chilli cultur.zeit

Page 1

Heft Nr. 9/16 6. Jahrgang

„Läuft bei euch“-Tour Anzeige_Freiburg im Nationalsozialismus_Kulturzeit_186 x 188 mm.indd 1

Anreisser Musik eins

Anreisser Literatur zwei

Subtext, Tonewood subtext, wollen mitSubtext, Die sieben subtext, Kisten sub, Birdflight Subtext,abheben sub sub,der Subtext, Dory Sontheimer sub

Kino

Freiburg

31.10.16 11:25

Konzerthaus

13.3.2016 18:00 Uhr Jim Jarmusch undI sein Tickets: 0180/60 50 400 www.adticket.de groSSartiger Paterson

(0,20 Euro/Anruf inkl. MwSt aus den Festnetzen, max. 0,60 Euro/Anruf inkl. MwSt aus den Mobilfunknetzen)


kapitelkopf Stadtgeschichte

Headline Die StadtHeadline untermHeadline Hakenkreuz Das Augustinermuseum Subline, Subline Sublinezeigt Subline „Nationalsozialismus Subline Subline Subline in Freiburg“ Subline, subline, subline

Foto: © Nachweis Foto: © Städtische Museen Freiburg – Augustinermuseum/Axel Killian

A

von Erika Weisser

Am 26. November eröffnet im Freibur- andere wurden später nach ­Auschwitz verger Augustinermuseum die erste umfas- schleppt. Ganz wenige überlebten. Etwa sende Sonderausstellung zum Thema die Menschen, die „freigekauft“ wurden – „Nationalsozialismus in Freiburg“. Zehn wie Mitglieder der Familie Adler, deren Monate lang, bis zum 7. Oktober 2017, Nachfahren in Uruguay leben und der werden dort persönliche Schicksale aus Ausstellung die Transit-Pässe der Geretdieser Zeit beleuchtet: In den Sälen so- teten zur Verfügung stellten. Der heute 88-jährige Helmuth Schwarz wie in vielen begleitenden Führungen, Vorträgen und Zeitzeugengesprächen wird denkt oft an diesen Tag. Denn da wurde zu erfahren sein, wie es sich unter dem seine Großmutter Jeanette Schwarz zuHakenkreuz in der Stadt lebte, die Oberbürgermeister Franz „Arier“ ersteigerten den Besitz der Kerber im Herbst 1940 stolz vertriebenen jüdischen Freiburger zur „ersten judenfreien deutschen Großstadt“ erklärte. sammen mit ihrer Tochter Toni aus ihrer Das war kurz nach der Deportation von Wohnung in der Zasiusstraße 89 zur Sammehr als 450 jüdischen Freiburgern in melstelle für den Gurs-Transport am Andas südfranzösische Internierungslager naplatz gebracht. Und von dort zur GüGurs. Am 22. Oktober wurden sie in den terverladestelle am Hauptbahnhof, wo Morgenstunden in ihren Wohnungen heute, am Aufgang zur Wiwilì-Brücke, überrascht, hatten bis zum Abtransport eine Bronze-Skulptur in Form eines Mangerade eine Stunde Zeit, einen Koffer mit tels an die verjagten Juden erinnert. An dem Nötigsten zu packen. Viele starben in sie und die Dinge, die sie zurücklassen diesem Lager, manchen gelang die Flucht, mussten: Kleidungsstücke, Wertsachen,

54 chilli Cultur.zeit November 2016


Ausstellung Möbel, Kunstgegenstände, Hausrat. Sie wurden, so zeigt ein Dokument der Ausstellung, in den folgenden Tagen bei Versteigerungen veräußert, die nur „Ariern“ zugänglich waren. Dennoch stammt eines der Exponate aus Jeanette Schwarzs Wohnzimmer: ein Tisch, in dessen Platte kunstvoll ein Schachspielbrett eingelassen ist. Ihr Enkel Helmuth erinnert sich, dass seine „sehr beherzte und mutige Mutter“ Mathilde an einer solchen Auktion teilnahm und diesen Tisch für die Familie rettete. Sie war evangelisch und galt somit als „arisch“. Dadurch hatten Helmuth, seine Schwester Margret und der Vater Otto Schwarz „einen gewissen Schutz“. Dennoch waren sie Repressalien ausgesetzt: 1936 wurde Helmuth als „Halbjude“ von einem Tag auf den anderen aus der Rotteckschule ausgeschlossen, seinem Vater die Arbeit bei der Deutschen Bank gekündigt. Im Frühjahr 1945 wurde er noch in das KZ Theresienstadt verschleppt; er kehrte zu Fuß zurück. Vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie in der Oberau 57 liegen seit wenigen Wochen zwei Stolpersteine – zwei von inzwischen 410 solcher kleinen Mahn­ male, die auf Initiative von Marlis Meckel seit 2003 auf Freiburgs Gehwegen verlegt wurden – zum Gedenken an die Menschen, die aus politischen, rassischen und anderen Gründen zu Verfolgten wurden. Drei liegen in der Goethestraße 33, vor dem Haus der Familie Liefmann, mit denen die Schwarzens befreundet waren. Auch von ihnen gibt es bei der Ausstellung eine Spur: Einen Mitglieder-Karteikasten des Alpenvereins, darin die Karte Robert Liefmanns, der 1938 aus rassischen Gründen ausgeschlossen wurde. Und in Gurs umkam. Aus dem Jahr 1937 stammt ein weiteres Aus­ stellungs­stück: Das Modell der städtebaulichen Über­ planung des Rotteckrings (Bild links oben). Darauf ist die Synagoge schon verschwunden, obwohl sie bis zu ihrer Zerstörung im November 1938 auf dem Platz neben dem heutigen KG I stand, an dem Bauarbeiter unlängst auf Mauerreste ihres Fundaments stießen. Woraufhin zwischen der Israelitischen Gemeinde sowie der Egalitären Jüdischen Gemeinde Chawura Gescher einerseits und dem Rathaus andererseits ein Streit entbrannte, was mit den Steinen geschehen soll. Zum großen Bedauern beider Gemeinden und einiger Stadträte wurden die Arbeiten für das dort geplante Mahnmal nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt. Fast zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen für die Ausstellung. Für diese Zeit stellten die Städtischen Museen den Historiker Robert Neisen ein. Zusammen mit dem Stadthistoriker Peter Kalchthaler und einem vierköpfigen Team konzipierte er die Ausstellung, die in drei Bereiche aufgeteilt ist: Da geht es zum einen um die wirtschaftliche Krise in der Weimarer Republik und die Heilsversprechen der Nazis, dann um Machtübernahme, Gleichschaltung, Ausgrenzung und Gewalt sowie schließlich um den Weg aus der Diktatur und um den „Freiburger Kreis“.

Zum Vorbereitungsteam gehört auch Andreas Meckel, der seit Jahren zu diesem Thema forscht und „schon viel bisher Unbekanntes ausgegraben“ und veröffentlicht hat. Allein neun Beiträge des Ausstellungskatalogs stammen aus seiner Feder. Seinen vielfachen Kontakten sind zahlreiche private Ausstellungsstücke zu verdanken. Andere wurden über einen öffentlichen Aufruf im Amtsblatt im Sommer 2015 gefunden. Meckel hofft, dass aus dem temporären Projekt ein zeitloses wird: Dass in Freiburg eine Gedenkstätte mit Dokumentationszentrum eingerichtet wird.

: Foto

n ektio in, S vere n e r Alp che euts ©D

illian xel K rg, A u b i Fre

Nationalsozialismus in Freiburg Augustinermuseum Augustinerplatz 1, 79098 Freiburg Dauer der Ausstellung: 26. November 2016 bis 7. Oktober 2017 Öffnungszeiten: Di.-So., 10-17 Uhr Anmeldung für Führungen: Tel. 0761 201-2501 Eintritt: 7 Euro; ermäßigt 5 Euro, frei mit Museumspass Info: www.freiburg.de/museen

„Krieg“, Zeichnung von Gretel Bechtold aus dem Jahr 1937

Foto: © Städtische Museen Freiburg – Augustinermuseum

November 2016 chilli Cultur.zeit 55


Phönix aus der Plattenasche R'n'b-Pop-Band Tonewood Legt ein Debütalbum vor, für das sie auf die Knie mussten

V

iele Bands ackern jahrelang für einen Plattenvertrag. Nicht so Tonewood. Die sechs Freiburger hatten schon nach wenigen Wochen ein Label im Rücken: Jazzhaus Records. Ein Jahr später legt die Band nun ihre erste Platte „Birdflight“ vor. Dabei standen die sechs Musiker vor knapp zwei Jahren noch vor einem Scherbenhaufen.

von Till Neumann

Frontfrau statt -mann: Nach dem plötzlichen Weggang von Sänger Teddy Smith hat sich die Band wieder berappelt und startet nun mit Kim Schutzius am Mikro durch.

Gesagt getan. Für acht Live-Videos investierten Tonewood knapp 6000 Euro – geplant waren 2000, berichtet Sänger und Manager Björn Jakob. Die Sache kam an und überzeugte auch das Label. So unterschrieben Tonewood Ende 2015 ihren ersten Vertrag. Nur wenige Wochen nach der Bandgründung. In die Rolle der Frontfrau schlüpfte die 22-jährige Kim Schutzius. „Ich wollte das“, sagt die HKDM-Studentin. „Fünf Jungs haben sie auf Knien angebettelt“, scherzt Dittenhauser. Teamwork ist ihnen wichtig: „Ich bin nur auf der Bühne Frontfrau,

Geplant war alles anders. Mit Teddy Smith als Sänger hatte sich die Band 2014 als „The Foreigners“ überregional einen Namen gemacht. Dann das Angebot von Jazzhaus Records für einen Plattenvertrag. Sie unterschrieben. Doch nur „Wir liefern euch die geilste Livesechs Wochen später stieg der Freiburger Front­mann aus. Die Session, die ihr je gehört habt“ Band stand alleine da. Was nun? „Ein paar Monate lang ging gar nichts“, hinter der Bühne sind alle Frontmann“, erinnern sich Tonewood im schicken Band­ betont Schutzius. Rasant ging es weiter: Die Sechs ackerstudio in der Vauban. Doch hinschmeißen war keine Option. „Wir waren stark genug, ten im Studio und Proberaum. Sechs Mohatten die nötige Erfahrung“, erzählt Gi- nate dauerte die Produktion des ambitiotarrist Tim Dittenhauser. Also schlugen nierten Debüts. „Wir haben uns hier sie Jazzhaus Records vor, die Platte ohne richtig verschanzt, ein hartes Stück Arbeit“, Smith zu machen. Die Ansage: „Ey, wir lie- erzählt Drummer Max Büttner. „Wir hafern euch die geilste Live-Session, die ihr ben uns selbst eine Frist gesetzt, sonst je gehört habt“, erinnert sich Dittenhau- schleicht sich der Lenz ein“, ergänzt Jakob. Klotzen statt kleckern. Ein Teil der ser. Die anderen grinsen.

56 chilli Cultur.zeit November 2016

Fotos: © Tonewood

Musik


R'n'B -Pop

Band studiert noch, alle sind in weitere Projekte involviert. Doch der Fokus war klar: „Birdflight“ soll groß werden. Auferstehen wie Phönix aus der Asche. Elf Songs haben es jetzt auf die CD geschafft. Ein Mix aus Pop, Soul und R’n’B – auf technisch hohem Niveau. Neu erfinden wollen die Profimusiker das Rad damit nicht. Ein breites Publikum anzusprechen ist ihnen wichtig: „Wir haben den einen oder anderen Song so gemischt, dass er im Radio laufen kann“, sagt Björn Jakob. Schließlich wolle man von der Musik leben. Vom Label gibt es einen Zuschuss zu den Produktionskosten und Support bei der Promotion. Alle Lieder hat die Combo selbst geschrieben, aufgenommen und gemischt. Nur das Mastering wurde extern vergeben. Die Kosten sind damit überschaubar. Tonewood rechnet das so: „Der Betrag reicht ungefähr für einen Satz Reifen – mit Felgen.“ Der Anspruch ist dafür um­ so größer: Es soll steil gehen. Erst national, dann international. Nach der Releaseparty am 2. Dezember im

Jazzhaus gehen die Sechs Anfang 2017 auf Tour quer durch die Republik. Derzeit suchen sie einen großen Act, den sie als Supportband begleiten können, sagt Jakob, mit 31 Jahren der Älteste der Band. Wie sich das anfühlt, konn„Wir ten sie im April testen: Da spielten Tonewood in der Brauerei Ganter als Anheizer für Glas­perlenspiel. Der Titel „Birdflight“ ist kein Zufall: „Das beschreibt ein Stadium. Wir wollen wieder fliegen, die CD ist der erste große Schritt“, sagt Keyboarder Key Szost. Jazzhaus-Records-Chef Michael Musiol ist angetan: „Wir freuen uns wahnsinnig auf die Zusammenarbeit.“ Die Band sei mit einem Enthusiasmus und einer Begeisterung am Start, die einfach nur anstecke. Die Entwicklung gefalle ihm, insbesondere von Kim Schutzius. Wie detailverliebt Tonewood an ihren Songs feilen, zeigen sie bei der Probe nach dem Gespräch mit der cultur. zeit. Ein neues Stück steht auf dem Programm. Zufrieden gibt sich nach dem ersten Durchgang keiner. Sie basteln am Keyboardsound, der Struktur,

den Riffs. Das Release soll spektakulär werden: „Wir wollen kein Konzert spielen, sondern eine richtige Show bieten“, sagen die Musiker. Mit perfektem Sound und abgestimmtem Licht.

wollen wieder fliegen“ Auf das Album halten sie große Stücke. „Wir haben einfach mal die geilste Platte gemacht, die die Stadt je gehört hat“, sagt Tim Dittenhauser und lacht. Man sei stolz darauf, nach dem was passiert ist. Mit „Birdflight“ soll’s nun aufwärts gehen. Phönix hebt ab. Erster Landeplatz Jazzhaus. Dann steil nach oben. So weit die Flügel tragen.

Verlosung Das chilli verlost zwei Exemplare von „Birdflight“. Schickt eine Mail an gewinnspiel@chilli-freiburg.de mit dem Stichwort Tonewood. Gebt bitte eure Adresse an.

November 2016 chilli Cultur.zeit 57


Casu

Goldsmith

UR-MUSIC

Eigenvertrieb

Unlove.Unbreak

Foto: © jahpicture

... Ghanaian Stallion

Fire!

HipHop-Chartbreaker

Einhorn. Viele Ideen.

Hendrix trifft Metallica

Von Null auf Zwei: Der HipHop-Produzent Ghanaian Stallion alias Alan Mensah hat seine Karriere in Freiburg begonnen. Mittlerweile lebt der 35-Jährige in Berlin und ist einer der besten Beatmacher der Republik. Das von ihm produzierte Album „Regen­macher“ des Berliner Rappers Megaloh schaffte es auf Platz zwei der Charts. cultur.zeit-Redakteur Till Neumann hat mit ihm über Karriere, Sport­wagen und Freiburg gesprochen.

(tln). Elektronisch. Eindringlich. Einhornig. Das Elektro-Pop-Duo Casu aus Freiburg und Mannheim macht Sound, der in keine Schublade passt. Mit ihrem Debütalbum bauen sich die beiden lieber einen eigenen Schrank mit vielen neuen leuchtenden Fächern. „Unlove. Unbreak“ ist innovativ. Was Luisa Röbbelen alias Philla und Drummer Silas Benz in zwölf Songs gepackt haben, fesselt vom ersten Ton. „Hearts can never unbreak“ singt Philla in„Drip“.Dauerschleife. Synthie-­ Sounds schwirren durch den Raum, Vocalfetzen leiten zum Refrain über. Tolle Stimme, guter Flow, große Produktion. Jeder Song steht für sich, ausgefeilt bis in letzte Details. Und überrascht mit Effekten, Brüchen, Kanten. Röbbelen singt und rappt, spielt Piano, dreht am Synthesizer. Damit zerlegt, bearbeitet und verfremdet sie nicht nur im Studio Sounds, sondern auch live. Drummer Silas Benz sorgt für den Punch. Soundtechnisch klingt das nach Raum­ schiff, nicht nach Freiburg. Nach Laser, Latex, LEDs statt nach Bächle. Mit „Unlove. Unbreak“ kann man sich treiben lassen. Oder tanzen. Wie beim trashigen „Inner Pigdog Daze“, dessen Groove auch Falco gefallen hätte. Bei Casu klingt das nicht einfältig, sondern fresh. Manchem vielleicht zu futuristisch. Aber dann mag man auch keine Einhörner.

(hör). Wer von den früheren Metallica-­ Songs begeistert ist und Jimi Hendrix’ Gitarrenkünste liebt, dem sei das neue Album der Freiburger Band „Goldsmith” ans Herz gelegt. Der Titel­ song „Fire!” überzeugt mit unglaublicher Energie – spürbar durch die Kombination von druckvollem Gesang und Gitarrensolo. So gut der Song ist, „I see ’em coming” stiehlt ihm die Show: Hier zeigen die vier Männer, dass ihre Songs keine Genregrenzen kennen. Alleinstellungs­ merkmal ist der Wechsel zwischen metallastigen und melodischen Passagen. Mit dem eindringlichen Text „You better run, I see ’em coming!” ist der Song Highlight des Albums. Ohrwurmpotenzial. Doch Goldsmith kann auch anders: Mit „Longing for tomorrow“ zeigt die Band, dass in jedem Rockerherz eine weiche Seite steckt. Von Joe Bonamassas Blues inspiriert, werden Orgelund klagende Gitarrenklänge zum Traumduo. Alles in allem ein hörenswertes Album, nicht nur für Rocker. Wiedererkennungswert hat die Mischung von Trashmetal, dem atmosphärischen Einsatz der Orgel und experimentellen Gitarrensounds. Im Vergleich zum Vorgängeralbum „Shut up and rock!“ sind die Gitarrensoli stärker geworden, die Instrumente stechen deutlicher heraus.

Alan, wie lebt es sich als Chartstürmer? Gut. Gerade ist die Regenmacher-Tournee zu Ende gegangen. Jetzt habe ich ein paar Tage Pause hier in Berlin. Dann geht’s mit Megaloh wieder auf Tour. Wir sind Voract der Beginner. Ende November ist eine Show in Freiburg. Viel Zeit zum Durchatmen ist nicht. Macht sich der Erfolg denn bezahlt? Eine Chartplatzierung lässt sich gut vermarkten. Viel wichtiger ist aber, wie die Leute reagieren. Ich bekomme Mails aus der ganzen Welt von Fans, die es feiern. Aber mehr geht immer. Die Beginner hatten mit ihrem Album nach einer Woche Goldstatus. Eine andere Dimension. Für einen Sportwagen reicht es bei mir noch nicht (lacht). In Freiburg hat alles angefangen ... Mit 12 bin ich von Berlin nach Ghana. Mit 15 kam ich nach Freiburg. Ein Kumpel hat sich hier immer Platten gekauft. Also habe ich mir auch welche geholt. Dann habe ich im Plattenladen Mono gearbeitet. So kam ich zum Auflegen. Mit der Lazer Posse haben wir viele Partys gefeiert. Ich hatte eine super Zeit in Freiburg, irgendwann hat mich aber die Großstadt gerufen. Trotzdem bin ich regelmäßig da, um meine Großeltern in Bad Krozingen zu besuchen. 58 chilli Cultur.zeit November 2016


Basta

Isgaard

TRC – The Record Company

artofmusic

Freizeichen

Whiteout

Der Sounddreck ... ... zum Vergessen

Wer vergessen kann, ist klar im Vorteil. Manchmal zumindest. Sicher aber, wenn es um schlechte Musik geht. Man vergisst ganz einfach, was man gehört hat. Schwamm drüber, von der cerebralen Festplatte gelöscht – ein Traum.

Frech aber eintönig

Sphärisch bis elegisch

(tbr). Das A-Cappella-Quintett Basta ist zurück. Zuletzt war es ruhig geworden um die Kölner, die mit ihrem WM-Song „Gimme Hope Joachim“ 2010 den erfolgreichsten deutschen A-Cappella-Hit gelandet hatten. Nun zeigen sie sich auf ihrem neuen Album – das sie am 13.12. im Jazzhaus vorstellen – mit gewohntem Biss. „Ich bin ‘ne Schande für dieses schöne Land / Denn ich bin laktosetolerant“ trällern sie über den Veggie-Wahn. Mit Zeilen wie „So wie Babys, die in Wiegen Mobiles anstieren / Schauen wir gebannt auf alles, was blinkt“ machen sie sich über die allgegenwärtige Smartphone-Sucht lustig. Oder sie erinnern sich schaudernd an den Kanaren-Urlaub zurück: „Sodom und Gomera, es geht immer noch was ordinärer“. Die Sänger verstehen es, mit spitzen Zungen genau da zu piksen, wo es weh tut. Vielleicht soll es als Ausgleich dienen, dass die Melodien im Gegensatz zu den Texten sehr weichgespült daherkommen. Mit wenigen Ausreißern wie „Ich Bass“ bleiben die Songs brav auf einer Linie – ein paar Disharmonien, der eine oder andere stilistische Wechsel oder ein bisschen mehr Mouth-Percussion würden für dringend benötigte Abwechslung sorgen. So reichen die neuen Songs leider nicht an die Hits der 15-jährigen Bandgeschichte heran.

(bar). Mal glockenhell, mal wie abwesend verträumt – ist das Kate Bush? Nein, Isgaard. Gebürtige Husumerin. Vor einer kleinen Ewigkeit mal mit „Golden Key“ bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest. Sieben Alben sind es seither geworden, produziert mittlerweile von Jens Lueck. Whiteout ist eine Reise dahin, wo Materie keine Rolle mehr spielt, aber irgendwo immer etwas in der Luft schwebt – ihre beeindruckende Stimme. Die über bizarre Landschaften gleitet, einen Sarg beim Versenken in die Erde zart begleitet und dann plötzlich wie eine gewaltige Fumarole nach oben schießt („Tikdabra“), wenn das Streichorchester einsetzt, Art-Pop mit Folk verschmilzt – hier und da meint man, in der Dramatik der Stücke die alten Marillion zu finden, die einen zuweilen auch so mitgenommen haben – auf eine Reise ins Whiteout. Immer atmosphärisch, manchmal ein bisschen sehr elegisch, aber beim zweiten, dritten Hören durchaus auch eingängig. Viel Emotion, viel Nachdenkliches, auch Politisches, eingekleidet in Klangteppiche, die jeder Multimediashow oder auch manchem Film das besondere Etwas geben können. Wie den Island-Filmen von Stefan Erdmann. Wollt ihr hören? Am 6. Januar spielt Isgaard in der Reithalle in Offenburg.

Doch wir können und dürfen nichts vergessen. Wir vergessen uns allerhöchstens mal. Wer möchte dies der Freiburger Geschmackspolizei schon verübeln? Aber gehen wir doch in medias res und machen es an konkreten Beispielen fest. Wer sich da so alles bei uns leider schon unvergesslich gemacht hat. Unheilig mit „Vergessen“, Glasperlenspiels „Nie vergessen“ oder noch besser oder schlechter Luxuslärm „Vergessen zu vergessen“. Nicht zu vergessen Olaf Henning mit „Das kannst du vergessen.“ Danke für nichts, außer, dass es sich eben um „Musik“ von „Künstlern“ handelt, die sich prima zum Vergessen eignet und dazu noch thematisch korreliert – was will man mehr respektive weniger? Weniger ist ja oft mehr, aber zu wenig oder gleich gar nichts vom Guten – vergesst es. Man wünscht sich mit einer Amnesie geschlagen zu sein, aber bevor wir uns wieder einmal vergessen und wir selbst am Ende dem Vergessen anheim fallen, rufen wir an dieser Stelle allen zu, die es hören wollen oder auch nicht – nein, komm, was soll’s. Vergesst es einfach! Unvergesslich, für Ihre Geschmackspolizei, Ralf Welteroth


kino

Die Welt der kleinen Dinge Himmlisch langsame tragikkomödie Mit Busfahrer und Bulldogge von Erika Weisser

Paterson USA 2016 Regie: Jim Jarmusch Mit: Adam Driver, Golshifteh Farahani u. a. Verleih: Weltkino Laufzeit: 113 Minuten Start: 17.11.2016

60 chilli Cultur.zeit November 2016

P

atersons Vornamen erfahren wir nicht. Er spricht nicht von sich – und auch nicht mit sich selbst. Und seine Frau, die ihn sehr liebt, nennt ihn nur bei den persönlichen Kosenamen, die sie sich immer wieder aufs Neue für ihn ausdenkt. Selbst in der Bar, die er allabendlich zwischen Nachtessen und Schlafen­ gehen zusammen mit dem Hund seiner Frau aufsucht, scheinen ihn alle nur als Paterson zu kennen. Er ist zufrieden. So, wie er überhaupt ein sehr zufriedener Mensch zu sein scheint. Ein ausgeglichener, mit sich und seiner Umgebung im Einklang befindlicher Mann, der für ein glückliches Dasein nicht mehr zu brauchen scheint als ein paar Gewissheiten, einen festen Job, ein bescheidenes Dach über dem Kopf, ein paar Bekannte – und eine Frau, die er genauso liebt wie sie ihn. Und ein Notizbuch, in das er vor Arbeitsbeginn oder in der Mittagspause wunderbar lyrische Werke der Poesie der kleinen Dinge des täglichen Lebens schreibt. Linien-Busfahrer ist er – in Paterson, einer mittelgroßen Industriestadt in New Jersey, die den gleichen Namen trägt wie er. Und die sein dichterisches Vorbild William Carlos Williams zu einem literarisch denkwürdigen Ort erhob, indem er seinen bekanntesten Gedichtband nach ihr benannte. Doch das erfahren wir erst später, als sich ein Mann aus Japan zu Paterson auf die Bank setzt, auf der er jede Mittagspause verbringt. Zunächst sehen wir ihm einfach nur dabei zu, wie er eine Woche lang jeden Morgen ohne Wecker immer zur fast gleichen Zeit aufwacht, zur gleichen Zeit aus dem Haus und zur Arbeit geht

Fotos: © Weltkino

und um immer die gleiche Zeit seinen Bus startet. Und wie er, wenn er feierabends zur stets gleichen Stunde nach Hause zurückkehrt, jedes Mal den schief stehenden Briefkasten zurechtrückt – wobei nur wir Zuschauer die Ursache für diesen Schiefstand erfahren, Paterson selbst nicht. Natürlich gibt es auch eine gewisse Abwechslung und sogar unvorhersehbare Ereignisse in diesem Leben, das einem großen ruhigen Fluss ähnelt. Doch Paterson meistert sie mit großer Gelassenheit, lässt sich selbst angesichts einer furchtbaren Zerstörungstat des Hundes nur zu der Bemerkung hinreißen, dass er ihn noch nie lei­ den konnte. Worüber er sich indessen wundert, sind die vielen verschiedenen Zwillingsgeschwister, denen er täglich zufällig begegnet, nachdem seine Frau ihm in der Schlaftrunkenheit des ersten Filmmorgens sagte, dass sie geträumt habe, dass sie bestimmt einmal Zwillinge bekommen. Wir wundern uns nicht. Schließlich kennen wir Jim Jarmusch und wissen, dass in seinen Geschichten nichts zufällig ist. Ein ausgesprochen großartiger Film, den man eigentlich gar nicht beschreiben kann, den man einfach anschauen muss.


KINO

KINO FILMTIPPS

Egon Schiele – Tod und Mädchen

voll von der Rolle

Foto: © Löwen-Lichtspiele

Die Mitte der Welt

Foto: © Universum Film

Foto: © Alamode Film

Deutschland /Österreich 2016 Regie: Jakob M. Erwa Mit: Louis Hofmann, Sabine Timoteo u. a. Verleih: Universum Laufzeit: 115 Minuten Start: 10.11.2016

Österreich/Luxemburg 2016 Regie: Dieter Berner Mit: Noah Saavedra, Maresi Riegner u. a. Verleih: Prokino Laufzeit: 109 Minuten Start: 17.11.2016

Zwischen den Zeilen

Stürmisch und ausschweifend

(ewei). Der Film gehört zu den wenigen wirklich geglückten Romanverfilmungen: Er klebt nicht am Buchstaben der literarischen Vorlage und kommt ihr dennoch nahe; Jakob M. Erwas Interpretation von Andreas ­Steinhöfels „Die Mitte der Welt“ macht sichtbar, was im Buch eher zwischen den Zeilen zu lesen ist. Fein herausgearbeitet sind die Hintergründe für die Besonderheiten in den Beziehungen zwischen den Protagonisten. Besonderheiten, über die sich der sensible, heftig in seinen neuen Mitschüler Nicholas verliebte Phil, seine verschlossene Zwillings­ schwester Dianne, ihre chaotische Mutter Glass und all ihre eigenartigen Freunde selbst nicht im Klaren sind. Munter, konfliktlustig, zuweilen auch nachdenklich und wütend lieben, streiten und kämpfen sie sich durch ihr Leben in einem spießigen Vorort. Eine richtig gute Geschichte um eine schwule Love-Story mit einem – wieder einmal – großartigen und schon vorab mit Preisen überschütteten Hauptdarsteller: Louis Hofmann.

(ewei). Der zu seiner Zeit heftig umstrittene Maler Egon Schiele wurde gerade 28 Jahre alt: Kurz vor Ende des ersten Weltkriegs, am 31. Oktober 1918, starb er an der spanischen Grippe, die damals viele Menschen dahinraffte – nicht nur in Wien, wo Schiele seine letzten, in künstlerischer und persönlicher Hinsicht stürmischen, ausschwei­ fenden Jahre verbrachte. Dieter Berners Film beleuchtet die Frauen, die nicht nur das Leben, sondern auch die lange vom Jugendstil beeinflussten expressionistischen und oft sehr erotischen Werke dieses außergewöhnlichen Künstlers prägten. Und die ihn mit ihrer ausdrücklichen Schönheit faszinierten und inspirierten: Seine Schwester Gerti Schiele, seine leidenschaftliche Wilde-Ehe-­ Partnerin Wally Neuzil und viele an­dere, die Modell standen für die Gemälde, deren Plakatkopien heute noch so manches WG-Zimmer schmücken. Ein kluger Film, dessen Hauptdarsteller Noah Saavedra Schieles Widersprüchlichkeit bestens zum Ausdruck bringt.

„Herausragendes Jahresfilmprogramm“ in Kenzingen

And the Winner is ... (ewei). ... nicht das Harmonie-Arthauskino. Und auch nicht die Friedrichsbau & Kandelhof-Lichtspiele. Zumindest konnten Michael Wiedemann, Ludwig Ammann und Michael Isele als Betreiber dieser Filmtheater nicht den Hauptpreis des von der Filmförderung Baden-Württemberg alljährlich vergebenen Kinopreises entgegennehmen. Gewinner sind sie dennoch: Als einzige von 44 Prämierten durften sie bei der Preisverleihung im Historischen Kaufhaus zu Freiburg in der Kategorie „Sehr gutes Jahresfilmprogramm 2015“ gleich zweimal aufs Treppchen steigen. Und präsentierten sich strahlend dem Publikum. Den mit 15.000 Euro dotierten Spitzenpreis für ein „Herausragendes Jahresfilmprogramm 2015“ nahm eine Frau mit nach Hause, die auch nicht von sehr weit her angereist war: Christel Kauschwitz, die das Kino Löwen-Lichtspiele in Kenzingen als Familienbetrieb führt. 1964 hat sie das charmante kleine Kino von ihrem Vater übernommen und ging seither damit durch dick und dünn. Und sie war sprachlos, als der Jury-Vorsitzende Dietrich Foerster verkündete, dass ihr Kino zum Spitzenpreisträger auserkoren wurde. Weil es „die Vorstellungen der Jury in geradezu idealer Weise“ und in jeder Hinsicht erfülle. Denn die Betreiber – Christel Kauschwitz und ihr Ehemann – kämpften nicht nur mit Mut, Fantasie und bewundernswertem Engagement „gegen den Standortnachteil einer zwar nicht direkt benachbarten, aber doch viel zu nahen und mit Kinos bestens versorgten Großstadt“ an. Sie seien außerdem Bewahrer einer vielfältigen Kinotradition und, ganz nebenbei, „Denkmalschützer eines liebevoll erhaltenen 50er-Jahre-Kinos“ im ländlichen Raum. Da blieb den Freiburger Kollegen nur noch die Gratulation für dieses Lebenswerk. Und die kam von Herzen.

November 2016 chilli Cultur.zeit 61


kino Ich, Daniel Blake

Foto: © Prokino Filmverleih GmbH

Großbritannien 2016 Regie: Ken Loach Mit: Dave Johns, Haylea Squires u. a. Verleih: Prokino Laufzeit: 100 Minuten Start: 24.11.2016

Ein Lied für Nour

Foto: © Koch Media

Palästina/Großbritannien 2016 Regie: Hany Abu-Assad Mit: Tawfreek Bahom Verleih: Koch Media Laufzeit: 100 Minuten Start: 1.12.2016

Salt and Fire

Foto: © Camino Filmverleih

USA /Deutschland 2016 Regie: Werner Herzog Mit: Michael Shannon, Gael García u. a. Verleih: Camino Laufzeit: 98 Minuten Start: 8.12.2016

Kampf gegen Mühlen

Wenn Träume wahr werden

Beim weißen Teufel

(ewei). Daniel Blake hat sein ganzes Berufsleben lang fleißig und engagiert als Schreiner gearbeitet. Sein Verdienst war nie üppig, doch es reichte stets für ein bescheidenes Leben. Es reicht immer noch, könnte so weitergehen bis zur Rente. Dann stirbt seine Frau; er bekommt einen Herzinfarkt. Dadurch, findet sein Arzt, ist er nicht mehr arbeitsfähig. Doch die Leute von Sozialbehörde und vom Jobcenter sehen das nicht so: Um die britischen Sozialsysteme nicht zu belasten, solle er nach einer kurzen Rekonvaleszenz wieder arbeiten, verlangen sie. Als Blake sich gegen diese Zumutung auflehnt, gerät er in die gnadenlosen Mühlen der Armutsverwaltungsapparate und deren Bürokratie. Verloren zwischen Vorschriften, Fristen, Prinzipienreiterei und Entwürdigung lernt er eine junge alleinerziehende Mutter kennen, mit der er eine Art Solidargemeinschaft eingeht, die indessen auch zerschlagen wird. Ein typisches Ken-Loach-Sozialdrama, in Cannes 2016 mit der Goldenen Palme prämiert.

(ewei). Eigentlich ist Mohammed Assafs Lied nur für Nour. Seine geliebte Schwester Nour, die als Kind schwer krank wurde und die in einem Krankenhaus in dem von Israel besetzten Gaza-Streifen die überlebensnotwendige Hilfe nicht bekam. Obwohl er, selbst noch ein Kind, alle Anstrengungen unternommen hatte, um das Geld für die teuren Medikamente zu beschaffen. Und der inzwischen erwachsene Bruder singt sein Lied nur für sie. Doch ganze Völker hören zu: Mohammed hat es nämlich geschafft, aus dem Gaza-Streifen zu fliehen und sich nach Kairo durchzuschlagen, wo es ihm gelingt, an der jährlich stattfindenden und im ganzen arabischen Raum ausgestrahlten Casting-Show „Arab Idol“ teilzunehmen. Und nicht nur teilzunehmen: Er gewinnt den Wettbewerb – und wird über Nacht zu einem Symbol für Frieden und Freiheit. Das war 2013. Heute ist Assaf Son­ derbotschafter für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten. Denn dieser wunderbar mutmachende Film erzählt eine wahre Geschichte.

(ewei). Nachdem sich Regie-Legende Werner Herzog in den letzten Jahren verstärkt dem Dokumentarfilm widmete, kehrt er mit diesem Film zu seinen Wurzeln, der spektakulären Erzählung, zurück. Überwältigende Land­schaftsaufnahmen in der Umgebung des Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Erde, spiegeln den inneren Konflikt einer Wissenschaftlerin, die auf der Spur einer drohenden Naturkatastrophe eine ungewöhnliche Schick­ salsgemeinschaft eingeht. Die im Auftrag der Vereinten Nationen reisende renommierte Professorin Laura Sommerfeld, die in Bolivien die rätselhafte Ausdehnung des Salzsees „Diablo Blanco“ analysieren soll, gerät in eine Falle und wird mutterseelenallein in der endlosen Salzwüste aus­ gesetzt. Sie findet sich in Gesellschaft zweier blinder Jungen wieder, die Stoff­ tiere umklammern und alte, symbol­ trächtige Inka-Namen tragen. Mit prak­tischer Organisation, Sprachspielen und meditativer Stille verbringen sie ihre Zeit, die keine Einteilung mehr kennt.


DVD Bach in Brazil Deutschland 2015 Regie: Ansgar Ahlers Mit: Edgar Selge, Franziska Walser u. a. Studio: NFP Laufzeit: 87 Minuten Preis: ca. 13 Euro

Die Poesie des Unendlichen Großbritannien 2016 Regie: Matt Brown Mit: Dev Patel, Jeremy Irons u. a. Studio: Wild Bunch Germany Laufzeit: 109 Minuten Preis: ca. 12 Euro

Herbert Deutschland 2015 Regie: Thomas Stuber Mit: Peter Kurth, Lina Wendel u. a. Studio: Wild Bunch Germany Laufzeit: 105 Minuten Preis: ca. 15 Euro

Klassik meets Samba

Göttliche Formeln

Schonungslose Wucht

(ewei). Eigentlich ist Marten Musiker. Doch seit sein Traum von einer Karriere mit seinem Freund Karl wegen dessen Auswanderung nach Brasilien zerplatzte, fristet er sein Leben als Musiklehrer und Einzelgänger. Bis Jahrzehnte später endlich ein Brief aus Brasilien ankommt. Der bringt zwar die Nachricht von Karls Tod – aber auch von einer ungewöhnlichen Erbschaft. Und diese lenkt Martens gan­zes Leben in eine völlig neue Bahn. Ein schöner Film mit dem glänzenden, soeben zum Schauspieler des Jahres gewählten Edgar Selge in der Hauptrolle.

(ewei). Srinavasa Ramanujan ist ein mathematisches Genie. Doch der Autodidakt hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts in seiner indischen Heimat keine Chance, seine Forschungen zu vertiefen und deren Ergebnisse zu veröffentlichen. Er wendet sich an den Cambridge-Mathematiker G.H. Hardy, der zwar sein Mentor wird, als überzeugter Atheist zunächst jedoch nicht viel anfangen kann mit Ramanujans Überzeugung, dass es sich bei der Berechnung der Unendlichkeit um göttliche Formeln handeln müsse. Ein wunderbarer Film.

(ewei).Die Kritiken, die „Herbert“ zum Kinostart im März 2016 erhielt, übertreffen sich an Lob. Zu Recht: Der Film reißt mit, zeigt mit schonungs­loser Wucht den körperlichen und emotiona­ len Verfall eines hünenhaften Manns, den nichts umhaut – bis ihn eine tödliche Muskelkrankheit ereilt. Und eben­ so zu Recht wurde Peter Kurth für sein großartiges Spiel mit Preisen überschüttet – Der Deutsche Filmpreis in Gold – für die beste männliche Hauptrolle – ist nur einer davon. Aufwühlendes Kino.

Fritz Lang Deutschland 2015 Regie: Gordian Maugg Mit: Heino Ferch, Thomas Thieme u. a. Studio: W-Film Laufzeit: 100 Minuten Preis: ca. 13 Euro

Schimanski – die Gesamtkollektion Deutschland 2015 Regie: Hajo Gies, Mark Schlicher Mit: Götz George u. a. Studio: Euro Video Medien Softbox mit 9 DVDs Preis: ca. 38 Euro

Schrotten! Deutschland 2015 Regie: Max Zähnle Mit: Lucas Gregoro­wicz, Frederick Lau u. a. Studio: Lighthouse Home Entertainment Laufzeit: 96 Minuten Preis: ca. 16 Euro

Auf der Suche nach „M“

Eindrückliche Erinnerung

Gewonnen und zerronnen

(ewei).„M – eine Stadt sucht einen Mör­der“ gehört nicht nur zu den bekanntesten Klassikern des Filmemachers Fritz Lang, sondern zu den bekanntesten Kinoklassikern überhaupt. In „Fritz Lang“ verkörpert Heino Ferch nun diesen legendären Regisseur, der auf der Suche nach Material für seinen ersten Tonfilm „M“ unerwartet mit zwie­lichtigen Episoden seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Meisterhafte Verschmelzung von abgrün­ diger Realität und Fiktion zu einem Film im Film.

(ewei). Am 19. Juni 2016 starb Götz George, einer der großen Charakterdarsteller auf Bühne und Leinwand. Und im Fernsehen. Dort gab er ab 1991 ein paar Tatort-Folgen lang den Ruhrpott-Bullen Horst Schimanski, der mit seinen unverblümten, zupackenden Er­ mittlungsmethoden Kult-Status erreichte. Soeben ist eine neue DVD-Kollektion mit 17 späteren Folgen erschienen, da­runter ist zum ersten Mal auch Schimanskis letzter Fall „Lover Boy“. Die 9 DVDs sind eine eindrückliche Erinnerung an ihn – und an Götz George.

(ewei). Mirko und Letschko Talhammer sind Brüder – ziemlich zerstrittene Brüder. Aufgewachsen im Schrotter-­ Gewerbe, ist der eine auf eine einsame Banker-Karriere in der Stadt bedacht, während der andere aus Überzeugung auf dem familiär-kollektiven Schrottplatz in der Provinz bleibt. Als es aber darauf ankommt, zeigt sich, dass der smarte Karrierist trotz Anzug und Krawatte noch nichts verlernt hat von den nicht immer ganz lupenreinen familiären Geschäftsmethoden. Köstliche Milieustudie. November 2016 chilli Cultur.zeit 63


Literatur

Moltkestraße 40 Wie Dory Sontheimer ihre Freiburger Vergangenheit in sieben Kisten fand

D

von Erika Weisser

Las siete Cajas (Die sieben Kisten) Dory Sontheimer Verlag: CIRCE Ediciones Barcelona 2014 5. Auflage: 2016 312 Seiten, Broschur Preis: 20 Euro

ory Sontheimer kam 1946 in Barcelona zur Welt – und bis zu ihrem 56. Lebensjahr hätte sie nicht einmal im Traum daran gedacht, dass sie einmal ein Buch schreiben würde. Aber vorher kannte sie die ganze Geschichte ihrer Familie auch noch nicht. Sie wusste nur, dass ihre Eltern aus Deutschland stammten, dass die Mutter 1934 als 22-Jährige von Freiburg nach Spanien ausgewandert war. Doch bis zu deren Tod im Jahr 2002 ahnte sie nichts von den Hintergründen dieser Emigration. Als Kind hatte sie auf Fragen nach den Freiburger Großeltern stets die Antwort erhalten, dass sie „im Krieg gestorben“ seien. Auch bei einer Reise in den Schwarz­wald wurde nicht über sie gesprochen. Dass sie in der Moltkestraße 40 gewohnt hatten, erfuhr sie erst, als sie nach dem Tod der Mutter auf dem Speicher sieben Kisten fand, in denen Bilder, Briefe, Schrift­wechsel mit deutschen Behörden und andere Dokumente aufbewahrt waren. Sie stieß auf Material, aus dem hervorging, dass sie zu einer jüdischen Familie gehörte. Und dass ihre Großeltern Lina und Eduard Heilbrunner zusammen mit Urgroßvater Abraham Levi am 22. Oktober 1940 in das südfranzösische Internierungslager Gurs verschleppt worden waren. Sie fand Schrift­ wechsel, die offenbarten, wie sehr sich ihre Eltern Rosl und Kurt Sontheimer um die Rettung dieser drei Menschen bemüht hatten. Und ein Bild, das die Eltern bei einem Aufenthalt in den Pyrenäen zeigt, wo sie versucht hatten, die Großeltern über die Grenze zu holen. Vergeblich: Dory Sontheimer fand auch eine Mitteilung des Karlsruher Amtsgerichts, die deren Tod in Auschwitz bestätigt. „Nächtelang“ habe sie sich in den folgenden Wochen mit dem erschütternden Inhalt der Kisten auseinandergesetzt, neben ihrer Berufstätigkeit als Apothekerin „jede freie Minute genutzt“, um die Puzzlestücke ihrer eigenen Familiengeschichte zusammenzufü-

64 chilli Cultur.zeit November 2016

Foto: © L'Illa dels Libres

Dory Sontheimer

gen. Sie nahm Kontakt zu ihren bisher unbekannten, durch die NS-Verfolgung auf der ganzen Welt verstreuten Verwandten auf. Und reiste nach Freiburg, wo sie endlich die Wohnung ihrer Großeltern betreten durfte – auf Einladung der freundlichen WG, die jetzt dort lebt. Und dann entschloss sie sich, die Geschichte aufzuschreiben. Es ist ein dokumentarisches, aber auch sehr persönliches Buch geworden. Es zeigt die unmittelbaren Folgen, die der mörderische Antisemitismus bis heute für die betroffenen Familien hat. Verónica Köhler, die vor mehr als 40 Jahren auf der Flucht vor der Pinochet-Diktatur von Chile nach Freiburg kam, hat es durch Zufall entdeckt. Jetzt bräuchte es noch einen Verlag, der dafür sorgt, dass es ins Deutsche übersetzt wird. Damit der Stadt Freiburg ein neues Teil ihrer Geschichte zurückgegeben werden kann. Moltkestraße 40: Die Stolpersteine für Dory Sontheimers Großeltern Eduard und Lina Heilbrunner

Foto: © Erika Weisser


FRezi

Die spinnen, die Amis – Ein blick hinter die Kulissen

von Steve Przybilla Verlag: Maverick, 2016 180 Seiten, Broschur Preis: 13,80 Euro

Was ich liebe und was nicht

von Hanns-Josef Ortheil Verlag: Luchterhand, 2016 366 Seiten, gebunden Preis: 16,99 Euro

Die Glasmacherin

von Birgit Hermann Verlag: Emons, 2016 432 Seiten, Broschur Preis: 12,90 Euro

Reise durch Absurdistan

Spiegelkabinett eines Lebens Ein rätselhafter Rächer

(tbr). Manch einer will es ja schon immer gewusst haben, und spätestens seit Donald Trump die politische Weltbühne erklommen hat, ist sich der Europäer sicher: Die spinnen, die Amis. Der Freiburger Journalist und Ex-chillist Steve ­Przybilla trifft mit seinem neuen Buch daher genau den Zeitgeist. Seit mehr als einem Jahrzehnt reist der 31-Jährige regelmäßig in die Staaten, um die kuriosen Seiten des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten zu erkunden. Dreißig dieser Reportagen hat er nun in einem Sammelband veröffentlicht – vom Cannabis-Tourismus in Colorado über die Fledermaus-Verehrung in Austin bis zu Zombie-Stadtführungen in Georgia. Selbst trockene Erlebnisse – wie eine Fahrt mit dem Fernbus oder stundenlanges Staustehen – verwandelt Przybilla durch sorgfältige Hintergrundrecherchen und eine lebendige Erzählweise zu amüsanten Geschichten. Ergänzt werden die Reportagen durch einen Survival-Guide. Hier erfährt der Reisende, warum man im Restaurant nicht an den ersten freien Tisch stürmen sollte, was es beim Smalltalk zu beachten gilt oder welches die richtige Kleidung bei 80 Grad Fahrenheit ist. „Die spinnen, die Amis“ ist eine unterhaltsame Reise, die man mit einem Augenzwinkern genießen sollte. Denn wie der Freiburger selbst schreibt: „Wer wirklich spinnt, ist letztlich nur Ansichtssache. Vielleicht ist es auch bloß der Autor.“

(ewei). Die auf dem Cover abgebildete Birne gehört eindeutig zu den Favoriten eines der bedeutendsten Autoren der Gegenwart: Ortheil liebt diese süßherben „herbstlichen Rauchzartgewächse“, zieht sie den „faserigen, geschmacklosen“ Äpfeln allemal vor, singt ihnen, die höchstens noch von der Vollkommenheit der Himbeeren übertroffen werden, ein wahres Loblied. Außer Obst- und – geradezu erotischen – Gemüsesorten beschreibt der mehrfach preisgekrönte Autor äußerst wortgewandt auch diverse „Petitessen des sozialen Lebens“, wie etwa Galeristen- und Künstleransprachen bei Ausstellungseröffnungen. Oder die Unterhaltungen der zu solchen Anlässen Geladenen. Und es bedarf keines besonderen Scharfsinns, um zu erkennen, ob solche Zusammenkünfte zu den Dingen gehören, die er liebt – oder eben nicht. Da er sie jedoch mit viel Liebenswürdigkeit und Selbstironie schildert, ist es ein Vergnügen, lesend daran teilzunehmen. Vergnügen bereiten in diesem Spiegelkabinett eines Lebens auch die Empfehlungen für gute Liebesromane – darunter der Vorschlag, mögliche Ereignisse zwischen einer amerikanischen Erbin und einem Frei­ burger Heidegger-Schüler auf der gleichnamigen Hütte bei Todtnauberg genauer zu untersuchen. Mehr davon gibt es sicher bei Ortheils musikalischer Lesung am 18. November ab 20 Uhr im Freiburger Theater.

(ewei). Von der ehemaligen Glasma­ chersiedlung im Windbergtal über St. Blasien ist heute nicht mehr viel übrig. Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts zogen ihre Bewohner nach Äule am Schluchsee, einige von ihnen in die Schweiz. Doch bevor sie das inzwischen sehr stille Tal verließen, kam es dort zu schrecklichen Ereignissen, die gar in einem Mord gipfelten. Zumindest nach der Interpretation von Birgit Hermann: Sie siedelt inmitten der so friedlich wirkenden Bio­ sphären-Landschaft eine Bluttat an, der eine Frau zum Opfer fällt. Wobei dieses Opfer und einige in die Tat verstrickte Personen „Kinder meiner Fantasie“ sind, wie die Autorin aus Titisee-Neustadt im Nachwort selbst schreibt. Herrmann verknüpft diese Fantasiegestalten jedoch so gekonnt und so glaubwürdig mit Menschen, die im Kloster Berau und der Umgebung einst wirklich existierten, dass eine spannende Geschichte entsteht. Eine um verschwiegene illegitime Beziehungen, um darum herum gewobene Intrigen und um unterdrückte Wahrheiten. Und um den vor 300 Jahren aussichtslosen Traum einer jungen Frau, sich als selbstständige Glasmacherin in dieser Männerdomäne durchzusetzen. Die dunklen Geheimnisse kommen erst ans Licht, als ein rätselhafter Rächer auftaucht. November 2016 chilli Cultur.zeit 65


chilli astrologie

Das »bierernste«

chilli-Horoskop

Die Wohnungsnot-Edition von Hobby-Astronautin Tanja Bruckert

Widder 21.03. – 20.04. Du suchst eine Vier-Zimmer-Wohnung mit Balkon und Straßenbahnanschluss für weniger als tausend Euro?! Na klar, kein Problem! Was darf’s denn sonst noch sein: Ein privater Heli-Landeplatz auf dem Dach, goldene Wasserhähne, aus denen kühles Bier fließt oder vielleicht ein Einhorn, das in deinem Vorgarten grast?

Stier 21.04. – 21.05. Immer diese Ausreden: Diese Wohnung kannst du nicht nehmen, weil du Angst vor den Kakerlaken hast, jene nicht, weil du dich in Räumen ohne Fenster und elektrisches Licht unwohl fühlst, und in den 15. Stock kannst du wegen deiner Höhenangst nicht ziehen. Da bietet man dir eine Wohnung, in der die Konfrontationstherapie gleich inbegriffen ist – und du zierst dich!

Zwilling 22.05. – 21.06. Das Stadtleben ist nichts für dich. Du willst im Einklang mit der Natur leben. Natürlich darf dein Haus auf dem Land nur aus Naturmaterialien bestehen und dass es komplett klimaneutral sein muss, ist ja selbstverständlich. Kein Problem: Such dir einfach einen schönen großen Baum, kauf dir ein paar Bretter und schon wird dein Traum vom (Baum-)Haus wahr!

Krebs 22.06. – 22.07. Jeder kann dazu beitragen, dass sich der Wohnungsmarkt entspannt: Kündige einfach deine Wohnung! Du Bürohengst gehst doch eh nur zum Schlafen nach Hause. Das kannst du viel günstiger haben: Tastatur weg, Kissen auf den Schreibtisch und los geht’s mit dem Powernapping. So wird dir nie wieder passieren, dass du nicht der Erste und Letzte im Büro bist!

LÖWE 23.07. – 23.08. Wohnzimmerbars sind der neueste Trend. Kein Wunder: Die meisten Menschen in ihrer Einzimmerwohnung mit Küchenzeile, Schlafnische und im Spülbecken integrierter Dusche können sich nur noch schwach daran erinnern, wie es war, als man noch ein eigenes Zimmer nur fürs Wohnen hatte. Und ob deine Enkel mal noch wissen werden, was ein Esszimmer ist?

JUNGFRAU 24.08. – 23.09. Hast du mal überlegt, deine Bruchbude gewinnbringend zu nutzen, statt nur über sie zu jammern? Die Leute zahlen gutes Geld, um Burgruinen zu besichtigen, da sollte für einen Rundgang durch deine Wohnung erst recht was drin sein. Und wenn du die Schwiegermutter noch zu dir einlädst, ist für das Schreckgespenst auch gesorgt.

66 CHILLI November 2016

Waage 24.09. – 23.10. Du suchst eine Wohnung per Kleinanzeige und wunderst dich, dass das nichts wird. Also echt.Was glaubst du, wie erfolgreich Trump und Clinton gewesen wären, wenn sie ihren Wahlkampf per Kleinanzeige geführt hätten? Wobei ... zumindest Clinton hätte mal lieber über Kleinanzeigen statt per Mail kommuniziert. Die Anzeigen liest nämlich niemand – nicht mal Wikileaks.

Skorpion 24.10. – 22.11. In Freiburg von einem Wohnungsmarkt zu sprechen, ist gewagt. Was sich hier Markt nennt, ist eher so was wie ein Flohmarkt auf einem zugigen Hinterhof im November bei Regen: Das Angebot ist übersichtlich, doch die Käufer hoffen, in dem ganzen Ramsch die eine antiquarische Perle zu entdecken. Kopf hoch: Beim Perlentauchen zahlt sich ein langer Atem aus!

schütze 23.11. – 21.12. „Die kleinen Zimmer oder Behausungen lenken den Geist zum Ziel, die großen lenken ihn ab.“ Also, wenn Leonardo da Vinci damit recht hat, dann musst du ja so was von fokussiert sein! Außerdem denk mal dran, wie viel Zeit du allein fürs Suchen deiner Schlüssel sparst: Ein fetter Vorteil – zumindest so lange es noch kein Google für die Wohnung gibt ...

steinbock 22.12. – 20.01. Zugegeben: Auf dem Wohnungsmarkt hast du nicht gerade den Sechser im Lotto gezogen. Deine Wohnung ist dunkel, kalt, muffig und zu allem Überfluss auch noch von Ungeziefer bevölkert. Gemütlich ist anders, doch am besten gewöhnst du dich gleich daran: Deine allerletzte Wohnstätte wird auch nicht anders aussehen.

wassermann 21.01. – 20.02. Die Erlösung aus der Wohnungsnot naht! Okay, weder so schnell noch in dem Ausmaß, wie sie gebraucht wird – doch die Sterne haben es frei nach Lukas 2,10-11 prophezeit: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch wird ein Stadtteil geboren, welcher ist Dietenbach, in der Stadt Freiburgs!“ Amen.

fische 21.02. – 20.03. Schraubst du noch oder wohnst du schon? Statt an deinen schwedischen Möbeln, solltest du vielleicht mal an deinen Ansprüchen schrauben. Du denkst, da geht nichts mehr, weil du eh schon in einer Bruchbude wohnst? Hat diese Bude einen Boden, Wände, Fenster und eine Tür? Also bitte, in Freiburger Wohnungsannoncen nennt sich das Luxusapartment.




Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.