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Interview: Lehrabgänger 2020
Lehrabgänger 2020
Mein Name ist Samuel Disch, ich bin 26 Jahre alt. Ich mache meine Forstwartausbildung in der Gemeinde Sumvitg in der Surselva. Ich wohne mit meiner Freundin in Rabius, von wo aus ich zu Fuss zur Arbeit gehen kann. Ich habe meine Ausbildung im Jahr 2017 angefangen und konnte diese im Juni erfolgreich abschliessen. Ich freue mich auch künftig darauf, in der Natur immer wieder Neues zu lernen und zu entdecken. Ich komme aus Schwändi im Kanton Glarus und bin in der Kindheit und Jugend mit Freunden und Familie gerne in der Natur gewesen. Als ich in die Oberstufe kam, sind wir nach Churwalden gezogen. Dort habe ich die obligatorische Schule abgeschlossen. Damals wusste ich noch nicht, wohin mit mir und ich habe mehrere Schnupperlehren auf verschieden Berufen gemacht. Ich habe mich dann für eine Ausbildung als Maler entschieden und habe eine Lehrstelle bekommen. Bald habe ich gemerkt, dass ich diesen Beruf nicht über längere Zeit ausüben möchte. Aber ich habe die Ausbildung abgeschlossen. Danach habe ich auf verschiedenen Berufen temporär gearbeitet und die Rekrutenschule gemacht; das alles hat meinen Horizont erweitert und mich viele Dinge gelernt. In meiner Freizeit habe ich immer mehr mit Holz gearbeitet oder meine Zeit in der Natur verbracht. So bin ich dann auf den Beruf des Forstwarts gekommen, habe an verschiedenen Orten Schnupperlehren absolviert und bekam beim Revierforstamt Sumvitg die Gelegenheit, die Lehre zu beginnen. Bei der zweiten Lehre ist es anders als bei der ersten, man weiss besser, worauf man achten muss und ist motivierter. So fällt einem das Lernen einfacher und macht mehr Spass. Man ist selbstständiger und kann andere Herausforderungen annehmen. An diesem Beruf gefallen mir vor allem die abwechslungsreichen Tätigkeiten. Ob man bei der Holzernte Bäume fällt, die zehnmal so viele Jahre auf dem Buckel haben wie man selbst, versucht den besten Standort für kleine Bäume zu finden, dass sie auch mal so alt werden können, oder man verwendet das Holz, welches man selber geschlagen hat, um eine Brücke zu bauen, über die man später beim Wandern geht. Rücken mit dem Helikopter, wo man den ganzen Tag auf zack ist, wenn man zwischendurch Wildtiere und deren Spuren beobachten kann und die Pausen, in denen man die Ruhe in einem abgelegen Seitental geniesst. All das und vieles mehr bereitet mir Freude und lässt mich positiv auf diese Ausbildung zurückblicken. Ich konnte mit einer guten Note abschliessen und habe den zweiten Rang im Kanton erreicht. Das macht mich Stolz und dankbar. Des Weiteren freue ich mich auf viele weitere lehrreiche Jahre. Ich möchte noch circa ein Jahr auf dem Beruf bleiben, um Arbeitserfahrungen zu sammeln und Geld zu sparen. Darauf folgend möchte ich ein langersehntes Ziel wahr machen und für ein halbes Jahr oder mehr nach Kanada gehen, um dort Land, Leute, Arbeit und natürlich die riesenhafte Natur kennenzulernen. Was danach kommt, weiss niemand, jedoch würde ich gerne wieder in den Forst zurück.
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