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Tolle Geschenkideen & Weihnachtsshopping

Neuerscheinungen aus d er R E GIO

Foto: © Pati Grabowicz

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KULTUR-VIELFALT AM OBERRHEIN

Als die deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinkonferenz im Jahr 1999 den Oberrheinischen Museumspass ins Leben rief, ahnten die Verantwortlichen wohl kaum, dass es der Beginn einer großartigen grenzüberschreitenden Erfolgsgeschichte war: Gehörten damals 120 ausgesuchte Museen in Basel und Umgebung, im Elsass und in Südbaden zu dem neu geknüpften kulturellen Nachbarschafts-Netzwerk, so hat sich die Zahl der Mitglieder inzwischen fast verdreifacht.

Heute gehören knapp 350 Museen, Schlösser und Gärten in Frankreich, der Schweiz und Deutschland dazu, die längst nicht mehr nur in Regionen mit unmittelbarer Nähe zu Hoch- und Oberrhein liegen: Die Gebietskulisse reicht von Thun über Bern und Delémont bis Basel und Riehen, von Salins-les-Bains über Mulhouse, Colmar und Strasbourg bis Nancy und Metz, von Konstanz über Weil am Rhein, Freiburg, Riegel, Karlsruhe und Heidelberg bis Worms und Mainz sowie Stuttgart und Ulm. Die mittlerweile in Museums-PASSMusées umbenannte Eintrittskarte ist überall gleichermaßen gültig und bietet ihren Inhabern ein Jahr lang kostenfreien Zugang zu einer kulturellen Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Und das ist eigentlich eine kleine Sensation.

Der in der Nähe von Freiburg lebende Schweizer Autor François Loeb ist ebenfalls begeistert von dieser Idee und ihrer Umsetzung. Und er hat die meisten Einrichtungen dieses „größten Museums der Welt“ bereits besucht – mit viel Neugier und ohne einen Unterschied zu machen zwischen einem Kunstmuseum von Weltrang und einem bescheidenen Dorfmuseum. Die Eindrücke und Erlebnisse seiner Entdeckungsreisen hat er aufgeschrieben, in sehr persönlicher Sichtweise. Den eigenen Beobachtungen stellt er faktenreiche, gut recherchierte und keineswegs sachlich nüchterne Beschreibungen der Besonderheiten der einzelnen Orte zur Seite. So macht er Dinge sichtbar, die im gewöhnlichen Museumsführer vielleicht im Verborgenen blieben.

Seine höchst anregenden, oft amüsanten und manchmal erfundenen, aber immer mit Bezug auf das jeweilige Museum entwickelten Geschichten sind nun in drei handlichen, nach Ländern aufgeteilten Bänden zu lesen. Darin kann man sich – in alphabetischer Reihenfolge der Orte – über die Häuser Gärten und Schlösser informieren, die Loeb besucht hat. Und sich natürlich selbst zu dem einen oder anderen Besuch inspirieren lassen. Ein schönes Weihnachtsgeschenk für Verwandte oder Freunde, die gerne auf museale Streifzüge gehen. ewei

Museum ohne Grenzen

Schätze der Region entdecken

von François Loeb

Verlag: Herder, 2021 3 Bände, 624 Seiten, Klappenbroschur Preis: 40 Euro (oder 15 € pro Band)

Süße Stücke

von Jutta & Daniel Höllstin

Verlag: Oase, 2021 283 Seiten, Paperback, 22 Euro

Die tollen Fotos all der süßen Köstlichkeiten machen Lust aufs Losfahren oder Loswandern zu einem (oder mehreren) der 43 Cafés in der REGIO, die Jutta und Daniel Höllstin in ihrem Buch präsentieren. Klassische und gediegene Kaffeehäuser sind dabei, originelle Wohnzimmer- oder Fahrradwerkstattcafés, Gartencafés am Wasser, Landcafés im Grünen. Im Schwarzwald, im Elsass, der Schweiz, am Ober- und Hochrhein, im Markgräflerland und in Freiburg fanden sie so manche konditormeisterliche Besonderheit – und laden zu Kostproben ein. ewei

Lieblingsplätze Nordschwarzwald

von Matthias Kehle

Gmeiner-Verlag, 2021 192 Seiten, Paperback, 17 Euro

Was unternehmen wir heute? Eine Frage, die in vielen Familien am Wochenende aufkommt. Wie schön, wenn man dann einen Tippgeber zur Hand hat, der mit Ausflugszielen für jede Jahreszeit aufwartet. Die „Lieblingsplätze Nordschwarzwald“ reichen von bekannten Zielen wie dem Mummelsee (am besten bei Nebel in der Vorweihnachtszeit) und der Hornisgrinde (dank Übernachtungsmöglichkeit auch zum Sonnenaufgang) bis hin zu Geheimtipps. So dürften etwa die Seifenschule in Wörnersberg, die Hertahütte bei Plättig oder das Sinneslabyrinth von Gengenbach selbst manch eingefleischtem Schwarzwälder unbekannt sein. tas

Gipfeltouren im Südschwarzwald

von Birgit-Cathrin Duval

Verlag: Oertel+Spörer, 2021 334 Seiten, Taschenbuch Preis: 19,95 Euro

HEXEN, GOLD & RÄUBER

Wer sich mit der freien Journalistin, Fotografin, Buchautorin und Naturpark-Südschwarzwald-Gästeführerin Birgit-Cathrin Duval auf den Weg macht, der darf sich auf Kurzweil und Spannung freuen. Denn die profunde Schwarzwaldkennerin gibt sich nicht einfach damit zufrieden, touristisch breit getretene Wege abzuwandern. Ihrem Gespür für die Natur und deren Rhythmus entgeht kaum ein noch so versteckter Winkel, ein mystischer Zauber oder eine kuriose Hintergrundgeschichte, die sich damit verbinden lässt. Wer auf ihren Spuren die Gipfel des Südschwarzwalds entdecken, erleben und erfahren will, der sollte zeitig aufstehen, all seine Sinne einschalten und sich auf Glückserlebnisse rund um den Gipfelsturm einstellen.

In ihrem Buch lädt die Autorin ein zu Touren auf wenig bekannten Routen und an ruhige, geheimnisumwobene Orte mit umso spektakuläreren Aussichten, alles in allem an 101 Highlights, die es zu entdecken und zu erleben gilt. Ob zum Sonnenaufgang auf dem Keltengipfel oder auf den Spuren von Goldschürfern, Kandelhexen und Räuberkolonien – der reich bebilderte Band ist nicht nur Schau- und Lesevergnügen, sondern macht Lust, die Stiefel zu schnüren und aufzubrechen ins Unbekannte. Ob Schlender- oder Streunertour, Exkursion oder Aussichtswanderung, jede Tour hat ihr Geheimnis, das gelüftet werden will. Reinhold Wagner

Geheimnisse Elsässer Art

von Suzanne Crayon

Verlag: Emons, 2021 256 Seiten, Broschur Preis: 12 Euro

Still schweigt der See

von Tina Schlegel

Verlag: Emons, 2021 320 Seiten, broschiert Preis: 13 Euro

BEZAUBERNDE KULISSE

Wie gut, dass die Leserinnen und Leser aus der REGIO das Elsass direkt vor der Haustür haben. Denn dieser Kriminalroman macht unbändige Lust auf einen Besuch der Nachbarregion. Und das, obwohl der Anlass, aus dem Ex-Commissaire Jean Paul Rapp wieder aktiv wird, wahrlich kein schöner ist: In einem Weiher südlich von Colmar wurde die Leiche des Museumsdirektors von Rouffach gefunden.

Wie gut, dass Rapp das Ermitteln einfach nicht sein lassen kann, denn der neue leitende Kommissar hat sich ziemlich schnell auf zwei Verdächtige eingeschossen – ohne triftige Beweise. Rapp hingegen kommt bald ein paar intimen Geheimnissen des Opfers auf die Schliche und einer brisanten Spur: Hat der Mord etwas mit einer geplanten Sonderausstellung zu tun, deren Thema so manchem Elsässer nicht schmecken dürfte?

Seit mehr als drei Jahrzehnten bereist das deutsche Autorenduo, das sich hinter dem Künstlernamen Suzanne Crayon verbirgt, das Elsass. Ihre Liebe zu Land und Leuten lassen sie über malerische Beschreibungen in ihre Krimis einfließen – selbst wenn es um einen Tatort geht. So schön hat noch niemand eine Leiche versenkt! tas BEKLEMMEND

Roman Enzig ist Profiler bei der Kriminalpolizei Konstanz; mit Hauptkommissar Paul Sito baut er dort ein Fallanalyseteam auf. Nebenher hält er an der Uni Vorträge zur Tatortbewertung.

Enzig ist gerade dabei, seine vorerst letzte Vorlesung einzuleiten, als vermummte und bewaffnete Männer in den vollbesetzten Hörsaal eindringen und ihn und die übrigen 50 Anwesenden als Geiseln nehmen, darunter auch ein älterer Mann, der sich indessen bald als Anführer des Überfalls erweist. Über einen TV-Kanal fordert er die umgehende und vollständige Aufklärung einer Vergewaltigungsserie durch die Polizei.

Sito und seine Kollegen arbeiten fieberhaft an einer Möglichkeit, mit den Geiselnehmern ins Gespräch zu kommen, als zwei vollbesetzte Linienbusse vor dem Präsidium eintreffen. Sie kommen vom Universitätsgelände, wo weitere Bewaffnete 100 Geiseln genommen haben; an Bord des einen Busses soll sich eine Bombe befinden.

Bald wird klar, dass rechtextreme Kreise hinter den Anschlägen stecken – und nur mit äußerster Anstrengung und einer gewagten List gelingt es, deren mörderischen Plan zu vereiteln. ewei

Bücher Kunst & Kultur

ZUM DAHIN SCHMELZEN

N e ue Ideen für das Lieblings Si l v e s ter Essen Raclette schmeckt das ganze Jahr über, besonders aber an kalten Winterabenden, wenn Menschen gerne zu einem wärmenden Essen zusammenkommen. Sehr beliebt ist dieses Schweizer Nationalgericht auch beim gemeinsamen Jahresausklang in geselliger Runde: „Haute Raclette“ liefert dafür köstliche neue Ideen.

Rezepte: Jennifer & Arnaud Favre, Pierre Crépaud; Fotos: Dorian Rollin

Marroni mit Trockenfleisch

400 g Marroni 100 g Trockenfleisch Eine Handvoll frische helle Weintrauben

Den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Die Marroni auf der gewölbten Seite aufschneidenund im Wasser einweichen lassen. Anschliessend auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und 35 Minuten anrösten. Danach die Marroni aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen, dann abschälen.

Das Trockenfleisch in kleine Würfel oder dünne Scheiben schneiden. Anschliessend die Trauben waschen und halbieren.

Auf einen Teller ein paar Marroni, Trauben und etwas Trockenfleisch geben und mit dem geschmolzenen Raclettekäse belegen. Bei einem Raclettegrill: Die Marroni in kleine Stücke schneiden und in ein Pfännchen geben. Etwas Trockenfleisch hinzugeben und mit einer Scheibe Raclettekäse belegen. Dann im Grill schmelzen lassen.

TIPP

Statt frischer kann man auch gefrorene Marroni verwenden.

Kräuter-Raclette

100 g glatte Petersilie Ein paar frische Oreganozweige ½ Bund Schnittlauch 4 Knoblauchzehen 1 kleine rote Chilischote 2 EL Rotweinessig 1 TL Zitronensaft, frisch, gepresst 120 ml Olivenöl Salz, Pfeffer

Kräuter waschen (Petersilie, Schnittlauch und Oregano). Schnittlauch klein schneiden und Oregano klein hacken (für 2 EL). Petersilie zerkleinern.

Knoblauchzehen und Chilischote klein hacken. Alle Zutaten in eine kleine Schüssel geben. Essig, Zitronensaft und Olivenöl dazugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen und alles gut vermengen.

Der „ Siebte Himmel“ in B u r k he im

EINFACH HIMMLISCH

Einen echten Hingucker haben Stefan Ennser und seine Lebensgefährtin Olea Engelhardt während des zweiten Lockdowns aus dem „Siebten Himmel“ in Burkheim gezaubert. Ganz frisch ist das sanierte Kulturdenkmal seit Ende Oktober wieder geöffnet. Bis hin zu den Türgriffen ist jetzt alles detailreich durchdacht.

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