YB MAG Nr. 2 / Saison 2023/24

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AUSGAB E 2 SAISON 2023/24

«ICH HABE EINEN TRAUMBERUF» LEWIN BLUM IST EIN WEITERES BEISPIEL DAFÜR, WIE WEIT ES EIN YB-JUNIOR BRINGEN KANN

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Editorial

Liebe YB-Familie Es gibt im europäischen Spitzenfussball in den höchsten Spielklassen über 700 Fussballclubs. Nur ganz wenige davon konnten im Jahr 2023 erleben, was die YB-Fans geniessen durften. Es hört sich im Nachgang wie ein gelbschwarzes Wunschkonzert an: Meister, Cupsieger, Champions-League-Teilnehmer und nach dem dritten Platz in der Gruppenphase auch «Europäisch-Überwinterer». Es ist beeindruckend und löst Gänsehaut aus, wenn man daran denkt, dass im Stadion Wankdorf erneut ein Zuschauerrekord aufgestellt wurde und es in den vergangenen 12 Monaten bei YB-Heimspielen nicht weniger als 12-mal hiess: ausverkauft. Das 125-Jahr-Jubiläum des BSC Young Boys brachte die Begeisterung der Fans mustergültig zum Ausdruck: Am Tag des Geburtstags am 14. März zierten weit über 100 Fahnen mit allen YB-Logos der Clubgeschichte die Berner Innenstadt. Die Ausstellung im Bernischen Historischen Museum zu Ehren des Jubilars erfreute sich grösster Beliebtheit; weit über 10'000 Interessierte besuchten die Ausstellung, die nun bis zum 28. Januar 2024 verlängert wird.

Die YB-Fans dürfen sich im Januar nicht nur auf die Wiederaufnahme der Super League freuen, sondern auch auf zwei Bücher: Einerseits liegt ab Mitte Januar das Buch zum Double-Gewinn 2023 vor, anderseits befindet sich derzeit ein Bilderband im Druck. Gemeinsam mit Fanvertretern haben wir etwas mehr als 125 Bilder ausgewählt, welche symbolisch für 125 Jahre YB stehen. Dabei werden auch die dunkelsten Stunden der Clubgeschichte dokumentiert, als die Berner dem Konkurs viel näherstanden als einem neuerlichen Meistertitel. Diese Zeiten sind noch nicht lange her und dienen quasi als erhobener Zeigefinger für die erfolgreiche Gegenwart: Geniessen – und nichts als selbstverständlich taxieren.

Es liegt in der Natur der Sache, dass der Appetit beim Essen kommt. YB lebt nach dem Grundsatz, nie zufrieden zu sein und immer mehr zu wollen. Zu dieser Mentalität gehört auch, allen Widerständen zu trotzen. Trotz guter Ausgangslage ist klar, dass die Gegner den Young Boys das Leben als Leader sehr schwer machen wollen. Zu Beginn der zweiten Saisonhälfte werden dem Team von Trainer Raphael Wicky mehrere Spieler fehlen, die für ihr Land am Afrika-Cup im Einsatz stehen werden. Das freut uns einerseits, weil jedes Aufgebot für ein Nationalteam auch der Lohn für sehr gute Arbeit ist. Anderseits erschwert diese Ausgangslage natürlich die Planung. Aber die sportliche Führung mit dem VR-Delegierten Sport, Christoph Spycher, und dem Sportchef Steve von Bergen macht sich seit geraumer Zeit Gedanken, wie die spezielle Herausforderung gemeistert werden kann. Das gilt auch für die kurze Weihnachtspause und die nicht viel längere Vorbereitung auf das erste Meisterschaftsspiel des Jahres zuhause gegen GC (20. Januar um 18:00 Uhr). Weil nicht viel Spielraum besteht, wird auf ein Trainingslager im Ausland verzichtet.

Albert Staudenmann YB-Medienchef

Liebe YB-Fans, liebe Leserinnen und Leser: Im Namen des Verwaltungsrats, der Geschäftsleitung und aller Mitarbeitenden bedanken wir uns herzlich für die grossartige Unterstützung und wünschen für 2024 nur das Beste. Hopp YB!


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Inhalt Inside

Rück- und Ausblick

15 Stichworte für

Darian Males

Rückennummer

Sie trugen die Nummer 9

Gastspiel

Bernard Challandes

Youth Base

U17-Trainer Fabian Siegenthaler

YB-Frauen

Courtney Strode

Kinder zeichnen

Lukasz Lakomy

6 14 20 24 28 40 47 56

Interview mit

Lewin Blum

Europacup

YB überwintert zum sechsten Mal europäisch

32

Das Museum erzählt

44

Mannschaftsgalerie

52

Unvergessene Spieler

62

Fan-Story

70

YB-Fundgrube

66

Der WM-Ball von 1954 und seine Nachfolger

Das Team der Saison 1957/58

Bernard Pulver

Matchtag mit Anna Christen

Gelbschwarze Erinnerungen in Schwarzweiss


Inside

«Wir lehnen uns sicher nicht zurück»

Die Mannschaft nach dem 2:0-Sieg gegen Roter Stern vor der Fankurve.


Rück- und Ausblick

YB hat höchst intensive Monate hinter sich und weiterhin in drei Wettbewerben grosse Ambitionen. Sportchef Steve von Bergen zieht Bilanz – und spricht über die anstehenden Herausforderungen.

«Ir Liga ds Eis, im Cup drbi u e wyteri Europareis – Merci Giele!»: Die Spieler verabschieden sich nach dem letzten Spiel des Jahres 2023 bei Stade Lausanne Ouchy von den Fans.


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Rück- und Ausblick

YB-Trainer Raphael Wicky kann ein positives Zwischenfazit ziehen.

Die Saison 2023/24 beginnt am 23. Juli bei sommerlichen Temperaturen mit einem 2:1-Sieg im Wankdorf gegen Aufsteiger Lausanne-Sport; und die erste Hälfte der Reise endet am 16. Dezember mit einem 3:1 in Lausanne – diesmal gegen Stade Lausanne Ouchy, den anderen Neuling aus der Stadt am Genfersee. Es ist eine weite Reise, die YB in diesen 146 Tagen zurücklegt. 29 Wettbewerbsspiele bestreitet die Mannschaft, 18 davon in der Meisterschaft, 3 im Cup und 8 auf internationaler Ebene. Die Bilanz ist überaus erfreulich: In der Credit Suisse Super League geht der Meister als Leader mit fünf Punkten Vorsprung in die Winterpause; im Cup hat er den Viertelfinal erreicht und trifft dort am 29. Februar 2024 um 20:30 Uhr auswärts auf Sion; und in der Champions League schaute Rang 3 in der Gruppenphase heraus, was mit dem europäischen Überwintern belohnt wird. Im Sechzehntelfinal der Europa League trifft YB auf Sporting Lissabon. Das Hinspiel findet am Donnerstag, 15. Februar 2024, um 18:45 Uhr im Wankdorf statt, eine Woche später wird um 21:00 Uhr in Lissabon gespielt.

Positives Fazit von Raphael Wicky Alles in allem verläuft die erste Hälfte der Saison so, dass Trainer Raphael Wicky sagt: «Wir können ein positives Zwischenfazit ziehen. Wir haben eine sehr intensive Zeit hinter uns, in der sich die Mannschaft gut entwickelt hat und ein Kompliment verdient.» Dann fügt er an: «Wir sind bestrebt, uns stetig weiterzuentwickeln.» Ähnlich klingt es, wenn Steve von Bergen auf die vergangenen Monate zurückblickt. «Wir haben sehr viel erreicht», sagt der Sportchef, «aber wir wollen uns weiter verbessern. Sobald man sich mit einer Situation zufrieden gibt, stagniert man. Wir lehnen uns sicher nicht zurück. Das Umfeld erwartet viel, wir erwarten ebenfalls viel und stellen hohe Ansprüche an uns.» Am liebsten wäre Steve von Bergen, wenn die Mannschaft dauerhaft auftreten würde, wie das zum Beispiel am 9. Dezember gegen St. Gallen der Fall war. YB dominierte den Spitzenkampf, überzeugte mit Dynamik, Wucht und


Inside

Joël Monteiros Jubel nach dem ersten YB-Saisontreffer am 23. Juli 2023 gegen Lausanne...

Toren. Das 3:0 war ein hochverdienter Lohn. Allerdings ist dem Sportchef durchaus bewusst, wie schwierig es ist, fast alle vier Tage eine solche Leistung abrufen zu können. «Es gibt Spiele wie gegen Stade Lausanne Ouchy daheim, in denen man am Ende sagen muss: Die drei Punkte sind die Hauptsache», erklärt er, «doch das hält uns nicht davon ab, laufend nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen. Dafür investieren wir alle sehr viel.»

viel anfangen kann: «Damit haben wir noch gar nichts gewonnen. Wir sind auf gutem Weg, wissen allerdings sehr wohl, was uns in der zweiten Saisonhälfte erwartet. Die Bereitschaft, immer wieder an die Leistungsgrenze zu gehen und diese auch zu verschieben, darf nie nachlassen.»

Von Bergen: «Auf gutem Weg»

Wenn man von Pause spricht, sollte präzisiert werden, dass es sich nur um eine kurze Auszeit handelt. Schon am 2. Januar trifft sich die Mannschaft wieder zum Trainingsauftakt. Und am 20. Januar geht es in der Credit Suisse Super League mit dem Heimspiel gegen GC weiter. Weil zwischen Vorbereitungsstart und Wiederaufnahme der Meisterschaft nur 18 Tage liegen, verzichten die Young Boys auf ein Trainingslager in wärmeren Gefilden. Zwei Trainingstage wären allein durch den An- und Abreisetag verloren gegangen. «Ausserdem waren wir in den vergangenen Monaten oft unterwegs», sagt Steve von Bergen, «es macht Sinn, dass wir daheim bleiben und im Wankdorf trainieren.»

Eines dürfe man zudem nicht vergessen: das happige Programm, das die Young Boys zu bewältigen hatten. «Für die Spieler und den Staff war das extrem», sagt Von Bergen, «29 Partien in drei Wettbewerben – das stellt grosse Herausforderungen dar. Es wird enorm viel in die Vorbereitung auf eine Aufgabe investiert, danach erfordert die Aufarbeitung einiges an Zeit, und schon steht das nächste Spiel bevor.» Nun geht YB als Wintermeister in die Pause, aber das ist eine Bezeichnung, mit dem Steve von Bergen nicht

Kurze Vorbereitung


Rück- und Ausblick

...und Filip Ugrinics Gratulation an Torschütze Darian Males nach dem letzten YB-Treffer des Jahres am 16. Dezember 2023 gegen Stade Lausanne Ouchy.

Terminiert sind auch die Testspiele: YB trifft im Wankdorf am Dienstag, 9. Januar 2024, um 14:00 Uhr auf den FC Sion, und am Samstag, 13. Januar, auf den FC Vaduz (13:00 Uhr) sowie den FC Wil (16:00 Uhr). In den ersten Wochen des neuen Jahres werden mehrere Spieler fehlen, weil sie von ihren Nationaltrainern für den Afrika-Cup in der Elfenbeinküste (13. Januar bis 11. Februar) nominiert werden dürften: Mohamed Ali Camara (Guinea), Meschack Elia (DR Kongo), Ebrima Colley und Saidy Janko (beide Gambia) dürften dabei sein; Miguel Chaiwa (Sambia) wurde provisorisch aufgeboten. Das heisst, dass Raphael Wicky in den ersten Spielen 2024 auf einige Spieler verzichten muss. Je nach Erfolg der Nationalteams verzögert sich die Rückkehr der afrikanischen Fussballer nach Bern. Gleichwohl betont der YB-Coach: «Der Afrika-Cup ist ein wichtiger Wettbewerb. Ich freue mich für jeden Spieler von uns, der ein Aufgebot erhält, wünsche ihm nur das Beste und hoffe, dass er gesund zu uns zurückkehrt.»

Transfers? YB ist gewappnet Ob sich im Kader etwas tut und es vielleicht zum einen oder anderen Abgang kommt, ist offen. Sportchef Steve von Bergen betont aber, dass man gewappnet sei für alle Situationen: «Wir überlegen uns immer sehr genau, ob und was wir unternehmen wollen. Man muss für alle Fälle vorbereitet sein.» Und wenn es Angebote aus dem Ausland gäbe, würde ihn das nicht überraschen: «In der Vergangenheit machten verschiedene Spieler von YB auf sich aufmerksam, unter anderem in europäischen Wettbewerben. Jetzt konnte sich die Mannschaft wieder auf internationalem Niveau präsentieren. Wenn ein Verein Interesse an einem unserer Spieler bekundet, schauen wir das an.» Beim Auftakt wieder dabei sein wird Cedric Itten, der seinen letzten Einsatz beim 6:1 am 11. November gegen Luzern absolvierte und seither mit einer Fussverletzung ausfiel. Bei Kastriot Imeri dauert der Ausfall noch länger: Der 23-Jährige stand zuletzt am 3. September beim 1:0-Sieg bei Servette auf dem Platz. Nach einer Knieverletzung, die er sich im Training zuzog, arbeitet er an seinem Comeback.



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Interview

«Ich habe einen Traumberuf» Lewin Blum hat eine starke erste Saisonhälfte hinter sich. Der 22-jährige Rechtsverteidiger spricht über seinen Aufstieg aus dem Nachwuchs zu den Profis, Erling Haaland, die Champions League und seinen Traum von der A-Nationalmannschaft.

Lewin, starten wir mit einem Warm-up ins Gespräch. Bundesliga oder Premier League? Bundesliga – für meinen nächsten Schritt jedenfalls.

Und für den übernächsten die Premier League? Ich hätte nichts dagegen (lacht).

Harry Kane oder Erling Haaland? Beide sind absolute Topstürmer. Aber ich entscheide mich für Erling Haaland, der zur gleichen Generation gehört wie ich. Was er schon in jungen Jahren geleistet hat, ist überragend.

Stadt oder Land? Auch wenn ich immer wieder gern in der Stadt bin: eher Land. Ich mag die Ruhe, kann Abstand gewinnen und gut abschalten.

Raclette oder Fondue? Raclette.

Und noch dies: Skischuhe oder Badehose? Badehose.

Du bist als Interviewpartner in Form wie auf dem Feld. Täuscht der Eindruck oder hätte es Dir nichts ausgemacht, wenn die erste Saisonhälfte noch länger gedauert hätte? Es gibt zwei Seiten: Ich hätte gerne weitergemacht, weil ich einfach Spass habe. Andererseits habe ich mich auf die Ferien gefreut. Ich konnte seit längerem nicht mehr richtig auftanken. Das intensive Programm mit den vielen englischen Wochen hat schon Substanz gekostet.

Welches war Dein persönliches Highlight seit Sommer? Es gibt mehr als eines, zum Beispiel die Qualifikation für die Champions League, dann die grossen Spiele gegen Manchester City – und natürlich mein Tor gegen Roter Stern Belgrad. Das war ein extrem schöner Moment.

Wo hast Du die Auszeichnung aufbewahrt, die Du nach dem Spiel gegen Roter Stern Belgrad als «Man of the Match» bekommen hast? In einem Gestell im Wohnzimmer – gut sichtbar (lacht). Dort bewahre ich auch die Medaillen auf, die ich nach dem Meistertitel und Cupsieg mit YB bekam.


Lewin Blum

Lewin Blum im Abschlusstraining vor dem Spiel gegen Roter Stern Belgrad.

Für Dich ist mit der Champions-League-Teilnahme ein Traum in Erfüllung gegangen. Wie fühlt es sich an, auf dieser Bühne auftreten zu dürfen?

Als kleiner Bub war es sicher Dein Ziel, einmal den Sprung in die erste Mannschaft von Roggwil zu schaffen, den Klub aus dem Ort, in dem Du aufgewachsen bist.

Der Moment, in dem man den Platz betritt und die berühmte Hymne hört, Flutlicht, volle Ränge im Stadion… das löst unheimlich schöne und intensive Emotionen aus. Man kann davon nie genug bekommen.

Das war so, klar. Nach dem Wechsel zu YB passte ich die Ziele natürlich an.

Du bist mit 22 Jahren Double-Gewinner, hast Champions-League-Erfahrung und bist U21-Nationalspieler. Wie klingt das für Dich? Super! Ich habe schon einiges erreicht, aber sicher noch weitere Ziele. Wenn man mir vor ein paar Jahren gesagt hätte, wo ich mit 22 stehe, hätte ich das kaum geglaubt.

Als Junior des FC Roggwil stand für Dich gewiss der Spass am Spiel im Vordergrund… …ja, absolut, und ich bekam sehr viel von meinem Vater Mario mit, der selber auch spielte und dem ich auch oft zuschaute. Irgendwann merkte ich, dass ich nicht nur Spass, sondern auch Talent habe, um es im Fussball etwas weiterzubringen und zu YB wechseln zu dürfen.

Wer war damals, als YB-Junior, Dein Vorbild? Auf meiner Position spielte damals bei den Profis unter anderem Scott Sutter. Er war für mich das Vorbild national. Und international beeindruckte mich der Brasilianer Marcelo, der in jener Zeit bei Real Madrid spielte. Heute bin ich besonders Fan des Portugiesen João Cancelo. Er kann links und rechts eingesetzt werden, ist offensiv stark und verfügt über ein grosses Laufvermögen.

Du hast den Sprung aus dem YB-Nachwuchs zu den Profis geschafft und bist nun selber ein Vorbild für die Jungen. Ich bin immer noch ein Spieler, der sich steigern und entwickeln kann. Aber wenn ich ein Beispiel für Junge sein kann, ist das natürlich schön. Als ich im Nachwuchs war, wurde uns oft erklärt, wie sich Michel Aebischer, David von Ballmoos oder Sandro Lauper durchgesetzt haben.


Interview

Ein grosser Moment: Lewin Blum jubelt mit Joël Monteiro, Cheikh Niasse und Loris Benito nach seinem Treffer gegen Roter Stern Belgrad.

Jetzt habe ich diesen Weg ebenfalls gemacht und zeige jüngeren Spielern auf, was bei YB möglich sein kann.

Der Weg nach oben ist sehr lang. Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um nicht von diesem Weg abzukommen? Nicht zuletzt von meinem Vater bekam ich schon früh eines mit: Ich solle das Ziel stets vor Augen halten und alles dafür tun, um es zu erreichen – wenn ich die Freude am Fussball beibehalten kann. Das nahm ich mir zu Herzen. Irgendwann stand mein Plan: Ich wollte im Wankdorf spielen. Als Profi.

Was hat Dich als Nachwuchsspieler ausgezeichnet? Ich glaube, dass es mir gelang, das Spiel gut zu lesen und entsprechend vorauszuschauen. Körperlich hatte ich gewisse Defizite, machte diese aber mit einer gewissen Spielintelligenz wett. Oft wurde mir damals gesagt, dass

ich physisch zulegen müsse, wenn ich den Durchbruch schaffen wolle. Ich betrieb grossen Aufwand, um aufzuholen und in Sachen Physis besser zu werden. Ich wollte mir einfach nie den Vorwurf machen müssen, nicht alles unternommen zu haben, um Profi zu werden. Dem Fussball ordnete ich sehr viel unter, wobei ich die Schule und später die KV-Lehre nicht vernachlässigen wollte. Irgendwie brachte ich Sport und Ausbildung gut unter einen Hut. Jetzt habe ich meinen Traumberuf.

Aber Du hättest einen Plan B. Genau. Deshalb war es mir so wichtig, eine berufliche Ausbildung abzuschliessen und damit ein zweites Standbein zu haben für den Fall, dass es nicht reicht, Fussballprofi zu werden.

In welchem Bereich kannst Du heute noch zulegen? Als ich von Yverdon zu YB zurückkehrte, realisierte ich


Lewin Blum sehr schnell, wie gross der Unterschied zwischen Challenge League und Super League ist. Ich musste physisch unbedingt Fortschritte machen. Nun durfte ich die Champions League erleben und hatte mit Gegenspielern zu tun, die enorm viel Qualität haben. Im physischen Bereich will ich weiter zulegen und lege dafür auch Zusatzschichten ein.

Am 29. Januar 2021 war es soweit: Du gabst Deinen Einstand bei YB. Erinnerst Du Dich an diesen Tag? Und wie! Die Vorrunde dieser Saison hatte ich mit Yverdon absolviert, kehrte bereits im Winter nach Bern zurück, und plötzlich kam ich zum Debüt in der ersten Mannschaft. Das war ein unbeschreiblicher Moment.

A-Nationalspieler zu werden.

Wäre die französische Ligue 1 allenfalls eine Option? Ich bin sehr offen. Entscheidend ist, bei welchem Club ich das Vertrauen bekäme und die besten Perspektiven sähe. Aber das ist alles Zukunftsmusik.

Die Frage wegen Frankreich hat mit Fabian Rieder zu tun, mit dem Du eng befreundet bist und der seit August bei Rennes unter Vertrag steht. Wie verfolgst Du seinen Weg? Sehr aufmerksam. Von ihm kann ich einiges abschauen, was er bislang abgeliefert hat, ist beeindruckend.

Aber nervös warst Du nicht…

Mit welchen aktuellen YB-Teamkollegen bist Du gern unterwegs?

…doch, auf jeden Fall. Als man mir sagte, dass ich demnächst eingewechselt werde, zitterten meine Knie ziemlich.

Immer mal wieder mit Loris Benito, Filip Ugrinic, Darian Males, Cedric Itten, David von Ballmoos und Sandro Lauper…

Dachtest Du auch, am Ziel angelangt zu sein?

…und dann kann es lebhaft sein…

Nein, das nicht, aber ein riesiger Traum ging in Erfüllung. Natürlich setzte ich mir neue Ziele.

…ja, das kommt vor (lacht). Es sind alles feine Typen. Bei uns herrscht in der Mannschaft trotz grossem Konkurrenzkampf eine coole Stimmung, viele Spieler unternehmen mal gemeinsam etwas miteinander. Das ist überhaupt nicht selbstverständlich.

Auf dem Platz kannst Du bissig sein. Wann wirst Du daneben unangenehm? Selten. Ich bleibe meistens gelassen, weil es nur Energie kostet, wenn man sich über blöde Dinge unnötig aufregt. Ich gehe alles ruhig an und versuche stets nett und offen zu sein. Auf dem Rasen kann ich aber noch eine Schippe drauflegen, wenn es darum geht, unangenehm zu sein.

Es gab in dieser Saison Spiele, in denen Du auf der Bank Platz nehmen musstest. Was macht das mit Dir? Natürlich stehe ich lieber auf dem Feld. Ist das nicht der Fall, bin ich zwar nicht zufrieden, betrachte das aber als Antrieb, noch mehr zu investieren, um so schnell wie möglich wieder zur Startformation zu gehören. Ich bemühe mich, das Positive aus solchen Situationen zu ziehen. Und ich weiss bei YB immer, woran ich bin, was ich tun und in welchem Bereich ich mich verbessern muss.

Du bist sehr ehrgeizig und möchtest weiterkommen. Wohin soll Deine Reise führen? Meine Konzentration gehört YB, das ist klar, ich möchte noch vieles erreichen. Irgendwann möchte ich einen Transfer ins Ausland realisieren, in eine europäische Topliga, und wie am Anfang gesagt, fände ich die Bundesliga sehr reizvoll. Und ein Traum ist es auch,

Wenn Lewin Blum nicht mit seinen YB-Teamkollegen unterwegs ist, nicht spielt und nicht trainiert, was macht er dann mit Vorliebe? Ich verbringe viel Zeit mit meiner Freundin, mit Freunden ausserhalb des Fussballs und mit meiner Familie. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, reise ich gerne. Ein schönes Essen, Kochen daheim oder ein Buch lesen – das gibt es auch.

Nun steht die zweite Saisonhälfte an. Was soll sie bringen? Ich hoffe auf einen guten Start, darauf, dass wir in der Europa League etwas reissen, im Schweizer Cup auch und in der Meisterschaft am Ende ganz oben stehen. Persönlich will ich mich in allen Bereichen weiterentwickeln.

Ist die EM mit der Schweiz in Deutschland ein Thema? Ich tue alles dafür, um auf mich aufmerksam zu machen. Es wäre grossartig, wenn ich dabei sein könnte.




15 Stichworte

15 STICHWORTE FÜR

DARIAN MALES FUSSBALL

Mein Weg zum Fussballer war nicht unbedingt vorgegeben. Mein Vater ist ein begeisterter Basketballer. Ich mag mich noch daran erinnern, dass ich den Basketball immer mit dem Fuss trat, als ich mit ihm zum Spielen ging. Er nahm es mir aber nicht übel, dass ich kein BasketballSpieler wurde.

FC LUZERN

Ich nahm einmal an einem Kindertraining des FCL teil und wurde sogleich in die U9-Mannschaft aufgenommen. So nahm mein Weg bis zur 1. Mannschaft seinen Lauf. Als Junior stand ich jeweils in der Fankurve und schaute Spielern wie Hakan Yakin oder Gerardo Seoane zu. Klar fühle ich mich auch heute noch mit diesem Klub verbunden.

INTER MAILAND

Im Sommer 2020 klopfte das grosse Inter Mailand an und offerierte mir einen Fünfjahresvertrag. Für mich ging damit ein Traum in Erfüllung. Doch leider kamen viele Faktoren zusammen, die dazu führten, dass ich nie für Inter auflief. Erst wurde ich nach Genua ausgeliehen, dann setzte mich Corona fast ein halbes Jahr ausser Gefecht.

FC BASEL

Nach Genua verlieh mich Inter im Februar 2021 zum FC Basel weiter. Dort blieb ich eineinhalb Saisons und konnte viel Spielpraxis sammeln. Es war wichtig, nach der langen Ausfallzeit wieder ein gefestigtes Umfeld zu haben.

BSC YB

Weil der FCB seine Kaufoption nicht zog, flatterte bald ein Angebot von YB ins Haus. Ich spürte sofort Wertschätzung und war vom Klub und den verantwortlichen Personen überzeugt. Dazu bestand die Aussicht auf Einsätze in der Champions League. Gegen YB war es als Gegner, egal ob bei den Junioren oder den Profis, immer schwierig zu spielen. Ich habe fast immer verloren…

NATI

In der U19 wurde ich erstmals in eine Landesauswahl berufen. Das Schicksal wollte es so, dass ich beim 16:1-Rekordsieg über Gibraltar nach meiner Einwechslung mit drei Toren debütieren konnte. Im letzten Sommer durfte ich auch Teil des U21-EM-Teams sein, leider verpasste ich das erste Spiel verletzungsbedingt. Mich für die A-Nati aufzudrängen, ist ein Ziel von mir.


Darian Males


15 Stichworte

MEIN ERSTES SPIEL

In der Super League kam ich zum ersten Mal Ende September 2019 für den FC Luzern zum Einsatz. Ich war etwas überrascht, es lief bereits die 90. Minute. Wir führten 1:0 gegen Xamax – zum Glück brachten wir den Vorsprung über die Zeit.

MEIN ERSTES TOR

Im Cup traf ich gegen den FC Wohlen zum ersten Mal. In der Meisterschaft war es in meinem dritten Spiel gegen den FC Thun. Ich wurde in der 78. Minute eingewechselt und erzielte nur eine Minute später in der Stockhorn Arena den 2:0-Endstand. Mein Trainer war damals Thomas Häberli.

VORBILD

Meine Cousins waren immer grosse Fans von Cristiano Ronaldo, also liess ich mich bald einmal auch davon anstecken. Seine mentale Stärke und seine Athletik sind beeindruckend. Natürlich hatte ich als Kind auch ein Trikot von ihm. Ein Highlight war, als ich mit Genua gegen Juve mit CR7 spielen durfte.

FAMILIE

Meine beiden Elternteile stammen aus Serbien, sie zogen mich und meine Schwester in Luzern gross. Ich bin ein echter Familienmensch, wir haben ein sehr enges Verhältnis zueinander und unterstützen uns immer gegenseitig. Die Eltern reisen jeweils auch an unsere Auswärtsspiele mit, waren beispielsweise in Manchester, Belgrad und Leipzig.

SERBIEN

Ich fühle mich zwar als Schweizer, habe aber trotzdem einen engen Bezug zu Serbien. Viele meiner Verwandten leben noch dort. Es war natürlich ein Highlight, dass ich mit YB in der Champions League auf Roter Stern Belgrad traf. Für das Spiel organisierte ich einige Tickets für Verwandte und Bekannte.

TV

Meistens läuft bei mir Sport. Viele Fussball-Spiele aus den Top-Ligen, aber auch Tennis oder Basketball. Mein Vater und ich sind grosse Fans des Basketballteams Roter Stern Belgrad. Wenn kein Sport läuft, schaue ich mir eher einen Film als eine lange Serie an.

FUSSBALLSCHUHE

Das erste Modell war ein Nike-Schuh der RonaldinhoEdition. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich diesen vom Nikolaus geschenkt bekam :)

BESTER MITSPIELER

Beim FC Genua stand damals auch Goran Pandev unter Vertrag. Der Nordmazedonier ist eine Legende mit ausgeprägtem Torinstinkt und grossen Führungsqualitäten. Ich stehe noch heute mit ihm in Kontakt.

BERN

In der kurzen Zeit habe ich mich bereits bestens eingelebt. Bern ist in vielen Sachen meiner Heimatstadt Luzern ähnlich. Mir gefällt, dass es hier friedlich und ruhig ist. Noch bin ich am Erkunden, kenne aber zum Beispiel schon das eine oder andere gute Restaurant.

Etienne Güngerich


Immer die Region zuerst.


Europacup

YB überwintert zum sechsten Mal europäisch Die europäische Reise geht für YB im Februar mit dem Europa-League-Sechzehntelfinal gegen Sporting Lissabon weiter. Zuvor schon gelang es fünfmal, auch in der zweiten Saisonhälfte international dabei zu sein.

Stade Reims heisst der Kontrahent im Halbfinal. Das Hinspiel im Wankdorf entschied Gelb-Schwarz für sich: Vor 60’000 Zuschauenden sorgte Meier für das goldene Tor zum 1:0. Das reichte aber nicht für den Finaleinzug. In Frankreich unterlag YB 0:3. 1987/88: An Ajax gescheitert Die Mannschaft von Trainer Alexander Mandziara macht im Sechzehntelfinal im Europacup der Cupsieger gegen Dunajska Streda eine 1:2-Auswärtsniederlage mit einem 3:1 daheim wett. Im Achtelfinal verlieren die Young Boys zuerst wieder 1:2, diesmal in Den Haag. Aber erneut schaffen sie im Wankdorf die Wende. Dank André Fimians 1:0-Siegtor und der Auswärtstorregel steht YB im Viertelfinal. Dort ist Ajax Amsterdam Endstation: Die Holländer gewinnen sowohl in Bern als auch in Amsterdam 1:0. 2010/11: Zenit gefordert

YB-Goalie Walter Eich wehrt einen Abschluss eines Stade-Reims-Angreifers ab.

1958/59: Meistercup-Halbfinal Als Meister liefert YB im Europacup der Meister Beeindruckendes ab. Zuerst wird MTK Budapest mit zwei Siegen ausgeschaltet (2:1 und 4:1), dann stellt sich Wismut Aue in den Weg. Gegen die Ostdeutschen gab es daheim (2:2) und auswärts (0:0) ein Remis. Die zwei Teams treffen sich zum Entscheidungsspiel in Amsterdam, wo Geni Meier und Ernst Wechselberger​die Tore zum 2:1 für YB schiessen.

In der UEFA Europa League meistert YB die Gruppenphase auf Platz 2 hinter Stuttgart. Danach geht es im Sechzehntelfinal gegen Zenit St. Petersburg. Im Hinspiel korrigieren die Berner einen Rückstand. Kurz nach der Pause gleicht Senad Lulic aus, in der 94. Minute trifft Emmanuel Mayuka für den Gastgeber zum 2:1. Eine Woche später bringt Ammar Jemal YB in Führung, aber die Russen antworten mit drei Treffern und ziehen in die nächste Runde ein.


2021: Jordy Siebatcheu bezwingt Leverkusens Goalie Lomb zum 4:3.

2014/15: fünf Mal Lukaku

2023/24: Nerven bewahrt

YB schliesst die Gruppenphase auf Rang 2 hinter Napoli ab. Danach wartet Everton, und die Engländer lassen die Muskeln spielen. In Bern gelingt Guillaume Hoarau das 1:0, aber Everton reagiert mit vier Treffern. Der Belgier Romelu Lukaku zeichnet sich beim 4:1 als dreifacher Torschütze aus.

Manchester City, RB Leipzig und Roter Stern Belgrad – das sind die Gegner in der UEFA Champions League. Das Ziel von YB: europäisch überwintern. Das bedeutet: Eine Mannschaft muss man hinter sich lassen – und das gelingt. Im entscheidenden Match gegen Roter Stern Belgrad bewahrt die Mannschaft von Raphael Wicky die Nerven und zieht mit einem 2:0 in den Sechzehntelfinal der Europa League ein.

Im Goodison Park gelingt YB abermals das 1:0, Sékou Sanogo ist der Torschütze. Aber erneut kommt den Bernern Romelu Lukaku in die Quere. Er trägt eine Doublette zum 3:1 bei - das Resultat hat bereits zur Pause Bestand.

YB trifft dort am 15. Februar im Wankdorf auf Sporting Lissabon. Das Rückspiel findet eine Woche später statt.

2020/21: wieder Ajax Hinter der Roma werden die Young Boys Zweite in der Gruppe A der Europa League. Die Reise geht weiter – gegen die Bundesligagrösse Bayer Leverkusen. Das spektakuläre Hinspiel geht mit 4:3 an YB. Reicht das als Polster? Ja! In Leverkusen trumpft YB nochmals gross auf und qualifiziert sich mit einem 2:0 für die Achtelfinals. Es kommt zu einem neuerlichen Aufeinandertreffen mit Ajax Amsterdam. Die Holländer erweisen sich insgesamt als zu stark: Einem 3:0 in Amsterdam lassen sie ein 2:0 im Rückspiel in Bern folgen. Herbst 1987: Torschütze André Fimian und Verteidiger Martin Weber jubeln nach dem Siegestor gegen Den Haag.


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PUBLIREPORTAGE

NACH EINER WOCHE VOLLSTÄNDIG BESCHWERDEFREI Markus Strassburger hat Schmerzen beim Gehen. Seine Hausärztin überweist ihn wegen des Verdachts auf die so genannte Schaufensterkrankheit (PAVK) an einen Spezialisten der Klinik Beau-Site bei Hirslanden Bern. Der Angiologe Dr. med. Alexander Rosenov, Mitbegründer der Vasc Alliance AG, übernimmt den Patienten. Arteriosklerose ist die häufigste Ursache arterieller Durchblutungsstörungen der Beine. Dabei handelt es sich um Gefässveränderungen bei denen es zu Fett- und Kalkablagerungen und folglich zu Gefässverengungen kommt. Oft berichten die Betroffenen von Beinschmerzen beim Gehen, was sie zum Stehenbleiben zwingt. Diese erzwungenen Pausen werden mitunter durch längeres Verweilen vor Schaufensterauslagen überspielt – daher der umgangssprachliche Name Schaufensterkrankheit. Die Fachwelt spricht von Peripherer Arterieller Verschlusskrankheit (PAVK).

Diagnose PAVK Alexander Rosenov macht bei seinem 64-jährigen Patienten eine Durchblutungsmessung sowie eine Ultraschalluntersuchung. Diese bestätigt den Verdacht: Herr Strassburger leidet an einer PAVK. Es folgen klare therapeutische Massnahmen. «Neben Blutverdünnern und Cholesterinsenkern ist ein strukturiertes Gehtraining wichtig. Dieses fördert die Gefässneubildung», erläutert der Arzt. Da aufgrund der beruflichen Situation ein Trainingsprogramm für Herrn Strassburger keine Option darstellt, wird die Durchführung eines Eingriffs vereinbart. Eingriff in der Angio-Suite In der neu errichteten Angio-Suite der Klinik Beau-Site ist die Ausstattung topmodern. Alexander Rosenov erläutert: «Die hochmoderne Angiographie-Anlage erlaubt uns hohe Bildqualität bei gleichzeitig niedriger Strahlenbelastung. Damit können wir schonend und sicher, minimal-invasive Gefäss-Eingriffe durchführen». Bei Herrn Strassburger wurde die verengte Kniearterie mittels Ballon aufgedehnt und mit einem Stent versorgt. Bereits nach einer Woche ist Herr Strassburger im Alltag wieder vollständig beschwerdefrei. Volkskrankheit So wie Markus Strassburger geht es bis zu 20 % der über 65-Jährigen in der Schweiz. Risikofaktoren für die PAVK sind das Alter, Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, hohe Cholesterinwerte sowie eine erbliche Vorbelastung. Neben der Kontrolle dieser Risikofaktoren ist eine gesunde cholesterinarme Ernährung sowie die regelmässige körperliche Bewegung entscheidend. Der Angiologe meint: «Wir empfehlen regelmässige körperliche Aktivität, mindestens 3 Mal 30–60 Minuten pro Woche; hierzu zählt auch bereits flottes Spazierengehen».

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Wer trug die …?

Cedric Itten wechselte auf diese Saison hin von der Nummer 11 zur Nummer 9.

9


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Nummer 9

Unsere Neuner

Die Nummer 9 trägt traditionellerweise der Mittelstürmer. Das trifft auch auf die meisten Spieler zu, die in den letzten rund 40 Jahren bei den Young Boys die Nummer 9 trugen.

Aktuell läuft Cedric Itten mit dieser Rückennummer auf. Er wechselte im Sommer von der 11 zur 9, nachdem sie zuvor seit Sommer 2021 durch Wilfried Kanga (45 Spiele für YB, 19 Tore) «besetzt» war.

Während vier Saisons hatte die 9 keinen Besitzer bei den Young Boys. Sie wurde nach dem Abgang von Alexander Gerndt (108 Spiele, 30 Tore) im Sommer 2017 frei, und weil Guillaume Hoarau mit der 99 so erfolgreich war, behielt er sie und wechselte nicht zur Nummer 9, die er vor seiner YB-Zeit meistens getragen hatte. In ihrer gemeinsamen Zeit bei YB gab es einige Male das Sturmduo Gerndt/Hoarau zu sehen. Die beiden Angreifer mit den Nummern 9 und 99 verstanden sich bestens.

Die Vorgänger von Alexander Gerndt (2013 bis 2017) hiessen Raul Bobadilla (2012), Marco Schneuwly (2010/11), Khaled Gourmi (2009/10) und Eudis (2008/09). Der erste YB-Stürmer, der im neuen Wankdorf mit der Nummer 9 auflief, war João Paulo. Der Brasilianer erzielte zwischen 2005 und 2008 in 73 Spielen für YB 38 Tore. In den Neufeldzeiten brillierte der heutige Chefscout Stéphane Chapuisat mit der 9 auf dem Rücken. Zwischen 2002 und 2005 bestritt er 114 Spiele in Gelbschwarz, dabei schoss er 58 Tore. Chapuisat übernahm die Nummer 9 von Martin Fryand, dem heutigen Konditionstrainer von YB. Er spielte zwischen 1997 und 2002 144-mal für unseren Klub. Und im Gegensatz zu seinen Nachfolgern war Fryand nicht «nur» Stürmer. Er kam oftmals im Mittelfeldcouloir zum Einsatz, manchmal sogar als Aussenverteidiger. In den Zeiten vor der fixen Rückennummervergabe trugen unter anderem folgende Angreifer bei YB die Nummer 9: Gabriel Okolosi, Michel Maiano, Thomas Hartmann, Ante Markovic, Björn Nilsson oder Erni Maissen. Bei den Titelgewinnen 1986 (Meister) und 1987 (Cupsieg) hiess der YB-Mittelstürmer Joachim Siwek. Er kam in den beiden Saisons mit der 9 auf dem Rücken zu 62 Einsätzen und erzielte 15 Tore. Unter anderem markierte Siwek den entscheidenden Treffer im Cupfinal 1987 in der Verlängerung gegen Servette. Siweks Vorgänger war Roland Schönenberger. Er spielte zwischen 1979 und 1986 214-mal für YB. Anfangs mit der Rückennummer 9 als Stürmer, später als Aussenverteidiger mit der Nummer 2.

Stefan Stauffiger


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KRISEN ÜBERWINDEN Jeder Mensch kann im Laufe seines Lebens in eine Krise geraten. Eine Krise kann ausgelöst werden durch besonders einschneidende Lebensereignisse oder belastende Lebenssituationen. Auch wenn sich vorbestehende psychische Erkrankungen verschlechtern, kann es zu Krisen kommen. Frau Dr. phil. Kristina Rohde, Leitende Psychologin auf der Kriseninterventionsstation der Privatklinik Wyss, beantwortet Fragen rund um Krisen und deren Überwindung.

Dr. phil. Kristina Rohde ist Leitende Psychologin auf der Kriseninterventionsstation der Privatklinik Wyss. Die Privatklinik Wyss ist eine führende Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Gegründet im Jahr 1845, ist sie die älteste psychiatrische Privatklinik der Schweiz. Zu den Kompetenzbereichen gehört die Behandlung von Depressionen inklusive Burnout sowie von Angst- und Zwangsstörungen. Die Klinik bietet ihre ambulanten, tagesklinischen und stationären Leistungen in den Regionen Bern, Münchenbuchsee und Biel an. Zudem gilt sie als Aus-, Weiter- und Fortbildungsstätte mit einem spannenden Umfeld und beschäftigt ein interprofessionelles Team aus rund 340 Mitarbeitenden. www.privatklinik-wyss.ch

Was ist mit Krise gemeint? Eine Krise ist ein Ausnahmezustand, in dem die eigenen Kräfte und Ressourcen nicht mehr ausreichen, um den Belastungen etwas entgegenzusetzen. Die Psyche ist aus dem Gleichgewicht geraten. Es können neben kreisenden Gedanken auch Schlafstörungen, Ängste, Dünnhäutigkeit, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bis hin zu Lebensmüdigkeit und Suizidgedanken auftreten. Manchmal kann eine Krise mit genug Zeit und Unterstützung aus dem Umfeld wieder überwunden werden. Wenn dies nicht gelingt, sollte professionelle Hilfe gesucht werden. Vor allem, wenn starke Hoffnungslosigkeit und Suizidgedanken auftauchen, sollte dies unverzüglich geschehen. Was kann man selbst tun? Für viele ist es hilfreich, mit einer vertrauten Person zu sprechen, um das eigene Erleben zu ordnen. Oft befürchten Menschen, die sich in einer Krise befinden, mit ihrem Problem ganz allein zu sein, und ziehen sich zurück. Es lohnt sich, trotzdem das Gespräch mit vertrauten Personen zu suchen. Vielleicht findet man so heraus, dass es schon einige Personen im Umfeld gab, die ebenfalls Krisen durchlebt und überwunden haben, und man kann die wertvolle Erfahrung machen, Unterstützung durch andere zu erhalten. Wichtig ist auch, sich körperlich zu regenerieren und für genug Bewegung, ausgewogenes Essen, körperliche Entspan-

nung und Schlaf sowie Zeit draussen bei Tageslicht zu sorgen. Für die Psyche ist die Aktivierung von Ressourcen, also von persönlichen Stärken und Vorlieben, positiven Erinnerungen, Fähigkeiten und Talenten, wichtig. In Krisen sind manche Ressourcen schlechter zugänglich; daher kann externe Unterstützung Für viele Betroffene einer Krise ist es hilfreich, mit einer vertrauten Person hilfreich sein, um wie- zu sprechen, um das eigene Erleben zu ordnen. der einen Zugang zu Ressourcen zu finden. Es geht um kleine nen und zu regulieren, ihre Bedürfnisse Schritte: Was kann ich jetzt tun, damit es wahrzunehmen und ihre Ressourcen zu mir rasch besser geht? Wodurch fühle ich aktivieren. Auch Medikamente können in mich in den nächsten Stunden oder Tagen einer akuten Krise hilfreich sein, um z.B. besser? vorübergehend den Schlaf zu unterstützen. Oft ist auch eine Stabilisierung äusWie sieht eine professionelle Behand- serer Faktoren wichtig, z.B. die Klärung lung aus? der Wohn- oder Arbeitssituation, eine Die Behandlung bei akuten Krisen – auch Entlastung in der Familie oder das AufKrisenintervention genannt – ist zeitlich gleisen einer ambulanten Behandlung. begrenzt und fokussiert auf die aktuelle Situation. Im Gespräch mit ärztlichen, psychologischen oder pflegerischen Fachpersonen werden die inneren und die äusseren Auslöser der Krise identifiziert und Sofortmassnahmen zur Entlastung und Stabilisierung festgelegt. Zur inneren Stabilisierung werden Betroffene darin unterstützt, ihre Gefühle zu erken-


Das Museum erzählt

Der WM-Ball von 1954 und seine Nachfolger Er wird immer wieder bestaunt – und das mit gutem Recht: Der WM-Ball von 1954 ist ein ganz besonderes Ausstellungsstück in unserem Museum. Doch er ist nicht der einzige: Es gibt noch andere Bälle, die YB-Geschichten erzählen. Alle diese Bälle haben eines gemeinsam: Sie sind gemäss FIFA-Vorschrift «kugelförmig» (also rund), haben einen Umfang von mindestens 68 und höchstens 70 Zentimeter. Bei Spielbeginn muss ihr Gewicht mindestens 410 Gramm betragen – dann darf der Schiedsrichter den Match anpfeifen.

Der WM-Ball von 1954 Das runde Ding von anno dazumal stammt zwar nicht vom WM-Final zwischen Deutschland und Ungarn (3:2 am 4. Juni 1954 im Wankdorf), sondern von der Partie Schweiz gegen Italien. Und es hat einen YB-Bezug. Der WM-Match fand in Lausanne statt und endete 2:1 für die Schweiz. Nach dem Abpfiff sicherte sich der damalige Berner Publikumsliebling Charles Casali den Ball als Erinnerungsstück. In weiser Voraussicht besorgte er sich in der Folge auch die relevanten Unterschriften seiner Teamkameraden, deren Namen noch heute auf dem Leder (im wahrsten Sinne des Wortes) zu entziffern sind.

Der Double-Ball von 1958 (Mitte, mit den Unterschriften der YB-Spieler) sowie alle anderen «Streitobjekte» erinnern…


Bälle im Laufe der Zeit

Der Ball des Spiels der Schweiz gegen Italien an der WM 1954.

…an die jüngeren YB-Erfolge und auch an einen unvergessenen WM-Boxkampf.


Das Museum erzählt

Zeitzeugen: Verschiedene Bälle sind im YB-Museum zu bewundern.

Casali war damals einer jener vier YB-Spieler, die an der WM 1954 zum Einsatz gelangten. Die anderen waren Geni Meier, Heinz Bigler und Marcel Flückiger, ferner war Walter Eich Ersatztorhüter. Charles Casali hat den WM-Ball viele Jahre bei sich zu Hause als Andenken aufbewahrt. Zur Eröffnung des YB-Museums 2006 hat er «seinen» Young Boys den Ball höchstpersönlich überbracht und geschenkt. Er sei hier, wie «Schärlu» damals sagte, am richtigen Ort.

Der Double-Ball von 1958 Auch er ist in die Jahre gekommen – aber stolz erinnert er an die glorreichen Sing-Zeiten, als der BSC Young Boys gleich viermal in Serie Schweizermeister wurde, 1958 das Double gewann und ein Jahr später bis in den Halbfinal des Europacups der Landesmeister vorstiess. Auch auf diesem Ball, einem «Bigler Crack» (der WM-Ball hiess damals Mr. Crack – das Berner Sportgeschäft «Bigler Sport» produzierte dann die Bälle selber) haben sich die Er hat sich den Ball damals gesichert: Der ehemalige YB-Internationale Charles Casali vermachte ihn unserem Museum.


Bälle im Laufe der Zeit Protagonisten mit ihrer Unterschrift verewigt: Meier, Wechselberger, Schneiter, Allemann und und und – sie alle erinnern an diese unvergessene Epoche von anno dazumal, die gegenwärtig eine zweite Auflage erlebt. Die aus gegerbtem Rindsleder hergestellten Bälle von 1954 und 1958 haben mit den heutigen nicht mehr viel gemeinsam, obschon die Normen die gleichen sind: Doch bei Wind und vor allem Regenwetter waren sie schnell mal mit Wasser vollgesogen und schwer, und für die Goalies, die meist mit Wolle-Handschuhen spielten, schwierig zu berechnen. Aber Walter Eich, René Häfeli, Felix Ansermet und Jörg Bernhard (sie kamen in den vier Meisterjahren zu YB-Einsätzen) waren der Herausforderung natürlich locker gewachsen… In den fünfziger Jahren spielte man übrigens nur mit einem vom Schiedsrichter genehmigten (und von einer Firma gestifteten) Ball: Mitunter sei es deshalb vorgekommen, dass das Leder zwecks Zeitspiel auch mal über die Tribüne gedroschen worden sei…

Vom Neufeld ins neue Stadion Die Qualität der Bälle hat sich im Laufe der Zeit stets verbessert. In den unvergessenen Überbrückungsjahren im Neufeld, als der BSC Young Boys nach schwierigen Jahren von Berns Publikum neu entdeckt wurde («YB macht glücklich»), kickten die Collaviti, Sermeter, Chapuisat und Co. mit einem GEMS-Produkt, später im damaligen «Stade de Suisse» beim unvergessenen Häberli-Abschiedsmatch mit einem «Marazzi Orion» – selbstverständlich signiert von allen Teilnehmern. Die Bälle sind ebenso zu bestaunen wie andere Exemplare, die eine besondere Geschichte erzählen: Etwa der «Euro Pass» von der Fussball-EM 2008 in Bern, oder das von den Weltklasse-Boxern Klitschko und Thompson signierte Puma-Produkt, das an den Berner WM-Kampf von 2012 erinnert, oder natürlich die jüngeren Bälle mit den begehrten europäischen Sternen, mit denen die Young Boys in der Champions League internationale Anerkennung erlangten.

Charles Beuret

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YB - Roter Stern Belgrad (2:0), 28. November 2023


Gastspiel

Bernard Challandes:

«Ich habe immer Lust auf Fussball im Wankdorf» Der 72-jährige Neuenburger trainierte YB 1994/95 während neun Monaten und für kurze Zeit in der Saison 2012/13. Im Herbst 2021 endete sein vorläufig letztes Engagement mit der Entlassung als Nationalcoach im Kosovo. Aber Challandes bleibt auch ohne Anstellung ein aufmerksamer Beobachter der Szene. «Der Fussball hat in meinem Leben immer viel Platz eingenommen. Jahrzehntelang arbeitete ich als Trainer, weil mich dieses Spiel stets faszinierte, weil ich die Emotionen liebte. Nun habe ich zwar seit mehr als zwei Jahren keine Mannschaft mehr, und ich bin auch schon 72. Aber bedeutet das, dass ich ganz aufhöre? Ich glaube nicht, weil ich oft genug die Erfahrung gemacht habe: Der Fussball schreibt manchmal verrückte Episoden. Darum möchte ich nicht sagen, dass man Bernard Challandes sicher nicht mehr als Trainer sehen wird. Vermutlich werde ich nicht mehr ins Tagesgeschäft zurückkehren. Aber wenn ein Land auf mich zukommt und ein Angebot als Nationalcoach macht, werde ich mir das bestimmt überlegen. Ich habe das Gefühl, dass meine Geschichte noch nicht zu Ende ist. Mich wurmt es, dass ich beim Kosovo nach schönen und erfolgreichen Monaten vor Ablauf des Vertrags entlassen wurde. Soll das wirklich das letzte Kapitel meiner Karriere sein? Es ist nicht so, dass mir ohne die ständige Arbeit auf dem Platz etwas fehlt. Ich habe keine Mühe, mit meiner Freizeit etwas Sinnvolles anzufangen. Aber ich möchte sie nicht nur mit Pilze sammeln und Spaziergängen mit dem Hund verbringen. Fussball ist und bleibt das, was mir Spass macht. Ich liebe es, darüber zu reden und Partien

Bernard Challandes war bis Herbst 2021 Nationaltrainer im Kosovo.

zu analysieren, was ich als Experte bei blue Sport regelmässig machen darf, sei es vor Ort oder im Studio. Und ich liebe es genauso, ins Stadion zu gehen, die Atmosphäre aufzusaugen und das Spiel aus der Optik eines Trainers zu verfolgen. Das tue ich selbst dann, wenn ich einem meiner Enkel zuschaue, der bei den Junioren von Xamax im Tor steht.


Bernard Challandes

Zum Abschluss der Saison 2012/13 stand Bernard Challandes bei YB an der Seitenlinie.

Oft sitze ich bei Sion-Heimspielen im Tourbillon auf der Tribüne. Das hat damit zu tun, dass wir im Wallis ein Chalet besitzen und mein Sohn Jules beim FC Sion in der Administration arbeitet. Ich sah die A-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation in Basel gegen Kosovo, die Schweizer U21 gegen Armenien in Neuenburg. Und ich verfolge natürlich auch YB. In der Champions League war ich gegen Manchester City als Co-Kommentator dabei, und ich darf sagen: Mir hat der Auftritt trotz der 1:3-Niederlage sehr gut gefallen.

Überhaupt beeindruckt mich YB seit Jahren. Der Club ist ausgezeichnet aufgestellt, von der sportlichen Führung über die Profi-Abteilung und das Scouting bis zum Nachwuchs. So, wie sich YB präsentiert, habe ich jedenfalls immer Lust, Fussball im Wankdorf zu schauen! YB liefert mir immer wieder Gründe, die meine Meinung bestätigen: Der Schweizer Fussball muss sich nicht verstecken. Oft höre ich kritische Kommentare, über die ich nur den Kopf schütteln kann. Nein, die Liga ist besser als


Gastspiel Dasselbe gilt für Raphael Wicky, der aus der gleichen Generation wie Magnin stammt und von dem ich sehr viel halte. Er hat mit seinem Staff eine Mannschaft geformt, die ich als funktionierendes Kollektiv mit klarer Struktur und Organisation wahrnehme, bei der ich auch immer eine Spielidee erkenne. Ausserdem ist er in meinen Augen ein Trainer, der Ruhe ausstrahlt, in Interviews klug argumentiert und bescheiden bleibt. Er macht nie den Eindruck, als würde er die Bodenhaftung verlieren. Das gefällt mir. Natürlich fallen in diesem Kollektiv immer wieder einzelne Spieler auf. Einer, der mich immer beeindruckte, war Fabian Rieder. Ich werde ihn nun auch bei Rennes aus der Ferne beobachten. Lewin Blum ist ein anderer, der imponiert. Was er gegen Roter Stern Belgrad bot - überragend! Aber da ist auch Loris Benito, der mit seiner Routine von enormer Bedeutung für die Mannschaft ist. Und Meschack Elia ist nicht nur ein grossartiger Fussballer, sondern auch ein feiner Mensch. Wenn ich höre, wie er auf Fragen antwortet, spüre ich seinen Charakter. Das YB-Autogrammkartenbild von Bernard Challandes aus dem Jahr 1994.

viele meinen. Und ich glaube, dass es in dieser Saison ein spannendes Meisterrennen geben könnte. Der FC Zürich macht seine Sache gut, Servette und St. Gallen ebenfalls, aber am Ende, glaube ich, wird YB den Titel trotzdem verteidigen. Was die Zukunft angeht, hoffe ich, dass der FC Sion in die Super League zurückkehrt, auch Lausanne eine noch bessere Rolle spielt, weil dort viel Potenzial vorhanden ist und Ludovic Magnin ein Trainer, dem ich einiges zutraue.

Ich habe jetzt nur ein paar wenige Namen genannt und könnte die Liste problemlos verlängern. YB verfügt in seinem breiten Kader über sehr begabte Spieler, die daneben Persönlichkeiten sind und eine gewisse Demut zeigen. Das zeichnet die Mannschaft aus. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass es gelungen ist, in einem europäischen Wettbewerb zu überwintern. Solche Erfolgsmeldungen tun dem Schweizer Fussball gut.»


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Mannschaftsgalerie

Das erste Double der Vereinsgeschichte Die Parallelen zur Aktualität sind unübersehbar: Damals, in den späten fünfziger Jahren, dominierten die Young Boys mit Trainer Albert Sing den Schweizer Fussball mit vier Meistertiteln in Folge. In der Saison 1957/58 gesellte sich zur Meisterschaft der Cupsieg dazu: Es war dies das erste Double der Vereinsgeschichte. Jeder Spieler erhielt zur Erinnerung eine Neuenburger Pendule mit persönlicher Widmung. Die Nationalliga A bestand damals aus 14 Mannschaften, man spielte insgesamt 26 Runden (2 Punkte für den Sieg, 1 Punkt für das Remis). Nach Abschluss der Meisterschaft gewann YB den Titel mit 8 Punkten Vorsprung auf die Grasshoppers. Die Bilanz: 26 Spiele, 20 Siege, 3 Unentschieden, 3 Niederlagen, 76:37 Tore. Den Cup gewannen die Berner ebenfalls gegen die Erzrivalen aus Zürich: 32'000 sahen im Wankdorf den Final gleich zweimal (1:1 nach Verlängerung, 4:1 in der Wiederholung).

Persönliche Inschrift für Niklaus Zahnd in der Neuenburger Pendule...

... die jeder Doublegewinner von 1957/58 als Geschenk erhielt.


1957/1958

Stehend von links: Albert Sing, Willy Steffen, Gilbert Rey, Geni Meier, Ernst Wechselberger, Robert Bäriswyl, Niklaus Zahnd, René Häfeli, Walter Eich, Masseur Lehmann. Vorne von links: Toni Allemann, Léon Walker, Otto Häuptli, Heinz Bigler, Heinz Schneiter, Michel Spicher, Toni Schnyder. – Es fehlen Hans Grütter und Peter Allenbach.

Bester Skorer bei den Gelbschwarzen war in der Meisterschaft der aus Deutschland neu verpflichtete Ernst Wechselberger mit 22 Treffern – er war damit als Schweizer Torschützenkönig Nachfolger (und Vorgänger) des unvergesslichen Geni Meier, der neuerdings nicht mehr in der Sturmspitze, sondern im offensiven Mittelfeld (als Stratege und «Bomber» aus der zweiten Reihe) agierte. Meier (313 Tore für YB) und Wechselberger (151 Tore) ergänzten sich auch in den folgenden Jahren perfekt.

Sie waren freilich nicht die einzigen, die sich in der Schweizer Fussballszene unvergesslich machten: Auch die anderen YB-Spieler von damals erlangten in Bern Legenden-Status: Torhüter Walter Eich und Chefdenker Heinz Schneiter als Eckpfeiler des Teams, das meist in der gleichen Formation antreten konnte – mit ehemaligen und künftigen Schweizer Internationalen. Die Namen in der Bildlegende sprechen für sich und wecken bei älteren YB-Interessierten grossartige Erinnerungen…

Charles Beuret


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Fabian Siegenthaler

Unterwegs mit Tempo und Ambitionen Fabian Siegenthaler betreut seit Sommer die U17 von YB. Der gebürtige Winterthurer hat einen spannenden Werdegang – und im Fussballgeschäft einiges vor. Mit 30 Jahren steht er noch am Anfang seiner Trainerkarriere.

Siegenthaler ist 30, Trainer der U17 von YB – und dass er überhaupt den Weg in dieses Business gefunden hat, ist keine Selbstverständlichkeit. Doch der Reihe nach. Wenige Wochen nach der Geburt von Fabian zieht die Familie Siegenthaler in die Türkei, der Vater, ein Angestellter der damaligen Swissair, tritt in Izmir eine Stelle an. Vier Jahre dauert der Aufenthalt in der Millionenstadt an der Ägäisküste, es ist eine Zeit, in der Fabian daheim Schweizerdeutsch spricht, sich aber auch Türkisch aneignet. Inzwischen hat er die Sprache wieder verlernt. Siegenthaler, der Goalie

Fabian Siegenthaler ist seit 2019 in der Youth Base tätig und trainiert seit dieser Saison die U17.

Es ist nicht so, dass Fabian Siegenthaler ein Papier aus der Schublade ziehen kann, auf dem er seine Karriere skizziert hat. Eine seiner Erkenntnisse der vergangenen Jahre: «Im Fussball ist vieles unplanbar. Das erfordert ein hohes Mass an Flexibilität.» Aber wenn er die Frage beantworten soll, wo er in zehn Jahren steht, antwortet er: «Ich möchte Erfahrungen im Profigeschäft gesammelt haben, in welcher Funktion auch immer.»

Von der Türkei geht es für drei Jahre nach Paris, anschliessend für zweieinhalb Jahre nach Frankfurt, ehe die Siegenthalers in Winterthur sesshaft werden. Fabian ist inzwischen zehn, als er beim FC Phönix Seen mit dem Kicken anfängt. Er ist gross gewachsen, prädestiniert, um sich zwischen die Pfosten zu stellen. Der Goalie macht rasch Fortschritte, entwickelt sich zu einem Talent, das via Winterthur in der U18 von GC landet. Ein schönes Detail am Rande: Er wurde in der U18 beim FCW von Zoltan Kadar trainiert, der heute Raphael Wicky bei den YB-Profis assistiert. Zu seinen Teamkollegen gehörten Haris Seferovic, Nassim Ben Khalifa, Charyl Chappuis und Raphael Spiegel, die in jener Saison 2009/10 mit der Schweizer U17 Weltmeister werden.


Youth Base Gleichzeitig treibt Fabian Siegenthaler das Betriebswirtschaftsstudium voran. In seiner Bachelorarbeit beschäftigt er sich mit einem spannenden Thema aus einem ihm vertrauten Gebiet: «Talentidentifikation im Schweizer Junioren-Spitzenfussball.» Er untersucht zum Beispiel, welche Talent-Kriterien einen Einfluss auf die Entwicklung haben und verknüpft alles mit wirtschaftlichen Fragestellungen. Assistent von Boris Smiljanic Bei den sechs Youth-League-Spielen der U19 im Herbst war Fabian Siegenthaler Assistenztrainer von André Niederhäuser (vorne).

So gern Siegenthaler Torhüter ist: Sein Körper macht nicht mit, immer wieder treten Verletzungen auf. Im U21Alter endet seine Laufbahn im Junioren-Spitzenfussball. Er setzt auf die gymnasiale Ausbildung, Fussball spielt er nur noch zum Spass mit Kollegen, aber ohne Ambitionen. Es spielt, wie so oft im Leben, ein Zufall mit, dass Fabian Siegenthaler einen Job als Trainer annimmt – bei den C-Juniorinnen des FC Phönix wird er für eineinhalb Saisons die rechte Hand eines guten Freundes, der ihn um Unterstützung gebeten hat. Nach einer Pause steigt er bei den B-Junioren des Vereins ein, ein anderer Kumpel hat ihn der Clubleitung vorgeschlagen.

Siegenthaler führt Interviews mit verschiedenen Exponenten, auch von GC. Unter anderem unterhält er sich mit Boris Smiljanic, der als ehemaliger Profi die U21 der Zürcher betreut. Als Siegenthaler ihm die ausgedruckte Bachelorarbeit in die Hand drückt, erhält er ein Angebot, das ihn staunen lässt: Smiljanic möchte ihn als Co-Trainer anstellen. Siegenthaler geht darauf ein und sammelt wertvolle Erfahrungen. Als Smiljanic 2017 bei Schaffhausen unterschreibt, rechnet sein bisheriger Assistent damit, dass er nun in der Banken- oder Versicherungsbranche landet. Aber GC offeriert ihm eine Weiterbeschäftigung bei der U14, danach bei der U15.

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Fabian Siegenthaler 2019 strebt er eine Veränderung an. Er unterhält sich mit Patrik Schuler, der ebenfalls aus Winterthur stammt und mit dem er befreundet ist. Schuler, damals SportchefAssistent und heute Leiter Sportadministration bei YB, erzählt ihm oft davon, wie sehr ihm der berufliche Alltag Spass macht. Worauf sich Siegenthaler bei Christian Franke meldet: Er deponiert beim Technischen Leiter der Youth Base sein Interesse an einer Trainerstelle bei YB. Franke bietet ihm das Co-Traineramt bei der U16 an. Das Pensum ist zwar klein, aber Siegenthalers Lust gross. Er zieht von Winterthur nach Bern, arbeitet im HR-Marketing des Inselspitals und trainiert nebenbei die Junioren. Ein Jahr später, 2020, erhält er eine Vollzeitanstellung bei YB: Zusammen mit Manuel Affolter übernimmt er die U16. Und als Affolter 2021 Videoanalyst der ersten Mannschaft wird, trägt Siegenthaler von da an als Chef die alleinige Verantwortung für die U16. Seit Sommer 2023 trainiert er die U17 und damit praktisch die gleichen Spieler, mit denen er in der U16 zu tun hatte. Mit seinem Team belegt er nach der Vorrunde Rang 3, was ihn zufriedenstellt: «Wir sind gut unterwegs.»

Wurzeln im Emmental Das gilt auch für ihn selber. Siegenthaler besitzt mittlerweile das UEFA-A-Diplom, das nächste Ziel ist es, die UEFA-Pro-Lizenz zu erwerben. Fabian Siegenthaler orientiert sich nicht an einem Vorbild, beobachtet aber doch gern die Grossen. Julian Nagelsmann etwa imponiert ihm, weil er den Durchbruch geschafft hat, ohne eine Karriere als Profifussballer hinter sich zu haben. Ihm gefällt es, wie Liverpool unter Jürgen Klopp «in allen Spielphasen aktiv ist». Angetan ist er zudem von Pep Guardiolas Manchester City oder Mikel Artetas Arsenal und ihrer klaren Idee im Spiel mit dem Ball. Fabian Siegenthaler will vorankommen, sich stetig verbessern, auch kommunikativ. Er hört Pressekonferenzen von Trainern, ihn interessiert es, wie sie auf heikle Fragen antworten, ob sie ausweichen, wie sie kontern. Übrigens: Antworten könnte er problemlos auf Berndeutsch, Siegenthalers Vater stammt aus Trub im Emmental. Im Alltag zieht er den Zürcher Dialekt vor, das fällt ihm leichter. Dafür sieht die Rangliste seiner Lieblingsclubs an der Spitze seit 2019 anders aus: «YB ist meine Nummer 1. Mit grossem Abstand!»

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Unvergessene Spieler

Sein grösster Rivale war sein bester Freund Es gibt in der 125-jährigen Geschichte des BSC Young Boys nur wenige Torhüter, die länger in der ersten Mannschaft gespielt haben als Bernard Pulver. Elf Jahre gehörte «Benu» der ersten YB-Mannschaft an – in dieser Zeit bestritt er trotz namhafter interner Konkurrenz 271 Pflichtspiele. Elf Jahre YB-Goalie – das ist ein Wert, mit dem in etwa die Legenden Walter Eich oder Walter Eichenberger aufwarten können. Wie Letzterer ist der «Bärnergiel» Bernard Pulver mit dem BSC Young Boys auch als 60-jähriger Matchbesucher nach wie vor eng verbunden.

Pulvers Vorgänger im YB-Tor war Urs Zurbuchen (Meister 1986 und Cupsieger 1987). Pulvers Nachfolger waren Stefan Knutti, Paolo Collaviti und Marco Wölfli. Dazwischen liegen die Einsätze von Bernard Pulver, der das Pech hatte, seine besten Fussballerjahre in der unvergessenen Krisenzeit des BSC Young Boys bestreiten zu müssen. Da ging es nicht um Meistertitel – aber, so Pulver, «um Herzblut».

Bernard Pulver heute...

... und im Einsatz mit YB in den neunziger Jahren.

Cupfinal und «Jogi» Löw In diesen elf Jahren Fanionteam erlebte Pulver nicht nur einen oder zwei YB-Trainer, sondern nicht weniger als deren elf. Sie hiessen Tord Grip, Pal Csernai, Martin Trümpler, Bernard Challandes, Jean-Marie Conz, Roland Andersson, Thomas Sjöberg, Robert Schober, Admir Smajic,


Bernard Pulver Bernard Pulver im Training in Aktion.

Claude Ryf, Robert Läubli. Sportlich am erfolgsreichsten waren die vier Jahre mit Martin Trümpler, wobei der Cupfinal 1991 mit dem dramatischen 2:3 gegen den FC Sion der Höhepunkt war. Aber Pulver erinnert sich vor allem auch an den damaligen Achtelfinal im Wankdorf: Er war mit seinen Paraden der Mann des Spiels beim 3:0-Erfolg gegen den FC Schaffhausen von Trainer Rolf Fringer, bei dem damals ein gewisser «Jogi» Löw (später Bundestrainer in Deutschland) und Roberto di Matteo (später Trainer bei Champions-League-Sieger Chelsea) mitspielten. Die YB-Mannschaft von damals weckt positive Erinnerungen: Pulver - Grossenbacher - Wittwer, Weber - Gottardi, Christensen (75. Baumann), Bregy, Hänzi, Fimian - Löbmann, Jakobsen. «Benu», «Pudere» und Latour… Bernard Pulver war übrigens nicht der einzige Spieler namens Pulver, der in der 125-jährigen Vereinsgeschichte im YB-Tor stand. Er hat einen Namensvetter mit Legendenstatus: Hans Pulver, genannt «Pudere», galt in den zwanziger Jahren als bester Goalie des Landes, war Nationaltorhüter und mit der Schweiz 1924 Europameister. «Klar», sagt Bernard Pulver, «habe ich von meinem hochdekorierten Vorgänger gewusst» – aber eine Verwandtschaft habe nicht bestanden. Hingegen sei er mit einem anderen ehemaligen YB-Goalie und bekannten Trainer verwandt: Hanspeter Latour ist sein Onkel, von dem er einst manchen Tipp bekommen habe.

Wie Latour war auch Bernard Pulver nicht ein «Zweimeter-Mann» im YB-Tor, sondern mit 180 Zentimetern verhältnismässig klein. «Das war kein Nachteil», sagt er heute, «denn ich kompensierte die fehlenden Zentimeter mit meiner Sprungkraft. Wie Yann Sommer.» Und: Kleinere Torhüter seien am Boden im Vorteil – ebenso beim Herauslaufen. Und: Die Sprungkraft sei bei Flankenbällen sogar ein Vorteil. Verändert aber habe sich der Fussball seit seiner Aktivzeit schon. Damals gab es die Rückpassregel zum Torhüter (der den Ball aufnehmen durfte) noch nicht – und auch taktisch spiele man heute ganz anders. «Ein weiter Auskick war gefragt – der geordnete Aufbau aus der Defensive war noch nicht in Mode». 63 Franken Zuschauerbeteiligung Zurück zu seiner Aktivkarriere: In positiver Erinnerung ist Pulver vor allem die Zeit, in welcher er sich mit Urs Zurbuchen um einen YB-Stammplatz duellierte. «Wir haben uns bestens verstanden – man kann sagen: Bei YB war er mein bester Freund», sagt Pulver. Es habe zwar eine sportliche Rivalität bestanden, aber der Freundschaft habe dies nie geschadet. In den letzten YB-Goalie-Jahren erlebte Bernard Pulver allerdings nicht nur angenehme Zeiten. Der Verein hatte im alten Stadion und bei ausbleibendem sportlichen Erfolg zunehmend wirtschaftlich schwerste Probleme. Entsprechend wenig verdienten damals die Spieler, die nebst einem bescheidenen Fixum mit einem individuellen Schlüssel an den Zuschauer-Einnahmen beteiligt wurden. Dem «Bund» präsentierte Pulver einmal bei einer Matchvorschau seine Lohnabrechnung für den März 1991: «Die Zuschauerbeteiligung betrug für mich exakt 63 Franken.»


Unvergessene Spieler

Bernard Pulver wird gefeiert: Er hat soeben den entscheidenden Penalty im Cup-Achtelfinal 1995 gegen Servette gehalten.

In den folgenden Jahren kam es schliesslich oft vor, dass die YB-Spieler ihre bescheidenen Löhne erst mit wochenlanger Verspätung erhielten. «Klar», sagt Pulver in seinem Rückblick, «dass wir damals nicht mehr die beste Adresse für die besten Spieler waren…». Wichtig sei es gewesen, als Profifussballer auch ein anderes berufliches Standbein zu haben.

(Trainer Schällibaum) das Amt als Goalie-Trainer. In gleicher Funktion war er für die Schweizer U21-Nationalmannschaft tätig. Beim FC Köniz blieb er 20 (!) Jahre Trainer und war drei Jahre auch Klubpräsident.

Goalie-Trainer bei YB, Trainer bei Köniz

Seine YB-Jahre seien unvergessen, und ja, dem Fussball verdanke er viel in seinem Leben. Heute ist Bernard Pulver in leitender Stellung bei der MLG tätig – jener Firma, die zusammen mit dem BSC Young Boys auch massgebend das Projekt «YB-Huus» (auswärtige Nachwuchsspieler wohnen hier mit Betreuung) in Ittigen realisierte.

Interessant ist, dass Bernard Pulver gleich bei drei Berner Vereinen seine Spuren hinterliess: FC Bern: Er debütierte mit vierzehneinhalb Jahren im Inter A1 bei den 18- und 19-Jährigen, mit 16 trainierte er in der ersten Mannschaft (Trainer Hans-Otto Peters) und kam als noch nicht 17-Jähriger zu sechs Einsätzen in der Nationalliga B. Nach vier Jahren im Neufeld holte ihn Urs Siegenthaler 1987 zum FC Basel. YB: Im Sommer 1988 erfolgte der Wechsel ins Wankdorf (Sportchef Walter Eichenberger und sein Nachfolger Roland Schönenberger waren die Initianten). Während elf Saisons war Bernard Pulver trotz grosser Konkurrenz (Urs Zurbuchen, Peter Kobel) oft die Nummer 1. Eine längere Spielpause erfolgte nach einem Zwischenfall im schneebedeckten Wankdorf: Bei einem Zusammenstoss mit Martin Fryand zog sich «Benu» einen Trümmerbruch seiner Nase zu. FC Köniz: Ab 1999 amtete er beim FC Köniz (1. Liga) erfolgreich als Trainer, gleichzeitig übernahm er bei YB

Die Erinnerungen an YB

Auf der sportlichen Seite erinnert sich der ehemalige Goalie sehr gerne an seinen ersten YB-Trainer Tord Grip, der der beste Fussball-Fachmann gewesen sei. Bei der Auflistung seiner besten und beliebtesten Mitspieler hingegen gibt es ein Problem, denn: «Das waren sehr viele… Weber, Bregy, Zurbuchen, Wittwer, Hänzi, Gottardi, Baumann, Közle, Limpar, Bohinen, Christensen, Nowak – und viele andere und natürlich Prytz. Der war der Beste!» Und es freut Bernard Pulver sehr, dass er viele seiner Mitspieler von einst heute als seine Freunde bezeichnen darf. Man sieht sich – und hat gemeinsam Freude an den heutigen Leistungen von YB.

Charles Beuret


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YB Frauen

Courtney Strode führt die Torschützenliste der Women's Super League an.


Courtney Strode

Die schnörkellose Teamplayerin Courtney Strode wusste schon mit zehn, dass sie einmal Fussballprofi in Europa werden möchte. Das hat die 25-jährige Amerikanerin geschafft – und nun führt die Mittelstürmerin mit elf Treffern die Torschützenliste der Women’s Super League an. Wenn Imke Wübbenhorst auf den ersten Teil der Meisterschaft zurückblickt, tut sie das mit hörbarer Zufriedenheit. «Wir haben in allen Phasen des Spiels Fortschritte erzielt», sagt die Trainerin der YB-Frauen. Die Bernerinnen belegen nach elf Runden Rang vier, ihr Rückstand auf Leader FC Zürich beträgt fünf Punkte. Einen stattlichen Beitrag leistete eine Spielerin, die im Sommer nach einer Saison beim FC Basel zu YB zurückkehrte: Courtney Strode. Und offensichtlich fühlt sich die 25-jährige Amerikanerin wohl in der neuen, alten Umgebung. Dafür spricht allein die Tatsache, dass sie schon elf Treffer erzielt hat, so viele wie keine andere in der Women’s Super League. Natürlich möchte sie die Führung in dieser Statistik verteidigen, aber das hat für sie nicht Priorität. «Über allem steht das Wohl des Teams», sagt sie, «ich erachte es auf meiner Position als Pflicht, meinen Teil zum Erfolg in Form von Toren beizutragen.» Der Vater war Tennisprofi Die 1.66 Meter grosse Courtney Strode ist Mittelstürmerin, aber eigentlich ist sie viel mehr als das. Für Imke Wübbenhorst ist sie eine Spielerin, die weite Wege in beachtlichem Tempo zurücklegt; die mit ihrer unermüdlichen Art Ballverluste beim Gegner erzwingt; und die zwischendurch gern im Mittelfeld auftaucht, um sich aktiv am Geschehen zu beteiligen. «Courtney ist schlau, schnörkellos im gegnerischen Sechzehner und abgezockt in den Zweikämpfen. Sie zieht das Einfache stets dem Komplizierten vor», sagt die Trainerin. Und: «Sie ist kaum aus der Ruhe zu bringen.»

Diese Eigenschaft hat gewiss auch mit ihrem Vater Charles «Buzz» zu tun, der einst als Tennisprofi auf der ATP-Tour unterwegs war und vor allem im Doppel Erfolge feierte. «Er war für mich immer so etwas wie ein Mentalcoach», sagt Courtney, «er weiss, was es bedeutet, Spitzensportler zu sein.» Als Kind probiert Courtney verschiedene Sportarten aus und bleibt schliesslich beim Fussball hängen. Mit zehn Jahren hat sie klare Vorstellungen, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll: «Ich will Profi in Europa werden.» Ihr Vater erschrickt deswegen nicht, im Gegenteil. Er sichert ihr seine Unterstützung zu. Bewerbungen per E-Mail Mit 16 nähert sie sich ihrem grossen Ziel. Als sie mit anderen Mädchen in Kalifornien während drei Tagen vor Scouts aus Skandinavien verschiedene Trainingsmatches bestreitet, fällt sie auf und erhält eine Einladung nach Linköping in Schweden. Der Verein möchte sie verpflichten, aber der Wechsel scheitert daran, dass sie noch zwei Jahre zu jung ist und deshalb warten muss.


YB Frauen Strode, die bereits in Schweden weilte, kehrt in die USA zurück, begräbt aber die Hoffnung keineswegs. Kaum ist sie 18, verschickt sie per E-Mail Bewerbungen an verschiedene Klubs in Schweden. Tatsächlich meldet sich Växjö und stattet die Offensivspielerin mit einem Vertrag aus. Nach einem Jahr geht die Reise weiter, sie führt von Südschweden in den Norden des Landes nach Örebro, bevor für Courtney Strode im Januar 2019 ein neuer Abschnitt beginnt – zuerst für sechs Monate bei SaintÉtienne in Frankreich, dann bei Lens. Nach einer Saison kommt der Spielbetrieb aber wegen der Corona-Pandemie zum Stillstand, und damit verbunden sind viele Fragen. Denn da ist auch die private Situation: Strode hat mit 21 Jahren geheiratet, ihr Ehemann Rafael lebt und arbeitet aber nicht in Frankreich, sondern… in Bern. Rafael, ebenfalls ein leidenschaftlicher Surfer, hatte sie einst in Hawaii kennengelernt. In dieser ungewissen Phase legt sie sich einen neuen Plan zurecht. Damit ihr Mann nicht nach Lens ziehen muss, versucht sie, bei einem Schweizer Club unterzukommen. Und was bietet sich da eher an als YB? Courtney Strode schreibt erneut ein E-Mail, diesmal an Rolf Kirchhofer, den Technischen Leiter der Frauenabteilung.

Das Lob der Trainerin Wieder erhält sie positiven Bescheid. Zwei Jahre verbringt sie bei YB und wechselt dann zum FC Basel, der ihr einen attraktiven Vertrag offeriert. Aber nach zwölf Monaten kehrt sie zurück nach Bern. Rolf Kirchhofer spielt eine entscheidende Rolle, als er der neuen Trainerin Imke Wübbenhorst die Verpflichtung der Amerikanerin empfiehlt. Heute weiss Wübbenhorst, wie sehr sich die Rückholaktion gelohnt hat. «Den Wert von Courtney erkenne ich jeden Tag im Training», sagt sie, «mit ihrer professionellen Einstellung ist sie für uns eine grosse Bereicherung.» Courtney Strode ist vertraglich bis 2025 an YB gebunden. Hat sie bereits Pläne für die Zeit danach? Vorstellen kann sie sich viel, festlegen mag sie sich heute noch nicht. «Ich fühle mich auf jeden Fall sehr wohl in diesem Team», sagt sie, «und ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam noch einiges erreichen können.» Vorderhand aber geniesst sie die Gegenwart – über die Festtage ist sie in die Heimat San Diego geflogen, um wieder einmal ihre Familie zu sehen. Und ein bisschen Sonne zu tanken.

Patronatsgeber der YB Frauen 1 Ackermann

2 Bitzer

5 Bärtschi

6 Sahlmann

7 Krawczyk

10 Schassberger

11 Waeber

12 Kuehn

13 Granges

14 Strode

15 Zaugg

17 Messerli

18 Meister

19 Remy

20 R. Ueltschi

21 Oliveira Leite

22 Claude

23 Beney

24 S. Ueltschi

26 Frey

27 Luyet

28 Carp

29 Schuldt

34 Schmid

Adrian Lüdi

Fabian Bill

Salzmann Schreinerei GmbH, Wegmühlegässli 62, 3072 Ostermundigen Telefon 031 932 18 30, Fax 031 932 18 31 besa@salzmann-schreinerei.ch www.salzmann-schreinerei.ch

31 Schlup

33 Tramezzani

Imke Wübbenhorst

Sandra Betschart



Fotos: Brian Abey

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Der Talentcampus bietet Raum für neue Unterrichtsformen und selbständiges Lernen.

Wo die Zukunft probt Fabian Rieder, Aurèle Amenda und Iman Beney sind Vorzeigetalente der YB-Nachwuchsförderung und der Sportschulen Feusi. Doch Stillstand ist Rückschritt. Darum erproben die Sportschulen Feusi derzeit die Zukunft: Mit über 300 jungen, engagierten Talenten aus Sport und Kunst wird seit Mitte Oktober in grosszügigen Räumen die Zukunft der Talentförderung geübt: der Talentcampus Bern ist geboren.

Über 300 junge Talente in der Testphase Die Talente der Sportschulen Feusi bringen über 30 Leidenschaften mit, die sie nebst der Schule mit viel Eifer und grossem zeitlichen Aufwand betreiben: Fussballerinnen und Fussballer sind ein Teil davon, aber auch Tänzerinnen oder Tänzer, Karateka,

Skifahrerinnen und Skifahrer und viele weitere junge, engagierte Jugendliche. Sie dürfen in diesen Wochen wunderbare Räumlichkeiten für neue Unterrichtsformen, Erholung und mehr nutzen. Nebst der Schul-Infrastruktur existieren eine Küche mit Verpflegungsmöglichkeiten, Ruhe-

und Rückzugsräume sowie grosszügig Platz für spielerische Aktivitäten. In diesen vielfältigen Räumlichkeiten werden auch neue und innovative Bildungsformen erprobt und Karin und Marcel von Murmuway bieten ergänzende Angebote – (auch) für Eltern.


Kurze Wege schenken Zeit Der Talentcampus soll ein Ort sein, wo sich junge Menschen mit einer Leidenschaft treffen können, oft mit einem Schwerpunkt im Sport, aber aus den Sportschulen Feusi kommen längst auch Musikerinnen oder Musiker und Künstlerinnen und Künstler anderer Bereiche, welche vom erweiterten Angebot des Campus profitieren. Es soll auch ein Ort sein, den die Jugendlichen in der «leeren» Zeit zwischen Schule und Sport, respektive Schule und Kunst nutzen können. Ergänzend können sich die Talente nur zwei Stockwerke weiter unten sportgerecht verpflegen. So kann der Campus ein oft aufwändiges Hin-und-Her-Fahren nach der Schule und vor dem Üben, dem Training. «Zu lange Wege», sind fast immer der «schlimmste» Zeitfresser für Talente – und deren Eltern! Die zehnwöchige Pilotphase dauert bis Weihnachten. Die gewonnenen Erkenntnisse und Möglichkeiten sollen die Basis für ein langfristiges Projekt bilden. Der Talentcampus Bern soll als Leuchtturm einer ganzheitlichen und vielseitigen Talentförderung etabliert werden. Die Pilotphase wird von der Mobiliar (Campus) und der PostFinance (Infrastruktur) tatkräftig unterstützt.

In den Pausen und während den Schulstunden können die Schülerinnen und Schüler auf den Sensopro-Geräten den Kopf lüften.

Sportschulen Feusi Die Sportschulen Feusi sind derzeit die grösste Sportschule der Schweiz und unterstützen rund 300 Athletinnen und Athleten in 19 Klassen auf dem Weg zu ihren beruflichen und sportlichen Zielen. Schulisch bieten sie den Unterricht ab dem 7. Schuljahr bis zur Matura, dem/der Kaufmann/-frau EFZ oder der Berufsmatura. An der Spitze der Sportschulen steht die ehemalige Berner Skiweltcupsiegerin und Anwältin Corinne Schmidhauser.

Talente gönnen sich zwischen Schule und Training eine entspannende Massage auf den Healthchair Massagestühlen.


Fan-Story

Klamauk gibts für sie nicht nur im Wankdorf Anna Christen fand Fussball immer langweilig. Bis sie das erste Mal das Wankdorf besuchte. Heute sind die Spielbesuche ihr Ausgleich zum Alltag in der Berner Altstadt.

In schwarzer Jacke und einem YB-Schal aus Wolle steht sie da. Entspannt wartet Anna Christen mit ihrem Grüppchen auf den Anpfiff. Was sie alle noch nicht wissen: In diesem Match wird es einen Kantersieg geben. Der Gegner ist der FC Luzern, gegen den YB schon schöne Siegesmomente feiern durften. Beispielsweise an diesem magischen Tag, dem 28. April 2018. «Ich war damals spät dran und nahm deshalb ein Taxi ins Wankdorf. Der Taxifahrer bot mir 2'000 Franken für mein Ticket. Nie im Leben hätte ich es verkauft, schliesslich war ich bei jedem Hagelwetter im Stadion», sagt Christen. Fussballfiebrig wurde sie wegen ihres Ex-Freundes. «Er ist heute nicht mehr im Wankdorf, dafür habe ich ein Abo im Sektor D», sagt die Bernerin und grinst. «Früher habe ich Fussball langweilig gefunden.» Alles, was sie damals kannte, waren beiläufig geschaute Spiele am TV, die sie eher langweilten. Irgendwann sei sie über ihren Schatten

gesprungen und habe sich das live im Stadion angeschaut. Ihr erstes Spiel war eine Partie gegen den FC Thun, das weiss sie noch haargenau. Und: «Ich war von der ersten Sekunde an begeistert, diese Atmosphäre, dieses Publikum, diese Spieldynamik, dieses Klatschen.» Ihre Begeisterung damals zuzugeben, sei ihr schwergefallen. «Doch bald lag das erste Abo unter dem Weihnachtsbaum.» Heute organisiert sie ihre Arbeit und ihr Leben rund um die YB-Spiele. Das beschränkt sich nicht nur auf die Heimpartien: Auch möglichst viele Auswärtsspiele schaut sie sich vor Ort an. Nach Ladenschluss zum FC Winterthur reisen? Kein Problem für Anna Christen. Diese Spiele werden mit Extrazügen angefahren, eine 90-minütige Partie wird zum Tagesausflug. «Wir sind in einem kleinen Grüppchen unterwegs, es ist familiär und freundschaftlich», schwärmt die 36-Jährige.


Matchtag mit Anna Christen

Anna Christen mit Leon, einem jungen YB-Fan aus ihrer Gruppe.

Das Spiel wurde seither längst angepfiffen. Wir stehen in der 13. Spielminute, es steht 2:0, Elia und Males haben für YB bereits getroffen. Anna Christens Antworten gibt sie nicht im Wankdorf, sondern in der Woche vor dem Spiel gegen Luzern in ihrem Buchladen «Klamauk» in der Postgasse. Kaum mit dem Gespräch angefangen, tritt ein Kunde in den Laden. Er hat einen ganzen Stapel Bücher bestellt und will ihn abholen. Schliesslich steht ein kühl-kaltes Wochenende vor der Tür. Entweder man liest oder man geht zum Fussball. Anna Christen macht beides: Pro Woche verschlingt sie bis zu fünf Bücher, sie muss doch wissen, was sie ihrer Kundschaft verkauft. Und was sie in ihre Bibliothek integriert. Ausser: «Die Bücher von Martin Suter verkaufe ich, ohne sie vorher zu lesen, die funktionieren immer.» Ihren Traum, einen Buchladen zu besitzen, machte sie 2015 wahr. Nach der Lehre als Buchhändlerin blieb sie

kurz im Lehrbetrieb, bis sie in der Berner Altstadt ein Lokal fand. Ihr gefällt die ruhige Postgasse, wo sich die Gewerbetreibenden untereinander freundschaftlich und wohlgesinnt begegnen. Unter all ihren Büchern werden auch YB-Anhänger fündig: Beispielsweise mit dem Jubiläumsbüchlein der Fans zur 125-Jahr-Feier ihres Herzensklubs. Oder mit dem Liederbuch, dessen Songs Anna Christen allesamt auswendig kennt. Ein Fangesang hallt derweil durchs Wankdorf, bloss aus der falschen Ecke... Die Luzerner haben einen Penalty zugesprochen bekommen, Max Meyer trifft nach einer halben Stunde eiskalt in die rechte untere Ecke. In einer Ecke des Buchladens stösst man auf weitere Fussballbücher. In einem wurden 1'000 Trikots abgebildet. Auf den Fotos ist auch ein YB-Trikot von 2013 zu finden, das keinen Schönheitspreis gewinnt. Und auch auf dem Platz wurden damals keine Preise gewonnen.


Fan-Story

Anna Christen freut sich über den 6:1-Sieg gegen Luzern.

Kinder hat Anna Christen selber nicht, aber sie ist stolze Gotte eines 6-jährigen Buben. Schon eine Weile stand ihr Angebot, ihn ins Wankdorf mitzunehmen. Am besten sei es, wenn Kinder selbst bestimmen, wann sie mitkommen, sagt Christen. Denn dieser Moment – das wissen wir alle – wird ein Wendepunkt im Leben werden: Entweder wird das Stadion zum zweiten Wohnzimmer oder eben nicht. «Beim ersten Spiel war er still, beeindruckt wegen all den Leuten», erinnert sie sich. Wieder ein Tor im Wankdorf: In der 73. Spielminute trifft Ebrima Colley. Und nur eine Minute später auch der dreifache Torschützenkönig Jean-Pierre Nsame zum 6:1.

Ein Blick in Anna Christens Buchladen «Klamauk» an der Postgasse.

Im Wankdorf bieten vor allem die Gelbschwarzen Spektakel. Kurz vor der Pause «schockt» Meschack Elia die Luzerner mit dem dritten Tor. In Minute 67 wird gejubelt, dieses Mal macht Silvere Ganvoula die Gruppe um Anna Christen glücklich. Auch ihr Patenkind und die anderen Kinder in der Gruppe jubeln.

Auch im Buchladen ist einiges los. Eine Kundin ist eingetroffen, um ihre Bücher abzuholen. Die Karte funktioniert nicht, der Klassiker: Code vergessen. Manchmal ist es unter der Woche ruhig im Laden. Diese Ruhe nutzt Anna Christen für die Lektüre. Aus dieser Ruhe ins volle Wankdorf einzutauchen, ist für Anna Christen wichtig. «Fast alleine hier oder eine unter 31’500 Menschen – genau diese Abwechslung brauche ich als Ausgleich.»

Claudia Salzmann


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Auflösung der Ausgabe 1, Saison 2023/24: Gegen welchen Gegner erzielte Hakan Yakin 2007 für YB vier Tore in einem Spiel? Richtige Antwort: St. Gallen Gewinner:innen des letzten Wettbewerbs:

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Die YB-Fundgrube

Gelbschwarze Erinnerungen in Schwarzweiss Heute gibt es eine kleine Einstimmung auf das demnächst erscheinende JubiläumsFotobuch, das 125 Jahre unseres BSC Young Boys mit vielen – zum Teil bisher unveröffentlichten Bilder –dokumentiert. Heute schauen wir zurück auf….

…die gute alte Zeit, als sich die YB-Mannschaft in den zwanziger Jahren am Sonntagmorgen frohen Mutes mit der Eisenbahn zum nachmittäglichen Meisterschaftsspiel in Zürich aufmacht…

…oder wir freuen uns mit den Gelbschwarzen, die mit ihrem neuen gestreiften Dress im alten Wankdorfstadion 1938 vor dem Match gegen den FC Basel (4:4) posieren...

…und eindrücklich war die Stimmung damals beim Cupfinal 1953, als die Nationalhymne («Rufst Du mein Vaterland») erklang und das Wankdorf-Publikum auf der Stehrampe zusammen mit den Grütter, Eich, Meier, Bähler, Flühmann, Bigler, Zehnder Casali II, Häuptli, Casali I, de Taddeo und Stadler strammstand.


Aus dem YB-Bildarchiv In den fünfziger und sechziger Jahren besassen die Young Boys nicht nur ein geschichtsträchtiges Stadion, sie verfügten auch über mehrere Trainingsplätze: Ganz rechts oben der «Zeughäusler», hinter der Tribüne links der kleinere, rechts der grössere Platz. Auf letzterem trat meistens das legendäre «Prom» (2. Liga) an; und bei unvorteilhaftem Wetter bestritten hier auch die Reserven das Vorspiel zum Hauptmatch. Im Vordergrund links das «Turnerstadion», rechts der Platz, auf welchem heute das Schulhaus Wankdorf steht.

Nachfolger des legendären Meistertrainers Albert Sing war der deutsche Sportlehrer Hans Merkle (links) dem die YB-Spieler den Übernamen «Sandstein-Housi» verpassten. Hier auf dem «Zeughäusler» Walker, Thomann und Theunissen im Training.

In den achtziger Jahren spielten bei YB immer wieder Akteure von internationalem Format: unvergessen natürlich Robert Prytz….

…und als Libero der Kolumbianer Andres Escobar (hier mit Dario Zuffi), der nach der WM-Endrunde 1994 in Medellin ermordet wurde.

Und schliesslich einer der letzten Höhepunkte im alten Wankdorf: YB beschliesst die Nationalliga-B-Saison am 27. Mai 2001 mit einem Sieg über den FC Wil und wird als Aufsteiger von den Fans gefeiert.

Charles Beuret


Fanarbeit Bern

«Lernen im Stadion» Die Fanarbeit Bern ist eine Anlauf-, Informations- und Beratungsstelle für Fans des BSC YB. Sie betreibt aufsuchende Sozialarbeit, bietet fanbezogene sowie soziale Dienstleistungen an und leistet Präventionsarbeit unter anderem anhand von Projekten. Eines dieser Projekte stellen wir hier vor. Am 17. November 2023 fand der erste Anlass des Projekts «Lernen im Stadion», das die Fanarbeit Bern gemeinsam mit YB und «infoklick.ch – Kinder- und Jugendförderung Schweiz» durchführt, im Stadion Wankdorf statt. Mit dem Projekt sollen Kindern und Jugendlichen Inhalte vermittelt werden, welche durch die obligatorische Schule weniger prioritär behandelt werden und sich mit ihren konkreten Lebenswelten beschäftigen. Deshalb ist es auch wichtig, dass sich das Angebot des Lernfeldes, welches vermittelt werden soll, mit den Interessen der Kinder und Jugendlichen deckt. Hierfür wurde eine Umfrage zur Themenwahl erarbeitet, welche schliesslich den Rahmen für diesen Nachmittag bildete. Zu Beginn wurde durch die Fanarbeitenden Barbara Rüegger und Adrian Werren das Thema «Fankultur» behandelt. Über die Frage, was ein Fan ist und die Tatsache, dass es viele äusserst verschiedene Fans gibt, führte die Wissensreise zu einem historischen Rückblick durch die Geschichte der Fankultur allgemein, aber auch der jüngeren Historie der YB-Fanszene.

Lernen in der Lebenswelt Der Fokus lag dabei insbesondere darauf, dass die Teilnehmenden erkennen, dass eine Fanszene oder eine Fankultur kein einfach vorhandenes Gefäss darstellt, sondern einen Sozialraum, in dem sich viele verschiedene Menschen begegnen und den diese Menschen alle mitprägen können. Von da ging es weiter zur Bedeutung von Ritualen für uns selbst aber auch für eine Fanszene. Der nächste Programmpunkt war eine von YB begleitete Stadionführung durch das Wankdorf inklusive Penaltyschiessen auf dem «heiligen Rasen». Beim Besuch des Sektors D, der Fankurve, konnten die Teilnehmenden die vorher vermittelten Inhalte direkt erlebbar sehen und erkennen, dass es viel freiwilliges Engagement und viel Zeit in Anspruch nimmt, diesen Sozialraum «Fankurve» zu gestalten. Danach erzählten die YB-Spielerinnen Chiara Messerli und Selina Ueltschi über ihren Alltag, welche Rituale sie pflegen und die Unterschiede zum Profifussball der Männer.

Fanarbeit Bern • Beundenfeldstrasse 13 • 3013 Bern • info@fanarbeit-bern.ch • www.fanarbeit-bern.ch


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Dies und Das

Die U19 in der Youth League Nach dem 2:1-Sieg Ende November gegen Roter Stern Belgrad verdiente sich die YB U19 am 13. Dezember 2023 bei RB Leipzig zum Abschluss der UEFA Youth League dank einer kämpferisch tadellosen Leistung ein 0:0. Trotz verpasstem Treffer bleibt die sechste und letzte Partie 2023 auf internationaler Ebene in positiver Erinnerung. Die Mannschaft von Trainer André Niederhäuser hatte sich im letzten Gruppenspiel den vierten Punkt geholt – und diesen gewiss nicht gestohlen. «Es war unsere Hoffnung, dass sich die Mannschaft im Lauf der Youth League kontinuierlich steigert», sagte Youth-Base-Leiter Christian Franke, «das ist gelungen. Die Spieler fanden sich immer besser zurecht und bewegten sich auf Augenhöhe mit den Leipzigern.»

YB-GV am 9. April 2024 Die Generalversammlung des BSC Young Boys findet am Dienstag, 9. April 2024, um 18:30 Uhr im Stadion Wankdorf statt. Die Traktandenliste und die weiteren Informationen werden rechtzeitig auf der YB-Webseite sowie im nächsten YB MAG publiziert.


IT PARTNER Aebi AG Dank der IT PARTNER Aebi AG, der Body Care-Partnerin der YB Frauen, sind die YB-Spielerinnen in dieser Saison nach jedem Spiel mit Duschtüchern und Kosmetikprodukten ausgestattet. Die YB Frauen bedanken sich herzlich für die Unterstützung!

Impressum Herausgeber: BSC YOUNG BOYS AG,

Konzept und Design: LS Creative GmbH

Papiermühlestrasse 71, CH-3000 Bern 22

Druck: ms medium satz+druck GmbH

Redaktion und Produktion:

Auflage: 20’000 Exemplare

Charles Beuret, Darja Geiser, Sebastian Helbig,

Erscheinung: 4 Ausgaben pro Saison

Albert Staudenmann, Stefan Stauffiger

Einzel-Verkaufspreis: CHF 8.90

Autoren: Charles Beuret, Etienne Güngerich,

Anzeigenverkauf: 031 344 88 88, sales@bscyb.ch

Claudia Salzmann, Albert Staudenmann, Stefan Stauffiger Korrektorat: Pierre Benoit

© COPYRIGHT BY BSC YOUNG BOYS AG. YB MAG ist das offizielle Magazin des BSC YOUNG BOYS.

Fotografen: freshfocus, Thomas Hodel, Keystone-SDA,

Alle Rechte vorbehalten. Alle publizierten Beiträge sind

Mauro Mellone, Stefan Wermuth

urheberrechtlich geschützt. Nachdruck von Fotos und Texten aus dem Inhalt, auch auszugsweise, ist verboten. Für Satz- und Druckfehler sowie gegenüber Personen und Firmen übernimmt der Verlag keine Haftung.


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