electricar MAGAZIN
electricar DAS E-MOBILITY B2B-MAGAZIN FÜR ENTSCHEIDER
#1 // Sep.-Nov. 2019 Deutschland € 7,90 Österreich € 7,90
Die Zeit ist reif für den Umstieg
IDEALES POOLCAR
Mit grüner Mobilität den Sprung in die Zukunft schaffen
Der VW ID.3 als künftiges Firmenfahrzeug S. 48
S. 24
Testen. Weiterentwickeln. Revolutionieren. Als der führende Hersteller von Ladeinfrastruktur hat ABB seine Partnerschaft mit der Formel E zu einer Technologie-Keimzelle gemacht, die der E-Mobility-Revolution entscheidende Impulse gibt. Freuen Sie sich mit uns auf eine spannende neue Saison. Let’s write the future. Together. abb.com/formel-e
#1 // Sep.- Nov. 2019
— #ABBFormulaE Let’s write the future of mobility. AUF HERZ UND NIEREN
VOLLGAS IN DER CITY
FORMEL ZUKUNFT
Hyundai Kona, BMW i8, Nissan Leaf im Test
Mit dem E-Scooter am Stau vorbei
Ein Blick hinter die Kulissen der Formel E
S. 36
S. 82
S. 66
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eMove360째 2019
Der vollelektrische ID.3
4. Internationale Fachmesse f체r die Mobilit채t 4.0 elektrisch - vernetzt - autonom
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19.07.2019 14:07:18
DIE ZEIT IST REIF
D
iese etwas plakative Aussage zieht sich durch alle Themen der ersten Ausgabe von electricar, welche Sie, liebe Leser, soeben in Händen halten. Wir sind überzeugt davon, dass sich die Art der Fortbewegung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten grundlegend ändern wird. Daher haben wir uns angesehen, wie ein solcher Fahrzeugwechsel, ja sogar eine gesamte Flottenumrüstung vonstattengehen kann. Unsere umfangreiche Rangliste gibt Ihnen einen Überblick darüber, welche Fahrzeuge der Markt aktuell bietet und mit welchen Modellen Sie die besten Reichweiten erzielen können. Mit dem Hyundai Kona Elektro, dem BMW i8 und dem Nissan Leaf haben wir zudem drei Fahrzeuge tagelang auf Herz und Nieren geprüft und sie intensiven Tests unterzogen. Die Ergebnisse finden Sie ebenso auf den nächsten Seiten, wie einen Ausblick auf den Peugeot e208 oder den VW ID.3, der im Moment in aller Munde ist.
CHRISTOPH LUMETZBERGER CHEFREDAKTEUR
Doch selbst wenn Sie noch kein Profi in Sachen Elektroauto sind, lassen wir Sie nicht hängen. Wir erklären Ihnen von Grund auf, wie ein solches Fahrzeug funktioniert und aufgebaut ist. Wir informieren Sie über die unterschiedlichen Ladetechniken, checken Fakten und Mythen der Elektromobilität und geben Ihnen einen Einblick in 200 Jahre Geschichte, die der Elektroantrieb bereits auf dem Buckel hat. Außerdem zeigen wir Ihnen in dieser Ausgabe, wie ein findiger Bastler einen alten BMW Z3 mit einem Elektromotor ausgestattet hat, werfen einen Blick hinter die Kulissen der Formel E und gehen dem aktuellen E-Scooter-Trend auf den Grund. Und schließlich blicken wir noch in die Glaskugel, analysieren Trends und Gerüchte und versuchen so, Ihnen ein Bild von der Mobilität von Morgen zu geben. Stellvertretend für das gesamte Team von electricar wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen!
INHALT
03
EDITORIAL
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NEWS
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ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT Ein Rückblick auf die 200-jährige Geschichte der Elektromobilität
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TREIBENDE KRAFT So funktioniert die Technik hinter einem Elektrofahrzeug
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LADEN LEICHT GEMACHT Die unterschiedlichen Ladetechniken, Kabel und Stecker
Elektroautos lassen sich in weniger als einer Stunde aufladen, sofern Sie die ‘richtige’ Ladetechnik nutzen. Wir geben Ihnen einen Überblick über die unterschiedlichen Ladetechniken, Kabel und Stecker.
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DIE ZEIT IST REIF Warum Sie jetzt Ihre Fahrzeugflotte auf Elektroautos umstellen sollten
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TRENDUMKEHR Zahlen, Daten und Fakten rund um E-Auto und grüne Mobilität
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MIT DEM E-AUTO IN DIE ZUKUNFT!? Klimaschützer oder Klimakiller? Ein Kommentar des Automobilclubs ADAC
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WAS FÜR EIN E-AUTO SPRICHT... ...und was dagegen: Wir checken bekannte Fakten und Mythen
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IM TEST: HYUNDAI KONA ELEKTRO Charakterstarker B-SUV, der mit einer beeindruckenden Reichweite begeistert
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IM TEST: BMW I8 Das charmante Coupé war eine Woche lang der Gaststar in unserem Fuhrpark
44
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Der ID.3 ist das erste, komplett neu konstruierte Elektrofahrzeug von Volkswagen. Doch kann das Auto dem großen Hype gerecht werden? Wir werfen einen ersten Blick darauf.
IM TEST: NISSAN LEAF Die Kombilimousine des japanischen Autobauers im ausführlichen Check
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VORSTELLUNG: VW ID.3 Volkswagens Durchbruch bei der Elektromobilität
VORGESTELLT: OPEL AMPERA E
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Opels Umweltschützer überzeugt mit enormer Reichweite
VORGESTELLT: POLESTAR 2
52
Die Volvo-Tochter plant den Angriff auf Krösus Tesla
VORGESTELLT: PEUGEOT E 208
54
Preiswerter Elektroflitzer aus der ‘Grande Nation’ steht ante portas
E-AUTO-RANGLISTE
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Unsere große Elektroauto-Übersicht, sortiert nach der angegebenen Reichweite
DIE NEUE ART DES FAHRENS
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Dezente Eleganz, gepaart mit großer Reichweite zu einem unschlagbaren Preis: Die Volvo-Tochter bringt im Frühjahr 2020 den Polestar 2 und sagt damit Tesla den Kampf an.
62
Unter der Prämisse ‘Megacities von Morgen’ stellte Audi ein Konzeptauto vor
FORMEL ZUKUNFT
66
Ein Blick hinter die Kulissen der modernsten Rennserie der Welt, der Formel E
GOING GREEN
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Wieso der Mobilfunker A1 auf Elektromobilität setzt
ELEKTRO-BMW IM EIGENBAU
78
Die Geschichte eines findigen Bastlers, der einen alten BMW Z3 elektrifizierte
THEY SEE ME ROLLIN‘...
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E-Scooter sind in aller Munde doch warum ist das so?
ROLLEND DURCH DIE FIRMA
88
Ein Linzer Startup versorgt seine Mitarbeiter mit kostenlosen E-Scootern
GENIALE ELEKTROTECHNIK
90
Interessante Innovationen und Designstudien von unserem Portal ‘Geniale Technik’
PROOF OF CONCEPT
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Was hält die Zukunft in Sachen Elektromobilität für uns bereit? Wir blicken in die Glaskugel
IMPRESSUM
98
78 Felix Ballendat ist ein ideales Beispiel dafür, wie man es mit Mut und Kreativität vom innovativen Tüftler zum Unternehmensgründer bringen kann. Denn manchmal braucht es nicht mehr, als eine Idee...
6
News Aktuelle Themen
NEWS Entwicklungen, Errungenschaften und aktuelle News aus der Welt der Elektromobilität EAV QUADRICYCLE P1
Sind Vierräder die nächste große E-Cargo-Bike-Lösung? Das britische Start-up Electric Assisted Vehicles Limited, kurz EAV, entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Paketzusteller DPD das P1 Lastenvierrad. Gesteuert wird das P1 wie ein herkömmliches Fahrrad. Ein 250 Watt starker Elektromotor unterstützt den Fahrer während dieser in die Pedale tritt oder beschleunigt das Vierrad selbstständig auf bis zu 10 km/h. Das ein Meter breite und zwei Meter lange P1 kann in dem geschlossenen hinteren Laderaum rund 150 Kilogramm Fracht transportieren. Eine Fahrerkabine schützt den Fahrer des 75 Kilogramm schweren Gefährts vor Wind und Wetter. In dem Paketdepot in Westminster führt DPD erste Tests mit dem P1 durch. INFO: bit.ly/ecargop1
Start-up REE erfindet neues Konzept Anfang Juli stellte das israelische Start-up REE einen Prototyp vor, bei dem zahlreiche Komponenten in den Reifen verbaut sind. Neben dem Motor, der Lenkung und den Bremsen befindet sich auch ein Großteil der elektronischen Bauteile in den Rädern. Wie das Unternehmen diese Vielzahl an Komponenten verbaut hat, wurde nicht bekannt gegeben. Mithilfe dieser Technik soll das Gewicht der Fahrzeuge um etwa 33 Prozent reduziert und somit Kosten gespart werden. INFO: bit.ly/reemotor
electricar // #1 2019
Text: Philipp Lumetsberger / Christoph Lumetzberger
MOTOR IM REIFEN
News Aktuelle Themen
RENAULT MARTIN ZIMMERMANN VORSTAND KOMMUNIKATION
SEHEN SIE DIE ELEKTROMOBILITÄT ALS ZUKUNFT? GIBT ES ANDERE UMWELTSCHONENDE ANTRIEBSARTEN?
ÖSTERREICH: NEUE REGELUNG
Akustisches Warnsignal für E-Autos ab 1. Juli Pflicht Am 1. Juli trat in Österreich eine Verordnung in Kraft, die vorschreibt, dass neu zugelassene Hybrid- und Elektrofahrzeuge mit einem akustischen Warnsignal ausgestattet sein müssen. Das Acoustic Vehicle Alerting System, kurz AVAS, erzeugt bis zu einer Geschwindigkeit von 20 km/h Geräusche, die so ähnlich klingen wie das Geräusch eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Zusätzlich soll sich die Lautstärke des Geräuschs während des Beschleunigens oder Bremsens verändern. Fahrzeuge, die vor dem 1. Juli 2019 zugelassen wurden, sind von dieser Verordnung ausgenommen und müssen nicht nachgerüstet werden.
WAGHALSIGE AKTION
28-Jähriger fährt mit E-Roller über Autobahn Da der 28-Jährige am Bahnhof in Erkelenz nicht mehr länger auf den Zug warten wollte, schnappte er sich seinen E-Scooter und aktivierte die Navigationsfunktion seines Mobiltelefons. Dieses lotste ihn jedoch direkt auf die A46. Zwei aufmerksame Autofahrer endeckten den ungewöhnlichen Verkehrsteilnehmer und eskortierten ihn unter Zuhilfenahme der Warnblinkanlage zur nächsten Autobahnausfahrt. Dort erwartete die Polizei bereits den Mann.
electricar // #1 2019
Aus heutiger Sicht läuft mittelfristig vieles auf Elektromobilität hinaus. Grundsätzlich arbeitet Renault an allen Antriebsarten, wobei wir davon ausgehen, dass die Nachfrage nach elektrisch betriebenen Fahrzeugen stark zunehmen wird. Diese Entwicklung sehen wir heute in vielen Ländern, auch in Deutschland, wo der Anteil der Elektroautos stark zulegt. Renault ist in Deutschland und in Europa Marktführer bei Elektroautos. Und wir verzeichnen signifikant wachsende Zulassungen.
AUTONOMES FAHREN SPIELT IN DER ENTWICKLUNG DER AUTOMOBILE EINE IMMER WICHTIGERE ROLLE. IST DIES AUCH EINE ENTWICKLUNGSSTUFE DIE SIE ANSTREBEN MÖCHTEN? Die Mobilität erlebt angesichts zunehmender Verkehrsdichte, wachsender Urbanisierung sowie der Notwendigkeit von Ressourcenschonung und Klimaschutz einen tief greifenden Wandel. Im Rahmen des Strategieplans „Drive the Future” wird die Renault Gruppe bis 2022 insgesamt 15 Modelle mit automatisierten Fahrfunktionen auf den Markt bringen, darunter mit Ende des Plans voll automatisierte Fahrzeuge.
KÖNNEN SIE SICH VORSTELLEN, DASS NACH HEUTIGEM STAND, DIESEL- UND BENZINFAHRZEUGE JEMALS VON DER BILDFLÄCHE VERSCHWINDEN WERDEN? Auf absehbare Sicht wird der Verbrennungsmotor nach wie vor Bestand haben, wenn sich auch offensichtlich der Anteil reduziert.
Martin Reitbauer
DAS SAGEN DIE HERSTELLER
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Reportage Die Geschichte der E-Mobilität
ELEKTRISCH UNTERWEGS Eugene Cernan manövrierte sein Lunar Roving Vehicle im Zuge der Apollo 17-Mission im Dezember 1972 auf dem Erdtrabanten.
Zurück in die Zukunft
Die Geschichte des E-Mobils electricar // #1 2019
Reportage Die Geschichte der E-Mobilität
„Die Zukunft gehört dem, der als erster die Kraft der Sonne in den Tank packt, mit Wasserstoff überholt oder CO2 -frei vorankommt!“ HORST KÖHLER, EHEM. BUNDESPRÄSIDENT
E
lektromobilität, Elektroautos und alternative Antriebe sind derzeit in aller Munde. So wirklich neu sind aber all diese Dinge nicht. Denn ein Blick in die Geschichtsbücher belegt: Bereits 1821 hat man sich mit dem Elektroantrieb, der für die Anfänge des Elektroautos eine wesentliche Rolle spielt, beschäftigt. Michael Faraday zeigte zum damaligen Zeitpunkt auf, wie mit dem Elektromagnetismus eine kontinuierliche Rotation erzeugt werden konnte. Knapp zehn Jahre später kamen unterschiedlichste Elektromotor-Typen und Batterie-Varianten in verschiedene Elektrofahrzeuge und Tischmodellen zum Einsatz. Um 1832 soll Robert Anderson angeblich einen „Elektrokarren“ gebaut haben. 1839 baute er in Aberdeen das erste Elektrofahrzeug. Somit war man zumindest schon vor über 180 Jahren in der Lage, den Verkehr in Teilen zu elektrifizieren.
Erster E-Motor in einer Lokomotive Aber bereits 1834 gilt als Geburtsstunde eines richtigen Elektromotors, und zwar in einer Lokomotive. Der Erfinder, Davenport, übte sich noch an einem Modell. Allerdings ließ die erste Elektrolok auf Schienen nicht lange auf sich warten: 31 km Reichweite erzielte sie im Jahre 1851. Gängige Individualmobilität war aber noch nicht vorstellbar. Den Vorreiter stellte ein elektrisch betriebenes Dreirad dar, welches im Rahmen einer Pariser Elektrizitätsmesse im Jahre 1881 vorgestellt wurde. Eine Höchstgeschwindigkeit von 12 km/h wurde damit erreicht. Bekannt wurde es unter dem Namen „Trouvé Tricycle“.
Foto: NASA Mondlandung
electricar // #1 2019
Verbrenner noch keine Option Doch was war mit Benzin als Antriebsmittel? Der „Verbrenner“ stand damals noch nicht im Fokus, war vielleicht noch nicht einmal bekannt. Stattdessen setzte man auf sogenannte Blei-Akkumulatoren. Diese kamen unter anderem in der Elektro-Kutsche „Elektromote” von Werner Siemens in Berlin zum Einsatz. Ayrton Perry, Jeantaud, Volk und Andrew L. Riker waren weitere Namen, welche immer wieder in Verbindung mit deren Individualfahrzeugen elektrischen Antriebs Schlagzeilen machten. 1880 kam dann erstmalig ein elektrisch betriebener PKW auf die Straße, hergestellt von der Maschinenfabrik „A. Flocken“. In den USA war es Morrison, der zwischen 1887 und 1896 zwölf Automobile entwarf. Maximal 12 km/h konnten damit erreicht werden.
Nikola Tesla legt die Basis Die Entwicklung des zweiphasigen elektrischen Generators aus der Feder des im heutigen Kroatien geborenen Nikola Tesla brachte die Idee des Elektroautos in der damaligen Zeit voran. Statt auf den bislang genutzten Gleichstrom setzte Tesla darauf, auch Wechselstrom zur Energieübertragung zu nutzen, zudem beschäftigte er sich mit dem Bau passender Elektromotoren. Durch die Überlagerung mehrerer phasenverschobener Wechselströme gelang es Tesla, ein Drehfeld zu erzeugen, dessen induktive Wirkung einen Anker antrieb. So entstand der Mehrphasenmotor und darauf aufbauend das Mehrphasen-Wechselstrom-System. Heutzutage verbindet man mit Nikola Tesla noch mehr als den Erfinder des Mehrphasen-Motors. Er ist
AUTOR SEBASTIAN HENSSLER Sebastian schreibt auf ElektroautoNews.net gemeinsam mit seinem Team über die tägliche Entwicklung der Elektromobilität.
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Reportage So gelingt der Umstieg
DIE ZEIT
electricar // #1 2019
Reportage So gelingt der Umstieg
„Das wird ein Multimilliardenmarkt.“
IST REIF
PETER LÖSCHER Siemens Vorstandsvorsitzender zur Elektromobilität
S
Text: Sebastian Henßler
teigende Reichweiten, sinkende Fahrzeugpreise, staatliche Förderungsprogramme und zunehmende Akzeptanz von Elektroautos im Alltag führen dazu, dass sich immer mehr Unternehmen mit der Elektromobilität im betrieblichen Umfeld auseinandersetzen. Zudem wächst der Druck auf Fuhrparkbetreiber, nicht nur aus Kosten- sondern auch aus Image-Gründen. Profitieren kann man auf alle Fälle von der Umstellung auf E-Autos, dank vielfältiger Förderangebote von Bund, Ländern, Städten und Gemeinden, so wie beispielsweise der 0,5-Prozent-Regelung (Dienstwagenregelung, siehe nächste Seite). Worauf es zu achten gilt, erklären wir nachfolgend.
WARUM SICH DER UMSTIEG LOHNT
Viele offene Fragen
Foto: BMW
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In der Praxis ist es nicht damit getan, alte Verbrenner oder Diesel-Fahrzeuge vom Hof zu fahren und dafür neue Elektroautos in die eigene Flotte einzuführen. Man sollte sich schon weiterführende Gedanken machen: Sollen es reine Elektroautos sein oder Plug-In-Hybride? Welche Fahrzeuge sollen es sein - und wie viele? Wie werden die Autos bei uns aufgeladen? Ganz am Anfang steht die Frage, setzt man auf reine Elektroautos, auf Plug-In-Hybride oder eine Kombination aus beidem? Um dies zu entscheiden, muss man für sich beantworten können: Welche Strecke muss am Stück zurückgelegt werden können? Wo und wie lange wird das Fahrzeug abgestellt? Welches Budget steht zur Verfügung? Die Antworten auf diese drei Fragen verdeutlichen, welchen Anforderungen das neue Elektrofahrzeug entsprechen muss.
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Im Test Hyundai Kona Elektro
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Im Test Hyundai Kona Elektro
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HYUNDAI KONA ELEKTRO
REICH WEITEN KAISER A Text: Christoph Lumetzberger
ls kompakter B-SUV wurde der Kona von Hyundai im Markt und in der eigenen Produktpalette positioniert - und diese Bezeichnung beschreibt das Fahrzeug auch sehr passend. Der 204 PS starke Elektromotor bewegt die rund 1.700 Kilogramm Eigengewicht sehr schnittig auf der Straße, sodass Ihnen von Zeit zu Zeit sogar entgeht, dass Sie eigentlich einen Geländewagen durch die Gegend kutschieren. Der Wagen besitzt dank des im Unterboden verbauten Lithium-Ionen-Polymer-Akkus einen tiefen Schwerpunkt, was dazu führt, dass der Kona auch bei sportlicher Fahrweise nie die Bodenhaftung verliert.
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zur Verfügung gestellt.
Da das Fahrzeug auch mit Verbrennungsmotor zu bekommen ist, wurde es nicht rein für den Betrieb mittels Elektromotor konzipiert. Nachdem aber die Möglichkeit des Elektroantriebes von Beginn an bei der Planung berücksichtigt wurde, hält sich der Platzverlust in Grenzen. Im Fond ist der Boden etwas höher, was bei Personen mit erhöhtem Platzbedarf schon durchaus zu einer etwas unangenehmen Sitzposition führen kann. Außerdem sorgt die verbaute Batterie dafür, dass die Literanzahl im Kofferraum etwas geringer ausfällt, als bei seinem Pendant mit Verbrennungsmotor.
Der fr gilt ge noch e ke, ist der „G beispi und O vielen und D Peuge Hybrid nun n auf de fokuss
Das Fahrzeug wurde uns für die Dauer des Tests von
400 Kilometer mit einer Batterieladung
IM VE
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Im Test BMW i8 Coupé
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Im Test BMW i8 Coupé
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BMW I8 COUPÉ
HYBRIDER SPEED STAR A Text: Sebastian Henßler
lleine optisch hebt sich der teilelektrifizierte Sportwagen von BMW von anderen Elektroautos ab, von der Motorisierung ganz zu schweigen. Über die Sinnhaftigkeit eines teilelektrifizierten Antriebs bei einem solchen Sportwagen aus Umweltschutzgründen lässt sich diskutieren, aber es ist nicht unsere Aufgabe, die ökologischen Aspekte zu bewerten. Eines ist klar: Der bayrische Sportwagen wird wohl nie zu einem Fahrzeug für den Alltag. Dem steht ein Preis im Gegenwert einer Eigentumswohnung entgegen. Zum anderen schränkt sich der Hybrid durch seine Klassifizierung als Sportwagen schon für die alltägliche Nutzung stark ein. Das Coupé aus dem Modelljahr 2018 folgt gut vier Jahre nach der Ersteinführung des BMW i8 - am Design hat man allerdings nicht viel verändert. Immerhin ist es auch Jahre später noch seiner Zeit voraus. Ganz ohne Facelift geht es dann doch nicht. BMW hat sich daher auf dezente Aerodynamiklösungen konzentriert, sowie die Luftführung an der Front angepasst. Ebenfalls zu erwähnen: neues Raddesign, andere Sitzfarben und diverse Zierelemente. Bei der neuen Version des BMW i8 Coupé kann man bis zu 105 km/h rein elektrisch fahren. Mit aktivierter eDrive Taste lässt sich dies sogar bis 120 km/h ausweiten. Die elektrische Reichweite wird mit 55 Kilometer angegeben. Angetrieben wird der Sportwagen durch einen sogenannten hybrid-spezifischen Allradantrieb. Sprich, der Verbrennungsmotor wirkt auf die Hinterräder der Elektromotor auf die Vorderräder. Dies erlaubt dem i8 in gerade einmal 4,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Energie für
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den Elektroantrieb bezieht der Sportwagen aus einem 11,6 kWh großen Akku. Geladen wird dieser wahlweise über ein Typ-2-Ladekabel oder über ein Adapterkabel mit Schutzkontaktstecker an die Haushaltsteckdose. Leider nutzt der BMW i8 die Ladegeschwindigkeit des Typ-2-Anschluss nicht aus – er ist schlichtweg nicht fürs Schnellladen ausgerüstet. Am Haushaltsstrom werden rund viereinhalb Stunden für das Laden auf 100 Prozent benötigt.
Eindrücke aus dem Alltag Die erste Herausforderung ist das Einsteigen. Hier heißt es nicht einfach nur Tür auf und rein. Merkt man schon, wenn man die Flügeltüren das erste Mal öffnet. Richtig gelesen, Flügeltür oder anders gesagt eine Fahrzeugtür, die mit dem Anschlag im Dachbereich nach oben geöffnet wird. Sollte man bei der Parkplatzsuche im Hinterkopf behalten, da das Fahrzeug mit seinen Abmessungen von 1.291 x 1.942 x 4.689 mm (Höhe x Breite x Länge) von Haus aus nicht leicht einzuparken ist. Aber sitzt man dann erst einmal im Cockpit, möchte man so schnell nicht wieder aussteigen. Die beiden ausgeformten Sportsitze halten einen fest an Ort und Stelle, selbst wenn man sich mit 250 km/h Höchstgeschwindigkeit bewegt. Erwähnenswert ist, dass der i8 auf einige sicherheitsrelevante Assistenzsysteme verzichten muss, welche auch nicht optional bestellbar sind. Bei einem Fahrzeug dieser Preisklasse nicht gänzlich nachvollziehbar. So muss man etwa auf einen Abstandsregeltempomat sowie einen Spurhalteassistent verzichten. Vorhanden hingegen ist die Auffahr- und Personenwarnung mit Abbremsfunktion. Des Weiteren ist ein akustischer Fußgängerschutz
IM VE
Der fr gilt ge noch e ke, ist der „G beispi und O vielen und D Peuge Hybrid nun n auf de fokuss
ID
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Vorstellung AUDIID.3 VW e-tron
3
VOLKSWAGEN Der ID.3 ist das erste, komplett neu konstruierte Elektrofahrzeug des Wolfsburger Konzerns. Im nächsten Jahr beginnt die Auslieferung.
Text: Christoph Lumetzberger
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er Volkswagen-Konzern hat sich mächtig Zeit gelassen. Denn während zahlreiche Hersteller aus Fernost seit einiger Zeit alltagstaugliche Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen, hinkt VW noch deutlich hinterher. Fahrzeuge wie der e-Golf oder der e-up! sind lediglich bessere Umbauten ihrer mit Verbrennungsmotor ausgestatteten Schwesternmodelle. Doch mit dem ID.3 wird sich dies ändern. Denn dabei handelt es sich um den ersten, völlig neu konzipierten Elektrowagen des niedersächsischen Herstellers, der vor noch gar nicht so langer Zeit noch mit den umfangreichen Auswirkungen des Diesel-Skandals zu kämpfen hatte. Positive
642.292 VW ist Deutschlands größter Arbeitgeber. Laut Statista.com beschäftigten die Niedersachsen im Geschäftsjahr 2017/18 weltweit 642.292 Mitarbeiter. Auf dem Podium finden sich außerdem die Deutsche Post (472.208) und Bosch (402.166). Dahinter landeten Siemens, Edeka und die Deutsche Bahn. Erst auf Rang sieben rangiert mit Daimler der nächste Automobilhersteller.
Schlagzeilen kann VW wahrlich gut gebrauchen - und die liefert der Konzern auch ab. Denn das Chassis des Kompaktwagen wurde völlig neu konzipiert, das Cockpit erhielt einen futuristischen Anstrich und kommt, bis auf die Fensterheber, völlig ohne haptische Schalter aus. Sehen lassen kann sich auch die Reichweite, denn der ID.3 soll bis zu 550 Kilometer mit einer Batterieladung schaffen, wenngleich dazu die beste der drei angebotenen Batteriegrößen benötigt wird. Eine Ansage ist da auch der Preis: In der Basisausstattung soll das Fahrzeug für rund 30.000 Euro zu bekommen sein. Auf der Webseite von Volkswagen kann der ID.3 bereits vorbestellt werden, gefertigt wird er ab Ende des Jahres und die Auslieferung soll im Sommer 2020 beginnen.
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Vorstellung VW ID.3
BEI 180 IST SCHLUSS Auf detaillierte technische Daten müssen Interessierte noch etwas warten. Die Rede ist jedoch zumeist davon, dass der ID.3 bei einer Geschwindigkeit von etwa 160 bis 180 Stundenkilometer abriegeln wird.
VOLLE POWER Volkswagen bringt den ID.3 mit drei unterschiedlich großen Batterien auf den Markt. Die Einstiegsvariante besitzt einen Energiespender mit 45 kWh, welcher bis zu 330 Kilometer schaffen soll. Die mittlere Variante, ausgestattet mit einer 58 kWh-Batterie, schafft es bis auf 420 Kilometer und dem großen 77 kWh-Akku soll erst nach 550 Kilometern Laufleistung der Saft ausgehen.
DATEN
Hersteller Modell Antriebsart Leistung
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Volkswagen
Reichweite 330 - 550 km (WLTP)
ID.3
0-100 km/h unter 8 Sekunden
Elektromotor 125 kW / 170 PS
Spitze Preis
160 - 180 km/h ab 30.000 €
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Rangliste Reichweiten im Überblick
DIE BESTEN
ELEKTROAUTOS
A
uf den nächsten sechs Seiten finden Sie unsere große Elektroauto-Rangliste. Darin haben wir alle wichtigen Fahrzeughersteller sowie deren rein elektrischen Modelle aufgelistet. Platz eins in der nach Reichweite sortierten Auflistung nimmt der Hyundai Kona Elektro ein (Test auf Seite 36). Der Jaguar I-Pace und der KIA e-Niro komplettieren unser Treppchen.
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Rangliste Reichweiten im Überblick
Marke Hyundai Modell Kona Elektro (64 kWh) Typ Grundpreis Reichweite (elektrisch)
Jaguar I-Pace EV400
KIA e-Niro (64 kWh)
KIA e-Soul (64 kWh)
Tesla Model S
Trend
S AWD
Edition7
Edition7
Standard Range
39000 Euro
78240 Euro
38090 Euro
37790 Euro
78300 Euro
482 km
470 km
455 km
452 km
450 km
Elektro
Elektro
Elektro
Elektro
Elektro Strom (kWh)
Motor und Antrieb Motorart Kraftstoffart
Strom (kWh)
Strom (kWh)
Strom (kWh)
Strom (kWh)
CO2-Effizienzklasse
A+
-
-
-
A+
Leistung in kW / PS
150 / 204
294 / 400
150 / 204
150 / 204
310 / 422
Drehmoment
395 Nm
696 Nm
395 Nm
395 Nm
n.b. Nm
Antriebsart
Front
Allrad perm.
Front
Front
Allrad perm.
Getriebeart
Automatikgetriebe
Automatikgetriebe
Automatikgetriebe
Automatikgetriebe
Automatikgetriebe
1
1
1
1
1
Länge
4180 mm
4682 mm
4375 mm
4195 mm
4979 mm
Breite
1800 mm
2011 mm
1805 mm
1800 mm
1964 mm
Höhe
1570 mm
1565 mm
1560 mm
1600 mm
1445 mm
Radstand
2600 mm
2990 mm
2700 mm
2600 mm
2960 mm
158 mm
142 mm
155 mm
155 mm
160 mm
10,6 m
12,4 m
10,6 m
10,6 m
11,8 m
Kofferraumvolumen
332 l
638 l
451 l
315 l
745 l
Volumen samt Rückbank
1114 l
1445 l
1405 l
1339 l
1645 l
Anzahl Gänge Maße und Gewicht
Bodenfreiheit maximal Wendekreis
Rücksitzbank umklappbar
Serie
Serie
Serie
Serie
Serie
Leergewicht (EU)
1760 kg
2208 kg
1812 kg
1757 kg
2223 kg
Zul. Gesamtgewicht
2170 kg
2670 kg
2230 kg
2180 kg
2640 kg
Zuladung
410 kg
462 kg
418 kg
423 kg
417 kg
Anhängelast gebremst 12%
-
-
-
-
-
Anhängelast ungebremst
-
-
-
-
-
Stützlast
-
-
-
-
-
Dachlast
80 kg
75 kg
100 kg
-
75 kg
Karosserie
SUV
SUV
SUV
SUV
Schrägheck
Türanzahl
5
5
5
5
5
Karosserie und Fahrwerk
Sitzanzahl Reifengröße
5
5
5
5
5
215/55R17
235/60R18
215/55R17W
215/55R17W
245/45R19
Sonstiges 0-100km/h Höchstgeschwindigkeit Verbrauch Gesamt (NEFZ)
7,6 s
4,8 s
7,8 s
7,9 s
5,6 s
167 km/h
200 km/h
167 km/h
167 km/h
225 km/h
15,0 kWh/100km
-
-
-
18,9 kWh/100km
CO2-Ausstoss (NEFZ)
0 g/km
-
-
-
0 g/km
Verbrauch WLTP
0 g/km
0 g/km
0 g/km
0 g/km
0 g/km
64,0 kWh
90 kWh
64 kWh
64 kWh
75 kWh
-
-
-
-
-
-
-
453 kg
457 kg
-
Typ 2
Typ 2
Typ 2
Typ 2
Typ 2
Tankgröße Tankgröße (2.Antrieb) Batteriegewicht AC-Ladeanschluss DC-Ladeanschluss
CCS
CCS
CCS
CCS
CCS oder TESLA-SC
AC-Ladefunktion Ladeleistung (kW)*
1-phasig
1-phasig
1-phasig
1-phasig
1-phasig, 3-phasig
50-100
2,3-100
2,3-100
4,6-100
3-150 *Haushaltssteckdose - Schnelllader
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Reportage Vorstellung AUDI Ein Blick e-tron in die Glaskugel
PROOF OF
Bildquelle: Citroen
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CONCEPT DIE ZUKUNFT DER ELEKTROMOBILITÄT
Text: Oliver Janko, Sebastian Henßler
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outube, Instagram, Facebook: Wer den richtigen Influencern und Bloggern folgt, kann schon heute einen Blick auf die Autos von morgen werfen. Seit einigen Jahren stehen die Zeichen ganz klar auf Elektromobilität. Dabei stehen derzeit noch Elektroautos im Mittelpunkt, die ihre Power aus Lithium-Ionen-Akkus beziehen. Offen bleiben dabei einige Fragen: Sind E-Autos mit Lithium-Ionen-Akkus auch in ferner Zukunft die Verkehrsmittel der Wahl? Was haben die verschiedenen Hersteller geplant? Werden elektrifizierte Fahrzeuge leistbarer? Und wie entwickelt sich der öffentliche Verkehr, sprich Taxis, Busse und Züge? Wir werfen einen Blick in die sprichwörtliche Glaskugel.
CONCEPT CAR Unter diesem Begriff versteht man gemeinhin Designstudien, theoretisch aber auch Machbarkeitsstudien. In den letzten Jahren hat es sich etabliert, derartige Concept Cars im Rahmen großer Automobilmessen vorzustellen. Wer die Autos sehen will: Supercar Blondie auf Youtube eintippen!
Gekommen um zu bleiben Eines scheint klar zu sein: Hinsichtlich der Akkutechnologie wird sich in absehbarer Zukunft nichts ändern. Auch Concept Cars wie der e-Legend von Peugeot werden mit Lithium-Ionen-Akkus konzeptioniert. Auch unter den Lithium-Ionen Akkus selbst gibt es mehrere Arten hinsichtlich des chemischen Aufbaus. In den letzten Jahren gab es betreffend der Haltbarkeit und Sicherheit von Lithium-Ionen-Akkus viele Verbesserungen. Heute befinden sie sich, verglichen mit dem Zustand vor noch einigen Jahren, auf einem hohen Level. Grund genug dafür, dass die meisten Automobilhersteller derzeit auf Lithium-Ionen-Akkus setzen. Die Entwicklung von Alternativen läuft dennoch auf Hochtouren. Bereits 2017 versprach Toshiba eine neue Batterie, die 320 Kilometer
electricar electricar // #1 // 2019 2019
Vorstellung Reportage Ein Blick in die AUDI Glaskugel e-tron
NIKOLA TRE Das US-Startup Nikola hat mit dem „Tre“ einen wasserstoffbetriebenen LKW vorgestellt, der speziell für Europa gedacht ist. Er schafft 1.200 Kilometer mit einer Ladung und kann sogar komplett autonom fahren.
Laufzeit bei einer Ladezeit von sechs Minuten verspricht. Die Batterie soll noch dieses Jahr in Massenproduktion gehen. Auch sogenannte „Festkörperbatterien“ könnten das Energieproblem lösen. Sie versprechen schnellere Ladezeiten und eine deutlich höhere Energiedichte als bei bisher verwendeten Lösungen.
„Alternativen zu klassischen Batterien gibt es bereits einige.“ Zudem gelten Festkörperbatterien als feuersicher, langlebig und sehr zuverlässig. Einziger Haken: Bis zur Massenfertigung werden noch einige Jahre vergehen.
Hybride als Zwischenlösung? Bis dahin wird die Automobilindustrie zweigleisig fahren. Zum einem wird man an kommenden Akku-Generationen forschen und entwickeln, zeitgleich aber auch den Lithium-Ionen-Akku weiter voranbringen. Professor Martin Winter von der Universität Münster zeigt sich beispielsweise überzeugt, dass die Lithium-Ionen-Technologie in den kommenden zehn Jahren noch gut 30 Prozent an Reichweite je Kilowattstunde zulegen kann. Als Maßstab ist hier Tesla zu nennen, deren Zellen „die höchste Energiedichte, die in einem Elektrofahrzeug verwendet werden“, besitzen. Rund 550 Kilometer schafft ein aktuelles Model 3 im Schnitt mit einer Bat-
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terieladung. Eine zunehmende Akzeptanz am Markt, sinkende Preise durch Serienfertigungen sowie stetige Fortschritte bei Fahrzeugen dieses Typs werden ebenfalls ihren Teil dazu beitragen, dass uns E-Autos mit Lithium-Ionen-Akkus noch eine ganze Weile begleiten. Luft nach oben ist in diesem Bereich zweifellos noch vorhanden.
Brennstoff-Zellen Parallel zu bekannten Technologien und mehr oder weniger haltbaren Versprechungen in Richtung Super-Akku kommen auch immer wieder Brennstoffzellen-Autos als alternative Fortbewegungsmittel im Alltag auf. Die namensgebende Brennstoffzelle wandelt einen Brennstoff in elektrische Energie um. Mit dem aus dieser Reaktion gewonnenen Strom kann ein Elektromotor angetrieben
2020 ERSTES FLUGTAXI IN ÖSTERREICH Eine Allianz zwischen dem österreichischen Luftfahrtkonzern FACC und zwei Partnern (davon ein chinesischer Luftfahrzeug-Hersteller) will bis 2020 in ausgewählten Städten erste Flugtaxi-Flüge anbieten. Ein erster Start fand bereits statt.
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Die grünen Dauerläufer
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Große E-Auto-Rangliste mit Reichweiten-Überblick S. 56
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Auf dem Prüfstand
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Testen. Weiterentwickeln. Revolutionieren. Als der führende Hersteller von Ladeinfrastruktur hat ABB seine Partnerschaft mit der Formel E zu einer Technologie-Keimzelle gemacht, die der E-Mobility-Revolution entscheidende Impulse gibt. Freuen Sie sich mit uns auf eine spannende neue Saison. Let’s write the future. Together. abb.com/formel-e
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Unterwegs mit dem sportlichen Coupé aus München // S. 40
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Nissan Leaf, VW ID.3, Hyundai Kona, uvm.
Mit dem E-Scooter am Stau vorbei
Ein Blick hinter die Kulissen der Formel E
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