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DORIS TROPPER IM
Rundfunkrat
Die stellvertretende BN-Vorsitzende Doris Tropper ist seit dem vergangenen Jahr Mitglied des bayerischen Rundfunkrates. Sie folgt damit dem BN-Ehrenvorsitzenden Hubert Weiger nach.
Der Rundfunkrat zählt 50 Mitglieder, die von den im Bayerischen Rundfunkgesetz festgelegten politischen und gesellschaftlichen Gruppen für jeweils fünf Jahre entsandt werden. Der Rundfunkrat wacht im Interesse der Allgemeinheit über die Erfüllung des Programmauftrags des Bayerischen Rundfunks. Er besitzt Beratungs-, Entscheidungsund Kontrollfunktion und hat die derzeitige Intendantin Dr. Katja Wildermuth an die Spitze des BR gewählt.
»Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat eine zentrale Funktion in der Demokratie und für die Gesellschaft«, betont Doris Tropper. »Es gilt zu verhindern, dass politische Parteien den öffentlich-rechtlichen Rundfunk einschränken oder gar abschaffen. Durch qualitativ hochwertige und ausgewogene Programmgestaltung und hohe Transparenz bei den Entscheidungsprozessen wird es gelingen, Vertrauen zurückzugewinnen und mehr Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern zu erreichen.«
Moorschutz Verhindert
Es ist ein Paradebeispiel für den Umgang mit Natur- und Klimaschutz in Bayern: Politiker*innen fast aller Couleur beteuern, für Naturschutz zu sein, doch in der konkreten Umsetzung vor Ort ist eine Baumaßnahme oft wichtiger. Besonders tragisch, wenn kommunales Handeln dieser Art den Moorschutz betrifft, denn gerade der Schutz und die Renaturierung von Mooren leisten einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.
So auch in Nassenfels im Landkreis Eichstätt: Dort entsteht im Schuttermoos ein Sportgelände mit Bebauung und Sportplätzen. Die Fläche war früher, wie die meisten bayerischen Moore, entwässert worden. Eine Untersuchung wies jedoch einen noch vorhandenen Moorkörper von bis zu drei Meter Dicke nach. Obwohl dieser Fakt bekannt war, entschied sich die
Gemeinde für eine Bebauung. Die BNKreisgruppe hatte in ihrer Stellungnahme das Projekt abgelehnt. Es gründete sich eine Bürgerinitiative, in der auch viele BNMitglieder aktiv sind. Ein Bürgerentscheid wurde knapp verloren, seitdem schreiten die Bauarbeiten voran. Die Aktiven der BI beobachten den Fortgang sehr genau.
Die weichen Böden und der hohe Wasserstand sind denkbar ungeeignet für eine Bebauung und für Sportplätze, es ist mit Absenkungen und Verwerfungen zu rechnen. An eine Renaturierung ist jetzt im Umkreis der Bebauung wegen des dann ansteigenden Wasserpegels nicht mehr zu denken.
Aktuelle Infos rettet-das-schuttertal.webador.de
Tagung B Ume In Der Stadt
»Bäume in der Stadt« hieß die Fachtagung, die der BUND Naturschutz und die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege zum zweiten Mal gemeinsam veranstalteten. Mit 100 Teilnehmenden war die Tagung, die im Oktober in Nürnberg stattfand, ausgebucht. Zur Einführung sprach der BNVorsitzende Richard Mergner, und Baumschutzfachleute des BN waren vor Ort und informierten über Möglichkeiten, Stadtbäume zu schützen. Besonders er- freulich: Neben Baumpfleger*innen und Baumsachverständigen waren auch kommunale Angestellte dabei. Informiert wurde unter anderem über das Thema Bäume an Feldwegen und Verkehrssicherung, über Baumschutzverordnungen sowie über die Bedeutung von Stadtbäumen in der Klimakrise. Bäume leisten mit ihrer Wasserverdunstung und Beschattung einen wichtigen Beitrag zur Abkühlung unserer Städte.
Kontakt: stadtbaum@bund-naturschutz.de
NEUE ARTENSCHUTZ-EXPERTEN IM BN
Der Bereich Arten- und Biotopschutz ist die Herzkammer des BUND Naturschutz. Für dieses zentrale Fachgebiet hat sich der BN zwei Experten an Bord geholt. Andreas Zahn und Stefan Ossyssek werden – jeweils in Teilzeit – die Nachfolge von Kai Frobel antreten, der nicht mehr Vollzeit im Naturschutzreferat arbeiten wird, aber dem BN für besondere Aufgaben erhalten bleibt.
Dr. Andreas Zahn ist vielen bereits bekannt als Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Mühldorf, als einer der regionalen Amphibien-Ansprechpartner im BN und in seiner Funktion als Koordinationsstelle Südbayern für Fledermausschutz. Mit ihm hat der BUND Naturschutz einen erfahrenen und bestens im Verband verankerten Mitarbeiter gewonnen.
Beim BN ist der gebürtige Oberbayer schon seit seiner Jugend aktiv. Sein Einstieg war – wie bei vielen Aktiven – die Amphibienrettung. Er hat in Regensburg und München Biologie studiert. Seine Promotion und Habilitation erfolgten an der LMU München. Als Biologe beschäftigte er sich unter anderem mit Amphibien, Reptilien, Fledermäusen, Libellen, Beweidung und Habitatmanagement. Wenn Andreas Zahn mal nicht am Schreibtisch sitzt, kann man ihn oft in der BN-Kiesgrube bei Ampfing oder auf der BN-Büffelweide bei Jettenbach finden. »In Jetten-
Voller Einsatz
Ende Oktober verstarb in Nürnberg Hartmut Hoffmann. Der promovierte Chemiker hat sich über Jahrzehnte für Alternativen zur Müllflut und für das Recycling von Rohstoffen engagiert.
Er war Sprecher der Arbeitskreise Abfall und Rohstoffe (BUND) sowie Abfall und Kreislaufwirtschaft (BN). Ein Fixpunkt seines Einsatzes war die Initiative »Das bessere Müllkonzept«, die er 1988 in Bayern mitbegründete. Sie mündete zwei Jahre später in ein erfolgreiches Volksbegehren, bach gibt’s jedes Jahr ein Wasserbüffelfest, hierzu lade ich schon mal alle herzlich ein«, sagt der neue BN-Referent.
Dr. Stefan Ossyssek stammt aus der Passauer Gegend. Wie so viele aktive Naturschützer war er schon von Kindesbeinen an viel draußen. Das beeinflusste auch die Wahl seiner Studienfächer: Gewässerökologie und Umweltingenieur. Seine Forschungsthemen waren Bergseen und Kieselalgen. Bisher war er beim WWF für das Projekt Alpenflusslandschaften tätig und war zuständig für Deichrückverlegung an der Ammer und die politische Arbeit für frei fließende Flüsse. Zudem arbeitete er beim Nationalpark Gesäuse im Bereich Umweltbildung. Nachdem Stefan Ossyssek bereits vor Jahren bei der Kreisgruppe München ein Praxissemester gemacht hat, fühle sich die neue Stelle beim BN »ein bisschen wie ein Heimkommen an«, sagt er.
Mit Gewässern wird Stefan Ossyssek auch beim BN zu tun haben: Frei fließende Flüsse und speziell der Schutz der Salzach und das Zukunftskonzept für den Lech werden einer seiner Arbeitsschwerpunkte sein. Aber auch Moorschutz und Biotopvernetzung gehören zu seinen Themen. »Als Gewässerökologe begeistern mich frei fließende Flüsse, lebendige Auen und Seen. Davon gibt es leider nur mehr wenige. Dass sich das ändert, dafür will ich mich beim BN einsetzen«, sagt Stefan Ossyssek. lf mehr als eine Million Unterschriften kamen damals landesweit zusammen. Endliche Ressourcen schonen und wiederverwerten – das war Hartmut Hoffmanns Anliegen. Für seine Einsatzfreude, seine Hilfsbereitschaft und seine vielen Impulse für die Arbeit im Wissenschaftlichen Beirat wird ihn der Verband in dankbarer Erinnerung behalten.
BUNDESDELEGIERTENVERSAMMLUNG