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Editorial
Der Erfolg einer Branche hängt von der Qualität der geleisteten Arbeit jedes Akteurs ab. Wir können jeden Baum aufnehmen und jeden Hektar Wald planen, aber wenn die Arbeit im Wald nicht mit Sorgfalt, Professionalität und Leidenschaft ausgeführt würde, wäre die Forstbranche nie erfolgreich. Die Forstarbeit wird oft auf das Fällen von Bäumen reduziert. Das ist aber nur ein Teil dieser sehr schweren Arbeit, welche unter ausserordentlichen Rahmenbedingungen durchgeführt werden muss. Die Forstwartarbeit beeinflusst die Qualität des gelieferten Holzes, der gepflegten Bestände und des betrieblichen Erfolgs. Die Forstwartausbildung spielt also eine zentrale Rolle. Was ein Lernender während seiner Ausbildung lernt, definiert ihn für den Rest seiner Karriere als Forstwart. Die Ausbilder müssen daher technisches und praktisches Wissen, aber auch Feinfühligkeit und Respekt für den Wald weitergeben. Während meines Vorstudienpraktikums arbeitete ich auf zwei Forstbetrieben und besuchte mehrere Kurse zusammen mit den Lernenden. Diese Erfahrungen haben mich persönlich wie auch beruflich bereichert. Es gab dabei nicht nur schöne Erfahrungen, aber die negativen wurden von den positiven übertönt. Die Redaktion dieser Ausgabe hat mich zum Umdenken gebracht, welche Rolle die Ausbildungsverantwortlichen im Unternehmen und die Kurse in meiner Ausbildung gespielt haben. Ein guter Ausbilder muss nicht nur gute und fundierte fachliche Kenntnisse haben, auch die sozialen und didaktischen Kompetenzen müssen vorhanden sein. Jeder Lernende oder Praktikant unterscheidet sich deutlich von den anderen, hat Stärken und Schwächen und befindet sich in einer der heikelsten Lebensphasen – der Jugendzeit. Die Forstwartausbilder und die Lehrbetriebe sind also konfrontiert mit vielfältigen Herausforderungen in den unterschiedlichsten Bereichen, aber die Belohnungen sind vielfältig. Es ist sicher eine grosse Befriedigung für die Ausbilder zu sehen, wie innerhalb von drei Jahren der eigene Lernende seine Schwierigkeiten überwindet und sich entwickelt. Auch wenn die Rollen klar getrennt sind, darf man trotzdem nicht vergessen, dass die Lehre immer – in einer gewissen Art – gegenseitig ist. Dank jeder Erfahrung mit einem Lernenden werden auch die Ausbilder dafür beschenkt und es beeinflusst die nächste Betreuung.
Redakteurin Viola Sala
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