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IN DIE GANZE WELT
Umgeben von Bäumen und Wäldern liegt die Gemeinde Titisee-Neustadt.
Bekannt durch den weitläufigen See und den Hochfirst, hat der Ferienort eine weitere Besonderheit zu bieten: Schwarzwälder Kuckucksuhren, von der Firma Hönes gefertigt, die Uhrenliebhaber auf der gesamten Welt verzücken.
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Schon beim Betreten der Uhrenfabrik in Neustadt hört man ihn rufen: Der Kuckucksruf ertönt zu jeder vollen Stunde. Die Auswahl der Firma Hönes an Uhren ist groß, denn der Weltmarktführer setzt nicht nur auf Tradition, sondern auch auf mechanische und batteriebetrieben Quarzuhren.
450 verschiedene Modelle hat der Uhrenhersteller im Portfolio, knapp 20.000 Uhren werden im Jahr angefertigt. Dazu gehören auch die bekannten Ein-Tag- und Acht-Tage-Werke. „Die EinTag-Werke werden täglich aufgezogen, die Acht-Tage-
Werke nur einmal in der Woche“, erklärt Vertriebsleiter Christian Schwarz. Hinter der Uhrenfassade verbergen sich das mechanische Uhrwerk mit Pendel und zwei Blasebälge. Durch die Gewichte werden sowohl Pendel bewegt als auch durch zwei Öffnungen der Kuckuckston erzeugt. Die Tage-Werke werden als traditionelle Uhr mit aufwendigen Schnitzereien und als Häuschen hergestellt. Beide Modelle können nach Bedarf mit reiner Musikzugabe oder mit zu Musik tanzenden Figuren auf dem Balkon und beweglichen Figuren auf dem Sockel ausgewählt werden. Das Highlight jeder Kuckucksuhr: Das Wappenzeichen der Firma ersetzt die Ziffer zwölf und ist – ebenso wie das Logo, der Firmenname und das Emblem – gesetzlich geschützt.
Auch Quarzuhren stellt Hönes her. Da diese Uhren jedoch kein originales Schwarzwälder Uhrwerk haben, wird auch keine Zertifizierung als Schwarzwälder Kuckucksuhr ausgestellt. Anders bei den mechanischen Uhren: Das Uhrwerk kommt aus Schonach, die Schnitzereien von kleinen Familienbetrieben in der Gegend. Nur das Musikspielwerk wird aus der Schweiz bezogen.
Gegründet wurde die Uhrenfabrik 1950 von Daniel Hönes. Zuerst in Lenzkirch angesiedelt, zog es den Uhrmacher zwanzig Jahre später an den jetzigen Standort Titisee-Neustadt. 1984 übernahm Wolfgang Trenkle. Seitdem entwickelt der Firmenchef mit Freude klassische Uhrenmodelle, bewegliche Figuren und jede Menge Neuheiten. Neben Trenkle als Tüftler verwaltet Schwarz Büro und Vertrieb. Der gebürtige Eisenbacher heuerte 1981 als Ferienjobber bei der Firma an, absolvierte ab 1986 die Lehre zum Industriekaufmann und blieb anschließend beim Familienunternehmen.
15 Mitarbeiter und zusätzliche Heimarbeiter im Umkreis von 50 Kilometern kümmern sich um das tägliche Uhrengeschäft. „Die Produktion der Uhr hat sich in den vergangenen 100 Jahren nicht gewandelt. Man hat schon immer zu Hause in den Höfen gearbeitet. Das machen wir auch heute noch“, sagt der 57-Jährige. Die Vormontage des Uhrwerks erfolgt daher in Heimarbeit, die Endmontage im Haus selbst. „Die Uhr wird an die Wand gehängt. Anschließend wird die Zeit eingestellt und geschaut, dass der Ton richtig läuft“, erklärt der Vertriebsleiter. Sind diese Voraussetzungen gegeben, wird die Dekoration angebracht und die Uhr für den Vertrieb in bruchsichere Kartons verpackt. Verkauft werden die Uhren an Geschäfte in der Regio, ins Ausland, zum Beispiel in die USA, und an Internethändler.
Obwohl die Firma inzwischen auch moderne Kuckucksuhren anbietet, geht der Trend weiter zu den Klassikern. „Es gibt neue Bewegungsarten, aber es bleibt immer noch eine Kuckucksuhr, und die Nachfrage nach der traditionellen Uhr ist hoch“, resümiert Schwarz.
Lust auf REGIO | 04.2023 26 Haus & Garten
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Sind Gärtnerinnen und Gärtner per se Klimaschützer? Nicht unbedingt. In Hobbygärten wird noch zu vieles verschwendet, und manches belastet die Umwelt. Dabei stecken in jedem Garten, in jeder Balkonbepfanzung Potenziale, um den CO ringern und den ökologischen Fußabdruck kleinzuhalten.
Pflanzen sind wichtige Verbündete beim Bemühen, CO2 zu reduzieren. Sie brauchen das Kohlendioxid nämlich zum Leben. In ihrer einzigarten Chemiefabrik, der Fotosynthese, nehmen sie CO2 aus der Luft auf und stellen mithilfe von Sonnenlicht und Wasser Traubenzucker und organische Masse her. Dabei atmen sie Sauerstoff aus. Der Kohlenstoff C aus dem CO2 wird als Baumaterial in Holz und Blättern eingelagert und somit unschädlich gemacht. Fallen die Blätter auf den Boden, werden sie durch unzählige Bodenorganismen abgebaut. Ein Teil CO2 wird dabei wieder freigesetzt, aber ein großer Teil verbleibt als Kohlenstoff gebunden im Boden.
Es braucht ein wenig Nachdenken, sinnvolle Ideen und wenige Handgriffe, um sich im heimischen Garten für die Umwelt einzusetzen.
Weniger ist mehr!
Klimaschutz im Garten beginnt bei der Bodenbearbeitung. Je humusreicher ein Gartenboden ist, desto mehr CO2 speichert er. Schon mit einfachen Maßnahmen lässt sich verhindern, dass das schädliche Treibhausgas in die Atmosphäre entweicht. Den Boden so wenig wie möglich stören lautet das Motto. Manchmal ist weniger mehr. So ist ein kräftezehrendes Umspaten gar nicht nötig und auch nicht sinnvoll. Denn der Boden liegt nach dem Umgraben offen da, wodurch Prozesse in Gang gesetzt werden, die CO2 freisetzen. Eine flache, schonende Bearbeitung reicht bei einem normalen Gartenboden meist aus. Bringt man organisches Material ein wie Kompost, Mulch oder Gründüngung, bewirkt das eine Durchwurzelung und Lockerung des Erdreichs, die Bodenlebewesen werden „gefüttert“. Dort, wo Pilze, Bakterien und Mikroorganismen sich etablieren und vermehren, reichern sie den Boden auf Dauer mit kostbarem Humus an. Dieser natürliche Kreislauf ist die beste Voraussetzung, um CO2 im Boden zu halten.
K Stliches Wildkraut
Die Heilpfanzen-Expertin über das zartlila Wiesenschaumkraut
Zeitig im April beginnt die Blüte des Wiesenschaumkrauts (Cardamine pratensis) auf Feuchtwiesen und an Waldrändern. Früher nannte man die Pflanze auch Kuckuckskraut: Sie soll geblüht haben, wenn der Kuckuck in der Gegend war.
An den Stängeln des Wiesenschaumkrauts findet man öfter eine schaumige Substanz, die daher stammt, dass die Larven der Schaumzikade daran saugen und zum Schutz an Speichel erinnernde Gebilde um sich bauen – auch Kuckucksspeichel genannt.
Das Wiesenschaumkraut selbst ist mit der Kresse verwandt und deshalb können die jungen Blätter, Stängel und Blüten auch in geringen Mengen Salaten, Suppen und Saucen beigegeben werden. Die zartlila Blütchen sind eine wunderbare Dekoration für die ersten Wildkräutersalate
Liebe Leserinnen und Leser meiner Pflanzenwissen-KoWiesenschaumkraut ist das letzte Kräuterporträt dieser Kolumne, ab Mai finden Sie monatlich ein