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Lust auf REGIO | 12.2021
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32 Foto: © Pati Grabowicz
KULTUR-VIELFALT AM OBERRHEIN
Kunst & Kultur
Als die deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinkonferenz im Jahr 1999 den Oberrheinischen Museumspass ins Leben rief, ahnten die Verantwortlichen wohl kaum, dass es der Beginn einer großartigen grenzüberschreitenden Erfolgsgeschichte war: Gehörten damals 120 ausgesuchte Museen in Basel und Umgebung, im Elsass und in Südbaden zu dem neu geknüpften kulturellen Nachbarschafts-Netzwerk, so hat sich die Zahl der Mitglieder inzwischen fast verdreifacht. Heute gehören knapp 350 Museen, Schlösser und Gärten in Frankreich, der Schweiz und Deutschland dazu, die längst nicht mehr nur in Regionen mit unmittelbarer Nähe zu Hochund Oberrhein liegen: Die Gebietskulisse reicht von Thun über Bern und Delémont bis Basel und Riehen, von Salins-les-Bains über Mulhouse, Colmar und Strasbourg bis Nancy und Metz, von Konstanz über Weil am Rhein, Freiburg, Riegel, Karlsruhe und Heidelberg bis Worms und Mainz sowie Stuttgart und Ulm. Die mittlerweile in Museums-PASSMusées umbenannte Eintrittskarte ist überall gleichermaßen gültig und bietet ihren Inhabern ein Jahr lang kostenfreien Zugang zu einer kulturellen Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Und das ist eigentlich eine kleine Sensation.
Süße Stücke Der in der Nähe von Freiburg lebende Schweizer Autor François Loeb ist ebenfalls begeistert von dieser Idee und ihrer Umsetzung. Und er hat die meisten Einrichtungen dieses „größten Museums der Welt“ bereits besucht – mit viel Neugier und ohne einen Unterschied zu machen zwischen einem Kunstmuseum von Weltrang und einem bescheidenen Dorfmuseum. Die Eindrücke und Erlebnisse seiner Entdeckungsreisen hat er aufgeschrieben, in sehr persönlicher Sichtweise. Den eigenen Beobachtungen stellt er faktenreiche, gut recherchierte und keineswegs sachlich nüchterne Beschreibungen der Besonderheiten der einzelnen Orte zur Seite. So macht er Dinge sichtbar, die im gewöhnlichen Museumsführer vielleicht im Verborgenen blieben. Seine höchst anregenden, oft amüsanten und manchmal erfundenen, aber immer mit Bezug auf das jeweilige Museum entwickelten Geschichten sind nun in drei handlichen, nach Ländern aufgeteilten Bänden zu lesen. Darin kann man sich – in alphabetischer Reihenfolge der Orte – über die Häuser Gärten und Schlösser informieren, die Loeb besucht hat. Und sich natürlich selbst zu dem einen oder anderen Besuch inspirieren lassen. Ein schönes Weihnachtsgeschenk für Verwandte oder Freunde, die gerne auf museale Streifewei züge gehen.
Museum ohne Grenzen Schätze der Region entdecken von François Loeb Verlag: Herder, 2021 3 Bände, 624 Seiten, Klappenbroschur Preis: 40 Euro (oder 15 € pro Band)
von Jutta & Daniel Höllstin Verlag: Oase, 2021 283 Seiten, Paperback, 22 Euro
Die tollen Fotos all der süßen Köstlichkeiten machen Lust aufs Losfahren oder Loswandern zu einem (oder mehreren) der 43 Cafés in der REGIO, die Jutta und Daniel Höllstin in ihrem Buch präsentieren. Klassische und gediegene Kaffeehäuser sind dabei, originelle Wohnzimmeroder Fahrradwerkstattcafés, Gartencafés am Wasser, Landcafés im Grünen. Im Schwarzwald, im Elsass, der Schweiz, am Ober- und Hochrhein, im Markgräflerland und in Freiburg fanden sie so manche konditormeisterliche Besonderheit – ewei und laden zu Kostproben ein.
Lieblingsplätze Nordschwarzwald
von Matthias Kehle Gmeiner-Verlag, 2021 192 Seiten, Paperback, 17 Euro
Was unternehmen wir heute? Eine Frage, die in vielen Familien am Wochenende aufkommt. Wie schön, wenn man dann einen Tippgeber zur Hand hat, der mit Ausflugszielen für jede Jahreszeit aufwartet. Die „Lieblingsplätze Nordschwarzwald“ reichen von bekannten Zielen wie dem Mummelsee (am besten bei Nebel in der Vorweihnachtszeit) und der Hornisgrinde (dank Übernachtungsmöglichkeit auch zum Sonnenaufgang) bis hin zu Geheimtipps. So dürften etwa die Seifenschule in Wörnersberg, die Hertahütte bei Plättig oder das Sinneslabyrinth von Gengenbach selbst manch eingefleischtem Schwarzwälder unbekannt sein. tas