f79 – Jobstarter

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Special +++ Special ++ + Special +++

r e t + r a + t s l b o a J peci

S + + + l a i ec p S + + + al i c e Sp

Foto // Š Benicce - Fotolia.com



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DAS

fü r FrSCHÜLERM ei bu rg AG un d Re AZIN gi on

Jobstarter

Das fängt ja gut an

Was ist ein Testimonial? Ein Magazin wie das f79 herzustellen kostet viel Geld. Es müssen Redakteure und

Azubis verdienen bis zu 999 Euro monatlich

Grafiker bezahlt werden, die die Schülerredaktion betreuen und anleiten, deren Texte redigieren und das f79 layouten. Am Ende muss alles zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden. Wenn da keiner etwas dazugeben würde, müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft werden. Für viele Jugendliche wäre es dann zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und Einrichtungen, die das Projekt toll finden und uns finanziell Foto // pixelio.de

unterstützen. Diese Unterstützer nennt man Kooperationspartner. So eine Partnerschaft Willkommen im Jobstarter-Teil dieser

beruht immer auf Gegenseitigkeit. f79

Je nach Beruf gibt es bei den Vergü-

bekommt Geld und der Partner erhält dafür

f79-Ausgabe, der gleich mal mit einer

tungen aber deutliche Unterschiede.

ein Logo, eine namentliche Nennung als

guten (oder sogar sehr guten) Nachricht

Angehende Mechatroniker etwa verdienen eher

Unterstützer oder er kann sich ein Redakti-

für alle angehenden Auszubildenden

gut: Sie bekommen im Westen im Schnitt 938

onsmodul wünschen. Letzteres nennen wir

beginnt: Die tariflichen Ausbildungsvergü-

Euro, im Osten sind es immerhin noch 921 Euro.

ein „Testimonial“.

tungen sind im Jahr 2013 im Vergleich

Hohe Vergütungen erzielen auch angehende

zum Vorjahr um 4,2 Prozent gestiegen.

Kaufleute für Versicherungen und Finanzen (in

der Redaktion oder unser eigenes Redakti-

Somit kamen die Azubis laut Bundesinsti-

Ost und West je 935 Euro) sowie angehende

onsteam besuchen ein Unternehmen und

tut für Berufsbildung (BIBB) im Durch-

Medientechnologen Druck (in Ost undWest je 905

befragen die Azubis nach ihren Aus- und

schnitt auf monatlich 761 Euro brutto.

Euro). Besonders lukrativ ist im Westen derzeit

Und wie funktioniert das? Schüler aus

die Ausbildung zum Maurer: Azubis verdienen im

Weiterbildungswegen. Hierbei entstehen Texte im Rahmen der Beufsorientierung für gekennzeichnet.

Das BIBB hat die durchschnittlichen Vergütungen von 184 Berufen in West- und

Schüler. Solche Texte sind als Testimonials f79

152 Berufen in Ostdeutschland ermittelt. Es wurden die Berufe untersucht, in denen 88 Pro-

Unser Jobstarter-Special ist in Zusam-

Westen im Schnitt 999 Euro pro Monat, in Ostdeutschland sind es aber nur 803 Euro. Leider gibt es nach wie vor Gruppen die weniger verdienen: Traditionell niedrig sind

zent der Azubis ausgebildet werden. Die

die tariflichen Vergütungen bei Floristen

menarbeit mit dem „Jugend & Beruf“-Extra

Ergebnisse der Studie sind – insbesondere für

(Westen: 460/Osten: 312 Euro), Malern und

der Badischen Zeitung erstellt worden.

Jugendliche im Westen – erfreulich. Die

Lackierern (West und Ost: 528 Euro) sowie bei

Berufsstarter hier verdienen mehr Geld als jene

Bäckern (500 Euro). Das Schlusslicht sind nach

im Osten. Im Westen kommen Azubis im

wie vor die Friseure, die im Westen auf 454 Euro

Schnitt auf 767 Euro brutto im Monat, im Osten

und im Osten sogar nur auf 269 Euro im Schnitt

waren es 708 Euro.

kommen.

f79

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Testimonial

Das Lidl-Landschulheim f79 zu Gast bei einer einwöchigen Azubi-Schulung in Freiburg

Die Discounter-Kette LIDL bietet jungen

Wo andere ins Landschulheim fahren,

Menschen, die sich für den kaufmän-

sitzen diese 17 jungen Erwachsenen und basteln

nischen Bereich interessieren, starke

an ihrer Karriere. Es ist später Vormittag im

Ausbildungsmöglichkeiten: Wer sich für

Konferenzraum des Gruppen-Ferienhauses am

einen Karrierestart bei dem Arbeitgeber

Rande Freiburgs, im Hintergrund stehen auf

mit dem gelb-blau-roten Logo entscheidet, bekommt schon früh in der Ausbildung Möglichkeiten aufgezeigt, die später

einem Tisch Erfrischungsgetränke bereit, vorne am Flip-Chart steht LIDL-Aus- und Weiterbildungsleiter Steffen Hauck und leitet die

helfen sollen, auch Führungspositionen zu

Diskussion. Die Stimmung ist gut. Gleich steht

übernehmen. Ein besonders lernintensiver

die Gruppenpräsentation zum Thema Unterneh-

die Schulung, bei der es um ,Führung‘ geht, das

mensführung an. Vorher wird aber noch schnell

bekommen sonst nur die Filialverantwortlichen

gemeinsam der Multiple-Choice Ausbildungs-

beigebracht – wir bekommen es schon hier und

Testbogen durchgearbeitet.

jetzt gezeigt.“ Auch Azubi Mirko Vollmer (20

Teil der Ausbildung ist die einwöchige externe Schulung: Dabei treffen sich alle Auszubildenden eines Jahrgangs zu

Jahre) ist überzeugt, dass sein Ausbildungsun-

Intensivkursen, um sich auf die Berufs-

Was bedeutet Inventur? Wie verhält man

schulprüfungen vorzubereiten, aber auch

sich, wenn im Markt die Tiefkühltruhe ausfällt?

ternehmen sich von anderen abhebt: „Ganz

Und wie lagert man eigentlich Zahnpastatuben?

gewaltig sogar. Ich habe mit Mitschülern von

Mit solchen Fragen müssen sich die Azubis

der Berufsschule geredet, die bei anderen

auskennen – und das tun sie: Selten hat einer der

Discount-Unternehmen ausgebildet werden.

jungen Leute eine Frage nicht richtig beantwortet.

Deren Schulungen dauern nur drei Tage und

Und wenn doch, wird die korrekte Lösung in der

umfassen viel weniger Themen.“

um sich weiterzubilden.

Text & Fotos // Felix Holm

Gruppe erörtert. Etwa, warum betriebsfremde Personen in einer Filiale zwar auf die Toilette, aber

Expertengesprächen, Vorträgen und

nicht ins Lager dürfen.

praktischen Übungen besuchen die Azubis im

„Man bekommt in dieser Woche echt viel

Gute Laune in der Lernwoche: Die LIDL-Azubis Julia, Mirko und Irina (von links) während der Azubi-Schulung in Freiburg.

Neben vielen theoretischen Kursen,

Lauf der Woche zur Veranschaulichung

Wissen mit“, findet Julia Schneider. Die

bestimmter Themen auch eine nahegelegene

21-Jährige macht eine Ausbildung zur Einzelhan-

Filiale. In Rollenspielen lernen sie zudem,

delskauffrau. Sie erklärt, warum die Ausbildungs-

Mitarbeitergespräche zu führen – wieder so eine

woche bei LIDL über das hinausgeht, was

Chefsache. Ein weiteres Highlight ist dann die so

andere geboten bekommen: „Solche Dinge wie

genannte „Exotenverkostung“: Dabei dürfen die Azubis seltene Früchte probieren, die der Discounter immer mal wieder im Angebot hat. Es geht in dieser Woche eben auch darum, „den eigenen Horizont zu erweitern“, wie Ausbildungsleiter Christian Erhardt betont. Die Tatsache, dass die LIDL-Azubis gleich für eine ganze Woche zusammenkommen, ist aber auch gut für den Teamgeist, wie die 25-jährige Irina Malkowski erklärt. „Es tut auch mal gut, aus dem Tagesablauf im Betrieb rauszukommen und sich mit den anderen Auszubildenden austauschen zu können.“ Wie gesagt: So ein bisschen hat das Ganze eben auch etwas von einem Landschulheim.

INFOS www.lidl.de/de/Karriere

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Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

Bella Italia ohne Eltern

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Jobstarter t AnzeigeN

Mit TeenTravel von Herder in den ersten eigenen Urlaub starten Ob am Meer, im Pool, auf der Fußballwiese oder vielleicht mal schnell den Papst besuchen – das neue Urlaubsangebot „Herder-TeenTravel“ ermöglicht Jugendlichen einen chilligen und trotzdem organisierten und vor allem elternfreien Urlaub. Das Camp für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren findet in diesem Jahr in Rom statt. In Norddeutschland veranstaltet der Reiseanbieter Hans Höffmann Reisen solcher Art bereits seit Jahren. Der Freiburger Buch-Verlag Herder bringt diese Camps jetzt auch nach Süddeutschland. Jugendliche von 13 bis 18 Jahren können hier ohne ihre Eltern 10 Tage lang Urlaub machen. Dabei gibt es einiges zu erleben. Das fängt schon bei der Anreise an: Die Teenies werden in Freiburg mit einem „First Class Bus“, der unter anderem mit DVD-Playern ausgestattet ist, abgeholt. In entspannter Atmosphäre haben die Teilnehmer also die ganze Fahrt über Zeit, sich schon einmal mit den anderen bekannt zu machen. Auf dem eigenen Campingplatz angekommen, werden die Jugendlichen zunächst einmal auf die vorhandenen Zelte verteilt. Und dann ist endlich Zeit, in den Pool zu springen oder sich am Strand sonnen zu gehen. In den kommenden Tagen besteht die Möglichkeit zu zahlreichen Gruppenaktivitäten: Städtetrips mit oder ohne Kultur, Sportund Spaßwettkämpfe, die allabendliche Camp-Party – sogar ein Besuch beim Papst ist geplant. Langeweile? Fehlanzeige. Im vergangenen Jahr haben etwa 800 Jugendliche die elternlose Zeit genossen. Und dieses Jahr auch Du? Alexander Richert

INFOS

www.herder-teentravel.de

Fotos // Herder Verlag

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Testimonial

Mehr als Akten sortieren Ariane Stehle macht eine Ausbildung in der Freiburger Stadtverwaltung Verwaltungsfachangestellte – sind das nicht die, die den ganzen Tag lang Akten ablegen und Formulare ausfüllen? Über solche Vorurteile muss Ariane Stehle lachen. Sie wird in diesem Monat ihre Ausbildung in der Freiburger Stadtverwaltung abschließen und weiß, dass ihr Beruf abwechslungsreicher ist, als sich viele vorstellen. Sechs Abteilungen hat die 23-Jährige durchlaufen. Die Ausbildung geht drei

Fotos // tbr

Jahre, Ariane konnte sie aufgrund guter Leistungen um ein halbes Jahr verkürzen. Dem f79 gibt sie Einblick in ein paar der Stationen, die die Azubis durchlaufen.

„Mitten in der Stadt zu arbeiten ist super“, sagt Ariane lächelnd. In der Mittagspause Besorgungen machen oder im Café entspannen – kein Problem. Denn welcher Arbeitsplatz könnte zentraler sein, als das Freiburger Rathaus?

Um die Einnahmen und Ausgaben einer Stadt kümmert sich die Stadtkämmerei. Hier müssen die Azubis ein Händchen für Zahlen haben. Die große Geldzählmaschine, vor der Ariane steht, stammt jedoch aus einer anderen Zeit: Mit Bargeld haben die Mitarbeiter heute nichts mehr zu tun.

Im zweiten Stock des Rathauses ist das Standesamt. Hier durfte Ariane schon bei Trauungen mithelfen. Geburtsurkunden auszustellen ist eine weitere Aufgabe der Azubis. Dabei kann es schon einmal turbulent zugehen, wenn die Eltern mit ihren neugeborenen Babys vorbeikommen.

Fingerabdrücke nehmen für den Personalausweis: Im Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung stellt Ariane Pässe aus, berät die Bürger oder meldet neue Einwohner an. Was ihr besonders daran gefällt: „Man kommt mit Menschen aus allen Lebenslagen in Kontakt.“

Im Amt für Ausbildungsförderung stapeln sich im Sommer die Akten. Schüler und Studenten kommen vorbei, um ihre Bafög-Anträge abzugeben oder um sich beraten zu lassen, wie sie ihr Studium finanzieren können.

Die Kollegen um Rat fragen, sich austauschen und Probleme gemeinsam lösen: In einem der großen Büros ist das kein Problem. Hier sitzt Ariane gemeinsam mit netten Kollegen, die ihr jederzeit helfen.

Antrag bewilligt: Der Serviceschalter der Ausländerbehörde ist einer von Arianes Lieblingsarbeitsplätzen. Hier hat sie mit Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern zu tun. Jeder von ihnen hat eine eigene Akte, die Ariane zu Rate zieht, wenn sie Aufenthalts- oder Arbeitsgenehmigungen erteilt.

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INFOS

www.freiburg.de/ausbildung


Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

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Welcher Job passt? Bei BOP bekommen Schüler die Chance, Berufsfelder näher kennenzulernen Wenn man Schüler zwischen 13 und 15 Jahren fragt, wie sie sich ihren Beruf vorstellen, bekommt man meist so eine Antwort: „Viel Geld, wenig arbeiten und viel Ferien.“ Aber die Arbeit selbst kann auch Spaß machen. Um das zu zeigen, hat der Internationale Bund (IB) in Kooperation mit dem IHK-Bildungszentrum das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierte und geförderte Berufsorientierungsprogramm BOP in die Praxis umgesetzt. Mehr als 450 Schüler/innen aus sechs verschiedenen Freiburger Realschulen bekommen dabei pro Schuljahr die Möglichkeit, neun verschiedene Berufsfelder besser kennenzulernen. „Da die meisten der Schüler noch keinerlei Erfahrungen und auch keine Berührungspunkte mit der Berufswelt hatten, ist so eine Einführung

Junge Menschen auf dem Weg in den sozialen Bereich Der Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. bildet aus

Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald/Emmendingen. Der

Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. ist Träger von 60 sozialen

Diensten und Einrichtungen in Freiburg und Umgebung. Der

sehr wichtig“, erklärt BOP-Leiterin Kersti Stratz. Bei dem Projekt werden die einzelnen Berufsfelder vorgestellt und die Tätigkeiten von erfahrenen Ausbilderinnen und Ausbildern erklärt. Die Profis stehen den Schülern bei den praktischen Übungen dann auch mit Rat und Tat zur Seite. Die Jugendlichen können selbst herausfinden, welche Berufsrichtung am besten zu ihnen passen könnte: Sie dürfen im Bereich „Gesundheit und Pflege“ Babypuppen waschen und wickeln und bekommen wertvolle Tipps im Umgang mit Babys. Im Bereich „Holz“ wird ihnen gezeigt, wie Holz verarbeitet und gepflegt wird und wie eine Standbohrmaschine funktioniert. Im Anschluss dürfen die Schüler dann selbst eine Staffelei anfertigen. Besonders beliebt ist das Cocktailmixen im Bereich „Hotel und Gastronomie“. Ein Berufsinteressentest soll zusätzlich die Schüler/innen bei ihrer Berufsorientierung unterstützen. Die Schüler/innen sollen während des Projekts ihre eigenen Stärken besser kennenlernen, Sicherheit gewinnen und realistischere Vorstellungen

Verband ist in die Bereiche Familien und Bildung, Alter und Sozi-

ale Dienste, Arbeit und Berufliche Kompetenzen sowie Wohnen und Beratung gegliedert und beschäftigt etwa 1100 hauptamt-

liche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Er unterstützt und begleitet Menschen dabei, eine reale Teilhabe am Leben unserer Gesellschaft zu erreichen – immer orientiert an den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Lebensphasen der Betroffenen. Qualifi-

zierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen den ihnen anver-

trauten Menschen, ihre Potenziale zu nutzen: durch Förderung, Integration, Beratung und Bildung. Dabei orientieren sie sich an der Lebenswirklichkeit und bieten praktische Unterstützung.

Als Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem Freiwilli-

gen Sozialen Jahr (FSJ) oder im Rahmen des Bundesfreiwilligen-

dienstes (BFD) lernen innerhalb des Verbandes jährlich über 100

junge Menschen den sozialen Bereich in seiner ganzen Vielfalt

bekommen, was ihren Berufswunsch angeht. Spaß macht BOP ihnen aber offenbar auch: „Wir haben spannende Sachen gemacht“, verrät der 15-jährige Till, „das war besser als Schule.“

Foto: © fotolia.com

Annika Jakob

kennen – ob in einer Werkstätte oder Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung, in einer Kindertages- oder Begegnungs-

stätte oder in einer Einrichtung für pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren.

INFOS www.internationaler-bund.de

Der Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. bietet regelmäßig

Ausbildungsplätze zum Heilerziehungs- oder Altenpfleger an und offeriert Praxisstellen für ein Berufsanerkennungsjahr oder ein Semester- bzw. Vorpraktikum. Den Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern stehen überdies umfangreiche Fort- und Weiterbildungsangebote zur Verfügung.

Wer Interesse an einer ebenso sinnvollen wie sicheren be-

ruflichen Zukunft im sozialen Bereich hat, kann sich an die Abteilung Personal und Zentrale Dienste des Verbandes wenden. Kontakt E-Mail: personal@caritas-freiburg.de www.caritas-freiburg.de, www.facebook.com/caritas.freiburg Foto // fho

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Testimonial

Computerspielen im Unterricht Wirtschafts-Simulation „Chance-Cup“ startet im März – Preisgelder in Höhe von 1000 Euro

Fotos // HWK Freiburg

Ab März 2014 können Schüler mit Unterneh-

Chance für Lehrer

realschule aus Denzlingen (erster und dritter

mergeist und einem Händchen für Wirtschaft

Die Anmeldung zum Wettbewerb erfolgt

Platz) und von der Nikolaus-Christian-Sander-

wieder ihr Können unter Beweis stellen und

online (Link: siehe unten). Mit dem Zugang

Werkrealschule in Köndringen. In der Champi-

sich im „Chance Cup 2014“ mit anderen mes-

zur Chance-Software erhalten Schulklassen

ons League spielte die Freiburger Walther-Ra-

sen. Der Wettbewerb, der von der Freiburger

auch die Möglichkeit, wirtschaftliche Themen

thenau-Gewerbeschule in einer eigenen Liga.

auf attraktive Art im Unterricht einzubin-

Quasi im FC-Bayern-Modus belegten Schüler

den. Lehrer haben die Möglichkeit über die

der Berufsschule gleich alle drei ersten Plätze

Homepage kostenloses Unterrichtsmate-

in diesem Wettbewerb. So lautet in diesem

Strategiespiel geht es darum, eine virtuelle

rial zu bestellen, das begleitend zum Spiel

Jahr natürlich auch die Frage: Gelingt es einer

Schreinerei zu übernehmen und diese zum

eingesetzt werden kann. So kann ökono-

anderen Schule, die Freiburger vom Thron zu

mische Bildung spielend vermittelt werden.

stoßen? Die „Chance“ besteht jedenfalls!

Bestens vorbereitet

And the winner is …

Handwerkskammer (HWK) im gesamten Kammerbezirk ausgerufen wird, richtet sich an alle Schüler ab der 8. Klasse. Bei dem

Erfolg zu führen. Als Basis dient die Software des Unternehmensplanspiels „Chance“, zu der die angemeldeten Teilnehmer Zugang erhalten. Gespielt wird in der Classic League (nur für Schüler der 8. und 9. Klasse) und in der Champions League (offen für alle

Nach der Anmeldung zum Wettbewerb

Die jeweiligen Kammerbezirks-Sieger

treten die Teams erst einmal in eine „Übungs-

werden im Juli benachrichtigt. Im Oktober

Teilnehmer, auch von beruflichen Schulen).

phase“ ein. Der eigentliche Wettbewerb

bekommen die Teams dann im Rahmen einer

Erstmals können in diesem Jahr auch Schü-

dauert gerade einmal zwei Stunden, und

Preisverleihung ihre Gewinne überreicht. Die

er kann zwischen April und Juni zu einem

ersten drei jeder Liga erhalten einen Geldpreis.

beliebigen Zeitpunkt angegangen wer-

In der Classic League erwarten den Sieger des

den. Für Schulklassen, die sich mit dem

Bezirks Freiburg 150 Euro Bargeld (2. Platz:

Thema beschäftigen, bietet die Freiburger

100 Euro, 3. Platz: 50 Euro), für die Besten

Handwerkskammer nach Absprache sogar

der Champions League gibt es sogar 300

spezielle Vorbereitungsworkshops an.

Euro (2. Platz 200 Euro, 3. Platz: 100 Euro).

ler aus anderen Kammerbezirken in ganz Baden-Württemberg gegeneinander antreten.

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Wer schlägt die WaltherRathenau-Gewerbeschule? Im vergangenen Jahr kamen die Gewinner der Classic League von der Alemannen-Werk-

40 Text // Felix Holm Fotos // Volksbank Freiburg

INFOS Hier geht‘s zum Chance-Cup: www.chance-chef.de


Ausbildung · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

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Unterstützung bei Ausbildungsproblemen Die Bundesagentur für Arbeit ist Ansprechpartner t Anzeige

Foto // BZ

Die ersten Monate nach dem Ausbildungsstart sind vorbei – bei manchem machen sich nun Schwierigkeiten in der Berufsschule oder im Ausbildungsbetrieb bemerkbar. In so einer Situation sollten Jugendliche besser nicht abwarten, bis es Probleme gibt und sie etwa durch die Zwischenprüfung gefallen sind. Besser ist es, aktiv zu werden und einen Termin mit einem Berufsberater der Arbeitsagentur auszumachen, rät Angelika Knötig. Sie ist Teamleiterin der Berufsberater bei einer Arbeitsagentur. Die Berater könnten die Jugendlichen unterstützen, indem sie ihnen ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) bewilligen. Zu den ausbildungsbegleitenden Hilfen gehört eine ganze Reihe von Angeboten. Welches infrage kommt, richtet sich vor allem danach, welche Schwierigkeiten die Jugendlichen haben. Häufig nehmen sie Nachhilfeunterricht in Anspruch – mancher hat aber auch private Probleme und ist etwa überschuldet. Dann finanziert die Arbeitsagentur einen Sozialpädagogen, der den Jugendlichen etwa bei der Suche nach einer Schuldnerberatung hilft. Weder den Jugendlichen noch dem Arbeitgeber entstehen durch die ausbildungsbegleitenden Hilfen Kosten. Die Arbeitsagentur zahlt dafür. Die Jugendlichen müssen allerdings bereit sein, etwa für den Nachhilfeunterricht ihre Freizeit zu opfern. Wahlweise kann auch der Arbeitgeber die abH beantragen. Wann die Arbeitsagentur abH bewilligt, liegt im Ermessen des Berufsberaters. „Da lässt sich nicht sagen: Ab zwei Fünfen in der Berufsschule zahlen wir das“, erzählt Knötig. Für den Berufsberater müsse erkennbar sein, dass es Defizite gibt und dass diese mit abH behoben werden können.

BZ


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Raketenstart für Berufsanfänger gut-ausgebildet.de bietet Informationen rund um die berufliche Ausbildung

Außerirdisch gut ausgebildet: Im Internet ist der Animationsfilm mit dem Extraterrestrischen „Ibuza“ in der Hauptrolle zu sehen.

Wer noch nicht weiß, wohin der beruf-

Schulen, um dort über ihre Ausbildung zu

liche Weg gehen soll, welchen Beruf er oder

berichten. Rund 2500 Botschafter sind derzeit in

sie ergreifen möchte, welche Berufe es

Baden-Württemberg an Schulen unterwegs und

überhaupt gibt und was diese beinhalten,

stellen etwa 180 Berufe vor. Das ist auch in

sollte unbedingt einmal auf www.gut-ausge-

Freiburg möglich: Die Fördergesellschaft der

bildet.de vorbeischauen. In 55 Filmen stellen

Handwerkskammer (Link unten) stellt Kontakt zu

Auszubildende hier ihre Berufe vor – von

den jungen Berufsstartern her und bringt sie so

Automobilkaufmann, Fachinformatiker und

in die Klassenzimmer der Stadt.

Chemielaborant über Bankkauffrau, Floristin

Ziel der Ausbildungskampagne ist es,

und Industriemechaniker bis hin zu Kondito-

Jugendliche für eine betriebliche Ausbil-

rin, Winzerin und Koch. Außerdem kommen

dung zu begeistern. Denn diese bietet viele

im Rahmen der Aktion auch Ausbildungs-

Vorteile: So erhalten Auszubildende eine

botschafter an die Schulen und berichten

praxisnahe Ausbildung, sie können zwischen

über ihre Erfahrungen im jeweiligen Beruf.

interessanten und vielfältigen Berufen wählen, erhalten eine Ausbildungsvergütung, können

Das Internetportal, das Teil der Ausbil-

Erfahrungen im Ausland sammeln, Führungspo-

dungskampagne des Ministeriums für

sitionen übernehmen und sich selbstständig

Finanzen und Wirtschaft ist, hilft jedoch nicht

machen.

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nur dabei, den Wunschberuf zu finden. Es bietet auch allgemeine Informationen zur Berufsausbildung und erklärt, wo man einen Ausbildungsplatz findet. Auf der Facebook-Seite der Kampagne können sich Jugendliche zu Fragen rund um die Ausbildung austauschen.

INFOS www.gut-ausgebildet.de & www.youtube.com/berufezappen Kontakt zur Fördergesellschaft der HWK in Freiburg // www.foege-hwk.de

Zu sehen ist auf dem Portal auch der prämierte Animationsfilm „Außerirdisch gut ausgebildet“. Darin überzeugt Alien Ibuza die „Denker“ seines Planeten davon, wie toll es ist, etwas Praktisches zu tun. Zudem gibt es einen Link zur Initiative „Ausbildungsbotschafter“, die ebenfalls Teil der Ausbildungskampagne ist. Im Rahmen dieser Initiative gehen Azubis in

Sechs gute Gründe, sich für eine betriebliche Ausbildung zu entscheiden: · Praxisnähe · Ausbildungsvergütung · interessante und vielfältige Berufe · Möglichkeit, Erfahrungen im Ausland zu sammeln · Möglichkeit, Führungsposition zu übernehmen · Möglichkeit, sich selbstständig zu machen


Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · ·

Sprungbrett für die Karriere Duales Studium an der DHBW Lörrach

Dual studieren liegt im Trend: Immer mehr junge Menschen entscheiden sich dafür, Studium und Ausbildung miteinander zu verknüpfen. Auch an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Lörrach steigt die Zahl der Studenten Jahr für Jahr: 2100 Studenten belegen hier die mehr als zwanzig Bachelor- und Masterstudiengänge. Ihr Vorteil: Wenn sie ihr Studium nach drei Jahren abgeschlossen haben, haben sie bereits anderthalb Jahre Berufserfahrung. Mit dieser Berufserfahrung sind die Chancen besonders hoch, vom Betrieb übernommen zu werden. So erhalten mehr als 80 Prozent der Absolventen vor Ende ihres Studiums einen festen Arbeitsvertrag. Außerdem sind die Studenten bereits während ihres Studiums finanziell unabhängig, da ihnen ihr Unternehmen während der gesamten Studienzeit ein Gehalt zahlt. Die Duale Hochschule Lörrach bietet Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft und Technik an: von Informatik über Maschinenbau bis hin zur Betriebswirtschaftslehre. Überfüllte Hörsäle sind dabei an der DHBW ein Fremdwort. Kleine Gruppen von dreißig Studenten sorgen für eine intensive Betreuung und schaffen eine persönliche Studienatmosphäre. Die Bewerbung für das Studium erfolgt immer direkt bei einem der Unternehmen, die mit der Dualen Hochschule zusammenarbeiten. Wenn die allgemeinen Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium an der DHBW erfüllt sind, entscheidet der Duale Partner, welcher Bewerber den Studienplatz bekommt. Auf der Website der DHBW Lörrach gibt es Listen f79

mit Unternehmen, die Studienplätze anbieten. INFOS www.dhbw-loerrach.de / facebook.com/dhbwloerrach / youtube.com/dhbwloerrach

Foto // DHBW Lörrach


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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Testimonial

Mehr als ein Job

Erfahrung, wie es ist, täglich mit Menschen umzugehen.“ Der 24-Jährige

FSJler Simon Mangold begleitet Menschen mit Handicap im Alltag

Koppermann-Schradi einkaufen oder begleitet ihn überall dorthin, wo er

hilft seinem Klienten bei der Körperpflege, im Haushalt und geht mit aus eigener Kraft nicht hin kann. Im Rahmen dieser so genannten „Alltagsassistenz“ lernen sich Menschen durchaus gut kennen. Fasziniert erzählt Simon: „Man

Foto // fho

Jan Koppermann-Schradi war

bekommt bis ins kleinste Detail das Leben von jemandem mit, diese

zwölf Jahre alt, als bei ihm eine

Einblicke bekommt man sonst wahrscheinlich nur in einer Ehe.“ Das

genetisch bedingte Muskelerkran-

schweißt zusammen. Und das geht manchmal sogar so weit, dass man

kung festgestellt wurde, bei der

sich dem Gegenüber mehr und mehr anpasst. „Früher habe ich Kräutertee

bestimmte Muskeln zunehmend

nicht so gemocht, jetzt trinke ich jeden Morgen eine Tasse“, erzählt Simon

schwächer werden. Seit er 35

lächelnd. Auch die Gesprächsthemen können mit der Zeit sehr persönlich

Jahre alt ist, sitzt er deswegen

werden, da kann es auch schon mal vorkommen, dass Herr Koppermann-

im Rollstuhl. Heute ist er 59 und seine Bewegung ist sehr einge-

Schradi um Rat gefragt wird. So wenden sich die jungen Leute hin und

schränkt. Koppermann-Schradi ist bei der Bewältigung seines Alltags

wieder auch mit persönlichen Fragen an den zweifachen Vater: „Ich hab

auf Hilfe angewiesen. Früher waren es Zivildienstleistende, die ihm

schon in viele Freundschaften reingeguckt und auch in Beziehungen, die

in den Bereichen Haushalt und Hygiene zur Hand gegangen sind,

auseinandergehen. Da wurde mir alles mitgeteilt. Ich kenn ganze Ge-

inzwischen sind es überwiegend junge Menschen, die ein Freiwilli-

schichten.“

ges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren. So wie Simon Mangold, der im

Auch wenn der Film „Ziemlich beste Freunde“ eine etwas

Auftrag der Arbeiterwohlfahrt Freiburg (AWO) hilft und sich dort in

überdrehte Hollywoodstory ist – im normalen Leben kann manches so

der Individuellen Schwerstbehinderten-Assistenz (ISA) engagiert.

ähnlich ablaufen. Simon Mangold und Jan Koppermann-Schradi sind dafür ein Beweis.

Simon ist eigentlich gelernter Schreiner, will aber Medizin studieren. „Ich habe das FSJ aus Überzeugung angefangen, ich wusste, dass ich in dem Bereich bleiben möchte“, erklärt er, „so bekomme ich mehr t Anzeige

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INFOS www.awo-freiburg.de/freiwillig/

Annika Jakob


Studium & Schule · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

In die weite Welt

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Vom Traum zur Wirklichkeit dank AuslandsBafög für Studenten und Schüler Viele Jugendliche träumen von einem Auslandsaufenthalt.Doch längst nicht alle Eltern können ein Schuljahr oder ein Studiensemester im Ausland finanzieren. In diesen Fällen hilft das Foto // BZ

Auslands-Bafög.

Bafög? Dabei denken die meisten erst einmal an eine staatliche Förderung für ein Studium im Inland. Was viele nicht wissen: Daneben gibt es auch noch Auslands-Bafög, eine staatliche Förderung für Auslandsaufenthalte für Studenten und Schüler. Deutsche Staatsangehörige erhalten Auslands-Bafög unter Umständen sogar dann, wenn sie vor Beginn der Ausbildung nie in Deutschland gewohnt haben und gar nicht in Deutschland studieren wollen. Wie das Beantragen von Auslands-Bafög geht, erklärt Nicolai Preuße vom Deutschen Studentenwerk. Wer erhält Auslands-Bafög? Die Förderung erhalten etwa Studenten, die ein Auslandsstudium machen wollen. Innerhalb der EU und der Schweiz kann das Studium von Beginn an bezuschusst werden. Wer außerhalb der EU studieren möchte, muss für eine Förderung zuerst ein Jahr in Deutschland absolvieren – und es gibt zeitliche Beschränkungen. Außerdem werden auch Auslandspraktika gefördert. Schüler können Auslands-Bafög zur Finanzierung eines Schuljahres bekommen. Wie viel Geld gibt es? Das hängt davon ab, ob ein Schüler oder ein Student gefördert wird. Die Summe kann zwischen 100 und 1500 Euro im Monat variieren. Bei Studierenden können Zuschläge für eine Hin- und Rückreise, für die Krankenkasse und Studiengebühren zur Grundförderung hinzukommen. Für Länder mit sehr teurem Lebensunterhalt gibt es einen Kaufkraftzuschlag. Wie beantragen? Die Förderung sollte mindestens sechs Monate vor dem Auslandsaufenthalt beantragt werden. In der Regel müssen Studenten schon beim Antrag eine Immatrikulationsbescheinigung von der ausländischen Hochschule vorlegen. Wer noch keine hat, kann einen Antrag auf Vorabentscheidung stellen. Welches Bafög-Amt zuständig ist, richtet sich nach dem Zielland. Eine Liste mit den Adressen findet sich im Internet unter www.dpaq.de/1t7Cc. Rückzahlungspflicht? Die für den Auslandsaufenthalt gewährte Förderung müssen Studenten zur Hälfte zurückzahlen. Die Zuschläge etwa zur Reise und zur Krankenkasse sind dagegen ein Geschenk vom Staat. Schüler bekommen die ganze Förderung rückzahlungsfrei.

BZ

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Bildung t AnzeigeN

Studium oder Lehre – was tun? Auf der einen Seite zählt die persönliche Neigung, andererseits die klare Sprache der Statistik Abiturienten haben die Qual der Wahl: Geht es an die Uni – oder lieber erst einmal für eine Ausbildung in einen Betrieb? Bei ihrer Entscheidung kann die Statistik Jugendlichen helfen – doch vor allem sollten sie überlegen, was zu ihnen passt.

Foto // BZ

Studium oder Lehre? – vor dieser Frage stehen nicht wenige Abiturienten. Viele machen ihre Entscheidung vor allem von Statistiken abhängig, sagt Svenja Hofert, die als Karrierecoach in Hamburg arbeitet. Sie verglichen etwa die Arbeitslosenquote von Akademikern mit der von Erwerbsfähigen mit Berufsabschluss. Die Statistik spricht dabei in der Regel für ein Studium. Solche Zahlen zu kennen, sei auch wichtig. Letztlich sollten Abiturienten nach ihrer Auffassung ihre Entscheidung aber vor allem davon abhängig machen, was besser zu ihnen passt. „Wenn ich mit Theorie nichts anfangen kann, und eher handwerklich arbeiten will, bin ich an der Universität verkehrt.“ Auch hänge die Entscheidung nicht nur von den individuellen Stärken, sondern auch von der Branche ab. So bietet es sich nach Hoferts Ansicht im Handwerk fast immer an, zunächst eine Lehre zu machen. Wer etwa bei einem Möbelhersteller arbeiten will, habe dort unter Umständen mit einer Lehre als Tischler bessere Karten als Absolventen mit einem Bachelor in Möbeldesign. Pauschal lasse sich das aber schwer sagen: Sie empfiehlt jungen Menschen deshalb, sich vorab genau zu informieren, ob in ihrer Wunschbranche ein Studium, eine Lehre oder eine Kombination von beidem am ehesten von Vorteil ist. Doch selbst wenn in der Branche eine Ausbildung gefragter ist, sollten Jugendliche sich klarmachen, dass ein Studium im Schnitt etwas mehr Sicherheit bietet. So lag die Arbeitslosenquote von Akademikern 2012 tatsächlich bei 2,5 Prozent – bei Menschen mit Berufsabschluss betrug sie dagegen fünf Prozent. Darauf weist Professor Joachim Möller vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hin. Hinzu komme der im Schnitt doch deutlich höhere Verdienst von Akademikern in der Arbeitswelt. So verdienen 40-jährige, männliche Vollzeitbeschäftigte in Westdeutschland mit Hochschulabschluss nach Berechnungen des IAB rund doppelt so viel wie Absolventen einer Berufsausbildung im gleichen Alter.

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