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DIE SCHÖNSTEN KLÖSTER DER REGION DB

#08 | August 2022 | 4,90 € | 7,25 CHF

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ÜBER SIEBEN HÜGEL Mit dem Rad von Berg zu Berg im Hochschwarzwald

DURCH DIE BLUME Mit der Flowerfarmerin Malin Lüth im Wildling-Garten

Magazin fürs Dreiländereck


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LUST AUF…

06 Wild & lässig Wer liebt es nicht? Einen Sommertag mit Picknick und Freunden am See ausklingen lassen. Die braun-rote Picknickdecke mit Zickzackmuster und wilden Fransen beeindruckt nicht nur durch ihr Aussehen, sondern auch durch faire Standards. Die Decke aus 100 % Schurwolle ist nicht nur sehr strapazierfähig, sie ist auch frei von Mikroplastik und wird mit Woolmark-Siegel in Litauen angefertigt. Reise- & Picknickdecke Canyon mit Tribalmuster & Fransen von Steppenwolle gesehen im Online-Shop www.avocadostore.de Preis: 129,00 Euro Foto: © Steppenwolle

Hell & speckig

Lust auf …

An lauen Sommerabenden draußen sitzen und die Dämmerung genießen: Die kleine Laterne aus Kisii-Speckstein mit Herzblumenmuster ist eine schöne Begleiterin für den Terrassentisch. Der Speckstein wird in Westkenia nahe Kisi abgebaut. Undugu, der kenianische Handelspartner von El Puente, sorgt dafür, dass Kunsthandwerkerinnen und Kleinunternehmen ihr fair produziertes Handwerk auf internationalen Märkten verkaufen können. In vielen Weltläden, gesehen im Online-Shop shop.el-puente.de Suchstichworte: Herzblume, Kisii-Speckstein Preis: 24,90 Euro Foto: © El Puente


Sommerzeit gleich Sonnenbrandzeit. Um sich in der heißen Zeit bestmöglich zu schützen, hilft nur eins: alle zwei Stunden Sonnencreme auftragen. Die Sun Lotion Apricot mit Lichtschutzfaktor 30 schützt nicht nur die Haut, sie basiert auch auf einer veganen Formel, und das Aprikosenöl ist fair hergestellt.

Fair Squared Sun-Lotion Apricot 30 ml gesehen im Online-Shop www.fair2.me Preis: 9,95 Euro

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Duftig & schützend

Foto: © Fair-Squared

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Kühl & frisch Was gibt es Besseres gegen Hitze als kühlen Wind? Und dann noch selbst gemacht! Diese Bambusfächer mit gebatiktem Baumwollstoff aus Java bestechen durch die wunderschönen Farben und Muster. 24 Frauen und 2 Männer auf Java fertigen sie in verschiedenen Größen in Handarbeit. Der Importeur Arum Dalu Mekar aus Indonesien ist anerkannter Fairtrade-Handelspartner. Gesehen im Weltladen Freiburg-Herdern, Urbanstraße 15, und im Online-Shop www.weltladen-herdern.de Preis: ab 9,50 Euro (je nach Größe) Foto: © Stefanie Osten

Luftig & flippig

Fair Flip Classic in Ocean Blue und Just White von Ethletic gesehen im Online-Shop www.avocadostore.de Preis: 27,90 Euro Foto: © Ethletic

Lust auf

So lässt sich die Hitze ertragen: mit luftigen Füßen und angenehmem Tragekomfort durch die Baumwolloberfläche. Die Sohlen aus Naturkautschuk dämpfen den Schritt. Es gibt die Flip-Flops in den Größen 36 bis 46 als Unisex-Modell. Sie werden unter fairen Bedingungen in Pakistan hergestellt. Beim Vertrieb von Ethletic-Produkten gehen übrigens 15 Prozent des Erlöses an soziale Projekte, die die Belegschaft bestimmt.


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MPRESSIONEN Wohlfühlblicke

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Tief durchatmen: Unten im Tal glitzert das Wasser des Titisees, eingebettet in dunkelgrün bewaldete Hügel (o.). Weitblick wie gemalt. Wenn der Sommer sich von seiner heißesten Seite zeigt, bieten die Schwarzwaldhöhen kleine Fluchten – zum Schauen, Freuen und Entspannen. Am besten auf einer ergonomisch geformten Bank, einer „Himmelsliege“, die nicht nur in Schönberg (u.), sondern auch an vielen anderen Orten zum Verweilen einladen. bv


Kühle Gedanken: Vor mehr als 100.000 Jahren stießen hier sechs Gletscher aufeinander, der Eispanzer war stellenweise 500 Meter dick. Eiszeitliche Gletscher haben die Landschaft des Prägtals geformt.

Einfach mal abhängen: 44 Meter Banklänge wollen auf dem Stübenwasen (o.) von Wanderern mit Fernblicksehnsucht besetzt werden. Fotos: © Hochschwarzwald Tourismus GmbH


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Erkunden & Erleben

Hitzerekorde bereits im Juni – dieser Sommer hat es in sich. Wandern oder Radfahren in der Ebene sind da eher eine Qual, also heißt die Devise: „Aufi muass i!“ Auf den Bergen im Hochschwarzwald ist es meist zehn Grad kühler und damit ideal für Aktivitäten wie diese Radtour vom Schauinsland zum Feldberg. Text & Fotos: Stella Schewe


Hier, in 1220 Metern Höhe, ist Startpunkt der Tour. Wer nicht die Seilbahn nehmen möchte, kann auch mit dem Auto auf Freiburgs Höchsten fahren und die Räder hinten aufladen – in diesem Fall wird aus der Tour eine Rundtour. Doch der Reihe nach. Von der Talstation aus geht es erst mal rüber

zur Halde, und zwar nicht auf der Straße, sondern auf dem parallel laufenden kleinen Weg. Hier lässt es sich gut radeln und dabei einen ersten Blick auf den Feldberg werfen, der weit oberhalb von Hofsgrund majestätisch über den Tannenwäldern thront.

Über sieben Hügel Nach ein paar Minuten gilt es, die Straße nach Hofsgrund zu queren und am Hotel Halde vorbei zum Haldenköpfle mit seinen im Sommer verwaisten Skiliften zu radeln. Dort zweigt, am Ende des Parkplatzes, der Siebenhügelweg in den Wald ab. Der von großen Farnen gesäumte Weg hält, was er verspricht: führt auf und ab über sieben kleine Hügel mitten durch erfrischendes Grün bis zum Notschrei.

Dort angekommen überquert man die Straße Richtung Muggenbrunn und fährt hinter dem Waldhotel auf dem Höhenweg bis zum Nordic-Center Notschrei. Hier trainieren im Winter die Biathleten, jetzt liegt die Arena still und verlassen in der Sonne. Danach folgt man den Schildern zum Stübenwasen, der mit 1270 Metern höchsten Erhebung des Rückens zwischen Schauinsland und Feldberg. Hinter dem Nordic Center geht es rechts ab und dann ziemlich steil nach oben: Kräftig in die Pedale treten ist angesagt. Wer kein E-Bike hat – was sich für diese Tour durchaus empfiehlt –, spürt die Steigung in den Waden.

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Die längste Baumliege der Welt Die zweite Abzweigung nach rechts Richtung Stübenwasen führt aufwärts auf einen Schotterweg – kurz absteigen und das Rad schieben macht die Sache leichter – und dann nach links, auf dem unteren der beiden Waldwege bis zum Berggasthof Stübenwasen. Hier öffnet sich der Blick, doch Weiterfahren lohnt sich unbedingt: also kurz vor dem Gasthof noch einmal rechts abbiegen Richtung Feldberggipfel und „lange Bank“, hinein ins Naturschutzgebiet, und sich tapfer nach oben kämpfen bis zu einer traumhaften Wiese oberhalb von Todtnauberg. Hier erwartet müde Wanderer und Radler die angeblich längste Bankliege der Welt: 44 Meter lang reiht sich Baumliege an Baumliege, ideal

Erkunden & Erleben

„36 Grad, und es wird noch heißer …“ Das Lied des Berliner Duos „2raumwohnung“ mag für die Talstation der Schauinslandbahn vielleicht noch zutreffen, nicht jedoch für die Bergstation. Wer bis zum Horbener Ortsteil Bohrer radelt und von dort aus mit seinem Fahrrad in der Kabine nach oben schwebt – Kostenpunkt: elf Euro zusätzlich fürs Rad –, kann sich beim Aussteigen auf ein deutlich kühleres Lüftchen freuen. Und auf die grandiose Sicht über Freiburg und die Rheinebene bis zu den Vogesen.

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Der erste Weitblick (g.l.) empfängt die Radler, nachdem sie von der Bergstation der Schauinslandbahn (u.) gestartet sind. Als bequeme Bank zum Ausruhen bietet sich der Riesenbaumstamm mit seinen ergonomischen Liegen an (l.).


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ALTEHRWÜRDIGE GEMÄUER

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Kloster St. Blasien

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Meditative Stille oder trubelige Pilgerstätte in wunderschöner Lage – viel mehr als diese Gegensätze halten die Klöster der Umgebung bereit. Auf den nächsten Seiten porträtieren wir mittelalterliche Zentren gelebter Frömmigkeit, Wallfahrtskirchen, Bildungszentren, kulturelle Begegnungsstätten und ein Klostermuseum in der REGIO.

Licht und Weite Wer nach Sankt Blasien im Hochschwarzwald kommt, wird von dem Anblick der mächtigen, über den Dächern thronenden Domkuppel empfangen. Sie misst 36 Meter im

Die beiden Putten von der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Silbermann-Orgel.

Durchmesser und ist die viertgrößte Kuppel Europas. Der wuchtige Kirchenbau mit dem großen Vorplatz dominiert das Ensemble des ehemaligen Klosters, in dem heute das Jesuitenkolleg untergebracht ist.

Ein Schild am Kircheneingang lädt dazu ein, die Erfahrung von Licht und Weite auf sich wirken zu lassen – und das fällt in der recht schmucklosen Rundkirche tatsächlich leicht.

Der erste Eindruck beim Betreten des Doms ist eine überwältigende Helligkeit. Scheint die Sonne, strahlt sie durch die vielen großen Fenster auf die weißen Wände. Die gigantischen Säulen, das Gestühl und Teile des Marmorfußbodens sind ebenfalls weiß. Eine besondere Wirkung erzielt auch die Geometrie des Kircheninneren: Der Rundbau ist bis einschließlich der Säulen genauso groß wie die Kuppel und ebenso hoch. Die zwanzig Säulen haben exakt die halbe Höhe.

Das Benediktinerkloster entwickelte sich aus einer Einsiedelei an der Alb – dem Flüsschen, an dem Sankt Blasien liegt. Um 1100 wurde ein Märtyrerbischof aus Armenien, der Heilige Blasius, Namenspatron. Bereits hundert Jahre später verfügte die Abtei über beachtlichen Besitz. Im Laufe ihrer Geschichte erlebte sie etliche Brandkatastrophen und Zerstörungen, so im Bauernaufstand 1525 und 1634 während des Dreißigjährigen Krieges. Dementsprechend oft wandelte sich das Bild des

Fotos: © dw, Kloster Museum St. Märgen/Herbert Mark

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Der imposante Kirchenbau mit seiner riesigen Kuppel dominiert die Klosteranlage in Sankt Blasien.

Nach der Säkularisierung 1806 wurden die Gebäude industriell genutzt: Zürcher Unternehmer richteten eine der ersten Maschinenfabriken Deutschlands darin ein und betrieben im Ostflügel eine Spinnerei. Anfang der 1930er-Jahre erwarben die Jesuiten die Klostergebäude und eröffneten ein Gymnasium und ein Internat. Heute erhalten hier so viele Mädchen und Jungen Unterricht, wie damals zu Hochzeiten in der Fabrik Erwachsene und Kinder arbeiteten: rund 800. Aus dem ganzen Umkreis kommen Gymnasiasten zur Schule und 300 wohnen im Internat. Das Jesuitenkolleg, in dem auch öffentliche Konzerte stattfinden, ist wie der Dom noch heute von großer Bedeutung für das kleine Schwarzwaldstädtchen Sankt Blasien. dw

Klingendes Klostermuseum Die beiden hellen Zwiebeltürme der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt sind das Wahrzeichen der auf einer Schwarzwaldkuppe gelegenen Gemeinde Sankt Märgen. Von den umliegenden Schwarzwaldhöhen aus ist der Ort an den beiden charakteristischen Kirchtürmen leicht zu erkennen. Das dazugehörige Kloster ist kurz nach 1100 als Augustinerchorherrenstift Maria-Zell gegründet worden. Aus diesem Namen entwickelte sich im Laufe der Zeit Marienzell, Sante Merien und Sankt Märgen, wie Kloster und Ort heute heißen. Fünf Mal kam es im Laufe der Zeiten zu verheerenden Bränden. Ein Teil der heutigen Anlage, darunter die Kirche, wurde 1907 nach einem Feuer infolge Blitzeinschlags originalgetreu im Stil des Neobarock wiederaufgebaut. In der ehemaligen Klosteranlage ist heute ein Museum eingerichtet. Die Geschichte des Klosters und sakrale Kunst sind ebenso Ausstellungsinhalte wie Alltag und Brauchtum der Menschen im Schwarzwald. Der Schwerpunkt aber liegt auf dem Thema Uhren. Ab den 1660er-Jahren begann der Uhrenbau im Schwarzwald. Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert fertigten Bauern vorwiegend im Winter Uhren aus Holz. Was als Nebenerwerb begann, wurde sehr bald zur Hauptein-

kommensquelle, denn die oft kunstvoll bemalten Schwarzwalduhren erwiesen sich als Verkaufsschlager. Nicht nur Uhrenbauer und Schildermaler hatten ein gutes Einkommen, auch die sogenannten Uhrenträger: Viele Bauernsöhne, die keinen Hof erbten, zogen mit den Holzuhren auf dem Buckel in die Welt, um ihre Waren anzubieten. Das Klostermuseum zeigt, wo überall auf der Welt die Schwarzwälder Uhren Abnehmer fanden. In der Ausstellung geht es sehr unterhaltsam und lebendig zu, denn es darf mal hier und da ein Knöpfchen gedrückt werden, woraufhin sich etwas in Bewegung setzt oder ein Klingen ertönt. Das weckt auch bei Erwachsenen den Spieltrieb. Und nach anfänglicher Zurückhaltung bimmelt und klappert es überall in den Museumsräumen. Es lohnt sich gleichwohl, sonnund feiertags an einer Führung teilzunehmen oder die Aufsichtspersonen anzusprechen. Denn die sind Mitglieder des Fördervereins des Museums und mit Herzblut und viel Wissen bei der Sache. Durch ihre Schilderungen wird die Geschichte der Uhrmacherei im Hochschwarzwald lebendig. Bis Ende des Jahres sind in der aktuellen Sonderausstellung Holzräderuhren zu sehen, Uhren, bei denen sogar die Mechanik aus Holz ist. dw INFO: www.kloster-museum.de

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Klosters. Die beiden wichtigsten Bauphasen waren die barocke und die klassizistische: In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das alte Kloster großzügig umgestaltet. In diesem Zuschnitt sehen wir das Ensemble heute. Nach dem verheerenden Brand 1768 beauftragte Fürstabt Martin Gerbert den Architekten d’Ixnard, der mit seinem Entwurf – auch der Domkuppel – den französischen Klassizismus in den Schwarzwald brachte.

Kloster St. Märgen

Im Klostergebäude von Sankt Märgen befindet sich das mit viel Engagement geführte Klostermuseum mit einer beeindruckenden Sammlung Schwarzwälder Uhren.


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„So oft man vorbeikam, wünschte man sich, in dies verschlossene Paradies einmal eintreten zu dürfen“, schrieb Edith Stein nach ihrem ersten Besuch in Freiburg-Günterstal mit Blick auf die Villa Wohlgemuth (l.). Heute ist sie das Herzstück der Klosteranlage von St. Lioba, einem stillen Paradies mit Heilkräuter- und Bibelgarten (u.).

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Fotos: © ewei

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Kloster St. Lioba

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Friedliche Stille „Sie können sich gerne auf dem ganzen Gelände des Klosters aufhalten und bewegen“, sagt Schwester Maris Stella zur Begrüßung. Um sogleich hinzuzufügen, dass die Besucherin jedoch beachten möge, dass es Bereiche gibt, „an denen wir unter uns sein wollen“. Die zugewandte Benediktinerin gehört zum Leitungsteam des Klosters St. Lioba in Freiburg-Günterstal und heißt im neben dem Haupteingang gelegenen Gästehaus St. Benedikt Leute von außen willkommen. Es gibt indes nicht viele solcher durch freundliche Hinweisschilder gekennzeichneter Bereiche auf dem parkähnlichen Klosterareal, zu dem außer einer toskanisch anmutenden Villa auch mehrere Gäste-, Wohnund Wirtschaftsgebäude, ein Torhaus und ein Klosterladen gehören. Letzterer ist dem Klostergarten angegliedert, dessen Eingang ein Säulenbogen markiert. Friedlich und still ist es in der ganzen, in Terrassen auf einem Hügel am Rand des Sternwalds gelegenen Anlage. Stille und sogar eine gewisse Kühle liegt über dem nach klösterlichen Regeln

angelegten Heilkräutergarten und besonders über dem angrenzenden Bibelgarten mit alt- und neutestamentarischen Pflanzen, einem Teich und der Mariengrotte. Nur in der mit wildem Wein begrünten Mauer beim Aufgang zu der auf der obersten Geländeterrasse befindlichen Klosterpforte ist munteres Summen zu vernehmen: Hier suchen und finden unzählige Insekten ihre Nahrung. Oben angekommen, bietet sich ein schöner Blick zum Lorettoberg und weiter hinunter in die Ebene. Diesen Blick hatten auch die einstigen Bewohner: August Wohlgemuth, der mit einer Tochter des Seidenfabrikanten Carl Mez verheiratet war, ließ das Haus nach Plänen seines von toskanischer Baukunst inspirierten Bruders bauen und lebte mit seiner Familie von 1910 bis 1927 dort. Im selben Jahr erwarben es die nach den Benedikt-Regeln lebenden Lioba-Schwestern, die sich 1920 zu einer Gemeinschaft zusammengefunden und das Kinderkrankenhaus St. Hedwig gegründet hatten. Bis heute ist die Villa Wohlgemuth der Lebensraum dieser auch in Schulen tätigen Benediktinerinnen; 40 Frauen sind es derzeit, sie nahmen zudem16 Dominikanerinnen auf, als deren ewei Kloster Neusatzeck aufgelöst wurde. INFO:

www.kloster-st-lioba.de


Am Fuße des Belchens, wo im Münstertal die Ausläufer einiger Nebentäler zusammentreffen, steht das Kloster St. Trudpert. Malerisch fügt sich der stattliche, aus drei Sakralbauten und mehreren Häusern bestehende Gebäudekomplex in die schöne Landschaft ein. An dieser Stelle richtete der iroschottische Mönch Trudpert um das Jahr 600 eine Einsiedelei ein, um die Alemannen zum christlichen Glauben zu bringen. Nach wenigen Jahren wurde er erschlagen; seine Gebeine wurden sichergestellt und in dem erst nach seinem Tod vollendeten Bethaus beigesetzt. Heute steht an dieser Stelle die Trudpertskapelle, die neben dem riesigen Kuppeldach der heutigen Klosterkirche und dem Zwiebelturm der Barockkirche eher unscheinbar wirkt. Um das Jahr 800 gründeten Benediktinermönche aus St. Gallen das Kloster St. Trudpert; die Abtei bestand bis zur Säkularisierung im Jahr 1806 und war einer wechselvollen Geschichte mit Kriegen, Brandschatzungen, Plünderungen, Zerstörungen und Wiederaufbau unterworfen. Der letzte Wiederaufbau datiert in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In dieser Zeit wurde außer der bis heute bestehenden Klosteranlage auch die Barockkirche erbaut, die damals als Kloster- und heute als örtliche Pfarrkirche diente. Im Jahr 1919 erwarb der Orden der nach der Benediktinerregel lebenden Schwestern vom Heiligen Josef das Anwesen und ließen sich dort nieder; sie leben und arbeiten bis heute dort. Sie sind in der Krankenpflege tätig, im Religionsunterricht in Münstertal, betreiben zwei Gäste-

Lebendiges Schmuckstück mit Zwiebelturm- und Kuppelkirche: das Kloster St. Trudpert im Münstertal.

häuser, zelebrieren jeden Sonntag um 9 Uhr ihren Gottesdienst in der zu diesem Zeitpunkt für alle offenen Kuppelkirche. Ansonsten leben die derzeit 58 Schwestern, deren älteste bald 100 Jahre alt wird, ihren Glauben lieber zurückgezogen: Provinzoberin Schwester Teresa weist darauf hin, dass das an die stets zu besichtigende Pfarrkirche angrenzende, aber nicht zugehörige Kloster kein Museum, sondern der private Lebensraum sowohl der Schwestern als auch der 30 Flüchtlinge aus der Ukraine ist, die jetzt dort wohnen. Und dass dies respektiert werden solle. Gäste, sagt sie, sind willkommen. Doch „in Maßen und nach Anmeldung – etwa für eine Gruppenführung“. ewei INFO:

kloster-st-trudpert.de/kontakt

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Kloster St. Trudpert Fotos: © Ferienregion Münstertal-Staufen

Kein Museum, sondern Lebensraum


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Kloster Mariastein

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Kreuz und Hahn Trutzig thront die Anlage hoch oben auf einem Felsen am Fuße des Passwangs: Ein Kloster ist hier im Laufe der Jahrhunderte gewachsen, um einen Wallfahrtsort, der heute in der Schweiz hinter dem Innerschweizer Spitzenreiter Einsiedeln (Kanton Schwyz) an zweiter Stelle steht. Eine Legende steht am Anfang der Geschichte von Mariastein: Ein Hirtenjunge soll einen 50-Meter-Sturz von einem Felsen überlebt haben, weil er, wie der Knabe erzählte, von einer unbekannten Frau aufgefangen worden sei. Sein Vater war überzeugt, dass es sich bei dieser Erscheinung um Maria handelte. Er bedankte sich für die Rettung seines Kindes mit dem Bau einer Kapelle, die in der Folge zur Pilgerstätte wurde. Eine Kapelle „im Stein“ wird 1434 erstmals urkundlich erwähnt. 1470 nach einem Brand neu erbaut, gab es während der Reformation 1530

Verwüstungen und Plünderungen. Die Popularität der Wallfahrtstätte sank. Erst nach einem zweiten Wunder, als ein Junker 1541 einen Absturz überlebte, strömten die Pilger wieder. Benediktinermönche des Klosters Beinwil übernahmen die Betreuung des Wallfahrtsortes, und 1648 übersiedelte ihr Konvent ganz nach Mariastein. Das Kloster, darunter die imposante Klosterkirche, wurde erbaut. Im 17. und 18. Jahrhundert blühte die Wallfahrt, man zählte jährlich mehr als 40.000 Pilger. Mit der französischen Besetzung 1798 endete die Hochzeit, das Kloster wurde aufgehoben, die Mönche vertrieben. Zwar erhielten die Mönche vier Jahre später ihren beschädigten Besitz zurück und konnten Wallfahrt und auch eine Schule wiedereröffnen – doch die Wirren dauerten an. 1874/75 musste die Anlage aufgegeben werden. Erst 1970/71, nach Aufhebung des Klosterverbotes, wurde die Institution nach einer

kantonalen Volksabstimmung wieder öffentlich-rechtlich anerkannt. Kloster Mariastein liegt im Kanton Solothurn, ist aber mit der Tramlinie 10 ab Bahnhofsplatz Basel in einer guten halben Stunde erreichbar. Von Flüh aus führt ein Spazierweg hinauf auf die Anhöhe. Herzstück und Ziel der Wallfahrer heute ist die in eine Felsenhöhle gehauene Gnadenkapelle, über 59 Treppenstufen erreichbar. Vom stimmungsvollen Dunkel der Kapelle wandern Besucher in die neobarocke Pracht und Helligkeit der Klosterkirche. Warum auf der Spitze des Kirchturms ein Kreuz und ein Hahn thronen, ist bis heute ein ungelöstes Rätsel. Üblich ist das Kreuz für katholische und der Hahn für reformierte Kirchen. Forscher vermuten, dass der Hahn in seiner frühchristlichen Symbolik zu verstehen ist, als Künder des Tagesanbruchs, der die Gläubigen zu Reue und Bitte be um Vergebung aufruft.


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Romanik und Skulpturen

Die Klosterkirche betreten Besucher heute nicht durchs alte Holztor, sondern von Osten über den einstigen Altarraum. Die 1187 geweihte Kirche ist immer noch in gutem Zustand; sie dient als Ausstellungsraum. Mauerwerk und Reliefs der Westfassade gelten als Prunkstücke der hochromanischen Schweizer Architektur. Ursprünglich war Schönthal ein Kloster für Frauen und Männer, die in separaten Häusern wohnten. Die Stadt Basel übernahm das Kloster im Jahr 1400, 15 Jahre später wurde das inzwischen reine Frauenkloster an den Servitenorden abgetreten. Während des Bauernkrieges 1525, also noch vor der Reformation, plünderten die Bewohner der umliegenden Dörfer das Kloster und nutzten die Kirche fortan als Holzschopf. Seit 1836 ist der Gebäudekomplex in Privatbesitz und steht seit 1967 unter Denkmalschutz.

Die über 800 Jahre alte Klosterkirche Schönthal mit ihrem romanischen Westportal ist sehr gut erhalten.

Heute gehören Klosteranlage und der 100 Hektar große Landwirtschaftsbetrieb einer gemeinnützigen Stiftung. Umgeben von einem wunderschönen Skulpturenpark, wird das Anwesen als spirituelle und kulturelle Begegnungsstätte genutzt. Der Skulpturenpark ist öffentlich zugänglich. Die Kirche, in der Ausstellungen stattfinden, ist am Freitag von 14–17 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen von be 11–18 Uhr geöffnet. INFO: www.schoenthal.de

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Zwischen Jurafelsen und sanften Hügeln schmiegt sich das Kloster Schönthal ins grüne Weideland. Wer das Auto in Langenbruck parkt und zu Fuß hinauf wandert (25 Minuten), entdeckt die alte, in den Felsen gehauene Straße mit den originalen Rillen für die Pferdewagen – und bekommt eine Ahnung, dass das 1145 gegründete Kloster beim Pass „Oberer Hauenstein“ einst weit weg von weltlichen Einflüssen lag.

Foto: © Gerhard Born

Kloster Schönthal Foto: © Beat Eglin

Foto: © zVg

Rund um eine kleine Kapelle wuchs im Laufe der Jahrhunderte die Klosteranlage Mariastein (l). Kreuz und Hahn sind auf der Turmspitze der neobarocken Klosterkirche einträchtig vereint (u.).


Fotos: © nike

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Das Kapuzinerkloster Notre-Dame de Dusenbach bei Ribeauvillé übt trotz seiner abgeschiedenen Lage nach wie vor eine große Anziehungskraft auf Pilger aus.

Notre-Dame de Dusenbach

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hundert Jahre später nach historiAuferstanden aus Ruinen schem Vorbild auf der Basis von Eine Zeitreise in das Dusenbachtal des 19. Jahrhunderts: Auf einem Felsen im Wald erheben sich die Reste von hohen Steinmauern. Obwohl die einst hier befindlichen Kapellen im Zuge der französischen Revolution zerstört wurden, erklimmen Einheimische und Pilger unermüdlich den steilen Pfad, um sich für Besinnung und Gebet bei der ehemaligen Wallfahrt einzufinden. Die Geschichte des Kapuzinerklosters Notre-Dame de Dusenbach reicht in den Beginn des 13. Jahrhunderts zurück, als Egenolph II. von Rappoltstein zum Dank für seine Heimkehr vom Kreuzzug eine erste Kapelle bauen ließ. Seine Nachfahren errichteten 1260 und 1297 zwei weitere Kapellen auf dem Felsen. Immer wieder wurde das Ensemble Opfer von Plünderungen und Zerstörungen und lag ab 1794 nur noch in Ruinen. Doch der heilige Ort trotzte mit ungebrochener Anziehungskraft und wurde schließlich zu neuem Leben erweckt: Mit Unterstützung der umliegenden Gemeinden und privaten Spendern wurden die Gebäude

Grafiken mit Ansichten der Kapellen wiederaufgebaut. Im Juni 1894 weihte der Bischof von Straßburg die Wallfahrt in einer feierlichen Messe „Unserer Lieben Frau“. Seit 2007 steht die Pilgerstätte als „Monument historique“ unter Denkmalschutz. Ihr Besuch ist mit einer kleinen Fußwallfahrt verbunden: Vom Parkplatz an der D416, zwei Kilometer außerhalb des malerischen Dörfchens Ribeauvillé, gelangt man über den steilen Stationenweg

zur abgeschiedenen Klosteranlage. Alternativ dazu bietet der Wanderweg „Maria Raydt“ einen gemächlichen Anstieg mit einigen großartigen Aussichten. Der schmale Pfad beginnt am Ortsausgang und führt gemächlich zunächst durch Weinberge und Obstplantagen, dann durch schattenspendenden Mischwald. Nach zirka 1,5 Kilometern gibt eine Aussichtsplattform mit Bänkchen den ersten Blick auf die Anlage frei: Zwischen den Baumwipfeln ragen die auf dem Felsen aneinandergereihten gotisch geprägten Kapellen und das spitze Dach des Kirchturms hervor. Nach einem kurzen Abstieg trifft der Wanderweg mit der elften Station des Kreuzwegs zusammen, eine Treppe führt zum Kirchplatz und zur alles überragenden Kreuzigungsszene. Die Kirche mit der Pietà aus dem 15. Jahrhundert steht auch wochentags zur Besichtigung und Andacht offen, die Pilgereinrichtungen sind bis zum 1. November sonntags oder nach Reservierung für nike Gruppen geöffnet. INFO: Notre-Dame de Dusenbach Rte de Sainte-Marie aux Mines 68150 Ribeauvillé


Heidenmauer am Odilienberg

Keltisches Mysterium Dreihunderttausend Steinblöcke, von Menschenhand bearbeitet, auf elf Kilometern Länge zu einem mehrere Meter hohen Ringwall gestapelt – das sind die Zeugen einer noch viel älteren Geschichte des Klosterbergs Mont Sainte Odile. Die sogenannte Heidenmauer ist ein ebenso bedeutendes wie rätselhaftes frühgeschichtliches Denkmal. Weder ihr genaues Alter noch ihre Funktion ist wissenschaftlich geklärt. Vom Klosterparkplatz aus lässt sich die Jahrtausende alte Heidenmauer auf zwei Wanderwegen erkunden, die durchgängig mit einem gelben „X“ beschildert sind. Die „mur paîen nord“ und auch das südliche Pendant verlaufen als langgestreckte Rundwege auf dem Hochplateau. Wer beide Wege in einer großen Acht laufen will, hat zirka elf Kilometer vor sich. Zur reinen Gehzeit sollte aber noch großzügig Schau- und Fotozeit zugerechnet werden, denn die Pfade sind äußerst reich an Postkartenmotiven mit Felsformationen, Ausblicken, Mauerresten und vielen anderen spektakulären nike Wegpunkten.

Um die Heilige Odilia, die Schutzpatronin des Elsass’, ranken sich viele Legenden. Der gemeinsame Kern ist, dass die Herzogstochter im 7. Jahrhundert blind zur Welt kam und am Tag ihrer Taufe sehend wurde. Um das Jahr 680 ließ Odilias Vater auf dem Berggipfel in der Nähe von Obernai ein Kloster errichten, das sich im Laufe der Jahrhunderte zur weltbekannten Wallfahrtsstätte entwickelte. Heute ist der Odilienberg eines der beliebtesten Ziele in den Vogesen. Dabei mischen sich hinter dem gewölbten Eingangstor Gläubige mit Touristen, Tagungsteilnehmern und Hotelgästen. Ein Teil der weitläufigen Klosteranlage wird als Hotel mit Seminarbetrieb genutzt. Daran anschließend befindet sich am Ende des Klosterhofes der Pilgersaal mit Selbstbedienungstheke – der hungrige Besucher kann also je nach Gelüsten oder Geldbeutel zwischen Gratin oder Pommes

entscheiden. Wer Besinnung und Andacht sucht, lenkt seine Schritte zur Klosterkirche aus dem 17. Jahrhundert. Das Allerheiligste ist zu jeder Stunde des Jahres besetzt: Seit 1931 wird hier die „Ewige Anbetung“ praktiziert; Tag und Nacht lösen sich Gläubige im Gebet ab. In der Odilienkapelle befindet sich der Sarkophag mit den Gebeinen der Namensgeberin. Auf der großen Terrasse im hinteren Teil der Anlage können auch die Ungläubigsten Ehrfurcht empfinden, angesichts des unvergleichlichen Ausblicks über die gesamte Rheinebene: Unzählige Dörfer und Städte sind dies- und jenseits des Rheins über die grüne Fläche versprenkelt, der Blick schweift über die weite Ebene bis zu den Schwarzwaldbergen. Spätestens zum Abschluss der Besichtigung unverzichtbar ist der Abstieg zur Odilienquelle, deren Wasser Aunike genleiden kurieren soll. INFO: www.mont-sainte-odile.com

Schöne Ausblicke in die Rheinebene eröffnen sich von der unteren Terrasse der Klosteranlage.

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Kloster Ste- Odile

Fotos: © nike

Die elf Kilometer lange Heidenmauer am Odilienberg beeindruckt nach wie vor und gibt bis heute Rätsel zu ihrer Entstehung auf.

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AKTIV FÜR DEN WALD Tagesgäste und Urlauber sind angesprochen, aber auch Einheimische: Alle, die tatkräftig die Natur schützen wollen, können im Naturpark Südschwarzwald unter kundiger Leitung Hand anlegen. Ein neues Pilotprojekt machts möglich. Text & Fotos: Nicole Kemper

Land & Leute

„Baum fällt!“ Förster Johannes von Stemm vergewissert sich, dass alle Helfer eine sichere Position bezogen haben. Dann gibt er dem angesägten Stamm den letzten Stoß. Die Fichte kippt exakt in die geplante Richtung und schlägt lang auf dem weichen Moosboden auf. Und schon ist die Reihe an den Freiwilligen des VoluntourismusProjekts, die nach der kurzen Einweisung das erste Mal in ihrem Leben selbst einen Baum fällen werden. Alles „bis Maßkrugstärke“ soll weichen, das Ziel der Waldpflege-

arbeiten ist eine kleine Lichtung. Die Aufteilung der Gruppe folgt der Wahl des Werkzeugs: Jeweils eine Astschere, eine Bügelsäge und eine Axt bilden ein Team. Zunächst gibt es eine kurze Besprechung: Welchen Baum nehmen wir in Angriff, welche Fallrichtung ist optimal? Nachdem der Förster sein Okay gegeben hat, wird das frisch Gelernte gemeinsam in die Tat umgesetzt. Astschere und Axt entfernen störendes Geäst und schaffen Freiraum für die Säge. Diese wird einmal waagerecht und ein weiteres Mal im 45-Grad-Winkel

angesetzt, um den sogenannten Fallkerb aus dem Stamm zu schneiden. Ein dritter Einschnitt auf der rückwärtigen Seite macht es möglich, den stattlichen Baum mit geringem Körpereinsatz einfach umzuschubsen. Beim Blick auf den verbliebenen Stumpf lassen sich die Jahresringe grob zählen: Zirka 40 bis 50 Jahre war die Fichte im moorigen Waldgebiet unterhalb des Feldbergs gewachsen. Nun musste sie einem im Vergleich winzigen Wesen Platz machen: Die seltene Arktische


Info

Termine im August 2022:

Samstag, 6. August: Bekämpfung gebietsfremder Pflanzen | Titisee/Feldberg Freitag, 12. August: Biotoppflege für das Auerhuhn | Feldberg

Weitere Termine im September und Oktober, Informationen und Anmeldung unter www.voluntourismus-im-naturpark.de

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Lust auf REGIO | 08.2022 Foto: Till Neumann

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„SCHWAFLE“ UN „GESCHWAFEL“

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Der Mundart-Autor aus Schallstadt lauscht Weinwanderern und Winzern D Badisch Wiinstroß goht vu Lörrach bis Bade-Bade, soll aber ball bis zu de Badisch Bergstroß verlängert were. D Elsässich Wiinstroß lauft vu Thann bis uff Marlenheim. Wii-Wanderer könne sich s do un dert guet gehn lehn – dudle, gluckere, suggle, sürpfle, süffle, einer pfetze, ä Kretzer, Risser oder Suser zum Ziebelekueche nemme. D Elsässer trüdle, läppere, läpple, wiinele oder schnüfe de Wiin in. Ä Wiin mit viel Alkohol heiße sie Riss-mi-um. In de Ortenau dued me dolde (d Rebe zruckschniide), gize (Rebtrieb ussbreche), grängle (Ranke wegschniide) un retzle (d letschte Triibel iisammle). Im Elsass dien si entknoschple, üsslauwe un zwiige (veredle). In beide Gegende het s im Spotjohr zittigi Driiwel. Un do wie dert het s „Schwafle“ nit unbedingt ebbs am Huet mit „Geschwafel“, s meint nämlig „Schwefeln“. Allerdings: Wenn eini oder einer einer glade het, kummt er oder sie gern „ins Schwafle“, un sell isch no „Gschwafel“. Beides sott me nit z viel – weder schwefle noch schwafle.

Land & Leute

„Unser Ziel ist ein bunter und vielfältiger Wald“, erklärt Johannes von Stemm. Was für ihn als Förster aber nicht minder wichtig sei: Menschen in den Wald holen, das Bewusstsein für die Natur fördern und persönliche Bezüge schaffen. Die neuen Voluntourismus-Angebote verbinden alle diese Anliegen. Hinter dem Kunstwort aus „Volunteering“ und Tourismus stehen verschiedene Aktionen für Tagesgäste und Urlauber, aber auch für Einheimische, die sich tatkräftig für den Naturschutz einsetzen wollen. Das in anderen Ländern bereits viel weiter verbreitete Freiwilligenengagement soll zunächst im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts erprobt werden. So starteten im Vorjahr gleichzeitig mit dem Naturpark Südschwarzwald weitere Modellregionen in Deutschland

mit vergleichbaren Konzepten. Im Südschwarzwald stehen in diesem Jahr 13 kostenlose Tageseinsätze sowie eine siebentägige Aktivreise auf dem Programm; die Einsatzorte befinden sich am Feldberg und am Rohrhardsberg, in der Wutachschlucht, bei Kirchzarten sowie am Titisee. Die Zwecke variieren, unter anderem geht es um die Biotoppflege für Auerhühner, um Neophytenbekämpfung und die Offenhaltung von Lebensräumen. Das benötigte Werkzeug, Schutzhelme und -brillen werden gestellt und auch für das leibliche Wohl wird in Form eines Vespers gesorgt. Wer mitmachen will, muss somit nichts mitbringen außer feste Schuhe, Trittsicherheit und eine körperliche Grundfitness. Und natürlich die Motivation, in einer bunt gemischten Gruppe einen aktiven, informativen und abwechslungsreichen Waldtag zu verbringen.

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Smaragdlibelle erhält durch den Freiwilligeneinsatz einen neuen, offenen Lebensraum.

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Hier gehts zur Sache: Förster Johannes von Stemm (l.) zeigt den Freiwilligen, wie sie die Säge ansetzen müssen. Die setzen ihr neues Wissen gleich in die Tat um (u.).


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Wer in der Freiamter Gegend unterwegs ist und den unvergleichlichen Duft rauchender, glimmender Hölzer erschnuppert, dürfte sich in der Nähe von „Glut & Späne“ befinden – der Fischräucherei von Michael Wickert. Seit Dezember vergangenen Jahres veredelt er oben auf dem Glasig bei Mußbach Lachse, Lachsforellen, Forellen, Saiblinge – und ab und zu auch Felchen. t

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Text & Fotos: Stephan Elsemann

Die Felchen gehören dazu, denn Wickert stammt aus Radolfzell am Bodensee. Bevor er nach Mußbach übersiedelte, hat der 42-Jährige hat einen abwechslungsreichen Weg hinter sich gebracht. Der führte ihn zum Studium der Fischereiwissenschaft nach Berlin, danach in die Normandie, wo er einen Zuchtbetrieb leitete, und wieder zurück nach Berlin. Dort gründete er vor zehn Jahren seine Räucherei „Glut & Späne“ und machte in Kreuzberg als Fischmann Micha auf sich aufmerksam. Mit den Jahren und nach einem weiteren Umzug aufs Land in die Uckermark kamen Zweifel am Standort Brandenburg auf. Mehr und mehr verschlechterten sich die Aufzuchtbedingungen der Fische auf dem flachen Land, die Bezugsquellen der Räucherei wurden weniger,


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Info

Glut & Späne Michael Wickert Mußbach 11, 79348 Freiamt Tel.: 0163 / 2564216 www.glutundspaene.de

Öffnungszeiten: Freitag, 15 bis 18 Uhr Samstag, 10 bis 13 Uhr – mit Fischbrötchenverkauf

Noch in der Uckermark, als Michael Wickert schon vom Schwarzwald träumte und der Umzug von Glut & Späne Formen annahm, tüftelte er mit verschiedenen Hölzern am Geschmacksbild der Schwarzwaldforelle. Denn es sind die Hölzer, die ihre Aromen in den Rauch tragen und den Fisch damit imprägnieren. Mit der Auswahl der Holzsorten bestimmt man somit, wie der geräucherte Fisch schmecken wird. Immer wenn Michael Wickert im Schwarzwald zu Besuch war, nahm

er Schwarzwaldtypisches mit zurück in die Uckermark – „Tannenzapfen, Fichtengrün und mehr“. Schon vor dem Umzug in den Südwesten war die Schwarzwaldmischung der Hölzer geboren: „Buche für den klassischen Rauchgeschmack, Fichte für den würzigen Schwarzwaldgeschmack“, Erlenholz für die Farbe: „Erle macht den Fisch schön golden“, dazu kommt Wacholder und eine besondere Zutat: Kirschenholz. „Wir haben hier super viel Streuobst. Kirsche nimmt man gern zum Fleischräuchern, das gibt diesen fruchtigen Geschmack, der passt auch gut zu meiner Schwarzwaldforelle.“

Tannenwipfel fürs Räuchern Michael Wickert fühlt sich wohl in Mußbach, er genießt den kurzen Spaziergang von der Räucherei zum Wald, um ein paar Tannenwipfel fürs Räuchern zu holen. Mit einer ähnlichen Auswahl von Holzspänen werden auch die Lachsfilets geräuchert – kaltgeräuchert. Zwei bis drei Tage lang hängen die Filets bei Zimmertempertur im Kalträucherofen. Nach und nach verlieren sie fast ein Viertel ihres Wassers und werden durch den Rauch versiegelt. Der „Black Forest Salmon“ aus Mußbach bei Freiamt hat schnell Fans gefunden, er wird sogar nach Hamburg geliefert. Wickert versteht seinen Schwarzwälder Lachs auch als Plädoyer für die Wiederansiedlung des Lachses im Rhein. Denn noch vor 100 Jahren

waren der Rhein und seine Schwarzwälder Nebenflüsse Dreisam, Kinzig, Elz oder Murg die größte Lachsregion Europas. Nicht auszuschließen, dass in wenigen Generationen wieder heimische Lachse geangelt und geräuchert werden dürfen. Bis es so weit ist, bezieht Wickert seinen Lachs aus Schottland, von den äußeren Hebriden: „Der beste, den ich bekommen kann.“ Ob das stimmt, davon kann man sich am Samstagvormittag bei einem Fischbrötchen selbst überzeugen. Nach einer Wanderung auf den lichten Höhen um Freiamt herum schmeckt es besonders gut, und mit einem Gläschen Wein dazu, von Brigitte Danners Weinkeller gleich nebenan, noch besser.

Fischmann Micha alias Michael Wickert mit seinen frisch geräucherten Wäldersaiblingen (l.), die schön golden leuchten. Die Saiblinge liegen zunächst in Salzlake (o.), bevor sie in der Räucherkammer mit Spänen und Tannenzweigen (g.l.) geräuchert werden.

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Land & Leute

denn das Wasser wurde immer wärmer. Doch „wichtig für den Fisch ist kaltes Wasser“, sagt Wickert, und „der Schwarzwald mit seinen Höhen bietet im Vergleich dazu fast ideale Bedingungen“. Das stellte er immer wieder fest, wenn er bei seiner Freundin im Schwarzwald zu Besuch war. So reifte die Idee, sich mitsamt seiner Firma dort anzusiedeln, wo es den Fischen gutgeht.


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Haus & Garten

MIT BLUMEN DAS LEBEN FEIERN Ein Blumenstrauß bringt Freude ins Haus? 90 Prozent aller in Deutschland verkauften Schnittblumen enthalten Pestizide und werden unter unsozialen Bedingungen produziert. Es geht auch anders: Malin Lüth beweist mit ihrer Blumenfarm „Wildling“ im Markgräflerland, dass Blumenglück, Lebensfreude und gutes Gewissen zusammengehören. Text: Heide Bergmann


Ein Wildzaun umgibt das 6000 Quadratmeter große Gelände in der sonnigen Hügellandschaft. Landwirtschaftsmeisterin Malin Lüth geht durch die Reihen mit den Schnittblumen: Derzeit blühen Skabiosen in Pastellfarben, Strohblumen, Malven und Prachtkerzen, Hummeln umschwärmen Artischocken-Blüten. Das Blumenfeld ist Malin Lüths großer Traum. „Schon als Kind wollte ich Bio-Bäuerin werden“, erzählt die Flowerfarmerin mit strahlenden

Fotos: © Marcia Friese

Wer will, lernt das Sträuße-Binden mit Blumen frisch vom Feld.

Augen. Nach dem Abitur machte sie ein Praktikum in der Landwirtschaft in Schweden. Das war der Impuls. „Ich habe gemerkt: Es ist etwas Besonderes, mit den Jahreszeiten zu arbeiten. Dass du das isst, was du selbst herstellst. Da möchte ich hin!“ Es folgten vier Jahre Lehrzeit auf verschiedenen Bioland- und Demeter-Höfen in Deutschland und Schweden. Vor acht Jahren kam sie ins Markgräflerland zu Piluweri und absolvierte die Meisterschule. Wild entschlossen, sich selbstständig zu machen, legte die Gärtnerin mit der Anzucht von Schnittblumen los. Im März 2020 gründete sie „Wildling“. Zwei Wochen später begann Corona. Ausgerechnet der Lockdown verhalf ihr zu einem super Start. Sie stellte auf Online-Verkauf um. Die im Morgentau geschnittenen Blumen landeten am nächsten Tag frisch beim Kunden. Das kam gut an. Die Nachfrage stieg. 30 Prozent ihres Umsatzes macht Lüth heute mit dem Online-Verkauf. Darüber hinaus bietet sie vor Ort Blumen zum Selberdekorieren für Hochzeiten oder andere Feste und lädt zu Workshops und Veranstaltungen ins Blumenfeld. Inzwischen arbeiten zwei feste Mitarbeiterinnen bei ihr sowie stundenweise bezahlte Arbeitskräfte,

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Die Heilpflanzen-Expertin über das wohlriechende Mädesüß In der Hochsommerzeit säumt das Mädesüß (Filipendula ulmaria) die Wiesenränder und erfreut mit doldenartigen, wohlriechenden Blüten Auge und Nase. Die Wiesenkönigin, wie die Pflanze auch genannt wird, ist in ganz Europa weit verbreitet. Den lateinischen Namen hat sie aufgrund ihrer ulmenähnlichen, gefiederten Blätter. So eine auffällige Pflanze hat es natürlich auch in sich. Sie enthält, ähnlich wie die Weide, Salicylsäure, die in Aspirin und anderen leichten Schmerzmitteln verwendet wird. Mädesüß wurde gegen leichte Kopfschmerzen sowie gegen Rheuma verwendet. Ihr Name Mädesüß hat nichts mit süßen Mädels zu tun, sondern bezeichnete das Aroma, das die Mahd – also das Heu – duftend machte. Vielleicht lieben wir den Geruch auch deshalb so, weil er ganz zart an Vanille erinnert. Ursel Bühring hat ein wunderbares Rezept entwickelt, eine erfrischende Nymphenspeise: Die Blüten vom Mädesüß abzupfen, in weißen Joghurt geben und mit etwas Zitronensaft und Honig verfeinern. Ein kühlendes, erfrischendes Sommerdessert. Illustration: © Jana Schillinger

Haus & Garten

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Flowerfarmerin Malin Lüth hat ihren Traum verwirklicht: biologisches Gärtnern im Blumenfeld.


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Das Leben – ein Fest: Nach dem gemeinsamen Gestalten mit Blumen tafeln die Workshop-Teilnehmerinnen am Feldrand unterm Birnbaun.

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freiwillige Helferinnen und Praktikantinnen. Das Gelände wurde erweitert und 1300 Pfingstrosen gepflanzt. Alles in Handarbeit.

Prächtige Vielfalt

Foto: © Heide Bergmann

Stern-Skabiosen (o.r.) und schwarzäugige Rudbeckie (u.) im Blumenfeld erfreuen Menschen, aber auch Insekten.

Ein Blumenversand im großen Stil ist nicht Malin Lüths Sache. Die Flowerfarmerin möchte klein und flexibel bleiben. „Es macht mir Spaß, ein Kunstprojekt zu machen, auszuprobieren anders zu leben und den Menschen etwas Gutes zu tun.“ Blumen sind ein Türöffner. Mit einem Strauß kann man Gefühle ausdrücken, eine Stimmung erzeugen. Für die Natur und ihre jahreszeitlichen Besonderheiten möchte die Gärtnerin das Bewusstsein wecken: „Valentin im Februar ist ein Blumentag, obwohl da eigentlich kaum etwas blüht. Mit Schneeglöckchen-Sträußen können wir das aufkeimende Erwachen spüren. Eine Rose dagegen hat zu der Jahreszeit keine Ausstrahlung. Oder im Winter die Schönheit der Samenstände zu entdecken, wie zauberhaft das aussieht, wenn sich der Frost darüber legt, dazu möchte ich beitragen.“

Malin Lüths Blumenfeld zeigt sich rund ums Jahr in prächtiger Vielfalt. Im Februar geht es los mit Anemonen, darauf folgen unzählige Narzissen, alles besondere Sorten. Darauf hat sich die Gärtnerin spezialisiert. Der Blütenrausch geht weiter mit Tulpen und Ranunkeln. Später blühen die aus Samen gezogenen Akeleien, Nachtviolen, Flockenblumen, Fingerhüte, Kornblumen, Mohn, Ringelblumen, Bischofskraut oder Jungfer im Grün. Oft sind es spezielle Sorten mit besonderen Farben und Formen. Die Pfingstrosen im Mai, Juni sind das Highlight. Im Spätsommer und Herbst entfachen Zinnien, Kosmeen, Echinaceen, Phlox, Dahlien und viele mehr das Feuer. Malin Lüth gärtnert biologisch und verwendet keine Pflanzenschutzmittel. „Ich päpple nicht gerne schwächelnde Pflanzen auf. Meine Devise ist, den Boden aufzubauen, gesundes Wachstum zu ermöglichen und zu schauen: welche Pflanzen sind an den Standort angepasst.“ Ein Hauptanliegen ist für sie die Vernetzung in der Region. „Früher gab es eine bunte Blumengärtner-


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Info

Landschaft in Deutschland. Billigangebote aus dem Ausland haben sie fast ausgelöscht. Langsam kommt das Bewusstsein aber wieder zurück.“ Regional, saisonal und nachhaltig. Dafür macht sich die Slowflower-Bewegung stark, an deren Gründung Malin Lüth beteiligt war und die heute 200 Mitglieder zählt. „Wir treffen uns regelmäßig und tauschen uns aus. Wir wollen nicht in Konkurrenz zueinander denken, sondern zusammen etwas bewegen.“

Man lernt sich kennen, knüpft enge Beziehungen, es darf etwas entstehen.“ Das gilt auch für die Blumenworkshops und die Freundinnen-Abende: Hier lernen die Besucherinnen Blütenkränze winden und Sträuße binden. In der Dämmerung wird dann unter einem alten Birnbaum an einem liebevoll gedeckten Tisch getafelt. Das Leben ist ein Fest. An einem Sommerabend auf Malin Lüths Blumenfeld kann man etwas davon spüren.

Foto: © Heide Bergmann

Foto: © Marcia Friese

www.widlingblumen.de

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Malin Lüth öffnet ihr Blumenfeld jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr zum Selberpflücken. Wer vorher ein Online-Ticket gebucht hat, darf dann zwei Stunden lang nach Herzenslust Blumen schneiden und einen großen oder mehrere kleine Sträuße zusammenstellen, aus maximal 45 Stielen. Im Anschluss gibt’s Kaffee und selbst gebackenen Kuchen, dazu einen kleinen Schwatz: „Ich möchte, dass die Leute verweilen und ankommen.

Haus & Garten

Blumen schneiden und aufblühen


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Fast vier Jahre dauerte die Restaurierung des Isenheimer Altars im Musée Unterlinden in Colmar – vor Ort und im Centre de Recherche et de Restauration des Musées de France in Paris. Nun ist Matthias Grünewalds 500 Jahre altes Meisterwerk wieder vollständig und in frischen Farben im Kirchenraum des ehemaligen Dominikanerinnenklosters zu sehen. Text: Erika Weisser

Zu Füßen des Heiligen Antonius, der wie ein Herrscher in der zentralen Nische des um 1490–1500 von Nikolaus von Hagenau geschaffenen Skulpturenschreins des Isenheimer Altars thront, kauern zwei Figuren; eine hält ein Huhn in den Händen, die andere trägt ein Ferkel in den Armen. Sie symbolisieren die Gaben, mit denen die im elsässischen Isenheim gelegene Präzeptorei des Antoniter-Ordens unterstützt wurde: In ihrem Klosterspital behandelten die heilkundigen Mönche Menschen, die am Antoniusfeuer litten – jener im Mittelalter gefürchteten Epidemie, die bei den Infizierten höllische Schmerzen

und das Absterben von Gliedmaßen verursachte. Und da diese durch den hochgiftigen Getreidepilz Mutterkorn ausgelöste und meist tödlich verlaufende Krankheit eher die Armen traf, die ihre Behandlung nicht selbst bezahlen konnten, war der Orden auf Spenden aller Art angewiesen. Lange Zeit fehlten diese beiden Gabenbringer in dem kunstvoll aus Lindenholz geschnitzten „inneren“ Teil des weltberühmten Altars. Nach der Auflösung des Klosters im Jahr 1783 wurden seine Teile an verschiedenen Orten auf- und wieder abgebaut oder in Tresoren aufbewahrt.

Dabei, gibt Chefrestaurator Anthony Pontabry Auskunft, seien etliche Teile des ursprünglichen Retabels verschwunden, andere an anderer Stelle aufgetaucht, so wie die Gabenbringer: Sie dienten eine Zeit lang als Dekoration für die Weihnachtskrippe in einer Colmarer Kirche und landeten irgendwann in Deutschland, wo sie 1912 in einer privaten Münchner Sammlung aufgefunden


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Beat Eglin lebt in Muttenz bei Basel. Fürs REGIO Magazin schaut er sich regelmäßig im Dreiländereck um. Von „Königen“, „Bösen“, „Eidgenossen“ und Munis berichtet er in dieser Ausgabe. Ein weit verbreiteter Schweizer Nationalsport ist das Schwingen, eine Variante des Freistilringens. Dieses Thema ist in unserer Region besonders aktuell, weil das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest am 27. und 28. August 2022 in Pratteln und damit erstmals im Kanton Baselland stattfindet. Auf dem Festgelände werden 300.000 Besucher aus der Schweiz und dem Ausland erwartet. Die Arenaplätze sind grösstenteils ausverkauft. Auf den sieben runden Sägemehlringen mit 14 Metern Durchmesser geht es darum, den Gegner im Zweikampf auf den Rücken zu legen. Kampfrichter bewerten die Kämpfer mit bis zu 10 Punkten pro Gang. Jeder der 280 Teilnehmer will natürlich wenigstens ein Mal im Leben das „Eidgenössische“ gewinnen und zum Schwingerkönig ausgerufen werden. Diesen Titel behält man das ganze Leben. Es gibt keine Ex-Schwingerkönige. Die Ehrentitel können sich nur ganz wenige Athleten erkämpfen. Zwei Schwinger siegten drei Mal und sechs je zwei Mal. Der Sieger erhält einen Muni (Stier), und die übrigen

dürfen sich im Gabentempel einen Preis aussuchen. Die besten 15 bis 18 Prozent werden mit einem Kranz belohnt und sie dürfen sich als „Eidgenosse“ oder „Böser“ bezeichnen. Turnerschwinger tragen weisse Hosen und Leibchen, Sennenschwinger dunkle Hosen und ein Edelweisshemd. Dazu kommen kurze Hosen aus Zwilch mit einem robusten und grifffesten Ledergurt. Die Infrastruktur auf dem grossen Festgelände rund um die Arena wird seit Monaten aufgebaut. Ab Donnerstag gibt es auf dem Festgelände Unterhaltung, Umzug, Live-Konzerte und eine 700 Meter lange Festmeile mit 60 Marktständen und Restauration. Wer kein Arenaticket ergattern konnte, kann das Geschehen im Public Viewing verfolgen. Dass ein kantonaler Regierungsrat Präsident des Organisationskomitees ist und auch die Landesregierung das Fest besucht, manifestiert die enorme Bedeutung des Anlasses. Das nächste Eidgenössische findet 2025 im Glarnerland statt. www.esaf2022.ch

Kunst & Kultur

Vorher, nachher: Am Bart des heiligen Antonius wird der „erhellende“ Effekt der Restaurierung sichtbar (o.), bei der auch Skulpturen wie die Gabenbringer (l.) wieder ihren Platz fanden.

Foto: © iStock/Steinbergpix

Der Skulpturenschrein ist nun also wieder so, wie er einst war, mit restaurierten – genauer: konservierten – Farben, mit erneuertem Blattgold und einem in himmlischem Blau gehaltenen Hintergrund, der wohl dem Original entspricht und obendrein die Figuren sichtlich besser zur Geltung bringt als das bisherige Beige. Und auch die Farben an den von Matthias Grünewald geschaffenen Gemälden sind nun, da der alte Lack ab ist, heller, frischer, transparenter. Etwa am Hauptteil des Altars (Foto links): Der Himmel der Kreuzigungsszene ist zwar immer noch düster – wie es der in den Evangelien festgehaltenen Finsternis zu Christi Todesstunde entspricht. Doch jetzt dämmert ein schwacher lichter Schein herauf, der gleichsam schon die bevorstehende Auferstehung ankündigt. Dieser Hoffnungsschimmer war lange unter den inzwischen entfernten Firnisschichten verborgen.

Foto: © www.presstime.ch

Fotos: © ewei, Musée Unterlinden

wurden. Das Landesmuseum Karlsruhe überließ die beiden Kleinskulpturen 1977dem Musée Unterlinden im Austausch gegen eine bedeutende gotische Figur aus dem Konstanzer Raum als Dauerleihgabe.


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KÜCHENKÜNSTLER AM BAHNGLEIS

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Schlemmen & Sürpfeln

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Mit seiner feinen Kochkunst hat Hans Riehle bereits in Merzhausen und in Ebringen Einheimische und Auswärtige zu kulinarischen Ausflügen verlockt. Seit zwei Jahren bringt er in Riehles Rebstock in Scherzingen Badisches auf die Teller, immer wieder auch mit peppigen Impulsen aus anderen Kochkulturen. „Schaffen, gut kochen, improvisieren“ – mit diesem Dreiklang sorgt der Küchenkünstler bei seinen Gästen für Glücksgefühle. Text & Fotos: Erika Weisser


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In seiner kleinen Küche zaubert Hans Riehle leckere Gerichte, was ein Gast mit spitzer Feder in einer Karikatur auf Papier gewürdigt hat: „D’legger Hans“ ziert inzwischen die Speisekarte.

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Das kleine Gasthaus mit der gemütlichen Terrasse ist nur einen Steinwurf von der Rheintalstrecke entfernt. Die Züge, die alle paar Minuten vorbeirasen, stören indessen nicht: Die schmackhaften Speisen auf den Tellern rücken den ohnehin durch eine Schallschutzwand gedämpften Lärm sehr, sehr weit weg. Hans Riehle, der mit seiner Familie das Dachgeschoss des Gasthauses bewohnt, hat sich längst an die Züge

Die badische Küche hat Riehle „natürlich auch drauf“ und zwar allerbestens: 26 Jahre war er als Küchenchef im Grünen Baum in Merzhausen, ab 2011 im Gasthaus Rebstock Stube in Ebringen – die regionale Küche beherrscht er routiniert. Das beweisen die gerösteten Leberle mit Brägele, die mit einem angenehm wohltemperierten Beilagensalat auf den blank gebürsteten, lediglich mit einem freundlichen Blumentöpfchen dekorierten Holztisch kommen. Die geschnetzelte Rinderleber ist genau so, wie sie sein muss – egal, welche der drei auf der Tageskarte angegebenen Varianten man wählt: mit fest konturiertem, aber nicht hartem Äußerem und zartem, saftigem, auf der Zunge geradezu dahinschmelzendem Innerem. Ergänzt wird dieser Hochgenuss mit Brägele, den badischen Bratkartoffeln, die ebenfalls kaum besser sein könnten: nicht zu dünn, nicht zu dick, knusprig gebraten

und mit al-dente-weichem Kern. Der Küchenkünstler kocht die Kartoffeln, die er von regionalen Landwirten bezieht, grundsätzlich am Tag vor ihrer Zubereitung ab. „Wenn sie geschält und als Ganzes über Nacht ruhen können, weisen die Schnittflächen sehr viel weniger Stärke auf als bei unmittelbar nach dem Kochen in Scheiben geschnittenen Knollen. Und dann bleibt beim Anbraten der Karamelisierungseffekt aus, die Brägele werden nicht schwarz, sondern kross und krustig“, verrät Riehle, der pro Monat etwa einen Zentner Kartoffeln verarbeitet. Brägele gibt es auch zum Hällischen Schnitzel, zum Cordon Bleu vom Kalb, zum Rumpsteak oder zum angemachten Kalbstafelspitz und zum Wurstsalat. Die letzteren Gerichte werden selbstverständlich auch nur mit Brot serviert, das er selbst backt. Auch die Nudeln stammen aus eigener Produktion – etwa die Mohnspätzle, die Riehle zum Kalbsgeschnetzelten serviert. Oder die Nudeln mit Gorgonzola, Birne und Spinat.

Baden trifft Karibik Küchengeheimnisse habe er nicht, sagt der Vollblutkoch – und offenbart ohne Umschweife sein Rezept für eine ganz besondere Variation seiner oft nachgefragten Rinderlebergerichte. Pro Woche schneidet

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Schlemmen & Sürpfeln

gewöhnt. Der 63-Jährige ist seit Juli 2020 Pächter des Lokals, Eigentümerin ist die Gemeinde Ehrenkirchen. Und die war sehr froh, als sich mit Riehle, der sich in den 34 Jahren seiner Berufstätigkeit als selbstständiger Gastronom in der Region einen exzellenten Ruf erkocht hatte, ein geeigneter Nachfolger für Sabine Geißler fand, die mit ihrer urbadischen Küche 25 Jahre lang die Wirtin des Hauses war.


HALTBARE FRISCHE


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Wer kennt nicht das Heißhungergefühl nach einem anstrengenden Tag. Und den Griff nach Fertiggerichten aus Dose, Glas oder Tiefkühlfach. Da diese jedoch so gut wie keine Mikronährstoffe mehr enthalten und mit Unmengen Zusatzstoffen versetzt sind, empfiehlt Sarah Schocke, selbst für Vorrat zu sorgen – etwa an ruhigen Wochenenden zur Erntezeit der verwendeten Zutaten. Rezepte & Fotos: Sarah Schocke

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Ajvar (Paprikasauce) Für 2 Gläser à 300g

2 rote Paprika 1 rote Peperoni (nach Belieben) 1 Aubergine 1 rote Zwiebel 1 Knoblauchzehe 3 EL Olivenöl 1 TL Öl Pürierstab oder Küchenmaschine zum Pürieren 2 gründlich gereinigte, trockene Schraubgläser

Den Backofen mit einem Backblech auf oberster Schiene auf die Grillfunktion stellen und auf 220 Grad vorheizen. Alternativ das Gemüse auf einem Grill zubereiten. Paprika, Peperoni und Aubergine waschen und trocken reiben. Die Aubergine mit einem spitzen Messer ringsum ein paarmal einstechen, damit sie beim Backen nicht platzt. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und grob hacken. Paprika, Peperoni und Aubergine in den Ofen auf das heiße Blech unter den Grill legen und 30 Minuten grillen, dabei gelegentlich wenden.

Es macht nichts, wenn das Gemüse außen schwarz wird. Das Fruchtfleisch gart inzwischen, die Schale lässt sich später leicht abziehen. Paprika, Peperoni und Aubergine aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen und die Haut abziehen. Bei der Paprika zusätzlich das Kerngehäuse entfernen. Um sämtliche Schalen- und Kerngehäusereste zu entfernen, die abgezogene Paprika in einer Schüssel mit kaltem Wasser abspülen. Das Paprika-, Peperoni- und Auberginen-Fruchtfleisch in grobe Stücke schneiden und mit Zwiebel, Knoblauch, Olivenöl und Salz in einen Topf geben. Die Masse einmal aufkochen, dann bei mittlerer Hitze 5 Minuten köcheln lassen. Alles mit einem Mixstab fein pürieren, heiß in gründlich gereinigte Gläser abfüllen und sofort verschließen. Das Ajvar hält sich so circa 4 Wochen im Kühlschrank. Für eine längere Haltbarkeit das Ajvar im Wasserbad bei 100 Grad 60 Minuten einkochen, so hält es sich im Vorratsschrank bis zu 1 Jahr.

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Die Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-­ Müllheim eröffnet ihre neue Traubenannahmestelle. Guter Wein ist auch Hightech.

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Text: Dorothea Wenninger

Mehr Möglichkeiten Bislang brachten die Winzer ihre Trauben ausschließlich in den vielgesehenen «Badischen Einheitsbütten» – den silbernen Edelstahl-Bottichen – auf

den Schlepper-Hängern in die WG. Per Kran wurden die Bottiche hochgehievt und so die Trauben in die Annahme eingebracht. Mit der neuen Konstruktion sind auch andere Konzepte schonenden Transports und qualitätsgerechter Verarbeitung möglich.

Ein handwerkliches Sahnestückchen ist auch die neue Maischeverteilung,

Die modernen Maschinen bilden die altbekannten Verfahren nach neuesten technischen Gesichtspunkten nach. Zuerst werden die Beeren vom Stielgerüst – alemannisch Rappen – getrennt. Über ein separates Transportsystem gelangen die Rappen zum Trester. Die gesammelten Abfallprodukte werden an Energieerzeuger abgegeben. Die entstielten Beeren werden eine Etage tiefer gesammelt und gewogen. Das Wiegeergebnis ist einer der Höhepunkte des Winzerjahres – die Übersetzung der Arbeit des ganzen Jahres in zwei Zahlen: Kilogramm und Öchslegrad. Der Kellermeister bezeichnet die Beeren jetzt als Maische.

Foto: © dw

Foto: © Heiko Schapitz

Wein- & Sekt-Guide

Heiko Schapitz fällt ein Stein vom Herzen. Motoren, für die es keine Ersatzteile mehr gibt, wochenlanges Warten auf die Spezialanfertigung „historischer“ Bauteile: dieser „worst case“, die Befürchtung, dass mitten in der Erntezeit die Traubenanlieferungsanlage stillstehen könnte, weil einer der alten Motoren ausfällt, muss die Winzer aus Schliengen jetzt nicht mehr umtreiben. Nach 45 Jahren ließ die Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim ihre Traubenannahmestelle rundum erneuern. Es war höchste Zeit für „das Herzstück unserer Traubenproduktion“, so Schapitz.

Diese Detailaufnahme zeigt zwei Ventile und fachmännische Stahlrohrschweißnähte der Maischeverteilung.


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Heiko Schapitz ist zufrieden mit der neuen großen Anlieferungswanne (l.) und der Abbeermaschine (r.), die die Beeren von den Rappen trennt.

Foto: © dw

für ihren kleinen „Eiffelturm“ – die Stahlstütze, die die alte Betonsäule in der Halle ersetzte. Eine umfangreiche Statikprüfung brauchte eine Woche länger als vorgesehen – in der Zeit verteuerte sich der Baustahl um 5000 Euro.

Bauen im Krisenmodus Die Weltlage zeigt sich auch im Kleinsten: In der neuen Anlage wurden 300 Meter Rohre aus Spezialedelstahl verbaut. Nur eine Woche nach dem Einkauf der Edelstahlrohre stieg der Preis um mehr als 9 Euro pro Kilo. Weniger Glück hatten die Schliengener beim Stahlkauf

Guter Wein ist auch IT Der Anschluss der Traubenannahme an die Warenwirtschaft der Schliengener vereinfacht auch das Verwalten: Jetzt wird automatisch dokumentiert, welche Traubencharge in welchen Flaschen gelandet ist.

Beruhigend auch am neuen System: Sollte die computergesteuerte Anlage Schwierigkeiten bereiten, genügt ein Anruf beim Servicetechniker. Der kann per Fernzugriff die Anlage wieder in Gang setzen, dazu muss er noch nicht einmal anreisen.

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Info Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Mülheim Tel.: 07635 / 81120 www.sonnenstueck.de

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Wein- & Sekt-Guide

über die der werdende Wein zu den Pressen geleitet wird: ein feines Netz anmutiger Edelstahlleitungen mit eleganten Parallelschwüngen.


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Wein B WG Buchholz/Sexau eG

K Kaiserstühler WG Ihringen eG

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Jahrgang 2021 l Preis: 6,30 €

Jahrgang 2021 l Preis: 5,75 €

Kabinett l trocken

Kellermeister: Ottmar Ruf

Kellermeister: Werner Haßler

Jahrgang 2021 l Preis: 5,30 €

In der Farbe sehr helles Lachsrosa. Im Duft zarte Burgundernoten, auch Aromen von Kernobst. Fülliger Körper, feinfruchtige Säure, langanhaltend im Abgang. Zu mediterranen Gerichten oder gegrilltem Fleisch.

Prickelndes aromatisiertes Getränk. Intensive Aromen von Zitrone, Orangenschalen und etwas Grapefruit. Fruchtige Süße und erfrischende Säure. Als Aperitif oder als ideale Zutat für den kreativen Cocktail genießen.

12,5 % Vol. 2 g/l

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5,4 g/l 8 –12 °C

7,5 % Vol. 57 g/l

5,3 g/l eiskalt

Kellermeister: Manfred Zimmermann Ein eleganter Wein im klassischen Stil. Erfrischt mit seinem dezent-duftigen Aroma, das an Kräuter und Stachelbeeren erinnert. 11,5 % Vol. 0,8 g/l

6,3 g/l 10 –12 °C

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Lotberg l Qualitätswein l trocken

Jahrgang 2021 l Preis: 7,70 €

Jahrgang 2021 l Preis: 5,80 €

Jahrgang 2021 l Preis: 4,80 €

Kellermeister: Werner Giener

Kellermeister: Manfred Zimmermann

Kellermeister: Manfred Zimmermann

Duft von frisch gepflückten, saftigen Erdbeeren und Himbeeren, gemischt mit floralen Noten. Erfrischende Harmonie von Säure und Frucht im Gaumen mit einer zart-herben Frische im Abgang.

Der Wein hat farblich ein kräftiges Lachsrot und im Geruch Erdbeer- und Himbeerduft mit einer frischen und fruchtigen Säure. Ein idealer Sommer- und Terrassenwein.

Im Duft eine feine, frische und fruchtige Note. Erfrischend. Ein idealer Frühlings- und Sommerwein. Passend zu knackigen Salaten oder auch zum deftigen Vesper.

12 % Vol. 6,5 g/l

5,8 g/l 6–8 °C

11 % Vol. 5,2 g/l

7,3 g/l 8 – 10 °C

11 % Vol. 3,8 g/l

5,8 g/l 8 – 10 °C

K WG Bischoffingen-Endingen eG

K WG Bischoffingen-Endingen eG

K WG Bötzingen

Sommer Cuvée

Sommer-Rosé

EDITION fruchtig - Rosé

Vulkanfelsen Qualitätswein l trocken

Vulkanfelsen Qualitätswein l trocken

Qualitätswein l lieblich

Jahrgang 2021 l Preis: 5,50 €

Jahrgang 2021 l Preis: 5,50 €

Kellermeister: Heinrich Höfflin

1. Kellermeister: Norbert Kuhn

1. Kellermeister: Norbert Kuhn

Angenehm spritzig und frisch mit lebendiger Säure. Ein Wein für laue Frühlings- und Sommerabende.

Angenehm spritzig und frisch mit lebendiger Säure. Leichter Weingenuss für Sommerabende im Freien.

Der Spätburgunder Weißherbst zeigt sich in einer kräftig leuchtenden Farbe – verbunden mit süßlicher Beerenaromatik sowie saftig mit geschmeidiger Fülle.

Jahrgang 2021 l Preis: 5,20 €

12,5 % Vol.

6,5 g/l

12,5 % Vol.

6,7 g/l

11 % Vol.

6,2 g/l

4,7 g/l

6–8 °C

4,8 g/l

6–8 °C

22,8 g/l

10–12 °C

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K WG Bötzingen Spätburgunder Rosé Qualitätswein l trocken Jahrgang 2021 l Preis: 6,30 € Kellermeister: Heinrich Höfflin

Wein- & Sekt-Guide

Rosé – ein Wein, dessen Farbe jeden Weingenießer verzaubert: lachsfarben, gepaart mit silbernen Nuancen. Ein frischer Burgunder mit feinen Fruchtaromen. Passt zu Meeresfrüchten, Fischterrinen, Geflügel, milden Käsesorten, Wildund Hausgeflügel, Rindfleisch.

Beschreibung (Color, Odor und Sapor) Alkohol Säure B Breisgau K Kaiserstuhl-Tuniberg M Markgräflerland O Ortenau

Restzucker

Trinktemperatur

12,5 % Vol.

6,2 g/l

6,9 g/l

10–12 °C


M Weingut Hermann Dörflinger

M Weingut Julius Zotz KG

Spätburgunder Weißherbst

grau.weiß.gut

Qualitätswein l trocken

Baden l Kabinett l trocken

Markgräflerland l QbA l tr.

Jahrgang 2021 l Preis: 8,60 €

Jahrgang 2021 l Preis: 8,30 €

Jahrgang 2021 l Preis: 8,90 €

Kellermeister: Fritz Waßmer

Kellermeister: Hermann Dörflinger

Kellermeister: Dennis Meindel

Beerenfrucht und ein wenig grüne Kräuter, Erdbeere und Himbeere wetteifern mit Granatapfel und Preiselbeere. Für den Trinkfluss sorgen Frische und Mineralität.

Klassisch durchgegorener, eleganter, lachsfarbener Wein, der durch seine Fruchtnoten und Aromen von Quittengelee, Wildpflaume und einer Spur Kräuter überzeugt.

Fein verwobene Noten von Zitrusfrüchten, Äpfeln und blumigen Noten. Am Gaumen elegante Burgunderaromatik gepaart mit der Spritzigkeit des Gutedels. Wundervoll!

10,5 % Vol.

9,2 g/l

12 % Vol.

6,0 g/l

12,5 % Vol.

6,0 g/l

6,8 g/l

6 – 7 °C

0,4 g/l

9 °C

4,0 g/l

8 – 10 °C

M Weingut Martin Waßmer

O Weingut Nägelsförst

O WG Rammersweier eG

Markgräflerland Sauvignon Blanc

Trinkstorch

Spätburgunder Rosé Tradition QbA

Markgräflerland l QbA l trocken

Ortenau

Qualitätswein l trocken

Jahrgang 2021 l Preis: 9,50 €

QbA l trocken

Kellermeister: Martin Waßmer

Jahrgang 2021 l Preis: 9,90 €

Kellermeister: Siegfried Kiefer

Kellermeisterin: Annette Bähr

Dieser Spätburgunder Rosé besitzt feine Aromen von roten Johannisbeeren und rosa Grapefruit. Die Säure ist gut eingebunden und verleiht dem Wein einen erfrischenden Charakter.

12 % Vol.

7 °C

Jahrgang 2021 l Preis: 6,20 €

Dieser pinkfarbene Rosé sprüht mit einer frischen Beerenaromatik, mit einem saftigtrockenen Abgang. Ein Wein zum Genießen. 12 % Vol. 6,2 g/l

47

7,2 g/l 7 – 9 °C

11,5 % Vol. 5,8 g/l

7,2 g/l 8 –10 °C

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Wein- & Sekt-Guide

Aromen von Lychee, ­­ Kapstachelbeere und Grapefruit, eine saftige Frucht und eine elegante Mineralität. Schöne Frische und Rasse in der Ansprache, mit lebendigem Körper.

Lust auf REGIO | 08.2022

M Weingut Fritz Waßmer Spätburgunder Rosé


Lust auf REGIO | 08.2022

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Foto: © African Music Festival

GOLDEN HARPS GOSPEL CHOIR 4.8., 20 UHR Sc hlo m ssplatz Em

KALENDER t s u g Au Ausstellungen

MUSEUM DER KULTUREN BASEL

HISTORISCHES MUSEUM BASEL

KUNSTMUSEUM BASEL

‌ rleuchtet E ‌Die Welt der Buddhas Basel, bis 22.1.23 www.mkb.ch

‌ chöner trinken S ‌Barockes Tafelsilber Basel, bis 29.1.23 www.hmb.ch

‌ olour Rush! C ‌Eine Installation von Sabine Marcelis Weil am Rhein, bis 14.5.23 www.design-museum.de

FREILICHTMUSEUM VOGTSBAUERNHOF

KUNSTMUSEUM HASEMANN-LIEBICH

KUNSTMUSEUM BASEL

‌ ute Reise G ‌Aspekte des Reisens & Unter­ wegsseins, Gutach, bis 6.11. www.vogtsbauernhof.de

‌ er ist José Schloss? W ‌Sommerausstellung Gutach, bis 28.8. www.kunstmuseum-hasemannliebich.de

‌ eute Nacht geträumt H Ruth Buchanan erkundet Gegenwart & Zukunft des Museums, Basel, bis 14.8. www.kunstmuseumbasel.ch

MARKGRÄFLER MUSEUM

‌AUGUSTINERMUSEUM

DREILÄNDERMUSEUM

‌ m Anfang war das Gold A ‌Geldgeschichte der Region von den Kelten bis heute Müllheim, bis 21.8. www.markgraefler-useum.de

‌ ypisch!? Freiburg und die T Region in Fotos von Willy Pragher Freiburg, bis 23.10. www.freiburg.de/museen

‌ aul Hübner P ‌Leuchtende Farben & expressive Ansichten Lörrach, bis 4.9. www.dreilaendermuseum.eu

‌ icasso – El Greco P ‌Alte Meister und Moderne im Dialog, Basel, bis 25.9. www.kunstmuseumbasel.ch

HANS-THOMA KUNSTMUSEUM ‌ eidi Nübling H ‌Himmel, Land und Meer Bernau, bis 13.11. www.hans-thoma-museum.de

Kalender

KUNSTMUSEUM BASEL ‌ rice Marden B ‌Künstlerische Entwicklung des Malers bis zu den Werken der Jetztzeit, Basel, bis 28.8. www.kunstmuseumbasel.ch

VITRA DESIGN MUSEUM


‌ aleidoscope K ‌Gezeichnete Geschichten von Gabriella Giandelli Basel, bis 30.10. www.cartoonmuseum.ch

‌ atrick Hughes & Zhuang P Hong-Yi ‌Rendezvous der Illusionen Riegel, bis 23.10. www.kunsthallemessmer.de

FONDATION BEYELER

MUSEUM FRIEDER BURDA

J‌ ean-Jacques Lebel ‌„La Chose“ de Tinguely Basel, bis 18.9. www.tinguely.ch

WALDHAUS ‌ ierische Tausendsassas T ‌Fotoausstellung von Klaus Echle Freiburg, bis 21.5.24 www.waldhaus-freiburg.de

MUSEUM DER KULTUREN BASEL ‌ tückwerk S ‌Geflickte Krüge, Patchwork & Kraftfiguren Basel, bis 22.1.23 www.mkb.ch

STIFTUNG FÜR KONKRETE KUNST ‌ usanne Allgaier S ‌Zufall | Konkret Freiburg, bis 28.8. www.stiftung-konkrete-kunst.de

SCHLOSS KARLSRUHE ‌ öttinnen des Jugendstils G ‌Einzigartige Objekte namhafter Jugendstil-Künstler Karlsruhe, bis 11.9. www.landesmuseum.de

MUSEUM FÜR NEUE KUNST ‌ omeone else S ‌Die Fremdheit der Kinder Freiburg, bis 9.10. www.freiburg.de/museen

‌ ie Maler des Heiligen D Herzens ‌Werke von Bauchan, Bombois, Louis, Rousseau & Vivin Baden-Baden, bis 20.11. www.museum-frieder-burda.de Galerie K. ‌Kunstsommer 2022 ‌Gruppenausstellung versch. Künstler Staufen, bis 10.9. www.galerie-k.art

PEAC ‌ ackspace B ‌Werke von Sebastian Dannenberg Freiburg, bis 9.10. www.peac.digital

51 AUSGEZEICHNET Unter dem Titel „Himmel, Land und Meer“ werden in Bernau Werke von Heidi Nübling ausgestellt. Die Künstlerin beschäftigt sich hauptsächlich mit den Techniken Ölmalerei und Zeichnung. Zudem arbeitet sie schon lange an einer Serie von „Life-Pictures“, kleinen Ölbildern auf übermalten Polaroid-Fotos. Außerdem entstanden bereits Studien zu Himmel und Wasser. Am 14. August soll Nübling den NaturEnergie-Förderpreis erhalten. Der Kunstpreis erinnert an den aus Bernau stammenden Maler Hans Thoma und würdigt Kunstschaffende aus dem alemannischen Sprachraum.

MARKGRÄFLER MUSEUM ‌ lickwechsel B ‌Werke von Wolfgang Faller Müllheim, bis 12.9. www.markgraefler-museum.de

Hans-Thoma-Fest Festzelt beim Sportplatz, Bernau Samstag, 13. bis Montag, 15. August www.hans-thoma-fest.de

MUSEUM WÜRTH ‌ ropic Ice T ‌Fotokunst zum Klimawandel Erstein, bis 18.9. www.musee-wurth.fr

MUSEUM ART.PLUS ‌ urchstarten – Take off D ‌Zeitgenössische Malerei & autoaffine Skulpturen Donaueschingen, bis 13.11. www.museum-art-plus.com

HILDA KULTURAGGREGAT ‌ MY S ‌Strange, Freiburg, bis 1.10. www.kultur-aggregat.de

KUNSTHALLE BASEL

ELZTALMUSEUM

‌ ichael Armitage M ‌You, who are still Alive Basel, bis 4.9. www.kunsthallebasel.ch

‌ langzeit K ‌Musikmaschinen von Gerhard Kern, Waldkirch, bis 25.9. www.elztalmuseum.de

PARTY MIT BLASMUSIK Der Höhepunkt des Bernauer Festkalenders steht wieder einmal ins Haus: das Hans-Thoma-Fest. Die Besucherinnen und Besucher erwarten Party, Blasmusik, Trachtentanz, Kunst, Kultur und Brauchtumspflege. Mit dabei ist unter anderem am Samstag im Festzelt das oktoberfesterfahrene „Königlich Bayrische Vollgasorchester“. Besonders an Kinder richtet sich am Montagvormittag der „Tag des offenen Gerätehauses“ der Feuerwehr, der in den Kindernachmittag beim Festzelt übergeht. Gemütlicher Festausklang ist am Montagabend beim Handwerkerhock.

Kalender

MUSEUM TINGUELY

Hans-Thoma-Museum, Bernau 14. August bis 13. November www.hans-thoma-museum.de

Foto: © Gisela-Kaiser

‌ ondrian Evolution M ‌Landschaftsmalerei, Symbolismus & Kubismus Basel, bis 9.10. www.fondationbeyeler.ch

Heidi Nübling: „Himmel, Land und Meer“

Lust auf REGIO | 08.2022

KUNSTHALLE MESSMER

Foto: © Heidi Nübling

CARTOONMUSEUM BASEL


KULTUR INTERVIEW

HEADLINE GERNE ZWEISPALTIG

VOLORE, QUUNT ULPARCHILIT, TEM SAM NUSAM

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Dies war eine Leseprobe der August-Ausgabe 2022.

SIE HABEN LUST AUF MEHR?

Volore, quunt ulparchilit, tem sam nusam que eliquae vit, ipsandi taquatem que sit eoste cus nis eriant di abor molo dolore nus et aut eliquiatem harchilla que provita sequas duciliquis sed endioss itist, ut dolorrorem facculparum faciist volupis est porrunt. Otatemp ercilla ndaese que audanit reperesci odis reste nonsero eictium nonet volorepuda sequasinci illentur, omnia nis qui aceptat urionsequias volorerundit voluptate cus, nimpore ribusam quiam es il inveles ut fugia ium sundi re nimagnatet, quiae quam, ut hiciasi nost velest volorro et que nia arit, sit, simolorrume consendaest, sed ma quas consenim eosantiandic to eum dolupta tquiaep tatiam quis magnim quati aut ati simincid quosser chicabo ruptur, sequo to et, odit officia etur solorro et earibus.Erum qui velenimus aut ut qui sedisci consedis sumquia cum eius et voloreped utas aces alibus, volorem la veliquatiis doluptat. Nam consequo ex erument rempore que sunt molorro vidus, ide non rest in cusanis ne alit ut autenda eratus ea dolliti volorro omnimporerem quae conecto mi, quas es aute doluptibusam fuga. Ecea apitiam aut utendi qui adipsam, qui doluptate natem lam assinci re mo disquod magnat accusa

Das komplette »ZWITIHeft ist ab 29.Juli im Handel SIEHT SO erhältlich. SCHÖN AUS!«

1 CHILLI JULI/AUGUST 2014

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REGIO

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