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electricar DAS MAGAZIN FÜR DIE MOBILITÄT VON MORGEN

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Für die letzte Meile Rein in die Zukunft: E-Nutzfahrzeuge im Vergleich

Der Opel Vivaro-e Hydrogen setzt neue Akzente im Lieferverkehr

Der rein elektrische Audi Q4 e-tron*.

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Laufzeit, Leistung, Preis: So finden Sie das perfekte Elektroauto

Microlino als smarter Stromer für den urbanen Raum

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Für die Momente, die uns bewegen.

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die nachhaltige messe DÜSSELDORF MÜNCHEN KIEL BERLIN KÖLN HEIDELBERG HAMBURG MÜNSTER

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5./ 6. NOV. 22 12./ 13. NOV. 22 19./ 20. NOV. 22 26./ 27. NOV. 22 11./12. März 23 22./ 23. April 23 13./ 14. Mai 23 10./11. Juni 23

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WENIG IST MEHR Armin Grasmuck Chefredakteur

A

bsurd, grotesk oder irrwitzig. Wie würden Sie die Pointen der aktuellen Mobilitätswende beschreiben? In Europa sollen die Autos spätestens ab 2035 emissionsfrei fahren. So lautet der Beschluss, den die Umweltminister der 27 EU-Länder vor ein paar Tagen gefasst haben. Dazu passt: Laut einer aktuellen Studie zieht knapp die Hälfte der Befragten ernsthaft in Betracht, auf ein Elektroauto umzusteigen. Noch besser: Für alle Fahrerinnen und Fahrer, die bereits in E-Modellen unterwegs sind, bleiben akkubetriebene Vehikel auch in Zukunft die erste Wahl. Und dann dies: Das neue Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin muss aufgrund akuten Personalmangels und der daraus resultierenden Produktionsproblematik kurzzeitig schließen. Es schmerzt genauso wie die anhaltenden Defizite in den internationalen Lieferketten, die nahezu jedem Autohersteller zu schaffen machen – just in dieser Phase, da die Nachfrage an E-Autos rasant ansteigt. Selbst renommierte Anbieter müssen ihre zum Umstieg auf die Mobilität von morgen geneigten Kunden mitunter bis in das Jahr 2024 vertrösten. Ein bis zwei Jahre Wartezeit für einen batteriegetriebenen Neuwagen, das ist in Mitteleuropa gerade angesagt. Es hakt auch im Kleinen: Das „flexible Ladekabel“ – nach neuestem Standard hitzebeständig, einsatzbereit zuhause oder auswärts und vom Hersteller auf der IAA im Herbst 2021 vorgestellt – ist bis heute in keinem Geschäft käuflich zu erwerben. Gemessen an diesen Lücken, Macken und Tücken in den seit Monaten und Jahren andauernden Krisenzeiten wirken der Antrieb und die Ausdauer, mit welchen die mehr oder weniger

stark gebeutelten Unternehmen das Tagesgeschäft meistern, umso beeindruckender. Ein Musterbeispiel an fortwährendem Enthusiasmus und Tatendrang ist die Schweizer Familie Ouboter. Vater Wim, der vor knapp 25 Jahren den inzwischen legendären Micro-Tretroller erfand und zum Erfolgsmodell entwickelte, hat zusammen mit seinen Söhnen Oliver und Merlin gerade den Microlino auf den Markt gebracht – das innovative und höchst eindrucksvolle Elektrofahrzeug für den urbanen Verkehr der Zukunft. Krisenzeiten hin oder her: Die Auftragsbücher der Ouboters sind voll, noch im Juli möchten sie die ersten Fahrzeuge an ihre Kunden ausliefern. Der Preis ist heiß. Es gilt, in nahezu allen Bereichen des stark wachsenden Geschäftsfelds rund um die Elektromobilität genau hinzusehen und speziell die vermeintlichen Mega-Deals seriös zu prüfen. In mancher Gebrauchtwagenbörse wird das zwei Jahre alte E-Auto allen Ernstes zum Neupreis angeboten. Auch die Leasing-Tarife unterscheiden sich in einigen Fällen gravierend. Nur äußerst schwer zu greifen ist der Markt der Stromanbieter. Schnell oder langsam, einzeln abgerechnet oder als Flatrate, regional oder europaweit – wie gut, dass es inzwischen eine ganze Reihe professioneller Applikationen gibt, die den Überblick und auch den Zugang zu den jeweiligen Ladestationen erheblich erleichtern. Für Sie, liebe Leser, haben wir die wichtigsten Apps herausgesucht und auf ihre Praktikabilität getestet. Wir haben die Offerten der bedeutenden Leasing-Anbieter verglichen und bewertet. Und wir haben mit klaren Vorgaben nach gebrauchten E-Autos im Internet gesucht. Von diesen intensiven Recherchen können Sie und Ihre Unternehmen idealerweise profitieren. Viel Spaß beim Lesen!


INHALT

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EDITORIAL

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NEWS

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ÜBER WEITE STRECKEN “Elektroautos sind nichts für die längere Ausfahrten” - wir entkäften diesen Mythos

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PAUSEN MIT PFIFF Mit diesen Tipps vergeht die Wartezeit beim Ladestopp wie im Flug

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NACHHALTIG PROFITIEREN So werden Besitzer eines Fiat 500e für vorausschauendes und stromsparendes Fahren belohnt

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TRANSPORTER UNTER STROM Diese elektrischen Nutzfahrzeuge werden künftig den urbanen Verkehr prägen

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TEST: MERCEDES EQA Der elegante und kompakte E-SUV im Praxistest

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electricar-Redakteur Christoph Lumetzberger wagte den Selbstversuch – mit dem Polestar 2 hat er binnen weniger Tage mehrere Langstrecken erfolgreich absolviert.

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TEST: OPEL ROCKS-E Alles, nur kein Auto: Der innovative Stadtflitzer bietet ein Fahrerlebnis der besonderen Art

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RELEASE: FORD MACH-E GT Durchstarter: Die ersten Eindrücke des antriebsstarken Crossover-SUV

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RELEASE: KIA NIRO EV Der überarbeitete Stromer im Vorab-Check

46

ELEKTROAUTO-DATENBANK Zahlen und Fakten zu aktuellen Modellen

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Bei welchen Ökostromanbietern bekommen Sie das meiste für Ihr Geld? Wir machen den Vergleich und zeigen, bei welchen Anbietern sich ein Wechsel lohnt.

SAUBERER STROM, GRÜNES GEWISSEN Wir werfen einen Blick auf die Anbieter von attraktiven Energiequellen


EXPERTENTREFF UNTER STROM

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Die Höhepunkte der diesjährigen Power2Drive auf dem Münchner Messegelände

BRANCHENEVENT VON WELTFORMAT

64

Eine Vorschau auf die Automechanika Frankfurt

FRISCHE ENERGIE PER APP

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Ladeapplikationen im ausführlichen Test

LEASEN STATT BESITZEN

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electricar kürt die besten Leasing-Anbieter für Elektroautos in Deutschland

„INTERESSANT SIND DIE LEUTE AUS DEM UMLAND“

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Merlin Ouboter, CMO von Microlino, im Interview

NEUE KRAFT AUF DEM WASSER

80

Auch in der Schifffahrt spielt das Thema Elektromobilität eine immer wichtigere Rolle

DIE BESTEN ONLINE-MARKTPLÄTZE FÜR GEBRAUCHTE E-AUTOS

76

Mit welchen Herausforderungen Microlino bei der Produktion des gleichnamigen Stadtflitzers konfrontiert war und für wen sich dieses E-Auto besonders eignet, lesen Sie ab Seite 76.

84

Auch im Gebrauchtwagen-Segment steigt die Zahl der Elektroautos. Welche Online-Marktplätze das größte Angebot an gebrauchten Stromern haben, erfahren Sie ab Seite 84.

84

Wir prüfen bekannte Internet-Anbieter und ihre Offerten im Bereich der Stromer

UNTERNEHMEN UNTER STROM

90

Förderungen für betriebliche Photovoltaikanlagen in Deutschland und Österreich im Überblick

SUPER-AKKU FÜR ALLE

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Alles Wissenswerte zur Feststoffbatterie, welche die Elektromobilität revolutionieren soll

IMPRESSUM

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News

DS E-Tense Performance: 815 PS, aber keine Bremsen Das ist eine Ansage: Ab 2024 wird jedes neue DS-Modell, das auf den Markt kommt, hundertprozentig elektrisch sein und ab 2025 werden alle reinen Verbrenner aus dem Motorenportfolio gestrichen. Also entwickelte DS den Prototyp DS E-Tense Performance, um verschiedene Innovationen zu testen. Der Antrieb besteht aus zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 600 kW (bzw. 815 PS). Die beiden Motoren zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Leistungsfähigkeit aus und beschleunigen den Prototyp von null auf 100 km/h in gerade einmal zwei Sekunden. Mit einer enormen Rekuperationsleistung von 600 kW erlaubt der E-Tense im Prinzip den Verzicht auf Bremsen. Zum Bremsen wird nur das Regenerationssystem verwendet. Das vorhandene Bremssystem dient lediglich der Sicherheit. INFO: bit.ly/ec_dsetense

Die elektrische Alternative „Isetta“ kommt 2023 Microlino oder Isetta? Was nun? Beide sind der Knutschkugel von BMW aus den 1950er-Jahren zum Verwechseln ähnlich. Und beide sollen im nächsten Jahr in Serie gehen. Zunächst wollte der deutsche Hersteller Artega die Isetta für die Schweizer Micro Mobility Systems vertreiben, später aber auch herstellen. Das führte zum Streit, der die Artega in Schieflage brachte. Doch nun wird vermeldet, dass das deutsche Unternehmen ElectricBrands Artega übernommen hat und die Isetta bauen wird. Sie soll als elektrischer Zweisitzer Anfang 2023 erscheinen. Auffälligstes Merkmal der „Knutschkugel“ ist (wie beim Microlino) die nach vorne öffnende Tür. Mit bis zu 200 Kilometern Reichweite ist das Elektromobil anständig für die Stadt ausgerüstet. Das erinnert alles stark an den Microlino ... INFO bit.ly/ec_isetta

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News

44%

Neuzulassungen mit alternativem Antrieb bisher in diesem Jahr

Der positive Trend alternativer Antriebe (BEV, Hybrid, Plug-In, etc.) hält weiterhin an. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 kamen insgesamt 1.013.417 Pkw zur Neuzulassung, davon verfügten 449.345 und damit 44,3 Prozent über einen alternativen Antrieb. Vergleicht man das mit dem Vorjahreszeitraum, so stieg der Anteil von 38,4 Prozent auf 44,3, also um rund 15 Prozent. Bei reinen Elektroautos (BEV) war das Plus sogar doppelt so groß (29 Prozent). Die deutschen Marken erreichten bei den Pkw-Neuzulassungen mit alternativem Antrieb im Berichtszeitraum insgesamt einen Anteil von 52,2 Prozent. Tesla führte die Importmarken mit einem Anteil von 100 Prozent und 15.351 Elektrofahrzeugen (BEV) weiterhin als anteils- und volumenstärkste Marke an. INFO bit.ly/ec_neuzulassungen

Rom: Stark reduziertes Angebot von E-Scootern Geschwindigkeitsbegrenzungen von 20 km/h, Nummernschilder und Fahrerlaubnis nur für über 18-Jährige: Dies sind einige der neuen Regeln, die die Stadt Rom den Verleihern von Elektrorollern in Zukunft auferlegt. Auslöser ist das Chaos, das die Fahrer Tag für Tag hinterlassen. Vor kurzem verursachte auch noch ein US-Tourist 25.000 Euro Schaden an der Spanischen Treppe in Rom, über die er einen E-Scooter geworfen hatte. Damit soll nun Schluss sein: Rom möchte analog zu Oslo die Zahl der Roller von 14.500 auf 9.000 und die Zahl der ScooterSharing-Anbieter von derzeit sieben auf drei reduzieren. INFO bit.ly/ec_romescooter

Ladestation? Nein, danke! Erste Tests von Stellantis mit dem neuen Fiat 500 Elektro zeigen, dass drahtlose Energieübertragung (Dynamic Wireless Power Transfer bzw. DWPT) funktioniert. Bei DWPT handelt es sich um ein System basierend auf Leiterschleifen, die unter dem Asphalt verlegt werden und die Energie direkt an die Fahrzeuge übertragen – also ohne Ladestationen. Klarerweise müssen derlei Testautos mit einem speziellen „Empfänger“ ausgestattet sein. Doch die Tests zeigen, dass die Effizienz des Energieflusses vom Asphalt zum Auto mit den entsprechenden Werten von Schnellladestationen vergleichbar ist. Und Messungen der Magnetfeldstärke belegen, dass es keinerlei negative Auswirkungen auf die Passagiere gibt. INFO bit.ly/ec_dwpt

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13. – 17. 9. 2022

INFO bit.ly/ec_idlife

ADAC übt heftige Kritik an geplantem Verbrenner-Aus Mit dem Parlamentsbeschluss im Juni zum Verbot des Verkaufs von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 hat die Europäische Union aufhorchen lassen. Während die deutsche Bundesregierung den Gesetzesentwurf mitträgt und auch namhafte Auto-Hersteller wie etwa Mercedes und Ford die Entscheidung gutheißen, kommt Kritik vom ADAC. So ist Karsten Schulze, Technikpräsident des Automobilclubs, davon überzeugt, dass mit der Elektromobilität allein die EU-Klimaziele nicht erreicht werden können. Außerdem solle die EU einzelne Technologien und eine damit einhergehende effiziente CO2-Reduktion nicht von vornherein ausschließen. Schulze fordert zudem eine Chance für den klimaneutral betankten Verbrenner und hofft auf eine entsprechende Kompromisslösung im finalen EU-Gesetz. INFO bit.ly/ec_euverbot

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Restart für den Automotive Aftermarket Endlich wieder persönlich: Freuen Sie sich auf neue Trends und innovative Technologien in allen Bereichen – führende Branchenvertreter zeigen die gesamte Wertschöpfungskette des Automotive Aftermarkets. Mehr Informationen und Tickets unter automechanika-frankfurt.com

DU: 30.06.2022

Ralf Brandstätter, Markenchef und CEO von Volkswagen, lässt uns via LinkedIn wissen, dass „Große Kleinigkeiten“ bevorstehen. Gemeint ist der ID.Life, der ob seines niedrigen Preises zum Volksstromer werden soll. Der Name ist aber nicht fix, gehandelt wird er im Moment als ID.2. Jedenfalls wird der Preis in einer Range von 20.000 bis 25.000 Euro liegen - und der Liefertermin im Jahr 2025. Erstmals wird im E-Volkswagen eine Kombination von Elektromotor und Frontantrieb eingesetzt, ein 172 kW (234 PS) starker E-Motor treibt die Vorderräder an und beschleunigt den Wagen in 6,9 Sekunden von null auf 100 km/h. Die WLTP-Reichweite beträgt rund 400 Kilometer.

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Ab 2025: Volksstromer kostet 20.000 bis 25.000 Euro

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Inland

FRANKFURT / MAIN


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News

Lightyear: Erstes Solarauto ab November 2022 Lightyear stellt nach sechs Jahren Forschung und Entwicklung das erste Solarauto der Welt als Serienfahrzeug vor. Es soll im Herbst in Produktion gehen. Laut dem holländischen Unternehmen können Autofahrer damit bis zu sieben Monate lang unterwegs sein, ohne an die Steckdose zu müssen. Der Lightyear 0 verfügt über 5 m² Solarzellen, die das Fahrzeug aufladen, wenn es fährt oder im Freien parkt. Unter optimalen Bedingungen erzielt der Lightyear auf diese Weise neben seiner WLTP-Reichweite von 625 ­Kilometern eine zusätzliche Reichweite von 70 Kilometern pro Tag. Dank eines Solarertrags von bis zu 11.000 Kilometern pro Jahr können Fahrer im Sommer monatelang ohne Aufladen fahren. In Deutschland sind es circa zwei Monate, in Spanien bis zu sieben Monate. Der Energieverbrauch ist mit 10,5 kWh pro 100 Kilometer äußerst gering. Bereits im November sollen die ersten Modelle ausgeliefert werden. INFO bit.ly/ec_lightyear

Elektro-SUV Polestar 3 enthüllt Polestar hat erstmals ein unverhülltes Bild seines nächsten Fahrzeugs, des Elektro-SUVs Polestar 3 veröffentlicht. Nicht zu früh, denn für Oktober 2022 ist bereits die Premiere angekündigt. In den entsprechenden Einführungsmärkten ist der Polestar 3 ab diesem Zeitpunkt bestellbar. Der Produktionsstart ist für Anfang 2023 geplant. Allzu viele Details sind noch nicht bekannt, zum Launch ist das Auto mit einem Dual Motor Antrieb und einer großen Batterie ausgestattet, um eine Reichweite von mehr als 600 km (WLTP) zu ermöglichen. INFO bit.ly/ec_polestar3

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Microlino präsentiert vier Varianten Der Microlino soll in vier Varianten auf den Markt kommen. Dies wurde bei einem Virtual Launch Event am 24. Mai verkündet. Die Urban Edition ist die Einstiegsversion für die Puristen. Sie wird mit einem 6-kWh-Akkupaket ausgestattet sein, das bis zu 91 Kilometer Reichweite ermöglicht. Die Dolce Edition ist für Retro-Liebhaber. Sie hat serienmäßig ein Schiebedach und man kann zwischen allen drei Batteriegrößen wählen. Der Competizione ist für die Futuristen und dann gibt es noch die Pioneer-Serie für die mehr als 30.000 Reservierungen. Die Preise beginnen ab 12.500 Euro.

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Citroën steigt in E-Bike-Markt ein Unter Citroën Electric Bikes werden seit Juni Elektrofahrräder des französischen Automobilherstellers in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertrieben. Zu den ersten Modellen zählen City E-Bikes. Weitere sollen im Laufe der nächsten Monate folgen, darunter auch Falträder und Urban E-Bikes. Damit zielt Citroën vor allem auf die funktionale Anwendung von E-Bikes im Alltag oder auf Reisen ab sowie auf ein ansprechendes Design. Im Vorjahr wurden allein in Deutschland zwei Millionen Elektrofahrräder verkauft. Damit erhöhte sich der Bestand per Jahresende auf 8,5 Millionen. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Hersteller dieses Themas annehmen. Zu den Preisen gibt es noch keine Informationen. INFO bit.ly/ec_citroenebike

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News

Cadillac: Lyriq erstes E-Auto der Luxusmarke Dass auch Hersteller klassischer Straßenkreuzer gezwungen sind, den Klimawandel zu unterstützen und die Flottenelektrifizierung voranzutreiben, beweist Cadillac mit seinem LYRIQ. Das RWD-Modell des LYRIQ bietet eine Reichweite von etwa 500 Kilometern und kostet rund 60.000 Euro, die Allrad-Variante ist für einen Aufpreis von 2.000 Dollar zu haben. Die Motorleistung liegt beim Modell mit dem Hinterradantrieb bei geschätzt 340 PS, die Allradvariante bringt es auf rund 500 PS. Beim Aufladen bietet das Auto zu Hause Ladeleistungen der Stufe 2 (Wechselstrom) von bis zu 19,2 kW, darüber hinaus verfügt es über DCSchnelllademöglichkeiten mit bis zu 190 kW. Damit könnte man rund 120 Kilometer Reichweite in 10 Minuten laden. INFO bit.ly/ec_lyriq

Elon Musk: Ab Mai 2023 autonome Autos von Tesla

ATU: Neue Webseite für E-Mobility ATU ist als renommierter Anbieter und Dienstleister, der mit KfzZubehör und Autoersatzteilen handelt sowie KFZ-Werkstätten betreibt, bestens bekannt. Das Unternehmen gibt es bereits seit 1985, inzwischen hat es sich auch als Servicepartner für Kunden mit E-Fahrzeugen etabliert. Die Stromer aller Fabrikate sind willkommen. Ende Juni hat ATU als zusätzlichen Service eine Internet-Seite für E-Mobility online gestellt. Dort findet man alles rund um die Produkte und Services speziell für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Auch gibt es Wissenswertes bezüglich Förderung, technischen Besonderheiten und andere Benefits.

Anlässlich eines Besuchs in Brasilien betreffend des satellitengestützten Internets Starlink von SpaceX hatte Elon Musk lokalen Reportern gegenüber verlauten lassen, dass Tesla in etwa Mitte 2023 selbstfahrende Autos haben wird – ohne einen menschlichen Lenker. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Musk etwas ankündigt, was hinterher nicht hält. Teslas Full Self-Driving (FSD) Beta verfügt zwar über alle Funktionen eines selbstfahrenden Systems, sie versagen jedoch häufig. Klar, wird das System irgendwann sicher genug sein, um es ohne Überwachung durch den Fahrer zu nutzen, aber es gibt Zweifel, ob dies wirklich so schnell möglich ist. Aber Musk bleibt zuversichtlich. Obwohl er vor kurzem zugegeben hat, dass es schwierig ist, eine Lösung für das selbstfahrende Auto vorherzusagen. Aber diese Aussagen halten ihn wenig später offensichtlich nicht davon ab, neue Prognosen abzugeben. Im Mai 2023 werden wir es wissen. INFO bit.ly/ec_autonometeslas

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News

E-Auto speichert Strom in der Karosserie Das chinesische Elektrofahrzeug-Start-up Leapmotor hat sein Flaggschiff, eine Limousine mit dem Namen C01, vorgestellt. Das Besondere an diesem E-Auto: Es wird mit der CTC (cell to chassis)-Technologie ausgestattet sein, bei der Batterie, Fahrgestell und Unterboden miteinander verbunden sind, wodurch ein separates Batteriepaket für das Fahrzeug überflüssig wird. Der Vorteil dieser Technologie: Im Vergleich zur konventionellen Lösung ermöglicht sie eine 20-prozentige Reduzierung der Anzahl der Komponenten, sowie eine Verringerung des Fahrzeuggewichts. Außerdem kann die Batterie um rund 15 Prozent größer sein. Die Limousine wird in fünf Versionen mit vier verschiedenen Reichweiten angeboten: 500 km, 606 km, 630 und 717 km. Die Beschleunigung von null auf 100 km/h soll lediglich vier Sekunden dauern und die Preisspanne liegt zwischen rund 25.000 und 37.500 Euro. INFO bit.ly/ec_leapmotorc01

GRÜNER STROM

Juice Power AG forciert die Energiegewinnung für E-Autos Saubere Energie, die unmittelbar nach der Produktion beim Endkunden ankommt – das ist das Prinzip der neu gegründeten Juice Power AG. Für Christoph Erni, CEO der auf Ladestationen und –software spezialisierten Juice Technology AG, ist die Stromerzeugung der nächste erforderliche Schritt auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Mobilität: „Das E-Auto, die Ladestation und der Strom für den Fahrzeugakku müssen als untrennbare Bestandteile eines Gesamtkonzepts betrachtet werden. Erst wenn alles von Anfang bis Ende möglichst emissionsfrei erzeugt und betrieben wird, wird die Elektromobilität insgesamt ökologischer“. Juice Technology will aus diesem Grund nicht nur das ökologische Engagement weiter ausbauen, sondern auch die grüne Stromerzeugung aktiv fördern. Damit auch immer dann Strom aus erneuerbaren Quellen verfügbar ist, wenn er gebraucht wird, setzt die Tochtergesellschaft Juice Power AG auf Wasserkraft. Das Ziel: So viel Energie zu erzeugen, die man als Besitzer eines Elektroautos benötigt. Auf diese Weise soll jede Fahrt zumindest klimaneutral erfolgen. INFO juice-world.com

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News

Studie: VW bald die Nummer eins im Segment der Elektroautos Tesla wird noch etwa 18 Monate an der Spitze bleiben, bevor Volkswagen das US-Unternehmen wahrscheinlich bereits 2024 überholt. Diese Analyse kommt vom Marktforschungsunternehmen Bloomberg Intelligence. Der Bericht mit dem Titel „Battery Electric Vehicles Report - Automakers Race to the Top“ (Bericht über batteriebetriebene Elektrofahrzeuge - Das Rennen um die Spitze) kommt zu dem Schluss, dass den meisten traditionellen Marken angesichts steigender Batteriekosten und mangelnder Größe kurzfristig der Anreiz fehlt, mit Tesla gleichzuziehen - mit A ­ usnahme von Volkswagen. Der deutsche Autohersteller ist auf dem besten Weg, Teslas BEV-Volumen im Jahr 2024 zu überholen, da sich die weltweite BEV-Nachfrage bis 2025 mehr als verdoppeln wird und VW im Jahr 2025 bereits einen BEV-Verkaufsmix von etwa 45 Prozent haben wird. Die Analyse von Bloomberg Intelligence zeigt, dass das chinesische Unternehmen BYD bei den BEV-Verkäufen im Jahr 2025 weltweit an dritter Stelle steht, gefolgt von einer Reihe von traditionellen Autoherstellern, die sich um die Marke von einer Million BEV-Verkäufen pro Jahr herumbewegen. Der entscheidende Vorteil von VW: Die Batteriepreise sind nach wie vor entscheidend für die Kostenwettbewerbsfähigkeit von BEVs und Volkswagen investiert bis zu 30 Milliarden Euro in die Lieferkette, sowie bis zum Jahr 2030 in sechs neue Batteriezellenwerke.

INFO bit.ly/ec_bloomberganalyse

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Fahrverbot für Teslas in Teilen Chinas

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Autos der Marke Tesla dürfen seit dem 1. Juli für mindestens zwei Monate nicht mehr in den chinesischen Küstenbezirk Beidaihe einfahren. Der Grund: der Bezirk ist Schauplatz eines geheimen jährlichen Sommertreffens der Parteiführung. Und die Automobilhersteller rüsten ihre Fahrzeuge zunehmend mit Kameras und Sensoren aus, die Bilder von der Umgebung des Fahrzeugs aufnehmen. Der chinesischen Regierung ist dies ein Dorn im Auge. Zumal Tesla-Fahrzeuge über mehrere Kameras verfügen, die jederzeit die Umgebung filmen können. INFO bit.ly/ec_teslafahrverbot

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News

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Prototyp des Polestar 5 mit 884 PS präsentiert Bereits Anfang 2020 hatte Polestar mit dem Precept eine Studie vorgestellt, die stark an Porsches Taycan erinnert. Nun wurde beim Goodwood Festival of Speed 2022 (23.- 26. Juni) in Südengland zum ersten Mal öffentlich ein Entwicklungsprototyp des Polestar 5 präsentiert, der der Precept-Studie sehr ähnlich ist. Das Verbundaluminium-Chassis des Polestar 5 ist deutlich verwindungssteifer und leichter als herkömmliche Chassis. Und in Schweden wird derzeit an der Entwicklung eines neuen elektrischen Antriebsstrangs gearbeitet. Ein neuer Heck-Elektromotor soll in Kombination mit einem leistungsstarken Front-Elektromotor über 650 kW (884 PS) Leistung bringen. Das Auto soll 2024 in Serie gehen und ist nach den Elektro SUVs Polestar 3 und Polestar 4 das dritte Modell von Polestar, das in den kommenden drei Jahren auf den Markt kommt. INFO bit.ly/ec_polestar5

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News

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E-Modelle werden ab Werk mit Pirelli-Reifen ausgerüstet Der italienische Reifenspezialist Pirelli hat 2019 die ElectKennzeichnung ins Leben gerufen und seitdem zahlreiche Reifen mit diesem Label versehen. Jene Pneus wurden eigens für Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge entwickelt und sind auf deren spezielle Anforderungen abgestimmt. Die Vorzüge der Elect-Reifen haben auch zahlreiche Autobauer erkannt und rüsten immer mehr E-Autos ab Werk mit diesen aus. Laut eigenen Angaben ist Pirelli der Erstausrüster von mehr als 250 verschiedenen Automodellen. Alleine im Jahr 2021 konnte diese Zahl verdoppelt werden. INFO bit.ly/ec_pirelli

Neymar Jr. und der neue e.wave X von e.GO Rund 180 Gäste nahmen im Mai an der exklusiven Vorstellung eines äußerst innovativen urbanen Elektrofahrzeugs teil. Die Next.e.GO Mobile SE veranstaltete im Beisein des brasilianischen Fußballstars Neymar Jr. ein Gala-Event zur Vorstellung des neuen Kleinwagens e.wave X. Er löst den E.GO Life ab und soll ideal für das Fortkommen im urbanen Bereich sein. Viel ist noch nicht bekannt über den Stadtflitzer, aber die Cityreichweite wird mit 240 Kilometer angegeben, also werden es wohl an die 200 Kilometer laut WLTP sein. So viel wissen wir außerdem: 11 kW Smart Charging, 80 kW Peakleistung und besonders nachhaltige Produktion – von der Außenhaut ohne Lack bis zu den veganen Sitzen. Derer sind es übrigens vier. Das alles soll ab 24.990 Euro zu haben sein. Allerdings noch nicht im Moment, der Kleinstromer wird noch nicht gebaut, kann aber online schon reserviert werden. INFO bit.ly/ec_ewavex

ID.Aero: Premiere der ersten vollelektrischen Limousine von VW Mit der Premiere des Konzeptfahrzeuges ID. Aero am 27. Juni in China gab Volkswagen einen Vorgeschmack auf seine erste vollelektrische Limousine. Wir dürfen uns hierzulande aber nicht zu früh freuen, denn die Serienversion wird zunächst nur für China voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 auf den Markt kommen. Allerdings wird 2023 auch die Produktion eines europäischen Serienmodells in Emden starten. Angeboten wird der ID.Aero schließlich in China, Europa und den USA. Wohlgemerkt, im Moment gibt es nur das Konzeptfahrzeug, aber die Serienversion dürfte nahe am Konzept liegen. Gefällig ist vor allem der nach hinten abfallende Coupé-Stil, der dafür verantwortlich ist, dass ein Luftwiderstandswert von 0,23 erreicht wird. Die übrigen bereits bekannten Daten sind nicht außergewöhnlich: Eine 77 kWhBatterie soll für eine Reichweite von knapp über 600 km (nach WLTP) sorgen. Dies ist möglich, weil das Auto äußerst aerodynamisch geformt ist. Aufgebaut wird auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) von Volkswagen, der einen langen Radstand und einen geräumigen Innenraum ermöglicht. INFO bit.ly/ec_vwidaero

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Kia Nir


News

Öl-Baron glaubt: „­Elektrofahrzeugen ­gehört die Zukunft“ Hat Darren Woods, CEO von Exxon Mobil, ob dieser Aussage in einem Interview mit CNBC-Reporter David Faber den Verstand verloren? Immerhin rühmt sich das Unternehmen auf seiner Internet-Seite, der „größte Raffinerie- und Vermarktungsbetrieb für Erdölprodukte“ zu sein. Passt das zusammen? Wie auch immer, der Ölgigant prognostiziert, dass bis 2040 jeder neu verkaufte Pkw weltweit ein Elektrofahrzeug sei. Berechnungen von Exxon Mobil sagen demnach voraus, dass der Ölbedarf im Jahr 2040 dem weltweiten Konsum der Jahre 2013 oder 2014 entsprechen wird. Dennoch zeigte sich Woods davon überzeugt, dass sein Unternehmen auch in Zukunft höchst profitabel wirtschafte. Der CEO erklärte auch, dass Exxon Mobil prüfe, wie sich der Rückgang der Benzinverkäufe auf das Geschäft auswirkt. Sein Konzern produziere zudem Kunststoffe, die bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen verwendet werden können. INFO bit.ly/exxon_mobil_ec

Stellantis möchte Produktionskosten für E-Autos um 40 Prozent senken Während die Europäische Union das Ende der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor vorantreibt, warnt einer der größten Automobilhersteller: Die akkubetriebenen Modelle seien noch zu teuer, um die Nachfrage auf dem aktuell hohen Niveau halten zu können. Stellantis plane, die Kosten für die Herstellung von E-Fahrzeugen bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren, sagte Chief Manufacturing Officer Arnaud Deboeuf. Der Konzern beabsichtige, Bauteile im eigenen Haus zu produzieren. Zudem werde Druck auf die Zulieferer ausgeübt, um die Produktionskosten zu senken. INFO bit.ly/stellantis_ec

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Kolumne

sigl@electricar E-MAIL AUS BERLIN

VERSTECKSPIEL AUF BEAMTENDEUTSCH

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Hier schreibt der Präsident Kurt Sigl, der Präsident des Bundesverbands eMobilität (BEM), schickt für jede Ausgabe von electricar eine E-Mail aus Berlin, in der er aktuelle politische, wirtschaftliche und soziale Themen seiner Branche analysiert und kommentiert. Er gilt als Leitfigur auf den Gebieten der Elektromobilität und der erneuerbaren Energien. Der kernige Oberbayer, einst im Dienst von Audi, punktet mit seiner über Jahrzehnte ausgeprägten Expertise – und als begnadeter Netzwerker. Mit Nachdruck arbeitet er daran, traditionelle Strukturen und Denkmuster zu hinterfragen, um Raum für neue und zukunftsfähige Modelle zu schaffen. Den BEM betrachtet er als ideale Plattform, die alle relevanten Akteure im Bereich der E-Mobilität schnell und effizient zusammenbringen kann.

anchmal muss man Wortbeiträge zweimal oder noch öfter lesen, um deren Inhalt wirklich und auch auf tieferen Ebenen zu verstehen. Die Deutsche Bahn „modernisiert“ für rund 400 Millionen Euro ihre Busflotte: Von 2023 bis 2026 sollen rund 1.200 Fahrzeuge geliefert werden, darunter 260 Elektrobusse. In einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt es: „Damit senken wir signifikant unseren CO₂-Ausstoß und gehen einen weiteren großen Schritt in Richtung klimaneutraler Nahverkehr auch auf der Straße.“ Diese Zeilen der Deutschen Bahn wurden gerade erst veröffentlicht, also Mitte des Jahres 2022. Während in der Ukraine ein schrecklicher Krieg tobt und Westeuropa versucht, sich von fossilen Treibstoffen freizumachen, kauft Deutschlands Mobilitätsunternehmen Nummer eins tatsächlich 940 Dieselbusse ein, die demnächst in den deutschen Straßenverkehr gespült werden sollen. Halten wir das fest: Nicht etwa 1.200 elektrisch betriebene Busse. Nicht etwa ­Second-Life-Modelle, umgerüstet oder zeitlich befristete Ware. Nein, die Pressemeldung der Bahn spricht bei „Modernisierung“ offensiv und unverhohlen vom Kauf nagelneuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Spätestens jetzt lese ich den Text ein drittes Mal. Von was ist hier die Rede? Auf Nachfrage im Netz antwortet mir der Vorstand der DB Regio, dass man den Wünschen der Besteller im Öffentlichen Nahverkehr gefolgt sei, die Bahn hier also keine Schuld treffe. Mit „Bestel-

ler“ sind in diesem Fall die Bundesländer und die Kommunen gemeint, über die der ÖPNV organisiert wird. Dort herrscht – wir hatten dies vor kurzem schon einmal thematisiert – die Ansicht vor, man sei kein Tankstellenbetreiber für Elektroautos und der ÖPNV rechne sich ohnehin nicht von selbst. Allen Ernstes wurden die Dieselbusse offenbar mit dem Argument der Wirtschaftlichkeit gebucht, unter Berufung auf die speziellen Vergaberichtlinien. So geht Versteckspiel auf Beamtendeutsch. Während wir die Auswirkungen des Klimawandels am Beispiel Ahrtal unmittelbar zu spüren bekommen und die freie Wirtschaft inzwischen zahlreiche Modernisierungsansätze für umweltschonende Technologien schafft, vertagen diese „Besteller“ das Problem kurzerhand und verschieben es einfach in die Zukunft. Es ist ein ausgesprochen schlechter Deal, wie sich inzwischen zeigt. Nachdem Anfang Juni – nur einen Monat nach der Kaufentscheidung – das EU-Parlament den Ausstieg aus dem Verkauf von Verbrennerfahrzeugen beschlossen hat, dürfte den Nutzern der Gebrauch der frisch erworbenen Diesel-Busse bitter im Hals stecken bleiben. Wenn die Unternehmen im Jahr 2035 ihre CO₂-Werte senken müssen und bestehende Diesel-Fahrzeuge nachhaltigen Treibstoff benötigen, ist der Einsatz von E-Fuels keine wirkliche Alternative. Bei einem Literpreis von sechs Euro wird dann das böse Erwachen folgen und die Einsicht, dass die seriöse und zukunftsorientierte Wirtschaftlichkeitsprüfung bereits viel früher hätte stattfinden müssen.

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10 Mio. Dollar für faltbaren City Transformer CT-1 Der elektrische Stadtflitzer CT-1 des israelischen Start-ups City Transformer lässt sich „zusammenschieben“, um schlussendlich in eine Parklücke mit einem Meter Breite und 2,5 Meter Länge oder umgekehrt zu passen. Wird das Fahrwerk ausgeklappt, ist das E-Auto 1,4 Meter breit und liegt stabil auf der Straße. Zwei 7,5 kW Elektromotoren ermöglichen eine Geschwindigkeit von bis zu 90 km/h und mit einer Akku-Ladung schafft man bis zu 180 Kilometer. Die im Juni gesammelten 10 Millionen Dollar werden City Transformer dabei helfen, die für 2024 geplante Serienproduktion voranzutreiben. Der Preis wird bei 16.000 Euro liegen. INFO bit.ly/ec_citytransformer

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ÜBER WEITE STRECKEN „Elektroautos sind nichts für die längere Fahrten“ - Pustekuchen! Der Selbstversuch beweist genau das Gegenteil. Text: Christoph Lumetzberger

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eit die Elektromobilität vor einigen Jahren salonfähig wurde, gibt es sie gleichermaßen: Befürworter und Gegner dieser zukunftsträchtigen Antriebsform. Sicherlich gibt es in beide Richtungen Argumente, die dafür und dagegen sprechen, allerdings schaffen es viele nicht, einen konstruktiven Diskurs darüber zu führen, sondern verstricken sich gerne in wirren Argumentationen und kramen die unterschiedlichsten Behauptungen hervor, teilweise ohne jeglicher Substanz. Der Hauptvorwurf, der der E-Mobilität gerne gemacht wird, ist die Reichweitenthematik. Und dieses Argument, speziell wenn ein modernes Elektroauto mit einem Verbrenner verglichen wird, kann auch nicht zu einhundert Prozent entkräftet werden, da der heutige Stand der Technik einfach noch keine 800 Kilometer mit einer Ladung hergibt. Allerdings sollte das auch gar nicht das fundamentale Ziel sein. Denn wer das Betanken eines Verbrenners mit dem Befüllen eines E-Autos gleichsetzt, der begeht eine kapitale Fehleinschätzung. Während das Einfüllen fossiler Kraftstoffe in moderne Diesel- oder Benzinautos lediglich dann nötig wird, wenn die Tanknadel dem roten Bereich entgegenwandert, so sollte bei einem E-Auto

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in Erwägung gezogen werden, dieses immer dann an die Steckdose zu geben, sobald es nicht benutzt wird.

Der Praxistest Aber manchmal ist das eben einfach nicht möglich. Etwa dann, wenn Sie sich auf Reisen befinden und das Auto mehr läuft als es herumsteht. Oder wenn Sie in einer Unterkunft partout keine Ladegelegenheit vorfinden. Aus eben diesem Grund hat unser Redakteur Christoph Lumetzberger einen Selbstversuch unternommen und binnen weniger Tage beruflich und privat gleich mehrere, längere Fahrten mit einem Testwagen, einem Polestar 2 Long Range Single Motor (WLTP-Reichweite: 540 Kilometer), unternommen. Die Strecken führten über Landesgrenzen, in dicht besiedelte Innenstädte und auf Landstraßen, wo Ladesäulen in etwa so selten sind wie freie Fahrt zur Rush Hour.

Mit etwas Planung kann ein E-Auto problemlos einen Verbrenner ersetzen.

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STÄRKUNG Der Polestar 2 und unser Redakteur beim Volltanken vor Fahrtantritt im niederösterreichischen St. Valentin.

Erste Etappe: Vom niederösterreichischen St. Valentin zu einem Termin nach München. Der Routenplaner spuckte vor Anbeginn der Fahrt über die österreichische A1 und A8 sowie die in Bayern gelegene A94 exakt 250 Kilometer aus. Der Akku wurde aus diesem Grund vor Fahrtantritt noch auf 90 Prozent befüllt und bei rund 20 Prozent Restkapazität sollten wir am Ziel ankommen. Rund vier Stunden vor dem Termin gings los. Zeitlich sollte die Strecke in knapp unter drei Stunden bewältigt werden können, somit wäre theoretisch noch Zeit für einen Zwischenhalt.

Grenzgänger

KNAPPE ANGELEGENHEIT Der Bordcomputer informiert über die geplante Fahrtdauer und die Restkapazität bei Zielankunft. Bei einem Prozent blieben wir lieber noch etwas an der Säule.

Nach rund einem Drittel der Distanz verlässt man in Österreich die Autobahn, um über Landstraßen in Richtung Grenze unterwegs zu sein. Genau das ist die Zeit, auf die sich die ob der Autobahnkilometer bereits ziemlich gebeutelte Batterie gefreut hat. Rekuperieren bei Geschwindigkeiten zwischen 80 und 90 km/h im angenehmen Überlandverkehr, das spart nicht nur Energie sondern gibt, zwar im überschaubaren Bereich aber doch, sogar einen kleinen Teil davon wieder zurück in den Energiespeicher. War die prognostizierte Restfüllmenge des Akkus bei Ankunft am Ziel zwischenzeitlich sogar in den einstelligen Bereich gerutscht, so bewegt sich diese bei der Auffahrt auf die A94 bei rund 20 Prozent. Und da wir auf der Uhr noch genügend Zeit

hatten, um rechtzeitig in München anzukommen, nahmen wir trotz nicht vorhandenem Tempolimit etwas den Schwung heraus und rollten gemächlich mit rund 120 km/h in Richtung München. Insgesamt kostete uns das reduzierte Tempo, welches wir auf knapp 120 Kilometern wählten, nur wenige Minuten an Zeit die wir ohnehin sonst mit Warten verbracht hätten. Für das gemütliche Fahren wurden wir bei der Ankunft sogar mit einem satten Plus auf der Akkuanzeige belohnt. Ganze 32 Prozent Restkapazität hatten wir noch auf der Uhr, als wir die Münchner Innenstadt erreichten. Da wir uns einen Stopp erspart haben und der Verkehr uns auch keinen Strich durch die Rechnung gemacht hat, waren wir dennoch rund 40 Minuten vor dem Termin am Ziel. Später am Nachmittag traf sich unser Autor noch mit einem Geschäftspartner, am Abend gings dann für beide in die Allianz Arena zum Fußball. Zu später Stunde wurde dann die Heimreise angetreten, diesmal allerdings nicht über die A94. In Ermangelung von kraftvollen Schnellladern entlang der kilometertechnisch kürzesten Strecke nach Österreich, wurde die Verbindung über die A92 und die A3 auserkoren. Rund 70 Kilometer weiter, aber durchgängig Autobahn. In dunkler Nacht und zu später Stunde die angenehmere Alternative zum Freilandstraßenverkehr im Grenzgebiet.

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Bei der Abfahrt aus dem Münchner Stadtzentrum wurde noch an einem Schnelllader an einer Tankstelle kurz Halt gemacht, da sich beim Stadion leider keine Lademöglichkeit als echte Option ergeben hat. Nach wenigen Minuten war die 50 Prozent-Marke erreicht, die mit dem geplanten Ladestopp in Landshut gut zusammenpasste. Da nur ganz wenige Fahrzeuge auf der A92 unterwegs waren, konnte die ganze Kraft des Polestar 2 ausgeschöpft werden. Mit Tempo 160 flogen wir über die Beton- und Asphaltdecke, der Wagen lag wie ein Brett auf der Fahrbahn und auch weit nach Mitternacht machte die Fahrt dennoch Spaß. Da 160 km/h jedoch einen Raubbau für jeden E-Auto-Akku darstellen, wanderte die Anzeige schneller in Richtung Null als uns lieb war. Dennoch legten wir die rund 70 Kilometer problemlos zurück, mit etwas mehr als 20 Prozent kamen wir in Landshut an.

Wo Welten aufeinander treffen Dort bot sich uns ein Schauspiel, welches wir mit leichtem Schmunzeln zur Kenntnis nahmen. Während unser Polestar einen kräftigen Schluck am 150 kW-Schnelllader nahm und wir uns, inzwischen ein Uhr in der Früh, mit einem Kaffee wach hielten, lauschten wir einer Diskussion eines auf der Durchreise befindlichen, älteren Ehepaares, welches an der direkt nebenan gelegenen Tanksäule den Zwei-Tonnen-SUV offensichtlich gerade um weitaus mehr als 100 Euro vollgetankt hatte. Der Herr schimpfte auf die tatenlos zusehende Politik, die Frau über Russlands angriffslustigen Präsidenten Putin, der die Situation an den Zapfsäulen noch verschlimmere. Dann fuhren sie genervt ab. Nach rund einer halben Stunde Standzeit setzten auch wir unsere Fahrt mit 85 Prozent Akkukapazität fort und eigneten sich wieder den etwas gemütlicheren Fahrstil an. Somit hatten wir auch kein Problem, die restlichen 240 Kilometer über Deggendorf, Passau und Ried im Innkreis in einem Stück zurückzulegen. Bei angenehmer Fahrt und rund 130 km/h im Durchschnitt trafen wir etwa zwei Stunden nach Abfahrt in Landshut zu Hause, im beschaulichen Pregarten, ein. Die Anzeige bescheinigte dem Wagen zwar nur noch eine Restkapazität von knapp 15 Prozent, da am nächsten Tag jedoch sonniges Wetter vorhergesagt wurde und unser Autor einen freien

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GEMÜTLICH DEM ZIEL ENTGEGEN Da noch genügend Zeit auf der Uhr stand, nahmen wir etwas den Fuß vom Strompedal und genossen nicht nur den Ausblick, sondern auch die Zahl beim Batteriesymbol, welche uns Sparsamkeit attestierte.

Tag hatte, wurde die hauseigene Photovoltaikanlage dazu genutzt, an besagtem Tag den Wagen wieder beinahe vollständig aufzuladen. Dank Zeitschaltuhr startete der Ladevorgang um 8:00 Uhr, rund zehn Stunden später hatte der Wagen wieder die als optimal eingestufte Kapazität von rund 80 Prozent. Perfektes Timing für den nächsten Arbeitstag, denn ein Termin in Salzburg stand auf dem Programm. Da Fahrtzeit und -strecke nur in etwa halb so lang sind wie zwei Tage zuvor nach München, wollen wir Ihnen hier nicht mehr im Detail exerzieren, wie die Fahrt vonstatten ging. Beim Start in St. Valentin und 80 Prozent Kapazität hatten wir überhaupt keine Schwierigkeiten, bis nach Salzburg zu gelangen. Gerade einmal 140 Kilometer beträgt die Strecke, unser Ziel erreichten wir mit etwa 40 Prozent Restkapazität. Nach erfolgreich erledigtem Termin begannen wir die Rückfahrt, um sie nur rund 30 Kilometer gleich wieder zu unterbrechen. Denn an der Raststation Mondsee wurde uns vom Bordcomputer ein Zwischenstopp empfohlen, den wir ob der Tatsache, noch nichts zu Mittag gegessen zu haben, auch gerne einlegten. Während wir uns verköstigten, bekam auch der Polestar 2 seine Leibspeise in Form von 100 Prozent Ökostrom an der Schnellladesäule. Nach rund 50 Minuten waren wir mit Essen fertig, der Wagen hatte bereits - wie in

den Einstellungen festgelegt - bei 90 Prozent die Ladung gestoppt und war abfahrbereit. Die restlichen 110 Kilometer bis nach Hause legten wir in angenehmer Fahrt zurück, da sich der Nachmittagsverkehr intensivierte und wir uns auch nicht übermäßig stressen wollten. Mit mehr als 60 Prozent Restreichweite kamen wir entspannt zu Hause an und da die Sonne noch am Himmel stand, hängten wir den Polestar 2 gleich wieder an die Steckdose.

Unser Fazit Zwei Dinge sollten Sie sich überlegen, wenn Sie planen, sich einen elektrischen, fahrbaren Untersatz zuzulegen. Fahrten von A nach B in Rekordtempo gehen zu Lasten der Batteriekapazität und den Fehler, Laden mit Tanken gleichzusetzen, sollten Sie vermeiden. Dann ist es problemlos möglich, mit etwas Planung und Vorausschau ein Elektroauto als echte Alternative zum Verbrenner in Ihren beruflichen, als auch privaten Alltag zu integrieren. Vorausgesetzt jedoch, Sie haben zu Hause eine Lademöglichkeit. Dass sich global gesehen etwas an unserer Art der Fortbewegung ändern muss, ist uns wohl allen mehr oder weniger bewusst. Wenn wir uns jedoch die individuelle Mobilität in einem möglichst erschwinglichen Rahmen erhalten wollen, dann sollten wir mit dem Ändern besser heute als morgen anfangen.

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PAUSEN MIT PFIFF

Die Ladestopps auf längeren Strecken gestalten sich für viele E-Autofahrer oftmals langweilig. Doch das muss nicht sein. Mit diesen Tipps vergeht die Wartezeit wie im Flug. Text: Philipp Lumetsberger

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ür viele Autofahrer sind neben den Bedenken zur Reichweite die zwingend erforderlichen Ladepausen bei längeren Fahrten ein Argument, das gegen den Kauf eines Elektroautos spricht. Schließlich nimmt ein Ladestopp wesentlich mehr Zeit in Anspruch als der Halt an einer Tankstelle. Aus diesem Grund gelten auf längeren Touren mit dem Elektroauto folgende Grundsätze: Planen Sie vor dem Fahrtantritt Ihre Wegstrecke gründlich. Außerdem sollten Sie einen zeitlichen Puffer einplanen und bereits vorab festlegen, an welchen Ladestationen Sie stehen bleiben möchten. Wenn all diese Dinge beherzigt werden, steht einem längeren Ausflug mit dem Stromer nichts im Wege.

Revolution an der Ladestation Auch wenn sich Ladepausen nicht vermeiden lassen, fallen diese dank der sogenannten Schnellladestationen wesentlich kürzer aus. Je nach Fahrzeugmodell dauert es an einer solchen Station zwischen 20 und 60 Minuten, bis der Energiespeicher zu 80 Prozent oder sogar mehr geladen ist. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl an Dingen, mit denen Sie die Wartezeit kurzweilig gestalten können.

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SIEBEN DINGE, DIE MAN IN DER LADEPAUSE ERLEDIGEN KANN: ESSEN UND TRINKEN Ein Snack zwischendurch oder eine Tasse Kaffee lässt sich an vielen Ladestationen relativ einfach besorgen, da Restaurants, Cafés oder Supermärkte nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt sind. Frisch gestärkt kann die Fahrt anschließend weitergehen. ROUTE WEITERPLANEN

FILME ODER SERIEN ANSEHEN

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, bereits vor der Abfahrt die Reiseroute akribisch vorzubereiten. Alternativ können Sie die Strecke auch nur bis zum ersten Ladestopp planen und die Wartezeit nutzen, um die restliche Fahrt ins Navi einzugeben.

Vor allem auf längeren Reisen haben viele ihr Notebook oder Tablet mit im Gepäck. Während der Akku Ihres Fahrzeugs geladen wird, können Sie die Zeit nutzen und einen Film teilweise oder eine Folge Ihrer Lieblingsserie schauen.

SMARTPHONE CHECKEN

EINE UNTERHALTUNG FÜHREN

Wie in anderen Alltagssituationen auch, erweist sich das Smartphone als Retter in der Not, um die Ladepause zu füllen. Lassen Sie am besten Ihr Handy während der Fahrt links liegen und beantworten Sie Nachrichten oder E-Mails beim nächsten Ladestopp.

An größeren Ladestationen trifft man sehr häufig auf andere E-Autofahrer, die ebenfalls warten. Also warum kein Gespräch beginnen und sich über Erfahrungen mit E-Autos, Lademöglichkeiten oder sonstige Dinge unterhalten.

EIN NICKERCHEN MACHEN

TELEFONIEREN

Die Ladepause lässt sich auch hervorragend dazu nutzen, um sich auszuruhen oder ein Nickerchen zu machen. Hierfür klappen Sie einfach den Sitz zurück und schließen die Augen. Anschließend können Sie Ihre Fahrt entspannt und energiegeladen fortsetzen.

Auch wenn jedes Smartphone über diese Funktion verfügt, wird immer weniger damit telefoniert. Das Warten an der Ladestation eignet sich ideal, um mit Freunden, Verwandten oder Bekannten – zu denen Sie wenig Kontakt haben – zu telefonieren.

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NACHHALTIG PROFITIEREN VERGLEICHSTEST

TOP E-MOBILITY INNOVATION FIAT e.Coins AUSGABE 4/2022

Vorausschauendes und stromsparendes Fahren mit einem elektrischen Fiat 500 wird belohnt. So lässt sich durch umweltfreundliches Verhalten sogar noch Geld verdienen. electricar 4/2022


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Text: Harald Gutzelnig

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er relativ neue Begriff der Social-Credits lässt Datenschützern die Haare zu Berge stehen. Und tatsächlich ist es etwa in China so, dass das Regime auf politischer und sozialer Ebene das Verhalten seiner Bürger und Unternehmen erfassen und bewerten möchte. Man will die Menschen zu gutem Verhalten erziehen. Wenn aber ein Unternehmen die Überwachung zu einem guten Zweck vornimmt, etwa um umweltschonendes Fahren zu belohnen, dann ist das ein ganz anderer Aspekt des Social-Credit-Systems. Auf diese Weise möchte die Verwaltung der italienischen Stadt Bologna zum Beispiel erreichen, dass die Einwohner ihr Auto stehen lassen und stattdessen die öffentlichen Verkehrsmittel oder Carsharing verwenden bzw. im Idealfall zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Dafür gibt es in Kooperation mit den Betreibern der App „Better Points“ Belohnungen in Form von Freibier und Kinokarten. Das Konzept ist durchaus erfolgreich.

Fiat und KIRI Ebenso von Erfolg gekrönt ist das Projekt KIRI, das alle Besitzer eines Fiat 500e für einen besonders umweltfreundlichen Fahrstil belohnt. Um daran teilnehmen zu können, ist eine Registrierung über die Fiat App nötig und schon kann man mit dem Sammeln von Fiat e.Coins beginnen. Je umsichtiger und nachhaltiger die Fahrweise, desto mehr Münzen lassen sich anhäufen. Der Algorithmus zu deren Generierung ist mit dem eco:Score verknüpft, mit dem der Fahrstil am Lenkrad des neuen Fiat 500 bewertet wird: Je sanfter gebremst und beschleunigt wird, desto

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umweltfreundlicher ist der Fahrstil. Bewertet wird dieser mit einer Punktzahl von 0 bis 100. Je höher der eco:Score, desto mehr e.Coins werden generiert. Im Stadtverkehr können beispielsweise bei einem mittleren eco:Score und einer Fahrleistung von etwa 10.000 Kilometer pro Jahr bis zu 150 Euro in Form von e.Coins gesammelt werden. Mit den virtuellen Münzen lassen sich exklusive Produkte und Dienstleistungen auf dem Online-Marktplatz von KIRI erwerben. Bereits mehr als 350 Unternehmen aus den Bereichen Mode, Accessoires und Design haben sich dieser Plattform angeschlossen. Das Projekt wurde vor rund einem Jahr ins Leben gerufen und erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit. Über 7.000 Nutzer haben sich registriert und rein rechnerisch haben diese durch ihre umsichtige Fahrweise bereits mehr als 1.000 Tonnen CO₂ eingespart. Dabei wurden rund 30 Millionen Coins generiert, die auf dem Online-Marktplatz von KIRI einen Wert von mehr als 750.000 Euro darstellen. Angeboten wird das KIRI Programm in ausgewählten europäischen Ländern, unter anderem auch in Deutschland und Österreich. Voraussetzung ist, dass der elektrische Fiat mit dem neuen Infotainment-System Uconnect 5 ausgestattet ist, das unter anderem die eco:Score Funktion bereitstellt. Fiat und KIRI bauen das gemeinsame Projekt nun weiter aus. Die mit dem neuen Fiat 500 generierten virtuellen Münzen heißen nicht mehr KIRI-Coins sondern Fiat e.Coins und sind durch ein eigenes Logo gekennzeichnet. Wir halten diese Idee für innovativ. Natürlich nur solange sie nicht ins Gegenteil verkehrt wird und man für weniger umweltfreundliches Fahren bestraft wird. Aber derlei Überlegungen gehören eher ins Reich der Fantasie bzw. der Mitte.

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TRANSPORTER UNTER STROM Kleine und größere Lieferhelden, leise und umweltverträglich: Der Markt der elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeuge boomt. Es ist eine Antwort auf verschärfte Umweltauflagen im Geschäftsbetrieb und die Einfahrverbote in Innenstädte, die den Lastkraftwagen mit Verbrennermotoren mittelfristig drohen. Text: Armin Grasmuck

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as war selbst für die Routiniers aus dem Hause Opel kein Termin wie jeder andere. Spürbar elektrisiert und mit einer gehörigen Portion Stolz haben die Konzernstrategen in Rüsselsheim ihr neuestes Modell auf dem Weg in die Zukunft vorgestellt: den Transporter Vivaro-e in der Brennstoffzellenversion. Opel zielt damit auf Fahrzeugflotten mit speziellem Nutzerverhalten. „Es sind Kunden, die häufig weitere Strecken fahren, schnell tanken müssen und trotzdem mit null Emissionen unterwegs sein wollen“, sagte Peter Thiesen, der Projektleiter. „Rüsselsheim wird damit zum Kompetenzzentrum Wasserstoff und Brennstoffzelle.“ In diesem Fall wird der batteriegetriebene Vivaro-e, der seit zwei Jahren auf dem Markt ist, in dem hessischen Werk einfach in den entsprechenden Fahrzeugbereichen auf die neue Antriebstechnik umgebaut. Es ist eine weitere Pointe in dem boomenden Segment der Elektrotransporter. Nahezu sämtliche Produzenten der leichten Lieferwagen, die sich speziell für die sogenannte „letzte Meile“ in den Innenstädten anbieten, sind mittlerweile auf dem Markt präsent. Sie reagieren damit auf verschärfte Umweltauflagen im Geschäftsbetrieb und die Einfahrverbote, die den Lastwagen mit Verbrennermotoren in den Städten drohen. In der elektromobilen Logistik für die City geht es um umweltschonende Konzepte und effizientere Strategien zu den einzelnen Liefermodellen. Aufgrund der

vergleichsweise geringen Fahrleistung, gemessen an den Tageskilometern, bietet der Transportverkehr mit Elektroantrieben nahezu perfekte Möglichkeiten. In einigen Jahren, wenn die ersten Kommunen nur noch emissionsfreien Fahrzeugen die Zufahrt in die Innenstädte erlauben, werden die E-Transporter zwangsläufig die erste Option der Lieferanten sein.

Investition zahlt sich aus Es erscheint logisch wie sinnvoll, dass die Anbieter ihre Modellpalette entsprechend modernisieren und mit Hochdruck auf die Mobilität von morgen trimmen. Die Reichweiten der meisten E-Transporter genügen bereits den durchschnittlichen Ansprüchen der Liefer- und Kurierdienste, auch weil die meisten Tagestouren die Länge von maximal 80 Kilometern nur selten überschreiten. Größere und entsprechend teurere Batterien sind folglich keineswegs gefragt. Im Idealfall werden die Akkus der Lieferfahrzeuge auf dem Betriebsgelände oder in einem Depot aufgeladen. Für die Unternehmen bedeutet dies einen gewissen Investitionsaufwand, der sich mit Blick auf die Zukunft jedoch in mehrerlei Hinsicht auszahlen wird. Die Kommunen können ihren Teil zu der Mobilitätswende im Lieferverkehr beitragen, indem sie die Ladeinfrastruktur in den Städten ausbauen. Opels Brennstoffzellen-Modell Vivaro-e Hydrogen wird von Miele, dem renommierten Hersteller von Haushaltsgeräten, bereits im Kundengeschäft eingesetzt.

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OPEL VIVARO-E HYDROGEN WEBSEITE

www.opel.de

Das neue Konzept von Opel hat es in sich: Der Vivaro-e Hydrogen ist ein Brennstoffzellentransporter, unterstützt von einer extern aufladbaren Batterie – im Prinzip also ein Plugin-Hybrid der allerneuesten Bauart. Das hat einen eminent wichtigen Vorteil: Ist keine Wasserstofftankstelle in der Nähe, kann batteriegetrieben auch etwas weiter gefahren werden. Der Opel Vivaro-e Hydrogen basiert auf dem vollelektrischen Modell Vivaro-e. Unter der Fronthaube ist hier jedoch eine PEM-Brennstoffzelle eingebaut – und im Unterboden befinden sich statt der Akkus in diesem Modell drei Hochdrucktanks, die zusammen rund 4,4 Kilogramm Wasserstoff aufnehmen können. Diese Menge ist laut Angaben des Herstellers und nach WLTP-Standard für eine Reichweite von rund 350 Kilometern ausreichend. Die Batterie, 10,5 Kilowattstunden stark und unter der Sitzbank angebracht, garantiert weitere 50 Kilometer an Reichweite. Diese Angaben sind im Bezug auf dieses Wasserstoffmodell jedoch relativ, denn im Vergleich zu den batteriegetriebenen Transportern besticht der Vivaro-e Hydrogen mit seinen stark verkürzten Tankstopps. In nur drei Minuten sind die Wasserstoffbehälter aufgefüllt, ein Zeitgewinn, der sich für Gewerbetreibende auszahlt. Die Batterie kann mit maximal 11 Kilowatt in rund 90 Minuten voll aufgeladen werden, frische Energie erhält sie zudem über die Rekuperation während der Bremsvorgänge. Wichtig für die Kunden: Das volle Ladevolumen von bis zu 6,1 Kubikmetern und ist auch im Vivaro-e Hydrogen vorhanden, genauso wie das Zuladung und die Anhängelast von jeweils 1000 Kilogramm. In seinem Fahrverhalten gleicht die Wasserstoffvariante dem akkubetriebenen Vivaro-e eins zu eins. Das heißt: im Antritt ziemlich flott, hinten hinaus eher entspannend. 110

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Stundenkilometer in der Spitze sind seinen Einsatzbereichen angemessen. Abgesehen von den massiven Fahrzeugdimensionen: Dieser E-Transporter fährt sich fast wie ein elektrischer SUV. Er liegt stabil auf der Straße, lenkt sich gut, reagiert – zumindest mit leichter Fracht – spontan und griffig. Ja, und wer eine der knapp 100 deutschen Wasserstofftankstellen in der Nähe hat, kriegt hier ein Erlebnis mit Wow-Effekt präsentiert. Nur drei Minuten anhalten und – schwupps – gleitet der Stromer schon wieder weiter. Derzeit wird der Vivaro-e Hydrogen in Rüsselsheim noch per Hand umgebaut. Ein konventioneller Vivaro-e kommt vom Band, wird in Opels Stammwerk entkernt und mit der neuen Antriebstechnik versehen – rund 1000 Exemplare pro Jahr, inklusive der Schwestermodelle von Citroën und Peugeot. Spätestens 2025 soll die zehnfache Menge im Stellantis-Konzern produziert und abgesetzt werden. Flottenkunden können den Vivaro-e Hydrogen derzeit für 700 Euro pro Monat leasen, Kaufpreis hat Opel bislang noch keinen kommuniziert. Das Konzept des wasserstoffbetriebenen E-Transporters klingt in jedem Fall aufregend und vielversprechend. Zwei Energiequellen, schnelles Tanken, kein Lärm und null Emissionen in der City – so sieht zweifellos der Stadtverkehr der Zukunft aus.

TECHNISCHE DATEN PREIS

ab 700 Euro/Monat

MOTOR

100 kW

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT

110 km/h

REICHWEITE (NACH WLTP)

350 + 50 km

KLASSIFIZIERUNG

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RENAULT MASTER E

FORD E-TRANSIT

WEBSEITE

WEBSEITE

renault.de

ford.de

Pünktlich zum Start in die Sommersaison hat der Kleintransporter Renault Master E-Tech ein neues Akkupaket und damit eine größere Reichweite bekommen. Von 33 auf nunmehr 52 Kilowattstunden erhöht sich die Speicherkapazität der Lithium-Ionen-Batterien. Die Reichweite des Lieferfahrzeugs steigt damit von 120 auf 180 Kilometer laut WLTP-Standard. Dank seiner Schnellladefunktion kann das Fahrzeug in nur zwei Stunden auf 80 Prozent und in drei Stunden vollständig aufgeladen werden. Der Master E-Tech ist in drei Modellvarianten erhältlich: Transporter, Fahrgestell oder Plattform-Fahrgestell. Er fährt mit der Leistung 57 Kilowatt (78 PS) und dem maximalen Drehmoment von 225 Newtonmetern. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 100 Stundenkilometern. Das Fahrgestell kommt mit einer Garantie von zwei Jahren und bis zu 100.000 Kilometern, die Batterie erhält die Gewährleistung von acht Jahren und 160.000 Kilometern. Wie die Dieselvariante, so wird auch der E-Tech unter dem Motto „Red Edition“ mit speziellen Extras vermarktet. Renault bietet seinen Kunden damit die Garantie für einen auf die Bedürfnisse der Transportprofis abgestimmten Service: fachkundige Techniker für Wartung und Reparaturen, schnelle Dienste zu an den Terminplan des Fahrers angepassten Zeiten und einen Pannendienst rund um die Uhr.

Der Marktführer dieses Segments fährt mit Vollgas in das Zeitalter der Elektromobilität. Ford hat jetzt auch den Transit, diese legendäre Baureihe, komplett unter Strom gesetzt. ETransit, so heißt die vollelektrische Alternative des Klassikers, die selbstverständlich in diversen Karosserievarianten auf den Markt kommt, um den Bedürfnissen der zahlreichen Kunden in jeder Hinsicht gerecht werden zu können. Was die Schubkraft betrifft, kann unter zwei Antrieben gewählt werden: 135 oder 198 Kilowatt, die jeweils über Motoren an der Hinterachse auf die Straße gebracht werden. Die Energie kommt aus einer Batterie mit der Kapazität von bis zu 77 Kilowattstunden, die eine Reichweite von bis zu 317 Kilometern bringen soll. Bei 430 Newtonmetern liegt das maximale Drehmoment. Laut Preisliste startet der E-Transit bei 66.456 Euro. Derzeit ist der Transporter über Rabattaktionen bis zu 20.000 Euro unter dem Normaltarif erhältlich. Interessierten wird empfohlen, sich vorab intensiv mit der Konfiguration zu beschäftigen. Welche Leistung sollen die Akkus liefern? Welche Fahrzeughöhe? Welcher Radstand? Welches Maximalgewicht? 3,5, 3,9 oder 4,25 Tonnen? Nur wer seine Ansprüche an den Transporter klar definiert, bekommt das Gesamtpaket und den Preis, den er für angemessen hält. Der E-Transit verspricht in allen Qualitätsmerkmalen die Klasse, mit der bereits seine Ahnen punkteten.

TECHNISCHE DATEN

TECHNISCHE DATEN

PREIS

ab 65.331 Euro

PREIS

ab 66.456 Euro

MOTOR

52 kW

MOTOR

135 oder 198 kW

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT

100 km/h

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT

120 km/h

REICHWEITE (NACH WLTP)

204 km

REICHWEITE (NACH WLTP)

317 km

KLASSIFIZIERUNG

N1

KLASSIFIZIERUNG

N1

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Drive

FIAT E-DUCATO WEBSEITE

fiatprofessional.com

MERCEDES eSPRINTER WEBSEITE

mercedes-benz.de

Seit gut einem Jahr hat der italienische Hersteller seine elektrischen Transporter auf der Straße. Der Fiat E-Ducato ist mit einer kleineren 47-kWh-Batterie für 235 Kilometer nach WLTP-Standard erhältlich – und mit der 79-kWh-Variante, die den Lieferwagen 371 Kilometer weit bringt. Im City-Zyklus verspricht er deutlich größere Reichweiten, auch weil er speziell im Stadtverkehr hochgradig rekuperiert. Interessant: Der E-Ducato lässt sich nur bei geschlossenen Türen, angelegten Sicherheitsgurten und getretener Bremse bewegen. Er bietet ein Ladevolumen von bis zu 13 Kubikmeter. Bis das zulässige Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm erreicht ist, können maximal 985 Kilogramm zugeladen werden. Die LED-Beleuchtung im Lastabteil kommt ab Werk. Als Grundpreis für den E-Ducato 35 L4H2 Kastenwagen verlangt Fiat 57.100 Euro – netto. Wer die größere Batterie eingebaut haben möchte, muss 16.600 Euro drauflegen. Für weitere 2.790 Euro gibt es Rückfahrkamera, TotwinkelAssistent und Querverkehrwarner, USB-Ladeanschluss, akustisches Warnsignal für Fußgänger, elektrisch verstellund beheizbare Außenspiegel, das 7-Zoll-Infotainment mit Touchscreen, DAB und Navigation sowie den Multifunktionstasten am Lenkrad. Viel Geld, dürfte mancher Handwerker denken. Dafür fallen, wie bei allen E-Transportern, die Wartungskosten moderater als bei den Verbrennermodellen aus.

Der eSprinter, bereits seit zwei Jahren auf dem Markt, basiert in seinen Grundzügen auf der Verbrennerversion dieser höchst erfolgreichen Modellreihe. Geneigte Kundinnen und Kunden können bei dem als Kastenwagen mit dem zulässigen Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm erhältlichen Stromer zwischen zwei Akkugrößen wählen: die Kapazität von 41 Kilowattstunden für 120 Kilometer Reichweite – oder 55 kWh für 158 Kilometer. Auch die Höchstgeschwindigkeit kann nach Belieben auf 80, 100 oder 120 Stundenkilometer konfiguriert werden. Grundpreis: 64.367 Euro. Dank der Schnellladefunktion ist es möglich, die Batterie in rund 25 Minuten von zehn auf 80 Prozent zu laden. Im Gegensatz zum konventionell angetriebenen Kastenwagen werden beim eSprinter ausschließlich die Vorderräder mit Kraft versorgt. Der Elektromotor leistet 85 Kilowatt mit einem Drehmoment von maximal 295 Newtonmeter. Über die Schalthebel am Lenkrad kann zwischen vier verschiedenen Stufen der Rekuperation gewählt werden – auf dem Level D- ist das vorausschauende Fahren nur mit dem Strompedal möglich. Dank dieses nachhaltigen Rekuperationskonzepts wird der Lebenszyklus der Batterie verlängert. Mittelfristig sollen die Transporterflotten von Mercedes ihre Dienste über die gesamte Laufzeit klimaneutral verrichten.

TECHNISCHE DATEN

TECHNISCHE DATEN

PREIS

ab 70.567 Euro

PREIS

ab 64.367 Euro

MOTOR

90 kW

MOTOR

85 kW

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT

100 km/h

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT

80 / 100 / 120 km/h

REICHWEITE (NACH WLTP)

235 / 371 km

75 km REICHWEITE (NACH WLTP) REICHWEITE (NACH WLTP) 120 /158 km

KLASSIFIZIERUNG

N1

KLASSIFIZIERUNG

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MAXUS eDELIVER 9

CITROËN ë-BERLINGO

WEBSEITE

WEBSEITE

maxusmotors.de

citroen.de

Der Transporter made in China ist in zwei Radständen und derzeit nur einer Dachhöhe erhältlich. In jeder Variante bietet das Cockpit Platz für drei Personen. Der Maxus eDeliver 9 kommt stets als Gesamtpaket – mit schlüssellosem Zugangs- und Startsystem, Parksensoren, Rückfahrkamera, 10-Zoll-Touchscreen, Tempomat und Klimaanlage. In das Sicherheitssystem sind neben sechs Airbags auch Totwinkel- und Spurwarner sowie ein Notfallbremsassistent integriert. Es gibt keine weiteren Extras, die konfiguriert werden könnten. Vorne quer unter der Haube sitzt die Antriebseinheit, bestehend aus Elektromaschine und Getriebe. 150 Kilowatt und das Drehmoment von 310 Newtonmetern stehen als direkte Schubkraft über die Vorderradachse bereit. Die Rekuperation des E-Motors kann in drei Stufen geregelt werden, in der höchsten ist das Fahren allein über das Strompedal fast durchgehend möglich. Der eDeliver 9 verfügt über einen CCS/Typ2-Stecker, der unter dem Firmenlogo an der Front installiert ist. Er kann per Wechselstrom mit einer maximalen Leistung von 11 Kilowatt aufgeladen werden, im Gleichstrommodus sind bis 72 kW möglich. Der Hersteller verspricht 100 Kilometer Reichweite in etwas mehr als zehn Minuten – und die zu 80 Prozent gefüllten Akkus in nur 30 Minuten.

Der ë-Berlingo Kastenwagen ist Citroëns rein elektrisch angetriebene Version des höchst populären Kleintransporters. Optisch unterscheidet sich der Stromkastenwagen nur durch den Ladeanschluss hinten links und dem eigens entwickelten ë-Logo, das hinten links an der Tür strahlt, von den Verbrennerbrüder des Hauses. Die Leistung des flotten Lieferwagens beträgt 100 Kilowatt (136 PS), das maximale Drehmoment 260 Newtonmeter. Es gibt drei Fahrmodi – Eco, Normal und Power. Die Höchstgeschwindigkeit liegt jeweils bei 130 Stundenkilometern. Zum Aufladen der 50 kWh-Batterie gibt es diverse Optionen: An einer Schnellladestation kann sich der ë-Berlingo Kastenwagen in knapp 30 Minuten sich zu 80 Prozent vollsaugen. Bis zu sieben Stunden dauert es, wenn er eine private oder öffentliche Wallbox mit 3,7 oder 22 Kilowatt geladen wird. Citroën bietet in Kooperation mit dem Partnerunternehmen inno2grid die Installation einer Ladestation für zuhause oder am Arbeitsplatz an. Die elektrische Version des Kastenwagens übernimmt nahezu alle Vorteile des bewährten Verbrenners: kompakte Maße, zahlreiche Ablagefächer und viel Platz im Laderaum. Die Nutzlast von bis zu 800 Kilogramm und die maximale Anhängelast von 750 Kilogramm wirken ideal für ein Fahrzeug dieser Klasse.

TECHNISCHE DATEN

TECHNISCHE DATEN

PREIS PREIS

77.338 Euro

PREIS

ab 37.461 Euro

MOTOR MOTOR

150 kW

MOTOR

100 kW

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT

100 km/h

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT

135 km/h

REICHWEITE (NACH WLTP)

353 km

REICHWEITE (NACH WLTP)

274 km

KLASSIFIZIERUNG

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KLASSIFIZIERUNG

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Drive

PEUGEOT e-BOXER

TOYOTA PROACE E

WEBSEITE

WEBSEITE

peugeot.de

toyota.de

Die elektrische Variante des Kastenwagens hat Peugeot seit Jahresbeginn im Programm. Dieser e-Boxer ist in zwei Batterieversionen erhältlich: mit dem 37-kWh-Akkupaket für 116 Kilometer Reichweite nach WLTP sowie mit dem 70-kWh-Akku für 247 Kilometer. Das Grundmodell steht mit 57.990 Euro in der Preisliste. Mit bis zu 1.890 Kilogramm liefert der e-Boxer die gleiche Nutzlast wie die Modelle mit Verbrennermotoren. Weil die Akkus im Unterboden verbaut sind, ist auch das Ladevolumen mit acht bis 17 Kubikmetern adäquat. Der Antrieb sorgt für ein Drehmoment von 260 Newtonmetern bei einer maximalen Leistung von 90 Kilowatt. Für die VierTonnen-Variante liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 90 Stundenkilometern, sonst bei 100. Über die Aufpreisliste kann der Lieferwagen unter anderem mit Rückfahrkamera, Notbremsassistent, Fernlichtautomatik oder Geschwindigkeitsregler aufgerüstet werden. Im Fahrzeuginnern wartet der Peugeot e-Boxer mit einer ganze Reihe von Neuerungen auf. Anstatt des Schalthebels finden sich nun drei Knöpfe, über die der Fahrmodus ausgewählt wird. Höchst innovativ ist auch der Innenspiegel, in dem wertvolle Informationen wie der Ladezustand der Batterie, die verbleibende Reichweite, die Spannung, die Stromstärke und der Fahrmodus abgebildet werden.

Noch bevor Toyota eigene Elektroautos entwickelte, hatte der japanische Gigant bereits den ersten rein batteriegetriebenen Transporter auf Basis flexibler Plattformen des Wettbewerbers Stellantis produziert: den Proace Electric und in der Kleinbusvariante den Proace Verso Electric. Der Transporter, der in der Grundversion 41.947,50 Euro kostet, kann knapp 1,3 Tonnen Nutzlast fahren, dafür bietet der 58.520 Euro teure Bus genügend Platz für bis zu neun Personen. Für den Antrieb des Frontmotors stehen zwei unterschiedlich große Lithium-Batterie zur Wahl. Das kleinere Akkupaket speichert 50 Kilowattstunden für eine Reichweite von 230 Kilometern nach WLTP-Norm, das größere nimmt 75 kWh auf und ermöglicht damit 330 Kilometer. Toyota gibt auf die Traktionsbatterie eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometern. Das starke Sicherheitspaket „Toyota Safety Sense“ umfasst beim Proace Electric aktive und passive Technologien wie das Pre-Collision System mit Fußgängererkennung. Dazu gibt es optionale Assistenten für die Erkennung von Verkehrsschildern, Fahrspuren und Fernlicht sowie Parksensoren. Der Geschwindigkeitsbegrenzer, ein Toter-Winkel-Assistent sowie ein digitaler Innenspiegel, der das Geschehen hinter dem Fahrzeug im 180-GradSpektrum abbildet, runden das attraktive Angebot ab.

TECHNISCHE DATEN

TECHNISCHE DATEN

PREISPREIS

ab 57.990 Euro

PREIS

ab 41.947,50 Euro

MOTOR MOTOR

90 kW

MOTOR

100 kW

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT

90 / 100 km/h

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT

130 km/h

REICHWEITE (NACH WLTP)

116 / 247 km

km REICHWEITE (NACH WLTP) REICHWEITE (NACH WLTP) 230 / 33075km

KLASSIFIZIERUNG

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Drive Test MERCEDES EQA

FEINSTROMER KOMPAKT Der EQA ist das Einstiegsmodell in die elektrifizierte Flotte von Mercedes – eine brillante Kombination aus traditionellem Qualitätsanspruch und der neuen Autowelt. Text: Armin Grasmuck

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er erste Eindruck ist immer sehr speziell. Wir steigen in ein neues Elektromodell und sitzen in einem ... Mercedes. Es ist gerade in diesen bewegten Zeiten, da sich die Mobilitätswende samt ihrer mitunter krassen Trends, Innovationen und Visionen praktisch in jedem Quartal selbst überholt, ein immerfrisches Erlebnis mit überraschenden Pointen. Was kann der Neue? Adaptiv? Prädiktiv? Autonom? Wo ist der Startknopf? Und wie stark wirkt der Antrieb? Sitze aus recycelten Meeresabfällen? Oder Leder 3.0? Klar, und dann die harten Fakten: Batterie? Reichweite? Ladezeit? Schnell und schneller? Der Mercedes EQA, so viel sei an dieser Stelle schon verraten, ist ein ... Mercedes. Mit allem, was diese starke Marke seit mehr als 120 Jahren auszeichnet. Schick sieht er aus, fein gezeichnet, offensichtlich angelehnt an das Verbrennermodell GLA, und doch mit eigenen Akzenten. Moderne Töne im Lack und den Zierelementen – der EQA wirkt von außen besonderes wertig, und dieser attraktive Mix aus gediegener Eleganz und moderner Dynamik zieht sich hinein ins Wageninnere. Angenehm und komfortabel sitzt es sich, so wie es sich für ein Auto mit dem Stern im Logo gehört.

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Auch das Cockpit, die Steuerelemente und die Bildschirme wirken vertraut. Es ist ein Mercedes, der seinen ureigenen Charakter unterstreicht: klare und konsequent definierte Schalt- und Funktionseinheiten, ohne übertriebene Reduktion oder hypergalaktische Finessen via Touchscreen. Ein Drücker auf den Startknopf, der Steuerhebel rechts hinter dem Lenkrad auf D – und schon geht‘s los. Oder? Ist er schon an? Sehr wohl, und doch kaum zu hören. Der EQA klingt so ruhig und angenehm wie kaum ein anderes Elektrofahrzeug. Fein, so gleiten wir gerne vom Hof, der Tritt ins Strompedal bleibt sanft. Relativ schnell lernen wir diese spezielle, sehr wohltuende Fahreigenschaft, die in dieser Klasse der kompakten Elektro-SUV eher selten ist, zu schätzen.

Elegant und zuverlässig Wir fahren auf die Autobahn in Richtung Österreich, treten das Strompedal folglich etwas fester. Der EQA schiebt an, gemächlich, ohne besondere Kraftexzesse. Für Wettfahrten mit den brutalen Kilowattmonstern scheint er weniger geeignet. Seine Attitüden sind anders definiert. Der Feinstromer gleitet dezent und zuverlässig über den Asphalt, bei 160 Stundenkilometern ist ohnehin Schluss, da wird er automatisch

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Drive Test

ausgesprochen, da wird unser Auftrag auch schon ausgeführt. Da können wir es ein wenig leichter verschmerzen, dass der professionelle Routenplaner für unsere Reise von München in den Südosten der Steiermark – rund 475 Kilometer – gleich zwei Ladestopps einplant. Einmal 20 Minuten, einmal 30 – da kriegt der Kurztrip leichte Längen. Auch weil die Ladeleistung des EQA selbst an Schnellladesäulen auf 100 Kilowatt beschränkt ist. Dazu passt die Nachricht, die wir kurioserweise auf einem Fachportal im Autoradio hören: Mercedes hat ab sofort auch die neue Version EQA 250+ im Angebot – mit einer größeren Batterie, 71 statt 67 Kilowattstunden, und der WLTPReichweite von nunmehr 540 Kilometern. Die Ladezeit bleibt unverändert: An den DC-Station dauert es gute 30 Minuten, um den Akku von zehn auf 80 Prozent zu laden. Im Segment der kompakten SUV ist dies ein guter Wert.

Meisterwerk der Technik KOMPAKTKLASSE Der EQA an der Schnellladesäule, der Kofferraum fasst 340 Liter.

abgeregelt. Es scheint ein sinnvoller Kniff der Konstrukteure zu sein. Denn es fällt auf: Jenseits der 120 km/h verliert der kompakte E-Mercedes auffällig schnell und viel an Reichweite. Bei konstanten 130 kommt der EQA, dessen offizielle Reichweite nach WLTP-Standard mit 426 Kilometern angegeben ist, auf gut 250 Kilometer. Wird er schneller gefahren, endet der Spaß noch früher.

Sprachsystem perfekt Der Mercedes EQA 250, den wir zum Test fahren, wirkt für ein batteriegetriebenes Auto sehr ausgereift. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet, alle wichtigen Informationen sind auf einen Blick zu erfassen. Dazu kommt: MBUX, das Multimedia- und Infosystem von Mercedes, hat einen neuen Standard erreicht, der beeindruckt. Die Spracherkennung funktioniert schnell und zuverlässig. Das Reiseziel, ein neuer Radiokanal – wir haben es kaum

Maximalen Fahrkomfort bietet, auch auf längeren Strecken, Mercedes‘ neueste Version des aktiven Abstandsassistents Distronic im Zusammenspiel mit der sogenannten streckenbasierten Geschwindigkeitsanpassung. Es ist ein virtuoses Meisterwerk der modernen Technik, das über Sensoren und Kameras gesteuert wird. Wir geben über den Schalthebel nur unsere gewünschte Reisegeschwindigkeit ein, fortan bestimmt der EQA den Rhythmus. Er hält den Abstand zu den vorausfahrenden Verkehrsteilnehmern. Er bremst, wenn es denn sein muss bis zum Stillstand, und er gibt Gas, um zum Vorausfahrer aufzuschließen. Der Clou: Dieser Feinstromer erkennt auch jedes Geschwindigkeitslimit, und er bremst rechtzeitig, zum Beispiel vor der Ortseinfahrt, auf das richtige Tempo herunter. Zudem passt er die Geschwindigkeit der jeweiligen Strecke automatisch an, etwa bei engen Kurven, T-Kreuzungen, im Kreisverkehr oder auch vor Mautstellen. Wir müssen also nur noch lenken, den Rest übernimmt dieser Wagen wie automatisch. Wir dürfen es auf der PyhrnAutobahn an der Zahlstelle gleich hinter

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dem Bosruck-Tunnel erleben. Der EQA reduziert die Geschwindigkeit und bremst praktisch punktgenau vor der freundlichen Dame an der Kasse. Es hat etwas Magisches. Auch weil der Mercedes sein Fahrverhalten abhängig vom gewählten Fahrprogramm gestaltet. Eco, also effizient, komfortabel oder dynamisch – er fährt genau so, wie es sein muss. Jederzeit verlässlich, sicher und souverän. Wir haben bezahlt, die Schranke geht hoch, und der EQA beschleunigt wieder von selbst auf die erlaubte oder die vom Fahrer bestimmte Geschwindigkeit. Wow!

AMBIENTE MIT STERN -

Im Cockpit des EQA dominieren Aluminium und hochwertige Kunststoffoberflächen. Das Infotainmentsystem MBUX ist in seiner neuen Version höchst ansprechend und zuverlässig.

Für kleine, feine Geschäfte In diesem Ambiente aus gediegenem Gefahrenwerden, ohne die Kontrolle zu verlieren und in Gefahr zu kommen, fühlen wir uns auch nach drei Stunden auf der Autobahn gut aufgehoben. Das Raumangebot ist, obwohl wir in einem Modell der kompakten Klasse unterwegs sind, speziell im vorderen Bereich großzügig. Fahrer und Beifahrer bis 1,90 Meter sitzen bequem und ohne Kontakt zum Dachhimmel. Prinzipiell bietet auch die zweite Reihe genügend Raum. Doch der Akku, der im Fahrzeugboden verbaut ist, sorgt besonders bei groß gewachsenen Mitfahrern für stark angewinkelte Beine, was auf Dauer anstrengend zu werden droht. Der Kofferraum wirkt dagegen eher bescheiden – 340 Liter, davon einiges unter dem Kofferraumboden. Es reicht für den Alltag und die kleinen, feinen Geschäfte. Für Umzüge und größere Transporte ist dieser Kompakt-SUV weniger geeignet. Der EQA 250 ist der kleinste und günstigste Stromer von Mercedes – jedoch keineswegs billig. 47.540,50 Euro kostet dieser Benz in der Grundversion. Wer in den Genuss der modernen Assistenz- und Komfortsysteme kommen möchte, darf etwas mehr investieren. Unser Testwagen, der unter anderem mit dem „MBUX Innovations-Paket“, dem „Energizing Paket Plus“, der schicken „AMG Line“, dem „Premium-Paket“, den „AMG Leichtmetallrädern im Vielspeichendesign“ und dem „Fahrassistenz-Paket“ ausgestattet ist, steht mit 70.769,30 Euro in der Liste. Das ist zweifellos fürstlich und, gemessen

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an dem harten Wettbewerb in dieser Fahrzeugklasse, eine Summe, die es seriös und nachhaltig zu prüfen gilt.

TECHNISCHE DATEN HERSTELLER

Mercedes

MODELL

EQA 250

Mit dem Glanz der Moderne

ANTRIEBSART

Elektro

Gewerbetreibende und auch private Haushalte, die ihren Auftritt mit einem Elektroauto des gehobenen Segments unterstreichen möchten, sind mit dem Mercedes EQA generell sehr gut beraten. Dieses Modell verbindet höchste Qualität mit den Möglichkeiten der Mobilität von morgen. Es kriegt die Kurve von der dezent eleganten auf die frisch und innovativ strahlende Seite. Hier fährt ein Mercedes, ein elektrischer. Es fühlt sich gut an. Den Glanz der Moderne scheint auch die Farbe unseres Testwagens zu verbreiten. Auf den Lack, der in der Bestellliste unter der Nummer 662 kryptisch als „designo moutaingrau magno“ aufgeführt ist, haben uns mehrere Passanten in Deutschland und Österreich angesprochen. Beim zweiten Lesen fällt auf: Der Name des Lacks passt perfekt. Es ist ein bisschen von allem – und von allem etwas mehr.

LEISTUNG

140 kW / 190 PS

MASSE / GEWICHT

4.463 x 1.834 x 1.620 mm / 2.040 kg

ANTRIEBSACHSE

Vorderradantrieb

ANZAHL DER TÜREN 5 KOFFERRAUM­ VOLUMEN

340 - 1.320 l

REICHWEITE

426 km

0-100 KM/H

8,6 Sekunden

SPITZE

160 km/h

PREIS

ab 47.540,50 €

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KICKT IN DER CITY

Schaut aus wie ein Auto, gehört jedoch in die neue Kategorie SUM – Sustainable Urban Mobility: Der Opel Rocks-e bietet ein Fahrerlebnis der besonderen Art. Text: Armin Grasmuck

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ur damit keiner auf falsche Gedanken kommt: Das Fahrzeug, das Sie hier sehen, ist kein Auto. Der Opel Rocks-e spielt in einer eigenen Liga. SUM – Sustainable Urban Mobility, so heißt es im Fachjargon, nachhaltige Mobilität im städtischen Raum. Ja, der kleine Neustarter hat vier Räder, ein Dach, Scheibenwischer und Sicherheitsgurte. Doch gerne noch einmal: Er ist kein Auto. Für den geneigten Betrachter bedeutet dies: locker machen! Neu justieren. Einsteigen – und erst mal sehen, was er drauf hat. Es ist ein Abenteuer in jeder Hinsicht. Spannend, wie wohl. Eine knackige Option auf dem Weg in die Zukunft, Spaßfaktor inklusive. Zumindest in der Innenstadt ...

Edel und elegant Der erste Eindruck ist verlockend bis verwirrend. Schick sieht er aus, der Rocks-e, pfiffig gestaltet. Klare Linien, modernes Design. Klein und fein, so wirkt er. Die Tür geöffnet, auf der Fahrerseite klappt sie nach hinten, wird jedoch schnell klar: Der Mini-Opel ist ein abgespecktes und äußerst reduziertes Mobilitätsangebot. Weniger soll hier mehr bieten. Mehr Agilität in dem immer anspruchsvoller werdenden Stadtverkehr, mehr Sinn für das Wesentliche und

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selbstverständlich mehr Nachhaltigkeit, auch im Bewusstsein des Fahrzeuglenkers. Nur wer bereit ist, diesen Kurs zu fahren, wird dieses Vehikel zu schätzen wissen. Alle anderen steigen besser wieder aus, noch bevor sie den „Zündschlüssel“ des Zweisitzers umgedreht haben. Stichwort Sitze. Es sind einfache Plastikschalen ohne größere Komfortmerkmale. Immerhin, zumindest auf der Fahrerseite lässt sich der Sitz nach vorne und hinten schieben. Radio? Nö. Navigation? Nö. Display? Minimal. Heizung? Ein bisschen. Ist die Windschutzscheibe beschlagen, lässt

NACH HINTEN AUFGEKLAPPT electricar-Redakteur Armin Grasmuck fuhr den Opel Rocks-e zum Test.

sich ein eher milde beheiztes Gebläse per Knopfdruck anschalten. Die Damen und Herren aus dem Opel-Autohaus haben einen dicken Lederschwamm auf das breite Armaturenbrett drapiert. Sicher ist sicher. Immerhin: In zentraler Position gibt es einen Halter für das Smartphone samt USB-Anschluss. Für alle, die es etwas lauter haben wollen, ist hinter dem Lenkrad ein Spot, in dem die gängigen Musikboxen

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ausgeglichener. Da säuselt er sanft im Sound von morgen über die Straße. Die ersten Meter in der Münchner Innenstadt sind gewöhnungsbedürftig. Klein ist er, das wussten wir vorher. Im zwei- bis dreispurigen Stadtverkehr wirken beim Blick aus den Fenstern sogar die Autos der kompakten Mittelklasse wie Schwertransporter. Richtiggehend bedrohlich wird es, wenn im Rückspiegel tatsächlich ein Laster auftaucht, der an der Ampel gefühlte zehn Zentimeter hinter der Wirbelsäule des Rocks-e-Fahrers zum Stehen kommt. Uffff! Und doch: Der Mini-Opel hält im Stadtverkehr gut mit. Flott ist er, weg von der Ampel, kein Problem der Fahrbahnwechsel. Es wirkt selbst für den Routinier der Asphaltpiste überraschend, dass die Spitzengeschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde in der Millionenmetropole leicht und locker ausreicht, um entspannt und ohne Magenkrämpfe im Feierabendverkehr mitzuhalten. Nur selten gibt es überhaupt die Gelegenheit, schneller zu fahren. Noch seltener ziehen die schnelleren Autos vorbei.

Einparken mit Genuss

SCHICK REDUZIERT Die Formen und Farben des Rocks-e wirken modern, der Mini-Opel setzt allein auf die wesentlichen Merkmale der Mobilität – die Fenster werden per Hand aufgeklappt.

installiert werden können. Daneben gibt es, ähnlich konfiguriert, den Getränkehalter, der genauso stabil wirkt. Fensterheber? Nö. Kurbeln? Nö. Die Seitenfenster werden einfach per Hand nach außen aufgeklappt, wie einst bei der legendären Ente von Citroën.

Konsequente Reduktion Okay, startklar für die Testfahrt. Den Zündschlüssel umgedreht, und dann? Links unten, neben dem Fahrersitz, gibt es drei Knöpfe. D, N und R – vorwärts, neutral, rückwärts. Klingt einfach, ist es auch, wenn sich die Fahrerinnen und Fahrer erst einmal an die Drücker gewöhnt haben. Los geht‘s! Überraschenderweise klingt der Rocks-e weit kerniger als die meisten anderen Elektrofahrzeuge, die eher für ihr dezentes Schnurren bekannt sind. Es liegt an der konsequenten Reduktion, die keinen Raum für dicke Karosserien und Schalldämpfer lässt. Kurioser Nebeneffekt: Von außen klingt der kleine Stromer weit ruhiger und

Der Opel Rocks-e wird offiziell als Leichtkraftwagen der Kategorie L6e geführt. Laut den neuen Regularien bedeutet dies: Das 2,41 Meter lange und 1,39 Meter breite Vehikel darf ohne Batterie nicht mehr als 450 Kilogramm wiegen, es darf eben nicht schneller als 45 km/h fahren – doch es darf bereits ab 15 Jahren mit dem Führerschein der Klasse AM gesteuert werden. Ein großer Vorteil in der Innenstadt: Die Suche nach dem Parkplatz wird am Steuer des Neustarters zum genussvollen Ereignis. Längs, quer oder auch total schräg – es findet sich in nahezu jeder Parkbucht ein Plätzchen für den Rocks-e, gegen den selbst andere smarte Mini-Varianten verhältnismäßig groß und breit wirken. Dazu fällt uns auf: Eingeparkt oder auf der Straße – der Schmalspur-Opel kickt selbst in der schicken Bussi-Bussi-City. Da gibt es das verschämte Kichern der Passanten am Zebrastreifen, Applaus auf offener Strecke, Daumen nach oben und große Augen überall. „Was ist denn das?“, so fragt ein Mann im gesetzten Alter auf

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dem Parkplatz – und am Ende der folgenden Kurzinformation: „Das ist genau das richtige Auto für mich!“ Nein, mein Herr, ein Auto ist eben gerade nicht. „Egal“, strahlt sein Begleiter, ein ebenso aufgeschlossener Senior: „Das ist auch für meinen Enkel das ideale Fahrzeug.“

EINFACHES COCKPIT Neben dem Mini-Display gibt es einen Telefonhalter, mehrere Ablagen und Getränkehalter.

Auch für Gewerbetreibende Die Konzernstrategen sehen zudem das im Geschäftsbereich vorhandene Potenzial, seit einigen Wochen bietet Opel den Rocks-e in der Variante „±±“ auch als KleinLieferfahrzeug an. „Pakete, Pizza, Medikamente und Co. flexibel, praktisch sowie emissionsfrei bis in die kleinste Gasse der Innenstadt ausliefern – und das ebenso wendig wie wettergeschützt“, so lautet die Botschaft an die Gewerbetreibenden. Anstelle des Beifahrersitzes ist im Rocks-e Kargo ein modulares Ladeabteil integriert, vom Fahrer durch eine Wand abgetrennt. Bis zu 1,20 Meter lange Gegenstände können in einem Ladevolumen von 400 Liter und bei einer Nutzlast von 140 Kilogramm transportiert werden. Wichtig ist an dieser Stelle festzuhalten: Die geschäftlichen Aktivitäten sollten sich prinzipiell auf den Stadtbereich beschränken. Denn sobald der Rocks-e auf den Ausfallstraßen gen Umland säuselt, wird schnell klar: Er verlässt sein Revier, und auf der Bundesstraße geht der Charme des Lockeren und Leichten verloren. Wir fahren auf der B 13 nordwärts und fühlen uns plötzlich wie in einem Bobby Car auf der Autobahn. Die Großen und die Flotten ziehen links an uns vorbei, während sich hinter uns der Verkehr aufstaut. Mit 45 Sachen auf der Landstraße, da hakt es gewaltig. Raus ohne Applaus. Die Augen der Weggefährten, die an uns vorbei ziehen, wirken plötzlich streng. Auch haben wir ein deutliches Hupen vernommen. Alles klar, wir biegen ab auf die kleine Landstraße, wo der Verkehr weniger und die durchschnittliche Geschwindigkeit humaner wird. Für uns ändert sich allerdings wenig, wir halten konstant die 45 km/h. Es fällt auf, dass der Rocks-e diesen Spitzenwert – im Gegensatz zu den meisten Zweirädern in dieser Klasse – auch bergauf hält. Und ja, im Schneckentempo durch

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die Gegend zu fahren, hat durchaus eine entspannende Note. Der Blick für die Landschaft links und rechts des Asphalts wird geschärft. Da ist ein Baum noch ein Baum – und kein Objekt das im Rausch der Geschwindigkeit an allen Sinnen vorbei saust.

Ladekabel fest installiert Der Opel Rocks-e ist jedoch kein Fahrzeug für ausschweifende Landpartien. Nach gut einer Stunde und mehr als 40 zurückgelegten Kilometern, wir spüren es in jedem Gelenk, werden die schnöden Plastiksitze zu Betonschalen. Der Akku hätte noch einmal 35 Kilometer drin gehabt, doch für heute reicht es. Ziemlich cool: Der Mini-Stromer kann über ein Ladekabel samt Stecker, das in der rechten Fahrzeugseite fest verstaut ist, an jeder normalen Haushaltssteckdose aufgeladen werden. Wer die Batterie an einer Ladestation mit frischer Energie versorgen möchte, bitte sehr: Adapter auf den Stecker – läuft. Der Rocks-e ist zweifellos ein erster Vorgeschmack auf die Art der Mobilität, die uns mittelfristig in den Innenstädten erwartet. Knapp 8.000 Euro für ein Auto, das keines ist, klingt happig. Mit Blick in die Zukunft ist es eine gute Investition.

TECHNISCHE DATEN HERSTELLER

Opel

MODELL

Rocks-e

ANTRIEBSART

Elektromotor

LEISTUNG

6 kW / 8 PS

MASSE / GEWICHT

2.410 x 1.390 x 1.520 mm / 471 kg

TÜRANZAHL

2

KOFFERRAUM­ VOLUMEN

63 l (Fußraum rechts)

BATTERIEKAPAZITÄT

5,5 kWh

LADEDAUER

3,5 Std. (0 bis 100 Prozent)

REICHWEITE

75 km

0-100 KM/H

-

SPITZE

45 km/h

PREIS

ab 7.990 Euro

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Drive Release

DURCHSTARTER

FORD MUSTANG MACH-E GT: SPORTLICH UND MEHR Text: Armin Grasmuck

D

ieser Wagen schreit nach selbstbewussten Damen und Herren am Steuer, so viel ist bereits nach dem ersten Anblick klar. „Der Ford Mustang Mach-E GT vereint Leistung, Leidenschaft und Luxus wie kaum ein anderes Fahrzeug“, so trommelt der Hersteller. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: 358 Kilowatt (487 PS), maximales Drehmoment von bis zu 860 Newtonmeter, in weniger als 3,7 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer. Ford beweist mit dem Mach-E GT einmal mehr, dass sich selbst die stärksten MuscleCars mit Stil und ohne Kraftverlust einfach in das Zeitalter der Elektromobilität transferieren lassen und dabei sogar noch eigene Akzente setzen können. Er wirkt wie ein auf-

gestyltes Topmodell der Standardversion. Nur das Dach und die Schweller, beides in schwarz gehalten, lassen den GT noch dynamischer erscheinen. Der sportliche Crossover-SUV kommt inhaltlich wie alle Mach-E-Modelle in dem neuen Gesamtpaket, das Ford für seine Elektrofahrzeuge entwickelt hat.

Noch mehr Fahrspaß Das ungeheure Drehmoment sorgt für brachialen Anschub, den es für den Fahrer sachlich und nüchtern zu kontrollieren gilt. Speziell in dem Sportfahrmodus „Temperamentvoll Plus“, den es nur im allradgetriebenen Mach-E GT gibt, sind ein klarer Kopf und großes Fahrvermögen gefragt. Um den Spaß zu erhöhen, wirken Stabilisations- und Traktionskontrolle hier nur in reduzierter Form. Das Gesamterlebnis im Wageninnern kann durch ein

IM ELEKTRO-DESIGN Das sportliche Crossover kommt wie alle Mach-E-Modelle im neuen Gesamtpaket, das Ford für seine E-Flotte entwickelt hat.

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Fahrgeräusch abgerundet werden, das den einzigartigen Klang des traditionsreichen V8-Motors täuschend echt imitiert. Der höchst aktive und attraktive Eindruck wird verstärkt durch die sportlichen Pirelli-Reifen, die eigens für E-Autos entwickelt worden sind. Serienmäßig wird der Mustang M ­ ach-E GT mit einer größeren Batterie im Vergleich zu den Standardmodellen ausgeliefert. Die Bruttokapazität von 98,7 Kilowattstunden ermöglicht Reichweiten von bis zu 500 Kilometern nach WLTP-Standard. Geht es nach Ford, wird diese Kapazität mittelfristig per Software-Update sogar noch erhöht. Auch an der Schnellladesäule macht der GT eine gute Figur. Bis zu 150 kW kann das Crossover aufsaugen, in nur zehn Minuten sind damit frische 100 Kilometer Reichweite drin. In einer Dreiviertelstunde ist die Batterie von zehn auf 80 Prozent aufgeladen. Ford bietet alle Käufern des Mach-E GT für fünf Jahre die eigene Ladekarte ohne Grundgebühren. Diese funktioniert auch an den Premium-Ladepunkten von Ionity zu vergünstigten Tarifen.

XXL-Display dominiert Der Mustang Mach-E GT hält auch im Inneren, was er von außen verspricht. Sämtliche Elemente sind modern und klar umrissen. Das Infotainment-Angebot wird über das riesige Display gesteuert, das die Fahrzeugmitte ­d ominiert. iPhones oder Android-Handys werden einfach und kabellos angedockt sowie klar auf dem XXL-Display integriert. Die Smartphones können auch kabellos geladen werden. Ein kleinerer Bildschirm über dem Lenkrad liefert die aktuellen Fahrdaten. Konsequenterweise ist der Mach-E GT ­serienmäßig mit einem anspruchsvollen Paket an Fahrassistenten ausgestattet. Es beinhaltet die adaptive geregelte Geschwindigkeit samt Fahrspur- und Staumelder mit Stop-and-goFunktion, den Totwinkelwarner, die aktive Parkhilfe sowie die teilautonome Fahrzeugführung und die Notbremsfunktion. Im Vergleich zu den Mustangs mit Verbrennermotoren profitieren die Elektrovarianten bezüglich des Raumangebots von dem neuen SUV-Konzept. Der Mach-E GT bietet allen Mitfahrern großzügig und bequem Platz. Das Ladevolumen im Kofferraum beträgt 402 Liter. Sind die Rücksitze umgeklappt, werden daraus satte 1.420 Liter. Der Frunk bietet wei-

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STIL DER ZUKUNFT Im Innenraum dominieren die klaren Linien und das riesige Zentraldisplay – werden die Rücksitze umgeklappt, hat der Mach-E GT ein Ladevolumen von 1.420 Litern.

tere 100 Liter Stauraum. Dieser Gepäckraum an der Front ist komplett aus Kunststoff, bietet zudem einen Wasserablauf. Die sogenannte Megabox eignet sich also ideal für nasse Sport-Outfits oder schlammige Wanderstiefel.

Acht Jahre Garantie Innovativ und futuristisch wirkt auch der komfortable Zugang per Mobiltelefon oder PIN-Code. Auf konventionelle Türgriffe haben die Entwickler verzichtet. Für all diejenigen, denen diese Art des Startvorgangs etwas zu geheimnisvoll erscheint: Es gibt auch einen Schlüssel zum Öffnen und Starten des batteriegetriebenen SUV. Die von Ford gewährte Garantie geht über acht Jahre und 160.000 Kilometer. In der Grundversion kostet der Mustang Mach-E GT 74.400 Euro vor der Förderung. Das ist ein stattlicher Preis für ein allerdings atemberaubendes und sehr gut ausgestattetes Elektrofahrzeug neuester Klasse.

TECHNISCHE DATEN HERSTELLER

Ford

MODELL

Mustang Mach-E GT

ANTRIEBSART

Elektro

LEISTUNG

358 kW / 487 PS

MASSE / GEWICHT

4.713 x 1.881 x 1.613 mm / 2.273 kg

ANTRIEBSACHSE

Allrad

TÜRANZAHL

5

KOFFERRAUMVOLUMEN REICHWEITE

402 bis 1.420 l

0-100 KM/H

3,7 Sekunden

SPITZE

200 km/h

PREIS

ab 74.400 Euro

500 km (WLTP)

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Vorstellung Mini Cooper SE Vorstellung:

MOBIL FÜR MORGEN KIA NIRO EV: NACHHALTIG IM NEUEN CHIC Text: Armin Grasmuck

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volution im positiven Sinn – das ist die Elektroversion des neuen Kia Niro. Mit dem richtigen Gespür haben die Entwickler des koreanischen Produzenten genau an den Stellschrauben gedreht, die es zu justieren galt. Der neue Niro EV punktet mit ausgereiftem Fahrkomfort und durchweg zukunftsweisendem Design, innen wie außen. Seine ansprechende Reichweite bleibt ein starkes Argument. Bereits auf den ersten Blick wird klar: Der Kia-Stromer ist, was die Optik betrifft, ausgesprochen offensiv auf modern getrimmt worden. Was beim Vorgänger noch betont dezent erschien, strahlt jetzt massiv. Die Frontpartie mit dem sogenannten „Tigerface“, der straff gezogenen Motorhaube und den scharf umrissenen Scheinwerfern

wirkt dynamisch bis angriffslustig. Selbstbewusst, dies dokumentiert die neue Linie, fährt der E-Niro in die Zukunft. Auch das neue Seitenprofil und das Heck mit den zackigen Rückleuchten im Boomerang-Stil unterstreichen den starken Charakter des kompakten Kia-SUV. Auf diese Weise gelang es zudem, die Aerodynamik zu verbessern. Die 17-Zoll-Leichtmetallfelgen im 5-Blatt-Design wurden exklusiv für die Elektroversion des Niro entwickelt.

XXL-Display mit zwei Anzeigen Von seinen teilelektrischen Modellbrüdern – Kia hat auch eine Hybrid- und eine Plugin-Variante im Angebot – unterscheidet sich der Vollstromer durch den geschlossenen, zweifarbigen Grill und die stahlgrauen Verkleidungen an den Seiten. Mit futuristischen Akzenten besticht das komplett neu gestaltete Interieur. Das

Cockpit wird jetzt von einem riesigen Display dominiert, zwei integrierte Anzeigen für Fahrdaten und Infotainment inklusive. Viele Schaltknöpfe und Regler wurden eliminiert, die wichtigsten Dienste zur Direktwahl sind jedoch weiterhin einsatzbereit – über die schicke und umschaltbare Taskleiste, bekannt aus dem Markenbruder EV6. Der elektrische Niro bietet vier Fahrmodi: Eco, Komfort, Sport und Snow. Stichwort fahren. Speziell in diesem Bereich wirkt das überarbeitete Modell spürbar gereift. Das Fahrwerk als Gesamteinheit bietet mehr Komfort, speziell in den engen wie weiten Kurven. Die Lenkung greift präziser, der neue Niro EV gleitet generell ruhiger über den Asphalt. 150 Kilowatt (204 PS) und das Drehmoment von 255 Newtonmetern versprechen die nötige Antriebskraft in allen Verkehrslagen. Er ist kein Sprinter, jedoch durchaus als

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flott zu bezeichnen: In 7,8 Sekunden schafft es der kleine SUV aus dem Stand auf 100 Kilometer pro Stunde. Der Kia Niro EV war, bezogen auf den Verbrauch, seit dem Modellstart für seine Effizienz bekannt – und er wird diesen Ruf untermauern. Der Hersteller gibt für den Kompakten einen Stromverbrauch von 16,2 Kilowattstunden an. Im Eco-Modus

Ideal für den Umstieg: Geräumig, effizient und komfortabel. sind wie beim Vorgänger auch Werte von rund 15 kWh möglich. Nach einer etwas schnelleren Spritztour auf der Autobahn kann der Verbrauch auf über 18 kWh ansteigen – was in dieser Fahrzeugklasse ein durchaus attraktiver Durchschnitt ist. Der Ladeanschluss ist in die Mitte der Frontpartie integriert und beleuchtet. Ein genialer Spot, denn im Frunk gleich dahinter kann idealerweise das Ladekabel verstaut werden. Der 86,8 kWh-Akku des Vollstromers lässt sich an einer Ladesäule im DC-Modus in 45 Minuten von zehn auf 80 Prozent bringen. Neu im Niro: Die Batterie kann nun auch vorkonditioniert werden. Wird die Ladestation über das Navigationssystem ausgewählt, kommt der Kia mit der optimal temperierten Batterie an. Auch die Sicherheits- und Assistenzsysteme entsprechen dem modernen Standard. Der E-Niro überzeugt mit Früh-

REICHLICH PLATZ Der Niro EV punktet mit einem voluminösen Gepäckraum, der zu den größten in der kompakten SUV-Klasse zählt.

kollisionswarner, Fußgänger- und Radfahrererkennung sowie einer Abbiegefunktion, die sogar den Querverkehr erkennt. Als Extras werden zudem Assistenten für die Autobahn, navigationsbasierte adaptive Geschwindigkeits- und Spurregelung sowie für den Totwinkel angeboten. Das Einparken übernimmt auf Wunsch der Remote-Assistent. Per Fernsteuerung lässt sich der Niro in enge Parklücken oder auch in die Garage manövrieren. Wie der Kia EV6 verfügt der KompaktSUV nun auch über die Möglichkeit, Strom abzugeben. „Vehicle-to-Device“, so lautet

diese zukunftsträchtige Funktion, die es erlaubt, externe Geräte mit einer Gesamtleistung von bis zu drei Kilowatt zu versorgen. Das Platzangebot ist überragend. 475 Liter im Gepäckraum, damit lässt der Niro die meisten Konkurrenten dieser Fahrzeugklasse hinter sich. Bei umgeklappten Rücksitzen wächst das Volumen auf stolze 1.412 Liter. Zudem darf der Stromer noch bis zu 750 Kilogramm über seinen Haken für Anhänger ziehen. Geräumig, effizient und komfortabel – der Kia Niro EV ist das ideale Fahrzeug für Leute, die nachhaltig bereit für den Umstieg in die Elektroklasse sind.

TECHNISCHE DATEN

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HERSTELLER

Kia

MODELL

Niro EV

ANTRIEBSART

Elektro

LEISTUNG

150 kW / 204 PS

MASSE / GEWICHT

4.420 x 1.825 x 1.570 mm / 1.757 kg

ANTRIEBSACHSE

Front

TÜRANZAHL

5

KOFFERRAUM­ VOLUMEN

475 bis 1.412 l

REICHWEITE

463 km (WLTP)

0-100 KM/H

7,8 Sekunden

SPITZE

167 km/h

PREIS

ab 39.990 Euro

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Drive Service

DIE GROSSE ELEKTROAUTO DATENBANK Klar und deutlich: Auf diesen Seiten finden Sie die wichtigsten Zahlen, interessante ­Fakten und die Preise zu den neuesten E-Modellen.

D

er Markt der batteriebetriebenen Fahrzeuge boomt. Im Monatstakt präsentieren die Hersteller ihre Modelle. Die wichtigsten Zahlen, Fakten und Preise zu den neuesten Elektroautos finden Sie detailliert in unserer Datenbank auf den nächsten sechs Seiten.

Neben dieser gedruckten Übersicht haben Sie die Möglichkeit, auch online auf unsere Datenbank zugreifen. Diese finden Sie unter www.elektroautodatenbank.com. Hier können Sie die Modelle nach Ihren Vorlieben filtern: Marke, Preis, Preis nach Förderung, Reichweite, Leistung, Preis/ Reichweite etc. Viel Spaß beim exklusiven Daten-Check!

ÜBERSICHT Alle Modelle und Förderungen auf einen Blick!

ELEKTROAUTO-DATENBANK Vergleichen Sie selbst alle verfügbaren Modelle der Elektroautos in Deutschland und Österreich! www.elektroautodatenbank.com

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Drive Service

Marke Modell

Aiways U5 XCITE

Audi e-tron GT RS

Audi Q4 Sportback e-tron 35

BMW iX xDrive 50

Citroen e-Berlingo XL

FWD

AWD

RWD

AWD

FWD

Listenpreis (€ inkl USt)

35.993 €

140.000 €

43.900 €

116.150 €

41.040 €

Preis für Unternehmen nach Förd.

24.246 €

117.647 €

30.891 €

97.605 €

28.487 €

32,64%

15,97%

29,63%

15,97%

30,59%

Vorteil Mitarbeiter (€ pro Monat)

90 €

700 €

110 €

581 €

103 €

Preis pro Kilometer Reichweite

59 €

249 €

89 €

161 €

102 €

Preis pro PS

119 €

197 €

182 €

186 €

209 €

63 kWh

93 kWh

55 kWh

112 kWh

50 kWh

Verbrauch / Wh/km

168

216

175

211

200

Reichweite / WLTP

410 km

472 km

349 km

607 km

278 km

Reichweite / Winter

270 km

305 km

225 km

395 km

150 km

0-100 km/h

7,5 s

3,3 s

9,0 s

4,6 s

11,7 s

Top Speed

150 km/h

250 km/h

160 km/h

200 km/h

135 km/h

Leistung (PS)

204 PS

598 PS

170 PS

524 PS

136 PS

Leistung (kW)

150 kW

440 kW

125 kW

385 kW

100 kW

35 min

17 min

33 min

34 min

30 min

Sommer / Stadt

450 km

520 km

380 km

670 km

310 km

Sommer / Autobahn

310 km

350 km

260 km

460 km

210 km

Winter / Stadt

310 km

350 km

260 km

460 km

210 km

Winter / Autobahn

230 km

260 km

190 km

330 km

150 km

1720 kg

2420 kg

2125 kg

2585 kg

1813 kg

496 l

350 l

520 l

500 l

1050 l

Erwachsene

73%

k.A.

93%

91%

k.A.

Kinder

79%

k.A.

89%

87%

k.A.

Fußgänger

45%

k.A.

66%

73%

k.A.

Sicherheitsassistenten

55%

k.A.

80%

81%

k.A.

Gesamt

63%

k.A.

82%

83%

k.A.

Antriebsart Preis in Deutschland

Förderung %

Reichweite Kapazität

Leistung

Aufladen 10% - 80% Reale Reichweite

Größe Leergewicht Kofferraum-Volumen Sicherheit (Euro NCAP)

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Drive Service

Marke Modell

CUPRA Born 150 kW 58 kWh

Dacia Spring Electric

DS 3 Crossback E-Tense

Fiat 500 Limousine 42kWh

Ford Mustang Mach-E AWD Standard Range

RWD

FWD

FWD

FWD

AWD

Listenpreis (€ inkl USt)

37.220 €

20.940 €

43.940 €

27.990 €

62.250 €

Preis für Unternehmen nach Förd.

25.277 €

11.597 €

30.924 €

17.521 €

47.311 €

32,09%

44,62%

29,62%

37,40%

24,00%

Vorteil Mitarbeiter (€ pro Monat)

93 €

52 €

110 €

70 €

311 €

Preis pro Kilometer Reichweite

60 €

50 €

94 €

92 €

118 €

Preis pro PS

124 €

258 €

227 €

184 €

176 €

62 kWh

27 kWh

50 kWh

24 kWh

76 kWh

Verbrauch / Wh/km

167

139

161

130

195

Reichweite / WLTP

418 km

230 km

329 km

190 km

400 km

Reichweite / Winter

270 km

150 km

215 km

120 km

260 km

0-100 km/h

7,3 s

19,1 s

9,1 s

9,5 s

6,3 s

Top Speed

160 km/h

125 km/h

150 km/h

135 km/h

184 km/h

Leistung (PS)

204 PS

45 PS

136 PS

95 PS

269 PS

Leistung (kW)

150 kW

33 kW

100 kW

70 kW

198 kW

35 min

56 min

26 min

26 min

38 min

Sommer / Stadt

460 km

250 km

360 km

210 km

440 km

Sommer / Autobahn

310 km

170 km

250 km

140 km

300 km

Winter / Stadt

310 km

170 km

250 km

140 km

300 km

Winter / Autobahn

230 km

130 km

180 km

100 km

220 km

1811 kg

1045 kg

1598 kg

1365 kg

2044 kg

385 l

290 l

350 l

185 l

322 l

Erwachsene

k.A.

49%

k.A.

76%

92%

Kinder

k.A.

56%

k.A.

80%

86%

Fußgänger

k.A.

39%

k.A.

67%

69%

Sicherheitsassistenten

k.A.

32%

k.A.

67%

82%

Gesamt

k.A.

44%

k.A.

73%

82%

Antriebsart Preis in Deutschland

Förderung %

Reichweite Kapazität

Leistung

Aufladen 10% - 80% Reale Reichweite

Größe Leergewicht Kofferraum-Volumen Sicherheit (Euro NCAP)

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Drive Service

Genesis GV60 Sport

Honda e Advance

Hyundai IONIQ 5 72.6 kWh

Jaguar I-Pace EV400

Kia EV6 77 kWh

Mazda MX-30

AWD

RWD

RWD

AWD

RWD

FWD

56.370 €

38.000 €

45.900 €

76.815 €

50.990 €

35.990 €

42.370 €

25.933 €

32.571 €

59.550 €

37.849 €

24.244 €

24,84%

31,76%

29,04%

22,48%

25,77%

32,64%

141 €

95 €

115 €

384 €

127 €

90 €

90 €

117 €

68 €

128 €

75 €

121 €

133 €

169 €

150 €

149 €

166 €

167 €

77 kWh

36 kWh

77 kWh

90 kWh

83 kWh

36 kWh

181

172

168

238,5

172

179

470 km

222 km

481 km

466 km

504 km

200 km

305 km

145 km

310 km

305 km

330 km

130 km

5,5 s

8,3 s

7,4 s

4,8 s

7,3 s

9,7 s

235 km/h

145 km/h

185 km/h

200 km/h

185 km/h

140 km/h

318 PS

154 PS

218 PS

400 PS

228 PS

146 PS

234 kW

113 kW

160 kW

294 kW

168 kW

107 kW

18 min

36 min

18 min

44 min

18 min

26 min

520 km

240 km

530 km

510 km

550 km

220 km

350 km

170 km

360 km

350 km

380 km

150 km

350 km

170 km

360 km

350 km

380 km

150 km

260 km

120 km

260 km

260 km

280 km

110 km

2095 kg

1595 kg

1985 kg

2208 kg

1995 kg

1720 kg

432 l

171 l

527 l

505 l

490 l

366 l

k.A.

76%

88%

91%

k.A.

91%

k.A.

82%

86%

81%

k.A.

87%

k.A.

62%

63%

73%

k.A.

68%

k.A.

65%

88%

81%

k.A.

73%

k.A.

71%

81%

82%

k.A.

80%

electricar 4/2022

49


50

Drive Service

Marke Modell

Mercedes EQA 250

Mercedes EQE 350

MG MG5 Electric Standard Range

Mini Electric Cooper SE

Nissan Ariya e-4ORCE 87 kWh

FWD

RWD

FWD

FWD

AWD

Listenpreis (€ inkl USt)

50.777 €

70.627 €

31.920 €

32.500 €

58.490 €

Preis für Unternehmen nach Förd.

37.670 €

54.350 €

20.824 €

21.311 €

44.151 €

25,81%

23,05%

34,76%

34,43%

24,51%

Vorteil Mitarbeiter (€ pro Monat)

127 €

353 €

80 €

81 €

146 €

Preis pro Kilometer Reichweite

76 €

83 €

65 €

91 €

90 €

Preis pro PS

198 €

186 €

118 €

116 €

144 €

67 kWh

91 kWh

50 kWh

33 kWh

87 kWh

Verbrauch / Wh/km

161,5

173

175

164

195

Reichweite / WLTP

496 km

654 km

320 km

234 km

493 km

Reichweite / Winter

320 km

425 km

210 km

155 km

320 km

0-100 km/h

8,6 s

6,0 s

8,3 s

7,3 s

5,7 s

Top Speed

160 km/h

210 km/h

185 km/h

150 km/h

200 km/h

Leistung (PS)

190 PS

292 PS

177 PS

184 PS

306 PS

Leistung (kW)

140 kW

215 kW

130 kW

135 kW

225 kW

32 min

32 min

40 min

29 min

35 min

Sommer / Stadt

550 km

720 km

350 km

260 km

540 km

Sommer / Autobahn

370 km

490 km

240 km

180 km

370 km

Winter / Stadt

370 km

490 km

240 km

180 km

370 km

Winter / Autobahn

270 km

360 km

180 km

130 km

270 km

2040 kg

2355 kg

1562 kg

1440 kg

k.A.

340 l

430 l

479 l

211 l

415 l

Erwachsene

97%

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

Kinder

90%

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

Fußgänger

81%

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

Sicherheitsassistenten

75%

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

Gesamt

86%

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

Antriebsart Preis in Deutschland

Förderung %

Reichweite Kapazität

Leistung

Aufladen 10% - 80% Reale Reichweite

Größe Leergewicht Kofferraum-Volumen Sicherheit (Euro NCAP)

electricar 4/2022


Drive Service

Opel Mokka-e

Peugeot e-208

Polestar Polestar 2 Longe Range Dual Motor

Porsche Taycan

Renault Zoe R110

Skoda Enyaq iV 80

FWD

FWD

AWD

RWD

FWD

RWD

37.650 €

35.350 €

49.425 €

86.733 €

36.840 €

45.370 €

25.639 €

23.706 €

36.534 €

72.885 €

24.958 €

32.126 €

31,90%

32,94%

26,08%

15,97%

32,25%

29,19%

94 €

88 €

124 €

434 €

92 €

113 €

76 €

68 €

76 €

164 €

63 €

61 €

189 €

174 €

90 €

179 €

229 €

157 €

50 kWh

50 kWh

78 kWh

79 kWh

55 kWh

82 kWh

160

157

182

216

173

163

338 km

350 km

482 km

444 km

395 km

529 km

220 km

225 km

395 km

285 km

260 km

345 km

9,2 s

8,1 s

4,7 s

5,4 s

11,4 s

8,5 s

150 km/h

150 km/h

205 km/h

230 km/h

135 km/h

160 km/h

136 PS

136 PS

408 PS

408 PS

109 PS

204 PS

100 kW

100 kW

300 kW

300 kW

80 kW

150 kW

30 min

30 min

32 min

21 min

45 min

35 min

370 km

390 km

530 km

490 km

430 km

580 km

250 km

260 km

360 km

330 km

300 km

400 km

250 km

260 km

360 km

330 km

300 km

400 km

190 km

190 km

270 km

240 km

220 km

290 km

1598 kg

1530 kg

2188 kg

2125 kg

1577 kg

2046 kg

310 l

265 l

405 l

407 l

338 l

585 l

73%

k.A.

92%

85%

89%

94%

75%

k.A.

89%

83%

80%

89%

58%

k.A.

80%

70%

66%

71%

64%

k.A.

86%

73%

85%

82%

68%

k.A.

87%

78%

80%

84%

electricar 4/2022

51


52

Drive Service

Marke Modell

Smart EQ fortwo

Tesla Model 3

Tesla Model X Maximale Reichweite

Volvo XC40 Recharge Pure Electric

VW ID.4 GTX 4Motion

RWD

RWD

AWD

AWD

AWD

Listenpreis (€ inkl USt)

18.370 €

49.990 €

105.990 €

52.580 €

53.255 €

Preis für Unternehmen nach Förd.

9.437 €

37.008 €

89.067 €

39.185 €

39.752 €

Förderung %

48,63%

25,97%

15,97%

25,48%

25,36%

Vorteil Mitarbeiter (€ pro Monat)

46 €

125 €

530 €

131 €

133 €

Preis pro Kilometer Reichweite

71 €

75 €

154 €

90 €

80 €

Preis pro PS

116 €

114 €

133 €

96 €

133 €

18 kWh

60 kWh

95 kWh

78 kWh

82 kWh

Verbrauch / Wh/km

174

144

155

205

176

Reichweite / WLTP

133 km

495 km

580 km

437 km

500 km

Reichweite / Winter

85 km

320 km

380 km

285 km

330 km

0-100 km/h

11,6 s

6,1 s

3,9 s

4,9 s

6,3 s

Top Speed

130 km/h

225 km/h

250 km/h

180 km/h

180 km/h

Leistung (PS)

82 PS

325 PS

670 PS

408 PS

299 PS

Leistung (kW)

60 kW

239 kW

493 kW

300 kW

220 kW

40 min

25 min

30 min

32 min

36 min

Sommer / Stadt

150 km

540 km

640 km

480 km

550 km

Sommer / Autobahn

100 km

370 km

440 km

330 km

380 km

Winter / Stadt

100 km

370 km

440 km

330 km

380 km

Winter / Autobahn

70 km

270 km

320 km

240 km

280 km

1095 kg

1835 kg

2352 kg

2188 kg

2239 kg

260 l

561 l

2577 l

419 l

543 l

Erwachsene

k.A.

96%

k.A.

k.A.

93%

Kinder

k.A.

86%

k.A.

k.A.

89%

Fußgänger

k.A.

74%

k.A.

k.A.

76%

Sicherheitsassistenten

k.A.

94%

k.A.

k.A.

85%

Gesamt

k.A.

88%

k.A.

k.A.

86%

Antriebsart Preis in Deutschland

Reichweite Kapazität

Leistung

Aufladen 10% - 80% Reale Reichweite

Größe Leergewicht Kofferraum-Volumen Sicherheit (Euro NCAP)

electricar 4/2022


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54

Business

SAUBERER STROM, GRÜNES GEWISSEN! Text: Christoph Lumetzberger

Wir vergleichen beliebte Ökostromanbieter und zeigen, bei welchen Anbietern sich ein Wechsel lohnt. electricar 4/2022


Business

WELCHE FORMEN VON ÖKOSTROM GIBT ES? Wer in Deutschland 100 Prozent Ökostrom ­beziehen möchte, bekommt diesen vermutlich aus einer der folgenden Quellen:

WIND Beinahe die Hälfte des in Deutschland produzierten Ökostroms wird mit Windrädern im gesamten ­Bundesgebiet erzeugt.

SOLAR Immerhin rund 20 Prozent des Ökostroms kommen von Solarkollektoren und Photovoltaikanlagen.

BIOMASSE Strom aus organischen Stoffen wird etwa aus ­Pflanzen, Bäumen, Biomüll oder Altholz gewonnen.

WASSERKRAFT Die Bewegungsenergie des Wassers wird in ­Kraftwerken zur Energiegewinnung genutzt.

S

pätestens seit im Februar 2022 die EU-Kommission der Kernenergie ein Öko-Label umgehängt hat, gehen bei immer mehr Bürgern des Landes die Alarmglocken an, wenn es um saubere und umweltfreundliche Stromgewinnung geht. Es wird nicht mehr alles bloß hingenommen, sondern hinterfragt. Ist es moralisch zu vertreten, jegliche Form von Elektrizität zu verwenden oder sind die preislichen Unterschiede vernachlässigbar, wenn man sich für einen Stromanbieter entscheidet, der nachgewiesenermaßen reinen Ökostrom anbietet? Außerdem sollte sich jeder Besitzer eines E-Autos die Frage stellen, ob es Sinn macht, wenn man sich ob eines ökologischen Grundgedankens einen Stromer kauft, der dann aber mit Energie aus Kohle- und Atomkraftwerken betrieben wird.

In stürmischen Zeiten Eines gleich vorweg: Wer sich zu den Pfennigfuchsern des Landes zählt und seinen Stromanbieter ausschließlich nach dem Preis auswählt, der wird wohl in vielen Fällen nicht bei einem Ökostromanbieter landen. Zu groß

electricar 4/2022

ist der Anteil an Energie aus Kohle- und Atomkraftwerken in unseren Gefilden aktuell noch, der teils aus aller Herren Länderneingekauft wird. Allerdings gibt es auch im Bereich des nachhaltigen Stromes durchaus einige Anbieter, die diesen zu einem vertretbaren Preis verkaufen. Und dass, obwohl es so gut wie keinen schlechteren Zeitpunkt für den Wechsel gibt als jetzt. In Zeiten von exorbitant steigenden Preisen für Strom, Heizen und Co. und in denen zahlreiche Anbieter überhaupt einen Kundenstopp eingelegt haben, also ­keine Neukunden mehr annehmen, lohnt es sich umso mehr, die unterschiedlichen Tarife im Vorfeld gründlich durchzuchecken. Keinesfalls sollte man sich von bloßen Werbeversprechen blenden lassen.

100 % Ökostrom Aus diesen Gründen haben wir uns für den Vergleich entschieden, den Sie auf den nächsten Seiten finden. Hierbei ist es wichtig, dass der Anbieter zu 100 Prozent Strom aus nachhaltigen Energiequellen im Angebot hat, genau aufschlüsselt, aus welchen Ländern der Strom kommt und außerdem klar definiert, wie sich der Strommix zusammensetzt. Ob der Hauptteil jedoch aus Biomasse,

mittels Windstrom oder Wasserkraft generiert wird, ist für unsere Wertung hingegen unerheblich. Er muss allerdings ökologisch sein und darf nicht aus dem nächsten Atomoder Kohlekraftwerk kommen. Außerdem sollte das Stromangebot möglichst von staatlichen Institutionen zertifiziert sein. Auf den nächsten Seiten haben wir uns Anbieter in Deutschland und Österreich vorgeknöpft, ihre Angebotsstrukturen und Produktpaletten gründlich durchleuchtet und zeigen anhand mehrerer Praxisbeispiele auf, zu welchen Anbietern sich ein Wechsel lohnt. Dabei spielt nicht immer nur der bloße Preis eine Rolle, sondern auch, welche Laufzeiten angeboten werden oder ob noch weitere Vorteile wie etwa ein Umzugsservice, eine Preisgarantie oder ein Sofort- oder Neukundenbonus bestehen. Die angesprochenen Beispiele kommen übrigens gleichermaßen aus dem privaten, wie auch aus dem gewerblichen Bereich. Des Weiteren haben wir den Kundenservice der Anbieter unter die Lupe genommen und auf Schnelligkeit, Freundlichkeit und Lösungsorientierung geprüft. So bekommen Sie einen guten Überblick, zu welchem Anbieter Sie bedenkenlos wechseln können.

55


56

Business

Für BusinessKunden in Deutschland In der aktuellen Situation haben einige Ökostromanbieter die Reißleine gezogen und ihr Angebot für gewerbliche Kunden vorerst ausgesetzt. Manche der von uns befragten Unternehmen bieten hingegen explizit an Firmenkunden gerichtete Strompakete erst gar nicht an, weshalb wir auf einen aussagekräftigen Vergleich verzichtet haben. Wir stellen Ihnen dennoch auf dieser Seite drei Anbieter vor, die in Deutschland zu 100 Prozent Ökostrom für Gewerbekunden im Angebot haben. Das Beispiel sieht ein Unternehmen mit Sitz in Frankfurt und einen Jahresbedarf von 50.000 kWh vor.

Ein mittelständisches Unternehmen im Umland von Frankfurt haben wir uns als Berechnungsbeispiel ausgesucht. Wird der Ökostrom bei den Bürgerwerken in Heidelberg angemeldet, so werden im Jahr etwas mehr als 17.300 Euro für den geplanten Strombedarf von 50.000 kWh benötigt. Die Grundgebühr mit 10 Euro monatlich ist überschaubar, von Seiten der Bürgerwerke wird dieser Tarif bis Jahresende garantiert, Mindestvertragslaufzeit gibt es keine.

Wer als Unternehmen mit einem Strom-Jahresbedarf von 50.000 kWh beim Anbieter Naturstrom seinen Stromtarif anmeldet, der hat mit Kosten von etwa 20.000 Euro innerhalb von 365 Tagen zu rechnen. Apropos: Besagte 365 Tage bzw. 12 Monate sind als Mindestvertragslaufzeit vorgesehen, außerdem wird ein Umzugsservice vom alten Anbieter zum neuen geboten. Zudem garantiert Naturstrom den Preis bis Ende 2024 - ein unübertroffener Wert.

Bürgerwerke

Naturstrom AG

Erhebungszeitraum: 2. bis 23. Mai 2022

Anbieter

Die dritte Option im Bunde (wichtig: wir haben keine Reihung vorgenommen!) ist der Ökostrom Gewerbe von Wemag. Das in Schwerin ansässige Unternehmen gewinnt seinen Strom aus Windkraft, Sonnenenergie und Biomasse. Das Stromangebot für unser Musterunternehmen mit 50.000 kWh jährlichen Strombedarf lautet auf rund 22.000 Euro. Dabei wird bei Vertragsabschluss eine 12-monatige Bindung eingegangen. Einen Umzugsservice gibt es nicht, ebenso wenig eine Preisgarantie. Wemag

Tarif

Bürgerstrom XL

naturstrom

Wemag Ökostrom Gewerbe

Grundpreis pro Monat / netto

10 Euro

7,27 Euro

7,77 Euro

Kündigungsfrist

1 Monat

3 Monate

4 Wochen

Arbeitspreis (Strompreis in Euro/kWh)

0,3442 Euro

0,4021 Euro

0,4399 Euro

Preisgarantie (Details)

31.12.2022

31.12.2024

nein

Sofort- oder Neukundenbonus

nein

nein

nein

Mindestvertragslaufzeit

nein

12 Monate

12 Monate

Umzugsservice (zum neuen Anbieter)

ja

ja

nein

Preis für ein Jahr (50.000 kWh)

17.330 Euro

20.192,24 Euro

22.088,24 Euro

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

TOP ANBIETER

TOP ANBIETER

Bürgerwerke

Naturstrom AG

BUSINESS

AUSGABE 4/2022

BUSINESS

AUSGABE 4/2022

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

TOP ANBIETER BUSINESS

Wemag

AUSGABE 4/2022

electricar 4/2022


Business

Für BusinessKunden in Österreich Ähnlich wie in Deutschland verhält es sich auch in Österreich mit den Stromangeboten für ökologisch agierende Unternehmen. Manche Anbieter haben ihr Angebot für Gewerbekunden zurückgefahren oder bieten von Vornherein gar kein solches an. Nichtsdestotrotz haben wir uns drei Unternehmen herausgepickt, die sehr wohl 100 Prozent Ökostrom anbieten und dennoch explizite Stromangebote für Firmen im Repertoire haben. Unser Berechnungsbeispiel sieht ein Unternehmen mit Sitz in Linz mit 50.000 kWh Strombedarf im Jahr vor.

Der etwas sperrige Tarifname Naturstrom Business Basic 22.1 bringt 100 Prozent reinen Ökostrom in unseren Musterbetrieb. Für einen Strombedarf von 50.000 kWh verlangt der Anbieter rund 17.000 Euro im Jahr. Bei einer Mindestvertragslaufzeit von 12 Monaten und einer Preisgarantie bis Anfang 2023 bietet AAE seinen (zukünftigen) Kunden auch einen Umzugsservice zum neuen Anbieter an. Außerdem gibt es keine Kündigungsfrist.

Das in Linz ansässige Unternehmen beliefert Kunden in ganz Österreich mit 100 Prozent Ökostrom. So auch Gewerbetreibende, die sich für diese nachhaltige Form der Energiegewinnung entscheiden. Preislich kommt das Angebot der Energie AG auf knapp unter 21.000 Euro im Jahr, dafür erhebt der Anbieter auch keinen Anspruch auf eine Mindestvertragslaufzeit. Die Grundgebühr mit gerade einmal 2 Euro im Monat ist hingegen eher als symbolisch einzustufen.

Unternehmen, die sich für Ökostrom entscheiden, können auch zum Verbund wechseln. Mit dem Angebot Verbund-Strom-Gewerbe erreicht der Anbieter Adressen in ganz Österreich, in unserem Beispiel den Betrieb in Linz. Für gerade einmal 15.530,88 Euro sind 50.000 kWh an Strom für ein ganzes Jahr bezahlt. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 12 Monate, der Preis wird zumindest bis zum Jahresende garantiert. Wer kündigen will, muss zwei Wochen Frist einplanen.

AAE

Energie AG

Verbund

Erhebungszeitraum: 2. bis 23. Mai 2022

Anbieter Tarif

Naturstrom Business Basic 22.1

Ökostrom Klassik

Verbund-Strom-Gewerbe

Grundpreis pro Monat / netto

7 Euro

2 Euro

2,99 Euro

Kündigungsfrist

nein

2 Wochen

2 Wochen

Arbeitspreis (Strompreis in Euro/kWh)

0,34 Euro

0,4191 Euro

0,3099 Euro

Preisgarantie (Details)

Anfang 2023

01.01.2023

31.12.2022

Sofort- oder Neukundenbonus

nein

nein

k.A.

Mindestvertragslaufzeit

12 Monate

nein

12 Monate

Umzugsservice (zum neuen Anbieter)

ja

ja

ja

Preis für ein Jahr (50.000 kWh)

17.084 Euro

20.978,17 Euro

15.530,88 Euro

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

TOP ANBIETER

TOP ANBIETER

AAE

Energie AG

BUSINESS

AUSGABE 4/2022

electricar 4/2022

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

BUSINESS

AUSGABE 4/2022

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

TOP ANBIETER BUSINESS

Verbund

AUSGABE 4/2022

57


Business

Für private Kunden

Deutschland

So testen wir In der nachfolgenden Tabelle werden jeweils die Felder zur Benotung berücksichtigt, bei denen Sie in der Spalte „Prozent“ einen Wert finden. Diese Tabelle ergibt das Anbieter-Gesamtergebnis, welches zu 70 % zur Gesamtbewertung zählt. Die restlichen 30 % entfallen auf die Kundenservice-Bewertung.

Unsere Beispielfamilie besteht aus vier Personen, lebt in einem Einfamilienhaus in Frankfurt und benötigt 4.000 kWh Strom im Jahr.

Anbieter

Unser Testsieger sind die in Heidelberg ansässigen Bürgerwerke, eine Dachorganisation und ein Verbund von Bürgerenergiegesellschaften, der als eigener Anbieter auftritt. In unserem Test musste unsere Beispielfamilie für ein Jahr Strom rund 1.800 Euro einplanen, der Grundpreis ist zwar der höchste, dafür entfällt die Mindestvertragslaufzeit. Eine Preisgarantie wird bis zum Jahresende gewährt und auch der Kundenservicetest förderte beinahe makellose Ergebnisse zutage.

Prozent

Auf dem zweiten Gesamtrang schließt die Naturstrom AG aus Düsseldorf ab. Mit etwas mehr als 2.100 Euro im Jahr ist der Strom rund 300 Euro teurer als beim Testsieger und auch die Preisgarantie entfällt. Dafür ist der gebotene Kundenservice top und auch ansonsten entdeckten wir im Zuge unserer Recherche keinerlei Stolpersteine. Alles in allem können wir mit 80,85 von 100 möglichen Punkten ruhigen Gewissens gerade noch ein Sehr gut für Naturstrom vergeben.

Bürgerwerke

Naturstrom AG

Tarif

Bürgerstrom

naturstrom

Auf dem Markt seit ...

2013

1998

Kundenanzahl

30.000 (Strom u. Gas)

300.000

100 % Ökostrom?

ja

ja

Aus welchen Ländern kommt der Strom?

10 %

Deutschland

100

Deutschland

100

98,8 % Wasser 0,2 % Wind, 1 % Solar ja (TÜV Nord, Grüner Strom)

53 % Wasser 35 % Wind 12 % Photovoltaik ja (TÜV Nord, Grüner Strom)

Strom aus Haushaltsanlagen

nein

nein

Grundpreis pro Monat

11,90 Euro

11,90 Euro

So setzt sich der Strom zusammen Zertifizierter Ökostrom

Kündigungsfrist Erhebungszeitraum: 2. bis 23. Mai 2022

58

5%

Arbeitspreis (Strompreis in Euro/kWh)

1 Monat

90

0,4117 Euro

4 Wochen

100

0,499 Euro

Preis für ein Jahr (4.000 kWh)

60 %

1.789,60 Euro

100

2.138,80 Euro

Preisgarantie

10 %

31.12.2022

90

nein

0

Sofort- oder Neukundenbonus

5%

nein

0

nein

0

Mindestvertragslaufzeit

5%

nein

100

nein

100

Umzugsservice

5%

ja

100

ja

100

PUNKTE ANBIETER

70 %

93,50 Punkte

73,29 Punkte

PUNKTE KUNDENSERVICE

30 %

98,50 Punkte

98,50 Punkte

HERVORRAGEND | 95,00

SEHR GUT | 80,85

TESTERGEBNIS

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

TESTSIEGER

SEHR GUT

AUSGABE 4/2022

AUSGABE 4/2022

Bürgerwerke

80,49

Naturstrom AG

electricar 4/2022


Business

Platz drei holt sich Prokon aus dem Hohen Norden der Bundesrepublik, genauer gesagt aus dem nördlich von Hamburg gelegenen Itzehoe. Preislich kann der Anbieter nicht ganz mit dem Erst- und Zweitplatzierten mithalten, dafür ist immerhin der monatliche Grundpreis der günstigste im Test. Außerdem konnte uns der Kundenservice von Prokon am meisten Überzeugen, vor allem die schnelle Reaktion auf schriftliche Anfragen sowie die Lösungsorientiertheit sind echte Pluspunkte.

Nur knapp hat der Anbieter LichtBlick das Treppchen verpasst. Mit 77,7 Punkten von 100 möglichen bleibt unter dem Strich ein solides Gut stehen. Preislich ist der Anbieter sogar etwas günstiger als der Konkurrent zur Linken, allerdings reißt es für den Mitbewerber der herausragende Kundenservice heraus, der bei LichtBlick nicht ganz an dessen Niveau heranreicht. Vor allem in Sachen Antwortdauer mussten wir mit unseren versendeten Mails teilweise deutlich länger auf eine Antwort warten.

Auch der Anbieter Fair Trade Power bekommt von uns die Note Gut ausgestellt. Was die monatlichen Kosten betrifft, ist der Anbieter sogar günstiger als die Konkurrenz auf den Rängen drei und vier, dennoch reicht es knapp nur für den fünften Platz, da keine Preisgarantie sowie kein Sofort- oder Neukundenbonus angeboten werden. Gerade in solch dynamischen Zeiten, wie wir sie gerade erleben, sind gewisse Konstanten nicht unwesentlich. Immerhin beträgt die Mindestvertragslaufzeit lediglich einen Monat.

Preislich kann selbst der Anbieter, der die Rote Laterne in Händen hält, ohne Weiteres mit der Konkurrenz mithalten. Dem in Schwerin ansässigen Unternehmen wird jedoch zum Verhängnis, dass nicht verifiziert werden kann, woher der zu 100 Prozent als Öko eingestufte Strom kommt. Auf Anfrage bestätigte man uns, dass bei der Strombörse EEX, wo der Strom eingekauft wird, nicht nach Herkunftsland gekennzeichnet wird. Somit fehlen dem Anbieter wichtige Punkte, die jeder andere Mitbewerber einsammelt.

Prokon

LichtBlick

Fair Trade Power

Wemag

Windstrom 12

ÖkoStrom Komfort

Fair

Wemag Ökostrom

2013

1998

2019

1990

33.000

1.700.000

k.A.

150.000 (Strom u. Gas)

ja

ja

ja

ja

Deutschland

100

Deutschland / Norwegen

50

Deutschland / Norwegen

50

100 % Wind

Solar, Wind, Wasser (keine %-Angabe)

ja (TÜV Nord, ok-power, Grüner Strom)

ja (TÜV Nord)

nein

k.A.

k.A.

k.A.

7,67 Euro

9,80 Euro

8,66 Euro

9,75 Euro

1 Monat

90

0,58 Euro

1 Monat

30% Wind, 1% Photovoltaik 69% Wasser ja (Grüner Strom, TÜV Süd)

k.A.

90

0,5533 Euro

2.412,04 Euro 12 Monate

65,22 100

2.330,76 Euro

0,5201 Euro 69,76

2.184,32 Euro

ja (TÜV Nord, Grüner Strom)

4 Wochen 0,51 Euro

77,94

2.157,00 Euro

0

nein

0

100

nein

0

nein

0

12 Monate

0

nein

0

12 Monate

0

12 Monate

0

ja

100

1 Monat

91,67

ja

100

68,63 Punkte

71,36 Punkte

65,85 Punkte

52,68 Punkte

100,00 Punkte

92,50 Punkte

93,00 Punkte

98,50 Punkte

GUT | 78,04

GUT | 77,70

GUT | 73,99

MÄSSIG | 66,43

BESTER KUNDENSERVICE Prokon

AUSGABE 4/2022

electricar 4/2022

79,47

nein

ja

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

100

100

0

100

90

k.A.

12 Monate

nein

ja

1 Monat

0

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

LichtBlick

Fair Trade Power

GUT

AUSGABE 4/2022

GUT

AUSGABE 4/2022

59


60

Business

Für private Kunden

Österreich

So testen wir In der nachfolgenden Tabelle werden jeweils die Felder zur Benotung berücksichtigt, bei denen Sie in der Spalte „Prozent“ einen Wert finden. Diese Tabelle ergibt das Anbieter-Gesamtergebnis, welches zu 70 % zur Gesamtbewertung zählt. Die restlichen 30 % entfallen auf die Kundenservice-Bewertung.

Unsere Beispielfamilie besteht aus vier Personen, lebt in einem Einfamilienhaus in Linz und benötigt 4.000 kWh Strom im Jahr.

Anbieter

Auch der Kandidat auf dem zweiten Platz, die Oekostrom AG, verdient sich die Note Hervorragend, wenngleich im Vergleich mit dem Testsieger etwas geringerer Punkteanzahl. 90,23 von 100 reichen aber, wenn auch knapp, immer noch für die Höchstwertung. Preislich ist der Anbieter bis auf wenige Euro auf einem Niveau mit AAE, allerdings fällt die Bewertung im Bereich Kundenservice etwas ab und Sofort- bzw. Neukundenbonus wird auch keiner angeboten. Dennoch ist ein Wechsel zur Oekostrom AG bedenkenlos zu empfehlen.

AAE

Prozent

oekostrom AG

Tarif

Natur Pur 22.1

oekostrom future

Auf dem Markt seit ...

1886

1999

Kundenanzahl

45.000

90.000

100 % Ökostrom?

ja

ja

Aus welchen Ländern kommt der Strom?

10 %

Österreich (100%)

100

Österreich (100%)

100

So setzt sich der Strom zusammen

73,29 % Wasser, 18,31 % Wind, 5,67 % Sonne, 1,74 % Biomasse. 0,99 % sonst. Ökostrom

71 % Wasser 22,67 % Wind 3,3 % Sonne, 1,95 % Biomasse, 1,06 % Biogas 0,02 % sonst. Ökostrom

Zertifizierter Ökostrom

ja, E-Control

ja (Öst. Umweltzeichen, TÜV Süd)

Strom aus Haushaltsanlagen

5-7 %

k.A.

Grundpreis pro Monat

4,80 Euro

4,99 Euro

Kündigungsfrist Erhebungszeitraum: 2. bis 23. Mai 2022

Mit 94,65 von 100 möglichen Punkten holt sich AAE Naturstrom (die Abkürzung steht für Alpen-Adria-Energie) den Sieg bei den österreichischen Anbietern. Nicht nur der günstigste Preis im Vergleichstest konnte uns überzeugen, sondern auch die Preisgarantie bis Ende des Jahres sowie der Sofort- bzw. Neukundenbonus sowie der Umzugsservice. Außerdem überzeugte uns der Kundenservice mit durchweg raschen Antwortzeiten auf unsere schriftlichen Anfragen sowie kompetente und freundliche Umgangsformen.

5%

Arbeitspreis (Strompreis in Euro/kWh)

keine

100

0,324 Euro

2 Wochen

90

0,324 Euro

Preis für ein Jahr (4.000 kWh)

60 %

1.353,60 Euro

100

1.355,88 Euro

99,83

Preisgarantie

10 %

bis 31.12.2022

80

bis 31.03.2023

90

Sofort- oder Neukundenbonus

5%

ja

100

nein

0

Mindestvertragslaufzeit

5%

12 Monate

12 Monate

0

Umzugsservice

5%

ja

0 100

ja

100

PUNKTE ANBIETER

70 %

93,00 Punkte

88,40 Punkte

PUNKTE KUNDENSERVICE

30 %

98,50 Punkte

94,50 Punkte

HERVORRAGEND | 94,65

HERVORRAGEND | 90,23

TESTERGEBNIS

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

TESTSIEGER AAE

AUSGABE 4/2022

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

HERVORRAGEND oekostrom AG AUSGABE 4/2022

electricar 4/2022


Business

Den letzten verbliebenen Platz auf dem Treppchen nimmt Verbund ein. Beim Preis kann der seit 2005 auf dem Markt befindliche Anbieter zwar nicht ganz mithalten, innerhalb eines Jahres müssen etwa 130 Euro mehr im Vergleich mit dem günstigsten Angebot gelöhnt werden, allerdings ist der Kundenservice herausragend, dies konnten wir bei unseren Tests durchweg ermitteln. Sowohl was die Schnelligkeit betrifft, mit der auf unsere E-Mails geantwortet wurde, als auch was den Inhalt der Beantwortungen anbelangt.

Lediglich einen Wimpernschlag kommt E.ON Österreich hinter dem dritten Rang ins Ziel. Auf dem Papier sind es gerade einmal 0,11 Punkte, wenngleich die Unterschiede auf den ersten Blick sogar etwas deutlicher aussehen. Im Vergleich mit dem Drittplatzierten müssen Neukunden von E.ON rund 120 Euro jährlich mehr bezahlen, allerdings ergeben sich auch die Vorteile einer längeren Preisgarantie sowie von Sofort- bzw. Neukundenboni. Beim Kundenservice gerät E.ON hingegen etwas ins Hintertreffen.

Fünfter Gesamtrang für den in Linz ansässigen Anbieter, der zunächst einmal mit der günstigsten Grundgebühr punkten konnte. Was den Preis für ein ganzes Jahr anbelangt, liegt er allerdings doch ein gutes Stück hinter den Mitbewerbern. Auf den Testsieger fehlen rund 700 Euro, auf den vierten Rang mehr als 400 Euro. Sehr gut gefallen hat uns jedoch, dass die Energie AG rund 600.000 mWh an Strom aus privaten Haushaltsanlagen anbietet. Kein anderer Anbieter war in diesem Bereich derart auskunftsfreudig.

Verbund

E.ON

Energie AG

Verbund-Strom

E.ON ÖkoStrom Basis

Ökostrom Klassik

2005

2016

1892

500.000

32.000

500.000

ja

ja

ja

Österreich (100%)

100

Österreich (100%)

100

Österreich (100%)

100

99,88 % Wasser 0,12 % sonst. Ökoenergie

100 % Wasser

79,67 & Wasser, 11,92 % Wind, 4,26 % Biomasse, 1,05 % Biogas 3,10 % Photovoltaik, 0,01 % sonst. Ökoenergie

ja (TÜV Süd, E-Control)

ja, E-Control

ja, E-Control

k.A.

nein

ja (600.000 mWh)

3,59 Euro

5,40 Euro

2,40 Euro

2 Wochen

90

0,3599 Euro

2 Wochen

90

0,384 Euro

1.482,68 Euro

90,46

2 Wochen

90

0,5029 Euro

1.600,80 Euro

81,74

2.040,40 Euro

49,26

31.12.2022

80

ja, mind. 12 Monate

100

bis 01.01.2023

80

k.A.

0

ja

100

ja

100

12 Monate

0

12 Monate

nein

100

ja

100

ja

100

0

ja

100

81,78 Punkte

83,54 Punkte

67,06 Punkte

100,00 Punkte

95,50 Punkte

98,50 Punkte

SEHR GUT | 87,24

SEHR GUT | 87,13

GUT | 76,49

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

BESTER KUNDENSERVICE Verbund

AUSGABE 4/2022

electricar 4/2022

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

ANBIETER ÖKOSTROM VERGLEICHSTEST

E.ON

Energie AG

SEHR GUT AUSGABE 4/2022

GUT

AUSGABE 4/2022

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EXPERTENTREFF UNTER STROM

Die neuesten Automodelle plus Ladeoptionen, dazu Photovoltaik, Speicher und andere Innovationen: Die Münchner Messe Power2Drive unterstreicht ihre Qualität als einzigartiger Marktplatz der Mobilität von morgen.

Text: Armin Grasmuck

D

ie Elektromobilität boomt – und zwar in allen Bereichen. Auf der Power2Drive in München, diesem einzigartigen Branchentreff, hat sich eindrucksvoll bestätigt, wie vielfältig, differenziert und mitunter auch spektakulär sich die einzelnen Segmente entwickeln. Die Palette reicht vom schnöden Ladekabel bis zu der schnittigen Sportvariante des Skoda Enyaq, von neuen Speichermöglichkeiten in der heimischen Garage bis zu der Software, die es möglich macht, die elektrifizierten Firmenflotten ganzheitlich und möglichst nachhaltig zu steuern, im Idealfall durch den gezielten

Einsatz der erneuerbaren Energien. Alles scheint möglich, zumindest mittelfristig, wenn sich diese Innovationen in der Praxis bewährt und zu halbwegs erschwinglichen Preisen auf dem Markt etabliert haben. Kein Wunder, dass der Andrang auf dem Münchner Messegelände entsprechend groß war. Nach den Monaten und Jahren der Krise und angetrieben von der starken Dynamik der Verkehrswende, punktete die Power2Drive als Marktplatz der Mobilität von morgen – und als Informationsplattform rund um die Themen, mit denen sich die Gesellschaft auf beruflicher wie privater Ebene fast zwangsläufig zu beschäftigen hat. Es war eine interaktive Messe mit zahlreichen Fachvorträgen und

Mit voller Kraft in die Zukunft Laut eigenem Anspruch ist die Power2Drive Europe die internationale Fachmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität. Getreu dem Motto „Charging the future of mobility!“ ist sie der höchst attraktive Branchentreff für Händler, Lieferanten, Installateure, Flotten- und Energiemanager, Händler sowie Start-ups. Im Fokus stehen demnach Ladesysteme, Elektrofahrzeuge und Dienstleistungen rund um die Mobilität sowie innovative Lösungen und Technologien für nachhaltige Mobilität. Im nächsten Jahr öffnet die Power2Drive vom 14. bis 16. Juni die Tore.

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Business

STROMER IM FOKUS Polestar präsentierte seine batterieelektrisch getriebenen Fahrzeuge auf der Messe in der Bayern-Metropole.

einer ganzen Reihe von Experten, die sich im Anschluss an ihre Auftritte auch die Zeit nahmen, sich den Fragen des interessierten Publikums zu stellen. Die Branche ist reif für den nächsten Schritt. Es geht darum, die von den Herstellern rund um den Globus entwickelten Elektroautos mit der richtigen Infrastruktur perfekt in Szene zu setzen. Die verschiedenen Arten der Antriebskraft und speziell das Speichern der erneuerbaren Energien sind Kernthemen in dem ganzheitlichen Ansatz der Elektromobilität. Anbieter wie Varta oder Voltronic Power präsentierten auf der Power2Drive beispielsweise 30-Kilowatt-Autoladegeräte mit einem fest installiertem Speicher von 20 Kilowattstunden und einem 10-kW-Inverter, der die Sonnenenergie in Autostrom umwandelt. In der Praxis wird daraus folglich eine Heimtankstelle für Photovoltaikbesitzer.

Wallboxen als Schaltzentralen Laden, laden, laden – in der Halle B6 ist das Angebot breit und doch klar definiert. Kabel, Wallboxen und Ladesäulen, für einen, mehrere oder alle. „Die Wallbox ist kein automativer Markt“, sagt Karl Kolmsee, Director Product Portfolio des Anbieters Webasto im Gespräch mit electricar. Er umriss die neuen Möglichkeiten der Wallboxen, die weit über das einfache Stromladen hinausgehen. Im besten Fall sind sie vollvernetzte Schaltzentralen, die sich einfach und sicher per App über das Smartphone steuern lassen und höchst energieeffizient arbeiten. Doch auch die Elektroautos selbst können in Zukunft als mobile Energiespeicher eingesetzt werden. Fahrzeuge, die bidirektional ladefähig sind, saugen keineswegs nur elektrische Energie, sie können diese auch bei Bedarf zurück in das Netz speisen. Auf der Power2Drive wurde diese sogenannte „Vehicle to grid“-Technik vorgestellt. Kurz V2G, oder auf Deutsch: vom Fahrzeug zum Netz. Die vorgestellten

electricar 4/2022

KABEL UND SÄULEN Die Anbieter vermittelten ihre neuesten Produkte und Visionen rund um die Ladeinfrastruktur.

Konzepte schienen spannend und in jeder Hinsicht vielversprechend.

„Made in Germany!“ Offensiv und mit Nachdruck warben die Damen und Herren am Messestand von e.GO Mobile. Das höchst ambitionierte Aachener Start-up präsentierte in München seinen neuesten Hit: den e.wave X. Der Crossover im Kleinformat – 80 kW, 240 Kilometer Reichweite, knapp 25.000 Euro – soll als pfiffige Alternative im Stadtverkehr von morgen auftrumpfen. Auf den brasilianischen Fußballstar Neymar Jr., der den Neustarter ein paar Tage zuvor in Berlin enthüllt hatte, verzichtete der Produzent aus der Eifel jedoch in der bayerischen Metropole.

Weitere Infos finden Sie unter: www.powertodrive.de

63


Kooperation: EL-MOTION 2020

BRANCHENEVENT VON WELTFORMAT

Die Automechanika Frankfurt punktet mit Techniktrends und Innovationen in den Segmenten Industrie, Werkstatt und Handel. In diesem Jahr stehen die Themen digitale Lösungen, Elektrifizierung, alternative Antriebe, Konnektivität, Nachhaltigkeit und Automobillogistik im Mittelpunkt der internationalen Leitmesse.

D

arauf hat die Branche gewartet. Die Automechanika öffnet von 13. bis 17. September wieder ihre Pforten. Nach der pandemiebedingten Zwangspause und der virtuellen Sonderausgabe im vergangenen Herbst gibt es in diesem Jahr sämtliche Techniktrends und Innovationen aus dem Automobilsegment wieder live und in vollem Umfang auf dem gesamten Frankfurter Messegelände zu sehen. Die Messeveranstalter freuen sich über das positive Feedback aus der internationalen Automobilbranche. So werden ausstellende Unternehmen aus über 60 Ländern erwartet

(Stand Ende April 2022). Zusätzlich zu den Produktpräsentationen und einem breit gefächerten Programm gibt es erstmals Networking-Areale auf dem Messegelände, die zum Netzwerken und Diskutieren mit Branchenexperten einladen. Denn zu besprechen gibt es viel angesichts der raschen Transformation des Aftermarkets. Wie sich die Trends New Mobility und Digitalisierung auf die Automobilindustrie auswirken zeigt die Sonderschau ‚Innovation4Mobility‘. Hier präsentieren Industrie, Wissenschaft und Start-ups ihre Lösungen für vernetzte Fahrzeuge und eine klimaneutrale Mobilität im Rahmen von Tech-Talks, Networking Sessions und Produkt-Schaufenstern. Neue mobile Lösungen kann man beim ‚Future

Hier trifft sich die Automobilwirtschaft Wie keine andere Messe bildet die Automechanika Frankfurt die gesamte Wertschöpfungskette des Automotive Aftermarkets ab. Die internationale Leitmesse, die sich vorrangig an Fachbesucher richtet, findet alle zwei Jahre auf dem Frankfurter Messegelände statt und gehört seit 1971 zum Pflichtprogramm für die Protagonisten der Branche. Die Messe findet nicht nur in Frankfurt statt, sondern ist weltweit präsent. In diesem Jahr finden insgesamt neun Automechanika-Messen statt.

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Business

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Mobility Park‘ auf dem Freigelände kennenlernen und ausprobieren.

Neues Konzept für die Innovation Awards Zukunftsweisende Produkte und Lösungen werden auch in diesem Jahr mit den Automechanika Innovation Awards ausgezeichnet. Elektromobilität, Mobility Services, Autonomes Fahren oder intelligente Software für Werkstatt und Autohandel – die herausragendsten der zahlreichen Produktneuheiten, mit denen die Hersteller und Zulieferer aufwarten, werden ausgezeichnet. „Innovationen sind in Zeiten des Umbruchs wichtiger denn je“, so erklärt Messedirektor Mußhoff: „Die eingereichten Produkte und Lösungen erhalten deshalb in diesem Jahr eine noch größere Aufmerksamkeit. Die Kategorien haben wir entsprechend neuer Entwicklungen angepasst.“ Die Megatrends Digitalisierung, Vernetzung, Nachhaltigkeit, Elektromobilität und weitere alternative Antriebsstoffe sind längst im Automobilgeschäft angekommen. Innovative Produkte und Lösungen sind bei der Elektromobilität genauso zu erwarten wie im Bereich Daten und Konnektivität. Die eingereichten Produkte werden von einer unabhängigen internationalen Fachjury begutachtet und bewertet. Ein Kernthema wird der anhaltende Fachkräftemangel sein, der mittlerweile auch das Autogeschäft erreicht hat. Der im März neu gegründete Verband „Talents4AA“ hat das Ziel, verstärkt Nachwuchskräfte für die Branche zu gewinnen. Jüngstes Verbandsmitglied ist die Automechanika, die das Thema ganz oben auf die Agenda gesetzt hat. Wachsenden Bedarf gibt es speziell in den Segmenten Digitalisierung, Forschung und Entwicklung. Auch die Informationstechnologie wird immer bedeutender, dementsprechend werden vermehrt IT-Spezialisten gesucht, auch Elektrofachkräfte für Hochvolt-Systeme im Kfz-Bereich und Nachwuchs im Autohandel werden dringend gesucht. „Der Automotive Aftermarket bietet viele innovative Technologien wie Elektrifizierung, Digitalisierung und Konnektivität“, sagt Olaf Mußhoff, Direktor der Automechnika Frankfurt. „Leider wissen viele Absolventen und Schulabgänger kaum um diese spannenden Themen und Perspektiven, die ihnen die

Unternehmen bieten. Deshalb unterstützen wir gerne die Initiative Talents4AA.“ Die Themen Aus- und Weiterbildung sowie Recruiting gehören ohnehin traditionell zum Angebot der Frankfurter Fachmesse. Um neue Trends und aktuelle Entwicklungen kennenzulernen, bietet die Fachmesse auch dieses Jahr ein breites Angebot an Fachvorträgen, Trainings, Live-Vorführungen, Networking-Events und vielem mehr.

FIA Smart Driving Challenge: bester Fahrer gesucht Gemeinsam mit dem Internationalen Automobilverband (FIA) und dem schwedischen Unternehmen Greater Than startet die Automechanika Frankfurt im Vorfeld der Messe das FIA Smart Driving Challenge Subevent. Der Gewinner wird auf der Messe im September gekürt. Bei dem Wettbewerb geht es darum, viele Punkte zu sammeln, indem man möglichst smart, sicher und umweltfreundlich fährt.

AUTOMECHANIKA FRANKFURT 2022 Wann: 13. bis 16. September 2022 – jeweils von 9 bis 18 Uhr 17. September 2022 - von 9 bis 17 Uhr

Hier finden Sie Informationen zu Themen, Teilnehmern und Programm: automechanika.messefrankfurt.com

Den Automechanika-Newsletter gibt‘s hier: automechanika.com/newsletter

PROMOTION electricar 4/2022

LIVE AM MESSESTAND Am 13. September öffnet die Automechanika Frankfurt nach pandemiebedingter Zwangspause wieder ihre Pforten.

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66

Business

FRISCHE ENERGIE PER APP

A z

Einfach, schnell und möglichst günstig: Strom tanken ist dank der Lade-Applikationen ein Kinderspiel. electricar 4/2022

N S S s – A 2 u W u d d a H w a L b F L O a u w

w


Business

Text: Philipp Lumetsberger

M

it der rasant zunehmenden Zahl an strombetriebenen Fahrzeugen, die über die Straßen rollen, steigt entsprechend auch das Angebot an Ladestationen. Insgesamt 28.600 Stromtankstellen bzw. rund 59.000 öffentliche Ladepunkte sind aktuell in Deutschland zu finden. Ein neuer Rekord, der sehr bald erneut geknackt werden wird. Auch wenn diese Entwicklung erfreulich ist, so fällt es E-Autofahrern immer schwerer, bei den verschiedenen Anbietern und Ladetarifen den Überblick zu behalten. Hinzu kommt, dass die einzelnen Ladestationen sich in diversen Bereichen wie etwa der Ladeleistung oder den Anschlüssen unterscheiden. Oftmals sind diese – im Unterschied zu klassischen Tankstellen – auch schwierig zu finden. Viele Ladestatio-

Alles, was dein E-Auto zum Laden braucht. NRGkick lädt dank seines patentierten Sicherheits-Steckersystems an allen Schuko- und Drehstromdosen und sogar an öffentlichen Ladesäulen – und das mit maximaler AC-Ladegeschwindigkeit von bis zu 22 kW. Verzichte also auf die teure und aufwändige Installation einer Wallbox und nutze NRGkick zu Hause und nimm ihn mit auf die Reise oder den Arbeitsplatz. NRGkick ist zudem die mit Abstand sicherste Ladeeinheit am Markt und schützt dich und dein Heim: Absolut einzigartige Funktionen wie die Temperaturüberwachung an jeder Steckdose, der Schutz vor Lichtbogenbildung und vieles mehr bietet nur NRGkick. Intelligente Funktionen wie vollautomatische Ladeberichte via eMail, optionale OCPP Kommunikation und demnächst auch photovoltaik-geführtes Laden und vieles mehr machen NRGkick zum wahren Tausendsassa!

www.NRGkick.com

nen befinden sich zudem auf öffentlichen Parkplätzen, vor Supermärkten oder Autowerkstätten. Abhilfe schaffen hier speziell entwickelte Applikationen, mit denen die nächstgelegenen Stationen leicht zu finden sind, sowie der jeweilige Ladevorgang bequem gestartet und beendet werden kann.

Qual der Wahl Die passende Lade-App zu finden, ist ob der Fülle an verschiedenen Anbietern alles andere als einfach. Große Unterschiede offenbaren die Anwendungen bei der Zahl der auffindbaren Ladepunkte, den Informationen zu den Ladestationen, den Filterfunktionen und den angebotenen Zahlungsmethoden. Um Sie, liebe Leser, bei der Suche nach der richtigen Lade-App zu unterstützen, haben wir mehrere Angebote unter die Lupe genommen und die Ergebnisse auf den folgenden Seiten für Sie aufgelistet.

SO HABEN WIR GETESTET Vorab wurden von uns insgesamt 13 Kategorien definiert, anhand derer jede einzelne Lade-App bewertet wurde. Neben den grundlegenden Informationen zu den Ladestationen (15%) und den Filterfunktionen (15%) wurden die Anzahl der Ladepunkte, die Informationen zum aktuellen Strompreis sowie die Bedienbarkeit (jeweils 10%) am höchsten gewichtet. Die Teilkategorie „Bedienbarkeit“ wurde von mehreren Personen aus der Redaktion bewertet und die Punktzahl stellt den Mittelwert dar. Nach der Bewertung aller Kategorien wurde anschließend die Gesamtnote mithilfe der Gewichtung errechnet.

67


68

Business

Anbieter

eCharge+

EnBW mobility+

Bosch Charge My EV

Shell Recharge

ChargePoint

Anzahl Ladepunkte

10 %

ca. 200.000

89

über 300.000

67

über 300.000

67

ca. 300.000

67

über 350.000

78

Länder/ Regionen

5%

DACH, Ungarn, Slowakei, Tschechien

79

Europa

100

Europa

100

Europa

100

Europa, Nordamerika

100

15 %

Adresse, Öffnungszeiten, Zahlungsmöglichkeiten, Anzahl Anschlüsse, Steckertypen

100

Öffnungszeiten, Steckertypen, Anzahl Anschlüsse, Adresse

80

Adresse, Öffnungszeiten, Anzahl Anschlüsse, Steckertypen, Zahlungsoptionen

100

Adresse, Öffnungszeiten, Steckertypen, Anzahl Anschlüsse

80

Adresse, Foto, Steckertypen, Anzahl Anschlüsse

60

5%

Betreiber, Kontaktdaten für Störungen

66

Betreiber, Kontaktdaten für Störungen, Zugangsmöglichkeiten

100

Betreiber

33

Kontaktdaten für Störungen, Zuletzt verwendet

66

Betreiber, Foto

66

5%

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

10 %

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

15 %

Steckertypen, Ladeleistungen, Bezahlarten, verfügbare Ladestationen, Öffnungszeiten, kostenfreier Zugang

86

Ladeleistung, Steckertypen, Stationsgruppen, Zahlungsmöglichkeiten, 24/7 offen, nur verfügbare

86

Steckertyp, Ladeleistung, verfügare Ladestationen, Shell Recharge Ladestationen, App-fähige Ladepunkte

Steckertypen, Ladeleistung, Laden mit Ökostrom, Öffnungszeiten, Status Ladestation, Orte in der Nähe, Authentifizierung

100

Verfügbarkeit, Preis, Ladegeschwindigkeit, Steckertypen, Ladenetzwerk

71

5%

Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps, Waze)

100

Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps)

90

5%

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Zahlungsmethoden

5%

Kreditkarte, PayPal, giropay / paydirekt, Gutschein, Rechnung

100

Kreditkarte, Lastschrift, Guthaben

85

Lastschrift

80

Kreditkarte

80

Lastschrift, Kreditkarte

80

Ladehistorie

5%

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Rechnungen

5%

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Nein

0

Ja

100

Bedienbarkeit

10 %

Gut

71,70

Hervorragend

GESAMT

100 %

90,72 %

90,18 %

85,50 %

84,67 %

82,92 %

HERVORRAGEND

HERVORRAGEND

SEHR GUT

SEHR GUT

SEHR GUT

Wichtige Infos zu Ladestationen

Zusatzinfos zu Ladestationen aktuelle Auslastung aktuelle Strompreise

Filter Umfang

Navigationsmöglichkeit Ladevorgang per App

TESTERGEBNIS

LADEAPPS VERGLEICHSTEST

LADEAPPS VERGLEICHSTEST

98,30

Gut

75,00

LADEAPPS VERGLEICHSTEST

TESTSIEGER

HERVORRAGEND

SEHR GUT

AUSGABE 4/2022

AUSGABE 4/2022

AUSGABE 4/2022

eCharge+

EnBW mobility+

71

Shell Recharge

Hervorragend

91,70

LADEAPPS VERGLEICHSTEST

Sehr gut

LADEAPPS VERGLEICHSTEST

SEHR GUT

SEHR GUT

AUSGABE 4/2022

AUSGABE 4/2022

Bosch - Charge My EV

86,70

ChargePoint

electricar 4/2022


Business

Maingau Energie

Chargemap

Fahrstrom

Plugsurfing

E.ON Drive

69

Ladenetz.de

über 270.000

60

über 450.000

100

über 200.000

44

über 250.000

56

über 160.000

36

über 100.000

22

Europa

100

Europa

100

Europa

100

Europa

100

Mitteleuropa

86

Europa

100

Adresse, Öffnungszeiten, Anzahl Anschlüsse, Steckertypen

80

Adresse, Öffnungszeiten, Anzahl Anschlüsse, Steckertypen

80

Adresse, Öffnungszeiten, Anzahl Anschlüsse, Steckertyp, Zahlungsmöglichkeiten

100

Adresse, Steckertypen, Öffnungszeiten, Anzahl Anschlüsse

80

Adresse, Öffnungszeiten, Steckertypen

60

Adresse, Steckertyp, Öffnungszeiten

60

Betreiber, Fotos, Wegbeschreibungen

100

Foto, Betreiber, Wegbeschreibungen

100

Betreiber, Kontaktdaten für Störungen

66

keine

0

Betreiber, Kontaktdaten für Störungen

66

Betreiber

33

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ladeleistung, Steckertypen, verfügbare Stationen

43

Ladeleistung, Steckertypen, Dienstleistungen in der Nähe, Öffnungszeiten, Verfügbarkeit, Ladenetze

86

Ladeleistung, Steckertypen, Spannungsarten (AC, DC)

43

Steckertypen, nur Schnelllader, nur verfügbare, zugänglich per App

57

Steckertyp, Ladeleistung, RoamingLadestationen, kostenlose Ladestationen

57

Steckertyp, Ladeleistung, nur verfügbare, Roamingpunkte, Autorisierung (RFID, App)

71

Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps)

90

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Lastschrift, Kreditkarte

80

Kreditkarte

80

Lastschrift

80

Kreditkarte, Debitkarte, PayPal

90

Lastschrift

80

Kreditkarte, PayPal

85

Ja

100

Nein

0

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Nein

0

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Hervorragend

96,70

Hervorragend

90,00

Sehr gut

85,00

Sehr gut

80,00

Sehr gut

83,30

Gut

82,62 %

82,40 %

81,15 %

78,15 %

75,58 %

74,92 %

SEHR GUT

SEHR GUT

SEHR GUT

GUT

GUT

GUT

LADEAPPS VERGLEICHSTEST

LADEAPPS VERGLEICHSTEST

LADEAPPS VERGLEICHSTEST

SEHR GUT

SEHR GUT

SEHR GUT

AUSGABE 4/2022

AUSGABE 4/2022

AUSGABE 4/2022

Maingau Energie electricar 4/2022

Chargemap

Fahrstrom

76,70


70

Business

Anbieter

JuicePass

Punktladung

InCharge

Nextcharge

Swisscharge

Anzahl Ladepunkte

10 %

über 118.000

26

über 180.000

40

über 95.000

42

über 200.000

44

170.000

38

Länder/ Regionen

5%

Europa

100

Mittel-, Südeuropa

86

D, NL, SWE

64

Weltweit

100

EU

93

Wichtige Infos zu Ladestationen

15 %

Adresse, Öffnungszeiten, Steckertypen

60

Adresse, Anzahl Anschlüsse, Steckertypen

60

Betreiber, Adresse, Anzahl Anschlüsse, Steckertypen

60

Adresse, Öffnungszeiten

40

Anzahl Anschlüsse, Adresse, Steckertypen

60

Zusatzinfos zu Ladestationen

5%

Betreiber

33

Betreiber

33

Betreiber

33

Betreiber, Fotos

66

Betreiber

33

5%

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

10 %

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

15 %

Steckertypen, Ladeleistung, Dienstleistungen in der Nähe, Betreiber, Verfügbarkeit

71

Steckertyp, Ladeleistung, PartnerLadestationen, private Wallboxen

57

Steckertypen, Ladeleistung, nur verfügbare, nur mit App steuerbare

57

Ladeleistung, Steckertyp, Kosten, Dienstleistungen in der Nähe, Ladenetzwerk, Zustand der Ladesäule

86

Steckertypen, Ladeleistung, Roaming Ladestationen

43

5%

Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps, Waze)

100

Ja (Google Maps)

90

5%

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Zahlungsmethoden

5%

Kreditkarte

80

Lastschrift

80

Kreditkarte

80

Kreditkarte

80

Kreditkarte

80

Ladehistorie

5%

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Rechnungen

5%

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Nein

0

Ja

100

Bedienbarkeit

10 %

Gut

GESAMT

100 %

74,73 %

73,00 %

72,93 %

72,10 %

72,05 %

GUT

GUT

GUT

GUT

GUT

aktuelle Auslastung aktuelle Strompreise

Filter Umfang

Navigationsmöglichkeit Ladevorgang per App

TESTERGEBNIS

73,30

Gut

70,00

Gut

78,30

Mäßig

65,00

Sehr gut

80,00

electricar 4/2022


Ladeapps aus Österreich

ca. 2.200

Europa

eCarUp

4

100

SMATRICS

Energie Graz Lade-App

ÖAMTC ePower

BÄM-Ladeapp*

über 10.000

4

AT: über 7.000, Gesamt: rund 85.000

100

4.000

57

ca. 6.000

86

k.A.

DACH

71

Mitteleuropa

100

Österreich

85

Österreich

85

Österreich, Deutschland, Italien

80

Adresse, Steckertypen, Öffnungszeiten, Anzahl Anschlüsse

80

Adresse, Anzahl Anschlüsse, Steckertyp

60

Adresse, Anzahl Anschlüsse, Steckertypen

Adresse, Steckertypen, Anzahl Anschlüsse

60

Adresse

20

Adresse, Anzahl Anschlüsse, Steckertypen, Öffnungszeiten

Fotos, Kontakt für Störungen

66

Foto

33

Betreiber

33

Kontaktdaten für Störungen

33

Betreiber

33

Betreiber, Kontaktdaten für Störungen

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

Steckertypen, Ladeleistung, nur verfügbare, Partnerstationen anzeigen

57

Steckertypen, Ladeleistung, Stationsbetreiber, Branchen, Öffnungszeiten

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Spannungsart, Ladeleistung, Steckertypen

43

Ladeleistung, Steckertyp, Ladenetzwerk

43

Ladeleistung, Steckertypen, Spannung

keine

0

Ja (Google Maps, Waze)

100

Ja (Google Maps)

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Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps)

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Ja (Google Maps)

90

Ja (Google Maps)

Ja

100

Ja

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Ja

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Ja

100

Ja

100

Ja

Kreditkarte, Google Pay

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Kreditkarte

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Kreditkarte

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Lastschrift

80

Lastschrift

80

Lastschrift

Ja

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Ja

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Ja

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Ja

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Ja

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Ja

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

100

Ja

Sehr gut

81,70

Sehr gut

81,70

Gut

Hervorragend

90,00

73,30

Gut

73,30

Sehr gut

65,95 %

63,82 %

84,32 %

74,23 %

74,13 %

-

MÄSSIG

MÄSSIG

SEHR GUT

GUT

GUT

KEINE NOTE

LADEAPPS ÖSTERREICH

LADEAPPS ÖSTERREICH VERGLEICHSTEST

LADEAPPS ÖSTERREICH VERGLEICHSTEST

SMATRICS

ÖAMTC ePower

Energie Graz Lade-App

TESTSIEGER AUSGABE 4/2022

electricar 4/2022

GUT

AUSGABE 4/2022

GUT

AUSGABE 4/2022

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* Trotz Recherche und mehrmaliger Nachfrage konnten wir für die BÄM-Ladeapp keine Informationen zur Anzahl der Ladepunkte ermitteln. Deshalb haben wir auf eine Gesamtbenotung verzichtet.

IONITY

Business


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Business

NUTZEN STATT BESITZEN Text: Christoph Lumetzberger

Wir nehmen beliebte E-Auto-Leasinganbieter Deutschlands unter die Lupe und küren die besten. electricar 4/2022


Business

E

Zahlen zu Leasing

inen fahrbaren Untersatz braucht jeder. Zumindest jeder, der einigermaßen im Leben Ganze 37 Prozent der privaten Nutzer steht, die unterhaben angegeben, sich 2020 aufgrund der günstigen Raten für ein Leasingschiedlichsten angebot entschieden zu haben. Verpflichtungen zu erfüllen hat und dabei nicht unbedingt im Zentrum einer Großstadt lebt. Egal ob im Speckgürtel mit mäßiger Anbindung an die S-Bahn oder vielleicht sogar am Land, wo beim nächstgelegenen Bus-Häuschen maximal stündlich die Busse ins Zentrum Jeder fünfte private Leasingnehmer fahren: Oftmals geht es einfach ohne wählte 2020 aufgrund attraktiver Raten eine andere Antriebsart (zB. Elektro) als Individualverkehr nicht und man ist ursprünglich geplant. gezwungen, sich ein eigenes Auto anzuschaffen. Doch dabei handelt es sich nicht selten um eine saftige Investition mit einschneiund die Laufzeit nach und nach weitere denden Posten für den eigenen FinanzInvestitionen erforderlich machen, es haushalt. Daher geht der Trend seit Jahren abgegeben und durch ein neues ersetzt weg vom tatsächlichen Kauf hin zum wird. Leasen eines Eines ist klar: Wagens. Dies hat Die Kosten sind überSollten Sie es besich auch in Zeivorzugen, Dinge zu ten, in denen die schaubar und planbar besitzen und ein Elektromobilität Problem mit laufenimmer mehr auf - klarer Punktsieg im den Kosten haben, dem Vormarsch Vergleich zum Neukauf. dann dürfte Leasing ist, nicht ansatzauf den ersten Blick weise geändert. nicht in Frage komIm Gegenteil. men. Allerdings lohnt selbst dann eine Leasing boomt, der Besitz wird immer vernünftige Kalkulation, auch über die unattraktiver, weil man sich in der heutiersten Jahre hinaus. Aber wenn Ihnen gen, von Dynamik geprägten Zeit doch der monatlich zu entrichtende Obolus für viele Jahre einen teuren Klotz ans Bein keine Sorgenfalten auf die Stirn treibt, bindet. Zunächst ist die einmalige Invesdann spricht rein gar nichts gegen einen tition ein großer Brocken für das Budget Leasingvertrag. und über die Jahre hinweg kann man dem Aus diesem Grund haben wir uns Vehikel nach und nach zusehen, wie der beliebte und vielfach frequentierte Wertverlust die ausgegebene Summe Leasinganbieter vorgeknöpft und deren nachträglich mindert und wie vermehrt Angebote gründlich durchforstet. Wir Verschleißerscheinungen auftreten. klären, welcher Anbieter die meisten Anders beim Leasing. Dort sind zwar Automarken im Repertoire führt, welche auch Kosten für Wartung, den laufenden Webseiten am benutzerfreundlichsten Betrieb, Reifen und etwaige Reparatuerscheinen und anhand unterschiedren selbst zu tragen, allerdings laufen licher Praxisbeispiele, welcher Anbieter abgeschlossene Leasingverträge nur schlichtweg die günstigsten Angebote selten länger als vier Jahre. Dies hat zur zum Testzeitpunkt geführt hat. Auf der Folge, dass eine Investition kalkulierbarer nächsten Doppelseite können Sie die erbleibt und noch bevor ein Auto wirklich hobenen Ergebnisse detailliert nachlesen. zur Last wird, sprich die Kilometerzahl

Quelle: DEKRA / DAT

78%

37%

Beinahe vier von fünf private Leasingnehmer halten das Konzept für eine kalkulierbare Art, ein Auto zu fahren und zu nutzen.

19%

electricar 4/2022

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1% Während Leasing bei Neuwägen boomt, beträgt der Anteil an geleasten Gebrauchtwägen gerade einmal ein Prozent.

Die Entwicklung Mehr als jeder fünfte, privat angeschaffte Neuwagen in Deutschland findet inzwischen dank Leasingvertrag seinen Weg zum Kunden.

18

22

22

2019

2020

17 14

2016

2017

2018

50 % Jeder zweite, private Leasingnehmer gab an, dass er durch Leasing finanzielle Beeinträchtigungen durch Wertverluste von Fahrzeugen vermeiden will.

Dank des Umweltbonus von 6.000 Euro sinkt der Leasingfaktor zu Gunsten des Endverbrauchers.


Business

Diese Anbieter haben wir getestet So testeten wir In der nachfolgenden Tabelle werden jeweils die Felder zur Benotung berücksichtigt, bei denen Sie in der Spalte „Prozent“ einen Wert finden. Diese Tabelle ergibt am Ende die Gesamtpunkteanzahl sowie die Endnote.

Wir haben Angebote in drei unterschiedlichen Fahrzeugklassen untersucht. Dabei haben wir ein der Klasse entsprechendes, typisches Fahrzeug gewählt, welches mit elektrischem Antrieb ausgeliefert wird. Wir gingen von einer Leasingdauer von 48 Monaten und einer Laufleistung von 10.000 Kilometern im Jahr aus.

Anbieter

Anzahl Automarken

Den ersten Platz in unserem Ranking holt sich Anbieter 12Neuwagen mit 89 von 100 möglichen Punkten. Neben der benutzerfreundlich aufgebauten Webseite überzeugte uns der Anbieter auch mit annehmbaren Leasingangeboten, vor allem in den preisgünstigeren Klassen. Bei der Kleinwagenklasse bot 12Neuwagen mit dem Leasingfaktor 0,61 überhaupt das beste aller ermittelten Ergebnisse. Außerdem sind die 81 unterschiedlichen Automarken, die 12Neuwagen anbietet, unerreicht. Zurecht Testsieger!

Mit 86,20 von 100 möglichen Punkten kommt Anbieter LeasingMarkt auf dem zweiten Gesamtrang ins Ziel. Mit 58 unterschiedlichen Automarken im Repertoire ist der Anbieter auch in dieser Kategorie auf dem zweiten Platz, wenngleich die Preise bei den unterschiedlichen Leasingangeboten nicht immer mit denen des Mitbewerbers mithalten können. Bezüglich Aufbau und Benutzerfreundlichkeit der Webseite haben wir nichts auszusetzen, weshalb am Ende die Note Sehr gut steht.

Nur einen Hauch hinter LeasingMarkt huscht Leasingtime auf dem dritten Gesamtrang über die Ziellinie. 83,80 von 100 möglichen Punkten ergeben unter dem Strich die Note Sehr gut. Ganze 39 unterschiedliche Automarken konnten wir auf der Webseite ermitteln, die uns im Großen und Ganzen sehr gut gefallen hat, Die verschiedenen Angebote lagen zudem allesamt noch unterhalb des Leasingfaktors Eins, gleich zwei der drei Unterkategorien entscheidet Leasingtime für sich.

12Neuwagen

Leasingmarkt

Leasingtime

Prozent

An wen richtet sich das Angebot?

Privatkunden Gewerbekunden 25 %

81

Privatkunden Gewerbekunden 100

Privatkunden Gewerbekunden

58

72

39

48

Neuwagen im Angebot?

ja

ja

ja

Angebotene Laufzeiten

1-60 Monate

12-72 Monate

6-54 Monate

Aufbau Webseite

5/5

100

5/5

100

5/5

100

5/5

100

5/5

100

5/5

100

5/5

100

5/5

100

5/5

100

Benutzerfreundlichkeit

15 %

Suchmaske Erhebungszeitraum: 1. bis 15.06.2022

74

KOMPAKTKLASSE

20 %

LF* 0,61

100

LF 0,82

84

LF 0,61

100

MITTELKLASSE

20 %

LF 0,86

84

LF 0,86

84

LF 0,86

84

OBERKLASSE

20 %

LF 1,08

61

LF 0,68

98

LF 0,66

100

ERGEBNIS

SEHR GUT | 89,00

SEHR GUT | 86,20

SEHR GUT | 83,80

*LF = Leasingfaktor Um den Leasingfaktor zu erhalten, muss die Monatsrate durch den Fahrzeuglistenpreis geteilt und mit dem Faktor 100 multipliziert werden. Je niedriger der Leasingfaktor ist, desto besser ist das Angebot.

LEASINGANBIETER E-AUTOS VERGLEICHSTEST

LEASINGANBIETER E-AUTOS VERGLEICHSTEST

LEASINGANBIETER E-AUTOS VERGLEICHSTEST

12Neuwagen

Leasingmarkt

Leasingtime

TESTSIEGER AUSGABE 4/2022

SEHR GUT AUSGABE 4/2022

SEHR GUT AUSGABE 4/2022

electricar 4/2022


Business

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Nicht einmal drei Punkte haben Nullleasing für einen Platz auf dem Treppchen gefehlt, mit 81,05 von 100 möglichen Punkten reicht es dennoch ganz knapp noch zu einem Sehr gut. Die Angebotspalette ist Marktüblich, ganze 33 unterschiedliche Hersteller konnten wir auf der Webseite ermitteln. Apropos: Auch an der hatten wir nicht wirklich etwas auszusetzen, zudem konnte Nullleasing das günstigste Leasingangebot in der Mittelklasse für sich verbuchen.

Auf dem fünften Rang landet Mobile.de. Der Anbieter bezeichnet sich selbst als Deutschlands größter Fahrzeugmarkt, kann allerdings in Sachen Automarken nicht ganz mit den Führenden mithalten. 33 unterschiedliche Marken konnten wir ausmachen, ein Platz im soliden Mittelfeld. Die Webseite ist übersichtlich gestaltet und gut aufgebaut, wenngleich die Suchmaske etwas umständlich daherkommt. Dafür sind die Leasingangebote ansprechend, allesamt waren diese beim Leasingfaktor unter der 1,0-Grenze.

Der sechste Gesamtrang in unserem großen Leasinganbieter-Vergleichstest geht an Vehiculum. Das Unternehmen konnte 73,40 von 100 möglichen Punkten einheimsen und überzeugte vor allem mit seinen Angeboten. Alle Leasingfaktoren unterschreiten die 1,0-Grenze, auch die Webseite hat uns im Großen und Ganzen gefallen. Die Anzahl an gelisteten Automarken ist mit 29 jedoch am niedrigsten aller verglichenen Probanden. Unter dem Strich ergibt das die Note Gut.

Platz sieben erreicht Sixt Leasing, mit 57,10 von 100 möglichen Punkten reicht es lediglich zu einem Genügend. Die Webseite konnte uns in den meisten Punkten überzeugen, nur minimale Abzüge gibt es in den Kategorien, da der Aufbau im Vergleich mit der Konkurrenz etwas hinkt. Die 37 unterschiedlichen Automarken sind auch solides Mittelfeld, allerdings waren die Leasingangebote in allen drei Kategorien über einem Leasingfaktor von 1,0 und somit teurer als bei den meisten anderen Probanden.

Die rote Laterne in unserem großen Vergleichstest müssen wir Autohaus24 umhängen. Mit 57,05 von 100 möglichen Punkten kommt Genügend zu Stande und nur 0,05 Punkte trennen den Letzten vom Vorletzten. Die Bedienbarkeit und Benutzerfreundlichkeit der Webseite ist zweifelsfrei gegeben, 30 angebotene Automarken ist hingegen nur hinteres Mittelfeld. Und da die Angebote aller Fahrzeugklassen über dem Leasingfaktor 1,0 liegen, kommt unter dem Strich der letzten Gesamtrang heraus.

Nullleasing

Mobile.de

Vehiculum

Sixt Leasing

Autohaus24

Privatkunden Gewerbekunden

Privatkunden Gewerbekunden

33

41

33

Privatkunden Gewerbekunden 41

ja

ja

bis 60 Monate

12-72 Monate

29

Privatkunden Gewerbekunden 36

12-60 Monate

Privatkunden Gewerbekunden

37

46

30

ja

ja

bis 60 Monate

12-54 Monate

37

5/5

100

5/5

100

5/5

100

4/5

80

5/5

100

5/5

100

5/5

100

4/5

80

4/5

80

5/5

100

4/5

80

4/5

80

4/5

80

4/5

80

4/5

80

LF 0,63

98

LF 0,84

82

LF 0,71

92

LF 1,29

47

LF 1,28

48

LF 0,66

100

LF 0,66

100

LF 0,72

95

LF 1,22

54

LF 1,22

54

LF 0,81

86

LF 0,86

81

LF 0,98

70

LF 1,02

67

LF 1,02

67

SEHR GUT | 81,05

LEASINGANBIETER E-AUTOS VERGLEICHSTEST

SEHR GUT Nullleasing AUSGABE 4/2022

electricar 4/2022

GUT | 76,85

GUT | 73,40

LEASINGANBIETER E-AUTOS VERGLEICHSTEST

LEASINGANBIETER E-AUTOS VERGLEICHSTEST

Mobile.de

Vehiculum

GUT

AUSGABE 4/2022

GUT

AUSGABE 4/2022

GENÜGEND | 57,10

GENÜGEND | 57,05


Business Interview

Bildquelle: microlino

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„INTERESSANT SIND DIE LEUTE AUS DEM UMLAND” Text: Armin Grasmuck

Merlin Ouboter hat im engen Zusammenspiel mit seiner Familie den Microlino entwickelt. Der quirlige Innovator berichtet, mit welcher Dynamik das elektrische Leichtkraftfahrzeug auf den Markt kommt – und warum es perfekt für den Verkehr im urbanen Raum geeignet ist.

S

ie haben vor ein paar Wochen den Microlino, ihren akkubetriebenen und mit großen Vorschusslorbeeren ausgezeichneten Neustarter, offiziell in den Markt eingeführt. Welche Reaktionen sind bei Ihnen angekommen? Merlin Ouboter: Wir haben unsere Pioneer-Series vorgestellt, mit der wir starten werden. Eine limitierte Auflage von 999 Fahrzeugen, die auch eine Hommage an das Gründungsjahr von Micro – 1999 – darstellt. Kurz darauf haben wir den Konfigurator gestartet. Das war insofern spannend, weil wir zum ersten Mal die konkreten Preise, zumindest für die Schweiz, kommunizieren konnten. Für uns waren es aufregende Mo-

mente, denn du weißt ja nie, wie die Kunden reagieren – etwa auf die neue Staffelung mit den unterschiedlichen Editionen. Wir sind positiv überrascht, das Feedback war sehr, sehr gut. Wir haben bislang nur von den Schweizer Kunden die Anzahlungen verlangt. Nach ein paar Tagen waren es mehrere hundert, damit sind wir sehr zufrieden. Unser Fokus liegt jetzt auf den ersten Events mit Probefahrten, damit die Leute das Auto auch testen können. Und im Juli möchten wir die ersten Fahrzeuge an Kunden ausliefern. Der Microlino war im Herbst auf der IAA in München ein Hingucker, ist als „Knutschkugel“ gefeiert worden. Wie viele potenzielle Kunden haben Sie ausgemacht?

electricar 4/2022


Business Interview

STYLISCH REDUZIERT Der Innenraum des Microlino punktet mit klaren Konturen, hochwertigen Materialien und den Akzenten für das Wesentliche.

noch eine ganze Reihe anderer Hürden zu überwinden hatten. Gut ist, dass wir in dieser Phase sehr viel Verständnis von den Kunden bekommen. Für den etablierten Hersteller ist es gerade sicherlich mühsam, die Produktion zu planen – wenn du beispielsweise einzelne Schichten ausfallen lassen musst.

Wir haben rund 30.000 Reservierungen weltweit. Jetzt versuchen wir, diese zuerst in der Schweiz über eine Anzahlung praktisch zu konvertieren. Fast 50 Prozent der Reservierungen sind aus Deutschland, 80 Prozent aus ganz Europa. Das ist unser Kernmarkt, den wir konsequent bedienen möchten. Es erscheint uns gerade zu Beginn sinnvoll, weil hier einheitliche Zulassungsbestimmungen herrschen. Die gesamte Autobranche befindet sich seit geraumer Zeit im Krisenmodus, hat unter anderem mit Lieferengpässen zu kämpfen. Macht dieses Szenario es für Sie als Neueinsteiger doppelt schwer? (lacht) Diese Frage stelle ich mir auch immer wieder: Wäre ich lieber ein gestandener Automobilhersteller, oder gerade erst am Start? Ich denke, es ist für alle eine schwierige Situation. Für uns ist es extrem nervig, weil wir ohnehin

electricar 4/2022

Auf dem Autosalon in Genf haben Sie 2016 das Konzept Microlino erstmals vorgestellt. Was waren die krassesten Höhen und Tiefen auf dem Weg zur Marktreife? Da gibt es viele, einige definitiv unerwünscht. Es ging ja schon mit einem Tiefschlag los: Wir ließen den Microlino als Showcar in China bauen. Dieses Modell, das wir in Genf präsentieren wollten, kam per Luftfracht nach Zürich. Dort am Flughafen ließ ihn ein Typ auf dem Gabelstapler von der Rampe fallen, unser Auto landete Vollgas auf dem Dach … eigentlich Totalschaden. Das war ein Riesen-Low. Einerseits waren wir so stolz, dass wir es geschafft hatten, unser Auto zu entwerfen und in die Schweiz zu bringen, andererseits: Es war kaputt. Vor Genf waren wir noch auf einer kleineren Messe, da haben wir einfach unser Standdesign angepasst – und den Microlino mit der kaputten Seite an die Wand gestellt. Für die Schlaumeier, die trotzdem rund um das Fahrzeug liefen, hatten wir einen

Neue Knutschkugel Der Microlino ist der wohl spannendste Neustarter des Jahres in der Leichtfahrzeugkategorie L7e. Der 2,52 Meter kurze, 1,47 Meter schmale und 1,50 Meter niedrige Zweisitzer mit Fronttür ist rein optisch stark an die legendäre Isetta angelehnt, die BMW in den 50er-Jahren in Kooperation mit dem italienischen Kühlschrank- und Fahrzeughersteller Rivolta baute. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten in den internationalen Lieferketten möchte das Schweizer Unternehmen bereits im Juli die ersten Modelle ausliefern. Die 999 Modelle aus der limitierten Edition „Pioneer Series“ sind entweder in Atlantis Blue oder Torino Aluminium lackiert. Der Innenraum ist mit tragbaren Bluetooth-Lautsprechern und einem Mix aus veganem Leder und Alcantara ausgestattet, dazu gibt es ein Faltdach. Die entsprechende Seriennummer der Startedition findet sich ebenfalls im Innenraum. Clou: Jedem Pioneer-Modell ist auch ein Micro E-Scooter beigelegt.

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Business Interview

VOLL IN DER SPUR Das Chassis des Microlino besteht aus Stahlblech und Aluminium. Es nimmt eine selbsttragende Stahlkarosserie auf, was das Fahrverhalten und auch die Stabilität nachhaltig verbessern soll.

Bunte Ideen und mehr Diese eine Strecke – zu weit, um sie zu Fuß zurückzulegen, und zu nah, um das Fahrrad oder sogar das Auto aus der Garage zu holen – brachte Wim Ouboter Ende des vergangenen Jahrhunderts auf die Idee. Ein Tretroller, neudeutsch: Scooter, in höchster Qualität sollte es sein. Es wurde eine Erfolgsgeschichte. Auf den Micro Scooter folgten Kickboard und Co. – und das Familienunternehmen, in dem Wims Frau Janine sowie auch die Söhne Oliver und Merlin mitwirken, floriert. Die Junioren haben inzwischen das Management der Firma übernommen – und sich konsequent der Mobilität von morgen gewidmet. Mirco Scooter bietet heute auch mehrere akkubetriebene Roller an, die neue Microlino AG hat gerade das gleichnamige Leichtelektromobil auf den Markt gebracht.

kleinen Zettel angebracht – mit der kurzen Message darauf nach dem Motto „Shit happens“ und einer kurzen Erklärung, was passiert war. Lustigerweise wurde daraus ein kleiner Höhepunkt, weil es von einigen Journalisten aufgegriffen und als positiv bewertet wurde. Bis Genf hatten wir das Showcar dann halbwegs repariert. Schwierig wurde es auch, als wir mitbekommen hatten, dass unser ursprünglicher Produktionspartner in Italien seine Firma an Artega verkaufte. Das war 2019, da haben wir ein ganzes Jahr nur aufgrund von Gerichtsverhandlungen verloren, weil Artega den Microlino kopierte und unter dem Namen Karolino selbst auf den Markt bringen wollte. Darauf folgte allerdings ein weiterer Höhepunkt, denn das Oberlandesgericht in München gab uns zweimal Recht und wir konnten uns schlussendlich außergerichtlich einigen.

Warum ist der Microlino das ideale Fahrzeug für den urbanen Raum? Stadtfahrzeug – das klingt auch für uns immer wie ein pfiffiger Marketing-Spruch. Denn wenn wir ehrlich sind: In den Städten haben viele kein Auto mehr. Wir wohnen selbst in Zürich und eigentlich brauchen wir kein Auto, als Hersteller ist es für uns jedoch irgendwie ein Muss. Interessant sind für uns die Leute, die im Umland, dem sogenannten Speckgürtel, wohnen. Die hin und wieder in die Stadt fahren wollen, aber keinen optimalen Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel haben. Für sie ist das Fahrzeug ideal, denn du brauchst kein großes Auto, um in die Stadt zu kommen. Du findest leicht einen Parkplatz, und auch bezogen auf die Emissionswerte ist der Microlino das beste autoähnliche Fahrzeug, um in die Innenstadt zu kommen. Ist der Microlino auch für spontane Landpartien geeignet? Absolut! Natürlich reichweitenbegrenzt. Doch für den kleinen Trip ins Grüne reicht es aus. Der Kofferraum ist überraschend groß. Viele Leute sind erstaunt, wie viel

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Business Interview

Platz er bietet. Da passt ein großer Reisekoffer hinein, was bei vielen vergleichbaren Fahrzeugen unmöglich ist. Es besteht also die Möglichkeit, ein paar Mal auswärts zu übernachten, was das Gepäck betrifft. Ist Ihr Fahrzeug auch eine professionelle Alternative für Gewerbetreibende? Derzeit fokussieren wir uns auf dieses Modell. Wir können jedoch schon sagen, das wir uns auch intensiv mit anderen Konzepten befassen, in denen es verstärkt um die gewerbliche Nutzung geht. Der Microlino bietet, so wie er ist, schon eine gute Alternative für das Geschäftsleben. Wir denken mehr in Richtung Transport, da haben wir schon ein paar coole Ideen. Was es von uns ganz sicher nicht geben wird, sind Fahrzeuge in der SUV-Kategorie. Wir möchten uns im Segment der Leichtfahrzeuge etablieren. Wie erklären Sie sich, dass der Kauf dieser akkubetriebenen Leichtfahrzeuge im Gegensatz zu Elektro- und Hybridautos nicht staatlich gefördert wird? Wir setzen uns, auch eng abgestimmt mit dem Bundesverband eMobilität, dafür ein, dass es sich ändert. Leichtfahrzeuge erhalten derzeit keinen Umweltbonus. Wir wollen aufzeigen, dass es unsinnig ist. Denn

KLEIN UND FEIN Der Microlino neben der Microletta, einem elektrischen Dreiradroller, der mit der Reichweite von 100 Kilometern und 80 km/h in der Spitze erhältlich ist. Basispreis: 4.900 Euro.

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viele Leute, egal ob Politiker oder Kunde, wissen gar nicht, was hier im Argen liegt. Sie führen das Unternehmen zusammen mit Ihrem Bruder und Ihren Eltern. Ist das neue Fahrzeug auch bei Frühstück oder Abendessen der Dauerbrenner? Ich würde schon sagen, dass uns dieses Thema konstant begleitet. (lacht) Das war schon immer so, auch in der Zeit vor dem Microlino. Die Firma ist bei uns immer ein Thema, weil sie einfach dazu gehört – wie ein Hobby, das wir mit Passion ausüben. Wie sind die Rollen verteilt? Unser Vater ist eher der Anti-Manager, viel mehr der Wirbelwind mit extrem vielen Ideen. Er ist ein guter Stratege, sehr stark im Marketing – und er hat bei Bedarf den Plan B. Ich bin mehr im Bereich Sales und Marketing unterwegs, die Kommunikation teile ich mit meinem Bruder. Er ist mehr der Finanzexperte, hat auch die Lieferketten im Blick. Wir sind in unseren Einsatzbereichen sehr flexibel, das hat sich bewährt.

STARKE MARKE Bereits seit Ende der 90er-Jahre produziert das Schweizer Unternehmen qualitativ hochwertige Tretroller, inzwischen gibt es auch E-Modelle.

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Mobility

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Mobility

NEUE KRAFT AUF DEM WASSER Text: Armin Grasmuck

Die maritime Elektromobilität entwickelt sich höchst dynamisch, auch weil die vielfältigen Möglichkeiten in diesem Segment perfekt zu dem Anspruch von zukunftsgerichtetem und nachhaltigem Verkehr passen.

D

ie Revolution der internationalen Schifffahrt hat bereits begonnen. Wie selbstverständlich nahm Ende April in Norwegen der weltweit erste vollelektrische Containerfrachter den Testbetrieb auf. Bewährt sie sich in den nächsten zwei Jahren, wird die „Yara Birkeland“ mittelfristig ihre Waren autonom, also vollkommen eigenständig, transportieren – ohne Besatzung und vor allem ohne klimaschädliche Gase in die Luft zu blasen. Im norwegischen Süden befördert das riesige Frachtschiff diverse Düngemittel im Auftrag einer Firma. Vom Hafen des Ortes Brevik bis zum Unternehmensgelände sind es etwa 13 Kilometer. Zum Start der Testphase wird die „Yara Birkeland“ noch per Hand gesteuert. „Das Schiff ist mit Kameras ausgestattet, innen und außen, auch mit einer Nachtsichtkamera“, erklärt Kapitän Thomas Fevang. „Im Betrieb wird es zwischen unterschiedlichen Objekten im Wasser unterscheiden können. Diese Objekte werden zunächst vom Radargerät erfasst, dann vom Schiff gefilmt, und am Ende entscheidet das Schiff, wie es auf Hindernisse reagieren muss, um Zusammenstöße zu vermeiden.“ Er als Kapitän werde dann nicht mehr auf dem Schiff stehen, sagt Fevang, sondern an Land sitzen und kontrollieren, ob die

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Technik alles im Griff hat. Aus der Arbeit auf See wird mittelfristig ein Bürojob. Die maritime Elektrotechnik entwickelt sich höchst dynamisch, auf dem Meer und Binnengewässern, auch weil die vielfältigen Möglichkeiten in diesem Segment perfekt zu dem Anspruch von zukunftsgerichtetem und nachhaltigem Verkehr passen. Sonne, Wind und Wasser – die Quellen der erneuerbaren Energie scheinen im maritimen Bereich unerschöpflich. Kein Wunder, dass die Lösungen im Ideal der Mobilität von morgen in diesem Ambiente mit Hochdruck erforscht und entwickelt werden.

Vollständig emissionsfrei Ebenfalls in Norwegen ist seit gut einem Jahr die weltweit erste elektrische betriebene Auto- und Passagierfähre in Betrieb. Ihr Verbrauch liegt pro Strecke bei nur 150 Kilowattstunden, so viel wie ein norwegischer Durchschnittshaushalt in drei Tagen benötigt. Das komplett elektrische Antriebssystem hat Siemens in Zusammenarbeit mit dem Schiffsbauer Fjellstrand entwickelt. Es basiert auf Lithium-Ionen-Batterien, die mit aus Wasserkraft gewonnenem Strom geladen werden. Mit ihren drei Akkupaketen, eines an Bord und eines in jedem Hafen, fährt die Fähre vollständig emissionsfrei. Und: Norled, der Schiffseigner, hat seine Treibstoffkosten durch den Wechsel zum Batterieantrieb um bis zu 60 Prozent gesenkt. „Wir sind optimistisch und

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Mobility

Bildquelle: Scandlines

HOCH IM NORDEN Hybridfähren, die mit einer Kombination aus Diesel und Strom angetrieben werden, verkehren bereits zwischen Rostock und dem dänischen Hafen Gedser.

OHNE STEUERMANN In Norwegen nahm Ende April das erste autonome Frachtschiff den Testbetrieb auf. In Zukunft soll es sich selbst durch die Meere lenken.

begeistert von dieser Technologie und davon, wie sie die Zukunft der umweltfreundlichen maritimen Technik und des Schiffsbau mitgestaltet“, sagt Mario Azar, CEO der Siemens Business Unit Oil & Gas and Marine. Für den hybriden Ansatz auf hoher See hat sich der Betreiber Scandlines entschieden, der die erste Passagierfähre auf der Strecke von Puttgarden nach Rodby bereits vor neun Jahren entsprechend umrüstete. Die Europäische Union war von der Zukunftsfähigkeit dieses Projekts überzeugt und unterstützte es mit EU-Fördermitteln. Inzwischen besitzt und betreibt Scandlines die weltweit größte Flotte an Hybridfähren. Durch den Wechsel von reinem Diesel- auf Hybridantrieb konnte der CO2-Ausstoß um etwa 15.000 Tonnen pro Jahr reduziert werden. Dies entspricht etwa

Bildquelle: Fleetzero

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den Emissionen von 340 durchschnittlichen Haushalten in Deutschland. Hybrid auf dem Wasser? Im Normalbetrieb sind nur zwei oder drei der ursprünglich fünf Dieselgeneratoren in Betrieb – mit einer Leistung von 40 bis 55 Prozent auf See und acht bis zehn Prozent im Hafen. Einer dieser Generatoren ist durch ein Batteriepaket mit der Kapazität von 1,6 Megawattstunden – dies entspricht der Leistung von 182 Hybridautos des Typs Toyota Prius – ersetzt worden. Das Akkupaket wird parallel zu den verbliebenen Dieselgeneratoren betrieben. Es sorgt dafür, dass die Generatoren die optimale Belastung von 85 bis 90 Prozent erreichen. So wird Kraftstoff gespart und in der Konsequenz die Umwelt weniger belastet.

Auch VW steigt ein Selbstverständlich liegt der elektromobile Ansatz auch im Bereich der kleineren S ­ chiffe, Boote und Yachten voll im Trend. Sogar die Automobilgiganten von Volkswagen haben inzwischen ihren eigentlich für Personenkraftwagen entwickelten Modularen E-Antriebs-Baukasten MEB auf das Wasser gebracht – und mit Silent Yachts, einem Vorreiter für solarelektrisch angetriebene Katamarane, kooperiert. An dem Projekt ist zudem Cupra, der sportliche Ableger der VW-Tochter Seat, beteiligt. Silent Yachts, ein Unternehmen mit Sitz in Klagenfurt, Volkswagen und Cupra arbeiten mit Hochdruck an dem topmodernen Modell „­Silent Yacht 50“

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Mobility

mit MEB-Antrieb, von dem nach einer Anlaufzeit von 48 Monaten mindestens 50 Exemplare pro Jahr produziert werden sollen.

Einen fliegenden Luxuskatamaran hat vor ein paar Wochen der renommierte Designer Pierpaolo Lazzarini vorgestellt. Das atemberaubende Luftschiff „Air Yacht“ gleitet über das Wasser oder durch die Wolken. Es ist als Katamaran konzipiert, zwischen zwei 150 Meter langen Zylindern befindet sich ein 80 Meter langes Mitteldeck, Stege aus Carbon verbinden das Deck mit den Hüllen. In der zentralen Einheit gibt es einen Ess- und einen Wohnbereich sowie fünf Kabinen mit Bad an den Außenseiten. Sie so sieht das luxuriöse Reisen den Zukunft aus? Kreuzfahrten auf Wasser und in der Luft? Die Spitzengeschwindigkeit der Air Yacht ist geringer als bei einem Jet, dafür kann sie bei Bedarf langsam gleiten. Läuft es wie geplant, kann das Wasserluftschiff – nur angetrieben aus der Energie von Solarkraft – 48 Stunden lang mit einer Geschwindigkeit von 111 Stundenkilometern fliegen. Es benötigt keinen Flughafen, kann auf jeder großen Wiese oder auf dem Wasser landen. Mit geringer Geschwindigkeit kommt es auch auf dem flüssigen Element voran. Preis: 550 Millionen Euro. Die Zahl der potenziellen Kunden bleibt also überschaubar. Bereits in der Gegenwart praktikabel sind die kleineren Wasserfahrzeuge mit Elektromotoren. Jetskis, Jetboards und Co. – dieser Markt wächst bereits seit geraumer Zeit rasant. Da gibt es die konventionellen E-Surf-

Bildquelle: TAIGA MOTORS

Visionen und mehr

MASSIV UND SCHNELL

boards, auch Jetboards genannt, die dem klassischen Surfbrett optisch sehr ähnlich sind, die E-SUP – Stand Up Paddle Boards mit Elektromotor – und neuerdings auch die Hydrofoils, mit denen die Aktiven praktisch über die Wasseroberfläche fliegen können. Einige der strombetriebenen Surfbretter verwenden Propeller, andere einen Jetantrieb – preisintensiv sind sie alle. Die Spanne reicht im Segment der E-SUP, die mit drei bis elf Stundenkilometern über das Wasser gleiten, von 500 bis 2.500 Euro. Die massiven Jetskis erreichen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 65 km/h, sie kosten das Zehnfache. Als Anlaufstellen der kleinen und der größeren werden künftig die sogenannten ­Ladeinseln oder -plattformen auf dem Wasser dienen, die vor den Küsten installiert werden. Diese schwimmenden Stromtankstellen sind für jedermann gut zu erreichen und normalerweise auch entsprechend günstiger als der Liegeplatz samt Stromanschluss im Hafen.

Die batteriegetriebenen Jetskis erreichen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 65 km/h, die Topmodelle kosten mehr als 20.000 Euro.

BODENSEE ELEKTRISIERT Ab Ende Juli schippert die erste mit Strom betriebene Fähre über Deutschlands größtes Binnengewässer. Bis zu 300 Passagiere werden dann täglich auf Kurzstrecken in Baden-Württemberg befördert. Es ist das erste Modell der sogenannten „Weißen Flotte“, die von den Bodensee-Schiffsbetrieben (BSB) eingesetzt wird. Die Fähre, die als Katamaran auf zwei Kufen über das Wasser gleitet, kann über ihre Photovoltaik-Anlage sogar eigenen Strom produzieren und damit rund ein Fünftel des Energiebedarfs decken.

IDEAL ZUM NACHLADEN

Bildquelle: Maersk Supply Service

Sonne, Wind und Wasserkraft – an den neuen Ladeinseln können strombetriebene Schiffe ihre Akkus aufladen.

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Bildquelle: Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH

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Mobility

DIE BESTEN ONLINEMARKTPLÄTZE FÜR GEBRAUCHTE E-AUTOS

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Mobility

Die Autobranche und speziell ihre potenziellen Kunden haben unter den aktuellen Lieferengpässen bei den neuen E-Modellen zu leiden. Wer notgedrungen nach gebrauchten Stromern sucht, wird selten auf Anhieb fündig. Wir haben bekannte Internet-Anbieter und ihre Qualitätsmerkmale in diesem Segment getestet. Text: Harald Gutzelnig

D

Der Vergleich ie Geschichte der Elektroautos reicht Es ist kein Geheimnis, dass Autoscout24 und zurück bis ins Jahr mobile.de zu den größten Gebrauchtwagen1839. Zu dieser Zeit portalen gehören. Wir wollten jedoch wissen, entwickelte der ob dies auch bei der Suche nach Stromern Schotte Robert Ander Fall ist. Zu diesem Zweck haben wir die derson das erste Elektrofahrzeug. Durchbekanntesten Onlineportale Deutschlands setzen konnte es sich damals noch nicht und Österreichs unter die Lupe genommen. und 1910 gab es kaum noch elektrisch Wir haben acht Online-Marktplätze für gebetriebene Autos. Erst 100 Jahre später brauchte Elektroautos in Deutschland gebegann der Aufstieg der Stromer. Und checkt und fünf in Österreich. Einige Anbieter seit 2010 verdoppelt sich deren Zahl alle wie Copart und Carnext haben wir außen 15 ­Monate. Was dazu führen würde, dass vorgelassen, weil sie keinen einzigen Stromer unsere Fahrzeuge bereits im Jahr 2026 zur im Angebot hatten. Gänze elektrifiziert wären. Um einen fairen Vergleich zu gewährleisten Auf dem Weg dorthin liegen jedoch haben wir 16 Modelle der Baujahre 2017 bis einige Stolpersteine, so ist es im Moment 2020 aus jeweils unterschiedlichen Marken beinahe unmöglich bestimmt (siehe Taneue E-Autos in belle auf Seite 89). einer vernünftigen Bei jedem einzelnen Die großen Anbieter Frist zu bekommen. Portal haben wir gefür Gebrauchtwagen Bei manchen Marprüft, wie groß die ken wie etwa Skoda Anzahl der angebohaben auch die und VW muss man tenen Autos aus diemeisten Elektroautos. sem Pool ist. Je mehr mindestens ein Jahr Geduld aufbringen. gebrauchte E-Autos Schuld daran sind angeboten werden, unterbrochene Lieferketten und die deutumso weiter vorne liegt der Anbieter im Verlich größere Nachfrage, die sich aus den gleich. Doch auch andere Kriterien haben wir erhöhten Spritpreisen ergibt. berücksichtigt. So haben wir aufgrund der Viele potenzielle Käufer wollen nicht so Filtereinstellungen jedes einzelnen Portals lange warten und weichen auf gebrauchte ermittelt, wie viele Elektroautos im VerAutos aus. Ja, auch elektrische Gebrauchthältnis zum Gesamtangebot zu finden sind. wagen gibt es bereits in gar nicht so kleiner Auch dieser Wert ist in die Gesamtnote mit Zahl zu kaufen. So hat etwa das bekannte eingeflossen. Und schlussendlich wurde von Gebrauchtwagenportal Autoscout24 in uns noch die Benutzerfreundlichkeit der zuDeutschland rund 14.500 gebrauchte BEVs gehörigen Webseite beurteilt. im Angebot. Das ergibt bei insgesamt rund Bemerkenswert ist, dass es in Deutschland 700.000 Angeboten eine Quote von zwei nur fünf Anbieter mit einer brauchbaren AnProzent. Tendenz stark steigend. Mobile.de zahl an Stromern gibt, in Österreich hingegen bietet gar über 20.000 reine E-Autos feil. sind es vier, die alle ziemlich gleichauf liegen.

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Worauf achten? Wie bei jedem Gebrauchtwagen sollten Sie auch bei E-Autos den Gesamtzustand prüfen lassen. Auch das Serviceheft ist beim Elektroauto genauso wichtig wie bei den Verbrennern. Zusätzlich sollten Sie noch den Akku prüfen und sich etwaige Prüfprotokolle für die Antriebsbatterie vorlegen lassen. Eine Tücke gibt es noch beim Kauf von EGebrauchten: Die Restwertentwicklung ist aufgrund der Erhöhung der Förderung von 4.000 auf 9.000 Euro gesunken. Sie liegt aktuell bei einem drei Jahre alten Stromer bei rund 51 Prozent. Ein Diesel hält nach drei Jahren noch rund 53 und ein Benziner gar 56 Prozent an Wert. Sobald die Förderung für EAutos jedoch zurückgeht oder gar fällt, wird sich der Restwert deutlich erhöhen.

Förderungen abholen Auch für einen gebrauchten Elektrowagen bekommen Sie eine Förderung, die maximal 6.000 Euro beträgt. Zu beachten ist dabei, dass das gebrauchte E-Fahrzeug nicht länger als zwölf Monate erstzugelassen gewesen sein darf. Die Behaltefrist beträgt sechs Monate, zudem darf es nicht mehr als 15.000 Kilometer gefahren und zuvor auch noch nicht gefördert worden sein.

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Mobility

Bereits im Jahr 1996 wurde die Plattform für den An- und Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen gegründet und sie ist in Deutschland nach wie vor der meistbesuchte Fahrzeugmarkt. Im November 2021 hatte das digitale Gesamtangebot von Mobile.de laut der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung rund 12,3 Millionen Unique User. Rund 1,2 Millionen Fahrzeuge werden aktuell (Messung Anfang Juni) angeboten, davon werden ca. 20.400 rein elektrisch angetrieben. Das Portfolio umfasst zudem 52.000 Hybride, sowie 180 WasserstoffAutos. Reichhaltig ist das Angebot an den Modellen Audi FÜR GEBRAUCHTE E-AUTOS VERGLEICHSTEST e-tron, BMW i3, Tesla Model 3, VW ID.3 und Porsche Taycan. MARKTPLATZ www.mobile.de TESTSIEGER

Mobile.de AUSGABE 4/2022

Anbieter Deutschland Mobile.de

Autoscout24

heycar

PKW.de Auch die 1998 unter dem Namen Mastercar.de gegründete AutoScout24 GmbH gehört zu den führenden Online-Marktplätzen für den An- und Verkauf von Gebrauchtwagen. Über 45.000 Händler nutzen den Online-Marktplatz europaweit. Daraus resultiert das große Angebot von rund 700.000 gebrauchten Fahrzeugen allein in Deutschland. Davon lassen sich per Elektro-Filter ca. 14.700 Stromer herausfiltern. Bei den von uns gesuchten Modellen waren Audi e-tron und smart EQ mit jeweils über 300 Fahrzeugen besonders häufig vertreten. Rund MARKTPLATZ FÜR GEBRAUCHTE E-AUTOS VERGLEICHSTEST 38.000 Autos fahren hybrid und 150 mit Wasserstoff. SEHR GUT www.autoscout24.de Autoscout24 DE AUSGABE 4/2022

Auch Volkswagen möchte bei den Gebrauchtautos mitmischen und startete die OnlinePlattform heycar über die Mobility Trader GmbH. Sie ist die Muttergesellschaft aller heycar Landesgesellschaften. Übrigens sind an dieser auch die Mercedes-Benz Mobility und Renault beteiligt. Insofern verwundert es wenig, wenn man hauptsächlich die Marken Audi, VW, Porsche, Mercedes und Renault antrifft. Aber immerhin sind es 6.350 E-Autos von insgesamt 242.000, was mit 2,62 Prozent die beste Quote im Vergleich und insgesamt den dritten Platz im Ranking ergibt. An Hybriden hat das Portal rund 14.400 zu bieten. MARKTPLATZ FÜR GEBRAUCHTE E-AUTOS VERGLEICHSTEST www.hey.car

GUT

heycar

AUSGABE 4/2022

Das Hybridportal PKW.de wird von der pkw.de Autobörse GmbH aus Düsseldorf betrieben. Hier kann man von diversen Autohäusern in Deutschland gebrauchte Autos kaufen, man kann sein E-Auto aber auch verkaufen. Was die Benutzerfreundlichkeit des Onlineauftritts und den Funktionsumfang betrifft, gibt es nicht viel zu bemängeln. Insgesamt hat PKW.de beinahe 180.000 Autos aus zweiter Hand im Angebot, davon sind ca. 3.200 reine Stromer und rund 7.400 Hybride. Das ist im Vergleich mit den Branchenriesen mobile.de und Autoscout24 wenig. Aus unserem Pool haben wir 380 BEVs gefunden. Diese Werte ergeben zusammen mit dem Wert für die FÜR GEBRAUCHTE E-AUTOS VERGLEICHSTEST Bedienung der Webseite den vierten Platz im Ranking. MARKTPLATZ www.pkw.de GUT

Auto.de

Instamotion

eBay

Autohero

Die Mobilitätsplattform auto.de wird von der auto.de Media GmbH betrieben und ist ein Autoportal für Händler und Endkunden mit Sitz in Leipzig. Man hat immerhin ca. 68.000 Fahrzeuge anzubieten, die Elektro-Quote ist allerdings hoch. Fast 1.800 Fahrzeuge werden nach dem Aktivieren des Kraftstofffilters „Elektro“ ausgewiesen, das ergibt eine Quote von 2,5 Prozent. Und immerhin rund 4.500 Hybride lassen sich über das Portal erwerben. Aus dem von uns festgelegten Fahrzeugpool mit den Baujahren 2017 bis 2020 fanden sich jedoch nur 83 E-Autos. Stark aufgestellt ist man mit den Elektromarken von Opel, VW und Renault. www.auto.de

PKW.de

AUSGABE 4/2022

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Mobility

Punkte Gewichtung: 20%

Bedienung Webseite Gewichtung: 20%

Punkte von max. 100

1,64%

81

85

93,3

Hervorragend

14.082

2,01%

88

75

85,8

Sehr gut

70

6.350

2,62%

100

80

78,2

Gut

380

59

3.223

1,80%

84

90

70,2

Gut

68.111

51

52

1.711

2,51%

98

90

68,8

Mäßig

28.675

135

53

619

2,16%

91

85

67,1

Mäßig

541.640

227

60

1.846

0,34%

57

70

61,2

Mäßig

5.373

2

50

2

0,04%

51

90

58,2

Genügend

Anzahl Autos gesamt

Anzahl vorgegebener E-Autos (1)

Punkte Gewichtung: 60%

Autos mit E-Filter (2)

1.239.690

1.773

100

20.378

701.614

1.154

89

242.635

696

178.781

Erhebungszeitraum: Anfang Juni 2022

Die Instamotion Retail GmbH mit Sitz in München, bei der die Allianz Versicherung beteiligt ist, möchte den Käufern von Gebrauchtwagen größtmögliche Sicherheit bieten. Zu diesem Zweck wird jedes Fahrzeug von einem neutralen Sachverständigen beschrieben und mit einer Schulnote versehen. Die Käufer haben zudem ein 14-tägiges Rückgabeoder Umtauschrecht. Damit liegt es auf der Hand, dass der Ansatz auf Qualität und nicht auf Quantität liegt. Insgesamt hat man zum Messzeitpunkt ca. 26.000 Fahrzeuge im Angebot, davon immerhin ca. 600 mit reinem Elektroantrieb. 1600 Fahrzeuge hatten Hybridantrieb. www.instamotion.com

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Quote lt. E-Filter

Note

(1) Anzahl der E-Autos aus der von uns festgelegten Tabelle (siehe Tabelle unten) (2) Anzahl der E-Autos, die sich durch das Filtern auf Elektroantrieb ergibt

Weltweit betreibt eBay bekanntermaßen den größten Online-Marktplatz, für die Suche nach E-Autos ist der US-Konzern jedoch nicht unbedingt die erste Wahl. Zwar kann man in Deutschland aus über 500.000 Wagen aus zweiter Hand auswählen, doch darunter finden sich nur 1.846 Elektroautos bzw. rund 430, wenn man den von uns festgelegten Filter anwendet. Und weil auch die Bedienung nicht zwingend für die Suche nach Autos geeignet ist und in den Suchergebnissen sehr viele sonstige Angebote in Form von Werbung auftauchen, können wir eBay nicht zwingend für die Suche nach einem Stromer empfehlen. www.ebay-kleinanzeigen.de

Autohero gehört neben wirkaufendein auto.de und Auto1.com zur Auto1 Group, die nach eigenen Angaben Europas größter Gebrauchtwagenhändler ist. Das nützt einem deutschen Kaufwilligen allerdings wenig, ist doch das Angebot an Gebrauchten hierzulande mit rund 5.300 Autos im Vergleich zu einigen anderen eher dünn. Der Kraftstofffilter „Elektro“ findet aktuell nur zwei Stromer. Nimmt man die Hybriden mit auf in die Suche, sind es immerhin 120. Die Bedienung und Übersichtlichkeit des Portals ist zwar top, aber das Angebot für eine Empfehlung einfach zu gering. Da nützt es nicht viel, wenn man bei Europas größtem Händler für Gebrauchte einkauft. www.autohero.com/de

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Mobility

Anbieter Österreich Was die Suche nach gebrauchten Autos betrifft, so ist willhaben eindeutig der Platzhirsch. Genaugenommen ist willhaben ähnlich wie eBay kein reines Portal für Gebrauchtwagen, das Angebot umfasst zudem noch die Bereiche Immobilien, Jobs & Karriere sowie einen Marktplatz für Gegenstände aller Art. Insgesamt bietet Willhaben 103.000 Autos zur Suche feil, darunter 2.577 E-Autos, was eine niedrige Quote von nur 2,5 Prozent ergibt. Allerdings ist das Angebot an Elektrischen absolut gesehen mit 381 Modellen aus unserer Auswahl am größten. Und weil auch die Bedienung sehr MARKTPLATZ FÜR GEBRAUCHTE E-AUTOS VERGLEICHSTEST nutzerfreundlich ist, steht willhaTESTSIEGER ben als Sieger des Vergleichs fest. willhaben Ö www.willhaben.at AUSGABE 4/2022

willhaben Ö

car4you

Gebrauchtwagen.at

Autoscout24 Ö

Zweispurig

Car4you gehört genaugenommen zur willhaben Internet Services GmbH, die auch Eigentümerin des Portals willhaben.at ist. Aktuell findet man hier rund 60.000 gebrauchte Fahrzeuge (das entspricht dem drittgrößten Gesamtangebot), darunter rund 2.400 E-Autos, was eine Quote von ca. 4 Prozent ergibt. 5.600 der angebotenen Fahrzeuge werden hybrid angetrieben. Wir konnten aus unserem 16 Modelle umfassenden Pool 335 Autos ausfindig machen. Somit liegt car4you ziemlich gleichauf mit den meisten anderen österreichischen Portalen, MARKTPLATZ FÜR GEBRAUCHTE E-AUTOS VERGLEICHSTEST lediglich die Bedienung der WebHERVORRAGEND seite ist noch ein wenig optimierbar. car4you www.car4you.at AUSGABE 4/2022

Gehört Car4You zu Willhaben, so ist Gebrauchtwagen.at ein Ableger von Autoscout24. Wohl zu dem Zwecke, die vielversprechende Domain gerade in Österreich zu nutzen. Das Angebot ist mit rund 81.000 Autos ähnlich groß wie jenes von Autoscout Österreich, bei den E-Autos reduziert es sich jedoch auf rund 2.550, was – nicht verwunderlich - im Bereich des Angebots von Autoscout24, aber auch von willhaben bzw. Car4You liegt. 356 Autos mit Elektroantrieb wurden aus unserem Such-Pool MARKTPLATZ FÜR GEBRAUCHTE E-AUTOS VERGLEICHSTEST gefunden. Die Bedienung hat noch HERVORRAGEND ein wenig Luft nach oben, aber das Gebrauchtwagen.at Gesamtergebnis fällt nicht stark ab. AUSGABE 4/2022 www.gebrauchtwagen.at

Von Autoscout24 gibt es auch einen bedeutenden Österreich-Ableger. Hier bietet man 25.900 Fahrzeuge an, darunter werden ca. 2.700 elektrisch angetrieben. Im Verhältnis zu Deutschland mit 14.7000 Stromern ist das wenig, in Österreich hat Autoscout hingegen mit über 10 Prozent die höchste E-Auto-Quote. Aus dem von uns festgelegten Pool konnten wir 355 Autos ausfindig machen, etwas weniger als bei Willhaben. Und da auch die Benutzerfreundlichkeit der zugehörigen Webseite hinter FÜR GEBRAUCHTE E-AUTOS VERGLEICHSTEST jener von willhaben zurückbleibt, reichte es nur MARKTPLATZ SEHR GUT für den vierten Platz im Österreich-Ranking. AutoScout24 Ö Der Abstand zum Sieger ist jedoch gering. AUSGABE 4/2022 www.autoscout24.at

Die im Jahr 2019 gegründete Zweispurig Online GmbH mit Sitz in Salzburg bietet mit ihrem Portal rund 19.000 Gebrauchtwagen an, darunter finden sich ca. 850 Stromer, was eine Quote von rund 4,5 Prozent ergibt. Zudem gibt es 950 hybride Fahrzeuge, die zusätzlich zum Benzinmotor einen Elektromotor besitzen und 250, die Diesel- und Elektroantrieb kombinieren. Aus unserem Pool fanden sich allerdings nur rund 100 Fahrzeuge, darunter vor allem Audi, VW, BMW und Renault. Das ist MARKTPLATZ FÜR GEBRAUCHTE E-AUTOS VERGLEICHSTEST doch deutlich weniger als bei der Konkurrenz. GUT Die Webseite hingegen ist übersichtlich aufgeZweispurig baut und bietet zahlreiche Filtereinstellungen. AUSGABE 4/2022 www.zweispurig.at

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Mobility

Anzahl Autos gesamt

Punkte Gewichtung: 20%

Bedienung Webseite Gewichtung: 20%

Punkte von max. 100

2,50%

78

85

92,6

Hervorragend

2322

3,92%

94

80

91,2

Hervorragend

97

2557

3,14%

85

80

91,1

Hervorragend

235

97

2755

3,02%

84

75

89,9

Sehr gut

69

63

853

4,46%

100

85

74,6

Gut

Anzahl vorgegebener E-Autos1

Punkte Gewichtung: 60%

103.151

257

100

2577

59.246

225

94

81.393

236

91.207

19.129

Erhebungszeitraum: 01.06.2022

Autos mit E-Filter2

Quote lt. E-Filter

Note

(1) Anzahl der E-Autos aus der von uns festgelegten Tabelle (siehe Seite 89) (2) Anzahl der E-Autos, die sich durch das Filtern auf Elektroantrieb ergibt

DAS FAZIT In Deutschland gewinnt den Vergleich mobile.de relativ klar vor Autoscout24. Auf dem dritten Platz landet heycar, auf dem vierten PKW.de. Alle anderen Anbieter sind für den Erwerb eines gebrauchten Elektroautos wenig bis nicht geeignet. In Österreich hat willhaben knapp die Nase vorn. Eigentlich ist willhaben kein reines Portal für Gebrauchtwagen, das Angebot umfasst zudem noch die Bereiche Immobilien, Jobs & Karriere sowie

einen Marktplatz für Gegenstände und Dienstleistungen jeglicher Art. Auf Platz zwei folgt car4you und ebenfalls auf dem Treppchen zu finden ist das Portal­ gebrauchtwagen.at, dessen Angebot ist aber weitgehend identisch mit jenem von Autoscout Österreich. Nur der Name ­deutet auf ein eigenes Portal hin. Autoscout24 Österreich muss sich ganz knapp mit dem vierten Platz zufriedengeben, bekommt aber immer noch die Note „Sehr gut“.

Folgende E-Autos mit den Baujahren 2017 bis 2020 haben wir jeweils gesucht: Audi e-tron BMW i3 Citroen e-C4 Honda e Jaguar i-Pace KIA e-Niro Mazda MX30 Mercedes Benz EQC Nissan Leaf Opel Corsa-e Peugeot e-208 Porsche Taycan Renault Zoe Smart EQ fortwo Tesla Model 3 VW ID.3

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Mobility

UNTERNEHMEN UNTER STROM Text: Christoph Lumetzberger

In Zeiten von horrend steigenden Energiekosten entscheiden sich immer mehr Firmen für eine Photovoltaikanlage. Was viele nicht wissen: Bund, Länder und Kommunen fördern diese keineswegs nur für Familien, sondern auch für Betriebe. electricar gibt einen Überblick.

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Mobility

A

ktuell ist die Lage auf dem Rohstoffmarkt alles andere als einfach. In erster Linie ist es das in den letzten Wochen nur in stark verminderter Menge in Europa ankommende Gas aus Russland, welches zahlreichen Fachleuten und Branchenkennern Sorgenfalten auf die Stirn treibt, die düstere Prognosen für den Winter stellen. Da allerdings das Gas für weitaus mehr als nur das Heizen benötigt wird, schießen seit Monaten auch die Preise für Lebensmittel, Strom und Treibstoff, aber auch für Transportmittel und zahlreiche weitere Güter des täglichen Bedarfs in die Höhe. Da liegt es natürlich auf der Hand, dass nach Möglichkeit Ressourcen geschont und damit auch die eigenen Ausgaben zumindest etwas vermindert werden. Dies gilt gleichermaßen für den privaten, als auch den gewerblichen Sektor. Immer öfter wird in diesem Kontext eine eigene Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung als Mittel zum Zweck angesehen. Diente eine solche in den vergangenen Jahren hauptsächlich dazu, um die grüne Energiewende einzuläuten, ohne große Amortisations-Ambitionen zu untermalen, so gilt die Photovoltaikanlage in immer mehr Expertenkreisen inzwischen als mittelfristige Möglichkeit, die Energiekosten auf einem zumindest einigermaßen erträglichen Niveau zu belassen. Schließlich ist nach einer Anschaffung erst einmal Schluss mit laufenden Kosten und die bloße Kraft der Sonne lässt den Zähler im Wechselrichter Tag für Tag ­seine Runden drehen. Zudem wird

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FUNKTIONSWEISE EINER PHOTOVOLTAIKANLAGE

4

Gleichstrom mit hoher Spannung

1

2 6 3

Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom (erforderlich für die Einspeisung ins Stromnetz)

5

1

Solarzelle bzw. Photovoltaikmodul

2

Wechselrichter

3

Einspeisestromzähler

4

Öffentliches Stromnetz

5

Verbrauchs- oder Bezugszähler

6

Verbraucher

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Mobility

VOM FACHMANN

WIEDER IN SCHWUNG Nachdem der deutsche PhotovoltaikMarkt nach dem Jahre 2012 aufgrund politischer Anpassungen des EEGRahmens massiv einbrach, weist dieser spätestens seit 2018 wieder ein deutliches Wachstum auf. 2000 2002 2004

die Beschaffung nicht unwesentlich gefördert, und dass nicht nur für Privatpersonen. Die Errichtung einer Photovoltaikanlage kann gleich von mehreren Förderprogrammen subventioniert werden, und in der Regel macht das auch keinen Unterschied, ob eine solche Anlage nun auf dem Dach bzw. Freiflächen eines Privathauses oder einem Firmengebäude angebracht wird. Möglichkeiten in diese Richtung bestehen in Förderungen, die die direkte Errichtung, aber auch den laufenden Betrieb vergüten.

Von staatlicher Seite

2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018

1.0 00 2. 00 0 3. 00 0 4. 00 0 5. 00 0 6. 00 0 7.0 00 8. 00 0 9. 00 0

2020

Leistung netto (MW)

Das wohl bedeutendste, deutschlandweit anwendbare Förderprogramm ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude, kurz BEG. Diese vereint seit Juli 2021 die bereits zuvor bestehenden Programme von KfW und Bafa unter einem Dach und wurde von der Bundesregierung im Rahmen des Klimaschutzprogrammes 2030 ins Leben gerufen. Um diese Förderung in Anspruch zu nehmen, müssen die errichteten Anlagen die Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes erfüllen und die Gebäude, auf welchen diese geförderten Anlagen errichtet werden, dürfen nicht

Grundlage jeder Förderung: Die Photovoltaikanlage muss von einem Fachbetrieb angebracht und in Betrieb genommen werden.

zur primären Stromerzeugung gebaut werden. Innerhalb dieses Programmes können neben dem Kauf der Anlage auch die Installationskosten sowie die Erweiterung bereits bestehender Bestandsanlagen auf Dächern, Fassaden oder Freiflächen mit eben jenen Fördergeldern unterstützt werden. Die BEG-Förderung kann gleichermaßen von Unternehmen, Organisationen aber auch Privatpersonen beantragt werden. Für im Fachjargon als Nichtwohngebäude bezeichnete Gewerbebauten bestehen gewisse Bestimmungen. So muss es sich um ein besonders energieeffizientes Effizienzgebäude 40 handeln, für welches schließlich ein Kredit mit Tilgungszuschuss gewährt wird. Die Höchstgrenze der förder­fähigen Kosten orientiert sich an der Netto­grund­fläche des Gebäudes. Wird der Antrag gewährt, beläuft sich dieser auf 2.000 Euro

Quelle: IWR, Daten: IWR, BMWi, Bundesnetzagentur Stand: 2022

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KREATIVE LÖSUNGEN PV-Anlagen sind heutzutage nicht nur auf Dächern zu finden. Auch auf Carports befinden sich diese - und können sogleich auch das Elektroauto laden.

Quadratmeter Netto­g rund­f läche, insgesamt maximal 30 Mio. Euro. Davon erhalten die Antragsteller 12,5 Prozent, also ­maximal 3,75 Mio. Euro als Tilgungszuschuss. Kommunen können zudem mit einer direkt ausgezahlten Beihilfe unter die Arme greifen.

Jede kWh zählt Die vielleicht bekannteste Förderung von PV-Anlagen ist die EEG-Einspeisevergütung. Großunternehmen sind davon zwar ausgenommen, jedoch müssen diese per Definition als solche eingeteilt werden. Für alle anderen besagt die Einspeisevergütung, dass über einen Zeitraum von 20 Jahren der Betreiber der Photovoltaikanlage einen zum Inbetriebnahmezeitpunkt festgelegten Vergütungssatz erhält. Dieser liegt im Juli 2022 bei 6,24 Cent pro kWh bei Anlagen bis 10 kWp Nennleistung. Bei größeren Anlagen sinken die Rückvergütungen teils deutlich.

In den Kommunen Neben staatlichen Förderprogrammen bestehen auch noch zahlreiche regionale Subventionsmöglichkeiten, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind. Außerdem gibt es bestimmte Photovoltaik-Kredite von Geldinstituten, die unter gewissen Voraussetzungen auch an Unternehmen ausgegeben werden. Hier empfehlen wir, in jedem Fall vor der Detail- und Finanzierungsplanung mit der Hausbank zu sprechen.

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Situation in Österreich In der Alpenrepublik ist die Lage vergleichbar mit Deutschland. Auf Bundesebene fördert der Staat Österreich auf zwei unterschiedliche Arten. Per Investitionszuschuss in einer Höhe von 20 bis 30 Prozent wird die Errichtung selbst subventioniert, außerdem besteht noch eine Tarifförderung für den eingespeisten Strom. Die beiden relevanten Förderstellen sind einerseits die OeMAG sowie der Klima- und Energiefonds des Bundes. Außerdem gibt es in beinahe jedem Bundesland unterschiedliche Photovoltaik-Förderungen. Allerdings sind diese ausschließlich in Form von nicht rückzahlbaren Investitionszuschüssen in der Höhe von 20 bis 30 Prozent der Investitionskosten erhältlich. Als Faustregel gilt eine Förderhöhe von rund 200 bis 250 Euro pro kWp Nennleistung, je nach Bundesland. Eine Kombination von Bundes- und Länderförderung ist in der Regel nicht möglich. Auf der rechten Seite haben wir Ihnen sowohl für Deutschland als auch für Österreich die wichtigsten Links zusammengetragen, über die Sie nicht nur weiterführende Informationen finden, sondern auch direkt einen Förderantrag stellen können.

Deutschland BAFA / BEG Informationen vom Bund für rechtliche Rahmenbedingungen der Fördermöglichkeiten bit.ly/ec_pv1 KfW Weiterführende Bestimmungen zur BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) bit.ly/ec_pv2

Österreich OeMAG Investitionszuschüsse nach dem ErneuerbarenAusbau-Gesetz (EAG) beantragen bit.ly/ec_pv3 Klima- und Energiefonds Wissenswertes zu Energiewende, Klimawandel sowie zur Bewusstseinsbildung bit.ly/ec_pv4

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Leserumfrage

electricar LESERUMFRAGE Jetzt an unserer electricar-Leserumfrage teilnehmen und für die besten Hersteller von E-Autos, Wallboxen und Reifen, Ladeapps sowie Ladekarten etc. abstimmen!* Unter allen Teilnehmern verlosen wir insgesamt 18 Amazon-Gutscheine im Gesamtwert von 500€. Außerdem erhält jeder Teilnehmer ein kostenloses ePaper-Abonnement des Magazins „electricar“. Einfach dem untenstehenden Link folgen und das Formular ausfüllen!

Teilnahme unter:

bit.ly/umfrage422

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Leserumfrage

KOSTENLOSES E-PAPER ABO

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Alle Umfrageteilnehmer dürfen sich über ein kostenloses Abo des E-AutoMagazine electricar freuen. Sie erhalten jede Ausgabe zum Erscheinungstermin digital per Mail zugeschickt, solange das Magazin produziert wird. Keine Bindung, keine versteckten Kosten!

18x AMAZON GUTSCHEINE IM GESAMTWERT VON 500€ Unter allen Umfrageteilnehmern verlosen wir außerdem insgesamt 18 Amazon-Gutscheine im Wert von 500€. Es werden 1x 200 Euro, 1x 100 Euro, 1x 50 Euro und 15x 10 Euro verlost. Die Gewinner erhalten den Gutscheincode per Mail zugesendet. Jetzt an der Leserumfrage teilnehmen und mit etwas Glück gewinnen!

*Die Leserumfrage beginnt am 15. Juli 2022 und endet am 21. August 2022. Die Teilnahmebedingungen finden Sie unter: bit.ly/ec_teilnahme

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SUPER-AKKU FÜR ALLE Die Feststoffbatterie wird als Nonplusultra im Segment der Elektromobilität gepriesen: ultrakurze Ladezeiten, große Reichweiten, absolute Brandsicherheit und niedrige Kosten. Spätestens ab 2028 soll sie in Serienfahrzeugen auf den Markt kommen. electricar 4/2022


Vision

Text: Armin Grasmuck

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ie Batterie ist in dem gesamten Konstrukt Elektrofahrzeug derzeit noch eine große Variable, die bei vielen Verbrauchern sein. Blume erwartet rund 30 Prozent mehr und auch im Kreis der hochgradig InterReichweite im Vergleich zu den aktuellen essierten mitunter eine ganze Reihe von Lithium-Ionen-Akkus, die Ladezeit soll Fragezeichen hervorruft. Wie stark ist sie? halbiert werden. Das Thema Reichweite ist Welche Reichweite liefert sie? Ist sie hundamit, zumindest bezogen auf die Elektrodertprozentig sicher? Auf welche Weise, autos, grundsätzlich erledigt. Da klingt es wo und wie schnell kann sie aufgeladen nur logisch, dass auch Wettbewerber wie werden? Und ist dieser Akku morgen vielToyota, Panasonic, BMW, Ford oder LG mit leicht schon ein Modell von gestern? Es voller Kraft mitmischen. Sie beabsichtigen ist eine Wissenschaft für sich und genau ebenfalls im Zeitraum zwischen 2025 und betrachtet ein Forschungs-, Entwicklungs2030 eigene Feststoffvarianten auf den und Geschäftsfeld, das sich – wie die Markt zu bringen. Elektromobilität im Allgemeinen – höchst Rein technisch: Der Unterschied zu den dynamisch gestaltet. Akkus von heute ist ein kleiner und doch Feststoffbatterie, so lautet das neue elementarer. Statt des flüssigen ElektrolyZauberwort. Diese Akku-Technik soll ten kommt in den Feststoffbatterien ein alle kleinen und größeren Defizite der fester zum Einsatz. Dieser Elektrolyt ist aktuellen Modelle beheben – ultrakurze eine der Schlüsselkomponenten in jeder Ladezeiten, höchste Reichweiten, absolute Batterie, er übernimmt den Transport der Brandsicherheit und niedrigere Kosten inIonen zwischen Anode und Kathode, die klusive. Zuletzt sorgte Nissan für Furore. Elektronen wandern entgegengesetzt. So Die Strategen des wird der Stromjapanische Konzerns fluss erzeugt, der Das Thema haben im April anden E-Motor angekündigt, 2024 mit treibt. FeststoffReichweite ist damit einer Pilotproduktion batterien werden zu starten. Vier Jahre heute bereits in zumindest für die später soll das erste der Elektronik und E-Autos erledigt. Serienauto auf den im Bereich des Markt kommen. Nutzfahrzeugbaus eingesetzt. Wettlauf der Konzerne Der Mercedes-Kleinbus Citaro fährt beispielsweise mit Feststoffakkus, die alNahezu alle großen Autoproduzenten forlerdings vorgeheizt werden müssen und schen mit Hochdruck an dem Super-Akku. deshalb für Autos ungeeignet sind. „Es ist ein Endspiel, das jeder Konzern Ein weiterer Vorteil der Feststoffgewinnen will“, sagt Frank Blume, der batterien: Der feste Elektrolyt ist so gut Batteriechef von Volkswagen. Die Wolfswie unmöglich in Brand zu setzen, was burger setzen in diesem Wettlauf auf das speziell bei heftigen Zusammenstößen Unternehmen Quantumscape, an dem sie von Elektroautos ein Sicherheitsvorteil die Mehrheit besitzen. Das Start-up aus ist. Allerdings gelten auch die Akkus mit den USA gilt als Pionier im Bereich der flüssigem Elektrolyt, die aktuell eingesetzt Feststoffbatterien. Bereits ab 2025 soll werden, inzwischen als sehr sicher. dessen neue Technologie einsatzbereit

electricar 4/2022

Mercedes: Neuer Partner Premiumhersteller Mercedes-Benz hat seine Partnerschaft mit dem US-Unternehmen Sila intensiviert. Die Experten für Batteriematerialien der nächsten Generation sollen ihre neuesten Modelle für die G-Klasse liefern. Mercedes hat bereits angekündigt, dass der luxuriöse Geländewagen bis 2024 in einer elektrifizierten Variante angeboten wird. Laut dem Stuttgarter Konzern übertrifft das Material von Sila die herkömmliche Lithium-Ionen-Technologie bei der Energiedichte. Mercedes ist zur Absicherung des eigenen Bedarfs auch bei dem deutsch-französischen Batteriezellenhersteller ACC und bei Prologium, einem taiwanesischen Produzenten von Feststoffbatterien, beteiligt.

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