2020-11-01 Bayreuther Sonntagszeitung by Bayreuther Sonntagszeitung

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Bayreuther

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Ausgabe 389 | 8. Jahrgang 01. November 2020

Reformationstag

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Vorweihnachtszeit

Am Reformationstag erinnern sich evangelische Christen an Martin Luther und seine Thesen. Regionalbischöﬁn Dorothea Greiner beschäftigt sich mit dem Handwerk der Christen: dem Gebet.

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Auch wenn Martini- und Weihnachtsmarkt in der geplanten Form abgesagt sind, hofft Marktbeschicker Klaus Völkel, dass in der Vorweihnachtszeit zumindest ein Waren-Weihnachtsmarkt stattﬁnden kann.

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...und eine Prise Wahnsinn Alexander Herrmanns Autobiographie gibt Einblick in die Sterneküche BAYREUTH/WIRSBERG. Alexander Hermann, Chef des Posthotels Wirsberg, ist mit zwei Michelin-Sternen und diversen TV-Auftritten einer der erfolgreichsten deutschen Spitzenköche. Mit seinem Buch „und eine Prise Wahnsinn – Mein Leben und meine Lehren aus Sterneküche und Fernsehen“ legt Alexander Herrmann jetzt eine zusammen mit dem Journalisten Andreas Hock verfasste Autobiographie vor. Diese bietet neben prägnanten Erlebnissen aus dem Leben Alexander Herrmanns auch vielfältige Einblicke in die Welt der Spitzengastronomie. Im ersten Kapitel blickt der Wirsberger Sternekoch in seine Jugend zurück, die eine jähe Zäsur fand, als kurz nach seinem neunten Geburtstag seine Eltern bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben kamen. Er schildert seine Schwierigkeiten, diesen Schicksalsschlag zu überwinden. Nach der Mittleren Reife entschloss sich Herrmann, die Gastronomie zum Beruf zu machen. Nach einem Jahr in der Hotelfachschule Neuötting lernte er im Restaurant Rottner in Nürnberg den Kochberuf und sammelte dann erste Berufserfahrungen in den „Schweizer Stuben“ bei Fritz Schilling in Wertheim-Bettingen, im „Scholteshof“ von Roger Souvereyns in Belgien, im „Kurhausstüberl“ von Alfons Schubeck uns schließlich im Restaurant „Glockenbach“ von Karl Ederer in München. Interessant und mit einem Augenzwinkern lesenswert sind die Portraits der einzelnen Köche mit ihren Besonderheiten, Schrulligkeiten und mehr oder weniger nachahmenswerten Führungsstilen in den jeweiligen Küchen. Hieraus zog Alexander Herrmann seine Erfahrungen, die er nach der als Jahrgangsbester mit Auszeichnung der Bayerischen Staatsregierung absolvierten Prüfung zum Küchenmeister bei der Leitung des Posthotels in Wirsberg einbrachte. Er schildert, wie sich der „Teamgedanke“ in der Küche des Posthotels zunehmend durchsetzte und das Selbstvertrauen der einzelnen Mitarbeiter gestärkt wurde. Es musste auch mal ohne den Chef gehen – und dies zunehmend, als Alexander Herrmann nach einer unscheinbaren

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Anzeige des Senders Vox in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomiezeitung seine Karriere als Fernsehkoch startete. Mit oftmals amüsanten Anekdoten schildert er seinen Weg vom „Kochduell“ auf Vox über die Sendung „Koch doch“ im Bayerischen Fernsehen, Auftritte als Koch in den Pausen der Fernsehübertragungen bei der Winterolympiade 2006 in Turin und der schließlich zu „Kerner kocht“ und zur Moderation der „Küchenschlacht“ und der „Topfgeldjäger“ im ZDF führte. Heute ist Alexander Herrmann nach wie vor fester Bestandteil im Radioprogramm von Bayern 1. Gleichzeitig zum Fernsehen startete er auch diverse Bühnenshows, seit 2009 auch seine alljährlichen Galas im „Palazzo“ in Nürnberg. Zwischendurch schildert Alexander Herrmann auch nachdenklich eine Hautkrebserkrankung, die ihm vor Auge führte, wie schnell vieles im Leben unwichtig werden kann. Ausführlich geht er schließ-

lich darauf ein, wie er zusammen mit seinem Team 2007 den ersten Stern im Guide Michelin erkochte. Prämiert wurde dabei ein Hirschrücken mit Lavendelmilch und geschmorten Aprikosen. Dessen Rezept ﬁndet sich ebenso zum Nachkochen im Buch wie eine Kochanleitung für eine „perfekte Ente“ sowie für das Kindergericht „Drachenfüssler“ und ein selbst gemachtes Brühpulver. 2019 folgte schließlich der zweite Michelin-Stern. Sehr interessant zu lesen sind auch die Anekdoten über Stars und prominente Persönlichkeiten sowie deren positive und negativen Auffälligkeiten beim Hotelaufenthalt in Wirsberg. Insgesamt ein absolut lesenswertes Buch, das nie langweilig wird und das, auch mit einem Bilderteil, sehr private Einblicke in die Vita von Alexander Herrmann gibt. rs Alexander Herrmann mit Andreas Hock: „...und eine Prise Wahnsinn“, Plassen Verlag/Börsen Medien, Kulmbach, 201 Seiten, 24,90 Euro, ISBN 978-3-86470-702-5,

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Aktuell

1. November 2020

Bayreuther Sonntagszeitung

Ihr Recht am Sonntag

Kindesunterhalt im „paritätischen Wechselmodell“ Im Rahmen von Trennungen wird im zunehmenden Maße das sogenannte „Wechselmodell“ von Eltern angedacht. Dass die dabei oft zugrunde liegende Annahme, dadurch von der Kindesunterhaltsverpflichtung frei zu werden, falsch ist, erklärt Rechtsanwalt und Fachanwalt für Familienrecht Michael Schädlich: Für das Verständnis ist zunächst zu berücksichtigen, dass der BGH von einem „strengen“ (oder „paritätischen“) Wechselmodell nur dann spricht, wenn sich die Eltern gemeinsamer Kinder bei der Betreuung derart abwechseln, dass jeder von ihnen annähernd die Hälfte der erforderlichen Pflege und Versorgung tatsächlich übernimmt. In einem solchen Modell

haben beide Eltern sodann anteilig nach ihren Einkommensund Vermögensverhältnissen und unter Beachtung des angemessenen Selbstbehalts (also nach Leistungsfähigkeit) für den Barunterhalt des gemeinsamen Kindes einzustehen. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung führt daher die tatsächlich von den Eltern „wechselnd“ erbrachte Kindesbetreuung nicht zu einer Befreiung von der Barunterhaltspflicht. Durch die bloße Vereinbarung eines Wechselmodells treffen die Eltern damit rechtlich nicht eine Bestimmung dahingehend, dass der Kindesunterhalt, wie vor der Trennung, insgesamt nur in Naturalien zu leisten ist. Etwas anderes gilt nur dann, wenn und soweit die Eltern Freistellungen

von der Barunterhaltspflicht ausdrücklich und unmissverständlich regeln. Des Weiteren zu berücksichtigen ist, dass der Gesamtbedarf des Kindes in einem Wechselmodell in der Regel höher ausfällt, als derjenige im überwiegend praktizierten Residenzmodell, wo sich ein Kind schwerpunktmäßig bei einem Elternteil aufhält und Umgang mit dem anderen Elternteil ausübt. Dabei setzt sich der Gesamtbedarf des Kindes aus dem Grundbedarf nach Maßgabe der Düsseldorfer Tabelle sowie zusätzlich den spezifischen Mehrkosten (= Mehrbedarf) des praktizierten Wechselmodells zusammen. Zu einem solchen Mehrbedarf gehören insbesondere Wohnmehrkosten, Fahrt-

Vorzeitige Winterpause?

BFV entscheidet am Montag für den Amateurfußball BAYREUTH. Ab dem 2. November tritt das von Bund und Ländern verabschiedete vierwöchige Freizeit- sowie Breitensport-Verbot in Kraft. Der Bayerische Fußball-Verband wird in einer Online-Sitzung am Montag über das mögliche Vorziehen der Winterpause diskutieren. Und eigentlich kann es nur eine vernünftige Lösung geben. Flexibel reagieren Mit der schon im April getroffenen Entscheidung, die Saison 2019/20 nicht abzubrechen, sondern stattdessen unter dem Namen Spielzeit 2019/21 fortzusetzen, hatte der BFV die Voraussetzung geschaffen, um flexibel auf pandemiebedingte Folgen reagieren zu können. Und nun profitiert der Bayerische Fußball-Verband von seiner Entscheidung, keine neue Saison angefangen zu haben, denn im November werden definitiv keine Spiele stattfinden. Das hätte eine neue Spielzeit schon in höchste Terminnot gebracht. Richtig und wichtig, harte Maßnahmen geltend zu machen „Wir respektieren die ab 2. November 2020 geltenden Maß-

nahmen, wenngleich diese harte Einschnitte zur Folge haben. Wenn der Amateurfußball aber seinen Beitrag dazu leisten kann, das große gemeinsame Ziel zu erreichen, den Kampf gegen das Virus zu gewinnen, dann wird er das auch fraglos tun – ohne Wenn und Aber! Das ist eine Selbstverständlichkeit in dieser für unsere ganze Gesellschaft extrem schwierigen und so noch nie dagewesenen Situation“, macht BFV-Präsident Rainer Koch klar und fügt an: „Es war wichtig und richtig, dass die Politik jetzt auch klare und für alle verbindliche Regelungen getroffen hat.“ Infektionsrisiko beim Sport äußerst gering Koch betonte aber außerdem: „Wir wissen, was der Breitensport Großes in den Vereinen bewegt, gerade wenn es darum geht, Gesundheitsvorsorge zu betreiben. Dass dies fortan nicht mehr für die Frauen und Männer, Jungen und Mädchen im ohnehin schon reduzierten Maße möglich ist, tut uns allen sehr weh. Darum ist es ganz besonders wichtig, dass dies nicht zum Dauerzustand wird – zumal wir mittlerweile wissen, dass das Infektionsrisiko beim

Sport an sich äußerst gering ist. Dass Vereine und Verbände jetzt wiederholt vor extremen Herausforderungen stehen, liegt auf der Hand, wenn wir daran denken, dass Mitglieder fernbleiben müssen, sich womöglich ganz abwenden oder Kinder erst gar keinen Zugang mehr zum Fußball im Verein finden. Das muss die Politik bei allen ihren Entscheidungen im Blick haben – und wir werden alles dafür tun, dass dieser Blick nicht verloren geht. Das darf keinesfalls passieren.“ Der Winter ist das Problem Im November kann nun erst einmal im Amateurfußball nicht gespielt werden. In den kalten Wintermonaten ab Dezember gibt es ohnehin immer wieder Probleme mit den Plätzen, zudem ist aktuell nicht ersichtlich, wie sich die Pandemie entwickelt. Und da die Teams im November auch nicht zusammen trainieren können, macht es keinen Sinn, im Dezember nochmal für ein paar Partien den Spielbetrieb aufzunehmen. Von daher kann der Lockdown im November für den Amateursport nur eine logische Folge haben: Vorzeitige Winterpause! ms

kann in einem Wechselmodell der (verbleibende) Barunterhaltsanspruch in zulässiger Weise von dem berechtigten Kind gegen den besser verdienenden Elternteil geltend gemacht werden. Des Weiteren ist beachtlich, dass das Kindergeld auch im Falle des Wechselmodells zur Hälfte auf den Barbedarf des Kindes anzurechnen ist. Der Ausgleich kann dabei in Form der Verrechnung mit dem Kindesunterhalt erfolgen. Die Thematik ist komplex. Insoweit gilt: Nur wer die Zusammenhänge erkennt, kann optimale Ergebnisse erreichen.

Michael Schädlich Rechtsanwalt, Fachanwalt für Familienrecht, Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht . F.E.L.S Rechtsanwälte Bayreuth GbR Löhestraße 11 95444 Bayreuth Tel.: +49 921 7566-290 Fax: +49 921 7566-120 Mail: ra.schaedlich@fe-ls.de

Klaus-Dieter Wolff-Preis 2020 Die Preisträger setzen sich für mehr Nachhaltigkeit ein

BAYREUTH. Jährlich verleiht der Rotary-Club Bayreuth-Eremitage in Verbindung mit der Universität Bayreuth den KlausDieter Wolff-Preis. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis ging in diesem Jahr zu gleichen Teilen an Stefanie Propp und Thomas Pickel. Der nach dem Gründungspräsidenten der Universität Bayreuth benannte Preis des Rotary-Clubs BayreuthEremitage wird, wie Club-Präsident Johann Rast erläuterte, für vorbildliche ehrenamtliche Leistungen auf kulturellem oder sozialem Gebiet verliehen. Die durch den Preis ausgezeichnete Personen und deren Leistungen sollen zugleich Vorbild und Ansporn für den akademischen Nachwuchs sein. Die diesjährigen Preisträger Stefanie Propp und Thomas Pickel setzten sich nachhaltig dafür ein, das ökologische Bewusstsein und das Verständnis der Gesellschaft für Natur und Biodiversität zu wecken und zu bewahren, so Laudator Universitätspräsident a.D. Prof. Dr. Helmut Ruppert. Eines der großen Umweltprobleme, auf das man erst in den letzten Jahren aufmerksam

v.l.: UniPräsident Stefan Leible, UniPräsident a.D. Prof. Helmut Ruppert, Thomas Pickel, Club-Präsident Johann Rast, Stefanie Propp und OB Thomas Ebersberger Foto: red wurde, ist der starke Rückgang der Insekten. 75 % der Insekten sind nach Untersuchungen in den letzten 30 Jahren verschwunden. Dagegen etwas zu tun, war der Gründungsgedanke des Vereins „Die Summer e.V“. Er startete 2017 mit neun Mitgliedern unter dem Vorsitz von Stefanie Propp und Thomas Pickel. Als damalige Studierende des Master-Studiengangs Geoökologie an der Universität Bayreuth haben sie auch den wissenschaftlichen Hintergrund für ihre ehrenamtliche Tätigkeit auf dem Felde der naturnahen Umwelt eingebracht. Am Rande des Geländes

der Landesgartenschau Bayreuth haben die beiden Preisträger dann einen Standort für ihr ambitioniertes Projekt Naturgarten gefunden. Über eine Crowdfunding Kampagne gelang es ihnen 45.000 Euro zu sammeln. Dabei war der RC Bayreuth-Eremitage mit einer Spende von 10.000 Euro Hauptsponsor. Bayreuth soll eine Vorzeigestadt für städtische Insektenlebensräume werden. Über Workshops, Seminare, 15 Mitmachaktionen pro Jahr und Teamarbeit im Gelände soll ein breites Bildungsangebot an die Schulen und in die Öffentlichkeit getragen werden. red

Merk-Erbe-Porträt enthüllt

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kosten und die Kosten eines doppelten Erwerbs persönlicher Gegenstände. Grundsätzlich scheidet indes eine Abzugsfähigkeit von Kosten für Betreuungsleistungen aus, die einem Elternteil in seiner Betreuungszeit entstehen. Denn das Wechselmodell bringt es mit sich, dass die persönlich zu erbringenden Betreuungsleistungen der Eltern sich in etwa entsprechen, so dass die Notwendigkeit einer – über die übliche pädagogisch veranlasste Betreuung etwa im Kindergarten und Schule hinausgehenden – Fremdbetreuung und die Aufteilung dadurch verursachter Kosten zwischen den Eltern nur bei Vorliegen besonderer Gründe in Betracht kommt. Vor diesem Hintergrund

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BAYREUTH. Die Galerie der Bayreuther Oberbürgermeister im Rathaus ist um ein Bildnis erweitert: Am Freitag Nachmittag wurde das offizielle Porträt der von 2012 bis April 2020 amtierenden Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe enthüllt. Gefertigt wurde das Porträtbild von dem international bekannten, aus Bayreuth stammenden und heute in Kassel wohnhaften Künstler Hans Dieter Tylle (links). Sympathisch, mit offenem Blick zum Betrachter: So hat der für seine realistische Malerei bekannte Künstler die frühere Oberbürgermeisterin – die bislang erste und einzige Frau an der Spitze der Stadt – dargestellt. rs/Foto: Stefan Dörfler

Aktuell

Bayreuther Sonntagszeitung

Mundartliches

von Eberhard Wagner

Als sich im 16. Jahrhundert die deutsche Schriftsprache entwickelte, hielt die gesprochene Sprache als Dialekt mehr am Mittelhochdeutschen fest und rettete dadurch so manches alte Wort in seiner ursprünlichen Bedeutung, zum Beispiel fäärn oder fäärdn für „voriges Jahr“. Das entspricht 1 : 1 dem mittelhochdeutschen vërn(e), vërn(en) t, hervorgegangen aus althochdeutsch firni „alt“. Fäärn hots vill mehra Äbfl geem wie heuer, was nichts anderes ist als das mittelhochdeutsche hiure für „dieses Jahr“. Mit solchen Zusammenhängen das Vorurteil zu begrün-

1. November 2020

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Der neue den, der Dialekt sei etwas Rückschrittliches, hält bei sachlicher Betrachtung nicht stand. Alte Wörter sind nicht automatisch die schlechteren, und wer sie gebraucht, ist nicht automatisch „von gestern.“

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Unterstützt von: Kinder zieht euch warm an! Regelmäßiges Lüften bringt frische Luft, aber auch Kälte in die Räume. Vernünftige Kleidung hilft. Foto: djd

Auf Durchzug Kann regelmäßiges Lüften Corona-Schulschließungen verhindern? BAYREUTH. Schulen sollen offen bleiben – aber wie, wenn bundesweit die Corona-Zahlen steigen? Bayreuth Stadt und Land haben inzwischen auf der Corona-Ampel die Stufe dunkelrot erreicht, das bedeutet höchstes Infektionsgeschehen.

Eisentraut nicht so das Problem: „Wenn man immer nur kurz stoßlüftet, geht das schon. Viel wichtiger scheint mir, dass uns baldmöglichst finanziell geförderte CO-2-Messgeräte zur Verfügung stehen oder mehr noch, bessere Lüftungsanlagen.

Ein Baustein für ein einigermaßen unbedenkliches Beisammensein in Räumen: regelmäßiges Lüften, das gilt auch für Klassenzimmer. Wo viele Menschen auf engem Raum zusammen sind, kann sich das Virus in der Luft anreichern. Lüften ist eine einfache und wirksame Methode, um Viren aus der Luft zu entfernen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, alle 20 Minuten für etwa fünf Minuten die Fenster weit zu öffnen. Je größer die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen ist, desto effektiver ist das Lüften. Daher ist bei kalten Außentemperaturen im Winter ein Lüften von zirka drei bis fünf Minuten ausreichend.

„Wir können zum Glück überall lüften“, sagt Daniela Dietel, Rektorin der Luitpold-Grundschule. „Falls die Kinder frieren, dürfen sie sich Decken mitbringen oder Jacken anziehen. Im Winter werden wir die Kälte in den Räumen richtig merken. Gerade in unserem Schulhaus mit den undichten Fenstern wird es sowieso nie richtig warm. Jetzt müssen wir wieder mit Abstand und Maske unterrichten, was für die Kinder und auch für die Lehrkräfte eine echte Herausforderung ist.“

Wie wird die Frischluftzufuhr an Bayreuther Schulen gehandhabt? Wir haben nachgefragt: Elmar Hofmann, stellvertretender Schulleiter am GrafMünster-Gymnasium: „Mit dem Frischluftaustausch haben wir kein Problem. Unser Schulhaus verfügt über breite Fensterfronten in allen Gebäudeteilen. Nach jeder Schulstunde wird fünf Minuten lang gelüftet. Für unsere 800 Schüler wird diesbezüglich gut gesorgt. Wenn die Fenster jedoch immer wieder geöffnet werden müssen, bleibt Kälte in den Räumen. Das heißt, warm anziehen. Die Raumtemperatur wird während der Nacht abgesenkt, wenn der Unterricht beginnt, sind die Klassenzimmer aber warm. „Wir haben kein Problem“, sagt der Direktor des Gymnasium Christian Ernestinum, Franz Eisentraut. „Wir haben den Gong so programmiert, dass er stets nach 20 Minuten an das Lüften erinnert. Das klappt seit Schuljahresanfang sehr gut.“ Dass es durch das Lüften in den Räumen auch mal kalt werden kann, ist für Franz

Auch in der Graser-Grundschule wird natürlich regelmäßig gelüftet. „Glücklicherweise haben wir noch Fenster, die geöffnet werden können“, sagt Rektorin Hannelore Aas. Die „Lüftpause“ ist dann gleichzeitig auch Trinkpause, sich mal strecken können oder was wegräumen. Dann stört auch der vom Ring her kommende Verkehrslärm weniger.“ „Das Lüften ist fester Bestandteil in unserem Hygienekonzept“, sagt die Schulleiterin des Markgräfin Wilhelmine Gymnasium Bayreuth, Elisabeth Götz. „Gelüftet wird mindestens zwischen und manchmal zusätzlich in allen Stunden und das ganz ordentlich. Wir haben Glück, dass wir im Altbau durch unsere hohen Räume und großen Fenster sehr rasch einen kompletten Luftaustausch bewirken können. Das klappt so gut zwischen den Lehrkräften und Schülern, dass – sollte im Eifer des Gefechts während des Unterrichts mal nicht dran gedacht werden – sich Lehrkräfte und Schüler gegenseitig erinnern. Natürlich ist es dann immer wieder frisch in den Räumen – das lässt sich nicht vermeiden. Wir ziehen uns deshalb warm an.“ gmu

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KULMBACH. Welch eine Freude für die Kinder in der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung der Geschwister-Gummi-Stifung in Kulmbach: Es gibt neue Fahrräder. Mike Emde von Puky ließ es sich nicht nehmen, die Fahrräder persönlich nach Kulmbach zu bringen. Er überreichte die zwei Laufräder und drei Fahrräder zusammen mit Christian Gebhart und Falko Künkel von Round Table 98 Bayreuth an Leo von der Weth und Regine Herath von der

Geschwister-Gummi-Stiftung. Auch Zubehör wie Klingeln und Fahrradhandschuhe fehlten nicht. Die Spende von Puky und Round Table 98 Bayreuth ist eine sehr willkommene Ergänzung des teilweise in die Jahre gekommenen Fuhrparks. Trotz Pflege durch Leo von der Weth von der Geschwister-Gummi-Stiftung geht die jahrelange Nutzung durch Generationen von Kinder nicht spurlos an den Fahrrädern vorbei. Foto: Regine Herath

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Aktuell

1. November 2020

Bayreuther Sonntagszeitung

Gedanken zur Woche Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Kein Leben verläuft sorgenfrei: Lisa hat vor zwei Monaten ihren Sohn zum Strafantritt begleitet. Karl leidet unter dem abgebrochenen Kontakt zu seiner Enkeltochter. Steffis Sohn wurde wegen Diabetes vor zwei Jahren der Unterschenkel amputiert, die Freundin hat ihn jetzt verlassen. Theresa streitet heftig mit den Kindern. Bonni, Mitte dreißig, kriegt immer noch kein Kind und leidet zusammen mit ihrem Mann schrecklich darunter. Wolfgang fürchtet sich nicht ohne Grund vor einem Schlaganfall – Es gibt kaum jemanden, der nicht mit heftigen Schicksalsschlägen umgehen muss. Ich staune oft über die große Tapferkeit, mit der die Menschen das schaffen. Verbitterung erlebe ich eher selten, meistens die Einstellung: Augen zu und durch.

Aber Verdrängen und Ablenken helfen auf Dauer ja nicht weiter – und kosten Kraft! Was für eine Zeit! Jeder, buchstäblich jeder und jede von uns trägt sein Päckchen, und oft ist es eine gehörige Last. Und jetzt kommen noch zu allem Überfluss Supersorgen, die wir uns gerne erspart hätten: Von Corona mit allen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen bis zur Präsidentenwahl in den USA und was sie für die Welt bedeutet. Was mir auffällt: Wir sind mit unseren Sorgen seltsam vereinzelt und alleine. Man bekommt die Brocken vor die Füße geworfen, aber es fehlen die Strategien, wie man damit umgehen kann. Tapfer sein – das ist wohl so eine „neumodische Tugend“, die im Grunde bedeutet: Sag bloß keinem, wie es

dir geht! Immer nur lächeln! Und wie‘s drinnen aussieht, geht niemand was an. Ich muss ja funktionieren, die Welt soll funktionieren, aber eigentlich ist alles zum Heulen, – nur, das trauen wir uns nicht. Kostet das nicht übermenschlich viel Kraft, wenn man alles alleine bewältigen will, bzw. muss? Manchem geht jetzt auf, der Verlust von Religion ist nicht nur ein Verlust von hilfreichen Wertmaßstäben und Handlungsmustern für ein gelingendes Leben, sondern auch ein immenser Verlust von psychischer Kraftzufuhr. Niemand mehr da, bei dem ich mich richtig ausheulen und gestärkt wieder aufstehen kann? Im Monatsspruch spricht Gott: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Was für ein Angebot, das

Jeremia seinem angefochtenen Volk in der Verbannung da vermittelt! Geht hin zu eurem Gott mit dem, was ihr an Sorgen mit euch herumschleppt. Ihr dürft euch bei ihm „ausheulen“, dürft sagen, was ihr da tragen müsst, und alleine das wird euch schon helfen. Ihr müsst nicht so tun, als hättet ihr unendliche Kräfte. Ihr dürft innehalten, abladen, nach neuen, hilfreichen Wegen Ausschau halten, neue Hoffnung schöpfen. Ihr werdet getröstet sein, selber Lösungen finden und neue Kraft wird euch zuströmen, um das auszuhalten, was ihr nicht ändern könnt. Mir fällt auf, Gott sagt nicht: Ich geh mal hin zu den Leuten und nehme ihnen die Lasten ab, sondern: Sie werden weinend kommen… Der Gott, von dem Jeremia

Jeremia 31,9

spricht, ist der, der einfach da ist, zu dem man hingehen kann, egal, wie es einem ums Herz ist, auch unter Tränen. Niemand wird ungetröstet wieder weggeschickt. Aber hingehen muss man schon selber. Lisa wird merken wie gut es ihrem Sohn tut, dass sie trotz allem weiter zu ihm hält, Karl wird seine Enkeltochter nicht länger mit Anrufen und Geschenken bombardieren und gelassen auf ein Lebenszeichen warten. Auch Steffi gibt die Hoffnung nicht auf, dass ihr Sohn schon selber ein neues Glück finden wird. Theresa hört auf, den Streit weiter zu eskalieren und Bonni wird aufhören „mit Gewalt“ ein Kind zu kriegen. Wolfgang geht endlich zum Arzt und alle werden merken, dass Gott einfach dadurch tröstet,

www.hhbayer.de dass er ihnen neue Liebe und Vertrauen zum Leben schenkt. Eigentlich bräuchten wir ja gar nicht „tapfer“ und einsam in unserem Leid hocken zu bleiben, oder? Lassen wir uns doch die Tränen abwischen. Er ist da. Herzlichst, Ihr Hans-Helmut Bayer, Pfr. i.R.

„Sportmomente für die Ewigkeit“

Zuhause gesucht

Hohe Auszeichnung für Triathletin und Ironman-Siegerin Anne Haug

Diese Katze wurde am Fichtelsee gefunden. Sie ist kastriert und im linken Ohr tätowiert (BT 3419). Wer kennt sie oder möchte ihr ein neues Zuhause bieten?

Dieses und weitere Tiere im Tierheim Bayreuth Telefon 0921/62634 www.tierheim-bayreuth.de Foto: Stefan Dörfler

BAYREUTH. Der diesjährige Bayerische Sportpreis 2020“ in der Kategorie „Sportmomente für die Ewigkeit“ ging an Anne Haug. Staatsminister Joachim Herrmann zeichnete die WeltklasseTriathletin und Ironman-Siegerin in der BMW Welt in München aus. Weitere Preisträger waren unter anderem Bastian Schweinsteiger und die beiden beiden FC Bayern-Fußballer Joshua Kimmich sowie Leon Goretzka. „Wenn mir jemand vor 17 Jahren gesagt hätte, als ich hier, 200

Meter weiter, im Olympiapark München mit meinem Sportstudium begonnen habe, dass sich diesen Preis erhalte, ich hätte ihn für verrückt erklärt“, so Anne Haug. Sie bedankte sich beim Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder und dem Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann. Die Auszeichnung gebühre nicht nur ihr persönlich, sondern dem gesamten Team, ohne dessen Unterstützung der Erfolg nicht möglich gewesen wäre, so Anne Haug. red/gmu

Anne Haug und Staatsminister Joachim Herrmann bei der Auszeichnung in München. Foto: red

Versicherungstipp am Sonntag

Welche Auswirkungen ergeben sich durch eine mögliche Kurzarbeit auf die betriebliche Altersvorsorge (bAV)?

Zunächst ist zu unterscheiden, ob der betreffende bAV-Vertrag durch den Arbeitnehmer – also im Rahmen einer sog. Entgeltumwandlung – oder als echte Arbeitgeberleistung finanziert wird:

regelt ist, bedarf es einer individuellen Lösung. Zudem sollte dies natürlich für evtl. künftige Fälle klar geregelt werden. Entgeltumwandlung: Hier gibt es zwei unterschiedliche Konstellationen zu beachten:

Arbeitgeberfinanzierte bAV: Eine arbeitgeberfinanzierte bAV ist durch das Kurzarbeitergeld in der Regel nicht betroffen. Auswirkungen sind nur dann möglich, wenn die bAV von der Höhe des Arbeitsentgelts abhängig ist: Reduziert sich dieses, sinkt auch die Zahlung des Arbeitgebers in den bAV-Vertrag. In diesem, sowie für den Fall kompletter Kurzarbeit bzw. Entgeltausfall, sind die jeweiligen kollektiven (z. B. Versorgungsordnung/ Betriebsvereinbarung) bzw. individuellen (z.B. Entgeltumwandlungsvereinbarung) Versorgungszusagen entscheidend, welche eine Regelung zur Behandlung der vom Arbeitgeber finanzierten Beiträge in sogenannten „entgeltlosen Zeiten“ enthalten sollte! Sofern der Fall dieser oben genannten „entgeltlosen Zeiten“ nicht ge-

1. Arbeitnehmer erhält geringeresEntgeltplusKurzarbeitergeld Eine Weiterführung der bAV ist auch während der Kurzarbeit möglich. Wünscht der Arbeit-

nehmer eine Reduzierung des Entgeltumwandlungsbetrages, ist eine Änderung der Entgeltumwandlungsvereinbarung nötig. Das unten aufgeführte Beispiel zeigt jedoch auf, dass bei einem exemplarischen Bruttogehalt von EUR 2.500,00 und einer monatlichen Entgeltumwandlung von EUR 100,00 nur eine wirklich sehr geringe Auswirkung auf die Höhe des Kurzarbeitergeldes gegeben ist.

2. Arbeitnehmer erhält nur noch Kurzarbeitergeld Aufgrund eines fehlenden „Entgelts“ ist auch keine Entgeltumwandlung mehr möglich. Für die Zeit der vollen Kurzarbeit wird der Vertrag entweder unterbrochen – also vorübergehend beitragsfrei gestellt – oder mit privaten Beiträgen des Arbeitnehmers fortgeführt (was z.B. bei enthaltener Berufsunfähigkeitsabsicherung dringend zu

Kurzarbeit: Beispiel ohne bAV (Arbeitnehmer, ledig, kinderlos) Normalverdienst bei 100 % Arbeitszeit = 2.500 € brutto

1.674 € netto

Verkürzung auf 75 % Arbeitszeit = 1.875 € brutto

1.332 € netto

Nettoentgeltdifferenz

342 €

davon 60 %

205 €

Kurzarbeitergeld für Arbeitnehmer

205 €

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Aktuell

1. November 2020

Leicht steigende Studentenzahl

Uni startet ins zweite „Corona-Semester“ – Hightech-Agenda positiv BAYREUTH. Mit einer Mischung aus Online- und Präsenzveranstaltungen startet die Universität Bayreuth am Montag, 2. November, ins Wintersemester 2020/21. Corona-bedingt ist etwa ein Drittel der Vorlesungen, Seminare und Praktika in Präsenz-Lehre geplant. Aufgrund der Abstandsund Hygienevorgaben dürfen aber beispielsweise im für 700 Hörer ausgelegten Audimax nur 90 Studenten Platz nehmen, in Seminarsälen mit 30 Personen Kapazität dürfen elf Studenten zusammenkommen. Vor allem sollen Erstsemesterstudenten in den Bachelor- und Masterstudiengängen den Campus als Studienort direkt erleben können, außerdem sind nach wie vor praktische Abschlussarbeiten, Examensvorbereitungen und Praxisveranstaltungen vor Ort möglich, erklärte Universitätspräsident Professor Stefan Leible bei der Jahres-Pressekonferenz der Universität. Trotz der Corona-Pandemie steigen die Studentenzahlen zum Wintersemester im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Nach Ende der Einschreibefrist werden rund 13.350 Studierende, davon 3.300 im ersten Fachsemester und 1.900 im ersten Hochschulsemester, an der Universität Bayreuth ausgebildet. Mit der Online-Lehre, die auch im Wintersemester den

Uni-Präsident Professor Stefan Leible. Foto: R. Schmidt Löwenanteil der Veranstaltungen ausmachen wird, hat die Uni im vergangenen Sommersemester insgesamt positive Erfahrungen gemacht. „Teilweise bis zu 33.000 Anmeldungen pro Tag für die Online-Formate, bis zu 4.400 Zoommeetings pro Woche, etwa 12.300 hochgeladene PanoptoPräsentationen – das zeigt: Die Uni Bayreuth kann online“, fasste Prof. Dr. Torsten Eymann, Vizepräsident Digitalisierung und Innovation, zusammen. „Wir haben gelernt, als Institution agil zu reagieren und neue Wege zu gehen“. Bei den ausländischen Studierenden gab es zwar bei den Zulassungen nur ein Minus von 15 Prozent, allerdings liegt die Zahl der Einschreibungen um 50 Prozent unter den Vorjahreswerten,

da viele Studenten aus Drittstaaten aufgrund von corona-bedingten Reisebeschränkungen mit Visa-Problemen zu kämpfen haben. Sehr positiv bewertet UniPräsident Leible die HightechAgenda der Staatsregierung. Sie bedeutet aus Bayreuther Sicht 18 neue Forschungsprofessuren, zwölf neue Informatikprofessuren, ebenso viele neue Professuren für das Bayerische Batteriezentrum, hinzu kommen drei neue Professuren aus dem Wettbewerb „Künstliche Intelligenz“ und sieben neue Professuren für die Fakultät für Lebenswissenschaften/Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit in Kulmbach. „Darüber hinaus werden einige wichtige Bauvorhaben beschleunigt“, berichtete Dr. Markus Zanner, der Kanzler der Universität Bayreuth. „Der Neubau des ‚Zentrums für Unternehmensgründung‘, die Errichtung eines Neubaus für das ‚Forschungszentrum für Afrikastudien‘, die Raumplanungen für Kulmbach und das Bayerische Batteriezentrum BayBatt – all das ist jetzt schneller umsetzbar“. „Damit können wir auf für uns sehr wichtigen Feldern neue Dynamik entfalten“, sagte Leible und zählte auf: „Die Fakultät VII in Kulmbach, mit deutschlandweit einzigartigem Herangehen an die Life Sciences, der international renommierte Afrika-Schwer-

punkt der Universität Bayreuth, das BayBatt als interdisziplinärer Forschungs-Hub und die Attraktivität der GründerUni Bayreuth werden so maßgeblich gefördert.“ Der bayerischen Hochschulrechtsreform blickt Uni-Präsident Leible gespannt entgegen: „Die Aufgaben der bayerischen staatlichen Hochschulen werden durch die Hochschulreform in Zukunft als Dreiklang von Forschung, Lehre und Transfer neu gefasst“, heißt es in der Kabinettsmitteilung von vergangener Woche. „Wir sind da bereits bestens aufgestellt“, kommentiert Professor Leible. Gerade Beispiele wie die Aktivitäten im Bereich Entrepreneurship und Innovation, die schon bald in einem eigenen Institut gebündelt werden sollen, zeigen dies. Darüber hinaus führte der Universitätspräsident aus: „Dass wir die angemahnte ‚Verantwortung für die Gesellschaft als Ganzes, für den technischen Fortschritt, für Ökonomie und Ökologie‘ bereits jetzt ernst nehmen, zeigt unter anderem die Nachhaltigkeitsstrategie, die an der UBT gerade entwickelt wird. Auch zu dem Ziel, durch Weiterbildungsformate mehr Wissen in die Gesellschaft zu tragen, trägt die UBT schon seit geraumer Zeit mit der Campus Akademie bei.“ rs

Martinimarkt und Christkindlesmarkt in Bayreuth wurden aufgrund von Corona abgesagt. Wegen der großen Nachfrage haben wir uns entschlossen, an zwei Tagen unser Verkaufsfahrzeug für Sie zu öffnen. An diesen Tagen können Sie bei uns unter Einhaltung der Hygienevorschriften Gewürze – Kräuter und Tee einkaufen:

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Regionalbischöfin Dr. Greiner: Reformationsbrief zum Thema „Beten“

BAYREUTH. Die Grundform der Frömmigkeit schlechthin ist das Beten. In ihrem diesjährigen Reformationsbrief will Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner dazu anregen. Denn die ständige „Reformation“ und Erneuerung der Kirche gelingt nur durch die Glaubenspraxis ihrer Mitglieder. „Ich habe heute viel zu tun. Darum muss ich heute viel beten“. (Martin Luther) „Manchmal hört man einen Satz und erst Jahre später versteht man, was gemeint war. Auch bei obigem Lutherzitat ging es mir so. Ich habe es immer so verstanden: Wenn Luther viel und Wichtiges zu tun hatte an einem Tag, nahm er sich morgens extra viel Zeit zum Gespräch mit Gott. Vermutlich hat er die Aussage anders gemeint. Jedenfalls habe ich sie neu verstanden nach den ersten Wochen der CoronaPandemie: Er leitet an zum arbeitsbegleitenden Gebet. Schon von klein auf bete ich und mache die Erfahrung: Im Gebet atmet und heilt meine Seele. Ich berge mich in Gott, gewinne neue Glaubenskraft und Lebensfreude, Klarheit für meine Aufgaben“, so die Regionalbischöfin. „Die Pandemie-Anfangsphase hätte mich längst nicht so stressen müssen, wenn ich Luthers Leitsatz stetig (!) verwirklicht hätte. Ich hatte viel Arbeit – aber ich gestehe: Ich habe mir das arbeitsbegleitende Gebet zu selten gegönnt. Wie dumm. Wenn ich krank bin, oder Predigten vorbereite, bin ich stetig mit Gott im Gespräch. Stress ist

Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner. Foto: red dagegen ein Beziehungskiller – zu anderen Menschen und eben auch zu Gott. Dabei wird der Stress durch Gebet – durch die gepflegte Beziehung zu Gott – deutlich minimiert. Das habe ich schon so oft erfahren“, berichtet Dr. Dorothea Greiner aus ihrer eigenen Erfahrung. „Für dieses Gebet zu festen Zeiten haben wir in unserem Kulturkreis kräftige Rufer: Die Glocken. In aller Regel läuten sie in jedem Kirchturm drei Mal jeden Tag: Morgens um 7 Uhr, mittags um 12 Uhr und abends um 19 Uhr. Die Zeiten können von Gemeinde zu Gemeinde variieren. Ich habe früher das Glockengeläut oft überhört. Das hat sich völlig verändert, nachdem ich in unserem Büro das Mittagsgebet eingeführt habe: Wenn die Glocken läuten, kommt jeder aus dem Zimmer, in dem er gerade

ist, und wir treffen uns im Foyer. Wir nennen die Namen von Kranken, kirchlichen Mitarbeitenden, Hinterbliebenen von jüngst Verstorbenen, eben von Menschen, die Gottes Hilfe gerade besonders brauchen. Manchmal nennen wir auch Kirchengemeinden, die es gerade besonders schwer haben. Am Ende singen wir ,Verleih uns Frieden gnädiglich‘ und vertrauen dabei alles Gott an. Seit Ende März nennen wir den Namen eines Bayreuther Prädikanten, der wegen Corona intubiert ins künstliche Koma versetzt wurde. Inzwischen ist er in Reha. Auch viele andere haben für ihn gebetet. Es ist ein Wunder, dass er lebt; das haben auch die Ärzte mehrmals gesagt. Ein Gebet ist keine Wunderwaffe. Viele sterben, auch wenn für sie gebetet wird. Aber immer öffnet Gebet die Tür für Gottes hilfreiche Gegenwart. Seit über fünf Jahren praktizieren wir das Mittagsgebet. Seitdem überhöre ich Glocken kaum noch. Selbst wenn ich allein im Haus bin – ohne Team – eröffnen die Glocken Zeit zum Gebet“, so die Landesbischöfin. „Mir hat unser tägliches Gebet für diesen Prädikanten – und der jeweilige, viele Wochen lang lebensbedrohliche Statusbericht – vor Augen geführt, wie hochgefährlich Corona sich bei manchen Menschen auswirken kann. Er war weder über 60, noch vorerkrankt, sondern stabil, lebensfroh, gesund. Es ist völlig unkalkulierbar, bei wem die Krankheit einen hochdramatischen Lauf nehmen wird.

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Bayreuther Sonntagszeitung

Gesundheit

1. November 2020

Bayreuther Sonntagszeitung

Sprechstunde am Sonntag

Mit Licht den Ursachen von Rückenschmerzen auf der Spur BAYREUTH. Weltweit sind Rückenschmerzen eine der Hauptursachen für körperliche Funktionseinschränkungen, gefolgt von einem oft gravierenden Verlust an Lebensqualität. Mit einer Häuﬁgkeit zwischen 20 und 60 Prozent haben sie somit eine große Bedeutung für den Einzelnen und die Gesellschaft. Beschwerden am Rücken können durch unterschiedliche Ursachen entstehen. Dabei kann es sich um Reaktionen durch einseitige Bewegungsabläufe (z.B. monotone Bewegungen in der Arbeitswelt), um Erschlaffung der Muskeln und dem damit verbundenen Verlust von Stützfunktionen (Muskelschwund etc.), um Überbelastung (z.B. durch schweres Heben) oder degenerative Veränderungen (Verschleiß, Osteoporose) handeln. Eine sorgfältige Patientenbefragung und Diagnose sind stets die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung von Erkrankungen. Je mehr Informationen dem behandelnden Arzt

zur Planung und Durchführung von Therapien bei Erkrankungen des Bewegungssystems zur Verfügung stehen, umso gezielter kann auf die Bedürfnisse des Patienten eingegangen werden, woraus wiederum ein optimales Therapieergebnis resultiert. Eine eingehende Wirbelsäulenfunktionsdiagnostik gibt Aufschluss über die Beweglichkeit der gesamten Wirbelsäule, aber auch über jeden einzelnen Wirbelkörper und bietet die Möglichkeit, die Ursachen der Rückenschmerzen besser zu analysieren und zu verstehen. Auf der Grundlage dieser Diagnose können gezielte Therapiemaßnahmen und weiterführende Maßnahmen wie Physiotherapien, Sport, Ernährung oder auch gezielte minimalinvasive Eingriffe verordnet werden. Bisher erfolgte die Untersuchung der Wirbelsäule überwiegend mittels Röntgenaufnahmen oder Computertomographie. Bei beiden Untersuchungsverfahren handelt es sich jedoch um sta-

Die 3D/4D-Wirbelsäulenanalyse erfasst Form, Position und Funktionsfähigkeit der Wirbelsäule sowie die Haltung des Patienten. tische Messmethoden, die keinerlei Information über die Funktionsfähigkeit und Beweglichkeit einer Wirbelsäule liefern und den Patienten zudem einer Strahlenbelastung aussetzen. Die Wirbelsäulenfunktionsanalyse hingegen ist ein komplett strahlungsfreies, rein lichtoptisches und berührungsfreies Messverfahren, das medizinisch anerkannt und wissenschaftlich erprobt ist.

Keramikschalen / Veneers Schöne Zähne und ein strahlendes Lächeln sagen mehr als tausend Worte. Dr. Fischer, Zahnarzt mit Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie und ästhetische Zahnmedizin, verfügt seit über 20 Jahre über umfangreiche Erfahrung in diesem Bereich. Was versteht man unter ästhetischer Zahnmedizin? Dr. Fischer: Die ästhetische Zahnmedizin befasst sich mit einem natürlich erscheinenden schönen Lächeln, das sich durch einen harmonischen Verlauf der Zähne und des Zahnﬂeisches auszeichnet. Neben der Ästhetik wird höchster Wert auf maximale Substanzschonung gelegt, so dass man von minimalinvasiven Behandlungsmethoden spricht. Welche Bedeutung haben Veneers in der ästhetischen Zahnmedizin? Dr. Fischer: Keramikschalen haben eine zentrale Bedeutung in der ästhetischen Zahn-

Die Untersuchungen können im Stehen und Gehen durchgeführt werden. Die Messung erfolgt mittels der optischen 3D/4D-Wirbelsäulenanalyse, wobei das System den menschlichen Rücken dreidimensional

vermisst und daraus Form, Position und Funktionsfähigkeit der Wirbelsäule sowie die Haltung des Patienten erfasst, der bei der Durchführung der Aufnahme in einem deﬁnierten Abstand vor dem Untersuchungsgerät steht, bzw. bei dynamischen Untersuchungen auf einem Laufband geht oder läuft. Anschauliche Graphiken ermöglichen es zudem dem behandelnden Arzt, den Patienten verständlich über die Ausgangssituation und die Therapiemöglichkeiten zu informieren, was sich meist sehr positiv auf den Behandlungserfolg auswirkt. Besonders sinnvoll ist eine 3D/4D-Wirbelsäulenmessung bei Rücken- und Wirbelsäulenproblemen, zur frühzeitigen Erkennung von Fehlhaltungen (Skoliosen), zur Vermessung

Weitere Informationen: Orthopädische Schmerztherapie Bayreuth Privatpraxis Prof. Dr. med. Hans J. Latta An der Feuerwache 1, 95445 Bayreuth Telefon 0921 / 787 77 96-0 – www.dr-latta.de – info@dr-latta.de

Prof. Dr. med. Hans J. Latta, Facharzt für Orthopädie, Allgemeine Chirurgie und Unfallchirurgie von Beckenschiefständen, als Erstuntersuchung zur Ergänzung oder als Ersatz zum Röntgen sowie zur regelmäßigen Verlaufskontrolle von therapeutischen Maßnahmen. Die 3D/4D-Wirbelsäulenvermessung stellt somit ein wichtiges technisches Hilfsmittel dar, um Rückenschmerzpatienten eine optimale medizinische Versorgung anzubieten.

medizin. Hierbei handelt es sich um hauchdünne vollkeramische Verblendschalen, die vergleichbar einem künstlichen Fingernagel unsichtbar auf die Außenseite der Zähne geklebt werden. Auf den Zahn geklebt, sind diese vom eigenen Zahn nicht zu unterscheiden und geben dem Zahn ein vollkommen natürliches Aussehen. Welche Vorzüge haben Veneers im Vergleich zu einer klassischen Krone? Dr. Fischer: Vollkeramische Veneers zeichnen sich neben der brillanten Ästhetik durch eine hohe Festigkeit und beste Gewebeverträglichkeit aus. Der Hauptvorteil im Vergleich zu einer Krone besteht sicherlich in der maximalen Schonung des Zahnes. Ein Veneer ist deutlich dünner als eine klassische Krone, darüber hinaus wird nur die sichtbare Außenseite des Zahnes präpariert, wogegen die Innenseite gänzlich unversehrt bleibt. Mit Veneers können sowohl die

Vollkeramische Veneers zeichnen sich neben der brillanten Ästhetik durch eine hohe Festigkeit und beste Gewebeverträglichkeit aus.

Dr. med. dent. Bernd Fischer Zahnfarbe als auch die Zahnform nach den Wünschen des Patienten verändert werden, um ein harmonisches und schönes Lächeln zu erzielen. Wie ist die Haltbarkeit und die Langzeitprognose? Dr. Fischer: Veneers haben sich über viele Jahre lang bestens bewährt und weisen dieselbe Haltbarkeit auf wie klassische Kronen, so dass von einer Prognose von 10 Jahren und länger ausgegangen werden kann.

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Wencke Mühlhäuser , Tanja Härtel, Alexandra Vogel und Tafelvorsitzende Ingrid Heinritzi-Martin. Foto: red

easyApotheke spendet 1.000 Euro BAYREUTH. Seit Mai diesen Jahres stellen die Mitarbeiter/innen der easyApotheke Bayreuth-Süd mit einem 3-DDrucker, der extra angeschafft

wurde, Ear-Saver her. Diese Ohrenschützer sind aus ﬂexiblen Kunststoff, für jede Größe einstellbar und sorgen dafür, dass das Gummiband nicht in

die Haut einschneidet. Der Verkaufspreis von einem Euro sammelte sich inzwischen auf 1.000 Euro an, die als Spende an die Tafel überreicht wurden. gmu

Brustkrebs und dann?

Reha der Rentenversicherung hilft Frauen und Männern BAYREUTH. Nach einer belastenden Brustkrebsbehandlung fällt die Rückkehr in den gewohnten Alltag oft schwer. Eine Reha der gesetzlichen Rentenversicherung kann hierbei unterstützen, informiert die Deutsche Rentenversicherung Nordbayern. Der Aufenthalt in einer Rehaklinik zielt darauf ab, die körperliche und psychische Leistungskraft zurückzugewinnen. Alle Angebote können sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden. Dies hängt von der

Situation und den Wünschen der Patienten ab. Neben der Sinntalklinik in Bad Brückenau ist auch die Klinik Herzoghöhe in Bayreuth eine Reha- und AHB-Fachklinik, die schwerpunktmäßig onkologische Rehaleistungen durchführt. Beide Kliniken gehören zum Klinikverbund der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern. Doch wer denkt, Brustkrebs

ginge nur Frauen etwas an, der irrt. „Wir behandeln natürlich mehr Frauen als Männer nach einer Brustkrebserkrankung. Aber auch bei Männern ist Brustkrebs ein Thema,“ erklärt Dr. med. Christoph Stoll, Chefarzt der Klinik Herzoghöhe in Bayreuth. „2019 wurden bundesweit 211 Männer wegen eines Mammakarzinoms behandelt.“ red

Weitere Informationen: www.deutsche-rentenversicherung-nordbayern.de www.klinikverbund-nordbayern.de

Aktuell

Bayreuther Sonntagszeitung

Hoffen auf Wirkung des Lockdowns Klaus Völkel und Heiko Oklmann: Doch noch Waren-Weihnachtsmarkt?

1. November 2020

Führungen entfallen

Corona-bedingt bis Ende November BAYREUTH. Wegen der ab dem morgigen Montag, 2. November, geltenden Kontaktbeschränkungen aufgrund des Coronavirus entfallen bis Ende November sowohl alle geplanten Stadt- und Erlebnisführungen als auch die täglichen Festspielhausführungen der Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH. Die Tourist Information und der Bayreuth Shop in der

Klaus Völkel (links) und Heiko Oklmann hoffen auf eine Wirkung des Lockdowns und die Chance, dass doch noch ein Waren-Weihnachtsmarkt im kleineren Rahmen stattfinden kann. Foto: Roland Schmidt BAYREUTH. “Es geht immer weiter, Weltuntergangsstimmung wäre auch in der jetzigen Situation falsch“ – Auch wenn der Martiniund der Weihnachtsmarkt in der bislang geplanten Form abgesagt sind, sehen die beiden Bayreuther Marktkaufleute Klaus Völkel und „Messermo“ Heiko Oklmann noch die Chance, dass in der Vorweihnachtszeit zumindest noch ein Waren-Weihnachtsmarkt stattfinden kann. „Es kann keiner etwas dafür, dass die Corona-Fallzahlen in den vergangenen Wochen derartig gestiegen sind. Die Stadt und die Marktbeschicker haben alles versucht, dass der Martinimarkt und der Weihnachtsmarkt mit den erarbeiteten Hygienekonzepten stattfinden können. Corona hat aber einen Strich durch die Rechnung gemacht, wir müssen die Situation jetzt erstmal so akzeptieren, wie sie ist“, erklärte Völkel, der bei den Märkten stets mit seinem Gewürzstand präsent ist, im Gespräch mit der Bayreuther Sonntagszeitung. Der von der Staatsregierung für November verhängte Teil-Lockdown müsse nun abgewartet werden. Wenn der Lockdown Wirkung zeigt und sich die Fallzahlen in Bayreuth und Umgebung deutlich absenken, sehen Völkel und Oklmann die Möglichkeit, dass doch noch ein Markt mit Warenkaufleuten aus Bayreuth und der Region stattfinden könnte. „Wir stellen uns das so vor, dass 15 bis 25 Stände aufgebaut werden und sich das Marktge-

schehen auf den gesamten Kernbereich der Fußgängerzone zwischen Spitalkirche und Sternplatz erstrecken könnte. Dann könnten die einzelnen Stände weit genug voneinander aufgestellt werden und ein durchgreifendes Hygienekonzept wäre gegeben“, so Oklmann. „Wenn am 30. November Bilanz über die Auswirkungen des Teil-Lockdowns gezogen wird und sich herausstellt, dass die Zahlen einen solchen kleineren Warenmarkt zulassen würden, könnten wir Marktkaufleute sehr schnell handeln. Die Stände wären binnen weniger Tage aufgebaut und jeder Marktkaufmann hat genügend Material auf Lager. Ab dem Nikolaustag, 6. Dezember, könnte der Markt starten“, schlagen die beiden Marktkaufleute vor. „Zwar wäre der Weihnachtsmarkt dann nicht so, wie man ihn bisher kennt. Aber es sind derzeit ja auch keine normalen Zeiten. Ein Markt wäre möglich, aber kein Weihnachts-Volksfest“, so Oklmann. Zudem könnte, wenn die Gastronomie wieder starten darf, vielleicht auch eine Chance zur Öffnung für das als gastronomisches Konzept konzipierte „Glühdorf“ am Ehrenhof des Finanzamtes bestehen. „Dies wäre dann zumindest ein weihnachtliches Element beim Markt“. Nichts abgewinnen können die beiden Marktkaufleute Überlegungen, bei einem kleineren Markt nur Beschicker zuzulassen, die ihre Gewerbesteuer in Bayreuth

zahlen. „Das Geschäft der Marktkaufleute ist ortsübergreifend ausgelegt. Ich bin zum Beispiel normalerweise das ganze Jahr über bundesweit unterwegs. Die Leute erwarten von einem Warenmarkt das Angebot, das sie üblicherweise gewohnt sind. Da kann man das Marktgeschehen dann nicht auf wenige Bayreuther Anbieter begrenzen“, betonte Oklmann. Beide Marktkaufleute sind natürlich von der seit März laufenden Corona-Krise betroffen. Jeweils 160 Tage haben sie in „normalen“ Jahren ihre Stände geöffnet. Der „Messermo“ kam heuer bislang auf etwa 35 Tage, an denen er seine Dienstleistungen anbieten konnte. Dabei kommen ihm auch zum Beispiel Kooperationen mit Edeka-Schneider zugute. Völkel war mit seinem Gewürzstand durchgehend auf dem Wochenmarkt in Naila und beim Viktualienmarkt in Bayreuth präsent. Außerdem stellte er ein gesteigertes Interesse an seinem Onlineshop fest. „Seit in der Bayreuther Innenstadt Maskenpflicht gilt, merkt man aber schon einen deutlichen Rückgang der Kunden“. Immersehenmüsseman,dass bei Einschränkungen von Marktaktivitäten auch Arbeitsplätze und Existenzen von Mitarbeitern auf dem Spiel stehen. „Wir werden sehen, ob wir von den in Aussicht gestelltenstaatlichen Ausgleichsleistungen etwas abbekommen. Aber wir wollen natürlich in erster Linie unseren Lebensunterhalt selbst verdienen“, so Oklmann. rs

Opernstraße 22 bleiben jedoch auch im November zu den bekannten Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Die Möglichkeit zum Kauf von Bayreuth-Souvenirs und des Bayreuther „Stattgelds“ besteht deshalb im Bayreuth Shop auch weiterhin ohne Einschränkungen. red

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Aus dem Wirtschaftsleben

1. November 2020

Bayreuther Sonntagszeitung

Staatsinstitute am Geschwister-Scholl-Platz:

Der Gebäudekomplex der baulich und brandschutztechnisch ertüchtigten Staatsinstitute für die Ausbildung von Fach- und Förderlehrern (vorne, rechter Bereich) am Geschwister-Scholl-Platz aus der Luft. Gegenüber liegen das Heilpädagogische Zentrum und die Dr.-Kurt-Blaser-Schule. Foto: Stefan Dörfler

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BAYREUTH. In rund drei Jahren Bauzeit wurde das Gebäude der Staatsinstitute für die Ausbildung von Fachlehrern und Förderlehrern am Geschwister-SchollPlatz baulich ertüchtigt und brandschutztechnisch auf den aktuellsten Stand gebracht. Insgesamt wurden in die Baumaßnahmen rund drei Millionen Euro investiert. Im Zuge der Bauarbeiten wurde das Gebäude neu strukturiert, die Bereiche für die Ausbildung der Fachlehrer und der Förderlehrer sind jetzt klar voneinander getrennt, erklärten Holger Edlich-Wolfshöher, Leiter des Staatsinstituts für die Ausbildung von Fachlehrern und Dr. Heribert Engelhardt, Chef des Staatsinstituts für die Förderlehrerausbildung, im Gespräch mit der Bayreuther Sonntagszeitung.

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Im 3D-Drucker-Raum können die Studenten während ihrer Ausbildung interessante technische Einblicke gewinnen. Foto: Roland Schmidt Für die Fachlehrerausbildung gibt es in dem gemeinsamen Gebäude insgesamt acht Seminarräume, sechs EDV-Räume, fünf Werkräume, zwei Kunstsäle und zwei Aufenthaltsräume für die Studierenden. Für die Ausbildung der Förderlehrer sind sechs Seminarräume, vier Lernstudios und Ausbildungswerkstätten sowie drei Besprechungsräume und eine Bibliothek vorhanden. Zu den gemeinsam genutzten Flächen zählt der Aufenthaltsbereich im Eingangsbereich im Untergeschoss. Hier wird in Zukunft auch noch für die Versorgung der Studierenden eine vom Studentenwerk Oberfranken betriebene Warmspeisenausgabe eingerichtet. Das Gebäude, in dem die beiden Staatsinstitute untergebracht sind, ist im Besitz der Universität Bayreuth und damit des

Bayerischen Wissenschaftsministeriums. Früher war dort die Kulturwissenschaftliche Fakultät der Uni untergebracht, die vor einigen Jahren auf das Campusgelände umgezogen ist. Die beiden Staatsinstitute gehören zum Bayerischen Kultusministerium und sind im früheren UniGebäude eingemietet. Von den Sanierungs- und Umbauarbeiten profitierten die beiden Staatsinstitute enorm. „Es stehen jetzt etwa 60 Prozent mehr Flächen zur Verfügung, es gibt klare Wege und Raumtrennung. Dies bewährt sich jetzt in Zeiten von Corona doppelt“, so die beiden Institutsleiter. Während der Sanierungsarbeiten konnte der Lehrbetrieb voll fortgeführt werden und es waren auch keine vorübergehenden Containerlösungen erforderlich. Fortsetzung auf Seite 9

Bayreuther Sonntagszeitung

Aus dem Wirtschaftsleben

1. November 2020

Gebäudekomplex modernisiert und saniert Fortsetzung von Seite 8 Nachdem zuvor durch die Universität für das Fach Medienwissenschaften genutzte Räumlichkeiten verlegt worden waren, war im Gebäude am GeschwisterScholl-Platz ein Stockwerk leer, das während der Bauarbeiten quasi als „Rangierbahnhof“ für den Unterricht genutzt werden konnte. Die beiden Institutsleiter hoben die sehr gute Kooperation mit dem die Arbeiten koordinierenden Staatlichen Bauamt hervor: „Alles ist zu unserer vollsten Zufriedenheit und reibungsfrei abgelaufen. Die Bedürfnisse unserer Institute wurden adäquat berücksichtigt. Das Kultusministerium unterstützte uns ideell und finanziell. In jedem Fall können wir durch die neuen Möglichkeiten die Ausbildungsqualität nochmal steigern“. Im Rahmen der brandschutztechnischen Maßnahmen wurden Brandmeldeeinrichtungen in allen Gängen und Räumen installiert sowie die notwendigen Fluchttreppen geschaffen. Außerdem sind jetzt alle Türen gegen Rauchgase abgedichtet. Die Räume wurden, zum Beispiel durch die Versetzung von Wänden, funktional neu zugeschnitten. Frühere Büroräume wurden so umgebaut, dass sie jetzt beispielsweise als Seminarräume genutzt werden können. „Alles ist sehr funktional und auf die Ausbildungsgänge zugeschnitten“, so die beiden Institutsleiter. Die frühere Teilbibliothek der Universität wird jetzt für Computerräume genutzt. Die Baumaßnahmen sind bis auf kleinere Restarbeiten fertiggestellt, alle Brandschutzmaßnahmen können demnächst fachlich abgenommen werden. Ausbildung zum Fachlehrer Die Ausbildung zum Fachlehrer dauert vier Jahre bis zur Ersten und weitere zwei Jahre bis zur Zweiten Lehramtsprüfung. Die ersten drei Jahre widmen sich der fachlichen Ausbildung, parallel in den jeweils gleichwertigen Fächern Informationstechnik, Werken & Technik sowie Kunst oder Informationstechnik, Werken & Technik sowie Sport. Das vierte Studienjahr widmet sich der pädagogisch-didaktischen Ausbildung in den Fächern Schulpädagogik, Pädagogik, Psychologie sowie in den Fachdidaktiken und mit erster Schulpraxis. Nach vier Jahren folgt die Erste Lehramtsprüfung. Nach deren Bestehen schließt sich der zweijährige Vorbereitungsdienst an Bayerischen Mittelschulen mit Hospitationsmöglichkeiten an anderen Schularten mit eigenverantwortlichem Unterricht und Hospitationsmöglichkeiten an. Den Abschluss des Vorbereitungsdienstes bildet die Zweite Lehramtsprüfung. Die fertig ausgebildeten Fachlehrer werden an allgemeinbildenden Schulen in Bayern eingesetzt und im Falle einer Anstellung an staatlichen Schulen als Landesbeamte in der Besoldungsgruppe A10 bis A12 eingesetzt.

Die beiden Institutsleiter Holger Edlich-Wolfshöher (für Fachlehrer, links) und Dr. Heribert Engelhardt (für Förderlehrer) sind mit dem Verlauf der Bauarbeiten sehr zufrieden. Fotos: Roland Schmidt

und können bereits hier Zusatzqualifikationen, u. a. in den Bereichen „Förderung an Ganztagsschulen“, „Förderung an außerschulischen Lernorten“, „Förderung durch Musik“, „Förderung durch Sport und Spiel“, „künstlerisches Gestalten“, „darstellendes Spiel“, „Lernen lernen“ und „Kommunikationsstrategien“ erwerben. Verschiedene Praktika (insgesamt 24 Wochen) bieten während der drei Jahre am Staatsinstitut die Möglichkeit, theoretisch erworbene Kenntnisse in der Ausbildung praktisch anzuwenden, zu reflektieren bzw. weiterzuentwickeln und tragen so zu einer gewinnbringenden Vernetzung von Theorie und Praxis bei. Im Rahmen der Ausbildung kann auch die fachgebundene Hochschulreife abgeschlossen werden. Die Anstellung der Förderlehrer erfolgt im gehobenen Dienst, Besoldungsgruppe A9/ A10, Funktionsstellen bis A12. Voraussetzungen Für die Ausbildung zum Fachoder Förderlehrer ist die Mindestvoraussetzung ein Mittlerer Bildungsabschluss, ein Mindestalter von 16 Jahren und das Bestehen des Eignungstests. rs www.foerderlehrer.info www.fachlehrer.de

Digitale Informationswoche BAYREUTH. Vom 17. bis 21. November findet am Staatsinstitut für die Ausbildung von Förderlehrern eine Digitale Informationswoche statt. Über Telefongespräche, Online-Meetings und Videos gibt es alle Infos rund um die Ausbildung. Mehr auf www.foerderlehrer.info, Anmeldung bis 16. November per Mail an verwaltung@foerderlehrer.info .

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Die Seminarräume bieten optimale Ausbildungsbedingungen. Am Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern in Bayreuth werden pro Jahr 64 neue Studierende zugelassen. Das Institut wird vierzügig geführt, das heißt, es gibt pro Jahrgang vier Lerngruppen mit jeweils 16 Studierenden. Nach der Bewerbung sind ein Eignungstest mit schriftlichen Prüfungen in Deutsch sowie den Themenbereichen „mathematisch-technisches Verständnis“, „IT-Grundlagen“ und „räumliches Vorstellungsvermögen“ sowie praktische Prüfungen in Bezug auf das „handwerkliche Können“ und zum „Skizzieren“ abzulegen. Bei Bewerbungen mit dem Fach Kunst wird zudem das „künstlerische Können“ abgeprüft, wer später das Fach Sport unterrichten will, muss zusätzlich einen ganztägigen Sport-Eignungstest absolvieren. Außerdem ist ein 20-minütiges Bewerbungsgespräch zu absolvieren. Bayernweit gibt es vier Ausbildungsstätten für Fachlehrer und zwei für Förderlehrer. Beide Ausbildungsgänge sind sehr etabliert, die Förderlehrerausbildung gibt es seit 50 und die Fachlehrerausbildung seit 57 Jahren. Die beiden Ausbildungsgänge an den Staatsinstituten bilden im Gegensatz zum universitären Lehrerstudium bedarfsbezogen aus. „Studierende, die die Staatsnote schaffen, haben eine sehr hohe Option für eine Planstelle“, so die beiden Institutsleiter. Ausbildung zum Förderlehrer Förderlehrerinnen und Förderlehrer sind qualifizierte und umfassend ausgebildete Fachkräfte für individuelle Förder- und Lern-

prozesse im Unterricht. Sie werden an bayerischen Grund- und Mittelschulen sowie Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Lernen in jahrgangsgemischten, heterogenen Klassen und Ganztagsschulen eingesetzt. Sie unterstützen hier die unterrichtliche und erzieherische Arbeit von Lehrkräften. Die Ausbildung zur Förderlehrerin bzw. zum Förderlehrer umfasst insgesamt fünf Jahre und untergliedert sich in zwei Phasen: Eine dreijährige Ausbildung am Staatsinstitut und anschließend einen zweijährigen Vorbereitungsdienst in Ausbildungsseminaren. Nach der Bewerbung erfolgt ein schriftlicher Eignungstest in Deutsch und Mathematik sowie ein Bewerbungsgespräch zu pädagogischen Fragen und persönlichen Motivationen. Am Staatsinstitut erhalten die Studierenden eine fundierte Ausbildung in den Grundwissenschaften Schulpädagogik, Pädagogik und Psychologie sowie in den Grundfächern Mathematik, Deutsch und Deutsch als Zweitsprache, in denen sie später schwerpunktmäßig eingesetzt werden. Dabei liegt der Schwerpunkt hier insbesondere auf der Vermittlung fachdidaktischer Kenntnisse. Mit Blick auf ihre spätere Tätigkeit werden die Studierenden bereits in der ersten Ausbildungsphase in den ausgewählten förderspezifischen Aufgabenfeldern „Lernbeobachtung und Förderplanung“, „Individualisierende Unterrichtsformen“, „Förderung sozial-emotionaler Kompetenz“ sowie „Medienpädagogik/Informationstechnologie“ unterrichtet

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Bayreuth

Ratgeber: Weihnachtszeit

1. November 2020

Bayreuther Sonntagszeitung

Trotz Corona: Weihnachten kommt doch BAYREUTH. Corona hin oder her – Weihnachten kommt auch dieses Jahr. Und es sei besser, die Menschen feierten in öffentlichen Gaststätten, wo Schutzvorschriften beachtet würden, als zu Hause, heißt es aus Kreisen der Gastronomie. Unterstützung der lokalen Unternehmen besonders wichtig Für die lokalen Gastronomen ist die Unterstützung, auch an den Feiertagen, besonders wichtig, damit alle zusammen die Pandemie überstehen können. Vor allem für Gastronomen, die kurz vor oder in der Krise eröffnet haben, wie beispielsweise die Trattoria da Francesco. Seit 15. August hat die Trattoria da Francesco in der

Hegelstraße in Bayreuth einen neuen Pächter: Francesco Barcellona. „In diesen schwierigen Zeiten müssen wir zusammenhalten“, so der Pächter. Er und seine Frau Kathy wollen auch weiterhin für ihre Kunden da sein. Aufgrund der aktuellen Hygieneschutzmaßnahmen werden alle Gerichte zur Abholung angeboten. Wegen der Corona-Pandemie ist sowohl bei Gastronomen als auch den Gästen Flexibilität angesagt. Da das Platzangebot in den meisten Gaststätten wegen der Abstandsregeln zu Weihnachten eingeschränkt ist, gilt es, sich rechtzeitig zu informieren und zu reservieren. Kreative Lösungen für das Weihnachtsgeschäft sind also gefragt.

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Telefonisch oder Online-Vorbestellung möglich. Aktuelle Abholund Lieferzeiten sind auf unserer Homepage zu entnehmen. Sophienstraße 7 | 95444 Bayreuth Tel.: 0921 / 793 151 15 | Mail: info@senor-taco.de | www.senor-taco.de

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Das Infektionsgeschehen ist sehr dynamisch und es kommt ständig zu Veränderungen. Neben Alternativen draußen haben Gastwirte auch das Liefern oder den Abholservice in der CoronaKrise für sich entdeckt. Da lässt sich doch darüber nachdenken, die Weihnachtsgans vielleicht zu bestellen. Auch das Coronavirus kann (fast) nichts gegen gewisse Weihnachtsrituale ausrichten und dazu gehören kulinarische Bräuche: Geflügel und Fisch Der Ursprung der Tradition, Gansbraten vorzugsweise am ersten Weihnachtsfeiertag zu essen, geht auf die Martinsgans zurück, die oft am Gedenktag des heiligen Martin, noch vor Beginn des Advents, gegessen wurde. Der Advent hatte früher den Charakter einer Fastenzeit. Mit der Christmette endete diese, und so wurde eine Gans als Festtagsbraten zubereitet. Es ranken sich viele Geschichten darum, warum gerade eine Gans als Festmahl gewählt wurde. Die geläufigste ist, dass die Gans im Römischen Reich ein hoch geachtetes Tier war, da sie mit ihrem Geschnatter vor ungebetenen Gästen warnte. Somit konnte man Leuten durch das Schenken dieser eine Freude machen. Zudem endete das bäuerliche Jahr zum 11. November und die jährlichen Pachtauszahlungen standen aus. Mägde, Knechte und Feldarbeiter wurde als Lohn eine zu dieser Jahreszeit schon fett gemästete Gans gegeben.. Der Karpfen galt hierzulande schon immer als alternativer Festschmaus. Er steht für Fruchtbarkeit, Erneuerung, Wasser und Leben und wurde früher häufig in Klöstern gezüchtet, sodass er auch an Weihnachten verfügbar war. Länderübergreifend gibt es einige Gemeinsamkeiten, was die Auswahl des Essens betrifft. Geflügelbraten sind allgemein sehr beliebt. Bräuche und Traditionen prägen seit Jahrhunderten das Fest der Liebe. Genau wie es unterschiedliche Geschichten und Legenden rund um die Nikolaus-

Bei den meisten Familien kommt am ersten Weihnachtsfeiertag der Gansbraten auf den Tisch. zeit und Weihnachten gibt, existieren länderspezifische Gerichte und Rituale. Weihnachtsstress vermeiden Was aber wohl in allen Ländern gleich ist, ist der vorzeitige Weihnachtsstress. Von wegen besinnliche Advents- und Weihnachtszeit: In den letzten Wochen vor dem Jahreswechsel ist allzu oft eher Hektik angesagt. Der Jahresabschluss in der Firma steht an, Geschenke wollen besorgt und die Feiertage samt Festessen geplant und organisiert werden. Sinnvoll ist es zudem, Stress zum Jahresende möglichst gleich rechtzeitig vorzubeugen. Das beginnt mit einer guten Organisation, Checklisten können hier eine wertvolle Hilfestellung sein. Ebenso wichtig ist es, bewusste Ruhezeiten zur Entspannung einzuplanen. Gerade in dieser Zeit lässt sich beim Anblick einer Kerze Ruhe und Kraft tanken, einfach kurz innehalten und mit dem Blick in der Flamme versinken. Wenn dann der Punkt ‚Vorbereitung Weihnachtsessen‘ dieses Jahr coronabedingt schon

mal von der To-do-Liste entfällt, lässt der Stresspegel doch direkt etwas nach. Anstatt wie jedes Jahr bei Kartoffelsalat und Würstchen zu Hause zu sitzen, wie wäre es mit einem Weihnachtsessen zum Abholen? Viele Gastronomen bieten dies aufgrund der Pandemie in diesem Jahr an, um Weihnachtsfeeling in die heimischen Wohnzimmer ganz ohne Stress zu bringen. So entgeht

Foto: red

man nicht nur dem Stress beim Vorbereiten des Weihnachtsessens, sondern unterstützt auch noch die lokalen Gastronomen. gmu/djd

Von 11:00 Uhr bis 19:00 Uhr gibt es die leckeren Speisen aus unserer Abholkarte zum Mitnehmen. Wechselnde Sonntagsspezialitäten finden Sie auf unserer Webseite. Gerne nehmen wir Ihre Rückfragen und Bestellungen telefonisch entgegen. Bleiben Sie Gesund! Ihre Familie Hagel und das Sonnenhof Team Als Alternative zur traditionellen Gans gilt der Karpfen. Er steht für Fruchtbarkeit, Erneuerung, Wasser und Leben. Foto: red

Montag und Mittwoch Ruhetag.

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Wir sind weiterhin für Sie da!

Am heutigen Sonntag ist unser Lokal noch für Sie geöffnet. Ab nächste Woche Freitag und Samstag von 11-15 Uhr und von 17-21 Uhr zum Abholen. Sonntag von 11-15 Uhr Abhol- und Lieferservice. Rösche Gansbrust mit Kloß u.Rotkraut 14.80€ Schäufele mit Kloß und Sauerkraut 13.80€ Schweinehaxe mit Kloß und Sauerkraut 13.80€ Schnitzel „Wiener Art“ mit Kartoffelsalat 10.80€ Sauerbraten mit Kloß und Rotkraut 13.80€ Waldpilzragout mit Kloß 12.80€ Kürbis-Kartoffelauflauf mit Zucchini 12.80€ Beilagensalat 3.50€

Bei Abholung ziehen wir 1.50€ pro Gericht ab.

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Bayreuther Sonntagszeitung

Aktuell

Stadtbad weiterhin geschlossen

1. November 2020

Die neuen Corona-Regeln

Stadtbad blieb auch geschlossen, als Thermen öffneten

Das Stadtbad Bayreuth blieb die gesamte Corona-Zeit über geschlossen, auch als andere Badeanstalten bereits wieder geöffnet hatten. Foto: Stefan Dörfler BAYREUTH. Seit Sommer hatten verschiedene Thermen, wie die Lohengrin Therme oder die Therme Obernsees, wieder geöffnet. Doch das Stadtbad blieb geschlossen. Das Stadtbad in Bayreuth ist bekannt für sein familienfreundliches Ambiente. Doch warum blieb das Stadtbad geschlossen? „Um die Gesundheit von Badegästen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Bäderbetrieben zu schützen, hatte die Bayerische Staatsregierung ein Hygienekonzept zur Wiedereröffnung von Kureinrichtungen zur Verabreichung ortsgebundener Heilmittel, Hallen- und Freibädern sowie Well-

nesseinrichtungen in Thermen und Hotels erarbeitet. Darin wurde vorgeschrieben, dass wir durch unsere Belüftungsanlage einen hohen Frischluftanteil gewährleisten müssen. Diese Vorgabe konnten wir im Stadtbad leider nicht erfüllen. Gespräche mit dem Hersteller der Anlage hatten bestätigt, dass sie in diesem Fall defekt werden würde. Es blieb uns daher nichts anderes übrig, als das Stadtbad für die Öffentlichkeit weiterhin geschlossen zu halten. Wir planen, die Lüftungsanlage im kommenden Jahr allerdings zu erneuern“, so Jan Koch, der Pressesprecher der Stadtwerke Bayreuth.

Die Lohengrin Therme ist für Kinder nicht zugänglich, das Stadtbad jedoch ein beliebter Ort für Familien, auch wegen des Preises. Auch andere Bevölkerungsschichten nutzen das Bad regelmäßig, fast ist es ein Treffpunkt geworden. Wie erklärt man solchen Gruppen, dass das Bad geschlossen blieb? „Wir sind natürlich froh, dass unser Stadtbad viele Fans und treue Badegäste hat, die das Bad gerne besucht hätten. Da der Infektionsschutz allerdings oberste Priorität genießt, können wir das Bad frühestens wieder öffnen, wenn wir die Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung

erfüllen können. Hierfür werben wir bei unseren Badegästen um Verständnis – unsere Entscheidung stellt einzig und allein deren Gesundheit in den Mittelpunkt“, erklärt der Pressesprecher auf Nachfrage der Bayreuther Sonntagszeitung. „Aus diesem Grund gibt es auch noch keinen fixen Terminplan. Wir hatten ohnehin geplant, die Belüftungsanlage des Stadtbades im kommenden Jahr zu erneuern. Dieses Projekt wollen wir so schnell wie möglich in die Tat umsetzen. Es ist allerdings noch unklar, wann wir die neuen Anlagenteile bekommen und wann und ob die notwendigen Fachfirmen verfügbar sind.“ Viele Kinder können noch nicht schwimmen, wenn sie eingeschult werden. Deshalb ist die Schließung des Stadtbades auch ein Verlust für die Schulklassen und den Schwimmunterricht. Kann man schon sagen, wann wieder Schulschwimmen angeboten werden kann, nach Ablauf des anstehenden ‚Lockdown Light‘? „Das Schulschwimmen liegt uns sehr am Herzen, weswegen wir den Schulen normalerweise vormittags unser Stadtbad zur Verfügung stellten. Diese Möglichkeit können wir aber erst dann wieder anbieten, wenn wir einen sicheren Betrieb gewährleisten können. Wir waren übrigens mit den Schulen vor dem Beginn des neuen Schuljahres in Kontakt und uns haben lediglich zwei Schulen signalisiert, dass sie unser Bad gerne nutzen möchten“, so Jan Koch. gmu

Die Zahl der Covid-19-Infizierten steigt weiterhin an. BAYREUTH. Nach dem Treffen von Kanzlerin Merkel und den Länderchefs gelten ab Montag, 02.11., strengere Corona-Regeln, die einem ‚Lockdown‘ nahekommen und den gesamten November gelten sollen: 1. Man darf sich nur noch mit Personen eines zweiten Hausstandes treffen. Die Personenanzahl darf dabei 10 nicht überschreiten. Das gilt auch für die private Wohnung. 2. Schulen und Kitas sollen, solange es geht, offen bleiben. 3. Erlaubt bleiben nur zwingend notwendige Hotelübernachtungen, keine touristischen. Überregionale tagestouristische Ausflüge sind untersagt. 4. Theater und Konzerthäuser müssen schließen, ebenso Spielhallen, Kinos, Freizeitparks, Fitnessstudios, Sportanlagen, Schwimmbäder. 5. Gaststätten, Bars und Kneipen dürfen nur noch

Foto: red

Lieferung und Abholung von Speisen anbieten. Kantinen bleiben geöffnet. Dienstleistungsbetriebe der Körperpflege, wie Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe, werden geschlossen. Medizinisch notwendige Behandlungen, zum Beispiel Physio-, Ergo- und Logotherapien sowie medizinische Fußpflege, bleiben weiter möglich. Friseursalons bleiben unter den bestehenden Auflagen zur Hygiene geöffnet. Geschäfte dürfen unter Einhaltung der HygieneAuflagen geöffnet bleiben. Pro Kunde müssen zehn Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen. Freizeit- und Amateursportbetrieb muss eingestellt werden, Individualsport bleibt erlaubt. Profisport darf nur noch ohne Zuschauer stattfinden. Veranstaltungen werden generell untersagt.

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Bayreuther Sonntagszeitung

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