ersten Team einer nationalen Meisterschaft und das gar als Ausländerin. Sie versteht ihr Fach, aber sie versteht auch die Lernenden in ihrem Brennen für den Sport.

Hohe Ansprüche

Dabei fällt ihr der Erfolg nicht einfach in den Schoss, wie Henrike erläutert: «Ich bin perfektionistisch und es dauert manchmal lange, bis meine Materialien so sind, wie ich es von mir selber erwarte.» Das ist gerade am Anfang einer Unterrichtskarriere auch zeitlich anspruchsvoll. Aber sie lässt sich nicht abbringen: «Ich will es gut machen.» Und sie freut sich, wenn sie

sieht, dass die jungen Athletinnen und Athleten ein Thema verstehen und zu fragen beginnen. «Die Lernenden sind sehr unterschiedlich, gerade die Fussballer und Eishockeyspieler, obwohl beides Mannschaftssportler, erlebe ich sehr unterschiedlich.» Man spürt, sie will die Lernenden weiterbringen, sie freut sich, wenn es ruhiger wird in der Klasse, wenn die Aufmerksamkeit der jungen Athletinnen und Athleten steigt und sie sich bemühen.

«Die BM-Sport beeindruckt mich sehr» Richtig begeistert ist sie von den Möglichkeiten der Berufsmatura (BM-Sport),

wo sie ebenfalls Wirtschaft und Recht unterrichtet. Die wählbaren Kombinationen von Präsenz- und Fernunterricht inklusive Podcast, die Coachinglektionen, überhaupt die hohe Individualität findet sie schlicht grossartig: «Einen solchen Unterricht hätte ich mir auch gewünscht, diese BM beeindruckt mich sehr.» Sie geniesst es zudem, auch Athlet/-innen von internationalem Format zu unterrichten, «da lerne ich selber viel».

Fussballerisch «noch nicht zufrieden» Überhaupt habe sie in den letzten Wochen selber viel gewonnen. «Ich glaube, ich bin

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Henrike Sahlmann beim Unterrichten an den Feusi Sportschulen.

2020 hat Fabian Rieder nach 4 Jahren seine Ausbildung zum Kaufmann EFZ abgeschlossen. Zu diesem schulischen Abschluss gehörte auch ein anderthalbjähriges Praktikum auf der Geschäftsstelle von YB. Fabian steht beispielhaft dafür, dass Ausbildung und Leistungssport zusammengehören und Hartnäckigkeit und Ausdauer belohnt wird! Wir sind überzeugt, dass es genau diese Eigenschaften sind, die Fabian schon so weit gebracht haben und wir wünschen ihm von ganzem Herze: «The sky is your limit».

angekommen», meint sie selber zu ihrer aktuellen Situation. «Ich habe mich eingelebt und bin gelassener geworden», sagt die junge Abwehrspielerin. Es sei halt auch generell viel ruhiger in und um Bern, viel weniger hektisch als in ihrer Heimat im Ruhrpott. «Ich bin froh, um den Schritt, den ich gemacht habe. Auch im Team gefällt es mir sehr.» Auch wenn sie zugibt, «ich bin noch nicht da, wo ich hinmöchte». Sie kämpft um ihre Rolle im Team, möchte mehr fürs Team machen können. Sie kämpft darum, aber sie will sich dabei auch selber treu bleiben: anständig, konsequent und hartnäckig.

Feusi Sportschulen

Wir sind stolz, als grösste Sportschule der Schweiz mit über 300 jungen Athletinnen und Athleten, die Möglichkeit zu bieten, Leistungssport und Ausbildung zu verbinden. Ab dem 7. Schuljahr (Sekundarstufe 1) bis zur Matura bzw. dem Abschluss Kauffrau/-mann EFZ, bieten wir auch Profisportlern wie Joana Heidrich die Berufsmatura mit Richtung W&D und neu GeSo an. Athlet/-innen aus 40 verschiedenen Sportarten können dank angepassten Stundenplänen, digitalen Lösungen und sehr viel individueller Betreuung ihren Sport, ihre Leidenschaft mit einer guten Ausbildung verbinden. Wir bleiben dran!

Im YB-Team Frauen sind nebst Henrike Sahlmann auch Iman Beney, Julia Schassberger und Rilana Ueltschi als Lernende Teil der Feusi Sportschulen.

Henrike Sahlmann (l.) in Action. Erst gerade noch im Nachwuchsteam des Jahres – und schon an der Fussball-WM in Katar In der Mitte Fabian Rieder mit Gabriele (l.) und Jonathan De Do nno.

Ein gelbschwarzer DJ, der gerne gelitten hat

Sitzt der YB-Fan Manuel C. Widmer nicht auf

seinem Platz, steht er hinter Plattentellern, am liebsten an Meisterfeiern.

Auf dem Grund des Egelsees liegt ein Töffli. Marke: Issimo. Farbe: Rostbraun. Vielleicht ist es entfernt worden, denn es lag schon lange da. Es war das Gefährt von Manuel C. Widmer. Bevor es sein Ende im Wasser fand, war es Widmers treuer Wegbereiter ins Gymnasium Muristalden und quer durch die Stadt. Eine Mofafahrt war für den YB-Fan besonders wichtig, diejenige nach Neuenburg 1986, als YB auf der Maladière Meister wurde. Geblieben ist ihm die Nacht in der Ausnüchterungszelle…

«Die Polizei hat meinen Fahrstil nicht so gradlinig eingestuft wie ich.»

Das erzählt er beim Treffen im Café Pyrénées am Kornhausplatz, wir sitzen bei Schweinsragout, Suppe und Würstli. Es ist eine historische Woche: Zwei neue Bundesräte wurden gewählt, die Schweizer Nationalmannschaft ist aus dem WM-Turnier in Katar geflogen. «Ich finde es gut, dass die Nati die WM auch boykottiert…», witzelt Widmer. Er selber schätzt die fussballfreie Zeit im Winter. Dann steht Sänger Marc Cuco Dietrich am Tisch, der den legendären YB-Boogie gesungen hat. Schnell wird das Gespräch nach der Begrüssung politisch.

Auch Fussball ist politisch. Seit 14 Jahren setzt sich Widmer im Stadtrat für neue Trainingsplätze ein. Noch einmal ein Jahrzehnt länger ist er YB-Anhänger. Andere bekommen das Fantum vom Elternhaus mit, nicht so Widmer. Widmer startete seine Liaison als Verkäufer: Das bekannte Flusco verschaffte ihm kostenlosen Zugang zum alten Wankdorfstadion. «Vom süssen Getränk kommt wohl auch meine Diabetes», scherzt der 54-Jährige. Der Schokodrink hat unter den älteren Fans Kultstatus.

Die Liaison zwischen Manuel C. Widmer und YB wurde später zu einer «On-Off»-Beziehung. Und zwar nicht wegen fehlenden Punkten und einem tiefen Tabellenplatz, sondern wegen Widmers Agenda. Während der Ausbildung gab es zu viel zu büffeln. «Heute nehme ich mir die

Fan-Story

Zeit für jedes Heimspiel.» Dabei häufen sich seine Termine noch immer: Bis Ende Jahr war er Präsident des Stadtrats, er sitzt für die Grüne Freie Liste im Grossrat und legt unter dem Namen Plattenleger mcw auf. In seiner CD-Sammlung ist wohl jedes YB-Fanlied vertreten, das es je gegeben hat. Meist spielt er Rücken an Rücken mit DJ McFlury, aber manchmal kommt es zu spontanen Einsätzen: «An einer YB-Weihnachtsfeier 2007 im Bierhübeli hat Hakan Yakin aufgelegt. Und

meine CDs so durcheinandergebracht, dass ich zwei Stunden aufräumen musste.»

Widmer blickt auf eine kurze Aktivkarriere als Fussballer beim FC Stadtrat zurück. «Ich war natürlich im Tor. Wegen meines Formats», sagt Widmer und lacht laut. Tatsächlich könnte ihm die Postur geholfen haben, denn er ist gross und breit gebaut. Seine Lieblingsposition sei aber schon die des Zuschauers und auf den Rängen tut er

Manuel C. Widmer Meisterfeier-DJs: Manuel C. Widmer und Martin Flury.

es den anderen 20’000 bis 30'000 Expertinnen und Experten gleich, die es besser wissen als die Trainer. «Ich würde nie pfeifen. Bei mir sind es optische Signale, mit denen ich das Spiel kommentiere. Ein ausrutschender Finger vielleicht.» Neben ihm nehmen jeweils seine Partnerin Su Elsener und Martin Flury Platz.

Er unterstützte YB in den Meisterjahren, aber auch als der Club ganz tief unten war. «Das jahrelange Leiden vermisse ich ein wenig. Diese Warterei auf den Meistertitel gehörte fast zu unserer Identität», gibt er freimütig zu. Noch wenn dieses Leiden zeitweise brutal gewesen war: Einmal wartete Widmer auf dem Bundesplatz, einmal auf dem Quartierplatz auf seinen Einsatz als DJ. Beide Male verloren die Gelb-Schwarzen die Finalissimas. «Geweint habe ich eigentlich nie, aber ich spürte eine riesige Leere in mir.»

Vor den YB-Fans konnte er dann doch noch auflegen: An beiden Meisterfeiern im Wankdorfstadion 2018 und 2019. Viel von diesen Einsätzen wisse er nicht mehr: Denn seine Beine versagten ihm fast den Dienst, als er die Bühne betrat. «Ich war so euphorisch, dass ich mich kaum erinnern kann.» Gespannt wartet er auf die Rückrunde, die Ende Januar wieder losgeht. «Unser Team ist keine Ansammlung von Talenten, sondern hat einen guten Zusammenhalt.» Nicht nur deswegen hegt er grosse Hoffnungen, dass er im Frühling wieder an einem gelbschwarzen Fest auflegen wird.

Fan-Story
Mit weichen Knien auf der MeisterfeierBühne: Plattenleger mcw. Bildbeschrieb
Cedric Itten mit dem Siegerbild von Lino, 9 Kinder zeichnen
Cedric Itten
3
Lea, 8
Kinder zeichnen
von Malin,
von

von Meo, 8 von Adil, 11

Zeichne Kastriot Imeri!

Für die nächste Ausgabe sind Kinder (bis 14 Jahre) aufgefordert, ihre Zeichnungen von Kastriot Imeri einzusenden: zeichnen, einscannen und an ybmag@bscyb.ch schicken.

von Julian, 6

von Jasper, 9 von Elisa, 7

Schau

von Alina, 5

Im Dateinamen bitte gleich Namen und Alter vermerken. Beispiel: Vorname_Nachname_07.pdf

Einsendeschluss ist der 1. März 2023. Zu gewinnen gibt es ein signiertes Trikot von Kastriot Imeri. YB wünscht allen Teilnehmenden viel Glück.

von Andrin, 12

von Cla, 10

Cedric Itten
dir jetzt alle Zeichnungen an unter www.bscyb.ch/Zeichnungen
Wettbewerb GEWINNEN WELCHES TEAM GASTIERTE 2005 ZUR INOFFIZIELLEN PREMIERE IM STADE DE SUISSE? Auflösung der Ausgabe 1, Saison 2022/23: Von welchem Youth-Base-Team ist Mario Raimondi Trainer? Richtige Antwort: U17. Gewinner:innen des letzten Wettbewerbs: • Sandro Tellenbach , Wichtrach • Andrea Baumann , Kriens • Markus Oeler , Schnottwil MITMACHEN UND GEWINNEN: 1X LEGOUMKLEIDEKABINE Frage beantworten und die Lösung senden an: raetsel@bscyb.ch mit Angabe von Name und Adresse.
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Gelbschwarze Erinnerungen in Schwarzweiss

Trainer, Trainerduo, Coach, Interimslösung – die genaue Zahl der Übungsleiter in der demnächst 125-jährigen YB-Geschichte lässt sich nicht beziffern.

Es waren jedenfalls über 60.

Die YB-Fundgrube
Charles …und mit Bert Theunissen gab's immer wieder viel zu lachen. Er galt als Fussballprofessor: Tord Grip führt seine Schützlinge (Alain Baumann vorne, Bahram Hatef links) beim Jogging höchstpersönlich an. Alexander Mandziara, der hier Torhüter Zurbuchen einschiesst, war einer der erfolgreichsten….. Bernard Challandes lebte wie kein Zweiter mit.

Der kürzlich verstorbene Kurt Linder war zweimal YB-Trainer – er galt als «sehr streng»…

…wurde in dieser Beziehung aber überboten von Pal Csernai, der YB mitunter mit Bayern München verwechselte. Die Spieler Albert Hohl, Patrick Blumenthal, Urs Kühni, Urs Zurbuchen, Klaus Aebi, Erich Hänzi und René Sutter sind «fokussiert».

Das Duo Roland Andersson und Thomas Sjöberg trainierte im Wankdorf im Jubiläumsjahr 1998: 100 Jahre YB.

Aus dem YB-Bildarchiv
Trainerduo in sehr schwierigen Zeiten: Martin Weber und Roger Läubli. Spieler, Captain, Sportchef und zuletzt Trainer: Jean-Marie Conz mit Rachid Neqrouz. Interimstrainer Robert Schober im Wankdorf mit Philippe Eich, Hugo Streun und Bernard Pulver.

Rückblick auf den Aktionstag gegen Diskriminierung

Unter dem Motto «Haltung zeigen – für Vielfalt ohne Diskriminierung» fand beim Spiel YB - St. Gallen am 8. Oktober 2022 ein weiterer Aktionstag gegen Rassismus, Antisemitismus, Homophobie, Sexismus und Diskriminierung jeglicher Art und für eine vielfältige und offene Gesellschaft statt. Im Vordergrund der Aktion standen die Sensibilisierung und Stärkung der Bereitschaft zu sozial verantwortlichem Handeln im Umgang mit Diskriminierung.

Am Matchtag hat das Fanlokal Halbzeit zusammen mit YB und der Fanarbeit Bern rund 200 anerkannte Flüchtlinge zum Apéro in der Halbzeit und anschliessendem Besuch des Heimspiels gegen St. Gallen eingeladen. Ebenfalls dabei waren Jugendliche des Ragazzi-Projekts und u.a. Mitglieder des Integrationsvereins Mazay wie auch Vertreter von YB.

Die Spieler liefen am Spieltag in T-Shirts mit der Aufschrift «Haltung zeigen!» und einem Banner «für Vielfalt ohne Diskriminierung» ein. Die getragenen Einlauftrikots und das Banner wurden anschliessend via

YB-Auktion zugunsten der Fanarbeit Bern, gggfon und der Halbzeit versteigert.

Am Stopp-Diskriminierungskiosk konnten sich Interessierte am Spieltag auf dem Quartierplatz bei der alten Wankdorf-Uhr über Themen wie Gewalt, Diskriminierung, Vorurteile und Zivilcourage austauschen.

Am Spieltag organisierte die Fachstelle gggfon zusammen mit Fanarbeit Bern und dem Dachverband gäubschwarzsüchtig eine Umfrage zum Thema. Hast Du einen rassistischen Vorfall erlebt oder beobachtet? Dann kannst Du den Fall unter bscyb.ch/meldestelle melden und bekommst professionelle Unterstützung und Beratung.

Eine Übersicht zu den Aktionstagen sind zu finden unter bscyb.ch/fare

Fanarbeit Bern
Fanarbeit Bern • Beundenfeldstrasse 13 • 3013 Bern • info@fanarbeit-bern.ch • www.fanarbeit-bern.ch
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FC Nationalrat - YB Old Stars 7:4 (4:3)

Tore: 1. Vonlanthen 1:0. 5. Chapuisat 1:1. 9. Andreas Wittwer 2:1. 16. Chatton 2:2. 19. Chatton 2:3. 24. Guggisberg 3:3. 27. Drakopoulos 3:4. 45. Vonlanthen 4:4. 54. Guggisberg 5:4. 60. Grossen 6:4. 64. Vonlanthen 7:4.

Achter FEDERAL-Cup an den FC Nationalrat

Es war sozusagen «Federal on Ice» an diesem kalten Abend im Dezember, als sich die Herren Parlamentarier aus National- und Ständerat sowie unsere YB Old Stars zur achten Austragung des FEDERALCups auf dem vom Schnee befreiten Kunstrasen des Wankdorfstadions trafen. Bei bissiger Kälte entwickelte sich ein interessanter Match zwischen zwei hoch motivierten Mannschaften, die von ihren Coaches Kurt Feuz und Roger Hegi taktisch hervorragend auf Gegner und klimatische Bedingungen eingestellt worden waren.

Nationalrat-Captain Guggisberg durfte schliesslich die FEDERAL-Trophäe (gestiftet vom gleichnamigen Restaurant) für den 7:4-Sieg der Parlamentarier in Empfang nehmen. Zu diesem Erfolg trugen freilich auch einige YB Old Stars tatkräftig mit: Gespielt wurde nämlich mit gemischten Teams – und so wurde diesmal Johan Vonlanthen, mit damals 18 Jahren jüngster EM-Torschütze der Geschichte, mit drei Treffern Turnier-Topskorer.

Dies und Das

Herausgeber: BSC YOUNG BOYS AG, Papiermühlestrasse 71, CH-3000 Bern 22

Redaktion und Produktion: Charles Beuret, Darja Geiser, Sebastian Helbig, Albert Staudenmann, Stefan Stauffiger

Autoren: Charles Beuret, Claudia Salzmann, Albert Staudenmann, Stefan Stauffiger Korrektorat : Pierre Benoit

Fotografen: freshfocus, Thomas Hodel, Keystone-SDA, Mauro Mellone, Stefan Wermuth

Sport verbindet

Die drei Berner Profiboxer Alain Chervet, Christopher Mouafo und Angelo Peña sowie der Boxing Day Veranstalter Leander Strupler (v.r.n.l) teilen neben ihrer Leidenschaft für den Faustkampf auch ein Flair für den Fussball. Bei Gelegenheit wechselt das Berner Box-Quartett vom Ring auf den Rasen, oder zumindest auf die Tribüne, und besucht mit Freude die Heimspiele des BSC YB.

Impressum

Konzept und Design: LS Creative GmbH Druck: ms medium satz+druck GmbH

Auflage: 20’000 Exemplare Erscheinung: 4 Ausgaben pro Saison Einzel-Verkaufspreis: CHF 8.90 Anzeigenverkauf : 031 344 88 88, sales@bscyb.ch

© COPYRIGHT BY BSC YOUNG BOYS AG.

YB MAG ist das offizielle Magazin des BSC YOUNG BOYS. Alle Rechte vorbehalten. Alle publizierten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck von Fotos und Texten aus dem Inhalt, auch auszugsweise, ist verboten. Für Satz- und Druckfehler sowie gegenüber Personen und Firmen übernimmt der Verlag keine Haftung.

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