2020-10-04 Bayreuther Sonntagszeitung by Bayreuther Sonntagszeitung

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Bayreuther

Sonntagszeitung www.inbayreuth.de

Ausgabe 385 | 8. Jahrgang 04. Oktober 2020

Jubiläum

Neues Konzept

Vor der Städtepartnerschaft mit Annecy gründete sich die Deutsch-Französische Gesellschaft Bayreuth e. V.. In diesem Jahr sollte das 60-jährige Jubiläum gefeiert werden.

Über sieben Monate lang war die „FABRIK“ geschlossen. Doch besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Ahmad Kordbacheh verwöhnt jetzt seine Gäste mit einem Bar-Konzept.

mehr im Innenteil

(Fast) alles wieder normal Nur Corona beeinﬂusst die Planungen der kommenden Festspielsaison

BAYREUTH. Mit voller Energie hat Festspielleiterin Katharina Wagner ihre Tätigkeit wieder aufgenommen – keine Wiedereingliederung oder stufenweiser Einstieg nach ihrer schweren Krankheit. Bekanntlich ist nach den Festspielen, auch wenn diese heuer ausgefallen sind, vor den Festspielen. Die Vorbereitungen auf die kommenden Saison laufen an, jedoch anders als sonst. „Der Spielplan für 2021 steht fest, wir stehen aber vielen Unbekannten gegenüber“, sagt Pressesprecher Hubertus Herrmann. „Wie viele Zuschauer werden zugelassen, wie erfüllen wir die Hygieneanforderungen“? Die geplante Neuproduktion des „Fliegenden Holländers“, in der Regie von Regisseur Valentin Schwarz im kommenden Jahr, wird die besondere Herausforderung sein. „Es handelt sich um eine große Chor-Oper, 180 Sängerinnen und Sänger stehen auf der Bühne. Das ist nach aktuellen Bestimmungen nicht möglich. Besonders für dieses Problem muss eine Lösung gefunden werden, wir arbeiten derzeit Ideen aus, planen jedoch ins Ungewisse“, so der Pressesprecher. Dass die Produktion aus ﬁnanziellen Gründen nicht stattﬁnden kann, weist Hubertus Herrmann entschieden zurück.

Katharina Wagner. Foto: Bayreuther Festspiele „In den Medien war immer wieder von einem Verlust von mehr als zwei Millionen Euro, aufgrund der fehlenden Einnahmen aus dem diesjährigen Ticketverkauf, zu lesen“, sagt er. „Das kann man so nicht stehen lassen. Heinz-Dieter Sense, unser kommissarischer Geschäftsführer während der Krankheit von Katharina Wagner, veröffentlichte bereits vor länge-

rer Zeit entsprechenden Zahlen, nämlich dass die von den vier Gesellschaftern und dem Bezirk Oberfranken zur Verfügung gestellten Mittel in Höhe von 7,6 Millionen Euro ausreichen, um unsere Kosten zu decken. Das bestätigt auch unser kaufmännischer Geschäftsführer Holger von Berg immer wieder. Die ausgefallenen Festspiele haben weniger Kosten verursacht, wir verfügen über die Ring-Rücklagen. Das heißt, diese Saison ist ﬁnanziell ein Nullnummernspiel. Der Einnahmenausfall schmerzt, aber mit den staatlichen Zuschüssen können wir eine ausgeglichene Bilanz vorlegen“. In angespannten ﬁnanziellen Zeiten suchen die Bayreuther Festspiele derzeit nach jemandem, der das Geld zusammen hält, nämlich einem neuen kaufmännischen Geschäftsführer. Holger von Berg beendet seine Tätigkeit Ende März nächsten Jahres. Die Suche nach einem Nachfolger läuft. Dass der Überblick über die Finanzen in der Vorbereitungsphase für die neue Saison und des personellen Wechsels verloren gehen könnte, dementiert Hubertus Herrmann: „Katharina Wagner arbeitet wie gewohnt und Holger von Berg verlässt uns erst in fünf Monaten. In diesem Fall gibt es keine Probleme.“ gmu

Tobias Kratzer für „Tannhäuser“Inszenierung ausgezeichnet BAYREUTH. Tobias Kratzer wurde für seine „Tannhäuser“-Inszenierung bei den Bayreuther Festspielen 2019 zum „Regisseur des Jahres“ und die Produktion selbst zur „Aufführung des Jahres“ gewählt. Bei der jährlichen Abstimmung der Fachzeitschrift „Opernwelt“ haben 43 Musikkritikerinnen und -kritiker mehrere in Bayern tätige Künstlerinnen und Künstler, Ensembles sowie Opern-Inszenierungen an bayerischen Häusern ausgezeichnet. Bayerns Kunstminister Bernd Sibler gratulierte zu diesem Erfolg: „Wir können uns glücklich schätzen, so herausragende Kunstschaffende im Freistaat zu

Premiere für die Tannhäuser-Inszenierung in der Festspielsaison 2019. Foto: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath haben. Sie überzeugen nicht nur ihr Publikum vor Ort durch ihre künstlerische Raffinesse, ihre grenzenlose Kreativität und ihre Liebe zur Kunst. Ihr Talent und ihr Können strahlen auch weit über die Grenzen Bayerns hinaus. In

Bayerns Opernhäusern erwarten die Zuschauerinnen und Zuschauer Produktionen von internationaler Klasse. Ich gratuliere allen ausgewählten Künstlerinnen und Künstler herzlich zu ihrer Auszeichnung!“ red

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Aktuell

4. Oktober 2020

Bayreuther Sonntagszeitung

Ihr Recht am Sonntag

Vermieterkündigung bei Zahlungsverzug Der Zahlungsverzug stellt in der juristischen Praxis den häufigsten Kündigungsgrund sowohl im Wohnungsmietrecht als auch im Gewerberaummietrecht dar. Rechtsanwalt und Fachanwalt für Mietrecht und Wohnungseigentumsrecht Michael Schädlich, Kanzlei F.E.L.S Rechtsanwälte Bayreuth GbR, erklärt die Grundlagen für diesen oftmals existenziellen rechtlichen Komplex: Ein Vermieter ist gemäß § 543 Abs. 2 Satz 1 Ziffer 3a BGB zur fristlosen Kündigung berechtigt, wenn sich der Mieter in zwei aufeinanderfolgenden Terminen mit einem nicht unerheblichen Teil der Miete in Verzug befindet. Was ein „nicht unerheblicher Teil“ ist, muss im Einzelfall unter Berücksichtigung der besonderen Umstände entschieden werden. Es herrscht hier eine gewisse rechtliche Unsicherheit. Jedenfalls aber reicht es aus, wenn

mehr als eine Monatsmiete fehlt (eine Miete + 0,01 Cent). Dieser Rückstand reicht sowohl bei Wohnraum gem. § 569 Abs. 3 Ziffer 1 BGB zur Kündigung aus und damit auch bei einem Gewerberaummietverhältnis. Die Begrifflichkeit Miete meint hier Grundmiete zzgl. Betriebskostenvorauszahlung. Betriebskostennachforderungen aus Betriebskostenabrechnungen sind keine „Miete“. Alternativ reicht es gem. § 543 Abs. 2 Ziffer 3 b BGB für eine fristlose Kündigung auch aus, wenn der Mieter sich mit mindestens zwei Monatsmieten in Verzug befindet, wobei sich der Fehlbetrag aus einem längeren Zeitraum addieren kann (mehrere Monate hintereinander). Im Mietvertrag ist regelmäßig vereinbart, wann die Miete fällig ist. Fehlt eine solche Regelung, so ist bei Gewerberäumen die Miete wie bei Wohnraum fällig, spätestens am 3. Werktag des

jeweiligen Monats, §§ 579 Abs. 2, 556 b Abs. 1 BGB. Zahlungsverzug setzt des Weiteren Verschulden voraus, das allerdings bei fehlenden Zahlungen grundsätzlich unterstellt wird. Hier gilt der Grundsatz des Bürgerlichen Gesetzbuches „Geld hat man zu haben“. Ausnahmen lässt die Rechtsprechung nur in wenigen Ausnahmefällen zu. Ähnliches kann gelten, wenn der Mieter entschuldbar von einer zu hohen Minderungsquote wegen Mietmängeln ausgeht. Grundsätzlich trägt er aber insoweit das Risiko einer zu hohen Minderung. Zahlt der Mieter unter Vorbehalt, so gilt die Zahlung als erfolgt. Fraglich ist oft, ob man sich mit einer nachträglichen Zahlung der Kündigung „entledigen“ kann. Hier gilt: Zahlt der Mieter den gesamten Rückstand, bevor die Kündigung zugeht, greift die Kündigung nicht, § 543 Abs. 2 Satz 2 BGB.

Ist für den Mieter ein Kündigungsrecht wegen Zahlungsverzugs des Mieters entstanden, dann aber der größte Teil der säumigen Miete gezahlt worden, so kann der Vermieter immer noch die Kündigung erklären, und zwar solange, bis keinerlei Rückstand mehr besteht. Vor diesem Hintergrund kann also auch eine Kündigung wirksam sein, die ausgesprochen wird, wenn nur noch ein Teil einer Monatsmiete offen ist. Im Gewerberaum allerdings gilt, dass eine Kündigung wegen Zahlungsverzugs nicht geheilt werden kann, wie sie z. B. das Gesetz in § 569 Abs. 3 Ziffer 2 BGB für den Wohnraummieter vorsieht. Im Wohnraummietrecht gilt: Wird dem Mieter, der mit Mietzahlungen ausreichend in Verzug geraten ist, fristlos und sogleich hilfsweise ordentlich gekündigt und zahlt der Mieter sodann innerhalb der Heilungsfrist

von zwei Monaten nach Zugang der Räumungsklage den gesamten Mietrückstand nach, so wird die fristlose Kündigung unwirksam. Wirksam bleibt aber die zugleich erklärte ordentliche Kündigung, die das Mietverhältnis dann trotz vollständiger Zahlung mit Ablauf der ordentlichen Kündigungsfrist beendet (BGH, Az.: VIII ZR 6/04). Der Vermieter sollte also bei fristloser Kündigung wegen Zahlungsverzugs grundsätzlich auch hilfsweise ordentlich kündigen und idealerweise davor abgemahnt haben. Die vollständige Zahlung macht dann nur die fristlose Kündigung „kaputt“, nicht aber die ordentliche Kündigung. Insoweit gilt: nur wer die Zusammenhänge erkennt, kann optimale Ergebnisse erreichen.

Michael Schädlich Rechtsanwalt, Fachanwalt für Familienrecht, Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht . F.E.L.S Rechtsanwälte Bayreuth GbR Löhestraße 11 95444 Bayreuth Tel.: +49 921 7566-290 Fax: +49 921 7566-120 Mail: ra.schaedlich@fe-ls.de

Viel Humor und musikalische Lebensfreude MISTELGAU. Am Samstag, den 10. Oktober findet um 19 Uhr in der evangelischen Kirche in Mistelgau ein Konzert mit der Gruppe Karisma statt. Karisma, das sind Wolfgang

Burkholz, singt und spielt die Gitarre. Seine Bandkollegin Waltraud Götschel ist ebenfalls Sängerin. Und Christian Steinlein ist bekannt für seine Vielfalt an Percussion. Das Trio spielt ältere und

neuere Songs, u.a. von Simon & Garfunkel, John Denver, Rainhard Fendrich unter anderem Wohlfühlmusik mit Erinnerungswert, mit viel Humor und musikalischer Lebensfreude, aber immer auch

Nachdenkliches und Tiefgehendes. Der Eintritt ist frei. Aufgrund der Hygienemaßnahmen der Corona-Pandemie stehen nur 80 Plätze zur Verfügung. red

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Bayreuther Sonntagszeitung

Aktuell

10 Jahre gemeinsam gegen Depression

Das Märkgräfliche Opernhaus erzählt seine Geschichte

Initiative will über die Krankheit aufklären und Verständnis schaffen

BAYREUTH. Aufklärung, Entstigmatisierung und Offenheit im Umgang mit dem Thema „Depression“: Diese Hauptziele hat sich die Initiative „Gemeinsam gegen Depression Bayreuth“ gesetzt, die dieser Tage seit zehn Jahren besteht. Hauptinitiator für die Gründung war Professor Manfred Wolfersdorf, der frühere Ärztliche Direktor des Bezirkskrankenhauses. Professor Wolfersdorf forscht seit langem zum Thema Depression. Gleich als er 1997 nach Bayreuth kam, richtete er an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Bezirkskrankenhauses drei Stationen für depressiv kranke Menschen, einschließlich Tagesklinikplätzen und einer Depressionsambulanz, ein. Als wichtige Ergänzung zur Arbeit des Bezirkskrankenhauses gründete Professor Wolfersdorf zusammen mit Dr. Jürgen Wolff vom Evangelischen Bildungswerk (EBW) OberfrankenMitte 2010 als präventiven Ansatz die Initiative „Gemeinsam gegen Depression Bayreuth“. Die Auftaktveranstaltung fand am 22. Oktober 2010 statt, die Schirmherrschaft übernahm der frühere Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler. „Im Gegensatz zu rein medizinisch ausgerichteten Projekten wurde unsere Initiative von Anfang an breit angelegt. Im Laufe der vergangenen zehn Jahre fanden mehr als 90 öffentliche Veranstaltungen statt. Dabei wirkten auch regionale und überregionale Künstler, etwa vom Fränkischen Theatersommer, Autoren, Theologen und Kirchenvertreter, Mitglieder der Selbsthilfe- und Angehörigengruppen, Ärzte, Vertreter

4. Oktober 2020

Von der Obstwiese zum Weltkulturerbe Stationen der bewegten Geschichte des

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EUGEN DREWERMANN

Jesus v. Nazareth: Befreiung zum Frieden Die Friedensbotschaft als Hoffnung Die Mitglieder der Initiativgruppe „Gemeinsam gegen Depression Bayreuth“ (v.l.): Christian Hartmann/Kreisgeschäftsführer VdK, Dr. Jürgen Wolff/Geschäftsführer EBW, Angela Trautmann-Janovsky/Leiterin der Sozialverwaltung des Bezirks, Professor Manfred Wolfersdorf/Ärztlicher Direktor i.R., Annkathrin Döpfner-Uffmann/ Psychologin Bezirkskrankenhaus und Koordinatorin der Initiativgruppe, und Bertram de Fallois/ehemaliger stellvertretender Leiter Depressionsstation am Bezirkskrankenhaus. Foto: red aus der Pflege und Psychologen mit. So konnten in den Veranstaltungen vielfache Ansätze gewählt werden, um im Sinne der Prävention depressiver Erkrankungen zu wirken und die Bevölkerung zu sensibilisieren“, erklärte Professor Wolfersdorf im Gespräch mit der Bayreuther Sonntagszeitung. Kunstausstellungen, Theateraufführungen, Filmgespräche , Lesungen – auch mit Betroffenen, akademische Gottesdienste und Veranstaltungen an der Universität und mit Schülern wurden in all den Jahren abgehalten. Heute ist der amtierende Bezirkstagspräsident Henry Schramm der Schirmherr der Initiative. Der aktuellen Initiativgruppe gehören Vertreterinnen und Vertreter des Bezirks Oberfranken, des Bezirkskrankenhauses, des VdK sowie des EBW Oberfranken-Mitte an. Koordinatorin der Initiative ist Psychologin Annkathrin Döpfner-Uffmann von der Depressionsstation A5 am Bezirkskrankenhaus.

Professor Wolfersdorf unterstreicht die Bedeutung der Initiative: „Depression ist die häufigste psychische Erkrankung. Die Rate der Erkennung und Behandlung ist zu gering und das Suizidrisiko ist hoch. Depression und Suizidalität sind ein echtes ,Public HealthThema‘. Bei vernünftiger Behandlung dauert eine Depression vier bis sechs Monate. Es gibt aber auch chronische Depressionen. Hiervon spricht man, wenn die Erkrankung über zwei Jahre andauert. Arbeitsunfähigkeit und Behinderung in der Teilnahme am allgemeinen gesellschaftlichen Leben sind mögliche Folgen“. Die Initiative möchte befördern, dass offen über die Krankheit Depression gesprochen wird und eine Entstigmatisierung erfolgt. „Depressionen als psychische Krankheit werden von der Umgebung häufig nicht ernst genug genommen. Die Fälle behandlungsbedürftiger Präventionen summieren sich innerhalb der Gesamtbevölkerung Deutsch-

lands auf rund vier Millionen“, so Professor Wolfersdorf. rs

Nächste Termine

Bayreuth

Die nächsten Veranstaltungen der Initiative „Gemeinsam gegen Depression“:

Dienstag, 6. Okt., 19.30 Uhr

Donnerstag, 29.10., 19.30 Uhr, Evangelisches Gemeindehaus: Vortrag von Susanne Wermbter: „Die Seele aus der Balance – Depression im Alter“.

Ordenskirche St. Georgen, St. Georgen 50, Bayreuth Registrierung/Vorverkauf 10,00 € Ludwigstr. 29, Tel. 0921/60800980, info@fbs.bayreuth.org Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus, Ludwigstr. 29, Tel. 0921/60800980

Sonntag, 08.11., 10.30 Uhr, Lutherkirche: „Es ist noch genug Weg vor dir“ – Thematischer Gottesdienst zum Umgang mit der Krankheit Depression, Prediger Dr. Jürgen Wolff.

www.familienbildung-bayreuth.de Evang. Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus, Bayreuth

Donnerstag, 19.11., 19.30 Uhr, Evang. Gemeindehaus: Vortrag von Dr. Berthold Müller: „Depression und Naturheilverfahren – Möglichkeiten und Grenzen“.

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Drei Jahrzehnte Deutsche Einheit

Online-Ausstellung zur Wiedervereinigung im Historischen Museum

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Das geteilte Dorf Mödlareuth galt jahrzehntelang als Symbol der Deutschen Teilung. Das obere Bild zeigt eine politische Kundgebung 1970. Auf dem unteren Bild hatten sich 1966 Kühe in den Grenzabsperrungen verlaufen.

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Gültig bis 31.10.2020

BAYREUTH. Am 3. Oktober, dem „Tag der Deutschen Einheit“, jährte sich die Deutsche Wiedervereinigung zum 30. Mal. Das Historische Museum Bayreuth greift diesen für die deutsche und auch die oberfränkische Geschichte epochalen Jahrestag auf und zeigt noch bis zum 10. Januar 2021 eine Online-Ausstellung zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. Da das Historische Museum seit dem 7. September und noch für mehrere Monate wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist, findet diese Sonderausstellung im Internet statt. Unter dem Titel „Bayreuth vor 30 Jahren: Ansturm wie sonst nur zum Bürgerfest“ werden Bilder und Dokumente aus der Zeit der Wiedervereinigung gezeigt. Der Großteil der Bilder stammt aus dem November 1989, als die ersten DDRBürger und -Bürgerinnen über die geöffnete innerdeutsche Grenze nach Bayreuth reisen konnten. rs

Aktuell

4. Oktober 2020

Bayreuther Sonntagszeitung

Eine Brücke zwischen Nachbarländern

Die Deutsch-Französische Gesellschaft Bayreuth e.V. wird heuer 60 Jahre alt BAYREUTH. Am 8. Oktober wird die Deutsch-Französische Gesellschaft 60 Jahre alt und hätte dieses Jubiläum eigentlich mit einem großen Fest am 10.10.2020 gefeiert. Diese Pläne müssen aufgrund der Corona-Pandemie allerdings auf nächstes Jahr verschoben werden. Im Oktober 1960 wurde die Deutsch-Französische Gesellschaft (DFG) in Bayreuth offiziell gegründet. Die Gesellschaft soll als eine Brücke zwischen den Ländern Frankreich und Deutschland fungieren. In Bayreuth war es die erste internationale Gemeinschaft, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde. Das Interesse eines Austausches in den verschiedensten Bereichen, wie Politik, Religion und gesellschaftswissenschaftlichen Themen, war sowohl von deutscher, als auch von französischer Seite vorhanden. Aktivitäten Ziel ist es, das Nachbarland näher kennenzulernen. Bei regelmäßigen Treffen werden den Bayreuthern typisch französische Sitten und Feste näher gebracht. Beispielsweise gibt es verschie-

zu werden, allein das Interesse an dem Land und dessen Traditionen reicht“, so die stellvertretende Vorsitzende Uta Schützer. Das Motto der Gesellschaft ist es, Kontakte zur ganzen Welt zu knüpfen, zusammen Vorurteile abzubauen, Verständnis für andere Kulturen und Ansichten zu haben und gemeinsam etwas zu unternehmen.

V.l. Monique Neumann (1. Vorsitzende), Roger Knab (Schriftführer), Wolfgang Hammon (Schatzmeister) und Uta Schütze (Stellvertretende Vorsitzende). Foto: Mohr dene Themenabende, bei denen französische Theatergruppen nach Bayreuth eingeladen werden, Spieleabende oder Feierlichkeiten, wie am französischen Nationalfeiertag am 14. Juli oder am 2. Februar. „Wie in Deutschland wird auch in Frankreich der 2. Februar besonders begangen. Es handelt sich um einen christlichen

Feiertag. Chandeleur wird er von den Franzosen genannt. In Deutschland ist er den Katholiken als Mariä Lichtmess bekannt. Der traditionelle Crêpe, der auf jeden Fall in Frankreich auf den Tisch kommt, steht für die aufgehende Sonne nach dem Winter“, erklärt Monique Neumann, 1. Vorsitzende der DFG. Zum Programm der DFG gehört die Organisation

Plasmaspenden schenken Leben:

Patienten unendlich dankbar – Medikamente unersetzlich Bayreuth (04.10.2020). Vom 5. bis 10. Oktober 2020 ﬁndet weltweit die International Plasma Awareness Week (IPAW) statt. Die Aktionswoche soll die Bereitschaft zur Plasmaspende stärken und gleichzeitig das Engagement der Plasmaspender würdigen. Denn Plasma, der ﬂüssige Teil des Blutes, ist für die Herstellung einer Vielzahl von Medikamenten unabdingbar. Die Versorgung mit diesen Medikamenten ist für die darauf angewiesenen Patienten (über)lebenswichtig und wird durch die Plasmaspender überhaupt erst möglich. „Die internationale Plasma-Woche ist ein willkommener Anlass, unseren engagierten Spendern ganz offiziell unseren herzlichen Dank auszusprechen“, sagt Manuela Bienlein, Leiterin des Haema Plasmaspendezentrums Bayreuth im Gewerbegebiet Neue Spinnerei. Deshalb können sich alle Plasmaspender in der kommenden Woche über zahlreiche Aktionen freuen. Neben der Verlosung eines 100-Euro-Erlebnisgutscheins gibt es auch zahlreiche Trostpreise und kleine Geschenke als Dankeschön. Das Haema-Team hofft, dass auch zahlreiche neue Spender auf das wichtige Thema aufmerksam werden und sich zu einer Spende entschließen. Denn die Zahl der Blut- und Plasmaspenden ist durch die Pandemie in den letzten Monaten stark gesunken. Um die angemessene Versorgung von darauf angewiesenen Patienten abzusichern, zählt gerade jetzt jede Spende. Wer gesund und über 18 Jahre alt ist sowie mindestens 50 Kilogramm wiegt, wird dringend gebeten, im Plasmaspendezentrum im Gewerbegebiet Neue Spinnerei vorbeizuschauen. Eine Plasma-

spende ist hier fast täglich mit und ohne Termin möglich. Zur Anmeldung wird lediglich der gültige Personalausweis benötigt. Neben einem kostenlosen Gesundheitscheck sowie der medizinischen Laboruntersuchung des Blutes erhält jeder Spender für die aufgewendete Zeit und Mühe eine Entschädigung. Das großartige Gefühl, etwas Gutes getan und anderen Menschen geholfen zu haben, gibt’s gratis oben drauf. Wer anderen Menschen ein Leben schenken und Plasma spenden will, sollte sich hier melden:

von Schüleraustauschprogrammen, um die Freundschaften mit den französischen Partnern weiter zu festigen. Insgesamt hat die DeutschFranzösische Gesellschaft Bayreuth e.V. derzeit 370 Mitglieder, sowohl Einzelpersonen als auch ganze Familien sind Teil der Gesellschaft. „Französisch sprechen ist kein Muss, um Mitglied

Markgräfin Wilhelmine und Frankreich Das Land Frankreich und deren Sitten war schon früh mit Bayreuth verknüpft. Schon zu Zeiten der Markgräfin Wilhelmine war die französische Sprache, Architektur und allgemein Frankreich ein großes Thema in Bayreuth. Die Markgräfin hatte eine rege Brieffreundschaft zu Voltaire in französischer Sprache. Auch einige bekannte Bauwerke der Wagnerstadt haben französische Details, zum Beispiel wurde die Außenfassade des Opernhauses und der Eremitage von einem französischen Architekten entworfen. jm

Weitere Informationen: Website: www.dfg-bayreuth.de Kontakt: Monique Neumann, Telefon: 0921 / 30430 oder E-Mail: m.neumann@dfg-bayreuth.de

Rezept für echte französische Crêpes Zutaten: • 250 g Mehl • 1 Prise Salz • 1 Päckchen Vanillezucker • 4 Eier • ½ Liter Milch • 50 g geschmolzene Butter • 1 EL OrangenblütenWasser (eau de fleurs d’oranger genannt)

Haema Blutspendezentrum Bayreuth „Neue Spinnerei“ | Spinnereistraße 5 b 95445 Bayreuth | Tel.: 0921 40 40 Öffnungszeiten: Mo., Di., Do. und Fr. 8:30 - 17:30 Uhr Mi. 13:30 - 18:30 Uhr und Sa. 9:00 - 13:00 Uhr Vor der Spende sollte reichlich aber fettarm gegessen und mindesten 1,5 Liter Flüssigkeit (alkoholfrei) getrunken werden. So wird die Spende in der Regel sehr gut vertragen. Im Rahmen der aktuellen Pandemie gelten auch für die Plasmaspende erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. So kann durch Abstandsregelungen, dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz (im Anmelde- & Arztbereich, nicht auf der Liege nötig) sowie erhöhten Hygienestandards die Gesundheit der Mitarbeiter und Spender sehr gut geschützt werden. Ausführliche Erläuterungen sowie weitere Informationen zum Thema Plasmaspende gibt’s auf www.haema.de oder telefonisch kostenfrei unter 0800 977 977 0.

Wie geht es weiter? Auch in der noch von Corona bestimmten nahen Zukunft sollen die Aktivitäten der DeutschFranzösischen Gesellschaft nicht gänzlich still stehen. Es wurde ein Programm für das restliche Jahr und das kommende Frühjahr mit passendem Hygienekonzepterstellt. So wird es zum Beispiel zu Weihnachten einen Vorleseabend mit französischen und deutschen Weihnachtsgeschichten geben. Bei den Veranstaltun-

gen ist, sowohl für Groß als auch Klein, das Richtige dabei. Auch das Nachhilfeangebot, sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache, soll so schnell wie möglich wieder anlaufen.

So wird’s gemacht: 1. Das Mehl in eine Rührschüssel geben. Salz und eventuell Vanillezucker hinzugeben. 2. Die Eier aufschlagen und mit dem Mehl zu einem festen Vorteig verrühren. 3. Nach und nach die Milch dazu gießen. Mit einem Schneebesen gut verrühren. 4. Mit der geschmolzenen Butter und dem OrangenblütenWasser verfeinern. Wichtig: Der Teig muss mindestens eine Stunde ruhen. Dann portionsweise den Teig in einer heißen Pfanne (die vorher mit we-

nig Öl gefettet wurde) geben. Darauf achten, dass der Boden regelmäßig und dünn mit dem Teig bedeckt ist. Nach kurzer Zeit mit einem flachen Holzlöffel die Crêpes wenden. Die Crêpes können pikant (zum Beispiel mit geriebenem Käse, Schinkenwürfel oder Champignons belegt werden), oder auch süß gegessen werden, beispielsweise mit Marmelade, Zimtzucker oder mit Nutella. Eine typisch französische Art wäre es, die Crêpes zu flambieren (mit Cointreau z.B.).

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Aktuell

Bayreuther Sonntagszeitung

Die FABRIK ist zurück

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In Absprache mit der Stadt Bayreuth hat Ahmad Kordbacheh, Betreiber der FABRIK, ein passendes Hygieneund Sicherheitskonzept entwickelt. Foto: red BAYREUTH. Die „FABRIK“ is back. Zwar anders, aber besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Deshalb heißt es ab dem 17. Oktober freitags und samstags ab 21 Uhr vorrübergehend nicht mehr „FABRIK – dein Club“, sondern „FABRIK – deine Bar“. Über sieben Monate lang hatte die „FABRIK“ geschlossen. Sieben Monate des Wartens, der Ungewissheit, aber auch der Hoffnung, bald wieder zu öffnen. Am 17. Oktober hat das Warten ein Ende. Mit „FABRIK – deine Bar“ kommt endlich wieder ein Stück „FABRIK“ zurück. „Wir dürfen zukünftig wieder unserer Leidenschaft nachgehen und unseren Gästen unvergessliche Abende bereiten. Wir möchten Gemütlichkeit in die FABRIK bringen und die Leute zum Verweilen einladen. Da für uns die Sicherheit jedes Einzelnen an erster

Stelle steht und wir uns der Verantwortung bewusst sind, haben wir in Absprache mit der Stadt Bayreuth ein passendes Hygiene- und Sicherheitskonzept erarbeitet“, erklärt Betreiber Ahmad Kordbacheh. Statt durchtanzten Nächten gibt es nun Tische, Stühle und Service am Platz. Die Hintergrundmusik, die weiterhin von gebuchten DJs gespielt wird, lassen vorübergehend Barfeeling in die „FABRIK“ einziehen. „FABRIK - deine Bar“ lädt ein, einen schönen Abend mit Freunden in einer festen Runde zu genießen, mit guten Drinks, Service am Tisch und einem vielfältigen Musikangebot. Verschiedene Programme und Aktionen sind bereits in Planung. Hinsichtlich der Regeln und Hygienemaßnahmen wird es genauso wie in der Gastronomie laufen. Maximal zehn Personen

dürfen an einem Tisch sitzen. Eine Vorab-Reservierung ist möglich, allerdings muss die Mindestanzahl von vier Gästen pro Tisch erfüllt sein. Zusätzlich gilt, dass ausreichend Abstand gehalten wird, außerhalb des eigenen Platzes herrscht Maskenpflicht, ausreichend Möglichkeiten zur Handdesinfektion sind in der gesamten Bar verteilt. Bei allen neuen Hygiene- und Abstandsmaßnahmen ist vor allem eines wichtig: Die Eigenverantwortung der Gäste. „Für das gesamte Team ist diese neue Situation eine große Veränderung und gleichzeitig eine Herausforderung. Dennoch freuen wir uns alle auf die spannende Zeit und brennen darauf, Bayreuth ein Stück Barclub-Feeling und Leichtigkeit zurückzugeben. Die Gäste sollen sich bei uns wohlfühlen“, sagt Ahmad Kordbacheh. jm

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BAYREUTH. Am Sonntag, 18. Oktober, findet von 12 Uhr bis 18 Uhr die Just Married Hochzeitsmesse im Evangelischen Gemeindehaus in Bayreuth (Richard-WagnerStr. 24) statt. Auf zwei Etagen werden die aktuellen Trends und Tipps, Ausgefallenes und natürlich auch Altbewährtes rund um den schönsten Tag im Leben vorgestellt. Die Messe bietet jedem Brautpaar die Möglichkeit,

sich umfangreich zu informieren und günstig zu kaufen.Trauringe, Schmuck und Einladungskarten werden ebenso angeboten wie zahlreiche Deko-Ideen und vieles mehr. Es werden die neuen Modekollektionen für Braut, Bräutigam und Gäste in großer Auswahl und zu guten Konditionen präsentiert. Die Messe wird unter den geltenden coronabedingten Hygienemaßnahmen stattfinden,

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Chriss ist zirka 2017 geboren, kastriert und sehr aktiv. Das Meerschweinchen sucht einen neuen Partner, der vielleicht schon im neuen Zuhause auf ihn wartet.

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so ist die Besucheranzahl auf eine bestimmte Menge begrenzt. Zudem gibt es vier Zeitfenster á 90 Minuten, um die Besuchermenge gleichmäßig verteilen zu können. Der Eintritt beträgt 5 Euro. red

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Aktuell / Heimatliebe Glocke/Saas

4. Oktober 2020

Bayreuther Sonntagszeitung

Gedanken zur Woche Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum HERRN denn wenn‘s ihr wohlgeht, so geht‘s euch auch wohl

In was für einer Stadt leben wir? Wie zukunftsfest ist Bayreuth? Die Bibel kennt unterschiedliche Stadtkonzepte. Eines ist ein Idealbild - die Vision vom „himmlischen Jerusalem“: Die Stadt, in der Jung und Alt, Reich und Arm, Frau und Mann in Frieden miteinander leben, in der sich Menschen aus den verschiedensten Nationen, Kulturen und Religionen in ihrer Unterschiedlichkeit begegnen und sich aneinander freuen dürfen. Dagegen steht das Konzept Babel: Babylon, der Moloch, die unwirtliche Stadt, die Stadt der Ellenbogen, jeder gegen jeden. Die Stadt, in der alle zuerst an sich denken und für sich kämpfen. Die Stadt, in der die Menschen wenig Respekt haben, weder vor den anderen noch vor Gott. Manchmal könnte man sich ja

fast einbilden, Bayreuth, unsere oberfränkische Idylle, läge näher bei Jerusalem als bei Babylon: Die Kriminalitätsrate ist, trotz gelegentlicher, schrecklicher Vorfälle, verglichen mit anderen Gegenden in Europa ziemlich gering, ebenso die Zahl der Arbeitslosen und auch die Zahl der Covid19-Infizierten bleibt (noch?) erfreulich tief. Der Wirtschaftseinbruch war in den meisten Branchen wohl geringer als befürchtet. Der Tourismus boomte, auch weil es vielen großartigen Köpfen unserer Stadt mit Kreativität und viel Arbeit gelungen ist, diesen ausgefallenen Festspielsommer 2020 noch zu retten. Das neue Baroque Opera Festival und das Festival junger Künstler z.B. bewahrten grandios die kulturelle Verknüpfung Bayreuths mit dem Rest der

Welt; großartig auch, was alles in der Wilhelminenaue stattfinden konnte. Das Virus hat nicht nur Ängste, sondern auch tolle Ideen, erstaunliche Kräfte und viel Liebe zu den Menschen und zur Kultur freigesetzt! Interessant jedoch, wenn man den aktuellen Monatsspruch in seinem Zusammenhang liest: Gottes Aufforderung „Suchet der Stadt Bestes und betet für sie!“ gilt ja Babylon, der unwirtlichen und bedrohten Stadt. Gott lässt das düstere Babylon nicht fallen, seine Liebe gilt auch hier. Das macht Mut zum Realismus, das öffnet die Augen für die dunklen Seiten auch bei uns. Denn so ideal sind die Verhältnisse bei uns dann auch wieder nicht. Es bleibt genug zu tun und ich beneide die nicht, die jetzt seit Mai in Stadtrat und Verwaltung neu

die Verantwortung für das Wohl unserer Stadt übernommen haben und „ihr Bestes“ suchen. Das wird in den nächsten Jahren mit massiv eingebrochenen Steuereinnahmen und den großen Bauvorhaben (siehe besonders die Schulen!) bestimmt nicht leicht. „Suchet der Stadt Bestes!“ Was passiert z.B. für die und mit denen, die bei der Tafel vor der Tür stehen (Es werden mehr!), die sich aus ihrer Corona-Isolation nicht befreien können, die einfach keine für die Familiengröße passende Wohnung finden? Wie gut sind inzwischen die Schulen digital aufgestellt? Reichen die KiTa-Plätze? Wie werden wir mit der Klimakrise umgehen? „Suchet der Stadt Bestes und betet für sie!“ Unsere Stadt lebt nicht nur aus sich selbst und nicht nur aus unserer ge-

Jeremia 29,7 (Monatsspruch Oktober 2020)

meinsamen Anstrengung und Verantwortung. Die Suche nach dem Besten und das Gebet für die Stadt gehören ja zusammen. Für das Beste der Stadt ist es wichtig, regelmäßig inne zuhalten und sich zu besinnen im gemeinsamen Gottesdienst, im Gebet, in der Stille. Uns zu vergewissern, dass wir nicht alles selbst in der Hand haben und auch nicht haben müssen, sondern aus der Gnade und dem Segen Gottes leben. Gott lässt uns nicht allein mit der großen Aufgabe, sondern sagt uns ein paar Verse weiter seinen Beistand und Segen zu: „Ich weiß wohl was ich für Gedanken über euch habe, spricht Gott: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung“ (Jeremia 29,11). Gott will der Stadt Bestes! Zukunft und Hoffnung, auch

www.hhbayer.de für unsere Stadt! Deshalb: Ora et labora, bete und arbeite. Packen wir’s an. Herzlichst, Ihr Hans-Helmut Bayer, Pfr. i.R.

Wir sind die Stadtteile Glocke und Saas

DIe Glocke und Saas in Bayreuth sind Stadtteile, die Industrie und Wohnen miteinander vereinen.

BAYREUTH. Glocke ist ein Stadtteil, der im Süden von Bayreuth liegt. Er befindet sich zwischen dem Kasernenviertel, dem Tal des Aubachs, der Saas und Lerchenbühl. Im nördlichen Teil grenzt der Stadtteil an das Gewerbegebiet Glocke-Süd an. Ein Teil des Gewerbegebietes liegt im Norden der ehemaligen Bahnstrecke Bayreuth–Hollfeld, welche heute

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ein Radweg ist. Hier haben viele Lagerhäuser, aber auch Industrie- und Einzelhandelshäuser ihre Standorte. Nachdem 2016 eine örtliche Spedition den Standort verlassen hat, soll nun auf der Fläche eine Wohnanlage entstehen. Der Name des Stadtteils kommt vermutlich von einer hölzernen Alarmglocke aus dem Dreißigjährigen Krieg, die sich an der Stelle des heutigen Ortsteils befunden haben soll. Schon im 18. Jahrhundert ist der Einödhof Glockengut im Siedlungskern Glocke in den Geschichtsbüchern verzeichnet. 1930-1932 entstanden bereits die ersten Wohnhäuser in der Pottensteiner Straße, die sich in den Folgejahren massiv vergrößerte. 1950 und 1960 wurde dann auch die Ludwig-Thoma-Straße bebaut. Viele Straßen erhielten nach dem Zweiten Weltkrieg Namen von Dichtern, Schriftstellern,

Philosophen oder anderen Berühmheiten, wie zum Beispiel Gerhart-Hauptmann-Straße, Max-Stirner-Straße oder Schopenhauerstraße. Der Stadtteil Saas liegt in der Nähe des Naherholungsgebietes Studentenwald und dem Höhenzug Bärenleite-Buchstein. Woher der Name genau kommt, steht nicht fest. Man geht allerdings davon aus, dass es sich um eine Ortsbezeichnung handelt, die eine gute Stelle zur Ansiedlung bietet – Im Sinn von „Sitz“ (mittelhochdeutsch saz bzw. saze), vergleichbar mit Ortsnamen wie Gesees und Aufseß. Die meisten Straßennamen in der Saas wurden nach der Zeit des Nationalsozialismus nach verschiedenen Blumen benannt, wie zum Beispiel Nelkenweg. Neue Gebäude, wie zum Beispiel Reihenhaussiedlungen, entstanden erst später, wie in den 1960er Jahren. 1964 wurde die

Auferstehungskirche eingeweiht. In den Jahren darauf, folgten weitere Reihenhaussiedlungen und Einfamilienhäuser. Heute ist in Glocke / Saas ein Ortsteil entstanden, der sowohl Industriegebiet, als auch Wohngebiet mit verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten, wie Real, Rewe und Bäckereien, zu bieten. Auch der Sportplatz ist besonders beliebt. Der Sportverein BSC Saas wurde 1946 gegründet und bietet die Abteilungen Fußball, Basketball, Gymnastik, Wandern, Ski, Theater an. Die Siedlervereinigung Bayreuth-Saas e. V. sorgt zudem für die richtigen Veranstaltungen im Stadtteil, zu denen die Familien und Freunde eingeladen werden, beispielsweise Kinderfasching, Maibaumaufstellen oder das Highlight, das Siedler-Waldfest im Wäldchen am Lerchenbühl, das in und um Bayreuth bekannt und beliebt ist. red

Aktuell

Bayreuther Sonntagszeitung

4. Oktober 2020

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derungen gegen Unternehmen führen. In der Praxis ereignen sich Fälle wie diese: Einem Bau-Handwerker werden vertrauliche Kundendaten mit Angaben über einen Einbautresor und die Funktion der Einbruchmeldeanlage, die auf einem Laptop gespeichert waren, aus dem verschlossenen Lieferwagen entwendet. Ein Mitarbeiter eines anderen Unternehmens verliert im Zug einen USB-Stick mit personenbezogenen Daten der Angestellten. Unternehmen unterliegen in Deutschland diverser Rechtspﬂichten im Umgang mit personenbezogenen Daten. Bei Verlust sind die betroffenen Kunden sowie die Datenschutzaufsichtsbehörde des Bundeslandes zu benachrichtigen. Zudem fallen Kosten für die Aufklärung des Sachverhalts, Rechtsberatungskosten und ggfs. Haftpﬂichtansprüche gegen das vom Datenverlust betroffene Unternehmen an.

Ein Herz für Geflüchtete

DU-Sozialpreis geht an die Vereinigten Schützengilden

BAYREUTH. Die Vereinigten Schützengilden St. Georgen von 1720 und Bayreuth von 1623 e.V.

sind Träger des mit 500 Euro dotierten 3. Sozialpreises des Vereins „Die Unabhängigen“ (DU).

Beworben hatte sich der Traditionsverein mit einem besonderen Integrationsprojekt. In diesem Jahr sollte groß gefeiert werden. Immerhin jährte sich die Gründung der ehemaligen Privilegierten Schützengesellschaft St. Georgen, annonciert per Dekret des Markgrafen Georg Wilhelm höchst persönlich, zum 300. Male. Aber dann kam Corona. Und verhagelte den Schützen dieses Großereignis. Blieb also nur eines: Man feierte sich selbst, Pandemiegerecht, mit einem ausführlichen Rückblick. red / Foto: red

Stolz auf eine Firma wie Medi

Besuch der Firma Medi von MdB Silke Launert und MdB Roy Kühne BAYREUTH. Im September traf sich die Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert gemeinsam mit ihrem Bundestagskollegen Dr. Roy Kühne bei der Bayreuther Firma Medi, um sich dort über das Unternehmen und aktuelle Themen, wie beispielweise die Aufnahme eines neuen Kompressionssystems in den Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen, informieren zu lassen. „Ich freue mich, dass mein Kollege MdB Roy Kühne, sich die Zeit genommen hat, um nach Bayreuth zu kommen und sich über Medi genauer zu informieren. Medi ist für unsere Region eine Bereicherung und ist von Bayreuth aus international tätig. Auf solch eine Firma können wir stolz sein“, so die Abgeordnete. Dr. Kühne, der auch Mitglied

am Sonntag

Neue Sicherheitslücken ergeben sich auch durch die aktuell krisenbedingte intensive Umstellung von Arbeitsplätzen auf HomeOffice-Lösungen. Bei Nutzung von privater IT-Hard- und Software haben es Kriminelle bedeutend leichter an geschützte Informationen von Unternehmen heran zu kommen. Besonders gefährdet sind auch Freiberufler aus dem Gesundheitswesen. Hacker könnten gesundheitsbezogene Daten aus dem IT-System der Praxen von Physiotherapeuten, Ärzten etc. einsehen und die Informationen an die Presse verkaufen. Patienten können dem Therapeuten oder Arzt gegenüber Ansprüche geltend machen, weil es unbefugten Dritten gelungen ist, die digitalisierte Krankenakte zu lesen. Mit einer Cyberversicherung werden die finanziellen Folgen „offener Tore“ einer betrieblichen Absicherung passgenau geschlossen. Sie

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Heimatliebe: Heinersreuth

4. Oktober 2020

Bayreuther Sonntagszeitung

Wir sind die Gemeinde Heinersreuth

Blick aus der Vogelperspektive auf die Ortschaft Heinersreuth. Am rechten Bildrand, über der Bundesstraße 85, das Rathaus der Gemeinde.

Aus der Heinersreuther Historie HEINERSREUTH. Die ersten schriftlichen Erwähnungen des Dorfes Heinersreuth mit seinen damals 17 Anwesen finden 1398 in Form von Abgabeeintragungen statt. Die Anzahl der Höfe und Seldengüter stieg in der Folge immer mehr an. Es entstand sogar ein Schloss, das am letzten Tag des Jahres 1561 abbrannte, und ein Brauhaus, in dem noch bis 1923 gebraut wurde. 1838 baut Heinersreuth das erste Schulhaus (heute die Sparkasse). Von 1873-1904 fanden Gründungen diverser Einrichtungen, wie z.B. die Freiwillige Feuerwehr, statt. Auch die Erschließung des Verkehrs fand in Heinersreuth eine große Bedeutung. Zwei Tage nach der Einweihung der Eisenbahn-

strecke Bayreuth-Thurnau nahm man am 28. Juni 1909 den öffentlichen Eisenbahnverkehr auf. Im Ersten Weltkrieg verloren 30 Männer aus Heinersreuth ihr Leben. Ihre Namen stehen auf den fünf Tafeln des Denkmals an der Wolfengasse, das 1922 errichtet wurde. Im Jahr 1918 wurde das heutige Rathaus als zweites Schulhaus in Heinersreuth erbaut. In den Jahren von 1919-1926 entwickelte sich das sozial-kulturelle Leben der Heinersreuther immer weiter fort. Besonders erwähnenswert ist z.B. der Sterbe-Unterstützungssowie der Arbeiter-Turn- und Sportverein. Nachdem Heinersreuth bis 1546 zum Kirchenbezirk Bindlach und danach fast 400 Jahre

zum Kirchenbezirk Bayreuth gehörte, fand am 02. August 1936, nachdem der Gottesdienst zunächst im alten Schulhaus gehalten wurde, die Grundsteinlegung zur Kirche statt. Diese wurde am 15. August 1937 schließlich eingeweiht. 1942 wurden jedoch die große und die mittlere Glocke für Kriegszwecke abgenommen. Nachdem sich die Anspannungen wieder gelöst hatten und Heinersreuth 1950 zur Pfarrkirchengemeinde erhoben wurde, kümmerten sich die Dorfbewohner verstärkt um ihre kirchlichen Einrichtungen, wie z.B. um das Pfarrhaus und den Friedhof. Ebenso wurde ein neues Schulhaus gebaut, das am 03. Dezember 1963 eingeweiht wurde. 1970 wurden die vierklas-

sigen Schulen von Altenplos, Martinsreuth und Heinersreuth zusammengelegt und an ihrer Stelle eine achtklassige Verbandsschule errichtet. Zur gleichen Zeit begann man auch mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt von Heinersreuth und dem Bau des Hochbehälters auf dem Bleyer. Eine Woche nach der Abschiedsfahrt der Eisenbahn, im Jahre 1973, fuhr durch Heinersreuth der letzte Zug. Am 1. Mai 1978 erfolgte schließlich die Bildung einer Gesamtgemeinde aus den bisherigen Gemeinden Altenplos, Cottenbach, Heinersreuth und Unterwaiz mit Teilen der Gemeinde Altdrossenfeld. Quelle: www.heinersreuth.de/ www.landkreis-bayreuth.de

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Foto: Stefan Dörfler HEINERSREUTH. Im Rotmaintal im Grünen, aber doch in unmittelbarer Nähe zur Stadt Bayreuth liegt die Gemeinde Heinersreuth mit ihren Gemeindeteilen Heinersreuth, Altenplos, Unterwaiz und Cottenbach/Unterkonnersreuth. Einen wichtigen Stellenwert in der Kommunalpolitik nimmt die Optimierung der Kinderbetreuung ein. So wurde im vergangenen Jahr die Kita „Sausewind“ der Arbeiterwohlfahrt in Altenplos um eine weitere Krippengruppe ergänzt und die Infrastruktur des Hauses modernisiert und der stark gewachsenen Einrichtung angepasst. „Der Trend, die Kinder schon ab dem Alter von einem Jahr in einer Betreuungseinrichtung unterzubringen, hält ungebremst an. Daher wird jetzt auch in Heinersreuth am alten Sportplatz ein neues Gebäude errichtet, das im Erdgeschoss für Zwecke der Offenen Ganztagsschule und im Obergeschoss von zwei Krippen-Gruppen mit insgesamt 24 Kindern genutzt werden soll“, erklärte Bürgermeisterin Simone Kirschner im Gespräch mit der Bayreuther Sonntagszeitung. Der Baubeginn für das neue Gebäude soll noch in diesem Monat erfolgen, die Fertigstellung ist zu Beginn des Schul- und Kindergartenjahres 2021/22 vorgese-

hen. Die Kosten des Projektes belaufen sich auf voraussichtlich 2,8 Millionen Euro. Übergangsweise sind die beiden Krippengruppen seit April 2019 in einer ContainerZwischenlösung untergebracht. Auch am bestehenden Heinersreuther Kindergarten werden einige Umbaumaßnahmen im Bestand vorgenommen, etwa hinsichtlich der Versorgung mit Mittagessen sowie der Auflösung kleinerer Räume. „Hier lernen wir auch aus der Corona-Krise“, so die Bürgermeisterin. Als „mittel- bis langfristige Hauptaufgabe“ sieht Simone Kirschner das Thema Wasserversorgung. Hierbei spielen die Auswirkungen des Klimawandels eine große Rolle. Fortsetzung auf Seite 9 Heinersreuth kurz & knapp: • Einwohnerzahl: 3.864 (Stand: 07.2020) • 5 Gemeindeteile und insgesamt 18 Ortsteile • eine Grundschule • 3 Kindergärten • verschiedene ärztliche Versorgungen, Apotheken, ein Pflegeund Seniorenheim • Höhe: 340 m ü. NN • Fläche: 14,65 km www.heinersreuth.de/

Heimatliebe: Heinersreuth

Bayreuther Sonntagszeitung

4. Oktober 2020

Wir sind die Gemeinde Heinersreuth

Die Ortschaft Altenplos aus der Luft. Im Vordergrund links der Dorfpark.

Foto: Stefan Dörfler

Fortsetzung von Seite 8 Die Regenmenge bleibt über die Jahre zwar gleich, allerdings kommen die Niederschlagsereignisse oft sehr geballt. Insgesamt verfügt die Gemeinde Heinersreuth über stabile Trinkwasserquellen, die Kommune profitiert auch von der Bayreuther Fernwasserversorgung als weiterem „Standbein“. „Vermehrt haben wir mit Überschwemmungen zu kämpfen, beispielsweise in Unterkonnersreuth. In der Ortschaft wird jetzt auch eine Wasserschutzmaßnahme geplant. Diese umfasst eine Geländemodellierungsmaßnahme sowie ein Trennbauwerk. Alles soll so naturverträglich wie möglich gebaut werden. „Die Folgen des Klimawandels zu bewältigen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der es wichtig ist, dass alle, insbesondere auch die Landwirte, mitwirken. Für den Hochwasserschutz haben wir auch gemeinsam mit der Nachbargemeinde Neudrossenfeld eine Studie in Auftrag gegeben. Dabei wurden die beiden Gemeinden quasi digital beregnet und Starkregenereignisse simuliert. Dies ist auch eine wichtige Arbeitsgrundlage, beispielsweise für die Festlegung von Neubaugebieten“, so die Bürgermeisterin. Auch die Sanierung des Wasserleitungsnetzes wird kontinuierlich fortgeführt. „Wir haben insgesamt 50 laufende Kilometer Wasserleitung zu betreuen. Wenn man mit der Sanierung des gesamten Netzes fertig ist, fängt man quasi wieder von vorne an“. Um Prioritäten bei den Sanierungsmaßnahmen setzen zu können, wurde das gesamte Wasserleitungsnetz erst dieser Tage gespült. So kamen beispielsweise etwaige Trübungen oder Belastungen zum Vorschein. Für den Dorfpark in Altenplos erwarb die Gemeinde den 2016

abgehängt fühlen. Daher werde es das gemindliche Mitteilungsblatt auch weiterhin in gedruckter Form geben und auch die Anschlagtafeln im Gemeindegebiet blieben erhalten. Nach der Gemeinderatswahl am 15. März setzte die mit deutlicher Mehrheit wiedergewählte Bürgermeisterin darauf, den Team-Gedanken im Gemeinderat weiter zu festigen. Obwohl die CSU erstmals in der Historie der Kommune die absolute Mehrheit im Gemeinderat errungen hatte, wurde der Posten des Zweiten Bürgermeisters dennoch mit Jürgen Weigel, dem unterlegenen Bürgermeisterkandidaten der SPD, besetzt. Bei einer gemeinsamen Klausurtagung in Klosterlangheim soll im Frühjahr über die Weiterentwicklung der Gemeinde diskutiert werden.

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Die Heinersreuther Bürgermeisterin Simone Kirschner ist seit 2014 im Amt. Foto: Roland Schmidt vom Landkreis auf dem Gelände der damaligen Landesgartenschau aufgestellten Mainauenhof. Mittlerweile ist das neue Zentrum des Dorfparkes eingeweiht. Dort fanden schon einige Veranstaltungen und auch Hochzeiten statt. Der Obst- und Gartenbauverein will beim Mainauenhof auch noch einen kleinen Schauund Mustergarten anlegen, um das Bewußtsein in der Bevölkerung für die Gartenarbeit und die Selbstversorgung zu steigern. Außerdem wird in einem Container, der später künstlerisch bemalt werden soll, in der Nähe des Mainauenhofes eine Toilette eingerichtet. Nachdem die Gemeinde seit etwa 15 Jahren darum gekämpft hat, begann das Staatliche Bauamt dieser Tage an der Bundesstraße 85 mit dem Bau eines neuen Radweges zwischen Unterwaiz und dem Ortseingang von Altenplos. Das erste Teilstück soll

bis Ende November fertig sein. Der Bau des Radweges gestaltete sich auch deshalb schwierig, weil mit etlichen Grundstückseigentümern verhandelt werden musste. Bereits 2019 wurde zusammen mit dem Landkreis ein Radwege-Lückenschluss von Heinersreuth Richtung Vollhof geschaffen. „Wie wichtig ein gutes Radwegenetz ist, zeigt sich jetzt während der Corona-Pandemie. Die Zahl der Radfahrer und Wanderer ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen“, so die Bürgermeisterin. Für die Heinersreuther Feuerwehr wurde ein neues Fahrzeug bestellt. In der Jugend- und Seniorenpolitik sollen laut Simone Kirschner verstärkt „Zeichen gesetzt“ werden. Die Senioren sollten einerseits mit den Möglichkeiten, die die Digitalisierung auch ihnen bietet, vertraut gemacht werden, es dürfe sich aber auch niemand

Auswirkungen von Corona Die finanziellen Auswirkungen durch die Corona-Pandemie für die Gemeinde sind derzeit noch überschaubar. Die Einkommensteuerbeteiligung ging in den ersten drei Quartalen leicht zurück. Größere Auswirkungen, auch bei der Gewerbesteuer, seien erst in den kommenden Jahren zu erwarten. „Angesichts der ganzen aufgelegten Corona-Sonderprogramme bleibt nur zu hoffen, dass Bund und Land in den kommenden Jahren die Unterstützung für die Kommunen nicht zurück fahren“, erklärte die Bürgermeisterin. Simone Kirschner hoffte, dass die Corona-Pandemie bald im Griff ist und sich vor allem das gesellschaftliche Leben, auch in den Vereinen der Gemeinde, wieder normalisieren kann. „Wir unterstützen unsere Vereine in der Pandemie, wo es geht. Zum Beispiel können Chorproben wegen der großen einzuhaltenden Abstände derzeit nur in Sporthallen abgehalten werden“, so die Bürgermeisterin. rs

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Ratgeber Gesundheit

04. Oktober 2020

Bayreuther Sonntagszeitung

Woche des Sehens

Optik Kracker ausgezeichnet

08. bis 15. Oktober

# GEILE

BRILLEN

BAYREUTH. Das diesjährige Motto der Aktionstage „Woche des Sehens“ im Oktober heißt „VISION 2020 – Das Recht auf Augenlicht“. Ziel ist es, die heilbare und vermeidbare Blindheit zu überwinden. Insgesamt gibt es derzeit rund 36 Millionen blinde Menschen weltweit. Von klein auf ist gutes Sehen eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung. Bis ins hohe Alter sollte auf die Gesundheit der Augen geachtet werden, denn der Erhalt des Augenlichts trägt zu einem aktiven und selbstbestimmten Leben bei. Mit drei Jahren sollten Kinder augenärztlich untersucht worden sein, empfehlen Augenärzte. Kinder lernen das Sehen erst nach und nach – das komplexe Zusammenspiel von Augen und Gehirn

WWW.OPTIKER-BAYREUTH.DE

RICHARD-WAGNER-STRASSE 32 95444 BAYREUTH Tel. 0921/80026263

SEHEN

Orthoptistin Kristina Wickles Seit September 2020 unterstützt Frau Kristina Wickles als Orthoptistin das Team im AugenCentrum Bayreuth und im AugenCentrum Pegnitz. Kristina Wickles absolvierte ihre Ausbildung in der

Universitätsaugenklinik Erlangen. Im Anschluss wurde Frau Wickles in der Augenklinik der Charité in Berlin tätig. Im weiteren Werdegang war Frau Wickles mehrere Jahre neben der klinischen Tätigkeit im Universitätsklinikum Erlangen auch für die praktische und theoretische Ausbildung der Schüler/ -innen an der angegliederten Berufsfachschule für Orthoptik mitverantwortlich. In den letzten fünf Jahren hat Frau Wickles in der Universitätsaugenklinik Regensburg in der Abteilung für Kinder- und Neuroophthalmologie, Orbita- und erbliche Netzhauterkrankungen, gearbeitet.

In der Orthoptik (Sehschule) arbeiten Orthoptistinnen, ein medizinischer Fachberuf im Gesundheitswesen, die spezielle Kenntnisse über Augenbewegungen und visuelle Verarbeitung verfügen.

entwickelt sich allmählich. Unbemerkte Sehfehler oder Fehlstellungen der Augen gefährden diesen Lernprozess und können zu einer einseitigen Sehschwäche (Amblyopie) führen. Rechtzeitig erkannt, kann dem entgegengewirkt werden. Wenn Kinder mehrere Stunden täglich im Freien spielen, ist dies auch für die Augen vorteilhaft: Das Risiko, dass sich eine Kurzsichtigkeit entwickelt, sinkt.

BAYREUTH. Groß war die Freude bei Optik Kracker in Bayreuth: Das von Ralph (r.) und Luis Kracker (l.) geleitete Fachgeschäft wurde vom Augenoptikverbund Iga Optic für seine Leistungen mit dem Mittelstandspreis ausgezeichnet. Im Augenoptikerverbund Iga Optic haben sich über 500

Augenoptik-Fachgeschäfte aus ganz Deutschland zusammengetan. Hohe Kundenzufriedenheit, Qualität und Service sind ausschlaggebend für die Auszeichnung. Ziel von Ralph und Luis Kracker ist, Kunden in Zukunft noch besseren Sehkomfort zu ermöglichen. gmu

Doch nicht nur in jungen Jahren gilt es, die Gesundheit der Augen zu bewahren: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Augenkrankheiten. Glaukom (Grüner Star), Katarakt (Grauer Star, Linsentrübung) und die Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) sind die Volkskrankheiten in der Augenheilkunde. Während der Graue Star durch eine in den meisten Fällen ambulant ausgeführte Operation geheilt werden kann, sind das Glaukom und die AMD chronische Krankheiten, die durch moderne Methoden immer besser behandelt werden können. Um das Sehvermögen Betroffenener möglichst gut und lange erhalten zu können, ist ein Erkennen in einem frühen Stadium wichtig. Deshalb raten Augenärzte, sich ab 40 Jahren über Chancen der Früherkennung zu informieren. Wer so die Zukunft im Auge behält und bis ins hohe Alter gut sieht, bewegt sich sicherer, bleibt aktiver und profitiert von einer höheren Lebensqualität. www.woche-des-sehens.de

HEISST

ERLEBEN

Unsere Orthoptistin Frau Kristina Wickles befasst sich mit der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Schielerkrankungen, Störungen des ein- und beidäugigen Sehens, Sehschwächen, Augenzittern und Augenbewegungsstörungen. In unserer Sehschule finden sowohl Erwachsene als auch Kinder kompetente Ansprechpartner zur Augengesundheit. In unserem AugenOperationsCentrum bieten wir eine Vielzahl operativer Eingriffe an, darunter auch die Graue StarOperation. Unsere innovativen Linsenkonzepte genügen den hohen Ansprüchen unserer Patienten an das refraktive Ergebnis einer Grauen Star-Operation. Mit Hilfe unserer Premiumlinsen können Sie nach der Operation auf den Einsatz von Brillen oder Kontaktlinsen größtenteils verzichten. Damit wir für Sie die optimale Intraokularlinse bestimmen können, empfehlen wir Ihnen vor der Operation verschiedene Messungen durchführen zu lassen: • berührungslose Messung der Augapfellänge-Biometrie • berührungslose Messung der zentralen Netzhautschichten-optische Cohärenztomographie (OCT) • berührungslose Messung der Brechkraft der Hornhaut-Topographie Während einer Grauen Star-Operation oder in einem separaten Eingriff können wir durch ein kleines Implantat, eines der kleinsten Medizinprodukte zur Implantation im menschlichen Körper, einen erhöhten Augeninnendruck effektiv senken. Diese neue, mikroinvasive Glaukomchirurgie (MIGS) wird bisher nur in ausgewählten, zertifizierten Zentren angewandt, so auch die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) zur Behandlung eines zu hohen Augeninnendruckes. Weitere Informationen Berufsverband Orthoptik Deutschland e.V. www.orthoptik.de www.augencentrum-bayreuth.de

Hierdurch kann bei Patienten in medikamentöser Behandlung die Anzahl der Augentropfen pro Tag signifikant reduziert werden. Idealerweise kann eine Therapie mit Medikamenten sogar vollständig entfallen. Natürlich ist weiterhin sehr wichtig, den Augeninnendruck regelmäßig messen zu lassen und die Funktion des Sehnerven mittels OCT zu kontrollieren. Unsere wichtigsten Untersuchungen werden berührungslos durchgeführt. Somit können wir das Übertragungsrisiko von Covid-19 deutlich eindämmen.

Ratgeber Gesundheit

Bayreuther Sonntagszeitung

4. Oktober 2020

Sprechstunde am Sonntag

Ruptur des vorderen Kreuzbandes Bandverletzungen des Kniegelenkes, insbesondere des vorderen Kreuzbandes, sind sehr häufig und betreffen sowohl junge, als auch ältere Menschen. Neben einer ausführlichen Diagnostik sollte individuell mit dem Patient erörtert werden, ob eine Operation erforderlich ist und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Dr. med. Tim Klopfer, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie spezieller Unfallchirurg, beantwortet Fragen zur vorderen Kreuzbandruptur. Wann tritt eine Ruptur des vorderen Kreuzbandes auf? Besonders Ballsportarten tragen hier ein hohes Risiko: Fußball, Handball, Volleyball. Klassischerweise betrifft dies dann eher den jüngeren Patienten. Heutzutage sehen wir aber auch immer mehr Kreuzbandrupturen älterer Generationen. Dann tritt es zumeist bei Aktivitäten wie z.B. Skifahren oder Wandern in den Bergen auf. Insgesamt wird das Auftreten mit ca. 68 pro 100.000 Einwohner beziffert. Was bedeutet das für mich? IstdasvordereKreuzbandisoliert verletzt, sind die Beschwerden meist nicht allzu sehr ausgeprägt. Häufig sind jedoch Begleitverletzungen, z.B. Meniskuseinrisse oder Seitenbandläsionen, welche eine ausgeprägtere Symp-

tomatik verursachen und dann auch ein angepasstes Vorgehen erfordern. Durch die Ruptur des vorderen Kreuzbandes entsteht eine multidirektionale Instabilität, welche v.a. den außenseitigen Gelenkspalt vermehrt unter Belastung setzt und Folgen haben kann. Muss ich es operieren lassen? Eine relativ klare Empfehlung zur Operation kann man jungen, sportlich aktiven Patienten geben, da die konservative Therapie zu einer deutlich erhöhten Rate an chronischer Instabilität führen kann. In der Literatur wird dieses Risiko mit 8 - 50 % der Fälle nach operativer und 75 - 87 % nach konservativer Therapie berichtet. Dies wiederum kann zu einem erhöhten Risiko einer Arthrose führen (51%). Daher empfiehlt auch die aktuelle Leitlinie die Rekonstruktion mit einem körpereigenen Sehnentransplantat und die Versorgung der Begleitverletzungen. Es ist nachgewiesen, dass die VKB-Rekonstruktion sekundäre Meniskus- und Knorpelverletzungen verhindern kann und das vorher bestehende Aktivitätsniveau wieder erreichen lässt. Weiterhin kommen nach einer Operation deutlich mehr Patienten wieder zu ihrem sportlichen Niveau zurück, welches sie vor der Ruptur hatten. Bei Leistungssportlern wird dies mit 83%, bei Freizeitsportlern mit 80% beziffert. Ohne Operation erreichen jedoch nur 19 % das bisherige Leistungsniveau

wieder. Aber auch die konservative Therapie, sprich keine Operation, kann unter Umständen eine gute Wahl sein. Gute Therapieergebnisse korrelieren hier jedoch mit einer Reduktion von Aktivitätsgrad, Sportniveau und der Motivation. Auch nach primär eingeschlagener konservativer Therapie kann man bei persistierendem Instabilitätsgefühl immer noch eine Ersatzplastik durchführen. Dies kommt dann tatsächlich aber auch bei 50% der Fälle vor. Allerdings muss aufgeklärt werden, dass bei verzögerter Operation ein höheres Risiko für Folgeschäden (v.a. Meniskus und Knorpel) besteht. Wann sollte operiert werden? Im Hinblick auf die o.g. Rotationsinstabilität und Möglichkeit einer sekundären Schädigung des Knorpels und Menisken wird eine frühzeitige Operation empfohlen (innerhalb 10-12 Wochen).Je nach Begleitverletzungen muss dies aber individuell betrachtet werden. Wie wird das vordere Kreuzband operiert? Das vordere Kreuzband kann in einer minimalinvasiven Technik, einer Gelenkspiegelung, erfolgen. Hierzu sind mehrere, kleinste Schnitte um das Kniegelenk erforderlich, lediglich für die Sehnenentnahme bedarf es in der Regel eines ca. 3 cm großen Zugangs. Sowohl am Oberschenkel, als auch am Unterschenkel wird über

Spatenstich am Klinikum

V.l.: Prof. Thomas Rupprecht, Ärztlicher Direktor der Klinikum Bayreuth GmbH, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Landrat Florian Wiedemann und Alexander Mohr, Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH. Foto: red BAYREUTH. Die beiden Spitzenvertreter des Krankenhauszweckverbandes, Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und Landrat Florian Wiedemann, haben jetzt gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor der Klinikum Bayreuth GmbH, Prof. Dr. Thomas Rupprecht, und Geschäftsführer Alexander Mohr den ersten Spatenstich für ein neues Gebäude gesetzt. Ein Gebäude, das dringend gebraucht wird. Aus mehreren Gründen. Gebaut wird am westlichen Ende des Krankenhaus-Areals auf der Preuschwitzer Hochebene. Gebaut wird ein Haus mit drei Vollgeschossen, mit fast 1.500 Quadratmetern Nutzfläche. Mit Büros, einem Hörsaal, Seminar- und Gruppenräumen, Wasch- und Duschräumen, einer Cafeteria. Und gebaut wird mit einem klaren zeitlichen Ziel: Im November 2021 soll das voraussichtlich 7,6 Millionen Euro teure Gebäude

fertig sein. „Wir treffen gerade auf eine günstige Konstellation“, sagt Klinikum-Geschäftsführer Alexander Mohr. Der jetzt begonnene Neubau war für eine noch bessere ambulante Patientenversorgung ohnehin geplant. Im Zuge des Projektes Medizincampus Oberfranken suchte die Immobilien Freistaat Bayern (IMBY), ein für die Verwaltung der landeseigenen Immobilien zuständiges Dienstleistungsunternehmen des Landes, nach einem Interimsgebäude für Forschung und Lehre am Standort Bayreuth. „Wir haben uns mit unserem Neubau beworben und die IMBY hat in uns den besten Bewerber gesehen“, so Mohr weiter. Dass damit der praktische Teil der Medizinerausbildung, die erstmals in Oberfranken etabliert wird, im Klinikum Bayreuth und damit Tür an Tür mit Forschung und Lehre stattfinden kann, werten die Projektpartner als Vorteil.

„Ein intensiver Kontakt zur Klinik, zu den ärztlichen und pflegenden Kollegen und natürlich zu den Patientinnen und Patienten, trägt zu einer praxisnahen und realistischen Lernumgebung bei“, sagt Prof. Rupprecht. Im Frühjahr 2022 werden die ersten Studierende des Studiengangs „Humanmedizin Erlangen-Nürnberg/ Bayreuth“, die jetzt bereits an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen eingeschrieben sind, nach Bayreuth kommen. Und in jedem weiteren Semester werden es mehr. In der Endausbaustufe sollen zeitgleich voraussichtlich fast 400 Studierende hier Praxiserfahrung sammeln und Lehre erfahren. „Es ist also absehbar, dass unser Neubau des Krankenhauszweckverbandes zu klein werden wird“, sagt Klinikum-Geschäftsführer Alexander Mohr. Diese Tatsache ist bedacht: Der Freistaat Bayern wird neue Universitätsflächen schaffen. Bis dahin dient der Neubau als Zwischenlösung – nicht aber als Notlösung. „Das Klinikum wächst stetig“, sagt Mohr. „Wir werden jeden Quadratmeter Raum in Zukunft sehr gut gebrauchen können.“ Mittelfristig wird das Gebäude für ambulante Patientenversorgung und für die Verwaltung des Großkrankenhauses mit mehr als 3000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von über einer Viertelmilliarde Euro zur Verfügung stehen. red

Eine Ruptur des vorderen Kreuzbandes. Quelle: Arthrex diese ein Bohrkanal angelegt, über welchen das Sehnentransplantat eingezogen wird. Äußerst wichtig ist hierbei die korrekte Positionierung des Bohrkanals. Das Transplantat, in der Regel ein 4-fach-Strang der sog. Semitendinosus-Sehne, wird dann über resorbierbare Schrauben, Pins und einen verbleibendenTitanKnopf fixiert. Eine Implantatentfernung ist in der Regel nicht erforderlich. Das körpereigene Sehnentransplantat benötigt ca. zwölf Wochen bis zum festen Einwachsen im Knochenkanal. Welche Einschränkungen und wie lange werde ich haben? Es ist nicht ungewöhnlich, dass es in den ersten Tagen nach der Operation zu einem Kniegelenkserguss kommt, entweder durch eine leichte Blutung oder durch vermehrte Bildung von Kniegelenksflüssigkeit.InderRegelresorbiert sich dies von selbst, evtl. sind

auch Lymphdrainagen notwendig. Im Bereich der Sehnenentnahme entwickelt sich manchmal an der Oberschenkelinnenseite ein Bluterguss, welcher folgenlos abheilt. Krankengymnastik ist in der Regel nur notwendig, wenn Sie im Verlauf Schwierigkeiten haben, in die volle Streckung zu kommen. In der ersten Woche kann das operierte Bein beschwerdeabhängig teilbelasten werden, dies ist nur mit zwei Krücken möglich. Sobald eine volle Streckfähigkeit im operierten Knie erreicht wird, kann eine zügige Aufbelastung erfolgen. Aufgrund der Dauer bis zum festen Einwachsen der Sehne sollte kein unkontrolliertes Krafttraining stattfinden, Fahrrad fahren und Lauftraining erst ab der 13. Woche begonnen werden. Risikosportarten wie Ballspiele oder Skifahren sollten frühestens nach 10 Monaten begonnen werden. An einem Wettkampf sollte man erst dann teilnehmen, wenn Trainingseinheiten problemlos absolviert wurden. Eine Motorschiene oder spezielle Bewegungs-Schienen sind in der Regel nicht notwendig. Was kann ich selbst zum Heilungserfolg beitragen? Bleiben sie aktiv! Krafttraining mit dem nichtoperierten Bein-, Rumpf- und Arm-Übungen. Zwischen der 6. und 12. Woche kann man spazieren, mit geringem Widerstand auf einem Stair-Master oder im brusttiefen Wasser gehen.

Dr. med. Tim Klopfer, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie spezieller Unfallchirurg, Parsifalstr. 5, 95445 Bayreuth

Radfahren wird ab der 13. Woche empfohlen. Alles wohl dosiert und in der Belastung steigend. Ein wichtiger Punkt ist auch die Thromboseprophylaxe: Neben der medikamentösen Prophylaxe sollte man direkt nach der Operation mit Bewegungsübungen im Sprunggelenk beginnen, um den venösen Rückstrom zu fördern. Vermeiden von vermehrter Wärmeeinwirkung, v.a. in den ersten Wochen auf das Knie (Sauna, Sonnenbestrahlung), ist zu empfehlen, da es sonst zu Schwellungen kommen kann.

Die bessere Alternative zum Pflegeheim WEIDENBERG. Seit dieser Woche ist das Angebot für Senioren aus Weidenberg und Umgebung um ein attraktives und innovatives Angebot reicher. Am Standort Weidig 1 hat das neue SeniVita Haus St. Lucia seit 1. Oktober seinen Betrieb aufgenommen und bietet ab sofort Modernes Pflegewohnen für alle Pflegegrade (1-5) – von aktiven bis hin zu schwerstpflegebedürftigen Senioren. Ein selbstbestimmtes Leben trotz Pflegebedürftigkeit ist das Ziel des SeniVita-Pflegewohnkonzepts. Im neuen Weidenberger Seniorenhaus stehen dafür insgesamt 58 moderne und barrierefreie Apartments zur Verfügung, die komplett nach eigenen Vorstellungen eingerichtet werden können. Eine Küchenzeile, ein rollstuhlgerechtes Badezimmer, eine Notrufeinrichtung sowie Anschlüsse für Telefon, Fernsehen und Internet gehören zur Grundausstattung dazu.

der SeniVita Social Estate AG.

Tagespflege auch für externe Gäste Herzstück der neuen Anlage ist die hausinterne Tagespflegeeinrichtung im Erdgeschoss des Hauses, die an 365 Tagen im Jahr geöffnet hat und ganz nach Wunsch und Bedarf gebucht werden kann. Sowohl Bewohner des Hauses als auch externe Gäste haben hier die Möglichkeit, bei gemeinsamen Mahlzeiten und Beschäftigungsangeboten das Miteinander zu genießen und werden gemäß ihres individuellen Bedarfs natürlich auch pflegerisch versorgt. Selbstbestimmt leben – auch bei steigendem Pflegegrad Dritter Baustein des modernen Pflegewohn-Angebots von SeniVita ist die Betreuung durch einen frei wählbaren ambulanten Pflegedienst, der zusätzlich und außerhalb der Tagespflegezeiten versorgt. „Dank unseres Baukastensystems können pflegebedürftige Senioren so selbstbestimmt wie möglich und so gut versorgt wie nötig in den eigenen vier Wänden leben – auch bei steigendem Pflegebedarf“, erklärt Uwe Conrad, Leitung Vertrieb bei

Kurzzeitpflege im eigenen Apartment Für Senioren, die nur für begrenzte Zeit eine sichere Rundum-Betreuung benötigen, beispielsweise weil pflegende Angehörige im Urlaub sind, gibt es auch das Angebot der Kurzzeitpflege im neuen Weidenberger Seniorenhaus. Für eine begrenzte Zeit steht Kurzzeitgästen dann ein eigenes Seniorenapartment sowie die hausinterne Tagespflege zur Verfügung. Ein ambulanter Dienst kann mitgebracht oder vermittelt werden.

Mehr Informationen: Uwe Conrad, Leitung Vertrieb Tel.: 0173 3965315 E-Mail: vertrieb@sse-ag.de

Uwe Conrad, Abteilungsleiter Vertrieb. Foto: red

Heimatliebe Gesees

4. Oktober 2020

Bayreuther Sonntagszeitung

Wir sind die Gemeinde Gesees

Der Ort Gesees aus der Luft. Links oben die Wehrkirche „St. Marien zum Gesees“, das Wahrzeichen des Hummelgaues.

Harald Feulner (FWG) Bürgermeister seit 2014, Personalleiter bei Möbel Hertel in Gesees GESEES. Nur einen Katzensprung von der Stadt Bayreuth entfernt liegt die Gemeinde Gesees im Herzen des Hummelgaus. Die aktuell rund 1.300 Einwohner zählende Kommune ist eine äußerst beliebte Wohngemeinde. Dies zeigte sich auch beim im Herbst 2019 erschlossenen Neubaugebiet „Reuthof IV/Lilienweg“: Binnen kurzer Zeit waren alle 14 verfügbaren Bauplätze verkauft, der grundstückspreis war mit 122 Euro pro Quadratmeter relativ erschwinglich. „Überwiegend haben wir an junge Familien verkauft, dies hilft dabei, den Kindergarten und die Grundschule vor Ort zu sichern“, erklärte Bürgermeister Harald Feulner im Gespräch mit der Bayreuther Sonntagszeitung. Im Jahr 2021 soll die Ortsbeleuchtung im gesamten Gemeindegebiet auf LED umgestellt werden. Neben dem Vorteil für die Umwelt rechnet sich die Umstellung auch monetär: Die voraussichtlichen Kosten von 70.000 Euro für die Umstellung werden durch die niedrigeren Stromkosten binnen vier Jahren amortisiert sein. Auch an der Mitfahrbänke-Aktion von Oberfranken Offensiv hat sich die Gemeinde beteiligt. In Gesees, Forkendorf und Spänfleck

wurden jeweils ein „Mitfahrbänkla“ aufgestellt, das das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs ergänzen soll. Ein großes Projekt ist der Neubau des Feuerwehrhauses auf dem Geseeser Sportplatzgelände im Bereich beim Hartplatz. Das geschätzt 1,6 Millionen Euro teure Projekt geht derzeit in die Ausschreibung. Der Neubau umfasst drei Stellplätze. Baubeginn ist 2021, die sehr engagierten Aktiven der Feuerwehr wollen sich auch mit Eigenleistungen einbringen. In einer Perspektive von drei bis vier Jahren wird laut Harald Feulner auch der Kauf eines neuen Feuerwehrautos notwendig werden, da das bisherige Fahrzeug bereits 30 Jahre auf dem Buckel hat. Auch mit der Dorfplatzgestaltung „Neue Mitte“ Gesees soll es vorwärts gehen. Da die Gemeinde das angrenzende ScholzGelände erworben hat, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, so der Bürgermeister. Ein Architekturbüro wurde damit beauftragt, zwei alternative Möglichkeiten für die Gestaltung der gesamten Fläche aufzuplanen. Ziel ist, die Aufenthaltsqualität am Dorfplatz unter anderem mit Ruhebänken, einer kleinen Wasserfläche, einer E-Ladestation für Fahrräder und Spielmöglichkeiten zu verbessern. Am Geseeser Kindergarten werden der Außenbereich und die Spielflächen neu gestaltet. Eine große Bereicherung ist nach den Worten des Bürgermeisters auch die im vergangenen Jahr wieder eröffnete Gaststätte in Gesees. Im Rahmen der Städtebauförderungsmaßnahme soll das von der Gemeinde erworbene alte Pfarrhaus zu einem Gemeindehaus mit Außenanlage und einem Spielplatz umgebaut werden. „Wir müssen hier noch alle Beteiligten, darunter auch den Denkmalschutz und die Oberfrankenstiftung, an einen Tisch bringen, um die Finanzierung endgültig

abzusprechen. Die Planungen sind so weit alle fertig“, erklärte Harald Feulner. Die negativen Auswirkungen der Corona-Krise werden im Gemeindehaushalt wohl erst in den kommenden beiden Jahren bei der Gewerbesteuer und der gemeindlichen Einkommensteuerbeteiligung zu spüren sein. Angesichts der Großprojekte Gemeindehaus, „Neue Mitte“ Gesees und Neubau des Feuerwehrhauses wird die Gemeinde trotz derzeit noch vorhandener Rücklagen möglicherweise gezwungen sein, wieder einmal einen Kredit aufzunehmen, mutmaßt der Bürgermeister. Ein großes Highlight im kom-

menden Jahr werden die Feierlichkeiten „700 Jahre erstmalige urkundliche Erwähnung von Gesees“. Neben einem Neujahrsempfang mit Ehrung verdienter Bürgerinnen und Bürger soll am zweiten Wochenende im Juli ein großes Bürgerfest mit dem Fränkischen Theatersommer, einem Mittelaltermarkt und vielen weiteren Attraktionen starten. Erstellt wird unter der Regie des emeritierten Professors Herbert Popp und des früheren Kreisheimatpflegers Rüdiger Bauriedel zum Jubiläum eine neue Gemeindechronik. Beiträge schreiben auch einige Gemeindebürger, die sich für die Heimatgeschichte interessieren. „Etwa

Foto: Stefan Dörfler

80 Prozent des Buches sind bereits fertiggestellt“, so der Bürgermeister. Die erstmalige urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1320, als der Kirchensprengel Gesees von den Grafen von Mistelbach

Physio-Praxis Matthias Kröhn

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an die Burgherren in Nürnberg verkauft wurde. Die Originalurkunde wird im Staatsarchiv Bamberg aufbewahrt, wird aber für die Zeit des Jubiläums in Gesees zu sehen sein. rs

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Die Malermeister

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