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Bahnausbau in Bayern
Gerade auf dem Land gibt es beim Bahnausbau noch viel zu tun.
BAHNVERKEHR IN BAYERN
WO BLEIBT DER AUSBAU?
Der Verkehr ist mit seinen hohen CO2-Emissionen weiterhin das Sorgenkind in der Klimapolitik. Zu einer echten Mobilitätswende gehört der Bahnverkehr und für den ist es, besonders in Bayern, allerhöchste Eisenbahn.
MARTIN GEILHUFE
BNLandesbeauftragter
Leider ist die Bahn seit vielen Jahren
sehr stiefmütterlich behandelt worden; die Politik hat einseitig auf das Auto gesetzt. Mittlerweile sehen wir die massiven Folgen dieser Fehlentscheidungen.
Die politischen Weichen müssen jetzt für eine Umschichtung von Finazmitteln gestellt werden. Statt weiter Geld in den Straßenbau zu pumpen, müssen wir in den Erhalt, den Neu und Ausbau und die Reaktivierung von stillgelegten Strecken investieren. In Zeiten der sich dramatisch zuspitzenden Klimakrise sind wir an dem Punkt, dass wir dringend im Verkehrssektor die CO2 Emissionen senken müssen. Das kann nur gelingen, wenn massiv auf die Verbesserung der Bahn gesetzt wird.
365-EURO-TICKET
Ein wichtiger Schritt ist die temporäre Einführung des NeunEuroTickets. Der BUND Naturschutz fordert schon lange die Einführung des 365EuroTickets.
Das politische Ziel, die Fahrgastzahlen bei der Bahn bis 2030 gegenüber dem Jahr 2019 zu verdoppeln, ist gesetzt. Doch der Weg dahin ist nicht ausreichend definiert. Der BUND Naturschutz setzt sich seit Jahren für eine bessere und verlässliche Bahn in Bayern ein und hat sich lokal für Reaktivierungen ausgesprochen.
Für die Erreichung der Ziele ist auch der Deutschlandtakt ein wichtiges Werkzeug. Dieser ist ebenso eine sehr alte Forderung des BUND Naturschutz. Bei der Umsetzung wird es auch für uns Umweltverbände Diskussionen und innerökologische Konflikte geben. Um diese Diskussionen erfolgreich für Naturund Umweltschutz führen zu können, hat der BUND Naturschutz renommierte Gutachter beauftragt, die Projekte des Deutschlandtakts in Bayern untersuchen zu lassen. Die Ergebnisse werden im nächsten Heft vorgestellt.
NEUN-EURO-TICKET
Über 20 Millionen Menschen haben allein im Juni das NeunEuroTicket gekauft – zusätzlich zu den zehn Millionen, die schon bisher ein ÖPNVAbo haben. Das heißt: Mehr als ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland hat sich für den öffentlichen Nahverkehr entschieden – als Ergänzung zum Auto oder sogar als Alternative. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Spürbar weniger Verkehr auf den Straßen und deutlich weniger Staus.
In den Regionalzügen verzeichnete das Statistische Bundesamt allein bei Fahrten über 30 Kilometer einen Anstieg um 42 Prozent gegenüber dem VorCovidJahr 2019.
Auch wenn für die vielen kürzeren Strecken in Bussen, S, U und Straßenbahnen noch keine Zahlen vorliegen: Es ist offensichtlich, dass Millionen Menschen vom Auto umgestiegen sind.
Und obwohl viele Züge voller waren als sonst – das von manchen befürchtete große Chaos im ÖPNV ist ausgeblieben. Im Gegenteil hat das NeunEuroTicket wohl als große Werbemaßnahme für Bus und Bahn gewirkt. Das zeigt auch eine OnlineBefragung des BN, deren Ergebnisse auf der Homepage und den SocialMediaKanälen nachzulesen sind.