Electricar - Clipping

Page 1

electricar MAGAZIN

electricar DAS MAGAZIN FÜR DIE MOBILITÄT VON MORGEN Edition 3/22 Deutschland € 6,90 Schweiz SFR 13,80 CHF Österreich € 6,90 BeNeLux € 7,95

Stromer für jeden Einsatz Der Toyota bZ4X überzeugt als dynamischer Alleskönner

Voll im Zeitgeist Elektrischer SUV ist das erste Auto der neuen Plattform S. 20

Mehr zu mieten. Mit Mercedes-Benz Van Rental. eVito Kastenwagen, eVito Tourer oder der EQV – wir begleiten Sie bedarfsgerecht auf dem Weg in eine emissionsfreie Zukunft. Vollelektrisch und vollflexibel. Nämlich mit einer Miete, die genauso flexibel und transparent ist, wie Sie es von Mercedes-Benz Van Rental gewohnt sind. Dass Ihnen dabei die gewohnten Mehrwerte und Services unserer Mercedes-Benz TransporterExperten zur Verfügung stehen, versteht sich ganz von selbst. Was wir sonst noch mehr zu mieten haben, erfahren Sie unter www.vanrental.de

3/22 // Juni/Juli 2022

Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Seien Sie einer der Ersten und entdecken auch Sie die Faszination des elektrischen Fahrens. Um Ihnen den Einstieg in die Elektromobilität zu erleichtern, ist Mercedes-Benz Van Rental der richtige Partner. Deshalb haben wir unsere Mietflotte um eine attraktive Auswahl an Elektro-Transportern erweitert. So können Sie ganz entspannt im Alltagsgeschäft erleben, wie wirtschaftlich und imageträchtig sich die Nutzung von Elektromobilität auf Ihr Unternehmen und die Mitarbeiter auswirkt. Egal ob eSprinter Kastenwagen,

Ein Angebot der Mercedes-Benz Automotive Mobility GmbH, Am Postbahnhof 16, 10243 Berlin.

electricar_210x290_Van_Rental_eFlotte_2022.indd 1

28.04.22 12:45

LADEN MIT BENEFIT

STARTKLAR FÜR DIE ZUKUNFT

KLEIN UND ELEKTRISCH

So finden Sie den passenden Tarif

ATU punktet im Segment der E-Mobilität auf höchstem Niveau

Microcars erobern die Straßen der Innenstädte

S. 82

S. 64

S. 32


20

Drive

electricar 03/2022


Drive

PREMIERE PERFEKT

Der Toyota bZ4X ist das erste Modell der neuen Produktreihe, die rein batteriegetrieben mit zukunftsweisender Technologie und höchst modernem Design in dem boomenden Segment der Mobilität von morgen angreift.

D

Text: Armin Grasmuck

ie Idee der Konzernstrategen wirkt brillant. In direkter Nähe zum weltberühmten Wiener Schloss Belvedere haben sie ihr neuestes Glanzstück vorgestellt. Das Auto, mit dem der nach Produktionszahlen weltweit größte Hersteller in eine neue Ära aufbricht. Belvedere, die schöne Aussicht – auf alles, was da noch kommen möge. Und jetzt: Bühne frei für den Toyota bZ4X, das erste Modell der neuen Produktreihe, die rein batteriegetrieben mit zukunftsweisender Technologie und höchst modernem Design in dem boomenden Segment der Mobilität von morgen angreift. Der bZ4X ist das Elektroauto, auf das die Branche gewartet hat. Ein erstes und sehr klares Statement des Autogiganten aus Fernost, der damit dokumentiert: Wir setzen mit voller Kraft auf akkubetriebene Mobilität. Es ist mehr als nur ein Vorgeschmack. Unter der Dachmarke bZ plant Toyota, den Markt konsequent mit einer klassenübergreifenden Elektroflotte zu erobern. Mit welcher Vehemenz das Unternehmen dieses Ziel verfolgt, wurde bereits beim Prelaunch des bZ4X in Wien und zeitgleich in Köln deutlich.

electricar 03/2022

ERSTKONTAKT electricar-Chefredakteur Armin Grasmuck hatte in Wien die Gelegenheit den neuen Toyota bZ4X zu begutachten.

21


22

Drive

Der neue Stromer ist in der SUV-Klasse des äußerst beliebten Hybridmodells RAV4 angesiedelt. Er wirkt, wie es für ein Unternehmen des Spitzensegments gehört, rundum ausgereift und dem Zeitgeist entsprechend startklar für die geneigten Kundinnen und Kunden, die ihr Elektroauto aus purer Intention steuern – oder sich bereit für den Umstieg auf ein akkubetriebenes Fahrzeug zeigen. Premiere perfekt: Der bZ4X stellt sich bereits während des ersten Anblicks als höchst attraktives Gesamtpaket dar. Optisch wirkt das E-Modell im Vergleich mit den bewährten Verbrennern deutlich moderner. Den klassischen Kühlergrill haben sich die ToyotaDesigner zugunsten klarer Linien gespart, das Heck wirkt schräger – und weil die Karosserie im Vergleich zum RAV4 satte zehn Zentimeter tiefer liegt, kommt der 4,69 Meter lange Elektro-SUV deutlich dynamischer und bulliger daher. bZ4X – an den neuen Code werden sich die Kunden schnell gewöhnen. Auch weil sich zumindest auf den zweiten Blick eine gewisse Logik erkennen lässt. „bZ“ steht für Beyond Zero, das auf Nachhaltigkeit und null Emissionen angelegte Zukunftsprogramm von Toyota. Die „4“ charakterisiert die Größe des Fahrzeugs und das „X“ kennzeichnet die Geländegängigkeit. Über diese Kernelemente sind die meisten der mehr als 30 geplanten schadstofffreien Modelle des japanischen Produzenten zu entschlüsseln.

Innovative Zusatzelemente

DESIGN IM ZEITGEIST Der Toyota bZ4X wirkt im Vergleich mit den konzerneigenen Verbrennermodellen dynamischer – die Ladeklappe ist im vorderen Bereich der Fahrerseite zu finden .

Auch im Wageninnern versprüht der Elektro-­ SUV den sportlich eleganten Charme der Moderne. Klar und übersichtlich wirken die neu gestalteten Armaturen. Es fällt auf, dass die Digitalinstrumente weit hinter dem Lenkrad und verhältnismäßig nah an der Frontscheibe angebracht sind. Sie wirken wie der geniale Mix aus traditionellem Tachometer und Headup-Display. Und doch: Jeder, der mit den Verbrennermodellen von Toyota vertraut ist, wird sich auch im bZ4X auf Anhieb zurechtfinden. Als neues Element punktet die überaus breite Mittelkonsole zwischen Fahrer und Beifahrer. Sie bietet einen riesigen Stauraum, ist somit mehr als nur ein Ersatz für das Handschuhfach, auf das die Entwickler verzichtet haben. An dessen Stelle ist die Klimaanlage platziert worden. Über das große MultimediaDisplay können sämtliche Funktionen sowie Klimatisierung und Radio gesteuert werden. Innovatives Zusatzelement: Im kommenden Jahr wird Toyota für den bZ4X das sogenannte Steer-by-Wire-System anbieten. Vom Lenkrad ausgehend werden die Räder erstmals über Sensoren und ohne mechanischen Kontakt

electricar 03/2022


Drive

KLARE AKZENTE Der Innenraum des bZ4X ist konsequent und übersichtlich gestaltet, die Fahrgäste auf der Rückbank dürfen sich über große Beinfreiheit freuen.

gesteuert. Diese Modelle erhalten zudem ein eckiges Lenkrad, sind somit auch optisch voll auf der Höhe des Zeitgeists. Das Fahrerlebnis der Neuzeit ist auch den Fahrgästen auf der Rückbank gewiss. Aufgrund des großen Radstands von 2,85 Metern bietet der bZ4X ausgesprochen viel Platz in der zweiten Reihe, die entsprechende Beinfreiheit selbst bei zurückgefahrenen Vordersitzen inklusive. Die Sitzlehnen der Rückbank lassen sich individuell in der Neigung verstellen, was den Komfort noch einmal erhöht. Über zwei Steckdosen für USB-Kabel in der Rückwand der Mittelkonsole können Smartphones und Tablets mit Strom versorgt werden. Von hier aus lässt sich zudem die Sitzheizung für die Passagiere im Fond steuern.

Zwei Antriebsvarianten im Angebot Der bZ4X strahlt als erstes Modell, das auf Toyotas neu entwickelter Plattform eTNGA produziert worden ist. Sein Akku verfügt über die Kapazität von 71,4 Kilowattstunden. Der vollelektrische SUV ist in zwei Varianten erhältlich: mit Frontantrieb oder in der Allradversion. Wer sich für den Frontmotor entscheidet, bekommt den Anschub mit 150 Kilowatt (204 PS) und dem maximalen Drehmoment von 265 Newtonmetern geliefert – laut Hersteller geht es in 7,5 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer. Kerniger und leistungsstärker verhält sich der allradangetriebene bZ4X, der speziell im Gelände abseits der Asphaltpisten vorteilhaft ist. Hier schieben die vier Räder mit 160 Kilowatt (218 PS) und 336 Newtonmetern an,

electricar 03/2022

die 100-km/h-Grenze wird bereits nach 6,9 Sekunden geknackt. Höchst beeindruckend: Gesteuert von einem speziellen Tempomat für das Offroad-Gelände, klettert der bZ4X mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit bergauf und bergab. Dazu gibt es die frei regelbare Kontrolle zur Bergabfahrt, mehrere Fahrprogramme für das Gelände und die sehr agile Traktionskontrolle, die selbst auf schlammigen Untergrund oder im Schnee noch verlässlich greift. Unabhängig von der Größe des Motors ist die Spitzengeschwindigkeit auf 160 Stundenkilometer begrenzt. Auf diese Weise wird die Leistungskraft der Batterie optimal entfaltet und eine ansprechende Reichweite erzielt. Stichwort Reichweite. Im anerkannten WLTPZyklus fährt der frontangetriebene Toyota bZ4X je nach Ausstattung 392 bis 450 Kilometer weit. Der Verbrauch beträgt entsprechend 18,2 bis 15,9 Kilowattstunden auf 100 Kilometer. Für die Allradmodelle wird die Reichweite von 370

Großer Auftritt in Fernost Selbst langjährige Mitarbeiter waren überrascht, als Konzernchef Akio Toyoda (65) im vergangenen Dezember relativ kurzfristig die ­Zukunftspläne des Unternehmens kundtat. Rund 30 Milliarden Euro investiert Toyota demnach bis Ende des Jahrzehnts in die Elektromobilität. Wie die meisten Konkurrenten setzt der japanische Autobauer auf batteriegetriebene Fahrzeuge – doch auch Hybrid- und Wasserstoffantrieb sollen weiterentwickelt werden. Während des Auftritts präsentierte Konzernchef Toyoda zuerst das Premierenmodell bZ4X sowie 15 weitere Elektromodelle, die bis 2025 auf den Markt kommen sollen. Fünf Jahre später möchte er 3,5 Millionen E-Autos pro Jahr absetzen.

23


24

Drive

VOLUMEN IM FOND 452 Liter können im Kofferraum des bZ4X zugeladen werden – bei umgeklappter Rückbank entsprechend mehr.

TECHNISCHE DATEN HERSTELLER

Toyota

MODELL

bZ4X

ANTRIEBSART

Elektro

LEISTUNG

ab 150 kW / 204 PS

MASSE / GEWICHT

4.690 x 1.860 x 1.600 mm / ab 1.970 kg

ANTRIEBSACHSE

Front oder Allrad

bis 410 Kilometer bei einem Verbrauch von 19,3 bis 17,4 Kilowattstunden auf 100 Kilometer angegeben. Die Wärmepumpe, die den Innenraum energieeffizient beheizt, den Akku bestmöglich konditioniert und die Reichweite verlässlich stabilisiert, ist im bZ4X serienmäßig eingebaut. Der Clou: Über ein optionales Solardach kann zusätzlich Energie und somit Strom gewonnen werden. Bis zu 513 Kilometer können im besten Fall mit einer vollgeladenen Batterie gefahren werden. Je nach Wetter und Parkmöglichkeiten verspricht Toyota bis 1800 Extrakilometer dank Sonnenkraft pro Jahr. Aufgeladen werden kann der bZ4X an jeder Wallbox oder öffentlichen Säulen im AC-Modus (Wechselstrom) dank eines dreiphasigen Ladegeräts mit bis zu 11 Kilowatt. Am Schnelllader (DC/Wechselstrom) fließen bis zu 150 Kilowatt in den Elektro-SUV, was für kurze Standzeiten und längere Ausflüge spricht. Als Stecker nutzt Toyota den in Europa gängigen CCS-Standard, die zu 80 Prozent gefüllte Batterie in nur 30 Minuten verspricht der Hersteller.

ANZAHL DER TÜREN 5 KOFFERRAUM­ VOLUMEN

452 l

REICHWEITE

ab 420 km

0-100 KM/H

6,9 Sekunden

SPITZE

160 km/h

PREIS

ab 47.490 € (Deutschl.) ab 48.290 € (Österreich)

Neue Systeme für mehr Sicherheit Mit dem bZ4X debütiert auch die dritte Generation des einzigartigen Sicherheitsprogramms „Toyota Safety Sense“. Das engmaschige Netz aus leistungsstarken und verlässlichen Assistenzsystemen soll nach Angaben des Produzenten dank einer neuen Palette an Funktionen noch mehr Schutz bieten. Das erweiterte PreCollision-System erkennt entgegenkommende oder einscherende Fahrzeuge schneller, passt die Geschwindigkeit gegebenenfalls an und

leitet im Notfall konsequent das Bremsmanöver ein. Um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben, aktualisiert und verbessert sich die Software des Sicherheitssystems über sogenannte Over-the-air-Updates automatisch und kontinuierlich. Preislich startet der Toyota bZ4X in der Grundkonfiguration mit Frontantrieb in Deutschland bei 47.490 Euro. Damit bleibt er im Nettopreis unter 40.000 Euro und ist damit über den Umweltbonus in vollem Umfang förderfähig. In der Spitzenversion mit Allradantrieb, Technik- und Komfortpaket kostet der Elektro-SUV 59.900 Euro. In Österreich startet die Preistafel bei 48.290 Euro, dafür gibt es die frontangetriebene Variante inklusive Komfortpaket. Wird der Kaufvertrag bis zum 31. Mai abgeschlossen, gibt es eine Wallbox gratis dazu. Gemessen an seinem modernen Design, dem großzügigen Platzangebot und den neuen Bedienelementen ist der bZ4X als Dienstwagen oder für den groß angelegten Fuhrpark ohnehin eine sehr gute Option. Über die konzerneigene App MyT können Fahrer und Verantwortliche jederzeit den Batteriestand prüfen, Ladevorgänge präzise planen und Reisedaten abrufen – oder das Auto aus der Ferne steuern, etwa um die Temperatur des Innenraums zu regulieren. Besonders wertvoll: Toyota verspricht bezüglich des Kernelements, der Batterie, langfristige Verlässlichkeit. Auch nach zehn Jahren erbringt diese demnach 90 Prozent der ursprünglichen Leistung. Hier baut der japanische Konzern auf seine Expertise aus mehr als 25 Jahren im Hybridgeschäft. Mehr als 18 Millionen verkaufte elektrifizierte Fahrzeuge und aktuell 17 verfügbare E-Modelle sprechen für die Kraft, mit der Toyota auf dem Gebiet der Mobilität von morgen voranfährt. Das vollelektrische Premierenmodell bZ4X ist weit mehr als nur ein vielversprechender Ausblick auf die Ambitionen, die der Hersteller offensiv und zielstrebig verfolgt. Im Segment der E-SUV wird allein aufgrund seines gehaltvollen Gesamtpakets zuverlässig punkten.

electricar 03/2022


Drive

STROMER FÜR JEDEN EINSATZ Vom Publikumsliebling Yaris bis zum Nutzfahrzeug Proace: Die Kunden von Toyota haben die Möglichkeit, schnell und einfach auf akkubetriebene Fahrzeuge umzusteigen.

M

obilitätswende?! Die Taktgeber aus den Bereichen Marketing und Vertrieb von Toyota vernehmen den aktuellen Trend hin zu elektrisch betriebenen Fahrzeugen sowie den stetig und stark wachsenden Markt in diesem Segment mit der souverän wirkenden Gestik des etablierten Anbieters. „Wir haben bereits seit 1997 elektromobile Fahrzeuge im Programm“, sagt etwa Toyota Austria Geschäftsführer Holger Nelsbach. Tatsächlich war der Ende des vergangenen Jahrtausends präsentierte Toyota Prius weltweit das erste Auto mit Hybridantrieb, das in Großserie produziert wurde. Seit 2016 fährt dieses populäre Modell bereits in vierter Generation.

E-Bus mit bis zu neun Plätzen Die aktuelle Hybrid-Palette von Toyota umfasst praktisch alle Fahrzeugsegmente. Vom Einstiegsmodell, dem höchst populären Yaris, über den Dauerbrenner Corolla, auch in der langen TS-Version im Angebot, bis hin zu den Flaggschiffen Highlander und RAV4, der auch als Plug-in-Hybrid erhältlich ist. Im Bereich der Nutzfahrzeuge ist der japanische Hersteller bereits seit 2020 vollelektrisch unterwegs. Das Modell Proace, vor knapp zehn Jahren in Zusammenarbeit mit dem französischen PSA-Konzern entwickelt, steht seitdem in zwei Batteriegrößen mit 50 und 75 Kilowattstunden sowie Reichweiten von bis zu 230 und 330 Kilometer nach WLTP-Standard zur Wahl – als variabel einteilbarer Kleinbus mit fünf bis neun Sitzen oder als Transporter.

electricar 03/2022

Lexus, die etabliert Premiummarke aus dem Haus Toyota, hat bereits im vergangenen Jahr ihr erstes vollelektrisches Auto auf den Markt gebracht. Der allradgetriebene Kompakt-SUV UX300e, die E-Version des Verbrennermodells UX, kommt mit seiner vollgeladenen 54-kWh-Batterie bis zu 315 Kilometer weit. Sein Sicherheitspaket wirkt höchst attraktiv: zehn Jahre oder eine Million Kilometer (!) Garantie auf den Akku, dazu fünf Jahre oder bis zu 100.000 Kilometer Schutz für den kompletten Antriebsstrang. Der Einstiegspreis liegt bei 43.540 Euro ohne Förderung. Die Verantwortlichen von Lexus haben weitere Modelle angekündigt. Gerade ist der RZ 450e, das erste eigenständig entwickelte Elektroauto der Edelmarke, vorgestellt worden. Ein großer, kantiger SUV sowie ein Sportwagen sollen mittelfristig folgen. Bis zum Jahr 2030 beabsichtigt Lexus in großen Teilen Europas nur noch mit elektrischen Fahrzeugen unterwegs zu sein.

25


26

Drive

DIE MOBILITÄT VON MORGEN

Beyond Zero – emissionsfrei und noch mehr: So lautet das klar definierte Motto, das die Visionen des weltgrößten Automobilproduzenten beschreibt. electricar 03/2022


Drive

WASSERSTOFF Mit Drive in eine saubere Zukunft In dem Zukunftsprogramm „Toyota Environment Challenge 2050“, das die Konzernstrategen im Jahr 2015 ausgerufen haben, spielt Wasserstoff eine bedeutende Rolle. Sie gehen davon aus, dass diese Antriebstechnologie speziell das Transportwesen sowie einige andere Bereiche des Alltags nachhaltig verändern wird – von Autos, Zügen und Schiffen bis hin zu Heizmöglichkeiten in Wohnräumen. Großer Vorteil: In der Gesellschaft, die auf Wasserstoff basiert, entsteht anders als bei anderen Energiequellen als Abfallprodukt nur Wasser. Zudem lässt sich Wasserstoff relativ einfach in großen Mengen speichern und auch transportieren. Toyota hat bereits das neue Modell Mirai, das mit Wasserstoff betrieben wird, im Programm. Dieses höchst attraktiv wirkende Auto kann an den entsprechenden Tankstellen in nur drei bis fünf Minuten betankt werden, die Reichweite ist auf 550 Kilometer ausgelegt – absolut emissionsfrei, versteht sich.

INNOVATIONEN Neue Technologien, einfach genial „Wir wollen eine Welt, in der du dich immer frei bewegen kannst, eine Welt, die niemanden zurücklässt“, so bewirbt der japanische Großkonzern seine Mobilitätslösungen für eine nachhaltige Zukunft. Der Grundgedanke liegt auf der einfachen, sorglosen und komfortablen Art, sich fortzubewegen. Die Modellpalette, an der die Entwickler von Toyota arbeiten, ist breit gefächert und sehr beeindruckend. Hier fährt der Stadtbus bereits vollautonom. Auch gibt es den virtuellen Mobilitätsroboter T-TR1, der dafür sorgt, das Kontakte zwischen Menschen an verschiedenen Orten aufrechterhalten werden können. Dazu kommen unter anderem der elektrifizierte Brennstoffzellenbus Sora, der autonome Auslieferungsroboter und LQ, das Auto der Zukunft, das sich auf emotionale Weise mit dem Fahrer verbindet.

NACHHALTIGKEIT Umweltschutz ist das elementare Ziel Beyond Zero – emissionsfrei und noch mehr. Um diesem hehren Ziel gerecht werden zu können, blicken die Unternehmensforscher weit über den Tellerrand hinaus. Am Fuße des heiligen Bergs Mount Fuji bauen sie beispielsweise Woven City, eine Modellstadt, in der die Technologien der Zukunft entwickelt, erprobt und miteinander vernetzt werden. Auf dem Areal eines stillgelegten Toyota-Motorenwerks können Wissenschaftler aus der ganzen Welt ihre Ideen und Visionen in den Segmenten wie Smart City, Smart Home, Robotik, künstliche Intelligenz und autonomes Fahren verwirklichen. In der verwobenen Stadt löst sich die traditionelle Aufteilung in Straßen, Rad- und Fußwege auf. Autonome und individuelle Mobilität interagieren – sauber und rein.

electricar 03/2022

27



electricar MAGAZIN

electricar DAS MAGAZIN FÜR DIE MOBILITÄT VON MORGEN Edition 3/22 Deutschland € 6,90 Schweiz SFR 13,80 CHF Österreich € 6,90 BeNeLux € 7,95

Startklar für die Zukunft

„Der Schritt hin zur Elektrifizierung von Fuhrparks ist sicher.“

ATU punktet im Segment der E-Mobilität auf höchstem Niveau

3/22 // Juni/Juli 2022

S. 64

LADEN MIT BENEFIT

HÄNDE WEG VOM STEUER

KLEIN UND ELEKTRISCH

So finden Sie den passenden Tarif

Autonomes Fahren setzt erste Akzente in der Verkehrswende

Microcars erobern die Straßen der Innenstädte

S. 82

S. 28

S. 32


64

Business

STARTKLAR FÜR DIE ZUKUNFT electricar 03/2022


Business

Text: Armin Grasmuck

ATU hat sein Angebot klar und konsequent neu ausgerichtet. Der renommierte Kfz-Dienstleister punktet im Segment der E-Mobilität mit Service und Zubehör auf höchstem Niveau.

E

cht jetzt?! Die ATUF i l i a l e i n Pa rs d o r f wirkt auf den ersten Blick wie das Geschäftsgebäude der nächsten Dimension. Klare Linien, der Anstrich im matten Grau des Zeitgeists und der Konzernfarbe rot. Keine Bremsspuren, keine Ölflecken – und auch keine laut heulenden Werkzeuggeräusche. „Wir leben für Mobilität“, so lautet das Motto, das in riesigen Lettern auf die Fensterfolien gedruckt steht. Wer etwas genauer hinsieht, stellt schnell fest: ATU, dieses renommierte Auto-Service-Unternehmen legt den Fokus gezielt auf die Mobilität von morgen. „W i r h a b e n festgestellt, dass unsere Kunden heute weit mehr wünschen und benötigen als nur Reifenwechsel, Ölwechsel und frisches Wasser für die Scheibenwischanlage“, sagt Georg Thoma, seit gut einem Jahr als Flottendirektor bei ATU im Dienst: „Selbstverständlich bieten wir diese Service-Leistungen auch in Zukunft in der gebotenen Qualität an. Doch mit dem Blick auf die Zukunft haben wir das Angebot und unseren Auftritt neu ausgerichtet und um einige Bereiche erweitert.“ Wie konsequent und nachhaltig die ATU-Strategen ihre neues Konzept umsetzen, ist in Parsdorf offensichtlich: Hereinspaziert in die neue Welt der Mobilität – mit allem, was dazu gehört! Die Geschäftsräume der im Jahr 2020 eröffneten Filiale strahlen wie ein bunter Mix aus Elektroshop, Fachhandel und Mobilitätszentrum von morgen. Großzügig gestaltet, klare Linien, einzigartig das Sortiment. Allein die als Straße mit grauer Teerdecke sowie weißen Mittel- und Randstreifen animierte Durchgangspassage macht Lust auf mehr.

„E-Scooter und Roller“, ist dort zu lesen: „Transport, E-Bikes“ und „Zweirad-Werkstatt“. Bei ATU? Genau, bei ATU! Das Unternehmen, das sich seit mittlerweile 37 Jahren als höchst qualifizierter und zuverlässiger Partner für den Auto-Service etabliert hat, bietet seine Dienste wie selbstverständlich auch im Segment der Elektromobilität an – und sogar batteriegetriebene Fahrzeuge zum Verkauf: E-Roller, akkubetriebene Scooter und Elektrofahrräder, die praktischen Lösungen für den Stadtverkehr und das entsprechende Zubehör. „Unser Vorteil ist, dass wir uns bereits seit 2016 intensiv und aufrichtig mit den technischen Entwicklungen im Bereich der E-Mobilität beschäftigen“, so erklärt es Rene Kleesattel, der ATU-Experte für die Mobilität von morgen. „Heute sind bereits mehr als 800 unserer Werkstattmitarbeiter an Hochvolt-Systemen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge geschult.“ In der Praxis heißt das: An

Auch elektrische Roller, Scooter und Fahrräder stehen zum Verkauf

electricar 03/2022

17 Kilometer östlich von München: Stippvisite in der Autowerkstatt von morgen -

In der Hochphase der Reifenwechselperiode hat die Redaktion von electricar die ATU-Filiale im oberbayerischen Parsdorf besucht. Flottendirektor Georg Thoma (Foto unten, rechts) und Rene Kleesattel (Mitte), der Experte für Elektromobilität, erklärten Chefredakteur Armin Grasmuck die Pläne und Visionen des renommierten Kfz-Service-Unternehmens, speziell im Segment der battergetriebenen Fahrzeuge.

65


66

Business

jeder der mehr als 550 ATU-Filialen in Deutschland und Österreich ist mindestens ein Servicemitarbeiter beschäftigt, der akkubetriebene Fahrzeuge spannungsfrei schalten und somit mögliche Schäden an den Elektrokomponenten beheben kann. Mehr als 150.000 Elektro- und Hybridfahrzeuge waren inzwischen zur Wartung in den Werkstätten von ATU – Tendenz stark steigend. 42 Filialen sind bereits mit Schnellladesäulen ausgestattet, die durchweg stark frequentiert werden. Als klares Indiz für die hohe Elektrokompetenz darf zudem die bislang einzigartige Kooperation mit Aiways betrachtet werden. ATU ist offizieller Servicepartner für alle Fahrzeuge des chinesischen E-Autoherstellers und damit verantwortlich für die Wartung und sämtliche Garantiearbeiten der populären Elektro-SUV. Da klingt es nur logisch, das sich weitere Neustarter auf dem Gebiet der Elektromobilität und auch etablierte Unternehmen aus den Bereichen Mietfahrzeuge und Flottenmanagement um vergleichbare Service-Vereinbarungen mit ATU bemühen.

spezifisch bis ins Detail. In allen Filialen wird die modernste Diagnosetechnik für alternative Antriebssysteme, wie sie in Elektro- und Hybridfahrzeugen vorkommen, genutzt. Das in stetigen Fort- und Weiterbildungen geschulte Fachpersonal ist jederzeit auf dem aktuellen Stand der Technik. Zudem sind die ATU-Werkstätten technisch so aufgerüstet worden, das Arbeiten an Hochvoltvehikeln generell durchgeführt werden können. „Ein großer Vorteil für unsere Kfz-Mechatroniker ist, dass wir sie bei Bedarf über den Zugriff auf die Datenbanken der Hersteller stets mit allen relevanten Informationen unterstützen können“, sagt E-Experte Kleesattel. „Zudem erfolgen sämtliche Reparaturen unter Einhaltung der Sicherheits- und Herstellervorgaben, was den höchstmöglichen Qualitätsstandard gewährleistet.“ Entscheidender Faktor für die Kunden: Lassen sie ihre Elektro- oder Hybridfahrzeuge in einer ATUFiliale warten, bleibt die Herstellergarantie vollumfänglich erhalten. Neue Sommer- und Winterreifen sind bei ATU selbstverständlich auch im Zeitalter der Elektromobilität in hochwertiger Qualität und zu attraktiven Konditionen käuflich zu erwerben. In Parsdorf stehen sie im Regal gleich neben den Ladekabeln. Das frische Wasser für die Scheibenwischer gibt es gratis dazu.

Das Fachpersonal wird regelmäßig fortund weitergebildet

FACHKRÄFTE FÜR E-AUTOS Mehr als 800 ATU-Mitarbeiter wurden bereits an Hochvolt-Systemen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge geschult.

Wartung und Service bei ATU erhalten die Herstellergarantie

ANGEBOTE IM ZEITGEIST In den ATU-Filialen gibt es eine breite Palette an E-Scootern, Elektrofahrrädern und dem entsprechenden Zubehör.

Die Palette an professionellen Dienstleistungen, die ATU im Bereich der batteriegetriebenen Fahrzeuge offeriert, ist breit und

electricar 03/2022


Business

„Die ökologische und soziale Verantwortung ist kein Lippenbekenntnis mehr“ Georg Thoma (58) hat vor gut einem Jahr die Position des Direktors Flotte bei ATU übernommen. Er gilt als Experte im B2B-Bereich, der Erfolge in unterschiedlichsten Geschäftsmodellen – vom Start-up bis zum Großkonzern – vorweisen kann. Unter anderem war er in Spitzenposten bei der HVB direkt und bei Conrad Electronic tätig.

Was sind die Treiber, um eine Unternehmensflotte zum E-Fuhrpark umzurüsten? Eine Rolle spielen natürlich staatliche Subventionen sowie reduzierte Steuersätze. Besonders entscheidend für den Wechsel zur E-Mobilität ist allerdings die Änderung der Denkweise. Elektrofahrzeuge sind ein zentraler Hebel für die Dekarbonisierung des Verkehrs und somit auch für den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens. In vielen Konzernen, aber auch im Mittelstand, hat man sich bewusst dafür entschieden, individuelle Umweltpläne zum nachhaltigen Handeln in ESG-Konzepten zu definieren und umzusetzen. Fuhrparkleiter stehen vor der Aufgabe, klimapolitische Ziele in ihrem Wirkungsbereich zu verfolgen. Die ökologische und soziale Verantwortung von Unternehmen ist längst nicht mehr nur ein Lippenbekenntnis, sondern fest in Policies verankert. Hat diese Entwicklung Einfluss auf weitere Marktteilnehmer? Ja, absolut. Der Schritt hin zur Elektrifizierung von Fuhrparks ist sicher. Auch Verbraucher entscheiden sich immer öfter für batteriebetriebene Fahrzeuge. Hier wird noch stark experimentiert und E-Mobilität erst einmal getestet, bevor man sich durch einen Kauf langfristig bindet. Der Effekt liegt auf der Hand: Neue Geschäftsmodelle wie Leasing im Privatkunden-Segment und Abo-Autos boomen. Anbieter stehen deshalb unter Druck, ihre Flotten zügig aufzustocken. Das starke Wachstum von E-Fuhrparks ist auch für ATU ein strategisches Thema. Wir haben unsere Services gezielt darauf ausgerichtet und verfügen beispielsweise in sämtlichen Filialen über Equipment und Fachpersonal, um Arbeiten an Elektrofahrzeugen durchzuführen.

electricar 03/2022

Zugleich kommen immer neue Hersteller von Elektroautos auf den Markt. Welche Herausforderungen sehen Sie hier? Großes Potenzial liegt bei den Herstellern aus dem asiatischen Raum. Allerdings fehlt ihnen hierzulande meist ein Netz an zuständigen Vertragswerkstätten. Diese Tatsache bringt Flottenmanager in eine schwierige Lage: Entscheiden sie sich für solche Modelle, ist es erst einmal ungewiss, wie die Fahrzeuge im Wartungs- und Reparaturfall oder bei gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen bedient werden können. Die Abwicklung dieser Prozesse ist unsere Stärke. Für E-Autohersteller wie Aiways nehmen wir die Position einer klassischen OEM-Werkstatt wahr, gewährleisten Managern somit die Rundumbetreuung ihres Fuhrparks. Wie können Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit im Fuhrpark ausbauen? Der Umstieg auf E-Autos ist nur ein Puzzleteil. Umweltbewusste Strategien müssen heutzutage viel breiter aufgestellt sein. E-Mobilität lässt sich mit alternativen Fortbewegungslösungen noch nachhaltiger gestalten. Viele Möglichkeiten bieten hier E-Bikes, -Roller und -Scooter, die einen Elektrofuhrpark besonders im urbanen Raum ideal ergänzen können. Es gehört auch dazu, Verschleißmaterialien wie Altreifen, Batterien oder Altöl korrekt zu entsorgen, sie dem Recyclingprozess zuzuführen und somit Wertstoffe im Rahmen einer modernen Kreislaufwirtschaft wiederverwendbar zu machen. In diesem Bereich nimmt ATU seit über 20 Jahren eine Vorreiterrolle ein und ist an innovativen Kampagnen wie „BlackCycle“ beteiligt – ein groß angelegtes Forschungsprojekt mit dem Ziel, Materialien aus Altreifen konsequent der Neureifenproduktion zuzuführen. Mit umfassenden E-Mobilitätslösungen und nachhaltig aktiven Service-Partnern an ihrer Seite entsteht für Unternehmen ein durchgängiges Ökologiekonzept im Sinne des ESG-Gedankens.

67



electricar MAGAZIN

electricar DAS MAGAZIN FÜR DIE MOBILITÄT VON MORGEN

Edition 2/22 Deutschland € 5,90 Österreich € 5,90

Schweiz SFR 11,80 BeNeLux € 6,95

Fahrgenuss im Elektrobus

Eleganter Raumgleiter Lenken und laden: E-Van mit Stern im Praxistest S. 46

2/22 // April/Mai 2022

Der Mercedes EQV 300 begeistert mit höchstem Komfort

ANGEBOT FÜR ALLE

REIFEN IN BESTFORM

ELITEKLASSE UNTER STROM

Ladesäulen-Flatrates im großen Vergleich

Pirelli-Elect holt das Optimum aus dem akkubetriebenen Auto

Fußballprofi Yannick Gerhardt im exklusiven E-Interview

S. 92

S. 38

S. 18


46

Drive Test

electricar 2/2022


Drive Test

EINS PLUS MIT STERN

Komfort, Sicherheit, Technik - neuester Stand. Der Mercedes EQV avanciert im Segment der gehaltvollen Großraumgleiter zum Klassenbesten. Text: Armin Grasmuck

D

ie Tankklappe hat auch auf dem Weg in die Mobilität von morgen ihren Platz behalten. Diese gute alte Tankklappe auf halber Höhe rechts im Rahmen der Fahrertür, durch welche die Zapfpistolen der Tankstellen eingeführt wurden und immer noch werden, um die Verbrennermotoren der Vorgängermodelle mit ausreichend Treibstoff zu versorgen, gibt es auch in dem vollelektrischen Mercedes EQV 300. Doch hier fließt kein Diesel mehr – und der Strom wird an der Frontseite in das Fahrzeug geladen. Tja, diese Ladeklappe ... Manchmal schafft es selbst die moderne Version des Klassikers, den Fahrer nachhaltig zu verblüffen.

Edel und elegant Gut möglich, dass die traditionell sehr selbstbewusst und ausdrucksstark agierenden Konstrukteure des schwäbischen Premiumherstellers das über Jahrzehnte geschätzte und lieb gewonnene Element bewusst in die Zukunft transportiert haben. Als so genanntes Statement, wie es neudeutsch formuliert wird: Hier fährt ein Mercedes, der seinem ureigenen Anspruch an höchste Qualität gerecht wird und in der logischen Konsequenz prinzipiell als bester seiner Klasse zu gelten hat. Komfort, Sicherheit, Technik – neuester Stand. Der batteriegetriebene Kleinbus hält, was er verspricht. Auf den ersten Blick wird klar: Der EQV hat dieses gewisse Etwas, und er hat viel mehr als die meisten Konkurrenten in der Kategorie

electricar 2/2022

der Großraumlimousinen des gehobenen Standards. Edel und elegant wirkt er, als er auf dem Parkplatz zum Einsteigen bereit steht. Wir setzen uns ins Cockpit und stellen auch hier fest: keine Kompromisse. Keine überdimensionierten Bildschirme, keine Reduktion auf die allernötigsten Knöpfe und Regler, keine schrillen Designs und Farben. Das Armaturenbrett mit seinen Instrumententafeln, Messanzeigern und Schalthebeln ist einfach so, wie wir es von Mercedes kennen. Leicht zu verstehen und zu bedienen, intelligent und ausgereift in jeder Hinsicht. Dies vereinfacht den Einstieg und erhöht auch mittelfristig den Fahrspaß. Legen wir los! Den Fuß auf das Bremspedal, raus mit der Feststellbremse, den Hebel rechts am Lenkrad auf D – der Mercedes EQV 300 fährt ruhig

STARTKLAR AM STEUER electricar-Redakteur Armin Grasmuck hatte die Gelegenheit, den Mercedes EQV zu testen.

und mit gediegener Eleganz auf die Fahrbahn. Schnell wird deutlich, wie sich der geräumige Stromer von den Verbrennern der V-Klasse unterscheidet. Während die Urahnen sich speziell bei frostigen Temperaturen mit kernigem Motornageln auf Betriebstemperatur brachten, surrt und schnurrt der EQV nur sanft und leise. Grazil gleitet er über den Asphalt.

Höchster Fahrgenuss Tritt der Fahrer vehement das Gaspedal, wird der riesige Mercedes zur Wuchtbrumme. Er hält auch in dieser geballten Dynamik treu die Spur, meistert die Kurven. Doch ganz ehrlich, es ist kein Bus für wilde Slalomrennen. Dafür

47


48

Drive Test

ausgestattet, was das Wohlbefinden noch einmal zu steigern vermag. Wir kriegen ein gutes Gefühl dafür, wie angenehm es sein kann, wenn der Bundeskanzler zum Staatsakt gefahren wird – oder Scarlett Johansson zum Filmset. Wichtig zu wissen für den Chauffeur oder das Familienoberhaupt: Die Einzelsitze und auch die Bänke, die in flexiblen Leisten am Fahrzeugboden verankert sind, können schnell und einfach auch gegen die Fahrtrichtung eingebaut, versetzt, verschoben oder vollständig ausgebaut werden. Der Stauraum erhält auf diese Weise einen gänzlich neuen und opulenten Charakter.

Lange Kurven wie auf Schienen

ERSTE KLASSE Das elegant bis edel anmutende Cockpit setzt auf die bewährten Komponenten aus dem Hause Mercedes, auch die Sitze im hinteren Bereich genügen den höchsten Ansprüchen.

ist das 5,14 Meter lange Großraummodell keinesfalls entwickelt worden. Allein seine Attribute, die Formen und sein Klientel sprechen dagegen. Der EQV bringt höchsten Fahrgenuss, komfortabel, entspannt und mit dem klaren Anspruch auf das Wesentliche. Es ist kurios: Aus dem Blickwinkel des Fahrersitzes betrachtet wirkt dieser Mercedes auf uns wie ein SUV. Die breite Frontscheibe und der kurze Blick nach hinten erinnern uns jedoch schnell daran, dass wir hier definitiv in einer anderen Wagenklasse unterwegs sind.

Mehr als genug Luft und Raum Der EQV ist eine hochwertige wie preisintensive Option für Privatpersonen, die sich und ihre Lieben gut transportiert sehen möchten – sehr beliebt allerdings auch als Flottenfahrzeug und High-end-Shuttle im Geschäftsleben. In diesem Ambiente und auf diesen Sitzen fühlt sich jeder wohl, vom Hotelgast bis zum Generaldirektor. Die auch im E-Modell noch kantige Form lässt den bis zu acht Fahrgästen mehr als genug Luft und Raum. Unser Testwagen ist mit vier Einzelsitzen im Fond

Seit mehr als 60 Kilometern fahren wir über die Bundesstraße in Richtung Schwäbische Alb, vorbei an Ulm – und angetan von dem stabilen wie zuverlässigen Auftritt des EQV. In den Bereichen zwischen 80 und 120 Stundenkilometer wird die Fahrt zum Hochgenuss. Da säuselt der Große mit dem Stern im Logo ruhig und angenehm, es hat etwas von Privatjet oder ICE. Erster Klasse, versteht sich. Uns fällt auf, wie stark der Geräuschpegel je nach Fahrbahnbelag variiert. Wie ausgereift und effizient die digital gesteuerten Fahrhilfen unterstützen, erkennen wir besonders in den länger gezogenen Kurven. Wird‘s zu schnell, greifen sie ein. Achse für Achse, Reifen für Reifen, von sanft bis bestimmt. Der EQV fährt wie auf Schienen, er hat auch das Verkehrsgeschehen rund um sich herum voll im Sensorenfeld. Es ist faszinierend, wie schnell und einfach, die Fahrhilfen auch in diesem Mercedes zu bedienen sind. Wir strecken den linken Zeigefinger am Lenkrad aus, schieben die Schalthebel nach oben – läuft. Das Auto hält in der gewünschten Geschwindigkeit die Spur und den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Der EQV bremst, im Notfall sogar bis zum Stillstand. Das können heute alle Modelle dieser Preisklasse? Theoretisch schon. Wenn es den Fahrern gelingt, die mitunter skurril anmutenden Sicherheitssysteme erst einmal zu aktivieren. Längere Ausfahrten wollen in diesem Mercedes wohl geplant sein, die Reichweite ist allein aufgrund seiner Größe, der riesigen Frontpartie und seines Gewichts begrenzt. Geschwindigkeiten jenseits der 130 Stundenkilometer leeren die Batterie im Schnelldurchlauf. Der Verbrauch liegt selbst bei zurückhaltender Fahrt über 25 Kilowattstunden pro 100 Kilometer, Wegstrecken von 200 Kilometern und mehr sollten unbedingt strategisch geplant werden. Immer vorausgesetzt, dass

electricar 2/2022


Drive Test

der Akku zu Beginn der Fahrt zu 100 Prozent aufgeladen ist. Der Ladesäulensucher im Navigationsgerät arbeitet zuverlässig, es hilft ihn gut im Blick zu behalten. Speziell bei kühleren Temperaturen ist es ratsam, den Elektrobus kürzer getaktet und regelmäßig mit frischen Stromstößen zu animieren. Der eigentliche Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent dauert im EQV rund 45 Minuten. Wir gleiten im Eco-Modus über die Autobahn zurück nach Bayern und schaffen mehr als 250 Kilometer bis zum nächsten Ladestopp. In der Praxis heißt es: alle 200 bis 250 Kilometer für 45 Minuten an die Ladesäule. Wie gut, dass zumindest das Navigationsgerät mit seiner so genannten Electric Intelligence zu Beginn der Fahrt die effizienteste Route wählt und auch den stets aktualisierten Ladestand anzeigt, der für die Ankunft an den Ladesäulen und dem Ziel errechnet worden ist – etwaige Staus und Umwege inklusive. Der Fahrer ist gut beraten, den Vorschlägen des Bordcomputers zu folgen, denn das Navi zeigt sich wenig kompromissbereit, wenn die vorgegebenen Routen verlassen werden. Es versucht dann lang und länger, den EQV auf die Ideallinie zurück zu bewegen, bevor es neue Optionen erkennt und entsprechend berechnet.

Qualität hat ihren Preis Kühl kalkulieren sollten auch diejenigen, die sich ernsthaft damit beschäftigen, ihren Fuhrpark um dieses Prachtexemplar zu erweitern. Der Kleinbus von Mercedes ist ein zuverlässiger Wegbegleiter, der den höchsten Ansprüchen genügt – mit einer preisintensiven Pointe. Gut 70.000 Euro kostet das Basismodell, unser Testfahrzeug in der stylischen Avantgarde-Line mit dem komfortablen Dämpfungssystem Airmatic, Parkpaket, Klimaautomatik, Soundsystem und Co. erhöht den Gesamtpreis auf knapp 100.000 Euro. Es ist wie bei jedem Fahrzeug mit dem Stern, das sich als Klassenbester die Note eins plus verdient: Qualität hat ihren Preis. Gerade in dieser Zeit, da sich das Mobilitätsverhalten privat wie geschäftlich grundlegend verändert, dürfte die Quote der potenziellen Barzahler, auch was den EQV betrifft, überschaubar bleiben. Der E-Bus von Mercedes ist allein durch sein außergewöhnliches Platz- und Komfortangebot ein Dauerbrenner im gehobenen Geschäftsbereich wie im VIP-Segment. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass er jetzt auch als Topmodell im boomenden Markt der Auto-Abos punktet. Vibe, der österreichische Anbieter für Elektrofahrzeuge, offeriert den EQV bereits

electricar 2/2022

ELEGANZ IM FREIEN RAUM Der 5,14 Meter lange EQV präsentiert sich in jedem Fahrzeugbereich sehr gediegen in Bestform.

ab 999 Euro pro Monat – eine attraktive Rate, gemessen an dem vergleichsweise hohen Neuwagenpreis, und eine gute Alternative für die Mobilitymanager, die ihren Fuhrpark gehaltvoll aufwerten möchten.

In eigenen Sphären Im Stadtverkehr und auf der Mittelstrecke von bis zu 200 Kilometern verkehrt der Elektrobus als rollende Oase der höchst verlässlich vermittelten Glückseligkeit in eigenen Sphären. Geht es über längere Distanzen, sind der ICE oder gar der Privatjet vielleicht die interessanteren Alternativen, selbst wenn der Antrieb des EQV noch so sanft dahinschnurrt. Wer die Gelegenheit hat, zumindest als Gast eine Etappe in diesem opulent bemessenen Großraumgleiter mitzuerleben, wird diese besondere Art des Personentransports zu schätzen lernen. Der Mercedes EQV 300 ist zweifellos eines dieser Fahrzeuge, in denen sogar der Chef sich ohne zu murren in die zweite Reihe bequemt. Es könnte auch sein, das er seinem Fahrer frei gibt, sich selbst ans Steuer setzt und in gewohnter Manier das Kommando übernimmt – kraftvoll und mit dem klaren Blick nach vorn.

TECHNISCHE DATEN HERSTELLER

Mercedes

MODELL

EQV 300 lang

ANTRIEBSART

Elektro

LEISTUNG

150 kW

MASSE / GEWICHT

5.140 x 1.928 x 1.901 mm / 2.753 kg

TÜRANZAHL

5

KOFFERRAUMVOLUMEN

1.030 l

BATTERIEKAPAZITÄT

90 / 100 kWh (netto/brutto)

LADELEISTUNG

11 kW / 110 kW (AC/DC)

REICHWEITE

347 km

0-100 KM/H

10 Sekunden

SPITZE

140 oder 160 km/h

PREIS

ab 71.388 Euro

49


18

Drive Interview

electricar 02/2022


Drive Interview

“E-AUTOS SIND IN DER KABINE DAS THEMA” Text: Armin Grasmuck

Bundesliga-Kicker Yannick Gerhardt über seinen Blick auf die Mobilität von morgen, das Leben in Wolfsburg und PS-verrückte Fußballprofis.

D

er Führerschein, endlich selbst ans Steuer – und möglichst schnell ein eigenes Auto. Waren Sie auch einer derjenigen, die dem 18. Geburtstag entgegengefiebert haben? Yannick Gerhardt: Ich war sogar noch schneller! (lacht) Ich habe den Führerschein bereits mit 17 Jahren gemacht und durfte im Anschluss mit einer Sondergenehmigung auch schon mit 17 zum Training fahren. Wir wohnten 50 Kilometer von meinem damaligen Klub, dem 1. FC Köln, entfernt. Es gab von dort keine Möglichkeit, mit dem öffentlichen Nahverkehr zum Verein zu kommen. Deshalb wurde diese Ausnahme genehmigt. Klar, auch ich habe darauf gebrannt, endlich Autofahren zu dürfen. Ich erinnere mich noch sehr genau, dass ich die ersten Fahrten mit dem Polo meiner Eltern gemacht habe. Es war das Gefühl der großen Freiheit. Fühlten Sie sich mit 17 reif genug für den Straßenverkehr in einer Millionenstadt wie Köln? Ich habe schnell gemerkt, dass die Fahrprüfung und der bestandene Führerschein noch kein klares Zeichen dafür sind, dass man gut Autofahren kann.

electricar 02/2022

Man braucht einfach eine gewisse Erfahrung im Straßenverkehr, deshalb bin ich zu Beginn lieber etwas vorsichtiger gefahren. Die Art der Fortbewegung erlebt gerade einen großen Umbruch, auch die meisten der großen Automobilhersteller bekennen sich klar zur Elektromobilität. Wie empfinden Sie diesen Wandel? Ich habe mich in den vergangenen Jahren vermehrt mit den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Die Elektromobilität ist definitiv eine der Lösungen, wenn es darum geht, umweltfreundlicher unterwegs zu sein. Das ist der Grund, warum ich seit gut zwei Jahren elektrisch fahre. Wie haben Sie den Umstieg von den Verbrennermotoren zum Elektroauto erlebt? Die Fahrgeräusche! Das ist die größte Umstellung. Zu Beginn habe ich mich öfter gefühlt wie in der Straßenbahn oder im ICE. (lacht) Ich finde es eigentlich ziemlich entspannend, wenn es im Auto etwas ruhiger ist. Natürlich ist die Reichweite nach wie vor ein wichtiger Punkt, der auch etwas Planung erfordert. Ich denke, jeder, der sich der Elektromobilität gegenüber offen zeigt, erkennt relativ schnell die Vorteile, die sie bringt. Stichwort Reichweite. Wie planen Sie Ihre Fahrten, beispielsweise vom ihrem Arbeitgeber VfL Wolfsburg in die rheinische Heimat? Ich mache mir jetzt auf jeden Fall mehr Gedanken. Längere Strecken lege ich inzwischen auch gerne mit der Bahn zurück, die Verbindungen von Wolfsburg nach Köln sind sehr gut. Selbstverständlich bin ich auch schon ein paar Mal mit dem Elektroauto nach Köln gefahren, das hatte ich mir ehrlich gesagt schwieriger vorgestellt. Mittlerweile ist es möglich, die

AN DER ARENA Yannick Gerhardt (rechts) im exklusiven Interview mit electricar-Redakteur Armin Grasmuck.

19


20

Drive Interview

EINSATZ IN DER AUTOSTADT Yannick Gerhardt posiert vor dem neuen VW ID.5, der Ende April der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Profi seit neun Jahren Yannick Gerhardt (28) steht seit 2016 bei Bundesligist VfL Wolfsburg unter Vertrag. Er wurde in Würselen/NRW geboren und beim 1. FC Köln ausgebildet. Im September 2013 debütierte der Mittelfeldspieler im Dress der Geißböcke in der höchsten deutschen Spielklasse, drei Jahre später machte er beim 0:0 in Mailand gegen Italien sein erstes und bislang einziges Länderspiel für die A-Nationalmannschaft. 2017 wurde er mit der deutschen U-21-Nationalmannschaft Europameister. Mit den Wolfsburgern qualifizierte er sich in der vergangenen Saison für die Champions League, die Wölfe schieden im Herbst jedoch bereits nach der Vorrunde aus.

gesamte Fahrt inklusive aller Ladestopps im Navigationssystem über den Routenplaner zu definieren. Klar, es dauert insgesamt etwas länger als mit dem Verbrennerfahrzeug. Doch es ist auch ein Schritt weg von der hektischen Art, immer alles möglichst schnell erreichen zu müssen. Mit dem E-Auto lässt man sich einfach etwas mehr Zeit und reist somit entspannter. Wie Ihre Mitspieler und Kollegen beim VfL Wolfsburg, einem 100-prozentigen Tochterunternehmen von Volkswagen, haben Sie speziell mit dem Blick auf die Mobilität den Vorteil, in der Autostadt zu leben und zu arbeiten. Was bedeutet dies in der Praxis? Es ist selbstverständlich eine besondere Situation. Wir gehören zu Volkswagen, und irgendwie wächst man automatisch mit dem Unternehmen zusammen. Man informiert sich, man lernt mehr über Autos. Eines der ersten Erlebnisse nach meinem Wechsel war der Besuch der Autostadt – vor allem das Automobilmuseum ist sehr beeindruckend. Wir besuchen natürlich auch immer wieder das Werk, das ist jedes Mal aufs Neue spannend. Ich habe großen Respekt davor, wie das alles funktioniert, welche logistischen Herausforderungen die Autoproduktion mit sich bringt. Haben Sie die Möglichkeit, zukünftige Modelle oder Prototypen zu besichtigen oder sogar für Testfahrten bereitgestellt zu bekommen? Das wäre sicher interessant, doch so leicht lässt sich die Entwicklungsabteilung von Volkswagen dann doch nicht in die Karten schauen. Zumal ich von Beruf ja auch Fußballer uns kein Ingenieur bin. (lacht) Richtig spannend finde ich die Fahrsicherheitstrainings auf speziellen Teststrecken,

an denen meine Mitspieler und ich mehrfach teilgenommen haben. Da konnten wir auch umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Elektromobilität machen. Sicherheitstechnik, Slalomfahrten, Vollbremsen – das hat allen Spaß gemacht Ist das Thema Nachhaltigkeit generell schon im Mannschaftskreis angekommen? Ich denke, die Vereine nehmen das Thema ernst. Der VfL ist in diesem Bereich sehr aktiv. Das Ziel, prinzipiell nachhaltiger zu agieren, ist klar auf unsere Fahne geschrieben. Mannschaftsintern ist es bei uns wie wahrscheinlich überall: Der eine interessiert sich mehr dafür, der andere weniger. Ich denke, jeder kann seinen Teil dazu beitragen, dass wir unsere Klimaziele einhalten. Wie erleben Sie die Möglichkeiten der Elektromobilität im Alltag? Wir haben Ladesäulen am Trainingsgelände. Ich kann mein Auto während des Trainings aufladen, muss nicht mehr zur Tankstelle. Natürlich weiß ich, dass es ein Privileg ist, dass nicht jeder hat. Normalerweise fahre ich auch keine größeren Strecken, höchstens hin und wieder nach Braunschweig, das sind rund 30 Kilometer. Das Elektroauto ist für mich deshalb perfekt, auch weil die Reichweite für mich in diesen Fällen einfach kein Problem ist. Bevor wir die Ladesäulen auf dem Klubgelände hatten, musste ich immer in der Stadt aufladen. Das hat immer problemlos geklappt, auch weil Wolfsburg da gut aufgestellt ist – doch es erforderte eben auch die richtige Planung. Ich habe bemerkt, dass es mittlerweile immer mehr Ladestationen gibt, deswegen wird es in Zukunft mit Sicherheit für alle einfacher, den Strom für das Auto zu bekommen.

electricar 02/2022


Meister der Nachhaltigkeit Spezieller Titel für den VfL Wolfsburg: Im vergangenen Sommer lag der VW-Klub im Vergleich mit den nationalen Konkurrenten ganz oben. Eine Studie des Marktforschungsinstituts imug hatte die Nachhaltigkeit im Profifußball analysiert und die Vereine unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten bewertet. Nachhaltigkeit ist bei den Wölfen schon länger ein Thema, seit 2012 veröffentlichen sie einen entsprechenden Bericht über die internen Entwicklungen. Der VfL unterstützt auch die die Klimaschutzvereinbarung „Sports for Climate Action“ und die „Race to Zero“-Initiative der Vereinten Nationen. Ein zentrales Ziel des VfL Wolfsburg ist es, bis 2025 klimaneutral zu werden.

Fahren Sie lieber oft und schnell zum Aufladen? Oder eher selten und mit längeren Stopps? Ich bin auf jeden Fall einer, der möglichst kein Risiko eingeht, fahre also lieber öfter zum Aufladen. Wenn der Akku 40 Prozent anzeigt, ist es für mich das klare Zeichen: Es wird wieder Zeit. Auf diese Weise versuche ich auch, unnötigen Stress zu vermeiden. Fußballprofis pflegen seit Jahrzehnten bevorzugt PS-starke Autos zu fahren. Wer hat den schnittigsten E-Flitzer auf dem VfL-Parkplatz? E-Autos sind in der Kabine das Thema. Derzeit fahren viele Mitspieler wie ich den ID.4. Zuvor hatte ich einen Audi e-tron. Heute sehe ich zum ersten Mal den ID.5 – spitze. Und sehr sportlich mit dem Schrägheck. Generell gibt es bei uns wie bei den anderen Klubs noch Aufholbedarf, was die eigene Nutzung von Elektromodellen betrifft.

PRIVILEG DER PROFIS Gerhardt und seine Mannschaftskollegen beim VfL Wolfsburg können ihre Elektroautos über die Ladesäulen am Trainingsgelände mit Strom versorgen.

electricar 02/2022

Nach einer Schwächephase gegen Ende des vergangenen Jahres haben Sie es geschafft, mit dem VfL auf die Erfolgsspur zurückzukehren. Sind die Akkus wieder geladen? Diese Saison war von einigen Highlights geprägt, weil wir bis zur Winterpause auch in der Champions League gespielt haben. Doch es stimmt: Generell sind wir hinter unseren Erwartungen, es gab einige Veränderungen. Die letzten Spiele zeigen, dass wir wieder einen positiven Trend haben. Jetzt wollen wir die Saison möglichst gut zu Ende bringen. Ja, die Akkus sind wieder voll – und sie bleiben es hoffentlich bis zum letzten Spieltag.



electricar MAGAZIN

electricar DAS MAGAZIN FÜR DIE MOBILITÄT VON MORGEN 3/21 // September - November 2021 Deutschland € 4,90 Schweiz SFR 8,80 BeNeLux € 5,80 Österreich € 4,90

In völlig neue Sphären

Schicker Skandinavier Der Polestar 2 aus Schweden mischt die Branche auf

3/21 // September - November 2021

Wie Polestar eine neue Ära einleiten und die Zukunft prägen will

S. 22

GUT GEBAUT

ALLES UNTER KONTROLLE

WEITER, IMMER WEITER

So sicher sind moderne E-Autos

Das Infotainmentsystem eines E-Boliden unter der Lupe

11 wertvolle Tipps & Tricks für mehr Reichweite

S. 88

S. 72

S. 28


22

Polestar: in neue Sphären

Text: Christoph Lumetzberger

So tickt die Premium Elektro Performance Automarke. electricar 3/2021


Polestar: in neue Sphären

IN NEUE SPHÄREN DER POLESTAR 2 SOLL DIE ZUKUNFT PRÄGEN. SO KANN ES GELINGEN.

W

ir schreiben das Jahr 2 0 1 7. Vo l vo C a r s lässt zur Jahresmitte verlautbaren, dass die zum damaligen Zeitpunkt als Performance-Abteilung geführte Marke Polestar zu einer neuen, eigenständigen und elektrifizierten HochleistungsMarke ausgebaut werden soll. „Dass Thomas Ingenlath die Leitung der Polestar Organisation übernimmt, zeigt, dass wir es ernst meinen, eine eigenständige Marke innerhalb der Volvo Car Group zu etablieren“, erläuterte Håkan Samuelsson, Präsident und CEO von Volvo Cars, damals in einem Interview. Die Marke Polestar hat ihre Wurzeln im Rennsport, sie wurde im Jahr 1996 als Flash Engineering gegründet und nach einem Verkauf 2005 in Polestar Racing umbenannt. Volvo arbeitete bereits seit der Gründung eng mit dem Unternehmen zusammen, übernahm es schließlich im Juli 2015 zu 100 Prozent und richtete es zwei Jahre später neu aus. Eben unter der Führung des deutschen Autode-

electricar 3/2021

signers Ingenlath, der zuvor bereits jahrelang für Volvo und davor für Volkswagen tätig war.

Dynamische Entwicklungen Seit dieser Neupositionierung sind inzwischen vier Jahre vergangen und im schwedischen Göteborg, wo Polestar seinen Sitz hat, hat sich allerhand getan. Ende 2017 wurde das erste Fahrzeug der Öffentlichkeit vorgestellt - der Polestar 1. Bei dem in Kleinserie gefertigten Wagen handelte es sich um ein Hybridfahrzeug mit einer Karbonfaserkarosserie, satten 609 PS, 1.000 Nm sowie einer elektrischen Reichweite von 124 Kilometern nach WLTPMessverfahren – das ist der beste Wert eines Hybridautos weltweit. Ende Februar 2019 wurde das erste vollelektrische Modell online vorgestellt, ehe er eine Woche später auf dem Genfer Auto-Salon erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wurde. Die Anwesenden staunten nicht schlecht über das erste vollelektrische Volumenmodell des Unternehmens und zeigten sich überzeugt von der klaren Linienführung sowie der schnittigen Eleganz des Vollzeitstromers aus dem hohen Norden.

Stylish und sicher: Der Polestar 2 hat bereits zahlreiche namhafte Preise abgeräumt.

23


24

Branchenüblich vergingen noch etliche Monate, bis die ersten Käufer im Juli 2020 den Wagen in Empfang nehmen konnten. In Deutschland wurden es im Spätsommer vergangenen Jahres die ersten Bestellungen an Endkunden ausgeliefert.

Ausgezeichnet

POLESTAR 2 Varianten Long Range Dual Motor Leistung: 300 kW / 408 PS Reichweite: 480 km (WLTP) Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h 0 - 100 km/h: 4,7 sek

Long Range Single Motor Leistung: 170 kW / 231 PS Reichweite: 540 km (WLTP) Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h 0 - 100 km/h: 7,4 sek

Standard Range Single Motor Leistung: 165 kW / 224 PS Reichweite: 440 km (WLTP) Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h 0 - 100 km/h: 7,4 sek

Drei Pakete Der Polestar lässt sich in den drei Paketen Pilot, Plus und Performance, ausschließlich online auf polestar.com bestellen. Das Performance Paket bleibt dem Long Range Dual Motor vorbehalten.

Der Polestar 2 punktete allerdings nicht nur bei den potenziellen Käufern und Interessenten, er wurde auch mit vielen renommierten Preisen bedacht. So konnte er etwa das „Goldene Lenkrad 2020“ gewinnen. Der von der Auto Bild und der Bild am Sonntag vergebene Preis gilt als einer der begehrtesten Automobilpreise Europas. Polestar 2 setzte sich in der Kategorie Mittlerer SUV gegen die Konkurrenz durch. “Polestar 2 erhält das Goldene Lenkrad, wie passend! Schließlich ist es nicht nur das Design, das unseren Polestar 2 auszeichnet, sondern auch was man erlebt oder besser erfährt, wenn man hinter seinem Lenkrad sitzt. Wir sind besonders stolz darauf, dass Polestar 2 kritische Fachexperten ebenso wie die Leser und somit letztendlich die Kunden begeistert.“, zeigte sich CEO Thomas Ingenlath im Herbst 2020 stolz über die Auszeichnung.

Sicher und schön Auch das Design erhielt sehr viel Zuspruch. Der Vollzeitstromer wurde als „Best of the Best“ in der Kategorie Produktdesign des international sehr geschätzten Wettbewerbs Red Dot ausgezeichnet. Die Auszeichnung ehrt „bahnbrechendes Design“ und ist die höchste Anerkennung in der jeweiligen Kategorie. „Ich bin

überzeugt davon, dass wir eine sehr aussagekräftige visuelle Identität für die Marke Polestar geschaffen haben. Als neue Marke können wir eine Designsprache kreieren, die zeitgemäß ist und sich nicht auf traditionelle Paradigmen beruft“, kommentiert Maximilian Missoni, Head of Design bei Polestar. Und CEO Ingenlath ergänzte: „Ein Teil meiner persönlichen Motivation ist es, Produkte zu schaffen, die Charakter haben, die wiedererkennbar sind und zu einer anregenden und inspirierenden Welt beitragen. Die Auszeichnung bestätigt, dass Polestar einen gravierenden Unterschied macht.“. Das wichtigste an einem Wagen ist allerdings nicht das Design, sondern der Insassenschutz – und auch in diesem Punkt wurde der Polestar 2 prämiert. Denn beim europaweit anerkannten Euro NCAP Sicherheitstest wurde der Wagen mit einer Fünf-Sterne-Bewertung bedacht. In sämtlichen Testkriterien schnitt das Fahrzeug mit hervorragenden Resultaten bei allen geforderten Testkriterien ab, insbesondere der Crashsicherheit galt bei dem im Volvo Safety Centre in Göteborg, Schweden, entwickelten Fahrzeug laut eigener Aussage die höchste Priorität. Hightech-Sicherheitssysteme sollen zudem garantieren, dass die Sicherheit über die strukturelle Integrität und den Insassenschutz hinausgeht. Dazu gehören die Unterstützung bei der Erkennung von Fahrzeugen, Radfahrern und Fußgängern sowie Spurassistenten. Das hochmoderne Fahrerassistenzsystem Pilot Assist unterstützt mithilfe eines Radars und einer Kamera beim Beschleunigen, Bremsen und Lenken bei Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h.

electricar 3/2021


Polestar: in neue Sphären

Der Hauptsitz von Polestar befindet sich im schwedischen Göteborg.

Weiter, immer weiter Selbst nach der Präsentation eines Wagens und der Auslieferung der ersten Exponate an die Kunden bleibt die Entwicklung nicht stehen – ganz im Gegenteil. Im Frühjahr 2021 wurde die Modellreihe Polestar 2 auf drei Varianten erweitert. Mit zwei Antriebssträngen, zwei Batteriegrößen und kuratierten optionalen Ausstattungspaketen beginnt die Preisspanne der elektrischen Fließheck-Limousine künftig bei 41.930 Euro. Der Einstiegspreis macht den Polestar 2 für eine größere Zielgruppe attraktiv und der Übergang zu einer nachhaltigeren Mobilität wird somit weiter beschleunigt. „2021 ist das Jahr, in dem Polestar 2 wirklich Fahrt aufnehmen wird”, so CEO Thomas Ingenlath. „Wir sind mit einem starken Angebot in den Markt eingetreten und haben damit Maßstäbe gesetzt. Jetzt erweitern wir unser Portfolio um weitere Versionen. Doch eins bleibt: Alle Varianten haben das einzigartige Design, die Premiumqualität und den Fahrspaß gemeinsam.“ Laut Ingenlath lag hierauf das Hauptaugenmerk: „Bei den neuen Varianten haben wir darauf geachtet, dass auch die günstigeren Fahrzeuge nichts der besonderen Charakteristik und dem Premiumgefühl einbüßen. Selbst das Einstiegsmodell ohne optionale Ausstattung verfügt über das einzigartige Design des Polestar 2 und ein hohes Ausstattungsniveau.“

Grenzen verschwimmen Beim Polestar 2 liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit und progressivem Design. Das Außen- und Innendesign ist zwischen den Varianten kaum zu unterscheiden. Alle Versionen des Polestar 2 sollen laut Hersteller gleichermaßen attraktiv sein und Emotionen wecken. Besondere charakte-

electricar 3/2021

ristische Merkmale wie die 19-Zoll-Räder, das LED-Lichtdesign vorne und hinten und die für Polestar typischen rahmenlosen Spiegel wurden beibehalten. Genau wie die 2020 eingeführten Sitze aus veganem WeaveTech ist auch die neue serienmäßig geprägte Textilpolsterung ein veganes Material und in zwei Farbausführungen erhältlich, die auf die neuen 3D-angerauten Zierblenden abgestimmt sind. Weitere bemerkenswerte Standardfeatures sind das Hochleistungs-Audiosystem mit acht Lautsprechern, Parksensoren vorne und hinten sowie eine Rückfahrkamera. Konnektivität und digitale Integration sollen auch weiterhin die Markenzeichen des Polestar 2 sein. Das berühmte, auf Android Automotive OS basierende Infotainmentsystem mit seinem 11-Zoll-Mitteldisplay und dem 12,3-Zoll-Fahrerdisplay ist bei allen Modellen inkludiert. Der neue Polestar Digital Key, ebenfalls standardmäßig enthalten, ist wie andere Bedienelemente für Fahrzeugfunktionen in die neue Polestar App integriert, ebenso wie Overthe-Air Updates, die es Polestar ermöglichen, regelmäßig Software-Updates per Fernzugriff aufzuspielen. Seit dem Frühjahr 2021 stehen dem Polestar 2 drei Antriebsstränge zur Verfügung. Neben dem bereits verfügbaren 300 kW-Dual Motor (408

ALLES AN SEINEM PLATZ -

Herzstück des Cockpits ist das 11 Zoll große Display des Infotainmentsystems.

25


26

Polestar: in neue Sphären

Auf der IAA Die Internationale AutomobilAusstellung, an der auch Polestar teilnimmt, findet erstmals in München statt.

PS) mit einer großen 78 kWh-Batterie gibt es nun auch zwei Varianten mit Frontantrieb – entweder mit der großen Long Range Batterie und einem 170 kW-Motor oder mit einer kleineren 64 kWh Batterie (Standard Range) und einem 165 kW-Motor (224 PS). Um die jeweilige Konfiguration auf individuelle Bedürfnisse noch weiter anzupassen, wurden seitens Polestar optionale Ausstattungspakete entwickelt, die einen Mehrwert bieten, ohne den Bestellvorgang mit zu vielen Einzeloptionen zu erschweren. Die drei Pakete bezeichnet der Hersteller Pilot, Plus und Performance.

Mit persönlicher Note

IAA MOBILITY 2021 Wann: 7. - 12. September 2021 // Messe München

Infos zu Themen, Teilnehmern uvm. unter: iaa.de/de/mobility

Interesse? Online anmelden unter: bit.ly/ec_iaa

Für Polestar Interessenten hat sich der Hersteller etwas Besonderes ausgedacht: Die Polestar Spaces. Dabei handelt es sich um durchdachte und unvergleichliche Verkaufsumgebungen, die nicht viel mit herkömmlichen Autohäusern und Showrooms gemeinsam haben. Dort lernen Sie, so verspricht es der Hersteller, die Fahrzeuge in Ihrem eigenen Tempo kennen. In zentraler Lage, ohne Verkaufspersonal, ohne Druck. Vielmehr stehen Ihnen dort Experten zur Seite, die genau die Informationen an die Hand geben, die Sie benötigen. In ganz Deutschland verteilt gibt es sieben solcher Spaces. Sie finden jeweils einen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Die exakten Adressen können Sie der Grafik auf Seite 27 entnehmen.

Ein Blick in die Glaskugel In naher Zukunft, damit dürfte das Jahr 2022 anvisiert werden, wird mit dem Polestar 3 das erste Elektro-SUV folgen. Davon ist zwar noch so gut wie gar nichts bekannt, nur betreffend Namen und Produktionsstätte – der Wagen soll in den USA und China gefertigt werden – ließ sich Polestar bislang in die Karten blicken. Zukünftig werden der Polestar 3 als elektrisches SUV sowie der Precept – ein 2020 vorgestelltes Studienfahrzeug, das in die Produktion gehen soll – zum Portfolio hinzukommen. Mit Precept präsentierte Polestar seine Zukunftsvision in Bezug auf Nachhaltigkeit, digitale Technologie und Design. Die Vergangenheit hieß Polestar 1, die Gegenwart Polestar 2, in naher Zukunft sprechen wir vom Polestar 3 – aber der ganz große Clou wird seitens des schwedischen Fahrzeugproduzenten für das Jahr 2030 angekündigt: Das Polestar 0 Projekt. Es zielt darauf ab, Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, indem die Art und Weise, wie Autos hergestellt werden, geändert wird, anstatt auf traditionelle Verfahren zu setzen und dann durch das Pflanzen von Bäumen das CO2e zu kompensieren. CO2e gilt als die Maßeinheit, die den Effekt aller Treibhausgase auf das Klima vergleichbar machen will. Bei diesem Ansatz wird die Zusammenarbeit über den gesamten Entwicklungsprozess und die Wertschöpfungskette, von den Lieferanten bis zu den Einzelhändlern, in den Blick genommen.

electricar 3/2021


Polestar: in neue Sphären

27

HIER STEHT DIE ZUKUNFT -

Über den Polestar 3 ist noch nicht viel bekannt, außer der Name und ein Fertigungsort - unter anderem Ridgeville in South Carolina (USA).

Promotion

Umweltexperten haben davor gewarnt, dass Kompensationsmaßnahmen auf lange Sicht nicht nachhaltig sind, da neu gepflanzte Wälder keinesfalls immer dauerhaft bestehen und beispielsweise Rodungen oder Umwelteinflüssen zum Opfer fallen können.

Worte und Taten „Offsetting ist nicht mehr als eine Ausflucht“, so Polestar CEO Ingenlath. „Indem wir die Herausforderung annehmen, ein komplett klimaneutrales Auto zu schaffen, zwingen wir uns, über das hinauszugehen, was heute möglich ist. Wir müssen alles in Frage stellen, innovativ sein und auf exponentielle Technologien setzen, wenn wir das ‚Design towards Zero‘-Ziel erreichen wollen. Verbraucher sind eine große treibende Kraft bei der Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaft. Sie müssen die richtigen Werkzeuge erhalten, um fundierte und ethische Entscheidungen treffen zu können. Das macht die Dinge sehr klar. Heute verlässt ein Polestar 2 die Werkstatt noch mit einem CO2-Fußabdruck. Im Jahr 2030 wollen wir ein Auto präsentieren, bei dem dies nicht mehr der Fall ist.“ Polestars Leiterin für Nachhaltigkeit, Fredrika Klarén, sagt: „Unsere Fahrzeuge sind elektrisch, also müssen wir uns keine Sorgen über Verbrennungsmotoren machen, die giftige Emissionen produzieren – aber das bedeutet nicht, dass unsere Arbeit getan ist. Wir werden jetzt daran arbeiten, alle Emissionen, die bei der Produktion entstehen, zu beseitigen. Dies ist eine historische und aufregende Zeit für Autohersteller. Wir haben nun die Gelegenheit, es besser zu machen und den Traum von klimaneutralen, zirkulären und schönen Autos zu verwirklichen.“ Die Bemühungen sind bei Polestar zweifelsohne gegeben, die Anforderungen an sich selbst sind streng und gleichzeitig ambitioniert. Alleine die Zeit wird es weisen, ob den großen Worten auch große Taten folgen. Aber bereits der berühmte Schriftsteller Hermann Hesse befand: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – und diese Magie ist zweifelsohne zu spüren.

electricar 3/2021

KOMMEN SIE DEN FAHRZEUGEN NÄHER! In sieben sogenannten SPACES, verteilt in ganz Deutschland, haben Interessenten die Möglichkeit, den Polestar 2 zu besichtigen, ihn auszuprobieren und sich von Experten diesbezüglich fachkundig beraten zu lassen. Zudem kann der Wagen in sieben Testdrive Hubs probegefahren werden.

BERLIN Neue Schönhauserstraße 3-5 10178 Berlin Neubrandenburg

HAMBURG

BERLIN Braunschweig

Leipzig

DÜSSELDORF KÖLN

FRANKFURT Große Eschenheimerstraße 14 60313 Frankfurt HAMBURG Hohe Bleichen 8 20354 Hamburg KÖLN Neumarkt Galerie, Neumarkt 2-4 50667 Köln

FRANKFURT AM MAIN

MÜNCHEN Färbergraben 16 80331 München

Fürth Saarbrücken Karlsruhe

STUTTGART MÜNCHEN Kempten

DÜSSELDORF Berliner Allee 51-53 40212 Düsseldorf

STUTTGART Kronprinzstraße 6 70173 Stuttgart


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.