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Architektur-Perlen

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Greencity Walls aus F rei b

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IN DER STADT

Einen Hauch von Urwald in die Stadt bringen – das ist das Ziel von Klaus Wegenasts Greencity Walls. Die vertikalen Gärten seines Freiburger Gartenbaubetriebs schmücken bereits Mauern, Fassaden und Büroräume in ganz Deutschland. Gerade in dicht bebauten Städten sind sie nicht nur schön anzusehen, sondern können auch einige Probleme lösen.

Text: Tanja Senn

52 Meter hoch ragt der Green City Tower über dem Freiburger Güterbahnhofareal auf. Riesige Banner am eingerüsteten Rohbau geben einen Vorblick darauf, wie sich die momentane Baustelle verwandeln soll: Hier wächst ein „grüner“ Büroturm, dessen Fassaden mehr als 50.000 Pflanzen schmücken. Wenn es so weit ist, wird hier Deutschlands größter vertikaler Garten zu sehen sein.

Momentan werden die ersten bepflanzten Flächen montiert. Sie haben keinen langen Weg hinter sich: In Freiburg-Lehen, ziemlich versteckt zwischen Dreisam und Zubringer, liegt der Hof des Garten- und Landschaftsbaubetriebs flor design. Hier entwirft und baut Klaus Wegenast mit seinem Team diese senkrechten Gärten. Welche Entwicklung sie hinter sich haben, zeigt ein Rundgang. Neben den modernen Konstruktionen mit durchgängigen Pflanzgittern, Natursteinen für Eidechsenhabitate oder integrierten Brunnen stehen auch noch die ersten Versuche. Diese freistehenden Sichtschutzwände zwischen zwei Terrassen

wurden vor mehr als zehn Jahren bepfl anzt und sind immer noch ziemlich kahl. Wegenast musste sich an die Technik erst herantasten, denn Wände in dieser Art hat vor ihm noch keiner gebaut.

Dabei gibt es die Idee des vertikalen Gartens schon lange: Populär wurden sie durch Architekten wie Adolf Loos im Wiener Jugendstil, der auf „Selbstklimmer“ setzte, oder durch Visionäre wie Friedensreich Hundertwasser mit seinen naturnahen Konstruktionen. Die ersten richtigen Senkrechtgärten entwickelte allerdings der Pariser Botaniker Patrick Blanc, der bereits 1989 ein Verfahren patentieren ließ, um Mauern und Hauswände ohne Erde oder Substrat zu bepfl anzen. Seine Idee ist heute aktueller denn je: Wo urbane Flächen rar und teuer sind, müssen Gärten eben in die Höhe wachsen. Egal, ob in Bangkok, Miami oder Dubai – weltweit lässt der Gartenpionier Luxushochhäuser, Einkaufszentren, Museen oder Brücken ergrünen.

Erde ist Leben

Die Natur zurück in dicht bebaute urbane Räume bringen, das will auch Wegenast. Allerdings mit einem anderen Ansatz. „Dort, wo Pfl anzen wachsen und wurzeln, ist Leben“, erklärt er. Die Erde wegzurationali-

Die hängenden Gärten von Lehen: Blühende Terrassenwände wie bei der Freiburger ASF (ganz li.), die immensen Fassaden der Firma Birkenmeier in Niederrimsingen (u.l.) oder dicht begrünte Trennwände in Büros (l.) sorgen für Leben an zuvor ungenutzten Flächen.

KOLUMNE Pfl anzenwissen von Bri gi tt a L ang e

Foto: © tas

GESUNDER ALLROUNDER

sieren und wie Blanc durch Vlies zu ersetzen, kommt für den Freiburger daher nicht in Frage. „In einer Handvoll Kompost gibt es etwa so viele Lebewesen wie Menschen auf der Erde“, erläutert der Gartenbau-Techniker, „der Wurzelraum ist unglaublich wertvoll.“

Seine Greencity Walls werden daher mit einem mineralischen Substrat gefüllt, in das die Pfl anzen mit ein paar Zentimeter Abstand gesetzt werden. Bei der Auswahl ist Fantasie gefragt – ob bienenfreundliche Stauden, Blüh- und Duftpfl anzen, Gehölze, Kräuter, Salate oder sogar Gemüse, möglich ist fast alles. In der Vielfalt steht ein in die Höhe gebauter Garten einem ebenerdigen in nichts nach.

Die breite Pfl anzenauswahl ist neben der größeren Biodiversität einer der Vorteile der senkrechten Wände gegenüber einer klassischen Fassadenbegrünung mit Kletterpfl anzen. Auch in Innenräumen

Die Heilpfl anzen-Expertin gibt Tipps rund um den Walnussbaum

Der Walnussbaum (Juglans regia), auch Welschnussbaum genannt, kommt ursprünglich aus Mittelasien. Wegen seiner leckeren Früchte wurde er schon früh im Mittelmeerraum angepfl anzt, und irgendwann schaffte es der frostempfi ndliche Baum über die Alpen. Seinen Namen hat er von den Walen oder Welschen, wie die Nordeuropäer vor 900 Jahren die Gallier und andere südlich der Alpen lebende Menschen nannten.

Die Nüsse haben einen hohen Anteil an fetten Ölen, außerdem sollen sie die Hirnleistung steigern. Wertvoll sind aber auch die Blätter: Sie enthalten Gerbstoffe, das gegen Pilzerkrankungen wirksame ätherische Öl „Juglon“ und viel Vitamin C. Bis heute kommen sie in der Heilkunde bei Hauterkrankungen und Entzündungen zum Einsatz. Zudem werden braune Haare wunderschön glänzend durch eine Spülung mit einem Absud aus Walnussblättern.

Noch ein Tipp: Gute Startbedingungen hat ein Obstbaumsetzling, wenn man ein paar Walnussblätter ins Pflanzloch gibt: Wühlmäusen vergeht so die Lust aufs Wurzelknabbern.

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