Schule Aktiv 3/23

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09.10.23 16:38


Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis 3 Inhalt 4 News 10 Interpädagogica 2023 in Linz

18 Wer nicht spielt, verspielt sein Leben: So beeinflusst Spielen die Persönlichkeitsentwicklung 24 Psychische Selbstverteidigung im Alltag

30 Nachhaltige Selbstverteidigung für Kinder 34 Buchempfehlungen 14 Von Byte bis Bit - Gestaltung der Zukunft durch digtiale Grundbildung

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Impressum Medieninhaber: CDA Verlag GmbH Bundesstr. 9, 4341 Arbing, Tel.: (+43) 07269/60220 Herausgeber: Harald Gutzelnig Verlagsleitung: Marianne Gutzelnig Richtung des Magazins: Ratgeber für PädagogInnen Bildquellen: shutterstock.com

Manuskripte: Es wird keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte übernommen. Die Einsendung von Manuskripten jeder Art gilt als Zustimmung des Verfassers zum Abdruck in den vom Verlag herausgegebenen Publikationen. Der Verlag behält sich das Recht vor, eingesandte Manuskripte nicht zu veröffentlichen. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann nicht übernommen werden. Für den Inhalt der Anzeigen haftet ausschließlich der Inserent, eine Prüfung seitens des Verlags erfolgt nicht! Wir bitten um Verständnis dafür, dass aus Gründen der Textökonomie zum Teil auf geschlechtsspezifische Formulierungen verzichtet wird.

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News

Bildquelle: STRABAG Real Estate

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Neuer Bildungscampus in Wien Rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres wurde in Wien-Simmering ein neuer Bildungscampus fertig gestellt. Er bietet rund 825 Kindern im Alter bis zu 10 Jahren Platz. Das neue Bildungsgebäude umfasst 12 Gruppen im Kindergarten, eine 17-klassige Ganztagesvolksschule und 4 Sonderpädagogik-Klassen für Kinder mit Behinderungen. Unter der Projektleitung der Abteilung Bau- und Gebäudemanagement wurde der Bildungscampus „Heidemarie LexNalis“ als Niedrigst-Energie-Gebäude konzipiert. Sowohl die Photovoltaik-Anlage am Dach als auch das Grundwasser und das Erdreich liefern die notwendige Energie. Info: bit.ly/sa_bildungcampus

Auszeichnung für 49 Schulen

Schulen in ganz Österreich erhielten das Österreichische Umweltzeichen Das Gütesiegel schafft Strukturen, um Umwelt, Gesundheit und Bildungsqualität bestmöglich in den Schulalltag zu integrieren. Die Anzahl der Schulen, die die Voraussetzungen erfüllen, steigt ständig. Am 18. September nahmen 34 von insgesamt 49 Bildungseinrichtungen an der Verleihung teil. Info: bit.ly/sa_umweltzeichen

Verleihung des Österreichischen Umweltzeichens an die Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien v.l.: Bildungsminister Martin Polaschek, Unterrichtender Manfred Niedl, Schuldirektor Kurt Kölli, ehem. Studierende Stefanie Düring und Nachhaltigkeitsexperte Goran Golik von der Graphischen, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler - Bildquelle: BMK/Viktoria Miess

Lernen mit allen Sinnen

Spielerisch Inhalte vermitteln mit dem Würfelkonzept von Höller Spiel Seit einigen Jahren geht der Trend beim Lernen immer mehr in Richtung Interaktivität und Digitalisierung. Oftmals wird in diesem Zusammenhang jedoch außer Acht gelassen, dass Kinder mit allen Sinnen lernen. Aus diesem Grund legt Höller Spiel, der niederösterreichische Komplettausstatter für pädagogische Einrichtungen, bei der Sortimentsauswahl auch großen Wert auf haptisch ansprechende Produkte. Diese sollten zudem den Anspruch erfüllen, dass die Kinder vielfältige Lerninhalte selbstständig erarbeiten können – unabhängig vom jeweiligen Alter und Wissenstand. An diesem Punkt kommt das sogenannte GMGMKonzept ins Spiel. Die Abkürzung steht für "gleiches Material in großer Menge" und eignet sich unter anderem dafür, Kindern spielerisch mathematische Kenntnisse zu vermitteln. Außerdem wird die Geschicklichkeit, AugenHand-Koordination sowie die räumliche Wahrnehmung trainiert. Die Experten von Höller Spiel haben aufgrund langjähriger Praxiserfahrungen den pädagogischen Mehrwert des GMGM-Konzepts erkannt und hierfür mit dem Würfelkonzept ein passendes Produkt im Sortiment. Infos: wuerfelkonzept.hoeller-spiel.at

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Bildquelle: Höller Spiel


News

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Kürzeres Lehramtsstudium Bildungsminister Polaschek will Bachelorstudium auf drei Jahre reduzieren

Bildquelle: STANDARD/Regine Hendrich

Bereits im November des Vorjahres hatte Bildungsminister Martin Polaschek angekündigt, dass der Bachelor des Lehramtsstudiums in der Sekundarstufe von vier auf drei Jahre reduziert werden soll. Das Masterstudium bleibt hingegen unangetastet. Eine Verkürzung sei laut dem Minister ohne Qualitätseinbußen beim Studium möglich, außerdem findet er, dass der aktuelle Studienplan zu überladen ist. Auch wenn diese Studienreform nicht gegen den Lehrermangel hilft, soll die Verkürzung dazu beitragen, den Karriereweg ins Klassenzimmer langfristig wieder attraktiver zu machen. Das Ministerium hat ursprünglich einen Beschluss für diesen Sommer angekündigt, allerdings scheint eine Einigung im Moment noch in weiter Ferne. Das ursprünglich angepeilte Inkrafttreten der Reform 2024 ist somit unrealistisch, Polaschek hält eine Umstellung ab dem Studienjahr 2026/2027 für umsetzbar. Info: bit.ly/sa_studienreform

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News

ÖH: Forderung von mehr Budget und Reformen für Universtäten

Nina Mathies vom Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) - Bildquelle: APA

An allen Ecken und Ende fehle es den öffentlichen Universitäten an Geld, für 2024 gebe es schon wieder ein Budgetloch von einer halben Milliarde Euro, so die ÖH. Dies ist zwar weniger als im vergangenen Jahr, als Universitäten wegen der Budgetnöte auf den Online-Unterricht umgestiegen seien, aber für die ÖH immer noch ein zu hoher Betrag. Aus diesem Grund fordert die Studierendenvertretung eine Basisfinanzierung für die öffentlichen Hochschulen statt der bisherigen Leistungsvereinbarungen. Darüber hinaus fordert die ÖH auch eine Reform des Lehramtsstudiums, bei der Vergabe der ECTS sowie bei den Studienplänen. In Anbetracht der Teuerungen plädiert die ÖH für eine Abschaffung der Studiengebühren und einer Erhöhung der Studienbeihilfen. Info: bit.ly/sa_oehreformen

Heimische Lehrer gegen Handyverbot an Schulen Österreichische Lehrervertretung hält eine solche Maßnahme für sinnlos Nach der Ankündigung der britischen Regierung, Handys an Schulen zu verbieten, ist auch hierzulande dieses Thema in den Fokus gerückt. Doch die Lehrervertretung in Österreich hält ein solches Verbot für wenig zielführend. Stattdessen sollte es mehr rechtliche Möglichkeiten geben, wenn Schüler die Vereinbarungen zum Handygebrauch ignorieren. Aktuell legt der Schulgemeinschaftsausschuss an jeder Schule in der Hausordnung die Regeln für die Smartphonenutzung fest. Bei den Regelungen handle es sich derzeit nur um Vereinbarungen und Sanktionen für jene, die sich nicht daran halten, seien nur schwer umzusetzen. Deshalb sollten Konsequenzen wie etwa die Abnahme des Handys rechtlich geregelt werden. Info: bit.ly/sa_handyverbot

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B z t

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News

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Höhere Beihilfe WKÖ fordert Stärkung der frühkindlichen Betreuungseinrichtungen Laut einer Studie des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung sind bis zum Jahr 2030 13.700 zusätzliche Elementarpädagogen notwendig, um den aktuellen Status der Kinderbetreuung aufrecht zu erhalten. Laut der WKÖ sind bis zum Beginn der neuen Dekade sogar 26.800 Betreuer erforderlich, um die Betreuung in Österreich qualitativ und quantitativ auszubauen. Die Wirtschaftskammer fordert deshalb, dass die Ausbildung für Assistenten bundesweit vereinheitlicht wird und nach einheitlichen Qualitätskriterien erfolgt. Aber auch für berufliche Quereinsteiger sollen die Angebote und Fördermöglichkeiten ausgeweitet werden. Info: bit.ly/sa_wkoeforderung

Mehr finanzielle Unterstützung für Studierende im neuen Studienjahr Die Studienbeihilfe konnte rechtzeitig vor Beginn des neuen Studienjahrs 2023/2024 um 5,8 Prozent erhöht werden. Insgesamt stehen den Beziehenden nun mehr als 90 Euro an finanziellen Mitteln zur Verfügung. Aktuell gibt es in ganz Österreich 50.000 Personen, die eine Studienbeihilfe erhalten. Die Antragsfrist für das Wintersemester 2023/2024 endet am 15. Dezember. Info: bit.ly/sa_studienbeihilfe

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News

A1 digital.campus: Startschuss für neuen MINT-Schwerpunkt Seit Anfang Oktober hat der A1 digital.campus in der Engerthstraße in Wien wieder seine Pforten geöffnet. Interessierte Kinder und Jugendliche können dort im Rahmen der stattfindenden Workshops forschen und experimentieren. In diesem Schuljahr liegt der Schwerpunkt auf den MINT-Fächern. In Kooperation mit Engineering for Kids bietet A1 unter anderem Kurse an, in denen die Kinder das Programmieren auf spielerische Art und Weise anhand von praktischen Aufgaben erlernen können. Bis heute haben bereits über 300.000 Kursteilnehmer in über 18.500 A1-Workshops die Chance genutzt, aktiv die Möglichkeiten der digitalen Welt zu erkunden. Info: a1digitalcampus.at

Bildquelle: A1/Rob Perez

Globales Uni-Ranking In der Rangliste von "Times Higher Education" ist nur noch eine österreichische Hochschule unter den Top 200 In dem alljährlichen Universitätsranking von „Times Higher Education“ ist Österreich nur noch mit einer Hochschule in den Top 200 zu finden. Wie üblich geht die beste Platzierung der heimischen Einrichtungen an die Universität Wien. Sie landete auf dem 119. Rang und konnte sich seit dem Studienjahr 2020/21 schrittweise um 45 Plätze verbessern. Verschlechtert haben sich hingegen die Medizinischen Universitäten Graz und Wien, die im Vorjahr auf den Rängen 168 und 194 lagen. Nun sind beide aus den Top 200 herausgefallen und scheinen nur mehr in der gesammelten Gruppe "201–250" auf. Verbessern konnten sich hingegen dafür die Uni Linz (401-500), die Uni Graz und die TU Graz (beide 501-600), die sich damit jeweils um eine Platzkategorie verbesserten. Dem Ziel des österreichischen Bildungsministeriums ist man allerdings nicht nähergekommen, wie die aktuelle Rangliste bestätigt. Dieses strebt bis 2030 zwei heimische Unis in den Top 100 an. Die Rangliste von „Times Higher Education“ gehört zu den wichtigsten Hochschulrankings unter den weltweit zahllosen Ranglisten. Info: bit.ly/sa_uniranking

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bit media education solutions

Promotion

Für die digitale Schule von morgen bit media education solutions gehört zu den führenden EdTech-Unternehmen und führt weltweit Projekte in den Bereichen Digitalisierung, Bildung und Verwaltung durch. Unser Ziel ist die Digitalisierung von Schulen sowie die Schaffung ganzheitlicher digitaler Lösungen für den gesamten Bildungssektor. Die Basis für einen digitalen Schulbetrieb bilden standardisierte Datenbanken und Anwendungen in der Verwaltung. Diese sind auch die Grundlage für digitale Prozesse in der Pädagogik, denn IT-Systeme sind heute keine Insellösungen mehr, sondern idealerweise miteinander vernetzt. Bereits heute setzen die meisten Schulen Österreichs auf die folgenden Produkte:

SOKRATES - Österreichs standardisiertes Schulverwaltungssystem SOKRATES ist seit Jahren das Standard-Schulverwaltungssystem für alle Schularten in Österreich. Es bietet Schulen und Behörden eine durchgängige Lösung, welche den Schulbzw. Verwaltungsalltag vereinfacht und automatisiert. Dazu gehören alle wichtigen Daten zur Schule selbst, zu den Lehrpersonen, sowie Schüler:innen und Erziehungsberechtige. Neben Beurteilungen, Zeugnissen und umfassenden Auswertungen verfügt SOKRATES auch über eine komplette

Lehrpersonenverwaltung bis hin zur Besoldung. Mit Schnittstellen kann SOKRATES zudem an verschiedenste Drittsysteme angebunden werden.

SOKRATES Teacher Assistant – Das digitale Klassenbuch Der SOKRATES Teacher Assistant bietet nicht nur eine effiziente Lösung für das Klassenzimmer, sondern auch die Flexibilität, sämtliche Aufgaben eines elektronischen Klassenbuchs auf Grundlage der gesetzlichen Anforderungen zu erledigen. Das System basiert auf den Daten der SOKRATES Schulverwaltung - somit müssen Daten wie Stundenpläne, Schülerdaten etc. nicht doppelt gepflegt werden. Aufgrund des fully responsive Designs können Abwesenheits- und Lehrstoffeintragungen direkt im Klassenzimmer oder von zu Hause auf allen digitalen Endgeräten getätigt werden.

perfekt für das Vorhaben „Digitale Schule von morgen“ vorzubereiten.

Wir sind auf der Interpädagogica 2023 Vom 9.-11. November 2023 finden Sie uns auf der Interpädagogica, wo wir Ihnen gerne bei Fragen rund um unsere Produkte zur Verfügung stehen. Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf Ihren Besuch! Standnummer AH415

Kontakt bit media education solutions GmbH Denise Ragger, MA Aber auch unsere Lernplattformen digi.skills und LONA Education sollten ein fixer Bestandteil sein, um sich

Tel.: +43 316 286 660 725 E-Mail: denise.ragger@bitmedia.at Web: www.bitmedia.at


Interpädagogica 2023 Daten, Fakten, Rahmenprogramm

Interpädagogica 2023 in Linz In diesem Jahr findet die einzige Bildungsmesse Österreichs, die Interpädagogica, in Linz statt. Bei der von 9. bis 11. November stattfindenden Veranstaltung erwarten die Besucher über 180 Aussteller aus dem In- und Ausland. Zusätzlich findet im Rahmen der 44. Auflage auch der BildungsinfrastrukturTag statt. Die Interpädagogica 2023 bietet einen umfassenden Überblick über Innovationen, Entwicklungen und Trends im Bereich der Bildung und bietet darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch. In diesem Jahr steht die Bildungsfachmesse ganz unter dem Motto „weil Bildung Beziehung ist“. Mehr als 180 Aussteller aus dem Inund Ausland zeigen im Rahmen der Veranstaltung ihre neuesten ­Produkte,

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Programme und Konzepte aus den unterschiedlichsten Bereichen wie beispielsweise Bildung und Pädagogik, Lehr- und Lernmittel, IT und digitale Medien, Ernährung, Raumkonzepte und Bewegung sowie Reisen, Natur und Kultur.

Umfangreiches Veranstaltungsprogramm Genauso wie in den vergangenen Jahren kann die Interpädagogica 2023 mit einem breiten Fachprogramm aufwarten. So spielen etwa die Themen „digitale Bildung“ und „Nachhaltigkeit“ bei etlichen Vorträgen eine zentrale Rolle. Einen Blick in die Zukunft des Schulalltags liefert beispielsweise die Sportmittelschule Linz-Kleinmünchen, die in einer Live-Unterrichtseinheit eine digitale Tafel präsentiert, die in Verbindung mit modernen Lehrmethoden ein interaktives und zeitgemäßes Lernerlebnis ermöglicht. Darüber hinaus umfasst

das Programm zwei spannende Fachtagungen zu den Themen „Nachhaltigkeit in der Kindergarten- und Schulverpflegung“ und „Kann Schule das Klima retten?“

4. BildungsinfrastrukturTag Bereits zum vierten Mal findet im Rahmen der Interpädagogica der BildungsinfrastrukturTag statt. Dieser steht 2023 ganz im Zeichen des Themas „Schulbau mit Potenzial“. Die Veranstaltung liefert Schulerhaltern und Schulleitern interessante Informationen. Die zu Wort kommenden Experten berichten dabei unter anderem von ihren Erfahrungen aus der Praxis. Als Ehrengäste des diesjährigen BildungsinfrastrukturTags sind die LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander und der Bildungsdirektor Dr. Alfred Klampfer geladen. Der BildungsinfrastrukturTag findet am 10. November 2023 von 9:00 - 16 Uhr im Design Center statt.


09.-11. November 2023 Design Center Linz

Wissen färbt ab. 44. Bildungsfachmesse für Lehrmittel, Ausstattung, Kultur und Sport – von der Kleinkindpädagogik bis hin zum kreativen, lebensbegleitenden Lernen

Tickets & Information: interpaedagogica.at Die Marke Interpädagogica ist Eigentum der Reed Messe Wien GmbH und wird unter Lizenz von Austrian Exhibition Experts GmbH verwendet


Interpädagogica 2023 Daten, Fakten, Rahmenprogramm

Fachprogramm-Highlights

Alle weiteren Vorträge finden Sie unter: www.interpaedagogica.at

Donnerstag, 9.11.

Freitag, 10.11.

Samstag, 11.11.

Verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Medien Ort: studio4i Zeit: 10:30 - 11:25

Das digitale Klassenzimmer Ort: studio4i Zeit: 09:30 - 10:25

Mit Kindern die Natur entdecken – spannend und nachhaltig Ort: Seminarraum 1 Zeit: 09:30 - 10:20

Lehrplan NEU: Praxisorientierter Wirtschaftsunterricht Ort: Seminarraum 1 Zeit: 10:30 - 11:20

Mit lörn zum iPad-Profi für die Schule und privat Ort: studio4i Zeit: 11:30 - 11:55

Wie fängt man ein Einhorn? Wissenschaftsvermittlung an Schulen Ort: studio4i Zeit: 13:30 - 13:55

Europa ins Klassenzimmer Ort: Seminarraum 3 Zeit: 13:30 - 14:20

Erlebnisreiches Lernen entfesseln: Clevertouch – Lynx Whiteboard Schulung Ort: Seminarraum 4 Zeit: 13:30 - 14:20

BD OÖ Digitale Grundbildung VS Ort: studio4i Zeit: 14:00 - 14:25

Dein Klassenzimmer als Wohlfühlort gestalten mit lörn Ort: studio4i Zeit: 14:30 - 15:25

eEducation Austria I QuantenComputer – wie funktioniert diese neue Technologie? Ort: Seminarraum 1 + 2 Zeit: 15:45 - 16:35 Stand: 11.10. 2023

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Digitale Grundbildung und ICDL Ort: Seminarraum 1 + 2 Zeit: 10:50 - 11:40

Nachhaltigkeit in der Kindergartenund Schulverpflegung Ort: Seminarraum 3 Zeit: 10:55 - 11:45

Edutube – die Bildungsmedienplattform des BMBWF Ort: Seminarraum 4 Zeit: 11:30 - 12:20

Kann Schule das Klima retten? Ort: studio4i Zeit: 14:00 - 14:55

Ihr Weg zum digitalen Klassenzimmer Ort: Seminarraum 1 + 2 Zeit: 14:30 - 15:20

Lernen mit allen Sinnen und dem ganzen Körper Ort: Seminarraum 5 Zeit: 14:30 - 15:20

ICDL MINT Ort: Seminarraum 4 Zeit: 16:30 - 17:20

AI im Schulwesen: Förderung einer nachhaltigen digitalen Grundbildung Ort: Seminarraum 3 Zeit: 16:30 - 17:20

Mit lörn zum ersten Reel für deine Schule Ort: studio4i Zeit: 10:00 - 10:25

Superhelden für Kinder, Kunst und Cleverness Ort: Seminarraum 1 Zeit: 10:30 - 11:20

Mit lörn einfach zum schüler:innenzentrierten Unterrichtssetting Ort: studio4i Zeit: 12:30 - 13:25

Souverän und mit Freude fachfremd unterrichten mit lörn Ort: studio4i Zeit: 14:30 - 15:25

Digitale Grundbildung in der Primarstufe mit digi.case Ort: Seminarraum 3 Zeit: 14:30 - 15:20


Daten, Fakten, Rahmenprogramm Interpädagogica 2023

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Auf dieser Seite haben wir für Sie ein paar Gutscheine abgedruckt, die Sie im Rahmen der Interpädagogica-Fachmesse direkt bei den Messeständen der teilnehmenden Partner einlösen können! Das SchuleAktiv-Team wünscht Ihnen viel Spaß beim Einlösen!

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Report

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Von Byte bis Bit


Report

Von Byte bis Bit

Von Philipp Lumetsberger

Von Byte bis Bit Gestaltung der Zukunft durch Digitale Grundbildung Die Evolution des Klassenzimmers: Integration digitaler Kompetenz als Kernfach im Bildungssystem

Im Zeitalter der Digitalisierung und Technologisierung ist die Integration von digitaler Grundbildung in Schulen unerlässlich geworden. Doch was bedeutet eigentlich „Digitale Grundbildung“? Wie sieht die praktische Umsetzung aus, und welche Kompetenzen sollten Schüler entwickeln? Auf den folgenden Seiten tauchen wir in die

Welt der digitalen Bildung ein und betrachten ihre Rolle, Herausforderungen und Chancen im Bildungssystem.

Fokus auf die Herausforderungen der Zukunft Digitale Grundbildung bezieht sich auf das grundlegende Verständnis und die Fähigkeit, digitale Technologien

zu nutzen und zu verstehen. Das neue Schulfach soll nicht nur Kenntnisse über die Funktionsweise digitaler Tools vermitteln, sondern auch kritische und reflektierte Perspektiven auf digitale Medien und Technologien fördern. In einer Gesellschaft, in der digitale Technologien allgegenwärtig sind, ist digitale Grundbildung essenziell, um

„Schulen wünschen sich einen zentralen Ort für alle Schulprogramme!“ Mit der WebUntis Plattform verfolgt Untis einen innovativen Ansatz und bietet einen Ort, wo alle Programme für einen reibungslosen Schulablauf mit einem Klick verfügbar sind. So können Schulen von den besten Anbietern auf jedem Gebiet profitieren und erhalten eine ganzheitliche Lösung, die den Schulalltag effizienter und reibungsloser gestaltet.

die Integrationen in die WebUntis Plattform. “Dass sich die Schulen im Prinzip keine Gedanken mehr machen müssen, wie sie vorhandene Programme und neue Tools miteinander verbinden – das ist der große Vorteil der WebUntis Plattform. Und unsere Kund*innen müssen Daten nicht mehr doppelt pflegen und sich nur noch einen Login (Single Sign-On) merken, um auf alle notwendigen Anwendungen für den Schulalltag zuzugreifen.”

WebUntis Plattform ermöglicht einen reibungslosen Schulalltag Untis als Gesamtpaket für die “Egal ob Bezahldienste, Tools für die Schulorganisation Unterrichtsplanung, Messenger oder verschiedene LMS (Lernmanagementsysteme), die wichtigsten Anbieter sind bereits eingebunden und es kommen laufend neue dazu”, freut sich Georg ­Zederbauer, Produktverantwortlicher für

Untis bietet damit Schulen die Möglichkeit, aus einem breiten Spektrum an hochwertigen Produkten zu wählen und sich maßgeschneiderte Software-Pakete zusammenstellen, die ihren individuellen Anforderungen entsprechen. Mit seinem

Mit der WebUntis Plattform können Schulen bereits über 20 Softwarelösungen von unterschiedlichen Anbietern am Markt integrieren und profitieren von einer ganzheitlichen Lösung für den Schulalltag.

Portfolio aus Untis, WebUntis, der Mobile App und der Plattform deckt Untis alle organisatorischen Aufgaben des Schulalltags ab und bietet seinen Kund*innen ein Komplettpaket für die Schulorganisation. untis.at/integrationen Promotion


Report

Von Byte bis Bit

Schlüsselkompetenzen der Digitalen Grundbildung: • Medienkompetenz • Informationskompetenz • Kommunikationskompetenz • Problemlösungskompetenz • Umsetzungsschritte: - Überarbeitung der Lehrpläne - Lehrerfortbildung - Investition in Technologie - Entwicklung von Lehrmaterialien

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Chancengleichheit und Teilhabe zu gewährleisten. Laut Lehrplan wird der Pflichtgegenstand Digitale Grundbildung in der 5. bis 8. Schulstufe mit jeweils mindestens einer fixen Stunde im Stundenplan umgesetzt. Darüber hinaus soll das Fach auch als Vorbereitung auf den Informatikunterricht der 9. Schulstufe dienen. Aber auch in den Volksschulen wurden digitale Kompetenzen im Lehrplan verankert. Im Vordergrund stehen hierbei der reflektierte Umgang mit dem Internet sowie ein spielerischer Zugang zu Technik und Problemlösung. Die Implementierung des Schulfachs Digitale Grundbildung macht eine Überarbeitung der Lehrpläne und die Entwicklung neuer Lehr- und Lernmethoden erforderlich. Die Lehrkräfte müssen in der Anwendung digitaler Tools geschult werden und Schulen benötigen außerdem die entsprechende technologische Ausstattung. Um die Lehrenden entsprechend auf die Durch-

führung des Unterrichts vorzubereiten, wurde an den pädagogischen Hochschulen ein entsprechender Lehrgang ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Lehrgangs sollen im Dienst stehende Lehrkräfte die Befähigung zum Unterrichten des neuen Pflichtgegenstands erwerben können.

Intensive Auseinandersetzung mit digitalen Tools Den Schülern sollen im Rahmen des Unterrichts verschiedene Kompetenzen vermittelt werden. So sollen sie etwa das Verständnis von und die kritische Auseinandersetzung mit digitalen Medien erlernen. Neben der effizienten und effektiven Recherche sowie der Evaluierung von Informationen steht auch ein konstruktiver und ethischer Umgang mit Kommunikationstools auf dem Lehrplan. Zu guter Letzt soll den Kindern durch das neue Schulfach auch die Lösung von Problemen durch den Einsatz digitaler Tools vermittelt werden.

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Von Byte bis Bit

Einige Hürden sind zu meistern Die Einführung des neuen Schulfachs birgt zahlreiche Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Dazu gehören die beispielsweise die Ausstattung der Schulen mit der notwendigen Technologie, die Weiterbildung der Lehrkräfte und die Ausarbeitung von Lehrmaterialien. Ein weiteres Problem ist die digitale Kluft, die dazu führen kann, dass Schüler aus sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen zurückbleiben. Um diese Hürden zu meistern, bedarf es einer klaren Strategie, einschließlich Investitionen in die technologische Infrastruktur und in die Lehrerfortbildung.

Fit für die digitale Welt Die kontinuierliche Entwicklung der Technologie wird den Bildungsbereich

nachhaltig prägen und erfordert eine flexible und adaptive Herangehensweise an die Lehre. Digitale Grundbildung wird dabei eine zentrale Rolle spielen und zur Entfaltung von kreativen, kritischen und kompetenten Persönlichkeiten beitragen. Digitale Grundbildung ist demnach kein isolierter Bestandteil der Bildung, sondern ein integraler und essenzieller Bereich, der die Basis für das Lernen in allen Fachbereichen bildet. Durch die Vermittlung digitaler Kompetenzen können Schüler nicht nur mit der modernen Welt Schritt halten, sondern auch aktiv an ihrer Gestaltung teilhaben. Die Herausforderungen auf dem Weg dorthin sind groß, doch die Integration dieses Fachs in den Schulalltag stellt eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft dar.

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Report


Von Lisa Gutzelnig

Wer nicht spielt, verspielt sein Leben Die Bedeutung des Spielens für die Persönlichkeitsentwicklung Im Spiel lernen Kinder Emotionen kennen, mit ihnen umzugehen, sie zuzulassen, den Umgang mit ihnen zu erlernen und Reaktionen zu zeigen. Das Spiel ist für die motorische, kreative, soziale und intellektuelle Entwicklung von enormer Bedeutung. Körperliche Impulse durch Spiele sind höchst nachhaltig. Bereits in der Kita machen jedoch Erwartungen von Eltern und Fachkräften das Spiel der Kinder schon zum Objekt ihrer Vorgaben und Regeln. Aber genau dann, wenn Kinder spielen sollen, hören sie eigentlich auf zu spielen. Demgegenüber steht das zweckfreie Spiel. Hier begreifen Kinder die Welt um sich herum, erwerben alle für sie notwendigen Fähigkeiten und entwickeln

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ihre Persönlichkeit. Wie bei einem Teppich weben die Kinder in dieser Phase die zusammenhängenden Fäden so ein, dass sie für sie einen Sinn ergeben. Sie begreifen spielerisch die Zusammenhänge des Lebens. Betrachtet man einen Teppich von der Rückseite, so ergeben die bunten Fäden keinen Sinn. Es ist ein wirres Muster, scheinbar zusammenhangslos ineinander verstrickte Fäden. Dreht man den Teppich jedoch um, so ergibt sich hinter der Konstellation ein Sinn, denn ein optisch schönes Bild erscheint, jeder einzelner Faden, der auf der Rückseite scheinbar wirr verwoben wurde, trägt zu diesem schönen Muster bei. Ein Spiel welches für uns vielleicht zwecklos und sinnbefreit erscheint, ist für Kinder ein wichtiger Bestandteil, um

den Teppich des Lebens zu weben, um Zusammenhänge zu erkennen und sich selbst als Teil des Ganzen zu verstehen.

Wirkliches Spielen ist zweckfrei Spielen ist als schöpferische »Urtätigkeit« des Menschen zu sehen, es ist nicht zweckdienlich und steht im Gegensatz zur Arbeit. Im Spiel zeigen sich wichtige Aspekte des menschlichen Zusammenlebens wie Konkurrenz, Macht, Führen und „Geführt werden“. Aspekte wie Anerkennung und Selbstbestätigung, Spaß und Freude kommen dabei auch nicht zu kurz. Beobachtet man ein Kind, das in der Küche mit Schüsseln spielt, so ist das zweckfreie Spiel beim Erkunden dessen, was mit


Das Spiel fördert die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper Gerade das frühkindliche Spiel ist von Bewegung durchdrungen, durch diese werden Zeit und Raum erlebt und gestaltet sowie Gegenstandsbezüge zum eigenen Körper oder zu Gegenständen in der kindlichen Lebenswelt hergestellt. Betrachten wir die Welt aus der Perspektive des Kindes, so geschieht die Welterschließung immer über den Körper und die Bewegung im spielerischen Kontext. Welche Bedingungen Kinder vorfinden müssen, damit sie zweckfrei spielen können, zeigt sich in den Merkmalen »Zeit«, »Platz«, »Materialien«, »Entscheidungsfreiheit« und »Ruhe«. Dies sind wesentliche Spielbedingungen und Voraussetzungen für ein gelungenes Spiel. Aber auch eine vorbereitete Umgebung, in der Eltern oder Kitas anregendes Material zum Spiel bereitstellen, das erlebnisreiche und spannende Spielmöglichkeiten bietet ist wichtig. Kinder lernen auch liebend gerne durch Vorbilder. Erwachsene, die kreativ und wahrhaftig mit ihren Kindern spielen, werden als aktive Spielpartner auf Augenhöhe wahrgenommen und motivieren so die Kinder und wecken ihre Neugierde.

Spielend lernen Es wird oft als banale Freizeitaktivität abgetan, dabei ist Spielen ein immens wichtiger Teil des Lernens. Wenn Kinder spielen, lernen sie. Und das meist unbewusst und ohne große Anstrengung. Kein Wunder also, dass auch in Schulen Unterrichtsinhalte immer öfter mit Hilfe von Spielen vermittelt, beziehungsweise gefestigt werden. Mit den richtigen Materialien können LehrerInnen den SchülerInnen Wissen mit Spaß im wahrsten Sinne begreiflich machen. Damit diese bei den Kindern als auch den PädagogInnen gleichermaßen gut ankommen, müssen sie gewissen Anforderungen entsprechen. „Meiner Erfahrung nach sind die beliebtesten Materialien die, die fächer- und generationsübergreifend einsetzbar sind“, weiß Matthias Höller von der Firma Höller Spiel. Aus diesem Grund setzt der Komplettausstatter für pädagogische Einrichtungen auch auf Produkte, mit denen man die unterschiedlichsten Impulse setzen kann – und das für mehrere Altersgruppen gleichzeitig, was sie besonders nachhaltig macht.

Wachsen und Lernen Im regelmäßigen Austausch mit PädagogInnen, passt Höller Spiel das Sortiment laufend den aktuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten an. Durch das Engagement und die über 20-jährige Erfahrung des Firmengründers wurde so aus einem Ein-Mann-Unternehmen ein renommierter Partner, wenn es um die Ausstattung von Krippen, Kindergärten, Horteinrichtungen und Schulen geht. „Besonders seit unsere eigenen Kinder in der Schule sind, hat sich unser Portfolio weiterentwickelt“, so der zweifache Familienvater. „Gleichzeitig zeigen sie uns immer wieder neue Anwendungsideen für bestehende Sortimentsartikel, an die wir selbst gar nicht gedacht hätten.“ So lernen die Erwachsenen durch das Spielen der Kinder. Weitere Infos: hoeller-spiel.at

Mit seinen Kindern wächst auch das Sortiment

Die Optimierung der Kindheit Was passiert mit Kindern, die nicht mehr zweckfrei spielen können? Ein Blick zurück in unsere ersten Lebensjahre zeigt, wie elementar das Spiel für die Entwicklung und damit das selbstorganisierte Lernen der Kinder ist.

Bilder: Höller Spiel

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dem Material „Schüssel“ alles möglich ist, deutlich zu erkennen. Das Spiel ist ein freier Umgang mit der Zeit. Und es ist erfüllte Zeit, denn es schenkt sinnvolles Erleben jenseits aller Erwartungshaltungen. Es ist ein Tun mit Spannung und Lösung, ein Umgang mit einem Partner – auch wenn dieser Partner nur die Schüssel, der Boden ist oder die Wand, welche dem Kind den elastischen Ball zurückwirft.

Durch den regelmäßigen Austausch mit PädagogInnen ist Matthias Höller immer am Laufenden


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Wer nicht spielt, verspielt sein Leben

Unsere ersten Lebensjahre sind geprägt durch die spielerische Aneignung der Welt. In dieser Phase des Lebens käme kaum jemand auf die Idee einjährigen Kindern Unterricht im Greifen, Krabbeln und Laufen zu erteilen. Der Wert des zweckfreien Spiels ist hier scheinbar unbestritten. Es gilt als selbstverständlich, dass sich Kinder ihre Fähigkeiten spielerisch selbst aneignen. Auch beim Erlernen der Muttersprache wird in der Regel davon ausgegangen, dass Kinder diese selbsttätig begreifen. Spätestens danach jedoch schlägt die Systematisierung und Ökonomisierung der Gesellschaft auch in der Kinderbetreuung zu und der Wert des zweckfreien Spiels sinkt. Der Leistungsdruck erhöht sich und Kinder müssen funktionieren. Das Spiel der Kinder gerät als Grundlage der frühkindlichen Bildung aus dem Fokus. Ins Hauptaugenmerk rücken nun Konkurrenz, gute Noten und Leistungsdruck. Aus dem Betreuungsplan in der Kita wird ein ausgefeilter Lehrplan, in dessen Mittelpunkt nicht mehr das Spiel als „Beruf des Kindes“ steht, sondern ein Lernen nach Programm. Das Kind wird ins „System“ eingegliedert. Die Zeit zum freien, selbstbestimmten und zweckfreien Spielen wird immer weniger. Der Erwachsene macht das Kind spätestens ab der Einschulung zum Objekt seiner eigenen Handlungen und Ideen. Für Kinder wird es dann unmöglich, die Welt im eigenen Tempo selbsttätig zu entdecken. 2007 stand in einem Artikel im SPIEGEL Folgendes zu lesen: »Samstags um zehn steht für Tim seit ein paar Wochen Mathematik auf dem Programm. Für 25 Euro pro Stunde erläutert Pädagogin Ulrike Körsmeier ihm und seinen sechs Mitschülern die Grundlagen der Geometrie. Das Ungewöhnliche des Unterrichts in einer schicken Berliner Altbauwohnung: Tim ist erst zwei« Eigentlich unfassbar! Verloren geht dabei die Zeit, in der Kinder mit ihrer angeborenen Neugierde und Entdeckerlust frei und selbsttätig ihre Umwelt erschließen können.

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Das „Bewegungsspiel“ als Tätigkeit ohne Leistungsdruck erhält schnell das Etikett „sekundär und unwichtig“ und die geheimen Orte, an denen Kinder sich außerhalb der elterlichen Kontrolle aufhalten und bewegen können, nehmen ab. Die Räume, in denen nun das Spiel stattfindet, sind normiert, überwacht und vor allem betreut, denn ab fortab verlagert sich das Spiel und Bewegung in Turnhallen, auf Spielplätze oder vor den Computer. »Gelänge es Deutschland, die Schülerleistungen um 25 Pisa-Punkte zu verbessern, könnten die Erträge der Deutschen Wirtschaft bis zum Jahr 2100 um 14 Billionen Euro steigen« In diesem Zitat aus dem Tagesspiegel vom 03.12.2019 wird deutlich, in welcher Konkurrenz das zweckfreie Spiel in unserem Bildungssystem steht. Die Welt scheint sich an ökonomischen Vorstellungen und nicht am Wert des zweckfreien Spiels für die Selbstbildung der Kinder zu orientieren. Folgt man dem System, so müssen schon Kinder in der Kita Leistung bringen und funktionieren. In diesem Denkschema verliert das zweckfreie, selbstorganisierte Spiel an Wert und wird überflüssig und nutzlos.

Der Begriff des „Spielens“ Was ist Lernen – was ist Spielen? Spielexperten warnen davor, den Begriff „Spiel“ inflationär für andere Zwecke zu instrumentalisieren und unter dem Deckmantel „Spielen“ fremdbestimmte Bildungsangebote für Kinder zu verpacken. Fragt man Kinder, was für sie Spielen ist, antworten diese oft ohne Umschweife: „Wenn ich tun kann, was ich will, wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin, wenn ich Abenteuer erlebe, wenn ich Spaß habe, wenn ich einfach mal nichts mache und rumchille, wenn ich mit meinen Freunden draußen bin…“ Spielen IST für Kinder Lernen, allerdings ohne Reglementierung und Bestimmung durch Erwachsene. Spielen IST Ideen entwickeln, etwas ausprobieren, verwerfen, neu beginnen. Spielen IST Lösungen finden, andere Perspektiven einnehmen, Erfahrungen sammeln, Rollen und Regeln aushandeln. Spielen IST, und das schon ab dem Säuglingsalter, eine Möglichkeit, die Welt kennenzulernen. Spielen bedeutet für das Kind eine subjektive Wirklichkeit zu einem


Freude am kreativen Experimentieren:

Colour Grip Buntstifte

Die Colour Grip Buntstifte stehen für „Spielen & Lernen“ - ein Sortiment von Faber-Castell, das für jede Phase der Kindheit pädagogisch sinnvolle und ergonomisch angepasste Schreibwerkzeuge und Zeichenutensilien entwickelt. In 48 Farben erhältlich, machen die Stifte die Welt ein Stückchen bunter und führen die Kinder spielerisch an das Arbeiten von Hand heran.

Was zeichnet die Colour Grip Buntstifte aus? Die Colour Grip Buntstifte erfüllen höchste Qualitätsansprüche: Sie sind mit einer spezialverleimten High-Performance-Mine ausgestattet und daher äußerst bruchfest. Dank der hochwertigen Pigmente, die in den Minen enthalten sind, entfalten die Farben auf dem Papier ihre besondere Leuchtkraft und Brillanz. Alle Pigmente sind vollständig aquarellierbar, das heißt, sie können mit etwas Wasser und einem Pinsel ganz einfach vermalt werden – eine faszinierende Technik, mit der Kinder jeden Alters im Handumdrehen tolle MalerPromotion

gebnisse erzielen und die sie gleichzeitig im Umgang mit dem Pinsel schult.

Warum ist die Dreikantform für Kinder besonders geeignet? Die ergonomische Dreikantform mit Griffzone aus rutschfesten Noppen entlastet die Kinderhand und ermöglicht so sicheres und ermüdungsfreies Malen und Zeichnen von Anfang an. ­Entspannte Hände beeinflussen die Gehirnleistung enorm und sorgen auch dafür, dass man sich beim Schreiben und Zeichnen auf den Inhalt fokussieren kann. Zusätzlicher nützlicher Nebeneffekt der Dreikantform: Der Stift rollt nicht vom Tisch.

Dreikantform und die Stiftdicke bieten den Fingern eine größere Kontaktfläche, die eine entspanntere Stifthaltung ermöglicht und so die Konzentration auf das kreative Arbeiten unterstützt. Der Jumbo Grip hat zudem eine extra dicke Mine, damit gerade großflächiges Zeichnen und Malen mühelos gelingt, er erlaubt aber auch feinere Striche.

Jumbo Grip vs. Colour Grip – welcher Stift für wen? Das Jumboformat ist für Kinder ab dem Vorschulalter bis zum Ende der zweiten Klasse ideal geeignet. Ab der dritten Klasse bevorzugen die meisten Kinder dann Stifte mit dünnerem Schaft. Allerdings ist der Jumbo Grip für Kreative jeden Alters eine gute Wahl, denn die

Das Interview wurde geführt mit Stephanie Ingrid Müller, Erziehungswissenschaftlerin und Spezialistin für Schrift-Sprach-Erwerb, ehem. Lehrkraft, Kunst- und Medienpädagogin, Pädagogischer Systemcoach, Sprach-entwicklungsexpertin (ZFU), Leiterin Mediastep-Institut – Ausund Fortbildung für Kita, Schule und Therapie.

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Wer nicht spielt, verspielt sein Leben

stimmigen Bild zu konstruieren. Kinder erfahren Glücksmomente oder üben sich in der Frustration. Sie lernen Regeln und sich daran zu halten. Sie üben nebenbei das Miteinander, den Umgang mit anderen, sich durchzusetzen oder zurückzunehmen. Sie nehmen andere Kinder wahr, lernen sie und ihre Handlungenweisen einzuschätzen und damit umzugehen. Und vor allem lernen sie durch die freie Auseinandersetzung mit sich selbst und den anderen tiefgreifenden Grundwerten wie Solidarität, Empathie und Nächstenliebe. Zu unterscheiden vom Spielen gilt es das „Lernen mit spielerischen Aktivitäten“. Dieses ist von Außenstehenden initiiert und beabsichtigt, mit Ziel, Zweck und Kontrolle des Lernerfolges durch Erwachsene. Erzieher, Lehrer oder Eltern, Trainer nutzen den eigentlichen Begriff des „Spielen“ und instrumentalisieren diesen für Spiels für andere Zwecke. Eltern schwanken nicht selten zwischen: „Kinder brauchen selbstverständlich das freie Spielen, um sich zu entfalten“ versus, „Kinder brauchen für ihr Spiel Impulse, eine Animation und Lernspiele“. Basierend auf der Sorge, „wenn sie immer nur zweckfrei und unbegleitet spielen, lernen sie ja nichts“ stellen sie

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ihren Kindern das gesamte Wohnzimmer voll mit sinnhaften Spieletools. Spielerischen Lerninstrumente türmen sich übereinander, weil wenn schon spielen, dann bitte schön auch gleichzeitig lernen. Andere Eltern vertrauen darauf: „Mein Kind lernt beim Spielen genau das, was es braucht, und dafür braucht es so viel Zeit wie möglich.“ Denn sie haben schon erkannt, dass das freie Spiel ihres Kindes vielleicht augenscheinlich zweckbefreit ist, aber sicherlich nicht sinnbefreit.

Ausblick In Kita, Hort und Schule gilt es deshalb, einen Rahmen zu schaffen, in dem „freies“ Spiel ohne „Spielbedingungen“ gelingen kann. Dies bedeutet, dass genügend Zeit vorhanden sein muss, um Innen- und Außenräume so gestalten, dass das Spiel der Kinder nicht nur durch Spielzeug, sondern auch durch Alltags- und Naturmaterial angeregt wird. Zentral ist auch die Haltung der Fachkraft, denn diese sollte in der Lage sein, sich zurückzunehmen. Als „achtsame EntwicklungsbegleiterIn“ sollte sie mit ihren Impulsen das Spiel der Kinder nicht von außen nach eigenen Vorstellungen lenken. Kinder haben ein Recht auf Spiel. Dieses Recht ist sogar in Artikel 31 UNKinderrechtskonvention verankert und

festgehalten. In einer Welt, in der alles, was wir tun immer effizienter, wirtschaftlicher und zweckdienlicher sein muss, bleibt kein Raum mehr für das, was uns als Mensch ausmacht und was unsere Kinder mehr als alles andere für die Entfaltung ihrer angelegten Potenziale brauchen: das spielerische, kreative und phantasievolle Ausprobieren all dessen, was möglich ist. Spiel wird in unserem Leben also dringend gebraucht. Frei nach dem bekannten Zitat der Professorin Renate Zimmer „Ihr müsst die Pfützen schützen“, müsste es heute also heißen »Schützt das zweckfreie Spiel«. Denn wer nicht spielt, verspielt sein Leben.


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Psychische Selbstverteidigung im Alltag


Psychische Selbstverteidigung im Alltag

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Von Lisa Gutzelnig

Psychische Selbstverteidigung im Alltag So können Kinder Übergriffigkeit selbstbewusst begegnen

„Ich konnte schon früh zeichnen wie Raphael, aber ich habe ein Leben lang dazu gebraucht, wieder zeichnen zu lernen wie ein Kind“. - Pablo Picasso

Unter Übergriffigkeit ist nicht nur körperliche Gewalt gemeint, sondern jedes respektlose Verhalten von Personen, das sich über die Wünsche und Bedürfnisse der eigenen Person hinwegsetzt, also unsere persönlichen Grenzen überschreitet. Lässt man sich die Glaubenssätze und Drohungen, die wir teilweise schon von unseren Großeltern kennen und die wir Erwachsenen nun unreflektiert unseren eigenen Kindern vorsetzen mal auf der Zunge zergehen, wird man schnell herausfinden, dass der Familienalltag für viele Kinder alles andere als wertschätzend ist. Nach wie vor und auch im 21. Jahrhundert gibt es noch zahlreiche Phrasen und vermeintliche Erziehungsmaximen, die die Rechte von unseren Kindern massiv beschneiden. Untenstehend ein paar Alltagsbeispiele, die Kindern oder der anderen vage bekannt vorkommen könnten.

„Bei uns wird gegessen, was auf den Tisch kommt.“ „Weil ich es sage. Das reicht als Erklärung.“ „Kinder, die was wollen, kriegen was auf die Bollen.“ „Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel Pause.“ „Gib der Oma mal ein Küsschen!“

Aber auch der Opa der seinem Enkelkind, das die ersten Kopffüßler malt, vormalt wie ein Mensch „wirklich“ aussieht, bringt nicht nur sich selbst um einmalig zauberhafte Bilder des Kindes, er schneidet damit auch etwas von dem originären Ausdruck und dem Selbstvertrauen des Kindes ab. Auch dieses Verhalten ist übergriffig. Auch die Tante, die vom Kind gegen seinen Willen einen Kuss einfordert oder die Mutter die bestimmt, welche Kleidung das Kind anzieht, obwohl es geäußert hat, dass es sich in den ausgesuchten Kleidungsstücken unwohl fühlt, zerstört durch die Übergriffigkeit langfristig Selbstvertrauen. Genau so wenig tut ein Vater der im Beisein seines 10-jährigen Sohnes intime oder private Details aus dessen Kleinkindzeit ausplaudert („Also, Kevin war erst mit vier Jahren trocken, wir dachten, der macht sein Abitur noch in Windeln.“) seinem Kind auf Dauer nichts Gutes. Diese Art von Kränkungen können ein Leben lang anhalten. Glücklicherweise haben wir vor Jahrzehnten in Österreich die Schwarze Pädagogik hinter uns gelassen, zumindest in den meisten Institutionen. In einigen Familien kann es trotzdem anders aussehen. Und auch als erwachsener Mensch wird man oft mit Distanzlosigkeit, Taktlosigkeit und Bevormundung konfrontiert, sodass man sich schnell wieder wie ein Kind fühlt – wenn man nicht aufpasst und gegensteuert. Daher ist es wichtig, in allen übergriffigen Situationen klar zu äußern,

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Psychische Selbstverteidigung im Alltag

Es finden sich Kritiker zu diesen Studien. Davon unabhängig sind Cuddys Vorträge kurzweilig und lehrreich, um ein Bewusstsein für Körpersprache zu entwickeln und zu sehen, wie sich Selbstbewusstsein und dessen Gegenteil nonverbal ausdrücken lassen. Auch ihre Vergleiche mit Superhelden und Tieren lassen sich bestens nutzen, um Rollenspiele für Kinder zu gestalten.

Selbstbehauptung für Kinder in der Praxis

dass das Verhalten des Gegenübers nicht okay ist. Denn was sich nicht gut anfühlt, ist auch nicht gut. Dieses Empfinden ist individuell und niemand muss sich deswegen abwiegelnd als „empfindlich“ bezeichnen lassen. Am besten hilft Sachlichkeit, manchmal auch ein Scherz. In den seltensten Fällen hilft jedoch „darüber schweigen“, denn es macht auf Dauer nicht glücklich, Unmut in sich hineinzufressen und oft interpretiert das Gegenüber Schweigen als Hilflosigkeit oder gar Sieg.

Selbstbehauptung und Körpersprache bei Kindern Selbstbewusstsein zeigt sich in unserer Körpersprache, bevor wir überhaupt den Mund aufmachen. Wie im Tierreich gilt: Wer sich großmacht, schüchtert Feinde ein, wer sich kleinmacht, hofft, übersehen zu werden. Letzteres mag manchen Tieren durch gute Tarnung gelingen, ist jedoch für uns Menschen selten erfolgreich. Wer abends einer Gruppe lauter Menschen begegnet, den Blick senkt und sich mit seinem Handy beschäftigt, statt erhobenen Hauptes weiterzulaufen, zieht eher die Aufmerksamkeit auf sich. Hinzu kommt, dass Täter ihre Opfer u. a. nach der Körpersprache auswählen: Wer Angst zeigt, fällt auf und macht sich so oft erst zum Opfer.

Da sich die meisten Menschen (und Kinder sowieso) ihrer Körpersprache selten bewusst sind, ist genau das der erste Schritt. Denn wer jemandem ein vehementes „Nein!“ entgegenschmettern will, senkt dabei nicht den Blick, wenn er es ernst meint. Wichtig ist, dass Körpersprache und verbale Aussagen sich nicht widersprechen. Das braucht nicht nur Übung, sondern auch Mut. Denn auch, wenn wir uns in Gefahrensituationen nicht unsichtbar machen können, ist es oft einfacher (wenn auch nicht erfolgversprechender), sich unauffällig, statt offensiv zu verhalten. Raumeinnehmende Posen sind daher effektiver, als sich kleinzumachen – in vielerlei Hinsicht. Interessante Vorträge über Studien zum Thema Körpersprache von Amy Cuddy sind bei YouTube zu finden, zwar auf Englisch, doch oft mit deutschem Untertitel. Eine ihrer Kernaussagen besagt, dass »Power Poses«, also raumeinnehmende Körperhaltungen, sich auch positiv auf den Hormonspiegel auswirken können: Der Cortisolspiegel sinke, der Testosteronspiegel steige. Wir fühlen also dank dieser Körperhaltung mehr Selbstbewusstsein und weniger Stress. Umgekehrt funktioniert das laut Cuddy übrigens genauso: Wer sich zusammenkauere, bilde mehr Cortisol und weniger Testosteron, fühle also mehr Angst und Unsicherheit.

Viele Kinder wissen nicht, dass sie Rechte haben, und vor allem nicht, welche. Dazu gehört nicht nur das Recht auf körperliche Unversehrtheit, sondern auch ein gewisses Maß an Selbstbestimmung. Niemand sollte essen müssen, was ihm einfach zuwider ist, geschweige denn unter allen Umständen den Teller leer essen. Und wer als Kind eine bestimmte Person im Verwandten- oder Bekanntenkreis nicht mag, darf sich von dieser Person fernhalten, ohne als schlecht erzogen zu gelten. Manche Erwachsenen scheinen sich leider nicht bewusst darüber zu sein, dass sie sich selbst in ähnlichen Situationen niemals so verhalten würden, wie es von Kindern manchmal noch immer verlangt wird. Wenn man erwachsen ist, hat einem ja keiner mehr was zu sagen. Da kann man den vollen Teller im EdelRestaurant zurückgehen lassen, wenn einem die Temperatur des Steaks nicht genehm ist, oder den Nachbarn vor Gericht zerren, wenn dessen Hecke ein paar Zentimeter in die eigene Gartenhälfte wächst. Den meisten Kindern wäre schon geholfen, wenn sie einfach nichts gegen ihren Willen tun müssten (Dinge wie Schul- oder Kindergartenbesuch, Zahnarzttermin und Schlafen weit vor Mitternacht natürlich ausgenommen). Wer seine Haare als Kind wachsen lassen will, sollte nicht von seinen Eltern zum Frisör geschleift werden. Und wenn ein Kind einen Fehler macht oder sich unangenehm verhält, ist weder Taschengeldentzug noch Stubenarrest noch Liebesentzug oder die Wegnahme

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Psychische Selbstverteidigung im Alltag

von Eigentum wie Spielzeug oder gar Haustieren eine akzeptable Maßnahme. Wo kämen wir hin, wenn uns der Chef einfach mal einen Monat kein Gehalt überweist, weil ihm unsere Meinung im Meeting nicht gepasst hat? Auf manche Dinge müssen sich Kinder eben unter allen Umständen verlassen können. Je früher Kinder dies lernen, umso erfolgreicher werden sie später darin sein, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und ihr eigenes Leben selbstwirksam zu gestalten. Im besten Fall, reden Eltern neben Verboten mit Kindern auch über Wünsche, Rechte und Kompromisse, und verdeutlichen ihnen, dass es völlig okay ist, NEIN zu sagen, wenn man sich bei einer Sache unwohl fühlt. Aussagen von Eltern wie: „Weil ich das so will“, „weil man das so macht“ oder „weil XY sonst traurig ist“ gehören leider immer noch zum Eltern - Kind- Alltag, und vergiften jegliche Möglichkeit einer selbstwirksamen Kindesentwicklung. Das sind einfach keine Argumente, erst recht keine guten.

Übungen und Rollenspiele für Kinder Am besten lernen Menschen durch Handeln. Als Einstieg ins Thema eignet sich beispielsweise eine Übung, die oft auch Teilnehmer in Anti-Aggressionsund Coolness-Trainings durchführen: Ein Kind steht in der Mitte, der Rest der Gruppe im Kreis mit einem Abstand von mehreren Metern herum. Auf ein Zeichen läuft die Gruppe langsam auf das in der Mitte stehende Kind zu. Sobald dieses Kind sich unwohl fühlt, weil ihm die anderen zu nah kommen, sagt es laut Stopp. Diese Übung hilft, sich bewusst zu machen, welchen Wohlfühl-Abstand man zu anderen Menschen braucht, denn nicht für jeden Menschen gilt die bekannte Armlänge Abstand. Außerdem lernen die Kinder durch diese Übung, dass es völlig in Ordnung ist, individuell eine Grenze zu ziehen und das auch verbal zu äußern, anstatt es zu ertragen.

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Übungen zum Thema Körpersprache Zusätzlich können Sie mit Ihren Kindern Körpersprache zum Thema machen und gemeinsam ausprobieren, wie man ohne Worte bestimmte Stimmungen und Gefühle ausdrückt, wie z. B. Freude, Angst, Nervosität oder Schmerz. Können die Kinder die dargestellten Gefühle erraten? Dazu eignen sich auch kurze Szenen für Rollenspiele, die sowohl nonverbal als auch verbal umgesetzt werden können, z. B. zu folgenden oder ähnlichen Situationen: Ich freue mich auf die Ferien. Ich laufe im Dunklen alleine durch den Wald. Ich bin müde. Ich habe gleich einen (Zahnarzt-) Termin. Ich verstehe etwas nicht. Ich habe einen Wettbewerb gewonnen. Ich höre einen guten Witz. Ich soll eine Spinne / Schlange / Ratte streicheln. Ich habe Streit mit meinem Freund / meiner Freundin. Ich glaube nicht, was du mir sagst.

Rollenspiele eignen sich auch gut, damit Kinder lernen, wie sie sich in übergriffigen Situationen verhalten können, beispielsweise, indem sie deutlich ihre Gefühle äußern, um Hilfe schreien, jemanden um Hilfe bitten oder ihr Gegenüber zur Rede stellen – je nach Situation: Ich werde beleidigt. Ich werde grob am Arm gepackt. Jemand äußert sich abfällig über meinen besten Freund / meine beste Freundin. Ich werde überfallen. Jemand macht sich über mein Aussehen lustig. Jemand droht mir Prügel an. Ich werde von jemandem ignoriert. Durch dieses Training kann man dem Kind einen kleinen Werkzeugkasten an die Hand geben, durch den es im Ernstfall besser gerüstet sind und so weder hilflos noch mit Gewalt oder Aggression reagieren muss.


Die Faszination der Gesteine Wie Kinder mehr über mineralische Bodenschätze in Österreich erfahren

Steine gehören zur Lebenswelt des Menschen. Überall begegnen sie uns. Schon kleine Kinder greifen als willkommenes Spielzeug danach und erkunden, was sich mit ihnen alles machen lässt. Diese kindliche Entdeckerfreude ist ein reichhaltiger Nährboden für motiviertes Lernen – und genau das möchten wir fördern. Die natürliche Neugierde der Kinder lässt jede Betriebsführung im Tagebau zu einem einzigartigen Erlebnis werden.

Steinbruch, Sand- oder Kiesgrube hautnah erleben Schulklassen und Kindergartengruppen wird in den Gewinnungsstätten vermittelt, wie Steine entstehen und wofür wir sie brauchen. Die Lerninhalte zum Thema Gesteine führen ins Reich der Erdgeschichte, Geologie und Biologie. Gemeinsam tauchen wir im Steinbruch, Sand- oder Kiesgrube in den Prozess der Rohstoffgewinnung ein und zeigen, welche Arbeitsschritte notwendig sind, um große Brocken in unterschiedliche Gesteinskörnungen zu zerkleinern. Und welche Produkte daraus entstehen.

Wo begegnen uns mineralische Rohstoffe? Ein Kakao in der Früh aus der Lieblingstasse, die gemütliche Fahrt mit dem Bus über eine ordentlich asphaltierte Straße oder der gebannte Blick auf das Lieblingsspiel am Handy – das alles würde es ohne mineralische Rohstoffe nicht geben. Gesteine, zerkleinert in die unterschiedlichsten Größen, sind die Quelle zahlreicher Produktionsketten. Sie stecken in Baurohstoffen für Häuser und Straßen, Glas, Keramik und sogar Arzneimitteln. Die jungen Erwachsenen erfahren zudem, wie ein nachhaltiges Wirtschaftssystem funktioniert. Mineralische Baustoffe wie Beton, Ziegel oder Stein werden im Kreis geführt und können bis zu 100 Prozent rezykliert werden.

Biologische Vielfalt ­entdecken Wer hätte gedacht, dass in den großen Gruben neben gewaltigen Maschinen auch seltene Tiere und Pflanzen ein neues Zuhause finden? Die gepflegten Ersatzlebensräume wie etwa sandige Felswände, Trockenrasenbereiche oder Gewässer ziehen bedrohte Tiere wie Bie-

Weitere Informationen: forumrohstoffe.at | abenteuer-erzberg.at Promotion

nenfresser, Feuersalamander, Erdkröten, Uhus oder Uferschwalben an.

Mineralische Rohstoffe in Österreich Sand, Kies, Naturstein und Erz werden hierzulande in insgesamt 350 Steinbrüchen und 950 Sand- und Kiesgruben gewonnen. Die Standorte sind nicht nur aus geologischen Gründen über das ganze Land verteilt. Die regionale Verfügbarkeit ist speziell im Hinblick auf kurze Transportwege ein großer Vorteil.

Auf ins Abenteuer Erzberg! Damit all das nicht nur Theorie für unsere Kinder und Jugendlichen bleibt, kann man viele der Betriebe auf Anfrage besuchen. Der steirische Erzberg, das größte und modernste Erzabbaugebiet Mitteleuropas, bietet über Abenteuer Erzberg von Mai bis Oktober regelmäßige Führungen an. Dabei wird die Wichtigkeit der mineralischen Rohstoffe für kleine und große Forscher ausführlich erklärt!


Von Lisa Gutzelnig

Nachhaltige Selbstverteidigung für Kinder Raufen, toben, rangeln – das Ausprobieren der eigenen Kräfte gehört bei Kindern zum Wachstumsprozess. Es macht sie mental und körperlich stärker. Beim Kampfsport können sie diesen Trieb ausleben und lernen, ihn zu kontrollieren. Der kindlichen Lust am spielerischen Kräftemessen bietet das Kampfsporttraining einen idealen Raum. Das beste Einstiegsalter dafür ist mit fünf oder sechs Jahren, das hängt aber stark von den Voraussetzungen des Kindes ab. Wenn die Kinder älter – und kräftiger – werden, kommen immer mehr körperliche Verteidigungsmöglichkeiten hinzu: Wie kann man sich aus Griffen befreien? Wie lässt sich ein Angreifer durch Tritte und Schläge aufhalten? Und wie fällt man so, dass man sich nicht verletzt? All das sind Inhalte von Selbstverteidigungskursen für etwas größere Kinder. Ab etwa zwölf Jahren sind Teenager übrigens in der Lage, es mit den richtigen, trainierten Techniken mit einem Erwachsenen körperlich aufzunehmen.

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Das Thema Selbstverteidigung ist sehr komplex und vielfältig. Wir haben dazu ein Interview mit Frank Schrader geführt. Der VIP-Bodyguard lebt seit gut zehn Jahren auf Mallorca und ist der Personenschützer des Vertrauens von A-Promis und Wirtschaftsgrößen. Er bewacht Superstars wie Cate Blanchett , George Clooney, Leonardo DiCaprio oder Gigi Hadid. Im Gespräch mit uns verrät der 1,90 Meter große Schwarzgurtträger im AntiTerror-Kampf (ATK), worauf es bei nach-

haltiger Selbstverteidigung ankommt, welchen Wünschen die Eltern gerecht werden sollten und warum es manchmal hilfreich sein kann mit seinen Kindern ein „Codewort“ zu vereinbaren.

Herr Schrader, wie kann Selbstverteidigung nachhaltig sein? Körper, Geist und Seele werden beim richtigen Erlernen der Kampfkunst nachhaltig gepflegt und geformt. Die meisten Kampfkünste haben ihre Wurzeln im asiatischen Raum, jahrhundertealte


Bild: Instagram/frankyschrader

Nachhaltige Selbstverteidigung für Kinder

Traditionen und Philosophien werden damit beim richtigen Lehrer und Meister (Sensai) im Dojo (Trainingsort) mitgegeben. Dazu gehört allein schon der gegenseitige Respekt vor dem Meister durch das Verbeugen, den der Meister selbstverständlich erwidert. Respekt wird aber eben auch dem Ort durch Verbeugen vor dem Betreten des Ortes entgegengebracht.

Lange vor den ersten Schlägen, wird das Fallen geübt, Seitwärts, aus Höhe, rückwärts, abrollen, dem Sturz die Energie nehmen. Ich weiß nicht wie oft mir das selber schon geholfen hat, beim Sturz vom Fahrrad habe ich mich instinktiv zusammengerollt und bin ohne Schaden davon gekommen. Die Angststarre im Falle eines Angriffes wird dabei durch eine parate Lösung einer Situation im Kopf umgangen. Ein überaus wichtiger Teil in der Entwicklung eines Kindes und essenziel für jede Art von Auseinandersetzung!

Inwiefern kann Selbstverteidigung Kindern helfen, Grenzen zu ziehen? Können Kinder durch Selbstverteidigung lernen besser „Nein“ zu sagen? Kinder lernen im Selbstverteidigungstraining nicht nur auszuteilen, sondern

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sie lernen vor allem auch auszuhalten und einzustecken. Sie müssen dabei ihre Energien beherrschen und ihre eigene Kraft einschätzen. Das Bewusstsein und Wissen um die eigene Kraft, kann schon beim Gegenüber alleine durch eine selbstbewusste Haltung hervorragend ein klares „Nein“ vermitteln. Wer die Philosophie hinter der Kampfkunst schätzt, lernt Ruhe, Selbstbeherrschung und das Ruhen im Geiste. Wenn dies einmal manifestiert ist, wird es eine Hilfe bis ins hohe Alter sein.

Wie können Kinder die richtige Einschätzung und richtiges Verhalten in gefährlichen Situationen lernen? Eine Situation richtig einzuschätzen, sowie die eigene Position darin zu finden, sind im Kampfsport Grundvoraussetzungen. Aus dem Weg gehen ist im Übrigen immer die beste Wahl, sich aber

voestalpine Stahlwelt Technologie und Innovation erleben Schule ist mehr, als nur im Klassenzimmer zu sitzen und zu lernen. Bei Ausflügen werden Dinge aus erster Hand erlebt, Erfahrungen gemacht und die Klassengemeinschaft gestärkt. Dafür eignet sich ein Besuch der voestalpine Stahlwelt, bei dem die Schülerinnen und Schüler in die faszinierende Welt des weltweit tätigen Stahl- und Technologiekonzerns voestalpine eintauchen können. Bei der Führung vermitteln die Guides Hintergrundinformationen zum Werkstoff Stahl, seiner Herstellung, Verarbeitung und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.

Einfach online buchen Die neue Website der voestalpine Stahlwelt bietet die Möglichkeit einfach und schnell Führungen selbst zu buchen. Mit wenigen Klicks ist die Buchung fixiert. Natürlich steht das Customer Service auch weiter für telefonische Buchungen zur Verfügung.

Kontakt & Info Führung reservieren: +43/50304/15-8900 anmeldung.stahlwelt@voestalpine.com www.voestalpine.com/stahlwelt Tipp: Auch im Zeitgeschichte Museum werden wieder Führungen angeboten.

Einen besonderen Blick hinter die Kulissen der voestalpine bietet die Werkstour. In Multimedia-Bussen fahren die Besucher über das größte Industriegelände Österreichs. Dabei werden einige Produktionsanlagen, wie zum Beispiel der Hochofen direkt besucht.

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Erlebnis Werkstour

Außergewöhnlich – die Architektur der voestalpine Stahlwelt ist einem Periskop nachempfunden

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Nachhaltige Selbstverteidigung für Kinder

bei Ausweglosigkeit selbstsicher der Situation zu stellen, gehört auch dazu. Die Einschätzung des Gegenübers, die Situation und den Ausgang schon im Kopf haben, all das wird beim Kindertraining erlernt und geübt. Wie stehe ich, wer ist scheinbar der ­Stärkste, wie komme ich hier raus? Wichtige Fragen, welche gern im Dojo auch im Mehrkampf erlernt werden. Immer öfter gehen Trainer deshalb auf Alltagssituationen ein. Sie stellen unangenehme Situationen nach, verlassen dabei den normalen Trainingsraum und begeben sich raus aus der Komfortzone auf die Straße, wo der Boden nicht weich gepolstert ist.

Welche Hilfsmittel können Eltern ihren Kindern gegen Gefahren im Alltag an die Hand geben? Das elterliche Zulassen, dass sich der Geist des Kindes eigenständig formt, ist immer noch das beste Hilfsmittel, denn ein starker Geist schafft alles! Vertrauen in kindeseigene Lösungen, das Kind mal „machen lassen“ und nicht immer für jedes vermeintliche Problem die Lösung parat haben. Oft wird die Position des Kindes dadurch nämlich geschwächt. Ebenso hilfreich ist das Vertrauen, dass das Kind auch mal eine Aufgabe allein bewältigen kann, auch wenn die Lösung für den Erwachsenen nicht leicht erscheint.

Welches Werkzeug gibt es gegen Mobbing im Alltag?

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Der erste Schritt ist immer der Hinweis auf Mobbing. Das Kind quasi beim Namen nennen. Zum Glück gibt es immer mehr Werkzeuge gegen das Mobbing der Kinder im Alltag, da eine Sensibilisierung stattgefunden hat. Es gibt Vertrauenslehrer an der Schule, Trainer aber eben auch geschulte Institutionen können auch anonym um Hilfe gebeten werden. Probleme werden dort nicht abgetan, sondern ernst genommen. Das Kind wird ernst genommen, ein wichtiger Schritt in die absolut richtige Richtung.

Ist es sinnvoll mit seinen eigenen Kindern eine Art „Code Wort“ auszumachen? Ja, ich bin alleine schon beruflich ein großer Freund von Codewörtern. Es gibt oft Situationen, in denen ein Problem nicht klar angesprochen werden kann, ob am Mobiltelefon oder am Spielplatz gegenüber den Eltern oder Begleitern, wie zum Beispiel Lehrern, fühlt sich ein Kind unwohl und will raus aus einer Situation, hilft ein gut gewähltes Codewort immer zu alarmieren.

zur unmittelbaren Abwehr einer Gefahrensituation vergessen werden. Ich persönlich mag das Reinschnuppern in andere Kampfarten, ich suche mir gern das Positive und Effektive aus Allem.

Was ist das beste Einstiegsalter für Kampfsport? Ich würde ein Alter von etwa sechs Jahren für Judo oder Karate empfehlen. Bei guten Trainern wird alles sehr spielerisch erlernt. Eltern dürfen sich dann aber schon nach etwa einem Jahr daran erfreuen, wenn das Kind kontrolliert abrollt oder gut ausgebildete Reflexe hat. Andere Arten wie Boxen und Ringen würde ich erst ab etwa 12 Jahren empfehlen. Wenn es um das reine Boxtraining geht, welches unheimlich effektiv ist, kann auch schon früher begonnen werden.

Welche Kampfsportarten eignen sich für Kinder am besten?

Vermittelt Selbstverteidigung für Kinder echte „Kampftechniken“?

WingTsun: Gerade den Mädchen oder eben physisch etwas schwächeren Kindern würde ich WingTsun empfehlen. Vor allem Selbstbehauptung und das Bestehen in Konfliktsituationen wird in diesem Sport hervorragend gelehrt.

In Kampfsport steckt nicht umsonst das Wort Sport, heißt, dass alles in einem Regelwerk stattfindet, je nach Kampfart sind Tritte verboten und reglementiert, Würfe, Kopfstöße etc. auch. In der Realität können diese Regeln dann aber gern

Akaido: Einst in Japan entwickelt gilt diese Kampfkunst als besonders defensiv, die Kraft des Angreifers wird dabei potenziert und mit ihm verstärkt. Ein


Nachhaltige Selbstverteidigung für Kinder

gegen mich geführter Schlag wird weitergeleitet, verstärkt. Der Gegner trifft nicht, wird durch das Ausweichen aber in seinem Schwung verstärkt. Diese Art des Kampfes benötigt Jahre und ist aber sehr elegant. Judo: Bei Judo prägen Würfe und Aushebelungen die Kampfkunst, Fallen, aufstehen, den Gegner an der Jacke greifen, Beinstellen. Sehr kontaktreich und vielfältig. Ein hervorragender Einstieg und Grundlage für alle weiteren Sportarten.

Wie kann man Selbstverteidigung so lehren, dass es die Kinder nicht zur Gewalt animiert? Mein Großvater vermittelte mir sein Wissen als Polizeibeamter recht früh mit der Abwehr und dem Konter von Schlägen. Im Schulbus wollte ich dies meinem Schulkameraden demons-

trieren. Er sollte mich angreifen mit einem Schlag, ich konterte und seine Nase blutete. Das hat mich sehr erschrocken, denn ich w ­ usste damals noch nicht um meine Kraft, wir waren zwar weiterhin Freunde und konnten später darüber lachen, nachhaltig habe ich aber viel darüber nachgedacht, wie und mit welcher Härte ich meinem Gegenüber gegenübertrete. Das Wissen um die eigene Kraft, Körperbeherrschung und Vermeidung unnötiger Kampfhandlungen, sollten oberstes Ziel im Training sein. Wie oft schon habe ich einen Kampf vermeiden können, alleinig durch Ausstrahlung, einen sicheren Stand und meinem Blick. Alles hierbei ist Psychologie. Vielen Dank für das Interview Herr Schrader.

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Ungeheuer wütend - von Stefanie Rietzler, Nora Völker-Munro und Fabian Grolimund September 2023

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Die Prinzessin von Wohl-Herzogien und ihr Drache sind allerbeste Freunde. Auch wenn diesen witzigen und liebenswerten Drachen manchmal eine rasende Drachenwut packt. Er faucht und brüllt, wenn etwas nicht nach seinem Willen geht! Er tobt, wenn er sich so sehr auf etwas gefreut hat, aber die Pläne sich plötzlich ändern! Dieses liebevoll illustrierte Kinderbuch für Kinder zwischen fünf und neun Jahren vermittelt ihnen, warum wir alle manchmal wütend werden, was die Wut uns sagen will und wie man seine Wut ausdrücken kann, ohne dabei zerstörerisch zu sein. bit.ly/sa-ungeheuer-wuetend

Das krisenfeste Kind von Verena Friederike Hasel September 2023

€ 23,50

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Die Schulen von heute entscheiden darüber, wie unsere Welt morgen aussieht, und ob unsere Kinder gut durch schwierige Zeiten kommen. Künstliche Intelligenz wird immer mehr Aufgaben übernehmen, zahlreiche Jobs werden wegfallen, andere neu entstehen. Die Autorin Verena Friederike Hasel widmet sich der Frage, was und wie Kinder im 21. Jahrhundert lernen sollten. Sie erklärt die lernpsychologischen Grundlagen neuer Methoden, räumt mit verbreiteten Missverständnissen auf und entwirft ein sehr konkretes Bild davon, wie Selbstregulation, Eigenverantwortung, Kreativität, Gemeinschaftsgefühl und Kommunikationsfähigkeit am besten gefördert werden können. bit.ly/sa-das-krisenfeste-kind


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