TITEL STADTENTWICKLUNG
Offene Tunnelmünder: Wer aus dem Osten in den Kappler Tunnel fährt, wäre nach dem Bau des Stadttunnels dann auf der A 860.
Dettmar-Finke ist der kolportierte Boulevard entlang des Flusses wegen des nach wie vor bestehenden Oberflächenverkehrs trotzdem „ein Mythos“.
wir uns alle wünschen, lässt sich besser verwirklichen mit einem Durchfahrtverbot für LKWs und dem Rückbau von vier auf zwei Autospuren.“
DAS SAGEN DIE FRAKTIONEN Timothy Simms, Fraktionsgeschäftsführer Grüne (13 Sitze): „Eine möglichst weitgehende Verlagerung des Verkehrs unter die Erde würde die schwer vom Verkehr betroffenen Gebiete von verkehrsbedingtem Lärm und Schadstoffemissionen entlasten. Wir müssen genau prüfen, wie der Bau mit unseren Klimazielen zu vereinbaren ist.“
Martin Kotterer, baupolitischer Sprecher CDU (6 Sitze): „Wir hoffen nach wie vor, dass der Tunnel kommt. Selbst wenn in Zukunft nur noch Wasserstoff-Laster und Elektroautos fahren, verstopfen die jeden Tag die Stadt. Und deren Zahl nimmt ständig zu.“
Fotos: © tln, pt
Julien Bender, Fraktionsvize SPD/Kult (7 Sitze): „Der Stadttunnel ist städtebaulich ein Riesenvorteil. Er ist extrem teuer, aber entlastet auch extrem viele Menschen. Der Kosten-Nutzen-Faktor ist gut. Schwerlast- und Individualverkehr verschwinden nicht, wenn wir keinen Tunnel bauen.“ Gregor Mohlberg, Fraktionsvorstand Eine Stadt für alle (7 Sitze): „Wir sind für die Verlagerung des Lastverkehrs auf die Schiene und nicht für nahezu unbezahlbare und klimaschädliche Betonröhren. Städtebaulich würde zwar ein Teil der Innenstadt von einem Tunnel profitieren, aber kurz hinter dem Faulerbad und auf der ganzen Strecke aus dem Schwarzwald bis nach Freiburg würde der Verkehr – nicht reguliert – massiv zunehmen. Ein Dreisam-Boulevard, den 12 CHILLI APRIL 2022
VORTEILE ÜBERWIEGEN NACHTEILE
Johannes Gröger, Fraktionschef Freie Wähler (3 Sitze): „Der Tunnel ist weiter vorrangig. Alles andere ist abwegig. Wir müssen den unerträglichen Verkehr unter die Erde bekommen. Mit dem Tunnel ergeben sich oberirdisch 1000 Möglichkeiten, es besser zu machen, als es jetzt ist.“ Wolf-Dieter Dinkler, Einzelstadtrat Freiburg Lebenswert: „Ich unterstütze die aktuellen Bestrebungen der Initiative ‚Statttunnel‘ und der Umweltverbände, um das unzeitgemäße und schädliche Projekt zu beenden. Der Tunnel wäre zu teuer für den versprochenen Nutzen und kontraproduktiv, weil mehr Straße auch mehr Verkehr erzeugt, wir diesen aber zur Vermeidung des Klimakollapses reduzieren müssen.“
Simon Waldenspuhl, Fraktionsgeschäftsführer JUPI (5 Sitze): „Da wir gleichzeitig die Innenstadt erweitern und autofrei gestalten wollen, das Dreisamufer begrünen und den innerstädtischen Verkehr von der Oberfläche unter die Erde bringen, überwiegen für uns die Vorteile für das Stadtklima die möglichen Nachteile.“ Sascha Fiek, Fraktionschef FDP/Bürger für Freiburg (4 Sitze): „Die tägliche Stopand-go-Prozedur ist auf lange Sicht sicher klimaschädlicher als der Bau eines Tunnels. Wir stehen uneingeschränkt zu diesem Projekt.“
Und runter geht’s: Einfahrt in den Schützenalleetunnel bei Maria-Hilf.