4 | AKTUELLES / MEINUNG
Müllangeln in der Wuhlheide Erster Arbeitseinsatz der neuen Bezirksgruppe Treptow-Köpenick
Unter anderem bargen die Aktiven eine große Metallwanne.
An einem bewölkten, nassen Samstagvormittag Ende September trafen sich fünf Freiwillige der neu (wieder-)gegründeten Bezirksgruppe Treptow-Köpenick zu ihrem ersten gemeinsamen Arbeitseinsatz: Es galt, den ehemaligen Feuerlöschteich in der Wuhlheide zu entmüllen. Trotz des schlechten Wetters war die Gruppe hoch motiviert. Beladen mit Wathosen, Harken und Müllsäcken machten sie sich auf den Weg zum Feuerlöschteich, der noch aus DDR-Zeiten stammt und heute nicht mehr genutzt wird. Beherzt fischten die Aktiven bei Nieselregen Müll und allerlei merkwürdigen Metallschrott aus dem schlammigen Gewässer, darunter eine verbeulte Metallschüssel, ein 1,5 Meter langes Rohr und ein Modellauto. Das Schmatzen der Gummistiefel im Schlamm sorgte zusammen mit dem Plätschern des Regens für eine leicht surreale Stimmung. Nach zwei Stunden waren sechs Müllsäcke gefüllt. „Ich war zum ersten Mal bei einem Arbeitseinsatz der Bezirksgruppe dabei“, sagt Helferin Hannah Miethner, „schön, dass man sich so unkompliziert einbringen kann und schnell Erfolge sieht.“ Auch in Zukunft wird die neue NABU-Gruppe interessante Arbeitseinsätze anbieten. Betätigungsmöglichkeiten sind etwa die Anbringung und Reinigung von Nistkästen, Biotoppflege und Gewässerschutz. Interessierte sind willkommen! Max Noack Kontakt: Kontakt: taraw.roedel@web.de
NABU-Gruppen für naturnahe Grünanlagen Bezirksübergreifender Austausch Im September trafen sich Mitglieder mehrerer NABU-Bezirksgruppen, die zum Thema „ökologische Pflege von Grünanlagen“ arbeiten, zu einem Erfahrungsaustausch. Berlin ist eine grüne Stadt, doch viele Grünanlagen sind ökologisch wenig wertvoll. Oft herrschen artenarme Trittrasen und sterile Ziersträucher vor. Mehrere AGs innerhalb der Bezirksgruppen des NABU Berlin setzen sich dafür ein, unser Stadtgrün attraktiver zu machen. In letzter Zeit hat das Thema für die Gruppen deutlich an Bedeutung gewonnen und wird auf unterschiedliche Weise angegangen. So konnte die BG Reinickendorf die Bezirksverordnetenversammlung zu einem Beschluss zur nachhaltigen Grünpflege bewegen. Einige Wiesen wurden bereits angelegt. Die BG Mitte arbeitet seit einigen Jahren mit Wohnungsverwaltungen zusammen und hat an verschiedenen Objekten Fassadenbegrünungen und
NATUR IN BERLIN 4/20
Strauchpflanzungen initiiert. Die BG Spandau erreichte, dass die Mahd im Spektegürtel ausgesetzt wird, so dass sich dort neue Pflanzen etablieren können. Workshops und Informationstage für potentielle Partner sind geplant. Das Team in Friedrichshain-Kreuzberg schließlich hat eine Petition an das Abgeordnetenhaus gestartet, die darauf abzielt, das „Handbuch Gute Pflege“ der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz für die städtischen Wohnungsbaugesellschaften zum verbindlichen Standard zu machen. Zudem gibt es im Bezirk Gespräche mit der Umweltstadträtin und der Unteren Naturschutzbehörde, bei denen die nachhaltige Grünpflege auf öffentlichen Flächen ebenfalls zur Sprache kommt. Künftig wollen sich die NABU-Aktiven, die zu diesem Thema arbeiten, häufiger treffen und austauschen, um ihre Arbeit zielgerichteter gestalten zu können. Carola Krauß Petition der BG Friedrichshain-Kreuzberg: www.change.org/p/die-fraktionsvorsitzenden-derregierungsparteien-im-abgeordnetenhaus-vonberlin-rettet-das-grün-vor-unserer-haustür
Neue Naturschutzreferentin Verstärkung für die Geschäftsstelle Nachdem unsere langjährige Naturschutzreferentin Ulrike Kielhorn im Mai in den Ruhestand gegangen ist (dem NABU Berlin aber zumindest noch einen Tag pro Woche weiter zur Seite steht), hat im OktoJuliana Schlaberg ber Juliana Schlaberg ihre Nachfolge übernommen. Juliana hat ihren Bachelor in Geoökologie an der Uni Potsdam und ihren Master in Raumentwicklung an der TU Dresden gemacht. Beim NABU wird sie sich in der Verbändebeteiligung und der Begleitung der Stadtplanung von Senat und Bezirken einsetzen. In ihrer Freizeit möchte sie ihren neuen Balkon in eine grüne Oase verwandeln, Rettungsschwimmen machen und Salsa Rueda tanzen.