September 2013 • Nr. 13
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Bauen & Wohnen Vertreter des regionalen Handwerks zur Entwicklung im Baugewerbe • Stadt, Land, See bei Stuckert Wohnbau • Bauverein Breisgau startet mit dem Uni-Carreé • Lösung im Streitfall Lindenmattenstraße • Stiftungsoffensive von Matthias Sasse Immobilien • WOBAG baut „grün“ in der March • Familienheim Freiburg mit Vorzeigeprojekt am Sternwald • Siedlungswerk mit neuem Bauvorhaben im Rieselfeld • Hohe Umweltstandards bei Dürrschnabel Industriebau • S-Immo-Chef kritisiert Dämmwahnsinn • Freiburger Stadtbau aktiv gegen Wohnungsnot • Die Immobilienspezialisten der Volksbank Freiburg • Aurelis erfolgreich in der Vermarktung am Güterbahnhof • Energie sparen mit Pellets + Solar
Editorial
Sorgenkind sozialer Wohnungsbau
Inhalt Editorial / Inhalt
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„Das ist Schwachsinn.“ Interview mit Vertretern des Handwerks 4-6 Stuckert: Stadt, Land, See
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BVB: Die Genossen und der Wettbewerb ums Uni Carré 9 Recht: Bagger frei in Littenweiler: Neues Bauvorhaben an der Lindenmatte 10-11 Makler: MSI GmbH als Impulsgeber
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WOBAG: Grünes Haus
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Familienheim: Fertig am Sternwald
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Recht: In der Hitze der Nacht – Musterprozess zum Wärmeschutz
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Siedlungswerk: Das neue Projekt Wohnen im Rieselfeld
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Industriebau: Dürrschnabel sehr aktiv
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S-Immo: Kritik von Thomas Schmidt 22 Stadtbau: 1000 neue Wohnungen gegen 24 die Freiburger Wohnungsnot Einrichten / Türen: Hartmann, Arnold 26 und Leonhard Paul Makler: Die Immobilienspezialisten der Volksbank
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Aurelis: Tempo am Güterbahnhof
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Energie: Interview mit der PelletExpertin Martina Schellinger
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s war nur eine Randbemerkung, die der Stadtbau-Geschäftsführer Ralf Klausmann bei der Bilanzpressekonferenz fallen ließ: Gewinne würden auch für den defizitären sozialen Wohnungsbau verwendet. Bizarr: Trotz der Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die für Kredite null Prozent Zinsen (!) verlangt, machen Unternehmen, die sozial bauen wollen, Defizite? Ob unterm Strich rote Zahlen herauskommen, entscheidet sich sprichwörtlich aufm (Bau-)Platz. Liegt der in Freiburg, kostet ein Quadratmeter schnell 700 Euro, in guten Lagen auch mal das Doppelte. Durch die vielstimmig kritisierte Verpflichtung zum Bau von Tiefgaragen, durch den lokalen Drang zu immer energiesparenderen und damit teureren Gebäuden und die im engen Freiburg oft nicht hoch ausgenutzten Grundstücke, kann der Quadratmeter Wohnraum
in der Herstellung mit Grundstück und Finanzierungskosten und ohne jeden Deckungsbeitrag schnell bei 2700 Euro oder drüber liegen. Wird der sozial gebaut, muss die Miete ein Drittel unter dem Spiegel liegen. Angenommen, sie läge dann bei 6,80 Euro, also jährlich bei rund 82 Euro. Wenn der Bauherr nur fünf Prozent Rendite für sein Risiko haben möchte, dann dürfte der Quadratmeter im Bau nur 1640 Euro kosten. Wer mehr zahlt, macht Miese. Es gibt nur diese zwei Stellschrauben: Den Grundstückspreis und die Baukosten. Das Land sollte die Tiefgaragenverpflichtung im Keller verschwinden lassen, und der Gemeinderat aufpassen, dass die Stadt nicht nur gegen Höchstgebot verkauft und er selber mit seinen energetischen Vorschriften den sozialen Wohnungsbau nicht behindert. Wir wünschen anregende Lektüre Lars Bargmann, Chefredakteur 5 Anzeige
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chilli | bauen & wohnen | 09.2013 | 3
Die drei vom Handwerk und der Journalist (von links): HWK-Vizepräsident Christof Burger, Kreishandwerksmeister Johannes Ullrich, Lars Bargmann und Bernhard Sänger, Präsident des Vereins Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Foto: © tbr
„Das ist ein Schwachsinn“ chilli-Interview mit Vertretern des regionalen Handwerks
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as Bauen ist in Freiburg eines der zentralen, wenn nicht das zentrale politische Thema. Über dieses sprach chilli-Chefredakteur Lars Bargmann jetzt mit Christof Burger, Vizepräsident der Handwerkskammer Freiburg (HWK) und Bauunternehmer, Bernhard Sänger, Präsident des Vereins Bauwirtschaft Baden-Württemberg, und dem Kreishandwerksmeister Johannes Ullrich.
chilli: Herr Burger, Herr Sänger, Herr Ullrich, Sie kommen gerade aus einem Termin mit dem Baubürgermeister Martin Haag. Worum ging es? Sänger: Es ging vor allem um den Bau des neuen Technischen Rathauses. Es war Wunsch der Kammer zu klären, wie hier die Vergabe der Aufträge geplant ist. Es war ein sehr fruchtbares Gespräch. Wir können unseren Betrieben jetzt sagen, wie es abläuft. Ullrich: Die Kommunikation mit der Stadt ist uns sehr wichtig. Die Mittelstandsförderung des regionalen Handwerks steht im Vordergrund. Es war ja nicht immer so, dass die öffentliche Hand von sich aus bekannt hat, dass sie auf eine GU-Ausschreibung (Vergabe an einen Generalunternehmer, d. Red.) verzichtet. Es gab 4 | chilli | bauen & wohnen | 09.2013
viemehr einen Run auf GUs. Wenn aber ein GU das bekommt, dann schert sich der möglicherweise oder sogar wahrscheinlich nicht ums regionale Handwerk. chilli: Zudem wird’s mit GU teurer, da der ja auch Geld für seine Koordination und die Gewährleistungsabwicklung bekommt. Sänger: Und das können schon mal 18 Prozent sein. Burger: Eine Studie des Bundesrechnungshofs sagt für öffentliche Ausschreibungen, dass die gewerkeweise Vergabe günstiger ist. Und der Baubürgermeister geht zudem davon aus, dass er ohne GU auch schneller bauen kann. chilli: Gibt es eigentlich Erkenntnisse darüber, wie viel Prozent der öffentlichen Aufträge von Stadt und Land in Freiburg ans regionale Handwerk gehen? Martin Düpper (HWK-Sprecher): Nach Angaben der Stadt Freiburg liegt der Anteil seit 2009 konstant zwischen 83 und 86 Prozent. Burger: Für uns ist wichtig, dass die öffentlichen Auftraggeber sich an die Mittelstandsschutzklausel halten. Wenn das vereinbart wird, dann haben unsere Be triebe eine reelle Chance, die Aufträge zu bekommen. Dann kommen weniger Firmen zum Zuge, die einfach
Handwerk Sub- und Subsubunternehmer holen. Und wer die Stammpersonalklausel berücksichtigen muss, der kommt nicht aus Norddeutschland nach Freiburg … Sänger: … ein gutes Stichwort: Die Straßenbahn-Linie von der Johanneskirche nach Günterstal hatte einst ein Bremer Unternehmer gebaut. Damals herrschte eine Preistreiberei ohne Ende. Ich meine, es müsste zu der Mittelstands- und Stammpersonalklausel auch noch eine Öko-Klausel her, die berücksichtigt, welche Mehremissionen bei auswärtigen Auftragnehmern anfallen. Die Schweizer haben solche Klauseln in ihren Vergabeverordnungen. chilli: Hat sich fürs Handwerk durch die Wiedereinsetzung eines Baudezernenten etwas geändert? Ullrich: Natürlich wirkt sich das sehr positiv aus, jetzt gibt es endlich wieder einen Ansprechpartner. chilli: Zuvor nicht? Ullrich: Zuvor wussten viele nicht, an wen sie sich mit welchen Anliegen wenden müssen. Man merkt, dass unter Haag viele Aufgaben in Angriff genommen werden, die jahrelang brachlagen. chilli: Die Verantwortlichen im Rathaus haben spät erkannt, dass ohne einen neuen Stadtteil die soziale Balance in Freiburg wegen der steigenden Kauf- und Mietpreise von Wohnraum gefährdet ist. Sänger: Norbert Schröder-Klings (von 2007 bis 2011 Chef des Referats für Bauen und Stadtentwicklung, d. Red.) war überzeugt, dass er die benötigten Flächen allein mit der Innenentwicklung schafft. Er hat sehr viele Bebauungspläne gemacht, aber das waren die einfachen, Haag hat jetzt nur noch die schweren. chilli: Schröder-Klings hat das Brielmann-Gelände gemacht, St. Urban, das Quartier Unterlinden … Burger: 2007 oder 2008 hat er aber auf einer Podiumsdiskussion der HWK gesagt, wir brauchen in Freiburg keine Neubauten mehr. Wir setzen auf die energetische Sanierung. Das hat mich überrascht, das war der Irrtum, da sind falsche Weichen gestellt worden. chilli: Es ist aufgrund vor allem statistischer Fehleinschätzung in Freiburg viele Jahre zu wenig Wohnungsbau gemacht worden. Wie stark hat das Handwerk darunter gelitten? Ullrich: In erster Linie sind die Leidtragenden die, die bezahlbaren Wohnraum brauchen. Sänger: Das Handwerk hat nicht besonders gelitten. Wir hatten das Glück, dass die Konjunkturprogramme in der Krise gegriffen haben und die Leute in Immobilien statt in Aktien investieren. Jetzt greifen der demografische Wandel und die energetische Sanierung, ich mache mir um die Zukunft der Branche keine Sorgen. Burger: Ich muss ein bisschen Essig in den Wein schütten. Wir haben im Moment zwar eine ausgezeichnete
Konjunktur im Bauhauptgewerbe. Aber wir hatten einen sehr langen Winter und die Betriebe konnten eigentlich erst ab Mai arbeiten. Die holen das vom Umsatz her nicht mehr auf. Das ist keine Hochkonjunktur, sondern eine Sonderkonjunktur. Sänger: Im Moment sind die Auftragsbestände höher als 2012. chilli: Viele Bauträger stöhnen, dass sie keine Handwerker bekommen und wenn, dann nur zu deutlich höheren Preisen als noch vor zwei Jahren. Gibt es zu wenig Handwerksbetriebe in der Region? Sänger: Wenn die Leute behaupten, die Handwerker verdienen sich in diesen Tagen eine goldene Nase, dann ist das Käse. Wir hatten Lohn- und Materialpreissteigerungen, Bitumenpreise etwa sind derzeit so teuer wie seit zehn Jahren nicht. Ullrich: Und wenn wir vom Dämmen sprechen, dann ist auch Styropor hochgeschossen. Burger: Wir haben aktuell Preissteigerungen von etwa drei Prozent pro Jahr. Wenn die Stadt heute also eine Kostenschätzung fürs neue Rathaus macht, dann müssten diese drei Prozent eigentlich schon heute einkalkuliert werden. Das macht man nicht, weil der Gemeinderat dann heute schon über das Haus von
Falsche Weichen gestellt
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Handwerk morgen positiv entscheiden müsste. Die Kostenschätzung hinkt den realen Preisen regelmäßig hinterher. chilli: Was wir gerade mit der Rottecklinie erlebt haben, die 43 Prozent oder fast 17 Millionen Euro teurer wird als geplant. Auch das Rathaus wird also teurer werden als heute erklärt wird? Burger: Nein. Das haben wir nicht gesagt. chilli: Anders herum, wäre es vielleicht möglich, dass zum Ansatz heute mindestens fünf Prozent dazukommen, weil die Arbeiten ja erst in zwei Jahren in Angriff genommen werden? Burger: Man muss davon ausgehen, dass nach der Ausschreibung die Preise andere sind als heute. chilli: Was erhofft sich das regionale Handwerk von den Gutleutmatten? Dort sollen 500 Wohnungen gebaut werden, ein Vermarktungskonzept schreibt Flächen für den sozialen Wohnungsbau, die Freiburger Stadtbau, Baugruppen und die Genossenschaften vor. Ullrich: Mit den Genossenschaften und der Stadtbau haben wir drei große Auftraggeber, die sehr eng mit dem Handwerk verbunden sind. Von denen erhoffen wir uns natürlich einen Impuls. Bei anderen Bauträgern ist das anders. Peter Unmüssig hat bei den Westarkaden einen Maler aus Hamburg engagiert. chilli: Was sagen Sie zu den stets sehr ambitionierten Freiburger Energiestandards? Burger: Fragwürdig ist generell, dass wir rechnerisch ermitteln, wann ein Haus energetisch saniert ist und wann nicht. Das Nutzerverhalten spielt keine Rolle. Das ist ein sehr bedauerlicher Fehler. Seit 2000 kommt nahezu alle zwei Jahre eine neue ENEV (Energieeinsparverordnung, d. Red.). Alle zwei Jahre denken die Politiker, sie müssten Vorgaben verschärfen. Wir haben vor neun Jahren zwölf Reihenhäuser gebaut, die nach der neuen ENEV jetzt sanierungsbedürftig sind. Das bezeichne ich als kalte Enteignung. Planungssicherheit für Bauherren sieht jedenfalls anders aus. chilli: In Mode sind Passivhäuser. Wird da nicht die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Am Ende entscheiden die Bewohner durch ihr Verhalten den Verbrauch und nicht schöne Zahlen in der Betriebsanleitung. Ullrich: Sicher. Und häufig holt man sich durch eine undurchdachte energetische Sanierung den Schimmel ins Haus. Dann kommt der Handwerker zweimal: erst dämmen sie die Fassade und ein paar Jahre später machen sie den Schimmel weg. Bei alten Gebäuden aus den 50er Jahren macht das Dämmen Sinn. Vieles schießt in dem Bereich aber übers Ziel hinaus. Sänger: Verlässlichkeit ist ein Muss für die Politik. Es kann nicht sein, dass man jedes Jahr ein paar Zentimeter Dämmung mehr vorschreibt, das ist ein Schwachsinn.
Burger: Es gibt in vielen Städten Altbauten mit wunderschönen Fassaden. Wenn man die dämmen soll, dann müsste man die Verzierungen und Fenstergewänder absägen, dann Vollwärmeschutz kleben und erst dann kriegen die Eigentümer die Förderung. Das macht insbesondere im Grenzbereich des Denkmalschutzes keinen Sinn. Der Löwenanteil an Einsparungen wäre ohnehin durch eine bessere Regelungstechnik in der Heizungsanlage zu erzielen. Aber noch gibt es die Apps, die die Heizung steuern können, nicht für vernünftiges Geld. chilli: Die Auftragsbücher sind voll, aber der Nachwuchs macht dem Handwerk Probleme … Sänger: Im Moment sind die Lehrlingszahlen annähernd wie im Vorjahr. Aber das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Burger: Einige Stimmen behaupten ja, dass dem Nachwuchsmangel durch Zuzug von südeuropäischen Mitarbeitern entgegengewirkt werden kann. Sänger: Ich halte überhaupt nichts davon, meinetwegen spanische Jugendliche aus ihren Familien zu reißen und hierher zu holen, die dann nach der Ausbildung in unseren Betrieben wieder weg sind. chilli: Nur 2500 der 15.700 Betriebe, die zur Handwerkskammer gehören, bildeten überhaupt aus. Ullrich: Dazu muss man aber wissen, dass wir sehr viele kleine Betriebe haben mit drei, vier, fünf Mitarbeitern. Die bilden vielleicht nur alle zwei, drei Jahre einen Lehrling aus. chilli: Gibt es zu wenig Ausbildungsbetriebe? Ullrich: Es könnten mehr sein. Die Ausbildungsneigung ist nicht groß genug. chilli: Wenn Sie etwas von der lokalen Politik fordern könnten, was wäre das? Sänger: Mehr Bauland ausweisen. Burger: Baulandentwicklung mit Augenmaß und mit Kontinuität für Planungssicherheit bei den Betrieben. Ullrich: Und Entbürokratisierung. Sehr viele Sachen dauern viel zu lange. Burger: Die Verwaltung ist wie ein Stahlträger, der hat eine gewisse Steifigkeit. Um den in eine neue Richtung zu verbiegen, muss man eine gewisse Energie aufwenden. Man muss dem Dezernenten Zeit geben, hier etwas zu bewegen. chilli: Die Herren, wir danken für dieses Gespräch.
Entbürokratisierung und mehr Bauland
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Neubau
Stadt, Land, See
Die Stuckert Wohnbau AG geht zurück zu den Wurzeln
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as Edel-Studentenwohnheim The Fizz in Zähringen zeigt täglich deutlichere Konturen, in der Wiehre hat sich die Stuckert Wohnbau AG mit dem Maria-Hilf-Areal zudem ein Filetgrundstück gesichert. Ansonsten aber zieht es das Team um Vorstand Carlos Stuckert und Prokurist Aribert Frece mehr und mehr aufs Land. Zurück zu den Wurzeln. The Fizz entpuppt sich für die Gundelfinger als Erfolgsmodell. Obwohl die Kapitalanleger für einen Quadratmeter stolze 5000 Euro auf den Tisch legen müssen – das Konzept und die Rendite von vier Prozent reizt viele: Fast 80 der 116 Ein- und Zweizimmer-Appartements sind schon verkauft. Im ruhigen Innenhof beginnt Stuckert in diesen Tagen deswegen noch mit dem Bau zweier dreigeschossiger Apartmenthäuser mit noch einmal 33 Einheiten. Am 17. Oktober wird im Fizz das Richtfest gefeiert. Wer sich sein Apartment in Natura jetzt schon ansehen möchte: Stuckert hat im Ausstattungsatelier am Firmensitz tatsächlich eins maßstabsgetreu in Szene gesetzt. „So was machen nur wir“, meint Stuckert. Nicht jeder Kapitalanleger wird in seiner Studienzeit übrigens so ein feines Bad gehabt haben. Im Herbst 2014 werden die ersten Studierenden ins The Fizz einziehen. Mit großer Behutsamkeit wollen Stuckert und Frece die Entwicklung des 4100 Quadratmeter großen Maria-HilfGrundstücks entlang der Zasiusstraße in der Wiehre angehen. Die Pfarrgemeinde hatte sich hier für die Gundelfinger entschieden. Der Stiftungsrat „fühlt sich bei diesem Bauträger in Hinblick auf die komplexen Aufgaben der Erstellung eines Bebauungsplans und des Umgangs mit dem Maria-Hilf-Saal gut aufgehoben“, ließ er Foto: © Stuckert
Mal eben nachgebaut: Am Stuckert-Stammsitz können sich Nutzer und Kapitalanleger ein Apartment im 1:1-Maßstab anschauen.
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Stuckert hat das Erfolgsmodell „Wohnen am Wasser“ nach Rheinfelden transportiert. Visualisierung: © Stuckert
mitteilen. „Vor Ende 2014 wird hier aber nicht klar sein, wie dieses wertvolle Grundstück am besten bebaut wird“, sagt Stuckert. Auf dem Lande geht es schneller: Nach dem großen Erfolg in Emmendingen, wo Stuckert mit den Projekten Bella Casa, Bella Classica und Bella Lago in vier Jahren 180 Wohnungen rund um künstliche Seen verkauft hat, „haben wir dieses Konzept mit dem Wohnen am Wasser nun nach Rheinfelden transportiert“, sagt Frece. Am Fécampring entstehen vom Jahresbeginn 2014 an rund um einen neuen See 47 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern. Der Drang aufs Land zeigt sich auch darin, dass das 1997 gegründete Unternehmen jetzt eine Repräsentanz in Lörrach eröffnet hat, in der der langjährige StuckertImmobilienfachmann Sven van Gasteren wirkt. Der hat neben Rheinfelden auch neue Projekte in Weil am Rhein, Bad Bellingen oder Breisach im Angebot. Stuckerts neue Architektursprache zieht auch in Bad Krozingen am Kurgarten, wo der Spaten noch gar nicht in den Boden gestochen wurde, aber trotzdem schon 28 von 33 Wohnungen (2 bis 5 Zimmer) an den Mann und die Frau gebracht sind. Auch weiter nördlich in Gengenbach (32 Wohnungen direkt an der Fußgängerzone) oder in Offenburg warten schon neue Projekte. „Wir haben momentan 180 Wohnungen in der Vorbereitung, und weil in Freiburg so gut wie nichts geht, gehen wir zurück aufs Land“, sagt Stuckert, „dahin, wo wir herkommen.“ Dass er in Freiburg so gar nichts mehr in der Pipeline hat, ist dem Vorstand indes nicht so leicht abzunehmen. Stubar ckert schweigt vielsagend. www.stuckert.de
Neubau
Ein Viertele im Viertel Bauverein beginnt mit dem Uni-Carré
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as ist kein Tropfen auf den heißen Stein der Wohnungsnot, das ist ein halber Eimer: Der Bauverein Breisgau (BVB) wird im kommenden Jahr mit dem Bau von 140 Wohnungen im generationenübergreifenden Uni-Carré loslegen. Damit wächst die Nutzfläche im Quartier zwischen Hugstetter-, RobertKoch-, Barbara- und Lutherkirchstraße um 4000 auf 11.600 Quadratmeter – Kinder- und Seniorenbetreuungseinrichtungen, Gewerbe- und Dienstleistungsflächen inklusive.
Fotos: © Forster Architekten, bar
Glücklich mit der Planung: die BVB-Spitze mit Doris Reiprich und Reinhard Disch.
Das neue Viertele im Viertel liegt im direkten Umfeld von Uniklinik und den naturwissenschaftlichen Fakultäten, hat die Straßenbahn vor der Nase, das Kneipenviertel Stühlinger daneben und könnte ein Paradebeispiel einer gelungenen Innenentwicklung werden. Hier ist der oft trefflichere Begriff Nachverdichtung fehl am Platz. 30 Millionen Euro wird der BVB bis 2017 investieren. Und die Mieter durften in einer Planungswerkstatt auch mitreden. 170 alte, bereits leere Wohnungen müssen zuvor den aufzustellenden Neubauten weichen. Aber eine Bürgerinitiative hat sich dagegen ausnahmsweise mal nicht gegründet. „Das sind Wohnungen, die nach dem Krieg aus Trümmermaterial gebaut wurden. Die Geschosse sind kaum 2,30
Der Siegerentwurf: Das Architektenbüro Forster glänzte vor allem mit der Dachlandschaft – die kaschiert, dass die Nutzung drunter eigentlich der unter einem Flachdach gleicht.
Meter hoch, es gibt keine Parkplätze, die Grundrisse sind antiquiert und die Mieterfluktuation ist hier doppelt so hoch wie sonst“, begründete BVBGeschäftsführer Reinhard Disch den Abriss bei der ersten öffentlichen Vorstellung des Bauvorhabens im Gemeindesaal der Lutherkirche. „Alle Bewohner, die ich kenne und aus den alten Wohnungen ausziehen mussten, haben mir erzählt, dass sie sich verbessert haben“, so Gemeindepfarrer Horst Herbert im Gespräch mit dem chilli. Einige werden sich dennoch auf höhere Mieten einstellen müssen.
Trotz Abriss keine
Bürgerinitiative
Im Saal waren auch alle 15 Arbeiten aus dem Realisierungswettbewerb ausgestellt, den schließlich das Frankfurter Architekturbüro Stefan Forster Architekten gewonnen hatte. Weil sein Entwurf durch seine „qualitätsvolle Umsetzung genossenschaftlichen Wohnens rundum überzeugt hat“, wie Stadtplaner und Preisrichter Franz Pesch erklärte. Für Baubürgermeister Martin Haag ist das Carré ein
„Beispiel gelungener Innentwicklung im Bestand“. Der Frankfurter Entwurf überzeugte nicht zuletzt durch einen architektonischen Kniff. „Forster hat eigentlich gar kein Schrägdach gemacht, aber es sieht trotzdem so aus, weil er das Dach an den richtigen Stellen nach unten gezogen hat“, sagte der Stadtplaner Gregor Bäumle aus Darmstadt, der den Wettbewerb betreut hatte. Schrägdächer dominieren das Umfeld des Carrés, haben aber den Nachteil, dass unterm Sattel- oder Walmdach in der oberen Etage viel wertvoller Wohnraum verloren geht. Diesen Zwiespalt hat Forster in der Tat glänzend vereint. „Ich finde den Entwurf sehr gelungen, das passt gut ins Quartier“, kommentierte BVBGeschäftsführerin Doris Reiprich. Auf dem insgesamt rund eineinhalb Fußballfelder großen Carré bleiben 60 Wohnungen an der Lutherkirchstraße – und der alte Baumbestand – stehen, weil die in den 20er und 30er Jahren gebaut wurden und von deutlich besserer Substanz sind. Noch. Lars Bargmann
Hier sehen Sie auch die anderen prämierten Entwürfe. chilli | bauen & wohnen | 09.2013 | 9
Baurecht
Von Baggern und Bebauungsplänen Urteil im Streitfall LindenmattenstraSSe: Es darf gebaut werden
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eim umstrittenen Bauprojekt Lindenmattenstraße 27A im Stadtteil Waldsee sind die Würfel gefallen – vorerst. Das Verwaltungsgericht Freiburg (VG) lehnte den Antrag mehrerer Nachbarn auf vorläufigen Rechtsschutz ab. Diese wollten den Bau eines zweieinhalbstöckigen Wohnhauses aufschieben, weil in der Gegend nur niedriger gebaut werden dürfe. Das VG sieht das anders: Der betreffende Bebauungsplan aus dem Jahre 1962 sei überhaupt nicht gültig. Unterdessen ermittelte sogar die Staatsanwaltschaft. Und es zeichnet sich zwischen Investoren und Nachbarn doch noch eine gütige Lösung ab.
Das Kreuz an der Lindenmattenstraße ist denkmalgeschützt und bleibt stehen. Aufmerksamer Anwohner: Rolf Braunschweig. Foto: © prz
Ein bauwilliger Investor, verärgerte Nachbarn, chaotische Amtsstuben: Den Wirrwarr um die geplanten Mehrfamilienhäuser in der Lindenmattenstraße (wir berichteten) versteht nur, wer die Vorgeschichte kennt. Es ist eine Geschichte von Bürokratie, Schlampigkeit im Rathaus und einer Konfrontation vor Gericht. Wir schreiben das Jahr 2012. Ein Investor möchte ein (damals noch drei oder vier Etagen hohes) Gebäude in einer Baulücke errichten. Das bringt Anwohner in Rage, die ihre Rechte versetzt sehen. Immerhin erlaube der Bebauungsplan, an den man sich jahrzehntelang gehalten habe, maximal zwei Stockwerke. Ob das stimmt, müsste sich durch einen Blick in die Akten klären lassen. Doch das Originaldokument aus dem Jahre 1962 bleibt zunächst unauffindbar. Medienberichten zufolge fehle auf einer Kopie die Unterschrift des Oberbürgermeisters – ohne die der Plan nicht gültig sei. Dem chilli liegt die Kopie vor. Die ist datiert auf den 9. Februar 1962. Das Datum wurde jedoch durchgestrichen und ein neues, der 15. Mai 1962, handschriftlich eingetragen. Weiter unten heißt es: „Vom Stadtrat genehmigt nach der Satzung vom 8. Oktober 1962“. Und das ist das eigentliche Problem: Oberbürgermeister Gerhard Graf und die beiden Baudirektoren dürfen nicht vor dem Satzungsbeschluss unterschrei10 | chilli | bauen & wohnen | 09.2013
ben. Das, so Rechtsamtsleiter Rüdiger Engel auf chilliNachfrage, ist der Grund für die Ungültigkeit des Dokuments. Die Betroffenen sind zornig, Anwohner Rolf Braunschweig darf schließlich selbst in den städtischen Archiven nach dem Original suchen. Und wird fündig: Der Plan war im falschen Jahrgang einsortiert worden, auch er trägt die Unterschrift von Graf. Mit dem Bebauungsplan im Rücken könnte das Mehrfamilienhaus nun doch noch gestoppt werden. Im Juni 2013 kommt die 4. Kammer des Verwaltungsgerichts zu einer anderen Entscheidung: kein Baustopp. Der Bebauungsplan sei deswegen nicht gültig, weil es Unklarheiten in Bezug auf eine Plankarte gebe. Dem Bebauungsplan beigefügt sei ein Plan vom 9. Februar 1962. Im Satzungsbeschluss, so die Begründung der Richter, werde jedoch auf eine Karte vom 15. Mai verwiesen – eine weitere Ungereimtheit. Sobald der Bebauungsplan seine Gültigkeit verliert, greift der weniger strenge Paragraf 34 des Baugesetzbuchs, der besagt, dass sich Bauvorhaben an der näheren Umgebung zu orientieren haben. Ein Mehrfamilienhaus, das gerade mal ein halbes Stockwerk höher als im ursprünglichen Plan ist, ist kein K.o.Kriterium.
Baurecht Auch über den Papierkrieg hinaus signalisieren die Richter, dass sie keine triftigen Gründe gegen das Projekt sehen. Die Angst der Anwohner, komplett zugebaut zu werden, teilt das VG nicht: „Von einem „Eingemauert-Sein“ geht die beschließende Kammer nach Lage der Akten (…) nicht aus“, heißt es in der Urteilsbegründung. Die Investoren sehen sich nach langem Hin und Her in ihrem Vorhaben bestätigt: „Wir bauen hier schöne, barrierefreie Wohnungen“, sagt Silvia Didier-Löliger (Didier Immobilienberatung AG, Freiburg). Zusammen mit Jörg Vonalt (8a Immobilien, Merzhausen) hat Didier-Löliger eine GbR gegründet, die das Bauprojekt umsetzt. 16 Wohneinheiten sollen entstehen. Am Bauzaun in der Lindenmattenstraße treffen wir Rolf Braunschweig. Der 69-jährige Nachbar beäugt misstrauisch die Bagger beim Graben. „Das neue Haus ist fast zehn Meter hoch und wird nur drei Meter von unserer Grundstücksgrenze entfernt sein“, sagt der pensionierte Richter. Entrüstet fügt er hinzu:„Das ist unsere Südseite! Nicht nur unser Ausblick geht kaputt. Die Leute werden auch direkt in unser Schlafzimmer schauen können.“ Ganz so unversöhnlich wie es scheint, ist der Zwist aber nicht. Braunschweig kann sich „vorstellen“, seine Beschwerde gegen den Gerichtsbeschluss zu-
rückzuziehen. Bedingung: Zwischen beiden Grundstücken müsse es eine deutliche Trennung samt Sichtschutz geben. „Wenn die alte Trennwand abgerissen und eine neue Mauer gebaut, auf die zusätzlich eine Hecke gepflanzt wird“, sei der Rechtsstreit erledigt, beteuert der Anwohner. Ob bald auch die Nachbarn höher bauen wollen? „Andere Bauanträge sind keine bekannt“, erklärt Rathaussprecherin Edith Lamersdorf. Bleibt die Frage, woher die Investoren wussten, dass der Bebauungsplan ungültig sein könnte? Didier-Löliger weicht aus: „Mir ging es ausschließlich darum, etwas Schönes zu bauen.“ Ihr Anwalt Alexander Simon wird konkreter: „Bei älteren Planwerken findet man immer wieder Einstiegspunkte, bei denen es sich lohnt, genauer hinzusehen. Bei der Prüfung der Ausfertigung bin ich auch auf die vom Gericht schlussendlich bestätigten Mängel gestoßen.“ Die Staatsanwaltschaft hat unterdessen ihre Ermittlungen wegen einer möglichen Urkundenunterdrückung eingestellt, weil kein hinreichender Tatverdacht besteht. „Die Stadt hatte die Geschädigten ja selbst suchen lassen“, so Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier. „Schlamperei ist nicht Steve Przybilla strafbar.“
Freier Blick
ins Schlafzimmer
Die Doppelrolle des Rüdiger Engel Darf ein städtischer Beamter in seiner Freizeit Vorträge zu Themen halten, für die er hauptberuflich zuständig ist? Diese Frage kann sich stellen, wenn man Projekte wie an der Lindenmattenstraße betrachtet. Rüdiger Engel, der am 1. September seine Stelle als Leiter des Baurechtsamts antritt und noch kommissarisch das Rechtsamt leitet, kennt die Tücken des Baurechts. Trotzdem (oder deshalb?) hält er Vorträge mit dem Titel „Fehler in Bebauungsplänen finden“. Erklärt Engel abends, wie man das, woran er tagsüber arbeitet, am besten aushebelt? Die Verwaltung sieht in der Doppelrolle nichts Verwerfliches. „Die Stadt schätzt sich glücklich, mit Rüdiger Engel einen hervorragenden Juristen in ihren Reihen zu haben“, so Sprecherin Edith Lamersdorf. Die Nebentätigkeit sei abgesprochen. Engel habe schon lange eine Lehrtätigkeit, bei der angehende Juristen in die Tiefen des Verwaltungs- und Baurechts eingeführt würden. „Der Verwaltung ist auch gedient, wenn das Gegenüber in den Verfahren gut ausgebildet ist. Dann kann man besser zusammenarbeiten, oder, wenn man es so sehen will, sich herausgefordert fühlen.“ prz
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Immobilien
Die Impulsgeber MSI Matthias Sasse Immobilien GmbH startet Stiftungsoffensive
Neuer Geschäftsführer: Jonathan Heldt vor dem Objekt Günterstalstraße 7/9.
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in Maklerbüro mit dem großen Eigenimpuls. Die auf Gewerbeimmobilien spezialisierte MSI GmbH hat erkannt, dass die meisten der 20.000 deutschen Stiftungen vor dem Problem stehen, an den Kapitalmärkten nur stark überschaubare Zinserträge zu generieren und hat reagiert: Vor dem deutschen Stiftersalon wird Matthias Sasse demnächst einen Vortrag zum Thema: „Vorteile der Gewerbeimmobilie als Asset-Klasse für Stiftungen“ halten. Zudem arbeitet das mittlerweile achtköpfige Team, neben einer Assistenz und mehreren Auszubildenden zählt dazu auch ein Architekt und ein Diplom-Geograph, an der Vermarktungsoffensive „Gewerbe Nord“, hat mit Jonathan Heldt einen neuen Geschäftsführer und im laufenden Jahr einige durchaus bekannte Immobilien neuen Eigentümern oder Nutzern zugeführt. „Die Idee mit den Stiftungen entstand nach einem Gespräch mit einem ehemaligen Staatssekretär von Lothar Späth“, erzählt Sasse an seinem Stammsitz in der Erbprinzen12 | chilli | bauen & wohnen | 09.2013
Foto: © bar
straße. Bei der immobiliengestützten Vermögensplanung hat die MSI GmbH Leitbild- und Verwaltungsprozesse fürs Stiftungsvermögen entwickelt. Ein Programm, das auch die Freiburger Stiftungsverwaltung interessieren könnte. Das Team selber interessiert sich derzeit nicht zuletzt für die gewerblichen Flächen in Freiburgs Norden. „Wir werden in den Industriegebieten Nord und Hochdorf, auf dem Güterbahnhof und in Lehen eine große Erhebung machen, die Leerstände
Geballte Kompetenz Wohnen und Gewerbe recherchieren, für die Nutzer mögliche Rochaden eruieren und vorbereiten“, erklärt der Anfang Juli in die Geschäftsführung aufgerückte Jonathan Heldt. Der ist derzeit unter anderem mit der Entwicklung der beiden Büroflächen (570 und 110 qm) im Haus Günterstalstraße 7/9 sowie dem kleinen Lädchen direkt am Bach vis-à-vis der Johannes-
kirche beschäftigt, die er im Auftrag einer neuen Freiburger Eigentümerin an eine Software-Firma vermietet. Unweit läuft im Freiburger Hof der Umund Ausbau des Dachgeschosses so zügig, dass er im November fertig sein wird und dann weitere 520 Quadratmeter direkt am Martinstor bieten wird. Auf diesen Flächen wird sich Reservix ausweiten. Zudem setzt die Kanzlei Dr. Pantaleon genannt Stemberg, Dr. Nehrig & Weis auf den Standort und auch der Softwareentwickler censhare. Hier macht die MSI die Projektsteuerung. Auf der anderen Seite der Innenstadt haben die Makler das Siemens-Gebäude am Siegesdenkmal an ein Freiburger Family-Office verkauft. Hier gilt es mittelfristig, 3500 Quadratmeter – nebst 78 innenstadtnahen Stellplätzen und einer Baureserve – zu entwickeln. Rüber geht es aufs Gewerbegebiet Haid. Nachdem der Marktführer im deutschen Elektrogroßhandel Sonepar das Freiburger Unternehmen Elektro Doebele gekauft hat, ist Doebele aufs Gelände des insolventen Autohändlers Michalk an der Munzinger Straße gezogen. Auf die freien 1200 Quadratmeter bei Doebele hat MSI sodann die Heinrich Schmidt KG ins Geschäft gebracht. Da an der Munzinger Straße aber auch die ARO Heimtextilien GmbH & Co. KG rausgegangen ist, gibt es hier noch eine von insgesamt knapp 70 freien Flächen in Südbaden im Angebot. Und wem das noch nicht reicht: die MSI kooperiert seit ein paar Wochen mit den Immobilienprofis von Stauss & Partner. „Das ist geballte Kompetenz“, sagt Matthias Sasse, „die können Wohnen, wir Gewerbe.“ Lars Bargmann www.sasse-gewerbeimmobilien.de
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Was Grünes im Grünen WOBAG startet zweiten Bauabschnitt in der March
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n der selbsternannten Green City Freiburg gehören grüne Häuser zu den Selbstverständlichkeiten, aber auch die March bekommt bald ein „Grünes Haus“. Das hat die Wohnbau Baden AG – kurz: WOBAG – geplant und wird im Herbst mit dem Bau beginnen. „Wir werden uns mit der Architektur sicher abheben“, sagt die neue WOBAG-Verkaufsleiterin Jennifer Krämer. Und liegt damit nicht falsch. Das Haus liegt tatsächlich im Neubaugebiet Neumatten an der südöstlichen Ecke direkt am auch künftig unbebaubaren Naturschutzgebiet – und auch die sehenswerte Architektur (Büro Archimedes) lässt ein grünes Band durch alle Fassadenseiten spielen. Die acht Wohnungen (von 2, 4 und 5 Zimmern, von 59 bis 142 qm, für im Schnitt rund 3200 Euro) entstehen im Effizienzhaus-70-Standard, nutzen das oberflächennahe Grundwasser zur Wärmegewinnung und haben große Balkone oder im Erdgeschoss auch mal gut 320 Quadratmeter (!) große Gärten. Für die WOBAG ist es im Ortsteil Hugstetten der zweite Bauabschnitt, im ersten gibt es von 17 Wohnungen nur noch drei mit drei Zimmern und eine Gartenmaisonette, wie Marketingfachfrau Carina Maierhofer erzählt.
Architektonisch anspruchsvoll ist auch das Projekt „The Curved“ in Bad Krozingen, das seinem Namen alle Ehre macht und unlängst seinen Spatenstich erlebte. Hier entstehen bis Herbst kommenden Jahres 28 Wohnungen über einer Gewerbetage. Bei den drei im Bau befindlichen Mehrfamilienhäusern am Zähringer Rötebuckweg sind sechs von dreizehn Wohnungen vermarktet, am Jägerhäusleweg gibt es nur noch drei von einem Dutzend herrlich gelegenen Einheiten. Das jüngste Kind der Mannschaft um Vorstand Klaus Ruppenthal ist indes ein Bauvorhaben auf den Inneren Elben in St. Georgen. Hier werden in einem Wohn- und Geschäftshaus 16 kleinere Wohnungen gebaut, die sich vorzugsweise an jüngere oder ältere Paare oder Singles ohne Kinder wenden. Baubeginn wird Anfang kommenden Jahres sein. Wie grün dieses Projekt in der Green City werden wird, steht derweil noch nicht fest. bar www.wohnbau-baden.de
Sehenswerte Architektur: Das grüne Haus trägt seinen Namen durchaus zu Recht. Foto: © WOBAG
Heiko Geffers im Bäderwerk Foto: © bar
Neues Bäderwerk Franz Herbstritt GmbH investiert Es ist eine Herzensangelegenheit gewesen. Das merkt man Heiko Geffers an, dem Geschäftsführer der Franz Herbstritt GmbH, wenn man ihn in seinem neuen Bäderwerk am Firmensitz an der Herbolzheimer Niederwaldstraße sieht. Einen sechsstelligen Betrag hat das für innovativen Geist bekannte Haustechnikunternehmen ins wahrlich sehenswerte Bäderwerk gesteckt. Es gibt in angenehmer Atmosphäre feinste Ware von namhaften Herstellern, aber auch Dinge, die Otto-Normalverbraucher glücklich machen können. Die mit der Innenarchitektin Irene Billharz geplante und mit Kunstwerken von Susanne Stockburger inszenierte Ausstellung bietet alles, was man sich im Bad so einfallen lassen kann. Spektakuläre Wannen, Hightech-Toiletten, in die Wand versenkte Spiegelschränke, stylische Badmöblierungen. Zur Eröffnung kam sogar Bürgermeister Ernst Schilling vorbei und äußerte sich anerkennend. Wem sein altes Badezimmer nicht mehr gefällt oder wer sich mit dem Bau eines neuen befasst: Das Bäderwerk ist eine inspirierende Quelle. chilli Hier finden Sie mehr Bilder.
www.franz-herbstritt.de
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chilli | bauen & wohnen | 09.2013 | 15
Recht /Genossenschaften Rubrik
In der Hitze der Nacht
Das Vorzeigeprojekt
Kanzlei Steiger, Schill und Kollegen mit Musterprozess
Familienheim feiert Fertigstellung am Sternwald
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enn der Haustraum zum Hitzemartyrium wird: Ein Freiburger Steuerberater hat sich vor zwei Jahren ein neues Haus im Emmendingen gekauft – und seither an heißen Tagen unterm Dach auch mitternachts zuweilen noch 30 Grad im Schlafzimmer. Ein baulicher Mangel? „Wir meinen ja“, sagen Nina Wolber und Nicolas Schill von der BaurechtsspezialistenKanzlei Steiger, Schill und Kollegen in Staufen.
Foto: © istockphoto.com
„Es gibt bislang keine allgemeinen Grenzwerte oder Regelwerksangaben für sommerliche Höchsttemperaturen in wärmegedämmten Wohn- und Aufenthaltsräumen“, so der Sachverständige Gerhard Klingelhöfer. Zwar regelt die Arbeitsstättenverordnung, dass es in Arbeitsräumen nicht länger als zwei, drei Stunden mehr als 26 Grad haben darf; zwar gibt es auch Entscheidungen im Mietrecht, wonach Mieter bei unzumutbaren Temperaturen die Miete kürzen können; ob aber Haus- oder Wohnungskäufer wegen der Hitze des Nachts einen Baumangel durchsetzen können, ist offen. „Wenn man eine halbe Million für ein Haus ausgibt und dann im Sommer nicht schlafen kann oder nur im Keller, dann ist das sehr ärgerlich“, sagt der Steuerberater, der wegen des mutmaßlichen Baumangels dem Bauunternehmen die fünfprozentige Schlussrate bisher verweigert hat, weswegen dieses jetzt Klage eingereicht hat. „Wenn es bei der Miete ein Mangel ist, dann kann es auch beim Kauf ein Mangel sein. Und wenn es dazu bisher kein Urteil gibt, dann wollen wir jetzt mal eins“, sagt der schlaflose NeuEmmendinger. In Staufen haben die Experten mittlerweile mehrere solcher Fälle auf dem Tisch. Für Wolber und Schill ist die Hitze im Haus ein klarer Mangel. Klingelhöfer ist skeptisch, ob es bald ein neues Regelwerk für zulässige Höchsttemperaturen geben wird, da zu viele unbeherrschbare Parameter mitspielen. Freiburg aber wartet auf einen bar Musterprozess. 16 | chilli | bauen & wohnen | 09.2013
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s war das ambitionierteste Bauvorhaben in der 83-jährigen Geschichte der Familienheim Freiburg: Die Baugenossenschaft hat jetzt ihr 12 Millionen Euro schweres Quartier „Wohnen am Sternwald“ mit fünf architektonisch anspruchsvollen Häusern samt 54 Mietwohnungen in der Wiehre fertiggestellt. Die Nullemissionshäuser, die fast Passivhausstandard erreichen, bieten zudem zukunftstaugliche Grundrisse für alle Generationen. Im Karree zwischen Quäker- und Grillparzerstraße unweit des Wiehre-Bahnhofs sind nunmehr alle Bewohner in ihre 2- bis 5-Zimmerwohnungen eingezogen. Der Vorstand um Anja Dziolloß und Werner Eickhoff hat am Sternwald ein Wohnungskonzept realisiert, das auch den demografischen Bedürfnissen entgegenkommt: Barrierefreiheit und Flexibilität bei den Grundrissen spielen hier die Hauptrollen. So ist es etwa möglich, separate Wohnbereiche für pflegende Angehörige einzurichten. Der Clou aber ist das Energiekonzept mit Solaranlage, Holzpelletsheizung und einer Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Dabei wurden die hohen Anforderungen des Freiburger Effizienzhaus-Standards 40, der sich am internationalen Passivhausstandard orientiert, mehr als erfüllt. Damit ist das Projekt unter den 2650 Wohnungen der Genossen das energetisch anspruchsvollste. Das Gebäudeensemble umschließt einen Innenhof mit altem Baumbestand und weitläufigen Grünflächen, die neben den extensiv begrünten Flachdächern auch für eine gute Ökobilanz sorgen und dem Aufheizen des Wohnparks entgegensteuern. Ein Vorzeigeprojekt der zweitgrößten Freiburger Baugenossenschaft. bar www.familienheim-freiburg.de
Auch der zweite Bauabschnitt an der Grillparzerstraße ist gut gelungen. Foto: © Familienheim
xxx Neubau Rubrik
94 Wohnungen für vergleichsweise kleines Geld entstehen auf dem markanten Auftaktareal im Rieselfeld.
Foto: © Siedlungswerk
Doppelt sehenswert Das Siedlungswerk startet Vertrieb von „Wohnen im Rieselfeld“
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ehen lassen kann sich nicht nur die Architektur des Freiburger Büros Harter + Kanzler, sehen lassen kann sich beim neuen Bauvorhaben des gemeinnützigen Siedlungswerks am Eingang des Rieselfelds auch das Preis-Leistungs-Verhältnis: „Wir werden den Quadratmeter für im Schnitt 3000 Euro anbieten können“, sagt der Freiburger Geschäftsstellenleiter Heinz-Dieter Störck. Von den insgesamt 94 Wohnungen sind 80 familiengerecht mit drei bis fünf Zimmern. Die beiden in einem V stehenden Wohngebäude mit heller Klinkerfassade öffnen sich zur Abendsonne hin, in der Morgensonne liegt als dritter Baukörper ein als „R1“ firmierendes Bürohaus. Insgesamt investiert die Gesellschaft 35 Millionen Euro – nach den Projekten Freiburg Leben (37) und der Komturstraße (50) die drittgrößte Einzelinvestition in Freiburg. 29 Wohnungen, mithin ein knappes Drittel, behält das – zu drei Vierteln dem Bistum Rottenburg-Stuttgart und zu einem Viertel der Landesbank Baden-Württemberg gehörende – Siedlungswerk im Bestand. Damit erhöht sich der auf knapp 5260 Einheiten in ganz Baden-Württemberg. „Unseren Gesellschaftern, vor allem im kirchli18 | chilli | bauen & wohnen | 09.2013
chen Bereich ist es wichtig, Eigentümer und Mieter zusammenzubringen und nicht, was verwaltungsmäßig einfacher wäre, in getrennten Gebäuden oder auch nur mit getrennten Eingängen unterzubringen“, betont Störck. Er ist überzeugt, dass sich die Wohnungen „gut verkaufen lassen“. Ende August hat er vorab schon Exposés an 300 Interessierte geschickt, sehr viele darunter leben schon im Stadtteil – noch zur Miete. Seit seiner Gründung hat das Siedlungswerk nun 28.538 Wohnungen gebaut. Zudem werden 17.000 für andere Eigentümer verwaltet. Die Bilanzsumme lag 2012 mit 205 Beschäftigten bei
Eine kapitalstarke Gesellschaft 550 Millionen Euro, das Eigenkapital bei erstaunlichen 205 Millionen. Wer so viel Geld auf der Kante hat, der zahlt weniger Zinsen für die Finanzierung und dem fällt es vielleicht auch ein bisschen leichter, kräftig in städtebauliche Qualität und die Architektur zu investieren. Am 9. Oktober wird beim Projekt „Wohnen im Rieselfeld“ mit Baubürgermeister Martin Haag der Spaten in
den Boden gestochen. Bezugsfertig sind die preisgünstigen, gut ausgestatteten und im Effizienzhaus-55-Standard erstellten Wohnungen im Herbst 2015. Parallel hat das Team um Störck den zweiten von drei restlos ausverkauften Bauabschnitten an der Komturstraße übergeben, und in Emmendingen sind beim Projekt „Leben am Mühlbach“ bereits 7 von 14 Reihenhäusern und 6 von 22 Wohnungen verkauft. Hier werden die Bewohner Ende 2014 einziehen. Im kommenden Frühjahr geht es dann am Bad Krozinger Kurgarten los, wo rund um den Mozartplatz 40 Wohnungen (2 bis 4 Zimmer, 49 bis 121 qm) gebaut werden. Auch hier bleiben acht im Bestand. Die Vermarktung startet im November. Auch bei den Gutleutmatten wird sich das Siedlungswerk um ein Grundstück bewerben. Und weil es in Freiburg sonst kaum etwas gibt, sitzt Störck derzeit viel im Auto und sucht Grundstücke, die sich mit dieser Fortbewegungsart in einer Stunde erreichen lassen. Lars Bargmann
Info
In der Geschäftsstelle, Kartäuserstraße 51 a, können sich Interessierte ein großes Modell des Projekts (www.rieselfeld-wohnen.de) anschauen.
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chilli chilli || bauen bauen & & wohnen wohnen || 09.2013 03.2013 | 19
Industriebau
Effizienter geht’s wohl nimmer Die Dürrschnabel Industriebau baut in Hochdorf ein Wohn- und Geschäftshaus mit höchsten Umweltstandards
Millimeterarbeit auf engstem Raum: Im Europapark baut Dürrschnabel derzeit ein neues Werkstattgebäude. Foto: © Dürrschnabel
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on wegen Sommerloch. Derzeit läuft bei der Emmendinger Firma Dürrschnabel Industriebau GmbH die Maschine auf Hochtouren. Dabei geht das Angebot weit über das hinaus, was der Firmenname vermuten lässt. Im 17. Jahr seit Firmengründung hat sich das Unternehmen längst auch im Wohnbau einen Namen gemacht. Das jüngste Projekt ist ein Wohn- und Geschäftshaus im Freiburger Ortsteil Hochdorf mit 18 Wohn- und drei Gewerbeeinheiten und einer gesamten Nutzfläche von mehr als 2000 Quadratmetern. Das Besondere: Effizienter geht’s wohl nimmer. Denn das Projekt werde sogar die anspruchsvollen – von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geförderten – Standards für ein Effizienzhaus 40 deutlich unterschreiten, wie Stefan Schäfer berichtet, der die Geschäfte gemeinsam mit Markus Keune führt. Das Modellvorhaben in
Hochdorf wird zudem von der Deutschen Energieagentur DENA begleitet und begutachtet. Auch hier besteht höchster Anspruch an eine transparente Architektur, wie sie sich bei den inzwischen knapp 200 realisierten Projekten der Emmendinger immer wieder findet. „Klare Linien und Strukturen – wir bauen moderne, funktionale Gebäude“, erzählt Schäfer. Hohe Ansprüche hat man auch an das verwendete Material. Die Gebäudehülle ist stark gedämmt und wird mit einer energetisch optimierten technischen Ausrüstung kombiniert: Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaik und dezentrale, energieeffiziente Wohnungsstationen zur hygienischen Warmwasserbereitung, die optimal mit den solarthermischen Anlagen verbunden werden können. Voraussichtlich im November ist das Projekt fertiggestellt, dann hat Dürrschnabel sein nächstes Referenzprojekt als Generalunternehmer.
Schlanke
UnternehmensStrukturen
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Dass es bei den Emmendingern mitunter recht zackig zugeht, dafür sorgen die Erfahrung und vor allem die schlanken Unternehmensstrukturen. „Wir können dadurch die Wünsche des Kunden nicht nur kostengünstig, sondern auch schnell und durch kurze Informationswege zudem fehlerfrei umsetzen“, so Schäfer. Derzeit baut die Firma am Ortseingang von Merzhausen ein ambitioniertes Lofthaus und an der Dorfmitte noch ein Wohn- und Geschäftshaus. Im gewerblichen Bereich waren es zuletzt der Neubau des Sanitätshauses Pfänder im Industriegebiet Haid oder das Logistikzentrum der Spedition Barth in Umkirch. In einem Werk in Niederrimsingen wurde soeben zudem die Produktionsfläche für Betonterrassenplatten um 1500 Quadratmeter erweitert. Dürrschnabel hat anspruchsvolle Kunden aus verschiedenen Branchen: Freizeitparks, Produzenten von Baufertigteilen, namhafte, international führende Hersteller wie auch viele der so genannten Hidden Champions – kleine Mittelständler, die in ihrer Nische weltweit den Takt vorgeben. Und die sich beim Mittelständler Dürrschnadob bel zu Hause fühlen. www.duerrschnabel.de Foto: © Pfänder
Schlüsselfertig in acht Monaten: Auch die neue Zentrale des Sanitätshauses Pfänder haben die Emmendinger erstellt.
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Immobilien
Das Volk der Abdichter und Dämmer S-Immo-Chef Thomas Schmidt kritisiert überzogene Energiesparstandards
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er jüngste Gutachterbericht der Stadt Freiburg brachte das, was viele schon lange wissen, auch mit harten Daten aufs Tapet: 2012 wurden in Freiburg mehr als 400 neue und alte Eigentumswohnungen weniger verkauft als 2011. „Diese Entwicklung liegt nicht an der Nachfrage, sondern am Angebot“, erklärt Thomas Schmidt, Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft der Sparkasse Freiburg. Auf der anderen Seite zogen die Quadratmeterpreise für Wohnungen im Neubau um 19 Prozent, im Bestand um 6,6 Prozent an. Als Geschäftsführer des größten Maklers in der Region mit tiefer Markteinsicht ausgestattet, wartet Schmidt mit noch drastischeren Zahlen auf: Wer 2007 als Vergleichsjahr heranziehe, komme auf satte 43 und 26,3 Prozent Teuerungsrate. Und: Durch die um 40 Prozent gestiegene Grunderwerbssteuer und die seit August im Durchschnitt um 20 Prozent erhöhten Notargebühren ist das Kaufen derzeit so teuer wie nie.
Abschreibungsmöglichkeiten sieben von zehn neu gebauten Wohnungen solche zur Miete gewesen: „Seither ist dieser Markt im freien Fall, eine Folge der verheerenden Wohnungspolitik der Regierung.“ Dabei herrschten die besten Voraussetzungen für die Bekämpfung der Mietwohnungsnot: das Geld sei da, es könnte in Immobilien kanalisiert werden, zudem gibt es billiges Baugeld. Allein „das Baulandthema tritt in Freiburg auf der Stelle“. Die Verlautbarungen über verkürzte Genehmigungsverfahren oder gar ein Baubeschleunigungsgesetz gebe es nur „pro forma“. Auf dem Platz sehe das deutlich anders aus. Auf dem eigenen Platz kann Schmidt zufriedener sein: Die SImmo liegt mit ihren Umsätzen jetzt schon 70 Prozent über dem Vorjahr – was aber an drei größeren Vermittlungen liegt, die für 13 Millionen Euro den Besitzer wechselten. Mehr Sorgenfalten zeigen sich bei dem Mann, wenn es um die ständig neuen Energieeinsparverordnungen geht. Dem Prinzip „Dämmen ohne Ende“ steht nicht nur Schmidt skep„Und trotzdem sind wir schon im viertisch gegenüber. Wenn in die CO2-Biten Jahr des Nachfragebooms“, sagt Geschäftsführer. Der Boom wäre lanzen der Passivhäuser auch die der keiner, wenn ein dementsprechendes Emissionen in den Dämm-MaterialFabriken mitgezählt würden, wenn Angebot dagegen stünde. So aber sind die Laster mit den voluminösen nicht nur die Immobilienpreise, sonDämmstoffen mitgerechnet würdern auch die Mieten am oberen Liden, die Produktion der Kleber und mit, wenngleich bei ihnen das Ende am Ende noch die Entsorgung des der Fahnenstange wohl langsam er„Der Super-Hype hat sich beruhigt“: Thomas Schmidt. Foto: © S-Immo reicht ist. Im Rieselfeld etwa ist es für (Sonder-?)Mülls, sähe die Bilanz annicht leicht, in einer VierEigentümer ders aus. zimmerwohnung für 11,50 Euro auf den Quadratmeter Der Freiburger Gemeinderat müsse aufpassen, dass er die Standards nicht noch höher legt. Man rede gerade in Freiüberhaupt Mieter zu finden.„Der Super-Hype nach Mietflächen hat sich beruhigt“, sagt Schmidt. burg viel über bezahlbare Wohnungen, fälle aber Entscheivor der Bundestagswahl hat natürlich auch die Politik Kurz dungen, die das Bauen immer teurer machen. Die „Dämmdie Wohnungsnot als Wahlkampfthema entdeckt. Schmidt wut“ sei bedenklich, die ENEV 2013 hält Schmidt mittlerweile liest die Programme und findet wenig Hilfreiches zur Anfür „ökonomisch und ökologisch unvernünftig“. Wir sind, sagt er, kein Volk der Dichter und Denker mehr, sondern der kurbelung des Neubaus. Anreize zum Bau von MietwohAbdichter und Dämmer. Lars Bargmann nungen und Maßnahmen zur raschen Umsetzung von Baugebieten müsse es geben. So seien vor der Abschaffung www.s-immobilien-freiburg.de der Eigenheimzulage und der steuerlich degressiven
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Stadtentwicklung
1000 Wohnungen für Freiburg Eine wirtschaftlich gesunde Stadtbau kündigt Bau-Offensive an
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as Schlachtschiff in der Bekämpfung der städtischen Wohnungsnot ist die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB). Sie nennt nicht nur schon 8130 Wohnungen ihr Eigen, sie hat zum Jahresbeginn auch zusätzlich 946 Wohnungen des städtischen Liegenschaftsamtes mit ihrer Tochter Freiburger Stadtimmobilien GmbH & Co. KG (FSI) übernommen. Damit wohnt schon jetzt fast jeder zehnte Freiburger bei der FSB. Und Geschäftsführer Ralf Klausmann kündigte bei der jüngsten Bilanz-Pressekonferenz auch an, dass die FSB bis 2018 noch einmal 1000 neue Wohnungen bauen werde – zum größten Teil öffentlich geförderte, vor allem auf den Gutleutmatten. Dass die FSB sich vom Zuschussbetrieb längst in ein wirtschaftliches Schwergewicht gewandelt hat, zeigen ein paar Zahlen aus der Bilanz: Die mit 280 Mitarbeitern erwirtschaftete Bilanzsumme wuchs um 34 auf nunmehr 388 Millionen
Foto: © FSB
Auch rund um den Tennenbacher Platz hat die FSB viele Wohnungen. 5 AnzeigeN
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Stadtentwicklung 5 Anzeige
Euro. Der Gewinn sank zwar um 1,5 auf 1,8 Millionen Euro. Aber die FSB hat auch 22 Millionen Euro (statt 20 in 2011) in die Modernisierung des Bestandes und rund 14 Millionen (statt 7 in 2011) in Eigentumswohnungen – vor allem im Sternenhof – gesteckt. Stolze 30 Millionen wird sie in diesem Jahr in den Bau neuer Mietwohnungen an der Berliner Allee und in der Johann-Sebastian-Bach-Straße investieren, 44,4 Millionen Euro fließen in Sanierungen. Ein potentes Unternehmen Von den 1000 Wohnungen sind derzeit 300 Wohnungen bereits im Bau, 430 werden in Haslach (vor allem auf den Gutleutmatten) entstehen, 140 rund um die Berliner Allee, 75 in Weingarten, 60 in St. Georgen und 45 im Stadtteil Brühl auf dem Güterbahnhofgelände. Die Gewinne aus dem Bau-
Klausmann kritisiert Land wegen Tiefgaragenverpflichtung trägergeschäft stecke die alte Siedlungsgesellschaft in den, so Klausmann, „defizitären Sozialwohnungsbau“ (siehe Seite 3) und die weitere energetische Modernisierung des Bestandes. Die Durchschnittsmiete, betonte der Geschäftsführer, sei 2012 im dritten Jahr in Folge stabil gewesen, lag bei 5,67 Euro und damit 1,88 unterm Mietspiegel (wir berichteten). In drei von vier Wohnungen läge die Miete mindestens 24 Prozent unterm Mietspiegel. Klausmann erneuerte derweil seine Kritik an der Landesregierung und fordert in der Landesbauordnung eine Änderung bei der Verpflichtung zum Bau von Tiefgaragenplätzen. „Wir brauchen längst nicht überall Tiefgaragenplätze, die für viel Geld gebaut werden müssen und anschließend häufig leer stehen.“ Nach FSB-Kalkulationen könnte der Mietpreis pro Quadratmeter um einen Euro gesenkt werden, wenn man nicht für jede Wohnung einen 25.000 Euro teuren TiefLars Bargmann garagenplatz nachweisen müsste.
Parken & Keidel: Die Freiburger Kommunalbauten GmbH
Baugesellschaft & Co. KG (FKB, eine hundertprozentige Tochter der FSB) hatte 2012 eine Bilanzsumme von 58 Millionen Euro. Sie betreibt 3328 Stellplätze in Parkgaragen und das Keidel-MineralThermalbad, in das sie in den vergangenen Jahren 26 Millionen Euro (drei legte das Land dazu) investierte. Das zahlt sich aus: Die Zahl der Besucher wuchs um zwölf Prozent auf 433.000. „Wir wollen alle Bäder nach vorne pushen“, sagt Klausmann. Dazu zählt auch der neue Internetauftritt baden-in-freiburg.de – ein Steckenpferd von FSB-Sprecherin Annette Engelke. In die Rotteckgarage investierte die FKB 2012 und 2013 rund 8,8 Millionen Euro. Deswegen machte die Tochter 3,2 Millionen Euro Miese. 2015 soll sie wieder Gewinne erwirtschaften.
Frei- und Hallenbäder: Die Regio Bäder GmbH (RBG), auch sie eine hundertprozentige Tochter der FSB, betreibt die Hallenbäder West, Haslach, das Faulerbad, Hochdorf und Lehen sowie das Strandbad, Lorettobad und das Freibad in St. Georgen. In denen legte die Besucherzahl in 2012 um rund 34.000 auf 915.000 zu. Der Jahresüberschuss betrug 150.000 Euro (2011: 399.000 Euro). chilli | bauen & wohnen | 09.2013 | 25
Einrichtungen
Physix, der Neue von Vitra Premiere bei Arnold Einrichtungskultur
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Das Multitalent unter den Bürodrehstühlen besticht mit seiner flexiblen, filigranen Rahmenkonstruktion, der dreidimensionalen Strickbespannung und der integrierten Synchro-Mechanik. So vereint er die Wirkprinzipien des Freischwingers – und revolutioniert damit die Gattung des Bürodrehstuhls. Physix ist das Ergebnis komprimierten Ingenieurswissens von Vitra und dem italienischen Designer und Konstrukteur
Alberto Meda. Die entstandene Elastizität, Flexibilität und Stabilität der Rahmenkonstruktion wird als Novum gefeiert. Die organischen Seitenholme aus Polyamid folgen der Bewegung des menschlichen Körpers beim Zurücklehnen, während die weiteren Rahmenelemente aus hochfestem Kunststoff die nötige Stabilität bieten. Eine integrierte Synchronmechanik sorgt für den biomechanischen Bewegungsablauf. „Mit Physix ist eine neue Stuhl-Ikone entstanden“, heißt es in einer Arnold-Mitteilung, „ der ideale Bürostuhl für die unterschiedlichsten Arbeits- und Meeting-Situationen.“ Aber natürlich ist die Ikone nur einer unter vielen entdeckenswerten chilli Möbeln in der Humboldtstraße.
Junge Wilde & alte Hasen
Alles ganz natürlich
Schon seit 56 Jahren liefert und montiert die Leonhard Paul GmbH Fenster und Haustüren für sanierte und neue Häuser. Mit 26 fest angestellten und permanent geschulten Mitarbeitern, eine bunte Mischung von dynamischen jungen Wilden und erfahrenen Hasen, bietet Paul auch große Haustüranlagen, in die auf Wunsch Briefkästen, Klingeltasten, Lichttasten oder Sprechsiebe integriert werden. „Wir haben Spaß daran, schöne Haustüren zu verkaufen und damit vielen Eigentümern zu einer modernen Visitenkarte ihres Eigenheims zu verhelfen“, sagt Geschäftsführerin Dunja Klingele. In den Ausstellungsräumen in der Zinkmattenstraße 14 können zahlreiche Fenster und Haustüren begutachtet werden. Mit Hilfe eines Tablets kann auch der Hauseingang fotografiert und die neue Haustür ins Foto projiziert werden. So können die Bauherren vorher wissen, wie es nachher aussieht. Nach eigenen Angaben haben 92 Prozent der Kunden schon mit Paul zusammengearbeitet oder kommen auf Empfehlung von Verwandten und Freunden. „Wir haben sehr gute Produkte, eine freundliche Beratung und liefern saubere Archilli beit“, begründet Klingele.
Hartmann Einrichtungen aus Freiburg steht für natürliches Wohnen und höchste Ansprüche. Dafür setzt das Unternehmen vor allem auf das breite Angebot von TEAM 7. Der österreichische Naturholzmöbelhersteller ist Pionier und Marktführer ökologischer Designmöbel und bedient die Bereiche Kochen, Essen, Wohnen, Schlafen und auch das Kind. TEAM 7-Möbel werden ausschließlich in europäischem Laubholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft gefertigt und die Oberflächen mit Naturöl veredelt. Innovative Technik, zeitgemäßes Design, edles Naturholz und traditionelles Handwerk – mit dieser gelungenen Verbindung hat sich das Unternehmen zum Trendsetter der Branche entwickelt, was international renommierte Designpreise dokumentieren. Das Einrichtungshaus setzt auf hohe Fach- und Beratungskompetenz und bedient mit viel Erfahrung und Liebe zum Produkt die steigende Nachfrage nach wohngesunden Naturholzmöbeln. Die erfahrenen Einrichtungsberater helfen den Kunden, mit dem TEAM-7-Programm individuelle Wohnträume wahr chilli werden zu lassen.
r soll eine neue Ära des dynamischen Sitzens einläuten, der neue Physix-Stuhl, der unlängst bei Arnold Einrichtungen in der Humboldtstraße zu einer Roadshow durch Deutschland startete.
Foto: © Vitra
Die Leonhard Paul GmbH
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Hartmann setzt auf TEAM 7
Ihr neues Zuhause in Freiburg »Wohnen im Rieselfeld«
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3 Zimmer 83,63 m²
Unverbindliche Illustration
3 Zimmer 85,74 m² Ries
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1775 18 /26 Stg.
Dienstleistungsgebäude 19 178 Stg. /28
16 Stg. 178/27
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16 Stg. 178/27
16 Stg. 178/27
Wohnungen | Haus 1 DN 90
DN 50
DN 50
EV + HKV 0,80m
DN 90
DN 50
DN 50
DN 50
DN 50
DN 50
DN 90
DN 50
18 Stg. 1775/26
Ingeborg-Drewitz-Allee
5 Zimmer 129,58 m²
Siedlungswerk Geschäftsstelle Freiburg Kartäuserstraße 51a 79102 Freiburg
☎ (07 61) 15 69 85-0
bgsfr@siedlungswerk.de www.siedlungswerk.de
Auf dem einzigen noch verbleibenden Grundstück im Rieselfeld baut das Siedlungswerk neben einem Dienstleistungsgebäude zwei Wohnhäuser mit insgesamt 94 Wohnungen, darunter auch Mietwohnungen. Durch die markante Lage wird die Gebäudegruppe prägend für das Eingangsbild des Rieselfelds sein. Eine moderne Architektur und zeitgemäße Baustandards schaffen Lebensräume mit hoher Wohnqualität. 2- bis 5-Zimmer-Eigentumswohnungen, darunter auch 4-Zimmer-Maisonettes, mit Wohnflächen von 58 bis 130 m² bieten Platz für unterschiedliche Wohnkonzepte. Aufzug, Holzfenster mit 3-fach-Wärmeschutzverglasung, Echtholz-Massivparkett und Fußbodenheizung sind Beispiele für unsere Ausstattungsqualität (Baubeginn in Kürze). Wir freuen uns auf Ihren Anruf und beraten Sie gerne.
www.rieselfeld-wohnen.de
Immobilien
Nicht wahllos kaufen Roland Butz über Siedlungsdruck, Schallgrenzen und schnelle Entscheidungen
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Foto: © Volksbank
ie Immobilienabteilung der Freiburger Volksbank zählt zu den größten Maklern in der Region. Das fünfköpfige Team um Teamchef Roland Butz vermittelt eigenen Angaben zufolge pro Jahr 100 bis 120 Wohnungen und Häuser. In Freiburg, im Schwarzwald, am Kaiserstuhl. 2012 legte die Abteilung das zweitbeste Umsatzergebnis seit Bestehen hin. Dank einer großen Stadtimmobilie. Butz ist schon seit 30 Jahren im Bankgeschäft und seit mehr als 10 Jahren im Immobilienbereich. Er weiß,worüber er spricht.
3000 Euro einen Quadratmeter, das ist in Freiburg im Neubau ja gar nicht mehr möglich.“ Der Chef der Immobilienabteilung freut sich zwar, dass mit den Gutleutmatten bald 500 neue Wohnungen auf den Markt kommen und es auch auf dem GüterbahnhofAreal bald neuen Wohnraum geben wird, bezweifelt aber, dass das den angespannten Markt beruhigen wird:
Auch Butz hatte kurz geschluckt, als er unlängst aus dem chilli erfuhr, dass in der Villa St. Urban knapp 8300 Euro für einen Quadratmeter Neubau bezahlt wurden. „Ich kann mich noch erinnern, als die 6000 Euro überschritten wurden, dann hatten wir mal mehr als 7000 an der Sonnhalde, nun schon mehr als 8000. Aber wenn die Lage stimmt, dann zahlen das die Käufer, viele übrigens bar.“ Die Masse aber interessiere sich für Immobilien, die unter der 350.000-Euro-Schallgrenze „Auch im Neubau Fuß gefasst“: Roland Butz. blieben. Und gerade da gebe es in Freiburg zu wenig: „Wir „In Freiburg fehlen pro Jahr 800 Wohbräuchten viel mehr bezahlbare Wohnungen, da muss viel passieren, damit nungen für junge Familien und viel mehr kleinere Wohnungen mit zwei, die Kauf- und Mietpreise nicht noch drei Zimmern für Singles oder Kapiweiter steigen.“ talanleger.“ Fehlende Anlagealternativen für FiWeil Freiburg für viele so unernanzstarke, das günstige Geld für Fischwinglich geworden ist, habe das nanzierungen, der gute Markt vor alstark profitiert. Vor allem EmUmland lem in Freiburg und auch die latenten mendingen: „Viele Freiburger haben Unsicherheiten des Euro seien die Zutaten für den aktuellen Immobilienda gekauft, da kriegen sie für unter 28 | chilli | bauen & wohnen | 09.2013
markt. Butz warnt aber: „Auch in diesen Zeiten, in denen viele aufs Betongold setzen, darf man bloß nicht wahllos kaufen.“ Denn auch bei ihm sitzen Eigentümer im Büro, die derzeit stark übertriebene Preisvorstellungen haben. „Wir wissen sehr genau, was welche Wohnungen in welcher Lage wert sind und beraten auch so. Wenn die Käufer dann viel höhere Preise erzielen wollen, muss man die auf den Boden der Tatsachen holen. Es kann vorkommen, dass die dann lieber zu anderen Maklern gehen. Nach einem verlorenen Jahr landen die aber oft wieder bei uns.“ Butz und sein Team waren beim Alleinvertrieb bisher stark auf gebrauchte Immobilien fokussiert, arbeiten aber auch mit namhaften Bauträgern zusammen. Aktuell haben die Spezialisten rund 120 Objekte im Angebot, 40 bis 50 gebrauchte, 70 bis 80 neue. „Wir haben mittlerweile auch im Neubau Fuß gefasst.“ Die Stärke seines Teams sehe er darin, dass „alle an einem Strang ziehen und alle sehr gut ausgebildete Spezialisten sind“. Die Abteilung ist mit fünf Köpfen zwar überschaubar, aber die Volksbank hat mehr als 300 Beschäftigte im Vertrieb „und die haben uns in allen Filialen auf dem Schirm“. Die Nachfrage ist dabei nicht das Problem, vielmehr das Angebot. „Die Akquise steht definitiv im Vordergrund der Arbeit. Wir versuchen natürlich, für alle Suchenden etwas zu finden, aber alle können wir leider nicht bedienen.“ bar
Stadtentwicklung
Jetzt ist Tempo drin Aurelis Real Estate mit Erfolgen in der Vermarktung
en will, etwa die Höhe also, die der Komturm hat. Ein 3800 Quadratmeter großes Grundstück an der Waldkircher Straße haben sich führende Köpfe der Simon Druck GmbH und Co. KG um Geschäftsführerin Claudia Simon gekauft. Und das Freiburger Immobilien Büro oder dessen Geschäftsführer Jochen Geiselhart hat direkt hinterm Zollhof noch eine 2150 Quadratmeter große Fläche erworben.„In dem Tempo wird es nicht jahrelang weitergehen“, glaubt Merten, der aber in einem Atemzug ankündigt, dass in diesem Jahr noch weitere Grundstücke den Besitzer wechseln könnten.
So könnte der Arbeitsplatz im geplanten Aurelis-Neubau (unten) auf dem Güterbahnhof aussehen. Visualisierungen: © Aurelis
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ahrelang gingen in Freiburg die Vorstellungen über die Entwicklung des 1905 eröffneten Güterbahnhofs auseinander. Die Eigentümerin, die Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG, kam daher nur im Schneckentempo voran. Jetzt aber hat das Team um den Geschäftsführer Thaddäus Zajac und den Freiburger Projektleiter Christoph Merten enorm Fahrt aufgenommen. Im Bereich des ersten Teilbebauungsplans sind bereits 80 Prozent von 40.000 Quadratmetern Bauland vermarktet. Und für den großen Rest, immerhin 190.000 Quadratmeter, sind die Eschborner auch schon erfolgreich gewesen. Es wächst zusammen, was am Ende alles auf Freiburgs neuem Vorzeigequartier leben und arbeiten soll. Für den Bedarf kleinerer Handwerker hatte die Freiburger Wirtschaftsimmobilien GmbH (FWI) unlängst vier Hektar von der Aurelis erworben – für fünf Millionen Euro. Was die anderen Flächen kosten werden? „Das, was am Markt üblich ist“, sagt Merten. Nach dem FWI-Deal warten noch 150.000 Quadratmeter auf ihre Bestimmung. Der erste Neubau könnte das Wohnheim für 350 Studierende sein, das nach chilli-Informationen die P + B Planen + Bauen GmbH & Co.KG aus St.Augustin auf einem 8000 Quadratmeter großen Teilstück baut. Auf mindestens 7000 Quadratmetern wird die Aurelis selber bauen und sucht dafür noch geeignete Mieter. 5600 Quadratmeter ist das Grundstück des Architekten Wolfgang Frey groß, auf das er einen bis zu 48 Meter hohen Turm bau-
„Die wichtigste stadtentwicklungspolitische Fläche“ Insgesamt werden auf dem Güterbahnhof rund 390.000 Quadratmeter neue Flächen entstehen. Nur 80.000 sind fürs Wohnen reserviert. Dennoch sollen auf dem Quartier neben Handwerkern und Dienstleistern, neben Forschungseinrichtungen und Gastronomie auch mal 1500 bis 2000 Menschen wohnen. Mit Ausnahme der Badischen Flüssiggas GmbH und der Extrol-Tankstelle (beide bis 2026) laufen im kommenden Jahr alle anderen Mietverträge aus. Dann wird also auch eine ganze Reihe von alten Gebäuden abgerissen. Parallel ist derzeit der zweite Teilbebauungsplan in der Offenlage. Noch in diesem Jahr könnte es zum Satzungsbeschluss kommen – auch wenn der formal noch auf die Entwidmung der Flächen durch das Eisenbahnbundesamt warten muss. „Damit wäre der Weg frei für weitere Bauvorhaben“, so Merten. Der Freiburger Güterbahnhof wird am Ende auch verkehrlich vorzüglich erschlossen sein: Von der B3 her (Zubringer Nord stadteinwärts) wird es erst einen Halbanschluss (rechts rein, rechts raus) und nach dem vierspurigen Ausbau des Zubringers auch einen Vollanschluss geben. „Der Güterbahnhof ist die wichtigste stadtentwicklungspolitische Fläche in Freiburg“, sagte Baubürgermeister Martin Haag neulich. Wer sich auf diesem Areal Grundstücke oder Mietflächen sichern möchte – noch gibt es welche. Lars Bargmann www.gueterbahnhof-nord.de
chilli | bauen & wohnen | 09.2013 | 29
Energie
„Heizen mit Pellets & Solar“
IMPRESSUM Themenheft 09-2013 Das „Bauen & Wohnen“-Themenheft erscheint im Freiburger Stadtmagazin chilli
VIER FRAGEN AN: Martina Schellinger chilli: Für wen lohnt sich ein Besuch bei den Infotagen? Schellinger: Für alle, die hautnah den gesamten Produktionsprozess in einer der modernsten Holzpellet-Anlagen sehen und eine Führung durchs Sägewerk Dold machen wollen. Und die wissen wollen, wie aus dem Rohstoff Schwarzwaldholz der effiziente und umweltfreundliche Brennstoff Holzpellets wird. Wir haben auch bekannte Heizkesselhersteller hier, die über die Vorteile vom Heizen mit Pellets und Solar informieren. chilli: An wen werden die in Buchenbach produzierten Pellets geliefert? Schellinger: Gemeinsam mit den Dold Holzwerken produzieren wir jährlich etwa 40.000 Tonnen Pellets, die wir unter der Marke Sonnen-Pellets vorwiegend an Haushalte in der Region liefern. So kommt auch der Vorteil der Wertschöpfung in der Region zum Tragen. chilli: Können die Eigentümer mit Holzpellets Geld sparen? Schellinger: Wer von Öl auf Pellets umsteigt, kann 25 bis 35 Prozent, wer von Gas zu Pellets wechselt bis zu 20 Prozent sparen. Mit einer thermischen Solaranlage kann man zusätzlich den Verbrauch senken. chilli: Was bedeutet der Einsatz einer Pelletheizung fürs Klima? Schellinger: Eine vierköpfige Familie kann die CO2-Emissionen durch den Einbau einer Pelletheizung im Vergleich zu einer Öl-Heizung halbieren. Gerade in der Wärmeerzeugung liegen die großen Einsparpotentiale, die schnell und chilli wirtschaftlich zu erreichen sind. 5 Anzeige
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