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Stunde der Wintervögel

Mehr als 3.600 Berliner Vogelfreunde haben bei der diesjährigen „Stunde der Wintervögel“ insgesamt rund 82.000 Vögel gezählt. Im Schnitt erfassten sie 33,6 Vögel pro Garten. Das Ergebnis entspricht ungefähr dem Wert vom Vorjahr, in dem 33,2 Vögel pro Garten beobachtet wurden. Allerdings ist in Berlin – wie deutschlandweit – die Zahl der gemeldeten Wintervögel im langjährigen Trend rückläufig. Bei der ersten „Stunde der Wintervögel“ 2011 wurden in Berlin noch 38,7 Vögel pro Garten gezählt. Wahrscheinlich trug das milde Winterwetter zu der bescheidenen Bilanz in diesem Jahr bei, denn gerade typische Waldvögel wie Kernbeißer (-30 Prozent), Haubenmeise (-20 Prozent) und Wald-

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baumläufer (-32 Prozent) machten sich im Vergleich zu 2019 rar. Vermutlich reichte das Nahrungsangebot in den schneefreien Wäldern aus, so dass die Vögel seltener Futterstellen in den Gärten aufsuchen. Hingegen ließen sich mehr Teilzieher wie Zilpzalp (+145 Prozent), Goldammer (+61 Prozent), Buchfink (+36 Prozent) und Bachstelze (+71 Prozent) blicken.

Nach wie vor führt mit 8,5 Exemplaren pro Garten der Haussperling die Hitliste an, gefolgt von Kohl- und Blaumeise sowie auf Platz 4 der Nebelkrähe. Sie hat damit die Amsel abgelöst, die um 20 Prozent zurückging und auf Rang 5 abrutschte. Eine mögliche Ursache ist

der für Amseln tödliche Usutu-Virus. Den mit Abstand größten Aufwärtstrend zeigte mit 127 Individuen der Seidenschwanz, der im Vorjahr nur einmal auftauchte. Die Brutgebiete dieses bunten Wintergastes liegen in Skandinavien und Sibirien. Je nach Nahrungsangebot im Norden und Osten fliegt er im Winter in stark schwankender Zahl nach Mitteleuropa ein. mn

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