Magazin «die umwelt» 3/2020 - Schön vielfältig

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360° RENDEZ-VOUS

Unterwegs

Blick vom Waldweg zum Saut du Doubs auf den Lac des Brenets.

Bild: Beat Jordi

Die Ruhe am gestauten Doubs Die Wanderung von Les Brenets nach Les Planchettes führt nah am Wasser durch den Neuenburger Jura. Dabei folgt der traumhafte Weg weitgehend zwei Stauseen des Doubs. Text: Beat Jordi Wer sich im Spätsommer oder Frühherbst für einen Ausflug ins neuenburgische Les Brenets entscheidet, kann es gemütlich nehmen. Vom Endbahnhof der Schmalspurbahn, die das Uhrmacherdorf in wenigen Minuten mit der Kleinstadt Le Locle (NE) verbindet, ist es nur ein kurzer Spaziergang bis ans Ufer des etwa 100 Meter tiefer gelegenen Juraflusses Doubs. Von hier aus verkehren in der wärmeren Jahreszeit Ausflugsboote bis ans Ende des etwa 4 Kilometer lan­ gen Lac des Brenets. Dieser natürliche und lediglich 200 Meter breite Stausee ist vor rund 14 000 Jahren durch die Trümmer eines Bergsturzes entstanden: Sie haben den tief in den Jurafels eingeschnittenen Fluss­ lauf mit seinen zahlreichen Windungen aufgestaut. Wegen der schlechten Zugänglichkeit der Ufer lässt sich die fjordähnliche Landschaft mit ihren bis zu 80 Meter hohen und teilweise senkrecht in den See abfallenden Kalkklippen am besten vom Boot aus be­ staunen. Vom Bahnhof Les Brenets führt allerdings auch ein aussichtsreicher Weg durch Wiesen und Nadelmischwald zum nordöstlichen Ende des Lac des Brenets. Seine Wassertiefe von bis zu 26 Metern ent­ spricht hier ungefähr der Fallhöhe des schweizweit

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bekannten Wasserfalls Saut du Doubs, der nur weni­ ge Gehminuten vom See-Ende entfernt unter tosen­ dem Lärm in die Tiefe stürzt. Schon bald darauf folgt der Wanderweg dem rech­ ten Ufer eines zweiten Stausees. Der idyllische Lac de Moron verdankt seine Existenz allerdings nicht der Natur, sondern ist in den frühen 1950er-Jahren durch den Bau der 74 Meter hohen Bogenstaumauer Châtelot entstanden. Das unterirdisch zum Kraftwerk Centrale du Torret geführte Wasser liess den Doubs auf der Restwasserstrecke unterhalb dieser Sperre während Jahrzehnten zu einem Rinnsal verkümmern. Seit 2005 fliesst dem schweizerisch-französischen Grenzfluss nun wieder achtmal mehr Wasser zu, weil damals – auch auf Druck des BAFU – am Fuss der Staumauer eine neue Turbine installiert wurde, um den Wasserhaushalt zu verbessern. Hoch über dem Stausee begleitet die steile Ab­ bruchkante des Creux de Moron den auch hier ge­ schwungenen Flusslauf. Wer die Hochebene der nahen Freiberge erklimmt, dem bieten sich im Regio­ nalen Naturpark Doubs spektakuläre Aussichten ins canyonartig eingeschnittene Flusstal und auf die Dörfer der benachbarten französischen FrancheComté – bis hin zu den Vogesen.


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